Letters to you von Procven (Briefkontakt mit einem Psychopathen) ================================================================================ Kapitel 1: ~ One-shot ~ ----------------------- Liebe Cindy, ich weiß nicht, ob du mich kennst, aber ich kenne dich. Wir gehen sogar in die selbe Schule, nur dass ich eine Klassenstufe über dir bin. Ich muss zugeben, auch wenn es jetzt für dich unangenehm klingen mag, ich habe dich in der letzten Zeit sehr oft beobachtet. Ich sehe dir gern zu, wie du in den Pausen mit deinen Freundinnen sprichst. Jeder kann dich leiden, was nicht zuletzt an deinen guten Noten und deiner aufopfernden Art liegt. Am liebsten mag ich es, wenn du lachst. Dein Lachen ist so unglaublich unbeschwert und der helle Klang deiner Stimme erinnert mich an den Gesang von Engelschören. Ebenso engelsgleich ist auch dein Antlitz, mit den weichen Zügen und der ebenen Haut, wie aus Porzellan. Diese roten Lippen, die mich an die schönsten Rosen erinnern, die ich je zu Gesicht bekommen habe. Und deine wunderschönen blauen Augen, die im Sonnenlicht wie Saphire schimmern. Angezogen fühle ich mich auch von deinem prächtigen, langen Haar, mit diesem goldigen Glanz, wenn das Licht sich erdreistet darauf zu fallen. Deine Schönheit hast du sicher von deiner Mutter, die habe ich nämlich letztens in der Einkaufshalle gesehen, in der ihr immer eure Einkäufe zu machen pflegt. Sie hatte deine kleine Schwester bei sich, weil sie sie nicht allein Zuhause lassen wollte, da die Kleine ja erst sechs Jahre alt ist. Deine Schwester hat auch schon diese herrlich blauen Augen, wie du sie besitzt. Ich beneide dich um diese Augen. Ich beneide dich um so vieles. Manchmal wünsche ich mir sogar so zu sein wie du. Doch das ist selbstverständlich nicht möglich, schließlich bin ich ja kein Mädchen. Doch ich schweife ab, denn der Grund, warum ich dir schreibe ist ein ganz besonderer. Demnächst steht ja der große Valentinsball an und ich wollte dich fragen, ob du mich zu diesem begleitet möchtest. Du wärst dann also mein Valentin. Wenn du mir antworten möchtest, lege den Brief in ein kleines Fach unter der Bank im Eingangsbereich. Dort werde ich ihn dann finden. Ich würde mich freuen von dir zu hören. Grüße, dein Verehrer ~*~ Hallo Unbekannter, ich fühle mich wirklich sehr geschmeichelt in Bezug auf deine lieben Worte. Doch ich kenne dich nicht einmal. Wer bist du eigentlich? Ich weiß, dass ich von vielen beobachtet werde, die mich ebenso beneiden wie du, allerdings ist mir nie jemand aufgefallen, der ein so enormes Interesse hegen könnte, dass er sich wie ein Stalker benimmt Trotzdem freue ich mich, dass mich jemand so gut zu kennen scheint. Du bist bisher der Einzige, der so viele Details nennen kann, auf die ich selbst nie gaachtet habe. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass meine Augen ein solch intensives Blau besitzen oder dass mein Haar wirklich einen goldenen Schimmer besitzen. Du passt scheinbar gut auf deine Umgebung auf und das ist bewundernswert. Ich wünschte, ich wäre so aufmerksam. Dann würde ich dich vielleicht sogar kennen. Bevor ich auf deine Frage zu sprechen komme, möchte ich dich etwas bitten. Du scheinst ja ein richtiger Fan von mir zu sein, doch bitte ich dich, dich aus meinem Privatleben rauszuhalten. Als ich die Sache mit dem Einkauf meiner Mutter erzählt habe, sah sie sehr besorgt aus und das möchte ich nicht. Könntest du mir den Gefallen also tun? Nun zu deiner ersehnten Antwort. Leider muss ich dich enttäuschen, denn ich wurde bereits von jemandem gefragt. Dabei handelt es sich um Steven, den tollen Baseballer aus einer Klasse über mir. Du müsstest ihn also kennen, da ihr ja scheinbar in der selben Stufe seid. Ich habe mich furchtbar darüber gefreut, als er mich gefragt hat, denn ich mag ihn schon sehr lange, musst du wissen. Er ist so gutaussehend und furchtbar sportlich. Dabei muss ich gestehen, dass ich Sportler viel interessanter finde, als zum Beispiel diese Computerjunkies, die in ihrem Pc ihren einzigen Freund gefunden haben und gar nicht wissen, was es bedeutet zu leben. Aber zu denen gehörst du sicher nicht, sonst würdest du mich ja nicht so toll finden. Vielleicht sehen wir uns ja in der Schule. Wenn gut aussiehst, darfst du mich sogar ansprechen. Tschüssi, Cindy P.s.: Von dem Fach unter der Bank wusste ich ja noch gar nichts. Wirklich sehr interessant, was man bei uns in der Schule so alles findet. ~*~ Liebe Cindy, ich kann es immer noch nicht glauben, dass du mir tatsächlich geantwortet hast. Jetzt habe ich sogar ein Schriftstück von dir, dass ich nicht aus einem Mülleimer suchen musste und das sogar direkt an mich gerichtet ist. Ich habe es sofort meiner Sammlung zugefügt, und es hängt neben einem Foto von dir an meiner Wand über dem Bett. Ich muss gestehen, dass ich so besser einschlafen kann. Wirklich, du findest es toll, dass ich so viel über dich weiß? Dann werden dir bei meinem nächsten Brief sogar deine schönen Augen aus deinem noch schönerem Kopf fallen, wenn ich dir erzähle, was ich noch alles über dich in Erfahrung bringen konnte. Ich muss dir nämlich sagen, dass ich dich schon seit vielen Jahren beobachte, denn bisher waren wir immer auf den selben Schulen. Das muss doch ein Wink des Schicksals sein, meinst du nicht auch? Als ob die Götter wollen, dass wir unseren Weg zusammen gehen. Dass du mich nicht kennst, ist gar nicht so schlimm, das kann man schließlich ändern. Vielleicht traue ich mich sogar, dich das nächste Mal in der Pause anzusprechen, wenn du an der Ecke auf die Anderen wartest. Letztens ist mir aufgefallen, dass du dir einen neuen Lippenstift gekauft haben musst. Der steht dir wirklich ausgezeichnet. Doch dass Steven ihn dann unbedingt so genau betrachten musste, fand ich ganz schön übertrieben; besonders als er ihn selbst haben wollte. So ein Idiot, dabei sollte er doch wissen, dass Jungs keinen Lippenstift tragen. Du meinst, ich darf dich nicht mehr beobachten? Warum denn nicht? Ich habe doch niemanden etwas getan. Das finde ich jetzt ganz schön gemein von dir. Aber na ja, es wird sich schon irgendwie eine Lösung finden. Du wurdest schon gefragt? Das ist aber schade, denn ich habe extra eine Karte für dich angefertigt, die ich dir dann gegeben hätte. Sie ist wirklich sehr schön geworden. Es sind sogar deine Lieblingstiere darauf; ich weiß doch, dass du Katzen magst. Grüße, dein Verehrer ~*~ Hallo Unbekannter, du weiß wirklich noch mehr über mich? Das macht mir jetzt ganz schön Angst, muss ich dir sagen. Also, bitte, bitte hör auf damit, mich zu beobachten. Ich habe in der letzten Zeit sogar schon Wahnvorstellungen bekommen. Ständig glaube ich, man verfolgt mich und das hat allein mit deinen Briefen zu tun. Schreib mir also nicht mehr und lass mich auch sonst in Ruhe. Mein Leben geht sich nichts an. Auch nicht, wenn Steven meint, mich küssen zu müssen. Ich für meinen Teil habe mich sehr darüber gefreut. Deine Karte kannst du behalten, ich will sie nicht. Ich will nichts mit dir zu tun haben. Verschwinde einfach aus meinem Leben, bevor ich es mache. Ich sage es noch mal: ich habe Angst vor dir, also lass mich in Ruhe! Du bist krank! Einfach nur krank. Typen wie du gehören in die Anstalt und nicht in eine Schule. Ich hasse dich, also verschwinde! ~*~ Teuerste Cindy, warum bist du so gemein zu mir? Ich will dir doch nichts böses. Ich möchte lediglich in deiner Nähe sein; wie ein Schatten, kann man schon fast sagen. Immer werde ich dich beobachten und auf dich aufpassen. Das verspreche ich dir. Niemand wird dir etwas antun. Ich finde es nur schade, dass du mich scheinbar nicht magst. Du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben. Wenn ich dir etwas antun wollte, hätte ich es dann nicht schon längst getan? Sei doch ehrlich, du möchtest nur nicht weiter mit mir schreiben, weil dein toller Sportler etwas dagegen hat. Aber sein unbesorgt, mein schöner Engel. Uns wird man niemals trennen können. Nichts und niemand! Auch das verspreche ich dir hoch und heilig. Grüße, dein Verehrer ~*~ Teuerste Cindy, warum hast du meinen Brief nicht gelesen? Er lag da, wo ich die anderen auch deponiert hatte. Hast du ihn nicht gefunden? Nein, das kann auch nicht sein, sonst hätte ich ihn da nicht entdeckt. Vielleicht hattest du auch einfach noch keine Zeit ihn zu lesen oder du wurdest mal wieder von deinem tollen Sportler so sehr belästigt, dass du keine Gelegenheit dazu hattest. Ja, das muss es sein, denn ich habe ihn über eine Woche dort liegen lassen. Sag mal, weißt du, wer bei dem Direktor war und sich über einen Verrückten beschwert hat? Das ist doch lachhaft, findest du nicht auch? Als ob hier jemand so was machen würde! Da fällt mir grade ein- du warst schon ein paar Tage nicht mehr in der Schule. Bist du so doll krank? Wenn ja, dann wirst du den Brief gar nicht lesen können. Am besten, ich stecke ihn persönlich bei dir in den Briefkasten. Ich bin mir sicher, dass du dich dann darüber freust. Werd schnell wieder gesund, ich freu mich nämlich schon, dich auf dem Ball zu sehen. Auch wenn du dann mit jemand anderem dahin gehen sollst, wirst du trotzdem genauso schön sein, wie sonst auch. Nur dass du sicherlich nicht so glücklich aussehen wirst, denn mit mir würde es dir dort besser ergehen. Bis hoffentlich bald, denn du fehlst mir sehr. Liebe Grüße, dein Verehrer ~*~ Liebste Cindy, schade, dass du diesen Brief niemals lesen wirst. Doch das ist es mir wert gewesen, als ich dich mit zu mir genommen habe. Nun werden wir immer zusammen sein können. Nur du und ich. Ich liebe und vergöttere dich so sehr, hätte dir die Welt zu Füßen gelegt, wenn ich nur einen Wunsch in der Art von dir gehört hätte. Doch du hast dich nicht für mich interessiert. Du bevorzugst lieber Sportler mit ihren blöden durchtrainierten Körpern. Diejenigen, die unschuldigen Mädchen das Herz brechen. Ich gehöre nicht zu denen und trotzdem hast du mich nicht beachtet. Langsam glaube ich, du wolltest mich nicht sehen. Du hast lieber in deiner schönen, kleinen Welt gelebt, in der Leute wie ich keinen Platz haben. Doch nun kann ich dir ja meine Welt zeigen und die ist sogar genauso schön wie deine. Ja, meine Liebe, ich hoffe du siehst sie schon, schließlich liegst du ja auf meinem Bett. Auch wenn du dich nicht mehr rühren kannst, ich nie wieder deine süße Stimme hören kann Ich musste dich einfach haben. Ob nun tot oder lebendig war mir einfach egal. Und dann habe ich dich wieder mit diesem Steven gesehen. Wie er dich geküsst und dich berührt hat. Das brach mir einfach das Herz, denn genau das wollte ich auch. Ich wollte dir sogar viel näher sein, als er es kann und jetzt habe ich es geschafft. Du bist bei mir und wirst mich nie wieder verlassen. Niemand kann dich mir wegnehmen. Hörst du sie? Das sind meine Eltern. Sie wollen unbedingt in mein Zimmer, weil sie glauben ich verheimlich ihnen etwas. Doch was wissen die schon? Sie werden hier niemals reinkommen; ich habe nämlich die Tür verbarrikadiert. Sie würden dich mir wegnehmen. Aber das kann ich doch nicht zulassen. Du gehörst mir! Niemand außer mir, soll dich besitzen. Sie halten mich für verrückt; alle halten mich für verrückt! Doch sie haben keine Ahnung. Sie wissen eben nicht, wie schön es ist mit einem wirklich geliebten Menschen vereint zu sein. Und nun, nun wird uns niemand mehr trennen können... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hallo ihr Lieben, ihr denkt jetzt bestimmt, ich hab nen Knall... Jep, da stimme ich euch zu. Ich weiß selbst nicht mehr, wie ich auf die Idee gekommen bin sowas zu schreiben. Aber irgendwie finde ich es gelungen. *nickt* Na ja, wie dem auch sei - ich würde mich sehr über ein paar Kommentare freuen, wenn ihr euch traut, die einer Spinnerin wie mir zu hinterlassen. Grüße, eure Verehrerin XDDDDDD Ciao, sagt S.c.o.d. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)