Ägypten von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein heißer Tag, ich erinnere mich genau daran. Das Schwimmbad war überfüllt und das Museum halb leer. Kühl war es in beiden Einrichtungen, das ist wohl klar. Ich entschied mich für das Museum. Ich wollte meine Ruhe haben und es sollte kühl sein. Anders war das an dem Tag nicht anders zu ertragen. Dass dort aber eine Sonderausstellung über Ägypten stattfand erfuhr ich erst vor Ort. Ich war fasziniert von der Kunst der Ägypter. Der Schmuck, die Zeichnungen, die Statuen, der Sarkophag. Er befand sich mitten im Raum, in dem die Ausstellung stattfand. Ich beugte mich vor und bewunderte die filigrane Arbeit auf dem Steinsarg. Als ich mich umdrehen wollte stieß ich allerdings mit einem älteren Herrn mit Holzstock zusammen, der mich ebenfalls nicht gesehen hatte. Ich krachte rücklings gegen den Sarkophag und die Alarmanlage ging an. Das Verhör der Polizei dauerte über eine Stunde. Es hätte sich nicht so sehr in die Länge gezogen, wenn dieser ältere Herr nicht dauernd behauptet hätte, dass ich alleine daran schuld sei. Mit genervter Miene wandte ich mich dem Ausgang zu. Dazu musste ich nochmals durch den Ägyptenraum hindurchgehen. Neben dem Grabmahl, das nun mit rotem Absperrband umstellt war, stand ein junger Mann. Er hatte schwarze Haare, blaue Augen und trug ein dünnes Leinenkleid, welches um die Hüfte mit einem blauen Band abgebunden war. Seine Augen waren zusätzlich mit dunklen Lidstrichen verziert. Er wirkte wie ein Mann aus dem alten Ägypten. Er sah mir direkt in die Augen während ich mich Richtung Ausgang bewegte. Es schien mir so, als würde diese Minute in Zeitlupe ablaufen. Er sah, dass ich ihn erkannte. Er kam mir hinterher. Zum Glück bildete sich hinter mir eine Menschentraube, so dass ich entkommen konnte. Ich wollte nur noch hinaus. Doch als ich mich umsah, passierte das Unfassbare. Er ging einfach durch die Menschen hindurch. Ich traute meinen Augen nicht. Sogleich rannte ich so schnell es ging dem Ausgang zu. Ich hörte noch wie er mir etwas hinterher rief, doch ich vermochte nicht zu sagen welche Sprache dies war. Ganz außer Atem kam ich in der U-bahn an und stand am Gleis. Dummerweise war die letzte Bahn gerade abgefahren und die nächste kam erst in zwanzig Minuten. Komischerweise war ich die einzige auf dem Bahnsteig. Plötzlich hörte ich hinter mir leise Schritte. Ich drehte mich rasch um und sah in sein Gesicht. Er war mir gefolgt. Ich war wie gelähmt. Ich dachte noch nicht einmal an Fluchtversuche. Doch dann sah ich das Lächeln auf seinem Gesicht. Er strahlte mich mit diesem liebevollen Gesicht an. Er breitete seine Arme aus und umarmte mich. Ich wehrte mich nicht. Ich hatte keine Angst mehr. Er gab mir einen Kuss auf meine rechte Wange und ich errötete. Dann ließ er mich los, sprach ein seltsames Wort und löste sich daraufhin in Luft auf. Ich habe dieses Wort nie vergessen. Am selben Tag suchte ich im Internet nach einer Übersetzung. Ich fand jene sogar. Und sie lautete: Danke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)