until I die... von -NeKo- (。。。愛してる!) ================================================================================ How to tell about death ----------------------- Ruki stieg aus seinem Wagen aus, schloss diesen ab und ging langsam in die Apotheke. Schon als er eintrat, hörte er das Getuschel und Gekicher junger Mädchen, die er aus eigenem Interesse wohl lieber nicht ansah. Er stellte sich an der kleinen Schlange vor dem Thresen der Apotheke an und seufzte leise. Der junge Brünette konnte es immer noch nicht glauben. Keine 30 Jahre alt und schon sollte er sterben? Pah! Nicht mit ihm! Er würde es seinem Lungenkrebs zeigen. Darauf konnten sie sich alle gefasst machen! Die kleinen Verschwörungspläne gegen seine Krankheit vergaß er aber auch gleich wieder, als er plötzlich hustete und diesen markanten Blutgeschmack im Mund verspürte. Vorsichtig legte er die Hand an die Stelle seiner Lunge. 'Verdammt... das kann doch nicht sein...', dachte der kleine Sänger und keuchte leicht. Als er endlich an der Reihe war, begrüßte er die Apothekerin nur freundlich und reichte ihr gleich das Rezept, das der Arzt ihm verschrieben hatte. Die Dame nahm den Zettel, nickte und verschwand sogleich bei den Schubladen, in denen die Tabletten zu finden waren. Hinter sich hörte er wieder das Getuschel junger Mädchen, die ihn mit großen Augen ansahen, als er sich zu ihnen umdrehte und sie freundlich anlächelte. Diese quietschten leise, drehten sich um und kicherten, ehe sie mit hochroten Köpfen die Apotheke verließen. Ruki schüttelte nur leicht den Kopf, lächelte matt und wartete auf die Apothekerin, die kurze Zeit später mit seinen Medikamenten wiederkam. Sie steckte die Päckchen in eine kleine Tüte und sah den jungen Mann vor sich an. "Auf Wiedersehen und gute Besserung!", meinte sie leise und verbeugte sich, ehe der hübsche Sänger sich ebenfalls verbeugte, ein leises "Dankeschön..." nuschelte und aus der Apotheke ging. Er stieg auch gleich in seinen Wagen ein, legte den Beutel mit der Medizin auf den Beifahrersitz und schnallte sich an, bevor er den Motor anließ und losfuhr. Der Weg zu seiner kleinen Wohnung kam ihm durch den Stau in der Innenstadt vor wie eine Ewigkeit, obwohl die beiden Punkte doch gar nicht so weit voneinander entfernt waren! Nach fast einer guten Stunde für den sonst 15-Minuten-Weg, kam er schließlich Zuhause an, parkte seinen Wagen in der Tiefgarage des Hochhauses und fuhr mit dem Fahrstuhl in den fünften Stock, wo er mit einem leisen 'Bing!' des Aufzugs ausstieg und nach dem Schlüssel in seiner Hosentasche kramte, während er zu seiner Wohnungstür ging. Als er das kleine, flache Stück Eisen in seiner Hand hielt, steckte er es ins Türschloss, öffnete den Eingang zu seiner Wohnung und trat ein, ehe er die Holztür ins Schloss fallen ließ und sich seiner Schuhe und seiner Jacke entledigte. Sogleich ging er ins Wohnzimmer und griff als erstes nach der Zigarettenschachtel, die auf dem Couchtisch lag, um mit dieser zum Abfalleimer zu gehen und sie hineinzuwerfen. "Bye bye, Raucher-Takanori... Willkommen, Nichtraucher...", murmelte er leise und lachte leicht über sich selbst, da er nicht oft mit seiner Wenigkeit sprach. Eigentlich tat er das nie. Gleich danach begutachtete er seinen Kühlschrank und stellte fest, dass er nicht mehr wirklich viel darin hatte. Seufzend kratzte er sich am Hinterkopf, lief ins Wohnzimmer, nahm sich einen Zettel und einen Stift, um sich aufzuschreiben, was er noch brauchte. Vielleicht wollte Reita ja mit ihm einkaufen gehen? Der Brünette belächelte sich selbst, als er daran dachte, wie er zu dem Bassisten ging und ihn fragte, ob er mit ihm einkaufen wolle. 'Ist ja wie ein schlechtes Date...', dachte er und seufzte abermals, bevor er sich die fertige Liste betrachtete und noch einmal kurz überlegte, was er noch so bräuchte, doch es fiel ihm nichts mehr ein. Also stand er kauf, pinnte die Einkaufsliste mit einem Magneten an seinen Kühlschrank und kramte in einem seiner Küchenschränke nach einem Fertiggericht, welches er dann auch gleich zubereitete. Seufzend ließ er sich dann auf einen Stuhl am Esstisch sinken und stocherte kurz in seiner Mahlzeit herum, bevor er beschloss, es doch endlich zu essen. Es ging nur mühsam voran, die kleinen Häppchen in seinen Mund zu befördern, doch nach einiger Zeit war alles aufgegessen und er stellte den leeren Teller in die Spüle in der Küche. Gleich danach ging er in das Wohnzimmer zurück, ließ sich auf die Couch fallen und schloss die Augen. Erst jetzt fiel ihm auf, wie sehr ihm ein kleines, wuselndes und bellendes Etwas fehlte, was ihn wach hielt. Seufzend öffnete er seine braunen Augen wieder, rollte sich zusammen und sah traurig ins Leere. 'Ach Sabu-chan...', ging es ihm durch den Kopf und er musste merken, wie ihm eine Träne über die Wange rollte. Er vermisste seinen kleinen Chihuahua. Immerhin war die Kleine die Einzige gewesen, bei der er Trost fand, wenn er traurig war, weil er sich zu sehr schämte, Reita oder jemand anderem seiner Bandmember über seine Sorgen zu berichten. Langsam stand er wieder auf, nahm den Telefonhörer in die Hand und wählte die Nummer des blonden Bassisten. Es tutete einige Male, ehe er ein Klacken hörte und die schöne Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm. "Hey Akira. Ich bin's, Takanori." Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Sängers, als Reita fragte, was er denn wolle und ob er überhaupt einmal Zeit hätte, mal wieder mit ihm einen trinken zu gehen. "Naja, ich wollte dich fragen, ob du eventuell Lust hättest mit mir einkaufen zu gehen. Seit Sabu-chan nicht mehr da ist, hab ich irgendwie niemanden mehr, der mit mir einkaufen geht..." Ruki war glücklich, als der Bassist zusagte und machte mit ihm ab, wo und wann sie sich treffen würden, bevor er sich verabschiedete und auflegte. 'In einer Stunde schon...' Ohne lange zu überlegen, verschwand er gleich im Badezimmer, um zu duschen. Als sie sich beim Supermarkt trafen, war er schon sehr nervös, denn er hatte sich vorgenommen, es Reita heute zu sagen. Wie er wohl reagieren würde? Er hatte Angst. Angst, dass er ihn plötzlich im Stich lassen würde, weil er selbst nicht damit klar kam. Aber der Bassist würde ihn nie im Stich lassen! ...oder etwa doch? Mit gemischten Gefühlen und einem flauen Magen, sah er auf, als er Reita erblickte und dieser grinsend auf ihn zukam. "Na? Alles klar?", lächelte der Blonde und wuschelte Ruki durch die Haare, was diesem ein leises Schnauben entlockte. Der Brünette sah sein Gegenüber an und spielte mit einer Haarsträhne, die ihm ins Gesicht hing, ehe er nur bedrückt den Kopf schüttelte. Der Bassist blinzelte, sah den kleineren verwirrt an. "Was... ist denn los?", wisperte er leise, wobei sein Gesichtsausdruck besorgt und ängstlich zugleich wurde. "Ich... das erzähl ich dir später, okay? Immerhin müssen wir einkaufen..." Das gespielte Lächeln auf den Lippen des Sängers entging dem Bassisten nicht, doch er ging nicht weiter darauf ein. Er wusste, dass Ruki es ihm irgendwann erzählen würde. Es war also nur eine Frage der Zeit. Nach einer Stunde im Supermarkt, hatten die beiden Bandmember bereits den Weg zu einem Café eingeschlagen, in welchem sie sich einen Tisch suchten, an dem noch Platz war. An solch warmen Tagen waren viele Cafés meist überfüllt und sie waren froh, noch zwei Plätze gefunden zu haben. Sie setzten sich und beide besahen sich die Karten, ehe Ruki diese sinken ließ und Reita ansah. "Was denn?", murmelte der Blonde, als er den Blick des Sängers vernahm und sah diesen mit leicht schief gelegtem Kopf an. "Ich hab Krebs...", sagte der Brünette leise und senkte den Blick. Die Augen des Bassisten füllten sich mit Tränen, die er hinunterschluckte. "Du... was?" Reita's Stimme war nicht mehr als ein atemloses Wispern. Der Schock war ihm anzusehen und seine Verzweiflung ebenfalls. Nickend sah der kleinere wieder auf und fügte noch ein leises "Lungenkrebs..." an. Die Luft um sie herum war stickig, was nicht minder daran lag, was gerade gesprochen wurde. Die Stimmung war bedrückend und Ruki dachte, ihm würde sogleich das Herz zerspringen, wenn er nicht sofort ein 'Ich liebe dich' anfügte. Doch er konnte es nicht. Er konnte dem Blonden nicht noch einen Schock verpassen, denn das war erst einmal genug. Der Kellner kam dann auch schon und nahm die Bestellung der beiden auf. "Akira, ich... du bist mein bester Freund... und ich wollte, dass du es weißt. Den anderen sage ich es auch noch, doch erst nach der neuen Single. Sonst machen sie sich unnötig Sorgen und alles..." "Sollen wir uns denn keine Sorgen um dich machen, oder wie?" "Noch bin ich nicht tot... Und außerdem: wenn ich es ihnen jetzt sage, können sich die Fans Guren sofort abschminken, weil Yutaka mich dann sofort ins Bett stecken würde und mich nicht mehr rauslassen, ehe ich wieder gesund oder tot wäre... Deswegen sage ich es ihnen danach." "Takanori..." Reita griff nach Ruki's Hand, streichelte mit den Fingern darüber und lächelte traurig. "Ich... will dich aber nicht verlieren... du bist mein bester Freund, wir teilen jedes Geheimnis miteinander. Wir helfen uns, wo es nur geht, wir sind füreinander da... Du kannst doch nicht einfach sterben...", wisperte der Bassist leise, während ihm eine Träne über die Wange rollte. Vorsichtig strich der Brünette ihm diese weg, wobei er ihm noch sanft über die Wange streichelte. "Akira, ich... muss dir noch etwas sagen..." Die Augen des Blonden weiteten sich. "Noch mehr?!" "Ja, es ist... ich..." Der Vocal holte noch einmal tief Luft, ehe er sein Gegenüber fixierte und etwas lächelte. "Ich liebe dich, Akira... ich... habe mich in dich verliebt. Schon lange liebe ich dich mehr wie nur meinen besten Freund..." Reita's Augen wurden noch ein Stück größer, während sein Mund aufklappte. "Du... tust was? Ich meine... wie... und... und wieso?!" Ruki zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß es nicht... es ist eben einfach so." "Aber... Takanori..." Der Bassist sah den anderen verwirrt an, wusste nicht, was er sagen sollte. Er war sich seiner Gefühle sowieso schon im Unklaren und jetzt kam Ruki ihm auch noch damit. Doch als ob der Vocal es geahnt hätte, riss er den Blonden aus seinen Gedanken. "Ich wollte nur, dass du es weißt... wenn du meine Gefühle nicht erwiderst, ist das völlig okay! Und außerdem bin ich froh, wenn wir Freunde bleiben können. So wie früher...", lächelte er sanft und griff nach der Hand des anderen, ehe er zu grinsen begann und sagte: "Weißt du, vielleicht sollten wir das... einfach vergessen?" "Wie soll ich das deiner Meinung nach bitte tun?" Reita's Stimme war brüchig und leise. Er wollte Ruki doch nicht verlieren! Immerhin war er sein bester Freund. Und vielleicht sogar mehr als das? "Denk einfach nicht mehr daran... Dem Rest der Band werde ich es sagen, wenn der passende Zeitpunkt ist." "Dann wird das aber doch wieder aufgewärmt! So kann ich das doch gar nicht vergessen!" "Akira... du bist stark. Das weiß ich! Du warst so oft für mich da, wenn es mir schlecht ging... Ich weiß, dass du das auch verkraften wirst..." "Verkraften? Was soll ich verkraften? Dass die wichtigste Person meines Lebens plötzlich nicht mehr da sein könnte?!" Mit diesen Worten machte er den Brünetten sprachlos. Er? Matsumoto Takanori? Er soll die wichtigste Person im Leben des Bassisten sein? Durch ein ihm vertrautes Klingeln, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Als er merkte, dass dieser Ton aus Reita's Hosentasche kam, sah er auf und blickte diesen an. Dieser fischte das vibrierende Handy heraus und ging mit einem leisen "Moshi moshi?" ran. Immer wieder nickend hörte er der Person am anderen Ende der Leitung zu, bis er schließlich ein "Ja, okay." murmelte und auflegte. "Yutaka hat uns gebeten ins Studio zu kommen...", meinte der Blonde dann und nahm seinen Geldbeutel, um die Getränke zu bezahlen. "Oh... okay. Dann werden wir wohl gehen", antwortete der Vocal lächelnd und stand auf, zog sich die Jacke an, trank den letzten Schluck aus seinem Glas und ging mit dem anderen dann nach draußen, um erst einmal mit ihm nach Hause zu gehen und dort seine Einkäufe zu verstauen. Danach fuhren sie gemeinsam ins Studio, wo die restlichen Bandmitglieder schon warteten. Und noch bevor irgendeiner von ihnen etwas sagen konnte, begann Ruki mit einem "Leute, ich muss euch etwas wichtiges sagen..." Die anderen sahen ihn gebannt an, nur Reita senkte den Blick. Na das konnte ja etwas werden... ━━━ © -NeKo- [all rights reserved.] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)