The GazettE - Im Dunkeln 2 von -Harlekin- (Der Tod ist nur der Anfang) ================================================================================ Kapitel 2: Stress ----------------- Lautlose Gestalten schleichen durch die finsteren unterirdischen Kanäle…bis ein hoffnungsloses Seufzen ertönt… „Ach Suguru…Irgendwie bekomme ich dieses Gefühl nicht los, dass wir ihn nie finden werden…“ „Aber er muss doch irgendwo noch hier in der Stadt sein! Und bestimmt wird er seine Opfer auch hierher schleppen…“ „Und wie kannst du dir so sicher sein, dass er überhaupt noch lebt?? Nur weil seine Leiche verschwunden ist…ich meine…das könnten ja auch irgendwelche Tiere gewesen sein.“ „Tiere in der Kanalisation?“ Aoi wirft dem Blonden einen ungläubigen Blick zu. „Naja…ach keine Ahnung…“ „Ich verstehe deine Zweifel, Kôyô. Aber…ich bin mir sicher, dass er lebt…und als wahnsinniges Monster hier herumgeistert!“ „Aber du hast ihn doch kein einziges Mal gespürt!“ „Genau, deswegen suchen wir ihn doch! Ich weiß sofort, wenn er in unserer Nähe ist! Und ich weiß, dass er lebt…Ich weiß es…“ Uruha blickt stumm auf das stinkende Wasser neben ihnen, das langsam vor sich hin verdunstet…während sie weiter durch den Tunnel gehen. Er kann in dem Wasser sein Spiegelbild nicht erkennen…Es ist zu trüb… Ja…sein Freund würde ihn sofort spüren…aber er vergisst wohl, dass auch Miyavi ihn spüren konnte…So ist das zwischen ihnen doch auch. Wenn ein Vampir jemanden verwandelt, dann gehen sie auch zugleich auf eine starke Verbindung ein. Bei einer sehr starken Verbindung, was jedoch eher seltener der Fall ist, ist sogar eine mentale Gedankenübertragung möglich. Doch die Verbindung hat auch den Nachteil, dass der Gebissene von dem Vampir gekennzeichnet wird…für immer…Manchmal träumt der Verwandelte nämlich von der Vergangenheit des Anderen und so verschwindet dieser, niemals aus seinen Kopf…Er bleibt für immer in das Gedächtnis des Gebissenen erhalten…lebendig… Unbehaglich starrt der Blonde auf das Schwert, dass Aoi bei sich trägt…Es versetzt ihm einen Stich…einen schmerzhaften Stich…Sofort schweifen seine Gedanken wieder an eine bestimmte Person…eine Person, mit der er auch eine starke Verbindung hatte…eine Person, die ihn…sein ganzes Leben verfolgen wird…Seit Yune tot ist, trägt er das Schwert bei ihren Erkundungstouren immer bei sich…Er meint, dass es eine gute Waffe wäre, um sich gegen Miyavi zu wehren…doch Uruha hasst dieses Schwert…Es erinnert ihn jedes Mal daran, wie er seinen Blutsverwandten getötet hatte…Er hatte ihn eigenhändig mit dieser Waffe getötet…Es schmerzt so sehr…Es wäre ihm lieber gewesen, wenn er ihn nie mehr wieder getroffen hätte…ihn nie hätte töten müssen… „Suguru…wenn du unbedingt eine Waffe dabei haben willst, wieso kaufst du dann nicht einfach ein anderes Samuraischwert???“ Es…tut so verdammt weh… „Weil die Scharfgeschliffenen sauteuer sind.“ „Aber…ich mag dieses Schwert nicht, das weißt du doch!“ Plötzlich bleibt der Schwarzhaarige stehen. „Fängst du nun schon wieder damit an, oder was?? Yune geht dir wohl einfach nicht mehr aus dem Kopf!“ „Was denkst du denn??? Yune hat mich doch verwandelt! Er…wird immer bei mir sein, ob ich will oder nicht…und dass du sein Schwert bei dir trägst, macht es nicht gerade einfacher für mich!“ „…Träumst du immer noch von ihm?“ Langsam wird es Uruha unangenehm und er muss sich genervt eine Strähne aus dem Gesicht streichen. Wieso fragt er ihn das??? „Manchmal. Tust du doch auch von mir oder etwa nicht?“ „Ja. Aber ich dachte wenn er tot ist, träumst du nicht mehr von ihm.“ „Ich werde IMMER von ihm träumen!!“ Wütend geht der Lead Gitarrist weiter. Was geht ihm das eigentlich an??? „Du liebst ihn doch noch immer, Kôyô!!“ „Nein tu ich nicht!!!!“ Trotzig spuckt der Schwarzhaarige ins schmutzige Wasser. „Doch!!! Ihr hättet fast geheiratet und nun tust du so, als hättest du keine Gefühle mehr für ihn!! Denkst du ich höre dich nicht…wie du in der Nacht weinend seinen Namen flüsterst??“ Und wieder bricht ein großer Streit aus…Seit Yunes Tod vor einer Woche streiten sie fast jeden Tag…Aoi denkt, dass sein Freund seinen toten Verlobten noch geliebt hatte und er war noch immer beleidigt, dass ihm der Blonde nichts von ihm erzählt hatte. Und dann war natürlich noch die Sache mit Aois Eltern, die auf keinen Fall von ihrer Beziehung wissen durften und letztendlich die Tatsache, dass Miyavi frei herumlief und Menschen tötete, falls er wirklich noch lebte. Das alles zerrte hartnäckig an ihrer Beziehung…keine Freizeit mehr…nur noch Streit…Das ist wirklich keine glückliche Beziehung… „Waaaah!!! Halt die Klappe!! Halt die Klappe!!!! Ich kann es nicht mehr hören!!“ Wehleidig presst sich der Blonde die Hände auf die Ohren, während Aoi immer noch wütend auf ihn einredet…Er kann es einfach nicht mehr ertragen!! Es bereitet ihn schon genug Leid, dass er seinen Ex-Freund…seinen Blutspartner…auf den Gewissen hatte…doch diese Streitereien mit dem Schwarzhaarigen…Er zerbricht daran!! Kaum eine Woche richtig zusammen…kaum eine Woche vergangen, seit sie sich gegenseitig ihre Liebe gestanden hatten und schon Unstimmigkeiten…von Anfang an schon Streit…So hatte er sich das Zusammensein mit Aoi nicht vorgestellt! „H…Hey!! Wo gehst du hin, Kôyô???“ „Nach Hause! Ich habe keinen Bock mehr! Du kannst alleine weiter nach ihm suchen! Es hat eh keinen Sinn! Deinen Miyavi finden wir sowieso nicht! Seine Leiche ist bestimmt schon längst in diesen stinkenden Abwässer komplett verrottet!“ Zornig schreit ihm Aoi hinterher… „ER IST NICHT TOT!!!!!!“ „Wie du meinst…“ Abfällig winkt der Blonde ab und steigt die nächste Leiter nach oben. Er hatte keine Lust mehr sich weiter zu verausgaben…der Andere hörte sowieso nie zu. „Wir sehen uns dann zuhause. Viel Spaß noch bei deinem Suchspiel.“ Beleidigt schlägt der Schwarzhaarige auf die Leiter und schaut zu, wie der andere die Kanalisation verlässt. „Na gut…Dann gehe ich eben alleine weiter suchen! Ich komme auch ganz gut ohne dich zurecht!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)