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Wild Prärie

von

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Rot und Weiß

Hey,
 

musste in letzter Zeit an Winnetou denken. Fragt nicht warum, ist aber so. Tja und dabei kam mir dann diese FF in den Sinn. Die Charakter, Zeit, Ort und Handlung sind von mir selbst ausgedacht und die Story hat nichts mit dem Indianerfilm selbst zu tun. Wie gesagt sie ist eine eigene Geschichte für sich.
 

Zur Story: John Cunningham ist ein oberster Offizier, der

sich mit seinen Männern in der Prärie aufhält. Sein Job:

Er soll die Gegend von den wilden Eingeborenen säubern.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man

denkt. Das muss auch John feststellen, als er… ^^ So, das

erst Mal für den Anfang. Yaoi; M+M !!!

Warnung: Am Anfang eher weniger. Eher im Laufe der FF,

wird slash und ähnliches vorkommen. Ich möchte hier noch

darauf hinweisen, das es sich um eine Mann+Mann Beziehung

handelt. YAOI!!! Wollt euch nur vorwarnen, nicht das es heißt,

ihr habt es nicht gewusst ^^.
 

So dass nur mal soviel zur Einleitung.

Dann wünsche ich euch noch viel Spaß dabei:
 


 

Rot und Weiß
 

John Cunningham saß stolz auf seinem schwarzen Hengst. Blickte starr geradeaus auf das Geschehen. Wie seine Männer aus sicheren Positionen ihre Gegner niedermetzelten. Die Rothäute. Wilde Eingeborene, die sich zu nahe am Grundstück eines reichen Herrn befanden, wo bald eine neue Stadt hingebaut werden soll. Bis dahin muss die gesamte Gegend rein sein, von diesen Wilden.
 

John saß bloß desinteressiert im Sattel und überblickte den Kampf. Sah ungerührt zu, als viele der kämpfenden Männer von der gegnerischen Seite zu Boden gingen, wo bereits Frauen, Kinder und ältere Leute lagen.
 

Zu lange hatte John solch einen nutzlosen Krieg miterlebt, als das ihn diese Bilder berühren würden. Auch die Tränen der hinterbliebenen ließen ihn kalt oder die schmerzlichen Rufe der leidenden Frauen und Kinder.
 

„Macht Schluss für heute, genug gespielt“, übergab John den Befehl an seinen Unterkommandanten.
 

Da keine weitere Bedrohung mehr von diesen Rothäuten ausging und nur noch die schwachen und verletzten übrig blieben, war seine Anwesenheit hier auch nicht mehr verlangt. Überließ er die dahinvegetierten Wilden seinen Männern, die sich entweder an den wehrlosen Frauen vergriffen, ehe sie die restlichen Überlebenden töten würden. So wie ihr Befehl lautete.
 

Mit einem schnalzenden Befehl an seinen Hengst, machte John kehrt. Ritt zurück ins Lager. Nur noch anderthalb Monate und sie hätten die weitläufige Gegend für ihren Auftraggeber zufriedenstellend gesäubert. Die Leichen wurden an einem gesammelten Platz vergraben und die Lager angezündet. Nichts sollte mehr auf die Anwesenheit dieser Wilden hinweisen.

~~~
 

Als John das Lager betrat, übergab er sein Pferd einem Stallburschen. Kurz erstattete er seinen anderen Männern über den siegreichen Feldzug bericht. Was auch nicht weiter verwunderlich war. Hatten sie gegenüber diesen primitiven Eingeborenen einfach die besseren Chancen.
 

Danach kehrte er in seine Behausung zurück, welches aus einem eigenen Wohnbereich, Bad und Schlafzimmer befand. Als er in sein privates Reich eintrat, zog er sich ordentlich die Stiefel aus und hängte seinen Mantel an und legte seinen Hut ab.
 

Das Gewehr verstaute er in einem Schrank, welchen er ordentlich abschloss. Den Schlüssel ließ er nie aus den Augen und steckte ihn stattdessen in seine Tasche.
 

Stumm ging er rüber zur kleinen Bar, wo er sich ein Glas rausnahm und mit Whiskey befüllt. Halbvoll da er sich nicht betrinken wollte, lediglich ein wenig Abwechslung brauchte und Nüchternheit, bevor er wieder ins Schlafzimmer ging.
 

Mit dem halbvollem Glas ging er rüber zu seinem kleinen Balkon, von wo aus er das Lager gut überblicken konnte. An den Ein- und Ausgängen standen seine Männer postiert. Von seiner Sicht aus befanden sich die Ställe rechts vom Lager. Dann kamen die Unterkünfte der niederen Soldaten.
 

Auf der anderen Seite des Lagers gab es die Aufbewahrungshallen, wo sich die Nahrung und Waffen befanden. Das längliche Gebäude daneben war die Kaserne, wo seine Männer zu abend aßen oder sich in Grüppchen versammelten und Karten spielten. Irgendwie mussten sie sich ja ablenken. Und nur einmal im Monat war ihnen vergönnt, in eine nahegelegene Stadt zu fahren und sich dort zu amüsieren.
 

Die Aufgabe hatte einfach mehr Vorrang, als das Vergnügen. Und das mussten besonders die jüngeren und übereifrigen Burschen lernen. Hier wurde ihnen Disziplin und Härte eingebläut. Das wahre Leben und wie man richtig kämpft um den nächsten Tag zu bestehen.
 

Austoben konnten sich die Männer, wenn sie in der Mitte vom Platz, sich mit den Wildpferden beschäftigten. Sie mussten erst eingeritten werden, was Zeit brauchte. Warfen sie meist ihre Besitzer schon ab, bevor sie überhaupt auf ihnen saßen.
 

Alles in allem war das Lager von einem großen Holzwall umgeben, der fremde Tiere und Menschen von hier fernhalten sollte. Das war besonders am Anfang wichtig gewesen, da dieses Land noch gut besiedelt war, bevor sie sich hier stationiert hatten. Jetzt waren die größten Flächen gesäubert und wunschgerecht vorbereitet für den kommenden Besitzer.
 

„…“, seufzend stieß John die Luft aus.
 

Mit dem bereits leeren Glas kehrte er zurück ins Innere. Hinter sich schloss er die Balkontür und brachte das benutzte Gefäß in die Küche. Abwaschen würde er nachher. Denn vorher hatte noch etwas andere seine Priorität.
 

Durch die kleine Stärkung wieder etwas entspannter, ging Jack ins Schlafzimmer. Hatte sich nun zulange zurückgehalten. Weswegen er geradewegs in den anderen Raum lief. Dabei versuchte sein Herzrasen zu unterdrücken und zu normalisieren. Was ihm nicht recht gelingen wollte.
 

Immer wenn er ins Schlafzimmer ging, machten sich diese undefinierbaren Gefühle in ihm breit. Ließen ihn plötzlich fühlen und brachte seine Maske zu fall. Was wirklich erstaunlich war, da ihn seit langem nichts mehr berührt hatte. Ob nun der Anblick einer schönen Dirne oder bei einem abgetrennten Körperteil. Ob Blut oder Liebesgefälligkeiten, nie hatte er sich so unsicher und zugleich lebendig gefühlt wie jetzt.
 

Wenn er hier war, bei ihm.
 

„Hey Kleiner“, begrüßte er lächelnd seinen Gefangenen.
 

Eine Rothaut, die er vor einiger Zeit selbst geschnappt hatte. Warum auch immer, aber als er diesen Knaben die Waffe angelegt hatte, entstand in ihm der Wunsch, diesen jungen Mann nicht zu töten. Daher hatte er ihn mit seinem Kohlt Bewusstlos geschlagen, ehe er ihn hierher brachte.
 

Nun war er hier der gebräunte, kräftige, junge Mann. Saß auf einen mit Kissen bedeckten Boden. Nur sein Lendenschurz verdeckte seine Männlichkeit. Seine Arme waren mit einer Eisenkette über seinen Kopf straff an der Wand festgekettet. Konnte sie somit nicht bewegen. Seine Füße lagen seitlich angewinkelt von ihm und waren mit etwas kürzeren Ketten an der Wand befestigt.
 

Somit war der Junge in dieser Position gezwungen, zudem mit geöffneten Beinen. Wäre nicht der Stoff, hätte man jetzt einen wunderbaren Ausblick auf ein bestimmtes Körperteil von ihm gehabt.
 

Trotzdem war auch er der restliche Teil dieses muskulösen Körpers nicht zu verachten. Die helle, bräunliche Haut… welche Jack an Schokolade erinnerte… war mit einigen Kriegsbemalungen verdeckt. Weniger an den Beinen, als auf den Wangen, sowie dem rechten Oberarm und kurz unterhalb seiner Nippel.
 

Diese waren dunkler, als seine eigenen. Und irgendwie reizte es Jack, sie mal berühren zu dürfen. Doch verwarf er gleich wieder diesen Gedanken. Gehörten sie einfach nicht hierher. Dafür glitt sein Blick weiter zu den verstaubten Haaren, die leicht mit Dreck beschmiert waren. Sie mussten mal schwarz gewesen sein, was man jetzt nur noch schwer Identifizieren konnte.
 

Dafür sahen ihn die goldenen Irden umso klarer an. Zorn und Hass lag in ihnen. Und auch, wenn Jack die Sprache des Wilden nicht beherrschte, so wusste er dennoch die Stimmung der Augen zu deuten. Und auch die abwertende Haltung des jungen Mannes.
 

„Wieder ein Sieg für uns“, berichtete ihm John sachlich. Trotz der Kommunikationsschwierigkeit gab John es nicht auf, mit der Rothaut zu reden. Versuchte es jeden Tag und manchmal… in wenigen Momenten, erwischte er sich dabei, wie er diesem Mann Dinge erzählte, die er nie für möglich gehalten hätte.
 

… komm für mich... schrei meinen Namen… gehöre nur mir…
 

Er verstand es selbst nicht. Hatte solch triebhaften Gedanken nie gehabt. Nur wenn er in seiner Nähe war. Wie der Mann hieß wusste er nicht. Das einzigste was er von ihm zu hören bekam, waren knurrlaute oder Flüche die er nicht verstand.
 

„Ich bin nicht gerade Stolz auf das was ich tue, das kannst du mir glauben“, erzählte er weiter, während er von einem kleinen Nachttisch einen Becher nahm, diesen mit dem Wasserkrug, welcher daneben stand, füllte. „Na ja, viel eher ist es so, das es mich nicht interessiert. Man wird mit Heldengeschichten gerühmt, während andere ihre Leben lassen müssen.“
 

Mit dem gefüllten Becher drehte er sich zu dem Wilden um und näherte sich ihm.
 

„So ist nun mal unsere Gesellschaft... weißt du eigentlich wie anziehend deine Augen sind, wenn du so dreinblickst? Es ist schon fast unnormal, solche goldenen Augen zu haben. Und doch passen sie zu dir, du kleine Wildkatze.“
 

Ein amüsiertes Lachen glitt kurz über seine Lippen, ehe er sich vor dem Mann hinkniete. Eigentlich hätte er diese Rothaut in einen Käfig gesperrt, bis er wieder auf seinem Landsitz zurück wäre. Da hätte sich der junge Mann austoben können. Doch musste er ihn vorerst ein wenig erziehen und Benehmen beibringen.
 

Aber das Wichtigste war, das eine Vertrauensbasis zwischen ihnen bestand. Daraufhin arbeitete John seit gut zwei Wochen. Jedoch ohne wirklichen Erfolg. Einzig was er von dieser Wildkatze erhalten hatte, waren ein paar saubere Schnitte auf seinen beiden Oberarmen und eine Bisswunde an seiner linken Hüfte. Die leichten Spuren davon waren selbst heute noch leicht zu sehen.
 

Deswegen auch die Ketten, da sie das Tier in dem Mann bändigen sollten. Dafür zu sorgen dass er niemanden mehr verletzte, sich selbst mit eingeschlossen. Soweit er von diesen Rothäuten gelernt hatte war, das diese nur axtähnliche Waffen und Messer hatten zum kämpfen. Nur einige wenige noch mit Pfeil und Bogen.
 

Aber was Schusswaffen anging, hatten sie keinen Schimmer. Weswegen sie auch unterlagen. Doch das gehörte hier nicht mit her. Denn wollte er beim besten Willen nicht riskieren, dass dieses temperamentvolle Wesen zufällig ein Gewehr in seinen Händen hielt. Und nicht auszudenken was passieren würde, würde dieser Junge es gegen sich selber richten würde.
 

„Hier dein Trinken“, bot Jack ihm an.
 

Schob mit seiner freien Hand den Knebel runter, welchen diesen hitzigen Mund stopfte. Es sollte ihn daran hindern, seine spitzen Eckzähne einzusetzen. Oder seine scharfe Zunge zu benutzen.
 

Wie jeden Tag setzte Jack den Becher an die rauen Lippen des jungen Mannes und kippte ihn ein wenig nach vorne. Mit funkelten Augen wurde er angestarrt, als die Rothaut das Wasser in sich aufnahm. Kurz nahm er einen Schluck, ehe er seinen Kopf abwandte. Damit zeigte, dass er genug hatte.
 

Nein, nicht ganz. Eins fehlte noch.
 

So drehte er sich wieder zu diesem blassen Fremden um und spuckte ihm ins Gesicht. Wollte das süße Wasser nicht trinken, jedenfalls nicht freiwillig. Zudem er ihm noch zeigte, wie viel er von diesen Männern hielt. Kein Stück.
 

Am liebsten wäre er draußen auf dem Feld bei seiner Familie gestorben. Oder wenigstens bei dem Versuch, einen von diesen Weißen zu töten. Sie für das büßen zu lassen, was sie in seinem Lager angerichtet hatten. Grundlos tauchten sie einfach aus und eröffneten plötzlich den Kampf.
 

Sie wussten nicht, wer sie da angriff und auch nicht womit. Das wusste er auch nicht, nur das er sich hier mitten im Lager der Feinde befand. Und so gern er aus seiner misslichen Lage befreit hätte, um dann endlich mit seinem Racheakt fortzufahren, hielten ihn diese Eisendinger hier bestimmend fest. Sorgten sie dafür, dass er nicht gerade viel Freiraum hatte, was seine Sitzmöglichkeit betraf.
 

„Mhm“, seufzend stand Jack auf und wischte sich übers Gesicht.
 

Kein bisschen einsichtiger geworden, die Wildkatze. Doch was sollte er machen? Verletzen wollte er den Jungen nicht. Wenn es nach einigen seiner Männer ginge, wäre bei solch einem sturen Exemplar die Peitsche oder Gerte gut. Doch stand Jack nicht auf solche Art von Erziehung. Da blieb er lieber auf der konservativen Ebene und versuchte es wenn möglich gewaltfrei weiter zu kommen.
 

Doch zuerst wandte er sich ab und ging ins Bad. Befreite sich von seinen verschwitzten Klamotten und wusch sich grob vom Wasserzuber, ehe er sich ein Handtuch um die Hüfte schlang und sich aus seinem Kleiderschrank im Schlafzimmer, passende Sachen raussuchte. Eine blaue Stoffhose und ein weißes Hemd zog er sich an. Da er vorerst hier bleiben würde, blieb er barfuss und hängte dann das Handtuch zum trockenen auf.
 

Ohne das Wildkätzchen weiter zu beachten, marschierte Jack durch das Schlafzimmer, ins angrenzende Wohnzimmer und von dort in die Küche. Nicht jede Hütte besaß eine, aber durch seinen Status war das selbstverständlich. Ebenso das keiner nachfragte, wieso er eine Rothaut hier bei sich hielt.
 

Allein wenn er an den anderen Mann dachte, schlich sich ein kleines Lächeln in sein Gesicht. Verbannte die Leere, welche in ihm herrschte. Denn obwohl er in diesem Lager von vielen seiner Männer umgeben war, fühlte er sich ausgeschlossen. Als ob er nicht wirklich zu ihnen gehörte. Vielleicht lag es an seinem Stand, dass er eine gewisse Distanz zu ihnen wahren musste, um sich nicht von falschen Gefühlen leiten zu lassen. Damit er auch während des Kampfes den Überblick behielt.
 

Ganz anders war es hier. In seinen Privaträumen, die ihn zugestellt wurden. Hier wo er sich in ruhe zu seinem Wildkätzchen zurückziehen konnte. Bei dem er sich seit langem wieder geborgen fühlte. Auf merkwürdige Art angezogen und befriedigt war, in dessen Nähe zu verweilen. Ihn nicht aus den Augen zu lassen, genau zu studieren und weiter auf ihn einredete.
 

Selbst nahm er diese tiefe Stimme des anderen wahr. Ob sie genauso scharf klang, wenn der Kleine wollüstig war? Sich friedlich an ihn schmiegte und vielleicht zu schnurren anfing? Nicht zum ersten Mal, stellte sich John diese Fragen und hätte gern einiges dafür gegeben, um sein Wildkätzchen zu verstehen. Ihm verständlich zu machen, das er nichts Böses von ihm zu erwarten hatte.
 

Denn sollte John sich mal in seiner Rage vergessen und über den jungen Mann herfallen, ob vor Gereiztheit oder aufkommender Erregung, dann müsste er die Rothaut wahrscheinlich auch umbringen. Genau wie dessen Familie. Denn wie hoch war die Chance, dass ihm der Junge dann noch vertraute? Sich stattdessen in seinem Zorn und Wut nur bestätigt fühlte und er gar nicht mehr zu dem anderen durchkommen könnte.
 

„Wäre schade um ihn“, murmelte John leicht abwesend vor sich hin.
 

Dabei bereitete er gerade ein Mahl vor, welches aus Fleisch und Salat bestand. Die Arbeit ging mittlerweile schon von alleine, so das er mit seinen Gedanken immer öfters abdriftete.
 

Angefangen bei den goldenen Saphiren, die ihn immer wieder gefangen nahmen. Selbst wenn er die Augen schloss, konnte er sie noch vor sich sehen. Klar und deutlich. Wie sie vor Emotionen glänzten und es beinahe so aussah, als stünden die Irden in Flammen.
 

Oder diese verführerische Haut, welche er jeden Tag sah. Sonderte sie ihren eigenen, herben Duft aus. Nicht streng, eher nach Wald und Erde, woran er sich langsam gewöhnt hatte. Sobald er diesen Duft außerhalb dieses Lagers roch, erinnerte es ihn immer an das Wildkätzchen. Und wenn es nicht das ist, dann waren es eben seine weichen Lippen, an die er denken musste.
 

Gott! Dabei war er nicht triebgesteuert. Nie gewesen. Aber diese Rothaut hat ihn irgendwie bezirzt. Unbewusst an sich gebunden, weshalb er einfach nicht von ihm loskam. Das er sein Wildkätzchen nicht umbringen konnte. Viel eher versuchte er den Wilden zu beschützen und kümmerte sich um ihn. Sorgte dafür, dass seine Männer von ihm fern blieben und nicht auf dumme Gedanken kamen.
 

John kam sich langsam vor wie eine Glucke. Eine Raubtiermutter die alles für ihre Jungen tat, um sie vor anderen zu beschützen. Nur das sein kleines Kätzchen bereits scharfe Krallen hatte und nicht mehr den Schutz seiner Mutter suchte. Indem Fall Johns Schutz. Versuchte der Jüngere stattdessen ihn umzubringen. Und da er keine Waffen hatte, benutzte das kleine Wildkätzchen seine schlanken Hände oder seine spitzen Eckzähe, die sich tief in sein warmes Fleisch gruben.
 

Nicht so zäh und herb, war das Steak welches John anbriet. Fröhlich brutzelte es in der Pfanne, während er selbst noch die restliche Würzung am Salat vornahm. Der bestand hauptsächlich aus kleingeschnittenen, essbaren Blättern, Tomaten und Radieschen. Hinzu gab John noch eine Kräutersoße, um das Ganze zu verfeinern.
 

Zufrieden rührte er alles um, ehe er es ordentlich auf einen Teller servierte. Mit einem prüfenden Blick auf das Fleisch, welches auf beiden Seiten gut durchgebraten war, legte er das fertige Steak zum Salat auf den Teller. Zusammen mit einem neu befüllten Becher mit Wasser für sein Wildkätzchen und ein gefülltes Glas Skotch für sich selber, stellte John das fertige Gericht auf ein Tablett.
 

Mit dem zubereiteten Mahl, marschierte er dann zurück ins Schlafzimmer. Sein Wildkätzchen hatte seit heute morgen nichts mehr bekommen. Vielleicht lag es ja an den wenigen Essensrationen, dass der jüngere Mann oft gereizt war. Oder es war seine bloße Gegenwart die ausreichte, damit ihm das Kätzchen seine Zähne zeigte.
 

Doch auch jetzt ignorierte er den anderen gekonnt. Setzte sich stattdessen an den Tisch, welcher in einer Ecke des Zimmers stand und begann zu essen. Hatte sich extra mehr auf den Teller getan, als was er sonst immer aß. Dabei ließ er die Rothaut nicht aus den Augen, welcher ihn verhemmt zu ignorieren schien. Sah der junge Mann starr auf einen Punkt vor sich, nur nicht zu dem Weißen.
 

„Weißt du was das einzig Gute an dem ganzen Spiel ist. Es ist bald vorbei“, schnaubte John trocken aus.
 

Das war ja mehr als lächerlich. Zugleich er sich vorkam, als würde er Selbstgespräche führen, was er im gewissen Sinne auch tat. Und doch hatte er einglaubliches Redebedürfnis, wenn er bei seinem Kätzchen war. Wo er sonst nur kurze und knappe Befehle erteilte, fiel es ihm hier leicht offener zu sein und mehr zu reden.
 

Was wahrscheinlich auch daran lag, das ihn sein Gegenüber nicht verstanden hätte. Andererseits hätte er gerne mit dem jungen Mann geredet. Selbst wenn er dann die Flüche und Beschimpfungen der Rothaut besser verstanden hätte, so hätte er ihm vielleicht seinen Namen verraten. Damit ihn nicht mehr die Unwissenheit quälte, mit wem er es zu tun hatte.
 

Einem wilden Tier, würden viele sagen. Und so wie sich der Kleine benahm, passte es ja auch. Aber täuschte sein Charakter. Verleitete die Menschen so denken zu lassen, was dumm war. Denn egal ob Wild oder Zahm, Höflich oder Aggressiv sollte jedes menschliche Wesen auch als solches angesehen werden.
 

„Dann kehren wir nach Courado zurück“, fuhr John leicht verträumt fort. Hatte schon seine Vorstellungen wie es mit ihm und der Rothaut weiterging. „Mein zu Hause, in einer etwas abgelegnen Gegend. Was mich nicht weiter stört, dann haben wir wenigstens unsere Ruhe und die Nachbarn sind nicht so neugierig.“
 

Ein breites Lächeln schlich sich in sein Gesicht, als er an England dachte. Die angenehme Ruhe die dort herrschte, weit ab von Leid und Not. Und ganz besonders dem Krieg. Dort konnte er sich ganz gemütlich um sein kleines Wildkätzchen kümmern. Versuchen richtig mit ihm zu kommunizieren und ihm die eigene Sprache beizubringen. Er hatte auch schon einen Lehrer in Aussicht, ein langjähriger Freund von ihm, den er darum bitten würde. Natürlich für die richtige Gegenleistung. Denn heutzutage war nichts mehr kostenlos.
 

„Hast du Hunger?“ fragte John unvermittelt, versuchte das Thema zu wechseln. Zumal er selber schon reichlich gegessen hatte und noch etwas für sein Kätzchen übrig lassen wollte.
 

Das restliche Stück vom Fleisch, schnitt er in kleine Häppchen. Den Salat ließ er so wie er war. Zusammen mit dem Trinken stand John auf und ging mit dem befüllten Tablett zu dem jungen Mann herüber. Dieses stellte er auf einen Hocker, welchen er hervorzog und setzte sich selbst auf einen Stuhl, den er gegenüber der Rothaut aufstellte.
 

Dann spießte er ein Steakstück auf und hielt es kurz vor den Lippen des jungen Mannes. Wartete ab, ob es dieser freiwillig nahm. Doch dem war nicht so, weshalb er das Fleischstück sachte gegen den geschlossenen Mund drückte. Sein stures Kätzchen drehte bloß den Kopf weg und versuchte ihn auch weiterhin zu ignorieren. Ebenso wie das Essen.
 

„Hör zu Kätzchen, ich werde dich bestimmt nicht verhungern lassen“, erklärte John ihm sachlich und griff dabei bestimmend nach seinem Kinn. Hatte er das Katz und Maus spiel satt. Wollte schließlich nicht, dass dieser zierliche Körper noch schmaler wurde. Deswegen achtete er sehr darauf, ihm regelmäßig etwas zu essen zu geben. Eine Variation aus Vitaminen und Fleisch.
 

„So oft du auch versucht mir auszuweichen, ich werde nicht zulassen, dass du mir wegstirbst. Hörst du? Ich werde mich um dich kümmern und deinen Dickschädel noch durchbrechen, damit du besser auf mich hörst, aber jetzt wäre es sehr nett von dir, wenn du endlich was essen würdest.“
 

Dabei wanderte er mit dem aufgespießten Steak seinen Lippen entlang. Verlangte nach Einlass, den sein kleines Kätzchen immer noch verhemmt verwährte.
 

„Komm schon Kleiner, nimm es an. Du weist doch, ich werde dich schon dazu bringen mir deinen süßen Mund zu öffnen“, versprach John ihm. Konnte sich ein wissendes Lächeln nicht verkneifen.
 

Wie gesagt, er war kein Freund von Gewalt oder Schmerz. Deswegen hatte John nach einer anderen Möglichkeit gesucht, um ihn folgsamer zu machen. So zog er seine Hand von dessen Kinn zurück, hielt aber die Gabel immer noch an ihrem Platz. Derweil wanderte Johns freie Hand zu dem rechten Ohr des jungen Mannes.
 

Misstrauisch sah er den Weißen an, verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen. Er wusste was jetzt passierte. Kannten sie Beide mittlerweile den regelmäßigen Ablauf beim Essen. Und auch hier war sein Wildkätzchen nicht einsichtiger geworden. Biss verhemmt seine Zähne aufeinander und versuchte den köstlichen Geruch des durchgebratenen Fleisches zu ignorieren.
 

Mal sehen wie lange. Grinsend begann John die Stelle hinter seinem Ohr zu kraulen. Es war verrückt, aber irgendwie zeigte diese Berührung Wirkung bei dem jungen Mann. Denn egal wie lange er versuchte sich seinen Fingern zu entziehen, desto mehr verstärkte John einfach die Berührungen.
 

Brachte sein Wildkätzchen dadurch zum beben und sorgte ungewollt dafür, das seine goldenen Irden an Härte verloren. Das sie kurzzeitig nicht von Hass und Wut getränkt waren und er beinahe zu schnurren anfing. Komischerweise gefiel John dieses Spiel beim essen, war es eine Möglichkeit für ihn, etwas für sein Wildkätzchen tun zu können. Ihn zu berühren, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Denn verspürte er nicht nur beim Füttern den Wunsch, die Rothaut vor sich zu streicheln, welche sich langsam und wiederstrebend seiner Hand hingab.
 

Kurz fletschte sein Kätzchen die Zähne, was für John nicht wirklich bedrohlich wirkte. Stattdessen ließ er seine Hand weiter wandern und begann nun den Nacken des jungen Mannes zu kraulen. Benutzte dabei gezielt seinen Daumen-, Zeige- und Mittelfinger, wodurch es ganz mit seinem Wildkätzchen geschehen war.
 

Immer weniger konnte sich der junge Mann zurückhalten und blinzelte unkontrolliert mit seinen Augen. Versuchte zu seinem Zorn zurückzukehren und John anzuknurren. Ihn zu beißen und nach seiner aufdringlichen Hand zu schnappen. Allerdings… und das war seiner Meinung nach gemein… hatte dieser weiße Mann einen sehr intimen Bereich von ihm entdeckt, denn bisher keiner berührt hatte.
 

So ließ sich der Jüngere wieder reizen und gab sich nach einem verbissenen Kampf auf. Senkte geschlagen seinen Kopf, während er ergeben ausseufzte. Seinen Mund einen Spaltbreit öffnete und John somit die Möglichkeit bot, ihm die Gabel in den Mund zu schieben.
 

Was dieser auch sofort ausnutzte. Hörte dabei nicht auf, den Nacken seines Gegenübers zu kraulen, während er ihn geduldig fütterte. Immer wieder was Neues auf die Gabel spießte und es zu dem bereits willig geöffneten Mund führte. Immer darauf bedacht, dass sein Kätzchen auch wirklich kaute und es ordentlich runterschluckte.
 

Zum Schluss führte er noch den Wasserbecher an den Mund des jungen Mannes und ließ ihn immer Schluckweise davon trinken. Danach löste er nur wiederwillig die Hand von dem Nacken des anderen. Ließ sie dabei kurz über die zarte Haut des anderen fahren und zog sie erst vollständig zurück, als er bei seiner Muskulösen Schulter angelangt war.
 

„Schön“, meinte John ruhig und wusste dabei nicht, ob er den jungen Mann damit meinte oder eher die Tatsache, das der andere aufgegessen hatte. „Gott, wieso bin ich nur so verwirrt in deiner Nähe? Wieso mache ich mir überhaupt ständig Gedanken um dich? Wieso...“, seufzend hielt John inne in seinen Überlegungen.
 

Mit einem sanften Lächeln, holte er aus seiner Hosentasche ein Taschentuch, womit er den Mund seines Kätzchens säuberte. „Ist ja auch egal, Kleiner. Ich mag dich einfach und trotz deines süßen Sturkopfs, bin ich nicht gewillt dich einfach aufzugeben.“ Und John wusste, dass er diese Worte nicht einfach nur so gesagt hatte. Er hatte sie ernst gemeint. Allerdings würde es noch einige Zeit dauern, bis es der junge Mann auch verstehen würde. Und solange musste sich John gedulden und abwarten.
 


 

TBC

Besorgungen

Hey,
 

möchte mich sehr bei allen Lesern bedanken,

die meine FF entdeckt und gelesen haben. Der

Anfang wäre gemacht, weshalb wir jetzt weiter

in die Geschichte gehen und John auf seinen

Weg begleiten können. Und auch, wie er mit

seinen neuen Erfahrungen und heimlichen

Sehnsüchten zu dem Indianer umgeht ^^
 


 

Besorgungen
 

Heute ging es in die Stadt. Mit Packpferden und einem Planwagen, um Munitionen und Vorräte aufzustocken. Aber auch um alte und verbrauchte Waffen zu ersetzen. John ritt an der Spitze des Zuges, während hinter ihm vier seiner Soldaten, die jeweils ein trägerloses Pferd hinter sich her führten, folgten. Dahinter fuhr der Planwagen, wo sich einige seiner Männer befanden und später noch mit den neuen Einkäufen gefüllt wird.
 

Nach einem zweieinhalbstündigen Ritt, erreichten sie Old Village. Eine Kleinstadt, die dennoch ein Zentralpunkt für nahegelegene Dörfer und Kleinsiedlungen war. Außer der Bank, einigen Pubs und Bars, kombiniert mit Spieltischen, gab es auch Lebensmittelgeschäfte und Krämerläden, wo man meist alles fand, was man suchte. Von Seife und Haushaltswaren, bis hin zu Werkzeugen und Waffen.
 

Vor einer Wasserkuhle hielt John an und wies seine Männer ihm zu folgen. Dort wurden die Pferde, mit ihren Zügeln angeleint und vor einer Möglichen Flucht gehindert. Zwei Männer wurden für die Bewachung abkommandiert, an die restliche Truppe gewandt, meinte John: „Okay Jungs, ihr habt drei Stunden Zeit für eure Besorgungen, dann geht es wieder zurück.“
 

„Ja, Sir“, bestätigten ihm die Truppe, ehe sie abtraten und sich dann verstreuten.
 

Einige suchten sofort den Pub auf, wo sie entweder sich dem Bier hingaben oder jungen Frauen, die im Lager Mangelware ist. Andere wieder herum versuchten ihr Glück beim Spiel oder gar bei der großen Liebe.
 

Er selbst ging zum Krämerladen, wo er seit seiner Stationierung hierher, recht beliebt war. Sorgte er durch seinen Großeinkauf für guten Umsatz in diesem Geschäft.
 

„Cunningham, schön sie zu sehen“, wurde er gleich vom Ladenbesitzer Bob Marshell begrüßt. Ein stämmiger Mann, mit drei Tage Bart und bräunlichem Haar, welches er hinten zusammengebunden hatte. „Sehen sie sich ruhig um.“
 

Natürlich war diese Höflichkeit ein wenig übertrieben, wie John fand. Aber durch ihren Job verbrauchten sie viele Patronen, die sie hier erwerben konnten. Daher war er in kurzer Zeit ein beliebter Kunde von Marshell geworden, der gerne über die wilden Stämme herzog und wie gut das es Männer wie John gab, der sie nun davon befreite.
 

Wie immer ließ John das Gesagte auf sich niederprasseln, ohne wirklich anwesend zu sein. Interessierte es ihn eh nicht, was für Probleme sich durch die Rothäute bildete, wie gefährlich sie waren und das sie nur den Platz verschwendeten, auf dem sie lebten.
 

Denn das Einzigste was ihm derzeit wirklich reizte, war etwas ganz anderes. Nicht etwa die neuen Waffen und Munitionen, welche sie austauschen oder gar ersetzen müssten. Dafür hatte er schon eine genaue Liste zusammengestellt. Nein, viel eher zog etwas anderes seine Neugier an.
 

„Ist das neu hier?“ wollte er vom Ladenbesitzer wissen. Besah sich dabei das schwarze Lederhalsband genauer, wo eine goldene Gravur eingearbeitet war. Darunter befand sich eine Öse, woran man eine Kette oder Leine befestigen konnte.
 

„Mhm schönes Schmuckstück nicht“, pries Marshell auch gleich seine Ware an. „Habe ich erst Anfang der Woche bekommen. Warum auch immer, aber bei den Frauen ist es neuerdings Mode, das sie ihren Haustieren solch ein Band umlegen. Besonders für ungehorsame Tiere ist es nützlich, da das Material reißfest ist. Zudem das Tier nicht einfach ausbüchsen kann und sich dem Willen des Besitzers beugen muss.“
 

„Wirklich?“ murmelte John. Er musste zugeben, ihm gefiel dieses Halsband immer besser. Und die Beschreibung passte perfekt auf sein kleines Wildkätzchen. So sturr und eigensinnig wie es zurzeit noch war. Ganz abgesehen von seinem temperamentvollen Charakter.
 

Ein Grinsen zierte Johns Lippen, als er sich vorstellte, dem Kleinen dieses Halsband umzulegen. Es würde der Rothaut auf alle Fälle stehen. Und vielleicht konnte er dem jungen Mann somit ein wenig mehr Freiheit bieten, als jetzt. Zwar nur innerhalb seines Wohnbereiches, aber immerhin.
 

„Gibt es dazu noch eine reißfeste Kette?“ wollte John wissen. Blieb aber ruhig und versuchte so wenig wie möglich Interesse dafür zu heucheln. Denn wenn Marshell riechen sollte, das ihn dieses Halsband wirklich gefiel, würde er den Preis dafür in die Höhe treiben und das musste ja nicht sein.
 

„Eine mit der passenden Farbe oder eher etwas Silbernes oder Goldenes?“ fragte Marshell nach.
 

„Silbern.“
 

„Gut, ich seh mal schnell nach“, meinte Marshell und verschwan in den hinteren bereich des Ladens.
 

John indessen nahm sich das Halsband und strich vorsichtig über den weichen Stoff. Das war gut, dann würde er den Jüngeren damit nicht verletzen. Auch wenn es zwiespaltig seine Aussage war, da er den Mann in Ketten hielt, doch war das nur zum Schutz seines Kätzchens.
 

Er wollte einfach nicht mit ansehen, wie man Jagd auf den Kleinen machte, wenn er versuchen würde zu fliehen. Oder wenn seine Männer angetrunken waren, könnten sie dem verführerischen Körper dieses Mannes bestimmt nicht wiederstehen. John war es so, als würde die Rothaut etwas Magisches umgeben. Etwas geheimnisvolles, weshalb sie so faszinierend für ihn war. Vielleicht lag es aber auch einfach an dem Temperament dieses kleinen Wildkätzchens oder gar das merkwürdige Gefühl, was er in dessen nähe spürte.
 

Allein jetzt, wenn er wieder an ihn dachte, beschleunigte sich sein Herz. Ließen ihn schwerer atmen und keinen klaren Gedanken mehr zu fassen. Einzig das Bild seines eingefangenen Kätzchens schwebte vor seinem inneren Auge, weswegen ihm ein seliges Lächeln erschien. Allerdings nur solange, bis er die schweren Schritte des Ladenbesitzers vernahm und schlagartig ernst wurde.
 

„So, hier hätten wir einmal eine kurze Kette, wenn sie das Tier nah bei sich wissen möchten und dann noch die längere, wenn sie ihm ein wenig Freiraum einräumen wollen“, erklärte ihm Marshell mit leuchteten Augen.
 

Wie es aussah würde es seinen Preis haben, sollte sich John dafür entscheiden. Und ja, er hatte sich entschieden. Für sein kleines Wildkätzchen, würde er diesmal etwas tiefer in die Tasche greifen.
 

„Gut, ich nehme dann beide, sowie dieses Halsband und die restlichen Sachen, welche auf den Zettel stehen.“
 

Damit überreichte John dem Ladenbesitzer seine Einkaufsliste, behielt aber das Halsband noch in der Hand. Wollte es jetzt nur ungern wieder weglegen und damit riskieren, dass es vielleicht ein anderer mitnahm.
 

Während Marshell alles auf die Ladentheke zusammentrug, lehnte sich John an die Tresen an und wartete geduldig. Zumindestens sah es äußerlich so aus. Denn innerlich konnte er es gar nicht mehr abwarten, endlich zu bezahlen und hier raus zu kommen. Damit er wenigstens sein vorfreudiges und zufriedenes Lächeln entfalten konnte. Zurzeit schlug sein Herz in einem aufgeregten Rhythmus, als ahnte es schon, dass etwas Bestimmtes bevorstand.
 

„War das dann alles?“ erkundigte sich Marshell.
 

„Ja, war es“, bestätigte John und bezahlte. „Könnten sie vielleicht meinen Männer bescheid geben, dass sie kommen sollen zum Tragenhelfen?“
 

„Sehr gerne“, erwiderte Marshell und verließ dann grinsend den Laden. Hatte er für diese Woche einen recht guten Umsatz gemacht. Allein dafür ließ er sich dazu überreden, diesen Botengang zu machen.
 

Währenddessen griff John nach einem Lederbündel, welches auf dem Tisch lag. Jenen Beutel, indem Marshell das schwarze Halsband verstaut hatte und das sich John nun am Gürtel befestigte. Einerseits damit es nicht abhanden kam und zum anderen mussten seine Männer nicht wissen, was für eine neue Errungenschaft er für sein Wildkätzchen erworben hatte.
 

Kurz darauf tauchte Marshell mit den zwei jungen Männern auf, die John abkommandiert hatte, auf den Wagen aufzupassen. Zusammen mit ihnen, belud er ihren Planwagen mit den Kisten, welche unterschiedlich mit Waffen und Vorräten gefüllt waren.

~~~
 

Gegen Nachmittag erreichten sie wieder das Lager.
 

John ließ seine Männer die Sachen abladen. Er selbst zog sich in seine Räumlichkeiten zurück. Das Halsband, welches er bei sich führte, legte er auf einem kleinen Schrank im Eingangsbereich ab. Dann hängte er seinen Mantel und den Hut auf einen Haken. Die Stiefel hatte er sich vor dem betreten der Wohnung draußen abgetreten.
 

Dann griff er wieder nach dem Beutel, welchen er in sein Schlafzimmer brachte. Sein kleines Wildkätzchen saß weiterhin auf dem Kissenlager und schien darauf gewartet zu haben, dass er heim kam. Denn als John den Raum betrat, sah der rothäutige Mann auf und begann sein Gegenüber mit stechenden Augen anzufunkeln. Die ruhigen und sanften Irden des vergangenen, späten Nachmittags, hatten sich in wütende Smaragde verwandelt. Schade eigentlich, denn mochte John gerade die anschmiegsame Seite, seines kleinen Wildkätzchens.
 

„Hey, nun guck doch nicht so böse“, sprach John milde lächelnd zu dem jungen Mann.
 

Lief an ihn vorbei und legte den Beutel in eine Schublade von seinem Nachttisch. Bräuchte er den Inhalt für später. Schließlich wollte er sein kleines Wildkätzchen nicht gleich damit überrumpeln. So blickte John auf die Rothaut, welche ihm mit ihren funkelnden Blicken gefolgt war.
 

Misstrauisch hatte er den Beutel gemustert, den der Weiße mitgebracht hatte. Was ihn aber auch nicht interessierte. Zudem konnte er sich mit weitaus besseren Dingen beschäftigen, als den anderen zu beleidigen und anzufauchen. Darauf lief es doch hinaus, dass er das tun sollte. Weil es von ihm erwartet wurde. Doch diesen Triumph würde er diesem Mann nicht geben.
 

Denn solange er nicht aufgab und sich nicht mit den Weißen einließ, solange hatte er noch seine Würde und seinen freien Willen. Das hatten sie ihm nicht nehmen können, worauf er stolz war.
 

So hatte er den Tag verbracht, ein leises Gebet für seinen Stamm auszusprechen. Da ihn dieses kühle Metall um seine Hände, in diese unwürdigen Positionen hielt, konnte er nicht Ehrenvoll beten, wie er es normalerweise tat. Doch das Schlimmste an der Sache war, dass er sich nicht richtig von ihnen verabschieden konnte. Dass man ihn einfach hierher verschleppt hatte, ohne das er wusste, was aus den toten Körpern seiner Verwandten passiert war.
 

Hatte man die toten Körper für die wilden Tiere liegen gelassen? Machten sich bereits Assgeier und Maden daran, sie langsam aufzuessen? Oder hatte man sie verbrannt und dem Wind überlassen? Es gab auch die Möglichkeit mit dem Grab oder die Leichen im Fluss zu entsorgen, woraufhin ihm schlecht wurde.
 

Das hatten sie nicht verdient, so würdelos beerdigt zu werden. Aber wie sonst? Diese Weißen würden sich bestimmt nicht die Mühe machen, seine Ahnen gebührenvoll zu bestatten.
 

„...“, trocken schnaubte er auf.
 

Nein, das würden sie nicht tun. Er hatte es in ihren Augen gesehen, dass sie nichts waren, weniger wert als ein dreckiger Wolf. Aber das interessierte ihn nicht, da er für sie auch keine Sympathie hegte. Und ganz gewiss hatte er keine Ambitionen dies zu ändern. Dafür fragte er sich, warum er hier war. Anscheinend auch noch bei dem Anführer dieser Weißen Sippe. Ein verschlagender Typ war das, denn an seiner Stimmlage, hatte er erkannt, dass der andere versuchte ihm wohl gesonnen zu sein.
 

Aber nicht mit ihm. Er würde sich nicht auf dieses perfide Spiel einlassen. Ihnen nicht den Sieg überlassen und sich ihnen unterwerfen. Egal für wie lange sie ihn hier festhalten und foltern würden. Er würde sich bis zum bitteren Ende wehren. Und da er keine Messer mehr hatte, musste er seine Hände und Zähne einsetzen.
 

Als er in seine Gedanken abdriftete, hatte er die Zeit über auf den Dielenboden vor sich geblickt. Hatte dabei versucht den weißen Mann zu vergessen, was ihm nicht gelingen wollte. Denn kamen zwei Stiefelbesetzte Schuhe in sein Blickfeld, die vor ihm stehen blieben. Mit einem schmalen Strich um die Lippen, um so wenig wie möglich von seinen Emotionen frei zu lassen, blitzte er stattdessen seinen Gegenüber wütend an, als er zu dem anderen aufblickte.
 

„Hast wohl kein Lächeln für mich übrig, oder?“ fragte John mit einem schwachen Grinsen. Dass der junge Mann darauf nicht reagierte, war schon zur Gewohnheit geworden.
 

Dennoch hätte John gerne mal etwas anderes gesehen, als immer nur dieses hasserfüllte Gesicht. Auch wenn ihm klar war, wie absurd dieser Wunsch war. Hatte er eine gewisse Teilschuld daran, dass sich das Wildkätzchen ihm nicht vertraute. Nicht mal die Chance gab, ihm näher zu kommen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.
 

„Wirklich bei jedem anderen hätte ich schon längst aufgegeben“, fuhr John geduldig fort. Hockte sich dabei vor dem anderen Mann hin und forderte ihn ruhig auf: „Hier trink das.“
 

Während sein Wildkätzchen in Gedanken war, hatte er in der Zwischenzeit einen Becher mit Wasser geholt. Gern hätte John gewusst, woran der Jüngere wohl dachte. Ob er wohl Heimweh hatte und seine Sippe vermisste, die nun tot unter der Erde lagen? Oder hing er eher den Rachegedanken nach, die John ihm nicht verübeln würde. Doch genau deshalb hielt er den jungen Mann mit Ketten fest. Damit sein süßes Wildkätzchen nicht seine Krallen einsetzten konnte.
 

Obwohl, die wundervollen Augen des anderen, reichten auch schon. Als er die Rothaut angesprochen hatte, blickte er in zwei goldene Iden, die ihn am liebsten erdolcht hätten. Und zugleich jagte eine angenehme Wärme durch seinen Körper, die ihn unbewusst stimulierte. Nur schwach, aber dennoch spürbar für John. Wie gerne er in diese Augen sah, die ihn an ein heißes Feuer erinnerte. An eine Flammenglut an der er sich verbrennen konnte, wenn er nicht aufpasste.
 

„Egal ob du mich verstehst oder nicht Kitty, aber ich werde dich nicht hergeben“, sprach John zu ihm und löste sich von diesem hypnotischen Blick. Konzentrierte sich stattdessen auf seine derzeitige Aufgabe. Nämlich seinem süßen Wildkätzchen ein wenig Wasser zu geben.
 

Er hatte es mal mit Alkohol versucht, doch schien der junge Mann diese Leidenschaft nicht mit ihm zu teilen. Hatte sofort sein schmales Gesicht verzogen und es ihm ins Gesicht zurückgespuckt. Damit hatte sein Kätzchen eine nette Sauerei veranstaltet, weshalb auf einem seiner weißen Hemden nun ein weißer Cocktailfleck zierte
 

„Und jetzt trink etwas, dein Hals muss bestimmt trocken wie Sand sein“, fuhr John mitfühlend fort. Begann seinen altbekannten Trick anzuwenden und kraulte sein Wildkätzchen hinterm Ohr, ehe er zum Nacken vorging.
 

Fasziniert beobachtete John, wie der junge Mann um seine Beherrschung kämpfte, ehe er sich seinen Berührungen hingab und leicht den Mund öffnete. Zufrieden flößte John ihm das kühle Nass ein. Immer in kurzen Abständen, bis der Becher leer war.
 

„Brav“, murmelte John lächelnd und stand dann auf.
 

Den Becher stellte er auf der nahe gelegenen Kommode ab und ging dann ins Bad. Dort befüllte er eine Schüssel mit Wasser und goss ein Schaumbad hinzu. Roch man hinterher besser und bei der Rothaut hatte es sogar noch einen besseren Effekt. Denn vermischte sich die Exsenns mit dem natürlichen Duft des jungen Mannes, was John wieder herum gerne roch. Diesen einmaligen Duft in sich aufnahm und gut einprägte.
 

Ebenso wie er jedes Detail von dem schlanken und muskulösen Körpers aufnahm, sowie die sonnengebräunten Haut. Und das, wo er die letzten Wochen sein Quartier nicht mehr verlassen hatte.
 

Mit der befüllten Schüssel, einem kleinen Lappen und ein Handtuch, kehrte John dann zurück zu seinem Wildkätzchen. Blicke jenes ihn und seine Mitbringsel wütend an. Rückte demonstrativ näher an die Wand heran und fletschte seine Zähne.
 

Als John ihn die ersten Male so gebadet hatte, hatte er geglaubt der junge Mann wusch sich nicht gerne. Allerdings war das nicht ganz richtig, da der Jüngere recht sauber ausgesehen hatte, als er ihn hier herbrachte und zudem noch wunderbar roch. Nein, es war viel eher so, dass er nicht gerne von ihm gewaschen wurde.
 

Und John wieder herum, würde die Ketten für sein Wildkätzchen nicht öffnen. Das Spielchen hatte er einmal mitgemacht und daraus gelernt. Zumal… er musste zugeben, dass er gerne über diese weiche Haut fuhr. Jede Rundung, Proportionen und Muskel von der Rothaut wahrnahm. Dabei fiel John nicht zum ersten Mal auf, wie gut alles zusammenpasste und wie perfekt dieser Mann war.
 

„Ja, wirklich perfekt und hübsch noch obendrein“, fing John an in die Stille zu reden.
 

Die mitgebrachten Sachen legte er vor dem Kissenlager seines Gefangenen ab. Dann zog er seine Stiefel aus, um es ein wenig bequemer zu haben, krempelte sich noch seine Ärmel hoch und kniete sich dann zu seinem Wildkätzchen runter.
 

„Weißt du, wir waren heute in der Stadt“, erzählte John im Plauderton, während er zum Lappen griff. Diesen befeuchtete und dann anfing die Arme… einen nach den anderen… zu reinigen. Die schmalen und wütenden Augen ignorierte er gekonnt. Zumindestens versuchte er es, auch wenn es ihm innerlich wehtat, diese Blicke auf sich zu spüren.
 

Sollte er dem jungen Mann die Möglichkeit geben ihn frei zu lassen, er würde bestimmt keine Minute zögern um über ihn herzufallen und ihn ins Jenseits zu befördern. So gern John seinem Wildkätzchen diese Genugtuung auch gegönnt hätte, so konnte er es nicht wagen ihn von seinen stählernen Fesseln zu lösen.
 

Denn wenn sein Kätzchen ihn wirklich angriff und er dabei draufging, dann könnte er den jungen Mann nicht mehr beschützen. Wäre dieser Vogelfrei und seine Männer würden die Jagd auf ihn einleiten. Ihn entweder mit einer Kugel niederstrecken oder vorher noch Foltern. Über die Art wie, wollte John nicht nachdenken, da er gar nicht daran dachte, es soweit kommen zu lassen.
 

Immerhin hatte er es bis jetzt geschafft, jegliche Gefahr die für den Jüngeren bestand, abzuwenden. Er hatte nun die Verantwortung für sein Wildkätzchen. Aber nicht nur das hielt ihn an sein eigenes Versprechen, sich um die Rothaut zu kümmern. Allein seine neuen und unklaren Gefühle dem jüngeren Mann gegenüber, ließen es einfach nicht zu, ihn zu hassen. Ihn leiden zu sehen und wie ein Tier abzuschlachten.
 

Auch wenn es nicht sehr glaubhaft klang, das ihm eine Rothaut so viel bedeuten könnte. Hatte er selbst die Verwandten des Kleineren kaltblütig umgebracht und den Befehl fürs Schießen gegeben. Und doch…
 

„… bereue ich es nicht“, begann John seinen letzten Gedankengang laut zu sprechen. War er mittlerweile an der Brust angelangt, die er nun gut einseifte. Dabei über die stattlichen Muskel fuhr und es sich nicht nehmen ließ, über die dunklen Brustwarzen zu fahren.
 

„…rgh…“, knurrte ihn sein Gegenüber an.
 

„Ich weiß Kitty“, erzählte John unbeeindruckt weiter und glitt mit dem feuchten Lappen zur anderen Brusthälfte, seifte auch dort den Nippel ein. Biss sich dabei leicht auf die Unterlippe, um ein wohliges Seufzen zu unterdrücken. Nahm dafür das warme Gefühl auf, welches ihn durchströmte, wenn er über die Steifen Brustwarzen glitt.
 

Wie oft hatte er daran gedacht, diese zarten Knospen richtig anfassen zu dürfen? Sie mit seiner Zunge berühren würde und mit seinen Zähnen leicht daran knabberte. Nur um zu sehen, ob sich sein inneres Chaos dadurch verstärkte. Ob sein Herz auch so schnell zu schlagen begann und er sich beherrschen musste, um nicht hektischer zu atmen, wie jetzt. Vor Nervosität und Aufregung.
 

„Du hast es ja bald geschafft. Weißt du in der Stadt, da waren die meisten meiner Männer in der Bar, wo Frauen in knappen Kleidern tanzen. Ob auf dem Tisch oder der Bühne, da sind sie nicht wählerisch. Und viele von ihnen laden nach ihrem Auftritt die Männer in ihr Zimmer ein.“
 

Hier hielt John inne und blickte kurz in die blitzenden Irden des anderen.
 

„Weiß du was sie dort dann machen?“ wollte John ruhig wissen, erhielt aber keine Antwort. „Sie lieben sich, nun so würden es die zartbesaiteten Leute sagen. Das richtige Wort dafür ist eher, das sie Sex miteinander haben. Harten, hemmungslosen und stumpfen Sex.“
 

Schnaubend drehte John sein Gesicht weg, als er von neuem seinen Lappen ansetzte, diesmal unter dem Bereich der Brustwarzen
 

„Ohne jegliches Gefühl. Der Witz bei der Sache ist, das ich es nicht anders gemacht habe, bis… bis du mir begegnet bist.“ John musste kurz auflachen, ehe er betrübt fortfuhr. Einerseits mit der Reinigung um den Bauchnabel der Rothaut, als auch mit seiner Erzählung: „Ich war heute auch da, weißt du? Und was soll ich sagen. Mich hat nicht eine von diesen bezaubernden Frauen gefallen. Der Zauber war einfach verflogen und ich verspürte nur noch den Drang zurückzukehren. Ja Kitty, du kannst mich ruhig für verrückt halten, aber… du hast es mir eben angetan. Warum auch immer.“
 

Gegen Ende seiner Rede, wurde John immer ruhiger, senkte dabei seinen Kopf und konzentrierte sich stattdessen auf das Waschen. Glitt bedächtig über die schlanken Beine der Rothaut. Dabei ließ er den Intimbereich des jungen Mannes außer Acht, würde ihm das sein Kätzchen übel nehmen, sollte er auch nur wagen, den Stoff anzuheben.
 

Als er sonst die restliche Haut gewaschen und gesäubert hatte, trocknete er sie noch ab, ehe er alles zurück ins Badezimmer trug. Dort das Wasser in den Hinterhof kippte und das Handtuch aufhängte. Das Fenster, welcher er fürs entsorgen des Schmutzwassers geöffnet hatte, ließ er offen. Ließ damit etwas frische Luft in den Raum.
 

Kurz holte John Luft, ehe er von neuem ins Nebenzimmer ging. Würde er jetzt noch einige Eintragungen in seinem Logbuch tätigen, ehe er dann mit Damian Winter den Abend verbringen würde. So holte er eine Schreibfeder, ein Tintenfass und sein Buch aus seinen Arbeitsschrank vom Wohnbereich und setzte sich an dem Tisch, welches gegenüber seinem süßen Kätzchen stand. Konnte er noch in Ruhe den Jüngeren dabei betrachten und seine Nähe genießen, während er die restlichen Geschäftigen Dinge tätigen würde.
 


 

TBC

Berechnung, Gefühle und anderes Chaos

Hey,
 

vielen lieben Dank für euer letztes Feedback

**ganz gerührt bin**. Hätte nicht gedacht das

John und der Indianer so gut ankommen, auch

wenn es unterschiedliche Meinungen dazu gab.

Ebenso habe ich mich gefreut zu sehen, das

euch diese Story so gut gefällt ^^. Werde

versuchen so schnell wie möglich zu schreiben,

wenn es die Arbeit zulässt. So bevor es weiter

geht, möchte ich mich noch bedanken bei:
 


 

**smile**
 

Okay, hier geht’s nun endlich weiter und wie

immer wünsche ich euch viel Spaß dabei:
 

Berechnung, Gefühle und anderes Chaos


 

’... wir rücken immer weiter vor und haben es bald geschafft,

den Auftrag vollständig zu erfüllen. Das gesamte Ost und

Süd Territorium wurde bereits von uns vereinnahmt. Es fehlt

nicht mehr viel und der westliche Bereich gehört auch uns.

Fehlt nur noch der Norden, welcher noch geräumt und

vollständig gesäubert werden muss. Dann endlich ist es soweit

und ich kann mit meinem Gefangenen zurück nach England

reisen.

Ohne ihn werde ich hier nicht fortgehen, weswegen ich

mich entschieden habe, den jungen Mann zu behalten und

mitzunehmen. Zumal es sehr lehrreich sein kann, etwas von

seiner Kultur zu erfahren, wenn er soweit ist, unsere Sprache

zu sprechen. Wenn ich endlich seinen Namen erfahren und

ihm soweit vertrauen kann, dass er mich nicht mitten im Schlaf

ermorden und mir dann weglaufen würde. Solange muss

ich ihn noch an mich binden und mich von seinem stummen

Hass und Zorn auf mich begnügen.

Solange er mir überhaupt Gefühle entgegenbringt, bin ich

schon zufrieden, dass ich überhaupt etwas von ihm bekomme.

Das ich seine Anwesenheit genießen kann und bei ihm zur

Ruhe komme, die ich sonst vergeblich suchte.

Umso leichter fiel es mir, mich bei meinem Gefangenen zu

Entspannen und Frieden zu finden. Dabei lässt er in mir etwas

aufleben, was ich mit der Zeit verdrängt hatte. Oder was

ich nicht mehr wahrgenommen hatte.

Mein Herz und all die Gefühle die ich durch ihn fühle und die

er unbewusst in mir auslöst. Zweifelsohne war er etwas

Besonderes, weshalb ich es nicht fertig brachte, ihn zu

verletzen. Mir dadurch selbst Qualen zuzufügen, die ich

allein bei dem Gedanken bekam, wenn ich eine Waffe auf

ihn richten müsste.

Dabei fiel es mir so unendlich leicht, einen anderen Menschen

umzubringen. Egal wie alt sie waren oder wie unschuldig sie

aussehen mochten. Machte ich keinen Unterschied bei ihnen.

Schon lange nicht mehr und dennoch…

Wie konnte er nur meinen Kopf verdrehen? Mich so an sich fesseln,

obwohl ich ihn in Ketten hielt. Manchmal fragte ich mich, wer hier

über wen die Kontrolle ausübte. Denn besaß er eine starke Anziehung,

wie das Licht für die Motten, ehe sie untergingen.

Ob er mein Verhängnis wird, dazu werde ich morgen mehr schreiben,

denn für heute habe ich mal wieder mehr preisgegeben, als ich

eigentlich wollte.
 

J.C., 17 Mai ****
 

PS: Ich kann die Rückkehr nach Courado kaum noch erwarten. ’

Kurz überflog John seine Aufzeichnungen, ehe er zufrieden das Buch schloss. Hier schrieb er die wichtigsten Ereignisse des Tages nieder, um am Ende der Woche über eine Funkverbindung, seinen Auftraggeber Nachricht zu senden. Allein deswegen war es wichtig, dass niemand dieses Buch in die Hände bekam und die Informationen für eigene Zwecke missbrauchen konnte. Zumal John dazu neigt, sich auch zu seinem kleinen Wildkätzchen auszulassen, seine Erfahrungen, Eindrücke und Gefühle gegenüber dem jungen Mann niederzuschreiben. Dinge die er besser verarbeiten konnte, wenn er sie aufschrieb und wodurch ihm immer deutlicher wurde, was er eigentlich für die Rothaut empfand.
 

Deswegen durfte niemand einen Blick auf dieses Buch werfen, da seine Stellung sonst in Frage stände. Dass er sich die Rothaut hielt, hatten seine Männer akzeptiert. Doch konnte es sich schnell ändern, wenn jemand diese Zeilen lesen und eine ungeahnte Seite an ihm entdecken würde.
 

Nicht nur das sein Auftraggeber davon in Kenntnis gesetzt werden würde und er am nächsten Tag nach Hause zurückkehren konnte. Was ihm eigentlich nicht gegen den Magen schlug, da es ihm recht egal war. Hieß er es nur willkommen aus dieser trostlosen Einöde wegzukommen.
 

Was ihn mehr zu schaffen machte, war der Gedanke daran, was mit seinem Kätzchen passieren würde, wenn er es hier lassen musste. Denn konnte er sich ausrechnen was passierte und das der junge Mann unten auf den Platz geschafft und an einem Holzpfahl gebunden werden würde.
 

Entweder wären dann die Soldaten so nett und würden ihm die Kugel geben, statt sein süßes Wildkätzchen der Sonne auszusetzen und sich abends an ihm zu vergehen. Die Nächte hier konnten sehr einsam werden, wenn keine Frau im Lager war. Auch wenn John dieses Bedürfnis nur zu gut verstand, da er sich jeden Tag zusammenreißen musste, seit die Rothaut bei ihm war, konnte er dasselbe nicht von seinen Männern behaupten. Sie waren jung und unbesonnen und würden sich an allem vergreifen, was ihnen unterlegen war.
 

„Doch soweit lasse ich es nicht kommen“, meinte John entschieden und blickte von seinem Buch auf.
 

Sah auf den Platz vor sich, wo sich sein Kätzchen gerade damit begnügte Steinfigur zu spielen. Er sah starr geradeaus auf eine Holzwand, während er regungslos auf seinem Kissenlager saß. Das allein reichte schon aus, um John ein Lächeln zu entlocken. Wärme und Begehren lag darin, als John aufstand und das Buch gut wegschloss.
 

„Hast du Hunger, Kleiner?“ erkundigte sich John bei seinem Kätzchen, als er zu ihm zurückkehrte.
 

Dabei kniete er sich vor dem jungen Mann hin und blickte in seine herausfordernden, goldenen Saphire. Sein Kätzchen war wahrlich verbohrt, stellte John wiedereinmal fest. Mit einem amüsierten Lächeln fuhr er fort: „Du hast sicherlich Hunger, nicht? Dann werde ich dir jetzt mal was zu essen machen, nachher komme ich nicht dazu. Schließlich möchte ich nicht, dass du noch dünner wirst, als du eh schon bist. Also warte kurz, ja?“
 

Mit dieser Aussage, ließ John den jungen Mann allein und ging in die Küche. Der starre Ausdruck im Gesicht des Indianers begann sich zu verändern, als er die immer leiser werdenden Schritte des Weißen vernahm. Dabei fletschte er wütend seine Zähne, während er seine Hände zu Fäusten ballte.
 

Auch wenn er sich zu vor noch unter Kontrolle hatte, fiel es ihm dennoch schwer seinen Hass und seine Verachtung nicht zu sehr zu zeigen. Es wäre bloß verschwendete Energie, wenn er sich vor dem weißen Mann gehen lassen würde, zumal er in seiner derzeitigen Lage nicht wirklich bedrohlich wirkte. Egal aus welchem Grund er noch am Leben war, aber konnte sich das leicht ändern.
 

Der Tod selbst machte ihm keine Angst. Viel eher war es so, dass er fürchtete nicht zu seinen Ahnen zu kommen, wenn er sie nicht rächte. Wurde es als Schande angesehen, eine offene Rechnung, nicht zu begleichen. Und da er der Einzigste aus seinem Stamm war, der noch lebte, blieb an ihm die Ehrenvolle Aufgabe hängen. Die Frage war bloß, wie er es anstellen sollte.
 

Sein Wärter ließ ihn kaum aus den Augen, wenn er da war. Und seine eisernen Fesseln wurden ihm auch nicht abgenommen, was seine Beweglichkeit arg einschränkte. Wo er doch so gerne lief, durch die Felder mit seinen nackten Füßen. Wie er unter sich den harten Sand spüren konnte oder das weiche Gras, was ihn leicht kitzelte. Wenn es nach einer regnerischen Nacht der tau noch auf den blättern lag und die Umgebung in ein magisches Feld verwandelte, mit seinen Regentropfen, die bei den ersten, aufgehenden Sonnestrahlen glitzerten.
 

Und selbst der blieb ihm verwehr. Nur mattes Licht fiel von den hinteren Fenstern herein, und das dunkle Eschenholz verbarg den lauf der Sonne. Wenn sie morgens am Horizont aufging und abends sich wieder senkte, um dem Mond platz zu machen. Und wie er das prasseln des Lagerfeuers vermisste, wenn sie sich darum versammelt hatten und alten Geschichten lauschten, über die großen Tiergeister, die in den angrenzenden Wäldern und Gebirgen lebten.
 

Es gab einfach so vieles, was er nicht mehr tun konnte und seine Wut nur noch mehr anstachelte. Aber das was ihn eigentlich am meisten stört, war der weiße Mann selbst, da er gegen ihn so hilflos wirkte und sich seinem Willen beugen musste. Konnte er es nicht verhindern, wenn ihn der andere fütterte oder gar anfasste.
 

John hingegen konnte gar nicht genug davon bekommen, bei seinem Wildkätzchen zu sein. Es reichte ihm schon aus, sich im selben Raum wie der junge Mann aufzuhalten uns seine Nähe zu genießen. Oder die Rothaut zu füttern, wofür er sich wieder einen Stuhl heranzog und sein Tablett auf einen nebenstehenden Hocker absetze.
 

„Weißt du Kitty, ich denke immer wie es sein wird, wenn wir hier fertig sind“, begann John zu erzählen, während er anfing sein Kätzchen zu füttern. „Ob du dann nicht mehr so aggressiv mir gegenüber bist oder ob ich dich noch an der Leine halten muss.“
 

Ein Lächeln huschte über Johns Gesicht, ehe er ernst fortfuhr: „Auch wenn ich zugeben muss, dass mich dieser Gedanke reizt, so hege ich noch immer die Hoffnung, dass du mich irgendwann verstehen wirst. Was mein Handeln anging und warum du nun bei mir bist. Dabei ist das allerletzte davon, das ich dir nie wehtun würde, also brauchst du auch keine Angst vor mir zu haben. Die du auch nicht hast, nicht Kitty?

Stattdessen hasst du mich. Aber es ist okay... für den Anfang jedenfalls. So weiß ich wenigstens, dass deine Gedanken nur mir gehören, dass ich für das Funkeln in deinen Augen verantwortlich bin und dass du nur für mich noch da sein wirst.

Dabei frage ich mich wie du wohl in richtigen Sachen aussehen wirst. Wenn ich dich in eine Hose und einem weißem Hemd stecken werde. Der Gedanke hatte etwas verführerisches, findest du nicht? Zumindestens was das Hemd angeht. Wenn du das, statt dem Lendenschurz tragen würdest. Die ersten Knöpfe davon müssten offen sein, während der restliche Stoff bis knapp über dein Po reicht.

Verrückt, oder? Aber das bin ich wohl seit dem Tag, an dem du mir über den Weg gelaufen bist, Kleiner. Jetzt komm ich einfach nicht mehr los von dir und umgekehrt werde ich es auch nicht mehr zulassen.“
 

Mit einem zufriedenem Lächeln wischte John noch den Mund seines Kätzchens sauber und legte es auf den leeren Teller neben sich. Während er die goldenen Augen vor sich nicht aus den Augen ließ, setzte er noch den Becher mit dem Trinken an und ließ sein Kätzchen die Kehle befeuchten. Ein Klopfen und ein kurzweiliges Rufen, ließen ihn aufhorchen.
 

„Ah das ist sicherlich Damian“, sprach John leise. Langsam setzte er den Becher mit dem Trinken ab, ehe er sanft zu ihm meinte: „Entschuldige Kitty, den restlichen Abend verbringe ich mit einem alten Freund von mir. Da werde ich mich heute nicht ganz um dich kümmern können. Doch keine Angst, morgen holen wird das nach, versprochen.“
 

Ein vielsagendes Lächeln lag auf seinen Lippen, als John aufstand und dabei das Tablett hochhob. Bevor er ging, warnte er sein den jungen Mann noch: „Ich möchte das du jetzt brav bist und dich ruhig verhältst. Ruh dich am Besten noch aus, ich möchte nicht, dass du dich zu sehr anstrengst, hörst du?“
 

John hoffte das, auch wenn der verbale Teil der Botschaft nicht bei seinem Wildkätzchen ankam, dafür wenigstens seine Sorge zum Vorschein kam. Das die Rothaut wusste, was John von ihm verlangte und dass er es nur gut mit ihm meinte. Besonders bei solch sturen und verbohrten Wesen wie sein begehrtes Objekt war, war es nicht immer leicht den Jüngeren davon zu überzeugen, dass seine Absichten nicht so grässlich waren, wie John es immer bei seiner Arbeit zeigte.
 

Hier konnte er sich anders geben, da niemand diese fühlende und weiche Seite von ihm kannte. Bis auf sein süßes Wildkätzchen, was ihn nicht verpetzen würde. Genau zu jenem Objekt seiner Begierde blickte John noch einmal, ehe er das Zimmer verließ und ins angrenzende Wohnbereich ging. Damian trat gerade vom Flur ein und begrüßte ihn fröhlich.
 

Er war ein großgewachsener und kräftiger Mann. Kurze, rotbraune Haare besaß er, ebenso wie nachtschwarze Augen und volle Lippen. Vielleicht kam er allein deswegen recht gut bei den Mädchen an, sein Rang als Unteroffizier verstärkte nur den Effekt.
 

„Hey Damian, nimm ruhig im Wohnzimmer Platz“, begrüßte John seinen Besucher, als er mit dem gefüllten Tablett in Richtung Küche weiterging. Dabei fügte er noch an: „Ich komme gleich nach.“
 

Das Tablett stellte er auf eine Ablage ab und kehrte dann in die Wohnstube zurück. Auch wenn er seinem Freund vertraute und er seit seiner Kindheit mit dem Rotschopf befreundet war, so gab es etwas, wo er Vorsicht walten ließ. Denn wie konnte er mir ruhigem Gewissen den anderen Mann unbeaufsichtigt lassen, wenn die Möglichkeit bestand das Damian sich seinem Wildkätzchen näherte.

Selbst wenn er ihn nur ansehen würde, reichte aus um Johns Schritte zu beschleunigen, damit genau dies nicht passierte. Nur er allein hatte das Recht auf diesen jungen Mann und bestimmte nun über sein Leben und auch wer Zugang zu seinem Herzen hatte.
 

Egoistisch?
 

John war sich schon bewusst wie einnehmend er seinem Gefangenen gegenüber benahm, doch konnte er nicht gegen sich ankämpfen. Seine Bedürfnisse zu wahren und damit auch sein Wildkätzchen für sich zu beanspruchen. Denn seit dem Tag als sie die Sippe des Jüngeren niedergemetzelt hatten, gehörte nun das Leben seines Kätzchen ihm. Hatte er den jungen Mann schließlich am Leben gelassen und ihn hierher gebracht, statt wie Vieh während der Jagdsaison frei rumlaufen zu lassen.
 

Mit diesen Gedanken verließ John die Küche und trat ins Wohnzimmer, wo sein Freund bereits wartete. Er hatte es sich auf einem Sessel bequem gemacht und ein Lächeln lag auf seinen Lippen.
 

„Hast du schon gegessen?“, wollte Damian wissen.
 

„Nein“, meinte John knapp und gesellte sich zu dem anderen Mann. „Möchtest du was trinken?“
 

„Gerne. Einen Skotch wenn du hast“, erwiderte Damian, dabei schlich sich ein süffisantes Grinsen in sein Gesicht. „Lass mich raten, das Essen für die Rothaut, richtig?“
 

„Mhm“, brummelnd wandte sich John ab.
 

Bingo, schoss es Damian durch den Kopf. Dabei ließ er seinen Freund nicht aus den Augen und beobachtete ihn fasziniert. John war seinem Blick ziemlich schnell ausgewichen. Und das bei einem Mann, der selber seinen Gegenüber anstarren konnte, bis dieser freiwillig den Rückzug antrat oder sich Johns Zorn auf sich zog. Zumal es John war, der ihm oft predigte das ein ausweichender Blick, eine Schwäche darstellte und nicht gerne gesehen war.
 

„Tut mir Leid, der Skotch ist alle“, meinte John hart. Mochte er nicht diese intensiven Blicke auf sich. Wusste er doch, dass sie nicht ihm galten, sondern dem Wissen was er hatte und nicht preiszugeben bereit war.
 

„Na dann, ist ja auch egal. Ich geh nachher sowieso noch was Trinken“, winkte Damian locker ab. Wie beiläufig fügte er noch an: „Übrigens, wie geht’s der Rothaut? Hat er sich schon gut eingelebt?“ Er musste zugeben, das ihn der Gefangene langsam interessierte und wissen wollte, was so Besonderes an ihm war, das sich sein sonst so gefasster Jugendfreund von Gefühlen leiten ließ. Auch wenn er ziemlich ernst rüber kam, so verriet ihn seine nervöse Haltung und der einzigartige Glanz in seinen Augen.
 

„Wie man es nimmt“, erwiderte John sachlich und setzte sich Damian gegenüber auf einen Sessel.
 

Ohne den anderen anzusehen, sah er auf zum Schlafzimmer. Mehr oder weniger, da eine Holzwand ihm die Sicht auf den zierlichen Körper des anderen versperrte. Johns Vorteil war, das er sein kleines Wildkätzchen immer beobachtete und einzelne Details aufgenommen hatte, so das er den jungen Mann auch mit geschlossenen Augen sehen konnte. Ein warmes Lächeln umspielte Johns Lippen, als er den Kopf drehte und sich seinem Freund zuwandte.
 

„Er ist sehr temperamentvoll und stur. Unsere verschiedenen Kulturen und Sprachen machen ein Näher kommen auch unmöglich. Hinzu kommt es, dass ich derjenige war, der den Befehl für die Vernichtung seines Stammes gegeben hatte.“
 

„Nimmt er dir wohl noch immer übel, was?“
 

„Und wie. Das Klima zwischen uns hat sich nicht gebessert. Dabei würde ich ihm gerne sagen, dass er von mir nichts zu befürchten hat. Wieso er bei mir ist und nicht bei seiner Sippe. Welchen Grund ich hatte, ihn am Leben zu lassen und dafür sorge trage, dass ihm nichts passiert. Du weißt doch, aus welchem Grund ich ihn hier einsperre.“
 

„Ja das weiß ich und dafür respektiere ich dich John. Es ist wahrlich das erste Mal, das du jemanden freiwillig an deiner Seite duldest. Damit meine ich nicht nur mich, wir kennen uns schon zu lange, als das du mich mit deinem frostigen Charakter einschüchtern könntest. Dafür erstaunt es mich umso mehr, wie du dich in Gegenwart des Kleinen verhältst und wie du deine Gefühle kontrollierst, wenn man von der Rothaut redet.“
 

„Sie haben auch kein Recht dazu“, meinte John ruhig, als er in Damians Augen blickte. Schalk sprach aus ihnen, aber auch Verständnis. Ein Grund mehr, weshalb sein Gegenüber die einzigste Person war, die er vertraute und auch erzählen konnte, was die Rothaut für ihn bedeutete.
 

„Nein, das nicht, aber sehen das deine Männer anders, John.“
 

„Wie meinst du das?“ fragte John nach und zog dabei seine Stirn in Falten.
 

„Du bekommst es nicht mit, was mein Freund? Was auch kein Wunder ist, die Männer warten bis du außer Hörweite bist, ehe sie von dem Wilden sprechen. Nicht von jenen, auf die wir Jagd machen, viel eher von deinem eingefangenem Exemplar.“
 

Johns Miene verdüsterte sich und Kälte schlich sich in seinen Augen, als er sich erhob und gefährlich leise sein Gegenüber fragte: „Wer wagt es hinter meinen Rücken sich so respektlos zu verhalten? Und das wo ich ihnen gesagt habe, dass sie den Kleinen in Ruhe lassen sollen. Wie es aussieht muss ich sie daran erinnern was passiert, wenn sie sich nicht an meinen Befehl halten.“
 

„Oha“, bemerkte Damian und stand ebenfalls auf. Mit einem beruhigenden Lächeln trat er dem anderen Mann in den Weg.
 

Sein Freund sah mehr als entschlossen aus, jemanden zu richten, allein dafür dass diese Jungs sich unbeschwert über diese Rothaut ausgelassen hatten. Und es sagte viel aus, das sich John für eine Person aus einer anderen Sippe einsetzte, die sogar dem Tode nahe war. Doch wie es aussah, würde John den Auftrag gewissenlos erledigen, solange es nicht sein zum eigen ernanntes Haustier handelte.
 

Besagte Person stand leicht gereizt vor dem fast gleichaltrigen Mann vor sich und ballte drohend seine Hände. Er würde seinen Männern Respekt lehren und was es hieß, über sein Kätzchen zu reden. Denn machte ihn der Gedanke eifersüchtig, wenn er nicht der Einzigste war, der für diese Rothaut Gedanken hegte. Sei es gute oder schlechte.
 

Er alleine bestimmte über das Leben, diesen zerbrechlichen, aber willenstarken Körper. Und ihm alleine gehörte dieser junge Mann und das würde er seinen Untergebenen noch einbläuen. Doch zuerst musste er an seinen Freund vorbei. Und wenn er nicht bereit war zu kooperieren, dann gab es noch einen anderen Weg.
 

„Hey, nun beruhige dich mal wieder“, beschwichtigte Damian seinen Freund und hob abwehrend seine Hände. „Niemand wird dir den Kleinen wegnehmen, denn keiner würde es wagen, deine Räumlichkeiten zu benutzen. Allerdings... mich würde es schon reizen, ihn zu sehen. Hatte ich bisher keine Gelegenheit dazu gehabt.“
 

„Die du heute auch nicht bekommen wirst“, meinte John entschieden. „Er schläft sicherlich schon und ich möchte, dass es so bleibt.“
 

Bei Johns Miene, die sich verhärtet hatte, wurde Damians Grinsen breiter. „Verstehe, gut, gut. Du bist ja schlimmer, als eine führsorgliche Löwenmutter.“ Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich, als er ernster fortfuhr: „Hör zu John, stell bitte nichts dummes an ja? Lass deine Männer reden, sie sind noch jung und leichtsinnig. Zumal du in wenigen Wochen wieder nach Hause zurückkehren wirst. Dann hast du die Rothaut für dich ganz alleine.“
 

„Ja das weiß ich“, gab John ergeben zurück und beruhigte sich auch wieder. „Und es würde mich nicht so berühren, wie es eben tat, wenn er einfach eine wilde Kreatur ist, die wir töten sollen. Ich... ich kann ihn einfach nicht verletzten. Stattdessen habe ich Angst ihn zu verlieren und nehme sogar Gerüchte und alberne Flunkerein auf mich, nur um den Kleinen nicht wieder hergeben zu müssen. Damian, dieser Mann gehört mir. Und niemand wird ihn mir wegnehmen, wirklich niemand.“
 

„Verstanden“, erwiderte Damian und nickte zustimmend den Kopf. Ein warmes Lächeln zierte seine Mundwinkel, als er fortfuhr: „Ich werde mal sehen was ich tun kann, um deine Männer auf andere Gedanken zu bringen. Vielleicht ein nettes Trinkspiel und Erzählungen von großen Männern, wie deinem Großvater. So was kommt immer gut an.“
 

„Danke, Damian“, meinte John ebenfalls mit einem gelösten Lächeln. „Damit hast du was bei mir gut.“
 

„Das wollte ich hören mein Freund. Und so redselig du auch geworden bist, ist es dennoch spät geworden. Lass uns für heute Schluss machen und einander mal weiterreden.“
 

„Das werden wir. Also guten Abend.“
 

„Dir auch eine gute Nacht, mein Freund“, wünschte ihm Damian und wandte sich dann ab.
 

Mit ruhigen Schritten verließ er die Hütte und ging zurück zum Lager. Das Gelächter der Männer war nah zu hören, sowie ihre redseligen Münder. Kopfschüttelnd machte sich Damian auf den Weg zu ihnen, um sie zur Feuerstelle zu locken und sie etwas vom Hauptgebäude fernzuhalten.
 

„Trotzdem solltest du Acht geben, John. Nicht alle werden zur Vernunft kommen und sich an deine Warnung halten. Sieh dich vor mein Freund und sei achtsam, wenn du deine Rothaut alleine lässt“, murmelte Damian vor sich hin, ehe er sich Lachend unter die Männer mischte.
 

TBC

Ein schwacher Moment

Staub wirbelte auf der trockenen Sandebene hoch, als die Pferde von ihren Besitzern entlanggetrieben wurden, die ihrem Oberoffizier John Cunningham folgten. Er führte sie weit fort, da der nächste Stamm etwas abseits lag. Doch war er seit beginn des Aufbruchs nicht mehr bei seiner Mission. Dafür nahm viel zu sehr eine gewisse Rothaut seine Gedanken ein und er glaubte sogar sein kleines Wildkätzchen direkt vor sich zu sehen, mit seinen goldenen Saphiren.
 

Ihm machte nämlich die Aussage seines Freundes Kopfzerbrechen und ob es jetzt klug war den Kleineren alleine zu lassen. Er hatte vor dem Ritt sein Kätzchen noch gefüttert und seine volle Blase in einem kleinen Topf entleeren lassen. Den entleerten Saft hatte er durch das Fenster im Hinterhof weggeschüttet und dann saubergemacht.
 

Dies war zwar aufwendig, aber praktisch. Musste man den jungen Mann nicht extra dafür von seinen Fesseln lösen. Und worauf John stolz war, dass sein süßes Kätzchen Stubenrein war und brav mit machte. Wenn auch wiederwillig, aber beiden war klar, dass der Jüngere sonst in seinem eigenen Saft schmoren müsste, was ihm genauso wenig gefiel, wie John.
 

Zumal er seit dem Auftrag eh wenig Zeit für die Rothaut hatte, als dass er sich noch um weitere Sperenzien kümmern konnte. Ein Lächeln erschien in seinem Gesicht, als er daran dachte, dass er zwar ein stures Wesen eingefangen hatte, aber dennoch von ihm fasziniert war. Jeden Tag aufs Neue konnte er nicht genug davon bekommen, wenigsten abends die Stunden mit ihm in Ruhe zu genießen, während er mit ihm sprechen konnte.
 

Dabei konnte er ihm sogar offen seine Gefühle darlegen und wie er selbst von dem jungen Mann verwirrt wurde, ohne Angst dabei haben zu müssen, sein Gesicht vor dem anderen zu verlieren.
 

Aus den Augenwinkeln bemerkte John, wie er von Hillary, seinem Unterkommandanten, gemustert wurde. John bemerkte seinen Fehler und fasste sich, um wieder sein ernstes Gesicht zu machen. Sein Mund verzog sich zu einer schmalen und ausdruckslosen Miene und seine Augen blickten kühl nach vorne. So als würde er sich nichts anmerken lassen, dass er eben bei einer merkwürdigen Situation erwischt wurde.
 

Er musste sich zusammenreißen, wenn er nicht zu viele Fragen beantworten wollte. Und eine davon wurde ihm auch prompt von Hillary gestellt. Dieser hatte zu ihm aufgeschlossen und in so gemächlichem Ton gefragt, dass nur John sie hören konnte: „ Alles okay, Cunningham? Sie sahen etwas abwesend aus. “
 

„ Mag schon sein “, stimmte ihm John zu. „ Ich hab nur ein ungutes Gefühl seit wir los geritten sind. “
 

„ Wegen dem westlichen Stamm? “ hakte Hillary weiter, während sich auf Cunninghams Miene nichts veränderte. „ Oder hat es etwas mit deinem eingefangenen Indianer zu tun? “
 

Kurz fiel Johns aufgesetzte Miene in sich zusammen, ehe er sich räusperte und wieder fing.
 

„ Ich weiß nicht, was ihr meint “, versuchte John ruhig abzustreiten, während er die bohrenden Blicke des Blondgelockten jungen Mannes neben sich spüren konnte.
 

„ Kommen sie Sir, mal unter uns: Ihnen bedeutet diese Rothaut doch etwas oder? “
 

„ Sie maßen sich ziemlich viel an, Hillary “, wehrte John scharf ab.
 

„ Nein Sir, ich spreche nur das aus, was eh schon seit Wochen im Lager vermutet wird. Und an ihrer Reaktion würde ich mich sogar bestätigt fühlen. “
 

Überrascht riss John seine Augen auf und wollte erst etwas erwidern. Doch war sein Hals plötzlich trocken und er wusste nicht, was er sagen sollte. Und das schlimmste, jetzt hatte er mehr denn je Angst um sein süßes Kätzchen. Wenn nämlich im ganzen Lager bekannt war, was für Gefühle er für diesen jungen Mann hegte, dann… dann… Gott dann würde man sicherlich zuerst ihn rausschmeißen und sich dann die Rothaut vornehmen.
 

Unbewusst hatte John seine Zügel straffer gezogen und er biss verhemmt seine Zähne aufeinander, während er eine Lösung für sein Problem suchte. Doch kam ihm Hillary zuvor, als er beschwichtigend zu ihm meinte: „ Ich habe mit den Männern geredet und auch ihrem Freund Damian. Wir werden nichts an unseren Auftraggeber weiter senden. Im Gegenteil sie haben bewiesen dass sie sich gut um ihre eingefangene Rothaut kümmern und trotzdem noch taktisch beherrscht und vorrausschauend uns zu unseren Zielpunkten führen. Ich denke mal, dass sie es sich mehr als verdient haben, den Jungen zu behalten. Immerhin ist es ein besseres Schicksal, als Tod zu sein. “
 

„ Wirklich? “ John blickte nachdenklich vor sich, ohne wirklich etwas zu fixieren. „ So habe ich es nie gesehen, aber wie ich schon zu Damian meinte, ich möchte diesen Jungen nicht mehr wehtun. Bei ihm bekomme ich richtig de Drang ihn beschützen zu wollen. Vielleicht habe ich deshalb auch ein schlechtes Gefühl in immer solange alleine zu lassen. “
 

„ Verständlich, Sir. Ich denke, jeder braucht eine Person der er vertrauen kann und die ihm etwas bedeutet. Wollen sie nicht lieber zurückreiten und heute mal den Tag ausklingen lassen. Dann können sie sich ganz um die Rothaut kümmern und gleichzeitig ihrem Gefühl nachgehen. “
 

„ ... “
 

„ Sir? Wenn es ihnen sorge bereitet wegen unserem heutigen Stand, dann kann ich sie beruhigen. Ich habe mir gestern noch einmal das Gebiet auf der Karte angeschaut und heute Morgen hatten wir noch das Gespräch geführt, wie wir vorgehen sollten. “
 

„ Stimmt “, gab ihm John Recht. „ Okay, dann übergebe ich dir für heute die Führung. Und ich hoffe dass unser Gespräch unter uns bleibt. Die Gerüchte die zurzeit umgehen reichen zur genüge aus. “
 

„ Keine Angst Sir, sie können sich auf mich verlassen. “
 

„ Das weiß ich, danke Hillary. Ich wünsche euch viel erfolg “, verabschiedete sich John noch.
 

Dann zog er seine Zügel an, ehe er sein Pferd in die entgegengesetzte Richtung laufen ließ, Richtung Lager. Es wurde höchste zeit der er zurückritt, hatte sich seine Magenverstimmung verschlimmert, weswegen er froh war, endlich nach dem Rechten zu sehn. Seine Sorge breitete sich immer stärker aus und sorgte dafür, dass er seinem Pferd die Sporen gab.
 

Er musste sich vergewissern, dass es seinem Wildkätzchen gut ging. Nur das hatte jetzt höchste Priorität für ihn.
 

~~~
 

Der silberhaarige Mann, blickte vorfreudig auf den rosigen Mund, welchen er gerade von einem Knebel befreite. Auch wenn der Kopf etwas wiederwillig zurückweichen wollte, verhinderte dies die Wand an der sein Gegenüber gebunden war. Machte es ihm sogar einfach den Stoff aus dem Mund der Rothaut zu nehmen und es achtlos auf den Boden zu werfen. Dabei löste er sich nicht von den goldenen Pupillen, die er bisher noch nie gesehen hatte.
 

„ Willst du das wirklich machen? “ wollte Vincent gelassen von ihm wissen.
 

Er stand neben seinem Freund und beobachtete interessiert dessen vorgehen. Dabei ließ er auch immer einen Blick dem Indianer zukommen und zog seine angespannte Reaktionen auf. Entweder würden sie ihrem Opfer mit dem was noch auf ihn zukommen wird Angst einjagen oder Respekt einflößen. Beides war für ihn erregend genug bei diesem Spielchen mit zu machen und dem Wilde zu zeigen, wo sein Platz war und was für Rechte Vincent selbst zustanden.
 

„ Wieso nicht? “ erwiderte Rick als er sich vor der Rothaut aufbaute und dabei war seine Hose zu öffnen, um seiner aufkommenden Erregung Abhilfe zu verschaffen.
 

„ Nun vielleicht wäre dies dein letztes Vergnügen dieser Art “, meinte Vincent spitzbübisch. „ Was meinst du, wieso er ein Knebel im Mund hatte? Glaub mir, ich habe ein paar von denen schon genommen und die besonders Wilden beißen auch gerne mal zu, wenn man ihnen was in den Mund steckt, da ist es ihnen egal, was es ist. “
 

„ Mhm “, meinte Rick nachdenklich und hielt inne. Stattdessen ließ er seinen Blick von den feurigen Augen über den makellosen Körper vor sich schweifen. „ Okay, dann fange ich gleich unten an. “
 

„ Gut und ich widme mich derweil seinen Brustwarzen, die sehen auch ziemlich einladend aus. “
 

Dazu hockte sich Vincent neben der Rothaut hin, um so seinem Freund besser Zugang zu dem Intimbereich des Indianers zu lassen. Er selbst kam gut mit seinen Händen an den dunklen und freiliegenden Nippeln ran, während er an der bräunlichen Haut kosten würde. Angefangen von dem einladenden Hals, über die Schulter, bis runter zur Brust, welche zwar schmal war, aber gut trainiert.
 

Mira derweil stand an der Tür und beobachtete mit einem unguten Gefühl die Szene. Er verstand es selbst nicht, wie er sich auf diese Männer hatte einlassen können. Doch er hatte es getan. Wahrscheinlich weil sie irgendwo ihre Erregung abklingen lassen mussten.
 

Irgendwie war ihm der Satz rausgerutscht: Wieso denn mich? Könnt ihr euch nicht an der Rothaut befriedigen? Jetzt tat ihm dieser Ausrutscher Leid, denn nun musste er hier postieren um rechtzeitig bescheid zu sagen, wenn der befehlshabende Offizier zurückkam. Allerdings gab es einen Grund, weshalb er nicht als Wachposten aufgestellt wurde, sondern warum er sich lediglich um die Pferde kümmerte.
 

Irgendwie schweifte er immerzu mit seinen Gedanken ab und machte sich über irgendetwas sorgen. Sei es die tägliche Hitze, die langsam den Männern zu Kopf stieg. Oder das Heu, welches für die Pferde langsam trocken wurde und er es lieber mochte, ihnen frisches Gras anzubieten. Doch zurzeit marterte er sich seinen Kopf um einen gewissen Rotschopf, der wegen seiner Dummheit leiden musste.
 

Mira hätte sich liebend gern geohrfeigt, wenn es nicht so wehgetan hätte. Denn wenn es eins gab, was Mira nicht mochte, war es Schmerzen. Er konnte Blut, Leid und Elend nicht sehen, tat es ihm in der Seele selber weh. Doch war er auch zu zurückhaltend, als dass er jemals etwas dagegen unternommen hätte. Selbst bei der Rothaut schaffte er es nicht den Mut aufzubringen, um den beiden Männern Einalt zu gebieten.
 

Unsicher biss sich Mira auf die Unterlippe und spielte schon mit dem Gedanken, jemanden bescheid zu sagen. Vielleicht konnte er dann noch das Schlimmste verhindern und…
 

„ Hah “, erschrocken zog Mira die Luft ein, als ihm plötzlich eine Hand auf seine Schulter gelegt wurde. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sein Gegenüber an und Schuld machte sich in ihm breit.
 

„ Es… es tut mir Leid, ich… ich wollte das nicht… “, stammelte der Junge haltlos. Einerseits war er froh, dass der andere Mann hier war und gleichzeitig hatte er Angst, was für eine Strafe er von ihm erwarten durfte.
 

Zu seiner Überraschung wurde der Schwarzhaarige nicht wütend, sondern legte ihm beruhigend einen Finger auf seine Lippen. „ Shhh, geh “, forderte ihn John auf und deutete mit einem kurzen Kopfnicken zur Tür, bevor er zur Seite trat.
 

Mira verstand, er konnte gehen. Nein, er musste gehen, wenn er nicht doch noch Ärger bekommen wollte. So schlich sich ein dankbares und zugleich scheues Lächeln auf seine Lippen, ehe er an seinen Vorgesetzen vorbeiging.
 

John ließ den Kleineren gehen. Dieses halbe Kind stellte für ihn keine Bedrohung dar, zumal er genügend Demut und Furcht in seinen Augen gesehen hatte, dass es ihn als Bestrafung ausreichte. Nein ihn interessierten vielmehr die Personen, welche gerade so dreist waren und sich in seinem Schlafzimmer, an seinem Wildkätzchen zu schaffen machten.
 

So überbrückte er die kurze Distanz zum anderen Zimmer und ließ kurz das Bild vor sich einwirken. Auch wenn er innerlich erst erschrocken war, ehe Wut in ihm hochkam, ließ er es sich äußerlich sich nicht anmerken.
 

„ Was macht ihr hier? “ fragte John harsch seine Männer.
 

Einer hatte seine Hand an einer Brustwarze seines Kätzchens, während dessen Mund für seinen Geschmack zu nahe an der schokobraunen Haut war. Der andere Mann hatte sich genau vor dem Jüngeren positioniert und war gerade dabei, seinen Lendenschurz hochzuheben.
 

Durch Johns Einwurf hielten die beiden Männer inne und sahen überrascht zu ihrem Kommandant. Vincent bemerkte dabei die Ernsthaftigkeit der Worte seines Vorgesetzen und stand sofort auf. Dabei nahm er sogar Abstand zum Indianer, um John etwas zu beschwichtigen. Ihm lief es kalt den Rücken runter, als er in dessen schwarzen und unergründlichen Augen sah.
 

Rick indessen nahm nur quälend langsam seinen korrekten Platz ein. Er war noch zu jung, als dass er sich gerne etwas befehlen ließ. Zumal er sich sicher war, dass der Kommandant auch schon seine Finger an diesem gebräunten Körper hatte. Verdenken konnte er es ihm nicht, war die Haut und die derzeitige Position des Gefangenen viel zu aufreizend, als dass man ihn einfach ignorieren konnte.
 

„ Geht in mein Büro, ich komme gleich nach “, wies John sie an. „ Und wagt euch ja nicht, meinem Befehl noch einmal zu wiedersetzen. Dann werde ich euch Barfuss bis zum großen Fluss runterjagen, bevor ich euch eigenhändig dort hineinwerfen werde. “
 

„ Ja Sir “, erwiderten die beiden Männer und zogen sich zurück.
 

Zudem wussten sie, dass der Kommandant viele treue Gefolgsleute hatte, Männer die ihm loyal zur Seite standen und ihnen das Leben schwer machen konnten, angefangen bei Damian Walthers. Und da sie noch einige Zeit hier aushalten mussten, lehnten sie sich nicht zu sehr aus dem Fenster. Auch wenn es Rick große Überwindung kostete, nach Cunninghams Pfeife zu tanzen.
 

Der sollte sich bloß nicht so haben und könnte sein Tierchen ruhig mit seinen Männern teilen. In seinen Augen standen die Indianer genau auf derselben ebene wie Schoßhunde und hatten keinerlei Rechte oder Mitgefühl von ihm zu erwarten. Dafür waren sie zu unterentwickelt und hingen weit ihren Erfahrungen und Fortschritt hinterher.
 

„ Bloß ein niederes Pet “, murmelte Rick und folgte Vincent nach unten.
 

John blickte seinen Männern noch scharf nach, ehe er aufseufzte und sich dann beruhigte. Als er wieder mit der Rothaut alleine war, wandte er sich zu ihr um und musterte sein verschrecktes Kätzchen. Die Wut in den goldenen Smaragden vor sich, war immer noch deutlich zu erkennen. Aber dennoch spiegelte sich noch etwas aus ihnen, was John nicht gefiel. Angst. Die Frage war nur, hatte der junge Mann Angst, dass seine Männer wiederkamen oder viel eher, dass John damit weiter machen könnte, wo sie aufgehört hatten?
 

„ Hey, es ist vorbei “, versuchte John sein Gegenüber zu beruhigen. „ Vorbei. “
 

Er kniete sich vor seinem Wildkätzchen hin und streckte seine Arme aus. Fest und bestimmend nahm er den aufgewühlten Körper vor sich in eine Umarmung und presste ihn nah an sich. Das tiefe Grollen aus dem süßen Mund des jungen Mannes, nahm John mit einem bitteren Lächeln auf. Wenn er sein Kätzchen jetzt gar verloren hatte, würden es die beiden jungen Männer mehr kosten, als nur eine demütige Strafe.
 

„ Schimpf mit mir, wenn du dich besser fühlst “, sprach John ruhig auf den Indianer ein und begann sanft über den Rücken und den Nackenbereich seines Kätzchens zu kraulen. Empfindliche Punkte, wie John schon festgestellt hatte, die gut waren um den Jüngeren zu beruhigen.
 

„ Ich gebe zu, dass ich ein Narr war und tatsächlich geglaubt habe, es gäbe in dieser Zeit so etwas wie Ehre. Dass man sich zu benehmen wüsste und nicht gegen den Wunsch eines Oberoffiziers seine Räumlichkeiten einfach so betritt. Anscheinend habe ich mich geirrt, was diesen Punkt angeht. Einfach nur geirrt. Verzeih Kitty, bitte verzeih mir. “
 

Gegen Ende wurde John immer leiser, während er seinen Kopf auf die schmale, aber kräftige Schulter des jungen Mannes ablegte und seine Nase in dem schwarzen Haar vor sich vergrub. Den einmaligen Duft seines Kätzchens aufnahm, während das erste Mal Schuldgefühle in ihm aufstiegen, als...
 

„ Ah! “ Scharf zog John die Luft ein und biss sich auf die Unterlippe, um den aufkommenden Schmerz zu unterdrücken. Aber war die Pein nichts im vergleich dazu, was sein Wildkätzchen hatte erleiden müssen, weshalb er mit ruhiger Stimme sprach: „ Ist schon gut. Beiß ruhig zu, solange es dir dadurch besser geht. Ich halte einiges aus Kitty, also halte dich nicht zurück. “ Dabei löste John eine Hand vom Nacken des jungen Mannes und strich zärtlich über dessen Haarschopf, während sich die spitzen Fangzähne seines Wildkätzchens, weiter in sein Jacket bohrten.
 

Er hatte darunter noch ein Hemd an, aber dennoch spürte er deutlich die Eckzähne des Jüngeren, wie sie sich tief in seinem Stoff vergruben. Auch wenn kein Blut floss, so würde dennoch bald ein guter Abdruck zu erkennen sein. Woraufhin ein angenehmes Gefühl sich in ihm breit machte. Wiedereinmal hinterließ sein Wildkätzchen ein Mal auf seinem Körper, kennzeichnete ihn zum Besitz seines Gegenübers, während die Rothaut ihm selber gehörte.
 

So blieb er nah bei dem jungen Mann, während er sich gerade vorstellte, wie aufgewühlt und verschreckt sein süßes Kätzchen sein musste. Zumal der Instinkt der Rothaut ihm bestimmt sagte, dass er sich verteidigen musste. Genauso wie das wilde Tiere machen würden, die zu sehr bedrängt wurden.
 

Schweratmend löste sich langsam der junge Mann von ihm und blickte ihn weiterhin mit seinen glühenden Augen an. Nichts Ungewöhnliches für John, da er täglich in diese bezaubernden Smaragde blickte… allerdings hatte sich auch eine leichte Unsicherheit in ihnen eingeschlichen, die sich John nicht erklären konnte.
 

Anscheinend bemerkte sein kleines Kätzchen, dass es von John genau gemustert wurde, da es seine Augen verschmälerte und ihn böse anblickte. Es sah so aus, als wollte er etwas sagen, doch unterließ er es. Stattdessen drehte er seinen Kopf zur Seite und blickte geschlagen neben sich auf den Boden.
 

Er hatte mehr vor diesem weißen Mann preisgegeben, als er eigentlich wollte. Er hatte sich eine Schwäche erlaubt, die ihm mehr als nur das Leben kosten könnte. Denn hatte er oft vom weisen Schamane gehört, dass feindliche Parteien einen quälten, um dadurch beim Opfer noch mehr Schwächen zu finden, bis man ganz gebrochen war und man nur noch um den Tod bettelte.
 

Selber musste er diese Erfahrung nie machen. Bisher hatte er sich höchsten Schnittverletzungen beim Jagen geholt und eine Brandwunde an seinem Hintern erhalten, wodurch er als vollwertiges Mitglied in seinem Stamm zählte. Es war sozusagen die Zeichnung von einem Kind zu einem Erwachsenen. Dass musste jetzt einige Sommer hersein, so genau wusste er es nicht mehr, denn zählte für ihn weniger die Zeit, als der tägliche Kampf um die Nahrungssuche.
 

Jetzt allerdings gab es für ihn nur noch Rache. Ob er dabei sterben würde, war nebensächlich, denn hatte er keinen Stamm mehr, zu dem er gehörte. Von daher wäre es sogar eine Erlösung für ihn, wenn er in einem fairen Kampf starb und somit zu seinen Ahnen gelangen könnte. Solange musste er durchhalten und alles über sich ergehen lassen. Wirklich alles.
 

Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie sich auch über ihn hermachen würden. War das auch der Grund gewesen, wieso er noch am Leben war? Wollten sie jemanden haben, an dem sie sich jederzeit vergreifen konnten? Und wieso musste ihn sein Gegenüber so verwirren?
 

Im Gegensatz zu den weißen Männern, die vor kurzem noch hier waren, lag in den Augen des Schwarzhaarigen kein Verlangen, gepaart mit aufkommender Gier, was ihn innerlich anekelte. Sie sahen bei ihm nachdenklicher und besorgter aus. Aber das konnte nicht sein, redete er sich ein. Schließlich gehörte er zu ihnen und würde auch sein Recht einfordern. Bestimmt wartete er nur darauf, bis er nachgeben würde, um sich dann über ihn herzumachen. Doch vorher würde er ihm eigenhändig noch ein Messer zwischen die Rippen treiben, sobald er eine Möglichkeit bekam, von seinen Ketten loszuwerden.
 

Dennoch stiegen Zweifel in ihm hoch. Er verstand nicht, wieso ihn dieser Mann in die Arme genommen und sanft auf ihn eingesprochen hatte. Und warum er ihn nicht schlug, obwohl er sich reflexartig an ihn festgebissen hatte. Wollte dieser ihn wirklich nur beruhigen oder steckte mehr hinter dieser simplen Geste?
 

„ Du hast sicher Durst Kitty “, murmelte John leise, während er sich von dem schlanken Körper löste und dabei auffiel wie nachdenklich sein Kätzchen war. Er musste jetzt sicherlich erst alles neu analysieren und wie er John nun gegenübertreten konnte.
 

So ließ er den jungen Mann in Ruhe und ging dann rüber in die Küche. Dort holte er ein Glas aus einem Hängeschrank, welchen er erst mit Wasser befüllte und dann noch eine weiße Substanz hinzufügte, welche sich langsam in der Flüssigkeit auflöste. Ruhig und konzentriert bereitete John alles vor, ehe er zu seinem Kätzchen zurückkehrte und sich vor ihm hinkniete.
 

Ein warmes Lächeln erschien in seinem Gesicht, als er den gewohnten Blick seines Kätzchens erhielt. John war mehr als erleichtert, dass der junge Mann wieder in seine alte Gewohnheit gefallen war. Seine goldenen Saphire blickten ihn böse und misstrauisch zugleich an. Nichts wies mehr auf die Unsicherheit der Rothaut hin, was auch bedeutete das seine mühevolle Arbeit das Vertrauen dieses jungen Mannes zu gewinnen wahrscheinlich zunichte gemacht wurde. Dies würde er später bei der Bestrafung noch mit einberechnen, doch zuerst einmal hatte sein süßes Kätzchen vorrang.
 

„ Ich weiß dass du mir jetzt mehr denn je misstraust, aber dennoch bitte ich dich, etwas hier von zu trinken, okay? “
 

Ruhig sprach John auf den Jüngeren ein, während er ihm das Glas hinhielt. Dann setzte er seine Hand direkt auf die gebräunte Haut und begann dessen Nacken zu kraulen. John stellte das Glas vorerst ab, um mit der freien Hand noch zusätzlich hinter dem Ohr des Kleineren zu streicheln. Ihm war bewusst dass sein Kätzchen jetzt noch sturer sein würde und er eben seine Bemühungen verstärken musste, um ihn zum trinken zu bewegen. Da reichte eine Streicheleinheit nicht aus, um die empfindlichen Punkte der Rothaut zu treffen und die Gegenwehr des jungen Mannes entgegenzukommen.
 

„ Fühlt sich das gut an, Kitty? Mir jedenfalls macht es nichts aus dich den ganzen Tag zu streicheln, aber damit meine ich bestimmt nicht das, was meine Männer tun wollten. Glaub mir, das hatte ich nie gewollt… okay es wäre gelogen wenn ich behaupten würde, ich hätte nicht einmal daran gedacht. Natürlich gefällt es mir dich zu berühren und manchmal stelle ich mir sogar vor, wie es sein wird dich richtig zu berühren und zu verwöhnen. Mehr als nur das was ich während des Essens oder Waschens mache. “
 

Ah, John glaubte ein erstes Aufflattern der Augenlieder bemerkt zu haben. Okay, er war schon mal auf dem richtigen Weg, weshalb er weiter in seiner Tätigkeit fortfuhr.
 

„ Nur noch ein paar Wochen, dann sind wir hier weg. Und ich kann dich endlich freilassen, allerdings nur auf meinem Grundstück, aber es wird dir gefallen. Da bin ich mir sicher, es ist ziemlich weitläufig und dich wird bestimmt der Garten ansprechen “, schwärmte John leicht verträumt. „ Wenn wir einander uns näher gekommen sind und ich soweit sicher gehen kann, dass du mir nicht doch noch wegläufst. Das wäre mehr als schlecht Kitty, denn du kannst nicht wissen, welchen Leuten du dann in die Hände fällst. Glaube mir, ich bin davon noch eine der ungefährlichen Variante. “
 

Das Flattern verstärkte sich, während ein zerknirschtes grummeln aus der Kehle seines Gegenübers aufstieg. Kurz darauf öffnete sein gezähmtes Wildkätzchen bereitwillig seinen Mund. Zumindestens vorerst, was John auch gleich ausnutzte. Er nahm seine Hand von dem Ohr zurück und griff stattdessen nach dem Glas, welches er sofort an die bebenden Lippen vor sich ansetzte.
 

„ Trink “, wies John den Jüngeren an.
 

Und tatsächlich, langsam aber stetig schluckte der Jüngere das kühle Nass. Befeuchtete damit seine Stimmbänder, welche er bei dem weißen nur selten benutzt hatte. So erfrischend das Wasser auch war und ihn etwas ruhig stimmte, zogen sich die Stirnfalten des Jüngeren zusammen. Es fühlte sich zu gut, durch dieses Zeug und auch leicht ermüdet.
 

John der die Reaktion seines Kätzchens bemerkte, musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Löste stattdessen den Becher von dessen Lippen und glitt dafür mit seinem Daumen über die befeuchteten Lippen und rieb es an seiner Uniform trocken.
 

„ Das wird dir helfen, dich auszuruhen. Warte solange hier auf mich Kitty, ich komme bald wieder “, versicherte John dem Jüngeren und streichelte sanft über die erhitzte Haut vor sich, welche sich vor Wut anspannte.
 

Sein Kätzchen schien sauer zu sein, dass er ihn so reingelegt hatte, doch musste es jetzt sein. Denn alleine wollte er den Jüngeren nicht im Wachzustand haben. Deshalb hatte er noch etwas Schlafpulver dazugetan, um sich erst mal in Ruhe mit seinen Männern auseinander zu setzen, ehe er sich Zeit nehmen würde und seinem kleinen Wildkätzchen Aufmerksamkeit zu schenken.
 

Träge fielen die Augen des jungen Mannes zu und murmelte leise ein Schimpfwort, was John nicht recht verstand. Trotzdem schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: Der Kleine ist echt süß. Er sah wirklich einladend aus, wie er so freizügig vor John dasaß, während sein Kopf leicht geneigt war.
 

„ Keine Angst Kitty, diesmal wird niemand außer mir hier reinkommen. Dieser Fehler passiert mir nur einmal. Glaub mir, ich habe bisher noch nie etwas so sehr bereut, als dich im wichtigsten Moment alleine zu lassen. Schlaf Kleiner, ich werde nachher wieder kommen. “
 

Damit erhob sich John und verließ das Zimmer. Mit dem Glas in der Hand ging er kurz zur Küche wo er es abstellte, ehe er sich auf den Weg in sein Büro machte.
 

TBC

Einsame Nächte und Berührende Nähe

Kalt.
 

Johns Bettseite war leer und kalt, wie jede Nacht. Selbst wenn er sich mit einer Dirne oder sonst einer bezaubernden Dame vergnügte, zog er sich gleich danach wieder zurück, schlief alleine und wachte am nächsten Tag ohne Partner auf. Ein Detail was ihn bisher kaum gestört hatte, zumindest solange nicht, bis sein kleines Wildkätzchen in sein Leben getreten war. Jetzt übermannten ihn seine Gefühle und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Dabei kreisten seine Gedanken über ein eigensinniges Wildkätzchen nach, was es ihm angetan hatte.
 

Genau vor jenem Wesen, hatte sich John hingekniet. Konnte er gar nicht anders, als die beruhigende Nähe des anderen aufzusuchen. Gebannt betrachtete er den Jüngeren, welcher durch das Schlafpulver noch weggetreten war. Sein süßer Dickkopf war an einem seiner Arme gelehnt, während sein Mund ein Spaltbreit offen stand, wodurch er ruhig Atem holte.
 

Unbewusst leckte sich John über die Lippen, als er die reizvolle Verführung seines Kätzchens bemerkte und sich zusammennehmen musste, um nicht die geheimnisvolle Mundhöhle des jungen Mannes zu plündern. Sie nur für sich zu vereinnahmen und sich von dessen würzigen Geschmack vergewissern. Ebenso war er neugierig, wie die Eckzähne des Jüngeren sich anfühlten, ob sie genauso spitz zum Ende hinliefen, wie er es bei dem Biss gespürt hatte.
 

Ein Besitzzeichen, was ihm sein Wildkätzchen verpasst hatte und ihm zugleich eine Warnung war, nicht mehr so leichtsinnig den jungen Mann alleine und unbeaufsichtigt zu lassen. Er erinnerte sich noch genau, wie er sein kleines Wildkätzchen zum Schlafen bewegte hatte, ehe er sich auf den Weg in sein Büro gemacht. Es bestand hauptsächlich aus einem Schreibtisch und einem kleinen Wertschrank, sowie wichtige Utensilelen die an der Wand hangen. Von einer Reitgerte und einer Lederpeitsche, bis hin zu den unterschiedlichsten Pistolen und Gewehren. Es juckte ihn dabei in den Fingern, diese bei den beiden Schuldigen auszuprobieren. Zumindestens was die Ruten anging.
 

„So, ihr habt wirklich geglaubt, euch meinen Befehlen zu wiedersetzen“, begann John sachlich. „Habt zudem noch unerlaubt meinen Wohnbereich betreten und euch wiederrechtlich an meinem Gefangen vergriffen.“
 

„Von wegen Gefangener“, schnaubte Rick spitz. Er war dem Genuss dieses fremden Körpers sehr nahe gewesen, ohne auf seine Kosten gekommen zu sein. Er kannte ihren Auftrag und was täglich von ihnen verlangt wurde. Da kam es doch nicht darauf an, ob er eine Rothaut mehr vergewaltigte oder nicht.

„Ist es nicht eher so, dass er euer Liebhaber ist.“
 

„Rick“, mischte sich nun Vincent ein, der bemerkt hatte wie sich auf Cunninghams Stirn eine Falte gebildet hatte. „Hör auf, lass es bleiben.“
 

„Du solltest besser tun, was dein Freund sagt“, warnte ihn John ebenfalls. Dabei stieß er sich vom Tisch ab und baute sich vor dem anderen Mann auf.

„Wenn du nicht lernst deine Zunge im Zaun zu halten, werde ich sie dir rausreißen. Niemand hat das Recht, so mit mir zu reden.“
 

Und wie ernst er es meinte, wurde durch seinen berechnenden und eindringlichen Blick klar. Rick war es, der von ihnen zuerst sein Gesicht abwandte und leicht aufschnaubte. Er wollte sich zwar nicht eingestehen, eben verloren zu haben, aber der ältere war nicht umsonst Offizier geworden. Denn war er für seine Strenge bekannt, wenn man ihn herausfordern oder sich an seinem Besitz vergreifen sollte.
 

Dazu gehörte auch Johns kleines Wildkätzchen, was für seine Männer absolut tabu war. Wie viele Mühen hatte es ihn gekostet, sich dem jungen Mann zu nähern und ihm jeden Tag aufs Neue zu demonstrieren, dass er nichts mit ihm vorhatte. Dass John auch nie im Sinn hatte ihn wie einen seiner anderen Gefangenen zu behandeln, ihn draußen zur freien Schau und für seine Männer zur Verfügung zu stellen.
 

Dazu, dass musste sich John eingestehen, war er ein bisschen eigensinnig, was die Rothaut anging. Irgendwie wollte er sie nur für sich besitzen und mit niemanden teilen. Nur er sollte sie jeden Tag sehen, wollte sich um den anderen kümmern und derjenige sein, der sein Kätzchen nahe kommen durfte. Nur er durfte in diese wunderbaren, feurigen Augen des anderen blicken und ihn zähmen während des essen. Und morgens war er derjenige, der in das gelöste Gesicht des Jüngeren blickte, um ihn langsam beim aufwachen zu beobachten und wie sich dadurch die entspannten Gesichtzüge des anderen verhärteten und ihn von neuem wütend und missbilligend anblickte.
 

Gott, es gab schon so vieles an Merkmalen und Gewohnheiten, die er an dem anderen Mann bemerkt hatte, die trotz ihrer täglichen Autonomie immer noch faszinierend waren und John aufs Neue um den Verstand brachte. Etwas, was er dann abend wieder in sein Buch festhielt, weil er das Bedürfnis hatte, es jemanden mitzuteilen. Wenn er schon nicht mit seinem Kätzchen direkt kommunizieren konnte, dann wollte er wenigsten einer stummen Existenz seine Gefühle mitteilen.
 

Und er wollte ganz sicher nicht, dass sich diese jugendlichen Jungspunde sich über sein süßes Wildkätzchen hermachten. Dazu müsste er nachher auch noch mal etwas schreiben. Doch zuerst würde er sich um ihre angemessene Strafe kümmern.
 

„Zieht euch aus“, forderte John sie kühl auf. Lässig verschränkte er die Arme vor seiner Brust und ließ seine Männer nicht aus den Augen. Kannte er auch ihre Namen, da sie ihm schon einmal aufgefallen waren, bei einem Stadtbesuch als sie etwas über die Stränge von einer Bar geschlagen waren. Rick und Vincent, wobei ersterer noch ein frecheres Früchtchen war, als sein Freund.
 

„Ich sagte ausziehen, sofort“, wiederholte John strenger, als sie nicht sofort seiner Aufforderung nachkamen. „Je länger ihr wartet, umso härter wird eure Strafe ausfallen. Also überlegt euch, was ihr machen wollt.“
 

„Ja, Sir“, bestätigte Vincent einsichtig. Rick verbiss sich sein Kommentar und die beiden Männer begannen sich auszuziehen.
 

„Eure Unterhose könnt ihr anlassen, ich bin ja kein Unmensch.“ Ein amüsiertes Grinsen zierte Johns Lippen, als er die angespannten Körper vor sich betrachtete und wie die einzelnen Sachen auf den Boden landeten. Schnell und Präzise, so wie sie es in der Ausbildung lernen, entledigten die beiden sich ihrer Sachen
 

„Wenn ihr damit fertig seid, geht ihr raus auf den Platz und werdet fünfzig Runden drehen und zwar um das gesamte Lager. Wenn ihr irgendwelche Abkürzungen nehmt, werdet ihr weitere Runden laufen dürfen“, klärte John die beiden schuldigen auf.
 

Jene standen bereits mit ihren weißen Unterhosen vor ihm und blickte ihn demütig an. Zumindestens Vincent, der wusste wenn es Zeit war aufzugeben. Rick jedoch fand es immer noch ungerecht, dass sein Vorgesetzter Partei für diese Rothaut ergriff. Ein kleines Pet was ausschließlich fürs Vergnügen da war oder für die Würmer zum fressen.
 

Eben diesem jungen Mann, nahm John besonders ins Auge und fügte noch hinzu: „Durch deinen überflüssigen Kommentar Rick, erhöht sich eure Rundenzahl von fünfzig zu sechzig Durchgänge. Für jeden weiteren Widerspruch dürft ihr noch eine Runde mehr laufen, ebenso wenn ich sehe, dass einer von euch zurückbleibt oder ihr es euch zu gemütlich macht. Ich werde schon sorgen, das ihr ausgelastet und abgelenkt sein.“
 

„Ja Sir“, antworteten ihm die beiden Jüngeren.
 

„So, dann raus mit euch“, wies John sie an und folgte ihnen nach draußen.
 

Während Rick und Vincent anfingen zu laufen, stellte sich John in den Schatten seiner Veranda hin, welche vor seinem Büro aufgebaut worden war und ließ die Schuldigen nicht aus den Augen. Genüsslich zählte John die Runden mit und wie sich die Gesichter der beiden Männer ab und zu vor Schmerz verzehrten. Dadurch dass sie an einer kahlen Stelle das Lager errichtet hatten, gab es hier weder Gras, um die nackte Haut der Füße vor der erwärmten Erde zu schützen, noch vor den Kieselsteinen oder sonstigen Dornengestrüpp, welches sich auf dem Erdboden gemütlich machte.
 

Für die nächsten Tage konnte er sie dadurch nicht für den Einsatz gebrauchen, aber in der Küche wurden immer gerne Aushilfe von Aufsässigen gebraucht. Einmal um frisches Wasser mit den Bottichen zu holen oder um den Essensraum sauber zu halten. Von den Tischen bis zu den Böden.
 

„Fühlt den Schmerz, den mein süßes Kätzchen ertragen musste“, murmelte John zufrieden und lauter für die beiden Männer rief er: „Dreiundzwanzigste Runde.“
 

John konnte seine innere Befriedigung gar nicht beschreiben, als er mit einem dunklen Grinsen jede einzelne Runde der beiden Schuldigen mitzählte. Wie sie immer mehr ins Schwitzen kamen und ihre Haut ungeschützt der Sonne ausgeliefert war. Er war nicht gerade sadistisch veranlagt, aber bereitete es ihm eine diebische Freude zu wissen, dass die beiden Jungspunde heute Nacht kaum Ruhe finden würden.
 

Denn die Abende konnten recht kühl werden und entweder würden sie die Kälte vorziehen oder sich mit verbrannter Haut eindecken, was einen brennenden Nebeneffekt hatte. Jeder was er verdient, überlegte John zufrieden und zählte die Runden ab, bis sie die geforderten Rundenanzahl geschafft hatten.
 

Sie mussten noch zusätzlich drei Runden laufen, weil sie gegen Ende langsamer wurden. Dann hatte John erbarmen mit ihnen, auch wenn er sie gern noch etwas länger schmoren gelassen hätte. Doch wollte er sich nicht auf ihr Niveau begeben und sich am Leid anderer ergötzt, schließlich hatten sie es gewagt mit seinem Kätzchen zu spielen und es durch ihre aufdringliche Art zu quälen. Etwas, was John sehr persönlich nahm.
 

„Ihr könnt euch noch mal kurz erfrischen und dann zieht euch auf eure Zimmer zurück. Eure Essensration für heute fällt aus, stattdessen bekommt ihr ein Glas Wasser für die Mahlzeit, damit ihr mir nicht völlig abklappt. Der nächste Ausflug in die Stadt ist für euch gestrichen, ebenso wie die nächste Mission für diese Woche. Dafür dürft ihr in der Küche aushelfen, ich habe Bob schon bescheid gegeben. Es wird ihm ein Vergnügen sein, euch zu beschäftigen und wenn ihr eure arbeit gut macht, bekommt ihr auch euer essen.“
 

John beobachtete zufrieden die mürrischen Gesichter der beiden Männer. Sanfter, fast freundschaftlich fuhr er fort: „Ich denke mal ihr habt genügend Zeit um über eure Handlung nachzudenken und wie ihr mir demnächst gegenüber treten wollt. Eine Chance gebe ich euch noch oder ich werde euch unehrenhaft wieder zurückschicken lassen, überlegt es euch gut Jungs.“
 

„Ja, Sir“, bestätigten ihm Rick und Vincent.
 

„Gut, das war dann alles Jungs, ihr könnt gehen“, entließ John sie mit einem Wink. Er selbst drehte sich um und machte sich auf den Weg in sein Quartier. Dann hatte er auf Hillary und seiner Berichterstattung gewartet und ob ihre Mission erfolgreich verlaufen war.
 

Doch das lag alles schon wieder in der Vergangenheit, was John genauso wenig interessierte, wie Pferdemist.
 

„Das Einzige was mich interessiert bist du, Kitty“, murmelte John zu dem Jüngeren und strich ihm verträumt über die Wange.
 

Genoss die zarte Haut unter sich zu spüren und wie sie ein angenehmes Prickeln in ihm auslöste. Gott, am liebsten wollte er alles an der Rothaut spüren, sie erkunden und verwöhnen, aber… mit einem bitteren Ausdruck nahm John seine Hand weg. Durfte er sich nicht so gehen lassen. Immerhin war er Offizier und hatte ein Maß an Verantwortung zu übernehmen. Wenn er es nicht mal schaffte, bei seinem süßen Wildkätzchen beherrscht zu bleiben, wie sollte es dann erst auf dem Schlachtfeld sein?
 

Er konnte doch keine Befehle führen und von seiner Waffe gebrauch machen, wenn er mit seinen Gedanken nur bei dem jungen Mann vor sich war. Wenigstens für die nächste Zeit musste er einen klaren Kopf haben, bis er wieder zurück in seinem Landhaus war. Weit weg von Leid und Qual, von Tod und Trauer und all den Gefahren die es hier für sein kleines Wildkätzchen gab. Angefangen bei seinen heißblütigen Männern, denen es egal war, was sie im Bett hatten, solange man ihnen bereitwillig die Beine öffnete.
 

„Aber du nicht, Kitty. Du gehörst mir und kein anderer darf dich mehr anfassen, was selbst ich nicht berührt habe, geschweige denn was ich nicht bereit bin zu teilen. Für immer mein Kitty, denn habe ich dich vor dem Tod bewahrt und nur ich werde dir erlaube Gnade zu finden. Frieden bei deiner Familie, die ich dir nicht geben werde. Halte mich ruhig für Selbstsüchtig, aber ich möchte dich nicht verlieren, also bleibst du jetzt an meiner Seite“, versprach ihm John dunkel und hauchte ihm einen sanften Kuss auf seine Wange zu. Dann erhob er sich langsam und ging zu seinem Bett rüber, von wo aus er noch einmal zu der schlafenden Gestalt blickte, als er zu ihr sprach: „Gute Nacht Kitty und träum was Süßes.“
 

~~~
 

Die Sonne ging über die trostlose Landschaft auf und ließ die ersten Personen wach werden. So auch John, welcher die Decke beiseite schlug und sich dann aufsetzte. Mit einem Blick, vergewisserte er sich, dass sein Wildkätzchen immer noch da saß und bei ihm war, ehe er aufstand.
 

„Na Kitty, auch schon wach?“, wollte John ruhig wissen.
 

Sah in die goldenen Augen, welche Funken sprühten und ihn mit seinem kraftvollen Feuer zu verbrennen versuchten. Der junge Mann war seit geraumer Zeit wach und hatte sich damit begnügt, den Stand der aufgehenden Sonne zu verfolgen. Leider sah er durch seine gezwungene Position auf dem Boden nicht viel, weshalb er sich auf etwas anderes konzentrierte.
 

Als sein Blick den weißen Mann im Bett entdeckte, kniff er sofort seine Augen zusammen und sah diesen böse an. Auch wenn dieser keine Reaktion gab, da er noch schlief, fühlte er sich von dem anderen bedroht und schaltete automatisch in den Abwehr Modus.
 

„Wies aussieht schon“, stellte John fest.
 

Etwas Unsicher biss er sich auf die Unterlippe, ehe er aufstand und dann ins Bad ging. Soweit er es beurteilen konnte, war sein süßes Kätzchen immer noch nicht gut auf ihn zu sprechen. Sein gesamter, sonnengebräunter Körper war angespannt und der Jüngere wartete wahrscheinlich bloß darauf, dass er ihm die Ketten abnahm, um sich auf ihn zu stürzen und ihm dann den Hals umzudrehen.
 

Nun, John konnte es ihm nicht einmal verübeln, dass der Kleine so von ihm dachte, allerdings musste er unter allen Umständen leben. Denn wenn er starb, wollte er sich nicht ausmalen, was mit seinem süßen Wildkätzchen passieren würde… auf welche Ideen seine Männer kommen sollten. Um den jungen Mann irgendwelche sexuellen Übergriffe oder gar quälende Foltermethoden zu überlassen, war für John vorerst das Wichtigste am Leben zu bleiben, um ein anderes Leben zu schützen, was ihm viel bedeutete.
 

Und zwar dies, seines süßen Kätzchens, dessen Namen er noch immer nicht kannte.
 

„Aber bald schon“, murmelte er abwesend und begann sich schmunzelnd auszuziehen.
 

Schnell wusch er sich mit kaltem Wasser aus einem Bottich und weckte dadurch seine Lebensgeister zu neuem Leben. Dann trocknete er sich ab, stieg in seine Unterhose und machte sich dann daran, sich die Haare zu kämmen. Dadurch, dass er sich viel im Bett umdrehte, standen sie ihm am nächsten morgen leicht ab, weshalb er sie eben zu bändigen versuchte.
 

Zumal er für sein süßes Katerchen nicht wie ein Streunender Hund aussehen wollte. Immerhin wollte er Eindruck bei seinem süßen Fang machen, damit dieser Vertrauen zu ihm auffassen konnte und er nicht mehr ganz so schlecht von ihm dachte. Denn wie sollte er die erste Bindung zwischen sie herstellen, wenn er wie ein verwahrloster Säufer aussah, der mit schlechtem Mundgeruch und unrasiertem Bart seinem Wildkätzchen gegenübertrat?
 

Ganz schlechter Eindruck, den John wegmachen wollte.
 

Frisch gewaschen, rasiert und frisiert, blickte er zufrieden in den Spiegel. Dabei hatte er sich bisher nie den Kopf um sein Aussehen gemacht. Aber man tat ja bekanntlich für eine geliebte Person Dinge, die man selber nie für möglich gehalten hätte. Bei seiner Musterung fiel ihm etwas ins Auge, weshalb er Schmunzeln musste.
 

„Ich bin dein“, murmelte er verträumt.
 

Dabei blickte er fasziniert zu seinem Spiegelbild, in dem er den Bissabdruck von seinem Wildkätzchen auf seiner entblößten Schulter sehen konnte. Tatsächlich sah man eine leichte, rötliche Wunde auf seiner Haut, welche in wenigen Tagen verschwunden sein würde. Dennoch erfreute ihn dieser Anblick und der Gedanke dem Jüngeren auf eine Art nahe gekommen zu sein.
 

Leicht nervös und aufgeregt zugleich, befühlte John diese Wunde und vergaß derweil auch das Atmen. Leichter Schmerz schoss durch seinen Körper und erregte ihn zugleich. Als er seine Finger zurückzog, prickelten sie angenehm und sandten angenehme Wärmeströme durch seinen Körper.
 

„Gehöre ganz dir, Kitty.“
 

Mit diesen Worten verließ er das Bad und ging nach nebenan. Vor dem jungen Mann hatte er keine Scham, durfte die Rothaut ihn ruhig sehen, wie er unter der Uniform aussah. So lief er bis auf die Unterhose nackt durch die Wohnung und legte sich die einzelnen Sachen zurecht, welche er nachher anziehen würde.
 

Dann tat er das, was er versucht hatte, die ganze Zeit von sich zu schieben. Er betrat wieder sein Schlafzimmer und näherte sich seinem feurigen Wildkätzchen, welches ihn mit offenkundiger Abneigung anfunkelte. Mit einem verstehenden, aber dennoch sanften Lächeln, setzte er sich auf seine Bettkante und blickte eindringlich zu dem jungen Mann.
 

„Hey, wie ich sehe, verzeihst du mir immer noch nicht“, stellte John ruhig fest. Dabei verschränkte er seine Hände ineinander und knetete sie. Dadurch versuchte er seine Nervosität zu unterdrücken, während er mit einem bitterem Lächeln fortfuhr: „Glaub mir, das hatte ich nicht für dich geplant. Ich wollte dir lediglich eine Möglichkeit zum Leben bieten, auch wenn es jetzt nicht danach aussieht. Aber irgendwie muss ich ja mein kleines Kätzchen zähmen, damit es sich nicht wieder in Schwierigkeiten bringt.“
 

Ein kurzes Auflachen entglitt aus Johns Mund, ehe er wieder ernst wurde.
 

„Du hast eine Art an dir, die mich immer mehr fasziniert und in den Bann schlägt. Genau deshalb habe ich Angst, dass es bei anderen Leuten auch so sein könnte, wenn sie dich sehen. Dass sie plötzlich ein Interesse an dir entwickeln, was weder dir gefallen wird, noch mir. Denn mag ich dich ehrlich gesagt nicht mit jemandem teilen.“
 

Durchdringende, goldene Augen sahen ihn unverändert verächtlich an.
 

„Du glaubst mir nicht, nicht wahr?“ Doch wartete John erst keine Antwort ab, zumal er eh nicht verstanden hätte, was ihm sein Kätzchen sagen wollte. „Zumindest kann ich dich jetzt noch nicht davon überzeugen. Nicht solange wir einander nicht verstehen und ich dir nicht begreiflich machen kann, das ich dir nichts tun möchte. Im Gegenteil, ich möchte dir helfen, möchte bei dir sein und mich über deine Anwesenheit erfreuen.“
 

Spöttisch schnaubte John auf und wandte seinen Kopf ab. Dann schüttelte er sein Haupt und sah wieder mit gefasstem Blick zu dem jüngeren Mann.
 

„Gott, vorher konnte ich mich nie lange in Gesellschaft von anderen Personen aufhalten. Nicht wenn ich in meine privaten vier Wände war, einzig meine engsten Freunde… und dazu gehören wirklich nicht viele… lösten in mir nicht gleich das Gefühl aus, genervt von ihnen zu sein. Bei dir jedoch ist es anders Kitty. Du ziehst mich ständig an, weshalb ich dich nicht gerne verlasse. Jeden Tag aufs Neue verdrehst du mir den Kopf, das ich gar nicht anders kann, als ständig an dich zu denken und…“
 

John machte eine kurze Atempause, ehe er fortfuhr „… ich glaub ich hab mich in dich verliebt Kitty.“
 

TBC
 

Vielen lieben Dank geht an meine Kommischreiber

und jeden der sonst die FF mitliest ^_^ Freu mich

das die Story so gut ankommt und Interesse besteht.

Wies weiter geht, werdet ihr bald erfahren und auch

wie sich die Beziehung zwischen John und dem

Indianer ändert. Aber alles der Reihe nach **smile**

erst mal muss ja eine Bindung zwischen den beiden

entstehen, die der Kleine auch zulassen muss.
 

Ob das klappt oder nicht...

nun das wird man sehen.

Bis dahin sage ich LG an Euch alle

Vampire

Bedrängnis

Bedrängnis


 

„Na komm schon“, meinte John verlockend, mit samtig weicher Stimme.
 

Wiederwillig drehte der junge Mann seinen Kopf weg und entkam somit dem unfreiwilligen Angebot des anderen. Wie kam dieser auch dazu, ihm dieses komische Ding ummachen zu wollen? Das einzigste wo er Schmuck tragen würde, wäre an seinen Hand- oder Fußgelenken. Aber nicht um seinen Hals.
 

Zumal dieses Teil, was der Weiße in der Hand hielt, viel größer war als eine normale Kette. Zudem war es aus einem anderen Material beschaffen, welches er nicht zuordnen konnte und auch nicht wusste, wieso er das tragen sollte. Dieser Mann schaffte es ihn immer mehr zu verwirren, weswegen er selber sturer wurde.
 

Warum bemühte sich der Schwarzhaarige so um ihn? Er könnte ihn doch leicht mit Gewalt zu etwas zwingen, ihn mit irgendwelchen Mitteln versuchen Benehmen einzutrichtern. Schließlich hatte er oft genug Geschichten von ihrem alten Schamanen gehört, was die Bleichgesichter alles mit einem anstellen würden, sollte man jemals in ihre Hände fallen.
 

Nur war er sich bei diesem Mann vor sich nicht mehr so sicher.
 

Er gehörte zwar zur selben Sippe, wie die anderen Weißen, welche Sittenlos, Ungezügelt und einfach Aufdringlich waren, aber irgendetwas unterschied ihn von seinen Leuten. Seufzend stieß er die Luft aus, während er sich fragte, was für Absichten dieser Mann hatte? Wieso er ihn hier festhielt und bisher noch nichts von ihm gefordert hatte?
 

Der Schwarzhaarige hätte ihn schon längst Foltern oder sich einfach an ihn vergreifen können, wie diese beiden Männer, deren Gesichter er sich gut eingeprägt hatte. Sollte er ihnen jemals wieder über den Weg laufen und dazu nicht mehr in dieser hilflosen Lage sein, in der er sich jetzt noch befand, würde er sich für ihre Unverschämtheit rächen.
 

Auch wenn er ihre Sprache nicht verstand, hatte er in ihren Augen gesehen, als was sie ihn sahen. Wie eine niedere Art, die es nicht verdient hatte zu leben. Nun er könnte sich auch etwas Besseres vorstellen, als seelenruhig hier zu sitzen, statt bei seinen Ahnen zu weilen. Und dann war da wieder dieser Mann… der Indianer konnte nicht anders, als einen Seitenblick auf sein Gegenüber zu werfen… in deren Augen er weder Hohn, Spott, noch etwas Abfälliges sah.
 

Dessen dunkle Augen zeigten einzig Vertrautheit und Freundlichkeit, mit der er nicht umgehen konnte. Immerhin war das Bleichgesicht auch dafür verantwortlich, das sein Volk getötet wurde. Dass das Blut seiner Brüder und Schwestern an seinen Händen klebte, welches er durch dessen Tod wieder bereinigen wollte.
 

Noch einmal wandte der junge Mann seufzend seinen Kopf weg.
 

Ihm würde die Rache wenigstens mehr Nährboden für Hass und Kampfeslust bieten, wenn sich der Schwarzhaarige anders verhalten würde. Wenn dieser weniger nett zu ihm war und nicht so verdammt zuvorkommend wäre. Das er stets darauf achtete, dass er sauber war, dass er seine täglichen Mahlzeiten bekam und das sich der andere sogar darum bemühte, dass er es bequem hatte.
 

„Ach Kitty, du machst es mir auch nicht einfach“, sprach John seufzend.
 

Doch sobald er in die sturen und wild funkelnden Augen des jungen Mannes vor sich sah, verflog all sein Frust. Es reichte nur ein einziger Blick auf sein süßes Wildkätzchen, um seine aufkommende Ungeduld zu lindern. Ein angenehmes und gutes Gefühl fuhr durch seinen Körper, das John wieder einmal das Gefühl hatte glücklich zu sein.
 

Hier und jetzt, genau an der Seite seines Kätzchens.
 

Dennoch wollte er sich diesmal gegen den süßen Sturkopf des anderen stellen und er würde ihm das Halsband umlegen. So konnte sich der junge Mann an das Leder gewöhnen, welches er während der Fahrt nach Hause tragen würde, denn John hatte sich bereits Gedanken gemacht, wie er sowohl seinen kleinen Wildfang, als auch seine Sachen wieder nach Hause bekam.
 

Zum Schluss war er zu der Entscheidung gekommen, das Halsband zu benutzen, um das kleine Kätzchen mit der kurzen Leine im Planwagen zu sichern, damit es während der Fahrt nicht einfach runtersprang. Dann müsste er seiner Rothaut auch keine weiteren Fesseln mehr anlegen, was ihm sein Wildkätzchen bestimmt zu Gute halten würde.
 

So versuchte er es bereits seit Anfang der letzten Woche im Lager, seinem sturen Wildfang erst mal das Halsband umzulegen. Nicht das John dieses störrische Verhalten störte, lediglich hätte er sich ein wenig mehr Erfolg versprochen. Das sich sein süßes Wildkätzchen ihm nicht mehr ganz so quer stellte, immerhin war er die letzten Tage noch behutsamer mit ihm umgegangen, als vor der aufdringlichen Annäherung von Rick und Vincent.
 

Nur noch zwei Tage, versicherte sich John. Jenen Tag den John schon sehnsüchtig erwartete, denn dann würde es wieder zurück nach Hause gehen und… ein dumpfes Klopfen holte John aus seinen Gedanken.
 

„Warte hier Kitty, ich komm gleich wieder“, sprach John zu dem jungen Mann, bevor er sich von ihm abwandte und zur Tür ging.
 

Erneutes und zugleich ungeduldiges Klopfen, ließ John ruppig die Tür öffnen. Er wollte gerade zu einer bissigen Frage ansetzen, als er direkt in das ausdruckslose Gesicht seines Freundes sah.
 

„Hey John“, meinte Damian ruhig. „Du solltest mal nach unten kommen, da möchte dich jemand sprechen.“
 

„Aha und wer?“ fragte John vorsichtig nach, als er hinter sich die Tür zuzog. Ihm gefiel die kühle Atmosphäre nicht, welche sich gerade um sie ausbreitete. Auch wenn er bisher das Grinsen in Damians Gesicht als nervig empfand, so hätte er es jetzt liebend gern wiedergesehen. Denn irgendwie beschlich ihn ein ungutes Gefühl dabei.
 

„Komm einfach mit“, wich Damian aus. Er konnte es seinem Freund nicht sagen, da er nicht wusste, wie der andere darauf reagieren würde. So führte er den Schwarzhaarigen erst mal runter in dessen Büro, wo der Gast bereits wartete.
 

John folgte seinem Freund und ließ dabei sein süßes Wildkätzchen, in der Obhut von zwei treuen Männern, denen er genauso vertraute, wie Hillary. Es waren gute Männer, die ihm loyal zur Seite standen und nun darauf aufpassten, dass niemand unaufgefordert sein Wohnbereich betrat.
 

„Er wartet in deinem Büro“, erklärte Damian kurz, mit starrer Miene. „Ich werde solange hier bleiben. Wenn du Hilfe brauchst, komm ich sofort rein.“
 

„Danke, mein Freund“, meinte John mit einem milden Lächeln. Gott, er wollte wirklich nicht seine Freunde missen, mit denen er gemeinsam diese Aufgabe erfüllt hatte. Denn die letzten Tage verbrachten sie lediglich hier, um das Lager abzubauen und dann, nach Übergabe an den neuen Landherrn, abzureisen.
 

Als John eintrat, drehte sich ein großer Mann im grauen Anzug zu ihm um. Sein Hut lag auf dem Schreibtisch und seinen Spazierstock hatte er an die Stuhllehne gehängt. Ein spitzbübischen, ja fast falsches Lächeln lag um sein Mund, als er John begrüßte: „Guten Tag Mr. Cunningham. Mein Name ist Bill Anderson und ich komme im Auftrag von meinem Herrn und ihrem Auftraggeber Mr. Wilson.“
 

„Guten Tag“, erwiderte John reserviert und schloss dann hinter sich die Tür. Seine innere Abneigung diesem Mann gegenüber, versteckte er durch seine aufgesetzter Maske. „Was führt sie zu uns? Soweit ich weiß ist die Übergabe erst in ein paar Tagen.“
 

„Ja, das ist meinem Herrn auch bewusst. Aber er macht sich sorge wegen der Übergabe.“
 

„Wie soll ich das verstehen?“ fragte John kühler und machte keinen Hehl daraus, das er seinen Gast lieber vor die Tür setzen würde, als mit ihm zu diskutieren.
 

„Ich will es Ihnen erklären, Mr. Cunningham“, sprach Anderson lehrerhaft, wodurch er sein Gegenüber reizte. Doch ließ sich John nichts anmerken, weswegen der ältere Mann fortfuhr zu erzählen: „Als wir Ihnen den Auftrag gaben, dieses Land von den Wilden zu erlösen, haben wir damit alle Ecken und Winkel des Gebietes gemeint. Nun Mr. Wilson ist zu Ohren gekommen, das Sie einen von diesen Kreaturen hier im Lager halten, was ihm Sorgen bereitet, dass sie Ihre Aufgabe nicht richtig erfüllen würden.“
 

„Was wollen Sie damit sagen?“ wollte John wissen, unterdrückte seinen Aufkommenden Zorn, indem er sich vorstellte, wie er diesen überheblichen Mann vor sich, dieses siegessichere Grinsen aus dem Gesicht wischen konnte.
 

„Ganz einfach, beseitigen Sie diese Rothaut und Sie bekommen Ihre vereinbarte Aufwandsentschädigung. Mr. Wilson ist dabei egal was Sie mit dem Wilden machen, allerdings möchte er das Lager aufgeräumt und frei von Rothäuten sehen, sonst kann ich nicht versprechen, dass wir im Geschäft bleiben. Also entweder Sie legen diese Kreatur gleich um, bevor es Mr. Wilsons Männer tun oder Sie verschwinden mit Ihr. Das sind die Beiden Möglichkeiten, die Ihnen bleiben.“
 

„Sie halten sich nicht an die Spielregeln“, stellte John zynisch fest und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ihm juckte es verdammt, eine seiner Fäuste zu gebrauchen, weshalb er sich bremsen musste.
 

„Falsch Mr Cunningham, Sie halten sich nicht daran“, meinte Anderson kopfschüttelnd. „Ich verstehe sowieso nicht, warum Sie einen von denen überhaupt am Leben lassen, aber das ist allein Ihre Sache. Ich möchte sie lediglich auf die Konsequenzen darauf hinweisen, sollte die Rothaut zum Tag der Übergabe noch hier sein.“
 

„Danke für die nette Information. Wenn das alles war, dann bitte ich Sie jetzt zu gehen.“
 

„Oh keine Angst, ich hatte nicht vor hier länger zu bleiben als nötig“, meinte Anderson spöttisch und nahm sich gemächlich seinen Hut, als auch seinen Stock. „Nachdem Sie nun alles wissen, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag. Ihr derzeitiger, verdienter Lohn liegt im Umschlag auf dem Tisch, für den Fall, das Sie schon früher abreisen wollen. Also dann, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.“
 

„Ja, den wünsche ich Ihnen auch“, heuchelte John freundlich, während er den anderen Mann hinausbegleitete.
 

Dieser ließ es sich nicht nehmen, einen abfälligen Blick zu Johns Wohnbereich zu werfen, ehe er sich abwandte und in seine kutsche einstieg. Allein diese missbilligende Geste machte John wütend, weshalb er sich auf dem Absatz umdrehte und wütend hinter sich die Tür zuknallte. Mit wenigen Schritten überquerte er das Büro und entdeckte tatsächlich einen Umschlag auf seinem Tisch, welchem er aber sonst weiter keine Beachtung schenkte.
 

„Hey“, hörte er die zaghafte Stimme seines Freundes, der eben durch die Tür eintrat, „alles klar mit dir? Was wollte der Kerl?“
 

John holte erst mal tief Luft, ehe er sich ruhig an seinen Freund wandte: „Mr. Wilson, unser Auftraggeber, will mir mein Wildkätzchen wegnehmen. Aber… das lasse ich nicht zu.“
 

„Ich weiß“, bestätigte ihm Damian. „Du magst die Rothaut bereits mehr, als gut für dich ist. Aber wenn du dich für ihn entschieden hast, was willst du unternehmen, um ihn zu retten?“
 

„Ganz einfach, wir sind eh nur ein paar Tage noch hier, um das Lager abzubauen. Dafür braucht man keinen Führer. Du und Hillary seid auch bestens geeignet, um die Männer etwas anzutreiben und die restliche Übergabe zu machen. Ich werde derweil schon auf dem Heimweg sein.“
 

„Du willst gehen?“ fragte Damian mit hochgezogener Augenbraue nach.
 

„Ja, morgen früh werde ich aufbrechen. Bis dahin werde ich den Männern bescheid geben, das ihr beide das Kommando habt, bis es nach Hause geht. Wenn du wieder zurück bist, lass mal wieder was von dir hören, ja?“
 

„Noch besser, ich werde kurz mal bei dir vorbeischauen, schließlich liegt dein Landsitz auf meinem Heimweg“, meinte Damian und vermisste jetzt schon die Art, wie frei er mit dem anderen Mann reden konnte.
 

Doch er wollte ihn nicht aufhalten. Er wusste die Schwäche, welche sein Freund der Rothaut gegenüber entwickelt hat. Aber, wie Damian fand, auf eine positive Art und Weise. Auch wenn es der Schwarzhaarige gerne abstreitet, doch braucht jeder eine Person der er sich anvertrauen konnte, der er seine Seele, sein Herz und all seine Liebe schenken konnte. Nun, ob Johns Gefühle zu dem jungen Mann so weit gingen, wusste Damian nicht, auf jedenfall war sein Freund vernarrt in die Rothaut und das wollte schon was heißen, bei einem Mann der sich nie freiwillig an jemanden band.
 

„Mach das“, meinte John nickend und legte kameradschaftlich eine Hand auf die Schulter seines Freundes. „Also, man sieht sich und danke für alle, Damian.“
 

„Ach was“, winkte Damian grinsend ab und klopfte seinerseits kurz auf Johns Schulter. „Schließlich hab ich dir auch vieles zu verdanken. Allein das ich jetzt vier stolze Kinder mit Madeleine vorzeigen kann, weil du mich mit dieser Frau vorgestellt hast, hat mein Leben komplett zum positiven verändert. Und ich hoffe, dass du mit deinem Kleinen auch solche Erfahrungen machen wirst, wie es ist, wenn man einen geliebten Menschen an seiner Seite hat.“
 

„Das werde ich“, versprach John grinsend und zog seine Hand wieder zurück. „Also dann, wünsche ich dir noch einen schönen Tag.“
 

„Denn wünsche ich euch beiden auch und das ihr gut ankommt.“
 

„Mhm, ja das werden wir“, versicherte ihm John.
 

Dann machte er sich auf den Weg, einige Organisatorische Sachen zu klären, um die sich Damian und Hillary kümmern würden, sobald er hier weg war. Danach musste er noch seine Sachen packen und zusammen mit Owen, seinem Fahrer und seinem süßen Wildkätzchen dann zurückfahren.
 

Der Schwarzhaarige konnte es kaum noch erwarten, endlich alleine mit der Rothaut zu sein. Sobald sie auf den Weg wären, brauchte er nicht mehr ständig Angst um den jungen Mann zu haben, konnte endlich mehr auf ihn eingehen und… sobald sie daheim wären und sein Freund vorbeikäme, um ihm beim Übersetzen und Sprachübung zu helfen… würden sie sich auch endlich besser verstehen.
 

Und vielleicht schaffte es John auch endlich das Vertrauen des jüngeren Mannes zu gewinnen und ihm seine wahren Gefühle zu zeigen. Etwas, was ihn jetzt schon recht nervös machte und worauf er dennoch gespannt war, eine Antwort zu erhalten. Vielleicht müsste er dafür einige Monate warten, wenn nicht sogar Jahre, bis sein süßes Kätzchen einsah, was sie füreinander fühlten. Bis es sich ihm ganz anvertraute und ihm sein Herz öffnete. Etwas, was John schon viel bedeuten würde und worauf er hinarbeitete, damit sein begehrtes Objekt sich genauso in ihn verliebte, wie er es bereits war.
 

TBC

Überrumpelt

Mit einem erfrischten und erholten Lächeln, verließ er das Badezimmer. Einzig ein Handtuch war um seine Hüfte gewickelt und bedeckte das nötigste von seinem entblößten Körper. Sein Weg führte ihn direkt in seinen Ankleideraum, wo er sich bequemere Sachen anziehen wollte, als er es die letzte Zeit hatte tragen müssen.
 

Dafür nahm er sich eine schwarze Hose, die ihm eng anlag und wodurch seine Beine gut betont wurden, ebenso wie seine Männlichkeit, die nicht zu verachten war. Was wohl daran lag, dass er mit seinen Gedanken ständig bei seinem süßen Fang war, welches ihn stets berührte und erregte. Allein dafür war die Hose perfekt, da er sich zusammenreißen musste, wenn er sich nicht selbst quälen wollte. Dazu trug er noch ein langärmeliges, weißes Hemd, was an seinen Hemdärmeln Rüschen aufwies.
 

Fertig angezogen machte sich John auf den Weg zum zweiten Geschoss. Dort hatte er seinen wertvollen Besitz gebracht und war sich sicher, dass es dem jungen Mann gefallen würde. Als er das Zimmer erreichte und dieses aufschloss, betrat John den Raum ohne Licht zu machen. Trotz der Dunkelheit, wusste er, wo sich das Bett befand, auf das er zielstrebig zuging. Zudem befanden sich Pflanzen, eine Kommode, sowie ein Tisch und eine Couch hier, und nahe des Fensters… die er durch seine Anweisungen von außen hatte zunageln lassen… lag eine flauschige Decke mit Kissen ausgebreitet.
 

Mit der Zeit könnte sich das Ändern, aber zum Anfang müsste das reichen, für seinen süßen Fang.
 

Schmunzelnd setzte sich John aufs Bett und betrachtete durch den schwachen Lichteinfall des Mondes, den friedlichen Schlaf des Jüngeren. Wenn man bedachte wie aktiv sein Wildkätzchen während der Reise war, dann war es erstaunlich wie unschuldig er im Schlaf aussehen konnte.
 


 

[Flashback]


 

Sie konnten noch so viel reden und ihm drohen wie sie wollten, er würde sich nicht umstimmen lassen. Und mit jedem weiteren Schritt den er seinem Landsitz näher kam, verfestigte sich dieser Gedanke in ihm. Es gab überall Gefahr, die auf seinen Wildfang eindringen konnte, solange er nicht auf seinem Land und Gut war.
 

Sollte nämlich einige weniger sympathische Leute, wie der Schaffner, einen Blick auf seinen geliebten Fang werfen, würden sie nicht sehr erfreut über den Fund sein. Bitter lachte John auf, als er an den abfälligen Gesichtausdruck von Anderson dachte. Als ob er sich ein sehr lästiges und wertloses Haustier halten würde, dabei war sein Wildkätzchen so viel mehr. Und andere Leute würden das auch so sehen, wenn sie nicht diese fiktive Einstellung hätten, dass die Rothäute eher ein wildes Tier, als ein Mensch war.
 

Gut, John hatte auch keine andere Auffassung von diesen Personen gehabt… zumindest solange nicht, bis er dem jungen Mann begegnet war, jene Rothaut die ihn nicht mehr aus seinen Gedanken und Herzen ließ, wie sonst irgendeine Sache auf der Welt. Der schlanke Körper, der mit einem rötlichen Hautfilm bedeckt war und das temperamentvolle Wesen des Mannes, das alles zog ihn geradezu an. Aber eben nur bei seinem süßen Wildkätzchen, mit seinen schönen, goldenen Augen, die ihn feurig anfunkelten. Daher war es John mehr als wichtig, dass er sich mit seinem Wildkätzchen verstand und ihn von seinen guten Absichten überzeugen konnte, um ihn besser zu beschützen.
 

Damit John ihn davor bewahren konnte, wie eine niedere Beute… die es nicht wert war zu leben... behandelt zu werden. Damit man seinem süßen Wildfang nicht an irgendeinen Pfahl zerrte, um ihn auszupeitschen oder um sich an der göttlichen und samtigweichen Haut des Jüngeren zu vergreifen. Beide Vorstellungen gefielen John nicht, weshalb sich seine Mundwinkel leicht nach unten bogen.
 

Allerdings müssten sie dann erst einmal an ihm, John Cunningham, vorbei kommen. So einfach würde er sein geliebtes Kätzchen nicht mehr hergeben. Denn solange er ihn bei sich wusste, herrschte in John eine innere Ruhe, ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit. Dabei hatte er sich nie so wohl gefühlt, als bei dem anderen Mann, der zudem recht ansehnlich war und seinen eigenen Sturkopf besaß.
 

Etwas was John immer mehr an ihm schätzte und lieben lernte.
 

„ Nicht wahr Kitty, du folgst deinen eigenen Regeln “, sinnierte John und ließ sein Gegenüber nicht aus den Augen.
 

Sie befanden sich abgeschottet von den anderen Fahrgästen, in einem der ersten Wagons, welches nur John zur Verfügung stand. Da er als Offizier ein besonderes Ansehen genoss, wurde ihm dieses Abteil angeboten und auch nicht weiter nachgefragt, als er sein Wildkätzchen, auf die Couch abgeladen hatte.
 

Ein paar Geldscheine mehr und der Kontrolleur war zufrieden gestellt, eine Rothaut mit im Zug fahren zu lassen. So sehr die Indianer auch von den Menschen gemieden wurden, umso mehr wurde das Geld geliebt, weshalb es ziemlich leicht war, jemanden zu bestechen. Einglück, wie sich John eingestand, denn ohne den jungen Mann wäre er nicht in den Zug gestiegen.
 

Bis der Zug die gewünschte Station nicht erreicht hatte, war John jetzt allein mit seinem Kätzchen. Er hatte sich extra den Schlüssel für sein Abteil geben lassen, welches er gleich verschlossen hatte. Sein süßer Wildfang genoss somit das erste Mal etwas Freiheit, da er ihn nicht wieder irgendwo ankettete. Hier konnte sich der Kleine austoben wenn er wollte oder brav die Zeit der Fahrt absitzen. John würde auf alle Fälle für jeden Umstand aufkommen, solange es seinem süßen Wildkätzchen gut ging.
 

Schmunzelnd haftete sein Blick auf den zierlichen Körper des anderen. Dieser hatte sich in die andere Ecke des Wagons verschanzt, wo er sein Gegenüber mit misstrauischem Blick im Auge behielt. Ebenso warf er ab und zu einen kritischen Blick durch das Glas. Das ging nicht mit rechten Dingen zu, denn wie sonst war es zu erklären, dass sie sich mit diesem Holzding hier bewegen konnten, ohne von einem Pferd angetrieben zu werden. Und das verrückteste daran war, dieses Ding brachte sogar mehr Geschwindigkeit rauf, als eines der Rennpferde, wie er sie immer geritten hatte.
 

Wieso machte er sich gerade darüber Gedanken, anstatt seinen Zorn nun an dem anderen Mann auszulassen? Jetzt hatte er die Chance bekommen, sich an jenem Mann zu rächen, der dabei war, als man seine Familie abgeschlachtet hatte. Der ihn die Schmach erleiden ließ, weiter zu leben und bei sich zu halten. Aus welchem Grund auch immer. Seine Stirnfalte wurde immer tiefer, während sein Blick erneut zu dem älteren Mann glitt.
 

Dieser saß auf einen bequemen Stuhl, legte ab und zu einige Spielkarten auf den Tisch, wenn er diese nicht niederlegte, um einen Schluck von seinem Scotch zu trinken. Dennoch blieb sein Blick nicht ständig gesenkt, sondern ruhte regelmäßig auf ihn selbst, was ihn leicht reizte. Er kam nicht mit diesem weichen Lächeln und zugleich eindringlichen Augen des Bleichgesichts zurecht. Ein unverständliches Knurren entglitt seiner Kehle, während er sich fragte: Worauf wartete dieses Milchgesicht? Darauf dass er etwas tat und den anderen Mann angriff?
 

Mit einer gelassenen Ruhe widmete John sich seiner Patience. Dabei behielt er sein angespanntes Wildkätzchen im Auge. Es sah beinahe so aus, als würde der junge Mann jeden Moment aufspringen, um über ihn herzufallen. Er konnte deutlich die Angriffslust seines Gegenübers sehen und dennoch zögerte sein Kätzchen, seine Krallen auszufahren.

Warum? , lag John die Frage auf der Zunge. Warum zögerst du?
 

Er hatte in den letzten Wochen deutlich die Ablehnung des jüngeren Mannes spüren können und wie dieser ihn mit giftigen… und für ihn nicht verständlichen… Worte verwünschte. Hätte John seinem Kätzchen die Möglichkeit gegeben, sich an ihm zu rächen, er war sich sicher, sein kleiner Wildfang hätte nicht groß überlegt, ihn anzugreifen.
 

Andererseits wollte sich John nicht beschweren, immerhin war es sein Ziel, das Vertrauen von seinem Gegenüber zu gewinnen. Und wie konnte er damit besser anfangen, indem er den anderen nicht irgendwo anketten und gar knebeln musste? Eben. Sein süßer Fang würde Einsichtig werden und verstehen, dass John für ihn keineswegs eine Gefahr darstellte. Er war sich sicher, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie sich einander näher kommen und er sich seinen heimlichen Wünschen erfüllen konnte.
 

Er hätte gern einen weicheren und sanfteren Ausdruck in den goldenen Irden gehabt, ebenso wie er die weiche Haut des anderen Mannes nur zu gerne berühren würde. Doch nicht, weil er diesen Körper vom Schmutz befreien wollte, sondern weil er gerne sein süßes Wildkätzchen berührte und er hoffte, dass sich dieses ihm irgendwann freiwillig anbot. Dann würde er jeden Zentimeter der Haut genau erkunden und mit kleinen Liebesmalen versehen. Diese Idee kam ihm schon letztens, als er mit angesehen hatte, wie jemand anderes versucht hatte, Hand an sein begehrtes Objekt zu legen.
 

Johns Mundwinkel hoben sich leicht Amüsiert bei diesem Gedanken, ehe er wieder auf sein Kartenblatt sah und nach kurzem Überlegen, den Buben anlegte. Dann widmete er sich wieder seinem Wildfang und bemerkte, wie dieser sich etwas vom Fenster entfernt hatte. Dafür war er ihm einige Schritte nähe gekommen und musterte ihn immer noch abschätzig.
 

„ Willst du mitspielen Kitty? “ wollte John schmunzeln wissen. Seine Stimme war weich, während er sich erneut vorstellte, den fast entblößten Körper an sich zu reißen und ihn…
 

Bleib standhaft, ermahnte sich John eindringlich, was bei der süßen Versuchung vor ihm recht schwer war. Gut, er hätte seinem Kätzchen ein Hemd geben können, um seinen Oberköper zu bedecken. Er selber würde weniger seine Gedanken auf Lust und Verführung abschweifen, wenn dieser reizvolle Körper bedeckt wurde. Aber erstens zweifelte John daran, dass sein Kätzchen brav das Hemd anlassen würde, sollte er es schaffen, sein Wildfang damit einzukleiden und zweitens konnte er nicht genug bekommen, von der athletischen Brust, seiner rötlichen Hautfarbe und den zwei dunklen Hügel, die sich schön auf dem anderen Körper abzeichneten.
 

John legte seine Karten seitenverkehrt auf den Tisch, ehe er aufstand.
 

„ Oder willst du etwas anderes? Möchtest du dich endlich an mir Rächen, für das was ich deiner Familie angetan habe? “ fragte John lauernd und stellte sich präsent hin, beobachtete dabei das näher kommen seines Wildkätzchens.
 

Ob es nun am Tonfall lag, seinem herausforderndem Blick oder seiner günstigen Position, weshalb sich sein Wildfang in Bewegung setze und sich auf ihn stürzte, konnte John nicht sagen. Er war lediglich über die Schnelligkeit seines Gegenübers beeindruckt gewesen, weshalb er seine Beine nachgaben, als eine unerwartete Last sich auf ihn stürzte und auf den Boden nagelte.
 

„ Nicht schlecht Kitty, du bist schneller, als ich zuerst glaubte “, stellte John amüsiert fest. Dennoch war der Jüngere nicht stark genug, ihn selbst zu halten. Denn für John war es ein leichtes, ihre derzeitigen Positionen zu wechseln. Schnell packte er nach den dünnen Handgelenken des anderen und nutzte dann seine eigene Kraft, um den zierlichen Körper neben sich auf den Boden zu bringen. Zeitgleich rollte er sich mit und setzte sich dann auf die Hüfte seines Wildfangs. „ Tja, leider nicht kräftig genug “, fügte John an und blickte gebannt in die Augen des unter ihm liegenden Mannes. Sie sahen ihn direkt an, mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Vorsicht.
 

„ Weißt du, wie verführerisch du gerade für mich aussiehst? “ stellte John leise fest, während er seinen Blick mit Faszination von den goldenen Augen weiter gleiten ließ, über die fein geschwungene Nase, zu den schmalen Lippen. Sie standen einen Spalt offen und stieß regelmäßig warmen Atem aus. Ausgiebig betrachtete John den weichen Mund… zumindest nahm er an, dass diese Lippen sich weich anfühlen mussten, genau wie der restliche Körper, den er fühlen konnte. So zum Beispiel die Hände, welche er festhielt, waren zart wie weiche Butter. Obwohl dieser Vergleich nicht wirklich zu seinem süßen Wildkätzchen passte und dessen rötlicher Haut... fast wie Blut, nur war dieses rot wesentlich intensiver und dunkler.
 

„ Wie sehr du mich mit deiner Art reizt? “
 

Johns Blick glitt wieder hoch zu den feurigen Augen seines Gegenübers. Sie hatten an ihrer Schärfe verloren und waren nun ruhiger geworden. Was nicht hieß, dass er sich in seiner derzeitigen Lage wohl fühlte oder dem anderen Mann vertraute. Aber bisher hatte dieser nicht getan, was ihm wehgetan hätte. Er sah ihn lediglich mit diesen Blick an, den er nicht ganz zu ordnen konnte.
 

„ Was ich gerne mit dir tun würde? “ säuselte John leise. Nah beugte er sich zu dem Gesicht herunter und ließ dabei nicht die Augen seines Kätzchens außer Acht. Er zog jede Regung von ihnen auf, die Unsicherheit ausdrückten, aber auch alten, aufkommenden Zorn. „ Schon so lange… “, hauchte John verführerisch, „ … habe ich mir das gewünscht. “
 

Damit presste er seine Lippen auf die des anderen und schmeckte endlich von den lieblichen Lippen. Genoss ihre Weichheit und die Gefühle, welche sich in ihm ausbreiteten. Dann verschwand der Zauber, als er ein leises Knurren hörte und das war der Augenblick, als er sich von seinem Kätzchen löste. Genauso genommen war es ja sein Fang, den er gemacht hatte und da er sich entschieden hatte, dass der jüngere Mann leben sollte, statt sterben, hatte er auch das Recht über dessen Leben und Leib.
 

„ Aber was nutzt mir die Befriedigung, wenn du es nicht auch willst “, seufzte John wehmütig, ehe er sich langsam erhob. „ Trotzdem lecker “, fügte er dennoch zufrieden an, als er beobachtete, wie sich sein Wildkätzchen langsam aufrappelte und sich zurück in seine Ecke schlich.
 

Rückwärts damit er den anderen Mann nicht aus den Augen ließ, welcher bewiesen hatte, für heute der stärkere gewesen zu sein. Zumal er jetzt Abstand zu diesem brauchte, da er nicht verstand, wie er auf diese Berührung reagieren sollte. Sie war kurz gewesen und sanft, nicht um ihn zu verletzen, sondern… ja, was? Mit leicht zur Seite gelegtem Kopf, behielt er den älteren im Auge, während er seine Gedanken ordnete.
 

John indessen hatte sich wieder an den Tisch gesetzt und nahm sein Kartenblatt auf. Die kurze Pause schien ihm gut getan zu haben, da er endlich eine passende Stelle fand, wo er die pick Vier anlegen konnte. Wenigstens ein Erfolg, dachte John bekümmert und sah seufzend auf. Der junge Mann hatte sich hinter dem Sessel verkrümelt und sich dann auf dem Boden gesetzt.
 

Seine Gedanken rasten, ebenso wie sein Herz. Irgendwie hatte ihn der Kuss des anderen vollkommen verwirrt. Zumal es sich nicht genauso angefühlt hatte, wie bei den andere Bleichgesichtern, die ihm nahe gekommen waren, als er noch hilflos an der Wand gekettet war. Heute hatte sich die Berührung anders angefühlt, sanfter und leidenschaftlicher. Obwohl die Rothaut in ihren Gedanken vertieft war, fuhr sie sich unbewusst über ihre Lippen und löste dadurch das angenehme Prickeln von eben erneut aus.
 

Kurz darauf ließ der junge Mann seine Hand sinken und biss sich stattdessen in seine Unterlippe. Er beugte sich seitlich vom Sessel vor und warf einen wütenden Blick zu seinem Gegenüber, ehe er sich wieder hinter dem Sessel verschanzte. Eine Träne stahl sich aus seinen Augenwinkeln, als er an die warme Berührung von eben dachte, von dem Kuss, der ihm nichts bedeutet hatte. Er würde bestimmt nicht auf diesen Trick reinfallen. Das Bleichgesicht wollte ihn wahrscheinlich nur etwas nettes Vorspielen, um ihn dann mehr Schmerzen zu bereiten.
 

Auch wenn er es sich nicht vorstellen konnte, da der ältere in den letzten Wochen nichts gemacht hatte, was ihn verletzt hätte. Natürlich nicht, überlegte er sarkastisch und erinnerte sich daran, wie sein Dorf ausgelöscht wurde. Er selbst kam mehr als glimpflich davon, saß seine Zeit im Lager der Weißen ab. Aber weder hatte er seine Rache ausüben können, noch war er jetzt in der Lage den älteren Mann anzugreifen. Noch nicht, aber das würde sich ändern. Wenn er verstanden hatte, was genau der Beweggrund des weißen Mannes war, ihn am Leben zu lassen.
 

Und sobald dieser sein wahres Gesicht zeigen würde, kalt und rücksichtslos, dann würde er seine Rache ausführen…

[Flashback Ende]
 


 

… ein zaghaftes Klopfen riss John aus seinen Erinnerungen.
 

„ Sir, Mr Wells Fragt bereits nach Ihnen “, erklärte ihm sein Butler, welcher im gebührenden Abstand an der Tür stehen blieb. „ Er hat es sich im kleinen Kaminzimmer gemütlich gemacht. “
 

„ Gut, sagen Sie ihm bitte, dass ich gleich runter komme “, erwiderte John kurz angebunden.
 

„ Sehr wohl Sir “, meinte der Butler ergeben und zog sich dann leise zurück.
 

John blickte diesem nur kurz nach, ehe er sich gleich wieder dem jungen Mann widmete, welcher friedlich auf dem Bett lag. Genau da, wo er ihn vor kurzem noch ablegte hatte. Durch die helle Bettwäsche, kam die sonnengebräunte Haut noch mehr zur Geltung.
 

„ Jetzt sind wir zu Hause, Kitty. Hier wird dir niemand was tun, solange du lernst mir zu vertrauen, bist du hier sicher “, schwörte ihm John und berührte sanft die Wange des Schlafenden. Er brauchte nur eine flüchtige Berührung, einen kurzweiligen Kontakt um sein Verlangen vorerst stillen zu können. Was auch recht gut klappte, denn er merkte wie sich seine Stimmung aufhellte und er mit einem warmen Lächeln, zu seinem süßen Kätzchen blickte.
 

„ Bitte, gib mir eine Chance… mehr will ich nicht “, bat John leise und zog seufzend seine Hand zurück. „ Aber weißt du was, selbst wenn du mich jetzt noch mehr hassen solltest, dass ich dich aus deiner Heimat ganz fort gebracht habe, so kann ich nicht aufhören dich zu lieben, Kitty. Denn du bedeutest mir mehr, als sonst irgendein menschliches Wesen. “
 

Erleichtert die Worte ausgesprochen zu haben, stand John auf und ging dann zur Tür. Mit einem letzten ’Schlaf schön und träum was Süßes’ verließ er dann das Zimmer, welches er hinter sich abschloss. Nicht das sein kleiner Fang in der Nacht wach wurde und dann durchs Haus streifte. Sein Kätzchen wäre ohnehin schon verwirrt, wenn er in einer fremden Umgebung aufwachte und ihn dann noch alleine durch die Villa streifen zu lassen, wäre mehr als verantwortungslos.
 

Denn auch wenn seine Bediensteten nichts Verwerfliches gegen sein begehrtes Objekt gesagt hatten, so würden sie sich dennoch erschrecken, in der Nacht diesem temperamentvollen Wesen zu begegnen. Zumal ihn die Tatsache beruhigte, dass sein Kätzchen in einem weichen Bett lag und es mollig warm hatte. Anders als draußen, wo abends einem die kühle Nachtluft zu schaffen machte und der harte Untergrund vom Boden einen nicht einschlafen ließ.
 

Nein, John wollte den jungen Mann bei sich wissen und dafür schloss er ihn ein.
 

„ Bis du freiwillig bei mir bleibst “, versicherte sich John und ließ dann ab von der Tür.
 

Er ging geradewegs zum Kaminzimmer und leistete seinem Freund Gesellschaft, bei einem guten Glas Wein. Neugierig fragte ihn John: „ Seit wann bist du schon hier? “
 

„ Seit letzter Woche, da habe ich die Zeit sinnvoll genutzt mich zu erholen und ich habe auch einige Unterlagen noch einmal aufgearbeitet, wenn ich mich deiner neusten Errungenschaft widme “, erklärte ihm Kenneth. Er hatte sich schon soweit auf die Ankunft seines Freundes und seines kleinen Mitbringsels vorbereitet und gefreut, aber auch die Ruhe und Abgeschiedenheit genossen. „ Übrigens, wo ist denn der Süße? “
 

„ Oben “, kommentierte John und wieder wurden seine Gesichtszüge weicher, sobald es um seinen geliebten Kater ging. „ Er war von der Zugfahrt erschöpft. Da habe ich ihm die Fahrt mit der Kutsche durch die Waldebene erleichtert und ihn ruhig gestellt. Immerhin haben wir neue Grenzen erreicht, was er erst einmal verarbeiten muss. Ebenso wie er sein neues Heim kennenlernen muss. “
 

„ Und er wird es mögen “, meinte Kenneth zuversichtlich. „ Immerhin kenne ich den Besitzer dieses Hauses sehr gut. “
 

„ Tatsächlich? “ fragte John gespielt überrascht. „ Wie ist er denn so? “
 

„ Kühl und berechnend, zumindest wenn er Tagsüber seinen Geschäften nachgeht “, erklärte ihm Kenneth lächelnd. „ Aber abends, wenn er mit seinem Freund zusammen etwas trinkt und über sinnlose Themen redet, kann er auch freundlich und offener wirken. “
 

„ Wirklich? “
 

„ Ja und deshalb brauchst du dir nicht deinen Kopf zerbrechen, John. Denn wenn er dir wirklich etwas bedeutet, dann darfst du den Kleinen nicht aufgeben und musst weiter für ihn da sein. Besonders da ihr beiden die letzte Zeit alleine ward und er sowieso niemanden an sich ran lässt. “
 

„ Mit Ausnahme von dir, immerhin wäre es schön wenn du ihn in unsere Sprache einweihst. Mir wäre es lieb, wenn du dabei zum Anfang langsam beginnst ihn zu lehren. “
 

„ Natürlich, aber es kommt auch immer auf den Schüler an und wie willig er ist. Aber nachdem was du mir im Brief über den Kleinen geschrieben hast, soll er ziemlich sturr sein und wild. “
 

„ Ja, daher habe ich auch bedenken, dass er dich ignoriert oder all seine aufgestauten Emotionen auslässt. Auch wenn du mein Freund bist und es mir nicht egal wäre, wenn dir etwas zustößt, so mache ich mir eher Sorgen um meinen kleinen Schatz. Immerhin bist du ihm überlegen und ich könnte es nicht ertragen, wenn er verletzt wird. “
 

„ Ich werde vorsichtig sein “, versprach Kenneth lachend. „ Wie könnte ich auch jemanden wehtun wollen, der dir so viel bedeutet, dass du sich um sein Wohlergehen sorgst? “
 

„ Danke. Übrigens würde ich gern wissen, ob du mir schon heute einen Gefallen tun könntest? “
 

„ Sicher, worum geht es denn? “
 

„ Also ich hätte gern ein paar Übersetzungen von dir. “
 

„ Jetzt? Ist es nicht einwenig spät dafür? “
 

„ Nicht seit wir von meinem Schatz reden “, erwiderte John lächelnd. „ Sobald meine Gedanken bei ihm sind, bin ich wacher denn je. Alles in mir konzentriert sich nur noch auf ihn und fragt sich, wie ich ihn am besten Beschützen kann. Und wie ich mich am besten mit ihm verständige, weshalb ich ja deine Hilfe brauche. “
 

„ Du hast dich wahrlich vernarrt in den Kleinen “, stellte Kenneth süffisant fest. „ Okay, aber übertreib es nicht, du musst morgen wieder fit sein. Immerhin ist deine Anwesenheit hier gefragt und dass du wieder nach dem Rechten siehst. “
 

„ Schon klar, ich möchte nur ein paar Übersetzungen “, behaarte John.

TBC

Sumi

Sumi


 

Leise raschelte die Decke, als der schlanke Körper sich bewegte. Mit jeder Minute wurde sein Schlaf unruhiger, bis er endgültig die Augen aufschlug und sich gleich darauf aufrappelte. Sein Herz schlug ihm schnell in der Brust, während er ausgiebig einen Blick durch die Umgebung schweifen ließ.
 

Er befand sich auf einem Bett, welches viel weicher als die provisorischen Strohmatten, auf denen er sein Leben lang geschlafen hatte. Was auch der Grund war, wieso er nur unruhig geschlafen hatte, da er es nicht gewöhnt war, in einem Bett zu schlafen. Doch das beschäftigte ihn zurzeit nicht ganz so, als die Frage, wo er sich hier befand.
 

Um dies rauszufinden, stand er auf und ging langsam auf die Tür zu. Er rüttelte erst an den Griff, ehe er die Klinke hoch und runterdrückte. Ein paar Mal, bis er einsehen musste, dass nichts passierte. Grummelnd ließ er die Tür außer Acht und tapste weiter, barfuss durchs Zimmer und ging geradewegs zu den Fenstern rüber. Es faszinierte ihn genauso leicht, wie es ihn auch abschreckte.
 

Immerhin sah er eine schöne, grün befleckte Landschaft vor sich, die in seinem Inneren eine tiefe Sehnsucht linderte. Dieser Anblick war ihm lange verwehrt gewesen… seit seiner Gefangenschaft, genau genommen… und er vermisste es, frei zu sein. Was ebenso unmöglich war, wie bei seiner Familie sein zu können. Denn soweit er diesen weißen Mann einschätzen konnte, tat dieser alles, damit er überlebte.
 

Immerhin hatte er nur ein einziges Mal was von ihm über den Schädel bekommen, wodurch er ihm erst ausgeliefert war. Doch seither hatte ihn das Bleichgesicht nie wieder angegriffen oder mit irgendwelchen Waffen gedroht und verletzt. Was schon seltsam war, da man genau dies mit seinen Feinden tat.
 

Seufzend stieß er die Luft aus, da seine Gedanken schon wieder um diesen Mann kreisten. In letzter Zeit passierte es ihm öfters, als es ihm lieb war. Dabei spielte der flüchtige Kuss von dem Bleichgesicht, keine unwesentliche Rolle. Auch wenn er ihn schon vorher berührt hatte, um ihn zu waschen, war dabei nie diese Intensität zurückgeblieben, dass er glaubte ihn immer noch spüren zu können. Seine rauen Lippen, die auf seinen Mund ein leichtes Kribbeln zurückgelassen hatte. Etwas, was ihn verwirrte und anfing zu reizen. Er konnte nicht glauben, dass er diesem weißen Mann, mit seinen eindringlichen und dennoch ruhigen Blicken und seinem viel zu sanften Verhalten… nun, dass er begann auf ihn zu reagieren und…
 

Ein Räuspern hinter sich, holte ihn aus seinen Gedanken. John war vor wenigen Minuten ins Zimmer gekommen und hatte sein süßes Kätzchen am Fenster bemerkt. Woraufhin er weiter in den Raum getreten war, während ihm die Bemerkung herausrutschte: „Mach dir keine Hoffnung Kitty, hier kommst du nicht raus. Sowohl diese Tür, als auch sämtliche anderen Türen und Fenster sind verriegelt.“
 

Jetzt bekam John die Aufmerksamkeit des jüngeren Mannes, der ihn aus zusammengekniffenen Augen ansah. Sofort bereute er seinen sarkastischen Ton, weshalb er sich innerlich schalt. Kein Wunder das sein Kätzchen immer auf Stur schaltete, bei seiner Provozierenden Art. So hob John seine Mundwinkel zu einem Lächeln an und meinte viel ruhiger und sanfter: „Aber deswegen bin ich nicht hier. Ich möchte nicht schon wieder Streit mit dir haben.“
 

Sein süßer Wildfang hatte seine veränderte Stimmlage mitbekommen, weshalb sein Kätzchen, sein süßes Köpfchen leicht zur Seite legte und ihn abwartend ansah. Um den angestauten Klumpen in seinem Hals wegzubekommen… da er das Gefühl hatte, kein Wort rauszubekommen… räusperte sich John kurz.
 

„Hau“, begann er zögerlich, wobei seine Aussprache leicht holprig war.
 

Dennoch schien der andere Mann, seine Begrüßung wahrgenommen und sogar verstanden zu haben. Der misstrauische Ausdruck verschwand, während sein kleines Kätzchen ungläubig seine Augen aufriss. Stumm öffnete er seinen Mund, wusste aber anscheinend nicht, was er davon halten sollte, weshalb er sofort wieder diese lieblichen Lippen schloss. Und John wusste, wie weich sie waren und vor allem, wie süchtig sie ihn machten.
 

Doch riss er sich zusammen, während er sich eher auf die nächsten Worte, die er in derselben Sprache ausführte, die sein Kätzchen zu verstehen schien. Gebrochen fuhr er fort zu reden: „Du wohnst jetzt hier, bei mir. John ist mein Name. John. Und wie heißt du?“
 

„…“ Statt einer Antwort, schüttelte sein Kätzchen, abwehrend seinen Kopf, während es zögerlich sein Gegenüber musterte.
 

Also entweder war seine Aussprache schlimmer als er zuerst annahm und der junge Mann hatte ihn nicht verstanden oder… und darauf tippte John eher… sein Kätzchen war noch etwas überrumpelt von seinen Worten, das er es erneut versuchte: „Ich heiße John. Und du bist?“
 

Zuerst sah es so aus, als wollte sein Gegenüber nichts sagen, doch dann öffnete sein kleines Kätzchen, seine sinnlichen Lippen und sprach: „Sumi.“
 

~~~
 

„Guten morgen, mein Freund“, begrüßte Kenneth sein Freund, als dieser das Wohnzimmer betrat. Er selbst hatte es sich auf einen Sessel bequem gemacht, wo er sein Frühstück einnahm. Einen warmen Kaffee, mit frischen Brötchen und Käse.
 

„Guten Morgen“, erwiderte John grinsend und trat näher. Er blieb stehen und hatte auch nicht vor, noch lange zu bleiben. Jeffrey müsste bald mit den Pferden draußen gesattelt und ausgehbereit sein. Dann wollte er sich ein wenig sein Grundstück ansehen und was alles nach seiner Abwesenheit nun aufgebessert werden müsste.
 

„Was hat denn dieses strahlende Lächeln in deinem Gesicht zu bedeuten?“ wollte Kenneth von ihm wissen, als er den fröhlichen Ausdruck bei seinem Freund bemerkte.
 

„Sumi“, erwiderte John und sein Lächeln verstärkte sich, ehe er seufzend zu einer Brötchenhälfte griff und verträumt rein biss. Sein Kätzchen hatte er oben im Zimmer gelassen, welches er noch abgeschlossen hatte. Den Schlüssel dafür befand sich sicher an einem Bund, welcher mit seiner Hose zusammenhing.
 

„Sumi?“ wiederholte Kenneth und zog verwirrt eine Augenbraue hoch. „Wer oder was soll das sein? Und was hat das mit deiner guten Laune zu tun?“
 

„Ich war eben bei ihm…“, begann John zu erzählen.
 

„Ach du meinst den Kleinen“, vermutete Kenneth.
 

„… und es hat wirklich geklappt, also ich meine, ich hab ein wenig mit ihm sprechen können“, sprach John unbeirrt weiter. „Okay, ein richtiges Gespräch war es nicht, aber dennoch… es hat geklappt und ich hab seinen Namen erfahren. Sumi, heißt er.“
 

„Jetzt hat dein süßer Fang, schon mal einen Namen. Fehlt nur noch ein passendes Gesicht“, spielte Kenneth darauf an, dass er schon neugierig war, sich den Jungen mal anzusehen.
 

„Bald“, versprach John. „Wenn ich nachher zu ihm gehe, entscheide ich mich, ob ich ihn dir heute Abend schon vorstelle oder erst in den kommenden Tagen. Je nach dem, wie kommunikativ und bereit er ist, jemand anderen kennen zu lernen.“
 

„Gut, dann werde ich mir mal deine Bibliothek vornehmen. Wenn du eine Entscheidung hast, weißt du ja, wo du mich finden kannst“, meinte Kenneth und gab sich damit zufrieden, auf Johns Antwort zu warten. Immerhin hatte er keinen Grund, um so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren, da er immer noch Single war. Zudem reizte ihn seine neue Aufgabe, sich um Johns kleinen Liebling zu kümmern und ihn in ihre Sprache einzuführen.
 

„Danke, für deine Geduld und Hilfe, mein Freund“, erwiderte John. „Und so gerne ich mit dir rede, muss ich jetzt los. Ich werde gegen Mittag zurück sein.“
 

„Ist gut, bis nachher“, meinte Kenneth, ehe er sich seinem restlichen Frühstück zuwandte.
 

John indessen zog zu seiner derzeitigen Kleidung noch seine Reitstiefel und seinen Mantel an, ehe er das Haus verließ. Es war ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein. Zu wissen, unter welchen Menschen man lebte und die Zuversicht, dass es da jemanden gab, den er liebte. Diese wertvolle Person hier bei sich zu wissen, war wesentlich beruhigender für seinen Ausritt. Er hatte weit aus weniger Angst, sein Kätzchen alleine zurückzulassen, als vor einiger Zeit noch im Lager.
 

Mit seinem Brötchen, welches er langsam aufaß, ging er ohne Umwege zur Koppel rüber, wo bereits zwei Pferde gesattelt waren. Vor ihnen stand Jeffrey, ein junger Mann in etwas abgetragenen und bräunlichen Sachen. Beruhigend strich er den Tieren über ihren Kopf, während er leise zu ihnen sprach. Erst als die Pferde aufsahen, da sie die Anwesenheit des anderen Mannes spürten, blickte auch Jeffrey auf.
 

„Guten Tag, Herr“, begrüßte er seinen Boss. „Fühlt ihr Euch erholt?“
 

„Ja, Danke der Nachfrage. Doch komm jetzt, ich möchte los reiten“, erwiderte John knapp und stieg dann bei seinem braunen Hengst in den Sattel. Sein Essen hatte er längst vertilgt und nahm nun mit einer Hand die Führungsleine, während er die andere Hand auf seinen Oberschenkel ablegte.
 

Während Jeffrey seinen Herrn über das Grundstück führte, bemerkte er dessen gute Laune. Und die wollte er nutzen, um sein Nagendes Gefühl zu vertreiben, indem er zaghaft fragte: „Sir, kann ich mir eine Frage erlauben?“
 

„Sicher. Worum geht es?“ gab John bereitwillig zurück, auch wenn er noch nicht ahnte, dass sich seine Laune schlagartig ändern sollte.
 

„Um ihre letzten Auftrag. Sie sind so… verändert. Verzeihen Sie, wenn ich mich ein wenig zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich behaupte, dass Ihnen der Sieg, nicht wirklich viel bedeutet. Wir hätten gern zu Ihren Ehren eine Feier veranstaltet, aber Sie haben abgelehnt. Wieso? Ich verstehe es nicht, Sir. Wieso sind Sie nicht stolz auf ihre erfolgreiche Mission?“
 

„Siegreich? Stolz?“ John lachte bitter auf.
 

Dieser junge Bursche hatte ja keine Ahnung… aber, wie auch? Er hatte bisher nie das wirkliche Leben kennen gelernt. Genau wie seine Eltern, arbeitete er seit gut sechzehn Jahre für ihn, ohne das Grundstück wirklich verlassen zu haben. Alles was er über die Welt wusste, hatte er von Erzählungen und Büchern aufgeschnappt. Aber das war nicht die Realität, die einem erwartet, wenn man unerwartet in den Kampf loszog, um niedere Stämme zu meucheln und niederzutrampeln, wie kleine Insekten.
 

„Ich habe nichts Ehrenhaftes getan, um diese Lobhymne zu bekommen“, fuhr John fort zu erzählen, während sein Blick starr geradeaus ging. Er konnte dabei nicht in die Augen des Jungen sehen, womöglich wie sein Blick für Anbetung und Eifer, sich plötzlich in Bestürztheit und Ekel verwandeln könnte. Er würde es ihm nicht mal übel nehmen. Je länger er mit seinem süßen Kätzchen zusammen war, umso mehr begann er dass… wofür er stand und was er tat… zu hassen.
 

Die Sinnlosigkeit seines Jobs wurde ihm mal wieder mehr als bewusst. Und das sein Unterfangen, das durch ihn schon angeknackste Herz seines Wildkätzchens zu erobern, nicht gerade leicht sein würde. Aber er würde es schaffen, davon war er überzeugt.
 

„Wie meinen Sie das Sir?“ wollte Jeffrey genauer wissen. „Es ist doch Ehrenhaft, etwas zu erreichen, oder?“
 

„Wahrscheinlich ist es das für viele. Aber wie kann man sich als Held feiern lassen, wenn man dafür mit Blut bezahlt hat? Ja, wenn man gar ganze Völker abschlachtet? Außerdem…“, hier erschien wieder ein Lächeln um Johns Mundwinkel, „… ging es mir nie darum, für mein Land und meine Überzeugungen, diese Aufträge anzunehmen.“
 

„Nein? Wofür dann?“
 

„Für Geld? Ein wenig um die Zeit totzuschlagen? Um Abwechslung in sein öden Alltagstrott zu bekommen?“
 

„Und was bedeutet Ihnen die Rothaut? Ist es auch nur, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben?“ fragte Jeffrey vorsichtig. Er wusste, dass er sich diese Frage wahrscheinlich hätte verkneifen sollen, doch brannte sie ihm auf der Zunge, seit er seinen Herrn gesehen hatte, wie er mit seinem Wildfang auf den Armen, das Anwesen betreten hatte.
 

Zuvor hatte er noch nie einen von den Wilden gesehen, nur Gerüchte und Geschichten davon gehört. Sie sollen dunkle Hautfarbe haben, stark und unberechenbar sein, wie ein unbezähmtes Tier. Ihre Kultur war so primitiv, dass sie mit niederen Haustieren verglichen werden und zugleich zählte ihr Leben weit weniger, als das eines Weißen.
 

Aber diese recht schlanke Gestalt, welche in einer Decke eingehüllt, nahe an der Brust seines Herrn verweilte… und friedlich schlief… hat weit weniger etwas wildes an sich, als die streunende Katze, welche sich hier seit einigen Jahren auf dem Grundstück aufhielt. Daher nagten auch viele Fragen in ihm, worüber er sich Gedanken machte und sich fragte, wie viel Glauben man diesen Geschichten geben durften, die man sich über die Rothäute erzählte. Zumal sein Herr ziemlich an eine von ihnen hing, was er an dem seltenen, aber dafür ausgelassenem und glücklichem lächeln sah, welches die Mundwinkel seines Herrn zierte.
 

„Was bringt einem der größte Sieg, wenn man sein eigentliches Ziel nicht erreicht?“ sinnierte John plötzlich. „Was wäre wenn du plötzlich Fehler erkennst, die dir zuvor egal waren? Wenn du jemanden dadurch verletzt, der dir dafür nie vergeben wird? Aber was wäre, wenn du genau diesen Menschen magst, ihn trotz des Hasses der dir entgegengebracht wird, liebst? Wenn du dir ständig Gedanken darum machst, wie du sie vor möglichen Gefahren schützen kannst und sie zugleich von deinen guten Absichten überzeugen möchtest? Ständig rennst du gegen eine Mauer und selbst wenn sie dir so nah ist, wie noch kein Mensch zuvor in deinem Leben, kannst du diese Person nicht erreichen, weil eine zu große Kluft zwischen euch steht, die du erst einmal überwinden

musst.“
 

Seufzend stieß John die Luft aus, während Jeffrey ihn überrascht ansah. „Jetzt hören Sie sich, wie Ihr alter Herr an, Sir, wenn er für Ihre werte Mutter schwärmt“, bemerkte Jeffrey lächelnd. Und er dachte immer, der junge Herr würde noch kalt wie ein Fisch werden und nie etwas für die Liebe übrig haben. Denn das war etwas, was diesem Ort hier gefehlt hatte, eine außergewöhnliche Person, die sein Herrn über alles schätzte und liebte.
 

„Wirklich? „ erwiderte John und ein Schmunzeln erschien in seinem Gesicht. „Aber es ist so, ich habe endlich den Menschen gefunden, den ich mehr liebe, als mein eigenes Leben. Für die Rothaut“, und zugleich seinem süßen Wildfang, wie er sich gedanklich hinzufügte, was ihn nur noch mehr lächeln ließ, „wäre ich bereit, mich gegen meine eigenen Leute zu stellen, um sie zu beschützen. Von daher stand es Euch auch frei zu gehen, wenn Ihr nicht länger für mich und meinen Lebenspartner mehr arbeiten wolltet.“
 

„Ich weiß Ihre Offenheit sehr zu schätzen, Sir“, erwiderte Jeffrey lächelnd. „Und dafür Danke ich Ihnen. Was den jungen Mann an Ihrer Seite angeht, bekommen Sie von uns die volle Unterstützung. Immerhin ist das Haus viel zu lange ruhig gewesen, wobei unser neuer Gast das ändern wird. Ebenso wie er es geschafft hat, Euch zu ändern, Sir.“
 

Die Antwort stimmte John zufrieden und er wusste, dass er sein Vertrauen in seine Angestellten nicht umsonst verschenkt hatte. Sie hatten stets zu ihm gehalten und dass sie seinen süßen Wildfang akzeptierten, verstärkte sein wohliges Gefühl, welches ihn beherrschte. Etwas, was kurz darauf etwas abflaute, als sie plötzlich eine kindliche Stimme hörten: „Sir! Bitte Sir, warten Sie!“ Ein unregelmäßiges Japsen begleitete sie, während sie immer weiter auf die beiden Reiter zulief. Erst nur undeutlich, dann wesentlich genauer, hörte John die dringenden Rufe, weshalb er sein Pferd stoppte und es sich langsam umdrehen ließ. „Sir!“
 

Diesmal lag ein Flehen in der Stimme, zu der John nun auch den Besitzer sah. Es war ein Kind, von ungefähr zwölf Jahren. Wenn er sich richtig erinnerte, war das Hunter, der meistens in der Küche aushalf. Aber… und das machte John stutzig… was machte er hier draußen? Müsste er sich nicht eher mit den anderen Küchenfrauen daran machen, dass Mittag anzusetzen? Doch das Essen verdrängte John erst einmal, da es einen wesentlich wichtigeren Grund geben musste, dass der Junge ihnen gefolgt war.
 

„Was gibt es?“ verlangte John zu wissen, während er seinen Hengst langsam auf den Jungen zuschreiten ließ. Dieser stoppte kurz vor seinem Herrn, japste und keuchte aufgeregt. Bevor er anfing weiter zu reden, schnappte er erst einmal nach Luft, ehe er soweit neue Kräfte gesammelt hatte, um seinen Herrn die wichtige Mitteilung zu überbringen: „Sir, fremde Männer, um die zehn, vierzehn Mann, warten im Hause auf Sie. Und sie haben gesagt, dass Sie sich beeilen sollen, wenn Sie es nicht bereuen wollen.“
 

„Was?“ fragte John und riss überrascht seine Augen auf. Kurz darauf fasste er sich wieder, wobei seine Miene hart wurde. Wer auch immer es wagte ihm auf seinem eigenen Grundstück drohen zu wollen, wusste anscheinend nicht, mit wem er sich anlegte. „Okay. Jeffrey, hör mir zu, du reitest mit ihm…“, damit deutete er auf Hunter, ehe er sich wieder zu dem anderen Jungen wandte, „… zurück, und benutzt dann am Besten den Hintereingang. Wartet in der Küche, bis man Euch wieder braucht.“
 

„Ja, Sir“, erwiderten die beiden synchron.
 

Mit einem letzten, eindringlichen Blick, ließ John seinen Hengst vorwärts jagen. Ein mulmiges Gefühl befiel ihn und er hoffte, dass er sich irrte. Dass seinem geliebten Kätzchen nichts passiert war und… dass es Sumi gut ging.
 

„Sumi“, murmelte John, wobei ein verzweifelter Klang, seine Stimme beherrschte. Kurz darauf biss er sich auf die Unterlippe und trieb sein Pferd noch stärker an. Er durfte keine Zeit verlieren und er wollte nicht schon wieder zu spät kommen, wie damals im Lager, als jemand über seinen Wildfang hergefallen war. „Nein, nicht schon wieder“, schwor sich John mit aufkommenden Zorn. „Ich werde dafür sorgen, dass es sich nicht wiederholt, Sumi, das verspreche ich.“

TBC

Wendungen und neue Regeln

Wendungen und neue Regeln


 

Mit schnellem Tempo trieb John seinen Hengst an, ehe er kurz vor dem Haus abbremste. Dankbar streichelte er kurz dem Pferd über seine Mähne, ehe er absprang und dann zielstrebig die Eingangstür ansteuerte. Aus den Augenwinkel bemerkte er drei junge Männer… sie trugen dunkelblaue Kleidung und standen nicht in seinem Dienst… die sowohl auf die Kutsche ihres Herrn aufpassten, wie auch auf die Pferde, welche man an einer Koppel angebunden hatte.
 

Johns Schritte beschleunigten sich, als er sich seinem Haus näherte. Dort erwartete man ihn bereits, im Flur standen weitere Männer, die nicht zu ihm gehörten und ihm lediglich einen Weg freihielten. Nämlich den ins Wohnzimmer, wo in der Nähe des Kamins sein Freund Kenneth und der Butler standen.
 

Doch ihnen galt seine Aufmerksamkeit nicht so sehr, wie der Person, die es sich in seinem Sessel bequem gemacht hatte. Dieser hatte sein Eintreten bemerkt und bat ihn: „Ah, Mr Cunningham, schön dass Sie da sind. Kommen Sie und leisten Sie uns Gesellschaft.“
 

Sein übertrieben freundliches Lächeln, widerte John jetzt schon an. Ebenso wie die Erkenntnis, dass er wahrscheinlich der Chef dieser fremden Meute war. Mit einem Wink gab der andere Mann zwei seiner Männer zu verstehen, dass sie den Hausbesitzer zu ihm führen sollten. Nur widerwillig ließ es John geschehen und trat schließlich von selbst auf den anderen zu.
 

„Wer sind Sie und was machen Sie in meinem Haus?“ verlangte John umgehend zu wissen.
 

„Verzeihen Sie mir, dass ich mich nicht eher vorgestellt habe. Mein Name ist Dave O Malley. Und was ich hier will…“, setzte Dave an zu erzählen, wurde lediglich von einem Rumpeln und Rumoren unterbrochen.
 

Die Geräusche kamen von oben, aus einem ganz bestimmten Zimmer, was John beunruhigte. „Sumi“, flüsterte er leise und wollte schon zur Treppe gehen, als sich ihm einige Männer in den Weg stellten.
 

„Wo wollen Sie denn hin, Mr. Cunningham, wir sind noch nicht fertig“, stellte Dave fest. Seine Stimme hatte jeglichen Spott verloren und war stattdessen kühl und dunkel. Wobei sein Gegenüber nicht ganz unschuldig war, da er es nicht leidern konnte, ignoriert zu werden.
 

John biss die Zähnen zusammen und musste sich eingestehen, dass er gegen diese monströsen Männer keinen Einfluss hatte. Aber er hoffte darauf, dass er mit Worten und seinem Recht als Hausbesitzer, diese Leute aus seinem Haus bekam. Denn je länger ihn die wissenden und triumphierenden blauen Augen von dem anderen Mann ansahen, verstärkten sie nur sein ungutes Gefühl. Auch gefiel es ihm nicht, tatenlos zuzuhören, wie die hektischen und rumpelnden Laute von oben, leicht zu verstummen drohten, ehe sie ganz und gar abbrachen.
 

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie ein interessantes Mitbringsel von ihrer letzten Mission mitgebracht haben“, begann Dave wieder in seinem alten und ausgelassenen Plauderton zu erzählen. „Ein wildes Tier, das richtig gehalten werden muss, als auf ihre zuvorkommende Art und Weise. Sehr leichtsinnig, wie ich finde, John.“
 

„Für Sie, noch immer, Mr. Cunningham“, verlangte John, dem das Geschwafel langsam leid war. Wann begriffen Leute wie sein Gegenüber, dass Sumi ein Mensch war. Genau wie sie. Es mangelte lediglich an der Sprache und einigen Geflogenheiten, wie Sitte und Anstand. Aber selbst da war sich John sicher, dass sein Kätzchen viel kultivierter war, als dieser schmierige Typ vor ihm.
 

„Natürlich, Mr. Cunningham“, verbesserte Dave schnell, doch dieses eklige Grinsen wollte nicht aus seinem Gesicht verschwinden. Wodurch er… sei es bewusst oder unbewusst… John zu reizen anfing, weshalb er seine rechte Hand ballte, um seine Selbstbeherrschung aufrecht zu halten.
 

„Kommen Sie endlich auf den Punkt oder ich werde Sie umgänglich aus meinem Haus verweisen“, warnte ihn John.
 

Zeitgleich wurde oben hart eine Tür aufgestoßen, da sie mit einem lauten Knall gegen die Wand prallte. Dann waren schwere Schritte zu hören, die sich langsam der Treppe näherten und Johns Interesse weckten. Immer wieder warf er einen Blick dahin, während Dave in Ruhe mit seiner Ausführung fortfuhr: „Jedenfalls habe ich vor einigen Tagen einen Brief erhalten, indem die Bitte verlautet wurde, mich nun um ihr Pet zu kümmern. Und, wie soll ich sagen, ich kann dieser Person den Gefallen einfach nicht abschlagen. Zumal ihr Tierchen das gewisse Etwas hat, weswegen ich mich gerne, seiner annehmen werde.“
 

Während Dave mit seiner ruhigen und einschmeichelnden Stimme auf seinen Gegenüber einredete, kam derweil einer seiner Männer herunter. Ein Hüne von einem Mann und was John grinsen ließ, zierten Kratz- und Bissspuren seinen muskulösen Körper, welches von seinem süßen Kätzchen stammte. Jene Person, die der Hüne über seiner Schulter trug, wie John beim näheren hinsehen auffiel. Sumi hang reglos über der Schulter von diesem fremden Kerl und ließ sein Lächeln gleich wieder gefrieren.
 

„Was haben Sie mit ihm gemacht?“ verlangte John harsch zu wissen. Seine Augen bohrten sich drohend in die dunklen Irden seines Gegenübers. „Und überhaupt, Sie werden ihn nirgendwohin mitnehmen. Er ist mein Freund, mein Partner und das bedeutet, dass ich auch ein Wort dabei mitzureden habe. Daher werden Sie sich jetzt bei mir entschuldigen und dann so freundlich sein und sich von meinem Anwesen entfernen.“
 

„Wissen Sie, Mr. Cunningham, das war keine Bitte“, erklärte Dave ernst. „Ihr kleines Pet wird mit uns kommen und einen neuen Besitzer haben. Nämlich mich.“ Ein breites und zufriedenes Grinsen zierte sein Gesicht, als er sah, wie sein Gegenüber für einen kurzen Moment die Beherrschung verlor, ehe er sich zusammenriss und ihn wütend ansah.
 

„Das glaube ich nicht“, widersprach John.
 

„Oh doch, sie werden es wohl hinnehmen müssen“, erwiderte Dave und wies mit einer kurzen Geste, zwei seiner Männer an, die vortraten. „Ich würde ja gerne unseren Plausch noch weiter führen, aber leider habe ich noch dringende Geschäfte zu erledigen. Also, wenn sie mich und mein kleines Pet entschuldigen würden, wir werden dann gehen.“
 

„Das können Sie gerne tun, aber nicht mit Sumi“, meinte John mit einer Maske aus Wut und Hass. Bedrohlich ging er auf jene Person zu, die gerade dabei war, sich unerlaubt sein Kätzchen mitzunehmen. Doch augenblicklich, als er sich in Bewegung gesetzt hatte, kamen ihm zwei Leibwächter entgegen.
 

Sie drängten ihn zurück und ließen sowohl Dave, als auch sein geliebtes Kätzchen passieren. „Wie ich bereits sagte, wir werden jetzt gehen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, meinte Dave süffisant, ehe er sich umdrehte und das Haus verließ. Gleich darauf folgte ihm der massige Typ, welcher den zierlichen Leib von Sumi auf seiner Schulter trug und dann folgten die anderen Männer von ihm. Erst zum Schluss wandten sich die beiden Schränke von Männern von John ab und verließen als letztes das Haus.
 

John sprintete ihnen zwar hinterher, doch es war zu spät. Die Kutsche in der sich höchstwahrscheinlich sein geliebter Wildfang befand, hatte sich längst in Bewegung gesetzt, während die letzten Angestellten von Dave, sich auf ihre Pferde schwangen, um Wortlos ihrem Herrn zu folgen. Sie hinterließen lediglich noch eine Staubwolke und eine innere Leere, die John auf schmerzliche Art begreiflich machte, dass er alleine war.
 

Zornig schlug er die Tür zu, als er sich an die erste Person wandte, die er in seiner blinden Wut dafür verantwortlich machte. Und das war leider Gottes sein Butler. „Was haben diese Leute hier zu suchen gehabt?“ wollte John aufgebracht wissen. All sein Zorn und Wut gegenüber jenem Mann, der ihm sein geliebtes Wildkätzchen weggenommen hatte, richtete sich nun an seinen Angestellten. „Seit wann lassen Sie ohne meine Erlaubnis, jemanden ins

Haus?“
 

„Hey, John“, mischte sich Kenneth ein und trat zu seinem Freund. Er legte beruhigend eine Hand auf dessen Schulter, weshalb dieser innehielt, den Butler weiter anzuschreien und stattdessen sich auf ihn zu konzentrieren.
 

„Was?“ fuhr ihn John ungehalten an.
 

„Er hatte keine Wahl gehabt, das weißt du doch am Besten“, erklärte ihm Kenneth geduldig, in ruhigem Ton. „Immerhin hast du sie selbst ziehen lassen müssen, mit deinem süßen Fang.“
 

Eindringlich blickte Kenneth seinen Freund dabei an, welcher langsam die Wildheit in den Augen verlor. Schließlich senkte er seufzend seinen Kopf und musste sich eingestehen, dass der andere Mann Recht hatte. Etwas, was ihm gar nicht schmecken wollte.
 

„Aber ich werde es nicht hinnehmen“, sprach er dunkel und sah kampfeslustig zu Kenneth auf.
 

„Nein, das wirst du nicht“, bestätigte ihm dieser. Immerhin kannte er seinen Freund ziemlich gut, weshalb er wusste, was in diesem Kopf vorging. Und eins war sicher, wenn er sich vornahm, dass die kleine Rothaut besser zu ihm gehörte, als zu einem anderen, dann würde John alles daran setzen, um dies auch durchzusetzen. Dass nämlich sein süßer Fang wieder zu ihm zurückkam, ehe er diesen schmierigen Typen eins auswischen würde. Ein Gedanke der Kenneth selbst sehr gefiel, weshalb er lächelnd anfügte: „Du kannst selbstverständlich mit meiner Hilfe rechnen.“
 

„Gut zu hören, danke mein Freund“, meinte John nun ruhiger, wenn auch innerlich aufgewühlt und erregt, mehr Taten als Worte sprechen zu lassen. Dennoch riss er sich zusammen und wandte sich mit einem milderen Blick zu seinem Butler um: „Entschuldigen Sie, ich habe meinen Zorn ungerechtfertigt an Sie ausgelassen.“
 

„Man hat ihnen etwas Wichtiges genommen, von daher ist es nur verständlich, dass Sie wütend sind, Sir“, beschwichtigte ihn der Butler.
 

„Ja, aber das ist trotzdem kein Grund, Sie einfach dafür zu beschuldigen. Verzeihen Sie mir nochmals“, beteuerte John demütig. Gleich darauf packte ihn wieder die Sorge, da er unvorsichtig war. Und das nur, weil er sich zu früh gefreut hatte, dass alles glatt ging. Selbst auf seinem eigenen Grundstück, war man nicht mehr sicher. Aber… und das zauberte John ein Lächeln ins Gesicht… Dave und seine Leute, haben sich mit dem Falschen angelegt. Denn niemand vergriff sich ungefragt an seinem Eigentum und besonders nicht an jene Dinge, die er mehr liebte und schätzte, als sein eigenes Leben.
 

„Sumi, ich hol dich wieder nach Hause“, schwor John dunkel und ballte seine Hand zur Faust. „Das verspreche ich dir, Kitty.“
 

---
 

Als Sumi langsam wach wurde, blinzelte er einpaar Mal, ehe er die dunklen Flecken, welche vor seinen Augen zu tanzen schienen, vertreiben konnte. Diesmal befand er sich nicht mehr in dem Zimmer, mit dem Bett und dem leichten Geruch von John. Dafür roch es zu streng hier… was wohl an dem vielem Parfüm lag, welches das Zimmer einnahm… und seine Nase überreizte.
 

Mit einigen weiteren Blicken, bemerkte Sumi, dass er auf einem Fellteppich lag, welcher vor einem Bett ausgebreitet lag. Zwei Kopfkissen hatte man netterweise auf dem Fell gelegt. Doch sehr zu schätzen tat Sumi diese Geste nicht, da er diese Sachen nur aus schmalen Augen ansah.
 

Ebenso wie der leichte Druck, welcher von seinem Hals ausging. Mit einer unguten Ahnung, hob er seine Hände an und betastete die Stelle an seinem Hals, nur um feststellen zu müssen, dass ein metallener Gegenstand darum lag. Und es war verdammt zäh, da es sich nicht einfach mit rütteln abmachen ließ. Und nicht genug der Schmach, ein leises Klirren ließ ihn kurz in seiner Aktion inne halten, ehe er seinen Blick weiter zu seinen Händen führte, um die zwei Schellen lagen. Eine dünne Kette verband sie beide, ebenso wie der eine Ring um sein Fußgelenk, ihn mit dem Bett verband. Sie war so kurz eingestellt worden, dass er sich kaum vom Bett wegbewegen konnte, geschweige denn, dass er sich richtig aufrichten konnte.
 

„Endlich wieder wach, Pet“, hörte er eine süffisante Stimme hinter sich.
 

Mit blitzenden Augen wandte er sich zu der besagten Person um und funkelte sie wütend an. Sie sollte ruhig wissen, was er davon hielt, nun wieder in Ketten zu liegen. Und überhaupt, wer war das? Wieso war er jetzt hier? Und wieso sah ihn sein Gegenüber auf so merkwürdige Art an?
 

Dave hatte die gesamte Zeit über, sein schlafendes Pet beobachtet und interessiert studiert. Seine neue Errungenschaft war trotz seines schmalen Körperbaus, viel kräftiger, als andere junge Männer in seinem Alter. Zudem war es für ihn ein Genuss, seine Hautfarbe zu betrachten und seine Augen über die sonnengebräunte Haut gleiten zu lassen. Ebenso wie sich der zierliche Körper ruhig bewegte im Schlaf und diese recht schmalen Lippen, einen Spalt offen standen.
 

Da hatte er wirklich einen Glücksgriff gemacht, mit seinem neuen Pet. Denn allein in dieser friedlichen Pose, hatte sein Tierchen etwas Erotisches an sich. Von daher war Dave auch sehr aufgeregt, als endlich Bewegung in den schmächtigen, aber dennoch kräftigen Körper des anderen kam und sich sein Pet langsam aufrichtete. Zuerst dauerte es etwas, bis der Jüngere begriff, dass er nun einen neuen Herrn hatte, welcher sich um ihn kümmern würde.
 

Und im Gegensatz zu Cunningham, würde er gleich die Zügel hart anziehen, als sie locker vor sich halten zu lassen. Als er sein Pet begrüßte, funkelten ihn dessen Augen gleich entgegen, was mehr als gewagt für sein Tierchen war. Immerhin befand er sich nicht in der Stellung, ihn irgendwie kampfeslustig anzublicken. Um das gleich klar zu stellen und auch, damit sein Pet wusste, wer er für ihn ab heute sein würde, überbrückte er die Distanz zum Jüngeren und hockte sich zu ihm.
 

Dann packte er Sumi unvermittelt am Nacken und zog ihn näher zu sich, während er mit der anderen Hand das Kinn seines kleinen Pets packte. Grob griff Dave in den dunklen Haarschopf vor sich und zog sein Pet zu sich heran. Sumi hatte das Gefühl, als wollte ihn der Kerl skalpieren. Er spürte einen unangenehmen Druck auf seinem Kopf, so als würden ihm gleich die Haare rausgerissen.
 

„Von heute an, kannst du dich von John verabschieden Pet“, begann Dave dunkel zu erklären. „Denn ab heute gehörst du mir.“
 

Er ließ einen gefährlichen Unterton mit seiner Stimme mitschwanken, dass sein neues Haustierchen genau wusste, was er bei ihm zu erwarten hatte. Und sollte es einige Kommunikationsschwierigkeiten geben, dann hatte er immer noch seine eigenen Methoden, um der Rothaut Benehmen beizubringen. Welche neuen Regeln hier im Haus galten und was er sich bei ihm erlauben durfte und was nicht. Etwas, wo er sich sicher war, dass Cunningham zu nachsichtig mit dem Tierchen war.
 

Er betitelte den jungen Mann absichtlich mit der Bezeichnung Pet, um ihn erst gar nicht als ebenbürdeigenen Menschen zu sehen. Nach seiner Ansicht, waren die Rothäute nichts weiter als Freiwild, was gejagt werden darf. Und was man einmal eingefangen hatte, gehörte nun einen und musste sich dementsprechend unterordnen. In dem Fall, musste sich die Rothaut ihm beugen.
 

„Und das wirst du“, versprach Dave dunkel. Ein leises, aber dennoch langgezogenes Magenknurren, ließ ihn kurz innehalten, als er breit grinsen musste. Allerdings strahlte es nichts Freundliches oder gar Gutes aus.
 

Das bemerkte auch Sumi, der eingesehen hatte, nicht gegen die Kraft des anderen Mannes anzukommen. Allerdings übermannte ihn der Hunger, da er… nun er konnte nicht wirklich sagen, seit er das letzte Mal was gegessen hatte. Er wusste lediglich, dass John die Mahlzeiten so gelegt hatte, dass er nie wirklich ein Hungergefühl hatte.
 

John, der Name durchquerte seine Gedanken.
 

„So, du hasst also Hunger“, stellte Dave fest und zog den Kopf des Jüngeren näher zu sich. Leise zischte er ihm ins Ohr: „Damit du es weißt, Pet, bei mir musst du dir dein Essen verdienen. So wie meine anderen Tierchen das auch müssen. Die Hunde bewachen das Haus, die Katzen halten es von Ratten sauber und du… du wirst mir zu diensten sein.“
 

Scharf zog Sumi die Luft ein, als er das Bleichgesicht so nah vor sich hatte. Wie er ihm mit seinen harten und eindringlichen Blick ansah, während er unverständliche Worte zu ihm sprach. Allerdings versprach der Ton nichts Gutes.
 

„Und hast du nun Hunger, Pet?“ fragte Dave nach.
 

Wie zur Besättigung knurrte Sumis Magen erneut, weshalb er beschämt und wütend zugleich seinen Kopf wegdrehen wollte, was durch den stahlharten Griff des anderen verhindert wurde. Dieser hielt seinen Haarschopf und damit auch seinen Kopf, unerbittlich zu sich gerichtet, dass er dessen triumphierendem Ausdruck entgegenblicken musste.
 

„Schön, dann möchte ich aber vorerst noch etwas von dir“, verlangte Dave. Damit ließ er den Haarschopf los, doch nur, um mit zwei Fingern unter dem Halsband seines Tierchens zu greifen und es zu sich zu ziehen. Mit der anderen Hand, hielt er eisern dessen schmales Kinn fest, bevor er harsch seine Lippen auf die seines Gegenübers legte.
 

Ein warmes Gefühl breitete sich dabei in ihm aus, dass er glaubte in Flammen zu stehen. Angefangen von seinen prickelnden Lippen, bis hin zu seinen Lenden, in denen sich zuzüglich sein Blut verteilte. Dave musste zugeben, dass die schmalen Lippen lieblicher waren, als die meisten Weintrauben von denen er gekostet hatte und sanfter, als eine Feder waren. Zudem schmeckten sie auf der einen Seite recht süß und hinterließen ein leicht, bitteren Nachgeschmack.
 

Begierig und fasziniert zugleich verstärkte er seinen Kuss. Zuerst reichte es ihm, die fremden Lippen zu umschmeicheln, ehe er mit seiner Hand leichten Druck auf das Kinn seines Pets auslegte, um in die heiße Höhle des anderen einzudringen. Was kurz darauf auch geschah, als Sumi schmerzhaft seinen Mund etwas öffnete, was Dave sofort nutzte. Er plünderte das innere von der warmen Höhle vor sich und ließ wie im Rausch, seine Zunge nach vorne schnellen.
 

Immer weiter drang er vor, bis Sumi den fremden Eindringling mit seiner Zunge entgegenstellte und versuchte die Zunge des anderen, aus sich herauszubekommen. Mit jedem Augenblick, wo er den ungewollten Speichel des anderen in sich aufnahm und dessen rauen Geschmack nach Tabak schmeckte, fühlte er sich immer angeekelter von diesem Kuss. Seine anfänglichen Versuche, den fremden Muskel aus seinem Mund zu schieben, ließ ihn seine Taktik ändern.
 

Er würde sich bestimmt nicht noch länger den Atem nehmen lassen, während sein Gegenüber tiefe Befriedigung bekam… was er an dessen seligem Gesichtsausdruck erkennen konnte… weshalb er nach einem kurzen und tiefen Grollen, einfach zubiss.
 

„Au, verdammt“, fluchte Dave und zog sich von seinem Pet zurück. Er löste seine Hände von dem anderen Körper, um mit seiner rechten Hand auszuholen und ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Ruhig sah er dem anderen zu, wie er zu Boden ging und eine zarte Röte sich über die Wange ausbreitete, die er gerade eben unsanft berührt hatte.
 

„Das war sehr unklug, Pet. Aber ich schwöre dir, dass du das nicht noch einmal machst. Im Übrigen mag ich deinen Blick nicht, auch das werde ich noch ändern“, schwor Dave dunkel. Schließlich hatten alle entweder demütig den Blick zu senken oder mit Achtung und Ehrbietung zu ihm aufzusehen. Wenn diese goldenen Irden mit Lust verschleiert gewesen wären, hätte er auch nichts dagegen gehabt, aber was ihn so verwirrte, waren diese lodernde Flut in den Augen, seines Tierchens. Sie schienen bis in sein innerstes zu dringen und ihn… ihn langsam den Verstand rauben zu wollen.
 

„Ich geh jetzt runter und hol uns etwas zu essen. Wenn ich wieder komme, möchte ich ein besseres Verhalten von dir sehen oder ich werde mir was einfallen lassen, das verspreche ich.“
 

Sumi sah nicht auf, als Dave seine Drohung aussprach, sondern drängte sich nur soweit zurück zur Bettkante, wie er konnte, ehe er sich auf den Boden legte und sich eng zusammenrollte. Er wollte so wenig wie möglich Angriffsfläche bieten. Etwas was Dave belustigt aufschnauben ließ, ehe er sich von seinem Tierchen abwandte und zur Tür ging. Die schutzsuchende Haltung zeigte ihm, dass der Kleine lernfähig war und wahrscheinlich begriffen hatte, ihn nicht weiter zu reizen.
 

„Bis nachher“, meinte Dave, ehe er in der Tür verschwand und hinter sich abschloss.
 

Hass loderte in Sumis Augen auf, als er von seiner Position aus beobachtete, wie das Bleichgesicht das Zimmer verließ. Doch zugleich beherrschte ihn eine unangenehme Kälte, die sich durch seinen Körper zog, da er nicht wusste, was noch auf ihn zukommen mochte. Dafür war sein Gegenüber zu unberechenbar und wechselte ständig mit seinen Stimmungen und seinen Gesten. Erst küsste er ihn, dann gab er ihm eine Backpfeife. Zuerst sprach er ruhig, ehe er ihm eine wütende Drohung hinterließ. Und nicht einen Moment hatte er einen weichen Ausdruck in den dunkeln Augen des anderen Mannes gesehen, als viel eher eine besitzergreifende und dominierende Art, die ihn wohl einschüchtern sollte.
 

Was langsam auch gut funktionierte, da er nicht verstand, was der Weiße von ihm wollte. Doch was er wusste war, dass dieser gegen ihn die Hand erhoben hatte und wahrscheinlich bereit war, ihm auch mehr wehzutun, wenn er sich nicht nach ihm richten würde.
 

Etwas, was ihn hart schlucken ließ.
 

So etwas hatte er erwartet, als er von John und seinen Männern gefangen genommen wurde. Als er in Johns Fängen war… ihm schutzlos und hilflos ausgeliefert war… und er alles mit ihm machen konnte. Aber nie, nicht ein einziges Mal war John handgreiflich geworden, was Sumi bitter dreinblicken ließ. Er hätte nie geglaubt dies mal denken zu können, aber nachdem er alles verloren hatte, was er je besaß… seine Familie und Freunde, sein Zuhause und seine Freiheit… drang dieser eine Gedanke immer wieder in ihm vor. Beherrschte ihn ganz und gar, während sich eine stille Hoffnung in ihm breit machte. Dass er wieder zu dieser Person zurück konnte, welche ihn nie verletzt oder gar zu etwas gedrängt hatte.
 

Sumis Blick glitt stumpf in den Raum, da er nicht wirklich etwas ansah. Lediglich eine Person konnte er vor seinem inneren Auge sehen, was seine Mundwinkel leicht anheben ließ. Leise sprach er dessen Namen aus: „John.“


 

TBC

Kampfeslust und Kriegsansage

Kampfeslust und Kriegsansage
 


 

„O Malley. O Malley! Wer ist dieser O Malley, das er glaubt, einfach in mein Privatreich einzudringen, um mir unverschämter Weise, Sumi vor der Nase wegzutragen?“ regte sich John auf. Seit geraumer Zeit tigerte er im Zimmer umher und fand keine Ruhe. Zudem herrschte ein ungutes Gefühl in ihm, was ihn zusätzlich reizte.
 

„John, es tut mir Leid“, sprach Kenneth sein ehrliches Mitleid aus. Er hatte den Butler, so wie die anderen Angestellten die im Nebenzimmer alles mit angehört hatten, wieder an die Arbeit geschickt. Wenn ein wenig Alltag ins Haus zurückkehrte, würde sein Freund ein wenig ruhiger werden. Was ihm für die Suche nach seinem Kätzchen wesentlich hilfreicher wäre, als kopflos etwas planen zu wollen.
 

„O Malley… O Malley…“, murmelte John immer wieder vor sich hin. Je öfter er diesen Namen sagte, umso mehr wurde er das Gefühl nicht los, ihn schon einmal gehört zu haben. Erneut sprach er diese verhassten Worte aus, ehe er abrupt innehielt. „O Malley!“ rief John plötzlich aus und wusste mit Bestimmtheit, wer sich dahinter verbarg. Augenblicklich verengten sich seine Augen, als er zischend die nächsten Worte sprach: „Dieser Wicht wagt es… wagt es sich noch einmal mit mir anzulegen.“
 

„John? Sag bloß, du kennst diesen O Malley?“ wollte Kenneth wissen.
 

„Nun ja, ihn direkt nicht, dafür eine andere Person, die mir auf meiner letzten Mission, Ärger beschert hat“, erklärte John aufgebracht. So wütend er noch auf diese Person war, der er es zu verdanken hatte, für kurze Zeit von seinem geliebten Wildfang entfernt zu sein, stieg nun bei der neuen Erkenntnis Aufregung und ein Glücksgefühl auf.
 

„Jeffrey“, rief John den jungen Stallburschen zu sich, welcher wie angeordnet in der Küche gewartet hatte. Als er die Stimme seines Herrn hörte, eilte er schnell ins Wohnzimmer und fragte ihn höflich: „Ja, Sir?“
 

Die fremden Männer hatten ihn zwar Angst eingejagt, doch grundlos. Er kannte seinen Arbeitgeber nun lange genug, um eigentlich wissen zu müssen, dass er mit jeder Situation fertig wurde. So auch, mit den Eindringlingen, die sich unerlaubt an fremdes Eigentum vergriffen haben. Das würden sie noch früh genug mitbekommen, was den Jungen zufrieden Lächeln ließ. Außerdem tat es gut, den kampfeslustigen und selbstbewussten Glanz in den Augen seines Herrn zu sehen. Bedeutete dies, dass John trotz seiner Zuneigung und Liebe zu Sumi, dennoch ihr Hauptmann und Offezier geblieben war, für den sie die letzten Jahre gearbeitet und selbst anerkannt hatten. Und wie es aussah, hatte Cunningham einen Plan, bei dem er gerne mithelfen wollte.
 

„Ich möchte, dass du dir ein schnelles Pferd aussuchst und zu der folgenden Adresse reitest, die ich dir gleich geben werde“, wies ihn John an. „Ich möchte dass du dich beim alten Mayor Voss meldest und ihm bescheid gibst, ich werde mit Freuden auf sein Kommen warten. Heute ist der Tag, an dem er seine Schuld bei mir einlösen kann. Hast du das verstanden, Junge?“
 

„Ja, Sir“, versicherte ihm Jeffrey.
 

„Gut, dann reite los Junge“, forderte John ihn auf. „Egal wie lange es dauert, sie sollen sich sofort auf den Weg machen. Auch wenn du einige Zeit unterwegs sein wirst, wünsche ich, dass du keine Pause zwischendurch machst. Erst wenn du mit Mayor Voss hier angekommen bist und die Pferde neu getränkt hast, dann kannst du dich erholen.“
 

„Ich hab verstanden, Sir“, meinte Jeffrey und wartete auf die Adresse, ehe er sich bereit machte, um los zureiten.
 

„Dafür scheine ich etwas verpasst zu haben“, wandte Kenneth ein, der fragend zu seinem Freund sah. „Wer ist dieser Mann, dass du auf seine Hilfe aufbaust? Und wieso bist du so sicher, dass er für dich alles fallen lässt, um dir zu helfen?“
 

„Ganz einfach, mein Freund, Mayor Voss steht seit einigen Jahren in meiner Schuld“, begann John aufgeregt zu erklären. Seine Lippen umspielt ein Lächeln, während seine Augen wieder zu strahlen anfingen. Gab es schließlich Hoffnung, dass er sein Kätzchen wiederbekam. „Ich habe ihn damals aus einer verzwickten Lage gerettet, als ich mit meinem Trupp zu ihm gestoßen war. Seitdem wartet er nur darauf, diese Schuld zu begleichen, indem er mit seinen Männern etwas für mich tun kann. Und da meine eigenen Leute noch auf der Heimreise sind und ich sie unmöglich in kurzer Zeit zusammentrommeln kann, ist Mayor Voss der Einzige, der mir jetzt helfen kann.“
 

„Verstehe“, meinte Kenneth. Wie hatte er auch glauben können, John wäre die Rothaut egal gewesen? Dafür war er viel zu vernarrt in den jungen Mann, als diesen aufzugeben. „Natürlich, kannst du auch mit meiner Hilfe rechnen.“
 

„Danke, mein Freund, dass weiß ich zu schätzen“, meinte John mit einem gerührten Lächeln. „Komm, ich möchte noch einige Vorbereitungen treffen, ehe wir aufbrechen. Und dann werden wir Sumi wieder holen.“
 

---
 

„Schön, ich sehe du bist lernfähig“, meinte Dave zufrieden.
 

Er trat weiter ins Zimmer, wobei er sein Pet nicht aus den Augen ließ. Es befriedigte ihn ungemein, den Jüngeren in der zusammengekauerten Stellung zu sehen. Als er einen weiter Schritt vortrat, verkrampfte sich Sumi und konnte nur schwerlich sein Zittern zurückhalten. Seine Ablehnung diesem Bleichgesicht gegenüber, was für ihn und seinen Körper unkontrollierbar war.
 

„Sir?“ holte Dave eine zaghafte Stimme aus seiner Musterung. Es war sein Diner, welcher ihm mit dem Essenstablett gefolgt und auf einen Tisch abgestellt hatte.
 

„Das war alles, du kannst gehen“, wies ihn Dave knapp an und wandte sich gleich darauf wieder seinem Haustierchen zu. Die ehrfürchtige Verbeugung von seinem Diener nahm er genauso wenig wahr, wie die Tatsache, dass dieser den Raum verließ und hinter sich die Tür schloss. Stattdessen ging er zum Tisch rüber, wo er sich die einzelnen Speisen besah.
 

Sowohl von den Früchten, als auch vom Fleisch, legte er auf einen extra Teller, mit dem er zum Bett rüber ging. Am Fußende davon stellte er erst den Teller ab, ehe er sich selbst auch setzte. Sumi lag derweil reglos noch am Boden und traute sich nicht zu bewegen. Alles was er wollte, war seine Ruhe, damit er nicht wieder den Zorn des Mannes auf sich zog.
 

„Hey, Pet, ich hab uns essen gebracht“, flüsterte Dave und strich dabei abwesend durch das Haar des anderen. Er hatte sich soweit vorgebeugt, dass er einen Arm auf seinem Knien abstützte, während er mit der anderen Hand sein Tierchen streichelte. Dafür dass es so friedlich auf ihn gewartet und sogar Demut gezeigt hatte, wollte er ihm ein wenig entgegenkommen.
 

„Na komm, setzt dich hin, dann verschluckst du dich nicht“, sprach Dave weiter auf ihn ein.
 

Und siehe da, es kam tatsächlich Regung in den gebräunten Körper. Sumi rappelte sich auf, so dass er kniend vor ihm saß, doch nur um seiner streichelnden Hand zu entkommen. Unsicher blickte er immer wieder auf und suchte in den Augen seines Gegenübers eine Veränderung. Dass dieses freundliche Gesicht, plötzlich streng und kalt werden würde. Was aber nicht passierte.
 

„Brav“, kommentierte Dave bloß und griff dann zum Teller. Dort griff er nach einem Hähnchenschenkel, welchen er vor Sumis Nase hielt. „Hier, iss“, forderte er sein Pet ruhig auf und achtete dabei auf jede Reaktion von seinem Tierchen.
 

Ebenso wie Sumi zuerst das Fleisch vor sich besah, ehe er vorsichtig… mit leichtem Misstrauen… zu dem weißen Mann sah. Und dann fiel sein Blick wieder auf die Keule. Ein würziger und saftiger Geruch stieg in seine Nase, woraufhin sich sein Magen wieder meldete. Tja, wenn es um Essen ging, dann war sein Körper eigensinnig. Weshalb sich Sumi leicht nervös über seine trockenen Lippen fuhr. Durst hatte er auch, aber vorab würde er sich auch mit einem Stückchen Fleisch zufrieden geben.
 

Doch je länger er… wie hypnotisch… zum Hähnchenschenkel sah, desto stärker wurde sein Hunger. Und da Dave keine Anstalten machte, ihm das Fleischstück wegzunehmen oder ihm es zuzuführen, wie es John immer getan hatte, griff Sumi selbst danach. Trotz seiner Schnelligkeit, kam Dave ihm zuvor und zog seinem Pet, das dargebotene Fleisch wieder weg.
 

„So ungeduldig“, meinte Dave spöttisch. „Wenn du es haben möchtest, dann musst du es dir langsam nehmen.“
 

Sumi sah ihn verwirrt an und legte seinen Kopf schief, da er nicht verstanden hatte. Wieso konnte er es sich nicht einfach nehmen? Wollte der andere ihn ärgern? Ihn damit aufziehen, weil er in der niederen Position war? War deshalb dieses breite Grinsen in dem bleichen Gesicht vor sich zu sehen?

Und wieso hielt ihn dieser Mann das saftige Fleisch wieder vor die Nase?
 

Egal was der Grund für das Verhalten seines Gegenübers war, Sumis Magen knurrte erneut, während sein Hunger stärker wurde. Ebenso wie sein Verlangen nach dem Essen. Erneut versuchte er sich den Schenkel zu schnappen, als Dave mit einem theatralischen Seufzen seine Hand erneut wegzog.
 

„So nicht Pet. Ich habe doch gesagt, langsam“, mahnte ihn Dave. Als er bemerkte, dass ihn sein Tierchen nicht wirklich verstanden hatte, fügte er noch erklärend hinzu: „Pass auf, ich meinte das

so.“ Dabei nahm er sich die Keule und biss langsam hinein. „Hast du gesehen? Jetzt versuchen wir es noch mal. Und für jedes Mal, wo du dich nicht benimmst, werde ich deinen Teil essen. Solange bis nichts mehr übrig ist und dann hoffe ich für dich, dass du daraus lernst. Ich werde bestimmt nicht nachgeben und dich füttern, weil du zu schwach bist. Essen wirst du ganz alleine, aber gesittet.“
 

Erst einmal, dann ein weiteres Mal, blinzelte Sumi, während er unverständlich zu ihm aufsah. Die unterschiedlichen Gemütszustände und seine leicht tadelnde Aussage, ließ ihn vorsichtig werden. War das ganze wirklich nur ein Spiel? Wollte er ihn verhungern lassen und machte sich deshalb einen Spaß daraus, ihm das Essen hinzuhalten? Aber wieso war das Lächeln dann aus seinem Gesicht verschwunden? Und wieso sahen ihn diese Augen, ernst und abwartend zugleich an?
 

Da Dave keine Anstalten machte, das saftige Fleisch vor der Nase seines Pets wegzunehmen und stattdessen auf seine Reaktion achtete, startete Sumi erneut einen Versuch. Doch diesmal ließ er seine Hände unten und beugte sich lediglich soweit vor, dass er mit seinen Zähnen etwas vom Schenkel abbiss. Dann zog er sich zurück und kaute auf dem Essen, während er vorsichtig zu dem Bleichgesicht sah.
 

„So ist brav“, flüsterte Dave und konnte nicht anders als zu Lächeln. Immerhin hatte er eben ein Erfolgserlebnis mit seinem Haustierchen verbucht. Und anders als Cunnigham, war es wichtig sein Pet gleich richtig zu erziehen, damit es einem nicht auf der Nase rumtanzte. Wie man hier sehr gut sehen konnte, da er der Jüngere recht handzahm geworden war und nun langsam und bedacht nach dem saftigen Fleisch biss.
 

Dabei sah er fasziniert auf die weichen Lippen des anderen, welche das Fleisch umschlossen, um sich mit seinen Zähnen dort zu vergraben und etwas abzubeißen, ehe sich dieser sündhafte Mund davon löste. Wie heiß und verführerisch die Mundhöhle seines Gegenübers war, hatte Dave noch sehr gut in Erinnerung, was ihn Grinsen ließ.
 

Dave selbst hatte keinen Hunger. Sei es die Tatsache, dass er vor wenigen Stunden sein Frühstück zu sich genommen hatte oder weil es daran lag, dass er so gefesselt von seinem neuen Pet war, dass er nicht anders konnte, als ihn weiter zu füttern und dabei zu beobachten. Dabei musste er zugeben, dass sein Pet ziemlich erotisch auf ihn wirkte, mit seiner unbedarften Geste zu essen. Wie es sich vorreckt, um mit halb geöffneten Augen das Fleisch abknabberte, ehe es sich zurückzog, um genüsslich das Essen zu verarbeiten.
 

„Das machst du sehr gut“, lobte Dave ihn und fütterte den Jüngeren mit den restlichen Speisen, die er neben sich auf dem Teller hatte. Zum Schluss war hielt er bestimmend das Kinn seines Tierchens fest, als er es zum Schluss noch mit einem Tuch säuberte. Als er die gröbsten Fettflecke entfernt hatte, besah er sich zufrieden sein Werk.
 

„Schön“, stellte er zufrieden fest. „Dennoch wirst du heute Abend nicht drum herum kommen, ein Bad zu nehmen.“ Dabei ließ er das Kinn des anderen nicht los und verhärtete nur seinen Griff. „Bevor ich es vergesse…“, setzte Dave an, um sich danach wortlos zu seinem Pet runterzubeugen. Bei seinem näher kommen, knurrte ihn sein Gegenüber warnend an, was er nur mit einem süffisanten Grinsen erwiderte. Immerhin hatte der Jüngere hier nichts zu melden, geschweige denn das Recht, sich gegen seine Wünsche zu stellen.
 

Demnach nahm er sich jetzt das, was er wollte. Damit überbrückte er die kurze Distanz zu Sumis Lippen und drückte ihm erneut einen Kuss auf. Berührte den weichen und liebreizenden Mund seines Pets, welchen er zärtlich verwöhnte und sich leicht daran festsaugte. Er betrachtete dabei genau die Reaktion seines Gegenübers und wie dessen Augen ihn misstrauisch ansahen. Doch schwang dabei noch ein Hauch von Panik mit, die ihn zufrieden stellten.
 

Immerhin war es ein erster Schritt, wenn sein Pet ihm gegenüber Respekt zollte.
 

Und das sollte es, denn der Biss von heute morgen, würde ebenso wenig ungestraft bleiben, wie all die nächsten Fehltritte seines Tierchens. Unvermittelt biss er zu und grub seine Zähne in das bebende Fleisch vor sich, bis dieses leicht zu bluten anfing. Das warme und rötliche Lebenssaft leckte Dave auf und er löste sich erst von seinem Pet, als die Stelle noch gerötet war, aber nicht weiter blutete.
 

„Das war die Revanche für den Biss von vorhin. Merk dir eins Pet, alles was du tust, zieht Konsequenzen nach sich und solltest du dich nicht an meine Regeln halten oder gar versuchen dich gegen mich aufzulehnen, erwartet dich eine Bestrafung“, erklärte ihm Dave ernst. „Wie ich dir bereits gesagt habe, du gehörst mir.“
 

Da er damit alles gesagt hatte, stand Dave auf und stellte den Teller zurück auf das Tablett. Dann rief er mit durch eine Kordel… welche an der Wand neben der Tür angebracht war… nach seinem Diener, der das Essen abräumen konnte. Während des Wartens sah er eindringlich zu seinen Gegenüber und sprach zu ihm: „So gerne ich noch ein wenig bei dir geblieben wäre, muss ich wieder an die Arbeit. Aber keine Angst Pet, ich verspreche dir, das holen wir spätestens heute Abend alles nach.“
 

Sumi hatte sich derweil zusammengerissen, da ihn der Kuss aus seiner ängstlichen Starre befreit hatte. Im Gegensatz zu John, fand er diese Berührung mit dem Bleichgesicht einfach nur abstoßend. Sie gefiel ihm nicht im Geringsten, weshalb er demonstrativ seine Oberlippe hob und dunkel zu Knurren anfing. Die anfängliche Angst vor dem anderen Mann, wich eher seiner aufkommenden Wut, mit der er ihm nachsah.
 

Erst als die Tür sich hinter Dave schloss, knurrte Sumi noch einmal ungehalten, ehe er sich seiner Fesseln widmete. Auch wenn ihm das Bleichgesicht angst machte, stieg neue Kampfeslust in ihm auf. Immerhin war er ein stolzer Krieger in ihrem Stamm gewesen und er durfte sich von den Launen des anderen Mannes nicht beeinflussen lassen. Zudem war er jetzt ausgeruht und satt, weswegen er neue Kräfte gesammelt hatte. Die nötige Energie um hier rauszukommen.
 

Er musste sich nur noch etwas einfallen lassen. Und wenn alles klappt, dann könnte er schon bald wieder bei ihm sein. Sich mit dessen Lippen verschmelzen und ihre Rauheit spüren und auch ihren leicht beißenden Geruch durch den Whiskey, gemischt mit dem würzigen Tabak seiner Pfeife. Er wusste keinen anderen Ort an dem er lieber wäre, als bei dem Bleichgesicht selbst.
 

„John“, verlangte es Sumi sehnsüchtig nach diesem Mann.
 

~~~
 

„Ivan!“ rief Daves strenge Stimme durch den Raum.
 

Der junge Dienstbote stand reglos nahe der Tür und wartete auf seine Anweisungen. An den ruppigen und oft kühlen Umgang seines Herrn hatte er sich längst gewöhnt. So auch, dass er ihn gerne herumkommandierte und ihn immer wieder darauf hinwies, welche Stellung er in diesem Hause hatte.
 

„Ja, Sir“, erwiderte Ivan und trat zu seinem Herrn vor. Vor dem Schreibtisch blieb er mit einem angemessenen Abstand stehen, während sein Blick leicht gesenkt war. Was wohl daran lag, dass er es nie lange schaffte, in die strengen Augen des anderen zu blicken.
 

„Gib diese Dokumente an Henry weiter“, wies Dave ihn an. „Er soll sie gleich an Gibbson weiterschicken, der sie dann bearbeitet. Und lass dir nicht zu viel Zeit damit, sie sind sehr wichtig und müssen noch heute raus, haben wir uns verstanden? Und danach gehst du zu Marty, er soll mir ein warmes Bad einlassen.“
 

„Ja, Sir“, sprach Ivan und nickte ergeben.
 

„Gut, dann verschwinde jetzt. Ach und vergiss nicht, nachher das Tintenfass wieder aufzufüllen“, raunte ihm Dave noch zu, ehe er dem leicht eingeschüchterten Jungen die Papiere überreichte. Ein Anblick, denn er mehr als genoss, wenn er über etwas die Kontrolle hatte. Und bisher hatten all seine Bediensteten vor ihm gekuscht, was ihm nun doch ein dunkles Lachen entlockte. Es war so einfach, diese Menschen nach seinen belieben zu triezen.
 

Dafür war es umso interessanter, wenn er auf ein ungeformtes Exemplar von Pet traf, dass noch richtig erzogen werden musste, um genauso brav zu gehorchen, wie seine Angestellten. Und da seine Arbeit für heute erledigt war, machte sich Dave gelassen auf den Weg in seine Gemächer. Wie er seinem Pet versprochen hatte… und er hielt immer sein Wort… würden sie beide jetzt erst einmal baden gehen. Nachdem er ihm die Essensgewohnheiten nahegebracht hatte, kam nun die Reinlichkeit des Körpers dran.
 

Angekommen in seine Gemächer, fand er überraschenderweise sein Tierchen schlafend vor. Dabei bot sein Anblick etwas Friedliches und zugleich Reizvolles, weshalb er sich erst Recht freute, mit diesem Baden zu gehen. Ihn genau erkunden zu können, während er die gebräunte Haut seines Eigentums… welche durch zu viel Farbe bedeckt war… eigenhändig abwaschen würde.
 

So ging er zu seinem Tierchen und versuchte es nicht zu wecken, als er es von seinen Ketten befreite. Wenn der Kleine noch zicken machen sollte, gab es im Bad eine extra Leine, die sein Pet dann in der Wanne fixieren würde. Ein anschmiegsames Halsband, welches sehr zu der dunklen Haut passen würde.

Danach hob er den schmalen Leib hoch und setzte sich mit seinem selbsternannten Eigentum aufs Bett… welches er auf seinen Schoss platzierte… und darauf wartete, dass das Wasser eingelassen wurde. Derweil kam Marty… wobei er kurz vor der Tür innehielt, um kurz anzuklopfen und diese dann durch den zustimmenden Ruf seines Herrn zu öffnen… und brachte zwei Wassertröge, mit heißem Wasser. Damit ging er ohne umschweife ins Bad, ehe er sich auf den Weg machte, erneut Wasser zu holen.
 

„Hey, Pet, schlafen kannst du nachher, jetzt gehen wir erst einmal baden“, nutzte Dave derweil die Zeit und weckte langsam sein Tierchen. Dabei streichelte er neugierig über die ihm dargebotene Wange des anderen, während er den zarten Körper mit seiner anderen Hand bestimmend festhielt und ihn nah an sich presste.
 

Die stetige Berührung ließ Sumi nicht unberührt. Runzelnd und mit einem leisen Grollen, versuchte er sein Gesicht wegzudrehen, welches kurz darauf eingefangen und in einem festen Griff gehalten wurde. Was sein Murren nur verstärkte, als er unwirsch aufwachte und in die funkelnden und zugleich belustigten Augen des älteren Mannes sah. Jener Person, die eindeutig nicht John war.
 

„Wieder aufgewacht“, bemerkte Dave amüsiert und sah zufrieden, wie sein Pet versuchte sich aus seiner Umarmung zu winden. Ihn mit seinen goldenen Augen wütend anzusehen, während er leicht seine Mundwinkel hob und leise knurrte. Es sollte wohl gefährlich klingen, doch für Dave hörte es sich eher kläglich an, was sein Lächeln nur noch verstärkte.
 

„Schön dass du dich an mich erinnerst“, spöttelte Dave und hielt weiterhin das Kinn seines Tierchens fest. Verhinderte somit, dass dieser liebreizende Mund sich irgendwo festbeißen würde. Und Dave hatte so das Gefühl, wenn er sein Pet nicht im Griff gehabt hätte, hätte es ihn bestimmt angesprungen und festgekrallt.
 

Als derweil Marty ein zweites Mal das Wasser brachte… was auch von Sumi realisiert wurde und sein Stirnrunzeln noch verstärkte, da ihn ein ungutes Gefühl beschlich… wies Dave ihn danach an: „Das reicht, Marty. Geh jetzt.“
 

„Ja, Sir“, bestätigte dieser mit einer kurzen Verbeugung und verließ mit den beiden… mittlerweile leeren… Tröge das Schlafzimmer seines Herrn. Was dieser mit dem jungen Mann vorhatte, ging ihn nichts an. Neugierde wurde ebenso bestraft, wie Fehltritte oder Ungeschicklichkeit. Und so gerne er dem anderen geholfen hätte, wollte er sich nicht mit seinem Herrn anlegen.
 

Nun wieder allein mit seinem Pet, stand dann Dave langsam auf und hielt sein Tierchen fest am Arm.
 

„Komm, wir gehen jetzt baden“, bestimmte Dave und ging dann geradewegs in Bad. Zog Sumi mit sich hinterher, der sich versuchte, dagegenzustemmen. „Egal wie sehr du dich auch zieren magst, aber gebadet wird vor dem Schlafen gehen“, bemerkte Dave trocken.
 

Doch Sumi wich nur zurück und starrte misstrauisch zu dem anderen Mann hoch. Persönlich hatte er nichts gegen Wasser, um sich zu waschen. Auch wenn es die letzte Zeit jemand anderes war, der ihn regelmäßig vom Schmutz sauber hielt und auf sanfte Art seinen Körper dabei berührt hatte. Aber hier und jetzt, verabscheute er den Gedanken, baden gehen zu wollen. Allein der Dampf, welcher von den Trögen ausging, die ins andere Zimmer gebracht wurden, ließen ihn unwohl erschauern.
 

„Du wirst baden gehen“, prophezeite ihm Dave und zog ihn unerbittlich weiter.
 

Was Sumi mehr oder weniger ertragen musste, da es leider nichts gab, woran man sich auf den Weg ins Bad hätte festhalten können. Sumi blieb einzig die Möglichkeit, an seinen Arm zu zerren, während er mit seiner anderen Hand, in die blasse Haut vor sich krallte.
 

„Merk dir Pet, alles was du tust, zieht Konsequenzen nach sich“, sprach Dave auf ihn ein, als ein kurzer Schmerz durch seine Adern schoss. Nach dem Bad würde er seinem Tierchen erst einmal die Krallen stutzten, ehe er mit ihm etwas kuscheln würde.
 

„Da stimme ich Ihnen zu“, mischte sich eine dunkle Stimme ein. „Für alles was man tut, zieht man Konsequenzen nach sich. Ebenso wenn man sich an ein fremdes Eigentum vergreift. Von daher möchte ich Sie bitten, nehmen Sie ihre Hand von Sumi. Er gehört zu mir.“
 

Abrupt hielt die Rothaut bei der vertrauten Stimme inne, sich zu wehren. Ein Gefühl der Erleichterung und der Freude breitete sich in ihm aus, während er sich langsam umdrehte und Johns Gestalt vor sich erblickte. Dank Mr. Voss hatte er sich gleich Verstärkung mitgenommen, die sich hinter ihm aufbaute und auf gegebene Anweisungen wartete.
 

„Wie kommen Sie hier rein?“, verlangte Dave zu wissen und verfestigte seinen Griff um das schmale Handgelenk des anderen. Den Grund von ihrem Kommen, kannte er bereits, aber ihm gefiel nicht die Tatsache, dass sie es an seinen Leuten vorbeigeschafft hatten, ohne großes Aufsehen zu erregen.
 

Schüchtern trat ein schmächtiger Junge nach vorne, der sich demütig vor seinem Herrn verbeugte und entschuldigend zu ihm sprach: „Vergeben Sie mir Sir, aber diese Männer wollten ohne umschweife zu Ihnen gebracht werden.“
 

„Und das hast du sehr gut gemacht“, lobte ihn John, ehe er ihn mit einer eindeutigen Geste wegschickte. Diese Auseinandersetzung ging ihn nichts an, als vielmehr seinem Herrn, der es wagte, ziemlich grob mit seinem begehrten Objekt umzugehen. Etwas, das John missmutig die Lippen verziehen ließ.
 

„Und jetzt zu Ihnen, O Malley…“, dabei betonte er dessen Namen mit trockenem Sarkasmus, „… Sie hätten sich zuerst Informieren sollen, mit wem Sie sich da anlegen. Es war wirklich beleidigend von Ihnen, einfach ohne meine Zustimmung mein Landstück zu betreten, nur um sich dann zu erdreisten, mir meinen Partner wegzunehmen. Ist das wirklich die feine, englische Art?“ Theatralisch seufzte er auf und schüttelte dabei mit seinem Kopf. „Ich glaube nicht. Demnach bin ich nur hier, um das wiederzufordern, was Sie mir genommen haben.“
 

Ungläubig hörte ihm Dave zu, während er ab und zu den Kopf schüttelte. Als sein Gegenüber geendet hatte, erwiderte er ruhig: „Ich verstehe, dass ich Sie verärgert habe, indem ich eigenwillig den Besitzer für Ihr Tierchen festgelegt habe. Aber wieso reden Sie von Partner? Wie kommen Sie darauf, dass diese wilden Kreaturen, dafür geeignet sind? Sie sind doch nichts weiter, als Bettvorleger für kalte Winternächte und solange sie sich wie brave Haustiere benehmen, bekommen sie auch ihr verdientes Lob. Daher verstehe ich nicht, dass sie in diesem Tierchen mehr sehen wollen, als sie eigentlich sind.“
 

„Sie irren sich, O Malley“, wiedersprach John.
 

Obwohl es eine Zeit gab, wo er nicht anders gedacht hatte. Zumindest solange, bis irgendwann Gefühle ihn ergriffen, die mit jedem Tag stärker wurden und er sich langsam bewusst war, dass er sich verliebt hatte. Aber nicht aus einer Laune heraus, sondern weil ihn dieser eine Mensch wirklich faszinierte und interessierte. Und je mehr er von Sumis Gewohnheiten mitbekam, umso mehr verfiel er dem Jüngeren, während sich ein Teil in ihm danach sehnte, eine Bestätigung von seinem süßen Kätzchen zu bekommen.
 

„Sie sind in der Lage eigenständig zu denken, Gefühle zu zeigen und in mancher Hinsicht sind sie sogar menschlicher als wir selbst“, fügte John noch erklärend an, während sein warmer Blick auf seinem Kätzchen lag. Der weiterhin von O Malley festgehalten wurde… und das nicht gerade feinfühlig… was den Schwarzhaarigen mehr als missfiel. „Und nun bitte ich Sie, Sumi loszulassen.“
 

„Sind Sie sicher, dass Sie ihn nicht irgendwann leid sein werden? Wollen Sie ihn wirklich an der langen Leine lassen und ihn noch verzogener machen, als er es schon ist?“ hinterfragte Dave und selbst wenn er es wollte, verstand er seinen Gegenüber nicht. Er war immer noch der Überzeugung, dass John in diesem Tierchen sein Eigentum sah und es dementsprechend wiederhaben wollte. Aber Gefühle? Nein, solche Empfindungen konnten dabei keine Rolle spielen, nicht bei diesen wilden Kreaturen.
 

„Das lassen Sie mal meine Sorge sein“, versicherte ihm John und kam bereits ein Schritt auf sie zu. Es gefiel ihm immer weniger, sein geliebtes Kätzchen, diesen unsensiblen Mann zu überlassen. Von daher wollte er den jüngeren Mann so schnell wie möglich bei sich wissen, weshalb er O Malley ernster aufforderte: „Und nun lassen Sie Sumi los, wenn Sie keinen Ärger haben wollen. Denn ich habe mich wenigsten erkundigt, bevor ich zu ihnen aufgebrochen war und kann Ihnen versichern, dass Sie mit der Anzahl von meinen Leuten nicht mithalten können.“ Abschätzig ließ John seinen Blick über den anderen fahren, ehe er fortfuhr: „Und so wie Sie aussehen, werden Sie den bevorstehenden Ärger doch vermeiden, indem Sie mir Sumi wiedergeben.“
 

„Stimmt“, bestätigte Dave und lockerte langsam seinen Griff um das kleine Tierchen. Irgendwie war es schade, dieses reizvolle Pet gehen zu lassen, aber es besaß in seinen Augen nicht allzu viel Wert, um darum zu kämpfen. „Hier, Sie können es wiederhaben“, meinte Dave noch, ehe er die Rothaut nach vorne schubste.
 

Von der ganzen Auseinandersetzung hatte Sumi nichts verstanden, dennoch hatte er sehr wohl begriffen, was diese Geste bedeutete. Von daher rappelte er sich hoch, während John mit schnellen Schritten zu ihm kam. Eine tiefe Zufriedenheit machte sich in ihm breit, als er sein zierliches Kätzchen erreichte und in seine Arme schloss. Er murmelte dessen Name, während er den vertrauen Körper nah an sich presste, dessen einmaligen Duft einzog und den warmen Atem spürte, der ihm sacht gegen seinen Nacken schlug.
 

Es war ein herrliches Gefühl, wie John glücklich fand und sich über die Bestätigung freute, dass das alles kein Traum war und er sein Kätzchen wirklich wahrnahm. Nur zögerlich trennte er sich dabei von Sumi. Zumindest soweit, dass er in die goldenen Augen des anderen sehen konnte. „Hey, ich bin froh dass es dir gut geht“, flüsterte er leise zu ihm. „Komm, lass uns von hier verschwinden.“
 

Kurz darauf legte Sumi seinen Kop zur Seite und sah etwas hilflos und verwirrt zu John, was ihn nur schmunzeln ließ. „Na komm“, meinte John noch einmal aufmunternd, während er aufstand. Dabei zog er sein süßes Kätzchen mit sich, während er den Jüngeren nah an seine Brust presste. An seine Männer gewandt sprach er: „Okay, ich hab alles, was ich wollte. Geht schon mal runter und sagt den anderen bescheid, dass wir gleich aufbrechen.“
 

„Ja, Sir“, stimmte ihm die sechsköpfige Truppe zu, ehe sie aus dem Schlafgemach gingen.
 

John folgte ihnen und ließ dabei den Jüngeren nicht aus seinen Armen, da er Angst hatte, ihn erneut verlieren zu können. Und das innere Gefühl der Zerrissenheit gefiel ihm ganz und gar nicht. Ebenso wie die ständige Sorge und Ungewissheit, wie es dem jungen Mann ging. Von daher würde er alles tun, damit sich so etwas wie heute, nicht noch einmal wiederholte.
 

Doch kurz bevor sich John in Bewegung setzte, wandte er sich nochmals an Dave und wollte von ihm wissen: „Ach, eins noch bevor ich gehe. Wieso haben sie drauf bestanden, Sumi mitzunehmen? Hatte es etwas mit Rick O Mellay zu tun?“
 

„Sie meinen ihr kleines Tierchen“, erwiderte Dave ruhig. „Ganz einfach, ich wollte meinem Cousin, einen Gefallen tun. Er hat mir in seinem letzten Brief geschrieben, dass Sie ihn öffentlich bloßgestellt und zu Unrecht bestraft haben. Und das alles nur, weil er mit ihrem Pet spielen wollte. „
 

„Und deshalb haben Sie den ganzen Aufwand gemacht?“ hakte John nach.
 

„Nun ja, ich gebe zu, dass ich ein wenig übertrieben habe“, gestand Dave mit einem milden Lächeln. „Aber Sie müssen zugeben, dass mein Cousin nicht im Unrecht war. Ich vertrete nämlich auch seine Meinung, dass diese Wilden nützliche Haustiere sind, die einem das Bett wärmen können und ihren Besitzer erfreuen. Mehr aber auch nicht. Und warum ich ausgerechnet ihr Tierchen haben wollte? Nun, ich muss zugeben, dass es nicht nur an der Gefälligkeit lag, sondern mir hat auch sein recht hübsches Aussehen imponiert.“
 

Dave musste zugeben, dass er seit der Sache mit dem Essen… woran allein die Erinnerung ihn wieder erregte… mit den Gedanken spielte, ganz das süße Pet behalten zu wollen. Aber dessen rechtmäßiger Besitzer war sehr Starrsinnig und er würde alles für den Kleinen tun. Und hier hörte dann Daves Gedanken auf, sich weiter mit diesem Tierchen zu beschäftigen. Es hatte ihm als netter Zeitvertreib gedient, mehr aber auch nicht.
 

„Sie sind wirklich nicht besser, als Rick“, stellte John trocken fest, als er sich kurzzeitig von seinem begehrten Objekt trennte. Einfach weil ihn Daves letzte Worte reizten, weshalb er mit wenigen Schritten den anderen Mann erreichte, der ihn abwartend und mit gehobener Augenbraue ansah. Dieser wollte sich gerade bei ihm erkundigen, was er vorhatte, als John bereits mit seiner Faust ausholte und damit seinen Gegenüber zu Boden schickte.
 

Brummelnd setzte sich Dave auf, wagte sich aber nicht, ganz zu erheben. Einerseits aus Respekt vor dem Schwarzhaarigen und andererseits wollte er nicht erneut dessen Zorn heraufbeschwören. Einmal geschlagen zu werden und sich dabei versehentlich auf die Zunge zu beißen, reichte ihm.
 

„ Sie haben ja jetzt was Sie wollen. Nun gehen Sie“, verlangte Dave und wies mit seiner Hand auf die Tür.
 

„Das werden wir auch, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag“, verabschiedete sich John. Dann ging er zu Sumi, schlang einen Arm um dessen Hüfte und begleitete ihn nach draußen.
 

Dort warteten bereits Voss, seine Männer und sein eigenes Pferd auf ihn. Mit einem triumphierenden Lächeln ging er zu seinem schwarzen Hengst, wo er seinem geliebten Kätzchen aufs Pferd half. Danach nahm er hinter ihm Platz und legte wieder eine Hand um dessen schlanke Taille. Schützend drückte er den weichen Körper nah an sich, während er mit der anderen Hand die Zügel nahm.
 

Sumi ließ alles schüchtern über sich ergehen, da viele Blicke sowohl John, als ihm selbst galten. Was ihn nur verlegener machte. Da sehnte er sich zu den Zeiten zurück, wo er angekettet in Johns Schlafzimmer war. Wo sie unter sich waren und er nicht diese Nervosität in sich spürte, wie jetzt. Doch zugleich beruhigte ihn Johns Anwesenheit und wie dieser sich nah an ihn drückte, weshalb er sich unbewusst näher an den anderen Mann kuschelte und mit rötlich anlaufendem Gesicht auf den Pferdehals vor sich sah.
 

„Hey, wir sind bald allein, Kitty“, versicherte John seinem angespannten Kätzchen. Was wohl daran lag, dass ihn die vielen Männer Unbehagen bereiteten. Mit einem kurzen Dankesausruf, verkündete er den anderen, dass sie nun aufbrechen und sich wieder auf den Rückweg machen konnten. Woraufhin sich die Truppe in Bewegung setzte, vorne weg John… mit seinem kleinen Kätzchen… und Mayor Voss.
 

Ein erleichtertes Lächeln umspielte Johns Mundwinkel, als er seinen Blick von Sumi weiter gleiten ließ, um sich an den älteren Mann zu wenden: „Ich danke dir vielmal Voss. „
 

„Gar kein Problem, immerhin war ich dir was schuldig“, winkte dieser ab. „Aber weißt du, ich würde mich freuen, wenn ich die Person in deinen Armen… für die du solch eine Armee auf die Beine stellst, um sie zu retten… näher kennen lernen. Wenn dich also ein Besuch bei mir nicht stört, dann melde dich.“
 

„Das mach ich“, versprach John. „Übrigens habe ich noch einen alten Merlot im Keller gelagert.“
 

„Zufällig aus dem Jahr 1784?“ wollte Voss wissen und seine Augen glänzten neugierig.
 

„Ja, 1784, genau dein Jahrgang“, bestätigte John.
 

„Gut, ich freu mich schon sehr auf euren Besuch“, versicherte Voss. „Nur, pass diesmal besser auf den Kleinen auf.“
 

„Wird gemacht Sir, seine große Liebe lässt man nur einmal stehlen.“
 

„Das hoffe ich, Junge und jetzt lass uns mal schneller reiten, ich möchte noch vor der Abenddämmerung ankommen“, meinte Voss bestimmend, ehe er seinem Pferd die Sporen gab. Sobald sie schneller vorpreschten, zogen die nachfolgenden Männer nach und hielten dem Tempo von Voss mit.
 

Dabei ritten sie ohne Unterbrechung zu Johns Landgut und setzten dort sicher den Offizier, seine kleine Eroberung, sowie ein paar von seinen Männern ab.

„Na dann, sehen wir uns“, verabschiedete sich Voss noch von ihnen, ehe er umdrehte und weiterritt. Seine Arbeit hatte er getan und er musste gestehen, dass es ein schönes Gefühl war, wieder gebraucht zu werden. Seit er nämlich vor einigen Jahren sich zur Ruhe gesetzt hatte, vermisste er die Zeit, wo er spontan zu einem Einsatz gerufen wurde und mit seinem Pferd und Mann durch die Lande zog. Aber für heute reichte es, denn jetzt sehnte er sich lediglich nach einem schönen gemütlichen Sessel und einer Flasche Rum.
 

Derweil hatte John sein Kätzchen zum Haus gebracht. Um sein Pferd kümmerten sich seine Angestellten, während er mit seiner leichten Last… die während des Rittes eingedöst war… hoch in sein Gästezimmer. Dort setzte er den jüngeren Mann ab und hielt ihn weiterhin in seinen Armen. Dadurch konnte er ihm langsam beim aufwachen zusehen und wie die goldenen Augen des anderen ihn leicht unfokussiert suchten und haften blieben.
 

„John“, murmelte Sumi leise, als er den anderen Mann erkannte und sich fest an ihn klammerte.
 

„Ja, ich bin ja hier“, flüsterte ihm der Schwarzhaarige zu und nahm sein kleines Kätzchen in eine festere und besitzergreifendere Umarmung. Leicht wippte er vor und zurück, während er sich nah an den anderen kuschelte und seinen Nacken kraulte. Was auch ziemlich gut wirkte, da sich sein süßes Kätzchen langsam beruhigte.
 

„Ich hab dich vermisst“, gestand John seinem Gegenüber und ließ eine Hand vorsichtig zu Sumis Wange gleiten. Auch wenn er die letzten Wochen, jeden Tag diese weiche Haut berührt hatte, kam es ihm dennoch so vor, als täte er es heute zum ersten Mal. Dann hatte er seine Sicherheit verloren und berührte stattdessen behutsam sein begehrtes Objekt.
 

Was auch Sumi bemerkte, der Johns zurückhaltende Art bemerkte. Etwas, das ihn trotz des heutigen Schreckens, Lächeln ließ. Dieser Mann zeigte ihm erneut, dass er ihm vertrauen konnte. Und das bestätigte der Jüngere, indem er sich… mit einem zufriedenem Schnurren… stärker in die fremde Hand lehnte, was John amüsiert aufnahm.
 

„Das gefällt dir wohl“, vermutete John.
 

Gott, allein für diesen bezaubernden Laut, war er erleichtert, sein süßes Kätzchen nun bei sich zu wissen. Es wäre wirklich unverantwortlich, wenn andere auch diesen lieblichen Laut hörten und dadurch ebenso berührt wurden, wie sein Körper darauf ansprang. Denn er konnte spüren, wie ihm das Blut zu Kopf stieg und zugleich in eine tiefere Region, die noch von seiner Hose abgehalten wurde, sich ganz zu entfalten.
 

„Mir auch“, fügte John schmunzelnd an.
 

„John“, hauchte Sumi leise, ehe er sich etwas vorreckte, um neugierig vor den rauen Lippen des anderen stehen zu bleiben. Er schnupperte kurz mit seiner Nase und nahm den wohligen Geruch von Whiskey und Tabak auf. Ein schöner Duft, wie er fand, besonders wenn es von diesem Mann ausging.
 

Verlockend, dass sein Kätzchen von sich aus zu ihm kam, überbrückte John noch die kurze Distanz zu den dargebotenen Lippen des anderen. Warmer Atem schlug dabei gegen sein Kinn und die halb geöffnete Mundhöhle des anderen, ließ seine Selbstbeherrschung immer mehr sinken, bis er schließlich nachgab, sich etwas vorbeugte und…
 

„… nur ein Kuss“, nuschelte John, ehe er verlangend und sehnsüchtig zugleich den süßen Mund vor sich mit seinem eigenen verschloss.
 

Zutraulicher geworden, ließ Sumi es zu und wartete sogar mit Neugier darauf, wie weit John heute gehen würde. Er konnte sich noch an das brennen erinnern, als seine Lippen ihn das letzte Mal berührt hatten. Wie musste es erst sein, wenn er diesen richtig schmecken konnte? Mit diesen und ähnlichen erwartungsvollen Gedanken, schmiegte sich die Rothaut näher an den älteren Mann und bot ihm die Möglichkeit, von ihm zu kosten.
 

Was auch John bemerkte, als er über die immer noch geöffnete Mundhöhle fuhr. Als er keine Ablehnung in den goldenen Augen vor sich sah, ließ er sich dazu hinreißen, seine Zunge vorschnellen zu lassen und sie in die fremde Höhle vor sich zu führen. Und endlich… wie John mit einem vorfreudigem und leicht gedämpften Schnauben bewusst wurde… konnte er sein neues Territorium erkunden.
 

Während er die Zeit auskostete, um alles genau zu erkunden, begann er derweil wieder, den Nackenbereich seines geliebten Kätzchens zu kraulen. Weshalb es nicht lange dauerte und er den süßen Nebeneffekt davon hören konnte, als der Jüngere in ihrem Kuss zu schnurren begann. Die vibrationslaute übertrugen sich auch auf Johns Lippen und ließen ihn lächeln. Ebenso fingen seine Augen zu leuchten an, dass einzig und allein für den anderen Mann vor sich bestimmt war. Für Sumi.
 

TBC

Sturmangriff

Sturmangriff
 


 

„Ivan!“ rief Daves strenge Stimme durch den Raum.
 

Der junge Dienstbote stand reglos nahe der Tür und wartete auf seine Anweisungen. An den ruppigen und oft kühlen Umgang seines Herrn hatte er sich längst gewöhnt. So auch, dass er ihn gerne herumkommandierte und ihn immer wieder darauf hinwies, welche Stellung er in diesem Hause hatte.
 

„Ja, Sir“, erwiderte Ivan und trat zu seinem Herrn vor. Vor dem Schreibtisch blieb er mit einem angemessenen Abstand stehen, während sein Blick leicht gesenkt war. Was wohl daran lag, dass er es nie lange schaffte, in die strengen Augen des anderen zu blicken.
 

„Gib diese Dokumente an Henry weiter“, wies Dave ihn an. „Er soll sie gleich an Gibbson weiterschicken, der sie dann bearbeitet. Und lass dir nicht zu viel Zeit damit, sie sind sehr wichtig und müssen noch heute raus, haben wir uns verstanden? Und danach gehst du zu Marty, er soll mir ein warmes Bad einlassen.“
 

„Ja, Sir“, sprach Ivan und nickte ergeben.
 

„Gut, dann verschwinde jetzt. Ach und vergiss nicht, nachher das Tintenfass wieder aufzufüllen“, raunte ihm Dave noch zu, ehe er dem leicht eingeschüchterten Jungen die Papiere überreichte. Ein Anblick, denn er mehr als genoss, wenn er über etwas die Kontrolle hatte. Und bisher hatten all seine Bediensteten vor ihm gekuscht, was ihm nun doch ein dunkles Lachen entlockte. Es war so einfach, diese Menschen nach seinen belieben zu triezen.
 

Dafür war es umso interessanter, wenn er auf ein ungeformtes Exemplar von Pet traf, dass noch richtig erzogen werden musste, um genauso brav zu gehorchen, wie seine Angestellten. Und da seine Arbeit für heute erledigt war, machte sich Dave gelassen auf den Weg in seine Gemächer. Wie er seinem Pet versprochen hatte… und er hielt immer sein Wort… würden sie beide jetzt erst einmal baden gehen. Nachdem er ihm die Essensgewohnheiten nahegebracht hatte, kam nun die Reinlichkeit des Körpers dran.
 

Angekommen in seine Gemächer, fand er überraschenderweise sein Tierchen schlafend vor. Dabei bot sein Anblick etwas Friedliches und zugleich Reizvolles, weshalb er sich erst Recht freute, mit diesem Baden zu gehen. Ihn genau erkunden zu können, während er die gebräunte Haut seines Eigentums… welche durch zu viel Farbe bedeckt war… eigenhändig abwaschen würde.
 

So ging er zu seinem Tierchen und versuchte es nicht zu wecken, als er es von seinen Ketten befreite. Wenn der Kleine noch zicken machen sollte, gab es im Bad eine extra Leine, die sein Pet dann in der Wanne fixieren würde. Ein anschmiegsames Halsband, welches sehr zu der dunklen Haut passen würde.

Danach hob er den schmalen Leib hoch und setzte sich mit seinem selbsternannten Eigentum aufs Bett… welches er auf seinen Schoss platzierte… und darauf wartete, dass das Wasser eingelassen wurde. Derweil kam Marty… wobei er kurz vor der Tür innehielt, um kurz anzuklopfen und diese dann durch den zustimmenden Ruf seines Herrn zu öffnen… und brachte zwei Wassertröge, mit heißem Wasser. Damit ging er ohne umschweife ins Bad, ehe er sich auf den Weg machte, erneut Wasser zu holen.
 

„Hey, Pet, schlafen kannst du nachher, jetzt gehen wir erst einmal baden“, nutzte Dave derweil die Zeit und weckte langsam sein Tierchen. Dabei streichelte er neugierig über die ihm dargebotene Wange des anderen, während er den zarten Körper mit seiner anderen Hand bestimmend festhielt und ihn nah an sich presste.
 

Die stetige Berührung ließ Sumi nicht unberührt. Runzelnd und mit einem leisen Grollen, versuchte er sein Gesicht wegzudrehen, welches kurz darauf eingefangen und in einem festen Griff gehalten wurde. Was sein Murren nur verstärkte, als er unwirsch aufwachte und in die funkelnden und zugleich belustigten Augen des älteren Mannes sah. Jener Person, die eindeutig nicht John war.
 

„Wieder aufgewacht“, bemerkte Dave amüsiert und sah zufrieden, wie sein Pet versuchte sich aus seiner Umarmung zu winden. Ihn mit seinen goldenen Augen wütend anzusehen, während er leicht seine Mundwinkel hob und leise knurrte. Es sollte wohl gefährlich klingen, doch für Dave hörte es sich eher kläglich an, was sein Lächeln nur noch verstärkte.
 

„Schön dass du dich an mich erinnerst“, spöttelte Dave und hielt weiterhin das Kinn seines Tierchens fest. Verhinderte somit, dass dieser liebreizende Mund sich irgendwo festbeißen würde. Und Dave hatte so das Gefühl, wenn er sein Pet nicht im Griff gehabt hätte, hätte es ihn bestimmt angesprungen und festgekrallt.
 

Als derweil Marty ein zweites Mal das Wasser brachte… was auch von Sumi realisiert wurde und sein Stirnrunzeln noch verstärkte, da ihn ein ungutes Gefühl beschlich… wies Dave ihn danach an: „Das reicht, Marty. Geh jetzt.“
 

„Ja, Sir“, bestätigte dieser mit einer kurzen Verbeugung und verließ mit den beiden… mittlerweile leeren… Tröge das Schlafzimmer seines Herrn. Was dieser mit dem jungen Mann vorhatte, ging ihn nichts an. Neugierde wurde ebenso bestraft, wie Fehltritte oder Ungeschicklichkeit. Und so gerne er dem anderen geholfen hätte, wollte er sich nicht mit seinem Herrn anlegen.
 

Nun wieder allein mit seinem Pet, stand dann Dave langsam auf und hielt sein Tierchen fest am Arm.
 

„Komm, wir gehen jetzt baden“, bestimmte Dave und ging dann geradewegs in Bad. Zog Sumi mit sich hinterher, der sich versuchte, dagegenzustemmen. „Egal wie sehr du dich auch zieren magst, aber gebadet wird vor dem Schlafen gehen“, bemerkte Dave trocken.
 

Doch Sumi wich nur zurück und starrte misstrauisch zu dem anderen Mann hoch. Persönlich hatte er nichts gegen Wasser, um sich zu waschen. Auch wenn es die letzte Zeit jemand anderes war, der ihn regelmäßig vom Schmutz sauber hielt und auf sanfte Art seinen Körper dabei berührt hatte. Aber hier und jetzt, verabscheute er den Gedanken, baden gehen zu wollen. Allein der Dampf, welcher von den Trögen ausging, die ins andere Zimmer gebracht wurden, ließen ihn unwohl erschauern.
 

„Du wirst baden gehen“, prophezeite ihm Dave und zog ihn unerbittlich weiter.
 

Was Sumi mehr oder weniger ertragen musste, da es leider nichts gab, woran man sich auf den Weg ins Bad hätte festhalten können. Sumi blieb einzig die Möglichkeit, an seinen Arm zu zerren, während er mit seiner anderen Hand, in die blasse Haut vor sich krallte.
 

„Merk dir Pet, alles was du tust, zieht Konsequenzen nach sich“, sprach Dave auf ihn ein, als ein kurzer Schmerz durch seine Adern schoss. Nach dem Bad würde er seinem Tierchen erst einmal die Krallen stutzten, ehe er mit ihm etwas kuscheln würde.
 

„Da stimme ich Ihnen zu“, mischte sich eine dunkle Stimme ein. „Für alles was man tut, zieht man Konsequenzen nach sich. Ebenso wenn man sich an ein fremdes Eigentum vergreift. Von daher möchte ich Sie bitten, nehmen Sie ihre Hand von Sumi. Er gehört zu mir.“
 

Abrupt hielt die Rothaut bei der vertrauten Stimme inne, sich zu wehren. Ein Gefühl der Erleichterung und der Freude breitete sich in ihm aus, während er sich langsam umdrehte und Johns Gestalt vor sich erblickte. Dank Mr. Voss hatte er sich gleich Verstärkung mitgenommen, die sich hinter ihm aufbaute und auf gegebene Anweisungen wartete.
 

„Wie kommen Sie hier rein?“, verlangte Dave zu wissen und verfestigte seinen Griff um das schmale Handgelenk des anderen. Den Grund von ihrem Kommen, kannte er bereits, aber ihm gefiel nicht die Tatsache, dass sie es an seinen Leuten vorbeigeschafft hatten, ohne großes Aufsehen zu erregen.
 

Schüchtern trat ein schmächtiger Junge nach vorne, der sich demütig vor seinem Herrn verbeugte und entschuldigend zu ihm sprach: „Vergeben Sie mir Sir, aber diese Männer wollten ohne umschweife zu Ihnen gebracht werden.“
 

„Und das hast du sehr gut gemacht“, lobte ihn John, ehe er ihn mit einer eindeutigen Geste wegschickte. Diese Auseinandersetzung ging ihn nichts an, als vielmehr seinem Herrn, der es wagte, ziemlich grob mit seinem begehrten Objekt umzugehen. Etwas, das John missmutig die Lippen verziehen ließ.
 

„Und jetzt zu Ihnen, O Malley…“, dabei betonte er dessen Namen mit trockenem Sarkasmus, „… Sie hätten sich zuerst Informieren sollen, mit wem Sie sich da anlegen. Es war wirklich beleidigend von Ihnen, einfach ohne meine Zustimmung mein Landstück zu betreten, nur um sich dann zu erdreisten, mir meinen Partner wegzunehmen. Ist das wirklich die feine, englische Art?“ Theatralisch seufzte er auf und schüttelte dabei mit seinem Kopf. „Ich glaube nicht. Demnach bin ich nur hier, um das wiederzufordern, was Sie mir genommen haben.“
 

Ungläubig hörte ihm Dave zu, während er ab und zu den Kopf schüttelte. Als sein Gegenüber geendet hatte, erwiderte er ruhig: „Ich verstehe, dass ich Sie verärgert habe, indem ich eigenwillig den Besitzer für Ihr Tierchen festgelegt habe. Aber wieso reden Sie von Partner? Wie kommen Sie darauf, dass diese wilden Kreaturen, dafür geeignet sind? Sie sind doch nichts weiter, als Bettvorleger für kalte Winternächte und solange sie sich wie brave Haustiere benehmen, bekommen sie auch ihr verdientes Lob. Daher verstehe ich nicht, dass sie in diesem Tierchen mehr sehen wollen, als sie eigentlich sind.“
 

„Sir irren sich, O Malley“, wiedersprach John.
 

Obwohl es eine Zeit gab, wo er nicht anders gedacht hatte. Zumindest solange, bis irgendwann Gefühle ihn ergriffen, die mit jedem Tag stärker wurden und er sich langsam bewusst war, dass er sich verliebt hatte. Aber nicht aus einer Laune heraus, sondern weil ihn dieser eine Mensch wirklich faszinierte und interessierte. Und je mehr er von Sumis Gewohnheiten mitbekam, umso mehr verfiel er dem Jüngeren, während sich ein Teil in ihm danach sehnte, eine Bestätigung von seinem süßen Kätzchen zu bekommen.
 

„Sie sind in der Lage eigenständig zu denken, Gefühle zu zeigen und in mancher Hinsicht sind sie sogar menschlicher als wir selbst“, fügte John noch erklärend an, während sein warmer Blick auf seinem Kätzchen lag. Der weiterhin von O Malley festgehalten wurde… und das nicht gerade feinfühlig… was den Schwarzhaarigen mehr als missfiel. „Und nun bitte ich Sie, Sumi loszulassen.“
 

„Sind Sie sicher, dass Sie ihn nicht irgendwann leid sein werden? Wollen Sie ihn wirklich an der langen Leine lassen und ihn noch verzogener machen, als er es schon ist?“ hinterfragte Dave und selbst wenn er es wollte, verstand er seinen Gegenüber nicht. Er war immer noch der Überzeugung, dass John in diesem Tierchen sein Eigentum sah und es dementsprechend wiederhaben wollte. Aber Gefühle? Nein, solche Empfindungen konnten dabei keine Rolle spielen, nicht bei diesen wilden Kreaturen.
 

„Das lassen Sie mal meine Sorge sein“, versicherte ihm John und kam bereits ein Schritt auf sie zu. Es gefiel ihm immer weniger, sein geliebtes Kätzchen, diesen unsensiblen Mann zu überlassen. Von daher wollte er den jüngeren Mann so schnell wie möglich bei sich wissen, weshalb er O Malley ernster aufforderte: „Und nun lassen Sie Sumi los, wenn Sie keinen Ärger haben wollen. Denn ich habe mich wenigsten erkundigt, bevor ich zu ihnen aufgebrochen war und kann Ihnen versichern, dass Sie mit der Anzahl von meinen Leuten nicht mithalten können.“ Abschätzig ließ John seinen Blick über den anderen fahren, ehe er fortfuhr: „Und so wie Sie aussehen, werden Sie den bevorstehenden Ärger doch vermeiden, indem Sie mir Sumi wiedergeben.“
 

„Stimmt“, bestätigte Dave und lockerte langsam seinen Griff um das kleine Tierchen. Irgendwie war es schade, dieses reizvolle Pet gehen zu lassen, aber es besaß in seinen Augen nicht allzu viel Wert, um darum zu kämpfen. „Hier, Sie können es wiederhaben“, meinte Dave noch, ehe er die Rothaut nach vorne schubste.
 

Von der ganzen Auseinandersetzung hatte Sumi nichts verstanden, dennoch hatte er sehr wohl begriffen, was diese Geste bedeutete. Von daher rappelte er sich hoch, während John mit schnellen Schritten zu ihm kam. Eine tiefe Zufriedenheit machte sich in ihm breit, als er sein zierliches Kätzchen erreichte und in seine Arme schloss. Er murmelte dessen Name, während er den vertrauen Körper nah an sich presste, dessen einmaligen Duft einzog und den warmen Atem spürte, der ihm sacht gegen seinen Nacken schlug.
 

Es war ein herrliches Gefühl, wie John glücklich fand und sich über die Bestätigung freute, dass das alles kein Traum war und er sein Kätzchen wirklich wahrnahm. Nur zögerlich trennte er sich dabei von Sumi. Zumindest soweit, dass er in die goldenen Augen des anderen sehen konnte. „Hey, ich bin froh dass es dir gut geht“, flüsterte er leise zu ihm. „Komm, lass uns von hier verschwinden.“
 

Kurz darauf legte Sumi seinen Kop zur Seite und sah etwas hilflos und verwirrt zu John, was ihn nur schmunzeln ließ. „Na komm“, meinte John noch einmal aufmunternd, während er aufstand. Dabei zog er sein süßes Kätzchen mit sich, während er den Jüngeren nah an seine Brust presste. An seine Männer gewandt sprach er: „Okay, ich hab alles, was ich wollte. Geht schon mal runter und sagt den anderen bescheid, dass wir gleich aufbrechen.“
 

„Ja, Sir“, stimmte ihm die sechsköpfige Truppe zu, ehe sie aus dem Schlafgemach gingen.
 

John folgte ihnen und ließ dabei den Jüngeren nicht aus seinen Armen, da er Angst hatte, ihn erneut verlieren zu können. Und das innere Gefühl der Zerrissenheit gefiel ihm ganz und gar nicht. Ebenso wie die ständige Sorge und Ungewissheit, wie es dem jungen Mann ging. Von daher würde er alles tun, damit sich so etwas wie heute, nicht noch einmal wiederholte.
 

Doch kurz bevor sich John in Bewegung setzte, wandte er sich nochmals an Dave und wollte von ihm wissen: „Ach, eins noch bevor ich gehe. Wieso haben sie drauf bestanden, Sumi mitzunehmen? Hatte es etwas mit Rick O Mellay zu tun?“
 

„Sie meinen ihr kleines Tierchen“, erwiderte Dave ruhig. „Ganz einfach, ich wollte meinem Cousin, einen Gefallen tun. Er hat mir in seinem letzten Brief geschrieben, dass Sie ihn öffentlich bloßgestellt und zu Unrecht bestraft haben. Und das alles nur, weil er mit ihrem Pet spielen wollte. „
 

„Und deshalb haben Sie den ganzen Aufwand gemacht?“ hakte John nach.
 

„Nun ja, ich gebe zu, dass ich ein wenig übertrieben habe“, gestand Dave mit einem milden Lächeln. „Aber Sie müssen zugeben, dass mein Cousin nicht im Unrecht war. Ich vertrete nämlich auch seine Meinung, dass diese Wilden nützliche Haustiere sind, die einem das Bett wärmen können und ihren Besitzer erfreuen. Mehr aber auch nicht. Und warum ich ausgerechnet ihr Tierchen haben wollte? Nun, ich muss zugeben, dass es nicht nur an der Gefälligkeit lag, sondern mir hat auch sein recht hübsches Aussehen imponiert.“
 

Dave musste zugeben, dass er seit der Sache mit dem Essen… woran allein die Erinnerung ihn wieder erregte… mit den Gedanken spielte, ganz das süße Pet behalten zu wollen. Aber dessen rechtmäßiger Besitzer war sehr Starrsinnig und er würde alles für den Kleinen tun. Und hier hörte dann Daves Gedanken auf, sich weiter mit diesem Tierchen zu beschäftigen. Es hatte ihm als netter Zeitvertreib gedient, mehr aber auch nicht.
 

„Sie sind wirklich nicht besser, als Rick“, stellte John trocken fest, als er sich kurzzeitig von seinem begehrten Objekt trennte. Einfach weil ihn Daves letzte Worte reizten, weshalb er mit wenigen Schritten den anderen Mann erreichte, der ihn abwartend und mit gehobener Augenbraue ansah. Dieser wollte sich gerade bei ihm erkundigen, was er vorhatte, als John bereits mit seiner Faust ausholte und damit seinen Gegenüber zu Boden schickte.
 

Brummelnd setzte sich Dave auf, wagte sich aber nicht, ganz zu erheben. Einerseits aus Respekt vor dem Schwarzhaarigen und andererseits wollte er nicht erneut dessen Zorn heraufbeschwören. Einmal geschlagen zu werden und sich dabei versehentlich auf die Zunge zu beißen, reichte ihm.
 

„ Sie haben ja jetzt was Sie wollen. Nun gehen Sie“, verlangte Dave und wies mit seiner Hand auf die Tür.
 

„Das werden wir auch, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag“, verabschiedete sich John. Dann ging er zu Sumi, schlang einen Arm um dessen Hüfte und begleitete ihn nach draußen.
 

Dort warteten bereits Voss, seine Männer und sein eigenes Pferd auf ihn. Mit einem triumphierenden Lächeln ging er zu seinem schwarzen Hengst, wo er seinem geliebten Kätzchen aufs Pferd half. Danach nahm er hinter ihm Platz und legte wieder eine Hand um dessen schlanke Taille. Schützend drückte er den weichen Körper nah an sich, während er mit der anderen Hand die Zügel nahm.
 

Sumi ließ alles schüchtern über sich ergehen, da viele Blicke sowohl John, als ihm selbst galten. Was ihn nur verlegener machte. Da sehnte er sich zu den Zeiten zurück, wo er angekettet in Johns Schlafzimmer war. Wo sie unter sich waren und er nicht diese Nervosität in sich spürte, wie jetzt. Doch zugleich beruhigte ihn Johns Anwesenheit und wie dieser sich nah an ihn drückte, weshalb er sich unbewusst näher an den anderen Mann kuschelte und mit rötlich anlaufendem Gesicht auf den Pferdehals vor sich sah.
 

„Hey, wir sind bald allein, Kitty“, versicherte John seinem angespannten Kätzchen. Was wohl daran lag, dass ihn die vielen Männer Unbehagen bereiteten. Mit einem kurzen Dankesausruf, verkündete er den anderen, dass sie nun aufbrechen und sich wieder auf den Rückweg machen konnten. Woraufhin sich die Truppe in Bewegung setzte, vorne weg John… mit seinem kleinen Kätzchen… und Mayor Voss.
 

Ein erleichtertes Lächeln umspielte Johns Mundwinkel, als er seinen Blick von Sumi weiter gleiten ließ, um sich an den älteren Mann zu wenden: „Ich danke dir vielmal Voss. „
 

„Gar kein Problem, immerhin war ich dir was schuldig“, winkte dieser ab. „Aber weißt du, ich würde mich freuen, wenn ich die Person in deinen Armen… für die du solch eine Armee auf die Beine stellst, um sie zu retten… näher kennen lernen. Wenn dich also ein Besuch bei mir nicht stört, dann melde dich.“
 

„Das mach ich“, versprach John. „Übrigens habe ich noch einen alten Merlot im Keller gelagert.“
 

„Zufällig aus dem Jahr 1784?“ wollte Voss wissen und seine Augen glänzten neugierig.
 

„Ja, 1784, genau dein Jahrgang“, bestätigte John.
 

„Gut, ich freu mich schon sehr auf euren Besuch“, versicherte Voss. „Nur, pass diesmal besser auf den Kleinen auf.“
 

„Wird gemacht Sir, seine große Liebe lässt man nur einmal stehlen.“
 

„Das hoffe ich, Junge und jetzt lass uns mal schneller reiten, ich möchte noch vor der Abenddämmerung ankommen“, meinte Voss bestimmend, ehe er seinem Pferd die Sporen gab. Sobald sie schneller vorpreschten, zogen die nachfolgenden Männer nach und hielten dem Tempo von Voss mit.
 

Dabei ritten sie ohne Unterbrechung zu Johns Landgut und setzten dort sicher den Offizier, seine kleine Eroberung, sowie ein paar von seinen Männern ab.

„Na dann, sehen wir uns“, verabschiedete sich Voss noch von ihnen, ehe er umdrehte und weiterritt. Seine Arbeit hatte er getan und er musste gestehen, dass es ein schönes Gefühl war, wieder gebraucht zu werden. Seit er nämlich vor einigen Jahren sich zur Ruhe gesetzt hatte, vermisste er die Zeit, wo er spontan zu einem Einsatz gerufen wurde und mit seinem Pferd und Mann durch die Lande zog. Aber für heute reichte es, denn jetzt sehnte er sich lediglich nach einem schönen gemütlichen Sessel und einer Flasche Rum.
 

Derweil hatte John sein Kätzchen zum Haus gebracht. Um sein Pferd kümmerten sich seine Angestellten, während er mit seiner leichten Last… die während des Rittes eingedöst war… hoch in sein Gästezimmer. Dort setzte er den jüngeren Mann ab und hielt ihn weiterhin in seinen Armen. Dadurch konnte er ihm langsam beim aufwachen zusehen und wie die goldenen Augen des anderen ihn leicht unfokussiert suchten und haften blieben.
 

„John“, murmelte Sumi leise, als er den anderen Mann erkannte und sich fest an ihn klammerte.
 

„Ja, ich bin ja hier“, flüsterte ihm der Schwarzhaarige zu und nahm sein kleines Kätzchen in eine festere und besitzergreifendere Umarmung. Leicht wippte er vor und zurück, während er sich nah an den anderen kuschelte und seinen Nacken kraulte. Was auch ziemlich gut wirkte, da sich sein süßes Kätzchen langsam beruhigte.
 

„Ich hab dich vermisst“, gestand John seinem Gegenüber und ließ eine Hand vorsichtig zu Sumis Wange gleiten. Auch wenn er die letzten Wochen, jeden Tag diese weiche Haut berührt hatte, kam es ihm dennoch so vor, als täte er es heute zum ersten Mal. Dann hatte er seine Sicherheit verloren und berührte stattdessen behutsam sein begehrtes Objekt.
 

Was auch Sumi bemerkte, der Johns zurückhaltende Art bemerkte. Etwas, das ihn trotz des heutigen Schreckens, Lächeln ließ. Dieser Mann zeigte ihm erneut, dass er ihm vertrauen konnte. Und das bestätigte der Jüngere, indem er sich… mit einem zufriedenem Schnurren… stärker in die fremde Hand lehnte, was John amüsiert aufnahm.
 

„Das gefällt dir wohl“, vermutete John.
 

Gott, allein für diesen bezaubernden Laut, war er erleichtert, sein süßes Kätzchen nun bei sich zu wissen. Es wäre wirklich unverantwortlich, wenn andere auch diesen lieblichen Laut hörten und dadurch ebenso berührt wurden, wie sein Körper darauf ansprang. Denn er konnte spüren, wie ihm das Blut zu Kopf stieg und zugleich in eine tiefere Region, die noch von seiner Hose abgehalten wurde, sich ganz zu entfalten.
 

„Mir auch“, fügte John schmunzelnd an.
 

„John“, hauchte Sumi leise, ehe er sich etwas vorreckte, um neugierig vor den rauen Lippen des anderen stehen zu bleiben. Er schnupperte kurz mit seiner Nase und nahm den wohligen Geruch von Whiskey und Tabak auf. Ein schöner Duft, wie er fand, besonders wenn es von diesem Mann ausging.
 

Verlockend, dass sein Kätzchen von sich aus zu ihm kam, überbrückte John noch die kurze Distanz zu den dargebotenen Lippen des anderen. Warmer Atem schlug dabei gegen sein Kinn und die halb geöffnete Mundhöhle des anderen, ließ seine Selbstbeherrschung immer mehr sinken, bis er schließlich nachgab, sich etwas vorbeugte und…
 

„… nur ein Kuss“, nuschelte John, ehe er verlangend und sehnsüchtig zugleich den süßen Mund vor sich mit seinem eigenen verschloss.
 

Zutraulicher geworden, ließ Sumi es zu und wartete sogar mit Neugier darauf, wie weit John heute gehen würde. Er konnte sich noch an das brennen erinnern, als seine Lippen ihn das letzte Mal berührt hatten. Wie musste es erst sein, wenn er diesen richtig schmecken konnte? Mit diesen und ähnlichen erwartungsvollen Gedanken, schmiegte sich die Rothaut näher an den älteren Mann und bot ihm die Möglichkeit, von ihm zu kosten.
 

Was auch John bemerkte, als er über die immer noch geöffnete Mundhöhle fuhr. Als er keine Ablehnung in den goldenen Augen vor sich sah, ließ er sich dazu hinreißen, seine Zunge vorschnellen zu lassen und sie in die fremde Höhle vor sich zu führen. Und endlich… wie John mit einem vorfreudigem und leicht gedämpften Schnauben bewusst wurde… konnte er sein neues Territorium erkunden.
 

Während er die Zeit auskostete, um alles genau zu erkunden, begann er derweil wieder, den Nackenbereich seines geliebten Kätzchens zu kraulen. Weshalb es nicht lange dauerte und er den süßen Nebeneffekt davon hören konnte, als der Jüngere in ihrem Kuss zu schnurren begann. Die vibrationslaute übertrugen sich auch auf Johns Lippen und ließen ihn lächeln. Ebenso fingen seine Augen zu leuchten an, dass einzig und allein für den anderen Mann vor sich bestimmt war. Für Sumi.
 

TBC

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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  eden-los
2011-02-14T18:08:58+00:00 14.02.2011 19:08
danke für das ende ;P hab mich echt gefreut. und ist auch sehr schön geworden.

lg eden ^^
Von: abgemeldet
2009-11-01T19:39:17+00:00 01.11.2009 20:39
Hey,
du lebst ja noch! Hat ja lange gedauert ;-)
An sich ein gutes Kapitel, was mir aber auffällt ist, dass Sumi immer mehr zum Haustier wird, auch was sein Benehmen angeht. Er schnurrt, lässt sich füttern und drückt sich immer in Johns Nähe rum. Er hat sich auch kaum gewehrt, als Dave ihn z.b. baden wollte. Zumindest kam es nicht so rüber.

Das finde ich doch sehr schade, wo ist der stolze Krieger aus den ersten Kapiteln? Ich würde mich freuen, von diesem stolzen Mann wiederzuhören.
Ansonsten wars sehr niedlich, dass jetzt beide entgültgig wissen, was sie füreinander empfinden
lg
Betty
Von:  Toastviech
2009-10-24T09:30:47+00:00 24.10.2009 11:30
HI^^

Endlich ist Sumi wieder daheim. Es war so herzerweichend als er immer John gerufen hat~
Wirklich knuffig.
Wie gut das dieser schnell kam und sein Kätzchen zu sich geholt hat.
Das ging einfacher als gedacht.
Der Kuss war ein wunderschönes Ende für das kapi.

lg Toasty
Von:  Lucy-Sky
2009-01-31T19:10:33+00:00 31.01.2009 20:10
Es geht weiter!*freu*
Hoffentlich kann John Sumi schnell retten. Dave ist schon mehr als nur unsympathisch und ich hoffe das Sumi nicht so lange bei ihm bleiben muss.
Von: abgemeldet
2009-01-31T00:07:26+00:00 31.01.2009 01:07
Endlich gehts weiter!!
Oh verdammt, also die beiden haben echt kein Glück (John und Sumi)
Vor allem kann ich nicht verstehen wie John Dave so einfach ziehen lassen konnte! Das war verdammt nochmal sein Haus! Überall sind seine Bedienstete und was weiß ich nicht alles! Er hätte nur dafür sorgen müssen dass alle sofort kommen und ihn unterstützen und dann hätten Dave seine Gorillas auch nichts mehr genützt.
Jetzt hat Dave Heimvorteil, und das wird verdammt hart Sumi da wieder rauszuholen.
Ja, der liebe Sumi... langsam fehlt ihm John. Schön dass er das so schnell merkt...
Von:  Toastviech
2009-01-29T21:10:11+00:00 29.01.2009 22:10
Yuhu es geht weiter!

Ich hasse Dave so sehr aus tiefen, ehrlichen Herzen. ALso so sehr kann man gar nicht mehr hassen glaub ich.
Sumi tut mir so leid.
Ihc weiß nicht wie sich dieses Schwein von dave einfach Sumi schnappen konnte? Hatte er das Recht?
Ich hoffe es wendet sich rasch zum Guten,

lg Toasty
Von: abgemeldet
2009-01-29T09:53:53+00:00 29.01.2009 10:53
juhu es geht weiter!:D wieder ein tolles Kapitel.^^ Armer Sumi Ich hoffe John kann ihn retten. Freu mich aufs nächste Kapitel, mach weiter so<33
Von:  Lucy-Sky
2008-11-29T17:59:35+00:00 29.11.2008 18:59
Oh nein, das ist doch jetzt nicht dein ernst? Wehe jemand tut Sumi was an, gerade wo es so gut läuft und John sogar den Namen von ihn kennt und nun sind sonst was für Leute in Johns Haus und bedrohen wohlmöglich Sumi und die anderen Menschen im desen Haus. Ich hoffe da passiert nichts schlimmes.
Von: abgemeldet
2008-11-28T14:38:40+00:00 28.11.2008 15:38
Er hat einen Namen!! Er hat einen Namen!! Ich bin so froh! Und jetzt findet auch Kommunikation auf einer anderen Ebene statt... wie genial!
Aber nicht mal die Verschnaufpause gönnst du ihnen, das eine Unglück jagt das nächste, schon wieder muss John sich um Sumi fürchten
Schön war auch dass John Akzeptanz erfährt, von dem.... ach wie heißt er gleich? War auch eine schöne Stelle
Was mich aber am allermeisten gefreut hat, war auch mal aus der Sicht von Sumi zu lesen. War ja leider nur selten der Fall, bisher. Von daher wars schön, mal aus seiner Sicht was zu hören
So, das wars von meiner Seite
Danke für die Benachrichtigung und die Antwort auf den Kommi
Bisou
Betty
Von: abgemeldet
2008-10-23T21:03:32+00:00 23.10.2008 23:03
hmmm, ich hätte mir gedacht dass er nach dem kuss wütend ist und schlecht von john denkt... tut er offenbar nicht
yeah... er fragt nach übersetzungen, super dann kann er ihm endlich ein bisschen was sagen. und wenns nur ein hallo. ich bin john. so grundlegende wörter eben, sind, das kann echt berge versetzen
freu mich schon aufs nächste kapitel und hoffe es dauert nicht so lange wies letzte
lg aus frankreich
beddl-cat
ps: danke schön für die antwort hab mich riesig gefreut


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