Wenn das Chaos Standart wird von 83 (-) ================================================================================ 1 - Es war ein ruhiger Samstag vormittag. Die Sonne schien, der Himmel war blau, die Straßen waren so gut, wie leer gefegt. Auf der Reihenstraße war es schon den ganzen Morgen ruhig, bis auf einmal ein Schrei zu hören war. "AAAAAAAAAH!", konnte man das Mädchen Caroline schreien hören, "ICH BRING DICH UM DU BLÖDMANN!" Als man genauer hinsah, konnte man sehen, wie ein kleines Mädchen mit Einkaufstüten durch die Straße lief. Einige Meter weiter vorne ging ein junger Mann spazieren. Er hatte Stöpsel eines iPods im Ohr und die Hände in den Hosentaschen. Das Mädchen holte den jungen Mann nach einer Weile ein und drückte ihm eine Einkaufstüte gegen die Brust. Wütend sah sie ihn an. "DU BLÖDMANN!", maulte sie ihn laut an, da sie vermutete, dass der Typ vor ihr grade Musik hörte und sie nur schlecht hören konnte. Er nahm sich die Stöpsel aus den Ohren, hielt die Tüte, die ihm angedrückt wurde, mit einer Hand fest und sagte genervt zu Caroline: "Du kannst das auch ruhig allein tragen, Imo. Oder bist du etwa so schwach?" Ein leicht freches Grinsen machte sich auf seinen Lippen bemerkbar, was das Mädchen zum Kochen brachte. "Du hast sie doch nicht mehr alle, Nii-san!", fauchte sie ihn wieder an und hob die Schultern, wobei sie ihren Bruder giftig anstarrte. Der musste nur lachen, nahm seiner kleinen Schwester dann auch noch die 2. Tüte ab und ging dann an ihr vorbei und seinen Weg weiter. Diese sah ihm kurz nach, verschränkte grinsend die Arme hinterm Kopf und tappte ihm dann hinterher. "Weißt du was, Thomas?", fragte die kleine Nervensäge ihren großen Bruder, welcher etwas kühl zu ihr runter sah. "Was?", fragte er schon leicht genervt und hoffte, gleich zu Hause zu sein, da ihn die ständigen Stimmungsschwankungen seiner Schwester nervten. Diese zog eine Schnute und meinte launisch: "Du bist voll doof." Wieder musste Thomas lachen. Als ihm Caroline leicht einen Ellenbogen in die Rippen rammte, was für ihn nicht besonders Schmerzvoll war, versuchte er sich eine Weile zu beruhigen und grinste nur noch leicht, als er sagte: "Dann hätten wir das für heute auch wieder geklärt." Er sagte dies nicht ohne Grund. So gut wie jeden Tag sagte ihm die Kleine, dass er blöd sei. Daran hatte er sich schon längst gewöhnt, denn immer dann, als Caroline dies sagte, wusste sie nicht mehr, was sie sonst noch sagen könnte und schweigend wollte seine Schwester nunmal auch nicht. Nachdem die Beiden die ganze Straße runter gegangen sind, blieben sie vor einem Haus stehen. Thomas setzte die Einkaufstüten ab und kramte in seinen Taschen nach dem Haustürschlüssel. Anklopfen würde nichts bringen, da die beiden allein wohnten, weil ihre Eltern vor einigen Jahren bei einem tragischen, aber wenig spektakulärem Autounfall ums Leben kamen. Damals waren die beiden Geschwister 10 und 13 Jahre alt. Anfangs wohnte noch ein Hausmädchen mit Thomas und Caroline zusammen, doch als die beiden das Hausmädchen rausgeekelt haben, diese in die Anstalt musste und der Ältere sowieso schon volljährig war, lebten sie von nun an zu zweit. Thomas schloss die Tür auf und ging darauf einfach in das Haus, wobei er seine kleine Schwester mit den Einkäufen stehen ließ. Diese blickte ihrem Bruder perplex nach, packte sich dann wortlos die Tüten und schleppte sie in die Küche, wobei sie die Eingangstür lauf hinter sich zutrat. "Irgendwann bring ich ihn um.", murmelte Caroline leise, als sie begann die Einkäufe aus zu packen und ein zu räumen. Thomas war derweil schon im Wohnzimmer und machte die PS2 an, wobei er den Fernseher so laut stellte, dass seine kleine Schwester es bis in die Küche hören konnte. Dies war sehr laut, da Küche und Wohnzimmer ein 5 Meter langer Flur und 2 Türen trennte. Als Caroline alles eingeräumt hatte, ging sie zu ihrem Bruder ins Wohnzimmer und setzte sich erst schweigend neben ihn. Sie nahm die Fernbedienung und stellte den Fernseher leiser, worauf sie zu Thomas sah. "Du kannst mir ruhig mal helfen, du Vollpfosten.", sagte Caroline entnervt, denn sie hatte sich für einen Tag schon genug aufgeregt und es war noch nicht einmal 12 Uhr. Ihr Bruder saß völlig ins Spiel vertieft da, drückte schnell die Knöpfe auf dem Controller, als wäre es ein Wettbewerb und hörte seiner Schwester gar nicht zu, weshalb er nur ein leises "Jaja" von sich gab. Caroline senkte den Kopf. "Mach's dir selber.", sagte sie beleidigt und machte dann den Fernseher aus. Thomas reagierte dabei rasch und drückte auf den Start-Knopf, welchen im Spiel das Pausenmenü öffnete, da er grade mitten in einem Kampf war und diesen nicht verlieren wollte. Er sah mit einem tödlichen Blick zu seiner Schwester runter. "Warum hast du das getan?", sagte er und wollte seine Schwester anspringen, da die ihn aus seinem Lieblingsspiel gerissen hatte. Caroline sprang auf und drückte die Fernbedienung an sich. "Nya!", sagte sie erschrocken, denn immerhin hatte sie noch etwas Respekt vor ihrem großen Bruder, der ja immerhin gut 20 cm größer war und zudem auch noch viel Stärker, "Ich mach es wieder an, wenn ich für Montag eine Entschuldigung bekomme!" Thomas fiel sprichwörtlich ein großer Amboss auf den Kopf, worauf er murrte: "Schon wieder~? Ich hab dir Grundlos die ganze letzte Woche Entschuldigungen geschrieben. Langsam kaufen es deine Lehrer sicher nicht mehr ab, dass du unter Depressionen leidest. Die hast du ja seit gut 5 Jahren schon und irgendwann verdrängt man sowas." Nachdem er zu ende gesprochen hatte, griff er seiner kleinen Schwester am Kopf und zog ihr leicht an den schwarz gefärbten Haaren, woraus Caroline quiekte. "Ieks! Lass los! Das tut weh! Meine Haare!", rief sie laut, was schon fast wie ein Schreien klang. Dies hätte man sicher in den nächsten 2 Häusern auch gehört, doch da die Nachbarn wussten, dass diese Schreie nur Fake waren, hatten sie schon längst aufgehört die Polizei zu rufen. Thomas rührte sich nicht und Caroline versuchte sich knurrend und schreiend zu befreien. "Du sollst endlich los lassen!!!", maulte sie, machte eine kurze Pause und fuhr dann schmollend fort: "...bitte." Dieses kleine Wörtchen ließ Thomas erneut grinsen und er ließ seine kleine Schwester los. Er nahm ihr die Fernbedienung ab, die sie ihm freiwillig reichte.. "Danke Imo.", sagte er lieb und machte den Fernseher wieder an. Caroline legte sich den Ponny zurecht, da sie den Rest der Haare eh immer auf Sturm firsiert hatte und setzte sich wieder hin. Sie schnappte sich den zweiten Controller der PS2, drückte auf Start und spielte dann zusammen mit Thomas weiter. Beide versuchten sich im Spiel gegenseitig fertig zu machen, denn Ziel war es, seinen Gegner zu besiegen. Caroline hatte natürlich keine Chance, was sie ziemlich aufregte. "Du bist doof, Nii-san!", maulte sie Thomas wieder an, welcher grinsend weiter spielte. "Ja das hast du heute schon gesagt.", antwortete er darauf und ließ seine kleine Schwester darauf eine Runde gewinnen, was sie aber nicht mitbekam. Eine geschlagene Stunde spielten die Geschwister so, wobei die Kleine nur Eine von ca. 13 Runden gewonnen hatte. Nach dem 14. Kampf legte sie den Controller weg, stand auf udn stämmte die Hände in die Hüfte. "Ich hab hunger.", sagte sie und blickte zu Thomas runter. "Naaa~...", begann dieser gelangweilt zu sprechen, "Na dann mach dir doch was. Und bring mir gleich was mit." Caroline zog eine Schnute, verschränkte die Arme vor der Brust und dachte nach, während sie in Richtung Küche schritt. Thomas blieb im Wohnzimmer, legte eine neue CD ein und spielte etwas anderes. Caroline setzte während dessen Wasser auf und zog 2 Fertigsuppen aus einem Schrank. Beide Suppen enthielten Gemüse und Nudeln, denn Fleisch lag den Geschwistern gar nicht. Als das Wasser kochte, kippte Caroline es in die Becher, steckt Löffel hinein und ging zur Küchentür, um sich aus der Küche zu lehnen. "ESSEN IST FERTIG!", rief sie zum Wohnzimmer, denn sie sah es nicht ein ihren Bruder zu bedienen, obwohl er sich um sie kümmerte und sie öfters beschützen musste. Grummelnd stand Thomas auf und tappte zur Küche. Er sah auf die Suppe, verzog das Gesicht und sah seine Schwester an. "Sieht ja aus, als hättest du das gekocht.", meinte er, denn er hielt nicht viel von Suppen und schon gar nicht eine aus dem Supermarkt um die Ecke. Nichts desto totz nahm er sich eine Suppe, setzte sich an einen kleinen Esstisch in der Küche und begann seine Suppe zu Essen. Caroline saß mit der anderen Suppe auf einer freien Arbeitsfläche in der Küche. Schon nach wenigen Minuten war Thomas fertig, doch anstatt aufzustehen, wartete er auf seine kleine Schwester, damit diese ihn nicht wieder anmaulen musste. Er zog ein Päckchen mit Würfelzucker, welches auf dem Esstisch in der Küche stand, nahm einige Zuckerstücke heraus und begann dann ruhig damit die Würfel zu stapeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)