Love is a freak von _Zoe ================================================================================ Kapitel 2: Von alter Zeit ------------------------- Hallo...das ist also das 2. Kapitel. Ich habe das gefühl das es auch weider etwas...langatmig geworden ist,aber es ist nunmal ein Überleitungskapitel,denk ich. danach kommt eins mit Lina und Kio. ^^ Viel Spaß beim Lesen :) **************** „Hallo Schätzchen, habe noch ein Geschäftsessen, wir sehen uns also morgen. Du kommst zurecht. Küsschen Mama “ Bleib mir bloß vom Hals! Küss doch fremder Kragen aber behalte dein Schnauzerchen bei dir! Wenn ich nur daran denke… Man das regt mich auf und wetten Lina sagt ab? Sie hat kalte Füße bekommen und will nun doch nicht mehr? Das wäre der krönenden Abschluss dieses Tages und ein super Start ins verlängerte Wochenende. Wie ich mich schon freue. Ich klicke die anderen restlichen Nachrichten an und überfliege sie. Unwichtig. Zu Linas Sms, ich öffne sie und lese: „Hallo Kio. Ich habe gehört, dass die Schwimmhalle übers Wochenende eine Sonderaktion plant. Sie soll heute sogar noch bis nach Mitternacht geöffnet haben. Velina“ Ich lese die Nachricht lieber zweimal. Will sie heute etwa noch mit mir dorthin oder was? Ich bin skeptisch. Meine Finger tippen wie von allein meine Frage ein. „Und…du möchtest heute da hin?“ Verschicken. Einen Moment später erhalte ich die Antwort. „ Du hast mich doch gefragt.“ In der Tat ich hatte sie nach einer Verabredung gefragt, aber ohne dabei speziell an nächtliches Schwimmen zu denken. Mir soll es nur recht sein. Ein flegelhaftes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Ja, mir soll das wirklich nur Recht sein. Ich sah auf meine Uhr und bemerke, dass es bereits 15 Uhr ist. Wenn ich die Zeit einplane die ich noch brauche, zum essen, duschen, rumtrödeln und hingehen zur Halle….ich tippe „18.Uhr an der Schwimmhalle.“ ein und sende sie. Drei Stunden, ich glaube das reicht und ich richte mich vom Bett auf. Mein Magen knurrt laut und ratet mir dringend einen Blick in den Kühlschrank zu werfen, oder in die Mikrowelle falls meine Mutter an mich gedacht haben könnte. Egal wo ich nachschaue überall finde ich nur gähnende Leere. Kann man sich das vorstellen ein Haushalt mit Fernseher, PC, Radio, Dusche und allem was man sonst so brauch – aber kein Essen? Egal was, ich will was zu beißen und nichts, wirklich nichts, noch nicht mal ein erbärmlicher Krümel ist da? Ein letzter Versuch, ich schaue im Vorratsschrank nach, ich hoffe wenigsten das er seinem Namen gerecht wird. Gähnende Leere, abermals. Ich merke wie ich leicht verkrampfe. Plötzlich fällt mir ein Zettel auf, der an einer leeren Waschpulverpackung geklebt ist. Eine Notiz von meiner Mutter? Kann nicht sein!? So schnell wie ich den Zettel abziehe kann ich nicht mal gucken. Die gekrakelte Schrift ist eindeutlich die meiner Mutter, wenn sie in Eile ist. Doch der Inhalt der Worte ist enttäuschend, was erwarte ich überhaupt. Vor mich hin murmelnd lese ich die Notiz vor. „Memo: Kio daran erinnern einkaufen zu gehen.“ Das erklärt warum ausgerechnet hier an der Waschpulverpackung dieser Zettel hängt. Meine Mutter kann in vielem unzuverlässig sein, aber nie in ihrem Outfit, das muss sitzen und wenn sie dafür 3 Maschinen am Tag waschen muss. Sei der Fleck noch so winzig und erst mit einer Lupe zu erkennen, er fliegt in dem Moment in dem sie ihn als unperfekt befindet, in die Wäsche. Ironie in der schönsten Ausführung, sie wollte mich wissen lassen, dass ich einkaufen zu gehen habe, damit essbares im Haus ist. Zu spät werte Mutter. Dein geliebter Sohn steht bereits mit einem großen schwarzen Loch vor diesem verfluchten Schrank und liest DEINE Selbsterinnerung. Klar, das nächste Mal gucke ich zuerst in diesem Schrank, dann spare ich mir das suchen. Ich knalle den Schrank zu. Dann muss ich unterwegs halt meinen Magen beruhigen. Er beklagt sich lauthals, aber was kann ich dafür. Dann zum nächsten Punkt Duschen. Ich betrete das kaltblaue Bad, passend zu meiner Stimmung denke ich mir. Nun ziehe mir mein nachtschwarzes Shirt über den Kopf. Nebenbei entledige ich mich von meinen Schuhe und schiebe sie beiseite. Der Spiegel in dem ich mein Ebenbild erkenne zeigt, dass ich gestern eindeutig zu wenig Schlaf abbekommen habe, denn ich werfe mir einen trägen Blick zu. Zu den Schuhen gesellt sich nun meine dunkle Hose. So ohne Klamotten sehe ich und das ganz ohne Übertreibung, ziemlich gut aus. Von meinem Gesicht ist nicht die Rede, sondern viel eher von meinem schlanken Gesamtbild, ich wirke nicht knochig oder schmächtig aber auch nicht machomäßig. Ich bin etwas trainiert und meine Waden sind straff. Meine Arme sehen aus als könnte ich damit locker einem Kerl richtig gut die Fassade erneuern. Nicht das ich das machen würde, das ist unter meiner Würde. Lieber einen Moment Fassung bewahren, während der andere am Austicken ist, und man kommt gut und ohne weiter Komplikationen weg. Mein Blick sucht auf der Badewannenablage ein Haarshampoo, den Rasierer, den dazu gehörige Schaum und Zahnpasta. Das Komplettprogramm. Was habt ihr erwartet? Ich bin schließlich verabredet. Ihr würdet auch nicht ungepflegt zu einem Date gehen…das nehme ich jedenfalls stark an. Ich drehe den Hahn auf kalt, nehme den Kosmetikkram mit in die Dusche, und entkleide mich restlos. Kaltes Wasser läuft mir über die Schulter und scharf ziehe ich die Luft ein. Der erste Moment ist der kälteste, dann ist es angenehm. Apropos angenehm. Ich denke ich dusche mich jetzt allein weiter also husch raus hier, wartet bis ich fertig bin. Oh- ihr dachtet nicht wirklich oder? So, ging doch zügig, ich bin fertig. Ich schaue auf meine Uhr und realisiere, dass die Zeit nicht wesentlich fortgeschritten ist. Nun ist es 16 Uhr. Alles läuft nach Zeitplan. Ich bewege mich in mein Zimmer und öffne verschiedene Schubladen, gezielt ziehe ich Handtücher und meine Badehose heraus. Sie ist gefärbt in ein dunkles Marienblau und hat auf der Rückseite zwei Hosentaschen, wäre der Stoff nicht fürs Wasser geeignet, hätte sie als richtige Hose durchgehen könne. Ich fasse in Schublade und ziehe noch andere hervor, aber die Farben passten nicht, eine in gelb und eine in schwarz, die mir schon gefallen hätte, aber als ich die weißen Herzchen entdeckte, war es mit dem Gefallen vorbei. Ich holte meine etwas größere Sporttasche hervor und versuche das mitzunehmende hineinzuknüllen. Passt und wenn nicht wird es passend gemacht. Nach einigem nachhelfen hatte ich alles was ich brauchte. Ein prüfender Blick zur Uhr sagte mir, dass ich in Ruhe trödeln konnte. Ebenso betont langsam verließ ich die Wohnung, den Wohnungsblock, meine Straße. Unterwegs hielt ich beim Bäcker an und kaufte mir zwei Bolognesebrötchen, ein paar Normale zum mitnehmen, damit das Frühstück schon gesichert war und im anschließenden würde ich später einkaufen gehen. Jetzt war er zu voll. Im einschläfernden Tempo näherte ich mich der Schwimmhalle. Obwohl ich mir größte Mühe gegeben hatte zu Trödeln und zu Bummeln war es erst kurz nach fünf als ich mein Treffpunkt erreichte. Ich erwartete nicht, dass sie um diese Zeit da sein könnte. Wer erscheint schon zu einer Verabredung eine Stunde vorher? Zehn Minuten waren vertretbar, aber eine Stunde vorher? Ich Depp, dafür hätte ich noch ein paare Minuten länger duschen können. Ich lief auf den Eingang zu, vor dem Bänke platziert wurden waren, in der Absicht mich auf einer dieser niederzulassen um auf Velina zu warten. Eine Person saß bereits, das Gesicht in den Armen verborgen, die Beine angezogen. Ich brauchte einen Moment bis ich begriff, dass Lina schon am Treffpunkt war. Denn sie war diese sitzende Person. Ich hob meine Augenbraue, merkwürdig. Wortlos setzte ich mich neben sie ohne dass sie aufsah. Was machte sie schon viel zu früh hier und in einer solchen bemitleidenswerten Position. Sie wirkte wie eine Auster, so abgeschottet sah sie aus. Ihr Farbtopf von braunen Haaren bedeckte ihre Schultern insgesamt wirkten sie aber zerzaust und durcheinander. Neben ihr stand ebenfalls eine Sporttasche, in der sie wohl ihre Mitbringsel hatte. Ich lehnte mich zurück und schürfte dabei mit meinen Schuhen auf den Boden. Velina schreckte auf und sah mich erschreckt an. Ihr Blick war trüb und die sonst so stechenden grünen Augen blickten verwirrt aus dem Gesicht. „Kio… Bist du schon lange hier?“, fragte sie schließlich und rieb sich mit ihrem Handrücken die Augen, als ob sie geweint hätte. „Wohl nicht so lange wie du.“, gab ich zurück. Mein Blick sah sie forschend an und ich fuhr fort. „Seit wann warst du hier?“ Lina legte den Kopf schief und sie schien zu überlegen, um mir antworten zu können. „Seit einer Stunde?“, sie lächelte, „Ja, in etwa eine Stunde.“ Ihr Lächeln war aufgesetzt. Jedem Blinden wäre das aufgefallen, Irgendwas war vorgefallen. Als sie nicht weiter sprach, beschloss ich es aber auf sich beruhen zu lassen, es ging mich nichts an. Einen Moment schwieg ich noch bis ich vorschlug rein zugehen. Velina nickte und faltete sich auseinander, griff nach der Tasche neben sich und folgte mir. Mir fiel auf das es noch relativ leer war. Nirgendwo liefen Horden von Kleinkindern oder Senioren herum, was darauf hindeutet, dass die Kurse des Schwimmclubs für dieses Wochenende auf Eis gelegt waren. Velina und ich näherten uns dem Schalter. Die Theke war dekoriert mit weißem Sand und Muscheln, die einzeln hingelegt wurden waren. Im Hintergrund waren Netze aufgehängt, an denen Badehosen und Anzüge aber auf Bikinis befestigt waren. Sie standen wohl zum Verkauf. Ebenso die vielen verschiedenen Schwimmbrillen und Sonnencremes, die heute niemand brauchte. Draußen war es ein frischer Frühlingstag, die Sonne hatte sich noch nicht blicken lassen, dafür fühlte man den Wind umso deutlicher. Der Himmel sah auch nicht nach Gutverheißen aus. Eher demotivierend und frustrierend. Eintönig grau in grau, ich denke das ist passend beschrieben. Die ältere Frau hinter dem Schalter sah von ihrer Lieblingszeitschrift auf. Ihre Miene verzog sie zu einem strahlenden Lachen als sie uns sah. Dabei bildeten sich Falten oder nein besser Schluchten, die sich über das ganze Gesicht zogen. Sie war definitiv nicht mehr die Jüngste, das verriet auch ihr Haar. Die ausgewaschene Kaltwelle, die sie beim Frisör hatte 35 Euro kosten lassen, bewirkte auch nicht mehr das was man erwartete. Schlapp hingen sie ihr vom Kopf. Doch dafür strahlten ihre Augen umso mehr. Sie schien sich wirklich zu freuen, doch auch das war mir in der Zwischenzeit egal geworden. Die Frau zog sich ihren blauweißgestreiften Kittel und ihr Namensschildchen zurecht, musterte erst mich und dann Velina. Im Anschluss brach sie in lauter Begrüßung aus. „Kio!! Das ist ein Vergnügen- das ich dich hier noch einmal sehe!“, rief sie und wollte mich schon über den Thresentisch hinweg umarmen. Ich blieb bewegungslos. „Ich möchte ein Ticket- ich schaute Lina an- für wie lang?“, sich wirkte verwundert über meine Nichtreaktion im Bezug auf die stürmische Begrüßung der Schalterfrau. Dann riss sie sich aus ihrem Nichtverstehen und zuckte mit dem Schultern. Die alte Frau mischte sich ein und leicht lächelnd meinte sie, dass es einen Rabatt für Paare heute gäbe, in Kombination zum Mitternachtsschwimmen. Sie zwinkerte zu Velina. Lina Augen wurden groß und sie wollte schon erklären, dass wir nur Bekannte sind, als ich anfing die Situation richtig zu stellen. „Wir sind kein Paar.“ Ich betonte das Wort >kein< besonders und warf der Verkäufern einen vielsagenden Blick zu. Sie verstand und ihr Gesichtausdruck wurde ernster. Velina entschied sich erstmal für ein verlängerbares Stundenticket und bestellte auch eines für mich. Die ältere Frau drehte sich an ihre kleine Kasse und tippte einen Zahlenbetrag ein. Ein Klingen ertönte und sie wendete sich wieder zu uns. „Dann macht das...4,50 Euro.“, sie setzte ein gezwungenes Lächeln auf, so wie sie es mir schon so viele unzählige Male gezeigt hatte, dann legte sie zwei Schlüssel vor uns, die ich nahm. Ich drehte ihr den Rücken zu und deute Lina mir zu folgen. Das tat sie auch. „Bettie Warm?“, fragte sie leise als wir in die Kabinenzone kamen. „Kanntest du sie, die Frau eben?“ Velina sah nur meinen Rücken, denn ich wollte ihr nun nicht ins Gesicht sehen. Ich wollte nicht den besorgten Ausdruck in ihren Augen lesen, ich wollte nicht dass sie sich um meine Probleme kümmerte. Mir entfloh ein Seufzer und schwer hob sich meine Brust, fast so als schnürte mir jemand den Brustkorb zu. „Ich kannte sie, nun nicht mehr.“, gab ich ihr etwas kalt und rau zurück. Dabei hatte ich das Gefühl, das Lina mich noch einen Moment ansah bevor sie in die Kabine ging. „Bis gleich.“, sagte sie und ich hörte nur noch ein Klappen und sah wie die Tür sich schloss. „Ja. Bis gleich.“, antwortete ich und zog mich ebenfalls in eine Kabine zurück. Ehrlich, so hatte ich mir meine Verabredung nicht vorgestellt. Das Wetter war mies, die Stimmung gedrückt und wir beide haben bereits jetzt schon, eine Einsicht in die Welt des anderen bekommen. In uns war von Anfang an zu lesen, wie in einem offenen Buch. Ich hoffe das nächste Kapitel gehörte ihr und mir. Ich trat hinaus in den nassen Flur. Die Fliesen glitzerten vom Wasser und ich hörte wie die Dusche ging. Ich sah auf meine Schließfachnummer 183 und trat an den Regalen vorbei, bis ich zu meinem Fach kam. Still betrachtete ich es. „Wie in alten Zeiten…“ nuschelte ich und schloss mein Fach auf. **************** Und noch mehr Fragen! Wie stehen die Peronen zueinander? Ich versuche sie im Laufe euch noch etwas zu erklären aber erstmal müssen viele Rätsel und Fragen da sein *lach* Mal sehn wie es wird! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)