Sengoku Daimyo von Prihe (Kriegsherrin) ================================================================================ Kapitel 2: Die Suche beginnt ---------------------------- Ist es nun tatsächlich schon so lange her? Hm, Schande über mich, aber die vergangen Wochen waren sehr...Nerven aufreibend, um es gelinde auszudrücken. Ich finde schon kaum Zeit, ein entspanntes Bad zu nehmen, um meine strapazierten Nerven zumindest etwas zu entlasten. Geschweige denn, befreiend zu schreiben oder zu lesen und kommentieren. Nun, heute habe mich aber 3 Stunden hingesetzt und dieses Kapitel zuende geschrieben und überarbeitet. Immerhin stand es sowieso fast fertig... Ja, wie ich sehe, sind es trotz der langen Zeit relativ wenig Kommentare... herrje, was ist nur los mit der Community? Es waren auch mal mehr motivierte Leser vorhanden .__.' Bestes Beispiel ist eigentlich die himmlische FFs von Amalia-chan ;) Verdient hätte sie schon über 300 Kommentare zu haben. Aber stattdessen schriebt sie so wundervoll und FFs mit weitaus weniger Charme, Spannung und Spaß werden mit sinnlosen Kommentaren zugemüllt... Nagut, man will sich ja auch nicht zu sehr beschweren. Ich möchte nur nochmals daran erinnern: Als Author veröffentlicht man hier eigentlich, um Rückmeldungen jeder Art zu empfangen. Ich meine, sonst könnt ich meine Kapitel auch für mich behaltne und mich darüber freuen, schon soviel geschrieben zu haben. Dann brauche ich sie nicht irgendwo on zu stellen. Q.Q Aber ich denke, ihr versteht, dass mir die kleinste Hoffnung auf Kommentare dann doch lieber ist... Hoffnungsvoll wünsche ich euch viel Spaß... ____________________________________________________ Die Suche beginnt Ein spitzer Schrei weckte wenige Stunden später das gesamte Schloss. Aufgeregt holte man sofort Daimyo-sama und drückte ihr das Schreckensobjekt, in Form eines Briefes, in die Hand. Diese hatte umgehend nach dem Wachtmeister schicken lassen und den Hofmeister beordert. „Ja, Herrin?“, zackig meldete sich der kommandierende Wachtmeister. Ihre Augen funkelten ihn erbost an, ob nun explizit wegen ihm oder der Situation generell. „Wer hatte gestern Abend die Nachtwacht?“ „Auf jedem Turm waren fünf Männer postiert, die Tormauern hatten je vier und in den Wachthütten standen insgesamt zwölf Mann bereit“, er zitterte kaum merklich und hatte die Hand in seinen Schwertknauf verkrampft. Leise zischend fragte sie: „Und dann ist einfach jemand hier hereinspaziert und hat unbemerkt die Prinzessin entführt?“ Nur zu deutlich erkannte er die Gefahr hinter dieser Frage. Allein, weil er von Klein an zu eherner Disziplin gedrillt worden war, stand er noch aufrecht vor der Dämonin, deren Youki merklich anstieg. Ihre grünen Puppillen waren bereits gefährlich rot umrandet und es fehlte nur, dass sie ein warnendes Knurren von sich gab. Er schluckte und scheiterte kläglich, die nächsten Worte ohne stottern heraus zu bringen: „Nun, keiner der Männer scheint etwas bemerkt zu haben…“ „So, scheint es also…?“, unterbrach sie ihn. Er fuhr schnell fort, da er seinen Kopf bereits vor sich auf dem Boden rollen sah. „…aber wir haben etwas entdeckt, was erklärt, weshalb alle Wachen…unpässlich waren.“ Damit hatte er sich vor den bereits gefährlich glühenden Klauen seiner Gegenüber gerettet. Ihre Neugierde war geweckt und so forderte sie ihn auf, weiter zu sprechen. „Wir haben entdeckt, dass in den Duftschallen ein Kraut beigemischt war. Es war so fein, dass man es nur festgestellt hatte, weil einer meiner Männer allzu allergisch darauf reagierte. Und bei näherer Betrachtung stellte es sich als Kyenkraut heraus, welches eine schwächende und benebelnde Wirkung hat.“ „Und wie lange wusstet ihr schon davon?“, hakte sie nach. Der Wachtmeister konnte bereits fühlen, wie sich erneut eine unangenehme Spannung aufbaute. Schuldbewusst benetzte er seine trocken gewordenen Lippen. Mit dieser Frau war auch nicht gut Kirschen essen, wenn es um ernste Dinge ging. Verständlich, denn immerhin war sie die Daimyo , die oberste Befehlshaberin in Kriegszeiten und in friedlichen Zeiten die Hüterin dieses Friedens. Eine eiserne und unnachgiebige Hüterin, kontrolliert und mit klarem Verstand. Wenn er ehrlich war, so war es ihm lieber unter dieser Frau zu stehen, als unter irgendeinem anderen General, den er kannte. Ungeduldig hob sich eine ihrer Augenbrauen gen Stirn. Er fasste sich und antwortete zögerlich: „Seit ungefähr 10 Tagen, Herrin.“ Hastig fügte er hinzu, als er bereits einen neuerlichen, drohenden Anstieg ihrer Aura spürte: „Aber wir haben uns vorläufig nicht viel dabei gedacht. Dennoch beauftragte ich zwei Männer dazu, dem auf den Grund zu gehen… und gestern haben wir entdeckt, wer genau aus der Dienerschaft das Kraut beigemischt hat…“ Sie ließ ihn den Satz kaum beenden, da fragte sie bereits: „Wo ist er?“ „Im Kerker, Herrin. Wollt ihr ihn sogleich sehen?“, ein knappes Nicken ihrerseits folgte. Erleichtert, da ihre Gedanken sich nun auf jemand anders richteten, verbeugte er sich kurz und gebot ihr, ihm zu folgen. Im verzeigten Kellergewölbe und stickigen Kerker des Schlosses angekommen, entließ sie den Wachtmeister mit einer Handbewegung. Er salutierte gehorsam und verschwand dann auch so schnell wie möglich. Er wollte es nicht riskieren, zu lange in ihrem Blickfeld zu bleiben, um eventuelle Rügen doch noch zu empfangen. Sie war an solch Verhalten gewöhnt und hätte es auch nicht anders gewollt. Respekt erforderte immer eine gewisse Prise Furcht. In der dunklen Kammer saß auf der harten Pritsche eine junge Dämonin. Sie hatte die Hände fest verkrampft und blickte mit einem ängstlichen Ausdruck der Person entgegen, die durch das Eisengitter hereingelassen wurde. Im Dunkeln erkannte sie nur eine lange Flut von Haaren und eisig blitzende Augen in smaragdgrün. Eine Gänsehaut überfuhr sie. Sie wusste, dass sie für ihre Taten bestraft werden musste- der Tod war eine realistische Aussicht. Die Kriegsherrin beugte sich herunter und musterte das zitternde Geschöpf vor sich. Sie war kaum mehr als ein ängstliches Kind, das einen grässlichen Fehler begangen hatte. Eine kleine, gewöhnliche Dienerin im Schloss. „Wer hat dich beauftragt?“ Ihre Stimme duldete keine Ausflüchte, keine Ausreden und auch keinen Funken Hoffnung. Das Leben dieses Kindes war verwirkt, egal was sie sagte. Und die Dienerin wusste es auch. Allein ihre Angst vor einer qualvollen Folter und einem langen Tod, ließen sie ehrlich antworten. „Ein Mann…“, ihr Gegenüber wirkte nicht zufrieden mit dieser dürftigen Antwort. Sie unterdrückte ein Zittern und schluckte schwer. Tränen schossen ihr in die Augen, allein wegen diesem Mann saß sie nun hier! Sie hatte für ihn ihr Leben verwirkt… „Er hat mir Liebe geschworen. Er hat gesagt…wenn ich ihm helfe, werden wir ewig zusammen Leben, er würde mich aus dem Schloss holen. Wir würden eine gemeinsame Zukunft haben. Er sagte, er würde sich ein kleines Gut kaufen können…“, sie steigerte sich in verzweifelte Wut. Ihr Leben war einer Lüge zum Opfer gefallen. In der Daimyo regte sich kurz etwas. Dieses Mädchen war von einem Mann um den Finger gewickelt worden. Die Liebe hatte ihr den Verstand benebelt und sie zu einem gefügigen Werkzeug gemacht. Sanfter verlangte sie nun zu wissen: „Kannst du mir seinen Namen nennen?“ Die Dienerin wachte aus der Rage, in die sich ihre Gedanken gesteigert hatten. Mit großen, braunen Augen sah sie ihre Gegenüber an. Ein Hauch von Mitgefühl kitzelte ihre betäubten Sinne, sie hatte dieses Mitgefühl nicht erwartet. „Er…er nannte sich nur Nakamura. Aber es kannte ihn keiner in der Umgebung unter diesem Namen…“. Die Daimyo nickte und richtet sich langsam wieder auf. „Hast du einen Gegenstand oder ein Kleidungsstück von ihm?“ Die Angesprochene reagierte sofort mit einem nachdenklichen Nicken. Sie witterte ihre Chance, dem Schuldigen doch noch ein grausames Ende zu schenken. Und sei ihr Leben auch verwirkt, zumindest sollte dieser Mistkerl nicht ungeschoren davon kommen. „Ja, Herrin. Bitte…“, sie schwieg kurz. Dann fasste sie sich Mut und sprach ihre Bitte aus: „Bitte… bestraft ihn, Herrin. Lasst… Lasst mein Leben nicht völlig wertlos gewesen sein!“ Zu ihrem Erstaunen breite sich ein sanftes und verständiges Lächeln auf dem Gesicht ihres Gegenübers aus. Nur für einen flüchtigen Moment, dann sagte sie: „Er wird sterben, tausend Tode und noch mehr.“ Dankbarkeit erfüllte die Dienerin. Und dann glaubte sie, ihr Herz setze bei den nächsten Worten einige Schläge aus. Die Daimyo, die als grausame und unbarmherzige Hüterin des Schlosses bekannt war, sagte: „Aber dein Leben soll noch nicht verwirkt sein.“ Sie ließ die Worte wirken, und als sie bereits durch das Tor geschritten war und man es hinter ihr schloss, drehte sie sich nochmals um: „Du wirst hier verweilen, bis ich wiederkehre. Dann soll über dich gerichtet werden.“ Auf dem Vorhof kam ihr der Hofmeister entgegen. Mit einem knappen Nicken erlaubte sie ihm näher zu treten, während sie weiter lief. Er folgte ihr in dem sittlichen Abstand und hatte sich zu einer Verbeugung verneigt. Sie sah ihn nicht an, als sie befehlte: „Ich breche sofort auf. Sag ihnen bescheid, dass sie sich fertig machen sollen. Ich erwarte sie in weniger als einer Stunde am Haupttor.“ „ Ihnen , Herrin?“ Sie kniff die Lippen zusammen. „Ja, ihnen . Und während ich weg bin, beordert Kureno-sama, sich um alle Angelegenheiten angemessen zu kümmern. Und holt euch von der Gefangenen die Kleidungsstücke des Entführers.“ Mit einem weitern Nicken entließ sie ihn und verschwand im Ostflügel. Der Hofmeister verneigte sich noch ergiebig und verharrte einen Moment nachdenklich. Es verhieß nichts Gutes, dass die Herrin nach den besten- jedoch exzentrischen- Soldaten des Schlosses verlangte. Für gewöhnlich bildeten diese den zusätzlichen Schutz des Schlosses. Demnach musste sie viel mehr als eine simple Entführung erwarten. Und er hatte nicht unrecht, denn die Daimyo hatte das untrügerische Gefühl, welches Teil ihres Erbes war, dass der Mann, der hinter diesem Verbrechen stand, weitaus schwieriger zu schlagen sein würde, als ein gewöhnlicher Dieb und Unhold. Der feine Duft von Rosen stieg ihm in die Nase. Einen Moment war er unfähig, diesem Duft einströmende Erinnerungen zuzuordnen. Es überkam ihn wie ein kalter Guss und war doch eine warme Erinnerung, die ihn harmlos umschmiegte. Unbewusst führte ihn sein Instinkt wohl schon eine gute Weile diesem Duft entgegen. Sie hatten den dichten Wald betreten und folgten einem ausgeschlagenem Pfad. Sehr seltsam, wen man bedachte, dass dieser Wald von keinen Menschen häufig durchquert oder genutzt wurde. Woher also der Pfad? Er blieb stehen und orderte seinem Gefolge, hier zu lagern. Der Tag neigte sich bereits. Mit innerer Neugier erfüllt, nach Außen hin jedoch völlig ausdruckslos, folgte er dem schwachen Duft. Knospende Rosen , er machte einen Satz in die Baumkronen. Das hier war wichtig, er spürte es ganz deutlich. Bis zu einer kleinen Lichtung folgte er dem Pfad, der von dort nicht mehr wegführte. Nachdenklich betrat er, was wohl als Lagerplatz genutzt worden war, denn ein kleines Fleckchen Erde wies auf ein Feuer hin. Seine Finger griffen in die kalte Asche, er hob sie hoch und lies sie aus seiner Hand tragen. Der Wind frischte auf. Einige Stellen Grases waren platt gedrückt worden, doch hinterließen keine nennenswerten Spuren. Seltsam, dachte er. Um sogar seine gute Nase zu täuschen, mussten erfahrene Dämonen unterwegs gewesen sein. Trotzdem haftete dieser schwache, liebliche Duft in seiner Erinnerung, wie Fliegen am Honig kleben blieben. Er schloss die Augen. Ein Gesicht trat in seinen Geist, lange Haare und feine Züge. Eine unbestechliche, golden glänzende Aura umgab die vertraute Gestalt. Tsukino No Kami (Göttin des Mondes) Ein Schauer ergriff ihn. Sie war hier gewesen, hatte diesen Platz aufgesucht. Während die Sterne Stellung bezogen, stand er dort und sah nachdenklich hinauf. Warum war sie unterwegs? Warum hatte er ihre Präsenz nicht wahrgenommen? Wo bist du hin, knospende Rose? An einem anderen Ort, in einer entfernten Gegend: „Herr, er ist angekommen“, flüsterte der Diener in einer tiefen Verbeugung. „Hat er sie mitgebracht?“ „Ja, Herr.“ Ein unheilvolles Lächeln schlich sich auf die Züge des schwarzhaarigen Mannes. „Gut, man soll sie in das Verlies sperren. Und bringt den Mann dann herein“, wies er den Diener knapp an ohne ihn noch weiter Aufmerksamkeit zu würdigen. Der Angesprochene gehorchte ohne zu zögern. Alles verlief nach Plan. Seine Zuversicht in den Entführer war nicht vergebens gewesen und nun besaß er einen wichtigen Schlüssel zu seiner Zukunft. „ Prinzessin Yoshiko , du bist nur eine weitere Figur auf diesem Spielfeld. Und bald wirst du merken, dass ich derjenige bin, der die Züge plant, umsetzt und beherrscht!“ Ein leises, schauriges Lachen erklang. Ja, mit diesem Schritt war seine Stellung äußerst günstig. Und bald, da würde ihm noch ein anderes Schmuckstück ins Netz gehen. Eines, das weitaus lohnenswerter war, als die Erbin des westlichen Reiches. „Alle Männer dieser Welt streben nach Macht“, flüsterte er vor sich hin. „Und ich, ich werde dank dir zu noch größerer Macht aufsteigen. Zu undenkbarer Macht… dank dir, Göttin des Mondes .“ Er sah lange aus dem offenen Fenster in die Nacht und auf den sternklaren Himmel. Die silberne Scheibe hatte gerade gestern den Neumond passiert. Die dunkelste Nacht lag hinter ihnen, im Moment. Denn er wusste, dass er mit Vorlieb noch weitaus dunklere Zeiten über die Welt bringen wollte. Er lachte still in sich hinein. An der Tür wurde verhalten geklopft. Er ließ die zwei Männer eintreten, der Diener verneigte sich tief und verschwand schnell. Der andere Mann, noch in seiner dunkelgrauen Arbeitskleidung, zeigte sich seinem Stand entsprechend demütig. Er wartete, bis der Mann, dessen Anordnungen er Folge leistete und den die Dunkelheit des Zimmers fast verschluckte, das Wort an ihn richtete: „Verlief alles ohne Probleme?“ Kalt, knapp und direkt, so war sein Herr immer gewesen. Er nickte ebenso knapp und antwortete: „Ja, Herr. Alles verlief ohne Zwischenfälle und auch die Verfolger konnte ich erfolgreich auf eine falsche Fährte locken.“ Ein Lachen ließ die Silhouette am Fenster erzittern. Sein Herr war sichtlich zufrieden, dies zu hören. Er entließ ihn mit dem Versprechen, seine Bezahlung beim zuständigen Verwalter abholen zu können- eine Bezahlung, die ihm ein sicheres Leben garantieren sollte. _____________________ Die Hoffnung stirbt zuletzt...Rückmeldungen, Vermutungen, Anregungen? *lieb lächel* ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)