Gibt es doch Hoffnung? von Tatsu-addict (~Sequel zu: Kann es das gewesen sein?~) ================================================================================ Kapitel 3: Der Einfall ---------------------- 3. Der Einfall Der Abend verging schnell. Und zu Tatsurous Erstaunen hatte es ihm wirklich gut getan. Er hatte nicht einmal an Yukke gedacht. Doch genau in diesem Moment, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Wieso saß er hier und verplemperte seine wertvolle Zeit, wenn er doch nach dem Bassisten suchen musste? Er konnte es nicht glauben, dass er dieses Ziel auch nur eine Sekunde aus den Augen verloren hatte. “Ta-chan, was ist los?” Miya musste einen siebten Sinn haben. Wie sollte man sonst erklären, dass er die kleinste Stimmungsschwankung sofort bemerkte? “Nichts. Was sollte sein?” Ein gekünsteltes Lächeln zierte das Gesicht des Sängers. Miya hob zweifelnd eine Augenbraue. “Du sollst mir die Wahrheit sagen. Ich sehe, dass du über irgendetwas nachdenkst. Also was ist es? Oder halt. Lass mich raten. Yukke?” Der Größere senkte nur den Kopf. Miya seufzte auf. Doch ehe er etwas sagen konnte, meldete sich Sato zu Wort. “Ich weiß, dass der Spruch abgedroschen klingt aber: Du wirst ihn finden! Da bin ich mir sicher. Er wird es auch nicht mehr lange ohne uns, oder besser gesagt dich, aushalten.” Tatsurou sah ihn erstaunt an. Der Drummer grinste nur. “Ich habe es schon bemerkt ehe ich von dem Brief wusste. Er hat dich ständig beobachtet und ihr habt ständig beieinander gehangen. Das war schon auffällig.” Ein schweres Seufzen kam von Tatsu. “Und warum habe ausgerechnet ich es nicht bemerkt? Dabei war es doch so offensichtlich…” Daraufhin fiel Sato nichts ein. Miya durchbrach die kurze Stille. “Er wollte nicht, dass du es merkst. Das hat er dir doch geschrieben. Und leider ist es meistens so, dass die Menschen, die es betrifft blind sind. Sie sind blind für die Liebe die ihnen entgegen gebracht wird.” Als der Sänger die Worte des Leaders vernahm, musste er schlucken. Wie Recht er doch hatte. Aber warum war das so? //Wieso nur habe ich nichts bemerkt?// Tatsurou war der Verzweiflung nah. Doch auf einmal legte sich ein Arm um seine Schultern. Es war Sato. “Ich bin mir sicher, dass wir ihn finden. Und dann wird alles gut. Du wirst es sehen. Wir werden dir helfen wo wir können!” Der Drummer grinste und auch Tatsu brachte ein kleines Lächeln zustande. “Da bin ich mir auch sicher. Aber lass uns jetzt schlafen. Wir brauchen noch viel Kraft bis dahin.”, mischte sich der Gitarrist ein. Sato stimmte Miyas Worten zu und verabschiedete sich von den beiden. Der Kleinere hatte darauf bestanden, dass er die Nacht bei ihm blieb. Er musste sich wirklich große Sorgen machen… Nachdem der Drummer dann gegangen war, machte Miya auch schon das Gästebett fertig. “Wenn irgendwas sein sollte, dann ruf mich einfach. Bis morgen dann. Gute Nacht.” Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und Tatsu war wieder allein. Er legte sich auch gleich hin. Doch an Einschlafen war nicht zu denken. Er wälzte sich unruhig von einer Seite auf die andere. Nach einiger Zeit setzte er sich wieder auf. //Es geht nicht. Ich kann hier doch nicht seelenruhig schlafen, wenn ich meinen Pilzkopf noch nicht gefunden habe… Aber ich hab schon überall gesucht wo ich suchen konnte. Ich bin so ein Idiot!// Und wieder weinte er. Seit Yukke verschwunden war, tat er das schon täglich. Er hätte nie gedacht, dass ihm ein Mensch einmal so wichtig sein würde… Das hatte er immer für unmöglich gehalten. Aber der Bassist hatte es geschafft. Er hatte es geschafft, dass ein Mensch ihm, Tatsurou, wichtiger war als sein eigenes Leben. Und das wollte Tatsurou dem anderen auch zeigen. Aber er musste ihn finden. Das war die einzige Möglichkeit und die einzige Chance die ihnen noch blieb. Doch wo? Und während er nachdachte, driftete er in einen unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen wachte er durch Geräusche aus der Küche auf. Miya war schon dabei das Frühstück zu machen. Der Sänger schlurfte in die Küche. “Ohayou gozaimasu.” Ein Lächeln lag auf Miyas Gesicht. “Und wie hast du geschlafen?” “Gar nicht. So fühle ich mich jedenfalls.” Tatsu setzte sich an den Tisch und legte seinen Kopf auf die Tischplatte. Ein langes Seufzen war zu hören. “Wenn wir mit frühstücken fertig sind, dann gehen wir raus. Vielleicht ein bisschen einkaufen.” Der Größere sah auf. “Ich weiß nicht. Ich hab keine Lust darauf…” “Du hast in letzter Zeit nie zu etwas Lust. Aber so geht das nicht. Du musst wieder unter die Lebenden. Also keine Widerrede. Wir gehen nachher raus!” Und damit war für Miya die Sache gegessen. Er machte sich wirklich Sorgen um den Vocal. Aber er konnte ihn auch nicht mit Samthandschuhen anfassen. Es war noch nichts verloren. Doch Tatsu benahm sich genau so. Und das konnte nicht gut ausgehen. So etwas ging nie gut aus… Er musste sehen, dass noch Hoffnung besteht. Und das würde er auch noch! Der Gitarrist war fest entschlossen ihm zu helfen! Und im Augenblick war das beste Mittel Ablenkung. Nach einigem Hin und Her hatte Miya Tatsu dann doch so weit, dass sie in die Stadt konnten. Sie schlenderten durch die Straßen und gingen hin und wieder in kleine Second-Hand-Läden. Aber auch das half nichts. Der Sänger war überhaupt nicht anwesend. Wenn er etwas gefragt wurde, reagierter er entweder erst nach dem zehnten Mal fragen oder nur ein “Hm” war zu vernehmen. Miya beschloss in ein Cafe zu gehen. Dort hatten sie Ruhe und man konnte sich ungestörter unterhalten. Also machten sie sich auf den Weg zum nächsten Cafe. Doch auf einmal blieb Tatsu stehen. Der Gitarrist wunderte sich und ging die paar Schritte zurück. Der Vocal stand vor dem Fenster eines kleinen Reisebüros und starrte auf ein Bild, welches eine kleine Hütte in den Bergen zeigte. “Das ist es! Ich bin so ein Idiot!!! Wieso bin ich da nicht eher drauf gekommen?” Tatsu drehte sich zu dem Kleineren um und sah in freudestrahlend an. “Was ist denn los?” wollte Miya wissen. “Ich weiß wo Yukke ist.” Das war auch schon alles was er verstehen konnte, denn der Sänger rante schon davon. “Ta-chan jetzt warte doch mal. Wo willst du denn hin? Was ist mit Yukke? Wo ist er?” “Das erklär ich dir alles später. Ruf mich einfach auf dem Handy an. Ich hab jetzt keine Zeit mehr! Ich muss zu ihm!” Und schon sah er nur noch den schwarzen Haarschopf zwischen den Leuten. //Hoffentlich hat er Recht und verrennt sich da in nichts. Ich würde es ihm von Herzen gönnen.// Und so machte sich Miya wieder auf den Heimweg um von dort aus den Sänger anzurufen. Schließlich wollte er wissen, was los war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)