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Love is a freak

von

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Wer nicht wagt...

Viiieeelen Dank das ihr einen Blick in meine fanfic werft > <° und falls ihr weiterlest-lasst euch nicht abschrecken von dem etwas spitzfindigen jungen Herrn. Im prinzip ist er total nett und allein für diesen Kommentar hätte er mich schon umgebracht,spricht nicht unbedingt für ihn oder? Aber ich hoffe ihr habt ein bisschen Spaß am Lesen und das das mit den Rechtschreibfehlern sich in der Waage hält, ansonsten könnt ihr mein Word verklagen *smile* *lach*
 

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Ich verstehe einfach nicht warum sie sich mit diesen Zimtzicken abgibt. Das hat sie gar nicht nötig.

Halt, ich sollte mich aber erst kurz vorstellen- damit ihr überhaupt rafft über was ich hier gerade rede. Ich bin Kio Even. Die Freude ist ganz eurerseits.

Kurz um ich bin ein, wie sagt man es damit auch ihr das versteht, ein Außenseiter, ich würde mich so niemals betiteln, dafür fühle ich mich viel zu eigen– und selbstständig, in echt als ich abhängig sein könnte, von irgendjemanden; eher trage ich rosa als das passiert. Rosa ist keine Farbe sondern eine modische Geschmacksverwirrung, das ich das mal eben klarstelle. Meine Farbe ist schwarz (auch für die Besserwisser unter euch, ich weiß sehr wohl das schwarz zu den Nicht- bzw. Unbunten Farben gehört) darum sehe ich aus wie der Sensenmann höchstpersönlich und dazu auch noch mein heller Hautton. Was meint ihr was für eine Freude es mir jeden Abend zu Halloween bereitet die Gören meiner Nachbarn zu erschrecken, wenn sie es wagen zu klingeln und mit ihrer piepsigen Kinderstimme nach Süßigkeiten zu fragen. Die kriegen von mir nur Saures. Ich brauche noch nicht mal großartig ein Kostüm- von wegen Süßes oder Saures das vergeht den Gören wenn sie mich sehen. Ich bin relativ groß, von schlanker Anmut, Scherz- nicht im ernst, habe wie erwähnt eine Vorliebe für schwarze Outfits und meine Haare sind, finde ich genau richtig nicht zu lang und nicht zu kurz, jeweils die Ansätze sind rot gefärbt, so rot wie das Blut von Draculas Opfern, so kann man sich das noch etwas besser vorstellen nicht? Ein besonderes Markenzeichnen von mir…ein schwarzer Hemdenmantel. Was stellt man sich wiederum darunter vor? Hm. Ganz einfach der Mantel ist geschnitten wie ein Hemd und da es auch ein Mantel ist und wärmen soll, etwas länger. Sieht fast so aus wie ein typischer Matrixmantel, falls euch das was sagt. Hinguckereffekt garantiert. Aber zurück.

Ich schweife ab. Zurück zum noch uninteressanten Thema. Zu Schade, dass ihr die Gruppe Mädchen da vorne in, ich würde sagen 15 Meter Entfernung nicht sehen könnt, also auch ein Wörtchen zu denen. Das sind vielleicht Zimtzicken, ständig lästern sie über irgendjemanden in diesem typischen Mädchentonfall: „Er hat gesagt, dass sie gesagt, hat dass er meinte“ Ich denke ihr kennt das, also muss ich es nicht weiter ausführen und die Mädchen da vorne, zumindest so schätz ich sie ein, ziehen wohl schon wieder über einen armen Tropf her. Modepüppchen, Knochenhaken, Puderquasten- sollen etwa alle so aussehen wie die?

Doch ich muss sagen, eines dieser Mädchen ist anders. Sie ist nicht so wie die. Sie hat ihren ganz eigenen Charakter und eigentlich weiß ich auch gar nicht warum ich sie mag. Es ist halt so, eines Tages kam sie in die Klasse spaziert und ich fühlte spontan, dass ich sie mag. Sofort sympathisch. So wie es Leute gibt, die man nicht abkann obwohl sie einem nicht das Geringste getan haben, ist das eben so mit ihr und mir. Sie hat nie irgendwas dafür getan um mir zu gefallen und trotzdem mag ich sie. Sie trägt meistens eine Jeans, dazu ein Top mit etwas Ausschnitt, nicht zu viel sondern gerade soweit das man eine nette Aussicht hat. Versteht das nicht falsch, ich will euch nur ein detaillierte Beschreibung von …oh ich hab euch den Namen noch gar nicht gesagt. Sie heißt Velina Deylg. Die meisten nennen sie aber nur Lina. Velina ist beliebt, ja ich denke das kann man so sagen, unbedingt eine Schulschönheit ist sie nicht, aber mir würde auf Anhieb auch niemand einfallen, der sie nicht leiden kann. Selbst bei den Jungen ist sie hoch im Rennen, ich glaube es gäbe keinen der sie von der Bettkante stoßen würde.

Kurz um ich will sie kennen lernen. Näher. Sonst kenn ich sie nur aus meinen Ethtikkurs und was sie da von sich gibt ist ziemlich intelligent, selbst in den Tests unsere Lehrers, der wahrlich sein Beruf auslebt und uns quält, schneidet sie stets erstklassig ab. Ich frag mich woran das liegt. Aber darüber werde ich später nachdenken oder auch nicht. Ich habe etwas an Abstand aufgeholt. Ich denke ich werde sie einfach rufen, sie wird mich bestimmt hören wenn ich laut genug rufe.

Anderseits könnte mein Versuch im Desaster enden. Ich bin unsicher. Wage ich es oder nicht?

Ich reiße mich zusammen hole tief Luft, gleich würde ich sie rufen noch drei Millisekunden -zwei -eine – JETZT!

„Hey, Velina!“

Abrupt bleibt der Haufen stehen und die Zimtzicken starren mich an wie ein Außeririsches Hündchen. Ich bin mir zwar nicht im Klaren wie außerirische Hündchen aussehen, aber anscheinend müssen sie Ähnlichkeit mit mir haben, das ihre Münder bis auf den Boden klappen. Aus fast jedem Gesicht kann ich entnehmen, was sie von mir halten. In einigen kann ich es sogar förmlich ablesen: „Was willst du- du Freak?“ oder „Ehhh- was will denn der Grufti?“

Ich richte mich auf und stehe selbstbewusst wie immer vor den Ladys. „Nur Velina, wenn ich bitten darf.“ Ich setze ein leichtes Lächeln auf und schiebe meine Hände in meine Hosentasche. Nach einem Moment des Zögern, tritt Lina aus dem Kreise hervor, wendet sich um und meint zu den übrigens Mädchen, das sie bereits losgehen könnten, sie würde nachkommen. Unter grummeln und Beleidungen, die natürlich an meine Persönlichkeit gerichtet sind, gehen die Freundinnen weiter. Einige kichern und andere schauen so finster und verachtend zurück, das man hätte meinen könne die Welt ginge jeden Augenblick unter.

Ich warte lieber noch einen Moment bis ihre Freundinnen außer Hörweite sind. Es geht sie nichts an was ich mit Velina bespreche. Dann sind sie endlich weit genug entfernt und ich wende mich Lina zu. Immer noch getrieben von meinem Übermut sie tatsächlich angesprochen zu haben…man das hört sich an als wäre ich total verschüchtert, oder? Das bin ich aber nicht, bloß nicht in den falschen Hals bekommen!! Argh! Wo war ich eben? Ach so: ich frage sie also etwas.

„Du schwimmst doch sehr gern und hast doch auch ein Sportabzeichen bekommen, oder?“, meine Stimme klingt etwas unsicher, auch wenn ich sehr bemüht darum bin ihr Bestimmtheit zu verleihen. Ich fühle mich merkwürdig aufgeregt. In den letzten Tagen war mir diese Idee gekommen und ich konnte sie einfach nicht verwerfen und nun stehe ich hier und setze sie tatsächlich um. Ich frage Lina um eine Verabredung. Lina antwortet knapp mit einem Ja und wartet auf meine nächste Reaktion auch sie scheint die Situation etwas aus der Bahn gebracht zuhaben, nervös zieht sie an ihren Jackenärmeln. Welches Mädchen rechnet auch an einem X- beliebigen Tag damit von einem Typen aus ihrem Kurs angequatscht zu werden. „Ich dachte- du und ich könnten z.B. in die Schwimmhalle gehen, die ist doch jetzt wieder geöffnet“, fahre ich fort, „Wenn du magst könnten wir uns auch woanders treffen.“ Sorgsam studiere ich ihre Mimik, doch sie schient einfach nur perplex zu sein. Mit leicht offenem Mund sieht sie mich an. Ich glaube, sie stellt im Moment das klassische Beispiel für Sprachlosigkeit dar. Etwas unbeholfen fasse ich mir durch meine schwarz-roten Haare. „Nur damit ich es richtig verstehe…“, beginnt sie; ich bin im Übrigen glücklich dass sie ihre Stimme wieder gefunden hat, „Versuchst du dich gerade mit mir zu verabreden? Nur wir? Zu zweit?“ Gespannt wartete sie auf meine Antwort die sie auch zügig bekommt: „Ja, es ist eine aber nur wenn du zustimmst.“ Sie hatte eine Frage um ein Date wohl nicht erwartet und wohl auch keineswegs von mir. Doch nun war sie mit ihr konfrontiert und musste mir eine Antwort geben. Ich sehe ihr intensiv in die grünen Augen, doch sie weicht meinem Blick aus.

Dann kramt sie in ihrer Jackentasche und zieht ein kleines flachelegantes Handy hervor. „Gut- Ja ich will- äh ich meine ich hätte nichts dagegen.“ Sie unterbricht sich und gibt den Pin ihres Handys ein. Wenn ich es recht gesehen habe war es die 293666, aber das nur nebenbei erwähnt. Lina tippt meinen Namen ein und sieht mich abermals erwartend an. „Gibst du mir deine Handynummer, dann kannst du mich erreichen und ich dich falls das mit dem schwimmen gehen nichts wird.“ Sie lächelt leicht und reicht mir ihr Mobiltelefon. „Gib sie einfach ein. Ich klingel dich dann an.“

Recht schnell tippe ich meine Nummer in ihren Speicher und husche mit meinen Fingern über die glatten Tasten. Nach einer Weile halte ich es ihr wieder hin und bemerke dabei ein leises Glöckchen klingen. Sie hatte ein kleines Glöckchen an einen dicken geflochtenen Faden befestigt und es an die Socke für ihr Handy genäht. Als sie meinen Blick notierte, meinte sie nur schulterzuckend: „Lindt“ „Die Osterhasenaktionen.“ Fügte ich hinzu und ich schmunzelte, denn ich hatte ebenfalls ein paar Glocken von genau diesen Osterhasen gesammelt. „Ok. Also ich muss dann Kio.“, sie schien auch meine Mimik zu prüfen. „Sage mir wann und wo und ich bin da. Ok?“ Sie dreht sich schon halb zum gehen und ich bestätige. „Bis dann.“, verabschiede ich mich. Sie nickt und geht eilig den Weg den ihre Freundinnen schon vor einigen Minuten gegangen waren. Lina sieht sich nicht mehr um, ich beobachte nur noch ihren Rücken weiter und weiter sich von mir entfernen. Ich fasse zusammen… Ich werde eine Verabredung haben. Wann wusste ich zwar noch nicht aber sie hatte >ja< gesagt.

Meinen restlichen Weg nach Hause bin ich nicht gegangen. Ich glaub etwas stimmte nicht mit mir, mir war so all ob ich ständig hin und her schwenken müsste. Bei Gelegenheit hüpfte ich auch wie, die von mir verachteten Gören, wenn sie von der Schule kamen und wieder etwas Wissen über das Alphabet gewonnen hatten. Zu meinem Glück legte sich zumindest der Drang in die Luft gehen zu müssen. So das ich als ich in meine Straße einbog das Gefühl hatte wieder ich selbst zu sein.

Plötzlich spürte ich den Vibrationsalarm meines Handys. Velina! Ich sah auf den Display und sah eine mir unbekannte Nummer, es musste die von Velina sein. Und o nein... Da war es wieder das Gefühl in meiner Magengegend. Man, es war doch gerade weg gewesen wieso tauchte es schon wieder auf? Also entweder ich war krank, hatte extremen Hunger oder es lang an ihr. Ich schüttelte die Gedanken beiseite, erstmal nach Hause und dann was essen, ich hoffte, dass es mir dadurch besser gehen würde. Noch ein paar Meter und ich erreichte den Wohnungsblock. Im Prinzip war es ein helles Gebäude mit vielen größeren Territorien und mit viel Platz. Das Haus teilten sich bis zu fünf Familien und jede eigene Wohnung besaß trotzdem noch genügend Privatatmosphäre, das man es darin aushielt, und nicht fürchten müsste die Nachbarn würden sich sofort beschwerden, wenn man mal etwas zu laut Musik hörte. Mit dem Handy in der Hand suchte ich nach dem Haustürschlüssel. Nachdem ich herausgefunden hatte wie viel Volumen so eine einfache Manteltasche hatte war ich fündig geworden und schloss nun die neumodische tannengrüne Tür auf und warf sie hinter mir zu. Dann kam ich zum Treppengeländer und von weitem hörte ich schon wieder das junge Gemüse meiner Mitbewohner also sputete ich mich in den 2 Stock zu kommen. Da angekommen benötigte ich nur einen Versuch den richtigen Schlüssel zu wählen und einen nächsten Handschlag um in die Wohnung zu gelangen und sie im gleichen Zug mit meiner Schulter zu verschließen. Es war dunkel. So wie fast immer wenn ich nach Hause kam. Es störte mich nicht und selbst wenn, ich könnte nichts daran ändern. In Dunkelheit gehüllt schmiss ich meine Umhängetasche in die nächst beste Ecke und schleifte mich in mein Zimmer, wo ich mich getrost aufs Bett legte. Ich führte mir abermals das Display meines Handys vors Gesicht und bemerkte wie fröhlich ein Briefchen auftauchte und wieder verschwand und das in scheinbarer Endlosschleife. Ich hatte eine SMS von jemandem bekommen. Ich frage mich ob die Sms von ihr ist oder meinen anderen Freunden? Vor mir taucht ihre Gestalt auf. Ihr Haar, das etwas spritzig geschnitten ist und ihr immer aus dem Zopf fällt weil die Haare dafür zu kurz sind. Dann hat sie aber nicht alle Haare so kurz es gibt ebenso schwungvoll Geschnittene noch etwas in längerer Form, insgesamt wirkt sie so spontan und nicht zu streng. Ihre grünen Augen stechen schon etwas hervor und plötzlich vibriert mein Handy abermals. Das Bild von Velina verfällt in sich und ich bringe mich schließlich dazu die Nachrichten abzuchecken. Eine weitere Sms war gekommen diesmal von meiner Mutter. Was sie mir wohl dieses mal als Ausrede vorlegt. Man darf gespannt sein oder auch nicht.
 

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So das wars auch schon,habs extra ein bisschen kürzer gemacht,denn ich mag keine langen ersten Kapitel...und ich sehe schon einiges was mich wieder stört,soll nicht heißen das ihr deswegen nicht noch weiter kritisieren könnt. Ich bin dankbar für jede einzelne Kritk, sei es positiv oder negativ!

XD

danke fürs lesen- wow ihr habt es bis hierher geschafft! ( @Shasks,das Kapitel ist dir gewidmet ;))

Fällt mir noch was ein, jemand erzählte mir Pincodes hätten verschiedene Längen also mal 4 oder 5 Zahlen- ich kenn mich da nicht so aus also hab ich einfach i-eine Anzahl genommen.

Von alter Zeit

Hallo...das ist also das 2. Kapitel. Ich habe das gefühl das es auch weider etwas...langatmig geworden ist,aber es ist nunmal ein Überleitungskapitel,denk ich. danach kommt eins mit Lina und Kio. ^^

Viel Spaß beim Lesen :)
 

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„Hallo Schätzchen, habe noch ein Geschäftsessen, wir sehen uns also morgen. Du kommst zurecht. Küsschen Mama “
 

Bleib mir bloß vom Hals! Küss doch fremder Kragen aber behalte dein Schnauzerchen bei dir!

Wenn ich nur daran denke…

Man das regt mich auf und wetten Lina sagt ab? Sie hat kalte Füße bekommen und will nun doch nicht mehr? Das wäre der krönenden Abschluss dieses Tages und ein super Start ins verlängerte Wochenende. Wie ich mich schon freue. Ich klicke die anderen restlichen Nachrichten an und überfliege sie. Unwichtig. Zu Linas Sms, ich öffne sie und lese:

„Hallo Kio. Ich habe gehört, dass die Schwimmhalle übers Wochenende eine Sonderaktion plant. Sie soll heute sogar noch bis nach Mitternacht geöffnet haben. Velina“ Ich lese die Nachricht lieber zweimal. Will sie heute etwa noch mit mir dorthin oder was? Ich bin skeptisch. Meine Finger tippen wie von allein meine Frage ein. „Und…du möchtest heute da hin?“ Verschicken. Einen Moment später erhalte ich die Antwort. „ Du hast mich doch gefragt.“ In der Tat ich hatte sie nach einer Verabredung gefragt, aber ohne dabei speziell an nächtliches Schwimmen zu denken. Mir soll es nur recht sein. Ein flegelhaftes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Ja, mir soll das wirklich nur Recht sein. Ich sah auf meine Uhr und bemerke, dass es bereits 15 Uhr ist. Wenn ich die Zeit einplane die ich noch brauche, zum essen, duschen, rumtrödeln und hingehen zur Halle….ich tippe „18.Uhr an der Schwimmhalle.“ ein und sende sie. Drei Stunden, ich glaube das reicht und ich richte mich vom Bett auf. Mein Magen knurrt laut und ratet mir dringend einen Blick in den Kühlschrank zu werfen, oder in die Mikrowelle falls meine Mutter an mich gedacht haben könnte. Egal wo ich nachschaue überall finde ich nur gähnende Leere. Kann man sich das vorstellen ein Haushalt mit Fernseher, PC, Radio, Dusche und allem was man sonst so brauch – aber kein Essen? Egal was, ich will was zu beißen und nichts, wirklich nichts, noch nicht mal ein erbärmlicher Krümel ist da? Ein letzter Versuch, ich schaue im Vorratsschrank nach, ich hoffe wenigsten das er seinem Namen gerecht wird. Gähnende Leere, abermals. Ich merke wie ich leicht verkrampfe. Plötzlich fällt mir ein Zettel auf, der an einer leeren Waschpulverpackung geklebt ist. Eine Notiz von meiner Mutter? Kann nicht sein!? So schnell wie ich den Zettel abziehe kann ich nicht mal gucken. Die gekrakelte Schrift ist eindeutlich die meiner Mutter, wenn sie in Eile ist. Doch der Inhalt der Worte ist enttäuschend, was erwarte ich überhaupt. Vor mich hin murmelnd lese ich die Notiz vor. „Memo: Kio daran erinnern einkaufen zu gehen.“ Das erklärt warum ausgerechnet hier an der Waschpulverpackung dieser Zettel hängt. Meine Mutter kann in vielem unzuverlässig sein, aber nie in ihrem Outfit, das muss sitzen und wenn sie dafür 3 Maschinen am Tag waschen muss. Sei der Fleck noch so winzig und erst mit einer Lupe zu erkennen, er fliegt in dem Moment in dem sie ihn als unperfekt befindet, in die Wäsche. Ironie in der schönsten Ausführung, sie wollte mich wissen lassen, dass ich einkaufen zu gehen habe, damit essbares im Haus ist. Zu spät werte Mutter. Dein geliebter Sohn steht bereits mit einem großen schwarzen Loch vor diesem verfluchten Schrank und liest DEINE Selbsterinnerung. Klar, das nächste Mal gucke ich zuerst in diesem Schrank, dann spare ich mir das suchen. Ich knalle den Schrank zu. Dann muss ich unterwegs halt meinen Magen beruhigen. Er beklagt sich lauthals, aber was kann ich dafür. Dann zum nächsten Punkt Duschen. Ich betrete das kaltblaue Bad, passend zu meiner Stimmung denke ich mir. Nun ziehe mir mein nachtschwarzes Shirt über den Kopf. Nebenbei entledige ich mich von meinen Schuhe und schiebe sie beiseite. Der Spiegel in dem ich mein Ebenbild erkenne zeigt, dass ich gestern eindeutig zu wenig Schlaf abbekommen habe, denn ich werfe mir einen trägen Blick zu. Zu den Schuhen gesellt sich nun meine dunkle Hose. So ohne Klamotten sehe ich und das ganz ohne Übertreibung, ziemlich gut aus. Von meinem Gesicht ist nicht die Rede, sondern viel eher von meinem schlanken Gesamtbild, ich wirke nicht knochig oder schmächtig aber auch nicht machomäßig. Ich bin etwas trainiert und meine Waden sind straff. Meine Arme sehen aus als könnte ich damit locker einem Kerl richtig gut die Fassade erneuern. Nicht das ich das machen würde, das ist unter meiner Würde. Lieber einen Moment Fassung bewahren, während der andere am Austicken ist, und man kommt gut und ohne weiter Komplikationen weg. Mein Blick sucht auf der Badewannenablage ein Haarshampoo, den Rasierer, den dazu gehörige Schaum und Zahnpasta. Das Komplettprogramm. Was habt ihr erwartet? Ich bin schließlich verabredet. Ihr würdet auch nicht ungepflegt zu einem Date gehen…das nehme ich jedenfalls stark an.

Ich drehe den Hahn auf kalt, nehme den Kosmetikkram mit in die Dusche, und entkleide mich restlos. Kaltes Wasser läuft mir über die Schulter und scharf ziehe ich die Luft ein. Der erste Moment ist der kälteste, dann ist es angenehm. Apropos angenehm. Ich denke ich dusche mich jetzt allein weiter also husch raus hier, wartet bis ich fertig bin. Oh- ihr dachtet nicht wirklich oder?
 

So, ging doch zügig, ich bin fertig. Ich schaue auf meine Uhr und realisiere, dass die Zeit nicht wesentlich fortgeschritten ist. Nun ist es 16 Uhr. Alles läuft nach Zeitplan. Ich bewege mich in mein Zimmer und öffne verschiedene Schubladen, gezielt ziehe ich Handtücher und meine Badehose heraus. Sie ist gefärbt in ein dunkles Marienblau und hat auf der Rückseite zwei Hosentaschen, wäre der Stoff nicht fürs Wasser geeignet, hätte sie als richtige Hose durchgehen könne. Ich fasse in Schublade und ziehe noch andere hervor, aber die Farben passten nicht, eine in gelb und eine in schwarz, die mir schon gefallen hätte, aber als ich die weißen Herzchen entdeckte, war es mit dem Gefallen vorbei. Ich holte meine etwas größere Sporttasche hervor und versuche das mitzunehmende hineinzuknüllen. Passt und wenn nicht wird es passend gemacht. Nach einigem nachhelfen hatte ich alles was ich brauchte. Ein prüfender Blick zur Uhr sagte mir, dass ich in Ruhe trödeln konnte. Ebenso betont langsam verließ ich die Wohnung, den Wohnungsblock, meine Straße.

Unterwegs hielt ich beim Bäcker an und kaufte mir zwei Bolognesebrötchen, ein paar Normale zum mitnehmen, damit das Frühstück schon gesichert war und im anschließenden würde ich später einkaufen gehen. Jetzt war er zu voll.

Im einschläfernden Tempo näherte ich mich der Schwimmhalle. Obwohl ich mir größte Mühe gegeben hatte zu Trödeln und zu Bummeln war es erst kurz nach fünf als ich mein Treffpunkt erreichte. Ich erwartete nicht, dass sie um diese Zeit da sein könnte. Wer erscheint schon zu einer Verabredung eine Stunde vorher? Zehn Minuten waren vertretbar, aber eine Stunde vorher? Ich Depp, dafür hätte ich noch ein paare Minuten länger duschen können. Ich lief auf den Eingang zu, vor dem Bänke platziert wurden waren, in der Absicht mich auf einer dieser niederzulassen um auf Velina zu warten. Eine Person saß bereits, das Gesicht in den Armen verborgen, die Beine angezogen. Ich brauchte einen Moment bis ich begriff, dass Lina schon am Treffpunkt war. Denn sie war diese sitzende Person. Ich hob meine Augenbraue, merkwürdig. Wortlos setzte ich mich neben sie ohne dass sie aufsah. Was machte sie schon viel zu früh hier und in einer solchen bemitleidenswerten Position. Sie wirkte wie eine Auster, so abgeschottet sah sie aus. Ihr Farbtopf von braunen Haaren bedeckte ihre Schultern insgesamt wirkten sie aber zerzaust und durcheinander. Neben ihr stand ebenfalls eine Sporttasche, in der sie wohl ihre Mitbringsel hatte. Ich lehnte mich zurück und schürfte dabei mit meinen Schuhen auf den Boden. Velina schreckte auf und sah mich erschreckt an. Ihr Blick war trüb und die sonst so stechenden grünen Augen blickten verwirrt aus dem Gesicht.

„Kio… Bist du schon lange hier?“, fragte sie schließlich und rieb sich mit ihrem Handrücken die Augen, als ob sie geweint hätte. „Wohl nicht so lange wie du.“, gab ich zurück. Mein Blick sah sie forschend an und ich fuhr fort. „Seit wann warst du hier?“

Lina legte den Kopf schief und sie schien zu überlegen, um mir antworten zu können.

„Seit einer Stunde?“, sie lächelte, „Ja, in etwa eine Stunde.“

Ihr Lächeln war aufgesetzt. Jedem Blinden wäre das aufgefallen, Irgendwas war vorgefallen. Als sie nicht weiter sprach, beschloss ich es aber auf sich beruhen zu lassen, es ging mich nichts an. Einen Moment schwieg ich noch bis ich vorschlug rein zugehen. Velina nickte und faltete sich auseinander, griff nach der Tasche neben sich und folgte mir.

Mir fiel auf das es noch relativ leer war. Nirgendwo liefen Horden von Kleinkindern oder Senioren herum, was darauf hindeutet, dass die Kurse des Schwimmclubs für dieses Wochenende auf Eis gelegt waren. Velina und ich näherten uns dem Schalter. Die Theke war dekoriert mit weißem Sand und Muscheln, die einzeln hingelegt wurden waren. Im Hintergrund waren Netze aufgehängt, an denen Badehosen und Anzüge aber auf Bikinis befestigt waren. Sie standen wohl zum Verkauf. Ebenso die vielen verschiedenen Schwimmbrillen und Sonnencremes, die heute niemand brauchte. Draußen war es ein frischer Frühlingstag, die Sonne hatte sich noch nicht blicken lassen, dafür fühlte man den Wind umso deutlicher. Der Himmel sah auch nicht nach Gutverheißen aus. Eher demotivierend und frustrierend. Eintönig grau in grau, ich denke das ist passend beschrieben. Die ältere Frau hinter dem Schalter sah von ihrer Lieblingszeitschrift auf. Ihre Miene verzog sie zu einem strahlenden Lachen als sie uns sah. Dabei bildeten sich Falten oder nein besser Schluchten, die sich über das ganze Gesicht zogen. Sie war definitiv nicht mehr die Jüngste, das verriet auch ihr Haar. Die ausgewaschene Kaltwelle, die sie beim Frisör hatte 35 Euro kosten lassen, bewirkte auch nicht mehr das was man erwartete. Schlapp hingen sie ihr vom Kopf. Doch dafür strahlten ihre Augen umso mehr. Sie schien sich wirklich zu freuen, doch auch das war mir in der Zwischenzeit egal geworden. Die Frau zog sich ihren blauweißgestreiften Kittel und ihr Namensschildchen zurecht, musterte erst mich und dann Velina. Im Anschluss brach sie in lauter Begrüßung aus.

„Kio!! Das ist ein Vergnügen- das ich dich hier noch einmal sehe!“, rief sie und wollte mich schon über den Thresentisch hinweg umarmen. Ich blieb bewegungslos. „Ich möchte ein Ticket- ich schaute Lina an- für wie lang?“, sich wirkte verwundert über meine Nichtreaktion im Bezug auf die stürmische Begrüßung der Schalterfrau. Dann riss sie sich aus ihrem Nichtverstehen und zuckte mit dem Schultern. Die alte Frau mischte sich ein und leicht lächelnd meinte sie, dass es einen Rabatt für Paare heute gäbe, in Kombination zum Mitternachtsschwimmen. Sie zwinkerte zu Velina. Lina Augen wurden groß und sie wollte schon erklären, dass wir nur Bekannte sind, als ich anfing die Situation richtig zu stellen. „Wir sind kein Paar.“ Ich betonte das Wort >kein< besonders und warf der Verkäufern einen vielsagenden Blick zu. Sie verstand und ihr Gesichtausdruck wurde ernster. Velina entschied sich erstmal für ein verlängerbares Stundenticket und bestellte auch eines für mich. Die ältere Frau drehte sich an ihre kleine Kasse und tippte einen Zahlenbetrag ein. Ein Klingen ertönte und sie wendete sich wieder zu uns.

„Dann macht das...4,50 Euro.“, sie setzte ein gezwungenes Lächeln auf, so wie sie es mir schon so viele unzählige Male gezeigt hatte, dann legte sie zwei Schlüssel vor uns, die ich nahm. Ich drehte ihr den Rücken zu und deute Lina mir zu folgen. Das tat sie auch.

„Bettie Warm?“, fragte sie leise als wir in die Kabinenzone kamen. „Kanntest du sie, die Frau eben?“ Velina sah nur meinen Rücken, denn ich wollte ihr nun nicht ins Gesicht sehen. Ich wollte nicht den besorgten Ausdruck in ihren Augen lesen, ich wollte nicht dass sie sich um meine Probleme kümmerte. Mir entfloh ein Seufzer und schwer hob sich meine Brust, fast so als schnürte mir jemand den Brustkorb zu.

„Ich kannte sie, nun nicht mehr.“, gab ich ihr etwas kalt und rau zurück. Dabei hatte ich das Gefühl, das Lina mich noch einen Moment ansah bevor sie in die Kabine ging. „Bis gleich.“, sagte sie und ich hörte nur noch ein Klappen und sah wie die Tür sich schloss. „Ja. Bis gleich.“, antwortete ich und zog mich ebenfalls in eine Kabine zurück. Ehrlich, so hatte ich mir meine Verabredung nicht vorgestellt. Das Wetter war mies, die Stimmung gedrückt und wir beide haben bereits jetzt schon, eine Einsicht in die Welt des anderen bekommen. In uns war von Anfang an zu lesen, wie in einem offenen Buch. Ich hoffe das nächste Kapitel gehörte ihr und mir. Ich trat hinaus in den nassen Flur. Die Fliesen glitzerten vom Wasser und ich hörte wie die Dusche ging. Ich sah auf meine Schließfachnummer 183 und trat an den Regalen vorbei, bis ich zu meinem Fach kam. Still betrachtete ich es. „Wie in alten Zeiten…“ nuschelte ich und schloss mein Fach auf.
 

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Und noch mehr Fragen! Wie stehen die Peronen zueinander? Ich versuche sie im Laufe euch noch etwas zu erklären aber erstmal müssen viele Rätsel und Fragen da sein *lach*

Mal sehn wie es wird!

Es macht Platsch oder besser Klick

Schon das 3. Kapitel! Wow- man das ist toll XD Zwischenzeitlich war ich zwar krank, aber das hielt mich nicht davon ab die Story etwas weiterzuspinnen :)

Viel Spaß, wer auch immer gerade reinschaut,danke ;)
 

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Velina wartete bereits, als ich aus dem Männerduschbereich trat und die Tür hinter mir schloss. Ihr Blick war weder freudig noch sonderlich gespannt. Sie wirkte sehr nüchtern eingestellt, und sie strahlte eine besonnene Ruhe aus. Ich schaute mich um während ich auf Lina zuging. Die Halle war recht groß und war unterteilt in Nichtschwimmer- und Schwimmerbereich. Die Nichtschwimmer hatten kleine steinerne Treppe nach unten zu gehen um zu ihrem abgesicherten Bereich zu gelangen. Die obere Etage war nicht nur für Erwachsene und Schwimmende sondern auch für die Prüflinge, die ihr Seepferdchen an Schultagen absolvieren konnten. Natürlich auch für schon Weitervorangeschrittene, die Bronze, Silber oder die verschiedenen Goldstufen erwerben wollten. Doch heute war nicht ein einziger von ihnen in Sicht. Die Halle war fast wie ausgestorben, so das ich und Lina die Halle fast für uns allein hatten. Die Halle war so angelegt, dass es selten verborgene Abteile gab, denn überall waren durchsichtige Wände verbaut wurden, und so hatte man von allen Seiten eine gute Übersicht. Man konnte sogar zum Eingangsbereich zurücksehen und die ankommenden Gäste beobachten. Um das große viereinhalbmetertiefe Becken gab es auch immer wieder Nischen mit kleineren Becken, die ganz verschieden ausgestattet waren. Einige hatten Spulen, die den sich im Becken befindlichen massierten oder warme Wasserstrahler, die den Körper entspannen sollten. Dann gab es sowohl kochendheiße als auch eiskalte Wasserbereiche. Drum herum waren immer wieder Grünpflanzen eingepflanzt wurden, für das Auge rundete dies das Bild ab. Velina saß auf einer kleinen Inseln, die herausgearbeitet wurden war. Dieser Inselteil war für die Sonnenanbeter unter den Hallenbesuchern. Normalerweise wäre an einem guten Tag dieser Inselteil ein einziger Handtuchteppich gewesen. Viele bunte Farben und Muster hätten dicht an dicht gelegen und Mütter hätten sich in den Romanen vertieft, und den Kinder Freilauf gegeben. Doch heute war die Fläche leer. Lina richtete sich auf als sie mich kommen sah.

„Und was machen wir?“, fragte sie, und nahm mir damit die Frage vorweg. Ich musste schnell überlegen und hoffte einfach darauf, dass alles schon irgendwie in die Wege finden würde.

„Erstmal springen?“, schlug ich vor und deutete auf den Springturm, am Ende des großen Beckens. Heute war er geöffnet aber mit zunehmenden Besucherzahlen könnte sich das allerdings schnell ändern, denn viele Nur– ruhig– schwimmen- wollende Gäste empfanden es als eine Störung und Belästigung, wenn es dann spritzte und die Wellen schlugen.

„Ja!“, rief Lina und lief plötzlich im Eiltempo zum Turm. „ Das ist das Beste an Schwimmhallen! Besonders wenn man noch so für sich ist!“ Wie ein Äffchen kletterte sie in Lichtgeschwindigkeit den Turm hinauf und war schon oben auf dem Sprungbrett als auch ich, alter Mann, ankam. Nachdem sie einige Male auf und ab gesprungen war ließ sie sich in die Tiefe fallen und kreischte dabei sonderlich. Ich schmunzelte, es war die richtige Entscheidung gewesen springen zu gehen. Denn auch sie schien es zu lieben. So schnell wie sie wieder hinter mir stand konnte ich nicht mal springen. Kaum das ich im Wasser eingetaucht war, spürte ich schon den Wasserdruck, den sie durch ihren Sprung auslöste. Als wir beide das nächste Mal auf dem Springbrett angekommen waren, bereit uns in die Tiefe stürzen zu lassen, kam mir spontan eine Idee.

„Los komm wir springen zusammen!“, entschied ich und fasste sie an ihren Händen. Ich hörte noch ihr Lachen und schon spürte ich wie Wasser um mich herum schoss. Ich öffnete meine Augen, doch erkannte ich nicht viel. Ich sah ihren Umriss und ihr Haar, das aussah wie bei einer Meerjungfrau. Es bewegte sich elegant um sie fast wie Seetang sich im Wasser zu bewegen schien. Aber als wir auftauchten war davon nichts mehr zu sehen, ihr Haar lag an ihrem Hals an und einige Strähnen hingen ihr im Gesicht, die sie sich nun hinters Ohr strich. „Warne mich das nächste Mal lieber vor!“, lachte sie wie ein kleines Kind und versuchte mich als Revange unterzustucken. Ich hatte das Gefühl, das die anfänglich gedrückte Stimmung in der Senkung verschwunden war, nun konnte auch ich mich optimistischer geben und ich beschloss mich nur auf sie zu konzentrieren. Nun zählte nur sie und ich versuchte mich nicht von der Vergangenheit beeinflussen zu lassen, die diesen Ort für mich so düster erschienen ließ. „ Soll ich dir mal was zeigen? Damit habe ich das Abzeichen von vor einer Woche gewonnen.“, sie zog sich aus dem Becken und bestieg die Treppenstufen. Gespannt sah ich wie sie über mir sich auf den Sprung vorbereitete. So wie sie da oben stand, war sie in meinen Augen tatsächlich eine Schönheit. Etwas enttäuscht war ich zwar, als ich bemerkte, dass sie einen olivgrünen Badeanzug angezogen hatte, doch das tat ihrer Figur keinen Abgleich. Ich hatte wohl wirklich damit Recht, als ich sagte niemand würde sie so leicht von der Bettkante stoßen. Sie holte Luft atmete ein und noch einmal aus und sprang. Es war ein gut anzusehender Sprung. Ein Kreation aus verschiedenen Formen zusammengesetzt, zuerst hatte sie ihre Beine angewinkelt und dann streckte sie sich wie ein Hecht, nachdem sie einmal um sich gedreht war. Wichtig war das die Eintauchphase >sauber< war. Das heißt es durfte nicht allzu viel zu den Seiten spritzen. Ähnlich als wenn man einen Stein gerade ins Wasser fallen lässt. Verhindern kann man Spritzer nicht aber deren Ausmaße. Ich muss sagen, ihr Sprung war äußerst sauber. Nach einer kleinen Weile tauchte sie unmittelbar vor mir auf. „Und?“, fragte sie erwartungsvoll. Ich zog nur die Augenbraue und meinte Spaßes halber, dass das jeder könne. Ich stützte mich auf den Beckenrand und hob mich mit Schwung heraus. “Das will ich sehen!“, meinte Lina herausfordernd und verzog eine Mine nach dem Motto: Das schaffst du nie. Doch ich würde ihr das Gegenteil beweisen. Oben angekommen spürte ich Spannung. Das gewisse Knistern in der Luft bevor der große Moment begann. Meine Hände verkrampften angenehm und mein Puls erhöhte sich. Bekannte Gefühle stellten sich ein. „Sie gut hin- das mache ich nur für dich.“, kündigte ich an und stellte mich rückwärts akkurat an die Sprungbrettspitze. Ich richtete noch prüfend meine Badehose und wippte auf und ab. Ich war soweit. Im nächsten Moment hatte ich das Gefühl, als wüchsen mir Flügel, ich fühlte mich so leicht wie ein Feder, die nur der Wind bewegen konnte, unbekümmert und schwerelos schnitt ich die Luft bis ich ins Wasser eintauchte.

Ich berührte dank meines Schwunges ohne weiteres den Hallenboden und schwamm noch einige Züge parallel zu diesem. Dabei streifte mein Bauch die Fliesen und ich spürte vereinzelt Befestigungs- und Abflussrillen, die unter anderen, die Markierung für die Hälfte der Halle anzeigten. Noch einen Zug weiter sagte ich mir und machte mich dann daran aufzutauchen.

„Da bist du!?“, rief Lina und stand außerhalb des Beckens. „ Man ich hatte schon Herzflattern!“ Ich lachte in mich. Sie hatte Herzflattern, wie süß aber völlig unnötig.

Velina kam näher und setzte sich an den Rand an dem ich mich nun treiben haben lassen. Sie ließ ihre Beine ins Becken baumeln und schaute lächelnd in meine Augen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so was kannst. Das war ein super Sprung und das einfach aus dem Stand und ohne Übung. Warst du mal im Schwimmverein?“ Aus ihr sprach ehrliche Bewunderung und wahres Staunen, ich muss sagen, das schmeichelte mir schon etwas. Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse und tauchte ab.

Wieso musste sie aber nur ständig in der Vergangenheit kramen? Konnte sie nicht warten bis ich es ihr selbst erzählen wollte? Aber wer weiß, vielleicht würde es nie dazu kommen. Man, Lina bleib doch bitte unkompliziert!

Ich umfasste Linas Fußgelenke und zog sie hinab mit mir, während ich versuchte mich bis auf den Beckengrund sinken zu lassen. Von außerhalb betrachtet hätte diese Szene in einem Horrorfilm spielen können: „Das Monster aus der Tiefe“ Lina schrie verdächtig hysterisch und ihr Krallen an meinen Körper unter Wasser ließen mich darauf achten, dass nichts aus den Angern lief und ich sie nicht verletzte. Ich öffnete meine Augen und bemerkte, dass auch Velina mit dem Gesicht zu mir gewandt war. Sie tastete nach meinen Händen und griff nach ihnen. Sie verhakten sich ineinander und ich spürte das Velina einen Druck auf sie ausübte. Einen Moment verharrten wir so, bis die Luft etwas knapp wurde und wir auftauchten.

Als sie sich von mir löste warf sie mir einen für mich unbeschreiblichen Blick zu. Keine Ahnung wie ich den zu interpretieren hatte, aber das Gefühl, sie eben an der Hand gespürt zu haben, war ein schönes. Meine Lippen umspielte ein leichtes Lächeln.

In Gedanken überlegte ich was es bedeuten könnte. Mein Ziel dieser Verabredung war es, sie näher kennen zu lernen und sie davon zu überzeugen ich wäre eine gute Partie für sie…okay. Stopp seit wann hatte ich bitteschön dieses zweite Ziel?! Ein flaues Magengefühl stellte sich ein. Da war es wieder. Diesmal lag es und da war ich mir ziemlich sicher, nicht am Hunger, ich schluckte, könnte dieses Gefühl nicht >verliebt sein< bedeuten?

War ich tatsächlich in sie v e r l i e b t? Kann man(n) sich in ein Mädchen verlieben, ohne einen besonderen Grund zu haben? Ich beantwortete diese Frage im Stillen für mich und stieg nun auch aus dem Becken. Ich schüttelte kräftigt den Kopf, als wäre ich ein nasser Hund, der sein Fell auf diese Art und Weise trocknen wollte. Ich war nicht verliebt oder doch? Diese Frage schwirrte nur so in meinem Kopf herum und kam mir vor wie ein beharrliches Insekt, das einen erst aufhört zu belästigen wenn man das Insektenspray vorholte. Ich sah auf, Lina schien kein Problem zu haben. Oder jedenfalls nicht mit solchen beharrlichen Fragen. Denn Velina ging auf Zehenspitzen zu ihrem nächsten Ziel. Sie steuerte das Nichtschwimmerbecken an und betrat nun die steinerne Treppe. Sie wunk mir zu und zeigte mir, das sie nun nach unten gehen wollte. Ich folgte ihr ohne groß Mätzchen zu machen. Die Nichtschwimmerbereiche waren im Allgemeinen etwas wärmer, und so hoffte ich darauf, dass wir hier etwas aufgewärmt würden und ich diese lästigen Fliegen ähh Fragen loswerden würde. Zu meiner Überraschung waren wir hier nicht allein. Eine ältere Frau und ein älterer Herr tollten mit ihren kleinen Enkeln herum. Sie hatten ihren Schützling mit einem regenbogenfarbenden Luftreifen ausgestattet und ihm ebenso neonbunte Schwimmflügelchen verpasst. Sie sahen nur kurz zu uns auf und wandten sich dann gleich wieder ihrem kleinem Engelchen zu, der nun Opa als Reiterpferd benutzen wollte. Laut lachend beschäftigten sich die beiden um ihn. Rührend, nicht. Ich könnt anfangen die Kloschüssel zu küssen aber das vielleicht später. Ich lief Lina nach.

Velina tapste die nassen Fliesen bis zur äußersten Ecke dahin. Dann ließ sie sich ins Wasser, ihr Gesichtausdruck verriet mir, das es wirklich wärmer war als eine Etage höher. Ich gesellte mich zu ihr. Schweigsam beobachten wir die drei noch einen Moment. Sie wirkten sehr glücklich, was mich schnell meinen Blick abwenden ließ. Nun besah ich mir lieber Velina. Doch ihr Gesicht hatte eine Spur von Traurigkeit in sich, das Lachen von vorhin war wie weggewischt. Sie starrte fast schon auf die kleine Familie am anderen Ende.

Dann drehte sie sich wieder zu mir. Ihr blick studierte mein Gesicht und meinen Nacken. Ich hätte zu gern gewusst, woran sie gedacht hatte. Dann sprach sie in einem leiseren Ton zu mir. „Kio. Kann ich dir etwas anvertrauen?“, sie senkte den Kopf und rückte näher an mich heran. Wir saßen am flachsten Ende auf den Grund und ragten mit den Oberkörpern immer noch bis zur Hälfte heraus. Ich sah sie ernst an. Sie hielt mich für vertrauenswürdig oder aber auch für einen Kummerkasten? Ich war unsicher sollte ich sie berichten lassen, oder abwehren? War es nicht so, das Mädchen einen speziellen Bedarf an Informationsaustausch besaßen? Nein, hier würde es nicht um Schuhe oder Shoppen gehen. Es bahnte sich ein bedrückendes Thema an.

„Erzähl.“, forderte ich sie auf und ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen.

Ich schluckte. Worauf hatte ich mich jetzt eingelassen?
 

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Und Ende! Zumindest für dieses Kapitel, im nächsten findet man dann heraus was Lina so vertrauernswürdiges loswerden muss.

Mitten im schreiben hatte ich auch Lust die Szene aus Linas Sicht darzustellen , aber ich entschied mich dann doch noch mal um. Das nächste Kapitel spielt jedenfalls noch im Schwimmbad und aufjedenfall wieder nur die beiden.

Danke fürs lesen :)

Fragen und Antworten

Und das nächste putel-wieder in der Schwimmhalle,wieder mit den beiden wie gesagt! XD so ob das nächste nun auch noch da ist...ich glaubs eher nicht aber ien dringende sache muss noch passieren...na mal sehn > <

Viel Spaß beim lesen! Wow...find ich beachtenswert, das ihr (du) dir das 4. Kapitel anschauen wollt/willst ^^

Danke ;)
 

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Ich sah ihm fest in die Augen und er wich ihnen nicht aus. Seine blauen Augen wirkten schon fast stechend aber hatte ich, in diesem Moment das Gefühl ihm alles erzählen zu können. Alles was mich so sehr bedrückte und ich doch niemanden erzählen konnte, ohne dabei nicht ernst genommen zu werden. Anderseits ich kannte ihn nicht mal. Er war jemand, irgendjemand aus einem meiner Kurse und ich hätte niemals gedacht, dass ich mehr Wörter mit ihm wechseln würde, als die Woche Tage hat. Geschweige denn sogar, dass ich eine Verabredung mit ihm habe. Außer seinem Namen wusste ich doch fast nichts über ihn. Klar, oft war er die Zielscheibe für Nele und Tina, sie lästern so oft über ihn. Über sein Aussehen, denn er kommt doch immer in diesem langen merkwürdigen Mantel zur Schule und dann seine schwarzroten Haare und seine scheinbar düstere, kalte Art. Doch er ist gar nicht so wie er auf den ersten Blick scheint, dachte ich. Wie er vorhin so perfekt gesprungen ist, als sei er ein Engel. Voller Eleganz hatte er sich bewegt, und jede Faser seines Körpers zeigte wie er das Springen liebte. Dabei schien er mit diesem Ort schlechte Erinnerungen zu verbinden. Lauter Fragen umgaben ihn. Ich frage mich auch, wie seine Welt wohl aussieht. Ob sie der meinen ähnlich ist, oder ganz anders? Ich wünschte ich könnte in diesen Augen meine Antworten lesen, doch mir gelangt es nicht. Meiner Brust entfuhr ein Seufzer. Er wartete darauf, dass ich anfing, aber ich war mir unsicher. Konnte ich es wirklich, war es in Ordnung, dass ich mich so blind auf ihn verließ?

Das musste ich wohl für mich entscheiden. Ich wollte nur jemanden, der mir kurz zuhörte, mehr nicht. Nur für einen Moment. Kio bot sich an und ich …nahm an.

„Ich habe…Streit mit meiner Tante. Wenn das so weiter geht halte ich das nicht mehr aus.“, kam es fast tonlos aus meinem Mund ohne das ich Kontrolle darüber hatte. Ich sah nun auf das Wasser und wartete ab das er etwas sagte, doch er blieb still. „Sie…hält sich für meine Mutter, aber sie wird es niemals sein und dann behandelt sie mich, als wäre ich der letzte Dreck. Ich kann …nicht mehr.“ Ich beendete den Satz und spürte wie sich mein Gesichtsausdruck verkrampfte. Ich musste in seinen Augen wohl wie eine verbitterte Gestalt aussehen, die wegen soetwas, aus seiner Sicht vielleicht banalem, einen großen Elefanten machte. Wer wusste schon was er für Sorgen hatte. „Sie schreit mich an und wir streiten uns wegen solch primitiven Sachen.“, fügte ich etwas lauter hinzu, „Dann fängt sie wieder an mir Reden zu halten und mir Anschuldigungen zu unterstellen, das wenn ich schon meiner Mutter so entgegengetreten bin, es kein…kein Wunder…sei…das sie…“, ich stockte. Nachdem ich mich fast in Rage geredet hatte, merkte ich wie das ältere Ehepaar inne hielt und zu uns herübersah. Ich drehte ihnen den Rücken und rückte noch ein Stück näher an Kio heran, der sich von mir auch noch etwas verschieben ließ, ich zog ihn zu mir und es sah fast so aus, als ob wir uns küssten, dabei war sein Kopf nur sehr nah an meinem, so das ich nicht lauter reden musste. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie die kleine Familie, der Kleine grölend voran hüpfend, an uns vorbeigingen Richtung steinerner Treppe. Die Großmutter warf mir noch einen besorgten Blick zu eher sie ihrem Gatten folgte. Ihr Gesicht war ebenso mit Falten geprägt wie das der Empfangsdame. Doch es ging sie nichts an und was sie von mir sah war nur ein Bruchstückchen meines Alltages. Plötzlich spürte ich einen warmen Hauch an meinen Lippen. Ruckartig zuckte ich auf. Uah zu nah!! Kios Mund war von meinem Gesicht nur noch wenige Zentimeter entfernt, dass ich seinen Atem auf der Haut fühlen konnte.

Er sah mich immer noch intensiv an, als hätte ich Hyroglyphen im Gesicht, die er zu entschlüsseln versuchte. „Kein Wunder das?“, fragte er sanft gedämpft und forderte mich auf meinen Satz den ich eben unterbrochen hatte, weiterzuführen. Es brauchte einen Moment von meiner Seite. Die Halle war ganz still geworden, ohne das Geschrei des Juniors war es beinah schon gespenstisch. Mein Blick war dunkel und meine Stimme klang wackliger, als ich es vermutete. Ich beendete den Satz und sah ihm in seine Augen, die nun streng in meine sahen. „…das sie…tot ist.“ Seine Gesichtzüge veränderten sich nicht. Man könnte meinen ich hätte ihm gerade etwas vom Osterhasen erzählt, der Weihnachten mit dem Klapperstorch feierte. Es war falsch es ihm zu erzählen… es musste doch irgendwo eine Reaktion auf mein erzähltes erfolgt sein!? Ich erkannte, dass er mich wohl doch nicht so gut verstand, wie ich glaubte, dass er es tat. Ich wollte mich enttäuscht schon ganz von ihm abwenden als er nach meiner Hand tastete.

„Darf ich…das tun?“, fragte er belegt und im nächsten Moment fühlte ich wie zwei Arme mich umschlangen und mich an sich drückten. Ich konnte keinen Ton sagen, mir fiel in diesem Moment einfach nichts Passendes ein, was treffend für diese Situation war. In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken …ich habe eine Verabredung mit Kio, einem Jungen, den ich im Prinzip kein bisschen kenne, dem ich meine Sorgen aufgetischt habe und nun umarmte er mich, dazu waren wir auch ziemlich unbekleidet!? Zu schnell! Ich drückte mich von ihm weg und sah ihn verwirrt ziehend an. Er wendete sich ab, unschlüssig wohin mit seinen Händen und Armen ins Wasser, und tauchte sich bis zum Halsansatz unter.

Nun war in der Halle wirklich totenstille, abgesehen vom Wasser, das durch Kios Bewegungen an den Beckenrand schwappte, hörte man keinen Ton. Sein Gesichtsausdruck zeigte mir, dass er das nicht von mir erwartet hatte. Aber so wie er sich das vorstelle, sollte es nicht laufen. Ich war nicht der Typ der anfing zu klagen und sich dann nach einer „starken Schulter“ sehnte, er sollte nur zuhören mehr hatte ich nicht von ihm gewollt. Nun schüttelte es mich, denn mir war kalt geworden und so tauchte ich mich unter. Warmes Wasser umgab jeden Teil meines Körpers, abgesehen vom Kopf. Dafür war dieser umgeben von meinen Haaren, die sich wie es mir schien, sich selbstständig zu machen versuchten. Ich hob meinen Blick und suchte den von Kio. Sie trafen sich und er blickte starr in meine. Wieder konnte man aus ihnen nichts ablesen. Ich wüsste zu gern an was er dachte, als sein Blick in meinem Gesicht fixiert war.

Plötzlich durchbrach er die Stille. „ Ich geh nach oben. Mir ist ganz schön- er sonderbar auf mich- heiß.“ Ich schluckte. Er wollte sich abkühlen, doch nicht weil er sich innerlich wegen mir eben aufgeregt hatte oder meinte er etwa etwas anderes?! Bildete ich mir das ein, oder war es mächtig zweideutig zu verstehen? Nein bestimmt hatte ich mich verhört, da war kein merkwürdiger Unterton in seiner Stimme. Er hob seinen Körper aus dem Becken und Wasser lief von seinen Schultern über seinen Rücken und verloren sich an der lockeren Badehose. Schweifend sah ich genauer hin, zum Glück hatte sich mein erster entsetzlicher Verdacht nicht bestätigt. Alles war so platt wie es sein sollte. Auh man, woran dachte ich nur bei diesem Typen? Er brachte mich ganz durcheinander. Ob er meinerseits irgendwelcher Gedanken dieser Art hatte? Ich schüttelte meinen Kopf und strich mir über meine nassen Haare. Ich glaub ich könnte auch eine Abkühlung vertragen.

Kio war bereits dabei ins Wasser zu springen als ich die Treppe heraufgekommen war. Jetzt bemerkte ich auch, dass wir nicht mehr allein waren. Eine Gruppe Mädchen, ich schätzte sie in gleichaltrig ein, breiteten auf der Inselfläche ihre Handtücher aus, während aus den Duschbereichen immer neue Gesichter heraustraten. Einige Jungen warfen mir einen abcheckenden Blick zu und grinsten sich einander an, bis sie die weiteren anwesenden Mädchen bemerkten. Ihre komplette Aufmerksam konzentrierte sich nach dieser Entdeckung ausschließlich auf ihnen. Mit zunehmenden Hallenbesuchern hörte man immer mehr verschiedener Stimmen, durch das Quatschen der Jungen, die wie wild nun durcheinander plärrten, war die traute Ruhe endgültig dahin. Ich verdrehte die Augen und trat näher ans Becken heran um das Neandernspielchen der Halbwüchsigen nicht weiter verfolgen zu können. Nun konnte ich beobachten, wie Kio an das andere Ende der Halle schwamm und im Schmetterlingsstil wieder zurück Wellen schlug. Ob er sich damit abreagierte? Aber er konnte doch nicht so aufgebracht gewesen sein, nur weil ich ihn nicht hatte umarmen wollen. Ich wollte nur nicht schwach dastehen und als eine Memme, die von einer X-Person in den Arm genommen werden wollte, nur weil sie Sorgen hatte, getröstet werden. Ich hockte mich an den Rand und sah wie Kio noch einige Male hin und her schwamm, ohne auch nur einmal Pause zu einzulegen.

Eine ganze Weile später, und das meine ich sowie ich es sage, es waren wenigsten 15 Minuten später, stoppte er und verharrte am anderen Ende der Bahn. Eine Ausdauer hatte der! Man! Kio wandte den Blick in meine Richtung und wunk mir zu, ich solle kommen. Ich zuckte die Schultern und sprang ins Wasser, uh das war kalt. Die gewünschte Erfrischung gab das Eintauchen zwar aber hatte ich keine Lust ein Eisklotz zu werden. Schnell fing ich mich also an zu bewegen und schwamm zügig auf Kio zu. Unterwegs tauchte irgendein Spinner unter mich hindurch und berührte dabei meinen Bauch und meine schlanken Beine. Ich hätte ihm, wenn er aufgetaucht wäre ein blaues erzählt, man sieht doch, selbst unter Wasser ob man andere mit seinem Tauchen behinderte! Doch ich konnte mich nicht weiter um ihn kümmern, denn fast direkt vor mir legte ein Mädchen, eine erstklassige Wasserbombe hin, hätten ihre Freunde mich nicht noch gesehen, schwämme ich nun als Wasserleiche durch die Welt. Glücklicherweise erreichte ich trotz aller Umstände mein Ziel. Ich hatte mir draußen in den 15 Minuten genau überlegt, über was ich mich mit ihm unterhalten wollte, da er anscheinend nicht vorhatte sich zu meiner zuhaus gepflegten Streitkultur zu äußern. Wenn ich es mir so überlege, gingen von ihm keine weiteren Bemühungen aus, mich besser kennen zu lernen…obwohl er mich gefragt hatte. Na dann würde ich ihn jetzt einfach zutexten. Denn wenn ich ihn mit Informationen zustopfte, wusste er woran er war. Vielleicht vergaß er dann auch einfach, dass was ich ihm unten erzählt hatte. „Hey.“, sagte er und legte seinen rechten Arm aus dem Wasser auf die Innenstahlstangen eines Startblockes. „Tut mir Leid wegen vorhin.“ Er sah sich in der Halle um und schien auf einmal sehr für die Fliesenbemalung über dem Inselbereich interessiert zu sein. Ich prüfte meinen olivgrünen Anzugträger und nickte. „Schon okay.“, ergänzte ich. Er sah mich immer noch nicht an. „Kio?“ begann ich vom Neuen, in der festen Absicht genau das Thema anzuschneiden was ich mir am Beckenrand zu zurecht gelegt hatte. „Warum ich? Wieso wolltest du mit mir schwimmen gehen?“ Die berüchtigte Frage des Warums. Ich war gespannt, wie würde er sie beantworten, im einfachen Sinne von „Hatte keine Lust allein zu gehen“ oder war er ehrlich und ließ mich hinter seine Augen sehen? Kio betrachtete die Hallendecke und ich dachte schon, ich könnte es vergessen eine Antwort von ihm zu erhalten, aber nach einem Moment, in dem ich wartete sahen mich wieder seine undurchdringlich blauen Augen an. Dann richtete er klare Worte an mich. „Ich will dich näher kennen lernen.“, gestand er und ein Lächeln legte sich um seine Lippen, er hatte es ausgesprochen. Dieses Mal konnte man Erleichterung von seinem Gesicht ablesen. „Ich mag dich einfach.“, fügte er etwas eilig hinzu. Und ich dachte das es sich schon ergeben würde mit dem sich kennen lernen oder nein… willst du etwas Bestimmtes wissen?“ Er schien, etwas ängstlich, dass ich ihn ablehnen könnte, erwartend sah er mich an. Fast wie ein Diener, der seiner Prinzessin versuchte alle Wünsche von den Augen abzulesen, um sie dann zu ihrer vollsten Zufriedenheit zu erfüllen. „Soll ich dir etwas über mich erzählen?“, fragte ich darauf, und meine Stimme klang etwas schüchtern. Wenn schon jemand über sich erzählte, wollte ich das sein. Erst sollte er wissen, mit wem er es zutun hatte, dann konnte er für sich abwägen, ob er mich immer noch näher kennen lernen wollte und seine Rätsel für sich behielt. Denn ich hielt es für unwahrscheinlich, das ein doch recht gutaussehender Typ, noch mehr über mich wissen wollte, wenn er einen Überblick darüber hatte, wie ich wirklich war. Er wirkte leicht über den Haufen geworfen, das ich nun anfangen wollte, da er zuerst gefragt hatte und nun die Initiative von mir aus ging. Ich holte tief Luft, denn ich vor einen Crashkurs about Lina in weniger als fünf setzen ihm vorzutragen. Mein Brustkorb hob und senkte sich und ich begann. „Ich hasse Erdbeeren, aber liebe Schokoladenhasen über alles, nähen tue ich wenn Strom ausgefallen ist, oder mein Bruder unbedingt mit seiner Freundin chatten muss, obwohl es auch so etwas wie Handys gibt. Ich liebe Jeans und wenn ich einkaufen gehe kann das schon mal etwas länger dauern. Ich habe eine große Schwäche für Kelly Clarkson und mein momentanes Lieblingslied ist eines von ihr, Ethik bzw. Philosophie ist meine Leidenschaft, ich lese viel darüber und alles aus purem Interesse. Ich hasse vorschnelle, übereilte Kerle und Ungerechtigkeit, außerdem schaue ich gern Krimis und habe oft den Drang falsch zu interpretieren. Ehrlich gesagt, mag ich dich auch irgendwie, aber ich kenn dich ja kaum und weiß daher nicht wie ich mir dir umgehen soll, und das macht mich etwas übernervös… und waren das fünf Sätze?“ Ich hatte so schnell langhin gerattert, dass ich mich am Ende verzettelte und einen hochroten Kopf bekam. Prüfend warf ich einen Blick in Kios Gesicht, der als ich nun endete, den Mund verzog und anfing zu Lachen. Dann schüttelte er leicht den Kopf und umschwamm mich einmal im Kreis, als begutachtete er mich, um dann zu entscheiden, ob ich in die Nervenanstalt, zu den netten Männern mit dem unmodischen weißen Jäckchen, gehörte.

„Du bist ja eine.“, sagte er schließlich und kam etwas näher. „Und du bist mir nicht ganz ….abgeneigt?“ Er schien das letzte Wort gezielt ausgesucht zu haben. Wirkte er einige Augenblicke vorher nicht schon wie ein Bediensteter einer Prinzessin, so nun erst recht, denn klang er auch danach. Ich sah ihn etwas unglücklich an. Was sollte ich weiter darauf sagen, ich wirkte auf mich selbst total naiv und ich verfluchte mich dafür, das ich eben so kindisch dahergeplappert hatte wie ein blöder Papagei, dem ich am liebsten gerupft hätte, um ihn zum schweigen zu bringen, aber zu spät. Als ich nicht antwortete und stattdessen, Löcher ins Wasser sah, bemerkte ich plötzlich das Kios Abbild auf der Oberfläche verschwunden war? Ich sah mich hektisch um. Wo war er denn nun schonwieder? Ich hatte ihn doch nicht abermals verärgert? Mein Herz schlug vor Ungewissheit, bis ich auf einmal spürte, dass ich angehoben wurde. Ich ragte aus dem Wasser heraus und erregte eindeutig Aufmerksamkeit, die Gruppe von Jugendlichen wurde sofort aufmerksam und gaffte in meine Richtung. Ich wusste nicht wie mir geschah als mir klar würde, das Kio mich auf seine Schultern genommen hatte. Ich muss sagen, es war das unvorhergesehene was ich an ihn, schon nach der kurzen Zeit mochte. Man konnte nie genau ahnen, was er vorhatte oder im Sinn behielt. „Kio!! Lass mich runter!“, rief ich und patschte seinen Kopf mit meinen Händen, ich wollte ja immer die Größte sein, aber nicht SO. Kio lachte jedoch nur, seine Stimmung schien umgeschlagen zu sein und diese Aktion war typisch für ihn, seit dem Moment, in dem wir uns im Wasser befanden. „Lass mich dich doch auf den Hände- Verzeihung ich meinte natürlich Schultern tragen.“, dabei umfasste er meine Fußgelenke, um dieser Position Festigkeit zu verleihen, aber das ließ ich nicht zu. „Nimmer. Das kannst du später immer noch!“, antwortete ich ihm grinsend. Ich bewegte mich so viel wie es mir möglich war und wackelte, bis er mich nicht mehr haltern konnte. Ein großer Platscher ins Wasser mit enormen Spritzer folgte und

böse Blicke hagelten auf uns, doch DAS störte uns nicht.
 

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Und das wars auch schonwieder...Ich brauch mal nen Szenenwechsel- aber der Sichtwechsel war auch schon interssant zu schreiben, obwohl mir die perspektive von kio aus einfacher fällt. :)

Verdrängung

Verdrängung, heißt das neuste Kappi, warum? Weil in diesem kapitel viele personen auftauchen die Dinge verdrängen. Jeder hat i-wo ein problem, das er von sich schiebt und mit dem er nicht gerne konfrontiert werden will.

Ich habs geschafft endlich aus der schwimmhalle rauszukommen, das näöchste Mal mach ichs kurz und schmerzlos, in 2 Sätzen. "Sie verließen die Halle und gingen nach Hause" oder so ähnlich, hätt ich mir vieles gespart *lach*

naja Viel Spaß mit dem Kappi ^^
 

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Sie lachte und lachte und lachte und konnte sich gar nicht mehr einkriegen, bis wir die Kirchturmuhr von draußen schlagen hörten. Wir sahen uns an. Es war Mitternacht. Die Halle, die nun reich an Paaren war, die sich eng umschlungen, hielten inne und lauschten den Glockenschlägen. Gleich würden wir alle einen neuen Tag miteinander begehen. Die Halle war in schummriges Licht gehüllt, nur spärlich konnte man noch die Wege erkennen, der Rest war durch den Einbruch der Nacht, in Finsternis eingewebt wurden. Lina und ich hatten uns über 1000 und aber 1000 Sachen unterhalten, und wenn sie nichts mehr zu erzählen hatte, plantschen wir halt noch etwas herum, oder ich fing an sie zu ärgern. Sie war süß, doch hatte auch sie ein Problem, das ich bis dato umgangen war. Klar, ich hätte ihr schon längst etwas zu ihren Sorgen mit ihrer Tante sagen können. Doch wollte ich das in Ruhe erledigen, wenn wir zum Beispiel ganz allein waren. Ich dachte da an den Weg nach Hause. Die Kirchturmuhr schlug das zwölfte Mal und auf einmal lag die Aufmerksamkeit aller Gäste im Eingangsbereich. Jemand, ich tippte auf einen der Hallenangestellten, hatte Kerzen angezündet und so von weiten, wirkten sie fast wie kleine Irrlichter. Ein Raunen war zuhören und ein kichern von, ich nehme an allen weiblichen Wesen, ich zog meine Augenbraue. Die Aktion der Schwimmhalle hieß Mitternachtsschwimmen und nicht „Valentinstag~keine Ahnung was.“ Lina beugte sich zu meinem Ohr und flüsterte mir etwas zu. Ich zuckte mit den Schultern und nickte, „Wenn du willst, mir macht’s nichts aus.“ Um ehrlich zu sein, kam es mir nur gerade recht, die Stimmung wurde etwas zu liebesgeladen, von einigen Ecken hörte man sogar nur noch wildes Rumgeknutsche und ständiges Kichern. Gut das es dunkel war, so blieben mir wenigsten die Details erspart. Ich merkte wie sich neben mir ein Schatten aufbaute, das musste Velina sein, denn ich spürte auch nicht mehr wie sie neben mir saß. In der Zwischenzeit, das sollte ich erwähnen waren wir, mit Löwenmut ins Eisbecken gesprungen, hatten uns danach fast kochen lassen und nun brodelten wir bis zum letzten Moment in einem Sprudelbecken. Insgesamt hatten wir so ziemlich alles gemacht was die Halle hergab. Nun gut ein Angebot, aber auch nur eins, hatten wir uns darauf einigend ausgelassen. Sauna. Schade…eigentlich. Ich denke mir noch meinen Teil, und ihr euch euren und dann macht ein Haken dran. Es hat ja schließlich nicht stattgefunden. Ich wurde nun auch zum Schatten und tastete mich, wie Lina vor mir, aus dem Becken. Dabei musste man arg Vorsichtigsein, denn wer weiß wer wo saß, ich wusste nur das einige Paare nicht gestört werden wollten, und wenn es doch dazu kam, wäre mein schönes Wochenende im Eimer gewesen, oder besser nicht im Eimer sondern im Krankenhaus. Soll nicht heißen, das ich mich nicht gewehrt hätte, aber habt einmal das Vergnügen neben einen Türsteher- und –Bodybuilder- in- einem, plus Anhängselchen von Freundin zu sitzen, da überlegt man sich das lieber zweimal. Zum Glück schien der Mond und beleuchtete daher ein wenig unseren nassen Weg zu den Duschbereichen. Dort angekommen hörte ich schon wie sich bei den Damen eine Tür öffnete. „Verlauf dich nicht.“, wisperte ich Lina grinsend hinterher. „Ich doch nicht.“, gab sie leise zurück und damit verschwand sie. Einen Moment sah ich ihr nach, woran ich dachte? Das behalte ich lieber für mich…ist besser so. Ich betrat nun auch den Duschbereich der Herren, ein umhauender Gerüchemix ließ mich fast gegen die abtrennende Duschwand laufen. So viele verschiedener Aftershaves und Duschshampoos. Fast wie in einer Parfümerie, mit der ich einmal zu Weihnachten mit meiner Mutter gewesen war. Da hätte es auch den stärksten Kerl umgehauen. „Zu viel Frau!“, hatte ich gedacht, man hatte wirklich das Gefühl von tausend verschiedenen weiblichen Wesen umzingelt zu sein, und jede einzelne von ihnen hatte einen anderen Duft oder Gestank. Je nachdem. Nichts für ungut aber einiger dieser so genannten „Parfüms“ waren noch nicht mal als Toilettenspray zu gebrauchen. Ich beeilte mich also, aus dem vernebelten Bereich raus zukommen, um wieder frei atmen zu können. Ein Fisch auf dem Trockenen, wie er dahin röchelt war in diesem Moment nichts gegen meine Qual. Ich schritt in die Freiheit. Frischluft!

Tropfend nass, von der Dusche musste ich nun wirklich aufpassen, dass ich nicht ausrutschte, meine Haare waren an mich geklebt und hingen angeklatscht in meinem Gesicht.

Ich war dabei mein Schließfach zu öffnen, als ich buntes Gerede verschiedener Personen hörte, die sich mir näherten. Ich täuschte mich selten, und doch hoffte ich dieses Mal falsch zu liegen. Wenn ich recht hatte würden die Zimtzicken gleich in meinen Gang einbiegen. Nun hatte ich verschiedene Optionen. Ab zurück in den Nebel, die Quaspelpudern einfach ignorieren, und mir mein bisher gutes Date ruinieren lassen oder…? Zu Spät. Sie sahen mich und überrascht blieben sie stehen. Sie begutachteten mich vom Kopf bis zu den Zehen. „Na sieh mal einer an, wen wir hier haben?“ Ich kramte weiter mein Gut aus dem Schließfach und lud es mir in die Arme. „Freak- ganz allein oder mit einer ebenso freakigen Freundin unterwegs?“ Die Horde kicherte und lachte höhnisch. Ich warf ihnen einen vielsagenden Blick zu und bemerkte, dass sie außer Begleitung waren, kein Freund ihrerseits in Sicht. Ich war im Begriff in eine Umkleidekabine zu gehen, als ich lässig meinen Kopf wendete und sie, wie sie eben mich, abschätzend musterte. „’ne Nummer zu klein dein Zwingerkostüm, kein Wunder das dein Muskelpaket sich anderweitig umguckt.“ Ich lachte, denn es stimmte sogar. Sie hatte einen leopardengefleckten Bikini an und ihr Dekoultee schien jeden Moment heraus fallen zu wollen, während ihre Badehose ihre Durchblutung garantiert störte. Ich konnte nur darüber lachen, wie sich diese Zimtzicken auftakelten. Ich wollte schon die Tür hinter mit schließen als eine von ihnen mich daran hinderte. Mein Blick traf sie und sie erstarrte, denn sie hatte mir gerade meinen wunderbaren Abgang versaut. Herzliches Dankeschön. Ich seufzte und setzte meine Sachen auf die kleine, in der Kabine stehenden, Bank ab. „Was?“, meine Stimme und meine Haltung drückten absolut strapazierte Nerven aus, „Wollt ihr mir etwas beim umziehen zusehen?“ „Was könnte es da schon groß zusehen geben?“, meinte eine andere verächtlich und warf ihr noch trockenes straßenköterblondgefärbtes Haar nach hinten. „Tja, “ griente ich, „Was, was ihr nicht habt, Ladys und nun habt ’nen netten Kuschelabend miteinander und belästigt die Halbwüchsigen darin, die suchen bestimmt noch ne Matratze zum Austoben.“ Autsch, der war fies aber was soll’s. Es sind nur die Zicken vom Amt, und sie müssen mir nicht auch noch nach ihrem Dienstschluss mein Leben unbequemer machen, als es ist. Entrüsten durchfuhr die Gruppe und eine wollte schon zum Schlag ausholen, während ich nur mit Leichtigkeit die Tür zudrückte, das Schloss umdrehte und mir zufrieden deren Flüche über mich ergehen ließ. Die Tür war zu hoch, unten kamen sie mit ihren Hintern nicht durch und sonst, ach um die brauchte ich mir keine Gedanken mehr machen. Einen Moment wartete ich noch bis Stille war auf den Fluren, dann trocknete ich mich gut ab und begann mich umzuziehen.
 

Lina lächelte mich an, als ich aus der Schwimmhalle trat. Es war dunkel, kein Wunder es war auch mitten in der Nacht, doch da sie unter einer Laterne stand, konnte ich sie gut erkennen. Beim umziehen hatte ich mir überlegt wie es weitergehen könnte. Ich wusste nicht genau was ich als nächstes zu tun hatte, Schwimmen gehen war ja sehr nett, aber bestand eine Verabredung nur aus einer Aktivität und dann sagte man Tschüss und das war’s? Das konnte es wohl nicht sein. Ich sollte mich echt in diesem Punkt weiterbilden, oder einfach mehr Bücher lesen, am besten ich leih mir die Kitschromane meiner Mutter, dann werde ich Spezialist auf dem Gebiet.

„Ganz schön frisch, oder?“, sagte Lina als ich bei ihr ankam. Ich warf einen Blick auf ihre Haare, sie waren noch nass und tropften auf ihre Jacke. Ich verkniff mir meinen Kommentar, dass sie sie lieber in Ruhe geföhnt haben sollte, denn so war die Chance auf eine Erkältung ziemlich gewachsen. „Ja, stimmt.“, antwortete ich stattdessen und zog meinen Reißverschluss bis ganz oben. Sie musste doch entscheiden was sie mit sich anfing, da würde ich der letzte sein der sie bevormunden würde. Lina hob ihre Schultern und zog ihre Hände ihre Jacke über die Hände, die ihr ziemlich kalt zu sein schienen. Insgesamt zitterte sie doch etwas. „So…und was nun?“ fragte sie, als sie sich so eingemurmelt hatte, wie es ging. „Ich denke, wir genehmigen uns einen kleinen Mitternachtssnack und machen uns auf den Rückweg.“ Lina nickte, doch wirkte sie nun etwas ernster. Ich musste tatsächlich einen Moment stutzen, denn Linas Ausdruck hatte sich so verändert, dass ich sie fast nicht mehr erkannte. In der Halle hatte ich mit ihr so rumgealbert und Spaß gemacht, im Vergleich zu dem Mädchen nun, wirkte sie fast wie eine andere. Im Stillen fragte ich mich ob dieser Gesichtsaudruck mit ihrer Tante zusammenhing. Ich hatte mich noch gar nicht dazu geäußert. Ich räusperte mich und fing an in meiner Badetasche zu kramte und zog einen weitern Beutel hervor, in dem ich (falls ihr euch erinnert) Brötchen gepackt hatte, die nun ihren Ende entgegen bibberten. Was sein musste, musste sein. Lächelnd hielt ich Lina eins dieser Brötchen hin und steckte die übrigens zurück, dann ließ ich mir meins schmecken.

Wir liefen eine ganze Zeit durch die Stadt und als wir beide endlich, die verdammt lederartigen Brötchen aufgegessen hatten, wandte ich mich an Lina. Kurz ließ ich meinen Blick noch einmal umherschweifen, wir waren allein, „Also…“, begann ich und Lins sah auf. „Was genau war jetzt mit deiner Tante?“ Lina sollte jetzt die Gelegenheit geboten bekommen, in Ruhe auszureden, denn wir hatten noch ein Stück weg vor uns, und wenn ich mich nicht irrte, war es zu Lina selbst noch etwas weiter. Velina sah mich überrascht an. Scheinbar dachte sie ich würde das Thema lieber totschweigen wollen. „Es war nie leicht mit ihr.“, gestand sie letztendlich. „Seit den Tod meiner Mutter, hatte sie für uns gesorgt, eher zwangsläufig als freiwillig, sie hatte es selbst ja auch nicht ganz einfach, kann ich mir vorstellen.“ Ich fragte mich kurz warum, aber unterbrach sie nicht, denn sie fuhr schon fort. „Kaum das ich zu Hause bin, höre ich nur Anordnungen, Regeln, Aufgaben und Dinge, die ihr nicht in den Kram passen, und wenn ihre Arbeit nicht so lief, ist sie noch unausstehlicher. Ich weiß auch nicht ganz genau woran es bei ihr liegt, vielleicht daran, dass sie nun uns am Hals hat oder wir sie nicht als die „Mutterperson“ sehen, die sie krampfhaft versucht zu sein? Einmal kam ich etwas spät nach Hause, weil ich noch mit meinem Freund unterwegs gewesen war, und da stand sie schon, dann war das Gezeter groß, warum ich denn nicht angerufen hätte, sie wurde immer lauter und hysterischer. Sie regte sich so auf, dass ich mir am Ende eine fing. Sie hatte mir doch tatsächlich eine Ohrfeige verpasst!“ Lina sah mich bitter an, es stand ihr jetzt noch ins Gesicht geschrieben, dass sie ihrer Tante, das nicht vergessen hatte.

„Weißt du, seit dem mein Bruder nun ausgezogen ist, bleibt alles an mir hängen, und ich kann mir all ihre Klagen über Gott und die Welt anhören, aber ihr Lieblingsthema bleibt meine Mutter und ich, und was sie alles an meiner Erziehung falsch gemacht habe. Ich frage mich dann echt, warum sie mich nicht einfach in Ruhe lässt und ihr Ding durchzieht.“

Ich sah sie an und blickte in ihre Augen. Ich könnte ihr erzählen, dass sie als nächste Verwandte die soziale Pflicht hat, sich um sie zu kümmern, aber das behielt ich für mich, stattdessen antwortete ich: „Sei froh, das es eine solche Person noch gibt, selbst Streit verbindet.“

Ich erntete einen unmissverständlichen Blick, DAS war nicht was sie hören wollte. Ich zuckte die Schultern. „Lina, du wolltest wissen, was ich dazu meine, sonst hättest du mich in der Halle nicht gefragt oder?“ „ Aber Kio!“, rief sie und verschränkte ihre Arme. „Du bis auf Seite meiner Tante?“ Ich schüttelte den Kopf. „Hier gibt es keine Seiten, ich bin nur ein Außenstehender. Deine Tante hat ein Problem, wird das gelöst ist deins auch gelöst. Aber bis dahin sei froh, dass du noch deine Tante hast, sie ist doch auch nur ein Mensch. Stell dir vor, sie wäre auch weg.“ Lina starrte demonstrativ auf den Weg. Sie war still und legte den Kopf auf die eine und andere Seite. Ich fragte mich, ob sie mich verfluchte oder überlegte und mir zustimmte. Selbst negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit, denn man setzt sich mit dem Menschen an dem man etwas auszusetzen hat, auseinander. Wir waren an einer Ecke angekommen, an der wir gleich abbiegen würden. Velina hielt an. Sie stand da, angewurzelt wie ein hundert Jahre alter Baum, der seit Generationen Teil der Natur geworden war.

„Du hast Recht“, sagte sie in einem matten Ton. Dann lächelte sie.
 

„…ich glaube meine Mutter hätte das genauso gesehen.“
 

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Das wars auch schon wieder, ich versprechs, nochmal halte ich mich sooooooo lange an einem Ort auf oder an einer Aktivität ohne große Handlung, ich mein das Nachhause gehn, schön und gut, aber es gibt glaub ich interessantes, aber das kommt noch!

*tanz* jaaaa bald bin ich endlich soweit!

Lina (fast) allein

Soooo heut mal nach langer Zeit die Fortsetzung, kein Angst das nadere Kapii ist acuh sogut wie fertig, ich bin weider richtig im schreiben drin :)

Viel Spaß ;D
 

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Lina (fast) allein daheim
 

Wir rannten die letzten Meter bis zu Linas Haus, unsere Sachen waren so gut wie durchgeweicht, der Regen, der so unvermittelt und stark eingesetzt hatte, dauerte immer noch an. Auf den Straßen hatten sich schon fast Seen gebildet, das konnte man wirklich nicht mehr als Pfützen bezeichnen. Zum Glück fuhren nur noch relativ wenige Autos so blieb uns die zusätzliche Dusche von der Seite erspart. Lina und ich bogen nun noch um eine Ecke bis sie anhielt und über ein kleines Gartentürchen sprang. Ich tat es ihr nach und spürte wie ich etwas im Matschboden einsank. Es war fast ein Gefühl, als wenn man auf geschmolzenen Käse treten würde, doch ich hatte keine Zeit mich länger mit dem rutschigen Boden zu befassen, denn Lina wisperte schon meinen Namen. Sie stand bereits auf einem Absatz, am Ende einer Treppe, die nun vor dem Eingang zum Haus endete. Schnell schlitterte ich über den Dreckboden auf den steinernen Untergrund, und dann die Treppe hinauf. Lina war etwas außer Atem und einige nasse Haarsträhnen klebten in ihrem Gesicht. Sie holte tief Luft und strich sie sich aus der Sicht. Sie lächelte etwas schief, als sie bemerkte, dass ich sie ansah. Dann kam sie etwas auf mich zu und sprach im Flüsterton zu mir: „Ich weiß ja nicht ob meine Tante da ist, aber ich denke du kannst noch mit rein kommen.“ Dann sah sie in den Garten, auf den Matschboden, die hängenden Pflanzen, bemerkte wie hart der Regen fiel im Licht der Straßenlaterne und fügte leicht grinsend hinzu: „Es sei denn, du willst lieber draußen bleiben.“ Ich verneinte, denn selbst für mich war das ein Wetter, das ich mir lieber von innen anstatt von draußen besehen wollte. Mit einem leichten Klicken drehte Lina den Knauf zur gläsernen Vortür auf und trat sich auf einen Bastteppich die Füße ab. Dann kramte sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel, den sie wenige Augenblicke dann auch fand. Die Tür quietschte etwas, als sie von Velina aufgeschwungen wurde. Nachdem ich mir meine Schuhe abgetreten hatte, folgte ich ihr vorsichtig, darauf bedacht keinen Lärm zu machen. Lina hielt einen Moment inne und sah auf den etwas weicheren Teppichboden. Dann wandte sie sich zu mir.

„Meine Tante…scheint nicht da zu sein.“, sie unterbrach sie kurz um zu überlegen wohin sie gegangen sein könnte. „ Sie ist vielleicht bei meinem Bruder, ich hatte ihr ja gesagt ich würde bei jemand übernachten. Stimmt ja…“ Lina schein sich an etwas zu erinnern, vielleicht daran das ihre Tante so etwas in der Art hatten fallen lassen. „ Bei deinem Bruder?“, hakte ich nach.

„Bei Neeka, er wohnt am anderen Ende der Stadt und wenn sie einmal da ist, geht sie auch nicht mehr bis zum nächsten Tag.“ Still notierte ich den Namen Neeka in meinem Gedächtnis und dachte weiter. Beide waren außer Haus und demzufolge waren nur Lina und ich hier. Wir waren wieder allein. Lina schien auch in eigenen Gedanken unterwegs zu sein, sie nahm wortlos meine nasse Jacke und hing sie neben der ihren auf dann bleib sie mitten im Weg stehen. „Weißt du was…?“ , sagte sie plötzlich in entschlossener Pose. „Wenn meine Tante nicht da ist könnten wir ja…“ Sie brachte den Satz nicht zu Ende, sondern sah mich nur vielsagend an, in ihrem Blick lag etwas Unmissverständliches. Es war immer noch still und ich wusste nicht wie ich nun mit der gegebene Situation umgehen sollte. Sollte ich schnellsten meine Beine in die Hand nehmen oder mich darauf einlassen? Etwas Panik stieg in mir auf als Lina mich in der matten Dunkelheit weiterführte. Dann schaltete sie das Licht ein und für einen Moment stand ich geblendet da, bis ich Lina wieder sehen konnte. „Wir können die Küche plündern!!!“, verkündete sie und lachte übers ganze Gesicht.

„Küche…plündern?“, stammelte ich ungläubig nach, und war einerseits erleichtert aber auch anderseits ein klitzekleinesbisschen enttäuscht, ich geb’s ja zu. Aber das war doch wirklich etwas falsch zu verstehen, oder?

Lina klapperte mit ihren Händen in den Küchenschränken und kümmerte sich gar nicht mehr um mich. Sie suchte wohl nach etwas. Während sie so vertief im Schrank verschwand ließ ich meinen Blick im Raum wandern. Sie hatte mich durch einen Gang geführt, der zu einem großen Raum führte, der sich in einem Drittel teilte in links Wohnzimmer und rechts der Küche. Ich stand nun genau auf der Grenze zwischen den beiden Räumen. Was mir auffiel, war das kastenförmige Aquarium unmittelbar vor der Fernseher-Schrankwand am Ende des Raumes das war wohl die Lichtquelle gewesen, an der sich Lina orientiert hatte um mich in die Küche zu lotsen. An der Wand hingen einige Bilder, von hier aus konnte ich einige ausmachen auf denen Lina abgebildet waren. Eines fiel mir besonders auf, es strahlte etwas Familiäres aus. Die Stimmung auf dem Foto wirkte so natürlich und locker. Lina lag schräg auf dem Sofa, während ein schlanker junger Typ sich über ihr mit einem Kissen bewaffnet hatte, auf dem Sessel neben dem Sofa saß in entspannter Position ein Frau mit langen schwarzen Haaren, die zu den beiden hinüber sah und lachte. Ich vermutete das der schlaksige Kerl ihr Bruder Neeka sein musste und die Frau? Das war bestimmt ihre Mutter, sie strahlte irgendwie Warmherzigkeit aus, ganz anders als meine Mutter. Wenn man meiner Mutter ins Gesicht sah, stellte man nur fest, dass ihre Mimik unecht und sie stets unruhig wirkte. Nun gut meistens wusste ich auch nicht wie viel Make-up-Schichten sie dafür aufgelegt hatte. Für das vertuschen der Wahrheit hatte sie nämlich schon immer ein Händchen. Das lernte ich früh genug kennen. Noch einen Moment verharrte ich mit meinen Blick auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen als mich Lina am Ärmel zog.

„Hey, ich hab dich was gefragt!“ Lina sah mich erwartend an während ich verpeilt meine Augenbrauen zog. „Willst du auch eine heiße Schokolade?“, wiederholte sie sich. Spontan sagte ich ja, obwohl ich für einen Bruchteil einer Sekunden mich wieder fragen musste, was sie genau meinte, sich oder das was man trinken konnte. Ich fuhr mir durch meine nassen Haare und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Lina wirbelte wieder in einigen Schränken und zog dann zwei große Becher hervor und hielt sie mir hin. Ich nahm sie entgegen. „Ok Kio. Ich mach den hier schnell fertig, dauert nur noch einen Moment und ähm fühl dich wie zu Haus und wart schon mal auf mich.“, sagte sie während sie die Beilage der Kakaopackung las und blickte dann fragend auf. „ Ach so, mein Zimmer ist die Treppe rauf und dann gleich links.“ Ich ließ ein zustimmendes Aha, hören und verließ die Küche in den dunklen Flur. Mit meiner freien Hand tastete ich nach einem Lichtschalter, den ich glücklicherweise fand. Eine helle Treppe erschien vor mir, wie Lina sagte führte sie in eine obere Etage und ich betrat die erste Tür links als ich hinaufgegangen war. Velinas Zimmer war relativ groß und vor allem strahlte es Wärme aus. Gestrichen war der Raum in einem leichten orange und einige Zimmerpflanzen mit saftigen grün bildeten einen guten Kontrast. Wieder schalte ich das Licht ein. Die Leuchter waren auf den Eingang, das Bett, und den Schreibtisch mit PC ausgerichtet. So stand ich im wahrsten Sinne des Wortes im Rampenlicht. Ihr Zimmer war gut dekoriert und aufgeräumt. Nicht zu distanziert aber auch nicht zu mädchenhaft, es traf fast meinen Geschmack. Ich schaute mich kurz herum um einen Platz zu finden, auf dem ich die Tassen abstellen konnte. Ich stellte sie vor den PC und sah mich weiter um. Meinen Erwartungen entsprechend hatte sie tatsächlich nicht ein einziges Poster an der Wand und sonst waren die Wände nur mit Fotos von der schwarzhaarigen Frau und ihrem Bruder übersäht. Eine Pinnwand war ebenfalls an der Wand befestigt worden. Auch diese war voll von Zetteln, Notizen und Bildern. Selbst den Artikel mit dem Bild von unserer Ethikdiskussionsrunde hatte sie daran festgepinnt. Auf dem Bild sah ich finster aus und wirkte so, als ob ich vorhatte den Journalisten mit meinem Blick ins Jenseits befördern zu wollen. Irgendwie fühlte ich mich komisch, ich war bildlich gesehen, ihr immer nahe gewesen und wusste es bi heute nicht einmal. Aber nun stand ich in Echt hier, in ihrem Zimmer. Als ich dann den Artikel überflog kam mir die Erinnerung wieder deutlich ins Gedächtnis.

Ich konnte mich wieder gut an diesen Tag der Diskussion erinnern, das war der Tag an dem ich mich in sie verliebt hatte, endgültig. Sie war mir ja von Anfang an einfach sympathisch und angenehm ohne das sie etwas dafür hatte tun mussten, doch nach dieser Diskussionsrunde war ich hin. Sie hatte allen die Parade geboten und fest ihre Meinung argumentiert und vertreten. Ein kleiner Sturkopf mit Fakten. Soetwas lag ihr wirklich im Blut.

Wenn sie einmal im Reden war, konnte sich ihr Gesprächspartner einpacken lassen. Denn ihr flogen die guten Argumente nur gerade so zu, wie Armors Pfeil ins Schwarze fliegt. Mich hatte es nach diesen Tag jedenfalls total erwischt, ihr gewählter Ausdruck, das was sie von sich gegeben hatte, ihre Begründungen… sogar der Lehrer musste neidlos anerkennen das er überzeugt worden war.

„Oh siehst du dir den Artikel an?“, ertönte Linas Stimme plötzlich hinter mir. Ich wandte mich um und sah dass sie einen dampfenden Topf mit roten Topflappen trug. Sie hielt nach den Tassen Ausschau und steuerte auf sie zu. Vorsichtig goss sie in beide etwas ein und benutze dann ein Holzbrett, das sie aus der Schublade unter dem Schreibtisch nahm. Anscheinend aß sie öfter hier oben. Dann nahm sie ihre Tasse und ließ sich auf ihr Bett sinken. Sie pustete auf ihre Schokolade und nippte dann etwas. „Ganz schön heiß.“, meinte sie und wärmte sich ihre Hände an der Tasse bis ihr noch etwas einfiel und sie die Tasse absetze. Dann stand sie auf und öffnete einer ihrer Kleiderschränke. Sie reckte sich etwas und zog einige Handtücher hervor Mit dem Fuß schlug sie geschickt die Tür hinter sich wieder zu. Ein gestreiftes Badetuch warf sie mir über den Kopf, selbst nahm sie ein dunkles und setze sich wieder. Sie wrang ihre Haare so weit wie es ging aus und ließ das Handtuch die Nässe einsaugen, dann schwang sie es sich um ihren Hals. „Danke.“, sagte ich und lächelte leicht, ich beschloss nun auch mein Getränk zu probieren. Ich nahm die Tasse und spürte die angenehm Wäre in meinen Händen aufsteigen. Während ich nun auch etwas über meine Schokolade pustete, peitschte mittlerweile der Regen gegen die Fenster, als wolle er sie zerbrechen lassen. „Gut dass wir nun hier drin sind.“, bemerkte Lina als sie meinen Blick auf die Fensterscheibe mitbekam. „AHm“, murmelte ich.

Eine ganze Zeit sprachen wir kein Wort und tranken nur an unseren Bechern. Sie hatte sich zurückgelehnt und saß nun mit dem Rücken am Gitterende des Bettes. Sie sah mich an und fixierte mich von der Seite. Ich notierte wohlmerkend ihren Blick doch blieb ich dabei aus dem Fenster zu sehen.

„Du…“, brachte sie letztendlich hervor, und ließ danach eine längere Pause, als ich mich ihrem Gesicht zuwandte und abwartete, was nun kommen würde. „Warum willst du mich näher kennen lernen? Ich mein wir hatten nie sonderlich viel miteinander zu tun. Und ich kann mir das einfach nicht erklären.“ Sie nahm sich ein Kissen von ihrem Bett und umklammerte es, indem sie es an sich presste. Ihren Blick hatte sie nicht gesenkt, doch fiel es ihr auch nicht leicht ihn gegen meinen aufrecht zuhalten. Velina schien gespannt und aufgeregt zugleich zu sein. Ihre Frage baute auf meinem Teilgeständnis im Schwimmbad auf, dort hatte ich ihr bereits klar gemacht, dass ich sie mag. Ich hatte zwar nicht gesagt auf welcher Weise ich sie mochte, aber war doch einleuchtend? Anderseits bei Gefühlsachen hatte ich gelernt, war es besser sich klar und deutlich auszudrücken, denn Gefühle an sich waren oft schon verwirrend genug.

Noch einen Moment blickte ich auf den Grund meiner Tasse und hob dann entschieden den Kopf. Ich sah ihr direkt in die Augen, ohne irgendwelche Ausflüchte.

„Weil ich mich in dich verliebt habe.“, gestand ich frei.

Es war raus. Zum Glück merkte ich, dass sie nicht schrecklich entsetzt war, aber zum anderen auch nicht darüber übermäßig jubelte. Ich ließ die Information erst einmal bei ihr sacken. Nach einem Augenblick verzog Lina ihren Mund zu einem Lächeln und verlegen sah sie mich an. Ich fragte mich in diesem Moment, ob sie speziell d a m i t gerechnet hatte.

„Du…bist ganz schön ehrlich, was?“, sagte sie dazu und warf mir einen wundervollen Augenaufschlag zu. „So fühl ich nun mal.“, antwortete ich lässig und zuckte die Schultern.

In der Tat, ich war ehrlich, selten sagen Menschen einander direkt und offen was sie füreinander empfinden oder übereinander denken, da war ich ihnen doch ein gutes Vorbild. „Habe ich etwas…Bedenkzeit?“, fragte Lina nachdem ihr klar geworden war, dass sie mir nicht sofort antworten konnte. Es wäre utopisch anzunehmen, das sie mir nach dem Geständnisses sofort um den Hals gesprungen wäre und zustimmen hätte meine Freundin zu sein…also… hatte ich zu bejahen, da wir uns erst wirklich seit heute etwa näher kannten.

Doch der Fakt, das sie darüber nachdenken wollte, zeigte doch dass sie mich nicht sofort abschreiben wollte. „Kio, komm mal hier her.“, bat mich Lina und sie deutete auf den freien Platz neben ihr. Ich setzte mich und versank auf dem weichen Bett. Meine Hände spürten den seidenen Bezug des Bettes und der sanfte Geruch Velinas umwehte mich. Ich saß auf ihrem Bett…was für ein aufregender Gedanke. Nun näherte sich plötzlich Linas Gesicht dem meinem und ihre Lippen küssten mich auf meine Wange. Ein engelsgleicher Kuss. Mein Herz klopfte und mein Puls ging zweimalschneller, bis sie sich wieder von mir löste, doch die Wärme ihres Kusses breitete sich erst aus. Meine Wange brannte an der Stelle, an der ich von ihr berührt wurden war. „Betrachte den Kuss als ein Dankeschön oder als Pfand für die Wartezeit.“, flüsterte sie in einem behutsamen Ton und ich nickte fast willenlos. Ich muss sagen, Armor hatte seine Sache topp erledigt…oja.
 

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Und schonweider ende,muss mich beeieln mein inet könnte jedne moment abklappen

hoff war ertragbar, mir hats spaß gemacht :) und den Kuss fand ich ja i-wie süß :)

Ein Tag mit Fragen und Lösungsansätzen

Da ist schon das nächste Kappi, woah man 2 Kapitel an einem Tag. Für mich ist das schon echt erstaunlich :)

Ein Kapitel mit fast nur Lina, und der erste Auftritt der tatam Tante!!

Viel Spaß!!!
 

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Ein Tag mit Fragen und Lösungsansätzen
 

In meinem Kopf schwirrten so viele Gedanken umher, seitdem Kio weg ist konnte ich an nichts anderes denken, als an die nächste Begegnung mit ihm. Was werde ich ihm sagen? Was fühle ich für ihn? Kann ich überhaupt für ihn so etwas wie Liebe empfinden?

Viel zu viele Fragen die alle auf einmal geklärt werden wollten.

Ich war so in Gedanken, dass ich den Kaffee über den Rand meiner Tasse vergoss. Obwohl ich heute die Gelegenheit hatte auszuschlafen und damit meine verpasste Schlafzeit nachzuholen, bekam ich weder in der Restnacht weder diesen morgen ein einziges Auge zu. Mir schwirrte nur ein Name im Kopf herum. Kio, Kio und noch mal Kio! Wenn ich schon nicht mehr vernünftig schlafen konnte, wollte ich wenigsten richtig wach werden und das ging nun mal am besten mit Volksdroge numero- 1: Kaffee. Ich schnappte mir den Abwaschlappen und wischte den vergossenen Kaffee beiseite, er war noch ganz heißt, so das ich aufpassen musste mir nicht die Hand zu verbrühen. Dann nahm ich das Milchpacken, das ich gestern hatte stehen lassen, und verdünnte meinen Kaffee, um ein großen Schluck zu nehmen. Na hoffen wir mal, dass ich nun langsam in die Gänge komme.

Ich hatte auch Hunger, stellte ich fest und besah mir das elektrisches Gerät neben der Mikrowelle, ich hatte ich mir also eine Scheibe mit der Brotschneidemaschine abzutrennen, doch irgendwie bekam ich auch das ungute Gefühl, dass ich in meinem Zustand davon vorerst die Finger lassen sollte. Stattdessen fiel mir auf das ich besser die Spuren von gestern beseitigen sollte, da war der Kochtopf in dem ich die Schokolade erwärmt hatte und die Tassen von Kio und mir. Wenn meine Tante dann irgendwann kommen sollte, war jeder Beweis Kios Anwesendheit verwischt worden. Ich glaube, sie würde mich sofort lynchen wenn sie wüsste dass ich „Herrenbesuch“ gehabt hatte.

Schnell ließ ich Wasser ein und wusch die üblen Beweismittel ab. Nachdem ich das Geschirr abgetrocknet und in den Schrank verfrachtet hatte, sah ich mich um; konnte ich noch etwas unternehmen um mich abzulenken?

Zu meinem Leidwesen war ich ein ordentlicher und sauberer Mensch, so das stets Küche und restliche Wohnbereiche ordentlich und gepflegt aussahen, skeptisch überprüfte ich die Bildfläche des Fernsehers aus Straubreste, aber noch nicht einmal da konnte ich Hand anlegen, das Haus blitzte förmlich vor Sauberkeit und schien mich dazu zwingen zu wollen mich mit Kios Geständnis zu befassen. Ehrlich gesagt, hatte ich etwas Bedenken davor. Was, wenn ich herausfinden würde, dass er für mich nicht mehr bedeutet, wie kann ich ihm dann noch gegenüber treten? Schließlich war er der Erste, der es anscheinend wirklich ernst mit mir meinte. Konnte er jemand sein, mit dem ich etwas Ernsteres anfangen könnte? Worauf hat er es abgesehen, bin ich für ihn das Mädchen mit dem die Pausen einfach etwas >netter< werden könnten? Ich verneinte. Nein, so einer war Kio nicht. Zumindest hoffte ich das. Ich dachte daran, dass Neeka ihn sicher akzeptiert und für gut empfunden hätte. Da hatte er bislang meist das beste Gefühl für, und wenn Neeka Kio für gut halten würde, sollte ich ihm dieses Mal vertrauen.

Ich wollte nicht wieder an die Falschen geraten.

Langsam schleppte ich mich rauf in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Am Laken hing immer noch der sanfte Geruch von Kio. Er webte mich ein und umschloss mich gefühlsvoll. Es verging fast der ganze Vormittag bis zum frühen Nachmittag, ohne das ich mich groß bewegt hatte. Ich war so betört, das ich die ganze Zeit dagelegen hatte und über ihn nachdachte. In einem Moment zweifelte ich stark und im nächsten war ich bereit Gefühle für ihn zu entwickeln…oder waren sie nichts schon längst da? Ich kuschelte mich in meine Decke und musste mir zustimmen. Ich hatte das Gefühl ihn >zu mögen< aber das reichte noch nicht für eine Beziehung. Ich musste erst wissen ob sich daraus noch mehr ergeben konnte. Ich seufzte tief, als ich aus meinen Tagträumen gerissen wurde.

Eine schrille Stimme schrie meinen Namen durchs Haus. Es war die meiner Tante. Ich antwortete zwangsläufig und raffte mich auf um sie freundlicherweise zu begrüßen.

„LIIIIIINNNNA!!!! Wo bist du?!“, rief sie und lief aufgebracht den Flur rauf und runter.

„Ich bin hier, Tante.“, meldete ich mich müde und bleib auf der unteren Treppenstufe stehen.

Dann kam sie angerannt und wollte mir aufgedreht etwas im Flur zeigen. „Siehst du das? Das sind zwei Dreck und Schlammspuren!“ Für einen Moment schaute ich entsetzt, denn das war der letzte Beweis dafür, dass ich gestern Nacht nicht allein war. Verflucht, wieso hatte ich daran nicht gedacht? Mein Hirn ratterte, ich suchte nach einer Ausrede. Mit Unschuldsmiene tischte ich meiner Tante eine Lüge auf. „Ich war gestern eher zu Hause und dann war mir so als hätte jemand vorne geklingelt und da hier niemand stand, war ich beim Regen schnell nachgucken gegangen. Deshalb wohl die zwei Spuren.“ Ich lächelte leicht um meine Lüge noch etwas glaubwürdiger zu gestalten. Etwas misstrauisch sah sie mich an. „Aha.“, gab sie anzweifelnd zurück. „Und war jemand da?“ Ich schüttelte den Kopf.

Meine Tante musste sich zufrieden geben und zog sich ihre Schuhe nun auch aus. Mit dem Laptop unterm Arm zog sie an mir vorbei ins Wohnzimmer, wo sie wieder mit prüfendem Blick schaute, ob irgendetwas anders war als sonst. Dann schwenkte sie ihre Aufmerksamkeit zu den Fischen. „Hast du meine Lieblinge heute schon gefüttert?“, fragte sie in einem ungehobelten Befehlston und klopfte mit einem ihrer Finger sachte gegen die Scheibe, als wolle sie einen der Goldfische streicheln. „Nein, Tante, ich kam bis jetzt noch nicht dazu.“, antworte ich schließlich und gähnte dabei leicht.

„Wie, was soll das heißen, du kamst noch nicht dazu? Es ist fast 14 Uhr! Sie hätten schon vor zwei Stunden gefüttert werden müssen. Was machst du dummes Ding den ganzen Tag?“, meine Tante hatte sich mit ihrer vollen Größe von 1,85m vor mir aufgebaut und musterte mich gebieterisch. „Ich habe geschlafen und nachgedacht.“, sagte ich nun.

„Nachgedacht? Worüber? Über deine Unfähigkeit Fische zu füttern?“, fauchte sie wie eine Katze. „Nein.“, erwiderte ich noch gelassen.

„Worüber dann?!“, wollte sie von mir wissen. Nun verschränkte ich meine Arme und schief lächelte ich sie an. „Das…geht dich, nichts an, du bist ja nicht meine Mutter.“, damit wollte ihr den Rücken kehren und gehen. Ich hatte genug von ihrem Ton und ihrer Visage, die mir zeigte wie sehr sie mich zu verabscheuen schien. Nun fiel mir plötzlich wieder Kio ein und was er über meine Tante gesagt hatte, ich hätte ihr das eben nicht an den Kopf knallen sollen, aber nun war es zu spät. Gesagt war gesagt. Ich machte meine Reue davon abhängig was sei als nächsten sagen würde.

„Als ob Elly immer an deinen geistreichen Gedankengut teilhaben wollen, du hast sie immer nur unnötig belästigt mit deinen Kinderkram. Anstatt dessen hättest DU ihr lieber zuhören sollen!“, in ihrer Stimme klang dieser anklagende Unterton mit, der mir wie immer, mir die Schuld am Tod meiner Mutter zu schob. Mein Geduldsfaden wurde gespannt. „Aber nein, es heißt ja immer nur Elly hör hier, Elly hör da, es geht immer nur um dich!! Du undankbares Gör! War es zuviel verlangt deiner Mutter mal ein Ohr zu schenken?!“, nun fuchtelte mir meine Tante gefährlich vor dem Gesicht herum. Mein Geduldsfaden verabschiedete sich getrost. Mit einem lauten Türknall verabschiedete ich mich von meiner Verwandten und im Verlassen riss ich meine Umhängetasche und meine Jacke von der Garderobe.

Raus hier, weg hier! Meine Beine trugen mich wie von selbst. Durch den Garten, durch die Straßen und einfach weitergehen!
 

In meiner Wut war ich quer durch die Stadt gelaufen und saß nun auf einer Bank mitten im Stadtzentrum. Ich ließ mich einfach sacken und beobachtete dabei die vorbeigehenden Menschen, von denen mich einige beachteten. Es war wohl ein selteneres Bild das sich irgendjemand allein irgendwo niederlässt und seine Umgebung beobachtet. Abgesehen von alten Senioren war ich wohl eine Ausnahme, schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich angestarrt. Mein Magen knurrte und ich bemerkte, dass ich noch nichts gegessen hatte bis jetzt. Ich ließ meinen Blick umherwandern. Vielleicht war ich in der Nähe des Einkaufszentrums? Tatsächlich. Ich erkannte das mich meine Füße nahe heran an die Shopping Meile der Stadt gebracht hatten. Träge raffte ich mich auf und schlenderte zur Fußgängerampel. Es war rot und auf der gegenüberliegenden Ampel war zu lesen: „Bitte Warten.“ Ich hatte alle Zeit der Welt, heute würde ich nicht mehr nach Hause gehen, vielleicht würde ich spontan bei einer meiner Freunde Unterschlupf suchen. Darüber würde ich mir aber später den Kopf zerbrechen. Plötzlich wurde ich angerempelt, die Ampel war auf grün gesprungen und neben mir strömten die Menschen getrieben durch ihren festen Termine, der tickenden Zeit an ihrem Handgelenk oder ihrem piependen Handy auf die andere Straßenseite. Die Luft war heute angenehm frisch und fuhr mir durch meine Haare, doch lange konnte ich die Brise nicht genießen denn kaum das ich blinzelte spürte ich bereits den trockenen Sog des Kaufhauses. Warm und etwas stickig, so wie die Luft in Kaufhäusern nun einmal war. Bevor ich hineinging fasste ich in meiner Tasche nach meinem Mp3-player und schaltete ihn ein. Im nächsten Moment flog mir Poprock um die Ohren. Mir war egal was lief, irgendwas sollte laufen, ich wollte nur nichts von der Außenwelt hören. Nicht ein Ton.

Ich lenkte meine Schritte Richtung Drehtür und reihte mich in die Leute mit ein, die das Kaufhaus ebenfalls betreten wollten. Wieder lief ich nur intuitiv durch die Etagen und blieb ab und zu vereinzelt vor einem der Schaufenster stehen. Wie gerne hätte ich jetzt mit jemanden über die neuste Mode aus Paris gelästert oder mich darüber lustig gemacht, stattdessen sah ich mein Spiegelbild das mir zeigte, das sie aussah als hätte man mich durch den Wind geschossen und das traf in etwas nun auf mein Gefühlsstatus.

Auf einmal spürte ich ein Vibrieren in meiner Hosentasche. Mein Handy war die Ursache also sah ich schnell auf den Display, um zu erfahren, wer etwas von mir gewollt hatte. Überrascht bemerkte ich, dass ich eine Sms bekommen hatte. Ich schaute gleich nach, wer es war und was er wollte. Meine Kinnlade klappt wohl bis in den Keller als ich die Nachricht las.

„Ich seh dich.“

Kio

Ich wirbelte herum. Kio? Hier? Meine Augen suchten nach ihm. Er kam wie gerufen, mit ihm wollte ich, wenn ich es mir eingestand reden und Zeit verbringen. Auch wenn ich mir so viel Mühe gegeben hatte, ihn in Gedanken zu verdrängen so übermannte mich nun das Gefühl mich mit ihm unterhalten zu müssen.

„Sieh mal zum Cafe Bellasi.

Da wartet mein Spagettieeis auf dich.“

Kio

Ich wandte mich um und prüfte das besagte Cafe auf Kios Anwesendheit. Ihn ausfindig zu machen, war dann nicht mehr schwer. Er trug wie immer einer seiner Hemdenjacken, die auffällig genug waren und davon abgesehen winkte er mir leicht zu. Ich checkte kurz wie ich zur anderen Seite gelangen konnte und schritt in eiligen Schritten davon. Kio sah von weiten sehr gut aus. Seine schwarzroten Haare und seine elegant lässige Pose fielen ins Auge. Einige vorbeigehende Mädchen schauten sich nach ihm um und kicherten. Ich fand, dass er die Personifizierung von Coolness darstellte. „Hi Kio!“, begrüßte ich ihn letztlich freudig und setzte mich zu ihn. Ich freute mich tatsächlich ihn hier zu sehen und so gesehen war es fast wie eine Fortsetzung des gestrigen Tages. „Hier, bitte.“, er schob mir sein fast kaum angerührtes Eis zu und sah mir einen Moment dabei zu wie ich es mir schmecken ließ. Ich hatte Hunger und da konnte ich das Eis doch nicht ablehnen, ich hoffte er hielt mich nicht für einen Vielfraß. „Wie kommt’s das du hier bist? Hm?“, fragte er mich lächelnd und schaute dabei etwas verträumt drein. Ich hielt inne und sah in seine kaltklirrendblauen Augen. Als ich weiter schwieg, wusste er worum es ging. Nun stocherte ich nur noch im Eis herum. Etwas schlechte Stimmung zog bei mir auf. „Hat’s mächtig gekracht?“, fragte er relativ kurz und als er sah wie ich dem Waffelmännchen den Kopf abbiss, wusste er auch diese Antwort darauf.

„Verstehe.“, murmelte er. „Das nächste Mal bin ich…verständnisvoller. Ehrlich ich hab es versucht.“, fing ich an und klang dabei etwas zittrig. „Aber sie hat mich wieder angeklagt und mir die Schuld an allem gegeben, aber ich war heute so durch durcheinander, da hab ich einfach vergessen…“, ich hielt an und aß zwei weiter Happen. „ Was vergessen?“, hakte Kio behutsam nach aber wartete bis ich heruntergeschluckt hatte. „….die Fische zu füttern.“, beendete ich den Satz schließlich. Kio hob seine Augenbraue und verzog sein Gesicht zu einen leichten Lächeln. „Du warst durcheinander?“, wiederholte er dann noch einmal langsam. Ich nickte und schaute etwas wehleidig. „Deinetwegen.“, rutschte es mir raus und im nächsten Moment, als es mir bewusst wurde was ich ihm gerade zugestanden hatte, verschluckte ich mich ziemlich heftig.

„Aha.“, war Kios Kommentar und ein Lächeln huschte über seine Lippen. In seinem Blick lagen wohl mehr als tausend Worten, doch diese Sprache verstand Lina nicht, so das sie aus seinen Augen wie immer nicht klüger wurde. „Nichts Aha.“, grummelte ich und sah verlegen zur Seite.
 

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Zwischendurch fand ich mal ein paar Stellen ganz gut :) und ich hab währendich das heir geschriebn habe mal nen Lied von den Revolöerhelden gehört, wies heißt hab ich vergessen, irgendwas von "mit dir chilln" oder so, an der anfangssezen hat das fasst dazu gepasst!

Ich mag das auf jeden fall, würd ich echt weiterempfehlen ;D

Neue Welt

So ein kleiner Zeitsprung, aber ich hoff das stört niemanden ^^ ich will ja auch in der Geschicht vorankommen und einige Kapitel sollten noch kommen. Ich möchte ja ncihts jetzt schon verraten, aber es hat Spaß gemacht sich an der einen Szene, werdet ihr schon mitbekommen denk ich, sich alles frei auszudenken, jede einzelne Verknüpfung. Und nebenbei habe ich was total trauriges gehört nämlich: Mainthema von Schindlers Liste, das war emotional und passte musikalisch total.

aber nun viel spaß beim Lesen > <

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Neue Welt
 

„Und das geht wirklich klar das ich bei dir übers restliche Wochenende bleiben kann?“, fragte ich etwas skeptisch und überschritt die Schwelle zu Kios Wohnung und schloss die Tür. Vor mir erstreckte sich ein langer Gang, der in einem Bogen endete. Gleich zu meiner linken befand sich ein Zimmer, einige Schritte weiter, ebenfalls auf der linken Seite war auch eine Tür. Zu meiner rechten Hand waren drei Räume. Kio nahm mir meine Jacke ab und verfrachtete sie an den Garderobenständer unmittelbar vor mir. Ich war erstaunt wie viel in so einen Flur passte ohne dass er überstopft wirkte. „Das geht schon in Ordnung, meine Mutter ist sowieso wie’s ausschaut…verreist.“, antwortete Kio schließlich und ging den langen Flur entlang, bis er um die Ecke verschwand. Nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte, ließ ich meine Umhängetasche auf den Boden sinken und schob sie mit dem Fuß an die Wand. Dann ging ich es unsicher Kio nach. Auf leichten Sohlen stellte ich fest, dass um der Ecke ein Vorhang befestigt war und eher ich ihn berührte, zog Kio ihn beiseite und bat mich herein. Ich sah mich überrascht noch einmal um. Ich hatte anscheinend das Wohnzimmer betreten. Es war sehr geräumig und licht fiel durch ein Fenster seitlich von mir in den Raum. Kio ging auf ein kuscheliges Sofa zu und las die Decke auf die unordentlich liegen geblieben war. Dann legte er sie zusammen und öffnete per Fuß einen Sesselhocker, in dessen Stauraum er nun die Decke packte. Ich schritt langsam durch das Zimmer und bemerkte, dass der Grundriss dieses Raumes rundlich gehalten war, der Raum war praktisch ein Bogen. Interessiert bemerkte ich, die vielen Bücher, die Rücken an Rücken gereiht in Wandregalen standen. Einige Zimmerpflanzen bereicherten den Wohnbereich und verbesserten die Atmosphäre des Raumes. Plötzlich bemerkte ich wieder einen Vorhang und lief zurückhaltend auf ihn zu, dabei streifte ich die Tisch- und Stuhlecke mit Fensterblick. Meine Hand schob einen rötlichen Vorhang beiseite und nun erkannt ich, dass sich dahinter ein weitere Raum befand. Anhand der Spülmaschine und den verschiedenen Kräutern, die an der Wand standen schloss ich darauf, dass es sich wohl um die Küche handeln musste. „Tut mir Leid, alles etwas unsauber.“, meinte Kio entschuldigend hinter mir und trat halb durch den Vorhang. Ich schüttelte den Kopf, es war doch alles recht, ordentlich, zumindest wirkte es auf den Blick so. Ich tapste durch die Küche und kam zu einem weiteren Vorhang. Langsam wurde es mir etwas zu verhangen, zum Glück wusste ich das die Wohnung nicht nur aus herabhängenden Stoffen bestand. Nach einem Moment landete ich wieder im Flur. Diese Wohnung hatte wirklich ihren eigenen Charme, und sicher gab es sie auch nur dieses eine Mal. Kio kam mir aus dem Raum entgegen, von dem ich meinen kleinen Rundgang gestartet hatte. Schief lächelnd meinte er: „Gewöhnungsbedürftiger Bauweise, oder?“ Ich nickte abermals. Dann deutete er mir ihm zu folgen. Er ging fast bis an die Eingangstür und öffnete dann schwungvoll die erste Tür die ich bemerkt hatte. „Mein Gemach, wenn ich bitten darf?“, sagt er mit einem süffisanten Gesicht und ließ mir den Vortritt. Sein Raum war schlicht eingerichtet ohne viel Krimskrams oder Verzierungen. „Wow, du hast ja sogar ein Balkon?!“, rief ich erstaunt und lief zum Fenster.

Er lachte nur leicht darüber. „Ein Prinz braucht eine entsprechende Übersicht über seine Untertanen.“ Ich betrat den Balkon und schaute hinunter, wo sich einige Sonnenblumen und Tannen befanden. Dann antwortete ich in gleicher Weise. „Deine Untertanen haben ein blumiges Gemüt. Dem einen ist ja ganz schön schlecht, so grün ist er im Gesicht“, gab ich gut gelaunt zurück und lachte. „Was? Gibt’s nicht!“, spielte Kio und klang gekonnt entsetzt. „Ich hab ihnen doch gesagt sie sollen weniger von dem Dünger, nehmen, der hat Nebenwirkungen.“ Kio wirkte trotz allem entspannt, als er sich scheinbar entrüstet über den Ungehorsam seines Volkes ausließ.

Ich wandte mich von der beschränkten Aussicht ab und schloss die Glastür hinter mir, nachdem Kio herein getreten war und sich auf sein Drehstuhl vor seinen Pc sinke ließ. „ Soll ich dir mal was zeigen?“, fragte er mich und klickte flink auf einige Symbole, die ich nicht kannte. Danach öffneten sich wie es schien, einige Fenster und als Kio seine Boxen anschalte, wurde der Raum mit Klang ausgefüllt. Gespannt sah ich auf den Bildschirm und verfolgte was Kio anklickte. Dann lehnte er sich zurück und sah zufrieden in mein Gesicht. „Sieh hin, das ist ein Video, das ich selbst kreiert und erarbeitet habe.“ Staunend blinzelte ich ihn an und starrte dann auf den Bildschirm. Die Musik säuselte im Hintergrund, als das erste Bild auftauchte. Es begann mit einem Herz, das aus Blütenblätter geformt, plötzlich in sich zusammenfiel, dahinwelkte und dann mit einem rauen Besen vom Bürgersteig gefegt wurde. Ein Auto kam herangefahren und wirbelte die Blüten auf. Ein Junge, der im Auto saß schaute traurig aus dem Fenster und berührte die Scheibe sanft, als er das Bild der kehrenden Frau vor ihm auftauchen sah. Er sah ihr nach, bis sie aus seiner Sicht verschwunden war. Der Bildschirm wurde ganz schwarz und nacheinander tauchten Buchstaben in geschwungener weißer Schrift auf, die sich zu einem Zitat ergänzten. Auch wenn ich nicht viel von der gegeben Situation des Jungen wusste, fühlte man eine Stille in sich aufsteigen, eine gewisse Betroffenheit, wenn man in die Augen des Kindes blickte. Die Buchstaben verschwammen, so als ob jemand weinen würde und sein Blick verschleiert auf den Bildschirm fiel.

Ich sah das Auto von eben und wie es an einer Straße hielt, mit lauter Sirene fuhr ein Krankenwagen vorbei und bremste die ankommenden Fahrzeuge aus. Die Sicht änderte sich und man bekam einen Eindruck vom Vorgehen im Krankenwagen zu sehen. Eine Frau presste die Hand eines Mannes so sehr, das sie bereits ganz hell war auf ihrer Stirn glänzte die Anstrengung. An das Rot der Kleidung der Sanitäter wurde jedoch herangezoomt, bis der ganze Bildschirm eingefärbt war. Nun sah ich diese Frau, wie sie bitterlich in ihrem Bett weinte und Ärzte die mit gesenktem Kopf den Raum verließen. Ein Mann kam angerannt und blieb wie angewurzelt stehen. Er verstand die Situation, wie von der Eiskönigin geküsst, ließ er willenlos die Puppe aus seinen Armen fallen und starrte zu Boden.

Eine Wischfrau neben ihn hob sie fragend auf, legte sie dann aber auf die Wartebank. Dann tunkte sie ihren Lappen ins Wasser und widmete sich wieder dem Boden bis sie sich in ihm spiegeln konnte. In der Reflexion sah man wie ein Papierflieger durch die Luft flog und vom Wind getragen wurde. Der Flieger war bunt bemalt und mit einer gekrakelten Schrift versehen. Man konnte seinen Weg durch die Luft verfolgen und sah wie er brutal zerknüllt in der Hand eines Lehrers in einem Klassenzimmer endete. Die Züge des Lehrers waren streng und nun zog er den Übeltäter, einen großen Schüler am Oberarm vor die Tür. Während der Schüler sich ziehen ließ, warf er einem Mädchen einen unsicheren Blick zu und erntete ein kleines Lächeln dafür.

Es folgten noch einige mehrer dieser Szenen, alle hingen sie scheinbar mit einer Kleinigkeit zusammen. Jede Verbindung zwischen ihnen, und war sie noch so klein, zeigte wie unterschiedlich doch jedes Leben sein konnte; selbst das Leben von den engsten Nachbarn, Schülern oder dem Arztkollegen im Nebenzimmer. Das Schicksal der einzelnen Menschen zog an einem vorüber, ohne dass man groß daran teilnahm und selbst dann wenn es unmittelbar vor der eigenen Nase passierte. Ich las ruhig die Worte die zunehmend klarer wurden: Sieh genauer hin, dann erkennst du… dein… Leben.

Ich musste schlucken. Die Musik war am Ende so aufgeblüht und setze einen dynamischen Höhepunkt, Mit dem verklingen eines Mollakkordes rückte auch die Schrift immer mehr in den Hintergrund. Die Melodie verklang in sich und verursachte bei mir eine Leere. Ich wollte etwas sagen, doch war mein Hals wie zugedrückt, ich bekam keinen Ton heraus. Stattdessen starrte ich auf den Bildschirm, unfähig etwas anderes zu tun.

„Hey und wie---…“, begann Kio aber unterbrach sich als er in mein Gesicht sah. Er hob seine Handfläche und fuhr sanft damit an meinem Auge vorbei. Es hatten sich tatsächlich einige Tränen darin gebildet die nun in meinen Wimpern hingen. Ich spürte seien Wärme und erwiderte seinen Blick. In seinen Augen lag etwas Behutsames und als ich bemerkte, dass ich ihn ihnen zu versinken drohte löste ich mich von ihnen.

„Es war…“, versuchte ich zu sagen, doch meine Stimme zitterte etwas, „Bewegend.“ Kio lächelte, leicht den Kopf schüttelnd und mit einem weitern Klick knallte mir plötzlich Poprock um die Ohren, erschrocken wich ich vom PC zurück. Ich glaubte wirklich mein Herz setzte aus und mit aufgerissenen Augen stolperte ich gegen die Zimmerwand.

„Entschuldigung.“, meinte Kio und veränderte die Lautstärke so, dass die Musik nur noch angenehm den Raum erfüllte. „Ich wollte nur nicht, dass du so traurig guckst.“ Ich verzog meinen Mund und wischte mir schnell die Augen. „Damit ich nicht traurig gucke?“, wiederholte ich etwas unverständlich. „Ja, genau.“, unterstrich Kio und drehte sich mit seinem Drehstuhl nun vollkommen zu mir. Ich riss mich zusammen und stellte mich kräftig auf meine Beine dann ging ich auf Kios Bett zu und ließ mich fallen. „Es war nun mal sehr gut gemacht, und es war irgendwie so tiefsinnig…“ Ich sah ihn direkt an, während er über seine Tastatur fasste. Etwas stolz betrachtete Kio seinen PC und begann dann etwas zu erklären.

„Ehrlich, dass war auch nicht einfach. War eine Heidenarbeit, passende Videostellen zu finden, die Musik anzupassen, sich die Texte zu überlegen und alles dann miteinander zu verknüpfen…da habe ich eine ganze Zeit dran gesessen.“ „ Das heißt du hast alles selbst zusammengestellt und die Textphrasen… waren von dir?“, fragte ich mich vergewissernd, denn diese Passagen waren so intellektuell, klangen gebildet und hörten sich an, als wären das nicht einfache Behauptungen sondern durchdachte, gewählte, gefühlsvolle Worte.

Kio fasste sich ungeschickt durch die Haare und lächelte etwas verlegen. „Naja vielleicht etwas zu kitschig geworden?“, fragend sah er mich an, während ich für mich notierte, dass die Worte tatsächlich von ihm waren. Aber Kio wirkte so, als wäre es ihm…peinlich? Unangenehm? Unangenehm, das ich diese Seite an ihn kennen gelernt hatte? Dabei hatte er das nicht nötig!! Ich fand es war ein Ausdruck von Stärke, dass er mir diese Seite gezeigt hatte, denn s o e t w a s hatte ich ihm gar nicht zugetraut. Es war emotional und vielleicht im Inneren auch verletzbar, wie ein Schmetterling?

Mein Herz beginnt plötzlich zu pochen...

Ein Dröhnen in meinem Ohr…

Immer lauter…

Ich glaub, ich muss einen Moment raus, sonst hört er es noch!
 

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Mich bitte nicht killen, ich weiß das ich in den letzten Zeile die Zeit gewechselt habe aber das war Absicht, normalerweise macht man das ja nicht und ich halt mich auch dran...zumindest meistens, Aber das passte da gerade so schön.

So ich freu mcihs chon aufs Weiterschreiben und hoffe das kappi war nicht einschläfernd, im Prinzip ist ja nciht viel passiert T T

Augen überall

Das nächste kapitel, bitte verzeits mir wenn es ich manchmal vllt nciht ganz korrekt mit der zeit war, aber es war für mcih echt nen Heidenakt dieses kapitel mal SO zu schreiben, obwohl cih mich immer wieder korrigieren musste T T

Das war ein sponatneinfall denn ich kurz anch einem Nickerechen hatte und wo, dafür passiert hier relativ viel und wieder tauchen einige Personen auf...nun aber viel Spaß ^^

*bibberÜ ich hoffe das ist besser als das letzte

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Augen überall
 

Ich stoße plötzlich gegen seine Schulter, die wie ich bemerke doch breiter ist, als ich vorher angenommen habe. Ich sehe an ihm auf und notiere wie er verdutzt einen Blick auf mich wirft. „Nicht träumen, Mademoiselle, aufpassen.“, meint er dann lächelnd zu mir und schiebt den Einkaufwagen weiter vor sich her. Dabei marschiert auf einen gut sortierten Obststand zu. Ich folge ihm und lese für mich schon einmal die von ihm zusammengestellte Einkaufliste durch. „ Äpfel, Bananen, Gurken, Tomaten, Feta, Salat, Paprika, Basilikum und Kräuter…urgs ist das alles gesund.“, denke ich und verziehe etwas mein Gesicht, ich hoffe, dass er auch noch andere vorgesehen hat. Ich lese weiter. „Hm schon besser! Schokolade mit Ausrufezeichen wohl bemerkt und Süßkram, Yoghurt, Lätta, Eier, Milch, Kaffee, Marmelade und Brötchen/ Toast. Hört sich nach einem guten Frühstück an.“

Ihr müsst wissen, heute Morgen stehe ich vor dem Kühlschrank und will ihm wenigsten ein bisschen einen Hilfe sein und öffne was sehe ich? Nicht weiter als gähnende Leere. Das da nicht die Spinnen schon hausen wundert mich, naja vielleicht war es denen zu kalt. Trotzdem so etwas kann es nicht in einem Haushalt geben. Ein leerer Kühlschrank, ehrlich, was macht man dann wenn man plötzlich überfallen wird vom kleinen Hunger? Hat man noch nicht mal ne Kleinigkeit da! Anderseits, vielleicht liegt es auch daran, das Kio unglaublich…wohlgeformt aussieht, er scheint sowieso darauf zu achten, was er wie viel ist.

Ich lasse meinen Blick von Kios Schultern über seinen Rücken bis zu seinen Schuhen gleiten, während er sich, mit sich selbst redend fragt, welche Tomaten denn frischer aussähen. Leider bin ich immer noch etwas müde und noch nicht ganz auf der Höhe angelangt. Ich strecke und recke mich etwas, dabei bemerke ich wie ich mich ein wenig entspannter fühle. Die Nacht auf dem Sofa war wirklich nicht bequemste, aber besser als in einem fremden Bett bzw. sich mit Kio e i n Bett zu teilen…(?) Okay beim letzteren bin ich mir ehrlich gesagt nicht mehr ganz so sicher. Ich habe eine Seite an ihm kennen gelernt, die mir sehr gefallen hat, man kann sagen, dass der Punkt eingetreten ist, dass ich nun bereit wäre mehr für ihn zu empfinden. Ich hoffe es entsteht bei euch nicht gerade der Eindruck, dass ich leichtes Mädchen sei. Denn ein weiterer Grund, dass ich schlecht geschlafen habe, wenn es überhaupt dazu kam, ist Kio gewesen. Nein, nicht weil er geschnarcht hat oder ähnliches, ich meine ich habe mir die ganze Nacht Gedanken über ihn gemacht. Ich weiß ja nicht ob ihr dieses Phänomen schon einmal beobachtet habt, aber kennt folgende Situation, ich muss sagen, besonders bei Jüngeren ist mir das aufgefallen. Also: Es kommt raus, das ein Junge ein Mädchen mag, aber das Mädchen hat dem Jungen vorher nie wirklich Beachtung oder Zuneigung entgegengebracht. In dem Moment in dem sie aber erfährt, wie es um die Gefühle des Jungen für sie steht, schlägt alles um. Ganz plötzlich mag sie ihn auch und ist scheinbar verliebt. Wisst ihr was ich meine? Ich will nicht so ein Mädchen sein, das sich an jemanden klammert, nur weil er sie ganz gern mag. Ist ja eigentlich auch nicht so, dass mich sonst niemand ansprechen würde. Aber wenn schon Gefühle, dann richtige…und ich glaube, mir ist letzte Nacht klar geworden, das ich Kio mag. Vielleicht auch etwas mehr.

„Hier nimm die hier.“, rate ich Kio und zeige ihm ein eingepacktes Päckchen Tomaten. Einen Moment schaut er prüfend auf das rote Gemüse und nickt dann einverstanden.

„ Ja, die sehen frisch aus. Leg sie hier her.“ Sachte lass ich sie in den Einkaufwagen gleiten und verfolge Kios schweifenden Blicken durch die Regale.

Seine Wimpern sehen fast etwas geschwungen aus, und ein paar Haarsträhnen hängen ihm auf der Stirn. Er sieht auf einmal so anders aus. Erwachsener und Männlicher? Ich wische die Gedanken aus meinem Kopf, indem ich etwas verunsichert auf meinen Zettel sehe.

Mein Gott, er sieht so gut aus!

Puh, das musste mal raus. Trotz alledem…wo ist er? Er scheint in Gedanken ganz woanders zu sein. Flüchtig treffen sich seine eisblauen Augen mit meinen, und wieder sieht er sich schweifend um. Dann fährt er einen kleinen Bogen und umrandet den Obststand, um zum Gemüsebereich zu gelangen. Gezielt greift er eine lange saftgrüne Gurke hervor und checkt dann die Paprika. Im Nu liegen sie im Korb und er schiebt weiter.

Ich schlendere hinter her und passe auf, das auf unseren Weg durch den Produktdschungel nichts vergessen wird, was er sorgsam auf seiner Liste notiert hatte.

Langsam laufe ich wieder mit ihm auf einer Höhe und beobachte dabei meine Umgebung mit besonderer Aufmerksamkeit. Jetzt um den frühen Vormittag fällt auf, dass viele Mütter oder Väter mit ihren Kindern einkaufen gehen. Etwas träumerisch sehen ich ihnen zu, wie darüber diskutiert wird, warum das Kind diese Bonbons nicht auch noch haben darf. Ein Lächeln huscht über die Gesichter der Eltern, als sie meinen Blick bemerken, schnell wende ich mich wieder von ihnen ab und halte Schritt mit dem rollenden Wagen, dabei trete ich näher an Kio heran.

Nun sind es die Erwachsenen, die freundlich lächeln. Ich bin erst ein wenig verwirrt bis mir klar wird, dass sie die Situation wohl etwas missverstehen. Für Außenstehende betrachtet müssen wir wie ein Pärchen wirken. Er schiebt den Wagen ich an seiner Seite mit dem Einkaufzettel, überhaupt die Tatsache das zwei junge Menschen einkaufen gehen…stimmt schon es ist irgendwie total pärchenmäßiges. „Was ist?“, fragt mich Kio nach einiger Zeit, als ich summen begonnen habe. „Hm?“ antworte ich. Mit einem sanften Lächeln auf seinen Lippen schüttelt er nur den Kopf und greift dann in das Joghurtsortiment. „Du sahst eben nur aus, als freute dich etwas, und das war?“, beendet er seinen Gedankengang und sieht auf meinen Zettel, dann schieb er den Wagen vorwärts. „ Ach, nichts bedeutsames.“, sage ich und streiche mir meine Haare zurück hinters Ohr. „Aha… für nichts Bedeutsames scheint es dir aber gute Laune gemacht zu haben.“, hakt er noch einmal nach.

„Es war wirklich nichts.“, versichere ich ihm und beiß mir dabei etwa sauf die Lippen. „Zumindest nichts was ich dir hier erzählen wollte.“, füge ich in Gedanken hinzu, „Lieber bei einer heißen Tasse Schokolade allein.“ Nun sind es meine Gedanken, die abschweifen. Ich bin vertieft das ich völlig vergessen Kio zu folgen und stattdessen einen anderen Weg einschlage in Richtung Magazine und Knabbereien bzw. Backwaren. Erstaunt bewundere ich für mich die große Auswahl, die sich mir bietet von Kirschkuchen bis zur Obstschnitte; von Hefeteig über Biskuitboden. Bei den Knabbersachen ist es nicht anders. Wäre ich noch kleiner, so das ich gerade mal über die Tischkante sehen könnte, würde ich mich jetzt wohl fühlen wie im Schlaraffenland. Mich treibt es zu den Magazinen. Hübsche, vollbusige Schönheiten lachen mich vom Cover einiger Modemagazine an. Daneben liegt der aktuellste Klatsch und Tratsch und daneben eine Ausgabe der Wunder Welt Wissen. Ich nehme sie in die Hand und blättere gedankenversunken durch.

Plötzlich spüre ich wie mir jemand von hinten eine Hand auf meine Schulter legt. Ich scheue erschreckt um und erwarte in ein mahnendes Gesicht Kios zu sehen, der mich entnervt mit Blitzen durchlöchert, weil er ich wie ein streuender Hund von seiner Seite gewichen war, aber er ist es nicht. Stattdessen sehe ich in ein aufmerksames Gesicht, das von blonden Kringellocken umrandet auf mich fixiert war. „Nele.“, erwidere ich überrascht, als ich sich erkenne. „Ich wusste gar nicht, dass du hier in der Gegend einkaufst.“, stellt sie hingegen beiläufig fest und wechselt ihre Pizzen von einer auf die anderen Hand, da die Verpackungen kalt zu sein scheinen. „Ach, ich war gerade in der Gegend.“, meine ich etwas kläglich und lasse mich durch ihren folgenden Blick verunsichern. Nele mustert mich nämlich etwas skeptisch, da sie weder Einkaufstasche noch einen Wagen oder Geldbörse bei mir sieht. Dann grient sie mich plötzlich an und ihr Gesicht deformiert sich so, als hätte sie sich eine Banane mit einem Happs in den Mund geschoben. „Ahaaa…bist de bestimmt mit deinem Neuem Hier oder?“

Mir rutscht mein Herz in die Hose. „Wie Bitte?“, antworte ich wie aus allen Wolken fallend.

Darauf hin sieht sie mich augenbrauenziehend an. Ich war mir nicht sicher, ob sie damit auf Kio anspielt, der sich ja, wie ich in diesem Moment weiß, hier befindet. Aber anscheinend hatte sie ihn noch nicht bemerkt.

„Wie?“, fährt sie nachdem sie erkannt hatte, das ich mich im wohl im Unklaren befand fort, „Soll das Heißen, du weißt noch gar nicht das Oliver…???!!!“, brauste sie hervor und nuschelte dann etwas undeutlicher. „Dabei wollte er dir doch…“

„Oliver?“ frage ich total verpeilt, „Unser Oliver? Was wollte er denn?“

Darauf ernte ich nur ein mysteriöses Lächeln von ihren mit Lippenstiftnachgezogenen Lippen.

„Das… meine Liebe, solltest du lieber selbst herausfinden…“, sagt sie zuckersüß und lacht laut auf, dabei klingt sie aber merkwürdig tierisch, fast wie ein Affe, denke ich mir und stelle mir einen aufgezogen Affen vor, der aufgeregt durchs Gehege rennt, weil der Pfleger eingetreten war.

„Aber das verwundert mich wirklich...was könnte Oliver denn von mir wollen?“, ich bin sichtlich durcheinander, meine Gedanken und Fragen überschlagen sich daher beinahe.

„Soviel wie ich weiß, hat er dich mit unserem Freak zusammen gesehen und ach naja den Rest sollte er dir lieber erzählen. Apropos:…“

Sie unterbricht sich, da ihr etwas einzufallen scheint und sie nach den passenden Worten sucht. „Was hat eigentlich der Kauz von dir gewollt?“

Ich stutze. „Kauz? Ach…du meinst Kio.“ Ich denke mir meinen Teil, bis ich Neles Stimme wieder höre.

„Kio?“, wiederholt Nele verächtlich und spricht seinen Namen aus als ob sei es eine abscheuliche Beleidigung.

„Er…wollte…“, in sekundenschnelle muss ich überlegen was ich sagen kann. Ich habe nicht das Gefühl gerade Nele etwas anvertrauen zu können und schon gar nicht, das sie in der Lage ist mich zu verstehen. Eine Lüge muss her. „Er wollte sich nur meine Notizen aus Ethik leihen, weil er doch an der Doppelstunde nicht da gewesen war.“, erkläre ich schnell, aber in einem scheinbar beiläufigen Ton, als sei es etwas absolut belangloses.

Ich atme aus, wenn man mir auch das Lügen ohne rot zu werden nicht zutraute, das war etwas was ich aus dem ff beherrschte. Gut das ich nicht Pinocchios Problem besitze, sonst hätte Nele jetzt bestimmt ein Auge weniger…

„Tz, das sich der Rabe das traut, dich danach zu fragen! Boah, der hat das garantiert nur als Vorwand benutzt um überhaupt mal mit einem weiblichen Wesen zu reden, sonst sieht er sie bestimmt nur auf Bilder…“ Nele gluckst selbstzufrieden und lacht besserwisserisch in meine Richtung. Sie beurteilt ihr eben gesagtes wohl als sehr bereichernd für die Gesellschaft, aber die Anspielung auf gewisse, nennen wir sie mal, Zeitschriften, die Herren im Bad lesen, ist niveaulos nach meiner Ansicht. Sie setzt noch einmal an etwas von sich abzugeben: „Sag ihm das nächste Mal er soll sich verziehen, der Typ geht mir sowieso auf’n Senkel.“

Ich sage gar nichts und lege stattdessen die Zeitschrift zurück neben die vollbusigen Frauen.

Nele sieht auf ihre Uhr und wendete sich dann mit dem Gesicht zur nahe gelegenen Kasse. „Ich muss dann los!“, meint sie und haucht mir eine typische Mädchenverabschiedung auf die Wange. „Bis dann, ich erwarte dein Anruf, wenn du über Sache mit Oliv-….“

Sie unterbrach sich abrupt. In ihren Zügen legten sich ernster, mies gelaunte Züge. Ich ahnte den Grund dafür zu wissen, und als ich mich wendete, tauchte im hinteren Teil des Ganges, das Gesicht des Schwarzrothaarigen auf. Kio.

„Wenn man vom Teufel spricht.“, räuspert Nele zu mir in einem Ton, der tiefste Abneigung ausdrückt. „Der Freak… Du solltest schnell die Kurve kriegen, nachher verwickelt er dich noch in ein spannendes Gespräch über Schach!“

Sie lacht spöttisch und wirft mir einen Handkuss zu. „Bis dann Und hüüüüüte dich.Uhh.“ Sie schaut finster, doch ihr Mund hatte sich zu einem bösen Lachen verzogen. Dann wendet sie mir endgültig den Rücken und macht sich ans Bezahlen, in eiligen Schritten verlässt sie den Kaufladen.

In der nächsten Sekunde ist Kio bei mir und fragt, ohne auch nur mit einer Silbe auf meine Begegnung mit Nele einzugehen, mit einem so süßschiefen Lächeln: „Weißt du ob…man hier auch Hundeleinen kaufen kann?“

Ich pocke ihn in die Seite und merke wie er über meine Haare streicht, er wuschelt sie ordentlich durch und vergessen ist das lockige Biest von Nele, die Ungewissheit über Oliver und meine wilden Gedanken. In der Zwischenzeit ist der Einkaufwagen hoch befüllt wurden, mit vielen leckern Sachen, und noch einigen Dingen mehr, die nicht auf dem Zettel gelesen hatte. Doch als ich mich ihm wieder zuwende, werde wieder still, denn ich sehe seine blauen Augen, die heute einen anderen Ausdruck haben als sonst. Kio, darf ich dir eine Frage stellen?
 

Warum bist du jetzt auf dem Heimweg so still? Hast du etwas doch etwas gehört?

Sag, Kio, was ist, warum machst du dieses Gesicht?
 

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Ok...stell idr vor ich gucke dich nun gaaaaaanz gespannt an. Ich mags wenn ich neue Fragen aufwerfe, kalr löse ich sie auch nacheinander aber mit Oliver bekommt die Sache nochmal etwas mehr...Reiz.

ich muss sagen, das Kapitel ging mir weider recht locker vond er Hand. es ist definitv kein Überleitungskappi, und ich hoffe man mekrt das. Das ist mir eigentlich das wichtigste!!
 

Ps: @Shask FROHE OSTERN ^^ :):):):):):) *blümle hingeb* *wir sehn uns* *lala*

Im Dunklen ist gut...

Uwah...solche Kapitel sind schwerer als erwartet...Ich dachte das ginge viel einfacher vond er Hand und ich hatte zig Varianten wie ich das Kapitel verlaufen lassen, nun gut am Ende ist das hier bei raus gekommen.

Ein kleiner Kommentar noch von mir...vielleicht ist es merkwürdig zu lesen "Klang der Stille" oder "Geruch der Nacht" aber ich bin der Meinung das selbst Stille hörbar und man Nacht auch riechen kann...oha...^-^°
 

Viel Spaß

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Nacht
 

Ich zog meinen nun in Dunkelheit getauchten Vorhang zurück und öffnete die Glastür, die mich von der Nacht trennte. Eine frische Brise wehte mir ums Gesicht und meine Tür klappte durch den nun vorhandenen Durchzug auf und zu. Obwohl mein Oberkörper unbedeckt war, zitterte ich nicht, im Gegenteil jeden weiteren Moment den ich am offenen Fenster stehend verbrachte, war wie Luftholen. Ich hatte das Gefühl seit Stunden, das erste Mal wieder atmen zu können. Seufzend hob und senkte sich mein Brustkorb, in dem ich die Luft einsog gleich wie ein schwarzes Loch, das von dieser lebendigen Frische einfach nicht genug bekommen konnte.

Ich beugte mich über den Balkon und lehnte mich mit meinen Ellbogen auf den Rand. Unter mir war es schwarz und abgesehen vom Geruch der Nacht und dem Klang der Stille nahm ich nichts weiter wahr. Meine Gedanken kreisten um so viele Dinge, das ich wohl schwerlich noch für Anderes noch einen Sinn übrig gehabt hätte.

Da war die Sache mit Oliver Poulan. Der vermeidlich Gutaussehende, höfliche, zuvorkommende Halbfranzose. Er lebte seit seiner Geburt hier, hatte sich aber seit dieser Zeit angewöhnt in seinem Sprechen einen leichten Akzent einzubauen, oder es wurde ihm eingeredet, das die Mädchen auf so etwas standen. Was auch nicht ganz abwegig war.

Die mir schon lang bekannte Lage spitzte sich zunehmend zu und für mich hieß das unter anderen, dass ich dieses Wochenende handeln musste. Wie war das in der Sportumkleidekabine vor einer Woche, wenn ich unseren Schneckenkiller mal sinngemäß wiedergeben darf: „Velina- große künstlerische Pause- Mädschen meiner heiße Träume, ist sie die Marmelade will ich das Baguette sein!“ So hatte er es laut herausposaunt, er auf Lina scharf. Dieser miese kleine Süßholzraspler. Manchmal verspürte ich ein regelrechtes Zucken ihm eine zu verpassen, wegen seiner Art mit Mädchen umzugehen. Er schien sie alle zuerst um den Finger zu wickeln aber dann nur als „Spaßmittel“ zu betrachten. Weibliche Wesen waren für ihn acht bis zehn Minuten Fun, oder sie golden so viel wie ein Vorzeigemodel. Frei nach dem Motto: „Schauet mal, was ich für eine Süße habe!“ An so Einen wollte ich Lina nicht abtreten, natürlich traute ich es Lina nicht unbedingt zu, sich so leicht hinters Licht führen zu lassen, aber…wenn Oliver einmal etwas sich in sein rotes Köpfchen gesetzt hatte, setzte er auch alles daran das zu bekommen. Bei nahe wie ein Baby das seine Milch haben wollte. Es schreit und schreit und hört nicht auf bis es endlich das hat, wonach es verlangt.

Aber was hatte Lina hingegen im Supermarkt gesagt? Ich hätte mir ihre Ethiknotizen leihen wollen? Weil ich in einer Doppelstunde gefehlt habe? Das war mir neu, zumal ich in den letzten Wochen jeden Tag meine Lehrer mit meiner Anwesenheit beehrte. Oder wollte sie es vor dieser Tratschtante von Nele einfach noch nicht an die große Glocke hängen?

Ich muss sagen, etwas enttäuscht war ich schon, aber solange ihre Beweggründe dazu nicht geklärt sind ist es völlig destruktiv sich seine Gedanken darum zu machen, ich werde sie einfach fragen, wenn es passt, und dann kann sie es mir ohne Ausflüchte erklären. Überhaupt was denke ich so groß darüber nach, ist ja nicht so als ob wir…zusammen…wären und sie mich…verleugnet…hat? C.H.A.O.S. In meinem Kopf. Hat sie mir überhaupt schon gesagt oder gezeigt…dass sie mich mag oder nicht mag? Sie… ist mir noch eine Antwort offen.

Ich fuhr mit meiner Linken durch meine Haare und stütze die Rechte in die Hüfte. Ich seufzte nochmals tief, bevor ich vom Balkon ging und mich an den Vorhang lehnte, der schlapp herunterhing.

Schon kam der nächste Gedanke angeflogen.

Meine Mutter. Wie ich erwartet hatte, kam sie auch diese Nacht nicht nach Hause, obwohl sie sich für heute angesagt hatte. Es war nun schon mitten in der Nacht und durch eine nahe Kirche hörte ich Glocken schlagen, doch war ich etwas unaufmerksam, so das ich die geläutete Uhrzeit nicht mitbekam. Meine werte Mama, würde den mahnenden Ruf der Kirchenglocke wahrscheinlich auch nicht gehört haben, wer wusste schon mit wem sie sich wieder herumtrieb, anstatt hier zu Hause zu sein. Dabei wäre es doch das mindeste, für mich Da zu sein, anstatt für immer noch mehr andere…Geliebten. Ich verzog unwillkürlich mein Gesicht zu einer fiesen Grimasse. Ich konnte es mir regelrecht vorstellen, wie sie sich in den Armen lagen und sie ihm Lügen auftischte…

Die heutige Nacht war fast wie die Nacht vor drei Jahren. Nachdem ich die ganze Situation hatte auffliegen lassen, war sie auch auf und davon gestürzt und mein Vater? Der schmiss seine Klamotten in seinen Koffer und kaum das man sich umgedreht hatte, war er schon zur Tür hinaus. Bis heute nimmt er sich wohl seine „Auszeit“. Vielleicht in dieser Stadt? Oder weit weg von mir? Was konnte ich, für das alles? Wieso wurde auch ich dafür bestraft, dass meine Mutter Treue nicht groß schreiben konnte?

Ich spürte wie Wut in mir aufstieg und sauer knautschte ich den Vorhang in meiner Hand, bis ich inne hielt, weil ich befürchten musste, dass er sonst zerriss.

Plötzlich fuhr ich herum, denn ich fühlte mich beobachtet. Tatsächlich, vor meiner Tür bewegte sich ein Schatten und schubste dann den Spalt etwas größer. Dank des Mondes erkannte ich das Gesicht, das nun merkwürdig besorgt drein sah.

„Kio…?“, fragte es leise aber blieb auf der Stelle stehen. „Du bist ja noch wach…?“

Ich lächelte leicht, als ich die fast schon heisere Stimme hörte, und wandte mich vom Fenster ab, in dem ich es schloss und den Vorhang zu dreiviertel zuzog. „Scheint so…“, erwiderte ich und klang monotoner als ich eigentlich zulassen wollte. Ich hätte beinahe vergessen, das ich heute mit Lina unter einem dach schlief. Ich war heute gar nicht allein…

Still sackte ich auf mein Bett und starrte gen Boden. „Ich bin vor einer Weile aufgewacht, weil es so frisch war und da dachte ich schaue mal woher es…kommt.“, sagte Lina im Flüsterton und schien dabei bemerkt zu haben, das ich mit meinen Gedanken woanders war. Sie klappte die Tür hinter sich zu und lehnte sich etwas wackelig an meine Zimmerwand, die mir gegenüber stand. Von da aus sah sie eine Weile in meine Richtung bis sie scheinbar verlegen den Kopf abwandte. Nach weiteren Momenten der Stille, in dem ich aufmerksam in die Wohnung lauschte, um vielleicht verräterische Laute zu hören, begann Velina aufs Neue.

„Kio…willst du dir nicht etwas überziehen, es ist doch …ziemlich kalt hier.“, nuschelte sie und zog sich verunsichert an dem Hemd, das ich ihr für die Nächte geliehen hatte. Es reichte ihr gerade so bis zu den Knien und die eigentlichen Schulterpatin hingen ihr auf den Armen, wenn es etwas heller gewesen wäre, hätte ich bestimmt noch mehr erkannt aber so war das alles was mein Blick erhaschen konnte. Lina, das konnte ich im dunklem Schummer auch noch erkennen, trug ihre Haare offen und allein ihren Schattenfigur wirkte…anziehend. Als ich wieder nichts erwiderte fuhr sie abermals fort. „Um ehrlich zu sein…ich kann nicht einschlafen.“ Wie von selbst fiel mir ein einzelnes Wort dazu ein: Süß. Sie konnte nicht schlafen und kam dann zu mir? Ich schmunzelte leicht, und wandte mein Gesicht dem ihren zu. Gab es nun etwas bestimmtes das sie von mir erwartete? Ich konnte doch auch nicht einschlafen. Aber, jetzt da sie schon mal hier war…fiel mir ein Weg ein aus dieser Sache rauszukommen. Ich hielt meine Arme aus und bat Lina zu mir zu kommen. Äußerst fraglich sah sie mich an. Fast wie ein scheues Lamm, das dem Wolf im Schafspelz gegenübertrat.

„Zwei schlaflose, huh?“ antwortete ich etwas kopfschüttelnd und wunderte mich selbst darüber, das ich mich langsam wieder aus meiner Trübsalstimmung fiel.

„…Ja.“, murmelte sie zustimmend und schien kurz darüber zu lächeln, dann kam sie langsam, und bedächtig näher. „Komm.“, bat ich sie noch einmal und zog sie auf meinen Schoß. Halbfreiwillig ließ sie es mit sich geschehen. Als sie ihre Hände um mich und auf meine Brust legte schauderte sie kurz, sie hatte nicht erwartet, dass ich so kalt sein würde. Nach einem weiteren Moment wagte sie es einfach und rückte näher an mich heran, in dem sie nun ihre Arme um meinen Hals schlug und ihren Kopf an mein Herz legte. Dieses hingegen fing spontan an schneller zu schlagen. Ich spürte genau ihre Wärme, die sie ausstrahlte. Ich fühlte…mich wohlgeboren.

Intuitiv umarmte ich nun auch Lina und horchte auf jede kleinste Bewegung von ihr, falls es ihr unangenehm sein würde. Im Inneren befürchtete ich doch noch, von ihr abgelehnt zu werden –sie zog sich näher an mich- und das würde ich nicht hinnehmen können. Ich gehörte ihr mit Haut und Haar.

Wir ließen uns aufs Bett fallen und ich schlug die Bettdecke bis zu unseren Gesichtern zu. Lina tastete nach meinen Händen und umschloss sie fest. Es schien so als wollte sie sie wärmen. Dabei war ich mir sicher, dass wenn wir nur lange genug beieinander lagen, mir schon warm genug werden würde. Ohne einen Ton zu sagen, sahen wir uns an. Auch wenn durch den Schatten nicht alles von Velina zu sehen war, hatte ich das Gefühl sie würde strahlen, vor Freude, vor Wärme…

Velina strich behutsam einige Haarsträhnen aus meinem Gesicht und kam mit ihrem dann näher. So nah, dass ich ihren Atmen auf meiner Wange spürte. Kurz vor meinem Mund stockte sie. Es waren nur noch wenige Zentimeter. Nur noch wenige…ich musste mich nur noch eine winzig kleine Strecke vorbeugen…

Ich schluckte noch einmal und holte tief Luft eher ich die Augen schloss und den Moment genoss. Ihre Lippen waren so seidig wie ich es mir niemals vorgestellt hatte, so fühlten sich also die Lippen des anderen Geschlechtes an. Es war nur ein kurzer Augenblick, in dem ich den Kuss, unseren ersten Kuss spürte, dann sahen wir uns wieder an, aber nur solange bis diesmal sie auf mich zukam und mir erneut meinen Mund versiegelte. Lina drehte sich fast auf mich und ich spürte wie der Kuss an Intensivität gewann.

Ich ließ einer meine Hände durch ihre Haare streifen und die andere…strich wie automatisch, über ihren Rücken. Während ich spürte wie Linas Hände mal auf meiner Brust, dann an meinem Hinterkopf und im nächsten Moment schon wieder unterwegs waren. Es machte mich fast atemlos! „K-Kio.“, seufzte sie und sah mich lächelnd an. „Ja…“, hauchte ich etwas neben der Spur. „ Ich mag dich auch.“ Einen Moment sackten ihre Worte, um bei mir anzukommen. Meine Augen weiteten sich, doch diese Worte zu hören verschaffte mir Leichterkeit ums Herz, besser als jede Achterbahnfahrt, kurz vor dem Blick in die unendliche Tiefe. Bevor sie es sich noch einmal überlegen konnte küsste ich sie etwas überstürzt und stürmisch, den sie aber ebenso aufnahm.

Ich hielt sie fest im Arm und mir wurde erst jetzt mein Glück mit Velina bewusst. Ich drückte meine Lippen sanft auf ihre Stirn und atmete dabei ihren Geruch ein, dabei rutschte ich immer weiter an ihrem Hals herab und befand mich letztendlich in ihrer Halsbeuge. Sie zog meinen Kopf näher heran als ich beharrlich mich daran versuchte ein Andenken zu schaffen. Als ich endlich von ihr abließ schaute sie mich amüsiert an und wollte es sofort mir gleich tun. Ungeniert nahm sie mich am Hals und übte dabei eine Geste, wie ich sie bei „Tanz der Vampire“ gesehen hatte, so als wollte sie mir ihre Fangzähne ins meine Schlagader hauen. Doch stattdessen spürte ich nur ein…aufregendes Saugen. Leider bemerkte ich auch, dass mein Atem schneller ging als für gewöhnlich. Meiner Kehle entrang sich ein leiser unkeuscher Ton, der Lina zu gefallen schien, denn sie kuschelte sich an mich und nahm meine Hand und führte sie zu ihren Busenansatz. Ich spürte genau, jeden einzelnen Herzschlag Velinas, der regelrecht zu rasen drohte. Doch im Vergleich zu meiner physikalischen Verfassung, überbot sie mich definitiv. Ganz langsam glitt meine Hand hinunter und spürte, das nächste unglaubliche. Weiche, glatte, noch mehr seidige Haus, wenn ich auch nicht vieles eingestand, aber ich glaubte ich verstand Oliver in seinen Ansätzen. Ich war eben auch nur ein Mann… und deshalb berührte ich ihren Busen etwas…freizügiger. Lina sah mich konsequent an, während ich über ihre Haut strich. Sie schien von meinem ergriffenen Gesichtsausruck, wohl auch gefesselt zu sein. Sie hauchte mir an mein Ohr, es waren aber keine Worte sondern nur…sonderbare Geräusche.

Ich hatte diese Art von Stimme noch nie gehört, demzufolge war ich völlig fasziniert vom Klang. Es hörte sich gefühlsvoll und so …rein an. Doch bevor ich mich noch länger davon beirren lassen konnte, war es Lina die ihre Hände auf meine Brust legte und im Schritttempo meinen Oberkörper erkundete. Sie strich vorsichtig über meine Seiten und kam kurz vor meinem Hosenbund zum Stillstand. Fragend sah ich sie an, als sie inne hielt. Ich hatte, zugegebener Maßen, erwartet das sie mich weiterhin berührte, aber sie schien sich unsicher zu sein, was sie als nächstes tun sollte, oder hatte sie Angst? Ich versuchte ihr in ihre Augen zu sehen um dort meine Fragen zu beantworten. Aber was in ihnen stand, wusste ich nicht zuzuordnen, ich kam ihr näher und küsste sie sachte auf die Lippen.

Sie sollte wissen, dass sie nicht musste und dass alles was geschah, auch in ihrem Sinne war. Velina schien mich verstanden zu haben, denn ich spürte ihr Nicken an meiner Wange. Nun zog Lina ihre Hände wieder aufwärts und blieb auf meinen Schultern ruhen. Sie legte ihren Kopf an mein Herz und lauschte aufmerksam dem belebten Rhythmus. Eine Weile später hörte ich nur noch den ruhigen Atem Linas. Sie schien einfach…eingeschlafen zu sein.

Zärtlich fasste ich ihr über ihre Haare und achtete darauf sie nicht zu wecken. Wenn ich mir vorstellte, dass ich einige Tage vorher, nie mit einer solchen Situation gerechnet hätte, ich würde mir selbst nicht glauben. Doch Lina war bei mir, in meinem Bett, ganz nah…Ein verschmolzenes Lächeln umgab meine Lippen, denn als ich sie betrachtete, sah sie aus wie ein zusammengerolltes Kätzchen. Es war erstaunlich…wie solch ein Tag seinen Verlauf nehmen konnte.
 

Aber mal noch etwas anderes das mir gerade auffällt, so bekommt die Wortgruppe „miteinander schlafen“ eine ganz neue Bedeutung…
 

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Soweit so gut...Zuuuu weit wollte ich nicht gehn...zumindest jetzt nicht, da ich hier schon ständig gekichert habe, was mich etwas von tippen abhielt aber nein jetzt im Ernst. Der erste Teil sollte schon etwas ernsteres haben, wobei der 2 Teil dann schon etwas unbefangener wirken sollte. Und naja ich lasse nach und nach Kios Problem mit seiner Mutter sichtba werden, jetzt sollte man sich eigentlich fast schon einiges zusammenreimen können > <

okay, Danke fürs Lesen!!
 

zeitmäßig gesehn, müssten sie am nächsten Tag wieder in die Schule, aber das lass ich mal außen vor, sollen sie mal ausschlafen. *lach*

Probleme im Anmarsch

So. Das ist glaub ich eines der kürzesten Kapitel, alles geht relativ schmerzlos über die Bühne. In diesem Kapitel ist Kio etwas...eifersüchtig? Na wer zwischen den Zeilen liest, wird zumindest dort einen ganzen Roman finden *lach* und das hoffentlich genau so sehen.

Viel spaß ^ ^
 

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Probleme im Anmarsch
 

Im gemütlichen Tempo lief Kio den Weg bis zum Biologieraum, in dem er gleich Unterricht haben würde. Wieder eine Stunde in der er sich nach dem Wochenende sehnen würde, noch ein Stunde in der er mit den Gedanken spazieren gehen würde. Es motivierte ihn keineswegs das es schließlich nur 45 Minuten seien, auch wenn er es sich öfter sagte, als er annahm.

In Biologie kannte er sich aus, er fand sich in dieser Naturwissenschaft so zu recht wie die Zimtzicken wahrscheinlich in einem Einkaufszentrum, in dem sie sowieso größtenteils ihr Leben verbrachten. Angekommen am Raum wartete er nun auf das Erscheinen des Lehrers, der wohl wieder auf sich warten ließ, so wie immer, aber mit der Zeit hatte er sich und auch seine Mitschüler daran gewöhnt. Kio lehnte sich bedächtig gegen die Flurwand. Er schien entweder extrem konzentriert oder gleich am einschlafen zu sein.

Kio hatte für sich entschieden seine Gedanken um Lina kreisen zu lassen. Er wollte einfach nur an sie denken, und an ihre bis jetzt gemeinsam verbrachte Zeit, das erhellte seine Gesichtszüge jedenfalls ein bisschen. Kio sah etwas verträumt drein, als er daran dachte wie sie beide nebeneinander und aneinander geschmiegt geschlafen hatten. Der Morgen danach war jedoch ernüchternd gewesen…

Er hatte sie gestern in der frühen Morgenstunde nach Haus gebracht, dann hatten sie sich schlicht verabschiedet so als wäre eigentlich nie irgendwas gewesen und seit dem war Funkstille. Nun war es schon wieder Donnerstag und abgesehen von Begegnungen aus der Ferne und dem aneinander vorbeigehen, gab es keinen Kontakt mehr, es war fast so als mied sie ihn. So etwas war Kio auch noch nicht passiert und er verstand Velina nicht so recht. Sie kamen doch scheinbar so gut miteinander klar und waren sich doch auch schon so nah gewesen, wieso distanzierte sie sich jetzt von ihm? „Frauen, versteh die einer.“, dachte er frustriert. Genervt ließ sich Kio abermals gegen die Wand fallen. „Hey was ist?“, erschreckte ihn plötzlich eine tiefraue Stimme. Es war der Lehrer der dabei war den Raum aufzuschließen und das Wort an Kio gerichtet hatte. „Liebeskummer auf die alten Tage oder was?“, fragte er neckisch nach und deutete den anderen in den Raum zu gehen, während Kio ihm einen viel sagenden tödlichen Blick zuwarf und es dann seinen Mitschülern gleichtat und sich in Raum bewegte. „Ich meint ja nur!“, lachte der Ältere und zog als alle Schüler im Raum waren die Tür hinter sich zu. Einen Moment verweilte sein Blick noch auf seinem Sonderschüler, bis er sich wieder über seinen völlig mit kreideverstaubten Tisch beschwerte. Kio packte missmutig seine Sachen aus und schob sie an den Rand. „Lina, Lina, Lina…“, dachte er und würde die nächsten Minuten weiter über sie nachdenken. Denn zum einen wusste er bereits alles was der forsche, im mittleren Alter da vorne ihm zu erzählen hatte, und zum anderen missfiel Kio Linas Verhalten, als das er einfach darüber hinwegsehen konnte um einen klaren Kopf für den Unterricht zu haben. Es erschien ihm ebenso am effektivsten seinen Gedanken nachzuhängen anstatt, dem schwarzen Jacketträger Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Stunde zog sich langatmig dahin, es wurde ein Video gesehen und Arbeitsblätter ausgeeilt, die man mit Hilfe des Buches bewerten sollte und dann klingelte es auch schon wieder. Kio, der nur durch die Bewegungen der anderen bemerkte, das wohl das Ende der Stunde genaht war, beendete seinen Gedankenfluss mit einem unbefriedigtem Gedanke: Er verstand sie immer noch nicht, er konnte ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen.

Langsam leerte sich die Klasse, die Mädchen verabschiedeten sich zeremoniellartig wie immer, die Jungs schlugen ein, und verließen dann lässig den Raum Kio folgte ihnen. Er war schon sehr in Gedanken, als ihm einfiel, dass er sich die angesagten Hausaufgaben noch nicht eingeschrieben hatte. Sein Gewissen zwang ihn es sofort nachzuholen, also kam er nicht weiter als einen Treppenabsatz beim Verlassen des Gebäudes. Er stand nun hinter einer kleinen Mauer, die vom oberen Absatz nicht einsehbar war, aber von seinem Standort konnte man seinen Blick nach oben schweifen lassen. Kio zog sein Notizheft hervor, nahm einen Kugelschreiber und kritzelte mehr recht als schlecht und äußerst lieblos die Aufgaben in den nächsten Wochentag. Er seufzte, diese Woche hatte so gut begonnen und schien sich zunehmend zu verfinstern. Kio steckte das Heft wieder zurück und zog ruckartig den Reißverschluss zu, als er eine näher kommende, ihm vertraute Mädchenstimme hörte. Einen Moment hielt er inne um sich zu versichern, das er sich nicht verhört hatte. Dann beugte er sich etwas vor und sah den Treppeneinsatz ein. Im nächsten Moment erblickte er sie auch schon. Velina. Sein Herz machte kurz einen Sprung und brachte ihn somit etwas aus dem Rhythmus. Er fühlte sich wieder so merkwürdig aufgeregt, jedes Mal wenn er sie sah, doch dieses Mal war sie nicht allein. Oliver war bei ihr und schien sie zu ärgern und mit ihr rumzualbern, er spielte mit ihren Haaren und dem orangefarbenen Schal, den sie heute trug. Für Kio war die Sache klar, der machte sie an. Oliver, dieser Schneckenfressende Süßholzraspler! Insgeheim hoffte Kio drauf, das Lina ihm den Rücken kehren würde, wenn er sich nur noch einen Zentimeter ihr näherte, doch das geschah nicht. Denn als sie sich verabschiedeten umarmten sie sich sachte und Velina ließ es zu. Dann spurtete Oliver die Treppen hinunter, haarscharf an Kio vorbei, der sich im Schatten der Wand verbarg und mieslaunisch feststelle, das sein Konkurrent eher die Treppen hinunter hüfte und hopste. Entweder aus Freude, oder weil er bei dem Gedanken, seinem Ziel Velina rumzukriegen, näher gekommen war. Ihn nervte dieser Typ und zwar extrem!

Nun hörte Kio auch, wie Lina die Treppen nach unten gelaufen kam, intuitiv trat er hervor und zog sie in den uneinsichtigen Teil des Mauervorsprungs. Velina sah ihn völlig perplex an, bis sie ihn erkannte und sie etwas erschreckt zurücktrat. Kios Blick war finster auf sie gerichtet und die Tatsache das er schweig, machte die Situation nicht besser. „Was ist denn…Kio?“, fragte Lina, als er sie immer noch stillschweigend anstarrte. „Was ist?“, wiederholte er überdeutlich ausgesprochen. „Nichts.“ Das s zischte nur gerade so, als belegte Kio einen Sprachkurs, bei dem die Aussprache das A und O waren. „Für Nichts, zieht man aber nicht einfach jemanden hinter den Treppenabsatz oder?“, hakte Lina nach und versuchte etwas zu lächeln, da ihr die Situation gespannt vorkam. Kio sah zu Boden, er kam sich blöd vor, er hatte sie doch nicht hierher geschleift um ihr Vorwürfe zu machen, das sie mit Oliver so gut klar kam oder? Am liebsten, gestand er sich ein, würde er es ihr abraten, ihm auch nur auf 10 Meter näher zu kommen. Er seufzte tief.

„Ach komm schon, was ist?“, fragte Velina etwas ungeduldig, dann kam ihr eine Vermutung. Augenbraueziehen sah sie ihn an, es kam ihr selbst etwas unwahrscheinlich vor, dann sprach sie es direkt aus. „Das war doch eben nicht weil ich mit Oliver- oder? Kio, da war doch nichts und im Prinzip…“, sie hielt inne, ihr lag etwas auf der Zunge doch sollte sie es aussprechen? Doch, es erschien ihr als notwendig. „Und im Prinzip bist du auch nicht –Lina zögerte leicht und sah ihn dann unverwandt an-…mein Freund. Ich muss mich theoretisch nicht vor dir rechtfertigen.“ Kio zuckte auf und sah sie plötzlich etwas gequält an. Er schien, eine derartige Wendung nicht erwartet zu haben. „Oliver… ich meine du hast mich ignoriert… und wir haben uns doch geküsst!“, brachte Kio letztendlich zusammen und jede einzelne Wortgruppe war aus den Sinn gerissen. Lina schüttelte energisch den Kopf und verzog ihr Gesicht zu einem einzigen Fragezeichen. „ Arg, Mann Kio, was willst du eigentlich jetzt von mir?“, Lina stützte ihre Hände in ihre Hüfte und sah ihn fordernd an, fast wie eine Mutter, die ihr Kind zurecht wies wenn es etwas falsch gemacht hatte.

„Ich- will d-ich!“, stotterte Kio unter Velinas strengen Blicken, die sich dann wie von selbst in Erstaunen wandelten. Verlegen, rutschten ihre Hände an ihre Seite und von der eben noch so mahnenden Stimme blieb nur noch ein Hauch zurück. Kio kam ihr näher und umarmte sie, ohne das er von ihr weggestoßen wurde. Er genoss jeden einzelnen Moment, er hatte sich seit ihrer letzten richtigen Begegnung so sehr danach gesehnt, sie wieder zu fühlen, sie zu berühren, ihren Duft einsaugen zu können und zu guter letzt sie auch zu küssen.

„Ach Kio.“, murmelte Lina und versank in seinem Kuss, der so sanft war das es sie beinah dahin geschmolzen hätte. Dann wisperte Kio ihr etwas ins Ohr. „Können wir das mit dem noch nicht Freund sein …ändern?“ Lina lief ein Schauer über ihren Rücken, den Kios Atem warmer Atem an ihrem Ohr war sehr ungewohnt. Sie nickte nur leicht und spontan verstärkte Kio seine Umarmung. Er hob ihr Gesicht an und sah ihr in ihre Augen, die ihm entgegensahen. In ihnen schon allein, lag so vieles das er mit Niemand teilen wollte, und schon gar nicht mit einem Typen der nur auf Äußerlichkeiten bedacht war, wie dieser Oliver.

Er legte seine Lippen sanft auf ihre und fühlte wie sie seinen Kopf näher an ihren heranzog. Velina hatte ihn vermisst, aber hatte sie auch etwas Angst vor den nächsten Schritten, was wäre wenn aus ihnen wirklich etwas Ernstes werden würde? Sie wollte ihn auf keinen Fall verletzen, das hatte er nicht verdient. „Hey, wo bist du in Gedanken?“, fragte er sie und wies sie darauf hin, das er ihre vollste Zuwendung wollte. Kio wechselte die Position und drückte Lina halbfreiwillig behutsam gegen die Wand, dann kam er ihr aufs Neue näher. Er schien sie abermals küssen zu wollen, doch hielt er kurz vor ihren Lippen an, um zu beobachten was sie nun zu gedenken pflegte. Immer wenn Velina das letzte Stückchen Weg gegangen wäre, legte er seinen Kopf schief und zog sich wieder etwas zurück. Es entstand der Eindruck, dass es fast etwas Verbotenes sei, sich zu küssen, und im Prinzip waren sie immer noch in der Schule, am helllichten Tag. Kio hatte davon gelesen, das Pausen zwischendurch und damit verbundenes Warten, die Lust des Partners weckte, und wie er sich Lina so ansah, funktioniert es tadellos. Auf einmal hörten sie eilige schwere Schritte und fuhren nervös auseinander.

Der stellvertretende Schuldirektor kam den Flur entlanggelaufen, seine Krawatte wehte, beim Tempo in dem er unterwegs war. Eilig streifte er die beiden und bog dann in die untere Etage ein, als er noch einmal einen schiefen, argwöhnischen Blick zurück warf. Lina lachte etwas verhalten und auch Kio schmunzelte leicht. Eine Minute eher und die Situation wäre peinlich

geworden. Lina griff nach Kios Handgelenk und schaute auf die Uhrzeit, etwas Panik breitete sich aus. „Ich bin eigentlich schon seit 7 Minuten mit unserer Kunstlehrerin verabredet!!“ Lina hauchte Kio noch einen Kuss auf die Wange und ließ dann seine Hand los. „Ich muss…“, sie wollte schon um die Ecke stürmen als sie nochmals stoppte. „Ich schreibe dir- und du mir, klar?!“, sie lachte keck und verschwand dann schneller als er ihr antworten konnte. „Klar!“, rief er ihr Kio nach, und hoffte dass sie nicht bereits die Tür zum Kunstsaal aufschlug und damit die Lehrerin zu Tode erschreckte. „Dann klären wir auch das Thema Freund nicht wahr?“, fügte er für sich noch hinzu und malte sich Olivers Gesichtausdruck aus, wenn er und Lina Hand in Hand über den Schulhof gehen würden. Für ihn war ebenso klar, dass er Lina an sich binden musste und wollte.

Doch welche Komplikationen würden auftreten…?
 

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Hab ichs doch gesagt, arg kurz! Das nächste wird hoffentlich wieder etwas länger, im nächsten Kapitel hab ich auch schon ne leise Vorahnung was ich schreiben werden, da bin ich nicht so planlos wie hier...i-wie sollt ich mich mehr auf den Handlungstrang fixieren, aber hey früher oder später lern selbst ich es noch, hoffentlich.

> y<

Fehler sind schnell begangen- doch wie schwer ist der Neuanfang...?

Wow was so ein einzelner Kommi alles bewirken kann? *augenzwinker*

Ich muss sagen, heute als ich das Kapitel schrieb, kam ich richtig in Fahrt und ich habe im Kopf wieder erste Ideen.

Ich hoffe ihr (ich kann jetzt offiziell "ihr" schreiben, ich freu mich sooooo XD)

habt Spaß beim Lesen und werdet nicht enttäuscht, das ist meine größte Angst :(

Wundert euch nicht, wo das kappi ansetzt, ich habe es "vorgespult", denn ich fand es war Zeit für die Konfrontation.

Los gehts, ich halt jetzt meinen Mund! ^ ~
 

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Und plötzlich war Kio das Gesprächsthema. Wie war es dazu gekommen? Bis eben schienen sie sich doch gut unterhalten zu haben und jetzt das!?
 

„Ich habe euch gesehen.“, konfrontierte Oliver sie erneut und sah sie finster an. Die Spannung im Raum war deutlich spürbar, Oliver und Velinas Freundinnen hatten sich um sie gescharrt und kesselten sie ein. Velina schluckte einen Moment, die ganze Situation kam ihr vor als wäre sie in einem Verhör und jedes Wort das sie sagen würde, wäre eins zuviel.

„Ich wusste gar nicht, dass du auf solche - Oliver bis sich hart auf die Unterlippe- Typen stehst!“ „Genau, dieser Freak!“, warf Nele vorwurfsvoll ein, und schwenkte ihre Haare ärgerlich zurück. „Wir dachten alle, du gehörst zu uns, und nicht zu so einem!“, meldete sich nun auch Tina und baute sich verschwörerisch vor Lina auf, die nun fast mit dem Rücken zur Flurwand stand. Velina, verschränkte nur die Arme vor ihrem Oberkörper und atmete tief ein bevor sie sich mit lauter Stimme erhob, das konnte doch nicht in Wirklichkeit geschehen, wie kam es dazu dass sie sich so rechtfertigen sollte? „Es ist doch nichts dran, das ich nun einen Freund habe! Ich bleibe doch ich!“ Jedoch beim Wort Freund schienen sich die Gemüter stark zu wenden, keiner schien dem nachfolgenden Satz noch weiter Beachtung zu schenken. Dafür durchzog eine Mischung aus Unverständnis und Entrüstung die Anwesenden. Lina fuhr hingegen unbeirrt fort, die nicht glauben konnte wie sich die Situation entwickelte.

„Im Prinzip geht euch das alles nichts an, mit wem ich was habe. Ich bleibe doch immer noch ich- als ob ich mich ändern würde…“, betonte sie noch einmal mit Nachdruck, doch endete sie ihren Satz unsicher, fast wie eine Frage. In ihrem Inneren keimten Zweifelsgedanken.

Was hat dieser Freak schon?“, brummte Oliver in einem beleidigt scharfen Ton, der zeigte das er nicht damit umgehen konnte abgewiesen zu werden, denn er war es nicht gewohnt sich um Mädchen zu bemühen. Eine Antwort verlangend starrte er sie an. „Tut mir ja Leid, Oliver, aber ich bevorzuge nun mal Kio, denn der sieht nicht nur gut aus sondern hat auch viele andere Vorzüge! Aber ihr lasst ihm ja gar keine Chance- ihr werft ihn sofort in eine Schublade, und verriegelt sie!“

Olivers Kinnlade fiel auf den Boden vor Entrüstung und höhnisch lachend schallte er im Raum wieder: „ Ha! Jetzt wirst du aber poetisch! Der Typ gehört auch einfach nur weggesperrt!“ Lina hob fassungslos den Kopf. „Du solltest dich mal hören was du von dir gibst!“, rief sie. „ Und du dich! Seit wann haben wir denn so entgegengesetzte Meinungen?“, konterte Tina. „Du warst doch früher nicht so- dass du dich mit so einem abgeben könntest!“, dabei sah sie sie warnend an und ballte ihre Hände zur Faust. „Das ist nicht wahr! Ihr ward immer so- ich habe mich aus all diesen Sachen raus gehalten, ihr seid immer über irgendwelche Typen hergefallen und habt abgelästert!“, wehrte sich Lina und während sie sprach erkannte sie die zentrale Frage: „Wenn das scheinbar so schlimm für dich war und du dich –wie du sagst- rausgehalten hast, warum bist du dann bei uns geblieben- du Freundin?!“ Velina fühlte sich als hätte man sie rechts und links geohrfeigt. Für ihre eigene Blindheit und Narrheit. Wie hatte sie nur denken können, dass ihre „Freunde“ wirklich Freundinnen waren, wenn sie erst einmal ins Kreuzfeuer geraten war?

Sie hatte sich getäuscht, getäuscht in ihren Freunden, Oliver und sich selbst. Jetzt blieb ihr nur noch eines. Lina setzte, auch wenn ihr nicht in 100 Jahren danach war, eine liebliche Miene auf und bedauerte Oliver, an den sich nun ihr Wort richtete. „Ich muss euch überhaupt keine Rechenschaft ablegen, wenn ihr das nicht akzeptiert, Bitte…..“, knirschte Lina nun gequält giftig. „ Was soll das heißen? Wenn wir das nicht akzeptieren- was passiert dann? Was?“ , mischte sich Nele wieder ein, die eine solche Antwort von Velina nie erwartet hätte.

„Ihr versteht es nicht, es gibt keinen Grund warum ihr Kio ablehnt und wegstoßt!“, schrie Velina schon fast, in der Hoffnung das Wesentliche käme endlich bei ihnen an.

„Er ist – nein du—Du passt nicht zu ihm oder willst du dich von uns abgrenzen?!“, hakte sich Tina empört ein, was ihre Stimme noch unerbittlicher klingen ließ.

„Wenn es sein muss? Denn wenn ihr ihn ablehnt- lehnt ihr auch mich ab. PUNKT.“

Mit diesem satz wollte Velina sich aus dem Kessel befreien und sie hinter sich lassen. Weg von da. Doch Oliver hielt sie kopfschüttelnd am Arm, zurück. „Er hat dich nicht verdient, du verdienst etwas Besseres!“, stellte er zischend fest und starrte in ihre Augen. Lina schwieg und erwiderte seinen mit einem durchdrungenen Blick, der für sich sprach. „Lass los.“, brachte sie bedrohlich hervor und sie merkte wie er seinen Griff lockerte. „Velina!“, riefen Tina und Nele hysterisch, „Wenn du jetzt gehst, brauchst du erst gar nicht wieder zu kommen! Dann bist du auch nur noch ein lächerlicher Freak!“ Lina lächelte vage, doch in ihr herrschte große Enttäuschung und Verbitterung. Waren sie nicht ihre Freundinnen, wieso verstanden sie sie nicht? Wieso?

„Schade…“, flüsterte Lina tonlos, „Da hab ich mich wohl in euch geirrt.“

„Dann ist unsere Freundschaft zu Ende! Lina!“, schrie Nele nun und trat frustriert auf den Boden, während Tina sich verzweifelnd die Haare raufte. Velina wandte sich noch einmal um und sicher antwortete sie. „Ich gehe.“

Damit schwang sie die Tür auf und verschwand zunehmend in der Dunkelheit des Flurs.
 

Kio der nichts davon ahnte was sich in der Zwischenzeit ereignet hatte, war Zuhause und bereitete sich etwas zu essen vor. Er schob seine Ärmel etwas höher und bemühte sich darum, das der Elektrische Herd ein Anzeichen machte, an Temperatur zu gewinnen. Kio war hungrig und so sah er begierig auf die Reispfanne mit dem beigelegten Gyros. So wie auf der Verpackung sah es zwar in seiner Pfanne nicht aus, aber Hauptsache es schmecke. Ungeduldig schob er mit einem Holzlöffel die noch kalten Reis und Fleischklümpchen hin und her. Es duftete schon und Kio lief das Wasser im Munde zusammen. Selten kam er dazu sich am Abend noch dazu aufzuraffen etwas für sich zu kochen, da er meisten so wieso allein aß und seine Mutter meistens schon gesättigt heim kam. Wovon auch immer sie gesättigt war.

Plötzlich klingelte es an der Tür und Kio ließ vor Schreck den Löffel sinken, den er sich gerade an den Mund gesetzt hatte um etwas zu kosten. Er schaute skeptisch auf die Uhr, es war schließlich schon 20 Uhr und Lina hätte sich angemeldet, wenn sie sich überhaupt heute noch melden wollte. „Wenn man an nichts Böses denkt…“, dachte Kio und ahnte schon wer die wartende Person vor der Haustür war. Immer noch mit dem Löffel in der Hand öffnete er die zugeschlossene Tür. Ein alt gewordenes Gesicht lächelte ihm zierlich entgegen.

„Guten Abend, Kio.“, sagte sie ruhig und wartete ab bis er beiseite trat. Kio überlegte einen Moment was er erwidern sollte, ein guter Abend war mit ihrer Anwesenheit ausgeschlossen, also begrüßte er sie anderweitig. „Hallo Mutter.“, war das Resultat das reichlich unterkühlt wirkte. Kio sah sie an sich vorübergehen und er erinnerte sich wieder an seine Pfanne, die noch auf der Hitze stand. Er überholte sie im Gang, als sie ihren Mantel auf einen Bügel schob. „Du kochst etwas?“, fragte sie und sah auf den Löffel in Kios Rechten. „Riecht gut, was ist es denn?“ Kio antwortete nicht, er ließ nur ein zustimmendes Geräusch vernehmen und verschwand dann in die Küche. Sein Reis war nun schon leicht bräunlich von der Hitze angebraten, während das Gyros einen angenehmen Geruch verströmte. Die teils auftretenden Ölspritzer störten Kio weniger als die sich nun an den Tisch setzenden Person. „Hmm-hmm das haben wir lange nicht mehr gehabt- lecker.“, sagte sie und schaute zufrieden auf die vor Sauberkeit glänzende Arbeitsfläche. „Heute war ein ganz schön anstrengender Tag für mich, für dich, nehme ich an wohl auch was?“ „Da tut so eine Stärkung natürlich gut…und erfrischt die Lebensgeister.“ Sie lachte, doch hörte es sich gestellt an und nicht so wie sie als jüngere Frau lachte. Lebendig und herzlich. „Schaffst du das denn allein?“, fragte sie und schien auf seine Antwort gespannt zu sein. Der Schwarzhaarige aber stutzte, bis er sich klar machte, dass diese Frage wohl eher auf das Essen, als auf ihn bezogen war. Widerwillig hatte Kio schließlich die Frage herausgehört ob sie mitessen könne, also drehte er als das Gericht in der Pfanne heiß genug geworden war, ab und kramte nach zwei Tellern und passendem Besteck.

„Hier.“, damit setzte er seiner Mutter lieblos den Teller vor die Nase. „Oh Danke Kioschatz. Ich werde es mir schmecken lassen.“, murmelte sie leise und begann zu essen. Wortlos notierte Kio die Worte seiner Mutter und nahm seinen Teller und Löffel auf. „Ich bin auf meinem Zimmer.“, entgegnete ihr Kio und wollte sich schon verziehen als seine Mutter zu ihm aufsah. Sie lächelte ihn sympathisch an und betrachtete ihn genau, als würde sie in alten Memoiren schwelgen. „Du bist groß geworden.“, stellte sie dann monoton fest. „Willst du dich nicht zu mir setzen und dann mit mir essen? Zusammen?“, fuhr sie fort und sah ihm bedächtig in seine klaren, eisigen Augen. Einen Moment schien Kio abzuwägen was er tun sollte, dann ließ er sich auf den gegenüberstehenden Stuhl sacken und starrte auf seinen Teller. Der Appetit war ihm vergangen. „Schmeckt wirklich gut.“, bekräftigte hingegen seine Mutter und nahm einen weiteren Bissen. Trotzdem schien sie eine Ewigkeit an einer Portion Reis zu sitzen und so verstrich die wortlose Zeit. So sehr das Kio sich fragte wie spät es war, doch er wagte es sich nicht sich umzudrehen und auf die Uhr zu sehen, die rücksichtslos laut weiterlief. „ Kio…willst du nicht essen?“, fragte seine Mutter und schaute unsicher zu ihrem Sohn, der seinen Kopf gesenkt hielt. Doch wieder war die Antwort nur ein eisernes Schweigen.
 

Unaufhörlich vernahm Kio das Ticken, seine Hände verspannten sich mit jeden einzelnen Klicken der Uhr bis er abrupt aufstand und sich zum Gehen wandte. „Kio…“, begann seine Mutter aber, und verklang leise in sich. „ Ich…wir…Ich meine“, begann sie und ihre Stimme klang unsicher durch die Küche. „Können wir reden?“

Während in Kios Kopf die Worte wider und widerhallten hörte er das unaufhörliche Ticken der Uhr, das stur und starr sich bemerkbar machte.

Tick Tack Tick Tack…………………………
 

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Das war es. Und dafür habt ihr nun so lange gewartet? Hm... tut mir Leid.

ich bin auch bald im Urlaub aber ich tu mein Bestes die Story noch etwas voranzutreiben damits interessant bleibt.
 

PS: DANKE an die Favos, das ehrt mich sehr!! :D

Zeit zum Reden

Wow wow wow. Das ist wirklich schon das 13.

Also ich muss sagen, geschrieben hat es sich...hm ja...relativ, ich betone relativ schnell. Im prinzip ist ja alles relativ. Es ist meistens ja so bei mir, ich schreibe das Kappi in einem Ruck durch. Und am nächsten Tag schaue ich nochmal was mir nciht gefällt wo noch etwas erklärendes fehlt was es besser lesbar macht. Hm und so hab ich das mit dem hier auch gehandhabt aber genug der Quasselei, lest selbst was drauß gewurden ist.

Ich denke übrigens das das unter umständen das letzte bzw vorletzte Kappi ist.

*sich pflaster auf den Mund kleb*

Was macht ihr noch hier? Lest!!!! (Bitte) XD
 

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„Hier, trink den, der wärmt auf.“, sagte meine Tante und schob ihm, ganz entgegen ihrer eigentlichen Art, den frischen Tee entgegen. „Danke“, hauchte Kio, doch sein Kopf blieb gesenkt. Wie er so neben mir auf der Coach saß, sah er wirklich bemitleidenswert aus. Er hatte uns in der letzten halben Stunde alles Vorgefallene erzählt. Es kam einfach aus ihm herausgebrochen und sogar meine Tante erkannte, dass es nicht unbedingt gut um ihn stand, darum verbiss sie sich alle Worte und hörte nur aufmerksam zu.

Ich war sehr erstaunt oder nein, besser gesagt erschrocken wie es um Kios Familie stand. Nach dem wie er es berichtete war, war es wirklich fast nicht zu glauben, wie aus einem schlechten Roman entnommen, so etwas konnte doch ihm nicht wirklich widerfahren sein? Seine leibliche Mutter war tot, Suizid, und sein Vater oder besser seinen Erzeuger hatte er auch nie kennen gelernt. Jetzt distanzierte sich Kios „Zieh“mutter auch noch und er blieb allein zurück. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Um es zusammenfassend zu sagen, Kio war allein. Er hatte niemanden mehr- seine ganze so genannte Familie scherte sich einen Dreck um ihn, so zerrüttelt war bereits alles durch die zerfressende Jahre gekommen.

„Sei froh das du noch deine Tante hast, den Streit verbindet auch.“ Unwillkürlich kamen mir diese Worte in den Sinn die mir Kio einmal ratend entgegengebracht hatte. Es war schon eine ganze Weile her, als er mir dieses tröstend sagte doch seitdem. Ich musste es einsehen. Ich war wirklich froh darüber. Froh darüber, dass ich noch jemanden hatte der aus meiner auch etwas angespannten Familie da war. Im Prinzip hatten wir auch unsere Probleme doch SO wie bei Kio war es bei uns nicht. Dennoch hatte ich noch nicht genug Disziplin mich lange mit meiner Tante auseinander zu setzen. Doch wenn ich Kio hier vor mir sehe so zerstört…denke ich es ist höchste Zeit. Ich warf meiner Tante einen langen Blick den sie zu erwidern schien.

„Tante—wo sind denn die Decken?“, fragte ich schließlich als mir auffiel das Kio nach der Teetasse langte um sich an ihr zu wärmen. Einen Moment schaute sie verdutzt, doch dann wies sie mich in eine Ecke des Raumes, in der sie in einem Schrank die Decken einsortiert hatte. „Nimm am besten die Braune, die ist am größten und dann kannst du auch gleich noch nach einem weiteren Handtuch schauen. Seine hier ist schon ganz klamm.“ Sie lächelte kurz als ich ihr die Decke reichte und ich mich auf den Weg ins Badezimmer begab.

„Das Leben ist unfair.“, seufzte meine Tante als ich die Wohnzimmertür wieder hinter mir schloss. Sie strich Kio über den Rücken und versuchte ihn wie ein kleines Kind fürsorglich einzuwickeln in die dicke Baumwolldecke. „Weißt du…ich war stets unglücklich darüber dass meine Schwester mich zurückließ.“ Ich sah meine Tante mit großen Augen an. Sie öffnete sich ihm gegenüber? Sie sprach freiwillig über Mama?! Meine Tante warf einen prüfenden Blick auf mich und erkannte das ich mich vollsten an ihren Lippen hing.

„Ich habe Lina nie etwas davon erzählt…aber sie war der Grund dafür das Elly zu Hause verließ. Sie war nicht älter als ich damals, als sie mit Velina schwanger wurde. Von diesem Maler…“ Kio zeigte keine großen Emotionen. Er sah aus als erzählte man ihm einer dieser Gutenachtgeschichten, die er schon tausendmal gehört hatte, doch lauschte er trotzdem; so wie ich. „Doch machte der sich bald aus dem Staub als sie es ihm erzählte. Ich hatte sie gewarnt. Vor ihm und trotzdem. Sie wollte es so. Und so zog sie aus, und nur noch selten hörte ich von ihr.“ Meine Tante geriet ins Zögern. Sie sah verbittert aus und ihre Augen glimmten wie ausgehende Kerzendolche. „Seitdem trug ich die Bürde meiner Eltern…nun musste nur noch ich ihnen genügen und stets musste ich für alles herhalten.“ Sie rieb sich mit dem Handrücken die Augen und versuchte Haltung anzunehmen, da sie merkte, dass sie sich unter scharfer Beobachtung meinerseits stand und auch Kio sie aus dem Augenwinkel ansah.

„Als ich nach Jahren hörte, dass es ihr nicht gut ging habe ich mir Sorgen gemacht und habe sie aufgesucht. Ich redete mir ihr und sie beichtete mir von ihrer Krankheit…“ Mir stockte der Atem. „Du wusstest davon?“ Meine Tante schüttelte nur den Kopf. „Das spielt keine Rolle…“ „Aber“, wollte ich widersprechen, denn für mich spielte dieser Fakt eine wichtigere Rolle, ich dachte all die Zeit, meine Tante wüsste nichts davon, und das sie mich deswegen so behandelt hätte. Oft hatte sie mir mit anspielenden Kommentaren Mitschuld am Tod meine Mutter zugeschoben. Doch eher ich mir weiter meinen Kopf darüber zerbrechen konnte, warum sie mit mir so umgegangen war, begann sie erneut. „Ich habe noch versucht sie zu ermutigen doch es schien hoffnungslos, sie schien mich einfach nicht hören zu wollen. Ich musste gehen und ich hoffte dringend- meine Tante sah mich intensiv an- das du ihr zuhören und mit ihr reden würdest.“ „Aber anscheinend war das …nicht der Fall. Das letzte danach was ich von ihr hörte überrollte mich. Sie hatte angeblich einen Verkehrsunfall: abgekommen von der Fahrbahn und mit vollem Tempo gegen einen Baum.“ Ihre Stimme zitterte und in mir kochte langsam Erkenntnis und Entrüstung über. „ Was heißt hier „angeblich“?“, rief ich und fixierte meinen Blick in ihre Augen. Kio hob seinen Kopf und schien abzuwarten, es war ihm anzusehen, dass er dazu erstmal schweigen würde, da er sich wahrscheinlich sowieso nicht in der Fassung befand noch mehr Streit mitanzuhören. Ich versuchte mich zu beruhigen und ging aus dem Zimmer. Als ich das Zimmer verließ war es Stille, keiner hielt mich ab auch wenn Kio wieder dabei in sich zusammensackte, und scheinbar sich ein leichtes Lächeln um seinen Mund legte.

„Ah nein. Nicht schon wieder.“, murmelte meine Tante und hielt sich die Stirn als ich die Tür klappen ließ. Sie befürchtete wohl, dass es das gewesen war für diesen Abend. Denn so endeten alle „Gespräche“ mit mir .Entweder sie oder ich gingen und dann würden wir uns die nächsten Tage anschweigen. Doch so war es diesmal nicht. Also zog meine Tante vorschnell ein Fazit und rief mir laut schallend hinterher: „Na wenigsten habe ich endlich mal ausreden können.“ Ich schmunzelte, auch wenn mir nicht ganz danach war, denn ich dachte an Kio. Es stimmte schon, das was sie heute Abend erzählt hatte, hörte ich aus ihrem Munde zum ersten Mal in all den Jahren, doch musste ich noch etwas richtig stellen. Ich hörte ihr Brabbeln noch als ich die Treppen hinauflief und in mein Zimmer einbog. Sie sagte noch etwas an mich gerichtetes, doch ich war schon mit etwas ganz anderem beschäftigt. Ich suchte ihn.

Ich hoffte ihn hier in meiner Erinnerungsbox zu finden, da er für mich sehr wertvoll war.
 

Mit ihm wedelnd kam ich ins spärlich beleuchtete Wohnzimmer zurück und legte ihn vor meiner Tante hin. Sie sah von dem Rand ihrer Teetasse auf und setzte sie ab. Ich konnte an ihrem Gesicht ablesen, das sie mehr oder weniger überrascht war mich schon wieder zu sehen. Mir war es gleich! Denn wenn schon, denn schon. Jetzt wollte ich alles klären zwischen uns. Nun setzte ich mich neben Kio und merkte wie gespannt ich darauf war, was meine Tante wohl dazu sagen würde. Es knisterte regelrecht und irritiert sah meine Tante von ihm zu Kio und dann zu mir. „Was ist das?“, fragte sie schließlich mit einer etwas unterkühlten Stimme. „Ein Brief“, antwortete ich ihr wahrheitsgemäß monoton. „Das sehe ich…aber was“, begann sie darauf und legte ihre Stirn in tiefe Falten.

„Lies. Das schrieb mir meine Mutter kurz vor dem Unfall.“, erklärte ich. „Sie wollte nicht aufgeben. An diesem Tag hatte sie noch ein Termin mit ihrem Arzt. Sie wollte kämpfen!“

Sehr aufmerksam las meine Tante die Zeilen, die meine Mutter mir geschrieben hatte, als ich in der Schule war. Unzählige Male hatte ich sie gelesen, so oft dass ich jeden einzelnen Vers wiedergeben könnte. „Darin steht, dass sie mich damit eigentlich hatte nicht belasten wollen, obwohl ich ihr oft zugehört und mit ihr sprach, DAS hatte sie mir niemals erzählen wollen. Den Kampf musste sie allein kämpfen und sie würde es schaffen, hatte sie geschrieben.“, flüsterte ich und Kio schien innerlich zu nicken. Dann tastete er sachte nach meinen Fingerspitzen.

„L-Lina….“, begann meine Tante und ihre Stimme klang so zerbrechlich wie das feinste Glas. „E-Es tut mir so Leid…Ich habe dir Unrecht getan…“, gestand sie nach einem Moment in dem sie sich versuchte sie zusammenzunehmen.

Ich ließ meinen Kopf einfach sinken und vermied es jetzt etwas zu sagen. So war es. Sie hatte mir und Neeka, meinem Bruder all die Zeit unrecht getan. Wir waren nicht Mama gegenüber rücksichtslos oder egoistisch. Wir wollten nur, dass es ihr gut geht. Klar, merkten wir auch, dass es gesundheitlich nicht sehr positiv um sie stand, aber trotzdem wir hätten sie nie allein gelassen! Wir waren für sie da gewesen, in allen Dingen hätte es meine Mutter nur gewollt! All die Zeit hatte sie uns dass einfach nicht zugemutet. Vielleicht passte es einfach nicht in ihr Schema? Hatte sie vielleicht selbst Schuldgefühle? „Es tut mir Leid…“, fuhr sie fort und sah mir in die Augen, in dem sie zu lesen versuchte, was ich dachte.

Meine Tante erhob sich von ihrem Platz und kam zu mir und kniete sich vor mich. Ich blieb unbewegt, denn alles kam etwas plötzlich. Sie streckte langsam ihre Arme nach mir aus und es war so als stupste mich Kio von der Seite her an. Schließlich gab ich nach und kam der Bitte meiner Tante nach. „Schon gut.“, sagte ich leise. Nun legte ich meinen Arm um ihre Schulter.

„Oh Lina!“, meine Tante hatte Tränen in den Augen als sie mich nach einer Zeit wieder freigab. Kio der in der ganzen Zwischenzeit völlig in den Hintergrund getreten war, lächelte nun vage. Er schien sich wohl vorzukommen wie ein Vermittler und dabei war es doch er, der den großen Schock hatte. Meine Tante bemerkte meinen Blick auf Kio und schien meine Gedanken zu lesen. Dann deutete sie mich aufzurichten, und mit mir auch Kio, der sich wortlos gerade machte, was unter der schweren braunen Baumwolldecke ein kompliziertes Vorhaben war. „Ich denke…ich lass euch jetzt alleine ziehen.“, schlug sie vor und wartete die Reaktionen meinerseits ab. Als ich Kio mit der Decke half erklang nochmals ihre Stimme. „Und du Kio- Du kannst selbstverständlich hier übernachten und auch sonst.“, Kio dankte ihr mit einem Nicken und war plötzlich perplex als meine Tante auch ihn behutsam umarmte. Unangenehm schien es ihm nicht zu sein, denn er lenkte ein. Ich fragte mich in diesem Moment, ob es die erste Umarmung seit langen von einer Art mütterlichen Seite war…

„Sehen wir uns morgen?“, fragte ich meine Tante und riss mich damit selbst aus meinen Gedanken, denn ich dachte an den nun kommenden Ablauf und damit auch den nächsten Morgen. „Ja.“, erwiderte sie knapp. „Aber nun ruht euch auch, macht es euch warm und vor allem… seid füreinander da.“ Sie lächelte mich warmherzig an und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl das sie tatsächlich die Schwester meiner Mutter war. Manchmal hatte meine Mutter von ihr erzählt, in den liebsten Tönen von ihr geschwärmt, doch diese Seite hatte ich an ihr niemals zu Gesicht bekommen. „Bestimmt.“, versicherte ich es und fasste Kio fest bei der Hand. Ich wollte ihn heute nicht wieder loslassen. Kio zog meine Hand nahe an sich und schien wohl das gleiche zu beabsichtigen. Ich war sein Halt, und er meiner.

Was auch immer der Abend noch für Gespräche offen hielt, und der Schlaf dahin fließen würde, Kio und ich waren beieinander und das war das, was wirklich wichtig war.

„Habt eine noch gute…“, meine Tante stockte doch schien sie Kios Anwesenheit in meinem Zimmer nicht zu beunruhigen, es wirkte eher so als hing sie einer alten Erinnerung nach. „Nacht.“, ergänzte sie ihren Satz und sie lächelte nochmals, während sie nun abwandte und in Richtung Küche aus meinem Blickwinkel verschwand.
 

Kio ließ sich auf mein Bett nieder und ich mich neben ihn. Dabei sah ich ihn an, seine Umrisse waren schwach denn in meinem Zimmer war s ziemlich dunkel und keiner von uns beiden machte Anstalten es heller zu machen. „Weißt du…wenigsten wird Schule jetzt erträglicher…“, sagte ich und versuchte mich optimistisch anzuhören. Denn nach diesem Seelengespräch mit meiner Tante und Kios Sorgen, hatte ich heute ja auch noch die Konfrontation mit Nele und Oliver gehabt. „Die anderen kennen dich- ob sie es gut heißen oder nicht- jetzt als meinen Freund…“, ich stockte als ich ihn ansah. „ Ist das okay?“, fragte ich abschätzend und realisierte erst jetzt, das ich heute Nachmittag dies einfach vor meinen „Freunden“ festgestellt hatte. Ich wollte für Kio da sein, meine Zeit mit ihm verbringen…ich wollte seine Freundin sein. Kio wandte sein Gesicht zu mir. „Ich bin dein Freund.“, stellte er faktisch fest und fiel mit seiner Stirn auf die meine. „Ja, es ist okay.“, er hauchte diese Worte fast. „Ich freue mich sogar darüber…“, lachte er leise und nahm nun auch meine zweite Hand um sie zu erfassen. „Hat der Tag ja wenigsten noch etwas Positives für mich.“ Kio kam mir näher und schließlich berührten sich unsere Lippen ganz sanft und einfühlsam. Ich sah ihn intensiv an. Denn ich wurde mir bewusst, wie wichtig er mir in der kurzen Zeit doch geworden war. Sein schwarzes Haar war so dicht und noch etwas feucht. Einzelne Strähnen gingen ihm schräg im Gesicht und verdeckten somit ein Teil seiner Augen. Ich konnte irgendwie nicht fassen, dass es tatsächlich einen Menschen gab der in mir diese Gefühle auslöste. Ich ließ mich langsam in die Wagerechte sinken und Kio tat es mir gleich. Unsere Gesichter waren zueinander gewandt und wortlos sahen wir uns einfach an. Ich suchte seine Nähe und bemerkte seine Wärme die seinen Körper umgab. „Muss an der Decke von eben liegen…“, dachte ich laut und kuschelte mich etwas an ihn. „ Oder an dir…“, erwiderte er und seine Armen schlangen sich um mich.
 

„Kio?“, fragte ich an als sein Atem gleich und ruhig seinen Brustkorb hob und sinken ließ.

„Hmm-m?“, murmelte er als er mich hörte.

„Ich bin da- für dich, denn du bist mir sehr…“, flüsterte ich und merkte das Kio auf meine Stimme reagierte.

„Ich bin was…?“, wollte er wissen und damit notierte ich wie er seine Lider hob und mich ernst auch wenn etwas schlafend ansah.

„Wichtig.“, sagte ich nun und küsste ihn.
 


 

***************

Ich musste es einfach hier enden lassen, alles andere hätte nicht zu der momentanen Situation gepasst. Finde ich jedenfalls. Ich hoffe euch hats gefallen. Auch wenn dieses mal eher Lina und ihre Tante im Vordergrund stand, aber diese Verhältnisse mussten auch mal geklärt werden. ;D
 

Danke danke danke danke fürs Lesen!! ich bin dir sehr dankbar ^^ wirklich

Nachwort ;X

Ich habe mich entschlossen. Das ist das letzte Kapitel, ich hätte es eigentlich auch schon mit dem letzten abschließen lassen können, aber ich wollte das Kio sich nochmals anders zeigt.

Viel spaß, seit bitte nicht entäuscht. Es ist das letzte Kapitel und genau so fühlte es sich an.

Meine nächste Geschichte wird aufjedenfall nicht so dramatisch!! Trotzdem lest den letzten Buchstabensalat zu den beiden.

Q Skask Es wurden eigentlich bereits alle Fragen geklärt, auch wegen der Frau aus der Schwimmhalle. Vielleicht nochmal nachlesen, ode rmich nochmal fragen ^^

****************
 


 

Die Momente nach dem Aufwachen sind immer die schönsten. In dieser Zeit erinnert man sich noch nicht an seine Probleme und ist vollkommensorglos- bis die Realität einen wieder zurück auf den Boden der Tatsachen holt. Ich sehe neben mich, Lina liegt friedlich schlafend neben mir. Ihr Haar wirkt dabei arg zerzaust und einen Augenblick kommt in mir ein Gedanke auf, doch da sehe ich bereits, das sie noch ihre Sachen an hat. So wie ich auch noch komplett angezogen bin und mir langsam bewusst werde, dass es keine gute Idee war, denn überall habe ich Abdrücke der Kleidung und ich fühle mich sehr verspannt. Immer nur Probleme, Sorgen, Mängel, Trübsalblasen. Klar habe ich wirklich Grund dazu mich hängen zu lassen, aber Leute--- Ich habs so satt! Ich lebe ja schließlich noch und was kommen soll, das wird komme. Meine Ziehmutter hat mich verlassen, meine richtiger Mutter, hat sich, so muss ich es einfach sagen, umgebracht. Mit meinem Vater hatte ich sowieso nie eine gute Beziehung, wie denn auch, wenn er sich aus dem Staub gemacht hat und nun bin ich auf mich gestellt richtig? Ich stütze mich auf meine Ellenbogen ins Kissen. Ich bin also auf mich allein gestellt…das heißt? Ich muss mich bald um eine finanzielle Quelle bemühen. Ich habe zwar schon einen großen Besitz an Gesparten aber trotzdem werde ich mich in Zukunft um eine ganze Sache kümmern müssen und was noch—oh guck mal! Lina scheint aufzuwachen. Ist sie nicht süß? Schade das du sie nicht gerade sehen kannst, ich kann ihr förmlich nachfühlen, dass sie ihre Augen nicht aufmachen will und vielleicht ringt sie sogar gerade mit sich, ob sie sich nicht doch noch einmal rumdreht. Aber, nein nein Linchen. So geht das nicht. Wenn ich wach bin, kannst du nicht noch am schlafen sein, zumal heute noch einige Leute auf uns warten wie Nele und Oliver. Nele und Oliver? Ach, stimmt ja. Hatte Lina gestern nicht noch erwähnt das sie eine Auseinadersetzung mit denen hatte? Und was heißt das jetzt bitte im Detail? Lina blinzelt mich unterdessen an und ich begrüße sie mit einem sanften Kuss zum Wachwerden, doch sie scheint lieber gelcih wieder in Träume versinken zu wollen. Im Prinzip kann es mir ja egal sein, was heute in der Schule noch alles passieren wird. Lina wird bei mir sein, und wir durchleben den Tag zusammen. Mittlerweile scheint Lina zu realisiert haben, das es Zeit ist wach zu werden und müde reibt sie sich ihre Augen, die sie mehr schlecht als Recht offen halten kann. „Kio- was machst du…?“, ist ihre erste Reaktion und sie scheint mein Beispiel zu sein, von dem was ich vorhin erzählt habe. Gleich wird sie sich an alles erinnern und dann wird sich die Frage von selbst klären. Doch stattdessen sieht sie mich nur lange an und streichelt dann meine Wange. Ich lächle sie an. Es ist nicht mehr so schlimm, Lina. Also hör auf so traurig zu schauen, das macht mich ja ganz trübsinnig. Behutsam gibt sie mir einen Kuss und drückt mich zurück ins Kissen, während sie sich an meine Brust legt. „Noch ein paar Minuten okay?“, bestimmt sie und schließt müde ihre Augen.Ich küsse ihr Haar und berühe sie mit meiner Hand an ihrer Taille.

Ich weiß nicht mehr, ob es nur ein paar Minuten waren oder sogar Stunden vergangen sind, jedenfalls nehme ich nur dumpf ei Klopfen an der Tür war, dass sich nach kurzer Zeit wiederholt. „Ja?“, frage ich und betrachte dabei die Tür, die sich einen Spalt öffnet, und sich das Gesicht Linas Tante herausschiebt. „Ich wollte euch nur beiden das Frühstück bringen…aber ich denke…ich lasse es einfach hier draußen stehen.“ Wie merkwürdig drucksend sie sich anhört? Sie wird doch nicht irgendwelche (leider) falschen Schlüsse gezogen haben, aus dem was sie gesehen hat? Ich muss grinsen, die Vorstellung ist einfach nur komisch. „Danke.“, sage ich nur und sehe noch das leichte Schmunzeln ihrerseits und höre dann das sich die Tür schließt. „Lina“, flüstere ich und streiche ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Es gibt Frühstück.“
 

„Sag Kio. Wie denkst du geht es weiter?“, fragt sie mich plötzlich während wir langsam zur Schule unterwegs sind. Ich überlege, denn eigentlich weiß ich es auch nicht. Ich weiß nur, das ich darauf hoffe und fest daran glaube, das Lina mir bitte erhalten bleibt. Ich wüsste nicht was ich ohne sie gemacht hätte und in Zukunft machen würde. Sie sieht mich gespannt an, scheint so als würde sie ahnen, was ich gleich sagen werde.

„Wie auch immer die Zukunft aussieht, und welche Rollen wir noch spielen werden..." Hier einen Einschub, gewährt mir bitte eben einen kleinen Moment,ich muss kurz nachdenken, wie ich es vernünftig ausdrücke......... Ah. Jetzt. „Zum einen, wird es einfach die Zeit zeigen, was alles noch auf uns zukommen wird und zum zweiten.“ Ich lasse extra und nur für euch und Lina eine große Denkpause.
 

„Ist mein Leben doch eine einzige Fortsetzung, also lassen wir uns überraschen. :)"

Lina schaut mich fragend an, doch ich glaube, ihr wisst was ich damit meine.
 


 

****************
 

Ende. Wow. Es ist geschafft. Was mir wichtig ist, ich wollte nochmal erwähnen, dass es eher eine "Übgeschichte" war. Ich wollte mich mal richtig ausprobieren und sehen was rauskommt. Das nächste mal wird besser, es kann nur noch besser werden :) Also
 

VIiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeelen Dank fürs Lesen!!!!!!!! Es ist wirklich beachtenswert wie viel ihr durchgehalten habt, danke danke danke :):) meine hochachtung XDXDXDXD
 

Vielleicht seit ihr das nächste Mal auch wieder dabei, wenn ich etwas on stelle, noch kann man mir Wünsche unterbreiten ^^ bin ich offen für, also?
 

Man sieht sich!!!

viele liebe Grüße Zoe



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Kommentare zu dieser Fanfic (20)
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Von: abgemeldet
2010-11-29T14:42:23+00:00 29.11.2010 15:42
WAAh ich habs bis hierher gelesen und ich finde die story, besonders den Kuss eben , richtig süüß <3

Du hast es echt drauf. ^_^
Von: abgemeldet
2010-11-28T20:48:32+00:00 28.11.2010 21:48
So ich muss sagen , dass mir die Erzählweise richtig gut gefallt , jedenfalls habe ich sowas vorher ganz selten gesehen ^^

Ich mag seine Art total gerne ^^. Und ich mach mich auch gleich daran , weiter zu lesen ^^
Von: abgemeldet
2008-10-06T16:16:43+00:00 06.10.2008 18:16
Ein Süßer Schluss - schön, dass er aus Kios Sicht ist^^ *Kio lieb hat*
Der hatne schöne art, sich auszudrücken^^
Aber schade, dass es vorbei ist, obwohl man jetzt noch so schön Linas Freundinnen ärgern könnte...
Oder Oliver...
Nja, klasse war auch dass Linas Tante LEIDER falsche Schlüsse zog.
Wär ihm wohl ganz gecht gewesen *gg*
Kommt sicher noch
nur werden wir dovon nix lesen...
Hmm...was soll ich noch sagen?
Du hast einen Tippfehler, aber ich weiß nicht mehr, wo.
Na, egal.
Das mit dem Augen-auf und Kio als Gedankenleser war auch schön.
Nu, das Kapitel ist kurz, mir fällt nicht mehr ein.
War eine schöne ff.
Vielleicht lese ich ja auch deine nächste.
alles Gute und cu
Shask^0^
Von: abgemeldet
2008-09-28T12:27:30+00:00 28.09.2008 14:27
Ahh...lauter kaputte familien..
Ich hatte erhrlichgesagt ein paar Probleme, den Überblick zu behalten. Dass Lina "Ich" ist, konnte man anfangst eigentlich nur als dem Kontext erklären, bis ihre Gefühle etwas mehr durchkamen.
Linas Tante habe ich wohl ganz falsch eingeschätzt.
Die hat ja richtig Charakter.
Aber es ist traurig...
echt traurig...
wehe, es gibt kein happy end!
Was hat denn nun Kio mit seiner Mutter besprochen? Hier war ja ein szenensprung.
Also, die Idde mit der Tante war gut, wenn du den schluss auch noch etwas hättest ausweiten können.
weiß Kio schon von Linas Freunden?
Und die Sache mit dem Schwimmbad? Kio kannte die Frau da doch irgendwoher, kommt das noch raus?
Nun stürz dich noch auf das Pärchen^^
Bin gespann, wie es ausgeht.
Und ließ deinen Introtext noch mal, da hast du
"Üsich eicn Pflaster.." geschriebn
Weg mit dem ü
(ist das hier der Peripetie?)
mehr fällt mir nicht ein^^
ich verbleibe
deine Shask
Von: abgemeldet
2008-09-28T12:16:42+00:00 28.09.2008 14:16
"Können wir reden" ist so ein typischer Cliffhänger-Satz
Man weiß, jetzt kommt irgendwas unschönen.
Bin mal gespannt, was er ihr sagen will. Das mit Lina? Oder dass er ihr ganz schön sauer ist.
Ich finde diese Mutter irgendwie scheußlich. So eine Heuichlerin.
Diese freundlich-fröhliche Art von wegen:
"Ich vernachlässige mein Kind zwar, abwer es ist ja alles schön...der freut sich sicher, mich zu sehen, und das Essen ist auch schon fertig. Gut erzogen. Was bin ich doch für eine gute Mutter!"
Nun, das ist zumindest das, was für mich da rüberkam, wie diese Frau zu denken schein.
"Wenn ich schon mal da bin, mach ich jetzt auch einen auf Happy family"
Dumme Kuh!!!

Aber Lina war diesed mal Klasse.
Endlich zeigt sie sich richtig auf Kios seite und schließt mit diesen falschen Freunden ab.
Ganz schön mutig, das würde nicht jweder wagen. Deren empfindungen kamen aber auch gut rüber, diese Verzweiflung auf Grund einer "unbelehrbaren" Lina, die sie in deren Augen ja ist.
Ich hab' das gefühl, unser Pärchen bekommt von denen noch eine Menge Ärgen. Bin gespannt, wie sich Kio und Lina als nächstes gegenübertreten.
Bis dann,
deine Shask!
Von: abgemeldet
2008-08-18T17:38:25+00:00 18.08.2008 19:38
War echt wieder schön......diesmal zwar ein bisschen melancholisch......
und traurig aber......
jetzt weiß man wenigstens was mit kio los ist und soo......
Ich finda auch gut das Lina und ihre Tante sich ausgesprochen haben......
Eigentlich kanns ja jetzt nur noch bergauf geh oder???
ich find schade das da nich merh viele chaps kommen......*hundeblick*
Naja hoffe du schriebst danch noch eine andere.......
Freu mich aber erst mal aufs nächste Kapi.......
LG Nici
Von: abgemeldet
2008-08-16T00:16:27+00:00 16.08.2008 02:16
Hay......
Ich hatte gar ned gemerkt das du ein neues kapi hochgeladen hattest........
Desshalb schreib ich dir jetzt erst nen Kommi.......
Aber besser spät als nie......oder?
Also jetzt zum Kapi......
War echt interessant........
Ich fands auch end schlimm das du etwas übersprungen hast.......war vielleicht auch gut soo sonst hätte sich das nachher soo gezogen und dann wär das langweilig geworden.......und das wär ja schade.....
Die Freunde von Lina sind aufjedenfall mal voll krass drauf........naja freunde kann man die nich wirklich nennen.......wer wegen sowas die freundschaft kündigt ist kein freund.......defenitiv nicht........
Lina tut mir aber schon irgendwie leid......da hat man sich immer auf die verlassen und dann so was.......voll ätzend.....
Als es bei Kio geklingelt hat hab ich erst gedacht das wär Lina......das die dem das erzählt oder so was inner schule passiert ist......
Aber ich find das voll gut von Lina das die trotzdem zu Kio gestanden hat......das is auch nich selbstverständlich......
Als dann Kios Mutter kam war ich um ehrlich zu sein etwas enttäuscht aber naja.......
Aber jetzt bin ich nur um soo neugieriger was die quatschen und vorallem Dingen wieso Kio anscheinend seine Mutter hasst.....

Freu mich schon total aufs nächste kapi........

LG Nici

Von: abgemeldet
2008-07-29T13:28:27+00:00 29.07.2008 15:28
Deine Story is echt total schön.........
Vielleicht erzählt er Lina ja auch irgendwann vo seinen problemen.....
Und irgendwei find ich das auch scheiße wie Lina sich ihm gegenüber verhalten hat......
Is der das irgendwei peinlich sich mit Kio blicken zu lassen oder was???
Voll gemein......
Und der Oliver is ja mal voll ätzend......ihhh.....
Hoffe es get bald weiter......bin echt toal gespannt ob die zwei das auf die Reihe krigen.....
Freu mich schon aufs nächste Kapi....

LG Nici
Von: abgemeldet
2008-04-20T10:44:15+00:00 20.04.2008 12:44
Yup,
ein bisschern kurz, aber was solls.
Der Vergleich mit den Zicken und dem Enkaufszentrum war witzig.
Der Bio-Unterricht erinnert mich aber an was -_-°
Aber wenn mich so'n Lehrer so blöd ansprechen würde, hätte ich mich wohl mehr geärgert, als Kio.
Mann, ist der verknallt.
Deutlicher hättest du es, glaube ich , wirklich nicht mehr darstellen können. Jedes zweile Wort, das er denkt, ist Lina. Das ist total süß^^
Seine Eiersucht bei Oliver kam auch gut rüber,
ebenso wie die Tatsachen, dass er Lina gerne für sich möchte und dass sie probleme hat, sich festzulegen.
Die Sache, dass er die Hausaufgaben noch eintragen wollte und deswegen stehen geblieben ist, finde ich etwas seltsam.
Jeder andere hätte das einfach im nächsten Raum emaht und Lina un d Oli hätten ja trotzdem vorbei kommen können.
Nja, auch nicht so schlimm.
Bin gespannt, wie die Sache weiter geht und wie sich Lina in Sachen Freund auskekst.
Also, schreib bald weiter!
Deine Shask
Von: abgemeldet
2008-04-05T14:47:40+00:00 05.04.2008 16:47
Ich find' gut, dass du hier ende gemachthast, denn es würde, denke ich, der angehenden Beziehung der beiden schaden, wenn's jetzt zu schnell ginge. Dieses nja im grunde Liebesgeständnis war sehr süß, romantisch und schon beschrieben. Ich mag solche ausdrücke wie "Geruch der Nach", das ist genauc die richtige Art Stil für mich.
Problem Oliver badarf wohl noch einer Lösung, der scheint ein ziemlicher A*** zu sein, vor allem, dass er das mit dem Französisch so übertirieben bringt.
Fand ich zumindest.
Dass Kio etwas traurig ist, dass Lina ihn mehr oder weniger verleignet hat, kann ich auch verstehen, aber vielleicht kommt das noch.
Diese Mutter ist echt eine Katastrophe.
Und der Vater auch.
bei ihrem eigenen Leben scheinen sie völlig vergessen zu haben, dass sie einen Sohn haben, der sie braucht und der unter ihnen leidet, aber manche Menschen sind einfach so. Das erklärt irgendwie auch seinen recht erwachsenen Charakter.
Außerdem wirkt er, nachvollziehbarer Weise, etws zynisch. In Richtung: Was habe ich auch besseres erwatet? Es muss wohl so sein. Ich hoffe da kommen noch einige Gefühle von ihm und irgendwer kommt hin und haut dem Weib eine runter.
Ich zum Beispiel *fg*
Einzige Kritik: Du hast ein paar Tipp- und Rechtschreibfehler mehr als sonst, vielleicht solltest du's noch mal durchgehen.
Schreib bald weiter!
hdl
deine Shask


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