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Finnen und Deutsche

Fußball und Liebe
von

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Nordlichter

Schneeflocken fielen vom Himmel, irgendwo aus der Dunkelheit, die Nacht war pechschwarz. Nur der Schnee, der die ganze Landschaft unter seinem Teppich vergrub, leuchtete in mattem Weiß.

Klirrende Kälte ließ einen kleinen Jungen zittern, der am Straßenrand stand und weinte.

Alles war still, dann hörte man aus der Ferne Stimmen, aufgeregte Gespräche, im Hintergrund leise Polizeisirenen.

Tränen fielen in den tiefen Schnee und auf Asphalt, gefroren dort zu Eis.

Vereinzelte Schneeflocken, die sich in seinen hellblonden Haaren verfingen, glitzerten im Licht der Autoscheinwerfer wie kleine Kristalle....

„Mamaaaaaa!!!“
 

Mit einem Schrei fuhr der junge Finne hoch und saß augenblicklich kerzengerade auf dem Bett. Sein Atem raste und es dauerte einen Moment, bis er wieder wusste, wo er überhaupt war.

Im Flur ging Licht an und kurz darauf fühlte er schon, wie sich jemand zu ihm setzte und ihn in seine Arme zog.

Tränen liefen über seine Wangen und er sah zu Janne.

„Schh... Is schon gut..“

Aleksis brauchte nichts zu erklären, Janne wusste, dass er wieder davon geträumt hatte.

Er lehnte sich an seinen älteren Freund und es tat allein schon gut, dass er einfach nur für ihn da war. Janne war schon lange der Einzige, den er noch hatte...

Eine Weile saß ich stumm auf seinem Schoß und sah aus dem Fenster.

Tausende von Sternen funkelten am Himmel.

Hallo erst mal! ^o^v
 

Also hier kommt nach langem mal wieder ne FF von mir ^^

Ich sitz schon länger daran und möchte es nun endlich mal fertig schreiben und veröffentlichen. Diese Geschichte stammt aus einem RPG "Finnen und Deutsche - Fußball und Liebe", wozu wir ja schon einige One Shorts veröffentlicht haben. Hier nun mein Versucht zumindest den Teil aus Sicht der Finnen als komplette FF aufzuschrieben.
 

Widmung: natürlich Shizu, Kitty und Chissi ^^ Hab euch sooo lieb meine drei und DANKE für dieses wundervolle RPG!!!! <3
 

Die Story gehört uns dreien (zumindest die Teile, die ich aufschreibe ^^)

zu den Charas, Aleksis und Miika sind einzig und allein MEINS :P hehe.. und die werd ich auch mit keinem teilen.. <3 Ok, Alek teil ich.. aber ich will ja noch nichts verraten ;-)

Rasmus, Ivi und Floh gehören Shizu ^-^

Nico und Debbie der Chrissi ^-^

und Nik und Anne der Kitty ^-^
 

_______________________________________________________________________
 

Es war noch früh am Abend, doch draußen wurde es zu dieser Jahreszeit schon bald dämmrig.

Niklas ging die Straße entlang und leichter Wind zauste die kurzen, blonden Haare des Neunzehnjährigen. Gedankenverloren dribbelte er einen alten Fußball vor sich her, durch die Stadt, Helsinki.

Sein Atem wurde zu kleinen weißen Wölkchen in der kalten Luft.

Eigentlich war er schon spät dran, spielte für die finnische U21 Mannschaft Fußball und das heutige Spiel gegen Deutschland würde bald beginnen. Aber so ganz genau musste man das mit der Pünktlichkeit nun auch nicht nehmen.
 

Ein lauter Pfiff riss den jungen Finnen wieder aus seinen Tagträumen und er entdeckte Nico Koivu, der seinem Kumpel nun zuwinkte.

„Hey!“, Niklas winkte kurz zurück, lief zu ihm rüber und ließ sich neben ihn auf eine Bank fallen.

„Alles klar?“

Der Blick des Blonden wanderte wieder zu dem Ball, mit dem er die ganze Zeit herumspielte.

Nico warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus.

„Geht so...“

Die zwei wechselte ein paar belanglose Worte über Nicos Ausbildung, Niklas balancierte weiter mit seinem Fußball, bis der etwas ältere mit der lustigen hellbraunen Kurzhaarfrisur, angedeutetem Iroschnitt und Piercings seinem besten Freund den Ball wegstieß. Lachend dribbelten die beiden jungen Männer weiter Richtung des Stadions.
 

„Lass mich in Ruhe verdammt! Ich kann allein auf mich aufpassen!“

„Rasmus du weißt doch gar nicht wie das Leben als-“ „Halte deine Fresse! Ich brauche deine Zuneigung nicht! Verschwinde aus meinem Leben!“, schrie Rasmus seinem älteren Bruder zu, zog seine Kappie ins Gesicht und eilte durch den Raum in den Flur, warf Jussi noch ein paar Sätze an den Kopf, bis er mit einem lauten „Steck dir deine Sorgen sonst wo hin!!! Ich hasse dich!“, die Haustür geräuschvoll hinter sich zuknallte.

Verdammt warum tat er das immer? Diese Falschheit, diese vorgespielte Fürsorge machten Rasmus jedes Mal wahnsinnig!

Jussi mochte noch so perfekt sein und seine Eltern mochten das auch immer so sehen, aber sie sollten ihn wenigstens da raushalten und einfach in Ruhe lassen. War das denn zu viel verlangt? Offenbar schon. Rasmus lächelte bitter. Diese Genugtuung würde sein Bruder sich nicht nehmen lassen.

Warum musste er ihm auf diese Weise auch immer unter die Nase reiben, wir perfekt er selbst doch war? Wütend trat der junge Mann draußen gegen einen Mülleiner. Sein wirres, schwarzes Haar fiel auf eine für sich durchaus sehr attraktive Art in alle Richtungen, was trotzdem irgendwie ordentlich aussah, obwohl Rasmus sich keine große Mühe damit machte.

Er wird immer von allen bevorzugt..., dachte er und heftete seinen Blick auf die gepflasterte Straße.

Immer ist er es, der alles bekommt... Immer erhält er die ganze Aufmerksamkeit!

Er ging durch die Stadt und nahm den Weg ganz automatisch, ohne ihm weitere Beachtung zu schenken.

Wie ich ihn hasse!!!

Erst vor dem Stadion sah der 21-jährige auf. Das ist das Einzige, was ich liebe. Fußball..
 

„Morgen Jungs!“

Fröhlich platzte Aleksis Nevalainen in die Kabine der Finnen und ließ sich auf den Platz vor seinem Spind fallen. Neugierig sah der junge Blondschopf in die Runde und musste feststellen, dass drei seiner Mitspieler noch fehlten. Aleksis, kurz Alek, war mit gut 18 Jahren einer der jüngsten des Teams, hatte Wasserstoffblondes Haar, dass ihm bis fast auf die Schultern hing und sich grundsätzlich in alle Richtungen kräuselte, jetzt aber von einem dünnen Stirnband aus seinem Gesicht gehalten wurde. Alek sah zweifellos süß aus und war einer der Publikumslieblinge der Fans.

Er kramte sein blauweißes Trikot aus der Tasche, zog sich um und wartete ungeduldig auf Nico und Niklas.

Diese trafen fast zeitgleich mit dem finnischen Keeper ein. Rasmus stieß mit einem Knall die Tür auf, wich den Blicken seiner Mitspieler aus und verdrückte sich zu seinem Platz.

Was hat der denn schon wieder gefrühstückt? Alek sah einen Moment zu Rasmus herüber, tat es dann aber kopfschüttelnd ab und dachte nicht weiter über den so verschlossenen Torhüter nach. Es war schließlich nichts ungewöhnliches, wie er sich heute benahm. Stattdessen wendete er seine Aufmerksamkeit seinen zwei Freunden zu, die gerade ebenfalls den Raum betraten, oder besser gesagt lachen hereinstolperten und um einen Fußball kämpften. Nico, der diesen Ball gerade tapfer verteidigte, schirmte ihn geschickt gegen den mindestens einen Kopf größeren, aber schlankeren Stürmer ab.

„Sorry, Kumpel! Aber in der Abwehr bin ich immer noch besser!“, lachte er.

Aleksis’ Blick blieb einen Moment länger an dem blonden Stürmer hängen. Als Niklas ihn schließlich bemerkte, lächelte er ihm kurz zu.
 

„Beeilt euch mal..“, meinte er nach einem Augenblick und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Die meisten der Spieler waren schon auf dem Platz und liefen sich warm. Iivari Vuorinen knotete gerade seine Schuhe zu und ging ebenfalls nach draußen.
 

„Ja jaaa!“, meinte Niklas noch immer lachend und bemühte sich, alles gleichzeitig anzuziehen und dabei am besten auch noch nicht umzufallen.

Schmunzelnd beobachtete Aleksis das Ganze, während er auf die zwei wartete. Was kommen die auch immer auf den letzten Drücker?

Sein Blick viel wieder auf Rasmus, der sich alle Zeit der Welt nahm und die anderen nicht weiter beachtete.

Der hat echt die Ruhe weg.

Aus der undurchdringlichen Art des Keepers würde er wohl nie so recht schlau werden. Er war so.. Ja, so ganz anders halt. Aleksis selber war eigentlich immer gut gelaunt, offen und optimistisch. Er versuchte immer etwas Positives zu sehen, sowohl in Situationen, in denen er nicht selten als Einziger ruhig bleiben konnte, als auch in den Menschen. Auch mit Rasmus hatte er im Gegensatz zu vielen anderen kein Problem.

Nur leider ist er so verschlossen. Ich wüsste manchmal einfach zu gerne, was er wohl denkt..
 

„Ich hab dir DIE Neuigkeit noch gar nicht erzählt!“

Aleksis erschrak leicht, als Niklas an seine Seite sprang und ihn wieder aus seinen Gedanken riss. Leicht verlegen sah er zu dem größeren Blonden und schmunzelte.

„Das wäre??“, fragte er neugierig und ging mit ihm auf dem Flur.

„Nico hat da vorhin son Mädel kennen gelernt, ne Deutsche, Fußabllfan! Und..“, redete er drauf los, bis Nico ihn stoppte, der den Beiden nachgelaufen war.

„ Ach halt die Klappe man!“

„Duitsloand!“, zog Niklas seinen Kumpel lachend auf und fing sich einen Knuff in die Seite ein. Aleksis verstand nicht so ganz, wovon die Zwei sprachen und folgte ihnen auf den Rasen.

Draußen erwartete die jungen Spieler ein ungewohnt volles Stadion.

„Boa! Sind die alle wegen uns hier?!“ Niklas blieb verblüfft stehen und sah fragend zwischen der Fankurve und Nico hin und her.

„Das nehme ich doch stark an, ein anderes Spiel findet hier heute schließlich nicht statt!“, neckte dieser den Neunzehnjährigen wieder.
 

Rasmus ging langsam quer über den Rasen und zog seine Handschuhe über, blinzelte in das orange Dämmerlicht und blieb erst ganz am Ende des Spielfeldes stehen. Im Tor, seinem Tor.

„Iivari!!“

Der zierliche Junge fuhr herum und lief auf Rasmus zu. Lustige blau und grün gefärbte Haarsträhnen fielen um sein zierliches Gesicht. Schüchtern sah er zu Rasmus und nickte ein paar mal zu seinen Anweisungen um anschließend seinen Keeper warm zu schießen.

Auf dem Platz wirkte der jüngste des Teams fast wie ausgewechselt und er spielte sehr erfolgreich in der Abwehrkette der Finnen und zeigte sich dabei ungeahnt entschlossen. Einmal abgesehen vom Fußball war er allerdings alles andere als selbstbewusst.

Rasmus kannte er bereits seid vielen Jahren und kam aufgrund seiner zurückhaltenden Art gut mit ihm zurecht.

Iivari dachte noch einmal über die Worte des älteren nach und überlegte selbst noch einmal, wie er am besten zu spielen hatte.

Die Finnische Abwehr war zur Zeit nicht die beste und es würden jetzt zum Start in die neue Saison noch neue Spieler in die Mannschaft kommen. Sicherlich ein oder zwei neue Verteidiger.

Das war eindeutig einer der Nachteile in der U21. Die besten Spieler rückten mit der Zeit in die A-Mannschaft auf und hier wurde dann oft alles durcheinandergewürfelt. Aber auch wenn es gerade nicht so gut lief und die Finnen einige Niederlagen wegstecken mussten, waren sie eigentlich ein gut eingespieltes Team, dass ihre Stärken im Tor und in der Offensive hatte.
 

Rasmus versuchte noch ein paar Informationen über die Deutschen herauszufinden, hatte damit aber keinen großen Erfolg. Das junge Team aus Dortmund war ein absoluter Newcomer und man wusste so gut wie gar nichts über sie.

Das kann interessant werden. Aber wir dürfen sie nicht unterschätzen, immerhin wird dort allgemein wesentlich besserer Fußball gespielt als in Skandinavien!

Der einundzwanzigjährige ließ seinen Blick über das Spielfeld schweifen, sprang an den oberen Torpfosten und zog sich daran hoch.
 

Nico zog Niklas der Weil wieder mit dem deutschen Mädchen auf. Die Zwei hatten sich aufgewärmt und passten sich gerade ein paar Bälle zu.

Tatsächlich waren sie, oder besser Nico, auf dem Weg zum Stadion einem durchaus sehr attraktivem Mädel begegnet, dass Nico nicht mehr aus dem Kopf ging. Er hatte nicht lange mit ihr gesprochen, aber trotzdem..

Die muss ein ganz schön großer Fan sein, wenn sie ihrer Mannschaft bis nach Finnland hinterher reist! Dabei ist es nur eine Nachwuchsmannschaft.

Dummerweise waren die Chancen, sie wieder zu finden gleich Null.

Seufzend sah sich Nico im Stadion um und blickte über den Gästeblock der deutschen Fans. Unwahrscheinlich, sehr unwahrscheinlich. Andererseits wusste er schon mal, dass sie hier irgendwo war. Das war doch besser, als nichts, oder?

Müsste er halt ein bisschen gründlicher suchen. Weit konnte sie nach dem Spiel ja nicht sein, Helsinki halt...

Er zuckte mit den Schultern und schoss den Ball ungenau aufs Tor. Er sollte sich da wirklich keine all zu großen Hoffnungen machen.
 

Aleksis hatte mit Jari noch etwas Passspiel geübt und lief nun zum Trainer der Finnen, um sich noch einige Anweisungen anzuhören.

Er spielte im offensiven Mittelfeld, traf gelegentlich auch mal das Tor, bereitete aber lieber vor oder schoss Ecken und Freistöße, am besten lagen ihm aber Elfmeter.

Alek spielte jetzt schon fast ein Jahr in Nachwuchs Nationalmannschaft. Als er achtzehn geworden war, war er nach Helsinki gezogen und spielte seitdem außerdem für einen der erfolgreichsten Clubs Finnlands in der ersten Liga.
 

Wenig später standen beide Mannschaften auf dem Rasen und warteten, dass das Spiel angepfiffen wurde. Rasmus war als Kapitän mit dem der Deutschen und dem Schietsrichter in der Mitte des Platzes, verlor allerdings bei der Seitenwahl.

In der ersten Halbzeit würden sie die mitgereisten Fans der Deutschen im Rücken haben. Die Dortmunder hatten Anstoß. Anfangs waren beide Mannschaften noch recht gleichstark, mit der Zeit brachten die Finnen allerdings das Spiel unter Kontrolle. Das erste Tor fiel nach einem interessanten Fußballspiel noch kurz vor der Halbzeitpause. Niklas traf nach einer Vorlage von Aleksis und fiel dem kleinen Blondschopf in die Arme.

Super Nik! Weiter so..

Aleksis drückte den Stürmer an sich und grinste.

Dafür allein lohnt es sich, Tore zu schießen..

Aleksis schnappte sich den Ball und schoss ihn zu den Deutschen rüber.

Auch wenn es zu selten ist...

Er sah wieder zu Niklas und lächelte. Wie lange sollte es noch so weitergehen?

>Maali Suomi!!< Hallte es durch das Stadion. Tor für Finnland.

>Meidän numero 10 - Niklas Ahonen!!<

Anstoß für Deutschland. Die Elf aus Dortmund wurde zusehends besser. Rasmus schrie seine Vorderleute zurecht, sie sollten das Spiel nicht verwalten.

Zu Recht. Die Finnen retteten die Führung nur knapp in die Halbzeitpause.
 

„Verdammt Jari, reiß dich zusammen!! Du willst in der Startelf bleiben?!“, abschätzend sah Rasmus den Innenverteidiger an.

Auch der Rest bekam seine Launen wieder einmal zu spüren, bis der Trainer der Finnen hereinkam und in das Durcheinander wieder Ruhe brachte.

Aleksis saß auf seinem Platz und verfolgte das ganze mit Engelsgeduld.

Er hatte keine Ahnung, was in Rasmus vorging und ließ ihn in Ruhe.

Dieser schnappte sich eine der Trinkflaschen und wandte sich von seiner Mannschaft ab.
 

Moin, Moin Finnland!

Ein junger, blonder Typ stand am Flughafen Helsinkis und blickte sich noch etwas orientierungslos um.

Ok, wie war das noch gleich?

Unternehmungslustig spazierte er drauf los und suchte sich seinen Weg durch das Gedränge bis zur Stadt.

Ein Blick auf die große Uhr der Flughafenanzeige hatte ihm leider zum zehnten Mal versichert, dass es unmöglich war, rechtzeitig zum Spiel ins Stadion zu kommen..

Die verdammte Uhrzeit hatte sich jetzt nicht verändert, hatte es vorhin schon nicht getan und würde es vermutlich auch den Rest des Abends nicht tun.

Egal, dann halt nicht zugucken.

Warum war es mit dem Flug auch so dumm gelaufen?

Mit einer großen Reisetasche über die Schulter gehängt, den Händen in den Hosentaschen versteckt, ging er die Einkaufsstraßen entlang.

Es war schon etwas her, seid er in Finnland war. Der junge Schwede war in Göteborg zuhause. Dort wurde es allerdings schnell langweilig – eigentlich wurde ihm das überall nach kurzer Zeit. So kam man eben des öfteren in ganz Skandinavien rum. Und nebenbei erwähnt auch sonst überall..

Die Stadt kannte er ganz gut. In nächster Zeit würde ihm auch nichts anderes übrig bleiben.. Miikka seufzte leise und ließ seinen Blick über die bunten und erleuchteten Schaufenster schweifen.

Auch wenn man es nicht glauben mochte, er vermisste Göteborg. Trotz allem hatte es ihn doch immer wieder zurückgezogen, Schweden war nun einmal seine Heimat...

Schweden und nichts anderes.

Nun die Schule in Helsinki beenden? Ok, damit hatte er schon vor einem halben Jahr angefangen, kannte inzwischen auch die halbe Stadt. Dennoch. War es die richtige Entscheidung gewesen?

Leider traf er grundsätzlich keine Entscheidungen, ließ das Leben lieber einfach auf sich zukommen.

Er sah auf, als er vor einer Wohnung stand und blickte die Tür an. Klingelte. Klingelte noch einmal.
 

„Micky!?? Du...?“
 

„Kyllä?!!

Nyt Riitää!!!“

Aufgebracht schrie Nico dem Schiri entgegen, der seine Worte nicht verstand, seine Gesten dafür um so besser.

Rot. Darüber konnte Nico sich noch so sehr aufregen, er würde seine Entscheidung nicht zurücknehmen. Wütend suchte sich der defensive Mittelfeldspieler den direkten Weg in die Kabine.

Er konnte von Glück reden, nicht glatt Rot bekommen zu haben. Gelb verwarnt war er ohnehin schon, dann der Platzverweis wegen einer Tätlichkeit.

Der deutsche Spieler, Florian, hielt sich noch immer die Wange, auf der eine saftige Ohrfeige gelandet war.

Aber wofür denn bitte?

Kopfschüttelnd sah er dem Finnen nach. Versteh das einer!

Das Durcheinander auf dem Spielfeld löste sich langsam wieder.

Die Finnen hatten inzwischen mit einem 1:1 zu kämpfen und waren nun nur noch zu zehnt auf dem Platz.

Florian stand noch immer verwirrt da. Was hatte er denn bitte gesagt? Der musste doch nicht gleich so austicken? Sag noch mal einer, die Skandinavier wären ein ruhiges Völkchen..

Noch einmal schüttelte er fassungslos den Kopf, rieb über seine schmerzende Wange und lief zurück auf seine Position.

Auch Niklas konnte sich die Reaktion seines Kumpels nicht erklären. So kannte er Nico nicht, wirklich nicht.
 

„Lässt du dich auch mal wieder blicken?“ Fragend sah die junge Frau zu Miikka, der es sich auf einer Couch gemütlich gemacht hatte, wandte sich dann aber wieder ab und ließ ihren Blick nach draußen schweifen. Kopfschüttelnd musterte sie das Treiben auf den abendlichen Straßen.

„Du spinnst. Aber komplett.“, sagte sie ruhig, drehte sich wieder zu dem Schweden um und lehnte sich an das Fensterbrett hinter ihr.

„Du lässt dich nicht mehr blicken, schmeißt die Schule um sie im Ausland weiter zu machen, kümmerst dich nicht im geringsten um irgendjemanden und jetzt stehst du hier?“

Ein Nicken brachte sie zum Schweigen.

„Ja, aber ich kann auch wieder gehen. Ich bin nicht für dich hier, Kim. Ich will Fußball spielen.“

Direkt wie immer.. Kopfschüttelnd stieß die Angesprochene sich von der Wand ab und ging zu Miikka. Verstehen – würde sie ihn nie...
 

Das Stadion leerte sich langsam und nach und nach fanden sich auch die Spieler beider Mannschaften wieder auf den Fluren und in ihren jeweiligen Kabinen ein. Der 2:1 Erfolg war für die Finnen eine durchaus gute Leistung und Aleksis war, ebenso wie die meisten, mehr als zufrieden mit diesem Ergebnis, sowie dem restlichen Spielverlauf.

Das einzige war dieser dumme Platzverweis.. Was ihm augenblicklich wieder klar wurde, als er den Raum betrat und Nico schon eine ganze Weile hier war und nur mit einem Handtuch umgebunden seine Spinttür zuschlug. Den ganzen Tag sollte man am besten vergessen, möglichst gleich, auf der Stelle..

Warum hatte er seine Gefühle nicht in diesem einen Moment unter kontrolle gehabt? Nun könnte er vor allem im nächsten Spiel seiner Mannschaft nicht helfen.

Doch nicht nur Nico verbreitete schlechte Stimmung, bemerkte Alek, als er sich zu seinem Keeper umdrehte, als dieser die Kabine betrat. Verständnislos blickte er den älteren an. Er hatte ein klasse Spiel abgeliefert, wie immer, zum Schluss sogar noch einen Elfer gehalten und sie hatten gewonnen. Was ging manchmal in ihm vor? Warum verschloss er sich eigentlich immer so? So oft er auch überlegen würde, er würde nicht schlau aus Rasmus werden..

Innerlich seufzte er kurz und wandte sich dann wieder an seinen Kumpel. Nico mochte man schnell die Stimmung verderben können, aber ebenso gut klappte es im Normalfall auch andersrum. Außerdem wäre es wohl allmählich sinnvoll, seinen freund vor Rasmus’ Strafprädigten zu schützen, die er sonst über sich ergehen lassen müsste.

Leicht schmunzelnd ging er zu Nico.

„Wir haben 2:1 gewonnen.“

Wenige Worte, die wirkten.

Alek sah den Abwehrspieler aufmunternd an. „Jetzt mach nicht so ein Gesicht und gibt dir nicht die Schuld an allem, du wirst deine gründe gehabt haben.“

Dessen war Alek sich sicher, zu gut kannte er Nico und er kannte es nicht von ihm, so etwas ohne Grund zu tun. Es war eine Tätlichkeit und die Karte berechtigt, klar. Aber Schietsrichter sahen nun mal leider nur offensichtliche Tatsachen.

„Echt jetzt...“

Auf jeden Fall hatte die gute Nachricht über das gewonnene Spiel Wirkung gezeigt.

„Jaaa!! Strike!!“

Verdutzt sah Alek Nico im ersten Moment an, lachte dann aber. So kannte er ihn doch!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Marge91
2009-01-20T22:00:44+00:00 20.01.2009 23:00
einfach super
mach wieter so
freu mcih schon auf das nächste kapi.
mfg Marge91
:-)
;-)
:-)
;-)
:-)
;-)
Von:  Marge91
2009-01-20T21:57:10+00:00 20.01.2009 22:57
einfach super
mach wieder so
mfg Marge91


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