Digimon Protector von Toyo-kun ================================================================================ Kapitel 18: Großstadtdschungel ------------------------------ New York war genau so beeindruckend wie man es aus dem Fernsehen kannte, sogar viel mehr. Schon im Flugzeug konnten es May und Nick kaum erwarten die Stadt unsicher zu machen. Cathy sah es eher gelassen. Doch auch sie war froh hier zu sein, schließlich war sie endlich mal aus ihrer Geburtsstadt raus. Die Landung erfolgte ohne jegliche Probleme und als sie ihre Taschen und Digimon abgeholt hatten machten sie sich auf in die Innenstadt. Ihnen fehlte jeder Anhaltspunkt ihre Suche zu beginnen und wenigen Stunden würde es so dunkel sein, dass sie nichts mehr sehen würden. Also stimmte Cathy letztlich dem Vorschlag der zwei jüngeren zu und so machten sie sich auf den Weg, zu einem kleinen Stadtrundgang. „Ich will unbedingt dahin, wo das World Trade Center stand“, sagte Nick. „Weißt du wo wir dafür hin müssen?“; fragte May und Nicks Gesichtsausdruck machte eine Antwort überflüssig. Cathy kicherte. Sie trug nur eine Umhängetasche, so konnte sich Monmon an ihren Rücken festklammern und sah so aus wie ein Rucksack. Dabei hielt er sich an ihren Schultern fest. „Mein Gott Cathy, du hast aber schön breite Schultern, ähnlich wie ein Junge“, sagte das Digimon leise und wollte sie ärgern. Doch das Mädchen erwiderte nur grinsend: „Ich weiß, deshalb komme ich auch gut klar in der großen Welt.“ Monmon schmollte. Die anderen trugen ihre Digimon, besser gesagt May hielt Betamon wie gewohnt auf dem Arm und Nick hielt sein Gekomon an der Hand. Zwar starrten einige Leute, doch scheinbar dachten sie ein Kind hätte sich als seltsam aussehender Frosch verkleidet. „Klappt doch gut“, flüsterte Nick May zu, die neben ihm ging und diese nickte grinsend. Cathy beobachtete die beiden eine Weile. Sie fand es gut, dass sie sich offenbar verstanden. Kinder kamen eben besser mit anderen Leuten klar, sogar mit dem anderen Geschlecht. Ein wenig beneidete sie die beiden darum. „An was denkst du?“; flüsterte das Digimon auf ihrem Rücken und bewegte sich dabei nicht mehr als nötig. „Dass die beiden da vor uns in der Nacht ein wenig Aufsicht gebrauchten könnten“, antwortete sie scherzhaft. Monmon überlegte kurz, dann sagte es: „Ich habe keine wirkliche Ahnung was du damit meinst.“ Doch das Mädchen kicherte nur und beendete das Thema damit. Es gab kaum eine Straße, in der es keine Einkaufsmöglichkeit gab. Das meiste war zwar Fast Food, aber so konnten sie immerhin nicht verhungern. Ihr Hotel fanden sie eher zufällig, als sie einen Flohmarkt besuchten und aus der Ferne das Schild sahen. Ein Glücksfall, denn die hohen Gebäude ließen nur selten eine weite Sichtmöglichkeit zu. Sie entschieden sich dazu das Gepäck erstmal im Zimmer zu verstauen und machten sich auf den Weg zum Hotel. Unterwegs blieben sie bei einem kleinen Jungen stehen, der unter einer Straßenlaterne stand und weinte. Cathy beugte sich leicht zu ihm runter. „Hey Kleiner, was du denn?“ Der Junge sah mit verheulten Augen zu ihr auf und brauchte ein paar Sekunden, bis er reden konnte. „I-Ich… Ich habe meine Mama verloren. Ich bin kurz stehen geblieben um es zu sehen, dann war sie weg.“ May und Nick stellten sich neben das große Mädchen und sahen sich an. „Keine Sorge, wir helfen dir“, sagte Cathy lächelnd und nahm den Jungen an die Hand. „Wirklich?“, fragte dieser und die drei nickten. „Klar. Ich bin Cathy und das sind May und Nick und wie heißt du? Und wir werden deine Mutter schon finden, keine Sorge. Wie sieht sie denn aus?“ Der Kleine wischte sich erst die Tränen eh er die Fragen nacheinander beantwortete. „Ich heiße Clark. Und meine Mama ist größer als du, hat lange braune Haare, braune Augen und trägt ein blaues Kleid.“ Für ein kleines Kind war das schon eine sehr gute Beschreibung, fand Cathy und offenbar dachten die anderen zwei dasselbe, denn Nick fragte: „Wie alt bist du eigentlich?“ „Sieben“, antwortete Clark. „So groß schon?“, fragte Cathy und lächelnd dann stand sie auf. Dann nahm sie den Jungen an die Hand und gemeinsam gingen sie die Straße hinunter. „Ich denke so weit ist sie sicher noch nicht weg“, sagte May aufmunternd und nahm Clark an die andere Hand. Sie, Nick und Clark unterhielten sich auf der Suche ausgiebig über ihre Lieblingsfernsehserien. Cathy fühlte ich beobachtet und wandte den Kopf. Monmon hatte seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt und grinste sie breit und viel sagend an. „W-Was ist?“, fragte sie leicht verwirrt und wurde sogar leicht rosa um die Nase. Das Digimon hob zweimal die Augenbrauen, ehe es antwortete: „Ich dachte immer dir ist es egal, was mit anderen passiert. Dafür bist du aber ziemlich nett zu dem Jungen.“ Das Gesicht des Mädchens änderte das Rosa in ein helles Rot. „D-Das ist doch was anderes. Immerhin ist er noch ein kleines Kind, jeder hätte da doch…“, doch Monmon unterbrach sie mit der Erklärung: „Aber keiner der Erwachsenen ist stehen geblieben. Gib es auf Cat, mich täuscht du nicht. Das Wappen der Fürsorge hast du voll und ganz verdient.“ Cathy wurde noch röter, doch dann stutzte sie. „Cat?“, fragte sie verwirrt. „Ja, ein cooler Spitzname oder? Was dagegen?“, fragte das grüne Digimon und Cathy schüttelte leicht den Kopf und meinte lässig: „Nein, schon okay. Wie süß von dir.“ Nun wurde Monmon leicht rot auf den Wangen und sah stur zur Seite. Sie liefen etwa zwanzig Minuten auf den Straßen herum, als ein Aufschrei alle Menschen auf der Straße zusammenzucken und herumfahren ließ. Erst erkannten Cathy, May, Nick und ihre Digimon nichts, dann aber, als sie aufsahen, sahen sie wie ein Digimon in der Luft schwebte. Es ähnelte einem brauen Automaten, mit Augen, Armen und Beinen und einem Raketenantrieb auf dem Rücken. Auf seinem Kopf öffnete sich eine Art Luke und eine junge Frau streckte ihren Oberkörper aus dem Digimon heraus. Laut lachend verfolgte sie mit ihren Augen, wie die Menschen in Panik davon rannten. „Typisch New York, kaum wird es dunkel, ist hier die Hölle los. An Guadromon wird es wohl kaum liegen.“ Sie ließ den Blick schweifen und sie blieb an der Gruppe aus drei Digimon und vier Menschenkindern hängen. Ihre Mine verfinsterte sich von einer Sekunde auf die andere. „Ach nein, ihr nervigen Bälger seid auch hier?“, fragte sie und klang leicht aggressiv. Mit einem lauten Rauschen landete das Digimon auf der Straße und die junge Frau sprang hinaus. Sie sah aus wie eine Athletin, hatte lange, rote Haare und leicht eckige Gesichtszüge. Das Digimon schloss die Luke und trat an ihre Seite. Es war um einiges größer als sie. Cathy blieb vor den anderen stehen. „Wer sind Sie und was wollen Sie hier?“, fragte sie. Die Fremde hob eine Braue. Offenbar dachte sie sehr angestrengt darüber nach, ob diese Kinder eine Antwort überhaupt wert waren. „Ms. Cable“, sagte sie nun knapp. „Aber ich habe keine Zeit mich mit euch Kindern rum zuschlagen. Ich muss dieses Gorillamon finden und ihm ein nettes Armband verpassen. Auch wenn es nicht Absicht war, dass diese Tore aufgerissen wurden, so wollen wir unsere Armee natürlich aufstocken.“ Cathy legte ihre Hand auf ihr Digivice. Es vibrierte leicht und sie war sich sicher, dass das Wort Evolution bereits auf dem Display zu sehen war. „Monmon?“, fragte sie flüstert. Das Digimon rührte sich leicht. „Alles klar“, flüsterte es zurück, sprang auf ihre Schulter und machte einen heftigen Satz auf die Feinde. Diese schienen überrascht, zumindest rührten sie sich nicht. Monmon zog seine Schleuder und schoss drei Mal, um den Staub auf dem Boden um seine Gegner herum aufzuwirbeln. „Was soll das denn?“, rief die junge Frau und hustete, da sie völlig eingenebelt war. „Los geht’s!“, rief Cathy und ihr Digivice leuchtete auf. „Monmon digitiert zu Hookmon!“ Hookmon landete genau vor der Wolke und mit einem lauten klicken hob es seine Kanone an. „Kapitänen Kanone!“ Es knallte und explodierte laut auf, als die Attacke etwas im Staub traf. Einige Zeit geschah nichts. Dann, als sich der Staub langsam lichtete, sahen sie geschockt, dass sowohl Ms. Cable, als auch ihrem Digimon nicht einmal ein Katzer zugefügt worden war. Die junge Frau lachte spöttisch. „Netter Versuch ihr dummen Kiddies. Wisst ihr etwa nicht, dass jedes Digimon eine spezielle Fähigkeit hat? Teleportation, Graben, Wandlungsfähigkeit und vieles andere? Mein Guadromon hier beherrscht die Fähigkeit Schutzwall. Damit kann es einen Schild errichten, der jede Fernkampfattacke abwehrt. Pech für euch.“ Tatsächlich schien das Digimon von einer Art magnetischen Schild umgeben zu sein. „Spezielle Fähigkeit?“; fragte Cathy verwirrt und auch Hookmon schien irritiert. „Sind wir hier in einem Spiel oder was?“, fragte Nick und Gekomon zuckte mit den Schultern. „Bringt Clark hier weg“, sagte Cathy und wandte sich den drei jüngeren zu. „Hookmon und ich halten sie lange genug auf, bis die Polizei hier eintrifft.“ Doch Ms. Cable fing wieder an zu lachen. „Wie lustig. Wenn wir schon mal dabei sind, Guadromon, vergnüge dich ruhig.“, sagte sie und ihr Digimon hob seinen linken Arm. Mit einer elektronischen Stimme rief es: „Zerstörungsgranate!“ Ein seltsames Geschoss flog genau auf die Gruppe zu. Betamon wollte reagieren, doch Gekomon sprang dazwischen. „Melodienschlag!“, rief es und eine Musiknote flog aus seiner Tröte dem Geschoss. Als beide sich berührten, explodierten sie. May, Clark und Nick schrieen auf. „Los, haut ab! Hookmon!“ Das Digimon nickte, erneut klickte es und die Hookmons Kanone erfasste sein Ziel. „Kapitänen Kanone!“, rief es und schoss. Guadromon sah es wohl kommen, denn mit einem lauten Summen errichtete es diesen Schild erneut und blieb unversehrt. Nun wurde es Hookmon zu bunt. Wenn dieser Schild, wie diese Ms. Cable sagte, nur gegen Fernkampffähigkeiten wirkte, dann musste es eine andere Route fahren. Es erhob seinen harken und sprang vor. „Harkenhieb!“ Es stieß zu und Guadromon hob schützend einen Arm hob. Metall schlug auf Metall und leichte Funken stoben. Beide Digimon sahen sich an. Einige Sekunden rangen sie um die Herrschaft dieses Duells, dann stieß das Roboterdigimon das andere zurück und Hookmon fiel nach hinten. „Oh nein, Hookmon, steh bitte auf!“, rief Cathy. „Mama!“, rief Clark plötzlich und lief los. May und Nick konnten ihn nicht mehr festhalten. Er rannte auf eine andere junge Frau zu, die in der Nähe stand und alles beobachtet hatte, bei Clarks Schrei allerdings dem Jungen entgegen lief. Ms. Cable sah dies. „Oh wie schön, ein Kind findet seine Mutter, echt rührend. Zu schade, dass ich keine Schnulzen mag. Guadromon, sei lieb und ändere das Programm in eine Tragödie“, sagte sie und mit geweiteten Augen sahen alle wie das Digimon beide Arme hob und auf die Mutter und ihr Kind zeigten. „Zerstörungsgranate!“, rief es und schoss. Alles verlief in Zeitlupe. Gekomon und Betamon sprangen. Sie schossen ihre Attacken und trafen, allerdings nur eines der Geschosse. Da war auch May, sie war Clark gefolgt. Mit einem Sprung riss sie den Jungen zu Boden. Das andere Geschoss kam näher und flog nur um Zentimeter an ihrem Kopf vorbei. May konnte das Pfeifen der Luft hören. Erleichtert atmeten alle auf. „Pfe, unartiges Gör, es hätte dich zerreißen sollen“, sagte die rothaarige Frau. Hookmon und Gekomon stellten sich Guadromon ins Sichtfeld. Dieses sah die zwei an, machte aber keine Anstalten sich zurückzuziehen. „Lächerlich, ihr glaubt doch nicht im ernst, dass…“ Doch ehe Ms. Cable weiter sprechen konnte, ließ sie das Geräusch von Sirenen verstummen und sie wandte den Kopf. Blaue Lichter nährten sich. Sie schnaufte und sprang auf Guadromons Rücken. „Euer Glück, die Uniformierten kommen. Wir sehen uns und dann mache ich ernst.“ Der Raketenantrieb brummte laut auf und sie und ihr Digimon flogen davon. „Wir sollten auch gehen“, sagte Hookmon und wandte sich allen zu. Sie nickten und rannten los. Clark und seine Mutter ließen sie zurück. Der Junge rief ihnen noch zu: „Vielen Dank für eure Hilfe!“ Offenbar wusste er gar nicht, wie knapp er einer Katastrophe entkommen war. Keuchend und völlig außer Atem blieb die Gruppe in einer weit entfernten Seitenstraße stehen. Alle lehnten sich an die kalten Steinwände und schnappten nach Luft. Sie waren solange gerannt, bis die blauen Lichter außer Sicht und die Sirenen außer Hörweite waren. Die Sonne war bereits gänzlich unter gegangen. May musste Betamon absetzen, sie hatte das Gefühl, dass sie sonst umfallen würde. An der Wand rutschte sie runter, bis sie saß. Der Schreck saß noch tief. „Das war knapp“, keuchte sie und hielt sich ebenso wie Nick ihre stechenden Seiten. Cathy ging vor ihr in die Hocke. Einige Sekunde sahen sie sich nur an, dann hob Cathy langsam eine Hand. Ein schallendes Geräusch ließ alle zusammenzucken, als sie May eine Ohrfeige auf die rechte Wange verpasste. Diese fasste sich mit zittrigen Händen an die getroffene Stelle und sah Cathy mit weit aufgerissenen Augen an. Nick, der ahnte was gleich beginnen würde, wollte sich einmischen, doch Hookmon hielt ihn mit sanfter Gewalt zurück und schüttelte nur den Kopf. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“, fragte Cathy und ihre Stimme blieb ganz ruhig. May allerdings wäre es lieber gewesen, wenn Cathy sie angebrüllt hätte. Mays Augen würden feucht, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Auslöser waren allerdings nicht ihre schmerzende Wange, eher die Tatsache, dass sie erst jetzt langsam merkte, was passiert war. „Weißt du was passiert wäre, wenn du nicht so viel Glück gehabt hättest? Du hättest verletzt werden können oder schlimmer, getötet. Was glaubst du hätte ich den anderen und vor allem Kurt sagen sollen?“ Langsam wurde Cathy lauter und May tat schon längst nichts mehr gegen ihre Tränen und es sah aus, als würden ihre Augen auslaufen. Lautes Schluchzen war das einzige, was May als Antwort zustande brachte. Dann stieß sie ein kaum verständliches: „Tu-Tut mir… Leid… i-ich wollte… helfen…“ Dann hob Cathy ihren Kopf leicht an. Sie lächelte etwas, doch auch ihre Tränen waren leicht wässrig. „Mach das niemals wieder, hörst du? Wenn dir was passiert, wüsste ich nicht, was ich tun sollte. Wie es den anderen sollte. Okay?“ May nickte heftig und versuchte sich zu beruhigen und ihre Tränen wegzuwischen. Als ihr das nicht wirklich gelang sprang sie leicht vor und umarmte Cathy so fest sie konnte. Hookmon hatte alles beobachtet, nun zog es sich mit seinem Harken den Hut tiefer ins Gesicht und wandte sich um zum gehen. „Wo willst du hin?“, fragte Betamon neugierig und sah ihm nach. „Die zwei alleine lassen, damit sie sich ausheulen können. Das ist im Moment das Beste.“ Nick war verwundert. Monmon machte seiner Meinung nach als Hookmon einen wesentlich reiferen Eindruck. War das die eigentliche Digitation? „Wieso digitierst du nicht zurück?“, fragte Gekomon und sah zu Hookmon auf. Dieses winkte mit seinem Kanonenarm ab. „So sehe ich einiger Maßen unauffällig aus. Eher wie ein Clown.“ Alle mussten stumm zustimmen. Doch nachts waren die meisten Leute auf der Straße eh schon angetrunken und jene wenigen, die es nicht waren, hatten andere Sorgen um wirklich groß auf sie zu achten. „Ob es Clark gut geht?“, fragte May. Ihre Augen waren leicht geschwollen und gerötet. Sie hatte ganze 15 Minuten mit Weinen verbracht. Offenbar hatte sich, nun da sie einmal angefangen hatte, gleich noch mehr entladen als nur der Schock von dem Kampf. „Bestimmt. Immerhin ist er bei seiner Mutter. Wenn wir Glück haben, erzählt er auch nicht mehr, als er muss“, sagte Cathy und drückte Mays Hand kurz, die sie schon die ganze Zeit hielt, seid sie unterwegs waren. Endlich hatten sie dann ihr Hotel. Nun verwandelte sich Monmon auch schließlich zurück und heftete sich an Cathys Rücken. Die Aufzugfahrt verlief schweigend und auch als sie ihr Zimmer betraten, sagte niemand ein Wort. Erst als Nick verkündete, er sei kurz auf der Toilette, wurde die Ruhe unterbrochen. Nickend sahen die Mädchen zu, wie der Junge in das Badezimmer verschwand. „Also… hat jemand Hunger?“, fragte Cathy und ein Magenknurren von Monmon machte weitere Antworten überflüssig. May kicherte und das Digimon sah beleidigt zur Seite. „Ich kann ja den Zimmerservice anrufen, was wollt ihr?“, fragte Cathy und griff nach dem Telefon. Die Bestellung war schnell durchgegeben und sie hatten Glück, das Essen würde in spätestens einer halben Stunde auf ihr Zimmer gebracht werden. Nick hatte sich wieder zu ihnen gesetzt und stillschweigend in die Runde. Dann fragte er leise: „Ähm… vielleicht… sollten wir Calumon mal nach diesen Fähigkeiten fragen?“ Doch Cathy winkte ab. „Morgen, dafür ist es zu spät.“ Ein Gähnen folgte ihren Worten. Dann fügte sie hinzu: „Und wir sollten auch bald schlafen gehen.“ Tatsächlich kam das Essen schon fünfzehn Minuten auf ihr Zimmer. Die Bedienung schob den Servierwagen hinein und verschwand sofort wieder. Im Fernsehen gab es nichts Sehenswertes, also begnügten sie sich mit einer Quizshow. Während der Quizmaster die Fragen zu seinen Kandidaten stellte, war Monmons lautes Schmatzen zu vernehmen. „Wie viel Grad Neigung hat der schiefe Turm von Pisa?“; fragte der Moderator und nannte direkt die vier Antwortmöglichkeiten. „Woher soll man das wissen?“; fragte May und kam ins grübeln. „3,97 Grad“, antwortete Nick ohne lange zu überlegen. Alle sahen ihn an und fragten: „Woher willst du das wissen?“ Nick zuckte mit den Schultern. „Das erscheint mir am logischsten. Außerdem habe ich es erst neulich irgendwo gelesen.“ Schon erklärte der Quizmaster im Fernsehen Nicks Antwort als richtig. Der Kandidat hatte dieselbe gegeben und war somit eine Runde weiter. „Ah das war leckeres Fressi“, sagte Monmon schließlich und rieb sich den leicht gerundeten Bauch. „Wurde auch langsam Zeit, du hast gefuttert wie ein…“ Doch ehe Betamon ein Beispiel sagen konnte, hatte es aus dem Fenster gesehen und folgte mit seinen Augen einer Bewegung. „Was hast du?“ fragten May und Gekomon synchron. Doch Betamon hob nur eines seiner kurzen Forderbeine und deutete aus dem Fenster. Alle wandten sich dort hin. Über die Dächer der Gebäude, sprang etwas von Dach zu Dach. Es sprang in ihre Richtung und als es nah genug war erkannten sie was es war. Es war offensichtlich ein Digimon, das wie ein weißer Gorilla mit einer Strahlenkanone an einem Arm aussah. „Ist das Gorillamon? Davon hat doch die Olle vorhin gesprochen“, sagte Cathy und sah wie die anderen zu wie es seine Richtung nach links änderte und sich nun von ihnen entfernte. „Ja, das ist Gorillamon“ antwortete Gekomon und alle rannten sofort aus dem Zimmer, nahmen die Treppe nach unten und standen nur Sekunden später draußen auf der Straße. Sie sahen das Digimon noch und folgten ihm, ohne groß auf die Passanten zu achten. Sie fingen es ab, es kurz auf dem Boden ging. Hinter ihm blieben sie stehen, es witterte seine Verfolger und wandte sich um. Es war gut mehr doppelt so groß, wie ein Erwachsener Mann. „Was wollt ihr?“, fragte Gorillamon knapp und seine Stimme klang sehr rau. „Wir wollen mit dir reden“, sagte Cathy und war wieder und wie alle anderen auch außer Puste. „Über was?“, fragte das Digimon und verschränkte die Arme. May hob jetzt ihre Stimme und sagte: „Zuerst einmal musst du dich von einer rothaarigen Frau mit einem Guadromon fernhalten. Die wollen dich nämlich fangen.“ Gorillamon hob beide Brauen. Scheinbar war es überrascht, dass ein so kleines Ding wie May so laut sprechen konnte. Dann lachte es kurz und sarkastisch auf. „Was sollten die schon von mir wollen?“ Eine Stimme über ihnen ließ sie aufsehen. „Dich in unsere Armee aufnehmen!“ Gorillamon war zwar groß, doch reagierte schnell und flink. Mit einem kleinen Satz zur Seite wich es Guadromons Granate aus und sah auf. Es war Ms. Cable, die offenbar in Guadromon drin saß. Das Gorilladigimon brüllte auf. „So geht’s ja wohl nicht!“ Es richtete seine Kanone auf den Feind. „Energiekanone!““, rief es und schoss eine Art Laserkugel auf das Maschinendigimon, welches aber ohne große Probleme auswich. Doch das Affendigimon schoss erneut und diesmal würde sein Gegner in die Attacke hinein fliegen. Die Attacke traf, doch wie es die anderen erwartet hatten, hatte sich Guardromon mit seinem Schild geschützt. „Das kann doch nicht sein“, sagte Gorillamon ungläubig. „Deine Fernkampfattacke nützen nichts!“, rief Nick dem Digimon zu. Ms. Cable meldete sich erneut: „Das ist wahr Riesenaffe und jetzt kannst du dich auf was gefasst machen!“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)