We are Gorillaz! von kleines-sama (2-Ds Geschichte) ================================================================================ Kapitel 2: Murdoc ----------------- Kapitel 2 Murdoc Stu wusste nicht mehr genau was und wie alles passiert war. Sein Verstand meldete sich erst wieder, als er über die Kloschüssel gebeugt stand und diese mit seinem nicht vorhandenen Frühstück füllte. Sein Kopf wog mindestens zehn Tonnen und schmerzte wie seit langem nicht mehr. Sein Hals tat höllisch weh und er hatte noch immer den ekligen Geschmack von Erbrochenem im Mund. Wenigstens hatte er rechtzeitig die Toilette finden können. Er wollte sich nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn er sich mitten auf dem Korridor übergeben hätte. Seine Migräne hatte ihn schon in deutlich schlimmere Situationen katapultiert, entschied er schließlich. Aber auch diese Feststellung war für Stu nur ein recht schwacher Trost. Kotz-Face, los renn! Du schaffst es bestimmt noch! Oh, das tut mir jetzt echt Leid, aber es sind alle Toiletten besetzt. Was kotzt du mir hier vor die Füße, Blindschleiche? Stu richtete sich auf. Er zitterte und musste sich an der Wand abstützen, um nicht auf die Knie zu fallen. So einen schlimmen Anfall hatte er bestimmt seit Jahren nicht mehr gehabt. Er fühlte sich mies. Einfach nur mies. Sein Leben war so schon schrecklich genug, warum hatte man ihn auch noch damit bestraft? Wie so oft fragte er sich, was er verbrochen hatte. Was hatte er nur getan? Die Migräne an sich war schon grausig, die Schmerzen an manchen Tagen einfach unerträglich. Doch Stu begann nun zu überlegen, wie seine Mitschüler reagieren würden. Sie mussten ihn doch für einen kompletten Idioten halten! Stus Wangen wurden schwer. Nein, nicht weinen. Bloß nicht weinen! Doch er bemerkte schon die ersten Tränen in seinen Augenwinkeln. Nicht weinen! Nicht weinen. Nicht weinen… Oh, seht mal. Jetzt heult unser armes Blackeye! Heulsuse! Memme! Weichei! Heul doch! Heul doch. Heul doch… Lasst ihn in Ruhe! Nimm ihn nicht immer in Schutz! Da war sie wieder! Nicht sie. Nicht sie! Stu schüttelte sich. Nicht sie! „Hey, du!“ Stu zuckte geschockt zusammen. Dann seufzte er. Sein Körper sackte wieder in sich zusammen. Es würde also alles so werden wie immer. Wie früher. Was hatte er denn erwartet? Aus Erfahrung wusste Stu, dass es besser war sich jetzt umzudrehen. Wenn man gehorchte, bekam man manchmal nur ein paar Fäuste zu spüren und wurde dann in Ruhe gelassen. Stu drehte sich um. Vor ihm stand ein Kerl. Er war größer als er. Älter wahrscheinlich auch. Er war es, der Stu angesprochen hatte. Seine Haut war gleichmäßig braun gebrannt und er hatte schwarze Haare, die mit Unmengen Gel bearbeitet zu sein schienen. Stu fand sofort, er sah aus wie einer dieser tollen Hechte in den Werbungen, die er früher immer gesehen hatte. Ein Glimmstängel hing lässig im Mundwinkel. Er kannte die Marke. Sie war unheimlich teuer. Mit einem mulmigen Gefühl sah er zu Boden. Sein Gegenüber trug Markenschuhe. Braun. Mit leichtem Absatz. Ganz neu. Teuer. Stilvoll. Cool. Stu spürte das Verlangen in ihm aufschäumen, so zu sein wie dieser coole Junge. Schüchtern sah er ihm in die Augen. Sie waren klein und stechend, die Farbe der Iris konnte er nicht erkennen, aber er hätte schwören können, die Linke war ein wenig heller als die Rechte. Sie durchbohrten ihn und Stu kam sich unter seinem Blick klein und unbedeutend vor. Er wusste, was diese strenge Musterung zu bedeuten hatte. Jeder Neue musste sie über sich ergehen lassen. Es wurde entschieden, ob du in Ordnung warst, dazugehörtest und unter Umständen vielleicht recht cool sein könntest, oder aber ob man dir nicht besser –einfach nur so zur allgemeinen Erheiterung- die Fresse polieren sollte. Immer nachdem Stu so angesehen worden war, zählte er am Abend des Tages seine blauen Flecken. Und Schlimmeres. Auch hier würde das so sein. Da war er sich absolut sicher! Stuart Tusspot war einfach nur uncool. Er trug immer alte und verschossene Sachen und hatte nicht einmal genug Geld, um sich die billigsten Zigarettenmarken leisten zu können. Wenn er Eine zwischen den Fingern hatte, war sie immer schon heruntergebrannt, weil er sie vom Straßenrand aufgehoben hatte. Seine Augen brauchte er gar nicht erst zu erwähnen. Die verdammten Dinger brachten ihm jeden Tag aufs Neue diese Spitznamen! Kurzum: Er war ein Vorzeige-Opfer. Stu wurde nicht enttäuscht. Bevor er sich auf irgendeine Weise vorbereiten konnte, spürte er auch schon eine geballte Faust in der Magengrube. Er hatte lange gelbliche Fingernägel. Sie rissen den dünnen Stoff seines T-Shirts auf und hinterließen heiße rote Linien auf seiner bleichen Haut. Stu versuchte sich nicht zu bewegen. Bloß nicht wehren. Das machte alles nur noch viel Schlimmer. Uhh, willst du weglaufen, Blindie? Das gibt noch ein paar fette Ohrfeigen extra. Bleib nur hier! Und ich warne dich, Face-Ache: ein Wort und du bist TOT! Er wartete mit zusammengekniffenen Augen. Der nächste Schlag ging ins Gesicht. Mitten auf den Mund. Und der Schlag war fest gewesen. Sehr fest! Der Geschmack der Kotze wurde durch einen komischen Metallenen ersetzt. Stu konnte spüren, wie sich das Blut in seiner Mundhöhle sammelte. Es war Ekel erregend. Er hatte nie mit Blut klar kommen können, trotz der vielen Verletzungen, die er mit nach Hause trug. Los, sieh hin! Ist es nicht schön? So rot und flüssig! Blut, Schwarzauge. Blut! DEIN Blut! Wir wollen doch nicht, dass du uns verblutest, oder? Leck es auf! Vom Boden. Los! Doch da war noch etwas Anderes. Etwas Festes. Überreste des Erbrochenen vielleicht. Stu behielt sie mit im Mund, bis dieser so voll mit blutiger Flüssigkeit gelaufen war, dass er alles ausspucken musste, um nicht daran zu ersticken. Das Harte landete auf dem weiß gefliesten Boden und hob sich farblich kaum von diesem ab. Zwei Zähne. Schneidezähne, stellte er fest, nachdem er mit seiner Zunge durch seinen Mund gefahren war. Er hatte ihm seine Schneidezähne rausgeschlagen! Dabei blieb es nicht. Es folgte Schlag auf Schlag und Tritt auf Tritt. Erst als Stu am Boden lag und sich kurz vor einer Ohnmacht befand, ließ es nach, bis es dann irgendwann vollständig aufhörte. Die Schmerzen blieben. Er vernahm eine Stimme. Sie musste von dem Jungen stammen, der ihn so zugerichtet hatte. Von dem coolen Jungen. Diesem obercoolen Jungen, der ihm die Zähne ausgeschlagen und ihn halbtot geprügelt hatte. Einfach nur so. „Ich bin Murdoc“, sagte die Stimme. Sie klang arrogant. Aufschneiderisch. Lässig. „Ich bin hier der Chef! Merk dir das, Kleiner!“ Stu hörte wie sich seine Schritte entfernten und die Tür laut ins Schloss fiel. Murdoc ließ ihn liegen. Er konnte mit hoher Wahrscheinlichkeit noch härter verprügeln. Das war nur eine kleine Demonstration gewesen, damit der Neue ja wusste, wo sein Rang lag. Murdoc. Stu rappelte sich auf. Er schleifte seinen geschundenen Körper zum Spiegel und versuchte das Ausmaß des Schadens zu erkennen. Ein blaues Auge. Zwei ausgeschlagene Zähne. Blaue Flecken gepaart mit unzähligen kleinen Schürfwunden am ganzen Körper. Stu seufzte laut auf. Er war noch glimpflich davon gekommen. Die Schmerzen kaum noch wahrnehmend wusch Stu sich das Gesicht. Er musste noch immer ins Sekretariat. Wie sollte er das vertuschen? Murdoc. Das Veilchen würde hinter seinen gänzlich schwarzen Augen kaum auffallen. Wenn er dem Mund beim Sprechen nicht zu weit öffnete, würde man die Zahnlücke auch nicht bemerken. Die Arme schüchtern hinter den Rücken verschränkt, blieben auch dort die Wunden unerkannt. Gut. Der Zettel! Wo war der Zettel, den er abgeben musste. Hatte er ihn etwa auf dem Gang fallen gelassen? Bitte nicht! Nein… Stu erblickte ihn auf ein paar Fliesen. Er hatte glücklicherweise nichts abbekommen. Murdoc. Stu las ihn auf und stopfte ihn eilig in seine Tasche. So war das also. Murdoc. Stu legte seine Hand auf die Türklinke. Sie war eisig kalt. Er sah noch einmal zurück. Die weißen Fliesen waren mit einigen kleineren Blutspritzern verunstaltet, dazu eine größere Lache und ein wenig Spucke. Und Kotze. Er öffnete die Türe. Er ging den Gang entlang und suchte das Sekretariat. Er ging langsam. Mit gesenktem Kopf, sodass ihm die Haarsträhnen ins Gesicht fielen und den Blick auf den Boden gerichtet. Und mit fest zugepresstem Mund. Ich bin Murdoc. Ich bin hier der Chef,! Merk dir das, Kleiner. So, ich hoffe das kappi war ein wenig besser. Ich habe euch gewarnt, dass es 2-D nicht gut ergehen wird. Murdoc ist ja jetzt nicht allzu gesprächig gewesen (dafür sehr brutal), da fragt man sich wie die beiden in einer Band klar kommen werden xD (Und das werden sie, ganz sicher.) Aber ich will nicht zu viel verraten. Bitte schreibt einen kommi. Bye sb Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)