Love or Death von Vampire-Hero ================================================================================ Kapitel 1: Grausame Erkenntnis ------------------------------ Vielleicht kennt ihr den Roman von Jean-Paul Tapie“Zehn kleine Unschuldlämmer“. Wenn nicht verpasst ihr trotzdem nichts von der FF, da ich eine eigene für sich abgeschlossene Geschichte geschrieben habe. Als ich das Buch gelesen hatte, wollte ich es nicht unbedingt so enden lassen, wie es dort war, weswegen ich die Story nach meinem Wunsch umgeschrieben habe und wie ich glaube das es noch enden könnte. So genug von mir, ich wünsche euch noch viel Spaß bei der Story: Love or Death -------------- Pascal war jetztvollkommen von Angst ergriffen, selbst wenn er das, was geschah, kaum glauben konnte. Entsetzt blickte er sie an. Seine Blicke wanderten von einem zum anderen, als ob er herausfinden wollte, bei welchem er am ehesten auf mitleid stoßen würde. „Hey Jungs, ich war es nicht!“ heulte er. „Ich schwöre es! Hört damit auf! Ich war es nicht!“ Steve und Remi blickten sich wortlos an, ehe sie sich wieder zu dem windenden Jungen umdrehten. Pascal beteuerte immer wieder, dass sie ihn losmachen sollten und dass er unschuldig war. Doch niemand sonst außer ihm kam in Frage, um Franck umgebracht zu haben. „Halt die Klappe“ zischte Steve ihn an. „Glaubst du wirklich wir fallen auf dein Gewinsel herein, damit du ne Chance hast noch welche umzubringen?“ Dass nicht mehr viele übrig waren, musste hier nicht extra erwähnt werden. Schließlich blieben nur noch Remi und er selbst übrig. Und das wusste Pascal. Scharf betrachtete Steve den flehenden Jungen und ignorierte gekonnt sein Betteln. Seit Sebastian umgebracht worden war, konnte Steve einfach keinem trauen. Denn wäre es leichtsinnig gewesen, den Mörder nicht unter den eigenen Reihen zu vermuten. Bis auf… Egal ob es jetzt auf sein Begehren zurückzuführen war oder seinem Gefühl, das ihm sagte, das Remi unschuldig war. Und deswegen hatte er ihm nicht nur seine Gefühle offenbart, sondern auch Vertrauen zu ihm aufgebaut. Er wollte alles versuchen um Remi zu schützen und sah dadurch alles andere als Gefahr für den jungen Romancier an. „Ähm Steve“ meldete sich Remi zaghaft zu Wort. „Was gibt’s?“ wollte Steve wissen. „Vielleicht sagt er die Wahrheit“ mutmaßte Remi. „Überleg doch mal. Wenn das hier wirklich das grausame Schauspiel eines Romans ist, dann müsste Franck noch leben. Und Pascal hatte für einige Morde wasserdichte Alibis. Ich erinnere dich nur an Rick.“ „Mhm…“ „Was ist wenn wir mit unserer Theorie falsch lagen“ überlegte Remi weiter. „Wenn es nach den Briefen zwar so aussieht, wie nach dem Kriminalroman von Agatha Christi, aber es dennoch nicht ist. Vielleicht will der eigentliche Mörder uns dazu treiben, selbst jemanden umzubringen.“ Dabei glitt sein Blick zu Pascal, welcher ihn ängstlich und mit einem tränen aufgelöstem Gesicht anblickte. Remi konnte dabei nur schwerlich sich vorstellen, wie Pascal jemanden umbrachte. Und dann noch auf solch perverse und krankhafte Weise. „Meinst du?“ fragte ihn Steve. Am liebsten hätte er Pascal wirklich umgebracht. Wenn er damit Remi schützen konnte, würde er wirklich über Leichen gehen oder gar sein eigenes Leben geben. Deswegen wollte er keine Fehler machen, die das Leben seines Geliebten aufs Spiel setzte. Seit er hier auf der Insel ankam und diesen jungen Mann immer näher kam, hatte sich Steve langsam in den zurückhaltenden, aber klugen und charmanten jungen Mann verguckt. Und die Nächte welche sie zusammen verbracht hatten, erregten ihn selbst jetzt noch. „Hey Jungs, könntet ihr mich vielleicht wieder losmachen?“ fragte Pascal hoffnungsvoll, als er Remis Erklärung hörte. Auch wenn Pascal ihn nur für ein zurückhaltendes, aber doch recht attraktives Mauerblümchen gehalten hatte, so war er dem jungen Schriftsteller mehr als dankbar, das dieser Partei für ihn ergriffen hatte, „…“ Steve blickte stumm zu Pascal, ehe er sich wieder an Remi wandte. Wenn es nach ihm ginge, würde er dem ganzen ein schnelles Ende setzen. Doch wollte er es nicht einfach so alleine Bestimmen, weswegen es an Remi hing, wie es nun weiter ging. „Nein“ entschied Remi sachlich. „Wir werden dich nicht töten.“ Pascal atmete erleichtert auf. „Aber wir werden dich auch nicht losbinden.“ „Was!“ Pascals konnte sein Unglauben nur schwerlich verbergen. „Was soll denn der Mist? Ich habe niemanden umgebracht! Ihr müsst mir glauben!“ „Pha“ schnaubte Steve abfällig aus und kniete sich vor Pascal hin. Auch wenn er mit ihm lieber etwas anderes gemacht hätte, gab Steve nach und holte stattdessen ein Leinentuch aus seiner Tasche. Mit diesem knebelte den jungen Feuerwehrmann. „Lass ihn uns in den Keller bringen“ schlug Steve vor und schulterte sich das zappelnde Bündel. „Dann sehen wir mal weiter.“ „Mhm“ nickte ihm Remi stumm zu. Auch wenn er Pascal nur ungern so hilflos sah, da ihm ein Gefühl sagte, das hier etwas nicht stimmte. Etwas musste er übersehen haben, nur er konnte sich nicht erklären was. Zumindestens wurde nicht noch ein weiteres Menschenleben geopfert. Nachdem sie den Jungen in den Keller abgelegt hatten und die Tür hinter sich verschlossen, ohne auf seine gedämpften Wiederworte einzugehen, machten sie sich auf den Weg nach oben, in ihr gemeinsames Schlafzimmer. „Jetzt sind nur noch wir beide übrig“ meinte Steve leise. Er setzte sich mit dem jungen Romancier auf ihr gemeinsames Bett und nahm den kleineren Körper in seine Arme. Genoss die Ruhe, welche kurz herrschte und die angenehme Wärme des anderen Jungen, welche bei ihm eine wohltuende Wirkung hatte. „Auch wenn es nicht die beste Situation ist in der wir uns befinden, doch muss ich dir was gestehen Remi.“ Steve fiel es nicht leicht diese Worte zu sprechen. Doch wer wusste schon, wie lange ihm noch Zeit blieb sie auszusprechen. Auch wenn er hier sein Ende finden würde, wollte er dem jungen Mann in seinen Armen wenigstens gestehen, was er für ihn fühlte. Und wenn es ginge vor diesem wahnsinnigen Mörder retten. „Ich habe mich schwer in dich verliebt“ fuhr Steve ruhig fort. Blickte dabei ernst und entschlossen in die dunkelblauen Augen vor sich. „Und das ist mir bisher nicht einmal passiert. Bei dir, Remi und ich würde gern so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen.“ „Steve“ entgegnete Remi gerührt. Auch wenn es nicht einer der romantischsten Situationen war, wenn man die sieben Leichen bedachte, einen möglichen Verdächtigen der sich nur drei Stockwerke tiefer befand und es keine Möglichkeit gab mit der Außenwelt in Kontakt zu treten, war der junge Romancier von Steves Aussage wirklich bewegt. Zumal er dieselben Gefühle für ihn entwickelt hatte. „Schön“ meinte Remi leise und kuschelte sich näher an den muskulösen Körper vor sich. „Weißt du Steve, ich habe mich nämlich auch in dich…“ Ein Rumpeln ließen beide aufhorchen. Das kam eindeutig von der Küche. Und die befand sich nicht unweit vom Keller. Konnte es sein, das Pascal es geschafft hatte zu fliehen? Auch Steve horchte auf und verstärkte seinen Griff um Remi, ganz so als befürchtete er, dass jeden Moment ein ungeheures Monster in ihr Zimmer stürmen könnte und ihm seinen Geliebten entreißen könnte. Dann folgte Stille, die noch unheimlicher war, als der Krach. Verunsichert blickte Remi zu Steve, der ihm vertrauensvoll zunickte. Mit einem letzten aufmunternden Blick löste sich der junge Mann von Remi und stand dann auf. „Ich wird mal kurz nachsehen“ meinte Steve entschlossen und ging zur Tür. „Warte hier auf mich, ja? Ich bin gleich wieder zurück.“ Damit verschwand Steve und ließ Remi zurück, welcher leicht zweifelnd die Tür anschaute. Richtig wohl fühlte er sich gerade nicht, denn was war wenn jemand hier ins Zimmer kam, der nicht Steve war? Wäre Remi dann in der Lage sich zu verteidigen? Jetzt verfluchte sich Remi innerlich, das er nicht darauf bestanden hatte, mit Steve mitzugehen, damit sie nicht getrennt waren. Schließlich hatte es immer kurz danach einen Toten gegeben, wenn sie nicht zusammen blieben. Und die Vorstellung, dass Steve nicht mehr zurückkehren würde, weil ihm etwas passiert wäre, schmerzte Remi innerlich. Nein, lieber an etwas anderes denken, sagte er sich und rückte näher an das Fenster heran, um somit mehr Freiheit zwischen sich und der Tür zu haben. Nervös versuchte sich Remi abzulenken und auf erfreuliche Gedanken zu kommen. Dabei sah er sich ein wenig um und blickte sich mal kurz im Zimmer um, ehe er nach draußen sah und dann wieder zur Tür, welche er im Auge behielt. Als er wieder nach draußen blickte, fiel sein Blick auf den Pool welches sich hinter dem Haus befand und von seinem Zimmer aus gut zu sehen war. Remi hätte fast wieder seinen Blick gehoben und zur Tür geschaut, als etwas seine Aufmerksamkeit verlangte. Ein Mann schwamm im Poolbecken. Jedenfalls würde man das im ersten Augenblick sagen. Doch als Remi genauer hinsah, erkannte er diesen fast kahlgeschorenen Hinterkopf. Und als sein Blick weiter wanderte, sah er wie die Arme des Jungen auf dem Rücken zusammen gebunden waren. „Oh nein“ stieß Remi erschrocken aus und wich vom Fenster zurück. Pascals Leiche trieb leblos auf der Oberfläche. Zumindestens sah es von hier oben so aus, weshalb sich Remi davon überzeugen wollte. Und vielleicht schaffte er es noch den jungen Mann aus dem Becken zu holen. Wenn er da mal nicht zu spät kam. Auf jedenfall wollte Remi wenigstens versuchen, ob man Pascal noch helfen konnte oder ob bei ihm jede Hilfe zu spät kam. Der junge Romancier drehte sich um und verließ eilend Schrittes das Zimmer. Als er dabei am Bett vorbei kam, fiel sein Blick auf einen Zettel, welcher auf der blauen Decke lag. Vorhin lag er noch nicht dort. Oder hatte er ihn bisher nicht wahrgenommen? Egal, Remi konnte sein ungutes Gefühl kaum noch verbergen. Es war mehr als unheimlich, wie sich jemand hier zutritt verschafft haben soll und ihm diese Nachricht hinterlassen hatte, obwohl er dieses Zimmer nicht verlassen hatte? Mit zittrigen Fingern nahm Remi den Brief und öffnete ihn. Dabei las er geschockt die Zeilen, wodurch er die Bestätigung hatte, das Pascal tot war. Wie hoch war wohl die Chance, dass der Feuerwehrmann noch lebte, nachdem er diese Nachricht hier gelesen hatte? Gleich null. Achte Strophe Drei kleine Unschuldlämmer, die hatten einen Streit. Das eine musste untergehen, da waren’s nur noch zwei. „Aber wer…“ murmelte Remi langsam verzweifelt und blickte von der Nachricht auf. War es etwa noch nicht vorbei? Gab es noch jemanden hier auf der Insel, der sie einen nach den anderen abschlachtete oder lag die Lösung zu nahe, als das er sie hätte sehen können? Sollte Steve gar der Mörder sein und Remi hatte es bisher nicht bemerkt. Zu sehr hatte er sich auf den Kriminalroman von Zehn kleine Negerlein verschanzt und wie die Geschichte dort ablief. Doch hier gab es einige Abweichungen. Zwei vermutliche Verdächtige die für die Morde in Frage kamen, waren jetzt tot. Und nur noch er und Steve blieben übrig. Apropos. Wo war Steve noch gleich? Sagte er nicht, dass er kurz mal runter gehen und nach sehen wollte? Mit klopfendem Herzen und anhaltendem Atem begab sich Remi zur Tür. Bevor er sie allerdings erreichte, blieb er abrupt stehen und blickte sich im Zimmer um. Nicht das er kein Vertrauen zu Steve hatte, doch irgendwie beschlich ihn eine Angst das bald etwas passieren würde. Deshalb wollte sich Remi so gut es ging ausrüsten, um dem Mörder nicht vollkommen schutzlos in die Arme zu laufen. Warum er nicht als einer der ersten sterben musste, konnte sich Remi selbst nicht erklären. Auch wenn er größer als die durchschnittlichen Männer war, fehlte ihm doch die Kraft und Stärke die zum Beispiel Sebastian, Marc, Bruno, Franck oder… auch Steve hatten. So durchsuchte er schnell das Zimmer und fand bloß in dem Kleiderschrank eine Eisenstange welche man aus seiner Halterung nehmen konnte. Entschlossen griff Remi nach der Stange und fand eine weitere Nachricht, die mit einer Schlaufe daran befestigt war. Nein, schoss es Remi flehendlich durch den Kopf. Am besten er ignorierte den Zettel und machte sich mit der Latte nach unten um nach Steve zu sehen. Wie in der Art, wenn man den Zettel nicht beachtete, passierte auch nichts. Doch das dadurch das Unglück nicht aufgehalten werden konnte, war Remi selbst klar. Also löste er den Zettel von der Eisenstange und las sich unruhig die Nachricht durch: Neunte Strophe Zwei kleine Unschuldslämmer waren ganz allein. Das eine fällt in tiefen Schlaf, da war es nur noch eins. Sollte das jetzt der eindeutige Beweis sein, das Steve dahinter steckte? Remi hatte Zweifel und doch griff er entschlossen nach dem Metallstab. Verdammt, wer außer ihnen Beiden lebte denn noch? Zudem hier niemand sonst auf der Insel war, der einen nach den anderen von ihnen ermorden konnte und dann einfach wieder verschwand. Da hätten sie ihn entweder hier auf der Insel gefunden, zumal die Frage war, wie er dann auf diesen abgelegen Ort herkam. Also blieb erst einmal bloß Steve übrig und Remi würde ihn zur Rede stellen. Leise schlich sich der junge Mann aus dem Zimmer. Unruhig blickte er sich auf dem Gang um und machte sich dann auf den Weg nach unten. Dorthin wo sie die Geräusche gehört hatten. Langsam, immer einen Fuß vor den anderen, während sich der junge Romancier vorsichtig umblickte und mit jeden weiteren Schritt eine Gefahr vermutete, die in der nächsten Ecke auf ihn lauern könnte. Remi war nicht besonders mutig, aber ein Überlebensdrang stieg in ihm auf. Er wollte bestimmt nicht hier sterben, ohne einmal den richtigen Partner gefunden zu haben. Und eigentlich hatte er ihn in Steve gesehen, weshalb er sich vergewissern musste, dass dieser kein Mörder war. Mit leisen Schritten näherte sich Remi der Küche und betrat den Raum. Zuerst besah er sich von der Tür aus, ob jemand im Raum war. Als er niemanden entdecken konnte, setzte er seinen Weg fort und hielt dabei die Eisenstange fest umklammert. Wie ein Ertrinkender nach einem Rettungsanker greifen würde. „Steve?“ rief er vorsichtig nach dem Model. Keine Antwort, dafür umfing ihn bloß Stille. Ein knarren von links, ließen Remi kurz zusammenzucken, ehe er sich umdrehte. Die Kellertür stand offen und hatte sich durch einen Luftzug von der offenstehenden Hintertür bewegt. Da überkam Remi die Frage, hatte Pascal selbst die Tür geöffnet oder steckte jemand anderes dahinter? Immerhin waren seine Arme gefesselt gewesen, wie er sich noch deutlich an die Leiche erinnern konnte, die im Pool auf der Oberfläche trieb. „Remi“ hörte er die vertraute Stimme von Steve. Direkt hinter ihm. Diesmal mit erhöhtem Blutdruck und schnellerem Pulsschlag drehte sich Remi zu ihm um. Während er sich vorsichtig zurückbewegte, ließ er den Mann vor sich nicht aus den Augen. „Was soll das Remi?“ fragte ihn Steve verwundert. „Lass die Stange los. Ich tue dir doch nichts.“ „Ach ja und was ist mit Pascal?“ fragte ihn Remi matt. „Pascal“ wiederholte Steve die Worte rauer und irgendwie emotionsloser wie Remi fand. „Ich fürchte er ist tot, Remi. Als ich in der Küche nachsehen wollte, wegen dem Krach stand die Kellertür bereits offen. Der Keller selbst war leer, weshalb ich mich auf den Weg gemacht hatte, um Pascal zu suchen.“ „Und?“ fragte Remi mit zittriger Stimme nach. „Hast du ihn gefunden? Lebt er noch?“ „Nein“ erwiderte Steve ihm ruhig. „Ich habe ihn im Pool gefunden. Er wird bestimmt nicht von alleine dort reingesprungen sein. Jemand muss ihn im Pool ertränkt haben, da seine Arme immer noch gefesselt waren. Ich habe ihn zwar rausgeholt, aber… nichts zu machen. „ Steve atmete kurz aus, ehe er mit einem sanften Lächeln zu seinem geliebten aufblickte und eine Hand nach ihm ausstreckte: „Komm Remi, sei vernünftig und gib mir die Stange.“ „Nein.“ Remi wich noch einen Stück zurück und umklammerte das kühle Metall noch stärker. Steve hatte bei seiner Erzählung so gleichgültig geklungen, als wäre es ihm egal gewesen das gerade wieder einer ermordet wurde. Also entweder hatten ihn die letzten Morde schon abgehörtet oder er war selbst der Mörder was dann sein merkwürdiges gelassenes, ja beinahe ruhiges Verhalten erklärte. „Ich will dir doch nichts tun“ sprach Steve weiter auf den Kleineren ein. Auch wenn Remi groß war für einen Mann, war er immer noch ein halben Kopf kleiner als er selbst. „Glaub mir Remi, ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren.“ „Ich…“ fing Remi langsam an. „Bitte vertrau mir. Ich könnte es nicht ertragen wenn dir etwas passiert, dafür liebe ich dich zu sehr. Du musst mir glauben Remi, ich will nur dich. Und ich verspreche dir, dass wir hier einen Weg raus finden.“ „Steve ich…“ brachte Remi leise heraus, „… ich liebe dich immer noch.“ Kraftlos ließ er die Stange fallen. Nur Steves schnelles Handeln war es zu verhindern, dass der junge Romancier dem Metal folgte und hart auf den Boden aufschlug. Zärtlich umschlang Steve den zierlichen Körper und zog Remi nah zu sich. Auch wenn es eine harte Bewährungsprobe war, doch hatten sie sie bestanden. Und es machte Steve unheimlich glücklich, das Remi ihm vertraute. Es war auch nicht viel, doch war es für den jungen Mann wie ein Hoffnungsschimmer, in dieser blutigen Zeit. Und dafür würde er alles unternehmen, um Remis Vertrauen nicht zu missbrauchen, selbst wenn er sein Leben dafür geben müsste. „Remi“ flüsterte Steve glücklich und verbarg seinen Kopf in den Lockenkopf vor sich. Wie weich doch Remis Haare waren und wie gut sie dufteten. Irgendwie fand es Steve makaber, das es an solch einem unheilvollen Ort, so etwas schönes und berauschendes geben soll. Und doch gefiel es Steve und er konnte gar nicht genug davon bekommen, Remi an sich zu drücken, über seinen Rücken zu fahren und die schmalen, aber doch stattlichen Muskeln zu erkunden. „Das Happy End sieht aber anders aus“ mischte sich plötzlich eine dritte und unbekannte Stimme hinzu. Steve spannte seine Muskeln an und hielt Remi fester und beschützender in seinen Armen, als er sich nach dem fremden Mann umdrehte. Ein Mann tauchte im Zimmer auf und blickte mit kalten Augen zu den beiden Jungs. Dabei streifte nur kurz sein Blick über Remi, bevor er sich an Steve wandte. Schade, da hatte etwas an seiner Rechnung nicht gestimmt. Eigentlich hätte einer von ihnen Tot sein müssen. Und er hatte es eigentlich so eingerichtet, dass es das schwarzhaarige Unschuldslämmchen erwischte. Doch das war nur ein kleines Detail was er schnell ändern würde. Mit einem vorfreudigem Grinsen holte er ein Messer unter seiner Jacke hervor und Ging gemächlich auf seine beiden Unschuldslämmchen zu. „Wer sind sie?“ fragte ihn Steve verwirrt und stellte sich beschützend vor Remi. Der junge Romancier wollte eigentlich protestieren, da ihr Gegenüber eine gefährliche Waffe besaß und sie nicht. Doch ging Steve nicht auf seinen Protest ein und schob seinen Geliebten stattdessen etwas weiter zurück, um ihn in Sicherheit zu wissen. „Haben sie uns hier her bestellt?“ fragte Steve weiter und betrachtete den älteren Mann, welcher immer näher kam. „Stecken sie hinter all den Morden?“ Steve bemerkte aus den Augenwinkeln noch die Eisenstange, welche Remi fallen gelassen hatte. Wenn er schnell genug war, könnte er sie erreichen und versuchen gegen den Kerl anzukommen. Hoffentlich, denn Steve hatte nur diesen einen Versuch und er wollte seinen süßen Romanschriftsteller in Sicherheit wissen und ihn nicht mit diesem Typen hier allein lassen. „Bastard“ schimpfte Steve noch, ehe er sich kurz bückte und flink mit der Eisenstange wieder aufstand. Gerade rechtzeitig, da der Mann direkt vor ihm stand und mit dem Messer ausholte. Steve duckte sich und schlug seinerseits mit dem Metall zu. Zumindestens hatte er es vor, doch der Mann hielt das Metall einfach mit seiner Hand auf und entriss Steve die Waffe. Ihm blieb nichts anderes übrig als zuzusehen, wie die Eisenstange weggeworfen wurde. Weit aus seiner Reichweite und damit unantastbar für ihn. „Lauf“ flüsterte er leise zu Remi, ohne den Mann vor sich aus den Augen zu lassen. „Verschwinde von hier Remi. Ich versuche ihn solange aufzuhalten.“ „Nein“ protestierte Remi fassungslos. „Verdammt, du sollst verschwinden“ schrie ihn Steve an, so dass sein Geliebter zusammenzuckte. Ein Fehler, den Steve bereuen sollte, da der unbekannte Mann Steves Unaufmerksamkeit nutzte und ihn in einen harten Griff zog. Ohne groß zu zögern, rammte er das Messer in Steves Magen. Bevor er es herauszog und noch zweimal zustach. „Nein, Steve!“ schrie Remi und wollte zu ihm rennen. Auch wenn alles vergebens war, doch konnte er nicht einfach zusehen, wie vor seinen Augen ein geliebter Mensch umgebracht wurde. „Verschwinde“ murmelte Steve ihm schwach zu und Blut rann aus seinem Mund. Ebenso sein Hemd war voll Blut getränkt und tropfte auf den kalten Steinfließboden herunter. Dann ließ ihn der Fremde los und Steve glitt geschwächt zu Boden. Er hätte gern zuletzt noch einmal Remis wunderbares Lächeln gesehen, als sein tränen erfülltes Gesicht, da er ihn nicht zum weinen bringen wollte. Aber allein der Anblick seines Geliebten, machte ihm den Abschied viel einfacher. Hoffentlich schaffte es Remi noch rechtzeitig von hier abzuhauen und diesem Mistkerl zu entkommen. „Remi“ nuschelte Steve noch einmal, ehe er seine Augen schloss und Finsternis ihn umgab. Mit einem siegessicheren Lächeln wandte sich Luke an sein letztes Opfer und summte vergnügt: Ein kleines Unschuldslamm blieb übrig von den zehnen. Das schnappte ich mir und versuchte es zu zähmen. 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