We are Gorillaz! von kleines-sama (2-Ds Geschichte) ================================================================================ Kapitel 7: Sänger ----------------- Kapitel 7 Sänger Raum 009 war ein altes Klassenzimmer, welches allem Anschein nach von der Schule nicht mehr genutzt wurde. Die Pulte waren an der hinteren Wand schlampig übereinander gestapelt worden, ebenso die Stühle. In einer Ecke konnte Stu-Pot einen Mülleimer ausmachen. Der Plastikboden war von dunkelgrauer Farbe, die Wände waren einmal in einem hässlichen Hellgrün getüncht worden, welches aber inzwischen stark verblasst war. Alles wirkte alt und wurde von einer dicken Staubschicht überzogen, abgesehen von dem Schlagzeug, das ziemlich verloren in der Mitte des Raums stand. Stu-Pot konnte zwar von Musik aller Art nicht genug bekommen, doch mit Schlagzeugen kannte er sich überhaupt nicht aus. Jedoch war auch keinesfalls der erfahrene Blick eines Experten nötig, um zu erkennen, dass dieses pechschwarz gehaltene Schlagzeug enorm teuer gewesen sein musste. Stu-Pot kam der unangenehme Gedanke, dass dieses Musikinstrument wahrscheinlich weit aus mehr wert war, als alle Sachen, die er besaß, zusammengezählt. „Hey, Stu-Pot? Hier spielt die Musik!“ Murdoc wedelte einige Mal energisch mit der Hand vor seinem Gesicht herum, bevor er sich seiner vollkommenen Aufmerksamkeit sicher war. Er trug ein schwarzes Markenhemd, die ersten Knöpfe oben hatte er offen gelassen, was Stu-Pot einen tiefen Einblick auf eine sehr dicht behaarte Brust gewährte. Um seinen Hals baumelte eine Goldkette mit einem umgedrehtem Kreuz als Anhänger. Stu-Pot wusste über die Beduetung dieser Kette Bescheid. „So.“ Murdoc grinste und leckte sich mit der längsten Zunge, die Stu-Pot jemals gesehen hatte, über die Lippen. „Also, Kumpel, ich muss dir erstmal Russel vorstellen.“ Geschwind drehte Murdoc sich nach rechts und deutete Stu-Pot mit der Hand, es ihm gleich zu tun. In der Ecke stand dort ein großer massiger Junge mit dunkler Haut und schneeweißen Augen; es war derselbe Typ, der damals in der Cafeteria neben Murdoc gesessen und auf dem Tisch Schlagzeug gespielt hatte. Er trug einfache Jeans, karierte Vans und ein knallgrünes Shirt mit einer hervorstechenden „11“ vorne aufgenäht. In Stu-Pot kam der fürchterliche Verdacht hoch, Russel sei unter Umständen blind, und dies war auch die erste Frage, die er ihm stellte. Der Schwarze lachte laut und in Stu-Pots Ohren klang es wie ein Erdebeben. Rüssel schüttelte den Kopf. „Neee“, meinte er und kam aus seiner Ecke hervor. „Keine Sorge, Stu-Pot, Junge. Das sin’ nur Kontaktlinsen.“ Er schlug Stu-Pot freundschaftlich auf die Schulter, sodass dieser kurz einknickte. Kontaklinsen? Kontaktlinsen?! „Und wieso machst du das?“ Stu-Pot konnte sich absolut nicht vorstellen, warum jemand freiwillig seinen Schmerz teilen und sich dem Hohn seiner Mitmenschen aussetzen wollte. Doch ehe Russel zu einer Erwiderung ansetzen konnte, funkte Murdoc ungefragt dazwischen: „Das ist doch jetzt mal scheißegal, oder? Ich will, dass du hier singst und nicht, dass du meinen Drummer mit blöden Fragen nervst!“ Setzen Sie sich ordnungsgemäß hin und seien Sie still, Mr.Tusspot! Hören Sie auf, solch sinnlose Reime zu verfassen, Mr.Tusspot. Hören Sie zu, Mr.Tusspot! Stu-Pot nickte stumm. Richtig, er war hier, um zu singen. Nein. Er war hier, um Murdoc mitzuteilen, dass er nicht singen würde! Seine Eltern verboten es ihm. Und das fühlte sich mies an. Stu-Pot hatte seine Eltern seit Jahren nicht gesehen, und doch hatten sie noch immer solch eine Macht über ihn. Verdammt! Verdammt! Verdammt! Er war doch damals von zu Hause weggelaufen, um zu singen! Um genau das zu tun, was er wegen ihnen nun doch nicht konnte. Er hatte Angst. Er hatte Angst davor, dass seine Eltern ihn finden könnten. Dass sie plötzlich bei einem Konzert auftauchten und seine Mutter mit ihrem perfekt manikürten Zeigefinger auf ihn deutete und laut kreischte: „Da ist er! Das ist unser Sohn! Los, packt ihn!“ Und doch spürte Stu-Pot einen Funken Trotz in seinem Herzen. Da könnte er doch gleich wieder bei ihnen ankommen und brav mathematische Formeln errechnen, wie sie es sich wünschten! Wenn er nicht sang, war doch alles umsonst gewesen! All die Mühe, all die Qualen! Er zitterte und ballte die Hände zu Fäusten. Er würde singen! Stuart Tusspot- nein, Stu-Pot- würde bei den Gorillaz singen! Und in diesem Augenblick legte er einen Scheißdreck auf die Meinung seiner Eltern! „Ich weiß auch schon, was ich euch vorsinge!“ Stu-Pot kramte in seinen aus allen Nähten zu platzen drohenden Hosentaschen und fischte schließlich „Feel good Inc.“ hervor. Er konnte ein freudiges Lächeln nicht mehr unterdrücken. Mit der Zahnlücke, die ihm Murdoc verpasst hatte, musste es lächerlich aussehen, aber das war ihm egal. Er fühlte sich gut. Einfach nur gut! Stu-Pot konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal gelächelt hatte. Es musste eine Ewigkeit her sein. Murdoc schnappte ihm sofort das Stückchen Papier weg und überflog den Songtext. Dann sah er Stu-Pot mit ernsten Augen an. Eines war rot, das Andere schwarz. Russel blickte dem deutlich kleineren Murdoc über die Schulter und las ebenfalls, was dort auf der zerfetzten Heftseite stand. „Was?“ Eine markerschütternde Angst legte sich plötzlich über Stu-Pot. Sie schnürte ihm buchstäblich die Kehle zu, die Freude war mit einem Mal verflogen. Und ein Gedanke schwirrte unaufhörlich in seinem Kopf umher: Gefällt ihnen mein Song nicht? „Was? WAS?!“, äffte ihn Murdoc nach. Stu-Pots Eingeweide verkrampften sich. „Feel gooc Inc.“ gefiel ihnen nicht. Er wollte sich auf die Zunge beißen, doch er konnte es aufgrund seiner Zahnlücke nicht. Ph! Das nennen Sie Musik, Stuart? Stuart, diese Texte! Ich will dies hier niemals wieder hören. Haben Sie verstanden? Stuart? Stuart, mein Sohn? Antworten Sie gefälligst! Sie werden nie wieder Keyboard spielen! Und nie wieder singen! Solange Sie von meinem Geld leben, werden Sie nicht singen, Stuart! Stuart, wir wollen doch nur Ihr Bestes! „Das ist der Hamma, Junge!“ Murdoc grinste, als wäre sein Geburtstag vorverlegt worden. „Okay, das spielen wir! Jetzt sofort. Macht euch bereit! Russel? Stu-Pot?“ Ich finde die Songs sehr schön, Stu-Pot. Kannst du mir bitte etwas vorsingen? Du spielst so wunderschön, Stu-Pot! Stu-Pot vertrieb sie aus seinen Gedanken. Er sah untätig dabei zu, wie Russel hinter seinem Schlagzeug verschwand. Murdoc holte ein Bass hervor, das nicht weniger teuer wirkte. Er blickte Stu-Pot fest in die Augen. „Stu-Pot, du kennst den Rhythmus ja, oder? Wie in der Cafeteria.“ Stu-Pot nickte. Murdoc und Russel blickten ihn beide auffordernd an, warteten auf seinen Einsatz. Stu-Pot schaute sich suchend in dem Raum um. Er sah Gitarren und Saxophone, Trompeten und sogar Flöten an den nackten Wänden lehnen. Doch er konnte nirgends sein Instrument entdecken. „Was ist?“ „Habt ihr hier kein Keyboard da?“ Murdoc sah ihn mit großen Augen an. „Du spielst Keyboard?!“ Seine Stimme überschlug sich vor Freude. Wieder nickte Stu-Pot stumm. Murdocs gute Laune verrauchte urplötzlich wieder. „Nein, zurzeit nicht.“ Er schwieg eine kleine Weile, bis er dann hinzufügte: „Aber keine Sorge! Ich krieg das schon gedeichselt. Bei der nächsten Probe hast du das beste Keyboard, das mit Geld zu kaufen ist, Stu-Pot!“ „Okay…“ „Aber jetzt sing endlich, Mann!“ Murdoc stand mit erhobenem Arm da und wartete nur darauf, endlich loslegen zu dürfen. Russel ging es genauso, er hielt bereits seine Sticks in den Händen und erwartete sein Zeichen. Doch Stu-Pot hatte noch eine letzte Frage, bevor sie loslegen durften. „Habt ihr eigentlich schon einen Gitaristen in eurer Band?“ *tief durchatme* Mir gefällt das Kappi nicht so gut, besonders das Ende finde ich schrecklich. Eigentlich hatte ich auch andere Pläne, aber das habe ich mir dann für später aufgehoben… Nun ja, ich hoffe trotzdem, ihr schreibt ein paar Kommis, ja? Bye sb Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)