Immersüße Verführung von abgemeldet (Liaison...HGxD) ================================================================================ Zufall oder Schicksal? ---------------------- Kapitel achtundzwanzig: chance or fate? ”Hermine? Willst du meine Frau werden? Willst du mich heiraten?” “Ja, ich will.” Seufzend stand Hermine vor einem menschengroßen Spiegel und beäugte sich kritisch. Es war also soweit. Heute war der große Abschlussball. Hermine wusste, dass Ron und Harry im Gemeinschaftsraum warteten. Ginny war noch im Badezimmer beschäftigt. Trotzdem konnte sie nicht einfach runter gehen, Ron liebevoll begrüßen und zum Ball gehen. Die Prüfungen waren hart gewesen. Nervenzerfetzend. “Und immer noch nicht das Schwierigste in meinem Leben!”, dachte Hermine traurig. Sie hatte Draco seit der Sache in der Bibliothek nicht mehr gesehen. Nach ihrem letzten offiziellen Schultag hatte sie sich in ihrem Zimmer hinter ihren Bettvorhängen versteckt und dort gelernt. Die Bibliothek war ein Tabu-ort und Mahlzeiten nahm sie immer sehr früh oder sehr spät zu sich, so dass sie die 'Rush Hour'- Zeiten meiden konnte. Rational wusste Hermine, dass sich ihr Problem mit Draco nicht von alleine lösen würde. Aber Hermine hielt daran fest glauben zu wollen, obwohl ihr das immer schwerer fiel. SO war sie einfach nicht. Sie war immer rational gewesen. Bei allen Schlachten, die geschlagen werden mussten. Im ersten Jahr das perfide Trankrätsel. Im zweiten Jahr das Geheimniss des Basilisken. Im dritten Jahr der Zeitumkehrer... Hermine schüttelte ihren Lockenkopf. Jetzt war nicht die Zeit um an Vergangenes zu denken. Ihr Herz schlug schnell bei dem Gedanken an die nächsten Stunden. “Draco”, wisperte sie um nur den Klang des Namens zu hören. Würde er mit seiner Verlobten kommen? “Oh nein!”, fuhr es durch Hermine. Das könnte sie nicht aushalten. Einen glücklichen Draco mit einer Anderen an seinem Arm? Plötzlich wurde das elegante Ballkleid ganz eng und schnürte ihren Körper fest zusammen. Sie bekam kaum Luft, schnappte hastig nach Sauerstoff. “Nein! Stopp!”, mahnte sie sich selbst, setzte sich schnell auf ihre Bettkante und zwang sich ruhig durchzuatmen. “Das bist du nicht”, dachte Hermine und sah sich erneut im Spiegel an. “Das. Bist. Du. Nicht”, kommentierte sie ihr eigenes Verhalten der letzten Tage. Ihr eigenes Spiegelbild sah sie irritiert an. Dort saß sie. Wie eine Braut in Blut getränkt. Ihr Kleid war wieder atemberaubend schön. Eigentlich wollte sie Dracos Kleid anziehen, aber bei einer Shopping-tour vor drei Wochen hatte sie dieses Kleid gesehen. Es war weinrot und bodenlang. Das Korsett war am oberen und unteren Rand mit sehr feinen Pailetten besetzt, glitzernd ließ es Hermines Haut erleuchten. Das Rock wurde mit einem Reifrock aufgebauscht und der Stoff fließend. Der Unterrock war weiß, nur das Ende war ein Streifen von Rot. Hermine liebte das Kleid, das sie ein Vermögen gekostet hatte. Aber die Hälfte des Kleides war ein Geschenk ihrer Eltern zu ihrem Abschluss, also war es erschwinglich. Und trotzdem wollte sie nichts mehr als das Kleid auszuziehen. Die Verhältnisse hatten sich geändert, seit sie das Kleid gekauft hatte. Ihre Beziehung zu Draco war vorbei, selbst wenn er nicht heiraten wollte. Jetzt, nach dieser Woche, in der Hermine nicht ein Wort mit ihm gewechselt hatte, musste er doch die Nase voll von ihr haben. Hermine seufzte erneut. Ihre Haare fielen elegant in kleinen Wellen ihre Schultern hinab. Es hatte sie Stunden gekostet und mehrere Zauber um ihren Busch an Haaren in Form zu bringen. “Hermine! Was machst du denn hier?”, hörte sie Ginny rufen. “Ich sitze”, erwiederte Hermine trocken. “Ja, Schlaumeier. Das sehe ich auch. Ich meine...warum bist du nicht unten bei den Jungs?”, fragte Ginny und sie drehte sich selbst einmal vor dem Spiegel. Auch Ginny sah hinreißend aus. Ihr Kleid war sehr schlicht. Es war ebenfalls bodenlang, jedoch hauteng geschnitten. Nur eine kleine Schleppe zog sich mit. Ginny traute sich mit einem blassen Grün, das perfekt mit dem Rot ihrer Haare harmonisierte. Ihre Haare waren hochgesteckt und entblößten ihren langen, schlanken Hals. “Ich wollte auf dich warten”, log Hermine. “Oh, das ist lieb. Und? Gefalle ich dir?”, wollte Ginny wissen. “Ja, du siehst sehr schön aus”, dieses Mal musste Hermine nicht lügen. “Danke. Aber du erst! Du siehst aus wie eine Prinzessin!”, strahlte Ginny. Hermine zwang sich zu einem Lächeln:”Verdammt Mädchen! Jetzt reiß dich gefälligst zusammen! Im Moment kannst du eh nichts mehr ändern! Jetzt krieg dein Leben wieder in den Griff und Schluss mit Trauern und Weinen. Zeig es ihm! Zeig ihm, wer du bist. Er wird schon sehen, dass seine 'Ehefrau' nichts im Vergleich zu dir ist!”, schimpfte Hermine in Gedanken mit sich selbst. “Wollen wir?”, schlug Ginny vor. “Ja”, nickte Hermine:”Harry wird sterben, wenn er dich sieht” “Oh!”, Ginny strich schüchtern über ihren Hals:”Das wollen wir doch nicht hoffen!” Hermine stand endlich auf und ihre Beine fühlten sich auf den hohen Hacken sehr unsicher an. “Es wird bestimmt toll”, grinste Ginny. Hermine wunderte sich nicht, dass Ginny sich freute. Schließlich war das hier auch ihr Abschlussball. Hermine ging als Erste durch die Tür und die Treppen hinab. Sie achtete sehr genau auf die Stufen um nicht hinzufallen und bemerkte Rons Reaktion auf ihren Anblick nicht. Diesem blieb die Luft weg. So wortwörtlich, dass Harry ihn anstupsen musste:”Atmen, Kumpel!”, erinnerte er seinen besten Freund. “Hermine!”, schoss es aus Ron heraus und Hermine erschrak. “Ja?” “Du bist bezaubernd, wunderschön.”, erklärte Ron. Hermine lächelte nervös. Da stand sie im Angesicht mit Ron. Ron! Den, den sie betrogen hatte. Mehr als einmal. Demjenigen, dem sie das Herz gebrochen hatte und der sie trotzdem liebte und ihr verzieh. “Danke, Ron”, sagte Hermine und meinte weitaus mehr als seine Komplimente. Ron grinste breit und hielt ihr seinen Arm hin:”My lady.” Hermine lachte leise. Ron in einem schwarzen Anzug war ungewohnt. Ron war ungewohnt. In seiner Nähe zu sein fühlte sich sehr neu an. Endlich hakte sie sich bei ihm unter und Ginny und Harry erschienen neben ihnen. “Schwester, das Kleid ist äußerst knapp geraten, denkst du nicht?”, beäugte Ron Ginny. “Es geht bis zum Boden, Ron!”, sagte Ginny genervt. “Aber ein bisschen lockerer könnte es schon sitzen!” “es sitzt perfekt, Kumpel”, mischte sich Harry ein und blickte wie ein verliebter Dackel auf Ginny herab. Ron seufzte, schüttelte den Kopf und meinte zu Hermine:”Gehen wir?” “Ja”, nickte sie und atmete noch einmal tief durch. “Wie bitte?” “Ja! Ich will! Oh, ich bin so glücklich!” Draco zog nocheinmal an einer Krawatte, während er sich in einem Spiegel ansah. Er wusste genau, dass seine Eltern und seine 'Verlobte' in der großen Halle auf ihn warteten. Lucius war sehr engstirnig und nicht einmal Dracos Brief voller Ablehnung konnte ihn abhalten zu kommen. Draco war sehr wütend. Er hatte die letzte Woche an nichts anderes gedacht, als an einen Ausweg. Er fand keinen. Er müsste einfach 'Nein' sagen und seiner Mutter und dieser Schwester von Daphne das Herz brechen. “Und am besten Hermines Hand schnappen und durchbrennen”, dachte er noch, bevor er sein Zimmer verließ und aus dem Kerker marschierte. Wie erwartet fand er seine Familie und Anhang in der großen Halle. “Draco!”, zwitscherte seine Mutter, die in einem sehr schlichtem Kleid auf ihn zukam und ihn umarmte. “Mutter”, Draco erwiederte die Umarmung nur widerwillig. “Mein Sohn”, nickte Lucius, während er Dracos Hand schüttelte. Mit einem eisigem Blick nickte Draco ihm zu. Lucius' Brust schwoll plötzlich voller Stolz, als er sagte:”Darf ich vorstellen? Die Hochverehrten Mister und Mrs. Greengrass mit ihrer bezaubernden Tochter Astoria.” Dracos Blick huschte über Lucius' Schulter. Ein dicklicher Mann mit grauem Haar lächelte ihn an und eine sehr affektierte, schwarzhaarige Frau stand neben ihn. Mit spitzem Mund und Pferdehals wirkte sie sehr hochnäsig. Ihre Perlenkette und das glamoröse Abendkleid untermauerten Dracos Eindruck. Und dann reichte sie ihm wichtigtuerisch ihre Hand und Draco, der gute Manieren durchaus zu schätzen wusste, hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken. “Oh, trés charmant”, lächelte Mrs. Greengrass. “Ach, jetzt nicht so förmlich hier! Schließlich ist das mein zukünftiger Schwiegersohn, huh?”, lachte Mr. Greengrass freundlich. “Das wird sich zeigen müssen”, erwiederte Draco und schüttelte wieder Hände. Schließlich landete sein Blick auf Astoria. Sie lächelte ihn offen an. “Hm”, dachte Draco:”Es scheint, als hätte sie ihr Aussehen von ihrer Mutter und das Gemüt ihres Vaters”. Obwohl Draco zugeben musste, dass Astoria hübsch war, fand er nichts attraktives an ihr. Ihre Haare waren schwarz und lang, sie fielen ihr bis zu den Hüften. Sie waren glatt und gut gepflegt, soweit Draco das beurteilen konnte. Astoria trug ein kurzes Cocktailkleid, das ihre langen, schlanken Beine betonte. Es war rosé und lief am Hals in ein dunkel rosanes Halsband über. Es stand ihr sehr gut. Astoria reichte ihm ihre Hand:”Bonsoir. Je m'appelle Astoria. Enchantée” Draco hauchte auch ihre einen Luftkuss auf den Handrücken. “Bonsoir, Mademoiselle. Je m'appelle Draco. Heureuse de vous connaître.” Astoria machte große Augen. Warum konnte Draco bloß französisch? Dabei wollte sie ihn doch beeindrucken! Natürlich konnte Draco kein französisch. Er war lediglich einen Sommer lang in Frankreich gewesen und hatte während einer heißen Liaison einige Brocken erlernen können. Lächelnd erwiederte Astoria:” C'était parfait” Draco kannte diesen Ausdruck nur von seiner Verehrerin nach einer gekonnten Liebesnacht und antwortete gewohnt:”Il n'y a pas de quoi” Astoria lachte laut auf und auch ihr Vater lachte grunzend:”Hahaha, mein Junge. Du hast einen außergewöhnlichen Humor. Aber den finde ich sehr erstrebenswert.” Draco verstand den Witz bei der Sache nicht und sagte deshalb:”Bien. Sollen wir uns dann einen Tisch suchen?” Sein Blick suchte die Tanzfläche schon längst ab. Hermine konnte er nicht erblicken. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Bestimmt würde sie mit dieser Weasley-Ratte kommen. “Ici”, hörte er die strenge Stimme von Mrs. Greengrass und wie ein echter Gentleman rückte er Astorias Stuhl zurecht. “Merci”, lächelte sie. Genervt erwiederte Draco:”De rien” Wenn der ganze Abend auf französisch laufen sollte, würde er eine Menge Feuerwhiskey brauchen. Er setzte sich selbst und da erblickte er Hermine. Der Mund klappte ihm unwillkürlich auf, doch nach nur einer Millisekunde hatte er sich wieder voll im Griff. Um die Aufmerksamkeit abzulenken sagte er:”Seht euch nur den Saal an. Umwerfend, nicht?” Schon unterhielten sich seine Eltern und der Anhang über die Dekorationen. Draco musterte wieder Hermine. Sie begrüßte gerade Parvati mit Küsschen. Sie war wunderschön. Gott, wie sehr er sie liebte. Er musste schnellstens aus dieser Franzosen Nummer raus. Und da tauchte Wiesel-Junge neben ihr auf und legte wichtigtuerisch seine Hand auf ihre Schulter. Hermine drehte ihren Kopf zu Ron und sagte etwas, das Ron dazu veranlasste sie loszulassen. “Gutes Mädchen”, dachte Draco. Doch dann imitierte Ron Dracos Handlung einen Stuhl zurecht zurücken und Hermine setzte sich an einen der kleinen runden Tische. “...,Draco?” Shit. Er hatte nicht aufgepasst. “Bitte?”, fragte er lächelnd und blickte in die Runde. “Ich sagte, für dich war es auch selbstverständlich nach dem Krieg wieder in die Schule zu gehen.”, wiederholte Narcissa. “durchaus. Was hätte ich auch zu Hause tun sollen? Hier konnte ich frei von meinem altem Heer mein Leben genießen”, sagte Draco. Stille. Dann brach Mr. Greengrass in lautes Gelächter aus:”Fabelhafter Humor, mein Lieber. So schön trocken! So wie ich meinen Wein am liebsten mag. Apropos...”, “Habt ihr das gehört?”, fragte Ginny und sah sich in der Halle um. “Das laute Lachen? Ja, das kommt von da. Malfoy hat wohl eine rumgekriegt”, sagte Ron missbilligend. Hermines Kopf schnellte herum. Ron hatte Recht! Da saß Draco mit einer fremden Familie und einer äußerst hübschen jungen Dame. Und wie es schien verstand er sich auch sehr gut mit dem Rest der Familie. Es fiel ihr schwer eine Fassade aufrecht zu erhalten. “Oh...”, machte sie leise und starrte auf ihre Hände. Sie wusste, dass es schwer werden würde, ihn mit ihr zu sehen. Aber das hier war grausam. “Hermine?”, irgendjemand. Es war nicht wichtig wer. “hm?”, sie blickte immer noch nicht auf. “Geht es dir gut?”, endlich konnte sie die Stimme Harry zu ordnen. “Klar. Bin nur traurig wegen des letzten Abends und so.”, log Hermine. “Hmhm.” Und plötzlich erschienen Bestellkarten auf ihren Tellern und McGonagalls Stimme ertönte um eine herzzerreißende Ansprache zu halten. Es kümmerte Hermine herzlich wenig. Sie spürte Blicke auf ihrem Körper und sah auf. Draco starrte sie offen an. Was sollte das? Hermine konnte seinem Blick nicht standhalten. Sie studierte ihre Bestellkarte und nachdem McGonagall endlich schwieg, bestellte sie das erste Gericht auf der Karte. Sie scherte sich nicht um ihr Essen. Sie würde eh nicht viel runterbekommen. Ihr Magen spielte Achterbahn und Hermine fühlte sich schlecht. “Also, ich werde richtig reinhauen! Das ist mein erstes Hogwarts Essen nach einem Jahr”, hörte sie Ron. Ach ja. Richtig. Sie war mit Ron hier. “Ron, so wie ich dich kenne warst du doch jeden Sonntag bei Molly essen”, lächelte Hermine leicht. “Wie bitte? Ich bin empört, dass du sowas denkst”, sagte Ron theatralisch. Hermine lachte gespielt. “Also doch” “Darauf kannst du wetten, Mione.”, mischte sich Harry ein. “Er meckerte schon Montag, wann denn endlich wieder Sonntag sei” Ginny sah Ron abschätzig an:”Du hast dich nicht im Geringsten geändert.” “Ja, und? Mum kocht halt sehr gut!”, schmollte Ron und irgendetwas veranlasste Hermine dazu, ihm mütterlich über die Wange zu streicheln:”Ist ja schon gut, Ron. Du hast Recht. Molly kocht sehr gut”, ihre Stimme war sanfter und zärtlicher als sie beabsichtigt hatte. Rons Augen wurden groß und riesige Schmetterlinge schwirrten in seinem Magen umher. Heute war es soweit. Dracos Atem stockte. “Was zum Teufel sollte diese Berührung?”, fragte er sich sofort und biss sich auf die Unterlippe. “Weißt du nicht, was du bestellen sollst?”, erklang Astorias helle Stimme. Ach, sie kann also doch unsere Sprache, dachte Draco noch und sagte:”Wie du weißt bietet Hogwarts eine sehr deliziöse Auswahl an Mahlzeiten. Mein Letztes will ich mit Bedacht wählen.” Astoria war Feuer und Flamme für Draco. Das konnte er sehen. Doch seine Gedanken kreisten nur um Hermine. Eine Woche lang hatte sie ihn gemieden. Er verstand nicht wieso. Hatte sie mit Weasley gesprochen? War deren Beziehung wieder erneuert worden? Wollte sie mit Draco Schluss machen? Verdammt. Er musste schnell einen Ausweg finden. “Solange sie lächelt”, kamen ihm seine Worte in den Kopf. Scheiße, er liebte sie. Schließlich erschien das letzte Abendessen so vieler Abschlussschüler und unter Geschwätz und Besteckkratzen mied Hermine es hochzublicken. Sie wollte nicht sehen, dass Draco mit einer Anderen glücklich war. Auch nach dem Essen, das Hermine kaum angerührt hatte, schwieg sie. Das war es. Der Schluss. Es war vorbei. Jetzt noch lachend tanzen, trinken und bis in die Morgenstunden feiern...unmöglich. Und dennoch Pflicht. “Hermine, bist du denn nicht glücklich?”, fragte Ginny plötzlich leise in ihr Ohr flüsternd. Hermine lächelte und sah Ginny an. Ihr Gesicht war traurig verzerrt und sie war den Tränen nahe. “Es ist vorbei”, flüsterte sie und ihre Mundwinkel zogen sich unwillkürlich nach unten. Sie konnte nicht mehr stark sein. “Oh, Hermine! Aber jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Hogwarts ist nicht Alles”, missverstand Ginny Hermines Aussage. Hermine sah ihre Freundin bestürzt an. Wie konnte sie ihre Trauer nur so bagatellisieren, selbst wenn sie den wahren Ursprung nicht kannte? “Ich...ich muss auf die Toilette”, murmelte Hermine und stand hastig auf. “Soll ich dich begleiten?”, fragte Ginny. “NEIN!”, kam es zu schnell, zu aggressiv von Hermine, der es sofort Leid tat:”Ich meine...nein, danke. Ich brauche kurz Zeit für mich” “Okay”, nickte Ginny und wand sich Harry zu. Hermine flüchtete beinahe aus der großen Halle. Natürlich bekam Draco das mit und er wollte ihr hinterher. Er wollte mit ihr reden, alles aussprechen, das er vorher nicht konnte. Er wollte ihr sagen, dass er sie liebte und sie packen und wegbringen von diesem lächerlichem Wiesel. Doch plötzlich schlang sich eine eiserne Hand um einen Arm und hielt ihn auf. Eiskalte Augen taxierten ihn und Lucius sagte:”Warum bittest du die liebe Astoria nicht um einen Tanz?” “Nicht jetzt, ich muss kurz austreten”, sagte Draco wütend, doch dann bettelte Astoria:”Ach, bitte. Die Minuten kannst du doch noch aushalten? Du würdest mich wirklich sehr glücklich machen” Und Mr. Greengrass mischte sich natürlich auch ein:” Sei der Gentleman, der du bist. Du kannst doch mein Töchterchen nicht warten lassen?”, sein grunzendes Lachen nervte Draco und er hielt Astoria seine Hand hin. “Die Dame?”, fragte er und Astoria lächelte breit und glücklich. “Danke! Meine Eltern sind furchtbar anstrengend, ich brauche diese Pause dringend!”, flüsterte sie in sein Ohr, als sie auf der Tanzfläche zwischen unzähligen anderen waren. Draco sah sie verwirrt an. Sie hatte wohl doch mehr Facetten, als er dachte. “Ich finde deinen alten Herrn sehr nett”, entgegnete er. Astoria lachte:”In der ersten Zeit bestimmt” Hermine indessen spritzte sich eiskaltes Wasser ins Gesicht und sah sich im Spiegel an. “Du bist ein Narr”, lächelte sie bitter und atmete tief durch. Sie wollte doch stark sein. “Ich liebe ihn. Aber sollte ich mich selbst nicht mehr lieben? Ich sollte mir diese Schmerzen ersparen”, dachte sie und stieß sich vom Waschbecken ab. Sie trocknete ihre Hände und ging wieder zur großen Halle. Als sie durch die Tore lief, erblickte sie Draco auf der Tanzfläche, genauso wie Ginny und Harry. Ron saß alleine am Tisch und Hermine ging zu ihm. “Ron, willst du nicht tanzen?”, fragte sie. “Hermine”, erschrak Ron:”Ja, sehr gerne” Er stand auf und führte sie zur Tanzfläche. Es wurde ein langsames Lied gespielt und Hermine legte ihren Kopf auf Rons Schulter. Und plötzlich geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Sie war sehr müde und schloss die Augen. Sie dachte an die gemütlichen Stunden mit Draco und lächelte glücklich. Draco hob seinen Kopf um nach Hermine zu sehen und sein Atem stockte. Sie lächelte, während sie mit dem Loser tanzte. “Dieses verdammte Wiesel!”, dachte Draco und Hermines Lächeln brannte sich in sein Gehirn. Sie war zufrieden und glücklich. Aber nicht mit ihm sondern diesem Weasley-Affen! Sein Herz setzte aus und er schluckte schwer. Das konnte doch nicht sein! Waren ihre Gefühle nur gespielt? Hatte sie sich immer nur nach Weasley gesehnt? Schließlich hatte sie ihm nie gesagt, dass sie ihn liebte. “Sie liebt Weasley...nicht mich”, sackte es schließlich und er sah auf Astoria hinab, die ihn verliebt ansah. “Was ist, Draco?” In dem Moment, in dem Draco sie mit einem aufgesetzten, charmanten Lächeln ansah, schlug Hermine ihre Augen auf um genau das zu sehen. In dieser Entfernung konnte sie nicht beurteilen, dass seine Gefühle nur gespielt waren. “Er liebt sie!”, fuhr es durch ihren Körper. Ihr Kopf blieb zu Draco gedreht, als Ron sich plötzlich vor Hermine hinkniete und ihre rechte Hand nahm. Wieder blickte Draco zu Hermine und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Er würde ihr hier einen Heiratsantrag machen? Hermine hörte die Worte nur gedämpft, Draco sprach sie ungläubig mit. “...Willst du mich heiraten?”, fragte Ron und sah Hermine nervös an. Erst jetzt schenkte Hermine Ron ihre ganze Aufmerksamkeit und in Sekunden-Schnelle schossen tausende Gedanken durch ihren Kopf. “Draco liebt dieses Mädchen. Das ist doch offensichtlich. Er hatte nie vor, nach dem Abschluss noch mit ihr zusammen zu sein. Er hat zwei getrennte Leben geführt, wie ich. Ron liebt mich. Das ist mehr als nur offensichtlich. Er will mich wirklich heiraten?! Soll es das sein? Ist das mein Schicksal? Kann ich...? Hab ich eine andere Wahl?” Doch Rons erwartungsvolle Augen, die Angst vor Zurückweisung zeigten, brachen ihr Herz und sie gestand sich ihr Unglück ein. Sie konnte mit dem Mann, den sie mehr liebte als sich selbst, nicht zusammen sein. Aber Ron würde sie für immer lieben und ehren und sie fühlte auch noch starke Gefühle für ihn. Hermine wollte nicht alleine sein, nicht nachdem sie Draco verloren hatte. Draco hingegen hielt seinen Atem an. “Sag Nein, sag Nein”, hoffte er. Dann:” Ja, ich will” Warum hörte er die Worte so nah? Er sah nur noch verschwommen, dass Ron Hermine überschwenglich umarmte und küsste. Ihm wurde schlecht, aber er musste erst das Menschenbündel, das an seinem Hals hing, loswerden. “Ja, ich will, Draco!”, hörte er endlich Astorias Worte. “Wie bitte?”, fragte er geschockt. Scheiße, sie hatte seine nachgeplapperten Worte vorhin doch nicht gehört? “Ja! Ich will! Oh, ich bin so glücklich!”, fiepte Astoria und er merkte, dass seine Eltern und die zwei anderen Herrschaften zu ihnen kamen. Er konnte das nicht glauben. Das war doch unmöglich! Nein, so durfte das nicht geschehen! Er durfte Hermine nicht verlieren! Doch diese hatte ebenfalls gesehen, dass Astoria Draco um den Hals gefallen war und wusste, dass sie das Richtige...das Vernünftige getan hatte. Sie würde niemals einen Mann finden, der sie so liebte wie Ron es tat. Jetzt waren auch Ginny und Harry da um ihnen zu gratulieren und Hermine zwang sich endlich zu einem dauerhaften, glücklichem “Ich werde heiraten”-Lächeln. Draco wollte zu Hermine laufen, sie an den Schultern packen und schütteln. Er wird dich nicht so glücklich machen können wie ich!, wollte er schreien. Doch er lag wohl im Unrecht. Sie wirkte sehr glücklich auf ihn. Er wurde gerade von Mr. Greengrass beglückwünscht:”Guter Junge! Wir hatten schon Angst, dass die Chemie nicht stimmt” “ja...”, sagte er langsam. Gut, er würde für Hermine das ultimative Opfer eingehen: Ein Leben mit einer Frau, die er nicht kannte und schon gar nicht liebte. Doch Hermine liebte Ron, er würde ihr ein gutes (wenn auch nicht so gut wie Draco) Leben bescheren und sie könnte zufrieden sein. Draco hatte noch nie aufgrund von Liebe geweint. Und er würde es auch jetzt nicht tun. Die Tränen schlichte er runter. Das war es. Das Ende. Das Schicksal. Er hatte es einfach nicht verdient mit ihr zu Leben. Hermine würde Ron heiraten. Ihr Herz schrie, doch sie war eine Meisterin es zu überhören. “Hermine! Du machst mich zum glücklichsten Menschen der Welt!”, hörte sie Ron, bevor er sie nochmal küsste. Hermine lächelte. Und dieses Mal war er nicht gespielt. Ron war durch genug Unglück gegangen, nur wegen Hermine. Wenn sie alles wieder gut machen konnte, indem sie Draco aufgab, dann würde sie ab jetzt eine Lüge leben. Und wer wusste schon, was die Zukunft brachte? Hermine würde Ron wieder voll und ganz lieben und Draco allmählich vergessen. Ja, er konnte das auch gut, wie sie sah. Tränen wollten keine mehr fließen. Hermine hatte einen Vertrag unterschrieben. Mit ihrem eigenen Blut. “Oh Gott”, dachte sie, als sie auf den Ring an ihrem Finger sah. “Oh Gott”... Ein frohes Neues! Okay, das Chapter hat lange auf sich warten lassen, aber nur, weil ich es hundertmal umgeschrieben habe. Ich weiß, ihr seid vielleicht traurig oder enttäuscht, dass die Beiden nicht zusammen kommen und das sie zum Schluss wirklich PECH haben. Aber für mich war es wichtig, den Büchern zu folgen und nur eine Möglichkeit im eigentlichen HP-universum zu schaffen, indem beide zusammen hätten kommen können. Weil viele sagen, dass es voll unmöglich wäre, ohne den Plot vollkommen umzuschreiben. Ätsch :P XD Es folgt noch ein Epilog, der gleichzeitig ein Prolog für die Fortsetzung ist. Ja, ihr lest richtig. Eine meiner vielen Entscheidungen war es, die beiden in dieser FF nicht zusammen kommen zu lassen. Aber Rowling hat nie was Konkretes über die Zukunft gesagt, wie das tägliche Leben aussieht ect. Deshalb gibt es dort durchaus eine Happy-End Möglichkeit für Hermine und Draco! So stay tuned! Abschlussworte nach dem Epilog, meine Liebsten, mit Liebe, Lelli Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)