Last 2 know von abgemeldet
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Kapitel 1: Engel mit gebrochenen Flügeln/Angel with broken Wings
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Eine einsame Träne rann ihre Wange hinab als sie langsam am hellen Holz der
Badezimmertür hinab glitt.
Die Kacheln waren eiskalt und das Mondlicht spiegelte sich silbern glitzernd
darin wieder, malte wunderschöne Muster darauf und tauchten alles in eine
Traumwelt, für die sie jedoch keinen Blick zu haben schien. Viel zu sehr war
sie darum bemüht den letzten Rest ihrer Fassung nicht ganz zu verlieren, der
noch vorhanden war. Das letzte bisschen Stolz was ihren ganzen Überlebenswillen
Aufrecht erhielt. Sie schloss die Augen, atmete tief ein und versuchte
krampfhaft das verräterische Brennen in ihren Augen wegzublinzeln. Doch das
war gar nicht so einfach, genauso wie das Gefühl in ihr auszublenden welches
sie schon lange begleitete, damit der Schmerz sie nicht innerlich ganz auffraß.
Und wieder Mal verfluchte sie den Tag an dem Ashlee ihr die Jungs vorgestellt
hatte, aber noch viel mehr verfluchte sie sich selbst.
In dem Moment als sie ihm in die Augen gesehen hatte und er sie angelächelte
hatte, schien die Welt, einen Augenblick lang still zu stehen und alles um sie
herum nichtig zu werden. Schien in weite ferne zu rücken.
In diesem Moment war ihr Schicksal geradezu besiegelt. . Alles hätte so einfach
seinen können, hätte er sich doch nur als Arschloch entpuppt. Doch das war er
nun mal nicht und so hatte ihre Qual begonnen. Wie eine Sucht war er gekommen,
eine Sucht von der sie nicht mehr loskam auch wenn sie es wollte. Eine
liebevolle Geste, ein Blick oder auch nur ein Wort waren besser als jeder Trip,
umso schlimmer die Nachwirkungen.
Umso mehr traf sie der Schock als sie Monate später aus den Medien erfuhr, dass
er eine Freundin hatte. Tagelang stand sie neben sich. Schlief nicht, aß nicht,
war gedanklich weit weg oder am weinen. Letzteres allerdings nur wenn niemand es
sah. Tage und Nächte verbrachte sie einsam auf dem Friedhof. Saß alleine auf
der Bank unter dem Sternenhimmel mit einer Zigarette in der Hand und lauschte
dem Rauschen des Windes in den Baumwipfeln. Doch das alles änderte nichts an
der Tatsache, dass sie da war wenn etwas nicht stimmte und er sie brauchte. Dann
wenn die anderen aufgaben und nicht mehr an ihn rankamen, war sie da. Er war
dankbar und schätzte sie auf seine Weise. Er liebte sie zwar nicht, aber sie
genoss jeden Augenblick den sie zusammen verbrachten. Auch wenn die Gewissheit
da war, dass er nie so empfinden würde wie sie, vermisste sie die Tage an denen
er nicht bei ihr war. Heute, war der 19.9., sein Geburtstag und der für sie
wahrscheinlich schlimmste Tag seit langem. Dabei hatte sie es ja selbst so
arrangiert, also dufte sie sich auch nicht beschweren.
Es klopfte und sie hörte Chris? Stimme von draußen: „Chaya? Kleine? Alles
okay? Bitte mach die Tür auf, ich mach mir Sorgen!“ langsam stand sie auf,
zögerte einen Augenblick ehe sie schließlich öffnete. Die Tür wurde beinahe
schon aufgerissen und Chris erschien. Hastig schloss er die Tür hinter sich und
so drang nur noch der dumpfe Lärm der Party zu ihnen herein. Jetzt standen sie
sich beide im Halbdunkeln gegenüber und nur der Mond tauchte sie sanft in sein
Licht. Langsam streckte er die Hand aus, berührte beinahe schon zärtlich ihre
Wange und wischte die letzten Spuren ihrer Tränen hinfort. „Was machst du nur
für Sachen, hm?“ fragte er leise und lächelte sie liebevoll an. Sie zuckte
die Schultern. „Er hat sich so darüber gefreut und na ja...“ erwiderte sie
kleinlaut und versuchte krampfhaft nicht in Tränen auszubrechen, bei dem
Gedanken daran was sie ihm geschenkt hatte. Chris Lächeln erstarb dennoch
nicht. Das blonde Mädchen vor ihm war schon etwas Besonderes. Seit dem Moment,
wo sie sie kennen gelernt hatten, mochte sie jeder- auch Mikel. Sie fauchten
sich zwar gegenseitig meistens an, aber wenn einer ihr zu nahe kam, entwickelte
selbst dieser einen geradezu gefährlichen Beschützerinstinkt.
Richie lebte bei ihr seine kindlichen Phasen aus und ließ sich trösten, wenn
er Heimweh hatte. Jay war ihr großer Bruder und kam immer dann zu ihr, wenn er
Beziehungsprobleme hatte mit denen er zu keinem sonst wollte. Aber die die
engste Bindung zu Chaya baute ungewöhnlicherweise Izzy auf. Der sonst so wilde
Amerikaner schien geradezu fasziniert von ihr zu sein. Vielleicht lag es an der
Gegensätzlichkeit der Beiden. Denn Chaya war klein, blond, engelsgleich und
absolut süß. Sie strahlte eine Naivität, Unschuld sowie Verletzlichkeit aus,
die allerdings täuschte. Hinter dem Engel verbarg sich oft ein frecher kleiner
Teufel mit einem sehr losen Mundwerk, welches zu einer starken Persönlichkeit
gehörte. Und dennoch war sie im Gegensatz zu Izzy wirklich vernünftig, ernst
und ruhig. Zumindest auf den ersten Blick wie Chris festgestellt hatte. Genauso
wie bei Izzy polarisierten hier die gegensätzlichen extreme, wobei sich hier
allein in der Optik die Gute Seite offenbarte.
Nachdenklich sah er sie an: „Ja, er hat sich gefreut, aber zu welchem Preis...
“
Chaya lächelte schwach: " Ach, hör auf Chris, du weißt selbst, wie lange er
sie nicht gesehen hat. Hast du ihn nicht strahlen sehen??“
„Natürlich hab ich das, ich bin ja nicht blind. Aber der Preis dafür ist zu
hoch. Ich sehe doch wie du leidest. Vergiss Izzy endlich, bevor er dich kaputt
macht!“ Sagte er ernst. Chaya lächelte immer noch, vergrub die Hände in
ihren Taschen, aber es war ein trauriges Lächeln: „das hab ich doch schon
versucht, aber erfolglos wie man sehen kann. Ich bin zufrieden damit, sowie es
jetzt ist. Wenn sie nicht da ist und er Zeit für mich hat, wir Spaß haben. Das
reicht mir doch schon. Ja es wäre schön, wenn...aber es ist nun mal nicht so.
Also freue ich mich über das was ich habe.“
Chris seufzte, seit dem er Chaya vor ungefähr 6 Monaten heulend auf der Treppe
gefunden hatte, kümmerte er sich um sie. Jeder hier wusste um ihre Gefühle
für Izzy, außer jenem selber. Der schien es nicht zu merken, obwohl es fast
schon offensichtlich war. Wenn man sie kannte. Und Izzy kannte sie am besten.
Mikel interessierte es nicht wirklich, so hielt er sich raus. Richie hatte es
natürlich mitbekommen, wusste aber nicht wie er sich verhalten sollte. Jay
wusste es ebenso, war er doch der erste unter ihnen, der sie zuerst kannte durch
Ashlee. Laut Chris Wissen hatte es wohl einige Gespräche zwischen Chaya und Jay
gegeben, doch er hatte irgendwann aufgegeben, weil Chaya eh nicht auf ihn
hörte.
Dennoch war er immer der erste dem auffiel, wenn mit der deutschen was nicht
stimmte. Ashlee war Chayas beste Freundin, doch hatte auch sie es aufgegeben
Chaya zur Vernunft bringen zu wollen. Es hatte eh keinen Sinn.
Ja und am Schluss war da noch er selber. Als er damals nach hause kam von einem
Besuch seiner Eltern, hatte er sie alleine und schluchzend auf der Treppe vor
der Wohnungstür gefunden. Er wusste das Izzy sie gebeten hatte ihn zum
Flughafen zu fahren, da Carly einen Unfall gehabt hatte. Nach einem blick auf
die Uhr (es waren gerade noch 2 Stunden bis zu Izzys Abflug und niemand wusste
wann er wieder kam) und Izzys Fluchen innerhalb der WG (er bringt den
Unfallfahrer um, der Carly was getan hat), war Chris dann klar warum sie hier
saß und weinte. Still und leise weinte, denn sie war noch nicht drinnen
gewesen. Ab da hatte er sich um sie gekümmert. Wann immer er merkte, dass es
ihr schlecht ging, nahm er sie zur Seite und versuchte sie zu trösten oder
aufzuheitern, sowie jetzt in diesem Moment auch. Sie wischte die Tränen
endgültig weg: „Weißt du Krümel, es wäre einfacher und verständlicher,
wenn du etwas älter wärst und es mich zu dir gezogen hätte!“ Er nahm sie in
die Arme: „Weißt du Schatz, das Leben hat Gründe warum es welche Wege geht
und Entscheidungen trifft. Aber was immer ab jetzt auch kommt, ich bin da und
ich helfe dir, ich hab dich doch gern!“ er widerte er. Sie lächelte schwach
und schniefte: “ich dich auch...“ sie holte Luft: “okay, jetzt geht `s
wieder...“ sie warf einen Blick auf die Uhr: „ich muss ohnehin gehen. ich
fahre noch 4 Stunden und muss morgen wieder hinter dem Tresen im Laden
stehen!“ Sie war froh einen Grund zu haben, die Party verlassen zu können.
So musste sie Izzy und Carly nicht die ganze Zeit ertragen. Chris schüttelte
den Kopf und zog ihr den Autoschlüssel ab: “ich hab vorhin mit deiner
Schwester telefoniert. Du musst morgen nicht arbeiten .Außerdem hast du zuviel
getrunken...und dann lasse ich dich nicht fahren...“
In diesem Moment als er das sagte, sah sie ihre einzige Fluchtmöglichkeit
schwinden. Eine Nacht mit Izzy und Carly würde sie nicht ertragen: „Sehe ich
für dich betrunken aus?“ fragte sie und öffnete die Tür. Chris schüttelte
den kopf: „Nein, das nicht. Trotzdem, du bist emotional total fertig und ganz
nüchtern eben auch nicht mehr!“ entgegnete er als er neben ihr aus dem Bad
trat.
„das ist mir egal! Aber ich überlebe keine Nacht mit denen beiden vor meiner
Nase“ diese Reaktion war ein wenig heftiger gekommen als sie es wollte. Die
Blondine senkte den Kopf: “Es tut mir leid, Krümel. Ich wollte dich nicht
anfahren. Aber ich…ich...“ sie war schon wieder den Tränen nahe und
wahrscheinlich war es das, was sie am meisten ärgerte. Diese Hilflosigkeit vor
sich selber und nicht von ihm wegzukommen, obwohl sie wusste das er sie sonst
irgendwann wahrscheinlich ins Grab bringen würde.
Bis heute hatte sie bei Izzy im Bett geschlafen, das war normal und wenn der mal
nicht da war oder von ihr zu gestresst war (ja so was kam auch ab und zu mal
vor!), dann schlief sie entweder weiterhin in Izzys Bett oder bei Chris mit dem
er ein Zimmer teilte. Zwischen den beiden herrschte ein fast geschwisterliches
Verhältnis. Sie wusste auch ohne dass Chris etwas sagte, dass sie bei ihm
schlafen sollte. „Wenn das dein einziges Problem ist…“ sagte er und
verstummte, da Izzy gerade um die Ecke kam. Er trug heute schwarz- weiße
Sachen, die Chaya eigentlich besonders an ihm mochte. Das war allen irgendwie
schon aufgefallen, dass es genau die Sachen waren die sie mochte. Das wusste er
auch. Um den Hals hing ein neues Dogtag, welches er von ihr zum Geburtstag
bekommen hatte. Darin war sein Badboy - Zeichen eingraviert sowie seine
Initialen und daneben war ein weiteres Zeichen zu sehen und darunter war ein C.
eingraviert. Er hatte es als C für Carly interpretiert und nach der Bedeutung
des Zeichens gefragt. Chaya hatte ihm erklärt, dass es den Gegenpart darstellte
und als Ausgleich fungierte. Die genaue Bedeutung verschwieg sie ihm aber.
Dennoch waren ihr die Blicke, der anderen nicht entgangen. Denn jeder unter
ihnen wusste, das es sich bei diesem Zeichen um das Zeichen handelte, welches
sie sich in wenigen tagen stechen lassen wollte und es bedeutete Engel. Izzy
wusste nichts von ihrem Termin im Tattoostudio, sie hatte den anderen das
Versprechen abgenommen es ihm nicht zu sagen, weil sie allein gehen wollte und
er sie nicht gelassen hätte.
„Hier seid ihr, ich hab euch schon überall gesucht!“ er blieb abrupt
stehen. „Stimmt was nicht? Süße, Du siehst nicht gut aus...“ stellte er
dann mit besorgtem Blick fest. Chaya fuhr sich durch das lange Haar, sie war
immer noch blass und wusste nichts zu sagen, da die Tränen schon wieder
verdächtig nach oben drängten. Chris bemerkte es rechtzeitig und kam ihr zur
Hilfe. „Ihr geht´ s nicht so gut, der Alk macht sich auf nüchternen Magen
bei ihr bemerkbar. Sie hatte eben ein date mit der Kloschüssel…“ sagte er
schnell, woraufhin sie nickte.
Denn es war keine Lüge, sie hatte vorhin versucht ihren Kummer zu ertränken.
Die Betonung lag hierbei auf dem Wort VERSUCHT! Es war komplett gescheitert,
der Alkohol schlug nicht an. Ihr war nur total übel geworden.
Izzy, selbst nicht mehr ganz nüchtern, sah sie mit einem mal besorgt an:
“Süße, warum sagst du denn nichts?“ er nahm sie liebevoll in den Arm und
in ihr tobte wieder alles. Wollte ihn, sträubte sich und flehte ihn an >hör
auf lass das bitte, sonst machst du alles kaputt...<
„Bleibst du eben kurz bei ihr, ich müsste da was klären?“ bat Chris ihn
nun und war im nächsten Moment auch schon verschwunden. Chaya sah ihm nach und
verfluchte ihn, im gleichen Zug sah sie ihre Chance gekommen es ein weiteres Mal
zu versuchen, da Izzy nichts wusste und sie Chris eben heimlich ihren Schlüssel
wieder aus der Hosentasche gezogen hatte. Sie räusperte sich: “Ich hab nichts
gesagt, weil Du Geburtstag hast und ich nicht wollte das Du dir Sorgen
machst!“
„Aber das ist doch Unsinn. Ich mach mir aber Sorgen. Immerhin hast du mir
Carly hergeholt...“ und da war es wieder dieses Wort, nein dieser Name, den
sie so hasste. Dennoch nickte sie lächelnd: „Das hab ich doch gern gemacht.
Mach dir bitte keine Sorgen!“
„Wenn es meinem Engel schlecht geht, muss ich mich doch um ihn kümmern sonst
kann er irgendwann nichts Gutes mehr für mich tun!“ Izzy drückte ihr einen
Kuss auf die Stirn. Chaya löste sich leicht: “Wo ist dein schatz
überhaupt?“ erkundigte sie sich und sah sich um wie ein Kind das man bei
etwas verbotenem erwischen könnte. „Carly? Die unterhält sich mit Mikel!“
erwiderte er und nahm ein Schluck aus seinem Glas, das nur noch halb mit
Jägermeister gefüllt war.
Die Blondine überlegte einen kurzen Moment und entschloss sich es jetzt noch
mal zu versuchen. Jetzt war die einzige und letzte Möglichkeit hier
wegzukommen: „Izzy, es tut mir echt leid. Aber ich muss los, ich fahre noch 4
Stunden und muss morgen ab 9:00uhr im Laden sein!“ sagte sie und schaute ihn
schuldbewusst an. Zum einen war es eine dreiste Lüge und sie log ihn nie an,
zum anderen tat es ihr wirklich leid ihn an seinem Geburtstag allein lassen zu
müssen, aber er hatte ja Carly und ihr Fehlen würde daher wahrscheinlich nicht
viel ausmachen. Er sah sie entsetzt und enttäuscht an: “Was? Das kannst du
nicht machen Chaya. Ich hab mich so gefreut, dass du da bist. zumal du erst
meintest du könntest gar nicht kommen...“ sagte Izzy. Sie war kurz davor ihm
nachzugeben, sie konnte nicht anders wenn er so war. Allerdings drängte auch
alles in ihr nach Flucht, sie wollte weg. In diesem Moment kam Chris wieder und
damit war jeder Fluchtversuch erfolglos gescheitert: „Also Mr. Gallegos wir
freuen uns ihnen mitteilen zu können, dass wir ihnen das beste Zimmer im
US-Trans-international zur Verfügung stellen können.“ Sagte er und drückte
dem Amerikaner Mikels Zimmerschlüssel in die Hand.
„das Zimmerpersonal ist gerade dabei und bereitet alles für ihren Einzug vor.
Frühstück wird morgen um 10 Uhr serviert! Wir wünschen ihnen einen angenehmen
Aufenthalt im US-Trans-International“ fügte Chris hinzu und grinste. „Hey,
du bist der beste Alter!“ Izzy sprang ihn vor Freude fast an. Im nächsten
Moment war er bei Carly um ihr die Neuigkeit zu verkünden.
Chaya sah Chris fragend an: “Wie hast du Mikel dazu bekommen?“ fragte sie.
Chris zuckte die Schultern: “Er kam von allein. Hat gemeint, er kann ja
schlecht zusehen wie du vor die Hunde gehst!“ sie zog fragend eine Augenbraue
hoch: „Ist der krank oder so? Oder besitzt Mikel Johnson, doch so was wie ein
Herz?“ Chris nahm sie in den Arm: “ Nein er sagte. Moment ich zitiere Dafür
ist sie mir eine große Packung Aspirin schuldig und ein Essen!“
Die Blonde drehte sich halb zu Chris um: “Ein Date?“ fragte sie schockiert.
Chris lachte: “Nein, du musst kochen!“ beruhigte er sie. Erleichtert atmete
Chaya aus: “Puh, ich dachte schon!“ im nächsten Moment gähnte sie.
„Maus, du gehst jetzt ins Bett!“ bestimmte er und schob sie in sein Zimmer.
Dort war es aufgrund der Party ausnahmsweise ordentlich. „Schlaf schön, ich
komme auch bald. Ich helfe Richie nur eben in Mikels Zimmer.“ Mit diesen
Worten war er weg. Sie sah ihm nachdenklich aber lächelnd hinterher: “Chris,
du bist der Engel, nicht ich. Ich wüsste ehrlich nicht wo ich ohne dich jetzt
wäre.“ Murmelte sie leise und stieg aus ihren Jeans und Top. Sie kramte in
ihrer Reisetasche, die in der Ecke stand und holte ihr Schlafzeug raus. Ein
schwarzes Top mit Spaghetti-Trägern und die dazu passenden schwarzen Panties.
Sie zog die Panties über und stutzte mit einem Mal. Bedachte argwöhnisch das
Top in ihren Händen, sie zog die Nase kurz kraus und atmete ein. Keinen
Zweifel, an ihrem Top heftete der Geruch von Izzy. Eine Mischung aus
Axe-Body-Spray und dem Duschgel was er immer benutzte. Das ganze wurde
unterlegt mit ihrem eignen Parfüm, dennoch stach der männlich herbe Geruch
eindeutig heraus. Sie überlegte einen Moment, woher das kam. Sie hatte die
Sachen doch erst vor 2 Tagen gewaschen. Dann fiel ihr ein dass sie die Sachen
gestern Nacht getragen hatte und in seinen Armen heute Morgen aufgewacht war,
dicht an seinen Brustkorb gekuschelt. Vermutlich hatte der Seidenähnliche Stoff
den Geruch angenommen.
Chaya seufzte leise, zog ihren BH aus und schlüpfte in ihr Top. Als sie es
gerade glatt strich, öffnete sich die Tür hinter ihr. Die Blondine fuhr herum
und sah sich im nächsten Moment Carly gegenüber. Die dunkelhaarige
Amerikanerin mochte sie nicht, dass wusste Chaya schon lange und konnte es sogar
irgendwie verstehen. Wäre sie an Carlys Stelle würde sie das vermutlich
ähnlich sehen, zumindest was sie anging. Der Freund in einem anderen Land und
dann dauernd ein Mädchen bei ihm, was sie nicht kannte oder nur flüchtig.
Carlys Theater wegen der Fans war Chaya allerdings schon immer schleierhaft
gewesen Das gehörte nun mal einfach dazu, aber vielleicht verstand und
tolerierte sie das auch nur, weil sie selbst Musik über alles liebte.
Carly trat in das Zimmer um die Sachen von sich und Izzy zu packen. „Seine
saubere Wäsche ist dahinten im Wäschekorb, er hat `s immer noch nicht
geschafft sie wegzuräumen!“ sagte Chaya, biss sich im nächsten Moment
allerdings auf die Lippen und beobachtete Carly weiter. Sie sollte vielleicht
ihre Klappe halten, es war nicht wirklich gut, wenn Carly wusste das Ashlee und
sie die Sachen der Jungs wuschen und hier putzten, ab und zu auch für sie
packten. Carly warf ihr einen kurzen desinteressierten Blick zu, machte weiter
und schwieg -
Chaya zuckte die Schultern und ging an ihr vorbei um ihre Sachen in die
Wäschetonne zu packen, die mal wieder überquoll. >Ich werde morgen noch
waschen, bevor ich fahre. Chris und Izzy brauchen noch die Klamotten für die
Auftritte< dachte sie sich und notierte es sich innerlich. Sie fühlte sich
genau wie Ashlee für die Jungs verantwortlich, oft zu sehr. „Warte mal…“
Carly hielt sie mit einem mal am Arm fest und musterte sie kalt. Chaya starrte
sie verwirrt an: „Was?“ Die Nasenflügel der amerikanischen Schönheit
weiteten sich leicht: „Du…“ sie atmete tief ein. „…riechst nach
ihm!“ stellte sie dann fest und in ihren Blick trat so was wie Hass und Wut.
>Scheiße! < fluchte Chaya in Gedanken, sie wusste auch so wen sie mit IHM
meinte. „Ähm…“ sie suchte nach den passenden Worten und wiedermal
wünschte sie sich sehnlichst all ihre Englischen Worte wären mit einem Mal
weg, so wie das ab und zu bei Izzy vorkam, wenn der sie aus der Fassung brachte.
Dann war sie aufgebracht wollte was sagen und schwupp, war kein einziges
englisches Wort mehr da und sie begann auf Französisch zu fluchen, was ihn zum
lachen veranlasste.
Das war einer der Gründe warum sie ihm so geduldig deutsch beibrachte mit
wachsendem Erfolg. Frank war entzückt darüber, da Izzy sich bis dato
hartnäckig geweigert hatte deutsch zu lernen im Gegensatz zu Richie, der alles
verschlang was er kriegen konnte.
Aber ihr Wunsch blieb ihr in diesem Fall verwehrt, weil ihr Englisch inzwischen
zu gut war. Jetzt saß sie in der Patsche: >Die macht dich kalt, Chaya! Aber du
konntest ja auch nicht hören…man schläft nicht mit einem liierten Kerl in
einem Bett, wenn du gleich mausetot bist, ist es deine eigene Schuld!< Chayas
Augen suchten instinktiv Izzys schwarzes Laken ab, auf der Suche nach
irgendeinem verdächtigen Beweis, der sie entlarven könnte. Und tatsächlich
entdeckte sie eins ihrer hellen Haare.
„Das kann ich erklären…“ erklang nun plötzlich Chris` Stimme hinter ihr
und holte sie somit in die Realität zurück. Carly wandte ihm fragend den Kopf
zu und dennoch funkelten ihre Augen den deutschen bitterböse an: „Achja? Na
dann, ich höre…“ schnappte sie bissig.
Chris blieb allerdings die Ruhe in Person und man sah ihm nicht an das die
folgenden Worte eine dreiste Lüge waren: “ich habe vorhin Izzys Handtuch, das
hier noch vom duschen lag, auf ihr Top gelegt und wollte beides in den
Wäschekorb zum waschen tun. Es muss den Geruch angenommen haben!“ sagte er
und wandte sich dann Chaya zu: „Schatz, du solltest dich umziehen. Ich mag es
nicht, wenn meine Freundin nach einem anderen Mann riecht…“ lächelte er und
drückte ihr im nächsten Moment einen kurzen aber sanften Kuss auf die Lippen.
Chaya war viel zu perplex um sich zu wehren oder anderweitig zu reagieren. Sie
nickte nur langsam beinahe schon mechanisch und beobachtete Carly immer noch.
Diese beruhigte sich: „Achso…“ knurrte diese und nahm die Tasche mit den
Sachen und ging ohne eines weiteren Kommentars.
Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, drehte sich die Blondine um.
Wütend funkelte sie Chris aus ihren Augen an, welche jetzt giftgrün
leuchteten: „Sag mal geht` s dir zu gut oder so? Morgen denken die alle wir
sind ein Paar, weil dieses Weib` ne Klatschbase ist…“ fuhr sie ihn nun an.
„Was sollte ich denn machen?“ blaffte er zurück. „was anderes hätte sie
dir eh nicht geglaubt und ich hab keinen Bock auf Stress. Erst wäre sie auf
Dich losgegangen und dann hätte sie Izzy` ne Szene hingelegt. Wobei er es
verdient hätte, man lässt keine anderen Frauen in sein Bett, wenn man eine
Freundin hat!“ wehrte sich der 17 – jährige weiter.
Chaya stemmte die Hände in die Hüfte: „Er wollte nur kuscheln, er ist
einsam. Du hast deine Familie hier, er nicht! Und mal davon abgesehen, war der
Kuss trotzdem total übertrieben!“ verteidigte Chaya Izzy aufgebracht.
Chris war sauer: „Wäre es dir lieber gewesen, wenn sie auf dich losgegangen
wäre?“ fragte er schroff, er konnte nicht verstehen wie Chaya Izzy immer noch
verteidigen konnte wonach er ihre Gefühle bereitwillig mit Füßen trat und es
tat ihm weh sie so leiden zu sehen.
Sie zuckte die Schulter, stapfte an ihn vorbei: “Solange ich nur neben ihm
schlafe und nicht mit ihm, ist doch alles in Ordnung. Ich weiß gar nicht, warum
du dich so aufregst. Aber mal davon abgesehen, wäre er derjenige der sich
dafür vor Carly zu verantworten hätte, weil er mit ihr in einer Beziehung
ist- nicht ich!“ entgegnete sie und kroch in sein Bett. Er musterte sie einen
Augenblick lang, wie sie dort saß. Klein und in sich gekauert, die Arme um die
Beine geschlungen, und mit gesenktem Kopf und wütend vor sich hinstarrte. Mit
einem Mal verstand er es dann, ihre Wut war ein hilfloser Versuch nicht daran zu
Grunde zu gehen. Ein letzter verzweifelter Schrei, sich selbst zu beschützen.
Er seufzte: „Manchmal glaube ich, du hast Gefallen daran gefunden zu
leiden…“ sagte er sanft
Sie sah ihn mit einem Mal an und er wäre beinahe zurückgezuckt, ihre Augen die
eben vor Wut noch giftgrün waren, leuchteten jetzt in einem traurigen grau:
Langsam zog sie die Decke hoch: „Vielleicht, so merke ich wenigstens das ich
noch am Leben bin und meine Gefühle noch nicht tot sind, denn wären sie es
nicht würde ich nicht mehr Leben wollen. Ich will keine lebende Marionette
sein!“ erwiderte sie leise. Ihre Antwort schockierte ihn, schockierte ihn
dermaßen heftig, das er sich erstmal setzen musste. Langsam ließ er sich auf
der Kante des Bettes nieder. Sah sie nach einer ganzen Zeit an: „Du liebst ihn
sehr, hm?“ fragte er.
Sie sah ihn nicht an, starrte auf Izzys Bett in dem er heute Morgen noch
friedlich geschlafen hatte. „Er ist der einzige Grund, warum ich noch am Leben
bin, warum ich noch Sinn darin sehe hier zu sein und mich zu quälen. Denn mein
ganzes weiteres Leben ist sinnlos, genauso wie meine Existenz wenn du ehrlich
bist….“ Er sagte eine ganze Weile nichts, ließ ihre Worte sacken, dass
war harter Tobak.
Irgendwann stand Chris auf: “Schlaf jetzt, Süße!“ er drückte sie sanft in
die Kissen und umarmte sie noch mal, eher er das Licht löschte und das Zimmer
verließ.
Draußen auf dem Flur atmete er durch, allmählich wurde das beängstigend. Er
wusste schon immer wie schlecht es ihr ging, aber so schlecht?
Er musste dringend mit Izzy reden, doch heute nicht mehr. Dafür war dieser
nicht mehr nüchtern genug und dann endeten solche Gespräche in einem Desaster.
Als Chris gegen 3:30Uhr sein Zimmer betrat schlief Chaya bereits. Leise zog er
sich aus und kroch lautlos zu ihr ins Bett. Nachdenklich betrachtete er die
Blondine, die sich unruhig hin und herwälzte bis sie an ihn gekuschelt lag.
Deutlich meinte er den Namen Izzy aus ihrem Mund hören zu können. Das
Mondlicht glitzerte auf ihren Wangen. Feine Rinnsale zogen sich dort entlang,
scheinbar hatte sie im Schlaf geweint, wie so oft wenn sie nicht bei dem
Amerikaner war.
Chris seufzte, ihn hatte das Gespräch vorhin nicht losgelassen. Sie hatte es
wirklich nicht leicht. An ihrer Stelle hätte er bereits aufgegeben. Ihre
Familienprobleme waren zu krass und dann auch noch eine unerwiderte Liebe für
die sie aber dennoch alles tat und das nur aus einem erdenklichen Grund. Ihn
glücklich zu sehen. Jede/r andere hätte in ihrer Situation versucht die
Beziehung von Izzy zu zerstören, wo sie eh schlecht lief. Sie jedoch nicht,
eher im Gegenteil. Sie ermutigte ihn zu immer neuen Taten, wenn Carly sauer war.
Zu immer neuen Verrücktheiten, die Carly liebte.
Chaya gab sich damit zufrieden mit Izzy befreundet zu sein. Sie war darum
bemüht ihn glücklich zu sehen, auch wenn das selbst bedeutete, dass sie litt.
Irgendwie bewunderte Chris sie für die Stärke Carly jedes Mal aufs Neue in
Izzys Arme zu treiben, selbst allerdings daneben zu stehen und sich still und
leise an jene Stelle zu wünschen. Nichts sehnlicher als das.
Der Blondschopf rutschte ein Stück hinunter, zog die Decke bis zum Kinn und war
im nächsten Moment über seinen Gedanken eingeschlafen.
Kapitel 2: Beautiful Lies
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Am nächsten Morgen erwachte sie, weil etwas sie an der Nase kitzelte. Sie
blinzelte kurz und schloss im nächsten Moment die Augen wieder, geblendet von
dem hellen Sonnenlicht, welches ins Zimmer schien. Nach etwa einer halben Minute
entschloss sich Chaya, die Augen ein weiteres Mal zu öffnen. Als sie sich ein
wenig an alles gewöhnt hatte, hob sie matt den Kopf. Mikel schnarchte laut und
einvernehmlich am anderen Ende des Zimmers, während Chris neben ihr völlig in
der Decke und diversen Kissen vergraben war. Lediglich sein blonder Wuschelkopf,
schaute aus dem ganzen Stoff heraus. Während sie sich langsam aufrappelte,
machte sich der Alkohol- Ertränkungsversuch von gestern Nacht mit einem dumpfen
Ziehen bemerkbar. Sie überlegte einen Moment, ob sie sich wieder hinlegen
sollte, entschied sich dann aber dagegen. Denn schlafen konnte sie eh nicht
mehr, schon gar nicht bei Mikels Regenwaldabholzungsversuchen. Vorsichtig
krabbelte sie über Chris hinweg, ein etwas schwieriges Unterfangen, um diesen
nicht zu wecken. Bei Izzy war das bei weitem nicht so schwierig, da dieser tief
und fest schlief, wenn er einmal eingeschlafen war und nicht merkte wenn sie
aufstand. Es war erst einmal vorgekommen, dass er ihr verschwinden bemerkt hatte
und das auch nur, weil sie über eine Tasche geflogen war die am Boden vor dem
Bett stand. Dabei hatte sie sich lang gelegt und das so laut, dass es bestimmt
Meilenweit zu hören gewesen war. Daraufhin war Izzy beinahe an einem
Lachanfall erstickt. Bei Chris war es wie gesagt nicht so einfach. Dieser war
meistens schon wach, wenn man es auch nur wagte zu husten.
Leisen Schrittes verließ Chaya das Zimmer und ging auf direktem Weg ins Bad.
Dort angekommen langte sie fast automatisch in ihr Beauty-Case und zog eine
Bigbox Aspirin heraus. Hastig drückte sie eine Tablette aus der Packung und
spülte sie mit etwas Leitungswasser hinunter. Einen Blick in den Spiegel wagte
sie erst gar nicht, sie wusste auch so dass sie so schlecht aussah wie sie sich
fühlte. Mit der Bigbox in der Hand verließ sie das Bad und machte sich auf den
Weg in die Küche, wo sie es dauernd rumpeln, klappern und kramen hörte. Auf
dem Weg dorthin fiel ihr auf, dass von der Party nichts mehr zu sehen war. Es
sah aufgeräumt auf und so was war für die Jungs ungewöhnlich.
Als sie am Esstisch vorbeikam, staunte sie nicht schlecht. Er war komplett
gedeckt, mit Brötchen, Croissants, Müsli, Toast Eiern und ähnlichem. Chaya
hatte eine Vermutung, die sich bestätigte als sie die Küchentür durchquerte.
Als sie die Küche betrat sah sie sich nämlich Richies Mutter gegenüber, die
damit beschäftigt war Kaffee zu kochen. Sie lächelte Chayenne breit an als sie
sie entdeckte: “Guten Morgen, Kind! Möchtest du Kaffee?“ fragte sie
lächelnd und schmiss den Filter in den Müll. Chaya nickte leicht, lehnte sich
in den Türrahmen: “Guten Morgen. Ja, das wäre sehr lieb, aber sie hätten
sich nicht die Mühe machen müssen. Ich hätte das schon gemacht.“ Erwiderte
sie schwer lächelnd und füllte einen Becher mit Kaffee, Milch und Zucker.
Mrs. Stringini winkte ab: “lass gut sein, Liebes. Du machst genug für die
Jungs…“ erwiderte sie und räumte die letzten Sachen in die Spülmaschine.
„aber sie bleiben doch zum Frühstück oder? die Jungs würden sich freuen
besonders Richie. Sie wissen doch wie sehr er sie vermisst…“ fragte Chaya
und rührte mit dem Löffel in ihrem Becher.
Richies Mutter schüttelte den Kopf: „Heute nicht Kind, erstens haben alle
gestern lange gefeiert und werden dementsprechend gelaunt sein und zweitens ist
heute Markt, da wollte ich hin. Ich habe einiges zu besorgen. Könntest du
Richie bitte sagen, dass er sich melden soll sobald er wach ist?“ Chaya nickte
und trank einen Schluck Kaffee. „Natürlich.“
„Danke…“ die Amerikanerin hastete eiligst durch die Küche und ging an ihr
vorbei aus der Tür. „Und lass dich nicht so hängen wegen Izzy. Männer sehen
erst spät, wer wirklich gut für sie ist und Izzy braucht generell ja immer
etwas länger. Also Kopf hoch!“ sie klopfte ihr noch mal kurz auf die
Schulter und war mit diesen Worten im nächsten Augenblick auch schon
verschwunden. Eine verwirrte Chaya blieb allein in der Küche zurück. War ihr
das so deutlich anzusehen, oder war das der berühmte mütterliche Instinkt???
Hatten den alle Mütter auch ohne, dass man das leibliche Kind war? Oder hatte
Richies Mum einfach nur diese Gabe entwickelt aufgrund der Tatsache dass ihre
Kinder nicht die leiblichen waren? Sollte es so sein, war das eine
bemerkenswerte Eigenschaft.
Sie grübelte noch eine Weile immer mit der Angst, dass ihre Gefühle doch zu
deutlich sichtbar waren.
Aber wäre es IHM dann nicht schon aufgefallen?
Oder ignorierte er das absichtlich? Eigentlich war das nicht seine Art, er
konfrontierte einen immer mit dem was er dachte und fühlte, ausgenommen vor der
Presse. Da zeigte er die Fassade die alle sehen sollten und die er zu
repräsentieren hatte.
Sie seufzte leise und starrte betrübt in ihre Tasse.
In diesem Moment hörte man etwas klappern. Sie hob leicht den Kopf. Im
nächsten Moment hörte sie nackte Füße, die über den Flur liefen und sich
der Küche näherten. Jene schließlich erreichten. Langsam glitt ihr Blick die
eindeutig männlichen Beine hoch, über die Shorts hinweg zum Bauch. Noch
während sie dies tat versetzte die Richtigkeit ihrer Vermutung sie selbst in
Erstaunen. Kaum hatte sie jedoch den Bauch erreicht, war sie darum bemüht
nicht knallrot zu werden. Sie war bei weitem nicht prüde. Eigentlich kannte sie
diesen Körper vor sich bereits auswendig (bis auf wenige Stellen). Sie konnte
genau sagen wie lang jedes einzelne Tattoo war, hatte sie es mit den Fingern oft
genug nachgefahren. Wie sich die Haut anfühlte, wo Muttermale vorhanden waren,
welcher Muskel sich weiter ausgebildet hatte oder nicht. Und dennoch würde sie
sich wohl nie daran gewöhnen, wenn er so unvorbereitet vor ihr stand mit nicht
wirklich viel Stoff am Körper.
Chaya grinste leicht in ihre Tasse rein, sie musste dran denken, wie Jay bei
ihrer ersten gemeinsamen Nacht verzweifelt versucht hatte Izzy zu erklären, das
er in ihrer Gegenwart unmöglich nackt schlafen konnte.
<<<<<<<<wenn der nackt schläft, garantiere
ich für nichts mehr. Entweder bin ich morgens gestorben oder er ist Carly
fremdgegangen! <
„klärt das unter euch, ich schlafe eh!“ erwiderte sie. Izzy wandte sich zu
Jay:“Ha, also doch!“
Chaya sah Ashlee immer noch flehend an, diese räusperte sich: “Aber mich
stört es Izzy, da du hier auch nachts durch die Gegend wandelst. Es wird ja
nicht zuviel verlangt sein mal eine Nacht seine Hose anzubehalten!“ sagte sie
dann. Chaya atmete erleichtert auf, sie hatte es endlich geschafft sich wieder
aufs Bett zu ziehen.
„Also schön…“ gab Izzy dann nach.
<<<<<<<>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<
„Man ist das kalt….“ Brummte die Blondine zitternd und zog ihre Decke bis
zur Nase. Es war Anfang Januar und eiskalt. Es schneite draußen in dicken
Flocken und in der WG war heute die Heizung ausgefallen. Izzy lächelte leicht:
“Magst du zu mir unter die Decke kommen? Du bist eh schon dauernd am husten
und es ist wirklich kalt.“ Fragte er und hob seine Decke ein Stück an. Heute
hatte er zu den Shorts noch eins seiner Shirts an. Sie sah ihn mit großen Augen
an, Chaya hatte eh schon immer ein schlechtes Gewissen wegen Carly. Aber um
nichts auf der Welt wollte sie darauf verzichten bei ihm im Bett zu schlafen,
denn nur dort schlief sie komischerweise wirklich ruhig und vor allem tief.
„Darf ich das denn??“ fragte sie leise mit beinahe kindlicher Stimme. Er
nickte grinsend: „natürlich, sonst würde ich dich ja nicht fragen!“
Jetzt begann sie ebenfalls zu grinsen: „ui toll!“ quietschte sie vergnügt.
„wie süß!“ Izzy mochte es wenn sie so war. Sie war zwar in vielen Dingen
sehr ernst und erwachsen, aber die kindliche Seite in ihr brach immer wieder
ganz plötzlich und unerwartet durch. Im nächsten Moment sog er hörbar die
Luft ein: „Gott du bist ja eiskalt!“ zischte er gepresst als ihre Füße
sein Bein berührten und ihr linkes Bein sich leicht zwischen seine schob.
„Sei vorsichtig ich brauch das aufwärts noch ne weile!“ er grinste.
„Keine Sorge, weiß ich!“ zwinkerte sie und schob ihren Arm unter seinem
durch, kuschelte sich an seinen Brustkorb. Er zog die Decke hoch, legte die ihre
über seine eigene. Von Chaya war nicht mehr wirklich viel zu sehen außer ein
wenig der blonden Haare. Ihren warmen Atem spürte er selbst durch den Stoff.
Aber er stellte gerade fest, dass ihr Arm um ihn geschlungen war. So konnte er
sie nicht kraulen „übrigens war es schön das du heute bei dem Auftritt
warst, das hat mir ne Menge bedeutet!“ sagte er leise und überlegte
krampfhaft wie er an ihren Arm kam ohne sie groß auspacken oder bewegen zu
müssen. Als er das sagte, begann ihr Herz freudig zu pochen.
„Schon okay, du weißt doch dass ich komme, wenn ich kann.“ Murmelte sie an
seiner Brust und war schon kurz vorm einschlafen.
Er schwieg sagte nichts mehr, er grübelte noch immer wie er an ihren Arm kam.
Doch als er feststellte dass dies wohl nicht gehen würde ohne sie zu wecken,
entschied er sich einfach die Strecke zu verlegen. Seine Hand ruhte eh auf ihrer
Taille. Langsam fuhr seine Hand über den Stoff hoch bis zur ersten Rippe und
wieder runter bis zum Hüftknochen. Während er dies tat, den Stoff unter den
Fingern spürte, fiel ihm sofort auf das sie sich ganz anders anfühlte als
Carly. Generell. Wärmer, weicher. Wenn er sie ansah schien sie immer im
hellen Licht zu strahlen, ihre Augen leuchteten beinahe magisch und sagten
immer etwas anderes. Und dann kam ihm eine Frage in den Sinn, die Jay ihm vor
ein paar Tagen gestellt hatte: „Was fasziniert dich eigentlich so an der
Kurzen, dass du wie ausgewechselt bist? Sie kann sich Dinge rausnehmen für die
du uns, Ashlee ja sogar Carly erwürgen würdest. Vor allem was ich sehr komisch
finde, du hast eine Freundin und stellst Besitzansprüche, wenn ich es nicht
besser wüsste, würde ich sogar sagen du bist eifersüchtig!“ hatte Jay
gesagt und spielte damit darauf an, dass Richie den einen Abend beim DVD gucken
auf Chayas Schoß gelegen hatte und sich von ihr den Kopf hatte kraulen lassen.
Izzy war später gekommen, weil er noch Aufnahmen hatte. Als er das gesehen
hatte, war er Türknallend in sein Zimmer verschwunden, hatte alles und jeden
angebrüllt und Richie fast eine Reingehauen. Selbst Chaya hatte er
angebrüllt, die hatte ihn allerdings ausgelacht. Er solle nicht kindisch sein,
Richie hätte Heimweh und war so was wie ein kleiner Bruder für sie.
Izzys Hand fuhr immer noch bedächtig über Chayas Taille hinweg, hatte aber
inzwischen sein Werg unter ihr Top gefunden, da der Stoff ihn beim kraulen
störte.
Auf Jays Frage hatte er erst nach langem grübeln eine Antwort geben
können.“ Sie ist anders. Ganz anders, was besonderes…“ Jay hatte die
Stirn gerunzelt. : „Du stehst auf sie?“ Izzy hatte nicht verneint, aber auch
nicht bejaht. Er hatte geschwiegen „aber sie ist nicht wie die Mädchen auf
die du sonst stehst. um es mal so zu sagen, sie ist nicht so dirty wie sie sein
müsste um bei dir eine Chance zu haben“ führte Jay seinen Gedanken aus.
„Sie ist ein Engel, aber nicht im herkömmlichen Sinn, Dieser Überzeugung
bin ich bereits, aber in diesem Engel steckt soviel mehr. Wenn sie wütend ist
oder sich aufregt leuchtet ein Feuer in ihren Augen, das heller ist als alles
andere. Ihre Zunge kann schärfer sein als jeder Dolch oder jedes Schwert. Sie
kann so sanft, geduldig, vernünftig, ernsthaft sein und doch kommt ihre
verrückte, wilde ungestüme Seite raus. Die Seite die gebändigt werden
will.“
Jay hatte daraufhin gegrinst: “Ein wilder Engel oder wie?“ „ Das trifft
es schon. Sie fordert mich heraus, bringt mich dazu Dinge zu tun die ich
normalerweise nie tun würde. Aber im gleichen Zug, wenn ich wütend bin. Ein
Satz, eine Geste oder ein Blick und sämtliche Wut in mir verraucht. Es ist als
könnte ich den Einfluss den sie auf mich hat nicht kontrollieren…“ Jay
hatte auf diese Worte nur genickt und dann hatten sie das Gespräch abgebrochen,
weil Ashlee und Chaya zur Tür reinkamen.
Nachdenklich betrachtete Izzy ihr Gesicht, während seine Finger noch immer
bedächtig über ihre weiche Haut hinweg fuhren. Ja sie war ein Engel, aber ein
wilder. Sich ihrer Fähigkeiten und ihrer Wirkungen nicht bewusst. Wild,
ungestüm, stark und dabei so verletzlich und sensibel…
Als er sie so zum ersten Mal dort berührte, war sie rot geworden und stellte
sich schlafend.Rührte sich nicht einen Millimeter, solange bis er eingeschlafen
war und selbst danach kam sie nicht zur Ruhe. Er hatte wirklich geglaubt sie
schliefe, dennoch konnte sie danach nicht mehr wirklich schlafen. In ihr tobte
das schlechte Gewissen und das begehren nach ihm und führten unerbittlich einen
Kampf gegeneinander.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<reiß dich zusammen. Seine Freundin ist nebenan. Außerdem geht
es ihm nicht gut<
Sie nickte unmerklich, versuchte die Berührung seiner Hand dann zu ignorieren.
„Na komm, erzähl `s mir. Oder soll ich raten? Du hattest Zoff mit Carly
stimmt`s?“ Sie sah ihn an. Jetzt erst wandte er ihr den Kopf zu, sah sie nun
seinerseits erstaunt an: „Woher weißt du das?“ Ein Lächeln erschien auf
Chayas Gesicht: „ich kenne dich. Außerdem ist es nicht schwer. Gestern warst
du total Happy, hast gestrahlt wie die Sonne persönlich und 8 Stunden später
siehst du aus als würde die Welt untergehen…“
Izzy seufzte und sah wieder aus dem Fenster: „Ich hatte mich eigentlich
gefreut den Abend auf meine Weise mit ihr ausklingen zu lassen…“ sagte er.
Das war bitter. Chaya schluckte unmerklich, bemühte sich darum sich nichts
anmerken zu lassen. Sie wusste was Izzy damit meinte. Zumal er jemand war, der
seine Sexualität voll auslebte und ungern auf sie verzichtete, allerdings
absolut treu war, wenn Carly nicht da war.
Trotz dieser Erkenntnis nickte sie und hörte weiter zu wie er erzählte,
während sie weiter an ihrem Kaffee nippte: „Jedenfalls kaum kommt sie aus
meinem Zimmer und kaum das wir allein sind, kriegt sie auf einmal voll den
heftigen Eifersuchtsanfall…“ Unverständnis zeigte sich auf Izzys Gesicht.
Frauen waren für ihn ein Rätsel, besonders Carly. Die einzige die er verstand
war Chaya und das auch nur weil sie ihm direkt sagte was los war.
Chaya hatte eine böse Vorahnung: „Warum?“ fragte sie. Ihr hatte die
Tatsache nicht gefallen das dies passiert war kaum das Carly von ihr und Chris
gekommen war.
Er sah immer noch aus dem Fenster, kraulte sie aber nach wie vor. Unruhig tapste
die Blondine von einem Bein aufs andere während sie weiter zu hörte.
Izzy seufzte: “ach sie spinnt mal wieder rum, das übliche…“
Chaya zog eine Augenbraue hoch: „Also eine andere Frau? Wer ist es diesmal?“
fragte sie, obwohl sie die Antwort zu kennen glaubte. Ihre Stimme klang leicht
gereizt, es hatte schon öfter Auseinandersetzungen zwischen Izzy und Carly
gegeben. Izzy war ein Player, er flirtete ungeniert. War aber absolut treu.
Für ihn stand das an erster Stelle. Carly war rasend eifersüchtig und stresste
schon allein bei irgendwelchen Fan Fotos, obwohl dazu überhaupt kein Anlass
bestand. Ja, klar es gab Dinge wo Chaya auch eifersüchtig reagierte,
allerdings immer nur im Verborgenen. Nämlich dann, wenn sie bemerkte wie
irgendein Mädel sich ernsthaft für Izzy zu interessieren begann und er es
nicht blickte, das er Beute werden sollte. Dann mischte sie sich öfter ein und
holte ihn weg, musste im Nachhinein aber erklären, dass irgendwer ja auf ihn
aufpassen müsse wenn Carly nicht da war. Aber diese Auseinandersetzungen
zwischen Carly und Izzy waren ziemlich böse und der Sänger war im Nachhinein
immer total fertig mit den Nerven. Das äußerte sich dann so, dass die anderen
es in Form von schlechter Laune abbekamen. Während Mikel und Jay
zurückfauchten, waren Chris und vor allem Richie die Leidtragenden. Chris
wusste sich zu wehren, tat das aber höchst selten, weil er im Allgemeinen doch
den Kürzeren zog und keine Lust hatte Izzys Ventil zu sein. Richie dagegen
suchte das Weite, sobald er auch nur ansatzweise spürte, wenn Izzy schlechte
Laune wegen Carly hatte. Jeder in der Band wusste, dass Chaya die einzige war
die dann an Izzy rankam, wenn dieser am ausflippen war. Vor der er sich nicht
verschließen konnte, selbst wenn er wollte. So klingelte spätestens dann
Chayas Telefon wenn Izzy Richie doch zu fassen bekommen hatte und sie nicht
vorher selber angerufen hatte. Denn Izzy wusste genau, dass Richie das
schwächste Mitglied innerhalb der Band war und sich nicht wehrte. Widerrum
wusste Richie genau, dass Chaya Izzy zur Sau machte, wenn er ihm was tat.
Trotzdem versuchte es Izzy immer wieder. Normalerweise dauerte es nicht lange
und Izzy klingelte nach einem Streit mit Carly selber bei ihr durch, es war erst
einmal vorgekommen dass dies nicht der Fall gewesen war. Denn nachts um 2:00Uhr
klingelte mit einem Mal ihr Handy:
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<vielleicht ist es das Beste wenn ich den Kontakt abbreche bevor ich seine
Beziehung ruiniere…<
<<<<<<<<<<<<<<<<<<Muss der denn so übertreiben?!< ging
es Chaya nur durch den kopf und gleichzeitig stellte sie fest, dass Izzy immer
noch nichts bemerkt zu haben schien. „Na dann ist ja alles klar!“ strahlte
dieser.
„Wird Zeit das Richie nachzieht. Jay `ne Freundin, ich` ne Freundin und du
jetzt auch. Mikel wird sowieso eh immer Single bleiben…“ fügte er hinzu.
Chaya maß Izzy mit einem strafenden Blick: „Die Murmel muss gar nichts, der
soll Single bleiben solange er noch kann. Die Weiber rennen ihm doch eh schon
wie bescheuert nach und verängstigen ihn…“ der grinste: „Stimmt nachher
gerät der an so was wie dich! Nee reicht wenn Chris so ne Terrorfreundin hat“
sie schnappte nach Luft um zu einer Gegenantwort anzusetzen, in dem Moment
erklang nun Ashlees verschlafene Stimme: „Wie, Chris hat`ne Freundin?“ Das
Mädchen kam mit Jay an der Hand an den Frühstückstisch getrottet.
Izzy grinste immer noch: „Chris hat eine neue Freundin! Seit gestern!“
Ashlee setzte sich neben Jay und schaute ungläubig zwischen Chris und Izzy hin
und her. „Wen?“ war das einzige was sie rausbrachte.
Ehe Chris etwas tun konnte, platzte es aus Izzy geradezu heraus: „Chaya!“
Jay, der gerade Kaffee trank, verschluckte sich und spuckte den Kaffee halb zum
nächsten Gummibaum. Dabei verbrannte er sich die Zunge und erstickte nebenbei
noch fast.
Ashlee ihrerseits klopfte ihm besonnen ein paar Mal auf den Rücken: „Ganz
ruhig, Großer. Atmen, Schatz!“ sagte sie und musterte gleichzeitig Chaya und
Chris, die plötzlich sehr still und mit sich beschäftigt waren. Chaya hockte
immer noch auf seinem Schoß und löffelte gerade ihr Frühstücksei, während
er um sie herum fasste und von seinem Nutella - Brötchen abbiss.
Ashlee beobachtete das eine ganze Weile schweigend, während Jay immer noch
röchelte und dabei zeitweise auf Französisch vor sich hinfluchte: „Denkst du
das was ich denke?“ raunte sie Jay irgendwann zu als der seinen Französischen
Redeschwall unterbrach.
„Wenn du meinst, dass es ein fake ist, dann ja!“ nickte er und trank
vorsichtig um sich nicht erneut zu verbrennen.
„Das….werden wir gleich sehen!“ erwiderte Ashlee und stand auf. „Mina,
kann ich dich bitte mal sprechen?“ fragte sie dann auf Deutsch. Als ihr alter
Spitzname erklang, zuckte die Blondine dermaßen heftig zusammen, dass ihr das
Messer entglitt und klirrend auf den Teller fiel. Chris hatte instinktiv den
kopf gehoben, da nicht so oft deutsch geredet wurde innerhalb der Band.
Izzy hatte aufgeblickt als das Messer klirrend auf den Teller gefallen war. Er
hatte Ashlees Tonart gehört und Chayas Namen. Er kannte ihn neben Ashlee als
einziger- zumindest die Bedeutung dahinter.
Chaya hatte ihm mal erzählt das ein früherer Freund sie immer so genannt
hatte. Allerdings hatte sie den Namen abgelegt als dieser bei einem Unfall ums
Leben gekommen war, weil sie so dauernd an ihn erinnert wurde und damit nicht zu
Recht kam.
Dass Ashlee sie so nannte, bedeutete nichts gutes, die Tonart schon gar nicht.
Izzy musterte seine beste Freundin, sie war blass geworden und sah nun beinahe
schon verängstigt aus. Sein Blick ging zu Chris. Umso mehr erstaunte es ihn
dass dieser seelenruhig weiterfrühstückte. Sah er denn nicht dass sie Angst
hatte???
„ja, natürlich. Bin unterwegs. Küche?“ Wenn die Mädchen etwas zu klären
hatten, dann geschah es meistens dort, weil die Jungs sich dort wenig
aufhielten.
„Küche!“ war das einzige was Ashlee nun geradezu knurrte.
Chaya erhob sich, ging langsam Richtung Küche und gleichzeitig begann es in
Izzy zu brodeln Er sah ihre Angst und wie sie mit gesenktem Kopf Richtung Küche
trabte. In diesem Moment hatte er unweigerlich das Bild eines kleinen Kälbchens
im Kopf, das zur Schlachtbank geführt wurde und das genau wusste. Seine Hände
ballten sich zu Fäusten als er abermals zu Chris sah und bemerkte, dass dieser
sich noch immer nicht einmischte. Merkte der denn gar nichts?
Die Wut in ihm brodelte heftiger hoch: „Lass sie in Ruhe!“ fauchte er
plötzlich und das dermaßen heftig, das alle herumfuhren, einschließlich
Chaya.
Ashlee maß ihn mit beinahe tödlichen Blicken: „Halt dich raus Izzy!“
knurrte sie ihn nun an und fügte in Gedanken hinzu: >du hast schon genug
Unheil angerichtet. <
Chaya entging die Anspannung wegen ihr nicht, schon gar nicht das Izzy kurz vorm
ausflippen war: Sie tapste zum Tisch zurück: „Lass gut sein, Baby!“ sagte
sie und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange: „Du brauchst dir keine
Sorgen um mich machen. Sie ist wahrscheinlich nur sauer, weil ich den letzten
rosa Pudding gegessen habe. Du weißt ja da steht der Tod drauf!“ „Die soll
dich anrühren und ich vergesse mich!“ knurrte er.
In dem Moment als Chaya Izzy küsste, hatte Carly den Raum betreten. Die
anderen hatten sie nicht sofort wahrgenommen, allerdings war der Amerikanerin
die Tonart von Chaya als auch von Izzy nicht entgangen sowie der Kuss. Blanker
Hass zeichnete sich nun auf ihrem Gesicht ab: „Was geht hier vor?“ fragte
sie dann schlecht gelaunt. Als ihre Stimme erklang fuhr Chaya zurück, so als
hätte sie sich gerade an Izzy verbrannt und auch alle anderen waren
überrascht. Carly ignorierte das und ging zu ihrem Freund auf dessen Schoß sie
sich demonstrativ setzte.
In diesem Moment sah man wiederum Chaya regelrecht an, wie es sie innerlich
gerade fast zerriss. Carly musterte sie abwertend „Du hast einen Freund, also
lass die Finger von anderen Bandmitgliedern. Erstrecht wenn sie schon eine
Freundin haben!“ zischte sie.
In diesem Moment loderte Wut in Chayas Augen auf und sie erstrahlten
gefährlich grün. Jay, Ashlee und Chris entging das nicht und sie sahen auch
wie die Blondine eine patzige Antwort auf den Lippen hatte und nicht mehr viel
fehlte und alles eskalieren würde. Zumal Carly Chaya dauernd anpöbelte,
allerdings nur wenn Izzy nicht in der Nähe war. Chaya hatte sich bisher immer
beherrschen können, obwohl gestern Vormittag eine Kristallschale hatte dran
glauben müssen.
Gerade als Ashlee eingreifen wollte um schlimmeres zu verhindern, war es Izzy
der die Situation klärte.
Etwas unsanft schob er Carly von sich, nun entlud sich sein angesammelter Zorn:
„So was will ich nie wieder hören. Wenn ich noch einmal mitkriege wie du in
der Art mit ihr redest, kracht` s, aber gewaltig. Diese Frau ist der Grund
warum wir immer noch zusammen sind, wenn sie nicht wäre hätte ich es
wahrscheinlich längst beendet. Du solltest ihr dankbar sein, immerhin hat sie
es möglich gemacht das du hier sein kannst. Sie ist eine tolle Persönlichkeit
und Du maulst in einer Tour über sie, dabei hast du dir nie die Mühe gemacht
sie kennen zu lernen. Aber weißt du was, sie ist meine beste Freundin, ob es
dir passt oder nicht und sie hat verdammt noch mal das recht mit mir zu reden
wie sie will!“ er hatte Carly jetzt fast schon angeschrieen. Chaya klappte
erst der Unterkiefer runter und dann sog sie hörbar die Luft ein. Es war nicht
gut was er da machte, obwohl es sie irgendwie mit stolz erfühlte das er sie so
verteidigte. Ihr eigener Zorn verrauchte, sie sah nur noch wie Carly nun
ebenfalls kurz vorm explodieren war. Sie musste was tun bevor er seine Beziehung
ruinierte.
Sie räusperte sich leicht: „Izzy! Es ist schon gut…“ sie lächelte.
„ich versteh das schon. Lass bitte. Nicht streiten, seit lieb zueinander und
genießt die zeit die ihr habt!“ fügte sie hinzu und war im nächsten Moment
in der Küche verschwunden. Ashlee sah ihr kurz nach, warf dann den beiden
streitenden noch einen Blick zu und folgte ihr.
„Ich hab dir gestern deutlich gesagt, was ich über dich und sie denke!“
sagte Carly an Izzy gewandt, sie dachte gar nicht daran es jetzt gut sein zu
lassen. Nicht nachdem die blonde Schnepfe es gesagt hatte. Den Triumph würde
sie ihr nicht können. Izzy beobachtete wie die Küchentür sich schloss, dann
wandte er den Kopf: „ Du machst ein Theater um nichts. Aber ich sage es noch
mal. Ich lasse mir meine beste Freundin nicht wegnehmen. Von niemanden!“
Jay sah auf und nickte: „Da hat Izzy recht. Sie ist absolut keine Konkurrenz
für dich…“ meinte er und fügte in Gedanken hinzu: >sie spielt in einer
ganz anderen Liga als Du…<
Als er dies sagte, begann sie zu strahlen, denn für sie klang es natürlich so
als ob sie die größte wäre und das ging runter wie Öl.
Chris nickte ebenfalls und fügte hinzu: „außerdem ist sie MEINE Freundin und
Izzy weiß das genau. Er würde mir nie die Freundin ausspannen. Sie sind nur
Freunde! Wäre es anders, wär da unlängst was gelaufen ohne das du etwas
hättest tun können!“
„Stimmt. Und warum sollte Chaya Izzy wegen dir immer wieder ins gewissen reden
oder dich für ihn herholen, wenn sie ihn selbst hat oder haben will? Das ist
doch unlogisch. Izzy liebt dich und sie ist seine beste Freundin. Das sind zwei
völlig verschiedene Dinge!“ stimmte Jay nun wieder zu, was Carly abermals
zum strahlen veranlasste. Sie legte kurz die Stirn in Falten: „Hm,
vielleicht!“ mit diesen Worten war die Situation erledigt, zumindest vorerst.
Sie setzte sich richtig hin und nahm sich ebenfalls ein Brötchen.
Kapitel 3 – Mut zur Wahrheit – Courage to truth
Kaum war die Tür zur Küche zu gefallen, atmete sie auf. >Das war gerade noch
mal gut gegangen, da hatte nicht viel gefehlt und sie wäre auf Carly
losgegangen. Was bildete die sich ein und was zum Teufel war in Izzy gefahren,
dass dieser sie vor Carly beschützte? War der Lebensmüde geworden? Ich muss
dringend mit ihm sprechen, es darf so was nicht wieder tun! < dachte sie und sah
auf als die Tür ein zweites Mal ging und ihre beste Freundin ebenfalls in der
Küche stand. Sie schimpfte wie ein Rohrspatz und Chaya verstand nur Wortfetzen
in denen es inhaltlich um Carly ging. Als Ashlees Blick sie streifte, hatte sie
den Reflex zurück zu zucken, blieb aber ungerührt an der Arbeitsfläche
gelehnt. „Also fang an, ich warte…“ sagte die Blondine ruhig und musterte
ihr gegenüber. Ashlee bedachte sie mit einem langen Blick: „Seit wann bist du
unter die Kinderficker gegangen?“ fragte sie dann. Chaya musste Schlucken bei
der Wortwahl, aber sie wusste worauf Ashlee hinaus wollte. Sie zuckte die
Schultern: „Wo die Liebe hinfällt…“
„Ach komm erzähl mir nichts, Chaya. Du bist bis gestern unsterblich in Izzy
verliebt und am Boden zerstört das Carly hier ist und heute bist du
freudestrahlend mit Chris zusammen? Wer soll dir das glauben? Ich und Jay
nicht.!“ Erwiderte Ashlee. Chaya sah sie immer noch an, sie weigerte sich es
zuzugeben: „Es ist aber nun mal so, ich kann doch auch nichts für meine
Gefühle, Chris schon gar nicht!“
Ashlee schnaubte: „Wenn es so wäre würde ja niemand was sagen, aber es ist
nicht so. Es ist unfair, was für ein mieses Spiel du da treibst Chaya. Unfair
Chris gegenüber, weil du ihn für dein Spiel missbrauchst. Was glaubst du was
Izzy mit ihm macht, wenn es bei euch zur „Trennung“ kommt? Er bringt ihn um.
Unfair Izzy gegenüber, weil er nie die Chance bekommen wird deine wahren
Gefühle kennen zulernen und darum das du sein Vertrauen missbrauchst um ihn zu
belügen. Aber am allerschlimmsten ist diese Unfairness dir gegenüber, weil du
zu feige bist Mutig zu sein. Ja du bist feige, warum sagst du ihm nicht die
Wahrheit, sagst was du fühlst und wie es ist? Was soll dir passieren, mehr als
ihn verlieren kannst du nicht. Und ob du ihn jetzt verlierst, weil Carly ihm ein
Ultimatum stellt oder du deine wahren Gefühle zugibst, letztendlich ist es
besser als mit der Gewissheit zu Leben es niemals versucht zu haben.“ Ashlee
sah sie musternd an. Chaya hatte die Arme beschützend vor der Brust
verschränkt und den Kopf gesenkt. Mit einem Mal sah sie auf, Tränen
schimmerten in ihren Augen und zum ersten Mal weinte sie offensichtlich vor
jemanden. Wütend sah sie Ashlee an: „Ja, du hast verdammt noch mal leicht
reden. Sag` s ihm doch und dann? Dann verlier ich ihn, geht alles kaputt. Er
liebt Carly verdammt noch einmal und ich muss und werde das akzeptieren, auch
wenn ich dabei draufgehe. Ihr habt alle noch nicht kapiert das er der einzige
Grund ist warum ich noch nicht aufgegeben habe, weil ich weiß, dass er mich
braucht.“ Platzte es nun wütend aus ihr heraus und Tränen liefen ihre Wangen
runter. Sie ließ den Kopf hängen: „Das mich wenigstens irgendjemand auf der
Welt braucht und ich nicht ganz nutzlos bin! Das mich wenigstens irgendjemand
auf der Welt lieb hat und ich nicht nur ein Mittel zum Zweck bin“ flüsterte
sie nun fast tonlos. In ihrer Wut hatte sie genau das zugegeben, was Ashlee
schon vermutet hatte. Just in diesem Moment änderte sich die komplette Haltung
der Halbamerikanerin. Sie kam auf ihre Freundin zu und nahm die kleinere in den
Arm: „Ach Schatz! Du bist nicht allein und kein Mittel zum Zweck. Es gibt
viele Leute die dich lieb haben. Izzy hat dich furchtbar lieb, vielleicht sogar
mehr. Ich mein, hey er hat dich Carly vorgezogen, wenn du ehrlich bist.“ Chaya
schluchzte immer noch. „Das war doch nur ne Trotzreaktion!“ Ashlee sah sie
strafend an: „mag sein, aber wenn du mal ehrlich bist riskiert er ständig
seine Beziehung wenn du in seinem Bett schläfst oder ihr kuschelt. Was glaubst
du was Carly macht, wenn sie das mitkriegt?“ „Ich weiß!“ murmelte die
Blondine in ihren Armen kleinlaut. „siehst du. Dann ist da noch Jay. Dein
Bruder würde für dich töten, wenn es sein muss. Du bist seine kleine! Richie
liebt dich heiß und innig, wer beschützt die Murmel denn vor Izzy wenn nicht
du? Denn Izzy lässt sich nur von dir besänftigen. Mikel wäre unlängst nicht
mehr am Leben, wenn du nicht wärst. Den hätte ich nämlich schon umgebracht.
Wenn nicht ich dann Izzy oder Jay. Der verdankt dir sein Leben und allein
deshalb hat er dich schon lieb, auch wenn er das niemals zugeben würde. Ja,
dann ist da noch Krümel. Glaubst du Krümel würde das alles machen, deinen
Freund spielen und all das wenn er dich nicht lieb hätte? Was glaubst du was
hier den Tag los war, wo du weg warst. Chris hat Izzy zur Sau gemacht, weil der
dich so angeblafft hat.“ Chaya sah Ashlee entgeistert an: „Was?“ Ashlee
grinste: „ja du hast richtig gehört. Der kleine Krümel hat Izzy
zusammengebrüllt, er soll dich nicht wie den allerletzten Dreck behandeln, er
hätte dich ja gar nicht verdient soviel gutes wie du immer für ihn tust und
so..“ „Und Krümel lebt noch?“ fragte sie ungläubig. Ashlee zuckte die
Schultern: „Wie du selbst siehst…Izzy ist Tür knallend in seinem Zimmer
verschwunden!“ „Ach deshalb war er so schmusig und zutraulich als ich
wiederkam.“ „So kann man es sagen, ja!“ Ashlee grinste immer noch. „So
und du hörst jetzt auf zu heulen wie ein Schlosshund, das hält ja niemand aus.
Sonst heul ich nämlich gleich mit!“ Chaya wischte sich die Tränen weg:
„Das mit der Beziehung hat Chris gestern angefangen..“ sagte sie dann leise.
„Uhm..wie?“ nun war es Ashlee die sie entgeistert ansah. „Ja, gestern
hatte ich mich umgezogen und meine Klamotten haben noch nach Izzy gerochen.
Carly hat das gemerkt und Chris hat mir den hals gerettet. Er hat behauptet
Izzys Handtuch vom duschen auf meine Klamotten gepackt zu haben…“ „Aber
wie kommt es dann das ihr zusammen seid?“ Ashlee setzte sich vorsichtshalber
auf den Tresen. Sie hatte das Gefühl da würde gleich noch ein Schocker kommen.
„das weiß ich auch nicht mehr so genau, aber er meinte irgendwie so zu mir
(in Carlys Gegenwart): Schatz du solltest dich umziehen, ich mag es nicht wenn
meine Freundin nach einem anderen Mann riecht!“ Ashlee schluckte:
„okay….DAS muss mir Krümel genauer erklären!“ Chaya schüttelte den
Kopf: „Das ist ja noch nichtmal alles: Der Burner kommt ja erst noch…“
sie machte eine Pause: „oh ha, was kommt denn jetzt?“ Ashlee runzelte die
Stirn. Chaya holte kurz Luft: „dann hat er mich geküsst!“ kam es so schnell
über ihre Lippen, so als würde sie es vergessen wollen. Ashlees Finger
krallten sich in die Arbeitsplatte: „Was??.....Wie gut das ich schon sitze!
Krümel…hat…Dich..geküsst?“ fragte sie noch mal nach um sich zu
vergewissern, dass sie sich nicht verhört hatte. Chaya nickte: „Carly hat`s
geschluckt. Ich hab Chris einen Vortrag gehalten und so….“
„und?“ „na ja, er meinte er hatte kein bock auf Stress und das wäre die
einzige Möglichkeit gewesen Carly in Sicherheit zu Wiegen. Womit er leider
recht hat. Ich hatte immer Angst das Izzy das erfährt…“ „zurecht das
ist ja auch nen Klatschweib!“ brummte Ashlee, die sich langsam fasste.
„..aber ich hab es Izzy heute Morgen selber gesagt, dass ich mit Chris
zusammen bin!“
„ Du hast wwwwwwwwwaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaasssssssssssssssss?“ Ashlee wäre
um ein Haar vorne übergekippt, konnte sich gerade noch halten. „Warum zum
Teufel hast du denn das gemacht? Damit hast du es dir endgültig versaut. Du
weißt doch, das er weder an die Freundin noch an die ex- Freundin eines
Freundes geht Damit hast du Carly doch genau in die Karten gespielt!“ sagte
sie und rappelte sich gerade wieder auf.
Die Blondine lehnte sich an die Wand Ashlee gegenüber: „kannst du dich an den
einen Abend erinnern, wo er hier so ausgerastet ist? Wo Murmel mich noch
angerufen hat und ich extra nachts um 3 herkommen musste?“ Ashlee nickte:
„jap, du hast mir nie erzählt was da eigentlich los war, obwohl er fast auf
mich losgegangen war.“
Chaya nickte: „Carly hatte ihm ein Ultimatum gesetzt….sie oder ich…“
sagte sie dann leise und allein die Erinnerung an diese Nacht taten ihr weh. In
Ashlees Gesicht trat Erkenntnis:
„Das erklärt sein ausrasten und warum er dich nicht sehen wollte!“
Ihre Freundin zog die Augenbraue hoch: „er wollte mich nicht sehen?“ fragte
sie erstaunt.
Ashlee nickte: „Jap, er hat irgendwas gebrüllt von wegen, ob wir ihn
absichtlich quälen wollen würden oder so…ich hab`s nicht genau verstanden.
Aber langsam begreife ich, er sollte sich zwischen den Dingen die er am Meisten
liebt entscheiden und konnte nicht. Deshalb ist er so ausgeflippt.“
Chaya nickte zustimmend mit dem Kopf: „Ja. Es war gut das ihr ihm aus dem Weg
gegangen seid.“
„Warum?“ fragte die Dunkelhaarige.
Die Blonde schwieg und biss sich auf die Lippen. „Warum schatz?“ fragte
Ashlee noch mal nach.
„er ist auf mich losgegangen!“ kam es dann kleinlaut über ihre Lippen.
„WAS?!“ die Halbamerikanerin sprang wutentbrannt von dem Tresen. Chaya
konnte sie gerade noch festhalten: „Lass, das ist geklärt. Ich hab ihn
provoziert und er hat mir im Zorn eine gescheuert. Aber er hat ein wahnsinnig
schlechtes Gewissen und wenn du wütend sein willst, dann sei auf sie wütend.
Er bereut es, zutiefst.“ Sagte sie und sah sie besänftigend aus ihren
inzwischen blauen Augen an. Ashlee knurrte: „Wenn Jay das erfährt ist Izzy so
gut wie tot.“
„Das ist meine Sache, ich hab das geklärt. Nur Carly hat ihm heute Morgen das
Ultimatum wohl noch mal gestellt oder war es gestern? Fakt ist sie will das er
sich entscheidet! Das war der Grund warum ich gesagt hab, ich bin mit Chris
zusammen. Weil ich nicht will, das er sich entscheiden muss. Verstehst du?“
sie sah sie fragend an. Ashlee nickte langsam: „ich glaub aber nicht das es
für Carly was ändern wird, aber wenn sie das wirklich verlangt kann ich dir
die Entscheidung jetzt schon mitteilen!“ erwiderte Ashlee. „ich will sie gar
nicht hören. Wenn er sich entscheidet, wird er es mir sowieso sagen. Aber dazu
wird es nicht kommen. Denn ich habe MEINE Entscheidung unlängst getroffen!“
entgegnete Chaya. In Ashlee kam Sorge auf: „Wie DEINE Entscheidung?“ sie
hatte einen bösen verdacht. Chaya sah kurz aus dem Fenster, so wie Izzy es
vorhin getan hatte. Dann sah sie Ashlee wieder an: „Ich werde den Kontakt aufs
Minimum abbrechen. Zumindest zu Izzy. Ich werde es mit Carly begründen und
Chris muss mich dann halt besuchen kommen, Richie und Jay steht meine Tür
ebenfalls offen . Dir sowieso.“ Ashlee sah sie schockiert an: „Du willst
was? Schatz…aber…aber…das kannst du nicht machen. Ihr geht dabei beide
drauf! Du brauchst ihn, genauso wie er dich braucht. Und…und…was ist mit uns
anderen?“ stotterte Ashlee nun. Sie hatte die Deutsche noch nie so
entschlossen gesehen. „das ist es ja eben Ashlee. Er braucht mich- zu sehr.
Carly hat recht damit, wenn sie sagt das ich die Aufgaben übernehme die für
die Freundin eigentlich bestimmt sind. „ „aber eigentlich bist du das doch
schon unlängst..“ wandte Ashlee noch mal ein, die das nicht wahrhaben wollte.
Chaya schüttelte dermaßen heftig den kopf, dass die langen haare nur so
flogen: „Nein das bin ich eben nicht, auch wenn ich es mir mehr als alles
andere wünsche. Aber es kann doch nicht sein, dass ich die erste bin die er
anruft sobald er Zeit hat, das er mehr Kontakt zu mir hat, das er mich öfter
sieht als sie…“
„du weißt genau, das es an der Entfernung liegt, wäre sie an deiner Stelle
wäre es genauso. Er ist in Deutschland genau wie du, während sie in Amerika
ist!“ erwiderte Ashlee. Sie versuchte sich vorzustellen wie es war ohne Chaya
hier zu sein oder auf irgendwelchen Shows und Veranstaltungen zu gehen oder
statt ihrer mit Carly dort zu sein. Sie schüttelte schnell den kopf, das konnte
und wollte sie sich nicht vorstellen.
„komm sei ehrlich, die Gelegenheit das sie herkommt war oft genug da, aber
stattdessen hat er mich angerufen ob ich vorbeikomme. Er kommt zu mir wenn es
ihm schlecht geht, danach erst zu ihr…“ sagte die Blondine und spielte an
ihrer Uhr.
„das beweist doch nur das ihr Verhältnis nicht so gut ist wie euers!“
ereiferte sich Ashlee nun.
„ja, eben ihr Verhältnis ist so schlecht, weil ich der Grund dafür bin. Sie
haben sich hauptsächlich deshalb in der Wolle, weil er nicht mit ihr
spricht.“ Antwortete Chaya und sah Ashlee nun unverwandt an. Bei ihr drängten
die Tränen hoch, denn ihr wurde immer mehr bewusst das dies vermutlich einen
endgültigen Split zwischen sie und Izzy bringen würde.
„Ach komm hör auf, die haben auch schon Problem gehabt bevor du kamst und die
waren bei weitem heftiger. Außerdem hast du Izzy doch eben selbst gehört, wenn
du nicht gewesen wärst, wären sie unlängst nicht mehr zusammen. Und hat er
damit nicht Recht? Wie oft wollte er es wegen ihrem ständigen Theater beenden
und wie oft hast du stundenlang auf ihn eingeredet? Wie oft? Wozu hast du ihn
immer wieder aufgebaut ermutigt, getröstet, bestärkt? Warum solange gelitten?
Nur damit du dieser miesen, hinterhältigen Bitch jetzt den Weg einfach so frei
machst? Damit sie mit recht behaupten kann du wolltest ihr den Freund ausspannen
und haust jetzt ab?Nur deshalb?“ Ashlee war unwillkürlich immer lauter
geworden.
Im nächsten Moment ging die Tür auf und Chris und Jay standen im Raum. Jay
schloß die Tür hinter sich während Chris zu Chaya kam und sie in den Arm
nahm, da diese nun schon wieder kurz davor war ihre Fassung zu verlieren. „Was
brüllst du denn so, Ashlee? Man hört dich durch die ganze Wohnung, zum Glück
das Izzy und Carly gerade wieder am streiten sind sonst hätte er dich
verstanden!“ sagte der Blonde. Chaya vergrub unterdessen ihren Kopf an seiner
Schulter und schluchzte leise. Ashlee schnaufte wütend und krallte sich in Jays
Arm fest: „Sie will….sie..will….“ sie schluckte tapfer den Kloß in
ihrem Hals runter. Sie und Chaya wohnten zu weit auseinander und sahen sich nur
wenn sie die Jungs besuchten, auch wenn sie sonst regen Mail-und Telefonkontakt
hatten. Jay sah seine schluchzende Schwester und dann seine Freundin an, die
ebenfalls kurz vorm Nervenzusammenbruch schien: „Was will sie?“ fragte er
leise und nahm Ashlee in die Arme. Diese bemühte sich immer noch nicht
loszuheulen und starrte auf das Bild vor sich. Die kleine Blondine die leise und
verzweifelt schluchzend an Chris gelehnt stand, der sie versuchte zu trösten
und zu beruhigen: „Sie will …den Kontakt abbrechen!“ kaum waren diese
Worte über ihre Lippen, brach auch Ashlee in hemmungsloses Schluchzen aus. Sie
weigerte sich das so hinzunehmen. Sie wollte ihre beste Freundin behalten und
nicht dauernd diese eingebildete Kuh von Carly um sich haben. Sie würde das
nicht akzeptieren.
Kaum das Ashlee das gesagt hatten sahen sowohl Chris als auch Jay synchron auf:
„was? Wieso? Warum?“
„Carly und Izzy!“ schluchzte Ashlee nur aus Jays grauem Sweatshirt hervor.
„aber das ist doch in ein paar Tagen vorbei! Und ich dachte ihr beide…“
warf Jay nun ein, der das alles nicht verstand. Verwirrt blickte er zwischen
Chris und der Blonden hin und her, während er gleichzeitig versuchte seine
Freundin zu beruhigen. Chaya sah auf, sah Jay aus wässrigen grauen Augen an:
„sie hat ihm ein Ultimatum gestellt….sie oder ich! Deshalb die Tarnung mit
Chris und mir…“ schluchzte die Blondine hilflos. „oh verdammt, och Mensch
kleine!“ er streckte den Arm aus und zog sie aus Chris Armen zu sich an die
Brust, wo nun zwei 21jährige Mädchen hemmungslos schluchzten. „sch….“
Versuchte er nun beide zu trösten. Bei Ashlee funktionierte es nach einiger
Zeit, aber Chaya beruhigte sich einfach nicht. Er warf Chris einen Blick zu, der
nickte
„ich geh Izzy holen, kann aber einen Moment dauern, Carly…“sagte Chris
leise und verschwand nach draußen. Dort angekommen, fand er Richie, Izzy und
Mikel vor. Von Carly war nichts mehr zu sehen, dafür hörte man aus de bad
deutlich die dusche rauschen. „Izzy, ich muss mit dir reden!“ sagte er kalt.
Nun war der Moment der Wahrheit gekommen. Der Amerikaner sah von seinem
Frühstück auf: „Was ist denn los?“ fragte er und war erstaunt über den so
verdammt ernsten bis beinahe kalten Ton von Chris.„Es geht um Chayenne..“
kaum hatte er ihren vollen Namen ausgesprochen, war Izzy aufgesprungen sein
Stuhl kippte laut krachend um: „Was hast du mit ihr gemacht?“ in den braunen
Augen loderte unwillkürlicher Zorn auf. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn
jemand zu ihm kam und ihren vollen Namen benutzte. Chris verschränkte die Arme
vor der Brust: „Ich hab nichts mit ihr gemacht, eher deine Freundin!“
erwiderte er. Die Zornesflamme loderte ein wenig hinunter: “Wieso, was hat
Carly gemacht?“
Chris zog Izzy in die Nähe der Küche: „Wir haben da drin eine völlig
aufgelöste Chaya, die seit 15 Minuten wie ein Schlosshund heult und beschlossen
hat den Kontakt zu UNS abzubrechen.“ Er hatte absichtlich uns gesagt, weil es
alle betraf obwohl Izzy der Auslöser war und es am meisten um ihn ging, aber er
wollte Chaya nicht reinreißen. Dafür hatte er ihr schon zu lange geholfen.
Izzy schaute ihn geschockt an und wollte im nächsten Moment in die Küche
stürzen, aber Chris hielt ihn fest: „Warte! Bevor du jetzt darein gehst,
solltest du vielleicht hören was ich dir zu sagen habe!“ „Chris! Lass mich
los, ich muss mit ihr reden!“ fauchte der Amerikaner den Deutschen an und
wollte sich losreißen: „Wenn du mir jetzt nicht zuhörst wirst du es nur noch
schlimmer machen und sie tut es wirklich, also hör mir verdammt noch mal zu!“
brüllte Chris jetzt so laut das Richie am Esszimmertisch mit samt Stuhl umfiel
und Mikel sich vor Schreck die Lippen an seinem Kaffee verbrannte. Chris war
eher für seine ruhige Art bekannt und Izzy für sein brüllen berüchtigt. Man
sah ihm an das es ihm schwer fiel, aber er gab nach: „okay aber beeil dich.“
Knurrte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
Chris atmete durch: „Gut…es gibt da was, dass ich aufklären sollte,
immerhin hab ich es auch ausgeheckt..“ „Jetzt spuck`s schon aus, Chris!“
Izzy war ungeduldig, ihm dauerte das alles entschieden zu lange.
„Izzy…..Chaya und ich sind nicht zusammen! Wir waren es nie und werden es
auch nie sein!“ sagte er dann schnell bevor er den Mut ganz verlor. „Was?
Aber wieso??“ Der Rothaarige schaute verwirrt zwischen Küchentür und Chris
hin und her. „Warum sie dir das erzählt hat?“ ein kaltes Lächeln trat auf
das Gesicht des blonden: „Weil deine Freundin dir sonst Probleme gemacht
hätte und Chaya wahrscheinlich jetzt mausetot wäre! Darum!“ Izzys Augen
verengten sich leicht: „Aber warum, es ist doch nichts passiert für das es
ärger geben könnte!“ Chris schnaufte: „ja, denkst du. Weil du das alles
nicht so eng siehst, aber Mädchen sind da anders. Was glaubst du warum Chaya
immer wie ausgewechselt ist wenn Carly hier ist? Carly macht sie dauernd blöd
an,wenn du nicht in der Nähe bist und damit du keinen stress kriegst, sagt sie
nichts und lässt es sich gefallen. Gestern Abend hat Chaya sich umgezogen, die
Klamotten die sie die Nacht davor auch anhatte, du erinnerst dich?“ Izzy
schien kurz zu überlegen: „ja dunkel. Aber was hat das verdammt noch mal
damit zu tun das sie mich belogen hat!“ „An den Klamotten war noch dein
Geruch, man hat dein Deo an Chayas Klamotten gerochen- das hat Carly gestern
gemerkt. Damit sie nicht auf Chaya losgeht hab ich einfach so getan als wär sie
meine Freundin und…“ er stockte, überlegte kurz ob er es Izzy sagen sollte.
Aber an sich konnte er nichts machen, sie gehörte ihm nicht und er hatte eine
Freundin. „…ich hab sie geküsst!“ sagte er dann schnell und wich
vorsichtshalber einen Schritt zurück. Kaum hatte er das gesagt hörte man es
hinter ihnen abermals krachen. Chris drehte sich um und sah wie Richie sich
gerade ein zweites Mal aufrappelte, während Mikel gerade an einem Hustenanfall
zu ersticken drohte. Izzys Augen funkelten ihn heroisch an: „ist das alles?“
fragte er. Chris nickte. „Gut dann kann ich ja jetzt endlich gehen.“ Damit
drehte er sich um und ging zur Tür. Kurz bevor er darin verschwand,
drehte er sich noch mal um: „Über den Kuss…reden wir noch!“ knurrte er
Chris noch zu. „Izzy, denk dran du weißt nicht, dass es eine Lüge ist!“
trichterte Chris ihm noch mal ein, ehe er zu Mikel und Richie ging. Als die Tür
zugefallen war: „Du hast sie echt geküsst?“ flüsterte Richie und
vergewisserte sich das Carly nicht in der Nähe war. „ja und, es war alles nur
Tarnung, hatte nichts zu bedeuten!“ murmelte Chris und blickte immer wieder
zur Tür.
„Warum hast du ihm nicht gesagt, was sie wirklich für ihn fühlt? Dann hätte
das Theater endlich ein Ende!“ erkundigte sich Mikel und biss in sein
Brötchen. Chris griff nach seinem Saftglas: „Weil ich es ihr versprochen
habe. das er es niemals erfahren wird, ich hab schon zuviel gesagt. Wenn er
jetzt logisch nachdenkt kommt er von allein drauf…“ sagte er und trank einen
Schluck.
„Wir reden hier von Izzy, bis der das blickt müsstest du schon Leuchtschilder
aufhängen!“ meinte Richie trocken.
„Wo er recht hat….also ich hätte es ihm an deiner Stelle gesagt!“ stimmte
Mikel zu.
Chris schüttelte den Kopf: „Das ist ihre Sache, sie muss es selber tun. Aber
wenn ihr so erpicht darauf seid, warum habt ihr es nicht gemacht, hm?“ fragte
er und sah die beiden an. „na ja…ich nicht, ich bin bei so was nicht so
gut!“ nuschelte Richie und kramte nach seinem Handy. „ich muss meine Mum
anrufen!“ mit diesen Worten hing er auch schon am Telefon. „und warum hast
du es ihm nicht gesagt?“ fragte Chris und sah Mikel eindringlich an.
„nun…hat sich nicht ergeben und…bin ich denn Lebensmüde?“ fragte der
Sänger zurück. Chris grinste: „Selbst schiss haben, aber von mir verlangen,
das sind mir die richtigen!“ Mikel grinste und frühstückte weiter: „Wann
kommt Frank uns holen?“ fragte er. „gegen 12Uhr sollen wir im Studio
sein!“ erwiderte Chris und trank in Ruhe aus.“ Schätze so gegen 11:30Uhr,
also so in einer Stunde!“ mit diesen Worten verschwand er Richtung bad, das
gerade freigeworden war.
Jay sah auf als die Tür ging, Erleichterung zeichnete sich auf seinem Gesicht
ab als er Izzy sah: „hab schon alles versucht, aber sie steht total neben
sich!“ sagte er leise. Ashlee klammerte sich immer noch schniefend an Jays Arm
und nickte zustimmend. Izzy nickte ihm zu: „Schon gut, ich mach das schon.
Sie sah gestern schon so bedrückt aus als sie hier ankam. Ich hätte mich
gleich um sie kümmern sollen,aber Carly..“ kaum hatte er den Namen
ausgesprochen brach Chaya in noch heftigeres schluchzen aus. „Wenn die Bitch
ihr noch mal zu nahe kommt, mach ich die kalt!“ knurrte Ashlee nur instinktiv.
Jay der sah das Izzy etwas erwidern wollte, zog seine Freundin aus der Küche:
„gar nichts wirst du außer dich auszuruhen, Maus!“ dann fiel die Tür ins
Schloß. Izzy nahm Chaya in die Arme: „schschsch….ist ja gut Süße, ich bin
ja da . es wird alles gut!“ sagte er leise, während seine Hand beruhigend
über ihren rücken strich. „baby…ganz ruhig….“ er gab ihr einen sanften
Kuss auf die Stirn. Im nächsten Moment spürte er wie sie in seinen Armen
zusammensackte, er griff rechtzeitig zu und trug sie aus der Küche in das
Zimmer von ihm und Chris. Als er die Tür durchquert hatte gab er jener mit dem
Fuß einen Tritt, so das sie laut krachend zu flog.
Vorsichtig legte er Chaya die immer noch weinte in sein Bett, augenblicklich
vergrub sie sich in der Decke. „hey… nicht!“ sagte er sanft und zog ihr
vorsichtig die Decke weg. Mit einem Mal krallte sie sich an ihm fest und kroch
schon beinahe in ihn hinein, während sie von einer neuerlichen Schluchzattacke
geschüttelt wurde:„Lass mich bitte nicht allein!“ diese Worte konnte er
dennoch ganz deutlich aus ihrem Mund verstehen. Zärtlich strich er ihr über
den Kopf: „warum sollte ich denn? Ich wär doch bescheuert, wenn ich meinen
Engel freiwillig hergeben würde…“ sagte er sanft, was sie erneut dazu
veranlasste zu schluchzen.
Eine ganze Zeit sagte niemand etwas. Izzy strich ihr immer noch über den Kopf,
irgendwann wurde ihr schluchzen weniger, erstickte schließlich ganz.
Als der Amerikaner dies bemerkte hob er vorsichtig ihren Kopf an, so dass sie
ihn ansehen musste. Ihr Blick war immer noch gesäumt von Tränen, die Rinnsale
noch deutlich sichtbar. Behutsam wischte er die letzten Überreste hinfort:
„Besser?“ fragte er leise, woraufhin sie stumm nickte. Er suchte sich eine
bequemere Sitzposition, so das sie zischen seinen Beinen saß, er sie allerdings
ansehen konnte.
Nachdenklich betrachtete er sie, Chaya sah aus dem Fenster wo es inzwischen
begonnen hatte zu Regnen.
„Warum?“ fragte er irgendwann nur. Sie sah ihn an: „Warum, was?“ fragte
sie. Sie hatte Angst. Angst, dass er alles wusste und Angst vor ihren eigenen
Gefühlen? Wie lange würde sie sich noch kontrollieren können? Am liebsten
hätte sie es ihm jetzt und hier gesagt- aber…nein….
„Warum hast du geweint, neue schockierende Nachrichten aus der
Vergangenheit?“ Sie wandte ihm den Kopf wieder zu und betrachtete ihn. Izzys
braune Augen waren direkt auf sie gerichtet.
Sie drehte den Kopf wieder weg und sah erneut aus dem Fenster: „Weißt du wie
es sich anfühlt, wenn sich deine ganze Welt plötzlich als eine einzige Lüge
entpuppt, dass alles was du bisher hattest mit einem Mal nichts als
scheinheilige Worte waren? Wie es ist, wenn du siehst wie deine Kindheit vor
deinem inneren Augen zerbricht?“ fragte sie tonlos. Er nickte stumm: Teilweise
konnte er es nachvollziehen, aber vermutlich nicht in dem Ausmaß so wie sie es
meinte. Izzy betrachtete sie weiter, hielt ihre Hand fest und kraulte sie sanft.
Dabei fiel ihm auf das sie wie Espenlaub zitterte. „Ich hab mich daran
gewöhnt allein zu sein innerhalb der Familie, ich habe mich daran gewöhnt das
jeder nur an sich denkt und ich egal bin. Ich habe mich damit abgefunden.
Aber…“ jetzt sah sie ihn an und mit einem Mal liefen wieder Tränen ihre
Wange runter: „…aber es tut verdammt noch mal weh. Vor allem wenn dir dann
von deiner eigenen Mutter ins Gesicht gesagt wird: Der einzige Grund warum du
auf der Welt bist ist, weil ich Geld von deinem Vater brauchte. Du warst meine
Altersvorsorge!“ er schluckte: „oh verdammt, Chaya!“ er zog sie fast
automatisch näher zu sich. Das war hart. Er wusste zwar schon immer, dass ihre
Familie (ausgenommen ihrer Schwester) sich nicht groß für sie interessierte
und dort nur Chaos herrschte, aber das war dann doch ziemlich heftig. Sie löste
sich leicht, schniefte leise:
„und wenn du dann noch von deinem Vater erfährst, dass es noch eine Schwester
gibt die zur Adoption freigegeben wurde und es zahlreiche Abtreibungen vor dir
gab. Weißt du wie es ist, wenn einem Bewusst wird nur Mittel zum Zweck zu sein
oder die Alternative tot gehabt zu haben?“ er schluckte abermals. Das wurde ja
immer besser.
Es rappelte draußen vor der Tür und man vernahm irgendwelches Brüllen, Izzy
wandte kurz den Kopf in die Richtung, wandte sich dann aber wieder seiner besten
Freundin zu. Chaya blickte ebenfalls kurz zur Tür und sie konnte Ashlee
hören, sowie Chris und die anderen Jungs. Verstand aber nicht, was sie sagten.
„Wenn ich mir vorstelle, das ich als Krüppel auf die Welt gekommen bin und
letztendlich nur eine Lebensberechtigung gekriegt habe, weil meine „Mutter“
geldgeil war und etliche andere die gesund waren getötet wurden…..wird mir
schlecht.“ Sagte sie leise und ließ den Kopf hängen. Izzy seufzte, streckte
die Hand aus und berührte sanft ihre Wange: „Hör auf so von dir zu
reden…“ sagte er ernst.
Die Blondine blickte ihn an: „Du weißt das es die Wahrheit ist!“ sagte sie
nüchtern und fügte hinzu: „Ich seh nicht aus wie Ashlee oder Carly, ich kann
mich bei weitem nicht mehr so bewegen, mein Körper ist entstellt von diesen
Narben, was glaubst du warum ich solange keine Beziehung hatte? Warum ich
niemanden an mich ranlasse?“
„nein, du siehst nicht aus wie sie, das stimmt.“ Stimmte er dann zu und rief
sich nacheinander noch mal die Bilder seiner Freundin und Ashlee in den Sinn.
Sie waren wirklich alle sehr unterschiedlich.
„Siehst du…“ sie lächelte schwach. „Und was deine Narben angeht…“
begann er dann. Chaya hatte eine Hüft OP hinter sich von der sie zwei große
Narben in der Größe von 15-25 cm zurückbehalten hatte. Aufgrund dieser
Operation war ihr rechtes Bein auch einen halben cm zu lang, was dazu führte
das sie leicht humpelte und sich nicht mehr wirklich bewegen konnte. „hm?“
sie sah ihn fragend an. „…man sieht sie nicht, wenn man nicht direkt
hinschaut.“ „ach komm hör auf Izzy!“ brach sie dann ab und wollte
wegkrabbeln. Sie wollte das nicht hören, nicht diese Worte die sie eigentlich
nur trösten sollten aber nicht stimmten. Izzy hielt sie fest: „Chayenne
Scott, bleib da!“ sagte er ernst und zog sie zurück. Soweit bis sie wieder in
seinen Armen lag. Diesmal allerdings mit ihrem Rücken zu ihm gewandt. Sie wagte
nicht sich zurühren, so wie es immer ging wenn er ihren vollen Namen benutzte.
Er schwieg eine ganze Weile und auch sie wagte es nicht irgendwas zu sagen:
„Hab ich dich jemals angelogen, Chaya?“ fragte er nach einer Weile. Sie sah
von unten zu ihm hoch und spielte gedankenverloren mit seinen Fingern:
„Never!“ kam es schließlich über ihre Lippen
„Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass du wirklich attraktiv bist,
gerade auch wegen deiner Narben?“ kaum hatte Izzy das ausgesprochen, wurde
ihr abwechselnd heiß und kalt und ihr Herz begann heftig zu schlagen. „ich
weiß nicht...“ antwortete sie kleinlaut und blickte auf ihre Finger, die nach
wie vor unentwegt mit seinen beschäftigt waren.
„Es ist aber so. Ja, es stimmt du bist nicht so wie Ashlee oder Carly, du bist
anders. Aber gerade das macht dich zu etwas besonderen, du hast etwas was sie
nicht haben.“ Meinte er und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „In wiefern
anders?“ die Frage war Chaya eher unbeabsichtigt über die Lippen gekommen,
aber es interessierte sie schon lange wie er sie wirklich sah. Oder viel mehr
was er wirklich sah.
„Anders eben…“ er wollte dieser Frage aus dem Weg gehen, Wenn er etwas
falsches sagte konnte er sie sehr verletzen, dass wusste Izzy instinktiv. Genau
so eine Situation hatte er bereits schon mal mit Carly im anderen Sinne erlebt
und danach hatte sie 2 Wochen nicht mit ihm gesprochen, weil ihr seine Antwort
nicht gefallen hatte. Chaya spürte das und sie wechselte das Thema:
„Vielleicht erzählst du es mir irgendwann mal, wenn wir uns wieder
sehen…“ damit hatte sie genau das angesprochen, wovor Izzy sich die ganze
Zeit insgeheim gefürchtet hatte. „Was soll das heißen?“ fragte er
vorsichtig. Sie schwieg und biss sich auf die Lippen. Er seufzte, ließ sie los:
„Du willst also wirklich den Kontakt abbrechen?“ Ihr Kopf fuhr zu ihm herum:
„Wer hat dir das gesagt?“ doch noch ehe er antwortete war ihr die Antwort
klar: „Chris! Erinnere mich daran das ich ihn umbringe, wenn ich ihn das
nächste mal sehe!“ knurrte die Blondine und ihre Hände krallten sich in eins
der Kopfkissen, die hier lagen.
„Lass ihn daraus. Er kann doch nichts für das Ganze und du bestrafst ihn,
zumal ich mir nicht vorstellen kann wie eure Beziehung dann funktionieren
soll…“ sagte er und beobachtete ihre Reaktion. Ihre Augen waren direkt auf
ihn gerichtet: „Er hat dir erzählt das es nur ein Fake war…“ stellte
Chaya dann fest.
Izzy zuckte die Schultern: „Fake oder nicht, weder er noch ich verstehen dein
handeln…“
Sie seufzte leise: „Izzy komm, bitte…du kennst den Grund genau!“
Er legte eins der Kissen zur Seite: „du hast mir nie erzählt, dass du solche
Schwierigkeiten mit Carly hast. Aber deshalb gleich eine Freundschaft zerstören
ist doch…“ sie unterbrach ihn: „Ich? Schwierigkeiten mit Carly? Du meinst
eher sie mit ihr!“ platzte es jetzt fast schon aus der blonden heraus.
Unverständnis zeigte sich auf seinem Gesicht: “Warum hast du mir nie was
gesagt? Ich hätte das schon geregelt!“
„das ist es ja eben, du hast eh dauernd Ärger mit ihr. Knatsch …und das
alles wegen mir!“
Er schüttelte den Kopf: „das hat nichts mit dir zu tun, das sind grundlegende
Probleme.“
„Ja grundlegende Probleme für die ich der Grund bin! Izzy wenn ich bleibe
wird sie dich vor die Wahl stellen bzw. hat sie es schon getan, das kann ich
einfach nicht. Weißt du..“ sie senkte den Blick und wurde ganz leise: „Du
bist momentan der einzige Grund warum ich noch da bin, warum ich noch nicht
gesagt habe: tschüs liebe Welt auf Wiedersehen, ich hab die Schnauze voll von
dir. Weil ich weiß, das s es da mindestens eine Person gibt, die mich
braucht...“ sagte sie fast tonlos.
„Und warum willst du dann gehen, warum tust du mir verdammt noch mal so weh,
wenn ich der einzige Grund bin warum du noch nicht aufgegeben hast. Warum willst
du dann gehen???“ er war leicht wütend geworden, ihre Einstellung ließ ihn
langsam Verzweifeln.
Sie hob den Kopf sah ihn wieder an: „Weil ich weiß das mein Grund noch etwas
anderes viel dringender braucht als mich und ich nicht der Grund sein kann oder
will, warum sie geht…und jetzt mach es mir bitte nicht noch schwerer!“ sie
war kurz vorm erneuten losheulen.
Chaya strebte an aufzustehen um ihre Sachen zu packen, aber Izzy hielt sie am
Arm fest drehte sie wieder zu sich um. Soweit bis sie kurz vor ihm stand.
„Ich werde es dir nicht so einfach machen, ich will nicht dass du gehst.“
Sagte er leise und sah ihr in die Augen. Er zog sie näher an sich, seine Finger
fuhren sanft über ihre Wange hinweg, so als würden sie ein Bild nachfahren um
es nicht zu vergessen, sich alles einzuprägen.
„aber Izzy…wenn ich nicht….dann...“ sie geriet ins stottern und
verfluchte sich selbst dafür, dass sie kurz davor war ihm nachzugeben. Nein sie
würde nicht weich werden, denn wenn sie es tat würde er Carly verlieren.
Er hielt sie fest an sich gedrückt, fest entschlossen sie nicht gehen zu lassen
und wenn er dafür alles andere aufgeben musste. In diesem Moment gingen dem
Amerikaner einige Situationen durch den Kopf, Momente, Gespräche, Augenblicke
ohne Worte und er wusste, dass er sie brauchte, mehr als alles andere. Und dann
mit einem Mal wurde es ihm bewusst, so klar und so hart traf ihn die Erkenntnis
dass es ihn selbst erstaunte. Sie war tatsächlich der Grund warum er dauernd
Ärger mit Carly hatte und…sie war tatsächlich eine Konkurrenz für Carly.
Nein war sie nicht, sie stand außer Konkurrenz. Aber in diesem Moment wurde
Izzy etwas bewusst, das er vorher nie so wahrgenommen hatte, etwas das sich nun
allerdings langsam wie ein Puzzle zusammenfügte.
Bei der Vorstellung, dass er sie nicht mehr sehen würde, war es fast so als ob
man ihm die Luft zum Atmen nahm.
Draußen wurde das Poltern lauter, doch er ignorierte es.
Er beugte sich leicht zu ihr runter: „Bitte geh nicht. Ich brauche dich.“
Seine Worte hallten noch in ihrem Kopf nach während sie mühe hatte nicht die
Kontrolle zu verlieren.
Sein Atem fuhr leicht über ihre Haut hinweg, während sein Herz heftig gegen
seine Rippen hämmerte.
„Bitte bleib...“ flüsterte er. Sein Gesicht kam langsam näher und noch ehe
sie wirklich wusste wie ihr geschah, spürte sie seine Lippen auf ihrem Mund. In
diesem Moment schien alles in ihr zu explodieren. Ihr ganzer Körper kam dieser
Aufforderung nach ohne, dass sie wirklich etwas dagegen tun konnte, ein Kribbeln
das sich vom Kopf bis in die Spitzen zog.
In diesem Moment flog die Tür laut krachend auf: “Du kannst da jetzt nicht
rein!“ hörte man einen völlig entnervten Mikel, der abrupt stehen blieb und
kurz irritiert auf die Szene vor sich sah und dann leicht grinste. Ebenso wie
Jay, Chris und Richie sowie Ashlee die hinter ihm standen... Chaya und Izzy
fuhren auseinander, so als hätte man sie bei etwas verbotenem erwischt.
Jemand schob Mikel einfach beiseite und eine wütende Carly erschien im Raum:
„Was geht hier vor, warum sollte Mikel mich nicht zu dir lassen?“ fragte sie
herrisch und ließ ihren Blick über die Situation schweifen. Izzy und Chaya
standen immer noch nebeneinander, aber nicht mehr verschlungen so wie noch vor
ein paar Sekunden. Es schien als wäre mit Carlys Auftauchen eine Kluft
zwischen ihnen entstanden. Mikel stand hilflos im Raum: „Ich hab ihr versucht
zu erklären, dass es Chaya nicht gut geht und du mit ihr allein reden wolltest,
aber..“ er wusste nicht wirklich weiter, zumal er bis eben zusammen mit dem
Rest der Jungs dabei gewesen war Ashlee davon abzuhalten auf Carly loszugehen.
Ein Handabdruck prangerte noch ganz deutlich auf seiner Wange.
Ein Überbleibsel aus der der Auseinandersetzung mit Ashlee. Izzy entspannte
sich, schob die Hände in die Hosentasche, allerdings wirkte er dennoch nicht so
ruhig wie noch vor ein paar Minuten. Als Chaya ihn ansah stellte sie fest, das
man ihm rein gar nichts davon ansah, was hier eben passiert war. Nicht ein
Stück. Sie hoffte inständig, dass ihre Wangen inzwischen normal farbend waren,
verunsichert starrte sie abwechselnd auf den Boden und zwischen Carly und Izzy
hin und her. Der Amerikaner nickte nur: “Schon gut Mikel. Ich klär den Rest
mit Carly alleine…“ Der Deutsche nickte und verschwand aus dem Raum um
allerdings kurz darauf wieder zu kommen. Chaya drehte sich um und begann ihre
Tasche kommentarlos einzupacken, sie hätte sich am liebsten unsichtbar gemacht.
Sie war verwirrt. Das eben hatte sie sich die ganze Zeit nichts sehnlicher
gewünscht und allein bei dem Gedanken an diesen Kuss, war er auch noch so kurz,
kribbelte es wieder in ihr. Aber gleichzeitig trichterte sie sich vehement ein,
dass es nichts zu bedeuten hatte. Eine Überreaktion seinerseits, was er nicht
ernst meinte.
„Was machst du da?“ Izzy Frage ließ sie herumwirbeln, zumal sie auf
fließendem deutsch gefallen war. Sie war überrascht. Sie wusste, dass er es
jetzt so lange lernte wie sie sich kannten, aber sie war dennoch erstaunt. Ihre
Verwirrung war komplett als er hinzufügte: „Ich dachte wir hatten alles
geklärt?“ Sie sah Carlys Blick und den der anderen. Sie schauten genauso
perplex wie Chaya selber. Jay hatte zwar mal erwähnt das Izzy jetzt wahnsinnig
viel in Deutschbüchern las und versuchte die Gespräche mit Jay auf deutsch zu
führen - so wie die Interviews, aber ihr war nie bewusst, das er inzwischen so
gut war, das er es fast fließend beherrschte. Auch wenn sein amerikanischer
Akzent nicht wie bei Richie verschwand.
„Seit wann sprichst du so gut deutsch?“ rutschte es ihr nur raus und sie
starrte ihn immer noch verwirrt an.
„das frage ich mich allerdings auch!“ murmelte Ashlee nur neben Jay, der die
Schultern zuckte. Izzy hatte es nie groß gezeigt, wie weit er wirklich war.
Carlys Laune wurde deutlich schlechter: „Könntet ihr bitte aufhören in
dieser widerlichen Sprache zu reden, ich würde euch gern verstehen!“
kreischte sie jetzt schon fast. Sie sah sich gerade im Nachteil der Blondine
gegenüber. Sie spürte, dass hier etwas vorgefallen war und dass etwas nicht
stimmte. Es passte ihr überhaupt nicht das Izzy sie nicht beachtete und
plötzlich mit einer anderen Frau in einer anderen Sprache redete. Dazu noch in
einer Tonart die ihr verdammt bekannt vorkam, so hatte er am Airport geklungen
als sie sich verabschiedet hatten bevor er nach Deutschland gegangen war.
Izzy zuckte die Schultern: “Du hast nie gefordert, das ich deutsch mit dir
rede außer wenn wir üben. Aber ich habe gedacht du bleibst, zumal wir ins
Tonstudio fahren und ich dachte du würdest dich freuen, wenn du mitdarfst. Ich
habe das alles schon mit Mike,Mark & Frank geklärt gehabt!“ sagte er dann.
Chris begann zu husten: „Was der will sie mit ins Studio gehen? Oh ha….“
„hee ich bin auch immer da!“ beschwerte sich Ashlee.
„Ja, aber hast du nicht zugehört. Mike und Mark kennen bis jetzt nur Carly
und das ist als ob er sie ihnen vorstellen will!“ erwiderte der deutsche.
„Ich habe Mike und Mark auch schon von ihr erzählt und wenn es nach den
beiden gegangen wäre, wäre sie schon eher mal da gewesen. Zumal sie sehr
überrascht waren zu hören, dass es Chaya ist die Izzy vor irgendwelchem
Schaden beschützt. Außerdem interessiert sie die Stimme.“ Fügte Jay hinzu.
Chaya stand auf: „Also schön, aber nur bis die Aufnahmen heute vorbei sind.
Danach kümmerst du dich um Carly!“ sagte sie. Den ersten Teil hatte sie noch
auf Deutsch gesagt, dann war sie ins Englische gewechselt damit Carly sie
verstand. „Das hätte er sowieso gemacht, dazu brauch er dich nicht!“
fauchte sie gereizt.“ In Chaya brodelten momentan die unterschiedlichsten
Gefühle. Sie trat auf die Amerikanerin zu, die sie um mehr als einen Kopf
überragte: “An deiner Stelle würde ich die Fresse mal nicht soweit
aufreißen, sonst kann es gleich passieren das du dir welche fängst!“ zischte
sie dann. Die anderen schluckten. Das war das erste Mal das Chaya bösartig
gegenüber Carly wurde. Die Amerikanerin maß die Deutsche mit tödlichen
Blicken: „Du kannst es ja gern mal versuchen, wenn du damit leben kannst
anschließend entstellt zu sein!“ erwiderte sie dann. Chaya lächelte kalt:
„Das ist keine Drohung, ich hab genug Narben an meinem Körper, da macht eine
mehr auch keinen unterschied, aber ich sag`s dir nur noch einmal und rate dir es
dir zu merken: Kommst du mir noch einmal dumm, erlebst du den nächsten Morgen
nicht mehr. Ich dachte ich könnte dir so was wie eine Freundin sein, mein
Möglichstes tun damit er dir nicht abspenstig wird, aber dazu bin ich nicht
verpflichtet. Du bist wirklich das allerletzte und du kannst froh sein, dass du
Izzys Freundin bist sonst wärst du schon im Krankenhaus gelandet!“
Chris seufzte: „das gibt gleich ne Schlägerei, oh nein!“ er ging schon mal
Richtung Chaya, zusammen mit Richie und Ashlee. Jay und Mikel näherten sich
unbewusst Carly. Izzy stand da und beobachtete das argwöhnisch. Er schien
verwirrt, sollte er eingreifen? Das war das erste Mal das die beiden so direkt
aufeinander trafen und ihren hass auslebten. Carly sah sie von oben herab an,
im nächsten Moment ging ein Ruck durch ihren Körper: „Du miese schlampe hast
meinen Freund geküsst!“ und im nächsten Moment stürmte sie auch schon auf
Chaya zu, die statt zurück zu zucken jetzt ebenfalls auf Carly losging: „nenn
mich nie wieder so.:“ fauchte sie und wollte gerade ausholen. „Chris, Richie
macht was los!“ brüllte Ashlee mit einem Mal. Im nächsten Moment waren alle
damit beschäftigt, die fauchenden, schlagenden und vor allem schreienden
Mädchen auseinander zu kriegen. Ashlee, Richie und Chris mussten ihre ganze
Kraft aufbringen um Chaya fest zu halten. Während Ashlee versuchte die blonde
von hinten zu packen, drückten sich die beiden jüngsten von vorne gegen die
kleine Blondine, die mit einem mal übermenschliche Kräfte zu haben schien. Sie
wehrte sich so heftig, das Ashlee nicht wirklich dazu kam sie in den
Polizeigriff zu nehmen. Ihr die Beine wegziehen konnte sie nicht, weil dann
Chris und Richie auch liegen würden. Und Chaya war zu sehr am ausflippen, sie
würde sich reflexartig wieder aufraffen.
Auf der gegenüberliegenden Seite, packten Jay und Mikel Carly gerade und Izzy
stand nun vor ihr und brüllte sie inzwischen zusammen, dass sie sich verdammt
noch mal beruhigen soll und nicht wie eine hysterische Kuh abgehen sollte.
Ashlee hatte immer noch mühe Chaya zu halten: „Schatz, jetzt kommt verdammt
noch mal runter!“ brüllte sie sie irgendwann an. „Diese miese…..“ Die
Blonde schnaubte und hatte irgendwann keine Kraft mehr, sie zuckte noch ein paar
Mal im Griff von Ashlee und der Jungs und gab dann schließlich schnaufend auf.
Erst als Ashlee sicher war, das nichts mehr passierte, ließ sie die Freundin
los.
Gegenüber hatten die Jungs noch Schwierigkeiten Carly zu halten, doch
irgendwann knallte es und dann war es still. Carly hatte eine hängen. Sie
starrte Izzy einfach nur an, riss sich dann los und stürmte dann davon.
Kaum war das geschehen hörte man die Haustür zu knallen.
Alle sahen sich an bis Chaya das Wort ergriff: "Du hattest mir was versprochen!"
sagte sie zu Izzy und ihre Stimme glich mehr einem Blizzard als der Stimme des
Engels, der normalerweise vor ihnen stand. Der Amerikaner schwieg und sagte
nichts. Mikel räusperte sich: "Der hat gesessen! An deiner Stelle hätte ich
ihr schon eher eine geklebt, keine Frau hat das recht sich einem Mann gegenüber
so zu benehmen!" Chaya funkelte ihn an: "Pass auf das ich dir nicht gleich eine
klebe, mein Lieber. Du weißt wie ich dieses Machogelaber an dir hasse. Man
schlägt keine Frauen, auch wenn sie sich noch so scheiße benehmen und es
verdient hätten!"
Mikel lachte: "Mir erzählen ich soll keine Frauen schlagen, aber sie selber
verprügeln wollen, Wahnsinn Chaya. Ehrlich!" "Ich sagte man schlägt keine
Frauen, habe ich je behauptet, dass sie eine Frau ist?" entgegnete die Blondine
ungerührt und hatte Mikel damit geschickt ausgekontert.
"Was hat sie eigentlich gesagt?" fragte sie dann und sah Jay an: "Das...ist doch
nicht so wichtig!" erwiderte dieser nur. "doch, das finde ich allerdings schon,
wenn Izzy ihr eine klebt!" mischte sich nun Ashlee ein, während Chaya
zustimmend nickte. "ist doch egal..." Jay wollte es nicht sagen.
Mikel war jedoch mal wieder schneller, er zitierte beinahe wortwörtlich Carlys
Wortwahl: "ich soll mich nicht wie eine hysterische Kuh benehmen und seelenruhig
zu sehen, wie diese miese kleine Bandnutte sich an dich ranmacht und du auch
noch gefallen daran findest?!"
"Au…okay...die Bandnutte hätte ich so auch nicht durchgehen lassen und die
Tonart schon gar nicht!" meinte Ashlee dann nur und knurrte. "Das du dich auch
immer provozieren lassen musst, Mensch Izzy das war doch voll übertrieben!
Weißt du was da jetzt auf dem Spiel stehen kann? Ich an ihrer Stelle würde
dich nicht mal mehr mit dem Arsch anschauen!" als Chaya das sagte, sahen sie
alle erstaunt an. "nein, du redest immer noch mit ihm!" murmelte Ashlee halblaut
vor sich hin und dachte an Chayennes Beichte. Der Amerikaner drehte sich zu ihr
um: "ich hab ihr vorher gesagt, sie soll nie wieder in der Tonart von oder mit
dir reden, dann kracht` s!"
Sie stand nun direkt vor ihm: "Hättest du mir umgekehrt auch eine geklebt, wenn
ich vor dir so von ihr gesprochen hätte?" fragte sie dann nüchtern.
Eine Schreckenssekunde sagte er nichts und schüttelte schließlich den Kopf:
"Nein, weil du nie so von ihr reden würdest! " kaum hatte er das gesagt begann
Ashlee zu husten, sie wusste es besser. Chaya hatte schon schlimmere Worte für
Carly gefunden als Izzy ahnte, aber die Deutsche war zumindest so clever es
niemals vor Izzy zu tun. Obwohl es wahrscheinlich niemals eine Person geben
würde die Chaya mehr hasste als Carly. . "zumindest nicht ohne ihr eine reele
Chance gegeben zu haben.“ Vollendete er dann den Satz, da er Chaya auch
kannte. Sie machte keinen Hehl daraus, wenn sie jemanden nicht mochte. Sie wurde
niemals wortwörtlich beleidigend, aber man merkte an ihrer Tonart und Wortwahl,
wer ihr wohl gesonnen war und wer nicht. Mikel gehörte beispielsweise zu jenen
Personen, die sie nicht so sehr mochte, allerdings sich für ihn verantwortlich
fühlte. Und meistens war es Chayenne zu verdanken, dass Mikel noch nicht
mausetot war. Widerrum legte der es geradezu darauf an sich mit ihr zu streiten.
Streitpunkt war dann sein verhalten. Das ging dann solange bis Mikel kurz davor
war auf sie loszugehen und Izzy immer eingreifen musste, weil sonst Mord und
Totschlag herrschte. Er seufzte. Aber es war einfach nicht ihre Art das zu tun
ohne der Person zumindest die Möglichkeit zu geben sich zu beweisen, obwohl
Chayas Meinung meistens schon immer innerhalb der ersten Minute stand und sie
damit goldrichtig lag.
Chaya sah ihn einfach nur an: „Und genau das meine ich, du traust mir einfach
bestimmte dinge nicht zu Izzy. Du stellst mich unter einen Heiligenschein!“
sagte sie dann. Die anderen ahnten, was jetzt kommen würde.
Ashlee schlug sich mit der Hand vor die Stirn: „Pock, wie kann eine einzelne
Frau nur so sein? Jetzt streitet die wirklich mit ihm darum, dass er seiner
Freundin eine geklebt hat, weil die sie aufs übelste beleidigt hat! Ich fass es
nicht!“ murmelte sie dann resigniert. „ich versteh sie schon!“ sagte Jay
und beobachtete beunruhigt die Entwicklungen. Ashlee sah ihn an: „War ja
klar, dass du wieder zu deiner Schwester halten musst. Wie Pech und Schwefel!“
knurrte sie, denn sie kannte es nun schon zur Genüge das Jay sich bei
Auseinandersetzungen desöfteren Chayas Meinung anschloss. Widerrum war es die
Blondine die ihm auch den Rücken stärkte bei Auseinandersetzungen mit Ashlee.
Dennoch machte sie Jay oftmals auch böse zur Sau, wenn er Mist machte.
„Dann erklär mir wenigstens wieso!“ forderte sie dann und verschränkte die
Arme vor der Brust.
„Na überleg doch mal. Izzy hat Carly eine gescheuert wegen Chaya, wenn es
aufgrund dessen zur Trennung kommt ist sie Schuld. Und wie wir alle Wissen hat
sie recht damit, was sie eben gesagt hat. Izzy traut ihr bestimmte Dinge
einfach nicht zu und stellt sie unter einen Heiligenschein!“
„Das hab ich eben auch gehört, aber was verdammt meint sie damit. DAS kapier
ich nicht!“ zischte Ashlee nun.
„Na ganz einfach. Carly ist eben aufs übelste ausgetickt und hat sie
beleidigt. Izzy kennt das von Carly und hat sie vorgewarnt…“ „Ja soweit
komm ich noch mit..“ „Ja und überleg mal wie böse Chaya schon über Carly
geredet hat, ich muss dir nicht erst sämtliche Begriffe in Erinnerung rufen,
oder?“ „Nein!“ „Siehst du, aber Izzy hat das nie gehört oder gesehen.
Er kennt eigentlich nur den Engel, der ab und zu mal Mikel anfaucht, aber nie
auf ihn losgeht. Eher verängstigt und verschüchtert ist…und jetzt stell das
beides Mal nebeneinander. Wie soll er denn Wissen das bei Chaya in dem Fall
alles aussetzt und sie so ticken könnte wie Carly? Er stellt sie unter seinen
Schutz, weil sie für ihn eben so was wie die heilige Jungfrau ist die nie was
Böses tun würde!“
In Ashlees Gesicht trat Erkenntnis:“ Aaahhhh, jetzt ist klar was du meinst. Du
denkst also er unterschätzt sie..:“
„Was Carly angeht ja!“ nickte er und beobachtete wie die Blondine nun heftig
mit dem Amerikaner diskutierte: „Ich weiß eben das du nie so was tun
würdest!“ entgegnete er nun trotzig. Sie wirbelte entnervt herum: „Eben
nicht. Weißt du was, ich hasse diese Frau mehr als mein Leben. Mehr als meine
Mutter und das will was heißen, wenn sie nicht deine Freundin wäre und du
nicht hier gewesen wärst hätte ich sie kalt gemacht, ich schwöre!“ platzte
es jetzt aus ihr heraus in einer Mischung aus Deutsch und englisch. Sie funkelte
ihn wütend an.
„Sie ist das allerletzte….“ Redete sie weiter und man vernahm bei den
Folgenden Sätzen nur ein fünfstimmiges PIEP! Richie sah Chris an, er hatte
alles verstanden aber den Sinn dahinter nicht. Der Deutsche sah sein
amerikanisches Ebenbild an: „Nein du willst nicht wirklich wissen was sie
gerade alles gesagt hat, das muss zensiert werden. Es ist von der Bedeutung her
genauso heftig wie es klingt!“ sagte er dann und schluckte. Chaya hatte gerade
einen absoluten Wutanfall, sie griff nach irgendwas, was rein zufälligerweise
ihr Handy war und feuerte es fauchend an die Wand, wo es hart gegen knallte und
in alle Einzelteile zersprang und am Boden liegen lag. „Das arme Handy!“
flüsterte Ashlee nur. Chaya fuhr wieder zu Izzy herum, sie wusste das er sie
verstanden hatte: „Siehst du es jetzt oder muss ich erst mit dem Messer auf
sie losgehen, dass du verstehst das ich nicht der Engel bin für den du mich
hältst und jetzt bitte gleiches recht für alle, los schlag mich!“ als sie
dies sagte, sah Ashlee aus den Augenwinkeln wie ein Ruck durch Jays Körper ging
und auch bei ihr spannte sich alles an. „Nein!“ sagte Izzy nur schlicht und
es erstaunte alle, dass er so ruhig blieb. „Wieso, ich hab genau das gleiche
getan wie sie, nur schlimmer!“ Chayenne starrte ihn nun fassungslos an.
„Ich werde dich nicht schlagen Chaya, ich habe dich ungewollt schon mal wegen
ihr geschlagen und ich habe damals geschworen das ich es nie wieder tun
werde!“
Sie schnaufte: „Verdammter Vollidiot, du machst gerade deine Beziehung
kaputt!“ fauchte sie dann, wirbelte herum und verließ dann das Zimmer. Ashlee
beobachtete Izzy nachdenklich: „ich glaube bei ihm läuft gerade was nicht
ganz rund. Es wirkt so als er hat damit abgeschlossen!“ sagte sie dann leise
zu Jay, der unwillkürlich nickte. „Hast du seine Augen gesehen als Carly ihn
angeschrieen hat?“ fragte er dann. „Nein, du Troll, ich war damit
beschäftigt deine Schwester zu beruhigen!“ meinte sie brummig.
„Seine Augen waren kalt Carly gegenüber. Eiskalt. So hab ich ihn sie noch nie
ansehen gesehen. Es war als ob er eine Entscheidung getroffen hätte, aber das
kann ich mir nicht vorstellen….“ „Wo wir gerade bei Izzy und Chaya sind,
hab ich mir das eingebildet oder haben die sich geküsst als wir ins Zimmer
kamen?“ fragte Ashlee nun. „Dann müssten wir alle die gleiche Halluzination
gehabt haben!“ meinte Chris trocken. „Aber wenn du es genau wissen willst
frag doch mal Mikel, immerhin stand der als erstes im Raum. Oder du fragst die
beiden selber, wie wär` s damit?“ mischte sich nun auch Richie ein. „sehr
witzig und wie? Chaya ist wütend und Izzy wird` nen Teufel tun und mir das
sagen. Aber schön da ihr nur noch zu viert Musik machen wollt und es eh egal
ist ob Mikel da ist, seid ihr ab sofort nur noch US4! MIKEL:…“ Ashlee zuckte
die Schultern. Der angesprochene fuhr herum: „Was willst du Callies?“
knurrte er. „Für dich immer noch FRAU Callies, wenn überhaupt. Mitkommen!“
sie zog Mikel von Izzy weg: „Sag mal haben die sich tatsächlich geküsst als
du reingekommen bist, ich konnte das nicht so genau sehen weil Jay vor mir
stand!“ fragte sie dann flüsternd. Mikel sah sie an: „Das wüsstest du wohl
gerne, wie?“
„Mikel Johnson, entweder du sagst mir das jetzt SOFORT oder ich schwöre du
hast die längste zeit mal Sex gehabt!“ knurrte sie ihn nur an. Mikel wusste
das mit Ashlees Drohungen nicht zu spaßen waren und es sich damit zu versauen,
nur wegen dieser Information, wollte er auch nicht. „Also…hm…mal
überlegen. Ich hab die Tür aufgemacht und da standen sie. Eng umschlungen und
es sah nicht aus als, ob sie Kaffee getrunken haben..“ meinte er. „Mikel,
denk nach…was für eine Art Kuss war das? Leidenschaftlich, zaghaft, ich MUSS
das wissen!“ forderte Ashlee ihn nun auf, die sich langsam am ziel sah worauf
alle in der Band eigentlich schon ewig warteten. „Hm, also es sah nicht so aus
als ob es noch zu mehr kommt. Wirkte so als ob er sie geküsst hat, sie hat das
eher zaghaft und verschüchtert erwidert, wenn du mich fragst. Aber könnten wir
jetzt bitte aufhören darüber zu reden, mir wird schlecht!“ brummte er.
Ashlee gab ihm einen harten Stoß in die Rippen: „Du bist doch nur sackig,
weil du nie bei ihr landen konntest. Weil sie zu clever für dich ist! Und mir
wird gleich schlecht, wenn ich noch länger dein Gesicht sehen muss!“ meinte
sie dann trocken, stand auf und ging zu Jay zurück. Der mit Izzy redete. „Ihr
müsst euch noch fertig machen! Frank kommt sicher bald!“ sagte sie. Izzy
nickte nur langsam: „Ich bin dann mal Chayenne suchen.“ „ich schätze,
die ist im bad und zieht sich noch mal um, wegen dem Treffen mit Mark und
Mike!“ meinte Ashlee nun. Izzy nickte und verschwand. Richie war ebenfalls
schon unterwegs sich fertig zu machen. Mikel und Chris hatten sich ins
Wohnzimmer verzogen. So war Ashlee mit Jay nun allein: „und?“ fragte der
Hüne und warf einen kurzen Blick durch den Raum. „Bingo, Volltreffer. Mikel
hat irgendwas gefaselt, dass es aussah als hätte Izzy sie geküsst! Sie scheint
das zaghaft erwidert zu haben!“ Jay nickte: „Das kann ich mir gut
vorstellen. Immerhin wollte Izzy sie dazu bekommen den Kontakt nicht abzubrechen
und wenn das die einzige Möglichkeit ist ihr zu zeigen, wie viel sie ihm
bedeutet, dann tut er das eben. Das muss nicht viel bedeutet haben…“ Ashlee
schüttelte den Kopf: „also für mich sieht es so aus als ob ihm nicht bewusst
ist was er fühlt, er hat sich zu sehr an die Beziehung mit Carly gewöhnt und
die Rolle die Chayenne bisher gespielt hat.“ „du meinst also da sind
tieferer Gefühle als wir bisher alle glauben?“ Jay sah seine Freundin
musternd an. „Ja, doch könnte sein. Ich mein überleg dir mal, wie der immer
abgeht, wenn ein Kerl der kleinen auch nur ansatzweise zu nah kommt!“ „Na
komm, so sind wir aber alle im Bezug auf euch!“ wiegelte Jay ab, der damit
darauf hinaus wollte das bei allen Jungs ein ausgesprochener Beschützerinstinkt
herrschte, selbst bei Richie.
Ashlee schüttelte abermals energisch den Kopf: „Nein, das mein ich nicht.
Erinner dich mal an den Abend im Pheremeon als der eine Kerl Chaya zum Tanzen
mitgenommen hat und ihr an die Wäsche wollte. Du musstest Izzy beinahe
festketten und wie der die ganze Zeit geknurrt hat und..“ sie überlegte kurz,
sie hatte bisher niemandem erzählt das Izzy dem Typen draußen aufgelauert
hatte und ihm fast eine reingeschlagen hatte. Aufgrund dieser Begegnung war der
Typ nicht wieder zu Chayenne zurückgekommen und sie hatte sich wieder ziemlich
deprimiert bei Izzy verkrochen. Ashlee hatte es nur gesehen, weil sie gerade von
der Damentoilette gekommen war. „…er hat dem Typen aufgelauert…als er auf
dem Klo war!2 sagte sie dann. „Was?“ Jay starrte sie ungläubig an. „Ja,
hat ihm gesagt das er den nächsten tag im Krankenhaus verbringt, wenn er sich
noch einmal zu nahe an Chaya ranwagt!“ Jay schaute noch immer fassungslos:
“das erklärt auch seinen plötzlichen Stimmungswandel und das er sich dann so
intensiv um sie gekümmert hat!“ murmelte er, dann sah er Ashlee an. „Wir
halten uns raus. Das müssen die beiden machen. Wenn da Gefühle sind, setzen
die sich durch. Aber dazu muss Carly erstmal weg!“ sagte er. „Darf ich sie
schlagen?“ fragte Ashlee ihn nun hoffnungsvoll. „NEIN!“ kam es entschieden
von Jay. Sie schob die Unterlippe vor: „och menno!“ schmollte sie dann
gespielt.
Er lachte leicht und gab ihr einen Kuss: „ich sagte doch wir halten uns
raus!“
Kapitel 3: Last 2 know
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Frank ließ die Jungs und Mädels beim Tonstudio von Triple M raus, da er selbst
noch einige Termine hatte.
Mikel klingelte und es wurde augenblicklich geöffnet. Ashlee stand entspannt
neben Jay, sie kannte das alles inzwischen und machte sich auf einen langen Tag
gefasst und viel Zeit. . Chris und Richie waren kribbelig, sie mochten es im
Studio zu arbeiten und am Ende die Resultate zu sehen. Jay hatte auf dem Weg die
ganze Zeit noch irgendwelche Dinge geschrieben und war nicht wirklich anwesend.
Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto stiller und bleicher wurde Chaya. Sie
hatte Menschenangst, das wusste jeder der Jungs und die Tatsache das sie gleich
Mark und Mike kennen lernen würde, vor deren Arbeit sie absoluten Respekt
hatte, verstärkte es noch. Sie und Izzy hatten sich augenscheinlich wieder
vertragen, da sie sich hinter ihm versteckte und ab und zu mal vorsichtig
rauslugte. Ihre Hände umschlangen seinen rechten Arm. Izzy seinerseits ließ
sie nicht aus den Augen.
Die Tür öffnete sich und Mark und Mike standen höchstpersönlich dort. Es gab
ein großes Hallo, da die beiden Produzenten die Jungs nun länger nicht gesehen
hatten. Auch Ashlee wurde herzlich begrüsst. Mark sah sich um: „Izzy hattest
du nicht gesagt, du wolltest noch wen mitbringen?“ Fragte er irritiert. Die
übrigen begannen zu grinsen. Izzy lachte ebenfalls. „Hab ich auch!“ Er
machte einen leichten Schritt zur Seite, so dass der Blick auf Chaya frei wurde
die dort nun den Blicken aller schutzlos ausgeliefert war. Izzy hatte Mark und
Mike vorher gesagt, dass die Deutsche vermutlich ziemlich verschüchtert sein
würde. Liebevoll nahm er sie in den Arm“: Mark, Mike das ist Chaya. Chaya
Mark Dollar und Mike Michels.“ Stellte er dann vor und drückte sie noch ein
bisschen mehr an sich als er spürte, dass sie zitterte. Mark lachte über das
ganze Gesicht: „das ist also die berühmt berüchtigte Chaya von der wir schon
soviel gehört haben und auch einiges zu verdanken. Hi ich bin Mark Dollar, du
kannst aber ruhig Mark sagen, tut Ashlee ja auch!“ Er gab ihr die Hand, die
sie eher zurückhaltend annahm: „Chayenne Scott, aber wie eben schon erwähnt
Chaya genannt!“ Sie sah nun die anderen an: „was habt ihr schon wieder für
Blödsinn über mich erzählt?!“ Sie schaute Jay, Ashlee, Chris und Mikel
strafend an. Richie hatte bei ihr wie immer die Persilkarte. Chris hüpfte einen
Schritt zur Seite“: nur die Wahrheit. Nämlich das du diejenige bist, die Izzy
dauernd in den Arsch tritt, wenn er mal wieder dabei ist scheiße zu bauen! Und
das du es auch bist die Jay zusammenfaltet, wenn er wegen Ashlee mal wieder
irgendwas verpasst“ grinste er. Die Blonde stemmte die Hände in die Hüfte
und machte drohend einen Schritt auf Chris zu: “Und ich werde gleich diejenige
sein, die dich auf den Mond schießt wenn du nicht augenblicklich aufhörst so
dämlich zu grinsen!“ Kaum hatte sie das gesagt brachen alle in Gelächter
aus. Mike grinste: “Du scheinst sie ja ganz gut im Griff zu haben! Hi, Mike
Michels und für mich gilt das gleiche wie Mark!“ Er gab ihr ebenfalls die
Hand. Chaya schaute dann verschüchtert. : „Ehm. Das…hab ich alles von
Ashlee gelernt, am Anfang Hab ich mir zuviel gefallen lassen glaub ich!“ Jay
seufzte: “Ach waren das noch Zeiten als sie noch unsere Sklavin war?“ Für
diesen Kommentar bekam er von Ashlee einen Stoß in die Rippen: „Hör auf so
einen Blödsinn zu labern, sonst Mach ich dich gleich zu meinem Sklaven!“
Izzy grinste: “das ist er doch eh schon!“ Sagte er und nahm Chaya wieder in
den Arm, die nun wieder merklich stiller wurde. „Das hab ich gehört
Gallegos!“ Knurrte sie ihn an. Er grinste immer noch: „ich weiß!“
„Na dann kommt mal rein, damit wir anfangen können!“ Sagte Mike nun und
öffnete die Tür ganz. Die Jungs sowie Chaya und Ashlee betrat das Haus.
Während Ashlee gemächlich neben Jay herschlenderte ließ Chaya ihre Blicke
über die Wände schweifen an denen überall vergoldete oder platinfarbene
Schallplatten hingen: “Heidewizca! Erbarme dich meiner!“ Flüsterte sie nur
tonlos. Izzy musste unweigerlich bei ihrem Gesicht grinsen. Er hatte mit so
einer Reaktion gerechnet, dass war einer der wenigen Momente wo sie leuchtende
Augen bekam und absolut sprachlos war. „Gefällt `s dir?“ fragte er leise
und beobachtete sie weiter. Sie nickte nur leicht und staunte immer noch voller
Erfurcht. „Dann warte ab, bis wir im Studio selber sind.“ Lächelte er.
Sie nickte abermals und sah ihn plötzlich an: “Sag mal wo ist Carly
eigentlich?“ Er zuckte die Schultern: “Richies Mum ist mit ihr shoppen, sie
mag solche Aufnahmetage nicht weil ich dann nie viel zeit für sie habe und sie
sich langweilt.“ Chaya sah sich wieder um: “Wie kann man sich hier nur
langweilen, hier gibt`s soviel zu sehen und überhaupt…“ sie geriet leicht
ins schwärmen. Dann sah sie ihn wieder an: „Hast du dich wieder mit ihr
vertragen?“ „Sie redet nicht mit mir, aber Richies Mum hat vorhin angerufen,
sie ist ihr wohl direkt in die Arme gelaufen. Ist mir aber auch so ziemlich
egal. Hab ich wenigstens meine Ruhe!“
Chaya wusste nicht was sie darauf erwidern sollte, aber ihre Aufmerksamkeit
richtete sich auch auf den Lärm der vor ihnen stattfand. Chris hatte grad einen
Salto auf die nächste Couch gemacht und man sah nur noch wie Ashlee mit einem
zufriedenen grinsen ihren Fuss wieder auf den Boden stellte. „Das war für die
Schuldzuweisung für Jay, krümel!“ grinste sie.
„aua, musst du denn immer so rabiat sein?“ brummte dieser und raffte sich
wieder auf.
„Nur wenn ihr nicht gehorcht!“ erwiderte Ashlee gelassen und ließ sich
ausgestreckt auf eines der vielen Sofas fallen. „ich sag ja an der ist ne
Domina verloren gegangen!“ meinte Mikel noch und verschwand dann ziemlich
schnell mit Mike und Mark, wo er sich sicher fühlte.
„und wenn der so weitermacht, kann ich ihn auch nicht mehr retten!“ meinte
Chaya und blickte ihm nach. Izzy, der sich ebenfalls gesetzt hatte zog sie auf
seinen Schoß: „Du bist auch nicht für ihn zuständig. Du bist MEIN Engel,
der soll sich seinen eigenen suchen!“ brummte er dann und betrachtete den
Songtext auf dem Tisch. „Hee, steht dein Name auf meinem Arsch tätoviert oder
was?“ fragte sie und nahm das Blatt in die Hand. „Noch nicht, aber das
lässt sich ändern!“ antwortete er und nahm ihr das Blatt weg. „Soweit
kommt` s noch. Ich lass ja ne Menge mit mir machen, aber ich bin nicht so blöd
und lass mir einen Namen stechen. Nicht mal für dich!“ Chaya ließ ihren
Blick über die schwarzen Letter auf dem weißen Blatt gleiten. Ashlee sah auf:
„warum denn sich die Mühe machen und den Namen stechen lassen, ich bin mir
sicher Izzy leiht dir gern eins seiner Tattoos in Kleinausgabe! Ist doch eh viel
besser als eine Art Brandmahl!“ Chaya warf ihr einen bösen Blick zu. Ashlee
wusste genau, dass es ein Tattoo von Izzy gab was sich Chaya ohne zu zögern
stechen lassen würde, weil es ihr gefiel. Sie tat es nur nicht aus dem Grund,
weil sie sich nicht den unangenehmen Fragen Izzys aussetzen wollte. Außerdem
stand der Termin für das erste Tattoo ja bereits und das Zeichen war ja auch
gewählt. Izzy sah vom Text auf: „Die Idee gefällt mir, ich nehm sie
demnächst mit ins Studio!“ sagte er dann.
„NEIN!“ kam es nun prompt von Chaya und sie wünschte Ashlee gerade die Pest
an den Hals.
„Du wirst gar nicht erst gefragt!“ bestimmte er dann und sie hatte den
Eindruck, dass er das wirklich ernst meinte. „Darf ich mir dann wenigstens
aussuchen, welches ich mir stechen lasse?“ fragte sie dann schon fast
kleinlaut. Er sah sie mit einem Mal an: „Du willst das wirklich machen?“
Chaya senkte den Blick: „Du hast doch eben selbst gesagt, du nimmst mich
mit!“ flüsterte sie leise.
„Ja, schon. Damit du dir das ansehen kannst. Aber ich hatte nicht gedacht,
dass du dir wirklich eins von meinen stechen lassen willst!“ entgegnete er
überrascht. „warum denn nicht? Ich find die Idee cool! Jay und ich lassen
uns ja auch das gleiche Tattoo stechen!“ mischte sich nun Ashlee an. Jay sah
von seinem Blatt auf: „achja tun wir das?“ fragte er irritiert. Ashlee sah
ihn an und ihr Blick hätte töten können: „Ja natürlich, du hast es mir
versprochen!“ zischte sie und ihr Blick sagte soviel wie: jetzt sag nichts
Falsches!
Chaya sah die beiden an: „Bei euch ist das ja auch was anderes, ihr seid ein
Pärchen. Eigentlich ist es unangemessen, wenn ich eins von Izzys Tattoos trage,
das stünde Carly viel eher zu...“
Ashlee setzte sich auf Jays Schoß: „Achwas, das zeigt doch nur wie sehr ihr
beide verbunden seid! Da ist doch nichts Schlimmes bei!“ sagte sie. Chaya
schaute verunsichert.
„Hm, welches möchtest du denn, Süße?“ Izzys Frage ließ sie
zusammenzucken.
„Ehm…das! Ich mag den voll. Der Stern ist schön, er ist blau und die
Bedeutung passt sowieso zu mir! Alles andere wäre nicht wirklich angemessen,
denk ich“ sagte sie und betrachtete noch mal den keltischen Stern.
„Okay, dann kriegst du ihn!“ seine Antwort versetzte sie in erstaunen.
Ashlee klatschte freudig in die Hände: “Toll. Wollen wir zu viert gehen?“
fragte sie. Izzy schüttelte den Kopf: „Nein, Ashlee, Sorry. Das möchte ich
mit Chaya alleine machen!“ Ashlee nickte: „Okay, schon verstanden!“ Die
Blondine schaute verwirrt zwischen ihren Freunden hin und her. >Er will das mit
mir alleine machen?< sie überlegte, wann sie das letzte mal mit Izzy was
wirklich allein gemacht hatte. Eigentlich nicht wirklich. Die anderen waren
immer dabei oder die Kids. Wirklich allein was unternommen hatten sie noch nie.
Sie nahm ihm das Blatt weg: „oh –ihr singt come back to me baby ein?“
fragte sie überrascht. „scheint so..“ nickte Ashlee nun. Sie hörten den
Jungs zu, wie sie die Harmonien übten. Chaya rutschte neben Izzy unruhig auf
dem Sofa hin und her: „schatz könntest du bitte aufhören zu zappeln, das
macht mich kirre!“ warf Ashlee nun ein, die genau wusste warum die Blondine
Hummeln im Hintern hatte. Sie liebte Musik und es war eigentlich ein wunder, das
Stimme der Blondine noch nicht den Raum erfüllte. Wenn die 7 Freunde
aufeinander trafen, war es normalerweise auch so, dass es die Jungs waren die
dann eher still zuhörten wenn die deutsche sang. Sie hatte eine klare helle
Stimme. Vor zwei tagen war Richie sogar auf ihrem Schoß dabei eingeschlafen.
Obwohl das nicht mal ihre Absicht gewesen war. Chaya hatte auf der Couch
gesessen und MP3s gehört und dabei wie gewöhnlich gesungen, während sie
Richie den Kopf kraulte der eine dicke Erkältung hatte und extrem
kuschelbedürftig war.
In der sonst so lauten und eher unruhigen WG wurde es dann mit einem Mal total
still, lediglich Chayas Stimme hallte durch die Räume. „Tschuldigung!“
murmelte Chaya nur kleinlaut und sank in die Kissen der Couch zurück. Ashlee
seufzte: „Jay könnt ihr Mikel nicht einfach rausschmeißen und Chaya
aufnehmen? Ich mein seine Tonlagen trifft sie allemal! Und sie hat einen
entscheidenden Vorteil, sie sieht im Gegensatz zu Mikel gut aus!“ fragte sie
dann. Izzy sah von seinem Blatt auf „Also das mit dem besser aussehen ist
eine Ansichtssache, ich für meinen Teil würde dir da mehr als nur voll und
ganz zustimmen, aber…“ Chaya lief bei diesen Worten neben ihm gerade leicht
rot an und hustete heftigst. Izzy ignorierte sie und redete weiter: „..aber
ich denke seine Fans sehen das anders!“ Jay nickte zustimmend: „Außerdem
Ashlee, wir sind eine Boyband und so lieb ich meine kleine Schwester auch habe,
wirklich männlich sieht sie nicht aus!“ Ashlee blickte ihren Freund ernst an
und meinte dann: „Mikel auch nicht, der war vor seiner OP eine Frau und hieß
Michaela!“kaum hatte sie das gesagt konnten sich die anderen drei nicht mehr
halten und prusteten los. Jay war der erste der sich beruhigte: „also soviel
ich weiß haben sich die Mädels bei ihm nie beschwert!“ Bei dem Wort Mädels
gab Ashlee nur ein würgenden Geräusch von sich und Chaya fügte glucksend
hinzu: „Das waren doch alles Transen, Bruderherz. Nur Tarnung.“ Dann wurde
sie ernst. „Aber ich versuche mir gerade vorzustellen überall auf den Fotos
zu sein, wo Mikel normalerweise zu sehen ist und ich glaube es käme nicht
wirklich gut, wenn ich mit den Jungs Maria performe, ich bin ja nicht
lesbisch!“ Ashlee lachte immer noch: „Nö, du bist dann ab sofort die Maria
und die Jungs dürfen dich anschmachten!“ Die Blonde legte die Stirn in
Falten: „nö ich verlange das der Song umgeschrieben wird!“
Die anderen prusteten abermals los. Mark kam in den Raum und sah sie an: „Ihr
solltet die Jungs nicht vom üben abhalten, sie sind bald dran!“ grinste er,
was zeigte das diese Ermahnung nicht so streng klingen sollte wie es vielleicht
rüberkam.
Ashlee warf ihm nur einen düsteren Blick zu, während die Blonde zaghaft
nickte. Mark nickte zufrieden: „Okay…“ und kramte noch nach irgendwas. Im
nächsten Moment erklang Chayas fast schon vorwurfsvolle Stimme: „Baby, das
kannst du doch unmöglich so singen wollen oder? Das ist ne Zumutung. Klingt
voll gequetscht.“ Sagte sie und stupste Izzy an, der irritiert aufblickte.
Aber sie ließ ihn gar nicht zur antwort kommen: „Das muss runder klingen,
weicher und nicht gepresst. Das ist nen Attentat auf die Ballade!“
Jay und Ashlee sahen synchron hoch. „uhm…hat die gerade Izzy korrigiert?“
fragte Ashlee vorsichtig. Jay beugte sich zu ihr rüber: „“Ja, klang so!“
Die Amerikanerin sog die Luft ein: „oh oh, das gibt Ärger. Das er das so
singen soll, war ne Anweisung von Mark!“ Ashlee stand auf um ihre Freundin
gegebenenfalls zu Verteidigen.
Mark kam aus der Hocke hoch, lehnte sich an den Türrahmen: „So, meinst du
Chaya?“ auf seinem Gesicht war nicht abzulesen, ob er wütend war oder nicht.
Die Blondine neben Izzy erhob sich ebenfalls und stand auf: „Ja, come back to
me baby ist ne wunderschöne Ballade, die zu Tränen rührt. Aber wenn da so was
drin ist..“ sie schüttelte sich kurz. „das ist ne Beleidigung an meine
Ohren und an die Ballade selber. Sie können doch keinen der Jungs ehrlich so
jaulen lassen wollen, wobei das bei Mikel schon oft genug vorkommt!“ bei
diesem Satz musste sich Ashlee fast schon zusammenreißen um nicht loszuprusten.
Mark verschränkte die Arme vor der Brust: „Wie würdest du es denn machen?“
fragte er und Ashlee wusste genau, dass dies ein test war. Mark wollte austesten
in wie weit sich die junge Frau traute Kritik ihnen gegenüber zu geben und ob
sie tatsächlich ein natürliches Gespür für Musik hatte, so wie Jay und die
anderen ihm vermutlich erzählt hatten.
Chaya legte die Stirn kurz in Falten, vergrub die Hände in den Taschen:
„Hm…mal überlegen. Es muss runder klingen, fließender, samtig weich.
Zumindest für mich.“ Sie sah Izzy und Jay an: „Wärt ihr bitte noch mal so
freundlich?“ bat sie dann. Die beiden nickten und kurz darauf erklangen
abermals die Harmonien von Come back to me baby. Allerdings brach Chaya das
ganze bald ab: „Danke reicht schon.“ Sie drehte sich wieder zu Mark um:
„Also ich würde das ganze mit einem höheren Anteil an Bruststimme singen
lassen anstatt auf Kehlkopf zu gehen. Sobald das auf Bruststimme geht, wird es
durch die tiefe und das vorhandene Volumen in Kombination mit der Luft fast
automatisch voller, runder, weicher. Wenn dann auch die Aussprache der deutschen
passt...dürfte das gut klingen!“ sagte sie und sah ihn an. Sie wirkte zur
Abwechselung ziemlich entschlossen. Jay überlegte, was sie gerade gesagt hatte
könnte tatsächlich funktionieren.
Ashlee studierte Marks Gesichtsausdruck, aber es war nichts zu erkennen.
Schließlich nickte er leicht: „Kannst du mir das eventuell demonstrieren?“
Kaum hatte er das gefragt, war Chayas ganzes Selbstbewusstsein wie weggeblasen.
„Ich...ehm...ich weiß nicht..“ unsicher drehte sie sich zu ihren Freunden
um. Ashlee nickte ihr zu: „Ich seh das genauso. Ich kann`s ihm nicht so
erklären wie du, geschweige denn zeigen. Du machst das schon!“ Chayas Blick
glitt zu Jay, der ihr aufmunternd zu lächelte: „Mach schon. Du brauchst keine
Angst zu haben, Mark beißt nicht. Außerdem hast du eine schöne Stimme…“
und grinsend fügte er hinzu: „das liegt schließlich in der Familie!“ mit
diesen Worten wollte er ihr die Nervosität nehmen. Sie nickte unsicher und ihr
Blick suchte den von Izzy. „Ich trau mich nicht!“ flüsterte sie so leise,
dass nur er es verstehen konnte.
Izzy warf Mark einen Blick zu, der alles erklärte. „Ich sing mit dir wenn du
magst!“ sagte er leise und nahm sie liebevoll in den Arm. „Ich auch!“
fügte Jay hinzu. Chaya zitterte leicht, aber entspannte sich ein wenig als sie
das hörte. „Sollen wir anfangen und du steigst dann ein, damit du die
Harmonien findest?“ erkundigte sich Izzy. Sie nickte leicht. „Okay..“ er
warf Jay einen Blick zu, dieser zählte an und kurz darauf erfüllten die
Stimmen der Beiden den Raum. Wenige Sekunden später kam eine dritte, hellere
und klarer Stimme hinzu, die allerdings bei weitem runder klang. Ohne
Schwierigkeiten fand sich Chaya in die Harmonien rein und auch die Tonlagen,
machten ihre keine Probleme. Sie registrierte nur nebenbei, dass Jay sich
irgendwann ausklinkte. So sangen nur noch Izzy und sie selber. Sie schloss die
Augen, eine Angewohnheit die sie schon als kleines Kind beim singen gehabt
hatte. Zu spät bemerkte sie, dass es schließlich nur noch sie selbst war die
sang und Izzy sie mit einem dämonischen Blick ansah. Sie warf ihm einen Blick
zu der soviel sagte wie: IZZY-GALLEGOS-ICH-HASSE-DICH!
Denn noch sang sie solange weiter bis die letzten Töne verklungen waren Ashlee
beobachtete Mark auf dessen Gesicht nicht eine Gefühlsregung zu sehen war. Im
nächsten Moment erschien Mikes Kopf in der Tür: „Was war das eben?“ fragte
er und sah sich um. Mark beugte sich zu ihm rüber und flüsterte ihm was zu,
woraufhin sich Mikes Augenbrauen nur in die Höhe zogen. Dann erwiderte er etwa
flüsternd.
„Was tuscheln die da?“ fragte Chaya Izzy vorsichtig. Er zuckte die
Schultern: „ich habe keine Ahnung! Vielleicht über deine Kritik!“ sie sah
ihn an: „Danke übrigens, dass du mich allein gelassen hast!“ knurrte sie
ihn dann an, woraufhin er ihr nur einen Kuss auf die Stirn drückte: „Du
hättest nie allein gesungen, wenn wir dich nicht ausgetrickst hätten und Mark
wollte es von dir hören.“ Noch ehe sie antworten konnte erklang Mikes
Stimme: „Chaya?“ sie zuckte zusammen. „ehm...ja?“ die Unsicherheit war
wieder da.
„geh bitte mit Mike in das andere Tonstudio, die Jungs müssen noch üben und
Mark möchte mit dir etwas durchsprechen!“ sagte er dann ernst. Sein Blick
ging zu Ashlee: „Du wirst eh was sagen wollen, also geh am besten gleich
mit!“ er grinste sie an und verschwand dann. Chaya blickte unsicher erst Izzy,
dann Jay und schließlich Ashlee an, die nun zu ihr rüber kam. „Keine Angst,
wie ich vermute dürfen wir unsere Meinung zu den Songs sagen und sollen einfach
die Jungs nicht stören!“ Ashlee tätschelte beruhigend ihren Arm.
„Wenn ihr mir dann bitte folgen würdet...“ Mark hatte ausgesprochen gute
Laune.
Die Mädchen folgten ihm.
Als sie kurz darauf, das zweite Studio betraten begannen Chayas Augen zu
leuchten beim Anblick des riesigen Mischpults und des Aufnahmeraums.
„Erbarme dich meiner!“ freudig sah sie sich um. Mark zog sich einen Stuhl
heran und deutete beiden auf den anderen Platz zu nehmen. Ashlee und Chaya
setzten sich: „Also was möchtest du?“ fragte Ashlee nun direkt. Mark beugte
sich zu einer Schublade, wo Texte standen: „Wir haben ja mit den Jungs diverse
Takes aufgenommen, auch schon Rohfassungen abgemischt, aber es gibt auch noch
Demos die noch nicht eingesungen wurden und ich möchte gerne eure Meinungen
oder Verbesserungen hören.“ Ashlee nickte: „Ja, klar kein Problem!“ und
auch Chaya nickte, allerdings etwas abwesend, da sie sich immer noch umsah.
„allerdings..“ Mark sah die beiden an. „Hat die Sache einen haken. Immer,
wenn ihr etwas korrigiert, muss Chaya rein und es einsingen.“ Die Blondine
ruckte herum: „Was?“ Mark grinste: „Nur damit wir den vergleich später
bei den Aufnahmen mit den Jungs haben und gucken können ob es tatsächlich
besser klingt!“ Ashlee tätschelte ihr den Arm: „Du machst das schon!“
Chaya sah sie aus bösen Augen an: „Du hast leicht reden, du behauptest ja
immer du kannst nicht singen, wobei jeder singen kann. Ob die Stimme nun für
CDs geeignet ist, ist ne andere Sache!“ „und das ist sie eben nicht und nun
lass uns anfangen!“ erwiderte Ashlee.
Mark gab ihnen ein Textblatt: „oh- just because of you, aber der ist doch
schon veröffentlicht?!“ Ashlee sah den Produzenten überrascht an. „Ja,
aber uns geht es darum zu entscheiden, welche Version aufs Album kommt. Die
Dancebreakversion oder die mit den Vocals…“ Die Mädels tauschten einen
Blick und meinten dann synchron: „Die Vocalversion! Die klingt besser!“ Mark
machte sich eine Notiz und Chaya fügte hinzu: „Die Fans haben sich zwar an
die Videoversion gewöhnt und die kommt bei großen Veranstaltungen auf der
Bühne zwar gut, aber schöner ist die Vocalversion. Und warum sich das Album
holen, wenn man die Maxi hat. Nee Vocal klingt definitiv besser..“ Mark nickte
und kramte dann den nächsten Song raus und spielte ihn ab: „Den Song hab ich
bei BIA damals schon gehört! Im Hintergrund als Mikel und Chris vor Mike und
Lou performed haben, richtig?“ Chaya hatte sich damals im nach hinein die
folgen erst angesehen. Mark grinste: „Auf was für Details du achtest,
beachtlich…“ Ashlee überlegte noch kurz, sah dann ihre Freundin an: „War
das nicht der Song zu dem sie die Choreo gemacht haben, wo Kyle noch da war?“
fragte sie dann. Die Blonde nickte: „genau, Spell on me. Wobei ich mit dem
Tracknamen absolut nichts anfangen kann.“ „und was sagt ihr dazu?“
erkundigte sich Mark und klapperte mit dem Kulli auf dem Block hin und her.
„Die Choreographie war schrecklich!“ knurrte Ashlee, die leidenschaftliche
Tänzerin war. „Naja, also es gab da` nen Schritt der gut aussah aber es war
zu sehr Mikelfokusiert, würde ich sagen!“ nickte nun auch Chaya und
beobachtete Mark, der abermals etwas notierte. „Und der Song selber?“
„Also wenn ich in einem Club wäre, würde er mich jetzt zwar nicht vom Sockel
reißen aber er ist tanzbar!“ sagte Chaya und fügte dann hinzu: „Aber dazu
befragen sie besser Ashlee. Sie ist die Tänzerin. Von uns…“ Mark wandte
sich Ashlee zu, die immer noch die Songtexte durchblätterte.
Die Amerikanerin hob den Kopf: „also, zu just because of you muss ich nichts
mehr sagen oder? Macht das nie wieder! Und zu Spell on me, kann ich erst was
sagen, wenn die Choreographie endgültig steht und ich sie gesehen habe“
knurrte sie nun wütend. Mark hob abwehrend die Hände: „beruhig dich
Ashlee.“
Diese schnaubte nur. Mark begann wieder zu kramen und förderte schließlich
einen Zettel zu tage, der extrem zerknittert war. Chaya schluckte unmerklich.
Sie hatte eine böse Vorahnung.
„Jay kam vor ein paar Wochen mit einem Lyricentwurf und einer Melodie
an..:“ Ashlee nickte, sie wusste das es sich hierbei um einen Song handelte,
den Chaya und er zusammen geschrieben hatte, nach einem vier Augen Gespräch.
Sie selber war etwas für Frank erledigen gewesen und Jay hatte ihr nur
ansatzweise was vom Gespräch erzählt. Worum es in dem Song ging, wusste sie
nicht. Nur das es eine Ballade war.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< <<<<<<<<<<
Er saß jetzt seit zwei Stunden im Schneidersitz vor diesem Keyboard, auf dem
Schoß einen Block und dort herrschte noch immer Leere. Das einzige was er bis
jetzt hatte waren ein paar einzelne Töne am Keyboard.
Jay blickte überrascht auf, als sich die Tür fast lautlos öffnete und die
kleine Gestalt der blonden deutschen im Raum erschien. Er schluckte kurz, sie
sah irgendwie nicht gut aus. Wirkte bleich,ihre Augen traurig und fiebrig. War
ja auch kein wunder, sie war total krank und war gestern Nacht noch hergekommen.
„Hey Kleine…“ er lächelte ihr entgegen. Sie kam zu ihm rüber, ließ sich
dem Keyboard gegenüber im Schneidersitz nieder und nahm ihm kommentarlos, den
Block weg. „Na sehr weit bist du ja nicht gekommen…“ stellte sie nach
einem Blick auf das Papier fest und gab ihm den Block wieder. Er hatte alle vor
über 2 Stunden aus dem Raum geschmissen, weil er einen Song fürs Album
schreiben sollte und seine Ruhe wollte. Jay fuhr sich durch die Haare. „ Die
richtige Idee, bleibt irgendwie aus. Ich habe nur diese Töne…“ er spielte
eine 20 sekündige Melodie vor und meinte dann „Mir geht die ganze Zeit was
anderes durch den Kopf! Ich kann mich nicht konzentrieren.“
Sie nickte leicht: „hm, dann sind wir ja schon zwei.“ sie lehnte sich etwas
zurück und griff nach der Gitarre die auf dem bett lag. Sie schlug eine Saite
an und lauschte. Schließlich fischte sie nach der Stimmgabel und schlug diese
einmal an. in aller Seelenruhe begann sie nun mit geübten Griffen unter Jays
Blick die Gitarre zu stimmen. „Seit wann spielst du Gitarre?“ fragte er
überrascht. Sie sah hoch, während ihre Finger über die Saiten des
Instrumentes beinahe zärtlich hinweg glitten. „schon ein paar Jahre, du hast
dich noch nie in meinem Zimmer genau umgesehen, kann das sein? Hinter der Couch
steht sie, groß und auffällig. Selbst Izzy hat sie schon gesehen und der ist
eigentlich schon blind für so was!“ erwiderte sie grinsend. Er überlegte und
nickte dann: „Stimmt, ich bin irgendwie nicht wirklich bei der Sache!“ Sie
nickte und spielte eine Melodie: „ich merk` s, also was ist los Knuffel?“
Er seufzte: „Da ist was komisches…“ begann er. Sie sah auf, musterte ihn
aus blauen Augen: „lass dir bitte nicht alles aus der Nase ziehen, was ist
komisch?“ fragte sie.
„ Carly. Seit wir planen sie für Izzys Geburtstag herzuholen, ruft sie mich
dauernd wegen irgendwelchem Scheiß an, den sie eigentlich schon weiß und ich
werde sie dann kaum los.“ Chaya hielt abrupt inne, fuhr sich mit dem Finger
leicht über den rechten Wangenknochen, der immer noch wehtat und lila war.
Allerdings hatte sie ihn so gut überschminken können, dass es niemand sah.
Dort hatte sie Izzys Hand nach der Auseinandersetzung gestern getroffen. Als er
heute morgen das Ausmaß entdeckte, hatte er wieder ein wahnsinnig schlechtes
Gewissen und versuchte ihr alles recht zu machen, was ihr nach kurzer zeit auf
den Sender ging. Sie hatte ihn irgendwann nur angeknurrt, er möge bitte das
Zimmer aufräumen. Richtig aufräumen und seine Dreckwäsche in den Korb zum
waschen packen. Danach war sie gegangen. Seine Beichte lag ihr immer noch wie
ein Stein im Magen.
Als Jay ihren Namen erwähnte, seufzte sie: “Die Frau macht mir mehr ärger
als alles andere! Ich versteh ihn einfach nicht…“ murmelte sie dann. Er
schlug ein paar Töne an: „Was war denn gestern…“
Ihre Finger glitten weiter leicht über die Saiten und passten sich der Melodie
an, die er spielte. Eine leichte ruhige, fast depressiv angehauchte Ballade.
„Sie….“ Es fiel ihr schwer darüber zu sprechen. „…sie…hat…ihn vor
die Wahl gestellt..“ kaum hatte sie das gesagt, hörte man nur noch eine
Kombination aus schief klingenden Klaviertönen. Jay sah sie entsetzt an:
„Was?“ fragte er ungläubig. „Deshalb ist er so ausgeflippt, das erklärt
alles. Wie kann die nur?“ regte er sich auf, seine Finger glitten nun über
die Tasten und spielten fließend weiter.. Chaya spielte immer noch und sah ihn
irgendwann an: „ich hab Angst Jay. Ich hab Angst ihn zu verlieren…“ sagte
sie leise. Im nächsten Moment wechselte er wieder zum Anfang zurück.
Im nächsten Moment blickte er überrascht auf als er ihre Stimme vernahm, die
passend zur Melodie sang:
„ I don`t wanna lose you,
I don`t wanna let it go
I don`t wanna be the
Last to know
I don`t wanna leave you
I just wanna be with you
If there`s more that
I should know
I don`t wanna know”
Er hielt abrupt inne: “kleine, das ist es!!!!!!!!!” schrie er nun fast und
fiel ihr jubelnd um den Hals. Sie sah ihn an. „Was?“ fragte sie irritiert.
„Der Song! Das ist die Melodie, die ich gerade gesucht habe!!! Der Text!“ er
drückte ihr den Block in die Hand und sah sie eindringlich an. „ich möchte,
dass du aufschreibst was du fühlst. Lass es in dem Song raus…glaub mir, dann
geht`s dir besser!“ er war jetzt Feuer und Flamme, sie dagegen zögerte noch.
„aber...ich weiß nicht. Ich kann doch nur Songs auf Deutsch schreiben, das
eben war mehr eine Spielerei!“ wandte sie ein.
Jay lächelte ihr aufmunternd zu: „ich werd` s anschließend übersetzen bzw.
mit dir zusammen und ich werde es eh noch abwandeln müssen, damit es auf eine
Boygroup passt. Es kann auch sein, das Mark und Mike ihn abschmettern. Aber ich
glaube kaum. Mach einfach mal.“ Sie legte die Gitarre zur Seite, lehnte sich
mit dem Rücken zum Bett und begann zu schreiben, während Jay unermüdlich an
der Melodie arbeitete.
Er war sich sicher, dass er gerade das richtige Gespür bewiesen hatte. Zwar
würde dort noch eine Menge geändert werden, da war er sich sicher. Aber Chaya
hatte gerade den Anstoß dazu gegeben.
Etwa einen Viertelstunde später hielt sie ihm dem Block hin.
Jay nahm ihn an und ließ seinen Blick über die fein geschwungene Schrift
gleiten. Er stutzte kurz, grinste leicht. Der Titel stand auf Englisch, während
der Rest auf Deutsch folgte.:
I don` t wanna lose you
Ohne Dich werde ich nicht
Mehr die Selbe sein.
Ich will nicht ein Kapitel aus
Deinem Leben sein
Ich will nicht die falsche
Entscheidung treffen
Kann ich zurück
Zurück zu dir kommen.
Ist das was uns verbindet immer noch da,
wenn ich dir in die Augen schaue.
Ich will dich nicht verlieren
Ich will nicht loslassen
Ich will nicht die Letzte sein,
die es erfährt.
Ich will dich nicht verlassen.
Ich will doch nur bei dir sein.
Wenn es noch mehr gibt,
das ich wissen sollte
Will ich es nicht wissen.
Ich will dich nur nicht verlieren.
Ich will meine Tage nicht
Ohne dich verbringen.
Ich will keinen Kummer in
Dein leben bringen
Die Leute reden,
aber ich höre einfach nicht hin.
Ich kann nicht mehr allein sein,
siehst du nicht
was deine Liebe mit mir gemacht hat?
Noch während er las, machte er sich die ersten Notizen, wo er was verändern
wollte bzw. musste. Nebenbei summte er vor sich hin, schlug ein paar Töne an
und notierte wieder eifrig etwas.
Chaya musterte ihn, sie konnte diesmal nicht wirklich sagen was er dachte. Sie
sah ihn nur eifrig notieren.
Als er ihr den Block hinhielt, stutzte sie. Der Song war fast gleich geblieben.
Er hatte nur die Sichtform der Person ins männliche geändert und etwas
hinzugefügt. Darüber stand in Jays für sie manchmal unleserlichen Schrift,
das Wort Bridge geschrieben. Brücke oder in diesem Fall ein Übergang zum
Chorus, wobei sie das Wort Refrain bevorzugte. Sie ließ den Blick über die
Worte schweifen, die dort zur Abwechslung mal nicht in Französisch standen
sondern in Deutsch. Sie sah Jay kurz an. „Bist du krank oder so? seit wann
schreibst du auf Deutsch?“ sie kannte seine Angewohnheit, Texte manchmal bzw.
meistens zuerst im Französischen aufzuschreiben und dann erst zu übersetzen.
Ihr Blick ging zur Bridge zurück:
Bridge:
Ich spüre mein Herz ist gebrochen,
Mein Leben zerrissen und entzwei
Ich weine diese Tränen für dich, girl.
Was kann ich tun?
Seine Augen leuchteten freudig. „Kleine, du bist gold wert!“ er umarmte sie.
Sie sah ihn an, sie wusste nicht recht was sie davon halten sollte. Jay sah ihre
Zweifel: „Es ist nicht gesagt, das Mark und Mike den Song annehmen und selbst
wenn, kann es passieren das er am Ende ganz anders aussieht als du ihn
geschrieben hast. Keine Sorge! Und wenn du es wirklich nicht willst, lasse ich
mir nen anderen Song einfallen, aber du hast mir echt damit geholfen…“ sie
nickte kurz: „Schon gut großer, ist okay. Aber ich möchte nicht, das jemand
erfährt, das ich an dem ding hier beteiligt war außer an der Gitarre!“ sie
grinste leicht.
Er nickte: „okay, dann geb ich das als meinen Mist aus, wenn es dir nichts
ausmacht!“
„Tu dir keinen Zwang an…“ erwiderte sie und legte die Gitarre weg.
„Und was dein Problem mit Izzy angeht…“ sie sah ihn nun wieder überrascht
an, sie hatte kaum noch daran gedacht zumindest für einen kurzen Augenblick.
Jay fuhr fort: „mach dir keine Sorgen, er hat dich viel zu gern als das er
sich einfach so einem Ultimatum unterwerfen würde…“ Chaya senkte den Blick:
„ich hab trotzdem Angst, Jay. Ich kann mir ein Leben ohne den Chaoten nicht
mehr wirklich vorstellen, immerhin lenkt er mich von dem Chaos zuhause ab.“
Jay nahm sie kurz in den Arm: „und er braucht dich mehr als es den Anschein
hat. Was glaubst du was mit dem wäre, wenn du nicht da wärst. Da hätte es zu
oft ärger gegeben!“
Sie sagte nichts mehr. Im nächsten Moment ging die Tür auf und Ashlee kam
rein. Sie grinste als sie die beiden sah: „na geht ihr mir fremd?“ witzelte
sie, sie wusste um das Verhältnis zwischen Chaya und Jay. Die beiden lösten
sich: „Immer doch!“ grinste Jay und zog seine Freundin zu sich runter und
gab ihr einen Kuss.
Chaya stand auf: „Weißt du wie weit Izzy mit aufräumen ist?“ fragte sie.
Ashlee schaute sie an: „der ist am Wäsche waschen?!“ Plötzlich wurde die
Blonde hektisch: „oh mein Gott, das gibt eine Katastrophe! Izzy!“ und im
nächsten Moment war sie aus dem Raum. Zurück blieben, Ashlee und Jay und ein
Song, der irgendwann eine größere Bedeutung haben würde, als es allen zu
jenem Zeitpunkt bewusst war
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Mark gab ihnen den Zettel und schon während Chaya die ersten Zeilen las, wusste
sie das es ihr Song war. Der Titel war ein anderer, er hieß inzwischen last to
know und er war in englisch, aber während sie las fiel ihr auf das er bis auf
ein paar gravierende Veränderung in der ersten Strophe fast gleich geblieben
war. Die Zweite Strophe war nur am letzten Satz verändert worden, ansonsten war
alles gleich.
Mark fuhr das Band ab und als Chaya die Akkorde hörte wurde ihr unmerklich
anders. Zum Klavier und der Gitarre, die man nur noch ganz leise hörte, hatte
man leichte Schlagzeugbeats gemischt, so wie einen unterschwelligen bass. Das
war einer der Tracks, die die Jungs schon fertig hatten.
Und mit einem Mal bekam sie eine Gänsehaut, das war total strange. Tränen
schossen hoch und liefen im nächsten Moment ihre Wangen runter, so das Mark und
Ashlee sie jetzt erschrocken ansahen. Mark drehte Augenblick den Pegler runter
und der Snng verstummte: „alles okay?“ fragte er besorgt, während Ashlee
die Freundin in den Arm nahm. Die schniefte kramte nach einem Taschentuch.
„alles okay, in mir haben sich grad nur ein wenig die Emotionen überschlagen!
Das ist mir ewig nicht passiert.“ Mark lächelte beruhigt: „also wenn alle
Fans so reagieren wie du, liegt Deutschland bald versenkt am Meeresboden, aber
ich glaube das wird ein echter Ohrwurm. Aber Mike und ich sind noch nicht
zufrieden. Wir würden gerne etwas verändern. Wir wollen das ein wenig wie in
einem Film aufziehen. Am Anfang hört man Rotorgeräusche von einem Helikopter
und die Jungs wie sie sich unterhalten..“ erklärte er dann. „Aha, über
was?“ fragte Ashlee. „Naja in dem Song geht es um einen Typ der den verdacht
hat, das seine Freundin ihn betrügt und er will es halt raus finden mit Hilfe
von ein paar Leuten. Am Anfang wird man Jay und Izzy hören die reden und
später…“ er holte Luft, sah Ashlee an.
„…hörte man die Freundin von dem Typen und wie er mit ihr redet. Wir
brauchen eine Amerikanerin dafür, weil es ja realistisch wirken soll. Ich mein,
ich glaub man könnte auch Chaya nehmen aber auf die Dauer würden wir glaub ich
zu viele Takes brauchen um das aufzunehmen. Und da kommst du dann ins Spiel
Ashlee…“ sagte er. Angesprochene Person sah den Produzenten an: „Ich? Ich
soll das machen. Na biste denn des Wahnsinns Kerl!“ rutschte es ihr raus.
„Du würdest uns nen großen gefallen tun, ansonsten müsste ich Carly
bitten!“ wandte er ein. Chaya wurde blass. Sie wusste das Ashlee Carly
ebenfalls nicht wirklich mochte und die Vorstellung Jay mit ihr allein zu lassen
behagte ihr gar nicht.
Ashlee sah Mark an: „Wird Last to know, die nächste Single?“ fragte sie.
Der Produzent schaute kurz nachdenklich. „Also wir wollten vor der Tour here
weg go raus bringen. Und Weihnachten ist eine besinnliche Zeit, daher kommt
vorher noch ne Ballade. Wir überlegen noch ob jesus, the Day you cried oder
Last to know. Wobei es wie es aussieht auf diesen Song hinausläuft. Wir haben
auch schon diverse Clipkonzepte hier liegen.“ Ashlee studierte die Texte und
Konzepte gerade. „Also, wenn ich das spreche und der Song ausgekoppelt wird,
möchte ich das Chaya ne Rolle in dem Clip kriegt! Aber eine bestimmte die ich
euch noch erkläre. Außerdem will ich das Izzy, da er eh schon nicht wirklich
singen darf zumindest da mal was zu tun kriegt und die männliche Hauptrolle
kriegt!“ Chaya hatte keine Ahnung was Ashlee vorhaben könnte. Dennoch war sie
perplex, zu perplex um was zu sagen.
Mark grinste: „Das lässt sich mit Sicherheit regeln, aber dazu müssen wir
sie ein wenig verändern…:“
„Wenn ihr auf die Idee kommt aus ihre so eine Vanilla Ninja Bitch zu machen,
dreh ich euch persönlich den hals um!“ knurrte Ashlee nur.
„Es wäre nett, wenn mich auch mal jemand fragen würde, ob ich überhaupt
will... Aber wenn ich mitmache, sollte Carly vielleicht auch mitmachen!“ warf
Chaya nun ein, die eigentlich leine Lust hatte von der Amerikanerin wieder
angegangen zu werden, nur weil sie mal wieder in etwas reingeschlittert war was
sie eigentlich nicht wollte. Ashlee maß sie zuerst mit finsteren Blicken. Im
nächsten Moment grinste sie: „Die Idee ist gut, Carly kriegt die weibliche
Hauptrolle! Was denkst du Mark, ihr wolltet sie ja eh mal in den Medien
präsentieren!“ „ich muss mit Mike und Lou darüber reden. Moment!“ er
verschwand.
Den Augenblick nutzte Chaya um ihre Freundin zur Seite zu nehmen: „Sag mal
bist du denn Lebensmüde? Carly und ich in einem Clip? Geht`s dir zu gut oder
was?!“ „Na überleg doch mal Schatz, welche Rolle ich dir zu schustern
werde. Die des Engels und sie wird mit einem der anderen Jungs Izzy auf der
Mattscheibe betrügen!“
„Man merkt das du sie nicht magst!“ warf die Blonde ein und fügte hinzu:
„und was ist wenn es Jay ist mit dem sie ihn betrügt. Dann musst du zu sehen
wie das passiert. Oh nein die Idee gefällt mir gar nie nicht. Nicht wirklich.
Außerdem gefällt mir nicht, dass sie mich verändern wollen…“ „ach was,
du wirst dafür extra neu gestylt. Glaub mir du wirst deinen Spaß daran haben
und immerhin ist es dein Song!“ Jetzt sah Chaya sie entsetzt an: „Woher zur
Hölle weißt du das?“ „Du bist zu emotional eben abgegangen und ich kenne
Jays Schreibstil, man merkt ihn zwar raus und auch da Mike und Mark ihre Flossen
drin hatten. Aber die Worte die dort kamen, waren von jemand anderem. Außerdem
hab ich den Originalsong beim Aufräumen neulich gefunden und die Schrift war
deine, auch wenn Jay drin rumgekritzelt hat wie bescheuert!“
Die Blonde musterte ihre Freundin: „Du sagst bitte nichts, du weißt das es
nur Fragen gibt.“
Ashlee nickte: “ich hätte sonst schon was gesagt, glaub mir!“
Zu der Zeit bei Mark und Mike. Mark saß neben seinem Geschäftspartner und
Freund auf dem Stuhl, während Izzy gerade in der Schalldichten Kabine war und
Jay hinter ihnen stand.
„Wir sind uns jawohl beide einig darüber, dass die nächste Single Last to
know wird, Lou hat ja ebenfalls schon grünes Licht gegeben. Ashlee würde das
einsprechen und hat einen Vorschlag gebracht, der mir persönlich gefällt!“
sagte Mark. „und welchen?“ Mike schob einige Regler hoch und runter und
beobachtete Izzy drinnen.
„Sie meinte, wir könnten Carly und Chaya die weiblichen Rollen geben und Izzy
die Hauptrolle, da er sonst ja eh kaum singen darf!“
„Das wär zumindest clever, da die Fans es allmählich nicht mehr gut
finden!“ warf Jay ein. Mike drehte sich herum: „Woher weißt du das?“
fragte er.
„Sowie Ashlee sich in meiner Fanbase umhört ist es bei Chaya im Bezug auf
Izzy und laut ihr werden die Fans was das angeht momentan leicht sauer!“ Mike
nickte: „okay…meinetwegen! Aber welche Rolle sollen die beiden Mädchen
darin spielen?“ jetzt fokusierten seine braunen Augen seinen Kollegen wieder.
„Also laut Ashlee, sollte Carly die weibliche Hauptrolle kriegen und sie
wollte mir noch genauer erklären, was sie sich bei Chaya denkt..:“ Mike
musterte Mark: „Okay, denke auch das es gut ist und wo wir grade bei Chaya
sind…“
Er unterbrach sich kurz und Mark nickte: „Potential ist auf jedenfalls da, ich
werde sie gleich mal ein bisschen was einsingen lassen. Hab da auch ein paar
Überlegungen…“ Mike winkte ab: „Das sowieso…aber ich meinte eigentlich
was anderes. Hast du gesehen wie die beiden miteinander umgehen? Das ist
wesentlich emotionaler und ich wüsste auch schon wie wir das vermarkten.
Vielleicht sogar mit dem Videoclip zusammen..“ Mark sah ihn nun ungläubig an:
„Du willst die kleine für das image der Jungs gebrauchen? Und an was genau
hast du da gedacht?“ Jay schluckte, sagte aber nichts. Er wollte alles
verstehen.
„Naja. Izzy und sie sind sehr gegensätzlich. Das was am nächsten liegt wäre
zu behaupten, das der Engel ihn gezähmt hätte. Das sie ihn auf den Boden der
Tatsachen zurückholt. Jay hat vorhin erzählt sie kommt eher aus ner
ländlichen Gegend. Man könnte schreiben, das er da zur Ruhe kommt von allem.
Dort halt findet und so…“ meinte Mike.
„Und wie willst du das mit Carly machen, die muss ja vorher weg! Aber für die
kleine wäre das ein schmiss ins eiskalte Wasser….“ „Was wiederum gut
wäre, wenn wir uns doch entschließen sie unter Vertrag zu nehmen! Und was
Carly angeht, wir behaupten einfach der Song wäre autobiographisch und Izzy
hätte rausgefunden, dass sie ihn betrügt und da könnte man dann erklären wie
er sich in Chaya verliebt hat. Sie hat ihn einfach aufgefangen…“ Als Mike
das sagte wurde Jay ganz anders. Er sah durch die Scheibe zu seinem besten
Freund, der gerade nichts ahnend come back to me baby einsang, während hier
über sein leben und seine Liebe diskutiert wurde.
Er räusperte sich: „Ich glaube nicht, dass Izzy da mit spielt. Chaya hat
Menschenangst und ich glaube kaum, dass er sie dem aussetzen würde. Zumal das
bedeuten würde das sie sich presse und Fans aussetzen müsste. Sie weicht den
Fans eh schon so gut aus wie es geht und was die Presse angeht hält sie sich im
Hintergrund, weil sie nicht wollte das Izzy Ärger mit euch hat oder sie ärger
kriegt. Er beschützt sie, das ist nicht wirklich gut. Außerdem hängt da seine
Beziehung dran und ihr wisst ja selber, das er da recht eigen ist!“ sagte Jay.
Mike strich sich mit der Hand über den nicht vorhandenen Bart: „Naja, das
mit Carly läuft ja eh nicht mehr wie wir alle wissen. Eher schlecht als recht.
Die Kleine ist ja viel öfter bei ihm. Wir haben teilweise schon anfragen
bekommen wer sie ist. Das mit ihrer Menschenangst könnte man mit einer Therapie
eventuell korrigieren, wenn wir sie noch ein bisschen stylen, sie etwas
abnimmt…“ Jay ging dazwischen: „Sie ist genauso in Ordnung wie sie ist!“
fauchte er jetzt fast schon.
Mike sah ihn ermahnend an: „Mag sein, aber wenn wir sie wirklich auch
vermarkten wollen als Soloartist, müssen wir sie ein wenig telegen
erschaffen!“ Jay schwieg, das leuchtete schon ein. Er machte sich nur sorgen,
dass die Branche Chaya verändern würde. Sie war eh schon nicht sonderlich
stabil.
Er räusperte sich: „Ich sollte euch allerdings vorher sagen, dass ihre
Familienprobleme ein gefundenes Fressen für die Presse wären!“ meinte er
dann. Mark winkte ab: „Zerbrich dir mal nicht unseren Kopf. Wir machen das
schon.“ Er sah Mike an: „dann klär du das mit Lou, ich werde in der zeit
schon mal die ersten Schritte einleiten!“ damit stand er auf und verschwand.
Als er wiederkam, saßen die Freundinnen beisammen und unterhielten sich
flüsternd. „Das geht in Ordnung!“ sagte er dann. Ashlee freute sich.
„Soll ich dir erklären, wie ich mir das denke?“ fragte sie.
„Später....“ nickte Mark. „Zuerst möchten Mike und ich, dass Chaya uns
ein paar Tracks einsingt!“
Die Blonde schaute jetzt ungläubig. „Was?“ fragte sie.
Mark lächelte sie an: „Ja, wir denken du hast potential und wir wollen
einfach mal ein wenig was ausprobieren und wenn das alles gut läuft, du Spaß
daran hast. Dann könnte man sogar über einen Plattendeal reden.“ Ihre Hände
krallten sich in die Lehne des Stuhls, ihr Traum war gerade zum greifen nahe.
„Was? Plattendeal? Ich?“
Mark lächelte immer noch: „Naja, es sind natürlich ein paar Gespräche
erforderlich und Formalitäten, aber im großen und ganzen ja. Wenn es sogar
schnell und gut geht, könnten wir dich sogar zusammen mit Roger als
Supportacts für die Tour der Jungs booken!!“
„Okay, NOW I AM SHOCKED!“ sie wurde gerade blass. Im nächsten Moment wurden
ihre Wangen rosig, ihre Augen strahlten und sie fiel erst Ashlee um den Hals und
anschließend Mark. Als ihr das Bewusst wurde, zog sie sich zurück:
„ich...ehm…sorry..“ murmelte sie verlegen. Mark lachte immer noch:
„Jetzt geh schon rein!“ Sie nickte nahm ihm die Blätter ab, die er ihr
hinhielt und verschwand. Kaum das sich die Tür geschlossen hatte, drehte sich
Mark zu Ashlee um: „Dich möchte ich bitten bis zum Clipdreh nichts zu sagen.
Keinem der Jungs das sie nen deal kriegt. Das ist wichtig Ashlee. Versprich es
mir bitte!“ Die Amerikanerin musterte den Produzenten kurz: „Okay, ich hab
zwar das Gefühl, dass das ganze nen haken hat. Aber meinetwegen. Aber wenn ich
mitkriege, dass ihr irgendwelche Spielchen mit ihr spielt lernt ihr mich
kennen!“ „nein, wir lassen nur Träume wahr werden!“ meinte Mark und
wandte sich der Kabine zu.
„ja, aber niemals ohne Gegenleistung!2 murmelte Ashlee und beobachtete ihre
Freundin, die sich gerade die Kopfhörer überzog. Die texte hinlegte und
versuchte sich zu entspannen.
Mark schob einen Regler hoch, so dass Chaya ihn innerhalb der Kabine hören
konnte. „Nimm dir erstmal, den Hocker, setz dich hin und wir gehen mal die
Songs durch. Du wirst noch lange genug stehen!“ Ashlee wusste genau, was das
sollte. Zum einen musste sie sich erstmal eingewöhnen und zum anderen wollte
Mark ihr die Nervosität nehmen, die jeder neue hier hatte und als letztes
kannte sie die Songs nicht und deshalb wurde das erstmal durch gesprochen. Chaya
nickte, zog sich einen Hocker heran, auf dem sie sich vor dem Mikro hinsetzte.
„Okay.., als erstes müssen wir mal schauen in welche Richtung deine Stimme
gut passt und dann was du gerne machen würdest. Immerhin bist du nicht wie die
Jungs in ner Band sondern dann eventuell alleine oder mit Band. Somit musst du
damit umgehen können!“ sagte er. Chaya blätterte die texte durch und
verschaffte einen Überblick: „okay..“ murmelte sie dann. Ashlee stupste
Mark an: „Ihre Stimme ist für Balladen gut geeignet, aber ich könnte mir bei
ihr auch so was im Stil von Lindsay Lohan vorstellen. Was sie selber gerne mag
sind so rock Sachen wie Evanescence oder so Vocaltrancemäßig à la Groove
Coverage.“ Als sie den letzten Begriff benutzte sah Mark sie skeptisch an.
Ashlee grinste: „Den Begriff hab ich von ihr!“ sie deutete auf die Blonde in
der Kabine.
1 ½ Stunden später öffnete sich die Tür und Izzy und Jay kamen in den
Aufnahmeraum geschlichen. Ashlee machte nur pscht ehe einer von ihnen irgendwas
sagen können. Jay grinste nur, Izzy stutzte als er seine beste Freundin in der
Kabine sah und ihre Stimme hörte. Sie sang gerade einen leicht rockig
angehauchten Popsong ein, der den Titel The Ultimate trug. Mark seufzte: „das
Watrinsche Syndrom!“ meinte er dann. Jay, Izzy und Ashlee begannen zu grinsen,
da sie wussten was Mark damit meinte. als Chris das erste Mal aufnehmen durfte,
war er so hibbelig und nervös, das seine Stimme regelrecht zitterte und genau
das gleiche hatten sie hier auch gerade. Mark brach ab: „Süße, es ist alles
in Ordnung. Entspann dich. Es beißt dich hier niemand! Komm nen bisschen runter
okay, wir versuchen gleich nen anderen Song…“ Mark schob den Regler wieder
hoch. Ashlee zupfte ihn am Ärmel: „Wenn ihr euch für die Zukunft merken
solltet ist sie niemals süß oder niedlich zu nennen. Darunter fallen auch
Betitelungen wie Süße. Denn Gewöhnlicherweise bringt sie jeden um. Der
einzige der das darf ist er..:“ sie zeigte auf Izzy. Mark überlegte kurz,
dann fiel es ihm ein. „Izzy geh mal rein zu ihr!“ der Amerikaner sah seinen
Produzenten verwirrt an: „wieso, wir sollen doch sonst nicht..:“ „Quatsch
nicht geh einfach!“ knurrte Mark nun fast. Izzy zuckte die Schultern und ging
zu Chaya nach drinnen. Sie hockte immer noch auf dem Hocker und war somit
ausnahmsweise einen halben Kopf größer als er. Als sie ihn sah begann sie zu
strahlen, legte sie ihm die Arme um den hals und knuddelte Izzy spontan. Izzy
hatte inzwischen der Glasscheibe den Rücken zugewandt und stand zwischen ihren
Beinen, während seine Arme ihre Taille umschlangen. Mark lächelte zufrieden,
er hatte den richtigen Einfall gehabt. Izzy schien eine beruhigende Wirkung auf
sie zu haben, vielleicht funktionierte der kleine Trick ja.
„Chaya, wir nehmen uns mal bitte die Ballade vor und Izzy du rührst dich
nicht vom fleck und hältst den Rand!“ gab er dann die Anweisungen.
Ashlee sah Jay an, welcher nickte: „Ich glaub er ist derzeit froh, dass er
überhaupt zu ihr darf!“ meinte sie dann.
Drinnen kramte Chaya nach dem Song, einer Ballade namens Angel.
Sie stutzte: „Hattest du nicht gesagt, du wolltest die zum Schluß aufnehmen,
weil die besonders schwierig ist?“ fragte die Blondine. „Mach bitte einfach
mal, wenn es nicht klappt lassen wir es!“
Sie zuckte die schultern und wartete bis er die Musik abfuhr. Sie benötigten
3-4 versuche, bis Mark einigermaßen zufrieden war. Er gab ihr das Zeichen, das
sie rauskommen sollte. Chaya nickte und hängte die Kopfhörer auf ehe sie vom
Hocker gleiten wollte, allerdings war Izzy schneller er hob sie einfach runter
und setzte sie ab. Sie musterte ihn kurz: „alles okay mit dir?“ fragte sie
verunsichert. „Ja, mir geht`s gut. „ er nahm sie in den Arm und ging mit ihr
raus.
Draußen angekommen fiel Ashlee ihr um den Hals: „Das ist zwar noch nicht
fertig, aber weißt du wie geil dieses Lied klingt. Ich hatte voll die
Gänsehaut und dein Bruder auch!“ Mark strahlte auch: „Wollt ihr es
hören?“ aber anstatt ihre Antworten abzuwarten, fuhr er die Aufnahme ab. Man
vernahm Klavierklänge und irgendwann setzte Chayas Stimme ein. Sie sagte nichts
bis die Aufnahme zu Ende war und selbst danach schwieg sie noch lange. Solange
bis Ashlee sie aufgeregt anstupste: „Und wie gefällt`s dir, jetzt sag
schon!“
Die Blondine sah sie an: „Sprachlos. und das bin wirklich ich?“ fragte sie
zögernd.
„Wer hat eben sonst da drin gesessen?“ fragte Izzy zurück und fuhr sich mit
der rechten Hand gerade über den linken Arm um die Gänsehaut zu vertreiben. Er
hatte sich kaum vorstellen können, dass es so eine Wirkung auf ihn gehabt
hatte.
„krass. Das muss ich verdauen!“ murmelte Chaya. In dem Moment kam Mike
rein: „Jungs, Frank wartet draußen auf euch, wir sehen uns dann in 4 Tagen,
für die weiteren Aufnahmen!“ er umarmte jay und Izzy noch mal, die schon raus
verschwanden. „Ashlee, wir machen das für last to know dann auch, ich ruf
dich wegen der Videosache noch mal an!“ meinte Mike dann zu ihr und umarmte
auch sie noch mal. Ashlee nickte und ging zur Tür, wartete dort allerdings auf
Chaya. „wir hören uns das Material jetzt noch mal an. Wäre schön, wenn du
morgen wieder hier bist und wir weiter machen können. Das hier liest du dir
durch, gibst es deinen Anwälten zum prüfen und unterschreibst es einfach und
damit wäre der Grundstein gelegt.“ Sagte Mike und gab ihr ein weißes Kuvert.
Ashlee wusste was Chaya da gerade in den Händen hielt. Es war kaum zu glauben,
ihre beste Freundin hielt gerade ihren Plattenvertrag in den Händen. Aber das
war noch nicht alles. Mike fuhr fort: „Du hast morgen ab 9 Uhr Vocalcoaching.
Der kommt zu dir in deine Wohnung!“ Chaya starrte Mike gerade an als käme er
vom Mars: „ich hab doch gar keine Wohnung hier in Berlin!“ „doch, ab jetzt
schon. Ich bitte dich nur den Jungs nichts zu sagen! Das hat seine Gründe.“
Mit diesen Worten drückte er ihr einen Wohnungsschlüssel und Zettel mit der
Adresse in die Hand. Sie schluckte unmerklich. >Die wollen nur nicht das die
Jungs das wissen, weil Izzy sonst nur noch bei ihr wäre!< schoß es Ashlee
durch den Kopf. >und dann wäre ihre PR ja im Eimer<.
„okay..“ Die Blonde nickte. „Danach Fitnesstraining,
Choreografie-Training. Ernährungscheck. Arztcheck und so weiter. Und gegen 15
Uhr bist du dann wieder hier!“ führte Mark aus.
Chaya nickte Abermals und steckte dann den Schlüssel ein: „Okay, Herzlichen
Dank auch ihnen beiden!“ sie umarmte von alleine die beiden Produzenten.
„Schon okay und es heißt DU!“ verbesserte Mark.
„Okay, ich werde mich drum bemühen.“ Mike klopfte ihr auf die Schulter:
„und jetzt ab mit dir, du musst morgen ausgeruht sein!“
Sie nickte und sah dann Ashlee an: „Können wir?“ Ihre Freundin grinste:
„ich warte nur auf dich!“
Und die beiden verließen das Studio. Draußen starrte Chaya den Umschlag noch
immer an: „Ist...das ein Traum?“ fragte sie und sah zweifelnd aus.
„Schatz, das ist kein Traum. Deine Träume werden gerade wahr. Aber..:“ sie
nahm ihr den Umschlag weg und packte ihn in ihren Rucksack. „..denk dran, die
Jungs dürfen nichts wissen!“ Chaya nickte und öffnete die Haustür. Es war
gerade Mal 17:00 Uhr und es war schon am dämmern. Gemeinsam liefen die Mädchen
die Treppe runter und zum van, der bereits mit laufendem Motor auf sie wartete.
Als sie in den Wagen kletterten wurden sie schon erwartet: „Wo wart ihr
solange?“ fragte Richie.
„Mike und Mark, haben Chaya noch die CD mit den Aufnahmen gegeben, die sie
machen durfte!“ erwiderte Ashlee.
„Achso, ich mag die nachher aber mal hören!“ murmelte der kleinste und
kuschelte sich in seine Jacke. „Mal sehen, Murmel!“ sagte Chaya und rutschte
auf ihren platz gegenüber von Izzy. Sie spürte das er sie musterte: „Was
ist los?“ sie sah ihn jetzt unverwandt an. „Willst du immer noch fahren?“
und mit einem mal war die gute Laune, die bis eben noch herrschte wie
weggeblasen. Kälte hing im Raum, kälter noch als Eis. Sie sah aus dem Fenster:
„Du hast gesehen, was passiert wenn ich bleibe Izzy!“ sagte sie nur leise.
„Aber das ist doch nicht deine Schuld!“ erwiderte er und wieder kam der
trotz bei ihm durch. „Izzy Gallegos, willst du deiner Freundin jedes Mal eine
scheuern wenn sie und ich uns streiten oder was? Du kannst nicht rund um die Uhr
bei uns sein und aufpassen, das weißt du selber. Und was meinst du was es für
ein aufsehen gibt, wenn so was in Erfurt passiert oder bei nem Shooting. Für
die Presse ist das ein gefundenes Fressen. Willst du die Schlagzeile haben:
oder was?!“
„Aber….ich will dich auch in Erfurt dabei haben!“ beharrte er. „Izzy,
hör auf dich wie ein bockiges Kind zu benehmen, dem man den Lutscher
weggenommen hat. Man kann eben nicht beides haben und es gibt Fälle im Leben,da
muss man sich entscheiden und da ich keinen Bock auf stress habe, weil ich davon
zuhause genug habe, entscheide ich und ich fahre!“ platzte es nun ungewohnt
heftig aus ihr heraus.
Vorsichtig nahm er ihre Hand: „Nun geh doch nicht gleich so hoch wie eine
Rakete!“ sagte er leise.
Sie seufzte: „Tschuldige, aber diese Frau regt mich allein schon dann auf,
wenn ich an vorhin nur denke. Außerdem hab ich Hunger und bin müde, muss aber
noch nach hause!“
Er zog die Hand zurück: „okay…“
Als sie in der WG ankamen, erwartete Carly sie bereits. Richies Mutter hatte
gekocht, war aber schon wieder verschwunden. Und komischerweise schien Carly
keine schlechte Laune mehr zu haben. Sie umgarnte und umschmeichelte Izzy, wo
es nur ging. Chaya dagegen wurde immer leiser und die Fröhliche Phase von ihr
verschwand fast gänzlich.
Sie verschwand augenblicklich in Izzys Zimmer um ihre Sachen zu packen.
Richie sah nur angewidert in Carlys Richtung, die Izzy schon fast im Hausflur
auszog: „Mir wird gleich schlecht, könnte bitte einer von euch was dagegen
tun!“ bat er.
Ashlee brummte nur irgendwas, das wie: „ich muss mal mit meiner Chaya reden,
macht ihr das!“
Chris seufzte: „Wenn die kleine Weg ist, hat sie freie Bahn und hier wird ein
anderer Wind wehen!“ sagte er und klang fast schon deprimiert.
Mikel knurrte: „Die Frau hat tatsächlich meinen Rasier benutzt um sich die
Beine zu enthaaren. Ich mein Ashlee und Chaya sind ja schon ätzend, aber so was
haben die noch nie gebracht! Mir gefällt diese Entwicklung nicht!“
Richie sank auf den Esszimmerstuhl: „ich hab Angst das sie nicht wiederkommt.
Ich mein wir wissen alle das sie eigentlich immer wegen Izzy zurückgekommen
ist!“
Jay brummte: „Red keinen Stuss Richie. Sie hat dich genauso lieb, wie Chris,
mich und sogar Mikel. Izzy ist was anderes!“
„und wer beschützt mich vor ihm, wenn sie doch nicht zurückkommt?“ fragte
er leise.
„SIE KOMMT WIEDER RICHIE!“ jetzt hatte Jay ihn fast angeschrieen. Ihm gefiel
es genauso wenig, wie den anderen wie sich jetzt alles entwickelte und Izzy
schien nichts zu merken. Mit einem Blick stellte er nur noch fest wie er Carly
küsste und im nächsten Augenblick die Tür zu Mikels Zimmer zu fiel.
Er seufzte leise: „lasst uns Essen bevor es kalt wird. Ich glaube kaum, das
die beiden so schnell zum Essen erscheinen!“ sagte er.
Zu der Zeit bei Ashlee und Chaya:
Die Blondine hing längsseits hinter Izzys Bett und versuchte an eins der Shirts
zu kommen, die hinter gerutscht waren als Ashlee den Raum betrat: „und du
willst mich wirklich mit der alleine lassen, ja?“ fragte sie kaum das sie die
Tür geschlossen hatte.
„Ashlee, du hast doch gehört. Ich muss heute noch in die neue Wohnung und ab
morgen wird sich einiges ändern. Außerdem seit ihr ab morgen weg!“ erwiderte
Chaya und fischte immer noch.
„das mein ich nicht. Ich hab das Gefühl, dass du aufgibst. Das du ihn ihr
kampflos überlässt!“ antwortete Ashlee nun und verschränkte die Arme in der
Brust.
„Es gibt nichts um das ich kämpfen müsste, Schatz. Ich bin oder ich war
seine beste Freundin und sie ist seine Freundin. Sie hat ihn vor die Wahl
gestellt und weil ich meinen Trotzkopf kenne, habe ich entschieden. Zumal ich es
niemals mit meinem gewissen vereinbaren könnte, wenn ich seine Beziehung auf
dem gewissen hätte!“
Ashlee setzte sich aufs Bett: „Und du hast nicht mal gefragt, wie er sich
dabei fühlt!“ ihre Stimme klang nicht vorwurfsvoll oder wütend, einfach nur
traurig.
Endlich hatte Chaya ihr Shirt erwischt: „ich hab`s“ sie hatte sich wieder
aufgerafft.
Chaya setzte sich neben ihre Freundin: „Ashlee, das haben wir doch gestern
schon diskutiert. Er ist sich der Konsequenz was passiert nicht im mindesten
bewusst. Entweder sie verlässt ihn und er ist am Boden zerstört oder ich
bleibe und sie und ich gehen dauernd aufeinander los, bis eine von beiden
irgendwann im Krankenhaus oder aufm Friedhof landet. Du hast heute gesehen wie
er auf sie losgegangen ist, dass will und kann ich nicht verantworten!“
„ja, lieber verantwortest du, dass er alleine ist! Sie fährt ja in knapp
einer Woche wieder!“
Fauchte Ashlee sie nun fast schon an. „Schatz versteh mich bitte. Das ist eine
absolute Sackgasse, egal wie ich es drehe oder wende. Es gibt keinen Ausweg!“
„Doch gibt es, sag ihm verdammt noch mal was du fühlst!“ platzte es nun aus
Ashlee raus.
Chaya packte die letzten Sachen in ihre Tasche und ließ sich dann von ihrer
Freundin den Briefumschlag geben. Als sie fertig war stand sie auf und hängte
sich ihre Tasche um: „Okay, ich werd es ihm sagen. Jetzt. Aber du trägst die
Konsequenz von dem was passiert.“ Ashlee nickte und stand auf. „okay, nichts
lieber als das!“
Chaya öffnete die Tür und trat auf den Flur. Nach einem Blick zum Tisch, sah
sie das Izzy nicht da war: „Ist er bei Mikel?“ fragte sie nur und
überquerte den Raum. „JA, aber ich würde…“ setzte Richie an. Doch zu
spät, Chaya hatte die Tür schon geöffnet. „..da jetzt nicht reingehen!“
vollendete er kleinlaut und spießte eine Nudel auf.
„Izzy, ich wollte…“ sie brach abrupt ab als sie die Situation vor sich
erfasste. Ihr bester Freund lag auf dem Rücken, während Carly in der Decke
gehüllt tief über ihn gebeugt hing. Ihre Körper glänzten leicht vom
Schweiß und sowohl sein Brustkorb als auch der ihre hoben und senkten sich
heftig. Sie schluckte kurz. Starrte fassungslos auf das Bild vor sich, während
ihr Herz gerade in tausend Stücke zersprang. „..mich verabschieden. Aber das
brauch ich anscheinend nicht mehr!“ flüsterte sie dann leise und war
versehentlich wieder ins deutsche gerutscht, so dass nur er sie verstand. Ehe
sie lautlos die Tür schloss.
Draußen lag ihre Hand noch einen Augenblick auf der klinke und sie schloss die
Augen, unterdrückte den Kloß in ihrem hals und die aufsteigenden tränen nur
mühsam. Dann sah sie die anderen an, die sie wiederum anstarrten. Sie lächelte
schließlich, so als wäre nichts gewesen: „Also Leute, ich bin dann weg!“
sagte sie und drückte Chris und Richie wie üblich einen Kuss auf die Wange und
wuschelte ihnen kurz durch die Haare. „man sieht sich!“ sie hob die Hand und
ging zur Haustür.
Izzy starrte noch einen Moment die Tür an, dort wo sie eben noch gestanden
hatte. Die Situation spulte sich gerade vor seinem inneren Auge erneut ab. Carly
lächelte zufrieden und streichelte sanft die Brust ihres Freundes. Sie hatte
nicht verstanden was das blonde Biest eben gesagt hatte, aber sie konnte ihr
deutlich ansehen, dass sie begriffen hatte wem Izzy gehörte und dass sie nun
ging. Sie würde nicht wiederkommen, das wusste Carly genau.
Im nächsten Moment stieß er sie unsanft von sich und sprang auf, griff nach
seiner Shorts.
Carly war viel zu perplex um was zu tun, denn im nächsten Moment war er schon
aus der Tür.
Als er raus kam, sahen ihn die anderen erstaunt an, aber er hatte keine Zeit
dafür. Sie war bereits an der Tür.
„Chaya! Warte! Geh nicht!“ das war gerade so aus ihm heraus geplatzt. Er
wollte nicht, dass sie ging, denn er wusste eines sehr genau. Wenn sie jetzt
ging, würde er sie nie wieder sehen und das konnte und wollte er nicht zu
lassen. Dennoch bewegte er sich nicht einen Millimeter.
Gerade als sie die Tür erreichte, hörte sie ihren Namen. Sie streckte die
Hand aus um die klinke runter zu drücken, aber irgendwie war sie wie gelähmt.
Langsam drehte sie sich um, sah ihn an. Dann erschien wieder das Lächeln auf
ihrem Gesicht, aber diesmal war es ein trauriges Lächeln und er meinte den
Anflug von tränen in ihren Augen sehen zu können. Sie schüttelte den Kopf:
„Geh zurück zu ihr. Es ist zeit für Dich zu verstehen, wo dein Platz ist und
es ist an der zeit für mich zu verstehen das ich, wenn ich bleibe eine
Beziehung zerstöre. Pass auf dich auf. Hab dich lieb!“ und mit diesen Worten
war sie aus der Tür, welche zufiel. Man hörte nur noch wie ihre Absätze auf
der Treppe wiederhallten.
„CHAYA!“ er wollte ihr nachstürzen, wurde aber im gleichen Zug von Chris,
Richie, Mikel und Jay festgehalten. „Lasst mich sofort los, ich will zu
ihr!“ fauchte Izzy nur und gebärdete sich wie wild.
„Izzy, lass sie. Du machst es nur noch schlimmer!“ redete Jay auf ihn ein,
der wusste das sie ihn nicht mehr an sich ranlassen würde. Richie, Chris und
Mikel ließen ihn los als sie sahen das Jay ihn im griff hatte. „Das ist mir
scheißegal, das ist meine beste Freundin die sich gerade aus meinem Leben
verabschiedet!“ brüllte der Amerikaner nun. Einen Moment wurde es totenstill
in der WG. Schließlich und ohne Vorbereitung holte Richie aus und verpasste
Izzy dermaßen mit der Faust eine das alle anderen nur schockiert drein
schauten. Damit hatte keiner gerechnet. Izzy war perplex, dann brüllte er los:
„Sag mal spinnst du Richie, geht` s dir zu gut, wenn ich dich in die Finger
kriege. Ich brech dir das Genick!“ Jay hatte wieder mühe Izzy zu halten. Der
jüngste US5 Spross hatte nun tränen in den Augen: „Du kapierst aber auch gar
nichts, was?!“ fragte er Izzy nun und hatte Mühe nicht loszuheulen. „Ich
kapiere nur, dass du nicht mehr ganz richtig tickst. Das tut verdammt noch mal
weh und sie geht gerade!“ „Das ist ja eben!!!!!!!!!! Es sollte wehtun, damit
du vielleicht mal kapierst wie du ihr dauernd wehtust!“ brüllte Richie nun,
so dass Ashlee nun irgendwie hinter Jay Schutz suchte, der Izzy noch immer
hielt. So einen Ausraster traute man dem kleinsten unter ihnen gar nicht zu.
„Was weißt du denn schon, Du heilige Jungfrau!“ Richies Augen verengten
sich: „Mehr als du in dem Fall!“ und er drehte sich auf dem Absatz um und
verschwand im Zimmer von ihm und Jay.
Chris stand daneben und betrachtete Izzy einen Augenblick lang: „ich gebe es
nicht gern zu, aber was das angeht hat er recht und wenn er dich nicht
geschlagen hätte, dann hätte ich es getan. Und glaub mir, dann würdest du
jetzt noch ganz anders aussehen! Wie kannst du nur so was bringen. Du wusstest
das sie gehen wollte und verschwindest zum ficken mit Carly. Hättest du nicht
wenigstens warten können bis sie weg ist, aber sonderlich viel scheint dir an
ihr nicht zu liegen. Sie hat soviel für dich getan und du? Du bist echt das
letzte!“ mit diesen Worten verschwand nun auch Chris.
Carly war gerade raus gekommen, weil sie wissen wollte warum die anderen
stritten. Die Englischen Worte hatten sie heran gezogen. Abwertend sah sie auf
die Szene: „Was macht ihr wegen der kleinen Schlampe so einen Aufstand, sie
hat es nur endlich verstanden!“ sagte sie kalt. Jay sah nur wie Ashlee hoch
schoss drückte Mikel Izzy in die Hand und hielt Ashlee gerade noch fest, die
wild fauchte und tobte: „Du mieses Miststück, du bist doch überhaupt erst
schuld... Jay lass mich los…“ Er hielt seine Freundin fest: „nein, das
werde ich nicht. Es reicht, wenn Richie Izzy wegen Chaya geschlagen hat und ich
werde nicht zulassen das meine Freundin Carly jetzt wegen meiner Schwester
zusammenschlägt!“ sagte er ruhig und bugsierte sie ins Wohnzimmer.
Mikel ließ Izzy irgendwann los. „Viel Spaß euch beiden noch!“ und auch er
war weg, zu Chris gegangen.
Izzy stand da und fasste es nicht. Seine besten Freunde, nein seine Brüder
hatten ihn gerade alle samt vor ein Rätsel gestellt und seine beste Freundin
hatte ihn für immer verlassen.
Carly trat leise von hinten an ihn heran, umschlang mit ihren Händen seinen
Körper und drückte sich an ihn: „Lass sie gehen. Ich werde für dich da
sein….“ Flüsterte sie leise.
Er sagte nichts.
Kaum das der kalte Wind sie draußen erfasste, brach alles über ihr zusammen
und die Tränen liefen. Sie ging zu ihrem Auto, öffnete die Tür und schmiss
die Tasche rein. Hastig zog sie die Tür hinter sich zu und schnallte sich an.
Sie sah zwar nichts, aber die furcht das er ihr folgen würde war zu groß. Wenn
er ihr jetzt folgte, würde sie nicht mehr standhaft bleiben können und wer
weiß was dann alles passierte. Sie hatte eben schon mit sich gerungen um beim
abschied nicht zu sagen ich liebe dich. Aber das wäre nicht gut gewesen. Sie
startete den Wagen und fuhr los. Sie war vorhin als letzte hochgegangen und
hatte nachgesehen, wo ihre Wohnung war. Mike und Mark hatten ihr tatsächlich
eine Wohnung besorgt, die keine 5 Straßen weiter lag. Die Frage war nur, ob das
jetzt noch so gut war. Immer und immer wieder sah sie, die Bilder vor sich die
sich gerade tief in ihr Herz gebrannt hatten. Dort auf ewig als brennende Narben
zurückbleiben würden. Wieder rollten Tränen ihre Wange hinab. Als sie den
Parkplatz vor dem Altbau fand. Sie stieg aus, nahm die Tasche aus dem Auto und
schloss den Wagen ab. Dann lief sie zum Eingang mit der Nummer 12. Sie öffnete
die Tür und machte im Treppenhaus Licht. Sie lief fast automatisch bis unters
dach. Denn das war das einzige Klingelschild gewesen, was keinen Namen hatte.
Oben angekommen, steckte sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Die
Tür sprang leise knarrend auf. Sie trat ein, tastete nach dem Lichtschalter und
kaum das es erstrahlte, musste sie schlucken. Diese Wohnung war nicht minder
klein wie die der Jungs und sehr neu eingerichtet. Sie stellte ihre Tasche ab
und schloss die Tür hinter sich. Dann lief sie durch die Zimmer. Diese Wohnung
hatte ein riesiges bad, zwei Schlafzimmer mit Doppelbett, ein großes Wohnzimmer
und ein Arbeitszimmer.
Im Flur war ein Fenster mit einer Sitzecke, direkt neben einem Aquarium.
Sie nickte nur leicht und löschte das Licht, ehe sie sich an dem Fenster
niederließ.
Draußen hatte es inzwischen begonnen zu regnen. Chaya lehnte den Kopf an die
Scheibe und starrte hinaus in die Dunkelheit. Dort draußen war es fast so
schwarz wie gerade in ihrem Herzen und abermals sah sie die Bilder vor sich.
Izzy der sie geschockt ansah, aber noch viel mehr traf sie Carlys Blick. Die
Amerikanerin hatte sie mit einem Blick angesehen hatte, der genau sagte das sie
dieses Spiel gewonnen hatte und in dem Moment wusste Chaya das auch zu deutlich.
Etwas ließ sie hochschrecken, Sekunden später registrierte die deutsche,dass
es das Vibrieren aus ihrer Hosentasche war. Sie holte ihr Handy aus der
Hosentasche und starrte auf den blau leuchtenden Display auf dem nur der Name
>IZZY< zu lesen stand. Sie hatte es vorhin wieder zusammengesetzt und es
funktionierte scheinbar noch. Sie starrte den Namen noch einen Augenblick lang
an und alles in ihr drängte ranzugehen. Doch wenn sie es tat, würde sie ihm
sagen wo sie war und dann war alles zu spät. Sie seufzte, drückte ihn weg und
machte dann ihr Handy aus. Schließlich glitt sie von der Sitzecke und ging ins
Bad, vielleicht würde eine heiße Dusche sie auf andere Gedanken bringen.
Jay versuchte Ashlee immer noch zu beruhigen welche kochte: „So ein
Miststück, wie kann die es wagen…“ „schatz bitte beruhige dich. Ich muss
mir dir reden, etwas anderes klären. Was eventuell wichtiger und gravierender
sein könnte..“ „was?!“ fauchte die Amerikanerin den Briten jetzt fast
schon an.
Jay holte Luft: „Mark und Mike, wollen die Geschichte mit Chaya, Izzy und
Carly als Marketing Strategie benutzen. Aber nicht so wie du jetzt denkst. Sie
wollen Last to know benutzen, die Geschichte aus dem Video und dann Chaya als
neue Freundin von Izzy hinstellen!“ Ashlee starrte ihn ungläubig an:
„aber….nach der …Geschichte eben…geht das nicht mehr!“ normalerweise
wäre sie jetzt ausgeflippt, aber das war die Möglichkeit zusammen zu bringen,
was zusammen gehörte.
Nur nachdem Chaya sich eben verabschiedet hatte ging das gar nicht mehr. Richie
hatte sich in seiner Decke zusammen gerollt hörte Musik und Ashlee war sich
sicher, dass der jüngste vor sich hin trauerte.
„Ehm Jay…“ warf sie dann ein. „ja?“ „Wenn Carly weg ist, solltest du
mit Chris das Zimmer tauschen, sonst seid ihr wirklich nur noch us4. Wobei ich
mir nicht so sicher bin wer wen zuerst umbringt. Krümel Izzy oder Izzy
Chris!“ warf sie dann ein. Jay seufzte: „ich weiß. Die kleinen nehmen es
Izzy verdammt übel wie er mit Chaya umgeht. Sie haben lange genug zugesehen und
das war eben zuviel. Ich glaube auch, dass sie bald zu Frank gehen werden und
veranlassen werden das Carly nicht mehr vorbeikommen darf!“ „Was auch kein
Unglück wäre!“ brummte Ashlee dann. „ich weiß nicht, es gerät alles
außer Kontrolle!“ erwiderte er und nahm sie sanft in die Arme.
„Aber Izzy und Chaya werden sich wieder sehen!“ Ashlee war die Clipsache mit
einem Mal eingefallen.
Jay sah sie fragend an: „Wieso?“ „Na, weil sie bei last to know mitspielt
du Kamel, oder hast du das vergessen?“
„Achja, na Halleluja!“ er war beunruhigt. Die Vorstellung das Carly und
Chaya noch mal aufeinander treffen konnten behagte ihm nicht und noch viel
weniger behagte ihm die Tatsache wie Izzy reagieren würde, wenn er wieder auf
Chaya traf.
Kapitel 4: Encounter
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8 Wochen später war der Clipdreh für Last to know angesetzt. Carly war in
Deutschland geblieben. Aber seit Chayas verschwinden hatte die Beziehung zu Izzy
extrem gelitten. Sie bemühte sich um ihn wo sie konnte, doch er war nur
schlecht gelaunt, abwesend oder distanziert. Es schien als hätte die Blondine
das Lachen des Amerikaners mit sich genommen und es würde nicht wiederkommen.
Auch die anderen Bandmember gingen ihr aus dem Weg und Ashlee würdigte sie
nicht eines Blickes. So verbrachte Carly viel Zeit mit Richies Mutter um ihr Zu
helfen.
Das Verhältnis der Jungs untereinander hatte auch ein paar Kratzer abbekommen.
Chris und Jay hatten die Zimmer getauscht, da er und Izzy immer wieder
aneinander gerieten und der Deutsche keinen Hehl daraus machte, dass er Carly
dort nicht sehen wollte.
Richie seinerseits redete nur das nötigste mit Izzy und ging ihm aus dem Weg
aus Furcht, dieser könne sich für den Kinnhaken noch revanchieren.
So teilten sich jetzt Jay und Izzy ein Zimmer. Aufgrund dieser Tatsache
verbrachte Ashlee noch mehr Zeit bei Chaya, die mit Tanztraining, Vocalcoaching
und Recording beschäftigt war. Die Halbamerikanerin konnte sich leicht damit
herausreden, dass sie Sachen für Frank erledigen musste. Und das stimmte sogar.
Da Mark & Mike beschlossen hatten Chaya auch unter Franks Fittiche zu geben,
sobald sie einsetzbar war. Bis dahin konnte Ashlee auf sie aufpassen, da Frank
ja schlecht an zwei Orten gleichzeitig sein konnte.
Ashlee beobachtete mit misstrauen wie ihre Freundin sich in 8 Wochen
veränderte. Sie war schlanker und zierlicher geworden, dennoch trainiert. Was
zwangsläufig am harten Training, ihrer Disziplin und der Ernährung lag. Aber
der hohe Gewichtsverlust in so kurzer Zeit machte Ashlee sorgen. Chaya aß so
gut wie nichts mehr, was zum einen an mangelnder Zeit lag und zum anderen an
mangelndem Appetit, was noch von dem Streit herrührte. Ashlee wusste das Chaya
unter der Zwangstrennung von Izzy litt, sie taute nur dann auf wenn sie im
Studio singen durfte.
Mike und Mark war ebenfalls nicht verborgen geblieben, dass sich ihre
Schützlinge veränderten. Auch Izzys Gemütsumschwung war beim Recording
deutlich spürbar, er war unkonzentriert und machte dauernd Fehler, war leicht
reizbar, angriffslustig und stur.
Aber dennoch achteten die Produzenten peinlichst genau darauf, dass sich US5 und
Chaya nicht zufällig über den Weg liefen oder Kontakt miteinander aufnahmen.
So hatte Chaya am ersten tag nach dem sie den Plattenvertrag unterschrieben
hatte, sich eine neue Sim-Karte organisiert deren Nummer lediglich Ashlee und
die Leute des Teams besaßen. Diese Kontaktsperre war Teil der
Marketingstrategie von Triple m. Ihnen war natürlich zu Ohren gekommen was sich
an jenem Abend in der WG abgespielt hatte und nutzten dieses Wissen um ihre
Strategie Carly loszuwerden und US5 sowie Chaya an die Spitze zu bringen,
durchziehen zu können. Auch wenn es bedeutete, das die Künstler menschlich
gesehen Abstriche machen mussten. Aber weder Izzy noch Chaya beschwerten sich
auch nur mit einem Ton, sie wussten ja auch nichts davon. Sie zogen weiter das
durch was sie liebten – die Musik. Mikel spürte die mangelnde Anwesenheit der
Sängerin natürlich deutlich, da Ashlee und er oft aneinander gerieten und
keine Chaya da war, die dazwischen ging. Aber er hütete sich was zu sagen. Jay
war die ganze Zeit damit beschäftigt Carly und Izzy vom Streiten abzuhalten
oder Streitereien zwischen den Jungs zu schlichten. Und wenn er dann Zeit hatte
und Ashlee da war, verbrachte er sie mit ihr ansonsten hing er am Telefon.
Lediglich Chris und Richie litten am meisten darunter. Der kleine Amerikaner
zeigte deutlich, dass ihm die deutsche fehlte und sagte das auch laut und
deutlich immer wieder. Er verstand nicht warum keiner der anderen versuchte sie
zurückzuholen, sondern das so hinnahm. Chris seinerseits sah man nur noch an
seinem Laptop irgendwelche Bilder von Chaya bearbeiten oder Videosequenzen
schneiden. Er hatte sich vorgenommen ihr eine CD fertig zu machen und zu
schicken, so dass sie zumindest noch etwas von ihnen hatte auch wenn es nur eine
Erinnerung war. Er hoffte, dass es sie vielleicht dazu bewegen konnte
zurückzukommen.
Ashlee und Chaya saßen in der gemeinsamen Wohnung. Die Blondine saß auf dem
weißen Sofa im Trainingsanzug in eine Decke gekuschelt und starrte in das
flackernde Feuer des Kamins Draußen tanzten die Schneeflocken wie wild vor dem
Fenster und im Hintergrund lief leichte Musik aus irgendeinem Radiosender.
Ashlee hatte es sich auf dem weißen Kuschelsessel bequem gemacht und
betrachtete ihre Freundin nachdenklich, welche gedankenverloren ins Feuer
starrte. Vor ihnen auf dem Tisch standen Nudeln vom Italiener, die Chaya aber
nur einmal kurz angerührt hatte und dann von sich geschoben hatte. Ashlee
seufze: „Schatz, du musst aber Essen sonst schaffst du das Pensum früher oder
später nicht mehr und klappst uns weg!“ Chaya sah sie immer noch nicht an:
„Ich esse doch!“ „Ja, Kaninchenfutter und davon nicht wirklich viel. Du
kannst jetzt wieder normaler essen, du hast die Statur die sie wollten. Schatz,
ich mach mir sorgen. Du machst dich so noch kaputt! Wenn du so weitermachst,
muss ich es Mark und Mike sagen!“ bei diesen Worten wandte Chaya ihr den Kopf
zu: „Ich habe einfach keinen Hunger!“ sagte sie schlicht. Ashlee sah ihr in
die Augen und erkannte etwas, dass sie immer öfter bei Izzy entdeckte. Ein
trauriges Schimmern, das immer dann auftauchte wenn er allein war und das wollte
er in letzter Zeit oft sein. Sie seufzte und nahm dann die Hand ihrer Freundin:
„Schatz, glaub mir er wird stocksauer sein, wenn er das erfährt. Ich weiß
das du ihn vermisst, aber überleg mal es war schon öfter so das ihr euch
wochenlang nicht gesehen habt!“ >aber da hattet ihr noch anderweitig Kontakt!
< schoss es ihr noch durch den Kopf. Chaya sagte nichts, ließ Ashlees Hand los
und zog sich ihr Essen ran. Stillschweigend begann sie zu Essen.
Am Ende war die Schale zwar immer noch halbvoll, aber Ashlee wirkte zufriedener.
>Sie hört also immer noch auf ihn, auch wenn er nicht da ist! < stellte sie
fest und betrachtete ihre Freundin genauer. Ließ ihren Blick über die weiße
weite Sporthose schweifen und über das schwarze völlig ausgewaschene
Sweatshirt mit Kapuze. Sie stutzte > Moment mal…..das Sweatshirt kenn ich
doch…denk nach Ashlee….denk nach…..< und dann fiel es ihr wie Schuppen von
den Augen. Das Ding gehörte Izzy, aber woher hatte Chaya das auf einmal???
„Schatz?“ fragte sie vorsichtig um jetzt keinen Fehler zu machen, denn Chaya
blockte gewöhnlich alles was mit dem Namen Izzy auch nur ansatzweise zu tun
hatte. „Was ist denn Hase?“ kam die Gegenfrage zurück, die Ashlee
symbolisierte das alles in Ordnung zu sein schien. „Ehm…woher….hast du das
Sweatshirt?“
Chaya zuckte die Schultern: „Hab ich heute am Boden meiner Tasche gefunden.
Gehört Izzy. Ist wohl beim packen damals reingefallen und bevor du fragst, ich
hab es nur an weil meine anderen Sachen in der Wäsche sind!“ >Sicher doch! <
dachte Ashlee nur.
„Achso!“ meinte sie dann. Chaya nickte fast automatisch:
„ich wasch es morgen und du kannst es dann in die WG mitnehmen und wieder in
den Schrank legen. Er wird nicht mal gemerkt haben, dass es weg ist. Du weißt
ja er sucht dauernd seine Sachen!“ sagte die Blonde und blickte wieder ins
Feuer.
„Mark und Mike wollen übrigens immer noch das du die Rolle in dem Clip
spielst, umgekehrt wollen sie den Jungs im Videoclip zu deiner ersten Single
einen Gastauftritt geben um dich zu supporten!“ sagte Ashlee nun.
„Von mir aus, ich werd`s schon überleben. Carly hat ja was sie will und eine
Konkurrenz bin ich nicht mehr wirklich. Geht in Ordnung!“ antwortete Chaya.
Ashlee kramte in ihrer Tasche und legte ihrer Freundin dann das Script auf den
Schoß. Die Blonde nahm es hoch und blätterte es flüchtig durch. Ashlee
beobachtete das aus den Augenwinkeln, während sie ihre Tasse Tee vom Tisch nahm
„Sie wollen es wie einen Film aufziehen. Was neu ist, sie haben den Track
extra fürs Video verändert!“ erklärte sie dann und nahm einen Schluck.
Chaya sah jetzt vom Script auf und sie an: „inwiefern?“
Ashlee umklammerte die Tasse mit den Fingern, damit diese langsam wärmer
wu7rden: „Naja, du weißt doch das ich den Take der Ex-Freundin fürs Album
eingesprochen habe, richtig?“
„Ja, ich entsinne mich, denn deshalb bin ich ja jetzt dazu verdonnert diese
komische Rolle zu spielen.“
„Naja, Carly wird das im Clip richtig selbst sprechen und auch die Jungs. Sie
haben noch diverse Sprachtakes zwischen dir und Izzy eingebaut. Die aber nur im
Clip zu hören sind! Das besondere daran ist, dass ihr es improvisieren sollt.
Ihr habt nur nen Grobfaden. Der Regisseur will es so natürlich haben wie
möglich.“ Chaya sah nun vom Script wieder auf: „Na ganz toll, hätten die
das nicht vorher machen festlegen können? Ich wollte eigentlich nicht noch so
was machen müssen! Das könnte nämlich daneben gehen!“ brummte sie und
stutzte dann. „Aua…sag mal Schatz hast du gesehen, wen sie für die
Betrugsszene ausgewählt haben?“
Ashlee schüttelte den Kopf und führte den Becher zu den Lippen: „So genau,
hab ich mir das Script noch nicht angesehen. Wen denn Murmel? Der arme Kleine
stirbt doch!“ „Also wenn es Murmel wäre, würde er bei der Szene wirklich
sterben, aber es ist nicht Murmel. Es ist Jay!“ sagte Chaya ruhig und zog eine
Augenbraue hoch als sie die Regieanweisungen überflog: „Oh, da geht`s aber
ans eingemachte. Na Heidewizca. Wenn das mein Freund wär, ich würd dem Regie
was husten!“ Aufgeschreckt von der Reaktion ihrer Freundin, nahm Ashlee ihr
nun das Script weg und überflog es, während sie las wurde sie immer bleicher.
Chayenne sah sie an: „immer noch davon überzeugt, dass die Idee gut war?“
fragte sie und fügte hinzu: „Aber ich hab…“ Ashlee unterbrach sie:
„Chayenne Scott, wenn du jetzt sagst, ich hab dir aber vorher gesagt, dass das
passiert, dann hau ich dir eins aufs Maul!“ fauchte die Amerikanerin jetzt
fast schon. Die Blonde schüttelte den Kopf „Naja, ist ja nur ein Job!“
sagte sie ruhig. „Das will ich für Jay und die Bitch hoffen!“ knurrte
Ashlee. In diesem Moment begann ihr Handy zu klingeln, Chaya kannte diesen
Klingelton. Er gehörte zu Mark und Mike. „Was wollen die um die Zeit denn?“
fragte sie nach einem Blick auf die Uhr, die 21:30Uhr zeigte. „Das werden wir
gleich wissen!“ erwiderte Ashlee und ging ran. Chaya beobachtete wie ihre
Freundin eine Weile mit den Produzenten sprach. Dann klappte diese das Handy
geräuschvoll zu, stand auf und nahm den Autoschlüssel vom Tisch: „Ich muss
noch mal zu Triple M, wegen dem Videodreh morgen was klären. Du Schatz nimmst
jetzt noch ein heißes Bad und deine Vitamine und gehst dann ins Bett. Wir
müssen um 3Uhr wieder raus. Bis ans Meer is es ein ganzes Stück und es wird
nicht warm sein. Du musst ausgeruht sein.“ Sie knuddelte sie noch mal und war
dann auch schon weg.
Chaya stand auf und ging ins Bad, wo sie die Heizung aufdrehte, Wasser in die
Wanne ließ und diese mit Badezusätzen füllte. Anschließend stellte sie ein
paar Teelichter auf und holte ihr Harry Potter Buch. Sie las immer in der Wanne
und konnte so etwas entspannen. Ihr Handy legte sie auf den Rand, wo
Gewöhnlicherweise die Handtücher lagen. Etwa eine halbe Stunde später lag sie
in der Wanne und war ganz darin vertieft die Abenteuer des Zauberschülers zu
verfolgen.
Als mit einem Mal ihr Handy begann zu klingeln, wäre ihr um ein haar das Buch
entglitten. Irritiert blickte sie zu dem blinkenden und Klingelnden etwas das im
Knight Rider Theme vor sich hin klingelte. Sie packte das Buch weg, trocknete
sich die Hände ab und ging ran. >unbekannte Nummer? Hm mal sehen!< dachte sie
noch: „Scott?“
„Hi Kleine Schwester!“ erklang dann eine ihr verdammt vertraute Stimme.
Chaya stieß einen Schreckensschrei aus und um ein haar wäre ihr Handy im
Wasser gelandet. „Verdammt Jay Khan, erschreck mich nie wieder so! Es sei denn
du willst, dass ich den Löffel abgebe. Gott mein Herz.“ Fauchte sie ihn
erstmal an und bemühte sich darum ihr herz wieder unter Kontrolle zu kriegen.
Dann erst registrierte sie das Jay sie anrief und ihre Nummer an sich nicht
haben konnte, weil sie jene gewechselt hatte: „Du weißt schon das Ashlee
stocksauer sein wird, wenn sie mitbekommt das du an ihrem Handy irgendwelche
Nummern rausgesucht hast und nein ich möchte nicht mit dir reden!“ brummte
sie dann. „Leg jetzt bitte nicht auf, Chaya!“ er klang schon fast flehend.
„Und warum nicht? Jay ich habe mit euch abgeschlossen als ich vor 2 Monaten
gegangen bin!“ sagte sie ruhig. „Kleine, ich ruf dich nicht an um mit dir
übern Izzy und Carly zu diskutieren. Ich weiß das hat Ashlee schon gegen eine
Wand geredet und ich weiß deine Entscheidung steht und es würde eh nichts
bringen.“
„Ja, womit du durchaus recht hast!“ entgegnete sie ungerührt.
„Jetzt sei bitte nicht so kalt. Du warst doch immer diejenige, die gesagt hat,
wenn wir Probleme könnten wir zu dir kommen.“ „Stimmt das hab ich….aber
das waren auch andere Zeiten!“ in ihr begann sich bereits ihre soziale Seite
zu regen, die Jay gerade ankratzte. Sie fühlte sich nach wie vor für die Jungs
verantwortlich.
„Du kannst mir nicht erzählen, das es dir auf einmal egal ist was auch Richie
und Chris oder mir wird.“ Nun war er am Zug. Sie fuhr fast schon hoch: „Was
ist mit Murmel und Krümel?“ fragte sie aufgeregt und ihre Stimme überschlug
sich halb.
Jay lächelte vor sich hin: „Mit ihnen ist an sich nichts. Sie vermissen dich
nur. Besonders Richie!“
„Das tut mir leid für Murmel, aber es geht nicht anders und irgendwann wird
er sich dran gewöhnen!“ noch wehrte sie sich erfolgreich gegen ihn. „Es
geht auch nicht um sie, sondern um mich in dem Fall..:“
Sie seufzte ergeben: „Okay, red schon. Es geht immerhin um Ashlee. Also ich
höre…“ Es wurde still am anderen Ende der Leitung: „Seit du weg bist
hängt der Haussegen bei Izzy und Carly schief..“ brachte er dann leise
hervor. Sie schnaubte wütend: „Jay ich habe dir schon mal..:“ „..und
Carly baggert mich seit dem an. Sie schmeißt sich mir regelrecht an den
Hals!“ unterbrach er sie und sie verstummte bei seinen Worten kurzzeitig.
Dann fasste sie sich: „ Inwiefern? Was ist passiert?“ erkundigte sie sich.
Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit.. „Naja, eben kam ich aus der
Dusche. Izzy ist noch beim Tanzcoaching. Er probiert was Neues für die Tour mit
Mikel. Carly lag nur in Unterwäsche in meinem Bett und meinte so was wie, wir
könnten ja schon mal für morgen üben. Das war ziemlich eindeutig!“
erzählte er dann. „Und du hast was gemacht?“ fragte Chaya und bemühte sich
gerade ihren Schwamm nicht zu erwürgen. „Ich hab gesagt dass ich so was nicht
für nötig halt, habe mich umgedreht und bin ins Bad zurückgegangen um mich
anzuziehen! Schwesterherz, ich hab keine Ahnung was ich jetzt machen soll. An
sich müsste ich es Izzy und Ashlee sagen, aber du weißt ja selbst wie die
beiden sind. Das würde nur unnötigen Wirbel und Ärger innerhalb der Band
geben. Davon hatten wir wahrlich genug in den letzten 2 Monaten?!“ „Und was
soll ich jetzt machen?“ fragte sie nur, obwohl sie es bereits ahnte.
„Kannst du es nicht Izzy sagen, immerhin bist du diejenige die ihm am
nächsten steht…“ bat er nun. „Du meintest, die ihm am nächsten stand.
Jay nein, ich bin aus der Nummer raus. Er würde mir eh nicht glauben. Ich kann
dir nur den Tipp geben, sag es beiden selber und mach ihr klar wohin sie
gehört!“ entgegnete Chaya nun. Alles in ihr kochte schon fast, wenn sie nur
daran dachte, dass sie Izzy zu so einer Frau geschickt hatte. Sie bereute es
fast schon wieder das getan zu haben. „Er wird mir noch weniger glauben. Du
bist die einzige, der er bei so was glauben würde!“ beharrte Jay. Sie
schüttelte instinktiv den Kopf bis ihr einfiel, dass er sie ja nicht sehen
konnte.
„Jay, ich halte mich daraus. Ich kann das nicht. Das ist eine Sache zwischen
euch und wenn ich mich da einmische eskaliert es wieder zwischen Carly und mir.
Und glaub mir diesmal würde es Tote geben, nur ist nicht ganz klar ob ich es
bin die tot ist oder sie, die sich die Radieschen von unten beschaut.“
Er seufzte niedergeschlagen: „Also soll ich es ihnen sagen, meinst du?“
„Ja, großer. Wobei ich sagen würde, sag es nur Izzy. Mach ihm klar das er
seine Freundin besser im Auge behalten soll. Ashlee solltest du solange nichts
sagen bis es nicht zwingend notwendig ist! So vermeidest du Zickenkrieg! Sie ist
ja eh schon nicht sonderlich gut auf Carly zu sprechen!“
Er seufzte abermals: „Mir graut vor diesem Videodreh morgen! Ich würd mir
wünschen, dass die andere Schauspielerin mit Carly tauscht! Das wär mir
lieber!“ Chaya stutzte bei diesen Worten. >Glaub mir, das wäre dir nicht
lieber. Weil du dann mit deiner eigenen Schwester im Bett landen würdest und
ich noch toter als tot wäre!< schoss es ihr durch den Kopf. „Wieso, wer ist
denn die andere?“ fragte sie dann interessiert. „Also laut Triple M handelt
es sich um eine Newcomerin die sie durch unseren Clip supporten wollen, im
Gegenzug treten wir bei ihrem Clip als Gäste auf. Keine Ahnung um wen es sich
dabei handelt. Wir lernen sie erst morgen kennen!“ antwortete er und sie
konnte sich beinahe bildlich vorstellen wie er die Schultern zuckte. „Seit
einfach nett zu dem Mädel. So nett wie ihr damals zu mir wart, dann wird nichts
schief gehen! Vertrau mir!“ sie lächelte. „Wenn Carly mitspielt hättest du
doch auch mitmachen können!“ stellte er fest. Sie erquetschte fast den
Schwamm in ihrer hand. „Naja, du weißt doch meine Menschenangst und wenn ich
dann in diesem Clip zu sehen wäre, könnte ich ja nicht mehr seelenruhig zur
Schule. Weil jeder was von mir wollte. Nein, nein. Das passt schon so alles!“
„NA wenn du meinst!“ er registrierte erst jetzt das platschen. „Sag mal
kann es sein, dass ich dich beim Baden gestört habe?“ fragte er dann. „Jay
Khan ich wäre dir verbunden, wenn du dir das jetzt nicht vorstellst! Danke!“
grinste sie dann und zog die Beine vor den Körper. Manchmal gab es die
unweigerliche Gabe, das beide Freunde den anderen bildlich in jenem Moment vor
sich sehen können obwohl sie sich nicht sahen.
„Ich werde mich hüten Schwesterherz, zumal Izzy das glaub ich nicht amüsant
finden würde, wenn ich mehr von deinem Körper kenne als er!“ „ Ach komm
hör auf. Ashlee würde dich persönlich durch die Hölle jagen, wenn du dir
bestimmte stellen vorstellst!“ gab sie zu bedenken. „Schon allein deshalb.
Ich vermiss meinen Schatz, hab sie heut noch nicht gesprochen und seit 3 tagen
nicht gesehen!“ murmelte er dann bedrückt. „ich weiß! Sie beschwert sich
auch schon! Frank spannt sie ganz schön ein!“
„Naja, kleine. Ich werd jetzt noch mal versuchen sie zu erreichen und dann mal
vorschlafen!“ verabschiedete sich Jay dann ganz plötzlich auf Französisch.
Chaya war irritiert, dann hörte sie eine Tür klappern und Izzy meckern, Jay
solle aufhören zu telefonieren, er wolle schlafen. „Geht klar! Wenn was is
meld dich. Aber rück die neue Nummer bitte nicht raus! Bye Großer!“ dann
legte sie auf. Im nächsten Moment war sie wieder völlig aufgewühlt. Was
allein Izzys Stimme bei ihr verursachte war unglaublich. Sie kletterte aus der
Wanne, trocknete sich ab und machte sich bett fertig ehe sie in ihr Bett
krabbelte. Allerdings schlief sie erst gegen 1 Uhr ein. Gegen 3 Uhr kam Ashlee
komplett umgezogen ins Zimmer geschlichen und rüttelte sie vorsichtig an der
Schulter: „schatz du musst aufstehen!“ flüsterte sie leise. Chaya
blinzelte: „Hm? Ja okay, lass mich nur eben wach werden. Ich hab nur zwei
Stunden geschlafen…Nervosität!“ Ashlee nickte verständnisvoll: „mehr als
ich. Ich hab durch gemacht. Aber weißt du was schön ist. Wenn deine Szenen im
Kasten sind kannst du zwischendurch im Van schlafen und auch auf der Fahrt noch.
Das gleiche werde ich auch tun!“ sie zwinkerte ihr zu. Chaya rekelte sich kurz
im bett und setzte sich dann auf. „okay, ich werde mir jetzt eine
Ultimativdröhnung Koffein geben und duschen. Danach schauen wir mal weiter.
Weil wenn ich mir das nicht zu Gemüte führe, schlaf ich dir im stehen ein und
das ist nicht wirklich gut!“ mit diesen Worten war sie aus dem bett geglitten
und in die Küche gelaufen.
Ashlee folgte ihr und beobachtete wie ihre Freundin den Wasserkocher anmachte
und sich Cappucchino machte. „Magst du auch?“ fragte Chaya, obwohl sie die
Antwort eigentlich kannte. „Nein, danke!“ antwortete Ashlee nur. Chaya
kippte den ganzen Becher in fast 2 Minuten runter. Danach flitzte sie ins Bad
und kam keine 20 Minuten später komplett umgezogen, frisiert und geschminkt
wieder. Danach packte sie noch innerhalb von 5 Minuten ihren Rucksack. Ashlee
wartete schon ungeduldig: „Na endlich, der Fahrer wartet. Hast du alle
Sachen?“ fragte sie noch mal nach. „Moment ich brauch noch meinen Trolli!“
die Blonde kam kurz darauf mit ihrem Koffer zurück. „schön dann können wir
ja endlich!“ Ashlee öffnete die Tür und lief die Treppen runter, gefolgt von
Chaya.
Unten angekommen, wurden sie bereits von ihrem Fahrer erwartet, der Chayas
Koffer im Kofferraum verstaute. Die Blondine krabbelte in den dunkel
verspiegelten van. Sie verstand zwar nicht, warum ein normales Auto es nicht
auch getan hätte, aber sie war viel zu müde. Sie streckte sich hinten auf der
Rückbank aus, während Ashlee sich die Reihe davor sicherte.
Der Fahrer kannte sein Ziel. Chaya stöpselte sich die Kopfhörer ihres MP3
Players ein. Dann nahm sie ihr Kuschelkissen einen kleinen Stern, schob ihn an
der Scheibe unter ihren Kopf, rollte sich in ihrer Fliesdecke zusammen und war
fluchs wieder ins Land der Träume geglitten, während sie ihrem Ziel St. Peter
Oerding entgegen fuhren. Ashlee war nicht ganz so schnell eingeschlafen, zumal
ihr Telefon gegen 5 Uhr klingelte. Ein wenig knurrend ging sie ran: „Hm? Gott
ihr seid immer noch nicht weg? Herrje noch eins, schlagt die Frau K.O. knebelt
sie und steckt sie in den Kofferraum und dann los. Ihr wisst selbst wie viel
Zeit benötigt wird.“ Fauchte sie dann. Chaya blinzelte als Ashlees Stimme
lauter wurde, diese deutete ihr allerdings nur an weiterzuschlafen. Dann legte
sie auf und sah Chaya an: „Carly kommt nicht in die Gänge und die sind immer
noch nicht los!“ schimpfte Ashlee dann. Die Blondine gähnte: „Was erwartest
du, wir reden hier von Prinzessin Carly Superstar! Da können alle auf einen
warten!“ Ashlee grinste: „Du bist nicht sonderlich scharf drauf, auf sie zu
treffen oder?“ Chaya musterte ihre Freundin schlaftrunken: „Es gibt
definitiv schöneres was ich mir vorstellen könnte, glaub mir!“ Ashlees
grinsen wurde breiter: „Beispielsweise kuscheln, gell?“
Chaya gähnte abermals: „Beispielsweise, aber das fällt aus wegen ist
nicht!“ murmelte sie und schloss die Augen wieder. „Hast du das Script
gelesen?“ fragte Ashlee nun.
„7 Mal, reicht das?“ erkundigte sich Chaya schlaftrunken. Ashlee nickte:
„Denke schon. Es geht ja nur um den Ablauf an sich.“
Gegen 7 Uhr morgens erreichten sie ihr Ziel, von den Jungs war noch nichts zu
sehen. Wie würden mit zwei Stunden Verzögerung eintreffen. Die Zeit nutzte die
Maske um Chaya neu zu stylen. Sie suchten ihr ein zwei Outfits raus. Einmal eine
geblichene Jeans und ein helles Top für die Partyszene, und ein komplett
weißes Outfit für die Außendrehs. Dazu zählen eine weiße Stoffhose, einen
weißen Pullover, sowie eine dicke weiße Jacke, die mit weißem Kunstfell
besetzt war. Danach ging es sofort in die Maske. Chaya hatte gar nicht gedacht
das ihr Style so verändert wurde. So schnitt man der Blondine von den ehemals
Hüftlangen Haaren fast 20 cm ab, so dass sie nur noch knapp über die Schulter
gingen. Sie wurden durchgestuft, ein wenig nach blondiert um die natürliche
Haarfarbe noch mehr hervor zu heben und in das Nackenhaar wurden breite blaue
Haarextensions eingebunden, weil man nicht färben wollt um die Haarstruktur
nicht zu ruinieren. So verbrachte sie fast 1 ½ Stunden in der Maske, ehe man
sie entließ. Von den Jungs war noch nichts zu sehen und selbst wenn, waren sie
eh noch in der Maske. Also verdonnerte Ashlee Chaya dazu noch zu schlafen. So
rollte sie sich wie befohlen noch im warmen van unter ihrer Decke zusammen.
Gegen 9 Uhr trudelte dann endlich der Van der Jungs ein. Richie, Chris und Mikel
waren ungewöhnlich schnell aus dem Auto. Auch Jay stieg gerade aus und nach ihm
folgte Izzy. Der schlecht gelaunt wie eh und je war, gerade weil es Carlys
Schuld war das sie zu spät waren: „Jetzt beeil dich endlich, Carly!“
knurrte er und trat nach draußen. Kalter Wind erfasste ihn und augenblicklich
war er wach. Er streckte sich. „Ganz schön kalt!“ brummte er Jay zu, der
sich suchend umsah. Ashlee wollte sich mit ihnen hier treffen.
„Jay, Carly, Izzy…zieht euch schon mal um und dann ab in die Maske!“ rief
Frank ihnen zu. Der eh schon nicht amüsiert war über ihre Verspätung. Als er
sich vergewissert hatte, das die drei weg waren, nahm er sich Mikel, Chris und
Richie die schon umgezogen waren zur Seite: „Ich stell euch dann jetzt die
Newcomerin vor!“ sagte er und marschierte zu dem dunkelgrün metallic
schimmernden van, vor dem Ashlee inzwischen stand und wartete.
„Ist die da drin?“ fragte Richie vorsichtig, der Begegnungen mit Frauen die
er nicht kannte nicht unbedingt mochte. Frank nickte: „Ja, sie schläft aber
noch. Sie war schon um 7 Uhr hier und laut Ashlee ist sie sehr nervös. Hat wohl
kaum geschlafen, also seit nett zu ihr!“ sagte er und nickte Ashlee zu, die
leise die Tür öffnete. „Mikel, du wartest eben hier draußen. Immer nur
zwei.“
Im nächsten Moment kamen Jay und Izzy um die Ecke: „was ist denn hier los?“
fragte der Brite und nahm seine Freundin in den Arm. „Ihr lernt jetzt den
Grund kennen warum ich in der letzten zeit soviel weg war!“ erwiderte Ashlee
nur. Dann nickte sie Izzy zu: „Geh rein und sag hallo!“ forderte sie ihn
auf. „Ich, wieso ich denn?“ meinte dieser, seine Laune war in den letzten 5
Minuten weiter gesunken, da Carly gerade in der Maske den totalen Aufstand
probte wegen ihres Outfits. „Du, weil du ein netter aufgeschlossener Typ bist
und ich weiß, dass ihr euch gut verstehen werdet! Und jetzt mach!“ sie schob
ihn in die offene Tür. Gerade als Chris ihm folgen wollte, hielt Ashlee ihn
fest: „Warte einen Augenblick, bitte!“ „Aber warum denn?“ „Das wirst
du denk ich gleich verstehen…“ sie stellten sich im Halbkreis vor der Tür
auf und blickten interessiert hinein.
Izzy ging nach hinten durch. Er sah nicht wirklich viel. Nur das jemand in einer
weißen Jacke unter einer Decke lag und ihm dem Rücken zugewandt hatte. Er sah
einen blonden Hinterkopf und blaue Strähnen die sich hindurchzogen. Vor dem
Sitz ging er in die Knie. Er zögerte, blickte sich unsicher zu den anderen um.
Man sah dass es ihm nicht behagte, das er der erste sein sollte. Ashlee nickte
ihm nur zu: „Mach endlich!“ sagte ihr Blick.
Er seufzte, streckte die Hand ganz langsam aus und berührte jene Person an der
Schulter, zumindest sollte die Schulter dort sein. „Hey..“ sagte er
vorsichtig. Kaum war das passiert regte sich jene Person unter einem hellen
Brummton und drehte sich um: „Was ist denn?“ fragte sie schlaftrunken und
blinzelte. Dann setzte sie sich auf, wäre aber fast zurückgesunken weil ihr
schwindelig war.
„Uhm…was….das glaub ich nicht!“ murmelte Chris von draußen nur
fassungslos und ließ seinen Blick noch mal über das vertraute Gesicht
schweifen, welches allerdings so verändert wirkte. Richie begann wie von der
Tarantel gestochen unruhig hin und her zu hüpfen.
Izzy starrte sein Gegenüber fassungslos an. Sie sah anders aus, die Haare waren
kürzer, sie war dünner geworden, extremer als er es je gesehen hatte, aber
diese Augen würde er unter tausenden wieder erkennen.
Chaya ihrerseits starrte ihn nicht minder fassungslos an. >nein…du…wirst
stark bleiben, du wirst jetzt nicht anfangen zu heulen! < ermahnte sie mit sich
selbst und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. In ihr überschlugen
sich gerade alle Gedanken, Ermahnungen, Guten Vorsätze und Emotionen.
Sekunden lang sahen sie sich nur schweigend in die Augen und nicht einer der
anderen Anwesenden wagte auch nur zu atmen. Im nächsten Moment zog Er sie an
sich und hielt sie fest umschlungen, so als würde er sie nicht mehr hergeben
wollen. Chayas Hände krallten sich fast schon verzweifelt in den Stoff seiner
Jacke, während sie leise vor sich hinschluchzte und seine Schulter
durchnässte. Das so sorgfältig von der Visagistin aufgetragene Make-up, lief
bereits in schwarzen Rinnsalen ihre Wange runter.
Ashlee versuchte zu erkennen ob bei Izzy auch die Tränen liefen, aber das war
nicht auszumachen. Sie sah nur wie er ein wenig zu zittern schien und die Augen
geschlossen hatte.
Richie hüpfte unruhig hin und her: „Der soll sie nicht so dolle drücken,
nachher macht er sie kaputt und ich will doch auch noch was knuddeln mit ihr!“
meinte er dann fast mit einer Kinderstimme. „Richie, nicht jetzt!“ wurde er
dann von vier Seiten angefahren. „aber…ich hab sie vermisst und keiner von
euch…“ wandte er noch mal ein. „Richie, nein!“ jetzt war es Mikel, der
das Küken angefahren hatte. Ashlee drehte sich überrascht um, legte jenem die
Hand auf die Stirn: „Sag mal bist du krank oder so? Seit wann tust du
irgendwas für Chaya…“ fragte sie dann überrascht und zog die Hand zurück.
„Ich tue das nicht für sie bzw. nur an zweiter Stelle. Reiner Selbstschutz.
Denn Izzy ist seit sie weg ist, die Pest!“ brummte er dann. Ashlee grinste in
sich hinein, sie wusste es besser. Mikel tat das in dem Fall nicht wirklich für
sich selbst. Er tat das diesmal für Izzy und Chaya.
Richie schmollte: „Ich mag sie aber begrüssen!“ meinte er trotzig und
verschränkte die Arme vor der Brust. Chris klopfte ihm auf die Schulter: „Wir
werden auch noch mit ihr reden können, aber das da drinnen ist jetzt gerade
wichtiger!“ sagte er und beobachtete wie Izzy Chaya gerade von sich schob. Er
hatte ihren Kopf in den Händen und betrachtete sie gerade eingehen. Beinahe
grinsend stellte Chris fest, wie ihre Ohren ein wenig rot anliefen. So wie sie
es immer taten, wenn sie verlegen wurde. Er zückte seine Kamera und begann das
ganze unauffällig zu fotografieren.
Izzy betrachtete Chaya immer noch, wischte jetzt mit den Daumen die letzten
Tränen weg. „Hör auf zu weinen, das steht dir nicht!“ sagte er dann milde
lächelnd. Er musste sich bemühen sie nicht die ganze Zeit anzustarren. Sie
nickte leicht und stand aus ihrer Decke auf. Als diese zu Boden fiel, wurde erst
das volle Ausmaß des Trainings der letzten zwei Monate deutlich. Mikel stieß
einen Pfiff aus: „Ich wusste gar nicht das Engel so verboten heiß aussehen
dürfen!“ Kaum das er das gesagt hatte, hörte man ihn keuchen. Er hatte von
Richie und Chris die neben ihm standen, die Ellbogen in die Seite bekommen.
Izzy hatte auf Mikels Kommentar hin, nur unweigerlich geknurrt, seine Arme eher
unbewusst um Chaya geschlungen und hielt sie fest an sich gedrückt.
Er betrachtete sie von oben und stutzte mit einem Mal. Die Haare im Nacken waren
etwas verrutscht und man sah es nur leicht schwarz schimmern auf der Haut. Er
ließ sie auf einmal los, so als hätte er sich verbrannt: „Verdammt, was ist
das denn?“ er drehte sie hektisch, beinahe etwas grob um und schob ihre Haare
aus dem Nacken. Als der Blick darauf frei wurde, leuchtete ihm jetzt ein Tattoo
entgegen.
„Nein!“ entfuhr es ihm. Das hatte er ihr nicht zugetraut, er wusste was sie
für Angst vor Schmerzen und Nadeln hatte. Sein Blick glitt prüfend darüber,
während seine Finger es vorsichtig abtasteten. Ihm kam dieses Zeichen so
verdammt bekannt vor, aber er kam nicht drauf. Verwirrt blickte er die anderen
an, die plötzlich alle in ein Gespräch vertieft waren. „Seit wann hast du
das?“ fragte er und fuhr wieder die feinen Linien des chinesischen Zeichens
bedächtig nach. „Seit 2 Monaten!“ sagte sie nur leise und rührte sich
nicht einen Millimeter. Sie war darum bemüht, keine Gänsehaut zu kriegen. Sie
war im Nacken besonders empfindlich und eigentlich wusste er das.
„Sieht gut aus.“ Er überlegte immer noch woher er dieses Zeichen kannte.
Kam aber nicht darauf. Mit einem Mal fasste jemand über seine Schulter rüber,
hob seine Kette mit den Dogtags hoch, die Chaya ihm zum Geburtstag geschenkt
hatte. Er schaute irritiert auf und sah Jay in die Augen, der ihm jetzt mit
einem Blick zu verstehen gab, er möge sich das bitte genauer ansehen. Izzy
betrachtete den Anhänger mit seinem Namen und dem BadBoy –Zeichen genauer.
Dann stutzte er plötzlich. Direkt darunter funkelte ihm dieses Zeichen entgegen
mit dem eingravierten C. was er immer für Carly gehalten hatte. Aber mit einem
Mal wurde es ihm klar. „was heißt es jetzt eigentlich genau. Du hast damals
nur gesagt, es symbolisiert die Gegenseite zum BadBoy..:“ fragte er dann und
fuhr abermals die Linien nach.
„Engel.“ Kam es dann lauter und sie schüttelte sich kurz, weil sie jetzt
doch eine Gänsehaut bekommen hatte. „es ist noch eins drunter. Ich hab mir
zwei Zeichen stechen lassen!“ meinte sie dann. „Was, wo denn?“ „Ein
stück darunter..“ kaum Hatte Chaya das gesagt, zog Izzy die Sachen noch ein
Stück runter. „Izzy Gallegos, du sollst sie nicht gleich ausziehen!“ warf
Ashlee nun grinsend ein. „Ich will doch aber nur sehen…“ beharrte er und
wurde dann direkt darunter fündig. „Und was heißt das?“ fragte er und
betrachtete das zweite Zeichen. „Geheimnis!“ entgegnete sie und schüttelte
sich jetzt.
Er ließ den Stoff los: „Nächstes Mal gehst du mit mir!“ brummte er dann.
Sie drehte sich um: „Wieso das denn? Der Typ hat gute Arbeit geleistet!“
wandte Chaya nun ein. „Das ist es eben. Ich find´ s nicht gut, wenn du dich
allein vor irgendwelchen fremden Kerlen ausziehst. Wer weiß auf was für Ideen
die kommen!“ brummte er dann. Sie musste unweigerlich grinsen, wieso hatte sie
nur mit dieser Reaktion gerechnet?
„Ich kann dich beruhigen, Ashlee war mit!“ sagte Chaya und hüpfte nun aus
dem Van gefolgt von Izzy. Doch noch ehe sie irgendwas machen konnte, flog ihr
auch schon ein Richie um den Hals und erdrückte sie fast: „Ich hab dich ja so
vermisst!“ quasselte er drauf los und drückte sie ganz doll. „Murmel, ich
hab dich auch vermisst aber...“ sie röchelte. „…es wäre trotzdem nett,
wenn du mir Luft zum atmen lässt. Danke Schatz!“ er ließ etwas widerwillig
von ihr ab und Ashlee beobachtete amüsiert wie sich Izzys Miene verfinsterte je
näher einer der anderen Jungs Chaya kam. Gerade wirbelte Chris die Blonde
nämlich herum: „Wie schön. Ich freu mich so für dich, dass es endlich
geklappt hat mit deinem Traum!“ er stellte sie ab und betrachtete sie genauer:
„Jetzt muss ich dich neu fotografieren!“ stellte er dann trocken fest und
hob die Kamera schon hoch. Sie legte ihm die Hand vor die Linse: „nicht, wenn
ich so verheult aussehe. Du darfst, aber nicht jetzt!“ sagte sie lächelnd. Er
nickte: „okay, ich nehm dich beim Wort!“ Chaya grinste: „Das kannst du
gern tun!“ dann sah sie Jay an: „Willst du immer noch das ich Carlys Rolle
übernehme?“ fragte sie dann grinsend. Er zuckte zurück: „Nein, lieber
nicht!“ fügte er nach einem Blick auf Izzy hinzu, der nur kaum hörbar
knurrte und jetzt hinter Chaya trat und seine Hände um ihre Taille legte.
Die Blondine grinste freudig und beobachtete amüsiert Mikels verdatterten
Gesichtsausdruck:
„also irgendwas ist anders an dir und ich frag mich immer noch, wie sie das
mit deiner Menschenangst machen wollen...“ überlegte Mikel. „Sie hat keine
Menschenangst mehr. Sie ist geheilt. Triple M hat sie in eine Therapie
geschickt!“ antwortete Ashlee nun. Der sah sie an: „Woher weißt du das?“
fragte Izzy und ließ kurzzeitig von Chaya ab, um seine Hände in die
Jackentasche zu stecken, da sie eiskalt waren.
„Na, weil ich sie dahin gefahren habe, sowie zu den anderen Terminen in
Berlin. Du Hampf!“ entgegnete sie und registrierte dann, dass sie sich gerade
verplappert hatte. Seine Augen funkelten auf und er ließ Chaya stehen: „Sie
war die ganze Zeit in Berlin und du wusstest davon? Sie war in Berlin und du
hältst es nicht für nötig es mir zu sagen?“ fuhr er sie an und machte 2
bedrohliche Schritte auf Ashlee zu. „Aber ich…ich durfte doch nicht!“
wandte Ashlee kleinlaut ein und ging zwei Schritte rückwärts. „das ist mir
scheißegal. Du hättest es mir sagen müssen. Ich dachte du bist meine
Freundin. Nein stattdessen siehst du lieber zu wie ich leide!“ brüllte er sie
nun an und packte sie am Kragen. Ashlee hatte inzwischen Tränen in den Augen.
„IZZY hör auf es reicht jetzt! Das hatte sicher Gründe!“ meinte Jay jetzt
knurrend, der seine Freundin beschützen wollte. Aber nicht am Amerikaner vorbei
kam.
Izzy ignorierte ihn: „nein, Frau Callies sieht ja lieber zu wie ich vor dir
Hunde gehe!“ er zitterte inzwischen vor Wut.
Im nächsten Moment erschien Chaya, sie hatte sich an Izzy vorbeigezwängt und
legte ihm jetzt die Hand auf den Arm: „Izzy, lass sie runter. SOFORT!“ sagte
sie sanft, aber dennoch duldete ihre Stimme keinen Widerspruch. Er sah sie einen
Augenblick lang an und ließ Ashlee dann runter. Chaya räusperte sich: „Die
Anweisung kam von mir. Ich wollte nicht das sie dir sagt, wo ich bin!“ das war
auch nicht mal gelogen. Ashlee wollte oft genug den Kontakt herstellen, aber
Chaya hatte es jedes Mal abgeblockt. Jetzt funkelte Izzy sie wütend an: „Ach
und warum, bin ich dir inzwischen egal oder macht es dir Spaß auf meinen
Gefühlen rumzutrampeln? Was glaubst du eigentlich was ich mir für sorgen
gemacht habe als du so abgerauscht bist!“ fuhr er sie an. Chaya wandte kurz
den Blick ab und Ashlee dachte sich nur ihren Teil. >Was glaubst du wie es ihr
ging?!< sie verfolgte weiter das geschehen.
Jetzt sah ihn Chaya wieder an, ihre Augen leuchteten jetzt blau auf: „Nein, du
bist mir nicht egal das müsstest du wissen. Aber das wäre nicht gegangen,
Izzy. Ich habe dir erklärt was auf dem Spiel steht und dann kam der
Plattenvertrag. Ich wollte nicht, dass du bei mir in der Wohnung stehst und mich
ablenkst. Glaubst du ich hätte das alles erreichen können, wenn ich mit dir
die dauernden Auseinandersetzungen gehabt hätte, warum ich gegangen bin und
nicht zurückkomme. Das hätte mich seelisch kaputt gemacht.“ Sagte sie ruhig.
„Du hättest nicht gehen müssen!“ beharrte er jetzt trotzig. „Ja, dann
hätte ich dauernd Ärger mit Carly gehabt und du dauernd stress mit ihr, was im
stress für mich geendet wäre. Was wieder auf seelischen Druck hinaus gelaufen
wäre. Kommt also aufs Gleiche raus!“ jetzt wurde sie aufbrausender und
lauter, was Richie und die anderen veranlasste einen Schritt zurück zu gehen.
Wenn Chaya wütend wurde, war mit ihr nicht zu spaßen genauso wenig wie mit
Ashlee.
Im nächsten Moment erschien Carly auf der Bildfläche, wutschnaubend: „wo ist
Izzy?“ fragte sie brummend und drängte sich an Richie vorbei, so dass dieser
fast auf die Fresse fiel. Als sie ihn erreichte und Chaya erblickte stutzte sie.
Ihre Augen verengten sich: „DU?“ fragte sie nur verächtlich. Dann fiel ihr
Blick auf die weiße Jacke, wegen der sie eben 20 Minuten mit der Stylistin
gestritten hatte. „Die wollte ich haben. Wieso hast du meine Jacke?!“
fauchte sie. Jetzt da sich die beiden Mädchen gegenüber standen, wurde der
Unterschied wieder mal sehr deutlich. Chaya registrierte das aus den
Augenwinkeln. „ich war gerade im Begriff in die Maske zu gehen.“ Sagte sie
und hob gerade instinktiv die Nase ein wenig höher: „Solche Personen wie du
sind unter meinem Niveau!“ und schon rauschte die Blondine davon und ließ die
anderen stehen. Ashlee hetzte hinterher und auch die anderen Jungs bis auf Jay
und Izzy.
„IZZY, was macht DIE hier?!“ fragte Carly und ihre Augen folgten Chaya
funkelnd.
„Sie wurde von Triple M hergeschickt, sie spielt in unserem Clip mit!“ sagte
Izzy nur ruhig, dem das ganze gerade nicht behagte. Einen Augenblick lang war
alles wie früher, auch so nah und im nächsten Moment kaum das Carly
auftauchte, zog Chaya wieder eine für ihn unüberwindbare Barriere zwischen
ihnen.
„ICH WILL DIE ABER NICHT HIER HABEN!“ schnaubte Carly wütend.
Jay grinste in sich hinein: „Da wirst du nichts machen können Carly. Sie
steht bei Triple M unter Vertrag und die legen die Spielregeln fest. Wenn sie
sie im Clip haben wollen, kriegen sie Chaya! Die einzige, die das ablehnen
könnte, wäre Chaya selber. Aber dann wäre sie nicht hier! So und Izzy und ich
müssen jetzt in die Maske. Leg dich noch etwas hin, damit du die Kamera mit
deiner Schönheit blendest!“ mit diesen Worten nahm er seinen besten Freund am
Arm und ging
Chaya saß wutschnaubend auf dem Stuhl und Emily die Visagistin erneuerte ein
wenig zähneknirschend ihr Make-up: „so was hab ich noch nie erlebt. Bei allen
anderen ist es wasserfest und bei dir verläuft es, ich hab dir gesagt du
möchtest bitte nicht durch den nächsten Monsun gehen!“ brummelte die
rothaarige dicke Frau. „Entschuldige bitte, aber ich konnte echt nicht anders.
Ich hab´s ja versucht...“ erwiderte Chaya kleinlaut. Ashlee grinste neben
ihr: „Hat sie wirklich Emily, aber an ihrer stelle hätte ich auch geheult!“
Emily puderte gerade Chayas Gesicht nach: „Na das muss ja ein sehr schöner
Grund sein, wenn aus den Sternaugen hier Tränen fließen!“ sagte sie nun
milde lächelnd.
„Wie würdest du denn reagieren, wenn der Mann den du liebst plötzlich vor
dir steht?! So ganz plötzlich nachdem du ihn 2 Monate nicht gesehen
hast…“fragte Ashlee nun. Chaya warf ihr einen düsteren Blick zu.
Emily lächelte immer noch: „vermutlich würde ich auch rotz und Wasser
heulen. Aber ihr scheint derzeit alle Herzensangelegenheiten zu haben. Izzy hat
vorhin auch erzählt, das er vor zwei Monaten etwas verloren hat, was ihm sehr
wichtig war. Wenn ihr mich fragt, muss es sich dabei um eine Frau gehandelt
haben!“ sagte sie und tuschte Chaya nun die Wimpern. „Hochschauen liebes.“
Lächelte sie. Ashlee warf Chaya nur einen Blick zu und fragte dann: „Wieso
eine Frau, er hat doch eine tolle Freundin?!“ kaum hatte sie das gesagt,
verfinsterte sich Emilys Blick. „Unmöglich dieses ungezogene Ding. Meint mir
dauernd reinreden zu müssen. Ich mache diesen Job schon seit fast 30 Jahren.
Ich habe Leute wie Britney Spears, Madonna Cher, Backstreet Boys und J. Lo.
Geschminkt und das Ding meint mir erzählen zu müssen, wie das geht. Aber mal
davon abgesehen..:“ sie zog jetzt Chaya Lippen nach und trug mit einem Pinsel
Gloss auf. „…er scheint nicht wirklich glücklich zu sein. Zwischen den
beiden herrscht eine Kälte, so was hab ich noch nicht gesehen. Hatte den
Eindruck sie nervt ihn mehr als alles andere…Liebchen Mund auf…“ sie
pinselte weiter. Ashlee sah Emily interessiert zu: „Achso?“ fragte sie dann.
„jaja, doch und als er von der anderen gesprochen hat, hatte ich den Eindruck
das er sehr an ihr hängt. Ich frage mich aus welchem Grund eine Frau so einen
Kerl so einer überlässt...“ Chaya hatte bisher nichts gesagt: „Weil sie
nur das Beste für ihn will, vermutlich!“ sagte sie nun plötzlich.
Emily pinselte immer noch, legte dann den Gloss weg und begann an Chayas Haaren
mit einer Rundbürste zu bürsten: „also ich glaube nicht, dass sie das Beste
für ihn ist. Das Beste sieht anders aus!“ in diesem Moment ging die Tür auf
und Richie, Chris und Mikel kamen reingestürzt. „Puh das war knapp!“ Richie
schnappte nach Luft. Mikel nickte: „Die hat mal wieder eine Laune. Emily,
weshalb ist sie denn so auf diese Jacke aus?“ fragte Mikel dann und zupfte an
Chayas Kragen. Emily schlug ihm auf die Hand: „Finger weg, Mikel Johnson. Ich
weiß es nicht. Sie hat die Jacke anscheinend auf den Fotos auf der Wand gesehen
und wollte sie unbedingt haben. Mal davon abgesehen, dass es nicht ihre Größe
ist. Sie hat die in dunkelgrün mit braunem Fell. Aber sie wollte sie unbedingt
in weiß, aber das ist nicht vorgesehen. Ich muss mich doch auch an das halten,
was Tom mir sagt!“ erwiderte Emily und musterte Mikel dann. „Was hast du
schon wieder mit deinem Pullover gemacht, Kerl du machst mich irgendwann noch
wahnsinnig!“ sie ließ kurz von Chayas Haaren ab und schlug Mikels
Rollkragenpullover vernünftig um. Dann sah sie Richie an: „Und bei dir
müssen wir auch noch mal nachschminken und was mit deinen Haaren machen!“
sagte sie. „Jaja…“ Richie ließ sich auf die Couchecke des Wohnwagens
fallen. Chris nutzte die Gelegenheit und hielt mit der Kamera drauf. Chaya
lachte als sie das sah: „Hör auf Chris, ich seh doch aus wie sonst was!“ er
grinste zurück: „Nö, wir wollen nur festhalten wie du vor deinem ersten
Videodreh aussiehst!“ dann knipste er Ashlee, die ihn erst anknurrte und sich
dann an ihre Freundin wandte: „Danke übrigens vorhin wegen Izzy!“
„Kein Ding, Hase. Ich brauch dich schließlich noch eine Weile!“ entgegnete
Chaya und nahm Emily die Bürste aus der Hand und machte ihre Haare eben selber.
In diesem Moment ging die Tür ein weiteres Mal auf und Izzy und Jay kamen rein.
Sie zogen die Jacken aus und setzten sich zu Richie. „Sag mal was hast du mit
der gemacht, ist sie auf Entzug oder so?“ fragte Chaya nun an Izzy gewandt.
Der Amerikaner sah sie an und ihr wurde augenblicklich wieder heiß und kalt.
„Keine Ahnung, vielleicht hat die ihre Tage!“ entgegnete er. Zwischen Carly
und ihm lief schon länger nichts mehr, wovon aber bisher nur Jay etwas wusste.
Die Blondine nickte. In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein Mann
mit Brille und einem dicken Schal erschien. Er wirkte ein wenig gestresst:
„Hi, Tom Evans, ich bin der Regisseur!“ er gab allen die Hand und schaute
dann auf das Klemmbrett in seiner Hand…„Also ich möchte mit euch eben den
Ablauf durchsprechen. Mit dem anderen Mädel hab ich eben schon gesprochen!“
sagte er. Chaya stand auf und machte ihm platz in dem sie einfach zu Mikel
rüber ging und sich auf dessen Schoss ging. Der schaute zuerst perplex, sagte
aber nichts und hielt sie fest damit sie nicht runterrutschte.
Tom setzte sich auf den freien Stuhl während Emily neben ihm Richie gerade
nachschminkte.
„Also die erste Szene spielt im Strandhaus. Man sieht dich Izzy mit deiner
Freundin im Strandhaus küssend während einer Party. Überall ist gute
Laune…“ begann Tom zu erklären. Izzy nickte. „Dann machen wir einen
Schwenk zu Dir...“ er zeigte auf Chaya, welche ihn interessiert beobachtete.
Der fuhr unbeirrt weiter fort: „, wo du in der Nähe am Rand steht und das
beobachtest. Du trinkst und bist die einzige die nicht wirklich gut drauf zu
sein scheint. Dann schwenken wir wieder und zeigen das was Du siehst. Nämlich
das du…“ er zeigte wieder auf Izzy und lächelte: „ ..dich mit deiner
Freundin absetzen willst…“ allgemeines Gelächter, jeder kannte Izzy gut
genug um zu wissen, dass er das tatsächlich bringen würde. Zwar nicht
regelmäßig, aber doch ab und zu mal. Der Amerikaner grinste verhalten. Tom
lachte ebenfalls und fuhr fort: „aber deine Freundin strebt an das zu blocken,
doch du wirst dann weg gerufen und kommst so schnell nicht wieder. Woraufhin sie
von einem Typen in dem Fall ein Statist angesprochen wird und mit dem
verschwindet. Chaya steht aber noch immer da, sieht das und folgt ihr
unauffällig!“ erklärte er weiter. Mikel zwickte Chaya in die Taille:
„unsere kleine Agentin wie?!“ grinste er dabei. „Aua, Mikel Johnson!“
sie boxte ihn unsanft, aber er machte sich einen Spaß daraus sie weiter zu
ärgern.
Tom wollte weiter erklären, doch das ging nicht, weil die Blondine immer wieder
aufquietschte. Das ging so lange bis Izzy knurrte, Chaya am Arm zu sich zog und
ihr einen Arm um die Schultern legte. Dann warf er Mikel einen Blick zu, der
soviel sagte wie: versuch das jetzt noch mal und ich brech dir jeden Knochen
einzeln!
Tom lächelte zufrieden als er das sah: „Ihr seid auch Privat ein Paar?“
fragte er. Chaya schoss die Röte Augenblicklich ins Gesicht und auch Izzy
schien das nicht wirklich zu behagen. Die Blondine schüttelte den Kopf:
„Nein, das Mädchen die im Clip seine Freundin spielt ist auch im wahren
leben seine Freundin. Ich bin nur eine gute Bekannte!“ Izzy sah sie von der
Seite nur schweigend an.
Tom schaute irritiert: „okay, sorry. Ich dachte. Euer Verhältnis wirkt sehr
vertraut. Komisch, normalerweise werden persönliche Beziehungen nie benutzt,
zumindest nicht so. Aber schön, das macht es uns leichter. Da Chayas Rolle ja
auch die der beste Freundin ist….aber weiter. Nächste Szene sieht man Chaya
mit den anderen Jungs und wie sie erzählt. Richie…“ Tom sah nun das
Nesthäkchen an, welches gerade versuchte unter Emilys Finger nicht erwürgt zu
werden. „…du sagst ihr, dass sie es Izzy sagen muss!“ Jay grinste: „Das
kennt Chaya schon, nicht wahr Kleine?!“ sie streckte ihm die Zunge raus und
lehnte den Kopf wie selbstverständlich gegen Izzys Schulter.
„Die nächste Sequenz zeigt euch beide dann am Strand. Chaya sagt es dir dann.
Du kannst es nicht fassen! Du glaubst ihr zu nächst nicht und lässt sie
einfach stehen. Sie sieht dir nach.“ Izzy nickte und auch Chaya nickte.
Dann machen wir eine Blende nach hause, du liegst auf dem bett. Dir gehen Chayas
Worte durch den Kopf und Szenen die du mit ihr bisher erlebt hast, dann
Sequenzen aus der Beziehung mit Carly. Du gehst los um sie zu suchen. Bekommst
schließlich den Hinweis, dass ein anderer bei ihr ist. Die Jungs helfen dir.
Ihr findet Carly Zuhause. Vor ihrem haus wartet allerdings Chaya schon auf dich.
Sie bittet dich nicht darein zu gehen. Du tust es trotzdem. Und dort kommt Jay
dann ins Spiel….“ Tom machte eine Pause.
„Du klingelst, Carly öffnet und du stellst sie zur Rede. Sie behauptet sie
wartet auf dich. Du hörst in dem Moment eine andere männliche Stimme im
Wohnzimmer. Stürmst an ihr vorbei und findest Jay auf der Couch in ziemlich
eindeutiger Pose vor. Blickkontakt zu Carly, doch die sagt nichts. In diesem
Moment kommt Chaya von hinten in das Zimmer. Sie fasst nach deiner Hand und
zieht dich kommentarlos mit raus. Draußen auf der Straße bleibt ihr stehen.
Sie Sieht dich an: „Ich wollte nicht, dass du der letzte bist der es
erfährt.“
Blickkontakt zwischen euch beiden, du legst ihr einen Arm um die Taille und ihr
geht. Seht nicht mehr zurück….“ Als er mit seiner Ausführung fertig war
nickten alle. „Dazwischen kommen natürlich Gruppensequenzen. Und ich muss
natürlich auch Einzelsequenzen als Erinnerungsblenden zwischen euch drehen und
zwischen dir und Carly.“ Fügte er dann hinzu. Erneutes einstimmiges nicken.
Tom sah abermals auf sein Blatt: „okay, ich würde sagen, dann fangen wir mit
der Strandszene von euch beiden an.“ sagte er.
Chaya hob den Kopf hoch und rutschte aus der Bank gefolgt von Izzy. Je mehr der
Regisseur das Drehbuch erklärt hatte, desto mulmiger wurde ihr. Denn in
Gewisserweise entsprach es ja der Wahrheit. Carly hatte ja versucht sich an Jay
ranzumachen. Auch wenn die Blondine immer noch nicht herausgefunden hatte was
Izzys Freundin an dem Briten reizte.
Sie wickelte sich noch ihren weißen Schal um, schlüpfte in die weißen
Fingerlosen Handschuh und machte ihre Jacke zu. Draußen flogen Schneeflocken
umher, blieben aber nur vereinzelt liegen. Als sie herauskam fröstelte sie:
„Gott das ist kalt!“ murmelte sie. Izzy sprang nach ihr aus dem warmen
Wohnmobil. „Wenn wir gut sind, können wir bald wieder rein!“ sagte er. Sie
nickte unmerklich.
Sie liefen hinter Tom zum strand her. Tom wiederum gab ihnen die Anweisung ein
Stück weiter anzulaufen, damit es nicht so künstlich aussah. „Und bitte!“
im nächsten Moment hörte man Last to know im Hintergrund. Izzy lief neben
Chaya her: „also über was wolltest du mit mir reden…“ fragte er. Chaya
blickte kurz aufs Meer. „Sie betrügt dich!“ kam es dann kurz darauf über
ihre Lippen. Izzy blieb abrupt stehen, hielt sie am Arm fest, so das sie zu ihm
herumwirbelte: „Was sagst du da? Das glaub ich nicht. Sowas würde sie nie
tun…“ „Ich hab es gestern aber selbst gesehen!“ und unweigerlich
drängte sich Jays Stimme in ihre Gedanken, die es beichteten.
Er starrte sie an: „Das kann nicht sein!“ im nächsten Moment drehte er sich
um und rannte weg. „Izzy!“ ihr Ruf hallte ihm noch nach und ihre Hand mit
der sie ihn zurückhalten wollte sank hinunter. Verzweifelt sah sie ihm nach. Im
nächsten Moment vernahm Chaya nur ein: „Danke das war` s die Szene ist im
Kasten!“ Sie starrte Tom überrascht an: „was kein zweiter Durchgang?“ sie
hatte gar nicht mitbekommen, wie sie angefangen hatten zu drehen. Sie war so in
ihre Gedanken vertieft gewesen. Tom schüttelte den Kopf: „nein, wenn ich es
noch mal drehe ist es nicht mehr natürlich! Und ihr wart ausgesprochen gut, man
könnte glatt glauben es war echt“ Sie nickte. Izzy kam zu ihr zurück: „Und
damit wär deine erste Szene im Kasten!“ er klopfte ihr anerkennend auf die
Schulter. Tom räusperte sich: „Chaya du kannst dich aufwärmen gehen. Ich
drehe jetzt die Gruppensequenzen! Schick mir die anderen her!“ sie nickte und
lief davon. Ashlee stand neben Tom am Monitor: „schatz das sah wirklich aus
als würdest du ihm das beichten!“ sie fiel ihrer Freundin um den hals.
„achja?“ fragte diese nur zurück und das schlechte Gewissen kam in ihr
leicht durch.
„Ja!“ bestätigte Ashlee noch mal. Chaya lief zum Wohnmobil zurück, wo die
anderen noch waren: „Ihr sollt zum Set kommen, er will die Gruppen
Performances aufnehmen!“ sagte sie kaum, dass sie die Tür aufgerissen hatte.
Chris blickte irritiert von seinem Laptop auf: „was ihr seid schon fertig?“
fragte er verwundert. Sie nickte: „War beim ersten Versuch schon im Kasten,
komisch oder?“ Jay und Chris tauschten einen Blick, das zeugte nur davon wie
gut Chaya und Izzy aufeinander abgestimmt waren. Mikel zupfte noch an seinen
Haaren herum: „Mr. Seh-ich-nicht-gut-aus bewegen sie ihren Arsch zum Set!“
knurrte ihn Chaya jetzt an und schob ihn vom Spiegel weg
Richie stand noch in der Tür: „kommst du zu sehen?“ fragte er. „Mal
sehen. Ich muss erstmal auf den Plan sehen, was noch ansteht!“ erwiderte sie.
Stella die eigentliche Stylistin kam gerade mit einer geblichenen Jeans an:“
Das kann ich dir sagen. Die Abschlussszenen werden heute Abend erst gedreht. Das
heißt, als nächstes kommt die Partyszene, wo du Carly folgst und so. Du
kannst dich schon mal umziehen. Emily schminkt dich und frisiert dich dann neu!
Danach bekommst du noch zwei andere Outfits und hast deine Einzelszenen mit
Izzy im Strandhaus!“ erklärte sie. Chaya wandte Richie wieder den Kopf zu:
„Siehst du, wird keine Zeit bleiben. Aber ich bin dann ja eh bei euch!“ sie
zwinkerte ihm zu und ging mit Stella mit. Diese hängte gerade die geblichene
Jeans an einen Garderobenständer. „Ich habe hier noch ein paar andere
Outfits. Carly ist eher stylisch, während du im vergleich sehr natürlich bist,
was wir versuchen auch in den Outfits wieder zu spiegeln..“ erklärte sie
dann. Chaya unterbrach sie: „So ruhig bin ich nicht!“ ihre Hände glitten
über die Tops: „Also bei mir kann man gern mit einer Mischung aus Sportlich
und Edel kommen, was ich aber gerne mag sind fingerlose Handschuh, Armschoner
und dergleichen oder Tops mit netzarmen. So leicht rockig angehaucht. Ich bin
keine von diesen style-Tussen. es muss mir entsprechen. Aber in einer femininen
Seite.:“ erklärte sie. Stella nickte betrachtete sie kurz. „ich glaub da
hab ich was. Für eine der Einzelszenen, nehmen wir eine weiße Sporthose mit
hellblauen Bund. Diese Farbe greifen wir im Oberteil auf..“ sie zog ein
türkisblaues Top, armfrei, welches in neckholder – Optik geschnitten war.
„Dazu kriegst du dann noch an der rechten hand einen fingerlosen Handschuh.“
Im nächsten Moment drehte sie sich zu Emily um: „Em, schau mal bitte...“
sie hielt beides hoch. Emily sah auf, sie war gerade dabei ihr Schminkzeug neu
zu sortieren. Dann nickte sie: „Das passt zu den blau in den haaren und ich
werd ihre Augen dann in hellen Pastelltönen schminken und sie sehr
natürlich…geht schon…“ rief sie rüber. „Was hast du mit ihren Haaren
vor?“ fragte Stella. „Im Zopf hochbinden, es werden sich einige Strähnen
von allein lösen…..“ Antwortete sie.
Stella nickte und kramte, fand schließlich zwei creolenförmige Ohrringe in
entsprechender Farbe. Dann schüttelte sie den Kopf: „Nein das wirkt
überladen, wir lassen es raus.“
Chaya nickte nur unwillkürlich und verschwand dann um sich umzuziehen. Als sie
wieder rauskam, strahlte Emily sie an: „Dann wollen wir mal!“ sie drückte
Chaya auf den platz, entfernte das alte Make-up und trug das neue auf. Die Tür
öffnete sich und Carly kam rein. Kommentarlos ging sie an ihnen vorbei zu
Stella, die ihr das neue Outfit gab. Im nächsten Moment zuckte Emily
erschrocken zusammen und versaute Chayas Lidstrich, weil Carly begonnen hatte zu
zetern: „das ist viel zu lang und zu eng. Ich seh da drin aus wie eine
Presswurst!“ fauchte sie. Emily, die über Chaya gebeugt stand begann nun auf
Französisch zu fluchen. Chaya sah sie amüsiert an: „Das ist aber nicht nett,
was sie da sagen!“ Emily starrte sie erschrocken an: „Du verstehst mich?“
fragte sie erstaunt und zog den Lidstrich neu. Chaya nickte ihr mit den Augen
zu: „bisschen mehr als 6 Jahre Französisch und viele Urlaube in Frankreich
machen es möglich!“ erwiderte sie dann fließend. „Na wer hätte das
gedacht. Kind bin ich froh, das du nicht wie sie bist!“ murrte Emily und warf
Stella einen Blick zu der soviel sagte wie: gib ihr was sie will, damit sie
aufhört Theater zu machen.
„Und ich erst!“ nickte Chaya, dachte sich allerdings und fügte hinzu: „Es
gab mal eine Zeit da wünschte ich mir nichts sehnlicher als sie zu sein!“
Emily betrachtete sie kurz: „warum denn das? Du bist ein nettes, liebenswertes
Hilfsbereites Ding mit guter Laune und sie ist das genaue Gegenteil von dir!“
meinte sie dann. „Frauen wie sie haben es aber im leben leichter!“ erwiderte
Chaya. Emily begann ihre Wimpern zu tuschen: „Aber auch nur als Dirne!“ als
sie das sagte begann Chaya zu husten, dieser begriff für Nutte war schon
ziemlich veraltet aber doch recht heftig wenn Emily das sagte!“ „Sie
sollten das Izzy nicht hören lassen, er reagiert bei ihr immer sehr heftig!“
warnte sie Emily. Jene schnaubte und eine rote Locke sprang ihr widerspenstig
ins Gesicht: „Ich habe ihm bereits gesagt, dass ich nicht viel davon halte das
jemand wie er mit so einer zusammen ist. Ich besitze denk ich eine gute
Menschenkenntnis und die gehört zweifellos zu den Frauen. Die sich mit dem Ruhm
profilieren und gerne im Mittelpunkt stehen, sich schließlich immer einen Mann
suchen der sie weiter bringt oder mehr Geld hat. Izzy ist ein guter Kerl und hat
was Besseres verdient.“ Als sie dies sagte, nickte Chaya unmerklich. Emily
betrachtete sie kurz und trug dann etwas Rouge auf: „Ihr beide habt ein sehr
enges Verhältnis! Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass dort mehr
als Freundschaft ist“ stellte sie dann fest. „Wie kommst du darauf?“
fragte Chaya irritiert. Solange sie Izzy kannte, war er immer nur ihr bester
Freund gewesen und sie wusste wie er war, wenn ihn eine Frau interessierte. Bei
ihr war nie eins dieser typischen Zeichen aufgetreten. Wie also kam Emily nur
darauf? Jene lächelte leicht: „Vorhin als ihr hier wart zur
Videobesprechung.. als du auf Mikels schoss gesessen hast, schien er nicht
begeistert zu sein. Also wenn ein Mann einen anderen wegen einer Frau so
ansieht, ist das doch recht eindeutig…“ Erwiderte sie dann. Die Blondine
zuckte die Schultern: „Naja. Izzy und ich sind sehr eng befreundet und er hat
einen sehr großen Beschützerinstinkt was mich angeht, schon immer gehabt. Aber
das könntest du bei den anderen auch sehen. Selbst bei Richie!“ winkte sie
ab. Emily lächelte noch immer: „Na der scheint dich ja ohnehin gefressen zu
haben. Aber mal zurück zum Thema. Nein, nein Kind. Wenn ein Mann seinen Freund
wegen einer Frau so ansieht ist da mehr dahinter. Glaub mir….ich habe ein
Gespür für so was!“ sie verstummte jäh als Carly sich zu ihnen gesellte.
Emily klappte den Gloss zu: „Also du kannst dann schon mal rüber gehen!
Richte Tom doch bitte aus, das Carly gleich auch kommt. Vielleicht kann er ja
schon mal die Szene zwischen dir und den anderen vorziehen!“ Chaya nickte
mechanisch und stand auf, schlüpfte in ihre Jacke. Nickte Stella zu und
verschwand schleunigst.
Ihr gingen Emilys Worte noch durch den Kopf, während sie über den Sand zum
Strandhaus lief. Sie öffnete die weiße Tür und wurde schon am Set erwartet.
Sie steuerte geradewegs auf Tom zu, der mit den Jungs die Gruppensequenzen
anschaute. Sie schlich sich an und Schaute zwischen Izzy und Richie auf den
Monitor, wo die Sequenzen abermals liefen. „Ihr seht süß aus, das wird den
Mädels gefallen!“ sagte sie dann. Alle fuhren herum. Ashlee strahlte: „Das
hab ich auch gesagt: Die sehen richtig geil aus, das wird toll!“ sie war total
aufgekratzt und drückte sich an Jay. Chaya nickte mechanisch und sah sich um.
Sie standen in einem großen hell eingerichteten Wohnzimmer, das ein wenig an
das Bandhaus in Orlando erinnerte. Welches sie allerdings noch nie wirklich
betreten hatte und nur vom Monitor kannte.
Sie fröstelte. Dadurch, dass dieses Haus im Winter leer stand und es draußen
-5° Grad waren, war es hier auch recht kalt. Die großen Flutlichter spendeten
nur langsam Wärme. Ihr langärmliges schwarzes Top, würde sie nicht groß
wärmen. Sie zitterte leicht. Dann fiel ihr ein um was Emily sie ja gebeten
hatte: „Mr. Evans...“ setzte sie an. Er unterbrach sie: „Tom…“ wies er
sie lächelnd daraufhin. Sie nickte „Gut ...Tom…Emily hat mich gebeten ihnen
auszurichten, das Carly noch einen Moment brauchen wird und sie vielleicht schon
die Szene mit mir und den Jungs vorziehen mögen!“ sagte sie dann. Er legte
die Stirn in falten: „das gefällt mir gar nicht…aber nun gut…wir haben
nicht ewig Zeit. Wir desponieren um. Richie, Jay, Chris, Mikel folgt mir
bitte!“ er erhob sich aus seinem Stuhl und lief durch die Kulisse gefolgt von
den Jungs. Er platzierte sie in einem engen Halbkreis vor dem Fenster neben der
Couch. Jay stellte er dabei nach aussen, genauso wie Chris. In der Mitte standen
Richie und Mikel. Dann drehte er sich um: „Chaya kommst du bitte!“ Sie
nickte, schlüpfte eben aus der Jacke: „Schatz kannst du die mal bitte
halten?“ bat sie dann Ashlee. Ihre Freundin nahm die Jacke an: „Klar kein
Problem. Du machst das schon Schatz!“ Izzy stand neben Ashlee und seine Blicke
folgten Chaya durch den Raum: „Wahnsinn. Ich hätte nicht gedacht, dass man
sich in zwei Monaten so krass verändern kann!“ murmelte er nur. Ashlee sah
ihn von der Seite abschätzend an: „ Sie gefällt dir!“ stellte sie dann
fest als sie seinen faszinierten Blick bemerkte: „Sie ist nach wie vor die
Gleiche, stell dir vor! Auch wenn sie jetzt ein wenig anders aussieht!“
Er nickte langsam: „Ja und auch nein. Sie ist irgendwie die Gleiche, aber
irgendwas ist sie auch anders. War sie schon an meinem Geburtstag. Wenn ich nur
wüsste was…“ murmelte er nachdenklich.
Ashlee sah ihn abermals an und dann zu Chaya und wieder zurück: >Sie liebt dich
du Trottel!< dachte sie noch, sagte aber nichts. Sie verfolgte wie Tom weitere
Anweisungen gab. Dann redete er auf einige Statisten ein, schließlich fiel ihm
Ashlee in den Blick: „Du kannst im Hintergrund gerne tanzen!“ er lächelte.
Ashlee schaute verdattert: „was?“ „hey ja, Ashlee spielt als Gastrolle
mit!“ Chaya strahlte und fügte hinzu: „Nachher bei der Szene mit Carly,
könntest du mit Jay tanzen!“ „ich weiß nicht!“ brummte Ashlee, die eh
schon keinen wirklich guten Stand bei den Fans hatte. „Nu geh!“ sie bekam
einen unsanften Schubs von Izzy und stolperte in die Kulisse. Sofort wurde sie
von einer Gruppe eingekesselt die tanzten und sie nicht rausließen. Widerwillig
passte sich Ashlee an. Tom ließ sich in seinen Stuhl fallen: „Alles auf
Anfang und bitte!“ die Musik lief und Chaya stand vor den Jungs. „Wo ist
Izzy?“ erkundigte sie sich. Mikel sah sie an: „der ist Getränke
nachholen.“ Chaya seufzte ergeben: „okay, ich muss mit euch reden. Ich hab
keine Ahnung was ich machen soll!“ sagte sie. Chris setzte sein Glas ab:
„Wieso was ist denn los?“ „ Seine Freundin ist eben mit dem Typen
abgezogen. Ich hab die beiden nur in dem Raum verschwinden sehen.“ Sagte sie
dann. Dann beobachtete sie wie die Jungs vieldeutige Blicke austauschten,
„CUT!!!“ brüllte Tom mit einemmal, so dass Chaya erschrocken zusammen
zuckte. Alle sahen den Regisseur verwirrt an: „Chaya, du musst ein wenig mehr
verstört wirken. Immerhin hast du gerade gesehen wie die Freundin deinen besten
Freund betrügt!“ sagte er. sie nickte: „Okay ich versuch` s“ die Szene
wurde wiederholt. Aber genau an jener Stelle brüllte Tom plötzlich wieder los:
„Mikel hör auf den Weibern nachzustarren, du bist auf eine deiner Freundinnen
und ihr Problem konzentriert, sonst nichts. Alles auf Anfang und bitte!“ die
Szene musste noch 4 mal abgebrochen werden, ehe sie fortfahren konnten.
Schließlich trat Richie einen Schritt vor: „Du musst es ihm unbedingt
sagen!“ sagte er und sah Chaya ernst in die Augen Chaya drehte sich halb
entnervt weg und dann wieder zurück: „na du bist gut, der wird mir kein Wort
glauben…“ „Du musst!“ wiederholte Richie nur und sah sie wieder an.
Chaya vergrub die Hände in ihrer Jeans und senkte den Kopf: „ich weiß!“
sagte sie dann leise.
Im nächsten Moment brüllte Tom wieder los: „danke das war`s die Szene ist im
Kasten. das war klasse!“ er strahlte.
Als Chaya hochsah, sah sie Carly neben Izzy stehen und bei deren Anblick
verschlug es der Blondine die Sprache. Emily und Stella hatten es wirklich voll
und ganz geschafft die Schönheit der Amerikanerin voll und ganz zur Geltung zu
bringen. Sie schluckte unmerklich und sah instinktiv an sich runter. Ihr wurde
jetzt erst der wirkliche Kontrast bewusst, das was sie unterschied war nun ganz
deutlich. Und Izzy seinerseits schien inzwischen gar nicht mehr verstimmt zu
sein. Sein Arm lag um Carlys Schultern und er schaute zufrieden aus. Chaya
musterte ihn. Er sah eigentlich, so aus wie sie ihn kannte. Wie so oft in
schwarz. Sie merkte sich vor Stella zu sagen, dass sie ihn bei den Einzelszenen
in weiße Sachen stecken sollte, die standen ihm nämlich ziemlich gut.
Und Carly ihrerseits zeigte gerade ziemlich deutlich, wer hier der Star war und
wer ihr Freund war.
Chris kam und hängte Chaya seine Jacke um, da deren eigene gerade kurzzeitig
mit Ashlee zu Frank verschwunden war. Er folgte ihrem Blick: „Du bist immer
noch nicht darüber weg, das haben wir alle gesehen vorhin. Sehr deutlich!“
Sagte er leise und beobachtete wie Tom Carly die Szene erklärte.
Chaya seufzte leise: „ich hab?s versucht. Aber es geht nicht. Je mehr ich
versuche von ihm wegzukommen, desto mehr brennt er sich in meine Gedanken!“
Chris seufzte nun auch: „Weißt du er hat dich nicht vergessen. Glaub mir. Er
hat richtig Ärger gehabt, weil seine Verfassung schlecht war und er nicht gut
gearbeitet hat. Carly und er hatten dauernd stress!“ „Krümel, hör bitte
auf!“ bat sie irgendwann. Es tat ihr einfach nur weh. „also schön. Der Dreh
geht eh gleich weiter. Wenn du soweit bist, kannst du ja in den Van kommen und
ich zeig dir was. Ich hab ne Überraschung für dich!“ er drückte ihr einen
Kuss auf die Wange und verschwand mitsamt seiner Jacke.
Tom kam zu Chaya: „und dir ist soweit alles klar?“ fragte er. Sie nickte:
„Jap, erst die Szene hier wo ich sie ansehe und danach folge ich Carly... wird
passen!“ antwortete sie, nahm ihr Glas vom Kaminsims. „Okay...“ er
verschwand. Sie lehnte sich Halb an den Kamin und sah in die Richtung in der
Carly und Izzy sich jetzt aufgestellt hatten. „Alles auf die Plätze und
bitte..:“ diese Worte von Tom nahm sie schon gar nicht mehr wahr. Sie sah nur
noch wie Izzy einen Arm um Carlys Taille geschlungen hatte, der andere umfasste
sanft ihren Hinterkopf und zog sie langsam an sich ran. Seine Lippen näherten
sich dem ihren und er küsste sie erst sanft und schließlich
leidenschaftlicher. Dieses Bild brannte sich geradezu in ihre Gedanken und sie
hob ihr Glas hoch und trank einen Schluck. Sie ließ die beiden nicht aus den
Augen und hatte mühe klar zu sehen, da ein erstes Brennen sich in ihren Augen
bemerkbar machte. Um sie herum verschwamm alles ein wenig und ihr wurde leicht
übel, dennoch konnte den Blick nicht von ihnen reißen.
Schließlich wurde sie wachgerüttelt, weil ihr jemand auf die Schulter fasste.
Erschrocken fuhr sie herum und sah sich Jay gegenüber, der ihr nur stumm in die
Augen sah und sie schließlich kommentarlos in die Arme nahm. „Ist schon gut,
kleine!“ sagte er tröstend. Um sie herum herrschte zuviel Wirbel als das
ihnen jemand Beachtung geschenkt hätte. Wirklich niemand? Nicht ganz. Kaum das
Toms Stimme erschollen war, hatte Izzy Carly beinahe schon etwas unsanft von
sich geschoben. Suchend sah er sich nach Chaya um. Carly musterte ihn: „was
ist, wen suchst du?“ sie hatte das eben sichtlich genossen zumal er ihr seit
langem mal wieder das an Zuneigung hatte zukommen lassen, was sie so sehr
erstrebte. „Niemanden!“ sagte er abwesend und seine Augen huschten über die
Meute an Komparsen, Kameraleuten und den Rest des Teams. Schließlich entdeckte
er Chaya, die in Jays Armen hing und sich dort beinahe schon schutzsuchend
verkroch. „Ich bin gleich wieder da!“ sagte er noch zu Carly und ließ sie
dann einfach stehen, bahnte sich seinen Weg durch die wild durcheinander
laufenden Leute. Als er bei Jay ankam, zog er Chaya schon beinahe herrisch von
ihm weg: „Was ist denn Schatz?“ fragte er und umschlang sie mit beiden Armen
und legte seinen Kopf auf ihren. Dann sah er Jay wütend an: „Was hast du
gemacht, eben war sie noch gut drauf und jetzt ist sie völlig verstört?!“
knurrte er jetzt. Jay atmete tief ein um sich nicht aufzuregen. Stattdessen sah
er Izzy nur an: „Wenn du sie nur halb so gut kennen würdest wie du glaubst
das du sie kennst, würdest du von allein drauf kommen!“ mit diesen Worten
drehte er sich um.
Chaya hatte natürlich mitbekommen, wer sie zu sich geholt hatte. Sie drückte
sich enger an Izzys Brustkorb, schloss die Augen und atmete den vertrauten
Geruch ganz tief ein. Sie hatte das so sehr vermisst. Als sie Jay das so sagen
hörte, löste sie sich leicht und sah Izzy von unten herab an: „Er hat nichts
gemacht. Nur ich hab nicht wirklich viel geschlafen und da ist mir eben ein
wenig schwindelig geworden!“ flunkerte sie. Was hätte sie auch sonst sagen
sollen, das ihr schlecht geworden war, weil sie gesehen hatte wie er seine
Freundin küsste? In diesem Moment kam Tom: „Chaya kommst du?“ er blieb
abrupt stehen: „Du bist blass, geht’s dir nicht gut!“ fragte er dann
besorgt. „Nein, nein. Geht schon. Mir war eben nur etwas schwindelig. Geht
schon wieder!“ wiegelte sie ab. Er musterte sie eingehend. „Na, wenn du
meinst! Dann komm bitte!“ Sie nickte und löste sich von Izzy um Tom zu
folgen. Der wies sie ein. „Du gehst von deiner Ausgangsposition los und folgst
ihr durch das Haus nach oben. Das Kamerateam ist vor dir und hinter dir. Das
man Carly gehen sieht haben wir eben aufgezeichnet! Sie ist sich jetzt
umziehen!“ Chaya nickte abermals. Tom sah sie noch mal an: „Du kriegst grad
wieder Farbe, okay…ich denk wir warten noch 2 Minuten und dann geht es wieder
in Ordnung, wir wollen ja nicht das du uns umkippst!“ mit diesen Worten
verschwand er.
Wenig später war auch diese Szene im Kasten. Tom sah Izzy an: „Wir gehen
jetzt hoch und drehen die Schlafzimmerszene mit Jay und Carly. Euch drehen wir
dann extra. Ich möchte vorher mit euch die Einzelszenen noch drehen und die
Szene wo du im bett liegst, die nachdem du Chaya hast stehen lassen bevor du
dich aufmachst Carly zu suchen! Und jetzt geht euch bitte umziehen!“ Chaya
hatte neben Ashlee gestanden, die jetzt unweigerlich begann zu knurren als Carly
in einem Seidenen Bademantel in das beheizte Wohnzimmer geschwebt kam. Jay
folgte ihr, sah aber eher aus als ob man ihn zur Schlachtbank führen wollte. Er
blieb bei den Mädchen stehen und gab Ashlee noch einen Kuss, dann sah er Chaya
an mit einem Blick von dem sie genau wusste, dass es ihm nicht behagte das jetzt
drehen zu müssen. Auch Chris, Murmel und Mikel hatten sich jetzt zu ihnen
gesellt. Chaya beugte sich zu Chris rüber: „pass bitte auf sie auf. Ich muss
mich jetzt umziehen. Izzy und ich sind danach dran!“ flüsterte sie und nickte
mit dem Kopf Richtung Ashlee, deren Hände sich gerade fest um den Ablaufplan
krallten. Er nickte: „Ich beeil mich!“ flüsterte Chaya und umarmte Ashlee
noch mal. Dann lief sie los. An der Tür kam ihr Carly entgegen, sie hielt Chaya
mit einem mal am Arm fest: „Ich rate dir, pass auf was du tust. Wenn du Izzy
zu nahe kommst, mach ich dich kalt!“ zischte sie ihr zu und ihre Augen
verengten sich. Chaya befreite sich mit einer einzelnen Handbewegung und sah
Carly kalt an: „ich glaube kaum, dass du in der Position bist mir zu drohen.
Versuch das noch mal und ich lass Izzy gegenüber die Bombe platzen, dass du
dich an Jay rangemacht hast!“ sagte sie und beobachtete wie Carly einen
Augenblick bleich wurde. Dann kehrte das sichere Lächeln auf ihr Gesicht
zurück: „Versuch`s doch, er würde dir eh nicht glauben. Denn im wirklichen
Leben vertraut er mir und das ist nun mal nicht dieser Videodreh. Und im
wirklichen Leben gehört er mir! Also halt dich fern von ihm!“ zischte sie
dann und ließ Chaya los. Sie ging davon. Chaya schnaubte und in diesem Moment
wurde ihr bewusst, dass Carly vermutlich Recht hatte. Die Wirklichkeit war nicht
dieses Videodreh und die Wirklichkeit sah anders aus. Izzy würde ihr vermutlich
wirklich nicht glauben. Sie seufzte, aber einen Trumpf hatte sie noch, den Carly
nicht einkalkuliert hatte. Ashlee. Sie konnte es immer noch Ashlee sagen, doch
dann würde es endgültig eskalieren. Sie öffnete die Tür zum Wohnmobil und
fand Izzy bereits bei Emily vor. Sie hatten ihn in schwarz weiße Sachen
gesteckt. „Hey, das steht dir!“ sie fasste ihm kurz auf die Schulter und
ging dann zu Stella durch, dennoch spürte sie deutlich seinen und Emilys Blick
im Rücken. Sie verschwand um sich umzuziehen. Als sie wieder rauskam, saß er
immer noch da. Allerdings war er unlängst fertig. Sie ließ sich auf den
zweiten Stuhl neben ihm nieder und Emily band ihr die Haare hoch und begann
danach sie zu schminken. Chaya sah in den Spiegel und spürte dennoch Izzys
Blick, der auf ihr ruhte. „Was ist los?“ fragte sie und schloss die Augen.
„Nichts. Ich muss nur gerade daran denken, dass diese Szenen schon irgendwas
Persönliches haben, findest du nicht?“ fragte er.
„Inwiefern?“ kam die Gegenfrage.
„Allgemein. Es sind so typische Szenen die wir früher regelmäßig hatten!“
antwortete er.
„Ich weiß. Aber es gibt einen gravierenden Unterschied hierbei..“ erwiderte
Chaya und öffnete leicht die Lippen.
„Ja, das Carly so was nicht macht!“ als er das sagte, hatte sie kurzzeitig
den Reflex zu husten unterdrückte das aber.
„Ja, da magst du vielleicht recht haben! Ich kann das nicht beurteilen.“
meinte sie stattdessen.
„Liebchen stillhalten!“ maulte Emily sie nun an und Chaya schwieg wie
befohlen.
Wenig später war sie fertig: „Du siehst süß aus!“ stellte er dann fest
und nahm sie kurz in den Arm. Sie boxte ihn leicht auf den nackten Oberarm.
„Ich bin nicht süß, wie oft muss ich dir das noch sagen!“
Er grinste sie von oben herab an: „Für mich wirst du immer süß sein, ob du
das willst oder nicht!“
Kaum das er das gesagt hatte, löste sie sich schlüpfte in ihre Jacke und
öffnete die Tür: „komm bevor wir noch mehr Zeit verlieren. Soviel ich weiß,
sollen die Szenen noch bei Tageslicht gedreht werden und bis Sonnenuntergang
sind es noch 2 Stunden!“ und da war sie wieder, diese unüberwindbare Barriere
die Izzy verwirrte, aber inzwischen auch schon fast reizte. Er fragte sich was
sie zu verbergen hatte, das sie neuerdings so auf abstand ging.
Er nahm seine Jacke und folgte ihr,
Als sie kurz darauf das Strandhaus erreichten,. Lief der dreh immer noch.
„Wieso drehen die immer noch?“ flüsterte sie Chris zu und beobachtete, wie
Carly rittlings auf Jay saß und sich gerade an seinem Hals zu schaffen machte.
Der Brite hatte den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen und schien
das sichtlich zu genießen. „Jay, hat 4mal abgebrochen! Tom war schon echt
sauer und Carly hat es 3mal verpatzt. Keine Ahnung warum!“ flüsterte dieser
ihr zu. Chaya nickte und ließ ihren Blick über die Szene schweifen in der Jay
seine rechte Hand auf ihrer Hüfte hatte und die andere gerade auf dem Rücken,
den BH öffnete.
In dem Moment hörte man nur noch eine Tür knallen und Tom fluchen. Chaya sah
sich um und bemerkte das Ashlee weg war. Tom setzte eine erneute
Drehwiederholung an. Chaya erhaschte einen kurzen Blick auf Izzy der neben ihr
stand und die Szene beobachtet hatte. Sie konnte an seinem Gesicht nichts
ablesen. Normalerweise sah sie es immer aufleuchten, wenn er eifersüchtig wurde
und das hatte sie im Bezug auf Carly oft erlebt. Aber diesmal schien er die Ruhe
selbst zu sein. Lediglich seine Nasenflügel weiteten sich leicht. „Ich geh
nach Ashlee schauen!“ flüsterte sie dann und folgte ihrer Freundin dann. Sie
fand sie draußen vor der Tür vor, wo diese gerade wutentbrannt gegen eine
Mülltonne trat: „Schatz, nicht. Die Mülltonne kann nichts dafür!“ sagte
Chaya sanft und nahm ihre Freundin in den Arm. Anstatt allerdings weiter zu
toben, begann diese nun zu schluchzen: „Diese miese hinterhältige Schlampe,
das macht die doch mit Absicht. Die macht das um mir eins reinzuwürgen. Ich
könnte sie umbringen und deinen Bruder gleich dazu!“ fluchte sie und
schniefte. Chaya streichelte ihr beruhigend den Rücken: „Schatz, Carly hat
nur Interesse daran mir zu schaden. Nicht dir. Aber das ist alles nur Show. Für
Jay ist das ein Job, nicht mehr und nicht weniger!“ tröstete sie. „pah von
wegen. Es gefällt ihm. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Er sieht aus als
hätte er wirklich Sex mit ihr. Wenn du die Kameraleute jetzt wegnehmen
würdest und sie alleine lässt, er würde schwach werden!“ kaum hatte Ashlee
das gesagt, kratzte es wieder in Chaya. Kratzte dieser kleine böse Dorn in ihr,
der danach drängte Ashlee die Wahrheit zu sagen. Doch sie konnte irgendwie
nicht. „nein, nein Schatz! Das stimmt doch nicht. Ich habe gestern noch mit
Jay gesprochen und da hat er mir noch versichert wie sehr er dich liebt und sich
wünscht das wer anders das spielt. Stell dir vor er hat sogar mich gefragt!“
„Schön für ihn!“ „Komm bei mir wärst du auch so eifersüchtig!“ Chaya
stupste ihre Freundin liebevoll an. „Nein, dir vertraue ich und bei dir weiß
ich, dass du ihn nie anrühren würdest!“ entgegnete sie.
Chaya seufzte: „Stimmt wohl. Aber du hast ja selbst gesagt das sie die rolle
haben soll!“ „ich weiß! Ich bin was spazieren und Jay sollte sich besser in
nächster Zeit nicht in meine Nähe wagen!“ knurrte Ashlee und war
verschwunden. Chaya sah ihr nachdenklich nach: „na das kann ja heiter werden,
die darf nie erfahren was da wirklich war!“ sagte sie leise, drehte sich um
und ging wieder nach drinnen.
Dort war die Szene gerade abgedreht worden.
Jay hatte sich was übergezogen und schaute jetzt mit den anderen die Szene an.
umziehen durften sie sich noch nicht, weil Chaya und Izzy sich nach dem
Einzeltake noch mal umziehen mussten für den anderen Take.
„Sieht sehr gut aus, Jay. Wirklich gut Carly!2 lobte Tom. Carly strahlte und
verschwand Richtung Catering.
Als Chaya reinkam und Jay bemerkte das Ashlee nicht bei ihr war, sprach er sie
an: „Ist sie sehr sauer?“ fragte er.
Chaya sah ihn an: „was glaubst du was ich wär, das sah wirklich nicht mehr
nach Job aus. Du solltest dich in der nächsten zeit besser nicht mehr in ihre
Nähe wagen, vorausgesetzt du legst wert darauf noch länger zu leben!“
antwortete sie ihm dann kalt und Jay zuckte unmerklich zusammen. „So
schlimm?“ fragte er nur abermals und wurde zusehends kleiner. „schlimmer!“
fauchte Chaya nun und marschierte zu Tom. „also, wie soll das jetzt
aussehen?“ erkundigte sie sich. Izzy hatte bereits seine Jacke ausgezogen und
sie folgte seinem Beispiel.
„ich habe mich gerade entschlossen, das euch entscheiden zu lassen. Ihr seid
gut befreundet und ich möchte Szenen haben, wie sie zwischen euch normal
sind!“ Chaya schluckte, ihr wäre eine direkte Regieanweisung lieber gewesen.
Sie wechselten hoch in das beheizte Schlafzimmer, was inzwischen aussah als
würde Izzy hier schon seit ewigen Zeiten leben. Es standen einige Pokale rum,
Poster von Wrestlern und leichtbekleideten Frauen waren aufgehangen worden. Das
Bett war schwarz bezogen. Es wirkte wie ein typisches Zimmer eines jungen
Erwachsenen. In den Ecken standen die Fluter und es war angenehm warm.
Chaya überlegte die ganze Zeit, was für sie und Izzy typisch war und dabei
fielen ihr eigentlich nur 3 Dinge ein. Ernsthafte Gespräche, raufen (von
hinterher jagen bis hin zu Kissenschlachten) was gewöhnlich darin so endete das
er sie auskitzelte und sie sich nicht wehren konnte und Kuschelszenen.
Der Regisseur sah die beiden abwartend an: „okay, raus mit der Sprache auf
was können wir uns gefasst machen.“ Die beiden Freunde tauschten einen Blick.
Chaya räusperte sich: „Es gibt eigentlich 3 typische Sachen für uns. Eine
Sache die für uns typisch ist, ist toben. Das kann über eine Verfolgungsjagd
oder eine Kissenschlacht, Wasserschlacht sein. Gewöhnlich endet es darin, dass
er mich auskitzelt und ich nicht wegkomme. Das zweite für uns typische sind
Gespräche. Dabei sitze ich oft zwischen seinen Beinen und wir unterhalten uns
einfach nur….“ Sie wurde stiller. Tom nickte: „okay….klingt gut und das
dritte?“ Chaya wagte nicht mal in Izzys Richtung zu sehen. Sie hoffte
inständig, dass er das nicht erwähnen würde zumal Carly gerade wieder rein
gekommen war. Izzy sah Tom an: „Das 3. ist bei uns kuscheln.“ Tom sah ihn
entgeistert an: „Wie hab ich mir das vorzustellen?“ fragte er. Die Blondine
wünschte sich gerade der Erdboden möge unter ihr aufgehen und sie könnte
darin verschwinden, aber dieser Wunsch blieb unerfüllt. Izzy zuckte die
Schultern. „Wir liegen auf dem Bett und ich kraule ihren Arm, meistens
schlafen wir so ein.“ Chaya sah nur instinktiv wie Carlys Blicke sie gerade
tausendfach töteten. Bisher hatte die nichts davon gewusst, ab jetzt sah das
anders aus. „Okay…aber ich sag euch dann noch wie ich mir das vorstelle. Na
dann mal los. Wir fangen mit dem ersten an, was Chaya erzählt hat. Also auf
eure Plätze!“ Die beiden nickten. Während sie gingen, raunte Chaya ihm nur
zu: „Dir ist schon klar, das nach diesem Dreh die Hölle auf Erden auf dich
wartet. Deine Freundin hat das gerade gehört und wir waren uns doch einig, dass
Carly das nicht erfährt.“ Raunte sie ihm dann zu. Izzy ließ sich aufs Bett
fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. Er
sagte nichts. Chaya hockte im Schneidersitz auf dem Bett und sah ihn an. Sie
wartete darauf dass er ihr antwortete. Aber dies blieb aus. Langsam grollte es
in ihr. Sie hasste das. Es regte sie auf, wenn er ihr nicht antwortete. Sie
hatte die Kameras und Leute um sich schon fast vergessen. Sie nahm ein Kissen,
holte aus und warf es ihm an den kopf: „Hey ich rede mit dir!“ sagte sie
dann laut. kaum das ihn jenes getroffen hatte, fuhr er hoch. „Boah du!“ er
bekam ein anders zu fassen und schmiss zurück. Das endete in einer wilden
Kissenschlacht, die so wild war das am Ende die Federn um sie herum flogen. Am
Anfang hing sie noch über ihm und lachte, versuchte ihm das Kissen wegzunehmen.
Doch es scheiterte und er war ja ohnehin viel stärker als sie. Sie hatte keine
Chance mehr, er hatte irgendwann alle Kissen. So entschloss sie sich zur Flucht.
Reflexartig fuhr sie herum und wollte über das andere Bettende wegkrabbeln.
Izzy erkannte allerdings ihren Plan. Blitzschnell packte er ihren Fuß:
„nichts da hier geblieben!“ er zog sie zurück, wo sie zappelte und sich
wehrte. Mit einem Dämonischen grinsen hockte er jetzt über ihr und begann sie
auszukitzeln, während die letzten federn sachte auf sie hinab glitten. Chaya
lachte und prustete ohne Ende, versuchte wegzukommen und doch scheiterte es.
Irgendwann verstummte ihr lachen und auch er hörte auf. Sah sie einfach nur an.
Sein Brustkorb hob und senkte sich heftig und er keuchte. Denn es war nicht so
einfach sie zu halten.
Just in diesem Moment brüllte Tom: „Danke das war`s!“ und wies dann einige
Leute an, die Federn weg zu räumen und neue Kissen zu organisieren. 3 Mädels
kamen und saugten alles weg. Neue Kissen wurden bezogen.
Tom dirigierte Izzy auf einen Stuhl: „Setz dich dahin!“ sagte er. „Beine
auseinander! Und du setzt dich jetzt dazwischen hin. Aber halbe Drehung und
legst den Kopf auf sein knie!“ wies er beide dann an.
Ashlee war unlängst zurück, sie ignorierte Jay, der förmlich an ihr klebte.
Tom ging zurück und sah wieder auf seinen Monitor „alles auf Anfang und
bitte…“ Chaya war verunsichert, sie wusste nicht was sie machen sollte. Ihre
Gespräche waren meist, sehr sehr persönlich und es gefiel ihr nicht, das hier
jetzt nachsimulieren zu müssen. Izzy streckte seine Hand aus und kraulte ihr
leicht den Kopf. Irgendwann brach er allerdings ab: „Stop, das geht dann doch
zu weit. Ich kann das so nicht!“ Tom schaute perplex, nickte und meinte:
„Gut dann lege ich jetzt die letzte Szene selbst fest.“ Chaya war
blitzschnell hochgeschossen und wartete auf Toms Anweisungen.
„Ihr legt euch beide da jetzt ins Bett. Chaya Du mit dem Rücken zu Izzy. Sein
Kopf an deiner Schulter. Sein Arm um deine Taille und er krault deinen Arm. Ihr
schlaft!“ befahl er dann und kaum waren diese Worte gefallen, wünschte sich
Chaya gerade doch die andere Szene gemacht zu haben. Doch gerade als sie sich in
Richtung Bett bewegen wollte, erklang Carlys Stimme: „Ich möchte das
nicht!“ alle fuhren herum einschließlich Tom. Welcher nun fragend schaute:
„Wie bitte?“ fragte er. Carly schnaubte: „ich will nicht, das sie mit
meinem Freund in einem Bett liegt!“ Chaya wusste nicht, ob sie jetzt
erleichtert über den Drehabbruch sein sollte oder trotzig reagieren sollte.
„Du hast auch mit Jay in einem bett gelegen und das war bei weitem
heftiger!“ fauchte Ashlee nun, der das gar nicht passte. Carly ignorierte sie,
aber es war Izzy der das klärte: „ich werde das jetzt drehen, ob es dir
gefällt oder nicht. Es ist mein Job und wenn du damit nicht umgehen kannst, geh
raus und warte da. Wir reden anschließend darüber!“ sagte er und Chaya
zuckte bei der Kälte und gleichzeitigen Wut in seiner Stimme innerlich
zusammen. Im nächsten Moment knallte die Tür und Carly war weg. Izzy nahm die
verdutzte Chaya nun an die Hand und zog sie mit sich aufs Bett.
Dort angekommen ließ er sich fallen und zog sie in seine Arme. Die Position zu
finden, die Tom wollte, war nicht schwer. Sie hatten tatsächlich öfter so
geschlafen.
Am Anfang war die Blondine verunsichert und verwirrt. Als er jedoch begann ihren
Arm zu kraulen und sie seinen Atem an ihrem hals spürte, kehrte das vertraue
Gefühl zurück. Sie schloss die Augen, rutschte noch ein wenig an ihn ran.
Verschränkte die andere hand mit seiner und vergaß einen Augenblick lang
einfach alles um sich herum. Ließ sich von ihren Gefühlen und den Erinnerungen
leiten.
Der Moment als sie Toms Stimme wahrnahm, dauerte nicht lange. Sie hatte das
Gefühl es wären nur Bruchteile an Sekunden gewesen. Ashlee sagte ihr später
nur, dass Tom fast 3 Minuten gefilmt hatte. Es wurde ja eh nicht alles
verwendet. Chayas Szenen waren damit beendet und Carly war dran. Izzy zog die
weiße Weste aus, die er eben noch getragen hatte und tauschte sein Cap aus. So
wirkte das ganze als wären es verschiedene tage. Tom wollte bei Chaya und Izzy
immer dieses vertraute rauskehren, während er bei Izzy und Carly streng darauf
achtete das körperliche mehr zu betonen. Also sah man die beiden auf dem bett
knutschen. Als es dann daran ging, dass Izzy Carly auszog bzw. umgekehrt, wurde
es zuviel für die Blondine. Sie sah wieder die Szenen vor zwei Monaten vor
sich, spürte wieder diesen innerlichen Schmerz in sich. Den Schmerz und die
Bilder die sie in mühseliger Arbeit verdrängt hatte. Sie waren wieder da
unwiederbringlich. Fassungslos, starrte sie auf die Szene und sah wie Izzys
Hände gerade Carlys Bluse mit traumwandlerischer Sicherheit öffneten, während
ihre Hand seine Brust streichelte. ihr wurde schlecht. Chayas Hand krallte sich
gerade schmerzhaft in Chris Arm, so dass dieser aufkeuchte und wurde blass.
„raus!“ flüsterte sie ihm nur zu und er zog sie mit raus. Ging mit ihr
zusammen zurück zum Wohnmobil, wo sie den letzten Kostümwechsel vor sich
hatte.
„Alles okay?“ fragte er und rieb sich den Arm, den sie gerade wieder
losgelassen hatte. „Jaja, war nur etwas viel. Ich dachte ich bin es los!“
murmelte sie leise und lehnte den Kopf gegen die kalte Plastiktür
„Sowas kann man nicht verdrängen und jeder würde so reagieren wie du.“
Versuchte er zu trösten. „Chris, ich geh mich umziehen. Sieh du bitte nach
Ashlee und sorg dafür das sie Carly nicht an die Gurgel geht!“ bat sie dann.
Er sah sie immer noch besorgt an: „bist du sicher, dass ich dich alleine
lassen kann?“
„ja, klar: Stella und Emily sind ja dadrin!“ erwiderte sie und lächelte
schwach. Er seufzte: „ich hab kein gutes Gefühl dabei!“ „BITTE!“ ihre
Stimme war jetzt fast schon ein flehen. „Bin ja schon weg!“ murmelte er und
setzte davon. Sie seufzte und sank auf der Treppe zusammen und brach in
schluchzen aus. Die Tür wurde irgendwann aufgerissen und Chaya spürte nur noch
wie sie von zwei Armen hochgezogen wurde. Jemand setzte sie auf die Eckcouch und
schob ihr einen Becher Kakao unter die Nase: „Trink das Kleines!“ als sie
blinzelte und die Tränen ein wenig verschwammen, sah sie Emilys gutmütiges
Gesicht. Sie saß ihr gegenüber und lächelte sanft, während sie beruhigend
Chayas Hand tätschelte.
„glaub mir Kind, ich weiß wie es ist unglücklich verliebt zu sein. Aber
weißt du aufgeben, bevor es überhaupt versucht zu haben bringt es nicht. Ich
habe damals aufgegeben ohne es versucht zu haben. Zu spät habe ich erfahren das
er da gleiche fühlte und als ich es dann gemerkt habe war er verheiratet!“
sagte sie und Die Blondine sah die Trauer in den braunen Augen. Im nächsten
Moment sah Emily sie wieder unverwandt an und gab ihr ein Taschentuch: „Hier
trockne deine Tränen. Sternenaugen dürfen nicht weinen sonst verlieren sie
ihre Magie!“ Chaya legte den kopf schief: „Wieso eigentlich Sternauge?“
fragte sie leise. Stella, Emilys Tochter setzte sich zu ihnen. „So nennt Sie
nur Menschen mit besonderen Augen. So wie deine. Sie wechseln scheinbar nach
Laune ihre Farbe und sie leuchten wie Sterne. Solche Menschen sind was
besonderes, ihre Augen strahlen eine besondere Magie aus!“ lächelte sie.
Chaya schnäuzte sich: „An mir ist nichts besonderes. Ich bin ein ganz
normales Mädchen mit überdurchschnittlich vielen Problemen!“ murmelte sie.
„Doch du bist was besonderes. Für irgendjemanden auf der Welt wirst du immer
was besonderes sein und ich glaube auch das dieser jemand hier in der Nähe
ist!“ erwiderte Emily und deutete damit auf Izzy.
„ich habe sogar das Gefühl, dass er hier bald auftauchen wird. Bis dahin
trinkst du jetzt und ziehst dich um. Andersrum, wäre keine Gute Idee!“ sie
tätschelte noch mal Chayas Hand und schob ihr die Tasse hin.
Als Chris wieder ankam, stutzte er. Der Dreh hatte aufgehört aber es schien
nicht so als ob der Take im Kasten wäre. Izzy und Carly stritten lauthals in
einer Ecke. Chris näherte sich vorsichtig Ashlee: „was ist hier los, warum
drehen die nicht mehr?“ sein blick ging über Izzys Brust, wo sich gerade vier
lange feuerrote Streifen lang zogen.„und wie kommt er an die Teile?“ fügte
er irritiert hinzu.
Ashlee schien auch verwirrt, sie folgte der abfolge von amerikanischen Wörtern
die das Pärchen sich an den Kopf knallte. „Als du mit Chaya so raus bist, hat
er ihr nachgesehen. Das wäre ja nicht mal schlimm gewesen, hätte man cutten
können. Carly hat das allerdings gesehen und hat ihm ihre Nägel in die Haut
gejagt. Woraufhin der Take abgebrochen wurde. Seit dem sind sie am streiten und
glaub mir, die Worte die sie gerade für Chaya benutzt sind alles andere als
nett: oh wenn ich sie doch nur erwürgen könnte!“ Ashlee knurrte. „und
Izzy?“ fragte Chris, der so schnell nicht übersetzen konnte. „Der staucht
sie gerade zusammen, sie solle sich nicht wie eine 12jährige benehmen. Es wäre
nur ein dreh und aua..“ Carly hatte Izzy gerade eine gefeuert und schrie ihn
jetzt an: „..das war gerade dafür, dass Chaya bei ihm im bett geschlafen hat!
Uh die wird doch wohl nicht jetzt!“ Ashlee sprang auf. Aber in diesem Moment
raste Izzy bereits an ihr vorbei, Richtung Wohnmobil.
Chaya hatte sich gerade umgezogen und kämmte sich die Haare. Stella und Emily
waren für ein paar Minuten weg und sie war dankbar über die Ruhe um sich
sammeln zu können.
Mit einem Mal wurde die Wohnmobiltür aufgerissen, sie knallte gegen die
Außenwand. Chaya zuckte zusammen, sackte aber im nächsten Moment auch schon in
die Knie. Jemand hatte sie an den Haaren gepackt und zog ihren Kopf grob in den
Nacken. Als sie hochsah, sah sie direkt in Carlys wutentbranntes Gesicht. „Sag
mal geht`s dir zu gut, was geht denn mit dir?“ brachte Chaya nur raus und
versuchte aus dem griff rauszukommen. Aber Menschen mit langen haaren, waren
dort wahnsinnig empfindlich. Carly packte fester zu: „ich hab dich vorher
gewarnt. Lass die Finger von ihm! Ich schwöre das war das letzte Mal. Du
kriegst ihn nicht!“ fauchte sie. Im nächsten Moment spürte Chaya wie der
Druck in ihrem Nacken auf einmal nachließ und hörte dann etwas krachen. Als
sie sich aufrappelte und hochsah, sah sie Carly am Tisch knien. Vor ihr stand
Izzy, dessen Brustkorb sich hastig hob und senkte. Sie zuckte zurück. Sie hatte
ihn noch nie so hasserfüllt gesehen und als er jetzt die Stimme erhob, kauerte
sie sich gerade instinktiv zusammen. „Tu das nie wieder, Carly. Nie wieder
oder ich vergesse mich! Sie ist die letzte die irgendwas für meine Fehler
kann!“ brüllte er sie nun an. Chaya sah Carly schluchzend sich aufrappeln und
im nächsten Moment brüllte sie ihn auf allerheftigsten amerikanisch an, was
Chaya beim besten Willen nicht mehr übersetzen konnte. Als Izzy jetzt auch noch
zurückbrüllte, kroch die Deutsche nun vollends unter den Schminktisch, zog die
Beine an und legte die Hände auf die Ohren und begann vor sich hinzusummen,
während sie ihre Augen schloss und sich ein wenig wiegte wie ein kleines Kind.
Gerade kam etwas durch, was sie so sehr hasste. Aufgrund der Tatsache, dass ihr
Vater immer brüllte und ihr auch schon welche gelangt hatte bekam sie immer
ultimative Panik wenn so was passierte. Sie wünschte sich dann immer in eine
Traumwelt fern von allem.
Irgendwann nahm sie jemand vorsichtig in den Arm und als sie aufschaute sah sie
direkt in Richies strahlendblaue Augen, die sie besorgt ansahen: „Alles okay,
Chaya?“ fragte er vorsichtig und wandte den kopf. Im nächsten Moment fauchte
er Izzy und Carly an, die immer noch stritten. Chaya verstand nicht ganz was er
sagte, dazu war sie viel zu verwirrt: Sie registrierte nur wie Izzy Carly grob
am Arm packte und sie schon fast aus dem Wagen schmiss.
„Ist ja alles gut, Engel!“ tröstete der kleinste jetzt die fast 5 Jahre
ältere und strich ihr beruhigend über den Rücken. Sie klammerte sich jetzt
fast schon an ihm fest. Sie zitterte am ganzen Körper. „Was war das?“
fragte sie leise. Er schüttelte kurz die Hand: „Normalerweise schlage ich
keine Frauen, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme! Ich hab ihr eine
verpasst und wenn die noch mal auf dich losgeht, dann bring ich die um. Ich mag
es nicht sonderlich, wenn jemand meine große Schwester bedroht!“ entgegnete
er knurrend und Chaya musste unwillkürlich lächeln. Sie fand es wahnsinnig
lieb von Richie, dass der sie wie ein Löwe beschützte. Aber sie konnte sich
beim besten Willen nicht erinnern ihn gesehen zu haben. Sie hatte nur gespürt,
wie jemand Carly weggerissen hatte und dann krachte es, danach hatte sie nur
Izzy gesehen. Der Carly anschrie. Richie schien ihre Gedanken erraten zu haben:
„Nachdem Izzy rein kam bin ich losgerannt um Ashlee und Jay zu holen, aber die
waren nicht aufzutreiben! Und es ist wirklich alles okay mit dir?“ er musterte
sie immer noch besorgt. Sie nickte, fuhr sich durch das Haar: „Jaja, geht
schon. Danke Murmel!“ sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und umarmte
ihn fest. „Kein Problem. Aua, allmählich gewöhn ich mich dran. wegen Dir
Schmerzen in der Hand zu haben!“ erwiderte er und schüttelte abermals die
Hand. Sie sah ihn entgeistert an: „Wieso?“ er wurde still: „Wieso
Murmel?“ wiederholte sie. „Ich hab Izzy vor 2 Monaten eine reingehauen als
Du gegangen bist!“ gestand er dann kleinlaut. Die Blonde schlug erschrocken
die Hand vor den Mund: „Sag mal bist du denn übergeschnappt und du lebst
noch?“ fragte sie dann und besah ihn sich genauer. „Jay hatte ihn
festgehalten, damit er dir nicht nachrennt. Mir ist einfach der Kragen geplatzt.
Ich kann es nicht mehr sehen wie du wegen diesem Dreckskerl und dieser Zicke
leidest. Ich will dich nicht mehr leiden sehen...“ knurrte er jetzt. Chaya
legte ihm die Finger auf den Mund: „Sprich nicht so von ihm Murmel, er kann
doch auch nichts für seine Gefühle für sie und sie verteidigt nur was ihr
gehört. Würde ich auch tun!“ sagte sie dann milde lächelnd. Er nahm ihre
Hand weg: „Wie kannst du die blöde Kuh immer noch verteidigen und Izzy ist
ein Idiot der kapiert es nicht. Der wird es nie kapieren und überhaupt!“
ereiferte sich das US5 Küken jetzt: das sah so putzig aus, dass Chaya jetzt
unweigerlich lachen musste. Im nächsten Moment umarmte sie Richie: „Gott
Murmel, du bist so süß! Ich hab dich lieb!“ dieser Gefühlsausbruch, brachte
den jüngsten jetzt so aus der Fassung, dass er rot wurde und etwas zaghaft die
Arme um sie legte: „ich dich auch! Bist eben meine große Schwester und für
die mach ich alles!“ sagte er leise. In diesem Moment räusperte sich hinter
ihnen jemand laut und beinahe knurrend. Richie zuckte zusammen, ließ Chaya
erschrocken los und stieß sich dabei den Kopf: „ich geh dann jetzt mal Ashlee
und Jay suchen, wir sehen uns später!“ und ehe sie noch etwas tun konnte, war
er weg. Sie sah jetzt erst den Grund warum Richie so plötzlich die Flucht
ergriffen hatte. Izzy lehnte mit verschränkten Armen in der Tür. Jetzt kam er
auf sie zu, instinktiv wollte sie zurückweichen aber hinter ihr war nur die
Wand. Er ging in die Knie, reichte ihr die Hand die sie zögernd nahm und zog
sie hoch: „alles okay?“ fragte er dann. Sie nickte zaghaft: „Du darfst
Murmel aber nichts tun, er wollte ihr nicht wirklich was böses. Er ist doch
noch ein Kind…“ redete sie dann los und in dem Moment war er es der ihr die
Finger auf die Lippen legte. Dann schüttelte er den Kopf: „Ist okay, er
wollte dich beschützen und sie hat` s verdient gehabt! Immerhin kannst du
nichts für meine Fehler. Ich bin ihr Freund und ich hätte dich nicht zu mir in
mein bett lassen dürfen…“ als er das sagte, spürte sie wieder etwas in
sich zerbrechen. Sie nickte mechanisch: “Du hast es mir ja immer
prophezeit...:“ fuhr er fort. >Ja aber geweigert habe ich mich auch nicht! <
schoss es ihr durch den Kopf.
„Aber ich Trottel kann ja nicht hören, ich kann mich nicht gegen Dich wehren
wenn du in meiner Nähe bist. Ich hab dich einfach gerne um mich und deshalb ist
es für mich normal, wenn du bei mir bist!“
Ein weiteres stummes nicken ihrerseits. Er seufzte umfasste ihre Hüfte mit den
Händen: „Tut mir leid, ich wollte nicht das sie dir wehtut!“ er sah sie
betroffen aus seinen braunen Augen an.
Sie schüttelte den Kopf: „Schon gut, ich versteh das schon! Ich würde
vermutlich ähnlich reagieren. Es war mein Fehler. Einer von uns beiden hätte
sich wie ein erwachsener benehmen müssen…“ sie stupste ihn leicht an:
„…und da du sowieso immer ein großes Kind bleiben wirst, hätte ich
vernünftig sein müssen!“ vollendete sie dann und gerade nach der Schlafszene
vorhin, tat ihr die Vorstellung erstrecht weh ihn einfach so aufgeben zu
müssen. Er lächelte sie an: „Du warst schon immer die vernünftigere von uns
beiden!“ Sie senkte den blick, schaute aber kurz darauf wieder auf: „Du
weißt genau wie unvernünftig und trotzig ich sein kann, wie ein kleines Kind.
Das nimmt sich nicht viel In vielerlei Hinsicht bist du der Erwachsener von uns
beiden, definitiv. Du bist Konsequent, professionell, während ich bei so was
immer einbreche! Und du hast mir noch was voraus….“ Sie bohrte ihm ihren
Zeigefinger leicht in die Brust. „achja und was?“ er lachte schon wieder und
in diesem Moment ging für Chaya die Sonne auf. Sie lächelte ihn an: „Dein
Hormonhaushalt hängt nicht vom Mond ab!“ jetzt lachte er: „Stimmt, ich
blute auch nicht ohne Grund länger als 5 Tage, bekomme keine Fressattacken und
habe keine Stimmungsschwankungen!“ sie nickte: „Jap, dafür hab ich dir
voraus das man mir nicht ansieht, wenn mich jemand anheizt!“ das Strahlen
kehrte in ihr Gesicht zurück. „So? Bist du dir da so sicher und was ist, wenn
ich unlängst raus gefunden habe wie man dich anheizt und es sieht?“ neckte er
sie. Ihre Augen funkelten ihn an: „Dann müsste ich dich jetzt auf der Stelle
umbringen, denn das ist ein gut gehütetes Geheimnis!“
Gerade als er etwas erwidern wollte, wurde die Tür aufgerissen und eine Ashlee
kam in den Rum gestürzt: „Schatz alles okay, Murmel hat schon erzählt was
die vor hatte?“ fragte sie und nahm Chaya augenblicklich in den Arm. Die
nickte nur: „Jaja, schon okay. Mir geht`s gut. Also langsam hab ich das
Gefühl die Murmel entwickelt sich zum Schläger!“ sagte sie leise. Izzy
grinste; „der ist zwar noch klein, aber was meinst du was der für einen Wumms
drauf hat, wenn der wütend ist. Mir tat der Kiefer danach noch fast ne Woche
weh und er hat leicht geknackt!“
Chaya grinste zurück: „Tja, Murmel ist eben mein Ritter auf dem weißen
Pferd!“
Ashlee seufzte: „ich unterbreche eure Lobeshymnen ja nur ungern aber ihr
müsst. Die letzten Szenen stehen an und dann ist Schluß. Ach Izzy, Tom meinte
er hat genug Material von dir und Carly!“ der Amerikaner nickte und Chaya
hatte den Eindruck, er war irgendwie erleichtert das nicht noch mal drehen zu
müssen. Sie schüttelte den Kopf betrachtete ihn noch mal und stellte fest,
dass sie sich wohl nur getäuscht hatte.
„Kommt ihr jetzt? Tom ist eh schon total angepisst! Er will fertig werden!“
drängelte Ashlee nun.
Chaya nickte und sprang aus dem Wohnmobil gefolgt von Izzy. Inzwischen war es
dunkel geworden und sie kehrten zur Straße zurück, wo nun gedreht wurde.
Schon von weitem konnte sie Tom sehen, der wild mit Carly diskutierte. „Ich
hab sie!“ rief Ashlee ihm zu. Auf Toms Gesicht erschien ein erleichtertes
Lächeln: “Danke du bist meine Rettung!“ sagte er und begann auch schon zu
erklären. „Du stellst sie jetzt zur Rede und dann kommst du hinzu und ziehst
ihn einfach weg.:“ erklärte er kurz. Chaya nickte und Izzy war schon mit
einigen Schritten im Wohnzimmer Set.
Auch Jay und Carly gingen auf ihre Positionen. Es dauerte allerdings einige Male
bis der Take im Kasten war.
Tom seufzte. „okay…jetzt nur noch zwei Szenen, dann ist Feierabend Leute.
Sammelt eure Kräfte. Die nächste Szene spielt bevor Izzy reingeht. Er kommt an
und Chaya du bittest ihn da nicht reinzugehen. Er schaut dich einen Moment an
und geht dann trotzdem an dir vorbei…alle auf eure Plätze. Und bitte!“
Izzy lief über die nasse Strasse auf das erleuchtete haus zu. Direkt davor
stand sie die Hände tief in den Taschen vergraben. Als er sie erreichte
versperrte sie ihm den weg: „Geh da jetzt nicht rein, bitte. Es würde dir
nicht gefallen was du siehst..“ sagte sie und hielt ihn am Arm fest. Er sah
sie einen Augenblick lang einfach nur an und ließ sie dann stehen,. Lief weiter
bis zur Tür an der er klingelte.
Dieser Take wurde fast 6 mal gedreht, weil Chaya anfangs einen Sprachpatzer
hatte und später einen Lachanfall bekam als Izzy sie ansah. Ab dem zweiten Mal
war er es der fast zeitgleich mit ihr zu prusten begann. Irgendwann hatten sie
dann aber auch diese Szene im Kasten.
Tom seufzte. „Okay letzte Sequenz. Ihr steht auf der Straße du siehst ihr in
die Augen und danach nimmst du sie und gehst mit ihr weg. Alle auf ihre
Plätze…und bitte…“
Izzy stand Chaya gegenüber und sah sie an. Das Licht der Laternen glänzte auf
der Regennassen Straße und ihr Atem war deutlich in der kalten Winternachtluft
zu sehen. Dann legte er Chaya fast wie selbst verständlich einen Arm um die
Taille und ging mit ihr die Straße entlang. „Und danke. Das war`s!“ Tom
schaute sich die Frequenz noch mal an. Ashlee beugte sich über seine Schulter
und schaute ebenfalls: „Also ich würde an der Stelle bevor sie gehen, noch
einen Kuss einbauen: Weil dann könnte man während er ihr in die Augen sieht
noch mal einen Flashback machen und wenn sie dann gemeinsam gehen dreht Chaya
sich noch mal um und sieht in die Kamera mit den Worten: „Du wirst die letzte
sein, die es erfährt!“ schlug sie dann vor. Tom kratzte sich am kopf: „Dann
würde das Ende die Wendung bekommen, dass Chaya das geplant hat ab dem Moment
wo sie wusste das Izzy betrogen wird. Sie hat geplant sich auf demselben weg an
seiner Freundin zu rächen, aber aus echten Gefühlen!“ er schaute Ashlee kurz
an: „Die Idee gefällt mir. Das schöne ist wir müssen nur noch zwei
aufnahmen machen. Den Kuss und ihre Drehung in seinem Arm! CHAYA & IZZY!“
brüllte er dann so laut los, dass Ashlee neben ihm zusammenzuckte. Die beiden
kamen angetrabt. „Was ist denn?“ fragte Chaya und rieb sich die Hände. Es
war eiskalt. „Wir haben eine kleine Planänderung!“ sagte Tom dann.
„Planänderung?“ Izzy schaute nicht minder überrascht als Chaya. Dieser
nickte: „Ja, ich möchte noch eine Kussszene haben und eine andere Szene!
Bei den Worten Kussszene wurde Chaya gerade ein wenig anders, aber dennoch ließ
sie sich nichts anmerken: „okay..“ meinte sie nur. Auch Izzy nickte. „Dann
bitte noch mal auf die Ausgangsposition bevor ihr losgeht!“ wies Tom an.
Als Tom die Anweisung gab, hatte Izzy längst kein Gehör mehr dafür. Seine
Augen waren auf sie gerichtet und nur sie. Die Umgebung war unlängst in weite
ferne gerückt. Viel zu sehr zogen ihre Augen ihn in ihren Bann. Sie leuchteten
in einem blau-grün. Und schienen ihn gerade zu herauszufordern >Wie ein wilder
Engel, sich ihrer Wirkung und Fähigkeiten nicht bewusst!< dachte er noch,
während ihr Atem gefror und leicht prickelnd seine Haut berührte.
Ihre Lippen schimmerten leicht im Licht. Langsam beugte er sich runter hob mit
der Hand sanft ihr Kinn an, so dass sie ihn ansehen musste. Er erwartete das
ihre Lippen so kalt sein würden, wie ihre haut unter seinen Fingern. Doch sie
waren warm und weich. Sanft küsste er sie, dabei musste er gerade unweigerlich
grinsen. Im nächsten Moment brüllte Tom auch schon: „Izzy nicht grinsen. Das
ist ein gefühlvoller Kuss und sonst nichts. Noch mal bitte..“ er kratzte sich
verlegen am Kopf: „Entschuldigung, aber das ist etwas merkwürdig. Man küsst
ja nicht jeden tag seine beste Freundin!“ rechtfertigte er sich. Chaya starrte
auf den Boden, ihre Wangen waren leicht gerötet und sie versuchte gerade sich
wieder einzukriegen.
Sie zupfte an seinem Ärmel, „jetzt mach bitte mir wird kalt!“ meinte sie
dann. Er grinste nur kurz: „Dann muss ich dir einheizen oder wie?“ auf ihrem
Gesicht erschien ein freches Lächeln: „Das schaffst du sowieso nicht!“
Gerade als er etwas erwidern wollte, verschaffte sich der Regisseur wieder
Gehör: „Könnten wir dann bitte?! Ich bin genauso müde wie ihr auch!“
knurrte Tom nun.
Sie gingen wieder auf ihre Ausgangsposition.
Der Clipdreh zu last to know endete nach etwa 30 Stunden Dauerdreh.
Kapitel 5: Broken Dreams
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2 Wochen später saßen Alle gebannt vor dem Fernseher und warteten darauf, dass
die Clip-Premiere von last to know über die Sender lief. Alle? Nein nicht alle.
Chaya und Frank fehlten. US5 hatten heute einen freien Tag, was aber nicht für
Frank galt. Da er ja auch noch die Deutsche managte. Ohne Ashlee wäre er dabei
allerdings sang- und klanglos untergegangen, denn es war kein Problem wenn US5
und Chaya zusammen Termine hatten. Schwieriger wurde es jedoch, wenn sich
Termine überschnitten und an völlig entgegen gesetzten Orten auf der Landkarte
befanden.
Dann reiste Ashlee öfter mit Chaya als Franks Vertretung mit, während Frank
bei den Jungs blieb.
Heute war es allerdings so, dass die Blondine einen Termin bei einem Münchner
Radiosender hatte um ihre Single zu promoten und Frank deshalb
höchstpersönlich mitreiste.
In Berlin saßen US5 dagegen in Vollbesetzung zusammen mit Ashlee und Carly im
Wohnzimmer.
Viva live! Näherte sich gerade dem Ende: „Jetzt kommen wir zu einer
Weltpremiere. US5 haben den Videoclip zu ihrer neuen Single Last to know im
kalten Deutschland gedreht. Unter anderen im Clip zum ersten mal zu sehen Izzys
Freundin Carly, sowie Newcomerin Chaya die wir nächste Woche hier im Studio
begrüssen dürfen.. Aber genug der langen Worte. US5-Last to know…“
Johannas Stimme verklang und das Bild wechselte.
Die ersten Akkorde von last to know inklusive Jays Stimme erklangen und dann sah
man die Jungs in einer Gruppensequenz am strand stehen.
Alle Augen waren auf den Bildschirm gerichtet, da noch niemand von ihnen den
endgültigen Clip gesehen hatte. Zumal auch noch nicht sicher war, ob Tom die
letzte Kussszene wirklich einbauen wollte.
„Sie ist wirklich gut, man könnte tatsächlich glauben, sie leidet..“
stellte Izzy fest als eine Nahaufnahme von Chayas Gesicht zu sehen war. >Hat sie
ja auch wirklich!“< dachte Ashlee nur und knurrte jetzt: „Still jetzt, jetzt
wird`s interessant. Jetzt kommt die Szene, ich will wissen ob er sie drin
gelassen hat oder ob sie gecuttet wurde. Wenn ja cutte ICH Tom Evans!“ Auf dem
Bildschirm sah man jetzt Izzy und Chaya, die sich auf der Regennnassen Straße
gegenüber standen. „ich wollte nicht das du der letzte bist der es
erfährt!“ sagte sie dann leise und sah ihn aus mitfühlenden und irgendwie
traurigen Augen an. Izzy sah sie einfach nur an, ein zoom auf ihre Augen und das
Bild wechselte, es zeigte die beiden inmitten einer Kissenschlacht. Erneuter
Wechsel, wie sie nebeneinander im bett lagen und schliefen. Erneuter Wechsel.
Die letzten federn von der Kissenschlacht fielen auf sie herab und beide lagen
keuchend auf dem bett. Er über ihr. Rückzoom aus ihren Augen weg. Langsam
streckte Izzy jetzt die Hand aus, berührte mit zwei Fingern ihr Kinn und hob es
leicht an ehe er sie im nächsten Moment küsste. Zwischen Blende. Erneuter
Wechsel zur Kussszene. Der Kuss der eben noch etwas zaghaft war, wurde langsam
intensiver. Schließlich löste er sich von ihr, legte ihr einen Arm um die
Taille: „Lass uns gehen!“ und man sah dann wie die beiden die Straße
runtergingen. Kurz bevor das Bild sich ganz verdunkelte, drehte sich Chaya noch
mal unbemerkt in Izzys Armen um. Ihre Augen leuchteten auf, sie hatten fast den
gleichen Effekt benutzt wie am Ende von just because of you, nur das sie blau
leuchteten. Sie lächelte: „Du wirst die letzte sein die es erfährt!“ und
dann wurde es ganz dunkel.
Während der Kussszene hatte Izzy mühe das Gefühl zu unterdrücken, welches er
schon beim dreh gespürt hatte. Während des kompletten Drehs war immer eine Art
knistern zwischen ihm und Chaya entstanden. Und wenn er ehrlich war, hatte er
die Kussszene ein paar Mal mit Absicht verpatzt um sie öfter drehen zu müssen.
Irgendwie hatte er es genossen. Chaya küsste gut, das hatte er damals schon
festgestellt, aber erst dort war es wirklich zum Ausdruck gekommen und er hatte
es genossen. Neben ihm versenkte Carly gerade ihre Fingernägel in seinem
Oberschenkel: „Aua, Carly! Verdammt was soll das?“ knurrte er und rieb sich
das Bein. Seit diesem Dreh und den letzten Monaten spürte Izzy deutlich, dass
sich etwas verändert hatte. Er konnte nur nicht genau sagen was.
Er ertappte sich nur immer wieder dabei, wie seine Gedanken immer öfter zu
Chaya glitten. Er sah sie vor sich, konnte sie spüren und sah sie in
Situationen die ein bester Freund sich eigentlich nicht vorstellen sollte.
Genauso registrierte er irgendwann wie in ihm jedes Mal Wut hochschoß, wenn sie
mit Chris oder Richie kuschelte. Denn Chaya war zwar wieder öfter mit ihnen
zusammen, aber sie vermied seit dem dreh engeren Kontakt zu ihm. Zumindest
erschien immer dann diese unüberwindbare Barriere zwischen ihnen sobald Carly
in der Nähe war. War sie nicht da, war Chaya wie ausgewechselt und manchmal so
redete sich Izzy ein schien sie mit sich zu ringen. So als, ob sie ihm irgendwas
sagen wollte und dann jedes Mal abbrach.
Aber diese häufigen Gedanken an Chaya kamen unwillkürlich und er musste sie
jedes Mal fast gewaltsam verdrängen. Sie war seine beste Freundin und er war
doch mit Carly zusammen. Ja, klar sie hatten derzeit ein paar Probleme, Aber das
war nur eine Phase, dass würde sich ändern wenn sie wieder in Amerika waren.
Dann würde alles wieder seinen normalen gang gehen. Denn er liebte Carly doch.
Tat er das denn? Natürlich. Er liebte sie und Chaya war seine beste Freundin.
Schon wieder Chaya. Izzy schüttelte unwirsch den Kopf, ihr Name drängte sich
fast gewaltsam ständig in seine Gedanken. Genauso wie ihre Augen und ihre
Lippen. Seit dem Dreh dachte er zu oft an ihren Mund und wie sie ihn geküsste
hatte. Es gab sogar einmal einen Moment, wo er Tom nicht gehört hatte. Er hatte
es irgendwann nur wahrgenommen, weil Chaya ihm leicht in die Lippe gebissen
hatte. Das hatte ihn dazu verleitet zu blinzeln und schwups, hörte er auch Tom.
Später hatte er sich deshalb von den Jungs aufziehen lassen müssen und Carly
hatte ein Mordstheater veranstaltet. Es hätte ihm gefallen und wieso er dann
noch mit ihr zusammen war, wenn er sich doch eh nur für diese kleine blonde
Schlampe interessierte. Kaum das dieser Satz gefallen war, musste er sich
zusammenreißen um nicht wieder los zu schreien. Doch das war gescheitert. Carly
und er hatten fast 5 Tage nicht miteinander geredet, von allem anderen ganz zu
schweigen. Aber es hatte ihm auch nichts ausgemacht, wenn er ehrlich war. Izzy
hatte sich zurückgezogen und an Songs geschrieben. Dabei öfter mit Chaya
telefoniert. Aber er hatte sich gehütet ihr zu sagen, dass er Streit mit Carly
wegen ihr gehabt hatte. Das hätte sie ihm übel genommen und es gefiel ihm
nicht wenn sie sauer auf ihn war.
In diesem Moment klingelte Ashlees Handy und er blickte ebenso überrascht auf
wie alle anderen, denn den Klingelton kannte jeder von ihnen. Mark & Mike.
Ashlee zuckte nur die Schultern und ging dann ran, alle versuchten was zu
verstehen, das funktionierte aber nicht. Ashlee schaute kurz irritiert:
„Ich?“ fragte sie noch mal nach und nickte dann langsam. Schließlich
klappte sie das Handy nach einem gemurmelten: „okay!“ zu.
Alle sahen sie erwartungsvoll an bis auf Carly, die ins Schlafzimmer gegangen
war. „Was wollten sie?“ fragte Jay. Ashlee steckte ihr Handy weg. „ich bin
gerade befördert worden..:“ sagte sie dann. „Wie befördert?“ fragte
Chris nun, der ebenso fragend dreinschaute wie der Rest von ihnen. „ich bin
nicht mehr die stellvertretende Managerin. Ich bin seit eben gerade Chayas
offizielle Tourmanagerin!“ sie schaute noch völlig verwirrt aus, so als
würde das eben gesagte noch nicht zu ihr durchdringen. Jay begann zu strahlen
ebenso wie der Rest: „Hey das ist ja toll!“ freute sich nun Richie und
knuddelte Ashlee. Es war schon länger davon die Rede gewesen, das Chaya einen
eigenen Tourmanager bekommen sollte, da Frank mit zwei Acts total überfordert
war.
Die Jungs speziell Izzy hatten irgendwie Sorge gehabt, dass der neue sie dann
von ihr fernhalten würde. Doch wenn Ashlee das machte, brauchten sie diese
Sorge nicht haben zumal man dann auch sicher öfter Termine zusammen hatte. Da
Ashlee und Jay ja immer noch ein paar waren. Niemand wusste so genau, wie Jay es
geschafft hatte Ashlee nach dem dreh wieder zu besänftigen, so dass sie nicht
mehr sauer war. Aber sie nahm es ihm nicht mehr übel, allerdings knurrte sie
nun umso heftiger wenn Carly sich in Jays Nähe wagte. Jay selber hütete diese
Möglichkeit Ashlee zu besänftigen wie ein Geheimnis.
Ein Schlüssel steckte sich ins Schloss und Frank schob eine Chaya vor sich her.
Die einen dicken Schall trug, ihr Kissen umklammerte und reichlich müde aussah.
„Hey…wo kommt ihr denn her?!“ Ashlee sprang auf, während Frank gleich los
zu zetern begann. „Diese Idioten beim Radiosender haben den Termin vergeigt.
Wir kommen da um 8:00Uhr an und die sagen uns: tut uns leid, geht nicht…Mariah
Carey hat sich gerade angekündigt. Wir vereinbaren einen neuen Termin!“ Chaya
hustete leicht, sie hatte sich bei einem Auftritt in den Alpen in zu dünnen
Klamotten auf die Bühne stellen müssen. „Na toll!“ brummte Ashlee. Frank
nickte: „Flüge haben wir heute nicht mehr bekommen, es ist Schneechaos und
die Flieger haben wegen der vereisten Fahrbahn Start- bzw- Landeverbot. Das
heißt 8 Stunden Fahrt im Auto und die Heizung ist zu allem überfluß auch noch
ausgefallen. Ich könnte die Wände hochgehen!“ Izzy war inzwischen
aufgestanden und zu den dreien rüber gegangen. Chaya wirkte bleich und
erschöpft, er nahm sie in den Arm: „Hey..“ er lächelte sie an. „Hey..“
sie hustete kurz und kroch gerade instinktiv in ihn hinein: „Mir ist kalt
…hm…du bist schön warm!“ nuschelte sie aus seinem Pullover hervor. Izzy
schob sie ein Stück von sich, und sah sie an. Dann legte er ihr die Hand auf
die Stirn: „Leute, Chaya hat Fieber!“ sagte er dann laut.
Ashlee und Frank fuhren fast synchron herum: „Was? Das kann nicht sein. Vor
Reiseantritt hat sie zwar gehustet, aber ihr ging´s noch gut!“ meinte Frank.
Ashlee hatte sich gerade instinktiv Chayas Rucksack gekrallt und durchstöberte
ihn. Schließlich schien sie gefunden tu haben, was sie suchte: „Frank Teller,
du bist ein gottverdammter Idiot!“ fauchte ihn dann an und hielt ihm eine
angebrochene Packung Paracethamol vor die Nase. Der Manager schaute sie
verständnislos an. Ashlee schnaubte: „Paracethamol und Aspirin sind bekannt
dafür Fiebersenkend zu sein. In der richtigen Dosierung eingenommen bewirken
sie, dass das Fieber für einige Stunden verschwindet und die Wirkung scheint
gerade nachzulassen. Toll, dann keine Heizung. Jetzt darf ich sie zum Arzt
schleifen und danach fallen Termine aus. Ganz toll, Mark und Mike werden
begeistert sein!“
„Wieso du, ich bin ihr Tourmanager!“ Frank schien immer weniger zu
verstehen. „Du meinst du warst!“ erklang es jetzt fast eintönig von der
Couch her. Frank schaute noch fragender drein. „Mark und Mike haben mir eben
gesagt, dass ich sie ab sofort managen soll, weil du überfordert bist mit zwei
Acts. Wie man hier auch sehr schön sehen kann..:“ erklärte Ashlee dann und
griff mit einer Hand nach ihrer Jacke. „Komm Schatz..:“ sie wollte Chaya
wegziehen. „ich bin gesund, mir geht`s gut ich brauch nicht zum Arzt!“ sie
klammerte sich jetzt fast schon an Izzy fest. Ashlee schnaubte: „Izzy, zieh
dich an und komm mit. Ich glaube kaum. Das sie sonst geht und irgendwer muss sie
tragen falls sie mir wegklappt!“ Der Amerikaner warf den anderen nur einen
Blick zu, der soviel sagte: „lasst euch irgendwas wegen Carly einfallen!“
und war auch schon raus.
Ashlee öffnete das Auto und wies Izzy an sich mit Chaya nach hinten zu setzen.
Gesagt, getan. Hinten kuschelte sich die Blonde an den Sänger, sie fror immer
noch obwohl sie glühte. War aber dabei fast einzuschlafen.
2 Stunden später öffnete Ashlee die Tür zur gemeinsamen Wohnung von Chaya und
ihr. Izzy hatte die kleine auf den Armen, sie war während einer Spritze fast
panisch geworden und war vor Erschöpfung jetzt im Auto an ihn gekuschelt
eingeschlafen. Er ließ seinen Blick über die Einrichtung gleiten. Hier war er
noch nie gewesen. „Gerade aus durch und letzte Tür rechts. Ich geh Tee kochen
und mach ihr eine Wärmflasche.“ Sagte Ashlee dann. Izzy nickte, ging über
den langen Flur, welcher gesäumt wurde von einer US Flagge und öffnete die
Tür. Als er den Raum betrat staunte er nicht schlecht. Dort stand ein großes
Bett, an den Wänden wurden Glitzerlichtreflexe gezaubert die etwas Beruhigendes
ausstrahlten. Das Bett war extrem groß und mit Satinbettwäsche bezogen, welche
blau schimmerte. Vorsichtig legte er Chaya ins Bett. Kaum das er sie losgelassen
hatte, hustete sie und blinzelte.
„Alles okay, süße!“ er strich ihr über den kopf. Sie setzte sich langsam
auf und begann kommentarlos ihre Jacke und den Rest der Sachen auszuziehen,
während sie in ihre Schlafsachen schlüpfte. Einen grüngestreiften Hausanzug:
„Kannst du mir…bitte mal…meine Socken geben. Das sind Buntgestrickte, die
sind da im Regal!“ bat sie, wurde aber immer wieder von Hustenanfällen
unterbrochen.
Er nickte, ging zu dem großen schwarzen Spiegelschrank rüber und zog die
angewiesene Schublade auf. Er suchte einen Augenblick und wurde fündig. Mit
den Socken kam er zurück und gab sie ihr. „Ich hol, eben deine
Medikamente!“ mit diesen Worten war er weg.
Als er 20 Minuten später mit einer großen Tüte bei Ashlee klingelte, wurde
diese fast schon aufgerissen: „Wie gut das du wieder da bist. Sie weigert sich
ihren Tee zu trinken und zu schlafen!“ sie zog ihn rein. Nahm ihm dann die
Tüte aus der Hand, betrachtete kurz den Inhalt: „Na ganz toll. Ich kenne
Chaya, sie wird sich weigern. Sie hasst Medikamente!“ seufzte sie dann ergeben
und fügte hinzu: „Und nachdem wir ihr das gegeben haben ist mit ihr nichts
mehr anzufangen. Meine Güte sind das Hammer, danach steht der größte Elefant
nicht mehr!“ Ashlee ließ ihren Blick über eine Packungsanweisung gleiten:
„Hör dir das an: Raten wir aufgrund von Kreislaufsenkung dem Patienten an im
bett zu bleiben und nicht am Straßenverkehr teilzunehmen!“
Ashlee zog Izzy hinter sich her zum Schlafzimmer von Chaya. Die Blondine saß
auf dem bett unter ihrer Decke und notierte irgendwas: „Hey du sollst dich
gesund schlafen!“ sagte er, kaum das er das gesehen hatte. Sie sah auf: „ich
hab aber noch zu arbeiten. Fanpost beantworten.. Ich besitze leider noch keine
Flinke-Schreiber-Feder aus Harry Potter, die alles von allein beantwortet!“ er
musste grinsen. Das sie immer noch am witzeln war, zeigte das es ihr nicht ganz
so schlecht ging. Er kam zu ihr und setzte sich neben sie aufs Bett. „Dann
diktierst du mir und ich schreib!“ sagte er. Sie sah ihn an: „IZZY GALLEGOS,
manchmal bist du ein Trottel. Die Briefe sind alle auf Deutsch. Ich mein du
sprichst es inzwischen, was aber nicht bedeutet das du es schreiben kannst und
bis ich dir bestimmte Sachen buchstabiert habe und du sie umgesetzt hast, ist
Ostern!“ wieder hustete sie.
„Sie soll ihren Tee trinken!“ beharrte Ashlee nun, die in der Tür lehnte
und noch immer die Medikamente studierte. „Der Tee ist widerlich. Ich meine
wer trinkt gern ne Mischung aus Pfefferminz, Eukalyptus und Fenchel gepaart mit
einem hauch Kamille. Das sind alles die Sorten die ich hasse! Und dann auch noch
auf einem Mal!“ Chaya verzog angewidert das Gesicht. „Der Doc hat mir den
gegeben. Du sollst den aber trinken!“ beharrte Ashlee nun.
„Wenn du willst, dass ich dir auf die Füße kotze!“ entgegnete Chaya. Izzy
musste grinsen, beide Mädchen waren sehr, sehr trotzig. „Vorschlag. Chaya du
trinkst jetzt brav den Tee und ich koche dir einen von deinen die du im Wechsel
zwischen trinken darfst. Du musst eh mehr trinken!2 schlug er dann vor. Die
Blonde musterte ihn skeptisch einen Augenblick: „okay…aber wenn es nicht
geht, muss ich nicht, versprochen?“ am Ende kam wieder ihre kindliche Stimme
durch. Izzy lächelte: „Das sehen wir dann!“ er wollte aufstehen um den Tee
zu kochen. Sie hielt ihn am Arm fest und sah ihn aus großen Augen an:
„kuschelst du auch mit mir?“ Bei dieser Frage begann sein herz schneller zu
schlagen. Seit vor 2 Monaten war es beinahe ausgeblieben, meistens war er es der
sie in den Arm nahm oder mit ihr knuddelte. Sie wehrte sich nicht dagegen, aber
sie kam auch nicht mehr von alleine umso mehr freute es ihn: „natürlich,
Engelchen!“ er tätschelte kurz liebevoll ihre Wange und verschwand dann.
Ashlee kam zu Chaya: „Ich denke du wolltest das nicht mehr?“ fragte sie die
Freundin und setzte sich aufs bett.
Die Blondine sah ihre Freundin jetzt an: „Ich kann einfach nicht anders. Er
hat mal gesagt, er müsste nein sagen, aber er könne sich nicht gegen mich
wehren!“ Ashlee runzelte die Stirn: „Gilt das auch in Sachen Sex?“ fragte
sie dann. Chaya sah sie strafend an: „Du weißt genau, dass er Carly 1000%
treu ist!“
„Ach komm hör auf, man hat genau gemerkt das er die Kussszene mit dir beim
dreh genossen hat!“ beharrte die Amerikanerin dann.
Chayas Blick verfinsterte sich: „Hase, du weißt genau das es ein Filmkuss
war. Nicht mehr!“
Ashlee wollte etwas erwidern, konnte aber nicht, da Izzy zurückkam. Manchmal
verfluchte sie es, dass er inzwischen der deutschen Sprache mächtig war. So
konnte man nicht mehr miteinander kommunizieren, ohne dass er es verstand.
Er gab Chaya die andere Tasse und setzte sich wieder zu ihr. „Hier!“ Sie
nickte und nahm die Tasse aus der sie fast schon zu hastig einen Schluck nahm.
Kirsch-Bananen Tee. Ihr Lieblingstee.
„Wenn du schon dabei bist ihr den Tee einzuflösen, Herr Doktor, überlasse
ich es dir ihr die Medikamente zu geben.“ Mit diesen Worten warf Ashlee ihm
die Tüte zu und verschwand.
Chaya lehnte ihren kopf matt an seine Schulter: „ich mag nicht!“ nörgelte
sie.
„Du musst. Wenn du es nicht machst, dann fällst du noch länger aus und das
würde die Fans enttäuschen, zumal du gerade erst angefangen hast..“
erwiderte er und holte eine Flasche mit Hustensaft raus, von welchem er etwas
abfüllte und ihr hinhielt. Angewidert nahm Chaya den kleinen Plastikbecher in
die Hand und schnupperte dran, woraufhin sie das Gesicht verzog: „ich mag
nicht!“ murmelte sie noch mal. Izzy sah sie nun eindringlich an: „Ich
kuschle nur mit dir, wenn du die jetzt brav nimmst und anschließend deinen Tee
trinkst!“ sagte er dann ernst. Sie sah ihn fast schon beleidigt an: „Das ist
Erpressung!“ „Ich weiß, aber du kannst dir ja überlegen was dir wichtiger
ist! Entweder das ich mit dir kuschle oder das du trotzig wie ein kleines Kind
bist!“ erwiderte Izzy und studierte die englische Variante des Beipackzettels
eines anderen Medikaments. „Ist ja gut, du bist gemein!“ schmollte sie und
kippte kurz darauf den Inhalt des Bechers runter. Sie röchelte kurz,
schüttelte sich und griff dann fast reflexartig nach dem
fenchel-pfefferminz-Tee den sie nachkippte. „Ich hoffe jetzt bist du
zufrieden. Jetzt ist mir schlecht!“ brummte sie unwirsch und sank zur Seite
unter ihre Decke.
Er lächelte: „Fast, wenn du jetzt noch dein Antibiotika nimmst hast du es
geschafft!“ mit diesen Worte drückte er ihr eine Tablette in die Hand, welche
sie durchbrach. „gib mir mal den Kiba-Tee, bitte!“ murmelte sie. Antibiotika
nehmen war noch annehmbar, aber der Tee und Saft in Kombination war widerlich.
Er nahm die Tasse vom Nachttisch und wartete bis sie die Tabletten im Mund
hatte. Danach gab er ihr den Becher. Kaum das sie die Tabletten genommen hatte,
stellte er die Tasse weg, drückte sie leicht in die Kissen und legte sich neben
sie. Liebevoll nahm er sie in den Arm: „Okay, braver Engel!“ er kraulte ihr
den Kopf. Sie kuschelte sich zitternd an ihn, während sein anderer Arm ihren
Arm kraulte. „Du bist so was von gemein, meine Lage einfach auszunutzen!“
brummte sie und hustete kurz. > Du nutzt es aus, das ich mich nicht gegen dich
wehren kann! Izzy Gallegos, du bist so ein Idiot, du wolltest dem nicht mehr
nachgeben. Carly wird stocksauer sein, wenn sie rauskriegt wo du bist!
Hoffentlich haben sich die Jungs was Gutes einfallen lassen< dachte er noch,
doch kaum, das Chaya nun seinen Rücken kraulte, waren die Gedanken an Carly und
die möglichen Konsequenzen vergessen. Izzy stellte schnell fest, dass die
Deutsche bald eingeschlafen war. Nachdenklich betrachtete er ihr Gesicht. Eine
kleine Haarsträhne hatte sich gelöst und erzitterte immer leicht, wenn sie
ausatmete. Er füllte sich sowohl wie schon lange nicht mehr. Er hatte das
vermisst. Seine Gedanken gingen abermals zu Carly und er wusste, dass es
wirklich ärger geben würde, wenn sie auch nur ansatzweise ahnte wo er war.
Doch er hatte Chaya wieder, endlich ansatzweise so wieder wie vor 2 Monaten.
Keine unüberwindbare Barriere, die sie trennte. Niemand der sie störte. Nur er
und sie. Der oberste Knopf ihres Schlafanzugs war aufgegangen und gab inzwischen
den Blick auf ihr Dekoltée frei. Er betrachtete einen Augenblick lang ihren
Brustkorb, der sich gleichmäßig hob und senkte, in ihm rührte sich etwas das
danach strebte sie zu Berührungen >Nein, verdammt du hast eine Freundin und sie
ist deine beste Freundin!< rief er sich dann ins Gedächtnis und schloss hastig
die Augen. Dennoch blinzelte er abermals und das Bild änderte sich. Chaya sah
ihn mit einem Mal an und ihre Augen leuchteten Katzenhaft grün. In ihnen
loderte ein Feuer, ihre Blicke forderten ihn heraus. Sein Blick glitt instinktiv
weiter abwärts über ihre Lippen, die leicht schimmerten. Den Hals weiter
hinunter. Sein Herz begann hastig gegen seine Rippen zu Hämmern, der Puls zu
rasen. Den Anzug trug sie unlängst nicht mehr. Lag nur noch in ihrem String vor
ihm im bett und rekelte sich. Er schluckte, kniff die Augen zusammen >Reiß dich
zusammen Kerl, meine Güte. Sie ist deine beste Freundin!< schoß es ihm durch
den Kopf. wiedermal diese Gedanken die so oft kamen. Bisher allerdings immer nur
dann, wenn er allein war. Jetzt kamen sie auch schon, wenn sie in seiner Nähe
war. Das war nicht wirklich gut.
Er blinzelte abermals und es war alles beim alten. Sie lag in seinem Armen und
schlief noch friedlich, der Knopf war zwar noch immer offen, aber sie hatte
immerhin noch ihre Sachen an. Erleichtert stellte er fest, dass sein Puls sich
langsam wieder normalisierte und auch sein herz wieder normal schlug.
Izzy schloss die Augen, zog sie noch etwas näher an sich, genoss die vertraute
Nähe zwischen ihnen und schlief kurz darauf ein. Er erwachte erst wieder als
Chaya ihn mit ihren langen Nägeln ins Ohrläppchen zwickte: „Au, was
denn?!“ brummte er verschlafen. Sie hielt ihm sein laut klingelndes und
blinkendes Handy unter die Nase: „Das klingelt seit 20 Minuten in
unterschiedlichen Klingeltönen. Ich schätze die Jungs wollen, was von dir!“
sagte sie mit rauer Stimme. „Lass sie doch, ich mag schlafen!“ knurrte er
und zog sie wieder zu sich. „IZZY! Es scheint wichtig zu sein!“ beharrte sie
und hielt es ihm direkt ans Ohr. In dem Moment begann es erneut laut zu
klingeln. Der Amerikaner erschrak so, dass er rückwärts vom bett fiel. Es
machte rumms und er saß da. Chaya musste kichern, hielt ihm allerdings das
Handy hin. Izzy nahm es an und ging ran: „Ja?“ bellte er fast schon ins
Telefon.
Chaya war mucksmäuschenstill und hörte nur Jays Stimme, aber was er sagte
verstand sie nicht. Dafür war er zu leise. Izzy wurde blass, sah Chaya mit
einem mal an: „Wie spät ist es?“ fragte er sie dann. Sie warf einen Blick
auf ihre Uhr: „3:20 Uhr. Wieso?“ „Oh verdammt! Ich muss los!“ er
rappelte sich auf.
Dann fiel es auch ihr ein. Carly war ja da und es war morgens kurz vor halb vier
und Izzy war seit 16 Uhr weg.
„Entschuldigung!“ flüsterte sie leise und sah betreten auf ihre Hände.
„nein, nein. Süße schon okay. Schlaf weiter und nimm deine Medikamente. Ich
frag Ashlee und wenn ich höre du machst es nicht, dann komm ich persönlich
zurück und trete dir in deinen süßen Hintern!“ er drückte ihr einen
flüchtigen Kuss auf den Mund und war raus.
Sie sank zurück in die Kissen und glitt kurz darauf wieder in einen fiebrigen
Traum.
„Ja, verdammt ich hab…“ Izzy blieb abrupt stehen als er aus der Tür war.
„…die Zeit vergessen!“ vollendete er dann leise als ihm bewusst wurde, was
er da eben getan hatte, Er nahm Jays Stimme nicht wahr, abermals ging ihm die
Szene durch den Kopf. Hatte er sie tatsächlich geküsst? In weiteres Mal
spürte er ihre Lippen auf seinem Mund und ein Kribbeln durchfuhr ihn „Izzy?
Izzy, bist du noch da? Himmel Herr Gott noch eins, IZZY!“ Jay brüllte ihm
jetzt schon ins Ohr. „alles okay mit dir, nun sag doch was?!“
„Ja ja, ich…. Hab sie nur eben…geküsst!“ murmelte Izzy geistesabwesend.
„Du hast was?!“ brüllte Jay und im nächsten Moment rummste es am anderen
Ende der Leitung.
„Ich hab…sie geküsst!“ wiederholte der Amerikaner verwirrt und geschockt.
Man hörte etwas rascheln, es klang so als würde Jay sich gerade wieder auf
sein bett ziehen. „Du hast sie geküsst - ich meine Chaya-?“
„nein, die heilige Jungfrau Maria, natürlich Chaya!“ herrschte Izzy ihn nun
an. „Warum hast du das gemacht? Und vor allem wie, ich meine hast du sie so
richtig?“ fragte Jay.
„nein, es war nicht absichtlich. Ich hab es ja selber nicht mal gemerkt. Es
war ein ganz flüchtiger Kuss auf den mund. Oh mein Gott, sie muss jetzt sonst
was von mir denken.“ Antwortete er und setzte sich jetzt in Bewegung.
>Nein, sie wird vor Freude platzen!< dachte Jay nur.
„Was habt ihr Carly jetzt erzählt?“ fragte Izzy nun nach und klang
inzwischen wieder gefasst.
„Wir haben ihr gesagt, du hast einen Termin mit Mark & Mike wegen ihr. Das
dies so lange gedauert hat! Sie schläft bereits!“ erwiderte Jay. Und es war
nicht mal gelogen. Nachdem Izzy mit Chaya und Ashlee verschwunden war und gegen
20Uhr immer noch nicht zurück war, hatte Jay tatsächlich die beiden
Produzenten angerufen. Da sie eh über Izzys Liebesleben entschieden hatten und
er eine passende Ausrede brauchte, lag das am nächsten. Mark hatte sofort
zugestimmt und selber mit Carly geredet, da sie Jay nicht zu glauben schien.
Nachdem sie allerdings Mark glauben schenkte, kehrte Ruhe ein.
„und sie hat nichts gesagt?“ fragte er noch mal nach. „nein. Damit war es
erledigt!“ Jay verschwieg das Telefonat mit Mark und Mike lieber.
„okay…ich bin jetzt da!“ er steckte den Schlüssel ins schloss, die Tür
sprang auf und er lief schnellen Schrittes die Treppe hoch. Oben angekommen
legte er auf. Jay öffnete ihm, die anderen schliefen unlängst. „Wie geht es
ihr?“ erkundigte sich der Brite. Izzy schlüpfte aus seinen Schuhen, donnerte
diese in die nächste Ecke: „verschleppter grippaler Infekt. Sie kriegt
Antibiotika und einen Spezialtee für Stimme und Kreislauf. Sowie Hustensaft
etc. den sie sich weigert zu nehmen..“ erzählte er und schloss die Tür
hinter sich. „Lass mich raten, Ashlee hat dir die Medikamente in die Hand
gedrückt?!“ grinste Jay. Izzy nickte: „weil wir kennen doch alle
Chaya…sie weiß, dass sie auf mich hört und tut was ich will..:“ Jay warf
Izzy einen Blick zu: „auch nicht immer, der Engel hatte schon immer seinen
eigenen Kopf und dagegen kamst selbst du nicht an!“
Izzy grinste: „Diesmal schon. Ich hab ihr gesagt, ich Kuschle nicht mit ihr
wenn sie nicht ihre Medikamente nimmt!“ „Was für eine Drohung? Da leidest
du ja mehr drunter als sie!“ spottete der Brite.
Der Amerikaner schüttelte den Kopf: „Nein, sie hatte mich gefragt. Ich dachte
ich hör nicht richtig. Sie macht das doch seit 2 Monaten nicht mehr
wirklich!“ „Damit erzählst du mir nichts neues, Izzy. Das sagst du mir
ständig und auch das du nicht verstehst, was da passiert ist. Ich kann es dir
sagen, ihr ist klarer denje geworden das ihr zu weit geht, weil du eine Freundin
hast und wenn du nicht vernünftig bist, muss sie es eben sein!“
„So ein Unsinn, das hat doch damit nichts zu tun. Das ich Carly habe ist was
ganz anderes:“ beharrte Izzy und ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer
fallen. Jay zog eine Augenbraue hoch: „ach ist es das?!“ fragte er.
„Ja, Chaya und ich sind freunde und es wird ja wohl gestattet sein, dass ich
meine beste Freundin ab und zu auch mal in den Arm nehme!“ brummte Izzy und
legte die Füße hoch.
„An sich ja, aber ist sie denn nur wirklich deine beste Freundin? Sein wir
doch mal ehrlich Izzy. Seit du Chaya kennst, verbringst du viel mehr Zeit mit
ihr als mit Carly. Das erste was du tust, nachdem wir aufgetreten sind und du
aus der dusche kommst ist sie anrufen. Ständig bist du weg. Anfangs glaubte
Frank noch du bist hier, inzwischen brauch er nur noch ihren Namen brüllen und
man findet dich dort. Und das nicht erst seit sie einen Vertrag hat, nein ich
meine vorher. Ich schwöre dir, du kennst den Harz inzwischen besser als Orlando
selber!“ entgegnete Jay. „Das ist doch gar nicht wahr!“ knurrte der
Amerikaner und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ja und deine ständige Eifersucht. Ich meine seit sie den Kontakt so enorm
reduziert hat, ist es noch schlimmer geworden. Früher hast du nur irgendwelche
fremden Kerle angefaucht und beinahe zusammen geschlagen. Inzwischen gehst du
auch fast schon auf Richie oder Chris los, wenn die es auch nur wagen sie 5
Sekunden zu lang zu knuddeln.“ „1. bin ich nicht eifersüchtig!“ herrschte
Izzy ihn nun grob an und fügte bellend hinzu: „und 2. finde Ich es halt nicht
gut wenn irgendwelche Typen sie angraben, die sind nicht gut für sie. Die
verletzen sie nur wieder. Was Chris und Richie angeht, ich möchte halt auch was
von ihr haben, wenn sie schon mal da ist und Carly nicht gerade stresst.“
Beharrte er trotzig beinahe schon beleidigt. Als Jay Izzy betrachtete, musste er
unweigerlich schmunzeln >Du und nicht eifersüchtig, so so…und du willst ihr
nicht wehtun? Dabei bist du derjenige, der sie am meisten verletzt ohne es zu
merken< dachte er bei sich und meinte: „Sie wollen sie nur begrüssen, mehr
nicht. Du weißt was für ein enges Band zwischen ihr und den beiden herrscht.
Sie ist für sie so was wie eine große Schwester, die sie aber im Gegenzug bis
aufs Blut verteidigen oder muss ich dich erst an Richies Kinnhaken erinnern?“
Izzy schnaubte: „Nein, davon hatte ich länger was. Danke, Ich weiß.“
„Siehst du. Chaya liebt die kleinen wie Brüder. Sie hat sie früher schon
betüdelt genau wie Ashlee. Aber Beziehungstechnisch kommen die nicht in Frage,
auch wenn sie ihrem Beuteschema entsprechen. Dieses süße blonde mit den blauen
Augen. Aber sie sind zu jung!“ „ICH WEIß!“ fauchte Izzy nun. „Warum
regst du dich jetzt bitte auf? Etwa weil ich dich daran erinnert habe, dass du
bei ihr eh nie eine Chance haben wirst?“ stichelte Jay nun. Er spürte schon
länger das Izzys Verhalten sich änderte. Er ging nicht mehr ganz so
ungezwungen mit Chaya um wie früher. Anfangs hatte Jay es nicht recht glauben
wollen und sich eingebildet, er habe Halluzinationen. Auch als er beobachtete
wie Izzy die Blondine immer fasziniert beobachtete oder seine Berührungen
wesentlich emotionaler wurden. Liebevoller in Gewisserweise leidenschaftlich und
doch sehnsuchtsvoll. Der Amerikaner war häufig abwesend, stritt häufig mit
Carly oder ignorierte sie. Auch hatte es ihn damals erstaunt als Izzy ihm
gebeichtet hatte das in Sachen Sex bei ihm und Carly nichts mehr liefe.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
„Impotentes Arschloch du kannst mich mal!“ brüllte Carly und rauschte aus
der Zimmertür von ihm und Izzy. Jay schaute etwas irritiert der dunkelhaarigen
Amerikanerin nach, welchen nur in roter Unterwäsche bekleidet, Tür knallend im
bad verschwand. Er schüttelte den Kopf, drückte die Klinke runter und betrat
das Zimmer. Izzy lag auf seinem Bett, nur in Jeans. Er hatte Kopfhörer auf und
schien mal wieder an einem Song zu arbeiten. Seit Chayas Weggang war er was
Songwriting anging ausgesprochen kreativ geworden. Man traf ihn selten ohne was
zu schreiben an, was Mark und Mike ein wenig gnädiger stimmte. Nachdem er beim
Recording dauernd patzte und schlecht gelaunt war.
Als Jay den Raum betrat sah Izzy auf, setzte die Kopfhörer ab: „Ach du bist`
s! Was gibt` s?“ fragte er noch bevor Jay den mund aufmachen konnte. Irritiert
sah der Brite zwischen Zimmertür aus der Carly eben verschwunden war und Izzy,
der nach wie vor entspannt auf dem Bett lag, hin und her. Dann räusperte er
sich: „was war denn eben hier los? Wieso rennt Carly halbnackt durch die WG
und brüllt dich an?“ er setzte sich auf sein bett. Izzy zuckte die Schultern:
„Sie hat mal wieder nach ihrem recht verlangt, wären wir verheiratet könnte
man auch sagen eheliche Pflichten, aber ich wollte nicht…“ Jay zog eine
Augenbraue hoch: „Wie DU wolltest nicht, jetzt sag nicht du hast Migräne?!“
spottete er. jeder wusste das Izzy schon jemand war der ungern auf Sex mit
seiner Freundin verzichtete und wenn dies dann eintrat war irgendwas los.
„Das ist nicht witzig Jay!“ knurrte Izzy und notierte abermals etwas. „Ja,
dann klär mich mal auf!“ forderte Jay. Izzy sah ihn aus seinen braunen Augen
an: „Ich denke dafür sind deine Eltern zuständig oder Ashlee! Deine
Schwester ist jedenfalls aufgeklärt!“ Jay schnaubte: „Haha wie witzig Izzy.
Aber du weißt was ich meine, was ist hier los das du sie abweist?“ Ein
erneutes Schulterzucken des US-Boys: „Keine Lust. Bei uns ist was das angeht
schon länger die Luft raus. Keine Ahnung woran es liegt. Vielleicht bin ich
einfach zu müde und erschöpft, sie reizt mich derzeit einfach nicht. Das artet
nur in Arbeit und Anstrengung aus.“ Jay musterte ihn: „Wieso sie kann doch
den aktiven Part übernehmen…“ Izzy legte die Sachen jetzt endgültig weg,
verschränkte die Arme hinterm Kopf: „Ja schon, das hatten wir auch versucht.
Aber da ist halt noch ne andere Sache und bis die nicht geklärt ist, will ich
nicht.“ Sagte er und starrte an die Decke. Jay horchte auf. „Was für eine
Sache?“
Izzy seufzte an der anderen Seite des Zimmers: “Naja…da sind in der letzten
Zeit so ein paar Sachen passiert, die mich verwirren und mir zu denken geben!“
entgegnete er. jetzt war Jay es der seufzte und sich in sein bett legte.
„Und die da wären? Ich komme mir heute wie ein Reporter vor, alles muss man
dir aus der Nase ziehen!“
Izzy schwieg lange und Jay griff nach seiner Wasserflasche und trank einen
Schluck: „Mir ist neulich beim Sex Chayas Name rausgerutscht!“ kam es dann
so plötzlich und deutlich, das Jay sich verschluckte. Er hustete und prustete
und versuchte krampfhaft nicht zu ersticken: „was dir ist beim Sex mit Carly
Chayas Name rausgerutscht?“ fragte er röchelnd und tupfte mit einem Tuch
sein Bettzeug trocken. „Ja, verdammt. Das ist mir ja selber ein Rätsel. Carly
ist total ausgeflippt. Nur mir geht dieser blöde Streit zwischen den Mädels
einfach nicht aus dem Kopf und sie fehlt mir an allen Ecken und Enden!“
brummte er.
„Naja…so was kann schon mal passieren. Ist mir zwar noch nicht so gegangen,
aber nunja.“ Entgegnete Jay mitfühlend und drehte vorsichtshalber seine
Wasserflasche zu. „Na wenn es denn nur das wäre..“ fuhr Izzy fort. Jay
ahnte böses: „Wieso, was ist denn noch?“ fragte er nach. „Naja….letztes
Mal…wir mittendrin…du weißt schon…ich seh Carly an und mit einem Mal seh
ich Chaya über mir. Das kuriose ist, in mir hat alles gekribbelt, es war da
eine Spannung in mir, ich konnte mich nicht dagegen wehren. Im nächsten Moment
schließe ich meine Augen und öffne sie wieder, sehe Carly wieder vor mir und
schlagartig ist diese elektrische Spannung in mir weg. Das Feuer das eben noch
loderte runtergekocht. Ich hab das Gefühl mein Körper einschließlich meiner
Hormone ist total verwirrt, weil sie plötzlich auf Entzug von Chaya sind,
weißt du was ich meine. Das ist eigenartig, vor allem kann ich jedes
Körperteil bildlich sehen oder spüren!“ Izzy klang leicht verzweifelt.
Jay sah sich bestätigt: „na ja ist klar. Du magst beide Mädchen und dieser
Streit nagt an dir, zumal sie daraufhin komplett aus deinem Leben verschwunden
ist und deshalb assoziiert sich ihr Bild in deinen Gedanken in den
merkwürdigsten Situationen. Das du ihren Körper sehen kannst, liegt daran das
du ihn beinahe auswendig kennst. Ich mein überleg mal sie hat schließlich
dauernd bei dir geschlafen!“ er grinste etwas. Izzy knurrte: „da ist aber
nie was passiert, du weißt selber das sie und ich immer mit Klamotten
geschlafen haben. Selbst im Hochsommer!“ Jay nickte nachdenklich. „Und seit
dem ich dieses Gefühl hatte reizt mich Carly nicht mehr. Ich habe alles
Mögliche versucht echt alles aber nein. Wahrscheinlich ist es der stress..“
grübelte Izzy. Jay nickte abermals: „Wahrscheinlich!“
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<ruhig bleiben, Izzy! < dachte er sich und ging auf sie
zu. Wobei er Frank vorher noch ein:“ Du hättest es mir vorher sagen
müssen!“ zu knurrte.
Je näher Izzy sich ihnen näherte, desto mehr begann Chaya zu strahlen, so
stellte Ashlee fest. Allerdings schaute sie im nächsten Moment ebenso irritiert
aus wie Frank, Jay und sogar Mikel hatte es mitbekommen. Izzy nahm die blonde in
den Arm und drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, so als wäre es das
normalste auf der Welt. Aus den Augenwinkeln registrierte Ashlee wie Chaya einen
Augenblick lang verwirrt schien, sich aber nichts anmerken ließ. Sie
beobachtete Izzy.
>Nicht schon wieder. Gosh Izzy, du sollst das nicht. Reiß dich zusammen! < w es
er sich in Gedanken zurecht als ihm abermals auffiel, das er seinen Fehler
wiederholt hatte. Da sie aber nichts sagte, schwieg er. Kam zur Tagesordnung
zurück. „Ich wusste nicht dass du mit uns trainierst. Frank hielt es ja nicht
für nötig mir oder Mikel irgendwas zu sagen!“ meinte er und ging mit ihr
zurück. „Weil es für euch an sich unwichtig ist. Sie ist als
Einzelspringerin gemeldet und du im Einzel sowie Synchronspringen. Also habt ihr
nicht viel miteinander zu tun!“ erwiderte der Manager. Ashlee war zu Jay
gelaufen und kuschelte sich gerade in dessen Arme: „Hast du das eben auch
gesehen?“ fragte sie leise. Jay nickte: „Das war jetzt das 2. mal, das er
das gemacht hat!“ erwiderte er. Ashlees Kopf ging hoch: „Wie das 2.Mal?“
fragte sie. Chaya hatte ihr nichts erzählt und das erstaunte die Amerikanerin.
Aber das erklärte die gute Laune, der Blondine trotz Erkältung am nächsten
Tag. „Naja, er hat sie am tag wo er mit euch beim Arzt war wohl schon mal
versehentlich geküsst. Er hat sich verabschiedet und ihr einen Kuss auf den
Mund gedrückt. Es ist ihm erst eingefallen als er aus der Tür war!“ Kaum das
Jay dies gesagt hatte begann Ashlee zu kichern: „Das kann ich mir bildlich
vorstellen! Das ist so typisch Izzy. Ich frage mich aber immer noch warum Sie
mir nichts erzählt hat. Aber nun gut, dem Geheimnis komm ich auch noch auf die
Spur. Eins ist sicher, das eben war auch eher unabsichtlich als geplant!“
sagte sie. Jay nickte: „wenigstens kommt er jetzt auf andere Gedanken. Er
hatte bis eben megaschlechte Laune, weil Carly mitwollte aber vom Management aus
nicht darf und voll stress geschoben hat. Aber die schlechte Laune hat sich wohl
gerade erledigt, wenn ich mir sein strahlen so ansehe!“ Ashlee drehte den
kopf in die Richtung ihrer Freundin: „Ja, doch. Wird Zeit das er es sich
allmählich eingesteht. Ich mein, sie denkt ja nicht mal im Traum daran das er
was für sie außer Freundschaft empfinden könnte. Manchmal glaub ich sie hat
sich zu sehr daran gewöhnt, dass ihr Freundschaftsdenken zu einer
Schutzblockade geworden ist. Weißt du was ich meine?“ sie sah Jay wieder an.
„Du meinst, sie weiß dass sie ihn liebt. Redet sich aber bei allem und jedem
was er tut ein, es ist nur Freundschaft. So ist ihre Sichtweise inzwischen total
verblendet, so dass sie die Wahrheit nicht mehr sehen kann?“ fragte er
zurück. Ashlee nickte zur Bestätigung. Jay gab einen brummenden Ton von sich:
„Das gleiche habe ich bei Izzy auch schon festgestellt. Ich habe letztens erst
die Schale ein wenig angekratzt!“ „Inwiefern?“ Ashlee sah ihn fragend an.
Jay erzählte ihr von seinem Gespräch mit Izzy. Ashlee lauschte angestrengt und
nickte dann geistesabwesend: „Es ist schwer sich einzugestehen, dass man mehr
für die beste Freundin fühlt als für die Freundin. Das die Beziehung die man
jetzt hat nur Gewohnheit ist und der Mensch ist ja bekanntlich ein
Gewohnheitstier!“
Frank kam auf sie zu, während die 3 anderen mit zwei Trainern verschwanden:
„Wir können dann. Sie rufen uns an, wenn sie fertig sind!“ sagte er und
zückte seinen Autoschlüssel. „Gut, wir machen dann unseren
Weihnachtseinkauf Frank! Holst du Chaya mit ab, ich sammle sie dann in der WG
wieder ein?“ fragte Ashlee.
Der Manager schaute kurz brummig: „wenn es wieder zu einer Auseinandersetzung
zwischen Carly und ihr kommt, lasse ich sie nicht mehr in Izzys Nähe. Damit das
klar ist. Der tickt danach nämlich immer total aus und ist nicht mehr
zurechnungsfähig.“ Jetzt war Ashlee am Zug, überlegen grinste sie Frank an:
„Dann kriegst du Ärger mit Mark und Mike. Falls sie es dir noch nicht gesagt
haben sollen. Sie wollen das Izzy und Chaya mehr zusammen gesehen werden. Da das
Interview für die Bravo noch aussteht und es dort eine Überraschung geben
wird. Ich hab sogar strickte Anweisung, die Termine von ihr mit euren noch mehr
abzugleichen.“ Frank musterte Ashlee ausgiebig. „sie wollen sie als seine
Neue vermarkten? WARUM SAGT MIR DAS KEINER?!“ knurrte er dann und war im
nächsten Moment am telefonieren. „ich schätze damit du es nicht
vermasselst!“ brummte Ashlee nur. „womit Mark und Mike allerdings nicht
rechnen ist, dass dort wirklich Gefühle im Spiel sind und die machen das ganze
Unberechenbar!“ sagte Jay, während er neben Ashlee zum Auto ging. „ich
denke, wenn die Beziehung erstmal als Offiziell bekannt gegeben wurde, werden
die beiden denken Izzy und Chaya spielen ihre Rollen nur sehr, sehr gut. Die
Erkenntnis dass alles echt ist wird spät kommen und sie profitieren von ihren
Fans. Ich sehe es ja jetzt schon. Sie mögen sie wahnsinnig gerne und viele
kennen sie ja noch als seine beste Freundin. Ich glaube das die Relation der
eifersüchtigen Mädchen geringer sein wird als bei mir!“ murmelte Ashlee. Jay
gab ihr einen Kuss: „Sie werden sich auch an dich gewöhnen. Glaub mir!“
murmelte. „Wir werden sehen. Die Frage ist jetzt was kriegt sie von mir zu
Weihnachten!“ „Also ich weiß es schon. Ich habe letztens eine große
Kuscheldecke gesehen, schwarz-blauer Hintergrund mit Sternenhimmel darauf ein
weißer Babytiger! Die hab ich nachbestellen müssen, aber ich hab sie! Brauch
sie nur noch abholen“ er grinste zufrieden.
„na toll…hm…“ Ashlee grübelte. Jay schaute sie kurz an: „Schenk ihr
doch nen neuen Trilby. Sie hat einen in schwarz, sie wollte noch einen in weiß
haben, soviel ich weiß. Den Hut setzt du Izzy auf, bindest ihm ein Schleifchen
um den Hals und legst ihn ihr unter den Weihnachtsbaum.“ Grinste er. Ashlee
musste nun auch grinsen: „Und Murmel stirbt uns oder wie?“ fragte sie
lachend zurück.
„Das ist nichts, was Richie nicht schon kennt!“ erwiderte Jay ungerührt.
„Doch dann schon, weil ich glaube das Chaya dann etwas tut was sie laut ihres
Denkens bereuen würde. Aber die Idee mit dem Hut gefällt mir, ich pack dann da
noch irgendwelche Kleinigkeiten rein. Aber sag mal fliegt Izzy über Weihnachten
zurück?“ fragte sie dann. „Soviel ich weiß ja, zusammen mit Carly. Ihre
Familien wollen dieses Jahr wohl zusammen feiern.“
„arme Chaya. Sie ist dieses Jahr auch zum ersten Mal nicht zuhause und dann
die Gewissheit, dass er nicht da ist.“ "Ach, ich bin mir sicher Cathy und
Richie lassen sie nicht alleine. Chris ist zu haus in Köln, Mikel in Mainz und
ich bin in London. Izzy ist in Orlando. Richie und seine Mum, sowie sein Bruder
sind hier. Ich bin mir sicher Cathy lässt nicht zu das Chaya allein bleibt. Sie
mag sie und sie ist ihr sehr dankbar, dass sie sich um Richie kümmert, wenn sie
nicht da ist! Sie sagt Chaya hat einen guten Einfluss auf Richie!" bei diesen
Worten musste Ashlee lachen: "Meistens schon, aber dann sollte sie nicht hören
das Richie sich wegen Chaya prügelt!" Dann wurde sie ernst: "Wie du bist in
London? Ich denke wir wollten zusammen wegfahren?" fragte sie dann.
Jay zog sie etwas näher zu sich: "Ja, und deshalb kommst du ja mit!" er lachte
sie an. "Wie ich komme mit?" Ashlee war perplex. "Meine Mutter möchte dich
kennen lernen!" Ashlee schluckte, das ging dann doch etwas schnell.
„Mich kennen lernen? Und das sagst du mir erst jetzt? Ich hab mich auf einen
Ski-Urlaub eingestellt und nicht auf Regentage in London. schon gar nicht bei
deiner Familie!“ „ich wollte nicht dass du vorher Panik kriegst!“ „Jay
Khan ich kriege nicht erst Panik, ich hab sie schon!“ fauchte Ashlee nun und
wurde nervös bei dem Gedanken in nicht mal einem Monat Jays Familie kennen zu
lernen. Sie wusste, dass dies mit ihrem Geheimnis zusammen hing. „Daraufhin
will ich eine heiße Schokolade!“ brummte sie und zog ihn ins nächste Cafe.
Zu jener Zeit machten sich Izzy und Mikel gerade im Trainingsraum warm, sie
würden erst später in die Halle gehen. Sie waren wesentlich schneller mit
umziehen gewesen als ihre weibliche Mitspringerin. Während er sich dehnte,
blickte Izzy immer wieder ungeduldig zur Tür. Als Chaya dann urplötzlich hin
durchtrat, verlor er das Gleichgewicht und landete erstmal auf seinen hintern.
Dabei stieß er unglücklicherweise gegen Mikel und dieser legte sich ebenfalls
lang, zeterte allerdings gleich los: „Sag mal spinnst du, pass doch auf.
Liebeskranker Trottel!“ Aber Izzy hörte nicht hin, er sprang auf und lief zu
Chaya rüber, welche mit etwas misstrauischen Blicken den Trainingssprungturm
betrachtete. Das Becken vor ihnen war gefüllt mit Schaumstoff, so dass sich die
Springer nicht verletzten.
„ich muss doch lebensmüde sein!“ murmelte sie. „Wieso?“ fragte
plötzlich eine Stimme neben ihrem Ohr und die Blondine zuckte zusammen als sich
zwei starke Arme um ihre Taille schlangen. Allerdings wurde sie ruhiger als sie
den Kopf auf ihrer Schulter spürte und das vertraute Atmen an ihrem Hals
spürte. „Weil ich Fallangst habe, Süßer!“ entgegnete sie. „Fallangst?
Was ist bitte Fallangst, ich kenn nur Höhenangst!“ meinte Izzy und folgte
ihrem Blick hoch zum 10m Turm. „Fallangst gibt es auch nicht so oft wie
Höhenangst. Ähnliche Symptome aber ein gravierender Unterschied. Während
Ashlee und Richie schon schlottern, wenn sie nur darunter sehen. Springe ich
freiwillig und hab damit kein Problem. Nur während des Falls sterbe ich 1000
Tode. Es ist nicht die Höhe die mir Angst macht, immerhin ist mein Daddy
Hobbypilot und ich bin auf dem Flugplatz groß geworden. Aber ich habe Angst
vor dem fallen. Das ist auch der Grund warum ich nicht auf Leitern, Stühlen und
Tischen stehen kann. Die sind mir alle zu wackelig. Setz mich in ein Riesenrad
oder ein Flugzeug, stell mich da oben hin und alles ist gut. Aber nachdem Sprung
klappere ich, wenn ich nicht vorher gestorben bin. Und jetzt soll ich da auch
noch runter und irgendwelche Figuren springen!“ erklärte sie. „So schlimm
ist es nicht und du springst doch auch Figuren von Jays Schultern oder von
meinen!“ sagte Izzy und schloss die Augen einen Augenblick. „Da ist der Fall
aber auch nicht so tief!!“ brummte sie. „Komm mit!“ er ließ sie los, nahm
sie bei der Hand und zog sie hinter sich Her. „Was hast du vor Izzy?“ Chaya
hatte gerade ein äußerst ungutes Gefühl im bauch. „ich spring mit dir jetzt
vom 5er!“ entgegnete er seelenruhig und stieg die Stufen hoch. „Was? Izzy
ich bin noch nie vom 5er gesprungen, weil ich schon beim fall vom 3er mausetot
bin!“ sie versuchte ihre Hand zu lösen, aber er hielt sie fest. „Du wirst
früher oder später darunter müssen!“ Seine Ruhe erstaunte sie und obwohl
ihr Herz zum zerspringen klopfte und sie Angst hatte vor dem was gleich
passieren würde, folgte sie ihm gehorsam auf die Sprungplattform.
Er schob sie die Leiter hoch und folgte ihr, so dass sie unmöglich noch mal
umdrehen konnte. Wie erwartet, blieb sie oben stehen. Izzy zog sich nun
endgültig hoch und blieb neben ihr stehen. „alles okay?“ fragte er als er
ihr Gesicht sah, dass ein wenig verschüchtert und ängstlich wirkte. „Hm, ja.
Ich will da nur nicht runter!“ erwiderte Sie. „Musst du ja auch noch
nicht, wir schauen jetzt erstmal nur!“ er nahm ihre Hand und zog sie an den
Rand der 5er Plattform. Dort blickte er hinunter in das mit Schaumstoff
gefüllte Becken. Mikel stand am Rand und grinste zu ihnen hoch. Chaya stand
hinter Izzy und umklammerte seine Hand und schaute an seiner Schulter vorbei
nach unten: „Ich hab doch gesagt, ich hab damit kein Problem. Mein Problem
liegt im Fallen!“ sagte sie dann und musterte den Abstand zwischen Plattform
und Becken. Izzy drehte sich halb zu ihr um: „Vertraust du mir?“ fragte er
und sah sie an. Ihre Augen suchten seinen Blick und als sie sich begegneten,
durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Er schluckte unmerklich: „Natürlich!“
entgegnete sie ungerührt, so als gäbe es nichts das sie sicherer wüsste. Er
nickte lächelnd: „Dann mach die Augen zu und vertrau mir jetzt einfach!“
mit diesen Worten, umfasste er ihr e Schultern und schob sie bis zum Rand.
Chaya sah Izzy an, ein wenig ängstlich allerdings. Doch er lächelte sie nur
aufmunternd an. „Mach die Augen zu und denk an was Schönes. Genieß das
Kribbeln im Bauch!2 er nahm abermals ihre Hand und stellte sich neben sie an den
Rand. Als sie die Augen schloss. „Ich werde nicht bis 3 zählen, weil du dann
zurückziehst. Ich springe irgendwann einfach, Wie gesagt stell dir was Schönes
vor bei dem kribbeln im Bauch!“ sagte er noch mal. Sie nickte und umklammerte
seine Hand fester: „Wehe du lässt mich los!“ knurrte sie jetzt allerdings
eher hilflos. „Wie käme ich denn dazu?!“ er lächelte sie an, was sie zwar
nicht sehen konnte aber spürte.
Eine ganze weile sagte niemand etwas, es geschah auch nichts. Mit einem Mal
hörte sie etwas und im nächsten Moment wurde sie auch schon nach unten
gerissen. Die Luft umfasste sie kalt und sie fiel immer tiefer. Sie umklammerte
reflexartig Izzys Hand der irgendwo kurz unter ihr war. Sie hatte vor Schreck
und Angst nicht mal mehr den drang zu schreien. Das Kribbeln von dem er
gesprochen hatte, war da und sie mühte sich darum dem zu folgen was er gesagt
hatte. Mit aller Macht zwang sie ihre Gedanken an etwas zu denken, dass schön
war das dieses Kribbeln erklärte. Es dauerte einige Sekunden, doch dann empfing
sie wärme und kurz darauf tauchte sie in das Becken mit dem Schaumstoff ein.
Als sie sich wieder nach oben gearbeitet hatte, war Izzy schon am Rand. Er
streckte den Arm aus, sie griff nach seiner Hand und ließ sich zu ihm ziehen.
Im nächsten Moment umklammerte sie seinen Hals. Ihr ganzer Körper bebte und
zitterte. „Hey ruhig!“ er streichelte beruhigend ihren Rücken. Mikel stand
hinter ihnen und grinste sich einen zu Recht, aufgrund von Chayas Gesichtsfarbe.
„Grins nicht so dämlich!“ knurrte sie. Denn sie wusste ganz genau, warum er
so dämlich grinste. Sie war nämlich nicht blass, wie sie hätte sein müssen.
Sondern ihre Wangen färbten sich momentan rot, was an dem lag was sie sich
vorgestellt hatte um zu überleben. Izzy schien das alles nicht zu bemerken. Er
war zu sehr damit beschäftigt, sie zu beruhigen. „Du hast es aber geschafft.
War?s sehr schlimm?“ fragte er. Sie vergrub ihren kopf an seiner Schulter und
zitterte: „ich HASSE fallen. Wenn das nicht für Krebskranke Kinde wäre und
so, würde ich das gar nicht machen! Aber es ging. Ich denke mit etwas Übung
werde ich das schon schaffen!“ er tätschelte ihr den Rücken. „das wird
schon! Und nun auf, du musst da ein zweites Mal hoch. Du musst das selber
überwinden!“ erwiderte er. Sie sah ihn jetzt aus großen Augen an: „ich
will nicht!“ sie zog ne Schnute, was ihn zum lachen verleitete. Izzy drückte
ihr einen Kuss auf die Wange: „Das gibt beim Turmspringen aber schlechte
Noten!“ dann krabbelte er aus dem Schaumstoffbecken und half ihr raus.
Mit der Zeit fand sich Chaya damit ab, dass sie springen musste. Sie mochte es
zwar immer noch nicht, aber sie sprang und wurde merklich besser.
Der Trainer war sehr zufrieden mit ihr und auch Ashlee war stolz auf ihre
Freundin.
Bei den Jungs traten die Schwierigkeiten auf, die Chaya schon angesprochen
hatte. Die unterschiedliche Absprungstärker führte dazu dass die Sprünge
nicht wirklich synchron waren und das führte häufiger zu Auseinandersetzungen.
Zumal Mikel nicht einsehen wollte, warum er schuld sein sollte.
Das trieb Frank an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Wiederum stellte sich Izzy
im Einzelspringen sehr gut an, was zu erwarten war.
Überraschenderweise für alle, einschließlich der Einzelspringer selber,
entschieden sich sowohl Izzy als auch Chaya getrennt voneinander für die
gleichen Sprungarten und Schwierigkeitsstufen.
Lediglich der 3. Sprung der gegebenenfalls fürs Finale genutzt werden sollte,
unterschied sich.
Nach und nach wurden auch die Synchronsprünge der Jungs besser, bald schon
perfekt.
Doch eines Tages geschah es dann. Izzy und Mikel sprangen einen doppelten
Rückwärtssalto vom 3m Brett. Als sie aus dem Wasser kamen, hinkte Mikel. Einer
der Trainer näherte sich ihnen: „Was ist passiert?“ fragte er.
Mikel verzog das Gesicht, „keine Ahnung irgendwas stimmt nicht. Ich bin
falsch aufgekommen oder so...“ Chaya näherte sich ihnen ebenfalls. „Setz
dich erstmal und lass mal sehen!“ sie drückte ihn auf einen Starterblock. Der
anwesende Sportarzt bescheinigte ihnen eine halbe Stunde später eine
Überdehnung des Sprunggelenks in Kombination mit einem verstauchten Fuß.
„Das heißt: Saltos, Flickflacks, Backflips und dergleichen sind für sie in
nächster Zeit tabu!“ Mikel wurde blass: „aber...aber…“ „Kein
aber…“ beharrte der Arzt. Frank lief unruhig neben ihnen auf und ab. „Na
toll, dann müssen wir uns wegen dem auftritt was einfallen lassen und etwas
wegen dem Synchronspringen machen. Dann muss Chris halt springen!“ Ashlee
schüttelte den Kopf: „Das ist zu kurzfristig und der ist in der Relation zu
Izzy zu groß. Außerdem hat er das noch nie gemacht. Das Verletzungsrisiko ist
zu groß.“ Sagte sie und beobachtete Chaya die gerade auf dem 3er stand und
einen Handstand machte sich vorne überfallen ließ und einen Salto hinlegte,
der sie perfekt eintauchen ließ.
„Ich glaube ich habe da eine Idee, wartet hier. Izzy mitkommen!“ Ashlee
schnappte den Amerikaner und ging mit ihm zum Fahrstuhl. Sie winkte Chaya zu
sich und erklärte in kurzen einfachen Worten, was Mikel hatte und sie sich
dachte.
„Das funktioniert nie, Ashlee. Nie. Izzy ist doch viel größer als ich und
hat mehr kraft!“ Ashlee schüttelte den Kopf: „Er muss bei Mikel ja auch
immer an Sprungkraft zurückschrauben und eure Bewegungen sind ziemlich Synchron
wie wir in den Videos gesehen haben. Ihr könntet es zumindest versuchen. Ich
mein eure Sprünge sind praktisch identisch und du bist die einzige Chance,
versuch es doch bitte wenigstens mal...“ Ashlee flehte sie jetzt geradezu an.
Chaya sah unentschlossen aus. Ihr reichte es schon zweimal gegebenenfalls 3mal
springen zu müssen. Öfter wollte sie dann doch nicht. Unsicher sah sie zu
Izzy, der die Schultern zuckte: „Versuchen können wir es, schlechter als
Mikel bist du jedenfalls nicht!“ er zwinkerte ihr aufmunternd zu. Sie seufzte:
„Ne andere Wahl hab ich wohl nicht oder?“ fragte sie dann. „Nein!“ kam
es synchron von Izzy und Ashlee. „also schön, versuchen wir es!“ mit diesen
Worten lief sie wieder raus aufs 3m Brett. „Na los, ab mit dir!“ Ashlee
schob Izzy zum anderen Brett.
Izzy begab sich ebenso wie Chaya in Position. Sie verständigten sich kurz.
Handstandsalto vorwärts, auf probe.
Izzy ging 3 Schritte zurück ebenso wie Chaya.
Sie breitete die Arme aus, nahm Schwung. Ihre Beine gingen hoch und sie stand
den Handstand. Izzy wusste aus den Trainingstagen, dass sie das einige Zeit
halten konnte. Volldurchgestreckt. „Ich zähle bis drei und dann gehen wir in
den Salto über!“ brachte er dann raus, während er das Gleichgewicht hielt.
Sie nickte und streckte die Beine durch. „ 1…..2…..3….jetzt!“ im
nächsten Moment sah Ashlee, die inzwischen mit Frank, Mikel und den Trainern
unten stand, wie beide vom Handstand in den Salto gingen und schließlich ins
Wasser eintauchten. Bei Izzy platschte und spritzte es ein wenig mehr, da er
etwas übergekippt war.
Als sie auftauchten und zum Rand kamen, strahlte Ashlee sie an: „Das sah recht
viel versprechend aus.“ Die Trainer nickten: „Wenn sie ein weniger später
aufmachen und den richtigen Eintauchwinkel finden, dürfte das was werden. Wir
werden jetzt das Training auf ihre Doppelsprünge auslegen!“ Ashlee klatschte
in die Hände: „Und ich gehe Chaya für Mikel anmelden. Die Sprünge wie im
Einzel?“ sie sah die Trainer fragend an. „Sag dem Komitee das werden wir
heute Abend reinreichen. Wir müssen erstmal schauen!“ „Okay..“ *zisch*
und weg war Ashlee. Chaya zog sich neben Izzy aus dem Wasser: „Na toll, wieso
ist der Kerl dadrüben zu dämlich zum springen?! Ich will nicht im Doppel
springen. Dann muss ich da noch mal runter!“ maulte sie. Izzy lachte und legte
ihr einen Arm um die Schultern: „Tja, vielleicht hat das alles einen höheren
Sinn. Jedenfalls ist es für einen guten Zweck!“ Der Trainer nickte: „und
bei ihnen müssen wir nicht mehr viel an der Synchronität arbeiten. Obwohl sie
bei weitem kleiner sind als Mr. Gallegos und nicht die Absprungkraft haben,
harmonieren sie ausgezeichnet miteinander. Wie sie wissen haben wir ja schon
fast 3 Trainingseinheiten gebraucht um Mr. Johnson und Mr. Gallegos die Basis
Synchronität beizubringen. Sie können sich also schon was darauf
einbilden!“
„Uh wow, ich bin begeistert!“ Chaya war nicht zum lachen zu Mute. Sie litt
so schon beim Springen und war mit 2-3 Sprüngen zufrieden gewesen. Jetzt
würden es 4-6 werden. Weil Mikel zu doof zum springen war! Frank kam auf sie
zugestürmt und drückte sie: „Du bist mein Engel, Chaya!“ Mike und Mark
hatten ihn eben zusammengestaucht, dass er Chris gefälligst dazu bewegen sollte
zu springen. Aber als Frank ihnen dann von dem Probesprung mit Izzy und Chaya
berichtete, waren sie umso zu friedender.
„Falsch, sie ist MEIN Engel. Merkt euch das alle endlich mal!“ knurrte Izzy
nun. Frank sah ihn verständnislos an, da er immer noch nicht wirklich Englisch
konnte und Izzy ganz plötzlich des deutschen nicht mehr mächtig war, wenn
Frank was von ihm wollte. Er sah Chaya jetzt fragend an: „Er hat gesagt: das
er das genauso sieht!“ sagte sie dann, woraufhin frank freudig summend
verschwand. Izzy sah sie an: „Hab ich gar nicht. Du bist mir!“ er drückte
sie. Aber Chaya musste lachen: „Du sollst dir solche Redewendungen von mir
nicht angewöhnen, weil das ist falsches deutsch oder besser nicht komplett. Das
heißt...“ er fiel ihr ins Wort: „…mir egal was das ist, du bist mir!“
er knuddelte sie. „GOSH; Kerl du bist kalt!“ fiepte sie dann, da sie schon
trocken war. „Nicht mehr lange!“ er grinste dämonisch und im nächsten
Moment lag sie auch schon im Wasser. Allerdings hatte er nicht mit ihren
Reflexen gerechnet. Sie hatte sich an ihm festgeklammert und so war er
Mitgefallen. Prustend und schnaubend kam er wieder hoch, während sie sich an
ihm festhielt. Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen. Er zog sich an
den Beckenrand, so dass sie jenen jetzt im Rücken hatte. „Kleines Biest!“
er lachte. Jetzt grinste sie ihn frech an: „Tja, ich bin eben doch kein
Engel. Zumindest will ich keiner sein…“ sie stupste seine Nase mit ihrer an.
Er fasste um sie rum und hielt sich am Rand fest, so dass sie zwischen seinen
Armen eingeklemmt war. Aber es machte auch nicht den Eindruck als ob sie da weg
wollte. Ihre Arme lagen immer noch um seinen Hals und momentan, hatte sie ihre
Stirn gegen seine gelegt und sah ihn an: „Glaubst du wir schaffen das?“
flüsterte sie leise. Und während sie dies sagte, beobachtete er fasziniert wie
aus dem frechen blau-grün ihrer Augen gerade ein unsicheres blau-grau wurde.
„Natürlich schaffen wir das. Immerhin sind wir doch das Dreamteam, oder?!“
jetzt war er es, der ihre Nase mit seiner anstupste.
Sie wollte etwas erwidern als Mikel sich rechts neben ihnen niederließ: „ Na
ihr Turteltauben!“ er grinste.
Izzy spritzte Mikel Wasser ins Gesicht: „Hör auf so nen scheiß zu labern!“
Chaya grinste: „Lass ihn doch, Ich glaube, er hat beim springen auch was am
Kopf abbekommen, das würde zumindest erklären warum er so einen Blödsinn
redet!“ Izzy grinste zurück: „Stimmt. Und gleich wird er glauben gesehen zu
haben wie ich dich Küsse...:“ im nächsten Moment beugte er sich vor und gab
ihr einen Kuss, was die erstaunte Blondine fast automatisch erwiderte. Aber es
war im nächsten Moment auch schon vorbei und Izzy grinste wieder zwischen ihr
und Mikel hin und her: „Dabei habe ich das gar nicht getan und wenn das jetzt
hier irgendwer behauptet, dann können wir ihn einweisen lassen…:“
„Kuss, wo? Ich hab keinen gesehen? Gespürt schon gar nicht“ Sie war zwar
noch etwas perplex, aber es war ein spiel. Nicht mehr und doch tat es ihr weh,
das er das tat. Aber er konnte ja auch nichts von ihren Gefühlen wissen. Mikel
schnaubte und stand auf: „Ich geh mich umziehen und fahr nach hause. Viel
Spaß euch beim Training und du hast sie doch geküsst!“ mit diesen Worten
hinkte er davon.
Chaya sah ihm nach: „Das war gemein!“ stellte sie dann fest. Izzy grinste:
“Selber schuld, wenn er sich zu blöd anstellt. Ich hab ihm nen paar Mal
gesagt er soll aufpassen, er hat`s verdient!“
Sie zuckte die Schultern und zog sich nun fröstelnd endgültig aus dem Wasser.
„ich muss auch los. Ich hab noch Aufnahmen bei Mark & Mike, wir sehen uns
morgen zum Training!“ sie ging noch mal in die Knie und drückte ihm einen
Kuss auf die Wange. „Sei nicht zu gemein zu Mikel!“ dann stand sie auf, nahm
ihr Handtuch von der Liege und ging davon. Izzy sah ihr nach und in diesem
Moment fragte er sich zum ersten Mal wieso er sie eben geküsst hatte. Es hatte
ihn einfach überkommen, so als wäre es das selbstverständlichste auf der
Welt. Er schüttelte den kopf. Allmählich ging er wirklich zu weit.
Eigentlich sollte das Turmspringen noch im November stattfinden, aber aufgrund
vieler Verletzungen hatte man es auf den 7.1. verschoben. So hatten sie nur
noch das Standartprogramm zu erfüllen. Na ja bei US5 war es um einiges mehr,
weil der Release des Albums Anfang November stattgefunden hatte und Chaya
arbeitete mit Hochdruck an ihrem eigenen. Sowohl Sie als auch die Jungs waren
non Stopp on the road. Eher selten zuhause und wenn vielen alle in einen
Koma-ähnlichen Zustand.
Am Freitag des 16.12. waren dann auch die letzten Termine bewältigt. Die
Freunde vertrieben sich die Zeit mit den Weihnachtseinkäufen und
Reisevorbereitungen, da sie dieses Jahr nicht zusammenbleiben würden.
Carly hatte schlagartig gute Laune, sie trällerte und strahle vor sich hin.
Selbst zu Chaya war sie verhältnismäßig nett, was die Blondine mit misstrauen
beobachtete.
Je näher die Feiertage kamen desto stiller wurde sie. Ashlee und Jay planten
alles für ihr Weihnachtsfest in London. Ashlee war dementsprechend nervös und
dauernd auf der Suche nach passenden Anziehsachen und Geschenken. Jay lachte
darüber nur und war gut gelaunt, er schrieb an einigen Songs, auch
Wehnachtssongs. Chris flitzte mit Richie durch die Stadt um die letzten
Einkäufe zu besorgen und Mikel hatte beschlossen, das ganze Jahr Revue
passieren zu lassen. Izzy seinerseits war ebenfalls mit Reisevorbereitungen
beschäftigt. Am Anfang des Urlaubs hatte er und Chaya noch mal eine Art
Abschlusstraining absolviert, aber das war dann auch mehr oder minder der letzte
gemeinsame Nachmittag, den sie verbrachten. Wann immer sie die WG betrat war er
nicht da oder mit Carly am planen und packen.
Eines Nachmittags kam Chaya wieder in die WG, Richie öffnete ihr die Tür und
Chaya musste im gleichen Zug loslachen. Das Küken war in eine Schürze
gewickelt und hatte auf der Nase lauter Mehl. „Was hast du denn gemacht, bist
du in ein Mehlfass gefallen?“ gluckste sie. Richie lachte zurück: „Nein,
ich veranstalte mit Mikel und Chris gerade eine wilde Koks-Party! Im ernst wir
backen Plätzchen! Chris hat uns ein Rezept von seiner Mum organisiert!“ er
öffnete die Tür ganz und als sie reinkam, hörte sie den Deutschen zusammen
mit Mikel deutsche Weihnachtslieder singen. Sie tappte an Richie vorbei und lief
in die Küche, dort traf sie fast der Schlag. Sie hatte zwar schon mit einigem
gerechnet aber es sah viel schlimmer aus. Überall war Mehl verteilt, Teig
klebte an allen Ecken und Enden, einige Bleche standen rum, mit Verzierungen.
Aus dem Radio dudelte Musik und Mikel und Chris waren damit beschäftigt
Plätzchen auszustechen. Chaya huschte leise in die Küche und schob sich
zwischen sie. Hastig schnappte sie sich ein fertiges Plätzchen und schob es
sich in den Mund. „Hey...“ erklang es gleichzeitig von links und rechts. Als
Chris und Mikel erkannten wen sie vor sich hatten, beugten sich beide fast
gleichzeitig runter und drückten der Blondine jeweils einen Kuss auf die Wange.
Die verschluckte sich fast: „ –uhm- wofür war das denn?“ fragte sie und
hustete kurz. „Weil wir dich gern haben!“ strahlte Chris und verzierte
weitere Plätzchen. Mikel nickte: „Jupp und weil wir frei haben und
Weihnachten ist!“
Chaya sah ihn stirnrunzelnd an „okay und das ist ein Grund für DICH, der
obercoole Mikel, der kälter ist als der Nordpol persönlich mich zu
knutschen?“ fragte sie dann. Er grinste gutgelaunt: „ich habe halt gerade
meine weihnachtliche Phase und das heißt das ich das auch mal darf. Immerhin
wirst du von fast allen hier dauern geknutscht und dann tu ich das einmal und du
regst dich auf. Aber keine Sorge, gewöhn dich gar nicht erst dran, nach
Weihnachten ist das nicht mehr der Fall!“ er machte sich daran seine
Plätzchen weiter auszustechen. „Ich rege mich nicht auf…ich war
nur…verwundert!" sie nahm sich ein weiteres Plätzchen: „Die sind zwar nen
bisschen dunkel geworden, sind aber gar nicht so schlecht!" stellte sie dann
fest. „Mikel hat nicht aufgepasst!“ sagte Richie, der gerade reingekommen
war. „Aha okay…Wo sind die anderen!“ erkundigte sich Chaya. „Ashlee und
Jay sind in unserem Zimmer und planen mal wieder. Die Frau ist anstrengend mit
ihren Hunderttausend Listen und Carly telefoniert seit bestimmt 2 Stunden mit
ihrer besten Freundin. Die ist total aus dem Häuschen und Izzy ist noch ein
paar Geschenke besorgen. Hast du eigentlich schon alles für den Flug
gepackt?“
Chaya schüttelte den kopf: „ich brauche keine Listen, ich bin packen ja
inzwischen gewohnt und mach das den Abend vorher. Ich komme dann auch noch mal
vor Abflug vorbei und geb den anderen ihre Geschenke…“
Richie kam zu ihr rüber und nahm sie in die Arme: „ich find das schön, dass
du mit mir mitkommst. Mum freut sich auch tierisch. Ich kann dir dann alle meine
Freunde vorstellen und dann lernst du mal ein typisches amerikanisches
Weihnachten kennen mit allem drum und dran…“ Er strahlte sie glücklich an.
Seit Cathy gehört hatte das Chaya Weihnachten alleine bleiben wollte, hatte sie
beschlossen das Chaya mit Richie mitkommen sollte. „Wir haben genug platz,
Kind!“ hatte sie am Telefon zu ihr gesagt, „Ich sehe es als eine
persönliche Beleidigung wenn du nicht kommen würdest...“ Chaya hatte
innerlich die böse Befürchtung, dass Cathy sie bereits als Schwiegertochter
sah, weil sie Richie dauernd erzog und ermahnte. Cathy hatte sich davon nicht
abbringen lassen und so hatte Chaya irgendwann Kleinbei gegeben.
Richie hatte sich gefreut wie ein kleines Kind, das bedeutete nämlich dass er
nicht alleine fliegen musste. Da sein Flieger als letztes ging und er Flugangst
hatte. Izzy würde schon einen Abend vorher mit Carly fliegen. Jay am nächsten
Morgen mit Ashlee nach London. Chris und Mikel hatten die kürzesten Strecken
von ihnen und würden mit dem Zug fahren.
Chaya wurde aus ihren Gedanken gerissen als etwas sich vibrierend gegen ihren
Oberschenkel drückte. Sie sah Richie an, der sie immer noch umarmte. Das
vibrieren kam aus seiner Hosentasche: „Murmel, du vibrierst!“ sagte sie
schlicht. „Was..? Das kann doch gar nicht sein!“ er wurde rot. Chaya lachte:
„Richie, dein Handy vibriert in der Hosentasche! Das meinte ich!“ Er atmete
auf und verschwand dann.
Kaum das er die Küche verlassen hatte, begann ihr eigenes Handy zu klingeln.
Sie sah entschuldigend zu Mikel und Chris und verschwand dann in Mikels Zimmer
zum telefonieren, da dies das einzig leere derzeit war. Carly war im Zimmer von
Chris und Izzy. Ashlee und Jay in dessen Zimmer und Richie im Wohnzimmer. Sie
hockte sich auf Mikels Bettkante und ging ran. Nach 5 Minuten klopfte es und ein
Richie steckte den Kopf vorsichtig rein: „Schatz, kann ich mal mit dir
reden?“ sie gab ihm ein Zeichen, dass er zu ihr kommen sollte und führte ihr
Telefonat kurz zu Ende. Bevor sie auflegte hielt sie Murmel das Telfon ans Ohr:
„Sag mal hallo!“ flüsterte sie leise. Richie sah sie fragend an:
„Hallo?!“ flüsterte er leise. Im nächsten Moment hörte man nur ein
„Murmel!“ aus dem anderen Ende der Leitung. Murmel sah Chaya irritiert an,
da danach nur unverständliches Babygebrabbel folgte. Chaya ging wieder ans
Telefon und legte kurz darauf an: „das war die Mini-Murmel. Sie fängt gerade
an zu sprechen. Klein Nick...“ Richie nickte und setzte sich jetzt vor ihre
Füße. Er legte die Arme auf Chayas Oberschenkel und legte seinen Kopf darauf:
„Was hast du denn?“ fragte sie und kraulte ihm den Kopf. Er gab ein kurzes
seufzen von sich: „ich hab eben mit Dad telefoniert!“ sagte er. „Schön,
wie geht`s ihm denn?“ fragte sie zurück. „Gut, aber Schatz wir haben ein
Problem. Und mir tut das so furchtbare Leid…“ er sah sie jetzt aus traurigen
Augen an. „was ist denn los, Murmel? Du siehst aus als würde die Welt
untergehen. So schlimm kann es nicht sein?!“
Sie machte sich jetzt langsam sorgen. „Mum, ist im Krankenhaus...:“ sagte er
dann. „Was, ich hoffe es ist nichts Ernstes?!“ Er schüttelte den Kopf:
„Sie ist ausgerutscht und hat sich das Bein gebrochen. Die Ärzte haben ihr
strickte Bettruhe verordnet. Dad möchte ihr nicht zuviel zumuten über die
Feiertage...“ Chaya verstand was er ihr sagen wollte. Ihre Finger fuhren sanft
durch seine Haare: „Kein Problem, meine Sister hat eben angefragt ob ich
Weihnachten zu ihr komme, sie vermisst mich...:“ sie lächelte Richie an.
Der wirkte immer noch richtig geknickt: „ich soll dir von Dad sagen, dass es
ihm sehr leid tut und er das gerne auf nächstes Jahr verschieben würde…“
sie tätschelte den Amerikaner: „Ist wirklich kein Problem, ihr braucht kein
schlechtes gewissen haben oder so. Ich versteh das, Ich fahr halt zu meiner
Schwester...“ erwiderte sie nochmals und gleichzeitig log sie ihn an. ihre
Schwester hatte angefragt, aber sie hatte ihr abgesagt kurz bevor Richie den
Raum betreten hatte. Denn das endete nur darin, dass sie Babysitter spielen
sollte und auf Ehekrach mit Schwager und Schwester hatte sie keine Lust. Sie
würde also doch wie geplant alleine bleiben, aber davon musste ja niemand was
wissen.
Richie sah erleichtert aus und dennoch irgendwie betrübt: „ich hätte dir
gerne die anderen vorgestellt und dir alles gezeigt. Wirklich.“ Sie drückte
ihm einen Kuss auf die Stirn: „Irgendwann Murmel, irgendwann!“ dann
wuschelte sie ihm durchs Haar. „ich werd mal schauen ob die Küche noch
steht!“ mit diesen Worten stand sie auf.
Als sie 40 Minuten und 20 Plätzchen später aus der Küche kam, hatte sie aber
noch eine weitere Situation die ihr das Weihnachtsfest umso schwerer machen
sollte. Sie kam nichts ahnend um die Ecke und blieb abrupt stehen.
Carly stand freudestrahlend vor Richie und knuddelte ihn. Er sah allerdings
eher gestresst aus. Chaya zog sich zurück, aber nur soweit das sie die beiden
noch sehen konnte. Wenn sie ins Wohnzimmer wollte musste sie an ihnen vorbei.
Richte starrte Carly überrascht an: „Was, er will…er will… das fass ich
nicht!“ Carly strahlte noch mehr, ihre Wangen glühten vor Freude. Richie
ließ sich auf einen Stuhl sinken: „und du bist dir wirklich sicher?“ fragte
er noch mal so. Carly nickte hektisch: „ganz sicher. Erst seine Idee dass
unsere Familien zusammen feiern sollte um sich besser kennen zu lernen und dann
kam er vorhin wieder. Mit einer Tüte von einen Juwelier. Als ich ihn gefragt
hab was darin ist, hat er es mir nicht zeigen wollen. Aber ich hab eine kleine
Dose gesehen. Das ist ganz sicher ein verlobunsgring. Ich bin mir ganz sicher.
Endlich wird alles wieder gut, ich wusste das wir es schaffen...:“
>VERLOBUNGSRING?!< dieses Wort brannte sich gerade wie Feuer in ihre Gedanken.
Chaya schluckte. „Das erklärt natürlich auch seine gute Laune die letzten
tage, der seltene Streit mit Carly, das er mich gefragt hat was er ihr
besonderes schenken kann und das erklärt auch warum er kaum zeit für mich
hatte. Der Kerl hat feste Absichten. Das war`s dann endgültig.“ Murmelte sie
und sank jetzt an der Wand runter. Sie schluckte, das war zuviel und im
nächsten Moment liefen tränen ihre Wange runter.
Wenige Augenblicke später hörte sie eine Tür klappen, hastig wischte sie die
Tränen weg. Keinen Moment zu früh, denn Izzy kam um die Ecke: „Hey
Weihnachtsengel, warum sitzt du hier so allein?“ er ging in die Knie. Sie
schniefte kurz: >gleich wird er fragen, warum ich weine. < „Warum weinst du,
Schatz?“ er wischte zärtlich die letzten Spuren der Tränen von ihren Wangen.
Sie schniefte leise: „Schon gut, ich hab grad nur das Jahr Revue passieren
lassen. Das war dann doch etwas heftig!“ sie lächelte schwach. Noch immer
ruhten seine Hände auf ihren Wangen: „Es ist krass wie schnell sich alles
verändert, was?“ er ließ sich neben ihr nieder und nahm sie in den Arm.
Chaya nickte leicht und beobachtete wie Carly ihre Jacke nahm und strahlend die
Wohnung verließ. Sie ging ohne sich noch mal umzudrehen. „Sie freut sich auf
die Feiertage!“ stelle sie dann fest. Izzy nickte: „Ja, sie kann es nicht
erwarten nach hause zu kommen. Aber ich freu mich auch, ich hab meine Familie
und Freunde solange nicht gesehen…“ während er das sagte begannen seine
Augen zu leuchten und seine Stimme zeugte von soviel Wärme und Geborgenheit,
dass es Chaya fast schon wieder wehtat. Deutschland würde eben nie seine Heimat
ersetzen, daran müsste sie sich wohl gewöhnen. Sie schluckte den Kloß in
ihrem Hals runter: „Murmel freut sich auch!“ meinte sie dann und lehnte den
Kopf gegen Izzys Schulter. „Kann ich verstehen. Ich würde mich auch freuen,
wenn ich dich mitnehmen dürfte!“ entgegnete er ungerührt. Einen kurzen
Augenblick lang hatte sie den Eindruck, so was wie ein Grollen in seiner Stimme
zu hören, aber das bildete sie sich wahrscheinlich nur ein.
„Ich fliege aber nicht mit ihm mit!“ antwortete Chaya dann Izzy blinzelte
sie an: „Wie, ich denk dein Ticket in die Staaten ist schon gebucht? Cathy
wird stocksauer sein, wenn du nicht mit Richie mitkommst. Die wird dich wenn es
sein muss persönlich holen oder zu ihr schwimmen lassen!“ erwiderte er dann.
Die Blondine schüttelte den Kopf: „Richies Dad hat vorhin angerufen. Cathy
hat sich das Bein gebrochen und er möchte ihr den Stress über die Feiertage
nicht zu muten. Es tut ihm sehr leid und fragt an, ob es mir was ausmachen
würde wenn wir das auf nächstes Jahr verschieden!“ Kaum hatte sie
ausgesprochen sah Izzy sie besorgt an. „Du bist also doch alleine?“ in
seiner Stimme schwang der Klang von Sorge mit. Chaya fühlte sich nicht wohl,
jetzt musste sie ihn wieder anlügen. Lächelnd schüttelte sie den Kopf:
„Nein, meine Schwester hat vorher angerufen und mich gefragt, ob ich
Weihnachten bei ihr verbringen möchte. Die Kinder vermissen mich, die
Mini-Murmel fängt an zu sprechen..:“ Aus seinem Gesicht wich die Besorgnis
und ein Lächeln erschien: „Schön! Sonst hätte ich dich nämlich
mitgenommen!“ er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „ja klar und Carly
wäre stocksauer gewesen! Nee danke, versaute Feiertage mit Streit hab ich
Gewöhnlicherweise bei meinen Eltern. Das muss ich dir nicht auch noch zu
muten!“ „Ach was…“ er wechselte das Thema: „die Mini-Murmel beginnt
zu sprechen? Ehrlich? Ich hab die kleinen schon echt lange nicht mehr gesehen.
Im neuen Jahr, wenn wir in der Nähe sind dann holen wir sie mal zu uns oder
besuchen sie.“ Er drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn. Chaya wusste
das er das ernst meinte. Izzy liebte die Kinder mindestens genauso sehr wie sie
ihn, auch wenn er am Ende eines Tages meistens körperlich Tod war. Weil Kinder
eben doch was anderes waren als das Starleben und eine ganz andere Kondition und
Aufmerksamkeit forderten.
Der Tag des Abschieds kam näher und Chaya wurde sich immer mehr dessen bewusst,
dass Izzy wenn er aus den Staaten zurückkam ein Eheversprechen gegeben haben
würde.
Carlys gute Laune nahm kein Ende, sie war die letzten Stunden sogar
ausgesprochen freundlich. Ashlee dagegen war ein Nervenbündel. Sie tigerte nur
noch nervös und gereizt umher.
Die Freunde standen nun am 18.12. am Flughafen. Carly war bereits durch den
Check in hindurch. Izzy verabschiedete sich gerade von seinen Jungs. Die
üblichen Versprechen anzurufen wurden gegeben und Wünsche für Weihnachten und
das neue Jahr. Außerdem hatten die Freunde beschlossen ihre eigene Bescherung
im neuen Jahr nachzuholen, wenn sie sich alle wieder sahen. Stillschweigend
beobachtete Chaya wie er sich von allen verabschiedete. Sie hatte niemanden
etwas davon erzählt, was er vorhatte. Es ging sie auch anscheinend nichts mehr
an, denn er hatte nicht mit ihr gesprochen. Anscheinend war sie ihm scheinbar
nicht so wichtig wie sie immer geglaubt hatte und diese Erkenntnis traf sie
hart. Ihr Blick ging zum Wartebereich, wo Carly am telefonieren war. . Sie sah
hübsch aus, dass musste Chaya neidlos zugeben und ihr drängte sich gerade ein
Bild von einer Carly in einem weißen Hochzeitskleid auf. Benommen schüttelte
sie den Kopf. Jetzt fing sie echt schon an zu spinnen.
Als sie wieder aufsah, wäre sie vor Schreck fast einen Schritt
zurückgesprungen. Da stand er, direkt vor ihr und sah sie an. Seine braunen
Augen schimmerten ein wenig wehmütig, allerdings leuchtete die Freude darin
wesentlich stärker auf. So kam es ihr zumindest vor. Chaya schluckte
unmerklich. Wie sie das hasste. Sie hatte es früher schon gehasst, wenn er
völlig unvorbereitet bei ihr Zuhause aufgetaucht war sie sich an ihn gewöhnt
hatte und er hatte wieder gehen müssen.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Sie soll sich
das abgewöhnen, irgendwann bricht so noch wer ein und überfällt sie! <
brummte er innerlich, war aber gleichzeitig froh darüber. Denn so konnte er sie
sehen. Er stieg aus den Schuhen (etwas das er sich hier zwangsweise angewöhnen
musste) und lief auf Socken lautlos über die weißen warmen Fliesen. Die Musik
war gewechselt inzwischen erklangen die vertrauten Klänge von Nightwish
herunter. Izzy lief langsam die Holzstufen der Wendeltreppe hinauf und bog oben
auf dem Flur nach rechts ab. Er stand jetzt vor einer Tür an der blau
schimmernde Sterne angebracht waren. Das Holz der Tür sowie der Boden unter
seinen Füßen vibrierten leicht durch den Bass der Anlage innerhalb des
Zimmers..
Er drückte die Klinke runter und öffnete die Zimmertür leise, er hätte sie
auch aufkrachen lassen können, doch hätte sie das eh nicht gehört aufgrund
der Lautstärke der Anlage. Als die Tür die Sicht auf das Zimmer freigab blieb
er stehen und beobachtete das Bild vor sich. Chaya saß auf der Fensterbank, ein
Bein angewinkelt, das andere baumelte herunter. Ihren Kopf hatte sie mit der
Hand abgestützt und starrte hinaus, ihr Blick war in weite Ferne gerichtet. Das
blonde Haar umschmeichelte ihre durch den Pullover nicht verborgenen Schultern.
Sie wirkte nachdenklich, beinahe traurig. Desweiteren schien sie ihn nicht zu
bemerken. Jemand trat neben ihn. Izzy hörte es leise klicken und blickte nach
rechts, wo Chris stand und gerade seine Kamera runter nahm. Izzy sah ihn an.
Chris lächelte: „ich mag solche Bilder...sie wirkt so natürlich. Im übrigen
bin ich jetzt wieder bei den anderen. Sei in 20 Minuten wieder da, dann wecken
sie Frank. Er hat dann genug Pause gemacht!“ sagte der Blondschopf. Izzy
nickte, dann betrat er das Zimmer.
Chaya hockte nun schon seit 2 oder 3 Stunden auf der Fensterbank und ließ ihren
Blick über das Gebirge schweifen. Ihre Eltern waren seit gestern weg, sie
genoss diese Ruhe zwar, aber gleichzeitig fühlte sie sich auch ziemlich einsam.
Zumal sie auch nicht wirklich viel zu tun hatte und gerade keiner ihrer Freunde
Zeit für sie fand. Sie hatte ihre Aufgaben schon erledigt und schreiben mochte
sie nicht. So hatte sie sich einfach auf die Fensterbank gesetzt und in den
Himmel geblickt Während sie in den Himmel blickte und die Wolken beobachtete,
die vorüber zogen glitten ihre Gedanken wie so oft zu Izzy. Sie hatten sich
jetzt seit fast 4 Wochen nicht gesehen. Weil sie keine Zeit hatte zu ihm zu
fahren und er Termin bedingt verhindert war. Die Telefonate waren auch weniger
geworden, der Stress war einfach zu groß und meistens schlief er ihr auch vor
Erschöpfung fast ein. Immer wenn sie dies bemerkte, wies sie ihn daraufhin das
er die Zeit lieber nutzen sollte um Carly anzurufen. Beim letzten Mal hatten sie
deshalb sogar gestritten und seitdem hatte er sich nicht mehr gemeldet. . Dieser
Streit lag jetzt fast 2 Wochen zurück. Er war sauer auf sie, dass wusste sie
Sie seufzte leise: „ Du fehlst mir!“ flüsterte sie leise und beobachtete
wie ein paar Regentropfen gegen die Scheibe klatschten und hinunterliefen. „Du
mir auch!“ erklang plötzlich eine vertraute Stimme neben ihrem Ohr und zwei
Arme schlangen sich von hinten um ihre Taille. Als sie die Stimme erkannte und
den Atem auf ihrer Haut spürte, begann ihr Herz wie wild zu klopfen. Sie wandte
den Kopf vom Fenster weg und blickte direkt in sein Gesicht. Es dauerte einen
Augenblick dann schwang sie ihr Bein von der Fensterbank und schlang ihre Arme
um seinen hals während sie ihn stürmisch und quietschend umarmte. „Was
machst du denn hier? Ich glaub ich spinne!“ sie war völlig aus dem Häuschen.
„Wir hatten einen Auftritt in Magdeburg und wir konnten Frank überzeugen,
dass er so müde und erschöpft ist, dass er bei dir eine halbstündige
Fahrerpause einlegen und etwas schlafen will!“ sagte er und beobachtete wie
ihre Augen ihn voller Freude geradezu anstrahlten.
Mitten einem Mal ließ sie ihn los und die Freude verschwand, so plötzlich
das es ihn schon fast erschreckte. Sie tigerte im Zimmer auf und ab. Izzy ließ
sich auf ihrem Bett gegenüber dem Schreibtisch nieder und beobachtete das eine
halbe Minute lang. „Was ist los?“ fragte er nun besorgt. Sie blieb stehen
und sah ihn an: „Du hast mir wehgetan Izzy, sehr sogar. Das mit dem
Streit…..“ sie begann wieder hin und her zu laufen.
Izzy seufzte. Ja, er war sauer gewesen und hatte den Kontakt brechen wollen,
aber sie hatte ihm einfach gefehlt. Sehr gefehlt. Als sie wieder an ihm vorbei
kam, hielt er sie am Arm fest. : „Komm her!“ Dann zog er sie zu sich aufs
Bett. Er betrachtete eine ganze Zeit nur ihr Gesicht und streichelte ihre
Wange. Ihre Augen musterten ihn verwirrt und wechselten gleichzeitig stetig ihre
Farbe. Er seufzte: „Tut mir leid, wenn ich grob geworden bin. Ich wollte dich
nicht verletzen. Ich hab dich lieb, Süße. Sehr sogar und ich brauche dich,
dass weißt du!“ wieder fuhren seine Fingerspitzen sanft über ihre Wange. Sie
seufzte leise: „Dann hör doch auch mal, wenn ich dir was sage und denk nicht
immer ich will dich loswerden. Ich freu mich doch, wenn du anrufst oder
vorbeikommst. Aber ich denke halt, dass du Carly vernachlässigst. Mir
persönlich würde das als Freundin nicht gefallen!“
Er seufzte: „ich weiß. Ich werd es ändern, aber lass uns bitte jetzt nicht
wieder davon anfangen. Ich muss bald wieder gehen!“ Sie nickte. Er schloss die
Augen zog sie ein bisschen näher zu sich und verharrte so bewegungslos, was sie
ihm gleich tat. Darüber schliefen beide ein.
Eine Stunde später wurde die Türklinke leise heruntergedrückt und die
Zimmertür wurde vorsichtig geöffnet und ein blonder Schopf spähte ängstlich
hinein. Als der Besucher feststellte, dass ihm kein Unheil drohte, trat er ganz
ein. Aber immer noch darum bemüht keinen Lärm zu machen. Vorsichtig schlich er
um das Bett rum, in dem Izzy und Chaya immer noch schliefen. Izzy lag an der
Wand und hatte einen Arm um Chayas Taille geschlungen die außen am Bettrand lag
und sich an ihn gekuschelt hatte.
Zuerst dachte sie, sie würde noch träumen. Doch als das vorsichtige rütteln
an ihrer Schulter nicht aufhörte, blinzelte sie. „Chaya..“ sie hörte immer
wieder ihren Spitznamen und eine Stimme, die sie kannte. Sie blinzelte abermals
und rieb sich dann verschlafen die Augen. Als das Bild endlich klarer wurde, sah
sie auch, wer sie geweckt hatte: „Murmel… was ist denn los?“ sie konnte
ein gähnen nur gerade mühsam unterdrücken.
„Ihr müsst aufstehen. Ihr seid zu spät. Izzy sollte vor über 40 Minuten
wieder am Wagen sein! Frank flippt schon völlig aus. Die anderen lenken ihn
gerade ab in dem sich Chris und Mikel prügeln und Frank damit beschäftigt ist
sie auseinanderzukriegen. Jay tut so als würde er plötzlich kein Deutsch mehr
verstehen. Ihr müsst euch beeilen.“ Sagte der Amerikaner leise. Allerdings
war die Deutsche sofort hellwach: „Scheiße!“ sie rüttelte Izzy grob an der
Schulter: „ Izzy, du musst aufstehen. Du hast verpennt!“ sagte sie laut. Als
antwort kam nur unverständliches brummeln und er zog sie nur wieder an sich ran
und gab ein zufriedenes Seufzen von sich. „IZZY GALLEGOS!!!!!!!!“ Chaya war
mit einem mal so laut geworden das Richie mit einem entsetzten Aufschrei bis
zum Fenster zurück gesprungen war und das alles nur, weil er sich erschrocken
hatte. Man hörte ein knurren und missverständliche amerikanische Worte, ehe
man dann ein: „Lasst mich schlafen oder ich bringe euch eigenhändig um!“
vernehmen konnte. Chaya stupste ihn immer wieder an: „Izzy Du hast verpennt
und zwar gewaltig, Du bist eine Stunde zu spät. los jetzt, aufstehen!“ sie
stemmte sich jetzt mit ganzer Kraft gegen den Sänger und brachte ihn in die
senkrechte Position. Bei dem schienen jetzt die Worte auch anzukommen:
„Was?!“ er rieb sich geschockt und verschlafen die Augen, warf dann einen
Blick auf die große Leuchtuhr auf ihrem Schrank: „FUCK!“ im nächsten
Moment sprang er aus dem bett: „Frank bringt mich um!“ sagte er. Chaya stand
ebenfalls auf und strich ihren Pulli glatt und schüttelte sich kurz: „Falsch
er bringt mich um, weil er dich noch braucht!“ korrigierte sie noch. Richie
kam vom Fenster wieder näher: „Die anderen lenken ihn schon seit ner halben
Stunde ab!“ sagte er vorsichtig. „Schon gut Murmel!“ Chaya tätschelte ihm
kurz den Arm. Dann umarmte er sie: „Wir müssen los, ich hoffe wir sehen uns
bald!“ und weg war er. Izzy stand nun vor ihr und sah sie an. Wie sie das
hasste, sie merkte deutlich, dass sie gleich anfangen würde loszuheulen und er
sah das auch. „Nein, du kommst jetzt nicht mit runter. Weil dann heulst du
wirklich und ich kann nicht fahren, wenn du weinst. Das weißt du!“ sagte er
nun und klang dabei etwas hart. Sie schluckte. Im Nächsten Moment fiel sie ihm
um den hals: „Ich ruf dich an!“ flüsterte er und löste sich. Sie drehte
sich um und hörte nur noch wie er die Treppe runter hetzte und Sekunden darauf,
die Haustür ins schloss fiel. Sehen konnte sie es nicht mehr, die Tränen
versperrten ihr die Sicht…………
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Kala< und es waren noch etwa 5 Tage
bis Weihnachten. Sie ging ran: „Hi Schwesterherz, was gibt`s? “ Sie
hörte Nick im Hintergrund weinen, Jason wie so oft maulen und Ben war am
quengeln. „Süße, du musst mir einen Gefallen tun!“ erwiderte ihre
Schwester dann. Im nächsten Moment knallte eine Tür. „Was war das denn und
kommt drauf an worum es geht?“ erwiderte Chaya ruhig. Kala seufzte: „Mario
und ich haben streit, das ist ausgeartet. Wir müssen dringend was tun, wir
haben mehr oder minder kein leben mehr, der Job frisst uns auf!“ „Ich hab
auch kein Leben mehr, zumindest nicht wirklich und wenn sind dauernd Reporter
und Fans um mich!“ entgegnete die Blonde ungerührt.
„Aber im Gegensatz zu uns, hast du es dir so ausgesucht und du magst dieses
Leben.“ Sagte Kala. „Moment mal, Du hast dir auch ausgesucht wie viele
Kinder du haben wolltest und ob du die Videothek noch willst. Alle haben dir
gesagt ein 3. Kind schafft ihr nicht und so lieb ich die Mini-Murmel habe und so
froh ich auch bin, dass es sie gibt. Du hättest eine andere Wahl gehabt und mit
zwei Kindern wäre es leichter geworden zumal Ben inzwischen in den Kindergarten
geht und du selbst weißt wie viel Aufmerksamkeit er braucht, weil er hyperaktiv
ist!“ Chaya begann sich schon wieder aufzuregen. Das war ein leidiges Thema.
Ihre Schwester hatte sich damals für das Kind entschieden und hatte dann noch
mit ihrem Mann vor kurzem eine Videothek eröffnet „Das Thema hatten wir schon
mal ich weiß und ich weiß auch, dass ihr alle recht habt aber ich bereue nicht
einen Tag, dass wirst du irgendwann verstehen wenn du selber Kinder hast.“
Kaum hatte ihre Schwester das gesagt lachte Chaya kalt auf: „Guter Witz, dazu
bräuchte man einen Kerl und mich will keiner…“ „Unsinn du hast genug
männliche Fans also so schlecht kannst du dann ja nicht sein oder?“ Chaya
seufzte: „Wann wirst du verstehen das Fans keine potentiellen Freunde sind.
Sie mögen einen für die Musik, das Aussehen, das Image was du repräsentierst.
Nicht für dich selbst, weil sie das nie kennen lernen, dafür sorgen das
Management und der Beruf. Du hast ja echt so was von keine Ahnung, du solltest
mal Mario fragen, der kann dir da einiges erzählen.“ Für Chaya artete dieses
Gespräch schon wieder in stress aus und sie bemühte sich darum ruhig zu
bleiben. „Ja ja, ich weiß. Aber was ist mit Izzy. Ihr passt so gut
zusammen!“ Chaya seufzte: „Kala Firenza! Wie oft muss ich dir noch sagen,
dass Izzy und ich nur Freunde sind und er eine Freundin hat, die übrigens die
letzten 2 Monate hier war?!“ allmählich riss Chayas Geduldsfaden. Manchmal
war ihre Familie das schlimmste Übel. Kala gab nach: „Ist ja gut. Ich mein ja
nur, soviel wie ihr immer zusammenhängt und er sich um das Trio hier kümmert.
Du weißt selber, dass die ihn als Onkel ansehen.“ Chaya seufzte abermals:
„Ich weiß. Aber Ben und Nick sind zu klein um ihnen das zu erklären und
Jason hat einfach beschlossen, dass er sein Onkel ist und solange es Izzy nicht
stört, werde ich einen Teufel tun und eine Grundsatzdiskussion mit Jason
anfangen. Das ist einfach anstrengend und ich habe frei, seit Wochen das erste
Mal. Aber zurück zum Thema, wie soll ich dir helfen?“ Diesmal war ein seufzen
von Kala zu hören: „Wie gesagt müssen Mario und ich einiges klären und ich
habe ja noch die Reise in die Alpen, die ich von dir zum Geburtstag bekommen
habe.“ „Ja und?“ Chaya ahnte was jetzt kommen würde. „Na ja, ich habe
über Weihnachten und Silvester gebucht. Jason und Ben sind bei Marios
Eltern…nur ich bräuchte wen der sich um Nicky kümmert….“ Chaya seufzte
laut und einvernehmlich. Nicht nur Weihnachten alleine, nein jetzt musste sie
auch noch babysitten. „Kala, ich habe frei. Seit Wochen das erste Mal. Ich
arbeite genau wie ihr auch an den Wochenenden und Feiertagen, aber mit dem
Unterschied, dass ich in meinem Job gewisse körperliche Vorraussetzungen
erfüllen muss und ich teilweise morgens um 3 Uhr erst ins Bett komme und um 5
Uhr wieder aufstehen muss.“ „Aber du hast doch Ashlee und Izzy da, die
werden dir auch helfen so wie die anderen!“ warf Kala nun ein. „1. werden
die besseres zu tun haben als sich um MEINEN Neffen zu kümmern und zweitens
nein, sie sind nicht da. Izzy ist mit Carly in die Staaten geflogen und Ashlee
ist mit Jay in London. Die anderen sind ebenfalls bei ihren Familien. Immerhin
ist Weihnachten“ „Dann hol sie eben zurück!“ „Kala, diese Treffen sind
wichtig. Sehr wichtig. Izzy hat seine Familie das letzte Mal vor über einem
halben Jahr gesehen außerdem steht Weihnachten vor der Tür und eine
Verlobungsfeier. Und Ashlee lernt Jays Mutter kennen, du weißt selber wie
wichtig so was ist und da diese nicht wie deine Schwiegereltern mal eben ums Eck
wohnt, sind solche Treffen wichtig und auch wegen der Termine zu planen!“
allmählich wurde sie wütend auf ihre Schwester.. „Ist ja gut, ich dachte ja
nur. Was ist jetzt passt du auf deine Mini-Murmel auf, du hockst doch eh nur
herum.“ Fragte Kala dann noch mal. Chaya seufzte: „ Ich hocke nicht nur rum.
Was ist mit deinen Schwiegereltern?“ „Du weißt selbst das 3 Kinder viel
arbeit sind und Jason und Ben schon stressig sind, außerdem kann meine
Schwiegermutter nicht mehr richtig heben und so. Wir würden Nick auch zu dir
bringen, da wir eh von Berlin aus fliegen würden! Ach komm schon kleines, du
predigst doch immer wir sollen uns mal Zeit für uns nehmen...:“ und da war
es wieder, die systematische Taktik jemanden ein schlechtes Gewissen einzureden
und Chaya war wie immer so blöd darauf reinzufallen. „Also schön, aber nur
Nick und nur bis zum 1.1., ab dem 3.1. muss ich wieder arbeiten und hab mich
vorher noch vorzubereiten.“ „Danke du bist die beste. Bis morgen!“ und
klick hatte Kala aufgelegt. Chaya schaute ihr Telefon noch einen Moment an,
seufzte dann und meinte dann zu sich selbst: „Wieso hab ich nur das Gefühl,
dass sie schon vorher gepackt hatte und ich mich wieder auf was eingelassen
habe, dass in einem Fiasko enden wird! Wahrscheinlich weil es immer so endet,
wenn die beiden Streiten und in Liebesurlaub fahren?? Meistens ist es danach
schlimmer als vorher“ Sie schüttelte den Gedanken ab und las noch etwas.
23:12. - Richie raufte sich in Chicago gerade entnervt die Haare: „Wieso geht
die nicht an ihr verdammtes Handy? Und bei ihr Sister geht auch keiner ran!“.
Cathy kam gerade auf Krücken in die Küche, sie hielt sich nicht wirklich an
das was der Arzt und ihr Mann sagten. „Was hast du, Schatz?“ fragte sie und
ließ sich neben ihrem Sohn am Küchentisch nieder. Die Krücken glitten neben
den Stuhl. Richie raufte sich abermals die Haare: „ach Chaya. Ich versuche sie
seit mehr als 3 Stunden zu erreichen. Aber an ihr Handy geht nur die Mailbox
und bei ihrer Schwester geht keiner ran. Allmählich beginne ich mir wirklich
sorgen zu machen.“ Abermals fuhr er sich durch die Haare. Cathy Stringini
tätschelte ihrem Sohn beruhigend den Arm: „Nun entspann dich mal. Das Mädel
ist erwachsen, sie ist älter als du und weiß sehr genau was sie tut.
Vielleicht ist sie mit ihrer Familie spazieren gegangen…“ „und warum ist
dann ihr Handy aus?“ fragte Richie nun leicht gereizt und zog seiner Mutter
den Arm weg. Cathy lächelte und sah Richie an: „Wir haben Weihnachten Richie,
deshalb vielleicht?!“ Richie schnaubte: „Mum, sie hat ihr Handy nie aus.
NIE! Deshalb hat sie auch schon oft ärger mit Mark und Mike bekommen. Sie hat
es immer an. Da muss was passiert sein!“
„Schatz, jetzt bleib doch mal bitte ruhig. Ihr wird schon nichts passiert
sein. Gott würde seinen Engeln niemals Leid zu fügen! Hab vertrauen.“
„Gott nicht, aber der Teufel!“ knurrte Richie jetzt und spielte unruhig mit
seinem Telefon. Cathy seufzte: „Hast du die Zeitverschiebung bedacht Schatz,
hier ist es 18 Uhr. Du weißt doch selber dass es in Deutschland bereits mitten
in der Nacht ist. Vielleicht schläft sie auch schon.“
Richie atmete tief ein, etwas das er sich bei Jay, Ashlee und Chaya abgeguckt
hatte, wenn ihm fast der Kragen platzte: „Mum, ich weiß dass sie uns 7
Stunden voraus sind und das es dort jetzt 1:00Uhr nachts ist. Stell dir vor, ich
lebe gewöhnlich dort. Und das es 1:00Uhr nachts ist, zeigt das sie ja nicht mit
ihrer Familie spazieren gegangen sein kann. Immerhin sind da kleine Kinder…“
bellte er jetzt allerdings. Cathy seufzte: „Schatz, vielleicht schläft sie
wirklich schon und deshalb ist das Telefon ausgestellt.“ Richie zählte
innerlich bereits um sich nicht aufzuregen, was allerdings nicht viel brachte:
„Mum, ich KENNE Chaya, die schläft nie um die Zeit und ich versuche ja schon
seit 15:00Uhr sie zu erreichen also bei denen 22:00Uhr! Und jetzt versuch mich
nicht zu beruhigen. Ich BIN ruhig, nur du stresst mich! Ich geh nach oben in
mein Zimmer!“ mit diesen Worten stand er auf, griff sich sein Handy und
marschierte in sein Zimmer. Dort ließ er sich auf sein bett fallen und starrte
an die Decke: „Irgendwas stimmt da ganz gewaltig nicht!“ murmelte Richie und
wählte im nächsten Moment Izzys Nummer, doch dort empfing ihn ebenfalls nur
die Mailbox. Richie knurrte ein: „Izzy meld dich, es ist dringend!" in den
Hörer, legte auf und schmiss dann sein Telefon weg. Es kotzte ihn an, nie
funktionierte etwas wenn es sollte, nie war der Idiot da, wenn man ihn brauchte
oder er war mal wieder dabei Carly flachzulegen. Richie stand auf, zog seinen
Schreibtischstuhl zurück und, drückte die Power-Taste seines PCs.
Augenblicklich bootete der PC, der Bildschirm wurde kurz dunkel und das Fenster
zur Passwortabfrage erschien. Richie überlegte einen Augenblick lang. Er war
solange nicht mehr hier gewesen, dass er sein eigenes Passwort fast nicht mehr
wusste. Diesen Schutz hatte er eingebaut, damit niemand auf die Idee kam, seinen
Rechner zu durchforsten, was seine Mutter gerne tat. Er liebte sie zwar über
alles, aber es gab einfach Dinge die sie nicht zu wissen brauchte. Zumal sie ihn
derzeit eher stresste.
Endlich nach ewigen langen Sekunden, in denen er fasst schon glaubte, es nicht
mehr zu wissen, fiel es ihm dann ein. Hastig fuhren seine Finger über die
Tastatur und er drückte die Enter- taste. Einen schrecklichen langen Augenblick
geschah nichts und er erwartete bereits das Piepen für die Fehleingabe, doch
dann wurde der Bildschirm abermals dunkel und im nächsten Moment erschien sein
Desktop. Sein Blick glitt über die Symbole. Die Maus fuhr zum Symbol und mit
einem Doppelklicken hatte er sich ins Internet eingewählt. Er öffnete den
Internet – Explorer und surfte über einige Seiten, darunter auch US5- Germany
und diverse Fan- Seiten. Er hielt sich, wenn er Zeit hatte öfter auf den Seiten
auf als die Fans vermuteten. Er hatte zwar immer Mühe zu verstehen, was dort
vor sich ging aber mit der Zeit hatte er gelernt zu lesen was dort stand, auch
wenn er immer länger brauchte und vieles nachschlagen musste. Das sprechen war
da um einiges einfacher als es zu lesen oder schreiben, auch wenn es fast die
gleichen Buchstaben waren wie im englischen. Nach fast 1 ½ Stunden hatte er
keine Lust mehr, er schloss das Fenster und öffnete seinen MSN Messanger. Es
dauerte einen Moment bis er sich einwählte, doch dann ging die Liste auf und
Richie wäre vor Schreck fast vom Stuhl gefallen. Chaya war online!!! Er warf
einen Blick auf seine Uhr. Bei ihr war es fast 4 Uhr morgens und sie hatte die
Option der Web-Cam aktiviert. Er schaltete seine eigene Cam ein und setzte sich
sein Headset auf, da das Micro der Kamera kaputt war. Richie war verwundert
darüber, er wusste das Chayas Schwester eigentlich keine Web-Cam besaß. Er
klickte auf ihren Namen und das Fenster öffnete sich.
Chaya saß nun vor ihrer vierten Tasse Latte Macchiato Karamell, gerne hätte
sie geschlafen aber das ging nicht wirklich. Denn Nicky raubte ihr den letzten
Nerv. Als ihre Schwester ihn am 20.12. vorbei gebracht hatte, hatte sie ihr
gesagt, dass der kleine etwas unruhig war, weil er zahnte. Sie hatte Chaya aber
nicht gesagt, dass es so schlimm wie noch nie war. Gewöhnlicherweise war Nicky
ein friedliches Kind was viel und gerne lachte, selten weinte. Auch wenn er
zahnte war er verhältnismäßig ruhig, eher kuschelig und futterte dann am
liebsten eiskalten Früchtebrei. Aber diesmal ging es dem 10- Monate alten baby
anscheinend richtig schlecht. Er schlief kaum, wollte nur getragen werden und
weinte selbst wenn er auf dem Arm war. Gerade schlief nick 2 Stunden und Chaya
hatte die stille Hoffnung, dass er nachdem Zäpfchen vielleicht durchschlafen
würde. Aber daran glaubte sie nicht wirklich, es war die letzten Nächte ja
nicht anders gewesen. Sie hatte kaum geschlafen und wann immer Nick tagsüber
schlief, nickte die Blondine ebenfalls kurzzeitig ein. Chaya war zwischendurch
immer am Rande der Verzweiflung gewesen und ihre sonst so strapazierbaren Nerven
lagen allerdings momentan blank, die ruhe die sie sonst ausstrahlte war nicht
wirklich da. Was vielleicht auch daran lag, dass sie mit ihren Gedanken dauernd
in Kalifornien war. Zu oft hatte sie das Telefon in der Hand gehabt und war kurz
davor ihn anzurufen, einfach damit Nick seine Stimme hörte und sich beruhigte.
Doch dann hatte sie es jedes Mal weggelegt und sich eingeredet, dass er Urlaub
hatte und nicht sein Onkel war.
Jetzt saß sie vor dem PC, versuchte wach zu bleiben in dem sie Fanseiten
checkte, sich um ihre Fanpost kümmerte und nebenbei Videos zusammenschnitt. Ein
Hobby das sie nicht wirklich oft ausüben konnte, weil es Zeitaufwendig war.
Als jetzt plötzlich ein Fenster von ihrem MSN mit einem lauten Pling aufging,
erschrak sie zu Tode. Sie hatte das an - und abmelden der Kontakte nämlich
ausgestellt.
Umso erstaunter war sie als sie dann sah, um wen es sich handelte.
Richie: Hey…so spät nochwach??? Solltest du nicht schlafen? Das ist nicht gut
für deinen Körper.
Chaya: Hi Murmel. Haha du bist witzig, ehrlich. Ich würde ja gern schlafen,
aber Man(n) lässt mich nicht!
Richie: Wieso ist Izzy so anstrengend? *Kopfeinzieh*
Chaya: Schön wäre es ja, aber nein der ist nach wie vor Zuhause, zumindest war
das mein Wissenstand als er dahin geflogen ist. Es sei denn er meinte jetzt
kurzfristig zum Nordpol auswandern zu müssen, weil Carly ihn geärgert hat!
Aber das glaub ich nicht.
Richie: Wie er hat sich bei dir noch nicht gemeldet? Komisch, das ist doch sonst
nicht seine Art und ich weiß, dass er sich schon bei den anderen gemeldet hat.
Das ist wirklich komisch. *grübel* *nichtversteh* Aber welcher Mann hält dich
dann vom schlafen ab??
Chaya: Moment, ich mach mal meine Web-Cam an, dann kannst du ja mal sehen was
mit Chaya passiert wenn die 3 tage nicht wirklich geschlafen hat und das nur
wegen einem Kerl. Aber krieg keinen Schreck, ich sehe schlimmer aus als ihr im
Just because of you clip und das ganz ohne Schminke!
Richie: Na komm so schlimm kann es ja nicht sein!
Im nächsten Moment öffnete sich das Fenster der Web-Cam und Richie sah Chaya
und er bekam doch einen Schreck. Sie war bleich, hatte Ringe unter den Augen.
Ihre Augen waren rot, so als hätte sie geweint. Sie wirkte erschöpft.
Richie: Seit wann gibt Michael Jackson den Namen seines Schönheitschirurgen
raus???
Chaya: Danke Richie, ich weiß das ich schlecht aussehe. Ich hab dich auch lieb
Richie: Schlecht ist gar kein Ausdruck, Mädel was ist los, du siehst aus wie
der lebende Tod persönlich! Und vor allem, was machst du Zuhause, ich denke du
bist bei deiner Schwester, aber du bist in Berlin oder fährst du erst Morgen?
Chaya: Nein, tu ich nicht.
Richie: Wieso das denn, hattet ihr stress?
Kurz darauf
hörte er ihre Stimme und jemanden herzzerreißend weinen.
Chaya: „Warte mal Richie, die Mini-Murmel weint. Ich bin gleich zurück!
Richie: „Okay..“
Er beobachtete wie Chaya mit dem Headset aufstand und dann verschwand, kurz
darauf wiederkam. Auf ihrer rechten Hüfte saß ein blondes Baby mit blauen
Augen und weinte. Tränchen rannen seine Wangen hinunter und es hatte die
kleinen Finger im Mund.
Im nächsten Moment hörte er Chayas Stimme, die leicht sang während ihre Arme
den kleinen umschlangen und ihn hin- und herwiegten.
Richie: „Wieso ist die Mini-Murmel bei dir und warum weint er so?“
Chaya: „Meine Schwester und mein Schwager haben Knatsch und sind jetzt auf
Liebesurlaub, deshalb ist Nicky hier. Sie hat mir aber nicht gesagt dass er
zahnt. Normalerweise ist das kein Problem, dann ist er nur verstimmt, aber
diesmal scheinen die Backenzähne durchzukommen und das tut wohl richtig weh. Er
weint nur, schläft kaum. Nur wenn ich ihm Zäpfchen gebe und dann auch nur 2-3
Stunden. Ansonsten will er nur auf den Arm und quengelt dort auch die ganze
Zeit. Und das geht schon seit 3 Tagen so. Deshalb sehe ich so fertig aus.“
Richie beobachtete wie sich Chaya in einem großen Sessel gegenüber dem
Schreibtisch niederließ und Nick auf ihre Brust legte. Der kleine riss
allerdings den Kopf hin und her und weinte immer noch.
Richie beobachtete das eine Weile.
Dann meinte er:
„muss wirklich schlimm sein, normalerweise bist du doch sein Kissen auf dem er
liebend gerne einschläft!“
Chaya: „aber Nichtmahl das funktioniert, ich bin bald mit meinem Latein am
Ende,,“
Richie: „Hast du mal Izzy angerufen, der kriegt die Kinder doch alle wie durch
Zauberhand beruhigt.“
Chaya: „Richie, ich kann ihn nicht immer anrufen, wenn was mit den Kids ist.
Die halten ihn eh alle schon für ihren Onkel, was er nicht ist.“
Richie spürte, dass sie das nicht wollte. Er kannte sie gut genug um zu wissen,
dass sie zum einen zu stolz war Izzy um Hilfe zu bitten. Zum anderen wollte sie
nicht, dass er während seines Urlaubs gestört wurde und nachher noch ärger
mit Carly bekam Dennoch sah er die Erschöpfung auf dem Gesicht seiner
Freundin, die gerade abermals versuchte das Kind zu beruhigen, was nicht gelang.
Irgendwann war Nick doch eingeschlafen und Chaya verschwand um ihn hinzulegen.
Als sie wiederkam ließ sie sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen und seufzte.
„ich kann nicht mehr, ich bin fertig!“ murmelte sie auf Deutsch. Dennoch
hatte Richie es genau verstanden, er sah wie sie sich flüchtig mit dem Ärmel
über die Augen wischte. Er wusste das es tränen waren, die sie da trocknete.
Doch in diesem Moment klingelte sein Handy.
Richie: „Moment – brb- Telefon!“
Chaya: jaja, kein Problem Nick weint eh gerade wieder- brb-!“
Dann stand sie auf und verschwand aus seinem Blickfeld. Richie suchte nach
seinem Handy, er erkannte an der Melodie, dass Izzy sich gerade meldete. Aber wo
war das verflixte ding nur? Er durchwühlte sein ganzes bett und hielt es im
nächsten Moment triumphierend in den Händen.
Dann nahm er an, aber noch ehe er was sagen konnte brummte ihm ein Izzy
entgegen: „Na endlich, ich dachte schon du rührst dich gar nicht mehr! Was
gibt`s denn?“
Richie blieb ruhig: „Es geht um Chaya, ich erreich sie nicht und ihr Handy
ist aus!“ Der Blondschopf sprach mit Absicht in der Gegenwart um die Reaktion
seines Freundes zu sehen. Die auch prompt kam: „Wie du erreichst sie nicht?
Ihr Handy ist aus? Hast du es bei ihrer Schwester versucht?“ „Ja, aber da
geht keiner ran!“
Richie konnte sich gerade bildlich vorstellen, wie Izzy auf und ab tigerte.
Innerlich triumphierte er gerade: >siehst du Mum, im vergleich dazu bin ich
wirklich ruhig! < „Da ist was passiert!“ stellte er dann fest.
Im nächsten Moment hörte er Izzys Mutter im Hintergrund und Carly, die mit
irgendwem sprach.
„Stör ich?“ fragte er nach. Izzy schüttelte instinktiv den Kopf bis ihm
einfiel, dass Richie das ja nicht sehen konnte. „Die trinken zwar gerade alle
Kaffee und ich hasse das wie die Pest, aber wenigstens hab ich dann einen Grund
dem fernzubleiben!“ brummte Izzy
„wieso, was ist los?“ erkundigte sich Richie nun und warf einen Blick zum
Bildschirm wo Chaya gerade wieder mit Nicky hin und herlief.
„keine Ahnung, Carly ist anhänglich wie eine Klette. Schleicht die ganze Zeit
mit so einem echt beängstigenden Lächeln um mich rum und ich hab keine Ahnung
was sie wollen könnte...:“
Richie grinste: „Sex?“ meinte er dann trocken. Im nächsten Moment hörte er
es krachen. „Izzy, hallo? Alles okay?“ Der 17jährige machte sich gerade
ernsthaft sorgen, dann hörte er es nur knurren: „Aua, das war mein Arsch.
Seit wann nimmst du solche Wörter in den Mund?“ kam es dann zurück und er
hörte etwas klappern.
„Weil es gewöhnlich das ist, was bei euch passiert?“ fragte Richie dann
zurück. Izzy schien sich zu fassen: „Wollen könnte sie das schon, aber ob
sie das kriegt ist eine andere Sache!“
Richie kam gar nicht dazu zu antworten, denn seine Boxen gaben gerade sehr laut
Nicks weinen und Chayas beruhigende Stimme wieder. „Was ist das, seit wann
habt ihr Babys?“ fragte Izzy nur. „Das ist das Kind einer Freundin von
mir!“ erwiderte Richie hastig, er wollte Chaya nicht an den Pranger liefern,
doch in diesem Moment hörte man ihre Stimme sehr deutlich und klar: „Murmel,
hör auf zu weinen. Ist ja gut, ich weiß das tut weh. Ach bitte hör
auf...Maus…wird doch alles gut!“ sie drückte ihm einen Kuss auf.
„Das war doch Chaya!“ Izzy hatte fast gebrüllt, woraufhin Richie einen
Schritt zurückwich und ängstlich das Telefon ansah.
„Ja, das ist sie!“ kam es dann kleinlaut, nachdem er sich dazu entschlossen
hatte das Telefon wieder ans Ohr zu nehmen. „Und wieso erreichst du sie dann
nicht, wenn sie bei dir ist und wieso hat sie Nick mit in die Staaten genommen??
Und wieso sagst du mir das nicht?!“ fragte Izzy nun. Richie seufzte: „Izzy,
sie ist nicht bei mir. Das hat sie dir doch selber gesagt und das Baby hat sie
auch nicht mitgebracht. Chaya ist in Deutschland. Allein mit Nick in Berlin.“
„Noch mal langsam, zum mitschreiben bitte. Ich denke sie ist bei ihrer
Schwester….“ Richie seufzte abermals und setzte sich: „nein ist sie nicht.
Ihre Schwester und ihr Schwager hatten Knatsch und sind jetzt auf Liebesurlaub.
Sie haben Nick zu Chaya gebracht, der zahnt allerdings und sie ist mit ihren
Kräften total am Ende weil sie 3 Tage nicht geschlafen hat und er so doll
weint. Er schläft nur 2-3 Stunden. Das auch nur wenn er Zäpfchen kriegt und
so…“ erklärte er dann.
„Warum ruft sie mich nicht an?“ kam nun die Frage aus dem anderen Ende der
Leitung.
„ich schätze, weil sie dich nicht stören wollte. Immerhin hast du es ja auch
nicht für nötig gehalten dich bei ihr zu melden. Aber ihr geht`s schlecht. Hab
sie noch nie in so einer Verfassung gesehen.“ Erwiderte Richie.
„ist gut, ich kümmere mich drum. Sag ihr nicht, dass du mit mir geredet hast,
sonst ist sie nur wieder sauer auf dich! Ich muss gehen!“ Richie sah im
nächsten Moment nur noch sein tutendes Handy an und seufzte.
Er saß inzwischen wieder vor dem PC. Chaya hatte sich vor nicht ganz einer
Stunde verabschiedet, nachdem Nick wirklich vor Erschöpfung eingeschlafen war.
Er hatte sie förmlich ins Bett schicken müssen, weil sie ihn nicht allein
lassen wollte. Er grübelte die ganze Zeit schon. Ihm gefiel es nicht, dass sie
so alleine war und am Ende ihrer Kräfte. Irgendwann würde sie noch
zusammenklappen und niemand würde etwas merken. Schön Izzy hatte zwar gesagt,
er würde sich drum kümmern. Aber der plante seine Verlobung mit Carly und
würde eher die Tage genießen als wirklich was zu machen und Chaya konnte ihn
um den Finger wickeln und ihm sonst was erzählen, er würde es nicht merken.
Wenn Chaya etwas wirklich vertuschen wollte, würde sie es schaffen und er
würde nichts merken. Richie seufzte: „Jay ist der einzige der da was machen
kann!“ Er hasste es zwar, was er jetzt tat, aber was blieb ihm anderes
übrig?
Kaum hatte Izzy aufgelegt, steckte er das Handy weg und hetzte in sein Zimmer.
Er wusste was er zu tun hatte und er hätte das schon viel eher tun sollen.
Hastig schmiss er alles in seinen Koffer. Er hatte eine Entscheidung getroffen.
Er war gerade dabei seinen Rucksack zu packen als seine Mutter mit Wäsche auf
dem Arm sein Zimmer betrat. Sie sah ihn an und lächelte: „Du fährst also
wieder?“ Er stand auf und sah sie an: „Tut mir leid, Mum!“ er drückte
ihr einen Kuss auf die Wange und umarmte sie. Sie sah ihren Sohn an: „ Das
habe ich erwartet, war nur noch eine Frage der Zeit. Schon als du
zurückgekommen bist, habe ich gemerkt das etwas ist. Es ist dieses Mädchen,
diese Blondine nicht?“ Izzy sah seine Mutter nur überrascht an: „Woher
weißt du das?“ brachte er nur leise raus. Sie lächelte immer noch: „Eine
Mutter merkt so etwas. Dauernd warst du mit deinen Gedanken woanders, dein Herz
hat woanders geschlagen. Jedes Mal wenn du Carly ansiehst ist es nicht mehr wie
früher und ich habe dich letztens mit Jay über Sie reden hören. An der Art
wie du über sie gesprochen hast, habe ich gemerkt, dass sie dir wahnsinnig viel
bedeutet. Außerdem das Bild.“ sie deutete auf seine Wand, wo Unmengen von
Fotos von Izzys Freunden hingen, aber in dessen Mitte hing inzwischen ein neues.
Was ihn selbst und Chaya zeigte. Chris hatte es gemacht. Es stammte noch aus der
Anfangszeit. Izzy und Chaya saßen auf der Couch in der WG. Er hatte einen arm
um ihre Schultern gelegt und sie lehnte sich gegen ihn und beide schauten DVD,
was das Bild allerdings nicht wiedergab. Izzy mochte dieses Bild. Seine Mutter
lächelte: „ Seit du von hier weggegangen bist, bist du sehr erwachsen
geworden und ich habe dir immer gesagt, du sollst das tun was für dich richtig
ist. Denn man lebt nur einmal und das sage ich dir jetzt noch mal. Tu das was du
für richtig hältst, folge deinem Herzen. Hält es Dich hier bei uns, ist es
okay. Wenn es dich zurück nach Deutschland führt, dann sei es so. Doch dann
solltest du so fair sein und Carly gegenüber aufrichtig sein: Denn ich schätze
sie erwartet etwas, was du ihr anscheinend versprochen hast und nicht halten
wirst. Jetzt pack weiter, ich buche den nächsten Flug!“ mit diesen Worten
ließ sie ihn stehen.
Izzy stand noch einen Moment da und ließ die Worte seiner Mutter wirken. Im
nächsten Moment warf er allerdings die anderen Sachen in seinen Rucksack und
verschloss den Koffer. Eine halbe Stunde später, verabschiedete er sich unten
vorn seiner Mutter, seinen Geschwistern und der Familie. Von Carly war nichts zu
sehen.
Gerade als er aus der Tür war hörte er seinen Namen. Izzy drehte sich nicht
um. „Wo willst du hin?“ ihre Stimme war leise. Er wusste nicht was er sagen
sollte. Ließ langsam seinen Koffer los. Er holte Luft: „Ich gehe…“ sagte
er dann ruhig. „Du gehst zu ihr?!“ Carlys Stimme war noch immer leise, doch
diese Frage war mehr eine Feststellung.
Izzy nahm seinen Koffer wieder: „Sie braucht mich!“ er ging zwei Schritte.
„Und was ist mit mir? Was ist damit, dass ich dich auch brauche? Du denkst
immer nur an sie, an dieses blonde deutsche Miststück!“ ihre Stimme war jetzt
umgeschlagen in Wut. Zum ersten Mal drehte er sich jetzt um, ging noch mal auf
Carly zu, die nun vor ihm stand und weinte. Izzy senkte kurz den Blick. Sie
konnte nichts dafür, Carly würde es nie verstehen. Sie versuchte nur an etwas
festzuhalten, was sie längst verloren hatte ohne es zu merken. „Carly, hör
auf etwas schlecht zu machen, was mir wichtig ist: Denn das wirst du nicht
schaffen. Dieses Mädchen ist ein Engel und ich würde niemals etwas auf sie
kommen lassen, also versuch es gar nicht erst. Wenn du wütend sein willst, dann
sei auf mich wütend. Denn ich bin derjenige der dir wehgetan hat, nicht sie.
Sie weiß Nichtmahl etwas davon. Hör auf die Schönheit der Erinnerungen mit
Wut und Zorn zu zerstören. Auch wenn es nicht mehr passt und nichts ändert,
ich wünsche dir fröhliche Weihnachten!“ mit diesen Worten drehte er sich
um, lief die Stufen hinunter und stieg in das Taxi zum Flughafen.
Ashlee knurrte als das Handy ihres Freundes klingelte, bei ihnen war es gerade 4
Uhr morgens und sie hatte bis eben tief und fest geschlafen. Sie zog die Decke
höher und rollte sich auf die andere Seite, damit sie das lästige Klingeln
nicht wahrnahm, aber es half nichts. Es klingelte nach wie vor, schrill und
nervend. Sie verpasste Jay irgendwann einen harten Stoß in die Rippen:
„Schatz, dein Handy klingelt!“
Jay brummte irgendwas Undefinierbares und rollte sich herum. „JAY!!!“ sie
wurde allmählich sauer. “Hm, lass mich schlafen Schatz?!” brummte es unter
der Decke müde hervor. „Würde ich ja gerne, aber DEIN Handy lässt mich
nicht schlafen!“ erwiderte sie. Jay hob eine Augenbraue und blinzelte: „Dann
mach es aus!“ nuschelte er und zog die Decke wieder bis zur Nase. „Würde
ich ja, aber es liegt auf deinem Nachttisch und ich bin an der Wand und du bist
zu groß!“ gähnte Ashlee nun.
Jay seufzte und rollte sich abermals herum, als er auf das Display sah, stutzte
er: „Das ist Richie!“ Augenblicklich war Ashlee wach: „Schön für ihn das
er Langeweile hat, aber andere Leute schlafen um die Zeit!“ brummte sie und
setzte sich auf. Jay machte Licht und ging ans Telefon. Schlaftrunken
beobachtete Ashlee wie Jay ziemlich schnell auf Richie einredete, aus den
Satzfetzen konnte sie allerdings nicht viel verstehen. Es ergab alles keinen
Sinn. Nach nichtmal zwei Minuten legte er auf und wählte erneut eine Nummer.
Sie hatte es inzwischen aufgegeben verstehen zu wollen, was er redete. Zumal er
eben ins Französische gewechselt war, aus einem ihr völlig unerklärlichen
Grund. Gewöhnlicherweise redeten hier alle Leute Englisch, auch wenn ihr das
britische nicht so geläufig war wie das amerikanische Englisch.
Nach weiteren 5 Minuten legte er dann auf. Ashlee sah ihn an, seine
Körperhaltung war angespannt, sein Gesicht wirkte nachdenklich und er fuhr sich
durch die Haare. „was ist los, Schatz? Was wollte Richie und mit wem hast du
da eben telefoniert! Chaya war es nicht.“ Fragte sie dann und beobachtete wie
er immer noch grübelte und dann tief seufzte, ehe er antwortete: „Es geht um
meine Schwester!“ sagte er dann. „Was ist mit Yasmin? Die schläft doch
friedlich in ihrem Bett!“ erwiderte Ashlee, die noch zu müde war. Jay
seufzte: „Nicht Yasmin, meine andere Schwester. Oder glaubst du Richie würde
mir mitteilen das Yasmin Probleme hat, wenn sie direkt neben uns schläft
während er meilenweit weg ist?!“ fragte er leicht gereizt zurück. „Nein,
wohl kaum. Was ist mit Chaya?“ Ashlee war nun beunruhigt. Sie hatte genau
beobachtet wie Chaya immer stiller wurde, je näher Weihnachten kam. Aber immer
wenn sie de Freundin gefragt hatte, war die zur Tagesordnung übergegangen.
Hatte gescherzt, gelacht und ihr beim packen geholfen, wobei Ashlee zugeben
musste, dass sie Chaya ziemlich vernachlässigt hatte, seit sie wusste das sie
mit Jay zu seinen Eltern fuhr.
Jay seufzte: „Sie ist Weihnachten allein in Berlin!“ Ashlee saß senkrecht:
„Ich dachte, sie ist bei ihrer Schwester?“
„das dachten wir alle, aber die hatte mit Mario krach und sind jetzt in
Liebesurlaub. Sie haben Nicky bei Chaya abgegeben!“ entgegnete Jay. Ashlee
knurrte: „Nett, dafür ist sie wie immer gut genug!“
„Ja, das Ding ist. Nicky zahnt. Chaya hat die letzten 3 tage wenn es hochkommt
4-6 Stunden geschlafen. Der Kleine weint ununterbrochen, selbst auf dem Arm.
Schlafen tut er nur mit Zäpfchen und dann auch nur maximal 2-3 Stunden mit
Unterbrechungen. Richie sagt Chaya sei am Ende ihrer Kräfte, er hat Angst, dass
sie das nicht schafft. Ich mein wenn man 3 Nächte nicht pennt, weil man feiert
ist das was anderes als wenn man ein Kind hat, was dazu ununterbrochen weint.
Ein Kind was man beruhigen und versorgen muss, die Nerven sind dann angespannt
und so weiter. Zumal mir Richie eben auch etwas gesagt hat, was ich ziemlich
heftig finde. Ich kenne meine Schwester, sie fand es ja eh nicht wirklich toll
Izzy gehen lassen zu müssen und dann auch noch mit Carly. Aber der Hammer kommt
jetzt. Izzy will Carly einen Heiratsantrag machen! Richie hat erzählt, er hat
Chaya gesehen als das rausgekommen ist…..“ Ashlee schluckte: „na ganz
klasse. Sie muss ihn nicht nur gehen lassen, nein sie hat ihn gleich noch in den
Hafen der Ehe gelassen. Dann ist sie psychisch noch mehr down!“ sagte sie dann
leise. Jay nickte: „Richie hat gefragt, ob wir nicht Weihnachten zu ihr
können. Er würde ja, aber er ist zu weit weg und seine Mum krank. Er meinte er
hätte Izzy auch bescheid gesagt, aber er glaubt halt nicht das der was macht,
weil die Verlobung Heiligabend stattfinden soll.“ „Ja, klar keine Frage. Ich
fliege zurück, bleib du hier. Deine Mutter wäre traurig, wenn du jetzt nicht
da wärst, wo du solange nicht hier warst!“ entgegnete Ashlee und glitt aus
dem bett und begann sich anzuziehen, doch Jay zog sie zurück: „Ich will
Weihnachten aber nicht ohne dich verbringen.“ Sagte er dann leise und sah sie
an. „Buchst du mir bitte ein Ticket?“ Ashlee war gerade dabei ihre Tasche
wieder einzupacken, ausgenommen der Geschenke für Jays Familie. Jay seufzte:
„ich habe schon zwei Tickets zurück gebucht, aber habe nur noch welche um 16
Uhr bekommen!“ „Du musst nicht mit zurückfliegen, Chaya wäre nur
deprimiert wenn sie dann auch noch ein Pärchen vor der Nase hat.“ Meinte
Ashlee und legte ein paar Wäschestücke zusammen. „Du wei0t aber auch, dass
sie sich eher von mir beruhigen lässt als von dir. Außerdem will ich
Weihnachten mit dir verbringen!“ beharrte Jay trotzig. Ashlee hielt in der
Bewegung inne: „und was ist mit deiner Familie? Sie haben dich solange nicht
gesehen…“ warf sie dann ein. Jay schüttelte den Kopf: „Mum wird das
verstehen, sie kennt Chaya und weiß das sie mir genauso viel bedeutet wie
Yasmin. Sie wird es verstehen glaub mir! Außerdem wird sie sich dran gewöhnen
müssen, dass ich Weihnachten demnächst nicht mehr Zuhause bin!“ mit diesen
Worten gab er Ashlee einen Kuss und zog sie wieder zu sich ins Bett. „wir
beide fliegen nachher zusammen, aus basta! Ende im Gelände! Darüber diskutiere
ich mit dir auch nicht mehr!“ er gähnte und im nächsten Moment war er
eingeschlafen, Ashlee ganz fest im Arm haltend. Diese seufzte leise: „Wenn du
meinst Schatz!“
Izzy hatte auf dem Flug vielleicht 3 Stunden geschlafen, wenn überhaupt. Die
Filme an Board interessierten ihn nicht wirklich. Am Anfang hatte er noch an
seinem Laptop gearbeitet, hatte das aber nach 2 weiteren Stunden aufgegeben. Er
konnte sich eh nicht richtig konzentrieren.
Er kramte in seinem Rucksack und stutzte mit einem Mal als er etwas kleines
silbernes heraus fischte, einen MP3 Player dessen Display gerade blau
aufleuchtete: >Wie um alles in der Welt kam Chayas MP3 Player in seinen
Rucksack?< Izzy überlegte einen Augenblick und zögerte dann nicht lange. Was
Musik anging hatten er und Chaya oft einen ähnlichen Geschmack, obwohl sie ab
und zu auch in sehr drastische Gegensätze abdrifteten. Eine Gemeinsamkeit war
beispielsweise die Vorliebe für Backstreet Boys. Er hatte noch am ersten
treffen erfahren, dass sie Fan war seit sie 13 war. Witzigerweise hörte sie im
Kontrast dazu liebend gerne Evanescence, Linkin Park und Trance. Eine sehr
ungewöhnliche Mischung. Aber sie war nun mal sehr Musikbegeistert und
interessierte sich auch für Musik aus anderen Ländern. Es gab sogar eine Zeit,
da hörte sie nur Japanischen Pop und wurde dafür von den Jungs dauernd
aufgezogen. Er selber war da der schlimmste. Aber es hatte ihr nichts
ausgemacht. Sie stand dazu.
Sein Blick glitt zu seiner Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann würde sie wieder
bei ihm sein. Doch diese Minuten zogen sich wie Stunden, er zählte schier die
Sekunden. Noch eine halbe Stunde dann würde er sie endlich wieder bei sich
haben, ihr wieder in die Augen sehen können. Er sah auf die Anzeige des
Fliegers, wo die Höhe stetig sank. Doch das dauerte einfach viel zu lange.
Warum war diese verflixte halbe Stunde nicht schon um? Er wollte sie endlich
wieder haben, er bereute zwar nicht in die Staaten geflogen zu sein, da er seine
Familie und Freunde gesehen hatte, aber er bereute mit der falschen Frau
geflogen zu sein. Sicherer den je wusste er, dass er Chaya hätte mitnehmen
sollen. Endlich setzten die Räder des Jumbo-Jets mit einem sanften Ruck auf
der Landebahn auf. Noch vor Erreichen der endgültigen Ausgangsposition löste
er den Sicherheitsgurt und schnappte sich seinen Rucksack. Sekundenbruchteile
bevor die Ansage des Piloten über die Boxen ging und noch während alle anderen
sich erhoben, schlüpfte er aus der Sitzreihe und hetzte zum Ausgang, solange
die meisten Leute ihr Handgepäck noch nicht herunterholten. Dennoch musste er
sich seinen Weg bereits an einigen vorbei bahnen. Die Stewardess hatte gerade
erst die Tür geöffnet und schon stürmte der Amerikaner schier an ihr vorbei
durch den Gang, immer Richtung Gepäckausgabe. Er hoffte gerade inständig, dass
er sein Gepäck relativ schnell bekommen würde, da er erst ziemlich spät
eingecheckt hatte. Ungeduldig tigerte er vor dem Gepäckband auf und ab,
schaute immer noch auf seine Uhr. Von hier würde er noch knapp 15 Minuten bis
zu ihrer Wohnung brauchen, wenn denn das verflixte Gepäck sich endlich dazu
entscheiden könnte zu kommen. Er verfluchte die Fluggesellschaft und seine
Angestellten im Stillen, wieso brauchten die immer solange wenn man es eilig
hatte?! „Izzy?“ eine leise Jungenstimme ließ den Amerikaner aufsehen. Vor
ihm stand ein 10 jähriger Junge, der sich verschüchtert an die Hand einer 16
jährigen Rothaarigen klammerte. Izzys Blick ging unweigerlich über ihr Gesicht
und er wusste innerhalb von Sekundenbruchteilen, dass sie Chris gefallen hätte.
Das war die Art von Mädchen für die der Deutsche sehr viel übrig hatte.
Allerdings schien sie eher gestresst. Sein Blick ging zu dem Jungen, der sich
nach wie vor an ihr festhielt. Und in diesem Moment musste er lächeln, dass
erinnerte ihn so furchtbar an Jason, Chayas ältesten Neffen und die erste
Begegnung:
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
„Du bleibst jetzt hier und wartest bis ich dich hole, er stirbt mir sonst. Ich
mein, du bist sein großes Vorbild, der an seinen Wänden hängt und wenn du
ganz plötzlich und unvorbereitet vor ihm stehst, wird er mir sterben. Ich
wollte meinen Neffen schon noch etwas behalten. Also ganz langsam!“ sie
grinste. Izzy hockte vor ihr auf der rot gemusterten Couch und hatte die Arme um
ihre Taille geschlungen, während er zu ihr aufsah. Er war schon öfter hier
gewesen, doch noch nie hatte er irgendwen aus ihrer Familie kennen gelernt. Er
wusste, dass Chayas Neffe zu seinen Fans zählte, immerhin stauchte sie ihn
dafür regelmäßig zusammen, da der 11jährige alles von ihm imitierte und sich
dauernd verletzte.
Izzy grinste sie gerade an: „Keine Sorge, wird schon gut gehen. Ich bin
nervöser als er, worauf du dich verlassen kannst. Immerhin beherrsche ich eure
Sprache nicht!“ Seine Finger kraulten gerade ihren Rücken. Chaya grinste ihn
von oben herab an und streichelte seinen Nacken: „Keine Sorge, er beherrscht
deine Sprache auch nicht! Also habt ihr was gemeinsam!“ dann ließ sie ihn
los, wandte sich aus seinem Griff: „Also du wartest hier und bewegst dich
nicht einen Millimeter, klar?!“ fragte sie, während sie sich in der Tür
noch mal umdrehte. Izzy strahlte sie an: „Alles klar“! er salutierte wie
auf Befehl, was sie zum Lachen veranlasste. Dann war sie aus dem Raum und hinter
ihr fiel die Tür zu.
Izzy blieb allein zurück.
„Jasi?“ Die Blondine steckte den Kopf in ihr eigenes Zimmer. Ein 11jähriger
Junge saß auf dem Schreibtischstuhl vor dem Fernseher und war am Playstation
zocken. Als ihre Stimme erklang, drehte er sich um und musterte sie aus braunen
aufgeweckten Augen: „was denn Chaya?“ Sie betrat das Zimmer, lief am bett
vorbei und auf ihn zu. Als sie ihn erreichte blieb sie stehen. „Schatz, ich
hab Besuch bekommen und ich möchte ihn dir vorstellen. Aber du musst mir
versprechen ganz ruhig zu bleiben, okay?“ sie sah ihn fragend an. Sie kannte
ihren Neffen gut genug um zu wissen, dass er voll ausflippen würde. Jason sah
sie an: „Wen denn? Ashlee? Nine? Mona? Jack? Tank oder wen??“ Chaya
schüttelte den Kopf: „niemand von denen. Ein Freund von mir. Kommst du?“
sie hielt ihm ihre Hand hin. Jason musterte sie: „Okay!“ er griff nach ihrer
Hand und ließ sich vom Stuhl ziehen. Chaya ging voraus, Jason tapste unsicher
hinter ihr her. Er gehörte zu der Art von Jungen, die am Anfang immer
zurückhaltend waren und dann auftauten. Sie lief über den Flur und blieb
direkt vor der Tür des Gästezimmers stehen: „bereit?“ sie sah ihren Neffen
an und wuschelte ihm kurz liebevoll über den Kopf. Jason sah sie verwirrt an:
„Warum sollte ich nicht bereit sein!“ Chaya grinste: „Vergiss es, na dann
komm!“ sie öffnete die Tür leise und ging voraus in das Zimmer.
Als Jason nach ihr den Raum betrat und an seiner Tante vorbei sah wurde er
blass. Chaya nahm ihn in die Arme und stellte sich hinter ihn: „Jason das ist
Izzy, Izzy das ist Jason!“ sagte sie dann ruhig. Der Amerikaner gab ein
schlichtes: „Hi Jason!“ von sich. Chaya spürte wie Jasons Hände sich
gerade in ihre Arme krallten. „Alles okay Schatz?“ fragte sie besorgt. Sie
rechnete gerade damit, dass er gleich umfallen würde. Schließlich fühlte sie
ein zupfen an ihrem Ärmel das von Jason ausging: Sie beugte sich zu ihm runter:
„Chaya, ich träume. Izzy von US5 sitzt auf unserem Sofa und grinst mich
an!“ flüsterte der Junge geschockt und starrte Izzy immer noch an. Chaya
musste leicht lachen. „Nein, Schatz. Du träumst nicht. Izzy ist tatsächlich
da!“ sagte sie dann. Jason war immer noch sichtlich geschockt: „Was macht
der hier?“ fragte er dann vorsichtig. Chaya grinste: „frag ihn das
selber?!“ Jason sah sie jetzt aus unsicheren Augen an: „was heißt das denn
übersetzt? Der versteht doch nur englisch!“ fragte er dann zögernd. Chaya
grinste und übersetzte ihm die Frage, allerdings schob sie Jason systematisch
in Izzys Nähe. Der Jungs sprach gehorsam die Worte nach die Chaya ihm vorgesagt
hatte, danach sah er unsicher zwischen seiner Tante und Izzy hin und her. Der
Amerikaner lächelte: „was ich hier mache? Deine Tante besuchen und meinen
größten Fan kennen lernen!“ Jason sah nun wieder zu Chaya: „was hat er
gesagt?“ Chaya lachte und gab die Worte ihres besten Freundes gehorsam wieder.
Nach und nach näherte sich sowohl der Junge als auch Izzy an, letztendlich
endete es darin das die beiden den ganzen Nachmittag am toben waren und Chaya
still daneben saß und übersetzte, wenn man sie ansprach.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Izzy grinste, er konnte sich noch gut erinnern. Er ging in die Knie und sah den
Jungen an: „Hi, ich bin Izzy und du?“ fragte er freundlich und hielt dem
jungen die Hand hin. Im Gegensatz zu der Begegnung mit Jason, war inzwischen der
Deutschen Sprache relativ mächtig. Der Junge sah ihn an: „Eric!“ sagte er
dann leise und streckte die Hand aus. „Hi Eric, was liegt an?“ er blieb
immer noch freundlich, obwohl sein Blick immer wieder zur Uhr huschte und im
Wechsel zum Gepäckband. „Darf…darf…ich ein Foto mit dir machen?“ er
versteckte sich schon wieder halb bei seiner Begleitung. Izzy lächelte:
„Klar, komm her Kumpel!“ und mit diesen Worten zog er den überraschten
Jungen zu sich. Das Mädchen atmete erleichtert auf und knipste ein paar Bilder.
Dann stand Izzy auf, unterschrieb dem Jungen noch sein Buch und lächelte:
„Ich muss jetzt echt gehen.“ Eric lächelte und rannte mit einem Mal los zu
seiner Mutter: „Mami, Mami. Ich hab ein Foto mit Izzy von US5“ Izzy seufzte,
jetzt würden gleich lauter Fans auftauchen und dann würde er gar nicht mehr
wegkommen. Das Mädchen stand immer noch vor ihm, sie lächelte. Allerdings ein
trauriges Lächeln: „Danke. Du hast meinen Bruder wirklich glücklich gemacht.
Das ist nämlich das letzte Weihnachten was er feiert: Eric wird bald sterben,
er ist unheilbar krank und sein großer Wunsch war es euch mal zu treffen.“
Sie hatte Tränen in den Augen. Izzy schluckte und sein Blick glitt zu dem
strahlenden Jungen. „Warte kurz!“ sagte er und führte ein kurzes
Telefonat. „Wie heißt dein Bruder?“ fragte er das Mädchen zwischen durch.
„Eric Baumann!“ antwortete das Mädchen. „Wie heißt du? Und wie lautet
eure Anschrift??“ fragte Izzy weiter. Sie schaute verwirrt, worauf er nur
beruhigend lächelte. Schließlich nickte sie: „Ja tun wir. Ich heiße
Susanne!“ danach nannte sie ihm ihre Anschrift.
Nach einem weiterem Moment legte er auf und sah sie an: „ Ihr bekommt in den
nächsten tagen Backstagekarten für das Berlinkonzert. Wir möchten euch gerne
sehen. Ich weiß, dass die anderen einen so tapferen jungen wie Eric gerne
kennen lernen würden. Du hast vielleicht auch einen angenehmen Abend, denn ich
denke mir du warst auch länger nicht aus. Fröhliche Weihnachten!“ er nahm
das überraschte Mädchen kurz in den Arm. Dann entdeckte er sein Gepäck
welches nun auf dem Gepäckband erschien. „Ich muss jetzt gehen. Bye!“ mit
diesen Worten schnappte er sich seine Taschen und flitzte zum nächsten
Taxi-Stand.
Noch während der Fahrt beschäftigte ihn diese Sache, wurde dann aber
irgendwann von dem Gedanken an Chaya verdrängt. Das Taxi hielt vor der US5 WG.
Izzy zahlte, stieg aus. Er nahm seinen Koffer öffnete die Tür und lief hoch.
Heute waren keine Fans hier. Kein Wunder schließlich war ja auch Weihnachten
und offiziell war niemand von ihnen hier. Auf der Fahrt hierher war ihm
eingefallen, dass er zuerst hierher musste um Ashlees Wohnungsschlüssel zu
holen. Oben angekommen schleifte er seinen Koffer in sein Zimmer und holte eine
Sporttasche vom Schrank in welche er ein paar Klamotten aus dem Koffer stopfte.
Er konnte ja schlecht bei Chaya mit einem ganzen Koffer auftauchten, außerdem
war der zu klobig. Die Tasche war in weniger als 5 Minuten umgepackt und Izzy
suchte kurzzeitig nach Ashlees Schlüssel bis ihm einfiel, dass dieser immer am
Schlüsselbrett hing. Er nahm sich seine Tasche, ließ alles Weitere achtlos
stehen und war auch schon aus der Tür, aber nicht ohne sich Ashlees Schlüssel
zu nehmen. Er lief im Eiltempo die Treppe hinunter über die Straße, inzwischen
hatte es begonnen in dicken fetten Flocken zu schneien. Die 5 Straßen ließ er
schnell hinter sich. Je näher er sich dem Haus näherte, desto mehr begann sein
Herz vor Vorfreude zu klopfen.
Er öffnete die Tür und lief die Treppe hoch, schon von unten konnte er das
verzweifelte Weinen des Babys hören…
Chaya hatte Nick auf dem Arm. Der kleine weinte seit heute Morgen um 6
unaufhörlich. Die Blondine hatte alles versucht. Mit ihm gespielt, kalten Brei,
Brotstückchen, neue Windel, Beißring, singen… alles - es half nichts. Es war
unlängst Zeit für seinen Mittagsschlaf, das Baby war völlig übermüdet von
ihr gar nicht zu sprechen. Aber er wollte nicht schlafen. Er weinte nur noch
schlimmer, wenn sie ihn vom Arm nahm. Chaya hatte nun schon aus lauter
Verzweiflung zu etwas gegriffen, was sie sonst vermied. Sie wusste es
funktionierte gewöhnlich zwar, aber sie wollte es nicht, weil das Kind sich
nicht dran gewöhnen sollte. Der Kleine weinte inzwischen so sehr, dass sie kurz
überlegt hatte doch Izzy anzurufen, hatte es dann aber wieder verworfen und
stattdessen diverse Videos rausgekramt, die sie zu Beginn von US5 aufgenommen
hatte. Als sie noch zeit hatte. Sie hatte damals wirklich immer sehr genau
darauf geachtet alles aufzunehmen. So fühlte sie sich den Jungs näher wenn sie
nicht da waren. Später waren dann Privataufnahmen von Chris dazu gekommen, der
inzwischen auch seine Vorliebe für Videokameras entdeckt hatte. Auf eine Bitte
hin existierte sogar ein komplettes Video von Izzy, was Chris einst für Jason
und die Kids aufgenommen hatte
Doch es half nichts. Nicky schluchzte und weinte, seine Finger griffen grob in
das schwarze Sweatshirt von Izzy, dass Chaya damals doch nicht zurück gebracht
hatte. Sie hatte es vorhin übergezogen in der Hoffnung der vertraute Geruch
könnte das Kind beruhigen. Doch dieser Trick schien nicht zu klappen. Dicke
Tränen liefen die Wangen des Babys hinunter: „Sch…Nicky…schon gut!“ sie
streichelte den rücken des Säuglings während dieser zum Bildschirm schaute,
wo Izzy gerade sprach und nun noch mehr weinte. Er streckte die Ärmchen zum
Bildschirm aus und zappelte, weinte, brüllte schließlich vor Schmerzen und
Zorn. „Schatz…ich weiß…das tut weh…ich weiß es Maus!“ sie drückte
ihren Neffen an sich, ihr Blick suchte den Bildschirm. „Ich weiß Schatz. Ich
weiß, du willst zu ihm, aber das geht nicht… Izzy ist weit weg, weißt du“
Nick weinte und zappelte noch mehr, während sich eine seiner Hände krampfhaft
in ihre Schulter grub und dicke Tränen abermals seine Wangen runter liefen.
Chaya wischte behutsam die Tränen weg, drückte ihm ein Küsschen auf die
Stirn. „ich weiß, dass er dir fehlt. Mir auch, glaub mir.“ Flüsterte sie
leise und hatte nun ebenfalls Tränen in den Augen. Zu sehr schmerzte die
Erinnerung welcher Tag heute war und was er heute tun würde, sie hatte ihn
verloren. Ein für alle mal. Sie bemühte sich die Tränen zu unterdrücken.
Kinder spürten Unruhe.. >und wie er mir fehlt. Izzy, warum bist du nicht hier?
Ich brauche dich… so sehr< fügte sie in Gedanken hinzu und beobachtete den
Bildschirm. Nick weinte immer noch, er warf den Kopf hin und her. Mit einem Mal
registrierte sie wie der kleine ruhiger wurde und nur noch leicht wimmerte,
seine kleinen Fingerchen gruben sich in den schwarzen Stoff des Sweatshirts und
er starrte über ihre Schulter weg zur Tür. Chaya war erleichtert, wenigstens
eine kleine Ruhepause. Die aber wie sie wusste nicht von langer Dauer sein
würde. Mit einem Mal begann Nick wie wild auf ihrem Arm zu zappeln. Die letzte
dicke Krokodilsträne lief seine Wange runter und versiegte. Sie hörte hinter
sich etwas rascheln und dann ein Klappern, das wie ein Schlüssel klang. „Hey,
ihr beiden!“ erklang es mit einem Mal hinter ihr, was Nick zum lachen
veranlasste.> Diese Stimme! Nein das kann nicht sein. Das ist nicht möglich.
Er ist in Amerika. Das geht unmöglich. Meine völlig überreizten und
ermüdeten Sinne spielen mir gerade einen fiesen Streich!< dachte sie und begann
zu zittern.. Unsicher stand sie da, umklammerte das Kind und traute nicht sich
umzudrehen. Traute sich nicht aus Angst ihr größter Wunsch, könnte wie eine
Seifenblase zerplatzen. Das würde sie nicht ertragen. Jemand trat hinter sie,
drehte sie jetzt leicht zu sich um. Als sie den Kopf hob, sah sie ihm direkt ins
Gesicht. Seine Augen strahlten sie an. Die gleiche Ruhe, signalisierten Wärme
und Geborgenheit, signalisierten Vertrauen.. Ihr Traum erfühlte sich gerade und
er fühlte sich verdammt echt an, dennoch traute sie sich noch immer nicht. Er
könnte ja immer noch zerplatzen, sich als grausamen Streich ihrer übermüdeten
Sinne entpuppen. Nick zappelte wie wild. Izzy streckte die Arme aus: „na komm
mal her, mein kleiner. Du kannst deiner Tante doch nicht solche Schwierigkeiten
machen!“ sagte er leise und nahm das Kind von Chayas Arm. Augenblicklich
begann Nick vor Freude zu glucksen und seine Ärmchen umschlangen Izzy
glücklich, welcher Chaya gerade ansah. Die Blondine kämpfte gerade verzweifelt
mit ihrer Fassung. >Das durfte doch alles nicht wahr sein. Das ging doch gar
nicht! Er konnte doch nicht hier sein, nein das war unmöglich! Er war weit weg,
bei Carly.<
Wie als Beweis hob Izzy die Hand und streichelte sanft ihre Wange, in welche sie
sich fast schon schutzsuchend schmiegte: „Es wird alles gut Engel, ich bin ja
jetzt da!“ er lächelte beruhigend und just in diesem Moment warf sie sich
schluchzend in seine Arme. Ihre Finger krallten sich in den Stoff seines
Pullovers, ihr ganzer Körper bebte. Ihre Tränen fielen auf den Stoff und
färbten ihn an jener Stelle dunkel. Er umschlang sie mit dem freien Arm und
drückte sie an sich, sagte eine ganze Zeit gar nichts. Nick lachte und klopfte
mit seinen Patschhändchen abwechselnd auf Izzys Brustkorb und dem Kopf seiner
Tante umher.
Nach einigen Minuten schien sie sich zu fassen: „Oh mein Gott…“ sie
schniefte immer noch und wischte gerade die letzte Tränen weg. Vorsichtig trat
sie zwei Schritte zurück. „was um aller Welt machst du hier?“ sie schien es
immer noch nicht fassen zu können. Er lächelte: „Du brauchst mich und da bin
ich!“ sagte er schlicht und lächelte sie an. Sein Herz klopfte so schnell wie
vorhin als er die Tür geöffnet hatte. „Aber….aber…was ist mit deiner
Familie und Carly? Es ist Weihnachten?“ sie sah ihn immer noch fassungslos an
und ihre Augen schauten verwirrt zu ihm auf. Izzy lächelte: „Das passt schon
alles, glaub mir!“ mit diesen Worten verschwand er im Gästezimmer, wo das
Kinderbett stand. Er legte Nick hin und Chaya erwartete das übliche wütende
Gebrüll, doch es geschah nichts. Izzy kam nach 5 Minuten wieder: „Er
schläft jetzt!“ dann nahm er sie bei der Hand und ging mit ihr zum Sofa. Er
zog die Schuhe aus, krabbelte auf die ausgeklappte Sitzecke und faltete die
Decke auseinander. Izzy streckte den Arm aus: „komm her, Süße!“ es war
eine deutliche Aufforderung. Unsicher krabbelte sie zu ihm aufs Sofa, blieb
allerdings neben ihm sitzen. Izzy zog sie zu sich. Unsicher legte sie ihren
Kopf auf seinen Brustkorb, während ihre Hand auf seinem Bauch lag. Sie konnte
das immer noch nicht fassen, das war nur ein Traum. Izzy breitete die Decke
weiter aus, so dass Chaya eingehüllt war. Dann kraulte er ihren Kopf, welcher
auf seinem Brustkorb lag. Das blonde Haar durchfloss seidig seine Finger. Der
vertraute Geruch, der von ihr ausging erfasste ihn. Sie roch immer nach einer
Mischung aus Kälte und Lilien. Aber witziger Weise strahlte sie dennoch immer
Wärme aus. Er holte Luft atmete ein: Diesen Geruch würde er unter tausenden
wieder erkennen. Wie sehr hatte ihm das gefehlt. Chayas Blick ging zu ihm
hoch: „er schläft. Das erste Mal seit 4 tagen das er ohne weinen
einschläft.“ Flüsterte sie leise und ihre Finger streichelten sanft Izzys
Bauch. „Das ist doch gut. Du solltest auch schlafen, Schatz!“ sagte er leise
lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie schüttelte den Kopf: „ich
will nicht!“ ihre Stimme klang entschieden und langsam wurde ihr warm, sie
sah aus dem Fenster wo Schneeflocken tanzten. Das war ein Wunder, ein echtes
Weihnachtswunder. „und warum nicht? Engel Du bist todmüde und erschöpft!“
erwiderte er und kraulte sie weiter. Sie schwieg einen Moment: „Ich hab Angst,
dass wenn ich einschlafe und wieder aufwachse, du nicht mehr da bist und das
alles nur ein Traum war!“ sagte sie schlicht und schmiegte sich an ihn. Sie
versuchte den Moment festzuhalten, nicht loszulassen. Immerhin konnte es ja doch
nur ein Traum sein. Izzy lachte leicht: „nein, ich gehe nicht mehr weg.Wenn du
aufwachst werde ich nach wie vor hier sein!“ ein angenehmes Kribbeln durchfuhr
sie. Seine Finger die sie beruhigend kraulten, die angenehme Wärme, der
vertraute Geruch, ihre Lider wurden schwer: „Wirklich? Versprichst du es?“
fragte sie und war bereits dabei gegen ihren Willen ins Land der Träume
einzutauchen. Morpheus forderte eben doch seinen Tribut. „Ja, ich verspreche
es dir. Wenn du aufwachst werde ich noch hier sein!“ doch das hörte sie
längst nicht mehr. Chaya war in seinen Armen eingeschlafen.
Grelles Licht blendete sie, wieso war es so kühl? Sie fror nicht, aber vorhin
war es wärmer gewesen?! Vorsichtig tastete ihre Hand nach links, wo er gewesen
war, doch erspürte nichts außer der Decke. Sie riss die Augen auf, es dauerte
einen Augenblick bis das Bild klar wurde. Schlaftrunken sah sie sich um. Nichts.
Er war nicht da, nichts zeugte von seiner Anwesenheit. Also hatte sie das alles
doch nur geträumt. Sie stand auf. Das war alles so echt, so real. Das konnte
sie unmöglich geträumt haben. Sie weigerte sich zu glauben, dass es ein Traum
war. Doch langsam begriff sie, dass er nicht hier war, die Realität anders
aussah und dennoch drängte es in ihr danach weiter daran zu glauben. Noch
einmal sah sie auf die couch zurück, wo er vorhin bei ihr gewesen war,,
zumindest hatte sie das geglaubt. „Izzy?“ sein name kam nur als ein leises
flüstern über ihre Lippen, immerhin schlief Nick ja. >Seit wann eigentlich? <
Sie wusste es nicht. Sie spürte nur, dass ihr Körper dankbar für den Schlaf
war und dennoch zog sich ihr Herz gerade krampfartig zusammen. Ihr Körper hatte
ihr etwas suggestiert was sie sich so sehnlichst wünschte und das aus purer
Erschöpfung. Sie lief auf Socken durch en Flur. Plötzlich ging die Tür zu
ihrem Schlafzimmer auf und sie wäre fast einen Schritt zurück gewichen. Da
stand er, er war tatsächlich da. Er sah sie überrascht an: „Du bist schon
wach?“
Sie fasste sich, brachte ihr Herz dazu nicht mehr auswandern zu wollen, dennoch
klopfte es wie wild. Chaya nickte: „ich konnte nicht mehr schlafen und du, du
warst plötzlich weg. Ich hab schon befürchtet ich spinne!“ sagte sie leise
und verschlafen. Izzy lächelte, kam auf sie zu: „Nein, du hast so friedlich
geschlafen als ich aufgewacht bin, da wollte ich dich nicht wecken. Ich bin dann
duschen gegangen und habe meine Sachen in dein Zimmer gebracht. Ich wollte dich
einfach nicht wecken, tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe…“ sagte er
sanft. Chaya sah ihn an, die Unsicherheit kehrte zurück: „Wie lange habe ich
geschlafen?“
Izzy sah kurz auf die Uhr. „ich bin um 11:00Uhr hier angekommen. Jetzt haben
wir es kurz vor 17 Uhr. 6 Stunden!!“ stellte er dann fest. „Ich hab
geschlafen wie ein Stein!“ erwiderte die Blondine und streckte sich.
„Schläft Nicky noch?“ fragte sie dann. Izzy nickte: „ich wollte ihn
ohnehin wecken, sonst schläft er nachher nicht. 0Wir können noch etwas
rausgehen, es schneit und frische Luft macht hungrig und schläfrig. Dann kann
er nachher bald wieder ins Bett und wir haben ein bisschen Zeit für uns!“ mit
diesen Worten betrat er das Gästezimmer und weckte Nicky vorsichtig. Er kam mit
dem Kind auf dem Arm zurück. Das Baby rieb sich die Augen und schaute
verschlafen, lachte aber. Etwas das typisch für Nick war. Er war nun mal ein
fröhliches Kind. „Ich stelle nur eben etwas Brei für ihn kalt. Wärst du so
lieb und wickelst ihn?“ fragte Chaya und verschwand in die Küche. „Kein
Problem!“ Izzy ging zurück in das Gästezimmer legte Nicky auf das Bett und
nahm die Wickeltasche. Wie selbstverständlich wickelte er den Jungen. Chaya
erschien kurz darauf lächelnd in der Tür: „Du bist wirklich gut!“ stellte
sie dann fest. Izzy wandte ihr kurz den Kopf zu, nachdem er die neue Windel
zugeklebt hatte: „Ich hab ja auch die beste Lehrerin gehabt.“ Sagte er und
zwinkerte ihr zu. „Ach was, die meisten Kerle ekeln sich davor und du? Du
machst das als würdest du das jeden Tag tun!“ Der Sänger zog Nick gerade die
Strumpfhose und Hose wieder an: „Ekeln warum? Ich sehe dass als Übung für
meine eigenen Kinder die ich später mal habe. Da kann ich mich ja auch nicht
vor drücken und alles meine Frau machen lassen!“ entgegnete er und setzte
Nick auf, der vergnügt an seinen Dogtags zerrte.. Chaya lächelte als sie das
sah „Du wirst mal ein wahnsinnig guter Daddy, da bin ich sicher. Kinder lieben
dich!“ Izzy griff nach der Jacke und Mütze des kleinen sowie Schal und
Handschuhen: „Kinder machen ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Heißt
es nicht so?“ er band nick seinen Schal um und setzte ihm die Mütze auf.
Chaya lachte: „Woher hast du das denn?“ „das hat Chris Mikel neulich an
den Kopf geknallt als er mitbekommen hat, dass er wieder mal nen One - Night -
Stand ohne Gummi hatte!“ erwiderte Izzy und schloss grad Nicks Jacke. Chaya
seufzte: „Gott bewahre, irgendwann rennen hier mehr kleine Mikels rum als die
Welt vertragen und gebrauchen kann. Oder er fängt sich irgendwann was richtig
Böses ein! Der Kerl denkt einfach nicht nach, wenn der scharf ist. Aber Chris
hat Recht. Sex haben ist einfach, aber bedeutet eigentlich auch Verantwortung.
Nicht nur sich selbst gegenüber sondern auch dem Partner. Kinder zu haben und
zu erziehen ist eine noch größere Verantwortung, weil die haben keine Wahl!“
Izzy nahm Nick auf den Arm: „Willst du eigentlich mal Kinder haben?“ fragte
er und folgte ihr zur Garderobe, wo sie in ihre Jacke glitt. „ Keine Ahnung,
kommt drauf an. Ich glaube kaum das ich eine gute Mutter wäre, ich hätte Angst
so wie meine Eltern zu werden, ich hätte Angst der Verantwortung nicht
gewachsen zu sein oder dem Kind nichts Vermitteln zu können. Ich mag Kinder
aber ich bin selbst noch nicht erwachsen glaube ich…“ sagte sie ernst,
wickelte sich ihren Schal um, schloss ihre Jacke und zog ihre Handschuhe an.
Izzy gab ihr Nick und schlüpfte dann ebenfalls in seine Sachen: „ach was, ich
kenne dich Chaya. Ich glaube du wärst eine sehr gute Mutter. Du bist sehr
geduldig und liebevoll, strahlst sehr viel Ruhe und Gelassenheit aus.“ Sie
lachte: „Das haben wir vorhin gesehen Izzy, wenn es ernst wird und ich das
auswendig gelernte Programm nicht mehr anwenden kann, war es das!“ sagte sie
ernst. Er zog genau wie sie seine Schuhe an und nahm Nick wieder: „Du warst
fertig mit den nerven und übermüdet Du bist sehr fürsorglich, du bräuchtest
dann nur den richtigen Partner an deiner Seite!“
„Das außerdem. Ich brauch sowieso jemanden der mir ab und zu sagt wo es lang
geht, sonst tanz ich dem kerl auf der Nase rum. Außerdem langweilt es mich
sonst. Und ein Kind brauch immer beide Eltern, soviel dazu!“ sie griff nach
Portemonnaie und Schlüssel. Izzy öffnete die Tür: „Steht der Kinderwagen
unten?“ fragte er. Chaya nickte: „im Hauseingang.“ „Gut!“ Izzy nahm
ihre Hand und lief die Treppen runter. Chaya konnte gerade noch die Tür
schließen ehe er sie wegzog. Noch immer fragte sie sich was er hier zu suchen
hatte. Warum er nicht zuhause war, nicht mit Carly seine Verlobung feierte. Sie
verstand es nicht, traute sich aber auch nicht zu fragen aus Angst vor der
Antwort. Unten angekommen, setzte er den kleinen in den Kinderwagen und deckte
ihn richtig zu ehe er das Visier hochklappte, damit Nick nicht soviel Schnee
abbekam. Draußen dämmerte es bereits. Chaya öffnete die Tür und Izzy schob
den Kinderwagen raus. Außerhalb des Hauses empfing sie eisige Kälte und der
Wind wehte die Schneeflocken unbarmherzig umher. Ließ sie wild tanzen. In den
Fenstern leuchteten bereits die Lichter und warfen ein warmes goldenes Licht
nach draußen. Kaum das die Tür hinter ihnen zu gefallen war schloß Chaya zu
ihm auf. Sie lief direkt neben Izzy her, der den Kinderwagen schob und sich
umsah. Er lächelte, legte ihr wie selbstverständlich einen Arm um die
Schultern: „und um ein haar hätte ich das verpasst!“ stellte er dann fest.
Sie schmiegte sich an ihn. Chaya war glücklich. Sie war dankbar dafür ihn
jetzt bei sich zu haben. Dennoch fasste sie sich ein Herz: „Was machst du
eigentlich hier? Du müsstest jetzt im warmen Kalifornien sein und stattdessen
bist du lieber im kalten Deutschland.“ Izzy sah sie von der Seite an, er
lächelte: „Du brauchst mich und da bin ich. Und manchmal muss man neue
Erfahrungen machen.“ Nick quietschte wie als Antwort aus dem Kinderwagen
heraus. „Und was ist mit deiner Mutter und Carly? Deiner Familie?“ sie war
verunsichert, nachher wäre Carly noch wütender auf sie.
Izzy war immer noch bester Dinge: „meine Familie versteht das. Meine Mum hat
immer gesagt, ich soll das tun was richtig für mich ist. Man lebt schließlich
nur einmal. Tja und meine Familie versteht das, ich hab sie ja gesehen, wenn
auch nur kurz. Tja und Carly. Carly und ich….“ Er suchte nach den richtigen
Worten. „Wir sind zu der Übereinstimmung gekommen, dass wir Weihnachten
besser getrennt feiern.“ Sagte er dann. Chaya sah ihn an und er spürte
deutlich, dass sie ihn nicht weiter fragen würde. Nicht wenn er es nicht
wollte. Eine Eigenschaft die er so sehr an ihr zu schätzen gelernt hatte. Sie
wusste immer ganz genau, wann sie nicht fragen sollte oder wann es richtig war
am Ball zu bleiben. „hey schau mal…“ er deutete auf ein Pärchen, das
sich in einiger Entfernung gerade in den Armen lag. Chaya folgte seiner Geste
und lächelte: „da gibt es wohl gerade die Versöhnung nach dem
Vorweihnachtlichen Frust!“ stellte sie fest als sie beobachtete wie der Typ
seine Freundin zärtlich küsste. Sie blieb stehen: „warte mal Izzy!“ er
hielt inne, sah sie an. „Was denn?“ Sie lief um den Wagen rum und packte
Nick wieder richtig ein, der vergnügt quietschend versuchte die Schneeflocken
einzufangen. „Schon erledigt!“ sagte sie dann. Doch Izzy rührte sich nicht.
Er beobachtete eine Weile die Umgebung. Chaya stand immer noch an ihrem Platz
und wartete geduldig darauf, dass er etwas sagte. Doch er schwieg. Sie standen
sich so eine Ganze Zeit gegenüber, eine große Schneeflocke sank leise hinab
und blieb in Chayas Pony hängen. „Moment!“ Izzy legte die Bremse am
Kinderwagen um, dass dieser nicht wegrollen konnte und trat dann vor sie.
Vorsichtig streckte er die Hand aus und fischte die Flocke aus dem blonden
Haar, sie blieb noch einen Augenblick auf seiner Hand liegen ehe sie schmolz.
Allerdings hatte er dafür gerade keinen Blick. In ihren Augen spiegelten sich
die umliegenden Lichter wieder und ließen sie strahlen. Ihre Wangen waren von
der Kälte leicht gerötet, während der Wind sanft mit ihren Haaren spielte.
Sie so leicht berührte als würde er sie liebevoll streicheln. Ihre Lippen
schimmerten in einem sanften rot und glänzten leicht feucht. Ein angenehmes
warmes Kribbeln machte sich in seiner Bauchgegend breit. Seine Fingerspitzen
fuhren sanft über ihre Wange hinweg hinunter zu ihren Lippen, malten den schön
geschwungenen Mund nach, der nach wie vor in sanftem rot erstrahlte. Seine Hand
strich wieder über ihre Wange, umfasste schließlich ihren Hinterkopf und zog
sie vorsichtig zu sich. Der Straßenlärm um sie herum verblasste, je näher er
kam. Er spürte ihren Atem auf seiner Haut prickeln, sah ihre Augen in einem
blau aufleuchten in dem er sich im nächsten Moment verlor. Sanft küsste er
sie, beinahe vorsichtig. Warum? Er hatte es doch schon so oft getan. Doch als
ihre Arme sich um seinen Hals legten, ihr Körper sich näher an seinen drängte
und sie es erwiderte, wusste er, dass es richtig war.
Als seine Finger ihren Mund berührten war es als würde alles in ihr
explodieren. Ihr ganzer Körper reagierte auf ihn, ob sie wollte oder nicht.
Während seine Finger ihre Lippen nachfuhren beobachtete sie ihn und kurzzeitig
sah sie etwas in seinen Augen aufleuchten, aber sie konnte es nicht deuten. Als
seine Hand ihren Kopf umschlang, wusste sie nicht was passieren würde und ihr
Herz klopfte zum zerspringen. Was hatte er vor? Doch je näher er ihr kam,
desto mehr drängte alles in ihr nach ihm. Der Augenblick als er sie küsste
blendete alles einen Moment aus. Sie spürte nur noch wie er sie an sich zog und
es war ihr recht, sie war nicht mehr fähig sich zu wehren und sie wollte es
auch nicht. Wenn es so sein sollte, dann wäre es so. Sie könnte sich hinterher
zumindest nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben. Chaya nahm erst wieder
etwas wahr als Nick laut quietschte. Sie löste sich und drehte den Kopf, genau
wie Izzy. Stellte dann aber fest, dass der Knirps es geschafft hatte eine
Schneeflocke zu fangen. Die allerdings gerade wieder schmolz.
Sie wandte Izzy wieder den Kopf zu, wagte aber nicht ihn anzusehen. Sie war rot
im Gesicht, das spürte sie und sie spürte auch, dass er sie ansah.
Izzy hob vorsichtig ihr Kinn an und sah sie an. Als sie ihm in die Augen
blickte, durchzuckte sie ein weiterer Blitz, der zu einem weiteren Kribbeln
wurde. Wärme stieg in ihr auf. Das war der gleiche Blick mit dem er Carly
früher angesehen hatte. Sie kannte ihn gut genug und doch war irgendetwas
anders. Er war tiefer, bedeutender. Er lächelte: „ich bin ein Trottel, ich
hätte es viel eher merken müssen!“ Sie sah ihn an, nun war sie enttarnt. Er
wusste es: „Kann sein. Die anderen meinen ja, ich denke nein. Es war gut
versteckt und du hattest anderes im kopf.“ Sagte sie dann leise.
Izzy sah sie an, seine Arme umschlangen noch immer ihre Taille, während seine
Hände auf ihrem Po ruhten. Er schüttelte den Kopf: „Die Zeichen waren
eindeutig, nur ich trottel wollte es nicht wahr haben. Das Kribbeln, die
Gedanken an dich, das carly unwichtiger wurde, dass mir deine Nähe gefehlt hat.
Jay hat ja gesagt, es sei offensichtlich, dass ich in dich verliebt bin, aber
ich trottel wollte es mir nicht eingestehen und auch auf die Gefahr hin, dass
ich jetzt alles kaputt gemacht habe. Ich will, dass du weißt. Das Du mehr als
nur meine beste Freundin bist!“ kaum hatte er das gesagt, sah er das sie
schluckte. Schließlich schüttelte sie nur stumm den Kopf: „Du hast nichts
falsch gemacht,Mein verhalten war dir ein Rätsel und ich denke ich bin dir eine
Antwort schuldig, warum das alles…“ Dann sah sie ihn an: „Der Grund
warum…ich damals gegangen bin. Warum, ich sie so sehr hasse. Warum die kleinen
wegen mir so sauer auf dich sind…“ sie machte eine Pause, holte Luft. Ihr
Herz klopfte zum zerspringen. Sie blickte ihn an, sah ihm direkt in die Augen.
Wenn sie es jetzt nicht tat, dann nie: „ Ich liebe dich seit dem ersten Moment
an dem wir uns begegnet sind!“ das kam so deutlich über ihre Lippen, dass es
keinen Zweifel zuließ, dass es so wahr.
Izzy sah sie einen Moment lang einfach nur an, er glaubte sich gerade verhört
zu haben. Nach seinem Geständnis hatte er mit Scherben gerechnet und nun stand
sie hier und sagte ihm das. Wieso hatte sie nicht viel eher was gesagt, warum?
Sie hätten es soviel einfacher haben können.
Hätten sie es wirklich gehabt? Nein, denn er hatte es ja nicht wahrhaben
wollen. Er hatte ja erst von ihr getrennt werden müssen um es zu begreifen.
Aber hatte das alles eine Chance, waren es diese Gefühle wert eine so innige
und tiefe Freundschaft aufs Spiel zu setzen? Was würde sein, wenn sie es nicht
schafften, würde dann alles Weitere auch in Scherben liegen? Konnten sie das
riskieren? Doch in dem Moment als er ihr in die Augen sah, wusste er es sicherer
den je. Es würde klappen, selbst wenn diese Beziehung scheiterte, was er
niemals zulassen würde, dann würden sie immer Freunde bleiben. Denn sie
verband ein viel zu tiefes und inniges Band. Sie konnten nicht ohne einander,
dass sagten alle und sie hatten recht. Er brauchte sie in seinem Leben und sie
brauchte ihn, dass hatte sie ihm mehr als einmal gesagt aber sie hatte es auch
schon geschafft ohne ihn zu Leben. Sie war dabei fast vor die Hunde gegangen,
aber sie konnte es. Das hatte sie bewiesen.
Aber im Moment waren sie im hier und jetzt und nur das allein zählte. „Was
hast du?“ Ihre Augen musterten ihn nachdenklich.
Seine Arme waren immer noch um sie geschlungen, er lächelte: „Es ist nichts,
ich bin nur froh dich zu haben!“ und mit einem Mal hob er sie hoch und
wirbelte sie herum. Chaya quietschte und klammerte sich an ihm fest: „Hilfe
hör auf! Lass mich los“ Nick lachte im Kinderwagen und auch Izzy lachte. Er
war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr: „Ich denke gar nicht daran dich
loszulassen. Du bist das beste was mir neben den Jungs passieren konnte!“
seine Stimme klang so befreit und Chaya musste jetzt selbst bei seinem Anblick
lachen. Sie hatte ihn lange nicht mehr so erlebt, er strahlte regelrecht von
innen nach außen. Aber ihr ging es nicht anders, sie war glücklich. Wunschlos
glücklich. Auch wenn sie dem ganzen noch nicht traute, vielleicht war es ja
doch alles nur ein Traum. Immerhin erfüllten sich alle ihre Wünsche gerade auf
wundersame weise. Izzy ließ sie irgendwann langsam runter und küsste sie
erneut. Seine Arme umschlangen sie immer noch. Chaya löste sich und sah ihn an,
vorsichtig umklammerte sie seine schwarze Jacke.
Sie dachte kurz an Carly, aber den Gedanken wischte sie beiseite. Izzy war jetzt
hier bei ihr und das allein war ihr wichtig. Nichts anderes.
Er legte ihr einen Arm um die Taille, löste die Bremse des Kinderwagens:
„Komm lass uns noch weitergehen.“
Sie nickte leicht.
„Ich versteh das nicht, ich könnte schwören, ich hab den Schlüssel in die
WG ans Schlüsselbrett gehängt!“ brummte Ashlee verwirrt. Sie war eben kurz
in der US5 – WG gewesen um ihn zu holen, hatte ihn aber nicht gefunden. In
Jays Zimmer war er auch nicht. Der Brite gab ihr einen Kuss: „Ist doch nicht
so tragisch, ich hab doch den Ersatzschlüssel von Mark bekommen. Der war zwar
nicht begeistert Heiligabend gestört zu werden, aber er hat es verstanden.“
Ashlee schnaubte: „mir egal, der hat begeistert zu sein. Immerhin geht es da
um eine potentielle Einnahmequelle von Triple M, die länger ausfällt wenn das
so weitergeht und mir ist es so ziemlich egal und wenn ich die Tür eintreten
muss. Mir gefällt nicht wie es meiner besten Freundin geht!“ maulte sie. Sie
war noch müde und der Flug lag ihr in den Knochen, sie hasste Fliegen!
Jay steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür: „Du kannst dich
ja gleich noch was hinlegen…oh der Kleine scheint zu schlafen!“ stellte er
fest als er ihre Taschen abstellte und lauschte. Innerhalb der Wohnung war
nichts zu hören. „Nee, scheint eher so zu sein als ob sie nicht da ist.
Vielleicht ist sie mit ihm rausgegangen, gewöhnlich schläft er dann irgendwann
ein.“ Erwiderte Ashlee und nahm die Taschen und brachte sie zusammen mit Jay
in ihr eigenes Zimmer. Auf dem Rückweg warf sie einen Blick ins Gästezimmer,
wo das Babybett stand. Leer.
„Sie ist wirklich nicht da.“ Ashlee ging durch die Räume und das war
typisch Chaya. Denn obwohl, sie alleine war und total im stress, war die Wohnung
total aufgeräumt und tiptop. Das war auch oft so wenn sie nach Hause kamen von
Terminen. Noch während sie ihre Sachen in die Waschmaschine packte und diese
lief, war die Blondine am aufräumen. Vor allem wusste sie, wenn sie es nicht
gleich machte, würden sie und Ashlee aus Faulheit irgendwann Berge wegräumen
müssen. Es war nämlich nicht so, dass beide fanatische Putzteufel waren, eher
im Gegenteil. Sie hassten es, sie ließen auch gern was liegen und eben deshalb
hatten sie sich angewöhnt immer gleich aufzuräumen, weil sie sonst nicht
dagegen ankamen. Und das ganze hatte noch einen Grund, sie hielten den Jungs
immer ihr Chaos vor, dann konnten sie ja schlecht selbst so unordentlich sein..
Das ganze wurde bei Chaya aber immer noch etwas extremer, wenn die Kinder da
waren. Sobald diese im bett lagen, war sie bereits wieder am aufräumen. Eine
Angewohnheit die sie von ihrer Schwester hatte, weil diese sie immer
zusammenstauchte, wenn es unordentlich war.
„Nein, sie ist wirklich nicht da!“ Ashlee legte noch die Decke auf dem Sofa
zusammen. Ein Überbleibsel wie sie vermutete. „Na, dann warten wir oder
wie?“ fragte Jay und setzte sich aufs Sofa und machte den Fernseher an. Ashlee
ließ sich neben ihn fallen, schmiegte sich an ihn und schloß die Augen. Der
Stress ließ ein wenig nach, nachdenklich betrachtete sie ihre Hände.
Im nächsten Moment hörte sie ganz deutlich Chayas Stimme im Flur: „Komm
Murmel, wir wollen rein. Gleich gibt’s Essen!“ Ashlee stutzte, die Stimme
ihrer Freundin klang alles andere als erschöpft und fertig. Hatte Richie sich
getäuscht??? Wenn ja würde sie persönlich nach Wheaton laufen und ihn einen
Kopf kürzer machen.
Sie hörte eine gedämpfte männliche Stimme die Chaya auf Deutsch antwortete
und Ashlee wunderte sich noch mehr. Es war so kurz das sie es nicht erkennen
konnte, zumal diese Stimme auch ganz rau war.
Komisch, seit wann hat sie Heiligabend Männerbesuch und das wo sie Izzy doch
nach wie vor hinterher trauerte? Aber Ashlee traute es ihrer besten Freundin
auch zu sich irgendwen aufgerissen zu haben um Izzy gewaltsam aus ihren Gedanken
zu verdrängen...aber das würde sich ja gleich zeigen. Ashlee würde den Kerl
hochkant wieder aus der Wohnung werfen, sie hatte sich fest vorgenommen, dass
ihre beste Freundin und ihr bester Freund irgendwann ein paar werden würden und
wenn es das letzte war, was sie tat. Hier hatte niemand außer Izzy was
verloren…
Auch Jay hatte irritiert hochgeguckt, er machte den Fernseher aus.
Der Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt und drehte sich um, die Tür sprang
auf und Chaya kam mit Nick auf dem Arm in den Flur. Sie war voll Schnee.
Allerdings fiel Ashlee und Jay eins auf, sie strahlte über das ganze Gesicht,
so wie noch nie. Außerdem schien sie auf etwas zu warten: „Nun beeil dich es
ist kalt draußen!“ sagte sie und blickte zur offenen Tür.
Ashlee und Jay tauschten beide einen verwirrten Blick: „Weißt du was das
soll?“ fragte Ashlee leise und musterte ihre beste Freundin, die sie noch
nicht bemerkt zu haben schien. Jay schüttelte den Kopf: „Ich hab keine
Ahnung, aber ich hab sie noch nie so strahlen sehen. Eine Supernova ist gar
nichts dagegen…“ stellte er fest.
Sie blickten beide wieder zur Tür, wo sich in dem Moment etwas tat: „Ich
komme ja schon!“ hörte man eine Stimme, die beiden mehr als bekannt vorkam
und im nächsten Augenblick erschien Izzy in der Tür. Er drückte Nick einen
Kuss auf die Wange und gab dann Chaya einen kurzen aber sehr innigen Kuss. Die
Tür war unlängst geschlossen. Und noch eines fiel auf, er strahlte mindestens
genauso sehr wie Chaya.
„NEIN! DAS GLAUB ICH JETZT NICHT!“ entfuhr es Ashlee nun etwas zu laut.
Jay schaute mindestens genauso überrascht. Er hatte mit allem gerechnet nur
nicht damit.
Izzy sollte doch in Amerika sein und Verlobung feiern. Was tat er also hier und
verdammt, wieso küsste er Chaya? Jay hatte sich inzwischen dran gewöhnt, dass
der Amerikaner die Blondine zum Abschied neuerdings küsste, flüchtig küsste.
Aber das eben sah anders aus, das war definitiv nicht flüchtig und nicht zum
Abschied. Das war zielstrebig, gewollt und sie erwiderte das!
Als Ashlee das entfuhren war, ließ Izzy von Chaya ab und beide wandten die
Köpfe Richtung Sofa wo ihre Freunde saßen. Chaya schaute wieder zu Izzy
zurück: „Sag mal habt ihr euch abgesprochen oder so??“ fragte sie nur
leise. Izzy zuckte die Schultern: „Ich wusste nicht, dass sie kommen!“ Er
zog seine Sachen aus, nahm dann Nick auf den Arm, damit Chaya sich ausziehen
konnte. „Was macht ihr denn hier? Habt ihr keine Lust mehr auf das regnerische
London gehabt? Heimweh nach dem verschneiten good old Germany??“ fragte sie
und hing ihre Jacke auf. Ashlee und Jay standen auf und kamen rüber. „Naja
Heimweh nicht unbedingt, eher sind wir auf Bitten eines bestimmten Amerikaners
aus Chicago hier, der sich sorgen um Dich gemacht hat!“ erwiderte Jay.
Ashlee musterte ihre Freunde immer noch ganz genau, dann holte sie Luft und
setzte an „Chayenne Scott, du wirst erstens sofort diesen widerlichen
britischen Akzent wegstecken, Du musst nicht alles von Jay übernehmen.
Zweitens was macht Izzy hier und Drittens gibt es da etwas das wir wissen
sollten??“
Chaya nahm Nick von Izzys Arm: „Wieso er hier ist fragt ihr ihn am Besten, ich
hab keine Ahnung. Nick bekommt jetzt seinen Brei wandert dann in die Wanne und
anschließend ins Bett. Izzy wärst du bitte so lieb mir zu helfen?“ fragte
Chaya und lief vor Richtung Küche. „Ehm…ja klar!“ Er zuckte die Schultern
und lief hinter ihr her in die Küche.
Ashlee sah Jay an: „Okay jetzt bin ich mir zu 100% sicher das die etwas vor
uns verbergen!“ sagte sie und lief hinter ihren Freunden her in die Küche.
Izzy setzte Nick gerade in den Kindersitz und band ihm anschließend ein
Lätzchen um. Chaya machte unterdessen etwas Wasser heiß und rührte den
Grießbrei an, anschließend holte sie noch ein Früchteglas aus dem
Kühlschrank. Sie nahm einen Plastiklöffel aus der Schublade, zog sich einen
Stuhl ran und begann ihren Neffen zu füttern. Izzy lehnte hinter ihr am
Küchentresen und beobachtete dies lächelnd. Ashlee stand im Türrahmen, Jay
direkt dahinter.
„Okay, noch mal was machst du hier?“ fragte sie dann direkt an Izzy
gerichtet. Der Amerikaner sah sie nun an, obwohl es deutlich war das es ihm
schwer fiel seinen Blick von der Blondine und dem Baby zu reißen. „Das
Gleiche wie ihr schätze ich. Richie hat mich angerufen, dass es Chaya nicht gut
geht und da bin ich hergeflogen!“ Ashlee sah ihn skeptisch an, dann zu Chaya
und wieder zurück: „Entschuldige, wenn ich das jetzt so sage: Aber Chaya
sieht nicht so aus als würde es ihr schlecht gehen!“ warf sie dann ein.
Izzy seufzte: „Ja, jetzt nachdem sie geschlafen hat und an der frischen Luft
war. Vorhin war das noch anders, aber das ist doch nicht so wichtig!“
Jay sagte nichts, beobachtete seinen besten Freund nur schweigend. Irgendwann
würde er sich verraten, soviel war sicher.
„Ach und nur weil es ihr schlecht ging, fliegst du einfach mal so von
Kalifornien nach Deutschland als wäre es ein Sonntagsausflug und das an
Heiligabend. Was sagt denn deine Mutter dazu und deine Verlobte?“ Ashlee
redete in so schnellem amerikanisch auf Izzy ein, dass Chaya und Jay unmöglich
folgen konnten. Zumal die Blondine auch immer noch mit Füttern beschäftigt
war.
„Meine Mutter hat mich sogar hergeschickt stell dir vor, meine Mutter ist der
Meinung das ich das tun soll was richtig für mich ist. Und meine Verlobte...ich
nehme an du redest von Carly…ist erstens nicht meine Verlobte, ich weiß nicht
wie ihr darauf kommt,…und zweitens ich und sie haben beschlossen Weihnachten
getrennt zu verbringen. Von daher sagt sie gar nichts dazu.“ Erwiderte Izzy
nun ruhig.
Chaya wischte Nicky gerade den Mund ab, das Baby hatte mal wieder in Rekordzeit
alles verdrückt was es kriegen konnte. Die Blondine strahlte als sie ihren
Neffen aus dem Sitz hob: „Es ist nicht zu fassen, dieses Kind ist wie
ausgewechselt seit du hier bist!“ stellte sie fest und löste mit einer Hand
das Lätzchen und legte es in die Schmutzwäsche. Izzy grinste: „Gewusst
wie!“ er zwinkerte ihr aufmunternd zu. „Gut, dann nehmen wir beide jetzt ein
Bad oder wie?“ sie schaute Nicky an der schon wieder vergnügt auf ihren Armen
zappelte. Sie schob den Stuhl mit der Hüfte ran und wollte an Izzy vorbeigehen.
Der hielt sie allerdings fest und zog sie zu sich: „Moment, wo willst du
hin?“ er grinste sie frech an. „Mit Nick baden und du darfst nicht mit!“
sie streckte ihm die Zunge raus. Das an sich nicht ungewöhnlich war. Izzy
schaute zwischen ihr und dem Baby hin und her: „Nick hast du das gehört,
deine Tante will mit dir baden gehen und mich nicht mitnehmen!“ stellte er
dann entrüstet fest. „Ja, weil deine Tante weiß das der Kerl eine Freundin
hat und nicht will das er Ärger bekommt!“ nick saß auf ihrer rechten Hüfte
und Izzy stand links von ihr. Jetzt drehte er langsam ihren Kopf zu sich:
„Ach ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Freundin nichts dagegen hätte,
wen ich mit dir baden würde..“ grinste er.
„Ach, weißt du das?“ sie sah hoch und musste grinsen. Sein Kopf näherte
sich langsam dem von Chaya: „Ja, da bin ich mir verdammt sicher!“ flüsterte
er grinsend ehe er sie zärtlich küsste.
Just in diesem Moment klappte Jay der Unterkiefer runter und Ashlee begann wie
verrückt auf und ab zu hüpfen: „Ich wusste es doch, ich wusste es doch. Da
geht was!“ quietschte sie und begann zu strahlen. Chayas Wangen färbten sich
gerade ziemlich rot und ihre Schüchternheit kam durch, aber das störte Izzy
nicht wirklich. Er intensivierte den Kuss und zeigte damit eindeutig, wohin sein
Herz gehörte. Anschließen legte er ihr einen Arm um die Taille und zog sie
demonstrativ zu sich: „Ja ich weiß, ich habe lange gebraucht, aber irgendwann
kapier selbst ich es!“ grinste er dann seine beiden Freunde an. „Jay, Mund
zu Fliegen kommen rein!“ Ashlee klappte ihrem Freund den Unterkiefer wieder
hoch, während sie immer noch kribbelig umher hüpfte. Sie strahlte ihre beiden
Freunde an: „Endlich! Das hat ja auch lange gedauert. Seit wann???“ aus ihr
sprudelten die Fragen nun geradezu raus. Izzy warf einen Blick auf die
Küchenuhr die 19:30Uhr zeigte. Seit 2 Stunden 15 Minuten und 29 Sekunden!“
stellte er dann nüchtern fest. Chaya legte den Kopf schräg: „Woher weißt du
das denn?“ fragte sie irritiert. Izzy grinste: „Die Kirchturmuhr hat gerade
geschlagen als ich dich geküsst habe und du es erwidert hast!“ Man hörte es
nur noch Zweifach klatschen in der Küche, Ashlee und Jay hatten synchron die
Hände vor die Stirn geschlagen: „Izzy, das ist wieder so typisch!“ Ashlee
grinste dann allerdings und umarmte ihn: „Ich freu mich für euch!“ sie
knuddelte erst ihn und dann ihre Freundin. „Also wir beide…“ Chaya zeigte
auf Nick: „…gehen jetzt baden und du…“ sie schaute Izzy an: „Musst
draußen bleiben, du kannst ja mit Jay zusammen den Kamin anmachen und die
Lasagne schichten und in den Ofen tun, weil sonst gibt es heute kein
Abendessen!“ sie lächelte zuckersüß. „Hey und was ist mit mir?“ Ashlee
schaute verloren drein. „Du kommst mit mir. Ich will alles über London
wissen!“ sagte Chaya und ging an Jay vorbei. „Falsch, ich will ALLES über
EUCH wissen. Jedes Detail!“ erwiderte Ashlee und flitzte hinterher, nicht ohne
Jay allerdings noch einen kurzen Kuss aufzudrücken.
Der blieb mit Izzy zurück. „Okay und jetzt erklärst du mir, wie es dazu
kam!“ sagte der Brite betrat die Küche und holte die Lasagneform aus dem
Schrank, wo er dann anfing die zwei Soßen und die Nudelplatten im Wechsel zu
schichten.
Izzy hielt ihm die Platten hin: „Naja, schon als ich weggeflogen bin hatte ich
das Gefühl, dass es falsch ist. Ich hab sie am Flughafen gesehen. Auf dem Dach
des Gebäudes und auch während ich Zuhause ankam, war ich dauernd
unkonzentriert, abwesend. Ich wusste nicht woran es lag. Meine Gedanken waren
dauernd bei ihr. Carly nervte mich und als Richie dann anrief und ich die beiden
gehört habe, wusste ich was ich zu tun hatte...“
Jay hörte zu, goß gerade noch eine weitere Schicht Hackfleischsoße über die
Nudeln, anschließend die weiße Soße: „und was ist mit Carly?“ fragte er
dann ruhig. Izzy hielt ihm erneut eine Platte vor die Nase: „Mit Carly? Ich
hab mich getrennt!“ antwortete er nüchtern. „ Ihr alle wusstet davon
oder?“ fügte er dann hinzu und musterte Jay. „Wovon wussten wir?“
erwiderte dieser nahm ihm die Platten aus der Hand und schichtete weiter.
„Von Chayas Gefühlen für mich…ihr wusstet es alle, warum hat mir nie
jemand was gesagt?“ Izzy lehnte sich nun mit dem Rücken an den Tresen und
verschränkte die Arme. Jay kratzte gerade die letzte Schicht Bechamel -Sauce
aus dem Topf „Weil das nicht unser Recht war. Sie musste es dir selbst sagen,
es wäre ein Vertrauensbruch gewesen und du hättest es zu dem Zeitpunkt eh
nicht verstanden. Du musstest es selbst herausfinden, wobei es für mich schon
vor Wochen offensichtlich war!“ Izzy verschränkte die Arme vor der Brust:
„Ich weiß es ja ist ja gut!“ brummte er.
Jay nahm den Käse, öffnete die Packung und verteilte den Inhalt über den
Schichten. „Und wie fühlt es sich an?“ fragte er dann lächelnd und
musterte seinen besten Freund aus den Augenwinkeln.
Izzy sah ihn an und begann dann zu grinsen: „Verdammt gut, ich hab lange kein
solches Kribbeln mehr gehabt. Es ist als würde ich schier aus Strom
bestehen!“ Jay räumte die Sachen in die Spülmaschine und heizte den Ofen
vor: „Man merkt es. Du warst lange nicht mehr so gut drauf. Ich hoffe dein
hoch hält noch eine Weile. Ich rate dir, dass Du es ernst mit ihr meinst. Wenn
du ihr wehtust hast du ein 5faches Problem, davon kannst du ausgehen!“ Der
Amerikaner zog fragend eine Augenbraue hoch: „5fach?“
Jay nickte: „Richie, Chris, Mikel, Ashlee und wir beide kriegen auch ein
verdammt großes Problem miteinander, wenn du es wagen solltest ihr das Herz zu
brechen!“
Izzy hob abwehrend die Hände: „Wo denkst du hin? Ich würde ihr niemals
absichtlich wehtun, dass weißt du selber. Eher bricht sie mir das Herz, weil
ihr ein blonder Kerl besser gefällt!“
Der Brite lehnte sich an den Tresen: „Das glaub ich nicht Izzy. Sie hat
solange gewartet, solange gelitten und wenn sie jemandem ihr Herz schenkt dann
richtig und nicht nur für einen kurzen Augenblick. Du weißt das besser als
jeder andere hier und ihr habt einen Vorteil. Ihr kennt euch auswendig und
vertraut euch blind. Ihr wisst worauf es ankommt und womit ihr rechnen
müsst…“
„Ja wir kennen die Gewohnheiten des anderen auswendig und vertrauen uns, aber
es ist auch ein kennen lernen. Ein kennen lernen auf eine neue ganz andere
Weise. Wenn sie Probleme hat werde ich in Zukunft der Grund dafür sein und kann
sie nicht mehr trösten…“ erwiderte er. Jay lächelte: „Du warst auch im
letzten Jahr dauernd der Grund, das ist nichts neues mehr für Chris…“ Bei
dem Namen sah Izzy Jay überrascht an: „Wie Chris? Ich denke du?“ Jay
schüttelte den Kopf: „Ja anfangs hab ich noch mit ihr geredet, aber sie war
nicht davon abzubringen. Nein Chris hat in den letzten Monaten verstärkt deine
Rolle eingenommen, wenn es um dich ging. Er hat eine Engelsgeduld bewiesen, sehr
viel Einfühlungsvermögen und Verständnis. Sogar Richie hat versucht zu
helfen, obwohl er es nicht so konnte. Aber allein seine Anwesenheit hat oft
gereicht! Wir anderen sind es gewohnt Tränen zu trocknen die wegen Dir sehr
reichlich geflossen sind. Also mach dir deshalb mal keine Sorgen!“
Izzy sah nachdenklich aus: „Und wenn ich gerade deshalb den Bezug zu ihr
verliere?“ fragte er und Unsicherheit trat seit dieser Veränderung zum ersten
Mal bei ihm auf.
Jay schüttelte den Kopf, verließ die Küche und ging ins Wohnzimmer zum Kamin:
„Das wirst du nicht. Ihr kennt euch so gut wie sonst keiner. Das wird es euch
in der Beziehung leichter machen. Du wirst sehen, wenn du Fehler machst und Du
weißt as Du dir bei ihr rausnehmen kannst oder lassen solltest, aufgrund der
Erfahrung als bester Freund“ „Eben nicht, solange wir befreundet sind hatte
sie keinen Freund. Nur Dates die alle im Desaster endeten!“ erwiderte er und
ging in die Knie um Jay beim Holzschichten zu helfen.
„Ja, aber gerade deshalb weißt du welche Do`s & don`ts okay oder tabu sind.
Du weißt was ihr gefällt. Du kennst sie. Mach dir doch keine sorgen. Sei
locker, entspannt. Sei genauso cool wie du es immer warst. Es hat sich doch
nicht soviel verändert außer das ihr ineinander verliebt seid!“
Izzy seufzte: „Und genau da liegt das Problem, als ihr bester Freund wusste
ich genau wie ich sie anfassen durfte oder musste. Jetzt ist es anders. Nehmen
wir Mal Thematik Sex..:“ Jay ahnte worauf Izzy jetzt anspielen würde und er
überlegte bereits fieberhaft wie er ihm einen guten Ratschlag geben konnte, da
dieses Thema verdammt heikel war. Izzy war nicht der Typ der keine Erfahrung mit
Frauen hatte. Er hatte genug Wissen, damit so was nicht als Desaster endete. Jay
hatte noch keine Frau erlebt, die sich bisher beschwert hatte. Allerdings war
das Problem hier ein wenig anders und verzwickter.
Denn Chaya hatte sich zwar verändert, die Stylisten hatten aus dem eigentlich
eh schon hübschen Mädchen einen Schwan gemacht, der schöner nicht mehr werden
konnte. Mit Training, den passenden Klamotten, Make-up war eine Menge zu machen.
Doch wirkliche Schönheit strahlte von innen nach außen und darin lag das
Problem. Chaya liebte sich nicht, eher im Gegenteil sie hasste sich und ihren
Körper. Sie hatte nicht nur früher eine Zahnspange tragen müssen, nein sie
war auch mit einem angeborenen Hüftfehler bestraft. Der musste vor einigen
Jahren operativ behoben werden, davon hatte sie Narben zurückbehalten. Aber die
Narben auf ihrer Seele waren viel tiefer….
Izzy knüllte Zeitungspapier zusammen: „Du weißt genau wie sie sich hasst.
Muss ich dich daran erinnern, was es immer für einen Aufriss war sie in einen
Badeanzug oder Bikini zu bekommen. Ich mein seit sie abgenommen hat, obwohl das
für mich keinen Unterschied macht, ist sie ein wenig zugänglicher geworden.
Aber ich merke ja trotzdem wie sie beim Training fürs Turmspringen dauernd am
Badeanzug zupft damit man die Narben am Po und Hüfte nicht sieht. Sie ist
verunsichert….und was glaubst du wie das wird, wenn das mit ihr und mir in
eine ganz andere Phase geht.“
Jay seufzte und nahm ein Holzstück: „Ich weiß. Das Problem ist, es ist
prägend gewesen. Mädchen sind durch die Medien eh vorbelastet schlank zu sein.
Modelmaße bis Magersucht. Aber das war Chaya nie, sie ist allein schon von der
Veranlagung her kurvig gebaut…“ „Was ich mag wie du weißt. Mein
Geschmack hat sich in den letzten Jahren auch gedreht. Heute weiß ich, dass
solche Frauen besser sind und ich hab irgendwo mal gelesen, dass wir uns solche
Frauen für lange Beziehungen aussuchen. Deshalb weil das was mit unseren Genen
zu tun hat, diese Kurven zeigen, dass die Frau die Nachkommen in schlechten
Zeiten versorgen kann, was eine dünne nicht könnte…“ erwiderte Izzy und
setzte sich. Er kramte in seiner Hosentasche und zündete ein Papier an, welches
er in den Kamin warf. Dann beobachtete er wie die Flammen begannen gierig Holz
und Papier aufzufressen. Jay musterte ihn: „Du hast Dich wirklich ganz schön
verändert.“ stellte er trocken fest. Izzy zuckte die Schultern: „Trotzdem
wird das mit Chaya ein verdammt hartes Stück arbeit. Ich will ihr nicht wehtun,
aber du weißt genau dass ich nicht der sensibelste bin und sie so empfindsam
ist, was Gefühle angeht.“
Jay setzte sich neben ihn und starrte ebenfalls ins Feuer: „Das Problem war
ihre Pubertät und die Jungs zu der Zeit in Zusammenhang mit der Operation.“
Er schluckte, er würde Izzy jetzt etwas erzählen, was Chaya ihm bis dato
verschwiegen hatte. Sie hasste diese Erinnerung daran und verdrängte sie so gut
es ging. Das einzige was Izzy wusste, war dass sie früher von den Jungen
ausgenutzt worden war und sie deshalb grundsätzlich Jungs nicht wirklich
vertraute.
„Chayas Verhalten wurde geprägt Izzy, dramatisch geprägt. Sie hatte eh mit
sich zu kämpfen. Das weißt du und dann kam ihre erste große Liebe Mick. Sie
war knapp 16…“ er seufzte: „Das weiß ich, Scheißkerl. `Nen Mädel mit
der besten Freundin zu betrügen, nur weil sie nicht mit ihm ins Bett gegangen
ist. Meine Güte sie war gerade 16 und er 19, es ist sein Problem wenn er bis
dato noch Jungfrau ist aber man sollte ein Mädchen nicht drängen. Wenn sie
Zeit braucht, braucht sie es eben und wenn man 3 Jahre warten muss.“
Seine Finger krallten sich immer wieder kurzartig in den Stoff seiner Jeans.
„Izzy, das Problem lag nicht nur in dem Betrug, warum Chaya das nicht gemacht
hat und seitdem eher Angst vor Kerlen hat…“ Jay war darauf gefasst den
Amerikaner gleich bändigen zu müssen. Izzy sah ihn jetzt an: „Wieso? Was war
denn noch und wieso weiß ich davon nichts?“
„Chaya spricht darüber nicht, sie versucht es zu vergessen, aber Spuren
bleiben immer. Versprich mir bitte, dass du dich nicht aufregen wirst….“ Bat
Jay jetzt. Er sah bereits wieder das gefährliche Glühen in Izzys Augen
aufleuchten. „Das kann ich dir nicht versprechen! Los sag schon!“
Jay holte Luft: „Okay….also….ich weiß es weil sie mir das mal anvertraut
hat, es ist aus ihr rausgebrochen nachdem Du sie vor einem Typen in nem Club
beschützt hat. Wo sie heulend verschwunden ist und auch mit dir nicht reden
wollte. Du weißt der Dunkelhaarige Kerl, als wir mit Ashlee bei ihr waren.
Dunkle Haare, blaue Augen, groß…“ Izzy schien zu überlegen: „Du meinst
diesen widerlichen Dreckskerl, der sie dauernd angetatscht hat und sie
verängstigt hat. Der Sie als ihr Eigentum gesehen hat?“ fragte er zurück.
Jay nickte.. „Was ist mit dem?“ fragte Izzy nun. „Das war Mick!“ kaum
das Jay das gesagt hatte, fuhr Izzy hoch: „Was?! Warum hat mir das niemand
gesagt, den hätte ich kalt gemacht!“ seine Hände ballten sich zu Fäusten.
Jay zog ihn am Arm wieder runter: „Setz dich, jetzt ist es eh zu spät. Willst
du es nun wissen?“ Ein Nicken des Amerikaners. Jay seufzte: „Aber sprich sie
nicht darauf an, sie wollte nicht das Du es weißt. Wenn die Zeit dafür
gekommen ist, wird sie es dir von alleine sagen. Ich habe es auch nur unter
Mühe erfahren…“sagte er ruhig.
Ihn überkam eine Gänsehaut bei dem Gedanken an das Gespräch und dessen
Ereignisse.
„Der Kerl hat Chaya mit einem Messer bedroht!“ kam es schließlich knapp
über Jays Lippen. „Was?“ Izzy schien ungläubig. Jay seufzte und begann
leise zu erzählen: „Es war so. Sie waren allein bei ihr. Ihre Eltern waren
nicht da. Viel mehr außer Petting war da wohl noch nicht gelaufen. Der Kerl war
wohl äußerst experimentierfreudig…“ Izzy schluckte. Jay fuhr fort: „Sie
war noch blutjung, aber er war ihr erster Freund. Sie vertraute ihm so weit. Er
verband ihr die Augen, zog sie aus und band sie am Bett fest. Dann begann er
sich zu stimulieren. Aber das war ihm mit der Zeit zu langweilig. Also holte er
das Messer. Der Kerl war wohl ein kleiner Sadist. Die Klinge fuhr kalt über
ihren Körper. Sie hatte Angst, sie konnte ja nicht sehen was er tat. Sie
spürte nur das kalte Metall auf der Haut was um Brustwarzen und den Rest ihres
Körpers fuhr und sie hörte seine Worte. Ein Fehler und ich verletzte dich. Er
schien wohl auch auf Rollenspiele zu stehen… Sie hat absolute Panik bekommen.
Sie kam da nicht raus, sie war ja angekettet, sie war hilflos und sie sah
nichts.“ Jay starrte in die Flammen welche aufloderten und schwieg. Nach einer
langen Zeit des Schweigens fuhr Jay fort: „Sie hat ihn immer wieder gebeten
aufzuhören, aber er hat nicht aufgehört…“ Er beobachtete seinen besten
Freund, dessen Hände sich im Wechsel zur Faust ballten, sein Oberarm spannte
sich an und Jay sah das leichte Zittern. Jeder wusste, dass der Amerikaner für
das blonde Mädchen töten würde und diese Geschichte war nicht gut für Izzys
eh schon berüchtigtes hitziges Temperament. Er war eben ein Heißsporn. Ihn zu
bändigen geschweige denn zu besänftigen war schier unmöglich, wenn er einmal
ausflippte. Es gab eigentlich nur zwei Personen von denen Jay wusste, dass sie
es fertig brachten Izzy zu beruhigen ohne ihn K.O. zu schlagen. Zum einen war es
seine Mutter und zum anderen war es eine Blondine, die unweit von ihnen im
Badezimmer saß.
„Was hat der Wichser gemacht Jay?“ Jay zuckte zusammen als Izzys knurrende
Stimme plötzlich erklang.
„Er ist nicht dazu gekommen. Ashlee kam rein. Sie wollte Chaya spontan
besuchen, weil sie in Deutschland war und Du weißt ja, offene
Terrassentür…“
Ein Nicken seines besten Freundes. „Was ich damit sagen will. Du darfst nicht
vergessen, dass danach die Operation kam besser gesagt die zwei Operationen bei
denen sie auf dem OP-Tisch fast verreckt ist…“ fuhr er fort.
„Ein Mädchen, dass von den Kerlen nur verarscht wurde mitten in der Pubertät
war, eh schon Selbstzweifel hatte und danach auch noch mit Narben gekennzeichnet
war. Sie hasst sie, sie hasst sich. Das aber auch nur, weil ihr nie jemand
gezeigt hat, dass sie trotzdem attraktiv ist. Auch mit zwei 15-25cm langen
Narben am Körper. Sie hat Angst davor für uns Männer nicht anziehend zu sein,
nein sie hat Angst davor dass wir speziell Du sie abstoßend findet und sie
wegschickst.“ Vollendete er. Izzy lehnte sich zurück starrte ins Feuer:
„Das würde ich nie tun und das weißt Du auch, Jay!“ sagte er. „Ja, ich
weiß es. Aber sag das nicht mir, sondern zeig es ihr. Nimm ihr die Scheu!“
Mit einem Mal sprang Izzy auf, völlig unvorbereitet. Jay wäre um ein Haar
zurückgezuckt. Die Augen seines besten Freundes waren voller Hass. Izzy lief
zur Garderobe, griff seine Jacke und die Tür knallte mit einem lauten Krachen
zu.
Als es krachte blickten die beiden Mädchen inklusive des Babys auf. Nick begann
auf Chayas Armen augenblicklich zu weinen. Die Blondine schaute ihre Freundin
an: „Das klang irgendwie nach der Handschrift meines Lieblingsamerikaners.“
Sagte sie leise. Ashlee, die vor der Wanne gesessen hatte, erhob sich: „Ich
geh schauen!“ mit diesen Worten eilte sie hinaus. Als sie Jay alleine vorfand,
stutzte sie: „Was war los?“ fragte sie leise. Jay zuckte die Schultern:
„Ich hab ihm etwas erzählt was ihm wahrscheinlich nicht gefallen hat und
nein, ich kann es dir nicht sagen, da du es schon weißt und meine Schwester mir
den Kopf abreißt, wenn sie erfährt das ich es ihm doch gesagt habe!“
erwiderte er. Ashlee nickte und lief ins Bad zurück. Chaya war inzwischen samt
Kind aus der Wanne gestiegen und sah sie gerade fragend an: „Es war Izzy!“
sagte Ashlee nur und begann Nicky abzutrocknen und fertig zu machen. Chaya
ihrerseits zog sich ebenfalls um. Sie schlüpfte in eine weiße Schlaghose und
einen weißen Schulterfreien Pulli.. Beide Mädchen kamen ins Wohnzimmer. Ashlee
gab Nick zu Jay. Chaya war unlängst dabei in ihre Schuhe und Jacke zu
schlüpfen. Ashlee sah sie an: „Wo willst du hin?“ fragte sie. „Izzy
suchen!“ kam die knappe Antwort. Ashlee schloss ihre Jacke: „Ich helf
dir!“ und kurz darauf waren Jay und Nick alleine. Die beiden Mädchen blieben
außerhalb der Wohnung stehen. Es war bereits dunkel und Schneegestöber hatte
eingesetzt. Ashlee sah sich um: „Okay, du gehst da lang und ich hier lang. Ruf
mich an, wenn Du ihn gefunden hast!“ und damit trennten sich die Beiden
Mädchen. Sie suchten die Umgebung ab.
Doch das wurde, durch das immer mehr zu nehmende Schneegestöber nicht gerade
einfacher. Es wurde immer schlimmer, je weiter Chaya ging. Es schien als würde
es sie fernhalten wollen. Doch die Blondine dachte gar nicht daran aufzugeben.
Etwas tief in ihr sagte ihr, dass sie weitersuchen musste.
Ihre Schritte hinterließen tiefe Fußspuren im Schnee. Seit sie aus dem Haus
gekommen war, waren bestimmt 3cm Neuschnee gefallen und es schneite
unaufhörlich weiter.
Erschwerend kam hinzu, dass es inzwischen stockdunkel war. So konnte man kaum
die eigene Hand vor Augen sehen.
Sie hatte nun schon alles abgesucht, von Izzy keine Spur. Auch Ashlee war bis
jetzt erfolglos geblieben.
So langsam begann sich Chaya ernsthaft Sorgen zu machen.
Was konnte Jay nur gesagt haben, dass Izzy einfach verschwand ohne ihr etwas zu
sagen?
Und in diesem Moment wurde ihr schmerzlich bewusst, dass es nie wieder wie
früher werden würde. Wären sie noch Freunde, wäre er mit dem was ihn
beschäftigte jetzt zu ihr gekommen. Aber sie waren keine Freunde mehr. Nein,
sie waren jetzt ein Paar und das änderte eine Menge.
Mit einem Mal krachte etwas, ganz unmittelbar in ihrer Nähe. Die Blondine
schreckte auf und sprang reflexartig ein Stück zurück. Als sie bemerkte, dass
nichts geschah, hielt sie inne und lauschte in die Dunkelheit hinein. Weiteres
Krachen und Splittern von Holz war zu hören. Im nächsten Moment klirrte es,
dass war eindeutig Glas, welches eben zu Bruch gegangen war…
Sie horchte auf, wagte nicht sich zu rühren. Angestrengt versuchte sie zu
lokalisieren woher die Geräusche kamen und tatsächlich, sie hörte jemanden
Fluchen und das in einer Lautstärke, welche um die Zeit und vor allem an
Heiligabend alles andere als angebracht war.
Sie überlegte kurz: >Das kommt vom Bolzplatz. Vielleicht…< sie zögerte nicht
lange, klappte ihr Handy auf und wählte die Nummer von Ashlee, welche auch
abnahm: „Ja?“
„Ich glaub ich hab ihn gefunden.“ Sagte Chaya und lief durch den Schnee auf
die Geräuschquelle zu.
„Wo denn?“ fragte Ashlee nur und Chaya hörte einige Kinderstimmen, die
„Stille Nacht, Heilige Nacht“ sangen.
„Ich bin in der Nähe vom alten Bolzplatz. Du weißt schon, da wo die
Jugendlichen sich immer heimlich zum Trinken und Rauchen treffen…
Da kracht es dauernd und jemand brüllt, Sprache konnte ich allerdings noch
nicht identifizieren! Nur eins ist schon mal sicher, die Lautstärke ist alles
andere als angenehm, damit kann man Tote aufwecken!“ stellte die Blondine
trocken fest.
Ashlee seufzte: „Sei vorsichtig, die Landstreicher sind oft in der Gegend
unterwegs.“ Sagte sie dann.
Plötzlich stutzte Chaya und nickte unmerklich: „Ich korrigiere, es ist
Izzy!“ meinte sie dann trocken und gleichzeitig sprach Erleichterung aus ihrer
Stimme.. „Okay, ich gehe dann jetzt nach Hause, gucken ob Jay noch lebt.
Beeilt euch. Bye.“ Mit diesen Worten legte ihre Managerin auf.
Chaya steckte ihr Handy ein und näherte sich langsam dem Platz, der erleuchtet
von ein paar Lampen war. Sie konnte inzwischen eine dunkel gekleidete Person
erkennen, die gerade die zusammen gebastelte Holzhütte der Jugendlichen in
seine Einzelteile zerlegte. Je näher sie kam, desto deutlicher wurden die
Konturen des Amerikaners und je deutlicher wurde auch, dass es wirklich Izzy
war. Sie näherte sich ihm langsam von hinten: „Izzy?“ fragte sie leise,
fast schon schüchtern. Keine Reaktion. Ihr Gegenüber tobte immer noch.
Sie schluckte, das einzige Mal als sie ihn so erlebt hatte, war damals mit Carly
gewesen. Und wenn sie ehrlich war, machte er ihr gerade, verdammte Angst.
Dennoch setzte sie weiterhin mutig einen Fuß vor dem anderen. Endlich hatte
sie ihn erreicht. „Schatz?“ ihre Arme schlangen sich von hinten um seinen
Körper, während sie sich an ihn schmiegte.
Sie spürte deutlich die in ihm immer noch lodernde Wut, er schnappte heftig
nach Luft.
Als sich zwei Arme schüchtern um ihn schlossen und jemand sich an ihn
schmiegte, hatte Izzy den ersten Reflex zu zuschlagen. Da war endlich jemand an
dem er seinen Frust auslassen konnte, an der ganzen angestauten Wut, die in ihm
kochte. Doch als er kurz darauf, die verstraute, sanfte Stimme hörte, kochte
die Wut Sekundenbruchteile hinunter. Aber nicht soweit, dass es reichte im
Gegenteil, er spürte sie wieder hochkommen und er spürte auch das selbst Chaya
im Moment nicht vor ihm sicher wäre. Wenn sie nicht ging, würde er sie
verletzten. „Chaya geh!!!!!!!!“ fauchte er im nächsten Moment, machte aber
keine Anstalten sich zu rühren. Izzy wusste ganz genau, wenn er sich jetzt
bewegte, würde er die Kontrolle verlieren und sie wäre dann die Leidtragende.
Die Kälte seiner Stimme ließ sie zurückweichen, allerdings ließ sie ihn
nicht los. Ihr Blick war verwirrt und ängstlich auf seinen Rücken geheftet.
Sie konnte die Wut und den Hass spüren, der sich gegen alles und jeden
richtete. Im Moment und am Stärksten gegen sie selbst. Izzy hatte unterdessen
Mühe gegen seinen Inneren Dämon anzukämpfen, der geradezu fauchend und
brüllend danach verlangte dem Engel hinter ihm die Flügel zu brechen, ihm die
Federn einzeln auszureißen und sie in der Luft zu zerfetzen. Sich an ihrer
Angst zu laben und in ihrem Blut zu baden.
Ihren ängstlichen Herzschlag spürte er sogar durch die Kleidung und es gefiel
ihm, dass sie Angst hatte. Im selben Moment hasste er sich dafür. Wie konnte er
Gefallen daran finden, dass sie Angst vor ihm hatte?. „Was ist passiert?
Izzy….“ fragte sie leise. Ihr war es egal und wenn er auf sie losging, sie
wollte nicht ohne ihn zurückgehen.
„Chayenne - GEH!“ wiederholte er nur und diesmal war es fast ein Schrei.
Er keuchte und fügte leise hinzu: „Geh bevor ich dich verletze. Ich bin
gerade eine tickende Zeitbombe und für alle eine Gefahr. Auch für dich. Also
geh bitte….“ Ein Zittern ging durch seinen Körper.
Sie schluckte, alles in ihr sträubte sich dagegen. Sie wollte nicht, aber…
Schließlich spürte er wie ihr Griff um seinen Bauch sich lockerte, die
vertraute Wärme der Kälte wich und sie langsam die Hände zurückzog. Er
spürte, dass er gerade eine Kluft zwischen sie gerissen hatte. Er spürte Ihre
Unsicherheit, Angst und dem Wunsch bei ihm zu bleiben. Seine Nähe zu fühlen.
Doch das ging nicht, würde er es zu lassen, würde er sie verletzen. Chaya
stand noch einen Augenblick hinter ihm, sagte nichts. Starrte einfach nur auf
seinen Rücken. Kurz darauf hörte er wie sie sich umdrehte und ihre Schritte
sich entfernten.
Keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Moment brach es aus ihm heraus. Mit
einem lauten Schrei, trat er auf die Holzplanken ein, dass diese splitternd
zerbarsten.
Seine Wut machte ihn blind und taub für alles um sich herum und so bemerkte er
auch ihre Tränen nicht mehr, die leise ihre Wangen hinab liefen und vom eisigen
Wind getrocknet wurden, während sie zurück zur Wohnung ging. Fragen quälten
sie, auf die sie keine Antwort fand. Zurück blieb nur eins, die Erkenntnis,
dass es nie mehr so sein würde wie früher und wenn sie ehrlich war, hatte
genau diese Nähe und Vertrautheit ihr alles bedeutet.
Zwanzig Minuten später öffnete sie die Wohnungstür. Ashlee und Jay sahen auf.
Ashlee sprang auf: „Wo hast du Izzy gelassen?“ fragte sie dann.
Die Blondine sah se nicht an, sie hängte ihre Jacke auf: „Er hat mich
weggeschickt!“ sagte sie dann leise.
Ashlee schaute überrascht und Jay sprach aus, was sie dachte: „Wie, er hat
dich weggeschickt?“
„Er sagte er sei eine tickende Zeitbombe und nicht mal ich wäre vor ihm
sicher. Ich soll gehen, weil er mich nicht verletzen will. Ich hab ihn noch nie
so kalt erlebt, noch nie so voller Wut und Hass. Doch die Wut kam damals bei der
Entscheidungssache ähnlich stark rüber, aber das eben hat alles getopt. Er hat
mir Angst gemacht. Er hat eine Kluft zwischen uns gerissen, die nicht mal mit
einem Mammutbaum zu überbrücken wäre…“ erzählte die Blondine leise und
sah immer noch ihre Jacke an. Mit einem Mal schnellte ihr Kopf herum und sie
fuhr Jay an: „Was verdammt hast du ihm gesagt, dass er so austickt? Das er
dermaßen austickt, dass nicht Mal ich mehr an ihn rankomme?!“ fauchte sie und
ihre Augen funkelten so gefährlich grün auf, dass Jay zurückwich und Ashlee
sich instinktiv beschützend vor ihren Freund stellte. „Jetzt mach Jay dafür
nicht verantwortlich. Er kann doch nichts dafür, wenn Izzy wieder Mal so
ausklingt. Das kennen wir doch von ihm. Ist doch nichts Neues mehr!“
verteidigte sie Jay. „Doch, nämlich mit dem Unterschied, dass ich ihn früher
noch besänftigen konnte, er jetzt aber nicht mit mir spricht und wie ein
bekloppter gerade an Heiligabend Holz klein macht.“ Erwiderte Chaya jetzt
knurrend. Ashlee grinste halb: „Haben wir wenigstens Kaminholz!“ stellte sie
dann nüchtern fest.
„ Das ist verdammt noch mal nicht witzig Ashlee.“ Ereiferte sich Chaya und
sah Jay nun wieder an: „Okay, was hast du gesagt? Sag es mir lieber jetzt. Ich
krieg`s eh raus und wenn du es mir jetzt sagst, ist die Chance das du
weiterleben darfst bei weitem größer!“ sprudelte es jetzt auf Französisch
aus der Blondine raus. Sie war mit Absicht eben in eine andere Sprache
gewechselt, damit Ashlee sich nicht mehr einmischen konnte. Denn das war ganz
allein eine Sache zwischen ihr uns Jay. Jay sah ihr in die Augen, er versuchte
gerade abzuschätzen, ob es wirklich gesund für ihn war, es ihr zu sagen. Als
er jedoch sah, dass ihre Augen zwischen grün (was meistens bei Wut erschien
bzw. wenn sie frech wurde) und einem traurigen beinahe schon besorgten grau hin-
und herwechselten, entschloss er sich ihr zu antworten. Schlimmer konnte es eh
nicht werden.
„Ich habe ihm von der Sache mit Mick erzählt.“ Sagte er leise und zog
vorsichtshalber schon mal den Kopf ein.
Chayas Augen waren gerade grün und wurden mit einem Mal total grau: „Du hast
was?“ fragte sie nur schockiert und im nächsten Moment drehte sie sich um:
„Oh nein! Verdammt, Jay! Du hattest es mir versprochen!“ im nächsten Moment
jagte ihre Faust ungebremst in die Wand. „Schatz, nein!“ Ashlee bekam sie
gerade noch zu fassen. Chaya sah sie nun an und ihre Augen leuchteten wieder
grün auf: „Jay, ich hab dir vertraut. Wie konntest du nur?! Dir hätte doch
klar sein müssen wie er reagiert. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht will,
dass er es weiß. Und wenn der Zeitpunkt da gewesen wäre hätte ich es ihm
selbst gesagt. Na toll, herzlichen Dank auch Tariq Khan!“ mit diesen Worten
riss sie sich los und verschwand in ihrem Zimmer. Das Türknallen ließ sie
geflissentlich aus, weil Nick nebenan schlief.
Sie krabbelte auf ihr Bett, betätigte ihre Laserlampe. Im nächsten Augenblick
wurde der Raum in Weltraumoptik getaucht. Überall waren Sterne zu sehen,
Sternennebel, Milchstraßen. Ein Lichtspiel aus schwarz, rot, blau und weiß.
Sie langte mit der linken Hand neben sich auf ihre Decke und fasste nach der
Fernbedienung für ihre Stereoanlage. Im nächsten Moment erklangen die
melancholischen Klavierklänge und die raue Stimme von Bryan Adams „Everything
I do, I do it for you“. Chaya hatte diese CD neulich erst wieder gefunden und
hörte sie nur noch rauf und runter. Sie saß reglos da, den Kopf an die Wand
gelehnt und starrte vor sich hin, beobachtete gedankenverloren den Weltraum um
sich rum und versuchte die Erinnerungen zu lassen, wo sie waren- in der
Vergangenheit. Aber was, wenn die Vergangenheit zur Gegenwart wurde?
Sie konnte es nicht sagen.
Sie hatte nie soweit gedacht, wie weit es gehen konnte. Denn bis heute waren sie
nur beste Freunde gewesen. Das es tiefer gehen könnte, war ihr nicht klar
gewesen. Das bedeutete aber im gleichen Zug, dass sie irgendwann eine andere
Phase erreichen würden und dann würde sich zeigen, wie sehr sie ihm wirklich
vertraute.
Izzy kehrte irgendwann gegen 21:00Uhr zurück, allerdings ging er nicht zu Chaya
und mied ebenso das Wohnzimmer, wo Ashlee und Jay saßen. Leise öffnete er die
Tür zum Gästezimmer in dem Nick schlief und glitt lautlos hinein. Er ließ
sich auf die Couch nieder. Er war noch nicht soweit darüber zu reden und Chaya
würde ihn fragen. Zu tief saß der Hass und die Wut noch, dass er nicht wusste,
wie er ihr das erklären sollte ohne wieder auszurasten. Zumal die Enttäuschung
ebenso groß war. Wieso hatte sie ihm nichts gesagt? Wieso hatte sie sich
stattdessen Jay anvertraut? Er wusste es nicht, verharrte in dieser Position
still und leise einige Zeit, nicht ahnend, dass seine Freundin drüben gerade
abermals durch die Hölle ging.
Ashlee und Jay hatten Izzy kommen und gehen sehen. Die Stimmung war deutlich
bedrückt. „Vielleicht war es nicht gut, dass wir zurückgekommen sind…“
murmelte Jay, den das schlechte Gewissen plagte. Er hatte nicht soweit gedacht
als er es Izzy erzählte. Jetzt hatte er die beiden frisch verliebten, die erst
so kurz zusammen waren vor ihre erste große Zerreißprobe gestellt und es
würde sich herausstellen, ob ihr Gefühl füreinander stark genug war um diese
zu bestehen.
Jay würde es sich nicht verzeihen, wenn diese gerade erst entstandene Beziehung
wegen ihm zerbrach. Die Beziehung seines besten Freundes war wie eine kleine
Pflanze, die gerade erst den Weg an die Oberfläche gefunden hatte und was tat
er? Er kippte einfach Unkrautvernichtungsmittel hinüber, wo diese Pflanze
soviel Zeit, Mut und Zuwendung gebraucht hatte um überhaupt das Licht des Tages
zu erblicken.
Außerdem quälte ihn noch etwas ganz anderes.
Er hatte Chayas Vertrauen missbraucht. Sie hatte sich ihm in ihrer Not
anvertraut und er hatte ihr versprochen es Izzy nicht zu sagen, dennoch hatte er
es getan. Wenn aufgrund dieser Tatsache die Beziehung zerbrach, würde weder sie
noch er ihm das jemals verzeihen.
Er seufzte tief. Ashlee, die auf seinem Schoß gesessen hatte, schaute auf:
„Mach dir keine Sorgen. Die beiden schaffen das schon. Es wäre eh irgendwann
zur Sprache gekommen und er hätte genauso reagiert. Es war gut so, du hast Izzy
die Möglichkeit gegeben vorzeitig einem Fehler auszuweichen, den er in seiner
ungestümen Art begangen hätte. Er wäre zu schnell nach Vorne geprescht und
hätte damit mehr zerstört als gemindert, so hat er die Chance Chaya das
Vertrauen in die Männerwelt wiederzugeben. Ihr zu zeigen, dass nicht alle so
sind wie der Dreckskerl. Ich mein, ihr erstes Mal war ein Desaster. Das ist
nicht mehr zu ändern, aber er hat die Chance ihr irgendwann das zu zeigen, dass
nicht alle Männer so sind und man durchaus spaß am Sex haben kann!“ sie
zwinkerte Jay zu. Der sah sie irritiert an: „Wie ihr erstes Mal war ein
Desaster? Ich denk du hast sie daraus geholt bevor da was passieren konnte?“
Ashlee seufzte leise und kraulte beruhigend Jays Arm: „Ja schon, das eine Mal.
Aber es ist danach ja trotzdem irgendwann passiert. Oder glaubst du sie ist noch
Jungfrau???????
Und wie könnte es anders sein. Er war brutal und hat nur an sich gedacht. Ist
am Morgen gleich verschwunden. Sie hat mich angerufen, war total verheult und
war dabei sich die Birne zuzukippen. Hatte schon eine Flasche Tequilla intus,
aber du weißt ja selbst wann die Wirkung von Alkohol bei ihr einsetzt. Ich
konnte sie überzeugen den Alkohol wegzustellen, weil es ihr eh nicht geholfen
hätte. Ich habe ihr gewünscht, dass die nächsten Male besser wurden. Aber
alle Kerle die sie hatte…nun ja lassen wir das. Sie kann von Glück reden,
dass sie meistens so betrunken war und davon nichts mitbekommen hat. Am morgen
blieb nur die Gewissheit ausgenutzt worden zu sein zurück.“ Erklärte Ashlee
leise.
Jay seufzte abermals: „Das Mädel kann einem verdammt noch mal Leid tun, die
hat das Pech scheinbar gepachtet, kann das sein? Erste Liebe ein Dreckskerl,
dann von den Kerlen ausgenutzt, eine Familie die keine ist und dann in den
besten Freund verliebt. Ich hoffe für sie, dass es jetzt besser wird. Aber
immerhin kann sie jetzt ihren Traum leben und neue Kraft tanken und sie bekommt
die Chance auf eine Beziehung, die sie verdient hat. Ich hoffe nur, dass er es
nicht versaut und sie verletzt. Denn sonst muss ich Izzy verdammt wehtun und wir
brauchen ihn noch!“ Ashlee musste lächeln als Jay wieder mal so für Chaya in
die Bresche sprang. Mit ihnen hatten sich wirklich auch zwei gefunden.
„Die beiden werden das schon hinkriegen, vertrau mir. Sie haben nicht umsonst
solange gebraucht. Und Izzy ist ein Kämpfer, er lässt sich von so was doch
nicht abschrecken und das Chaya ein Stehaufmännchen ist, wissen wir jawohl
beide, oder?!“ mit diesen Worten gab sie ihm einen Kuss.
Schließlich stand sie auf und verschwand, nur um kurz darauf mit einem
Päckchen wiederzukommen, welches sie ihm auf den Schoß legte: „Fröhliche
Weihnachten!“ Ashlee strahlte über das ganze Gesicht als sie Jays
überraschten Gesichtsausdruck sah. „Jay, heute ist Heiligabend. Ich weiß
zwar das Bescherung bei euch auch erst am 25.12. ist, genau wie in den Staaten
auch, aber ich denke wir halten uns heute einfach Mal an die deutsche Tradition
und jetzt mach auf!“ sie stupste vorsichtig das Paket an und schob es ihm
hin. „Okay, wenn du darauf bestehst. Sollen wir Chaya und Izzy nicht dazu
holen?“ fragte der Brite dann und betrachtete argwöhnisch das Päckchen auf
seinem Schoß. Ashlee schüttelte den Kopf: „Nein, die brauchen Zeit für
sich. Izzy ist bei Nick und Chaya ist in ihrem Zimmer. Lassen wir die beiden
erstmal!“ meinte sie dann.
Jay stand auf: „Ich frag trotzdem Mal, muss eh noch dein Geschenk holen!“ er
zwinkerte ihr zu. „Okay, aber ich wollte doch gar nichts geschenkt
bekommen.“ Warf Ashlee nun ein, aber Jay hörte es nicht mehr. Er war in das
Zimmer von Ashlee gegangen um ihr Geschenk aus seiner Tasche zu holen. Auf dem
Rückweg lauschte er an Chayas Zimmertür und hörte nur die Stimme von Bryan
Adams, die schmachtend und flehend Everything I do zum Besten gab. Vorsichtig
öffnete er die Tür. Chaya öffnete mit einem Schlag die Augen als das Licht
aus dem Flur sie blendete. Hastig wischte sie die Tränen weg: „Was gibt`s
denn?“ sie bemühte sich nach Leibeskräften nicht zu zeigen, dass sie geweint
hatte. Allerdings nahm Jay das Schniefen dennoch war.
Langsam schloss er die Tür und kam zu ihr rüber. Vor dem Bett ging er in die
Knie, nahm ihren Kopf wortlos in Beide Hände und wischte die Tränen weg. Jay
spürte, dass sie sich quälte und dass, mit seinem „Verrat“ alles wieder
hochgekommen war, was sie mühsam vergraben hatte. „Es tut mir leid,
Kleine.“ Sagte er leise und wischte eine weitere Träne weg. „Schon
gut…was gibt`s denn?“ erwiderte sie und schniefte leise.
„Ashlee und ich machen Bescherung und ich wollte fragen, ob du auch kommst?“
er sah sie nachdenklich an, ihre Augen streiften sein Gesicht und obwohl er
nicht wirklich etwas erkennen konnte, fühlte, dass sie ihn musterte. „Ist
Izzy auch drüben? Ich hab die Tür gehen hören…“ „nein, er ist bei Nick
im Zimmer. Ich werde ihn auch fragen. Aber ich glaube kaum, dass er rauskommt.
Kleine, es tut mir leid, dass ich dir Heiligabend verdorben habe…“ Jay ließ
schuldbewusst den Kopf hängen. „Jay, du kannst da nichts für. Es ist meine
Schuld. Ich hätte es Izzy erzählen müssen, früher erzählen müssen. Es
spricht nicht gerade von sehr großem vertrauen- auch als er mein bester Freund
war- das ich ihm nicht gesagt habe, was mich quält. Er ist zu Recht sauer,
wütend und enttäuscht…“ „ich hätte einfach meine große Klappe halten
müssen, ich hatte es dir versprochen…“ „Jay, du hast es gut gemeint und
du hast mir nichts versaut. Okay vor ein paar Stunden hätte ich die Welt
umarmen können und es gab nichts Schöneres auf der Welt. Jetzt bin ich traurig
und wütend auf mich selber, aber jeder bekommt was er verdient im Leben und ich
bin schon froh, dass ich heute generell nicht alleine bin. Mir bedeutet es eine
Menge, dass ihr alle hier seid…“ sie blickte zur gegenüberliegenden Wand,
an die das Gästezimmer grenzte: „..auch wenn er nicht mehr mit mir redet und
mich nicht in seiner Nähe duldet. Ich weiß es zu schätzen, dass er da war als
ich ihn am meisten brauchte und ich weiß es zu schätzen, was ihr aufgegeben
habt um hier zu sein!“ sie drückte dem Briten einen kurzen Kuss auf die Stirn
und lächelte schwach: „und jetzt geh zurück zu deiner Freundin und nimm das
hier mit!“ mit diesen Worten drückte sie ihm zwei Pakete in die Hand.
Jay schaute noch einen Augenblick lang skeptisch, dann nickte er und erhob sch
aus der Hocke.
Schließlich verließ er das Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.
Wie nicht anders zu erwarten, konnte er Izzy nicht dazu bewegen rauszukommen.
So blieben er und Ashlee den Rest des Abends und der Nacht unter sich. Izzy
selbst hatte sich zu dem Baby ins Bett gelegt und schlief ebenso friedlich wie
Nick.
Die einzige, die in dieser Nacht nur bedingt schlaf fand war Chaya.
Die Blondine war irgendwann eingeschlafen, schlief allerdings viel zu unruhig.
Träume beschäftigten sie. Bilder aus der Vergangenheit griffen nahtlos in die
Gegenwart über und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Unruhig wälzte sie sich
hin und her, schreckte immer wieder hoch. Als sie dann gegen 6 Uhr morgens Nick
hörte, war es ganz vorbei. Mühsam und schlaftrunken stand sie auf. Sie wusste
nur zu gut, dass Izzy den kleinen nicht hören würde. Müde rieb sich Chaya
die Augen, öffnete ihre Zimmertür und ging ins Gästezimmer. Ihr Neffe lag
von Izzy umklammert im Bett, zupfte immer wieder an dessen Dreadlocks. Brabbelte
glucksend und wollte ihn scheinbar wecken, doch der Amerikaner bekam nichts mit.
Er hatte einen zu festen Schlaf und Chaya wusste genau, dass der Jetlag
eingesetzt haben musste. Gewöhnlicherweise nahm Izzy zumindest knurrend wahr,
wenn jemand ihn an den Haaren zog.
Sie seufzte, nahm seinen Arm vorsichtig von ihrem Neffen, hob diesen auf ihre
Hüfte und deckte danach vorsichtig ihren Freund wieder zu. Dabei ruhte ihr
Blick auf seinem Gesicht, währen Nick an ihren Haaren zupfte und die kleinen
Fäustchen in ihr Top krallte. Chaya schluckte, es tat weh. Sie hätte ihn
letzte Nacht gebraucht. Ihr ganzes Sein hatte sich nach seiner Nähe gesehnt und
dennoch verstand sie es. Er hatte sie abgewiesen - zu Recht und wenn er sich
jetzt distanzierte würde sie es verstehen, sie hatte ihm nicht vertraut. Eine
lautlose Träne lief ihre Wange hinab und trocknete, ein letztes Überbleibsel
der letzten Nacht. Sie hinterließ keine Spuren. Ganz im Gegensatz zu der
Vergangenheit, der Gegenwart und den Träumen letzte Nacht.
Leise verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Mit Nick auf dem Arm ging sie in die Küche und setzte Wasser für seinen Brei
auf, während sie mit dem Baby noch ein wenig kuschelte. Etwas das sie immer
morgens tat. Nick war noch so klein, aber bald würde es genauso sein wie mit
den beiden großen. „Ich hab dich lieb, Mini-Murmel!“ sie drückte dem
Blondschopf mit den strahlend blauen Augen einen Kuss auf die Stirn. Sie setzte
ihn wieder auf ihre Hüfte und rührte den Grießbrei an und füllte Saft in die
Flasche.
„Na komm, dann machen wir dich mal sauber, Schatz!“ sie setzte ihn kurz in
seinen gehfrei und schlich abermals ins Schlafzimmer um frische Sachen und
Windeln für das Kind zu holen. Wenn die Situation so blieb, würde sie Nickys
Sachen zu sich holen, dann hatte Izzy genug Platz für sich.
Als sie zurückkehrte war der Knirps schon vergnügt damit beschäftigt an einer
der Weihnachtskugeln zu kommen. „Nick nein!“ sagte sie ruhig und
augenblicklich zog das Kind die Hand zurück. Schaute dann kurz, zog ne Schnute
und begann zu weinen. Chaya seufzte, nahm Nicky auf den Arm: „Ich weiß, dass
das glitzert, aber das macht aua und deshalb darfst du das nicht abmachen!“
erklärte sie dann und legte den Jungen auf die Couch. Sie gab ihm ihren
Hausschlüssel mit dem er sich freudestrahlend beschäftigte, während sie ihn
wickelte. Nicky war ein Kind, was Tränen schnell vergaß und das war ganz gut
so. Er lachte viel, aber er mochte es überhaupt nicht, wenn man mit ihm
schimpfte. Er lachte alle an und mochte es andere lachen zu sehen, vielleicht
war das ein Grund warum er Izzy so sehr mochte, weil der eigentlich immer
lachte. Ein strahlendes Lächeln besaß, welches die Sonne aufgehen ließ. Chaya
mochte es, es war eins der Dinge die sie damals fasziniert hatten und vielleicht
sah Nicky es auch so. Sie wusste es nicht. Izzy war Gewöhnlicherweise, genauso
wie sie selbst ein recht launischer Mensch. Pendelte von einem extrem ins
andere. Im einen Moment gut drauf im nächsten Moment eine tickende Zeitbombe
und dennoch strahlte er immer sobald er die Kinder um sich hatte. Chaya war das
ein Rätsel, er war und blieb ein Phänomen.
Sie seufzte, nahm ihren Neffen auf den Arm und ging in die Küche zurück, wo
sie Nick fütterte. Eine halbe Stunde war sie damit beschäftigt den Hunger des
Kleinen zu stillen, der mit einem Mal zurückgekommen war. Scheinbar war der
Zahn bereits durchgebrochen und verursachte keine Schmerzen mehr. Das wiederum
hatte zur Folge, dass das Baby wieder großen Appetit entwickelte. Chaya stellte
das mit Genugtuung fest und schrieb ihrer Schwester eine kurze SMS, auf die sie
allerdings nie eine Antwort erhielt.
Nachdem sie die Küche wieder in Ordnung gebracht hatte, setzte sie ihren Neffen
in seinen Gehfrei und nahm ihn mit ins Bad. Sie schloss die Tür hinter sich,
ein Blick auf die Uhr zeigte inzwischen 7:30Uhr. Sie rechnete nicht damit, dass
Ashlee und Jay vor 11Uhr aufstanden und mit Izzy war vermutlich auch erst gegen
Nachmittag aufgrund des Jetlags zu rechnen.
Sie seufzte leise und ließ Wasser in die Wanne, ordnete ihre Anziehsachen, die
sie gestern hier deponiert hatte und begann dann Nick auszuziehen. Wenn sie
baden ging, konnte er gleich mitgehen. So saß die Blondine keine 10 Minuten
später in der Wanne und beobachtete wie der Knirps (von ihr gehalten) vergnügt
im Wasser planschte und immer wieder quietschte. Wenn doch das Leben nur so
einfach wäre, wie es diese Kinderaugen gerade sahen, aber das war es leider nun
mal nicht.
Sie Spielte anschließend noch eine ganze Weile mit dem kleinen und räumte auf.
Sie deckte den Tisch für Ashlee, Jay und Izzy. So dass diese wenn sie
aufstanden sich nur noch an den gedeckten Tisch setzten. Gegen 9:30Uhr erwachten
Ashlee und Jay von den Toten... Sehr zu Chayas Verwunderung Die beiden hatten
den direkten Weg in die Küche gewählt und waren jetzt mit frühstücken
beschäftigt.
Izzy war irgendwann ebenfalls wach geworden. Er konnte nicht mehr schlafen.
Leise stand er auf und verließ das Zimmer. Auf dem Weg dorthin ging er in die
Küche um etwas zu trinken. Ashlee sah von ihrem Croissant auf als sie hörte
wie Jemand die Küche betrat, seufzend ließ sie ihr Messer sinken und wünschte
ihrem besten Freund einen guten Morgen und erkundigte sich im gleichen Atemzug
warum er Chaya aus dem Weg ging. Das hätte sie lieber bleiben lassen sollen.
Izzy fauchte sie nur an, knallte sein Glas auf den Tresen, so dass dessen Inhalt
überschwappte und sich auf den Boden ergoss. Schnaubend wie ein Stier verließ
er die Küche. Man hörte die Wohnungstür knallen und weg war er.
Ashlee war erschrocken zusammen gefahren und Jay tätschelte beruhigend ihren
Arm. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte, stand er auf und wischte
kommentarlos den Küchenboden auf. Immerhin war das eine potentielle
Gefahrenquelle. „Erinnere mich daran ihn nie mehr anzusprechen, wenn er
Beziehungsprobleme hat. Meine Güte wie konnte Chaya das nur solange
überleben?“ Jay drehte sich um und öffnete den Mund um ihr eine Antwort zu
geben. Ashlee knurrte nur: „Mach den Mund wieder zu: Ich weiß weil sie sein
ein und alles ist und sich alles erlauben durfte!“ brummte sie, woraufhin Jay
seine Antwort wieder runterschluckte und weiter auf dem Boden rumrutschte.
Ashlee grinste: „Weißt du, du solltest öfter putzen. Nur in Tank-Top und
Shorts. Daran könnte ich mich gewöhnen!“ stellte sie dann fest. Jay wrang
den Putzlappen aus: „Das kann ich mir vorstellen. Vorerst war das eine
Ausnahme. In diesen Genuss kommst du erst wieder, wenn wir unsere eigene Wohnung
haben…“ erwiderte er. Die Halbamerikanerin zog eine Schnute: „Schade
eigentlich!“ Jay setzte sich wieder zu ihr, gab ihr einen kurzen Kuss. „Und
momentan sind wir alle zuviel unterwegs als das es sich lohnen würde. Und schau
mal, praktisch gesehen haben wir unsere eigene Wohnung! Wir haben hier ruhe und
Zeit, hier ist nicht so ein Chaos wie drüben!“ sagte er. Ashlee seufzend:
„Nur mit der Tatsache das hier eine Chaya dauernd rumrennt und die Wohnung
eigentlich ihr gehört. Nur mit dem Unterschied, dass ein Izzy hier dauernd
schlechte Laune verbreitet bzw. Chaya deprimiert ist wie ein Schluck Wasser in
der Kurve.“
Das Izzy die WG Tür knallend verlassen hatte, war fast gänzlich an Chaya
vorbei gegangen.
Sie saß in ihrem Zimmer auf dem Teppich, ihre Gitarre auf dem Schoß. Vor ihr
saß Nick und spielte mit einigen Plüschtieren und Bauklötzen, die er weg
warf.
Als ihre Finger über die Saiten ihrer Gitarre glitten und ihre Stimme erklang,
blickte das Baby auf und hielt verdutzt inne. Die azurblauen Augen musterten
seine Tante neugierig und im nächsten Moment lachte er. Freudig lauschte er
den Tönen.
Gegen 11 Uhr des Vormittags wurde der kleine dann müde. Nachdem sie ihn in
ihrem Zimmer hingelegt hatte, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück. Aus dem Bad
drangen Geräusche. Ashlee und Jay waren dabei sich zu duschen und umzuziehen.
Die Blondine seufzte leise, schaltete die Stereoanlage an und ließ sich auf
ihrer Couch nieder. Sie fröstelte, griff nach ihrem Buch und schlug es auf. Sie
war seit Nick und die anderen hier waren, so gut wie nicht mehr zum Lesen
gekommen und dabei las sie doch so gerne. Inzwischen war es auch nicht mehr
Harry Potter. Chaya versuchte sich gerade an einem Buch ihres Lieblingsautors
Wolfgang Hohlbein, das den Titel „Krieg der Engel“ trug. Hierbei geriet ein
Junge in den Kampf zwischen Gottes Engeln. Teilweise erinnerten sie die Engel an
sie selbst und Carly, allerdings gab es einen gewaltigen Unterschied. Alle
Engel in diesem Buch waren männlich. Seufzend schlug sie ein paar Seiten um und
vertiefte sich in ihr Buch, welches sie auch sofort wieder in seinen Bann zog.
So merkte sie auch gar nicht wie Ashlee u8nd Jay wieder aus dem Bad kamen. Chaya
schreckte erst auf als sich etwas Kaltes mit einem Mal um ihren Hals legte und
eine vertraute Stimme ihr „Merry Christmas!“ ins Ohr flüsterte
Augenblicklich bekam sie eine Gänsehaut. Sie war so erschrocken, dass sie nicht
mal ein Piep von sich geben konnte. Die Stimme hatte sie sofort erkannt –
Izzy. Unbemerkt war er wieder in die Wohnung zurückgekommen. Vorsichtig
umfasste seine Hand ihren Kopf und drehte ihn zu sich. „Ich hoffe sie gefällt
dir…“ flüsterte er und sah ihr tief in die Augen, in denen nur noch tiefe
Zuneigung zu sehen war. Chaya sah ihn einfach nur an, ihr war noch gar nicht
bewusst geworden, wovon er sprach. Im nächsten Moment schlang sie einfach nur
ihre Arme um seinen Hals und umarmte ihn. Sie war froh, so unendlich froh und
dankbar, dass er sie nicht mehr abwies. Er war wieder da und alles andere war in
diesem Moment unwichtig. Izzy, der bis dato gehockt und über die Couchlehne
geschaut hatte, stand nun auf. Dadurch das Chaya ihn immer noch umarmte, zog er
die Blondine ebenfalls mit hoch. Er hob sie im nächsten Moment einfach über
die Couch und stellte sie dann vor sich ab, alles aber ohne sie loszulassen.
Izzy spürte, dass sie Angst gehabt haben musste. Die Art wie sie sich an ihn
schmiegte und ihn umarmte offenbarte es. Sie hatte Angst gehabt, dass er sie
allein ließ und wenn er ehrlich war, hatte da auch nicht viel gefehlt. Als Jay
ihm das gestern erzählte und er so ausgeflippt war, war er sich nicht sicher
gewesen, ob er für sie gut war. Er wollte sie nicht irgendwann aufgrund seiner
Launen verletzen, so wie er es schon mal getan hatte. Ebenso war er sich nicht
sicher, ob das überhaupt einen Sinn machte, wenn sie ihm am Anfang schon nicht
vertraute. Aber je länger die Nacht dauerte, umso mehr sich die Stunden
hinzogen, war er sich eines bewusst geworden – sie war alles was er wollte und
brauchte. Nichts anderes war wichtig. Jetzt als sie sich langsam löste und ihn
aus unsicheren Augen ansah, sah er sich bestätigt. Es würde nicht leicht
werden, aber sie würden es schaffen, da war er sich sicher.
Ihre Augen huschten über sein Gesicht, suchten unsicher seinen Blick. Er
lächelte sie an: „ Sie steht dir, als ich sie gesehen habe, musste ich sofort
an Dich denken…“ mit diesen Worten, nahm er eine schlanke Silberkette in die
Hand, die zu Chayas Erstaunen, um ihren Hals hing. Das war es also, was eben so
kalt gewesen war. Sie betrachtete seine Finger, welche die feinen Glieder der
Kette hielten und dann schluckte sie. Im Zentrum der Kette, eigentlich mitten in
ihrem Dekoltée hing ein weißer kleiner Kristall in dessen Kern ein weiterer
blauer runder Kristall eingeschlossen war.
Ein Sonnenstrahl fiel hinauf und er leuchtete einen kurzen Moment auf.
Sie wusste nicht was sie sagen sollte, ihre Wangen färbten sich gerade rot
während sie ihm zu hörte. „Der Anhänger besteht aus zwei Kristallen die am
letzten Tag im alten Jahrtausend gefunden wurden, noch in der gleichen Nacht
genauer gesagt beim Jahrtausendwechsel wurde der Anhänger erschaffen. Solche
Anhänger sind dem nach sehr selten, es gibt nur 2 oder 3 Stück auf der ganzen
Welt und jeder dieser Anhänger sieht anders aus und ist ein Unikat. In
Fachkreisen heißen sie aufgrund der Zeit auch Milleniumskristalle und angeblich
beschützen sie den Träger vor allem bösen.“ Erklärte er.
Chaya sah erst den Kristall an und dann Izzy: „Du weißt das du mir nichts
schenken sollst! Schon gar nicht so was Teures…“ sie seufzte. Sie freute
sich total, die Kette gefiel ihr, allerdings konnte sie sich denken, dass sie
ein V
Vermögen gekostet haben musste. Wenn diese Kristalle wirklich so selten waren
und es diese Anhänger tatsächlich nur 2-3 Mal auf der Welt gab, dann musste
der Preis dafür utopisch sein. Sie musterte Izzy kurz. Sicher als Star
verdiente man mehr als die Allgemeinheit, aber der Löwenanteil von den
Einnahmen bei US5 ging an Lou. Das was übrig blieb, wurde dann auch noch durch
5 geteilt und das war bei weitem nicht soviel, dass er sich diese Kette leisten
konnte.
Izzy blickte sie inzwischen unsicher an: „Sie gefällt dir nicht!“ stellte
er dann kurz darauf fest. Chaya schüttelte den Kopf, dass die Haare nur so
flogen.
„Nein, nein. Das ist es nicht. Sie toll, wunderschön. Ehrlich, aber…“ sie
brach ab. Izzy musterte sie eindringlich: „aber?“ fragte er leise.
Ein neuerliches leises Seufzen ihrerseits: „Du kannst dir so was doch gar
nicht leisten…“ und kaum hatte sie das gesagt, schwand alle Sorge des
Amerikaners. Er hätte es sich doch denken müssen. Liebevoll nahm er sie in den
Arm: „Stimmt, Gewöhnlicherweise kosten diese Anhänger im Verkauf einige
Millionen, aber dieser nicht. Dieser befindet sich durchaus im Rahmen meiner
Möglichkeiten..“ er lächelte. Die deutsche blickte ihn musternd an. Izzy
grinste: „Was, schau nicht so. Ich sage die Wahrheit oder glaubst du ich habe
soviel Geld auf dem Konto wie Lou? Dann hätte ich mir unlängst ein Haus
gekauft und würde mit vielen schönen Frauen in der Sonne am Pool liegen und
würde mich verwöhnen lassen…“ für diese freche Antwort kassierte der
Kalifornier einen Kniff in die Seite. „Aua…ist ja gut. Mir reicht meine
Traumfrau auch schon!“ gab er dann nach und drückte ihr einen kurzen Kuss auf
die Lippen. „Das will ich aber auch mal hoffen, mehrere Frauen nebeneinander
geht meistens nicht gut. Auch wenn ich davon ausgehe, dass ich es nicht bin bei
der du dann sein wirst...:“ kam es grummelnd von unten.
Als Antwort drückte er ihr einen kurzen aber leidenschaftlichen Kuss auf.
Nach einigen Augenblicken löste er sich und schloss sie in seine Arme: „Ich
hoffe du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, egal was ist…“ sagte er
leise Sie nickte, schmiegte sich an ihn. Chaya kroch schon fast in ihn hinein,
sie suchte instinktiv seine Nähe und auch ihm schien es nicht anders zu gehen.
Ashlee, die gerade aus dem Bad kam, blieb abrupt stehen. So abrupt, dass Jay,
der ihr folgte fast in sie hineinlief: „Hey was ist…“
Ashlee deutete mit der Hand zum Wohnzimmer: „Ich sag doch, die schaffen
das!“ flüsterte sie als sie die beiden Freunde so vertraut beieinander stehen
sah. Jay folgte ihrer Handbewegung und nickte: „Sie brauchen sich…“stellte
er trocken fest. „Ach merkst du das auch schon?“ Ashlee sah ihn spöttisch
an und fügte grinsend hinzu: „Gewöhnlich ist Izzy für die lange Leitung
zuständig, nicht du.“ Als Strafe und völlig unvorbereitet kniff Jay ihr in
den Po. “Aua..“ Ashlee zog eine Schnute und rieb sich den Hintern. Dann
setzte sie sich in Bewegung und ging zu ihren Freunden: „Na ihr zwei…“ sie
strahlte beide an. Chaya lugte vorsichtig aus Izzys Armen hervor und gab ein
entnervtes kurzes Seufzen von sich, vorbei war es mit der trauten Zweisamkeit.
Sie tauchte nun vollends aus seiner Umarmung auf, ohne sich jedoch zu lösen und
lächelte die beiden an: „Hey…“ Ashlees Blick fiel auf Chayas Kette, sie
kannte den Anhänger. Izzy verwarte ihn schon seit einigen Jahren und es zeugte
von wirklich tiefen Gefühlen, dass er sie Chaya geschenkt hatte. Dabei musste
es sich nicht mal um Liebe handeln. Sie nickte: „Schöne Kette…“ stellte
Ashlee nur fest. Izzy warf ihr nur einen Blick zu, der soviel bedeutete wie: Sag
nichts dazu.
Ashlee fuhr sich durch die Haare: „Schatz, hast du ihm eigentlich schon dein
Geschenk gegeben? Ich schätze nein, sonst würde er hier schon rumspringen wie
Rumpelstilzchen…“
Chaya hob den Kopf: „Sag das nicht so laut, du weißt wie tollpatschig er ist.
Ich wollt ihn schon noch `ne Weile behalten…“ warf sie dann ein. „Na
danke, das werde ich mir merken.“ Kam es von Izzy gespielt beleidigt.
„Bitte tu dir keinen Zwang an…“ Chaya löste sich und verschwand, kam kurz
darauf mit etwas kleinem viereckigen wieder, was sie Izzy in die Hand drückte:
„Ich hatte eigentlich überlegt dir einen Porno zu schenken, aber davon hast
du eh schon genug…“ sagte sie und grinste. Jay grinste ebenfalls: „Pass
auf jetzt kommt sie gleich mit einem Gutschein für ein Sex-Kino oder Puff um
die Ecke oder mit einer Gummipuppe!“ bei diesen Worten und Izzys düsterem
Blick prustete Ashlee los. Chaya grinste: „Stimmt das hatte ich auch schon
überlegt, fand das dann aber langweilig und ich wollte ja nicht, dass er ärger
mit Carly kriegt oder ich mit seiner Mum!“ Ashlee hatte mühe ihren Lachkrampf
zu unterdrücken. Chaya grinste: „Ich hoffe es gefällt dir trotzdem, frag
nicht wie lange ich gebraucht hab um das alles zusammen zukriegen. Ich musste
jede Menge alte Kontakte aufwärmen zu denen ich eigentlich keinen Kontakt mehr
wollte. Also wehe du freust dich nicht!“ sie grinste ihn an. „Das größte
Geschenk hab ich schon und das bist du!“ Izzy gab ihr einen Kuss. Auf diese
Reaktion konnte Chaya eigentlich nicht anders reagieren und schlang ihre Arme um
seinen Hals und erwiderte den Kuss. Ashlee quietschte kurz auf: „Ui, wie
süß! Knutschausblende!“ Auf das letzte Wort hin, löste sich Chaya wieder:
„Na und?!“ sie streckte ihrer Managerin die Zunge raus, dann wandte sie sich
Izzy zu: „Mach schon auf!“ forderte sie ihn auf. Er zog ne Schnute: „Ich
fand das andere aber eben besser!“ murrte er. „Nun, mach schon!“ sie
blickte ihn nun an und ihre Augen leuchteten freudig. Im nächsten Moment
ratschte es und von dem Papier war nicht mehr viel zu sehen. Einem Izzy blickte
jetzt nur eine DVD Hülle entgegen, die ein großes Cover von HBK (Heartbreak
Kid) alias Wrestlingstar Shawn Michaels zeigte.
Ashlee hopste hin und her: „Chaya hat sämtliche Auftritte von dem Kerl seit
Beginn seiner Karriere besorgt. Über die damaligen Tagteams und Einzelkämpfe
bei den Großverantsaltungen Wrestlemania, Judgmentday bis hin zu den heutigen
wöchentlichen Auftritten bei RAW und SMACKDOWN! Die Frau liebt dich, du hast
keine Ahnung wie lange sie dafür gebraucht hat!“ Chaya fuhr herum: „Ashlee,
halt die Klappe! Es ist nicht so extrem wie du es gerade darstellst!“ sie
funkelte ihre Freundin wütend an. Sie wollte nicht, dass er wusste was sie
dafür alles getan hatte. Ashlee schaute sie an: „Nein, ich denke er sollte
Wissen, dass du seit fast einem Jahr dabei bist, die Sachen zusammen zu
kriegen…“ sie wandte sich Izzy zu. „Sie hat sich in Unkosten gestürzt um
die alten Sachen zukriegen, war nicht so einfach…“ Chaya brauste auf:
„Ashlee, bitte halt einmal im Leben einfach deine Klappe. Er sollte sich
schlicht weg einfach nur darüber freuen. Wie lange ich dafür gebraucht habe
und wie viel Unkosten ich hatte, lass mal meine Sorge sein! Und wenn wir schon
bei Unkosten sind, geh mal in dein Zimmer. Da wartet noch ein Weihnachtsgeschenk
auf dich!“ kaum hatte sie das gesagt, war Ashlee weg und im nächsten Moment
hörte man es nur noch laut quietschen. Jay schaute Chaya fragend an, die zuckte
die Schultern: Im nächsten Moment kam Ashlee in einer schwarzen Jeans einem
gelben Top mit einem Tweety drauf und einem Tweety im arm zurück. Izzy
grinste: „Jetzt verstehe ich.“ Chaya grinste: „Du verstehst bei weitem
nicht soviel wie du denkst, dass du es tust. Das ist nur ein Teil. Sie hat ein
großes Poster bekommen, die Sachen die sie anhat, einen Becher und einen 20cm
großen Kristall-Tweety.“
Die Jungs nickten, während Ashlee nun zu ihnen zurückkam und sich mit ihrem
Tweety im Arm an Jay schmiegte. Izzy beobachtete das kurz und sah dann wieder
die DVD in seinen Händen an. Chaya lächelte: „Dann hast du fanatischer Kerl
auf den langen Fahrten wenigstens was zu tun. Es sind 4-6 DVDs geworden mit
über 40 Std. Material. Da ist einiges zusammengekommen und das war noch nicht
mal alles. Die andere Hälfte liegt noch gut verwart auf meinem PC.“ Erklärte
sie kurz. Er sah auf und dann zu Jay: „Ich sagte doch schon, die Frau ist ein
Engel. Mein Engel!“ mit diesen Worten nahm er sie in den Arm und küsste sie,
er strahlte. Er freute sich wie ein kleines Kind. Wrestling würde immer eine
Leidenschaft von ihm bleiben und daran gab es nichts zu rütteln. Er vermisste
das, hier in Deutschland wurde SMACKDOWN zeitverzögert übertragen(etwa um eine
Woche) und das auf einem öffentlichen Sender. Alles andere wie RAW sowie den
großen Events lag bei einem bekannten PAY-TV-Sender und ihm fehlte einfach die
Zeit zum schauen, zumal er meist halbtot ins Bett fiel wenn das lief. Er
vermisste das schon. In den Staaten war er öfter mit Freunden zu den so
genannten House-Shows gegangen. Aber hier war das eben nicht möglich.
Jay lachte und kraulte Ashlee: „Und wenn man bedenkt, dass Wrestling in
Deutschland mehr bei Männern beliebt ist als bei Frauen…“ Izzy nickte,
während seine Arme immer noch Chaya umschlangen. Er schaute liebevoll zu ihr
runter: „Ich freu mich wirklich sehr, danke!“ ein weiterer Kuss folgte. Sie
zog irgendwann den Kopf zurück: „Wer sagt, dass das alles war?“ fragte sie
während sie zu ihm hochsah. Er zog überrascht eine Augenbraue hoch: „Noch
mehr?“ Chaya grinste: “Fass mal in meine hintere linke Hosentasche!“ sagte
sie dann.
„Der Aufforderung kommt er doch mehr als nur gerne nach!“ lachte Ashlee und
Jay stimmte zu: „Wo sie recht hat, hat sie recht…“
Izzys Hände glitten zielsicher von Chayas Rücken abwärts und noch auf dem Weg
dorthin, versperrte ihm etwas den Weg. Papier. „heiß…“ Chaya grinste. Er
fasste zu und zog es mit der linken Hand raus. Seine rechte Hand ruhte immer
noch auf ihrem Po. Erstaunte betrachtete er einen weißen länglichen Umschlag,
es stand nichts drauf und es schimmerte auch nichts durch. „Was ist das?“ er
musterte sie. Er wusste, dass man Chaya alles zutrauen konnte, da konnte alles
Mögliche drin sein. Sie lächelte ihn frech an: „Mach`s auf, dann weißt du
es. Aber ich kann dich beruhigen, es ist keine Autogrammkarte von Tokio Hotel.
Zumindest war es das noch nicht als ich das letzte Mal reingesehen habe.“
Getrieben von Neugier öffnete er den Umschlag mit fahrigen Fingern und zum
Vorschein kam abermals Papier. Seine Augen huschten über die Schrift und im
nächsten Moment erschien ein Strahlen auf seinem Gesicht: „Geil!“ er
schnappte sie und wirbelte sie herum. „Lass mich runter Izzy, ist ja
gut….“ Quietschte sie und klammerte sich verzweifelt lachend an seinem Hals
fest. Der Amerikaner hüpfte immer noch und freute sich. Jay schaute nur
verständnislos: „Okay, was war da drin?“ fragte er dann und schaute
irritiert zwischen seinem besten Freund und Chaya hin und her. Die Blondine
hatte es inzwischen geschafft zu flüchten, während ein Izzy immer noch wie ein
Irrer durch die Gegend sprang.
Leise kam sie zu Ashlee und Jay geschlichen, bezog Stellung hinter Jay, so als
wolle sie verhindern, dass ein Izzy sie erneut zu fassen bekam. Der drehte immer
noch am Rad. „Das würde mich aber auch mal interessieren.“ Warf Ashlee ein
und beobachtete den Amerikaner, der wie ein Flummi durch die Gegend sprang und
jubelte. Er strahlte mehr den je. Es blitzte ein paar Mal neben Ashlee, diese
schaute erschrocken zur Seite und sah dann wie Chaya zwischen ihr und Jay
hindurch fotografierte bzw. filmte. „Das waren zwei Karten für die WWE –
Deutschlandtour inklusive Backstage- Karten!“ sagte sie leise und beobachtete
Izzy grinsend.
„Backstage – Karten für die Deutschlandtour des WWE- Roosters? Okay, wie
hast du das denn geschafft?“ fragte Jay nun. Chaya zwinkerte ihm zu: „Hey,
vergiss nicht, ich bin ein Engel und Engel haben immer etwas Hilfe von oben!“
sagte sie vieldeutig. Jay musterte sie: „Okay, die Tour ist im April und wir
haben da Tourvorbereitungen für Mai, woher weißt du das wir an dem Tag keinen
Auftrag haben? Die Wahrscheinlichkeit das wir keinen Auftritt haben ist bei etwa
10%, sieht also schlecht aus?“ „Ihr habt an dem Tag frei.“ Erwiderte sie.
Jays Augen verengten sich: „Woher willst du das wissen…“ Chaya grinste:
„hey du vergisst euer Management ist auch mein Management und Produzenten
–Team!“ Jay musterte sie immer noch: „Schon verstanden, du hast sie
bestochen!“ stellte er dann nüchtern fest. Die Blondine zuckte die Schultern:
„Wenn du es so nennen magst, ich würde es eher als Deal bezeichnen!“ Jay
sah wieder zu Izzy: „Welche Stadt und welches Datum??“ erkundigte er sich
dann nur. „ 24.April 2006 in Köln!“ antwortete sie und zoomte auf ihren
Freund, der inzwischen am telefonieren mit einem Freund war. Chaya ließ die
kamera sinken: „Grüß ihn von mir, ich meld mich die Tage bei ihm!“ rief
sie rüber als sie feststellte mit wem Izzy gerade so aufgeregt telefonierte.
Jay gefiel die Tatsache eines Deals nicht, triple M verhielten sich bis dato zu
ruhig. Er dachte an das Gespräch vor einigen Monaten zurück. Jetzt, da Chaya
und Izzy tatsächlich zusammen waren würde das ärger geben. Alles andere
sollte ja nur Promotion sein. „Was für einen Deal hast du mit Mark und Mike
geschlossen??“ fragte er nun. Chaya nahm die Kamera runter und sah Jay kurz
erstaunt an, dann zuckte sie die Schultern: „Es war eigentlich ganz einfach.
Ich soll mit Izzy ein Einzelinterview für die Bravo geben und dafür hat er den
restlichen Tag frei!“ Als die Worte Interview und Bravo fielen, warf Jay
Ashlee nur einen Blick zu. Er hatte es gewusst. Das Ding hatte nen Haken und
dieses Interview stand eh noch aus. „Weißt du worum es geht?“ fragte er
weiter und beobachtete nun Izzy der im Zimmer auf und ablief, sich nicht von
seinen Freunden stören ließ.
„Mark und Mike haben gesagt, die Redaktion der Bravo will noch ein
Einzelinterview zu Last 2 know. Der Clipdreh hätte wohl Interesse bei den Fans
geweckt und eigentlich sollte Carly auch dabei sein, aber zu ihr schicken sie
wohl jemanden speziellen.“ Erwiderte Chaya und steckte ihre Kamera weg. Jay
hätte sie am liebsten geschüttelt, sie ahnte nichts. Rein gar nichts. Sie ging
allen ernstes davon aus…..er seufzte leise. Gewöhnlicherweise war sie doch
sonst nicht so blauäugig und naiv, normalerweise durchschaute sie es. Aber
sobald es um Izzy ging, vergaß sie jegliche Vorsicht. Da setzte irgendwie alles
aus. Aber umgekehrt war das nicht anders. Er hätte am liebsten was gesagt, aber
er konnte nicht. Er konnte nur hoffen, dass Izzy das Spiel von Triple M
rechtzeitig durchschaute bevor er und Chaya schaden nahmen.
„Na dann…“ sagte er stattdessen und wechselte das Thema, aber nur
ansatzweise. „Wisst ihr schon wie ihr das Mark, Mike und Lou beibringt mit
euch? Oder ihr müsst euch weiterhin verstecken…“ fragte er dann laut als er
mitbekam, dass Izzy aufgelegt hatte. Er war immer noch geflasht, kam aber
langsam runter. Entspannt und vor Freude strahlend schlenderte er zu seinen
Freunden und seiner Freundin herüber. Er legte Chaya einen Arm um die
Schultern: „Ich mach das, dass ist meine Aufgabe. Ich muss ihnen erstmal
unterschieben das Carly weg ist. Bis dato müssen wir eine andere Lösung
finden, auch wenn ich meine Süße ungern verstecke.“ Er gab ihr einen sanften
Kuss. Chaya verschränkte ihre Finger mit seinen:“Das wird schon alles
irgendwie, solange die mich nicht köpfen!“
Ashlee winkte ab: „Solange du ordentlich Schlagzeilen für die Jungs bringst,
machen die doch alles!“ auf diesen Kommentar hin, bekam sie einen schier
tödlichen Blick von Izzy. „Was? schau nicht so, du weißt genau das es
durchaus sein kann das sie Chaya Beispielsweise ne Schwangerschaft
anhängen!“
„Ashlee hör auf!“ bellte er inzwischen. „Nein, sie ist mein Schützling
und ich muss sie drauf vorbereiten was Mark und Mike von ihr verlangen könnten,
wenn sie mit dir zusammen sein will!“ entgegnete sie gereizt und funkelte den
Amerikaner böse an. „Leute hört..:“ gerade als Chaya ansetzen wollte zu
erinnern, dass Nick nebenan schlief begann dieser, wie auf Kommando zu weinen.
Izzy knurrte noch mal. Sah Chaya dann an: „ich gehe schon!“ drehte sich um
und verschwand. „Seine Flasche steht auf dem Nachttisch, aber ich glaube er
hat ausgeschlafen!“ rief Chaya ihm nach. Dann wandte sie sich ihren Freunden
noch mal zu: „Lasst ihn mal machen. Traut ihm ein bisschen was zu…“ sagte
sie dann ruhig. Ashlee verschränkte die Arme: „Aber gerade er müsste es
wissen, ich regel das…“ Chaya sah ihre Freundin an: „Ashlee, lass es ihn
auf seine Weise machen. Er will das selber machen. Gib ihm nicht das Gefühl,
dass er seine Freundin nicht beschützen könnte oder seine Beziehung nicht
allein auf die Reihe kriegt. Das gibt nur Ärger….“ Sagte sie und sah ihre
Freundin eindringlich an. „Es ist seine Sache das Mark, Mike und Lou zu
vermitteln….alles was mich betrifft werden wir dann besprechen! Ich muss Nick
jetzt Mittag machen…“ mit diesen Worten drehte sie sich um und lief in die
Küche. Ashlee seufzte: „Ich würde ja, wenn er wüsste das es um viel mehr
geht!“ Jay nahm sie in den Arm: „Wir dürfen uns nicht einmischen, auch
wenn wir es noch so sehr wollen.“ Sagte er. „Ich weiß. Trotzdem sie sind
meine Freunde. Ich will nicht, dass ihnen wehgetan wird.“ Sie sah über den
Flur, wo Izzy gerade mit einem völlig verschlafenen Nick in die Küche lief.
„Ich auch nicht, aber sie müssen selber damit klarkommen und die erste große
Herausforderung haben sie bereits überstanden und jetzt komm…“ mit diesen
Worten zog er sie ins Schlafzimmer. Jay hielt es für besser, wenn Ashlee Izzy
den nächsten Stunden nicht begegnete, das würde nur eskalieren.
Als er mit dem Baby auf dem Arm, die Küche betrat, war ihm dann doch etwas flau
im Magen. Er wollte mit ihr zusammen sein, hatte aber nicht an die Konsequenzen
gedacht. Ihm wurde jetzt erst wieder bewusst, wie die Fans reagieren konnten.
Bisher hatte er sie schon immer abgeschirmt, aber jetzt war sie, genau wie er,
eine Person des öffentlichen Lebens. Die Fans wussten nur von einer
Freundschaft und das war schon schwierig gewesen. Wie würden sie reagieren,
wenn die Trennung mit Carly bekannt wurde…
Er machte sich sorgen, er wollte nicht, dass sie verletzt wurde. Weder
körperlich noch emotional, dass war in den letzten Jahren schon genug
geschehen. Auch ohne Fans.
Sie lehnte am Tresen und wartete darauf, dass Nicks Gläschen heiß wurde. Als
er die Küche betrat begann sie zu strahlen: „hallo, ihr beiden!“ sie stieß
sich ab und trat auf ihn zu. Erst streichelte sie vorsichtig Nicks Wange: „Na
Schatz ausgeschlafen? Schön. Gleich gibt`s happa…“ aber Nick war noch nicht
wirklich aufnahmefähig. Der Kopf des kleinen sank zurück an Izzys Brust und
seine Finger umklammerten seine Hand. Chaya lächelte und wandte sich ihrem
Freund zu. Sie schmiegte sich an ihn, schaute zu ihm hoch und küsste ihn im
nächsten Moment auch schon. Es war ein sehr inniger und leidenschaftlicher Kuss
und Izzy war überrascht, sie forderte ihn fast schon heraus. Einen Moment
schaffte sie es alles um ihn herum damit auszublenden, alle Gedanken und alle
Sorgen. Als sie sich zurückzog funkelten ihre Augen ihn aus einem klaren
eisblau an. „Du wirst das schon machen. Ich vertraue dir und ich stehe immer
hinter dir, egal was ist…“ als sie das sagte und ihn ansah, war da für ihn
kein Zweifel. Es stimmte. Sie war immer da gewesen, seit sie sich kannten und er
war dankbar dafür. Izzy legte ihr den freien Arm um die Taille, drückte ihr
einen Kuss auf die Stirn: „Ich weiß.“ Murmelte er und hielt sie fest. Nick
schien diese Nähe auch zu genießen. Zufrieden glucksend zupfte er an Izzys
Dreads, allerdings ganz vorsichtig, so als wüsste er, dass er dem Amerikaner
damit wehtun könnte.
Irgendwann löste sie sich: „Das Glas müsste heiß sein!“ stellte sie fest
und nahm es aus dem Topf. Vorsichtig öffnete sie den verschluss und füllte den
Inhalt des Glases in einen Plastikteller, denn sie durchrührte damit Nicks
Essen kalt wurde. Izzy hatte den kleinen unterdessen ein Lätzchen umgebunden
und saß jetzt mit ihm am Tisch. Chaya holte noch ein Früchteglas aus dem
Kühlschrank und setzte sich ihnen gegenüber dann auf den freien Stuhl.
Vorsichtig begann sie ihren Neffen zu füttern. Izzy beobachtete sie dabei,
irgendwann meinte er nur: „Was möchtest du?“ Chaya hielt überrascht inne,
sie konnte ihm grade nicht ganz folgen. Irritiert sah sie ihn an, während sie
Nick einen weiteren Löffel einflösste: „Was meinst du damit, was ich
möchte?“ fragte sie und wischte Nick gerade kurz den Mund ab. „Ich will
wissen was du möchtest. Willst du, dass ich gleich mit Mark und Mike rede?
Möchtest du das die Fans es wissen? Ich habe vorhin einfach reagiert ohne dich
zu fragen, was du eigentlich möchtest, obwohl ich genau weiß das du Kontakt zu
unseren Fans früher schon nicht geschätzt hast.“ Sagte er milde lächelnd.
Chaya schüttelte leicht den Kopf und füllte einen neuen Löffel: „So stimmt
das nicht. Es gibt Fans von euch, die sind supersüß. Superlieb. Ich denke da
an Liah, Mona,Luna, raYo, Hannah etc. Mit denen hatte ich auf Konzerten von euch
schon wahnsinnig viel Spaß, die sind echt süß. Sie freuen sich für euch. Ich
mag nur keine Fitzen und Groupies und das weißt du. Die Weiber, die sich auf
euch was einbilden und euch als ihr eigentum sehen. Das sind die, die auf
andere aus purem Neid losgehen. Ich weiß nicht, ob dir das schon mal
aufgefallen ist, aber diese Sorte von Mädchen erkennt man schon am aussehen.
Kurze Röcke, tief ausgeschnittene Tops, hohe Schuhe, geschminkt wie ein
Papagei, Ohrringe die schon beim hinsehen blinken. Extrem zickig und
gewaltätig.“
Izzy grinste: „Also so ganz fitzenfrei wärst du dann auch nicht! So
gewaltätig wie du sein kannst“ Chaya hielt inne: „Was soll das denn bitte
heißen?! Izzy Gallegos, du weißt genau, dass ich nicht die größte bin und du
weißt auch, dass ich es nicht abkann wenn man mir ins Ohr keift oder kleine
Kinder zerquetscht. Ich warne wenigstens noch vor und erst danach schlag ich zu.
Entschuldige bitte, dass ich sonst total harmlos bin..“ brummte sie dann und
öffnete Nicks Früchteglas, da er den Teller bereits leer geputzt hatte. Izzy
beugte sich vor, gab ihr einen kurzen Kuss: „Wenn du eine Fitze oder
dergleichen wärst, hätte ich nie einen so engen Kontakt zu dir aufgebaut. Ich
weiß, dass du nicht so bist. Das hab ich damals schon gesehen als ich dich das
erste Mal gesehen habe. Ich mein mal unabhängig davon, dass du später
Backstage mit Ashlee warst. Ich erkenne Fans, Fitzen und Groupies oder einfach
jemanden, der da ist weil er dorthin beordert wurde oder Interesse an Musik hat.
Man konnte dir ansehen, dass dich ganz andere dinge interessiert haben…“
Chaya legte den Kopf schief: „Okay und jetzt möchte ich wissen, woran du das
gesehen hast!“ stellte sie dann fest und fütterte Nick weiter. „Dein Style
ist unverkennbar. Ich mein welches Mädchen, hier in Deutschland, geht zu einem
Boybandkonzert und trägt ein Wrestling-Shirt, einen Fingerlosen Handschuh, eine
Hose, wo groß die Zahlen 619 draufstehen und trägt dazu einen schwarzen
Trilby. Das ist kein Fanstyle! Zumal es deine Art war. Als du mit Ashlee
Backstage gekommen bist, hast du dich ausgesprochen stark für die ganze Technik
interessiert. Du hast mit den Tontechnikern gesprochen etc. dich hat dieses drum
herum mehr interessiert als wir. Deine Augen haben geleuchtet als du die Bühne
gesehen hast und noch mehr als du mit mir darauf durftest. Fans sind kribbelig,
nervös und sehen nur uns. Es gibt noch andere Zeichen und das weißt du.“
Chaya hörte ihm aufmerksam zu und während er erzählte kamen Erinnerungen
hoch, die sie fast vergessen hatte:
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Sie rieb sich die Schläfen, sie hatte Kopfschmerzen. Was sie nicht alles für
Ashlee tat. Jetzt stand sie allen ernstes hier zwischen lauter kreischenden und
hysterischen Teenagern, die wegen einer Boyband hyperventilierten. Ashlee hatte
ihr gesagt, sie sollte auf sie warten. Sie würde später mit Jay kommen und sie
blöde Kuh hatte zu gestimmt: „Kein Problem ich misch mich solange unter die
Fans, mal schauen wie die so ticken!“ entnervt rieb sie sich das Ohr, welches
piepte. „Gott, wenn eins immer gleich bleibt, dass Weiber wegen Kerlen so
kreischen. Aber man merkt, dass ich nie normal war. Selbst mit 13 war ich nicht
so und es auch nicht normal mit 21 hier zu stehen! Und das auch nur, weil ich
endlich den Freund meiner besten Freundin kennenlernen soll, außer am Telefon.
Meine Güte noch eins, dass die sich immer solche Kerle aussuchen muss…“
brummelte sie Blondine vor sich hin.
Sie dachte daran, dass Jason voll ausgeflippt war als er erfahren hatte wohin
sie sollte. Aber sie hatte von ihrer Schwester den Auftrag bekommen, sich das
Konzert erst anzusehen bevor Jason zu einem durfte. Sie hatte vorhin ein
Mädchen kennengelernt, welches die größte inoffizielle Fanseite im Netz
us5-germany leitete. Sie hatte sich die Seite und dergleichen notiert um sie
Jason zu geben, außerdem hatte sie sich für das andere Konzert mit ihr
verabredet, weil sie keine Lust hatte mit ihrem Neffen allein zu gehen. Mona
hatte ihr erzählt, dass der Rest des Teams Hannah und Luna beim nächsten
Konzert in Berlin auch da sein würden, weil ein großes Fantreffen stattfinden
sollte. Crewmitglied Nr.4 Julie verweilte zu jenem Zeitpunkt allerdings in den
Staaten und konnte also nicht anwesend sein. Chaya hatte sich gegen ein
Absperrungsgitter gelehnt, außerhalb der wartenden Fans. Es war noch relativ
früh am morgen und nur der harte Kern war bereits da, der Rest würde erst im
laufe der Zeit kommen. Mit einem Mal zuckte sie erschrocken zusammen. Hinter ihr
und um sie rum, begann es auf einmal wie bescheuert zu blitzen und zu kreischen.
Chaya hatte bis eben noch die Kopfhörer ihres MP3-Players im Ohr, sah jetzt
allerdings auf. Direkt vor ihr fuhr gerade ein silberschwarzer Nightliner ein,
der einen großen rot-weißen Schuh auf einer Seite hatte. Oben drauf prangerte
in großen Lettern das Logo „Here weg go“ das Motto der Tour und der Titel
des Albums von US5. Chaya seufzte, das erklärte das durchdrehen der Mädchen
die hinter ihr völlig abgingen. Sie schüttelte den Kopf: Die
Wahrscheinlichkeit, dass die Kerle da jetzt schon drin waren, war 50:50! Wenn
sie sich umsah, konnte sie sehen, dass relativ wenig platz war und aus Erfahrung
konnte sie sich vorstellen, dass der Nightliner nur bereits schon mal platziert
wurde und die Jungs später mit einem kleineren unauffälligeren Wagen kamen
oder auf ganz anderem weg. Sie stöpselte sich also wieder ihre Kopfhörer ein
und beschäftigte sich wieder anderweitig zumal ihre Menschenangst ihr gerade
mal wieder gehörig zu schaffen machte. Musik war eins der Dinge, die sie
annähernd beruhigten. Allerdings ließ sie den Bus nicht aus den Augen,
unauffällig musterte sie die Tür, welches sich just in diesem Moment öffnete.
Im gleichen Moment drehten die Mädchen hinter ihr wieder total durch. Alles
drängte zum Nightliner aus dem jetzt gerade ein fröhlicher Blondschopf
gehüpft kam. Chaya kannte die Jungs inzwischen. Jason betete die Namen dauernd
runter und Ashlee erklärte es ihr auch, zumal sie auch schon Kontakt gehabt
hatte außer zu Jay. Ein weiterer Punkt war, dass die Medien einen geradezu
überschwemmten mit US5. Sie musterte die Situation: „Murmel..“ stellte sie
dann nüchtern fest. Ein weiterer Blondschopf mit strahlenden Augen, die einen
sofort in ihren bann zogen, folgte. „Krümel…“ zu jenem Zeitpunkt ahnte
sie nicht, dass Chris noch einen Entscheidenden Beitrag zu ihren Leben
beisteuern würde. Ein großer dunkelhaariger folgte: „´Jay...“ sie wartete
auf Ashlee, die gewöhnlich nicht von Jays Seite wich. Doch statt ihrer Freundin
kam ein anderer Typ aus dem Bus gejumped. Auffälliger hätte er nicht sein
können. Rote Dre4adlocks, Unmengen an Tattoos & Piercings ein strahlendes
Lächeln. „Izzy..“
Als er aus dem Bus sprang, brach das übliche Gekreische über ihm zusammen.
Hände streckten sich ihm entgegen, Mädchenaugen leuchteten und er hörte
vereinzelt seinen Namen. Geduldig schrieb er Autogramme, poste für Fotos. Sein
Blick schweifte gewohnheitsmäßig über die Masse der ersten Fans. Er suchte
Ashlee, die Chaya abholen wollte.
Bisher kannte er die beste Freundin von Jays Freundin nur übers Telefon, aber
auch da verstanden sie sich prächtig. Heute würde sie da sein und er war
neugierig. Sie hatten sich fast blind verstanden und das freute ihn, aber im
gleichen Zug offenbarte sich das übliche misstrauen. Was war wenn sie zu jener
Sorte Mädchen gehörte, die als Fan versuchte an sie ranzukommen?? Immerhin
kannte Ashlee genug Fitzen. Aber er konnte sich das nicht vorstellen, dafür
hatte die Chemie von Anfang an zu sehr gestimmt. Dafür war sein Gefühl zu
sicher, dass es nicht so war. Die Chemie hatte sogar so sehr gestimmt, dass sie
das gleiche dachten und sagten. Izzy versuchte sich an die Bilder zu erinnern,
die Ashlee ihm und den Jungs gezeigt hatte, aber er hatte in den letzten Wochen
so viele Mädchen gesehen, dass er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern
konnte. Sein Blick streifte die Mädchen vor ihm und auf einmal hielt er inne.
Hinter den Fans in einiger Entfernung und doch in unmittelbarer Nähe lehnte ein
Mädchen am Absperrungsgitter. Sie war nicht sonderlich groß, aber sie stach
sofort ins Auge. Vor allem jemanden der Wrestling so sehr liebte wie er. Sie
trug eine dunkelblaue Jeans auf deren rechtem Hosenbein groß die Zahlen 6-1-9
zu lesen standen, auf ihrem Shirt welches schwarz war und schulterfrei war
leuchtete in blau der dazugehörige Wrestller auf. Pluspunkt, aber sie hatte
nur einen Fehler, sie verehrte den falschen Wrestler - wie er grinsend
feststellte An der rechten hand war ein fingerloser Handschuh zu sehen, das
blonde Haare fiel seidig um ihren Kopf, den schwarzen Trilby hatte sie leicht
ins Gesicht gezogen und musterte mit unauffälligen Blicken das Geschehen hier
bei ihnen.
Als sie jetzt den Kopf leicht anhob und ihre Augen ihn fokusierten, war er wie
gebannt und im selben Augenblick wusste er es- das war sie.
Er erwiderte ihren Blick und lächelte…
Als er begann zu lächeln wurde ihr ganz anders. Es war als würde ein
elektrischer Schlag sie durchfahren. Schlagartig machte sich ein verräterisches
Kribbeln in ihrem Bauch breit, welches sie zu gut kannte. >oh nein Chayenne
Scott, du wirst dich nicht in diesen Kerl verknallen. Der ist absolut nicht dein
Typ. Aus! Sitz! Platz!< wies sie sich selbst zurecht.
>Aber im Grunde hat es ja schon gekribbelt als ihr miteinander telefoniert habt
und gerade selten ist das nicht gewesen! < gestand sie sich dann kleinlaut ein.
und wir wären diese
Bitch von Carly endlich los! < Chaya maß sie mit einem Blick und schob sich
einen Löffel Tiramisu in den Mund: „Du weißt selbst, dass er freie Auswahl
hat! Und ich bin für so was nicht geeignet. Von der Optik her nicht und von dem
ganzen Rest her auch nicht. Du weißt das ich Menschenangst habe und Fans, stopp
ich korrigiere, Fitzen und Groupies mich für gewöhnlich nicht leiden
können.“ Ashlee ihrerseits suchte gerade ihren Keks: „Ja, aber du fühlst
dich vor der Kamera wohl, dir macht das Tourleben und alles drum herum Spaß. Du
hast Verständnis für Termine und dergleichen, weil du weißt worauf es
ankommt. Und du kannst mit einer Fernbeziehung umgehen. Du weißt wie es ist,
wenn jemand unregelmäßig wochenlang nicht da ist oder ganz plötzlich völlig
unvorbereitet vor dir steht. Du hast den Pluspunkt, dass man dich sofort
beschützen möchte. Ich kenne Izzy, der verteidigt alles mit Zähnen und
Klauen. Wenn dir irgendwer von der Presse quer kommt würde er das schon
regeln.“ Chaya musste bei der Euphorie ihrer Freundin grinsen: „Sag mal, wie
wär `s wenn du ihn fragst, ob er das überhaupt will…“
„Der hat zu wollen…“ entgegnete diese ungerührt.
„Wenn ich eins in den letzten zwei Monaten über Izzy gelernt habe, dann ist
es eins: das er seinen eigenen Kopf hat und sich von kaum wem etwas sagen
lässt.“ Chayas Blick schweifte zur Halle, wo immer mehr Mädchen ankamen.
„Stimmt, aber wenn er einmal etwas will, dann holt er es sich auch…“
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
„Wenn er einmal etwas will, dann holt er es sich auch…“ murmelte sie vor
sich hin.
Izzy war aufgeschreckt: „Was?“ er schaute sie fragend an. Chaya schüttelte
lächelnd den Kopf: „Ashlee sagte damals nur etwas, dass mir gerade wieder
eingefallen ist und irgendwie hat sie recht behalten, auch wenn es ganz schön
lange gedauert hat.“ „Und das wäre?“ Nicky hatte unterdessen wieder mal
Izzys Dogtag entdeckt und zog daran. Chaya lächelte: „Sie sagte damals etwas
über dich, was ich fast schon wieder vergessen hatte, obwohl es allgegenwärtig
ist. Wenn du einmal etwas willst, dann holst du es dir auch…“ und fast schon
schüchtern fügte sie hinzu: „…das hat sie damals im Zusammenhang mit mir
gesagt, bei unserer ersten Begegnung!“ Izzy grinste: „Stimmt, ich krieg
immer was ich will, auch wenn es bei dir entschieden länger gedauert hat als
sonst…“ Chaya stemmte die Hände in die Hüfte: „Hey, das ist aber nicht
meine Schuld. Du warst derjenige von uns der eine Freundin hatte!“
Er lächelte versöhnlich: „Nein, ist es auch nicht. Es zeigt nur, dass du
etwas ganz besonderes bist und ich weiß, dass du mich herausforderst und genau
das macht es reizvoll und das mit uns zu etwas besonderem. Trotzdem hast du mir
noch keine Antwort gegeben: was möchtest du?“
Die Blondine wischte Nick den Mund ab und stand auf um die Sachen wegzuräumen:
„Ich weiß nicht. Ich weiß ja nicht, was mit Carly ist oder sein wird, was
Triple M der Presse sagen werden und wie die Fans auf die Trennung reagieren.
Sie kennen mich als deine beste Freundin und aus dem Video, wenn ich jetzt
plötzlich deine Freundin bin, könnte das auf Unverständnis stoßen..“ er
spürte das sie verunsichert war. „Du weißt aber auch, dass die große Anzahl
der Fans dich mag. Vorschlag. Ich rede erstmal mit Mark und Mike über die
Trennung von Carly, dann lassen wir etwas Zeit vergehen und geben uns, den Fans,
Triple M die Chance sich daran zu gewöhnen. Und dann werden wir es irgendwann
öffentlich machen…“ Chaya drehte sich um, lehnte sich an die Waschmaschine:
„Sprich du willst es erstmal verheimlichen?!“ stellte sie fest und irgendwie
war es wie ein kleiner Stich, der ihr Herz berührte. Izzy setzte Nick auf den
Boden und kam zu ihr rüber, nahm sie zärtlich in die Arme: „Das ist erstmal
das beste. Du siehst doch selbst, dass wir uns erst an die neue Situation
gewöhnen müssen. Wir stehen noch am Anfang und das alles ist so zerbrechlich.
Ich will nicht, dass mir das von irgendwem kaputt gemacht wird oder dass es
endet noch ehe es wirklich begonnen hat. Vor Mark und Mike sowie den Fans sind
wir erstmal nur beste Freunde. Aber da wir eh immer zusammenhängen ändert das
nichts an uns…“ sagte er sanft und seine Hände streichelten ihren Rücken.
Er sah sie an und sah die Enttäuschung in ihren Augen. Sie sah zu ihm auf:
„Das heißt du bist ab sofort für die Öffentlichkeit wieder Solo und ich
unglücklich verliebt…“ Seine Finger berührten sanft ihre Wange,
streichelten sie zärtlich: „Was ich sage oder was irgendwo zu lesen steht,
ändert nicht an dem was ich hier…“ er nahm ihre Hand und legte sie auf sein
Herz. „…fühle und daran solltest du niemals zweifeln!“ seine Hand ruhte
warm auf ihrer, während er sprach und sein Herz gleichmäßig unter ihren
Fingern schlug.
„Tue ich nicht...“ kam es leise von ihr und ihre Stimme versagte kurzzeitig.
Ein dumpfer Schlag war zu hören und im nächsten Moment weinte Nick. Das Baby
hatte versucht, sich am Stuhlbein hochzuziehen und war auf den Hintern
geplumpst. Jetzt weinte er herzzerreißend. Chaya ging in die Knie und hob ihn
auf den Arm: „Schon gut, Maus. Wirst sehen bald kannst du das, deine Tante
konnte es in deinem Alter nicht…“ sagte sie und drückte dem Kind einen Kuss
auf. Sie wollte nicht daran denken, dass sie Izzy nach wie vor nicht als ihr
eigen bezeichnen durfte. Sie würde sich also nicht umgewöhnen müssen, aber
dennoch tat es irgendwie weh, denn es bedeutete, dass sie nach wie vor nicht
zeigen durfte was sie fühlte.
Izzy war das sehr wohl bewusst, aber er hielt es vorerst für das Beste, auch
wenn es ihm nicht gefiel. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Es schneite:
„Wie wäre es wenn wir mit Nick noch an die frische Luft gehen?“ fragte er.
Chaya nickte: „ich ziehe ihn nur eben an.“
2 Wochen später:
Er öffnete leise die Tür zum Mischraum, durch das Fenster konnte er Chaya
sehen und er hörte sie auch. Sie sang gerade einen Song mit dem Titel „Waste
my Time“ ein, eine schnelle Rock/Pop Nummer mit E-Gitarren Elementen. Triple M
hatten sich entschieden in diese Richtung zu gehen, weil sie bei den
Jugendlichen derzeit sehr beliebt war. Man setzte darauf Chaya zum Vorbild der
Mädchen zu machen. Das typische Pop - Girlie funktionierte nicht. Mädchen
wollten tough sein und das auch repräsentieren, aber dennoch mit einem
femininen Touch. Izzy schloss die Tür hinter sich und hörte schweigend zu. Er
mochte es normalerweise nicht, wenn Mädchen in die Rock – Richtung gingen,
aber in dem Fall gefiel es ihm. Einfach aus der Tatsache heraus, weil er sah,
dass Chaya sich wohl fühlte und weil es nicht übertrieben wurde. Der Pop –
Einfluss war noch groß genug. Mark und Mike erlaubten ihr sogar mit einer
eigenen Band aufzutreten und selbst ein wenig zu schreiben. Ihre Songs würden
beim nächsten Album wieder zu finden sein. Sie hatte ihn entdeckt und lächelte
kurz. Erst jetzt schienen Mark, Mike und Sammy aufmerksam zu werden. Mark drehte
sich auf seinem Stuhl zu ihm um. Nachdem er Izzy begrüßt hatte, kam er gleich
zum Punkt: „Sie ist noch nicht fertig. Sie hat grad ne gute Phase und wir
versuchen so viele Takes wie möglich aufzunehmen!“ „ich bin auch nicht hier
um Chaya abzuholen…Ich müsste mit euch reden…“
Das Produzentenduo tauschte einen Blick, es war niemals gut wenn einer der Jungs
mit einer so ernsten Miene zu ihnen kam. Das bedeutete meistens Ärger.
Mark stand auf: „Macht ihr mit ihr weiter, ich kümmer mich drum!“ mit
diesen Worten stand er auf und schob Izzy aus dem Mischraum. Chaya verfolgte mit
unruhigem Blick wie die Tür sich schloß und patzte augenblicklich:
„Chaya…konzentrier dich…“ wies Mike sie zurecht. „Tschuldigung…“
Mike seufzte, er kannte es inzwischen das sie unkonzentriert wurde, wenn sie das
Gefühl hatte mit Izzy war etwas. Besonders wenn sie ihn mit Mark verschwinden
sah, sie kannte ihn am besten. Das war ein Segen als auch ein Fluch.
„Okay…dann das ganze noch mal und denk dran, ich will diesen ganz bestimmten
Klang in der Stimme haben, so wie eben auch…“ ein letzter verunsicherter
Blick zur Tür, wo Izzy eben verschwunden war und dann kehrte sie in die
Realität zurück. Sie nickte Mike zu und zog sich einen der Kopfhörer wieder
über und sie starteten einen neuen Versuch. Im Nachhinein wusste sie nicht mehr
wie viel es geworden waren, nur das der Zeiger der Uhr unaufhörlich immer
weiter kroch.
Mark dirigierte Izzy in eins der Büros und schloss die Tür hinter sich. Dann
lief er mit langsamen Schritten zum Schreibtisch, ließ sich auf einen Stuhl
nieder und deutete Izzy sich zu setzen. Dieser Aufforderung kam der Amerikaner
nach, allerdings so stellte Mark fest, wirkt er entgegen seiner sonstigen Art
sehr angespannt. „Okay, schieß los…Welches Problem brennt dir auf der
Seele? Du wirkst schon die ganze Tage so angespannt…“
Izzy faltete die Hände und seufzte leise. Mark konnte allerdings beobachten wie
er unruhig mit den Beinen wippte. Der sonst so quirlige Amerikaner atmete tief
ein, fokusierte dann sein Gegenüber und meinte dann ganz ruhig und sachlich:
„Ich habe mich vor zwei Wochen von Carly getrennt.“ Mark der ihn die ganze
Zeit beobachtet hatte, stützte sich auf seine Arme auf: „Okay und warum? Wie
hast du dir das jetzt vorgestellt!“ Izzy, der noch immer mit den Füßen
wippte, lehnte sich zurück: „Es hat einfach nicht mehr gepasst. Es gab
dauernd Streit, die Jungs haben sich nicht wirklich gut mit ihr verstanden, ich
war abgelenkt, meine Leistungen nicht so wie sie sein sollten, ich war
gereizt…
Ich habe mir gedacht, dass ihr das der Presse erklärt bzw. das wir sagen wie es
war…“ Unsicherheit kam in ihm auf. Er hasste solche Gespräche, dass
erinnerte ihn immer so sehr daran, dass er schon fast aus der Band geflogen war.
Mark sagte eine ganze Zeit lang gar nichts: „ich muss das erstmal mit Mike und
Lou besprechen. Du kannst solange zu Chaya gehen, wir sagen dir dann
Bescheid.“ Izzy nickte und stand auf. Das war es schon? Das war einfach, fast
schon zu einfach. Er registrierte wie sich Mark ebenfalls erhob und hinter ihm
herlief. Er schob die Tür auf, Mike und Sammy sahen auf. Als Mike dem Blick von
Mark auffing, nickte er Sammy zu: „Schau mal ob du damit was anfangen kannst
ansonsten lass sie es noch mal singen.“ Er stand auf. Sammy nickte nur und
schob einige Regler hoch. Kaum das er das getan hatte, erklang Chayas Stimme im
Raum, obwohl sie unlängst nicht mehr am singen war. Das Produzentenduo verließ
den Raum. Izzy ließ sich neben Sammy auf einem der Stühle nieder und schaute
durch die Glasscheibe. Sammy schob einen anderen regler hoch, er kannte die
Blondine gut genug um zu wissen, dass sie jetzt eh gerade nicht bei der Sache
war: „Komm schon raus, wir hören uns das ganze Mal an und sprechen es
durch!“ kaum das er ausgesprochen hatte, hängte sie ihre Kopfhörer auf und
flitzte aus dem Aufnahmeraum. Sammy grinste. „Also, dass klingt gar nicht so
übel, nur ich weiß nicht ob Mark und Mike es nicht noch anders haben wollen
und bis sie wieder da sind, bin ich mal eben auf dem Klo!“ mit diesen Worten
verschwand er. Chaya sah ihm stirnrunzelnd nach: „Ehm…was….war…das denn
jetzt?“ sie schaute irritiert zwischen Tür, aus der Sammy eben verschwunden
war, und Izzy hin und her. Der zuckte die Schultern und zog sie auf seinen
Schoß, legte den Kopf auf ihre Schulter und sah sie an: „Und läuft es
einigermaßen??“ erkundigte er sich und beobachtete wie eine der blauen
Strähnen sich löste und ihr ins Gesicht fiel: „Ja, geht so. Ich hatte schon
bessere Tage…“
Er drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, was sie mit Überraschung zur
Kenntnis nahm. Sie zog sich vorsichtig zurück lehnte ihren Kopf an seine
Schulter und sah ihn unsicher an: „Wolltest du das nicht für dich
behalten?“ Izzy zuckte die Schultern: „Ist ja keiner hier.“
„Nein, gerade nicht und wenn jemand kommt?“ „Dann ist es eh zu spät…“
erwiderte er gelassen. Er legte es nicht darauf an, dass es rauskam aber wenn
man sie sah würde er es auch nicht leugnen.
Kaum hatte er ausgesprochen öffnete sich die Tür und Mark und Mike erschienen
wieder. Chaya zuckte zusammen, wollte aufstehen, aber Izzy hielt sie fest und
zog sie zurück. Mike nickte ihr zu: „Bleib ruhig, da du es ja eh erfährst,
und es dich auch betrifft!“ bei seinen Worten und dem strengen Blick wurde ihr
leicht anders. Sie konnte nicht leugnen, dass Mike etwas an sich hatte das einem
Respekt einflößte. In vielerlei Hinsucht erinnerte er sie an ihren Vater, die
ganze Einstellung. Vielleicht war das auch ein Grund weshalb dieser sie
gewähren ließ, weil er wusste das es jemand gab der ein Auge auf sie hatte.
„Entspann dich…“ hörte sie Izzys Stimme neben ihrem Ohr und spürte wie
er ihr beruhigend den Arm kraulte. Mike grinste: “Chaya du hast nichts
verbrochen oder gibt es da was das wir wissen sollten??“ Sie schüttelte
mechanisch den Kopf: Mark lächelte ihr aufmunternd zu: „Dann schau nicht wie
ein Strafgefangener auf der Flucht.“ Sagte er und lehnte sich an eines der
Pulte. Mike räusperte sich: „Also wir haben eben mit Lou geredet. Er sagte
die Trennung mit Carly ist vom Tisch. Du wirst der Presse einfach erzählen,
dass eure Trennung persönliche Gründe hatte u.a. Trennung, Zeitmangel etc. Das
übliche halt.“ Izzy nickte und hörte aufmerksam zu, Chaya verhielt sich so
unauffällig wie möglich. Sie verstand nicht, was sie hier verloren hatte.
Mike fuhr fort: „Allerdings hat Lou eine Forderung gestellt. Du hast
Partyverbot in der nächsten Zeit. Du sollst dich nicht in der Nähe
irgendwelcher Mädchen blicken lassen um Gerüchte zu vermeiden. Alles außer
Fans ist tabu. Du sollst der Presse glaubhaft machen, dass du die Schnauze
erstmal voll von beziehungen hast auch weil dir die Zeit fehlt. Zur Bestätigung
werden sämtliche Termine von Chaya mit euren zusammengelegt. Du lässt dich nur
noch mit ihr sehen und sagst der Presse: das sie es ist die dir momentan Halt
gibt so wie früher….“
Chaya beobachtete Izzy, er saß völlig entspannt da und hörte aufmerksam zu.
Sie fragte sich was das brachte: Wieso legte man die Termine zusammen, wenn er
Frauen doch meiden sollte….
Sie erwartete von Izzy einwürfe oder einen Streik, er ließ sich so ungern was
sagen, doch zu ihrer Überraschung stimmte er zu: „Okay, kein problem…“
Mark nickte zufrieden: „Dann wäre das ja geklärt…“ er grinste die beiden
an. „Kann das sein, dass ihr euch beide ganz wohl fühlt?“ fragte er und
blickte amüsiert auf die Szene vor sich. Chaya saß nämlich noch immer auf
Izzys Schoß, hatte sich an ihn gekuschelt und ihr Kopf ruhte an seiner Schulter
während er seine Arme um ihre Taille geschlungen hatte. Izzy grinste zurück:
„Warum sollten wir nicht?“ Chaya gab ein Brummen von sich: „Der Kerl ist
warm, ich bleib wo ich bin. Es ist nämlich kalt in Deutschland!“ Mike
musterte sie einen Augenblick, regelte dann ein bisschen am Mischpult, spulte
die letzte Aufnahme ab. Er lauschte einen Moment und nickte: „Izzy du kannst
sie mitnehmen. Für heute reicht es. Sie hat genug gemacht. Über den Termin mit
der Bravo setze ich euch noch in Kenntnis!“
Izzy nickte und erhob sich samt Chaya, stellte sie vorsichtig auf die Füße:
„Brrrrrrrrrrrrrrrr, das ist kalt, du bist gemein!“ maulte diese jetzt und
schüttelte sich. Er grinste breit: „ich weiß und stell dir vor draußen ist
es noch viel kälter und wir gehen zu Fuß zurück!“
Chaya band sich ihren Schal um, schlüpfte erst in ihre Jacke und dann in ihre
Handschuhe: „Manchmal kannst du so sadistisch sein, aber ehrlich!“ sie zog
den Reißverschluß ihrer Jacke hoch während sie ihn ansah. Izzy war gerade
dabei sich seine Mütze über die Ohren zu ziehen. „Seht nur zu, dass ihr euch
nicht erkältet.“ Wies Mark sie zurecht. Chaya lächelte: „Keine Sorge, so
schnell werd ich jetzt nicht mehr krank. Das letzte Mal hat mir voll und ganz
gereicht. Auf Spritzen kann ich verzichten. Ohja und zwar so was von…“ Mike
und Mark sahen sie kurz skeptisch an, mussten dann aber beide ebenfalls grinsen:
„Dann seht mal zu das ihr loskommt….“ Chaya drehte sich um: „ich warte
ja nur noch auf den alten Knacker hinter mir!“ stellte sie dann fest. „Hee
wer ist hier alt!!!!!!!!“ für diese freche Aussage kassierte die Blondine
einen kniff in den Po, den sie mit einem Quietschen quittierte: „AUA, Izzy!
Das tat weh!!!! Und außerdem lass deine Finger da weg, sonst bin ich gezwungen
dich zum Leidwesen der Fans bei lebendigen Leib zu kastrieren!“ Er grinste:
„Das traust du dich ja sowieso nicht!“ neckte er sie dann. „Nein, momentan
ehrlich gesagt nicht, weil ich Mark & Mike ersparen möchte blind zu werden.
Stell dir vor, wir brauchen sie ja noch. Da Frank ja wie immer nichts gerallert
bekommt!“
Mark lachte und unterbrach das Geplänkel der beiden: „Los raus jetzt; ihr
zwei! Chaya sei morgen pünktlich!“ mit diesen Worten schob er sie aus der
Tür. Draußen war es bereits dunkel und es schneite in dicken Flocken. Die Tür
schloß sich hinter ihnen.
Draußen war es bereits dunkel und es schneite in dicken Flocken. Die Tür
schloss sich hinter ihnen. Die Blondine sah hoch zum Himmel. Izzy folgte ihrem
Blick: „Was hast du?“ fragte er nachdem er ihr schweigen bemerkte. Ein
kurzes Kopfschütteln ihrerseits als Antwort: „Es ist nichts!“ sie sah
wieder in seine Richtung und zog ihn dann die beleuchteten Straßen entlang. Er
musterte sie von der Seite her, auffälliger ging es gar nicht mehr. Irgendwann
blieb sie abrupt stehen und sah ihn an: „Was hast du?“ fragte sie und
musterte ihn durchdringend. „Was ich habe? Das sollte ich wohl eher dich
fragen...“ „Wie meinst du das?!“ Er seufzte, streichelte sanft mit dem
Daumen ihren Handrücken: „Du wirkst so nachdenklich beinahe betrübt...was
hast du, bereust du das alles?“ fragte er dann gerade heraus.
Erstaunen trat in das Gesicht der Blondine: „Was? Wie? Nein, ich bereue es
nicht. Ich traue dem ganzen nur nicht. Ich warte nur auf den großen Knall.
Weißt du was ich meine es läuft alles zu glatt....ich habe mit einem mal alles
was ich mir immer gewünscht habe...“ ihre Stimme wurde leiser. „Was?“ er
sah sie kurz irritiert an und dann lächelte er, gab ihr einen kurzen Kuss,
ungeachtet von der Außenwelt. „Du bist das nur nicht gewohnt, jeder bekommt
das was ihm zusteht und du hast jetzt solange Pech gehabt. Irgendwann musst du
ja auch mal Glück haben!“ sagte er sanft. „Das seh ich eben noch nicht,
zumindest nicht langfristig. Ich fühle das da wieder etwas kommt, glaub
mir...“ Er zog sie an der Hand mit sich: „Ach was, das bildest du dir ein
und jetzt komm, ich will zurück. Hier ist e arschkalt und ich kann mir besseres
mit dir vorstellen als hier herum zu stehen, glaub mir!“ das Grinsen des
Amerikaners sprach Bände. Sie wischte den Gedanken ,der sie beschäftigte für
einen Augenblick beiseite: „Und was ist, wenn ich das hier mag? Ich liebe den
Winter, ich mag Schnee. Immerhin bin ich im Winter geboren.“ Entgegnete sie
neckend, was ihn aber nicht störte. „Glaub mir das was ich mit dir vorhabe
wird dir wesentlich mehr gefallen als dieser Schnee, wobei...“ ein freches
Funkeln erhellte seine braunen Augen einen Augenblick lang, ehe er sie an sich
zog und küsste. Chaya wollte sich noch wehren, schon wieder wurde er so
unvorsichtig. Hier auf offener Straße. Hier konnte sie jeder sehen. Doch seine
Küsse, die heiß auf ihren Lippen und ihrer Haut brannten ließen sie die Sorge
kurz vergessen. Sie legte den Kopf in den Nacken: „Nicht...wenn...“ doch
weiter kam sie nicht, denn ein Kuss seinerseits versiegelte ihre Lippen.
„Schalt doch einmal deinen verstand aus..“ kam es kurzatmig keuchend mit
rauer Stimme von ihm. Im nächsten Moment drang seine Zunge fordernd in ihren
Mund, der sie bereitwillig den Weg öffnete. Liebkosend fuhr er über ihre
Lippen hinweg und forderte die ihre heraus, was sie schließlich ebenso intensiv
erwiderte. Es hatte ja eh keinen Sinn, wenn er sich mal etwas in den Kopf
gesetzt hatte, holte er es sich auch. Während sie in einem innigen Kuss
verschmolzen waren, wanderten seine Hände zielstrebig ihren Körper entlang und
just in diesem Moment, schien ihr Verstand wieder einzusetzen, auch wenn sie
Mühe hatte sich zu beherrschen, sich zu konzentrieren. Immerhin sprach ihr
Körper gerade eine ganz andere Sprache als ihr Verstand. Ihr Körper forderte
ihn und das nicht gerade wenig, sein Berührungen waren zielstrebig, präzise
und genau wissend was er wollte. Ihr Verstand dagegen predigte ihr gerade
unaufhörlich, dass man sie sehen konnte. Das sie mitten in aller
Öffentlichkeit waren. Normalerweise wäre ihr das egal gewesen. Aber nicht
unter diesen umständen. Sie standen im Öffentlichen Leben gerade er und er
hatte sich gerade getrennt, offiziell die Schnauze voll von Frauen. Das würde
einen riesigen Skandal geben. „Nicht...hier..“ kam es keuchend von ihr, ehe
ihre Stimme ganz versagte. In ihren Augen so stellte er fest loderte unlängst
ein Feuer, dass er so bisher nur in seinen träumen gesehen hatte. Jenen die
für ihn bis vor kurzem Tabu gewesen waren und da war es wieder diese Unbändige
Wildheit die ihn so reizte. Ohne auf weitere Einwände ihrerseits zu achten,
packte er sie und zog sie in die nächste Seitengasse. Fernab von der Straße,
von den Wohnhäusern und dem Lärm der vorbeifahrenden Autos. Nur diffuses Licht
drang zu ihnen heran. Unwirsch fast ein wenig grob drückte er sie gegen die
Wand. Seine Hände wanderten zielstrebig unter ihre Sachen, während seine
Lippen ihren Hals liebkosten, sich daran festsaugten. „Was hast du vor?“
Chayas Stimme war nicht mehr als ein flüstern, während sie den Kopf abermals
leicht in den Nacken legte und das kribbeln in ihren Körper genoss, genauso
wie die aufsteigende Wärme...
Er hob den Kopf, sah ihr in die Augen und aus dem Funken war inzwischen ein
unlöschbares Feuer geworden: „Das wirst du noch früh genug erfahren...“
Seine Stimme nahm plötzlich einen anderen Klang an, veränderte sich gänzlich.
Das ruchige so vertraute kratzen entschwand, wurde etwas höher. Die braunen
Augen wurden mit einem mal blau. Mit einem Herzschlag änderte sich das Bild vor
ihren Augen. Sie fand sich nicht mehr auf der verschneiten Straße wieder,
sondern in ihrem Zimmer, auch wenn es anders aussah.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< „Das wirst
du noch früh genug erfahren...“ das Grinsen auf seinem Gesicht ließ nichts
gutes erahnen. Er machte ihr Angst. Wieso war er auf einmal so komisch...alles
vertraute war schlagartig weg. „Wieso? Was hast du vor??“ wiederholte sie
und ihre Stimme bebte.Sie mühte sich das Zittern darin zu verbergen „Du
brauchst keine Angst haben, vertrau mir..“ mit diesen Worten beugte er sich
vor, begann sie zu küssen. Dirigierte sie zum Bett, wo er sie etwas unsanft
drauf schubste. Ihr Herz klopfte wie wild, sie war verwirrt. Was war hier
los...irgendwas stimmte nicht...Sie konnte nur nicht sagen was, sie vertraute
ihm...ja..aber irgendwas war komisch. Ihr Instinkt warnte sie, ihre Sinne
gespannt und doch, noch ehe sie sich versah waren ihre Hände am Eisengitter
mit einem Band gefesselt. Normalerweise kam sie aus jeder Schlinge, ihre
Handgelenke waren schlank und beweglich aber diesmal nicht. Sie war ein
Freiheitsmensch und die Tatsache hier angebunden zu sein gefiel ihr nicht, das
wilde Tier in ihr erhob sich und verlangte fauchend nach seiner Freiheit
zurück, die man ihm nahm und nicht zurückgab. Abermals versuchte das blonde
jährige Mädchen sich einzureden, dass alles okay war. Das funktionierte auch
weitgehend. Die Wildkatze in ihr knurrte zwar immer noch, fauchte aber nicht
mehr und hatte auch die Krallen wieder eingezogen. Dennoch befand sie sich nach
wie vor auf der Hut, auch wenn die Hand die sie gerade kraulte ihr nichts böses
sugestierte. Die kette an der sie hing, blieb.
„Vertrau mir einfach, es wird dir gefallen....“ hörte sie seine Stimme.
Ängstlich sah sie hoch. Zufrieden stellte er fest, dass sich ihre Augen vor
Panik immer wieder auf einem Farbwechsel einließen. Grau das Panik und Angst
symbolisierte, grün das ihre Leidenschaft zeigte. Ihm gefiel das Gefühl der
macht, es reizte ihn, war sie doch sonst so widerspenstig und eigensinnig. Nur
selten schaffte man es sie zu zähmen und in diesem Moment hatte er sie ganz
unter Kontrolle und sie vertraut ihm. Das war der springende Punkt.
Behände entledigte er sich ihrer Kleider und im nächsten Augenblick und noch
ehe Chaya richtig realisierte was geschah, sah sie nichts mehr. Spürte nur noch
den Stoff auf ihrem Gesicht. Panik kam hoch. Ihr Brustkorb hob und senkte sich
heftig. In ihr fuhren die Emotionen gerade Achterbahn. Panik, Angst und keine
Kontrolle, andererseits redete sie sich immer wieder vehement ein, dass er ihr
Freund war. Das er ihr nie schaden würde, sie nie verletzen würde und doch,
etwas tief in ihr ließ sie unruhig werden. „Mick,bitte...was machst du??“
sie mühte sich ruhig zu bleiben, aber ihre Lippen zitterten dennoch leicht. Auf
ihrem Körper bildete sich eine leichte Gänsehaut als seine Finger über ihre
Haut fuhren. Sie hasste sich zugleich dafür das ihr Körper reagierte.
„vertrau mir einfach...“ kam es nur wieder seinerseits.
Sie seufzte. Di Angst war immer noch da, aber eine gewisse art von Neugier auch
und dennoch ließ sie es geschehen. Was sollte groß passieren. Er würde ihr
nicht wehtun.
Er liebte sie doch......
Einige Zeit verstrich. Das vertrauen kehrte zurück, wandelte sich in ein
gewisses wohlgefallen und dennoch irgendwo tief in ihr schlummerte nach wie vor
die Wachsamkeit. Inzwischen war er zu etwas übergegangen was prinzipiell
wahrscheinlich nicht verwerflich war, hätte sie es damals eher geahnt hätte
sie es unterbunden
Etwas berührte ihre haut. „an deiner Stelle würde ich mich jetzt nicht
bewegen,
sonst muss ich dir verdammt wehtun!“ hörte sie seine stimme und zeitgleich
spürte sie Kälte auf ihrer Haut. PANIK...............
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<wie konnte ich nur so dämlich sein. Verdammt noch mal ich hätte
wissen müssen...anderseits sie hat auch keine Anzeichen gegeben, dass es ihr
nicht gefällt!!< seine Augen huschten die Straße entlang, sahen aber nicht. Er
rannte eine ganze Weile, sie konnte nicht so schnell sein. Sie war körperlich
gesehen im Nachtteil. >also denk nach, wo kann sie sein...< noch während er
überlegte, erregte das quietschen von Scharnieren seine Aufmerksamkeit. Einen
Moment lang war es still bis er das Geräusch orten konnte. Es kam von einem
nahe gelegenen Spielplatz. War es nicht zu spät das da Kinder spielten? Oder
vielleicht waren es Jugendliche, wobei dafür war es zu kalt.
Er setzte sich in Bewegung. Sprang kurzerhand über einen Stahlzaun. Der Platz
war dunkel, lediglich spärlich erhellt vom Licht des Silbermonds. Es brauchte
einen Moment bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Er erkannte
die Silhouette auf der Schaukel unweit von ihm. Das Licht des Mondes leuchtete
auf dem weißen Schnee wieder.
Langsam näherte er sich ihr, sie hatte den Kopf gegen eine der Stahlketten
gelehnt und schaukelte ganz leicht vor sich hin. Er konnte deutlich ein leichtes
summen vernehmen. Last 2 know... ja der Song hatte etwas magisches an sich und
irgendwie war es auch ihr Song.
„Dieser Song ist was ganz besonderes...“ sagte er leise. Er stand jetzt
unweit von ihr im Schnee. „hm...“ kam es nur ruhig, aber dennoch war es ihm
nicht entgangen. Sie weinte. Er hatte das leichte schniefen,welches kaum hörbar
war dennoch wahrgenommen.
Vorsichtig streckte er die Hand aus, berührte sie an der Schulter, so als
könnte er sich verbrennen: „Jedes Mal wenn ich dieses Lied performe habe ich
dich vor Augen. Ob Bilder von früher,von jetzt oder vom Videodreh. Du bist dann
immer zum greifen nah..:“ sagte er leise. Um ihre Lippen huschte ein kurzes
Lächeln: „Schon komisch, ich glaube niemand kennt dich so wie ich außer
deiner mum. Ich glaube viele Fans wären erstaunt zu sehen, dass in dir so eine
sensible weiche Seite steckt.“ Erwiderte sie. Seine Finger kraulten sanft
ihren Nacken. „es ist ganz gut so,dass das niemand außer dir kennt. Weißt du
ich bin gerne Macho, Freak und ausgeflippt,aber man kann nicht immer so sein.“
Sie seufzte: „Ich weiß und du weißt das ich dieses Macho verhalten
eigentlich nicht abkann, da könnt ich dir regelrecht auf die Füße kotzen.“
Er grinste in die Dunkelheit. „wie immer kein Blatt vor dem mund, was?!“
„Nein,weil es der einzige weg ist, dir bestimmte Dinge klar zu machen und es
genau immer das war,was unser Verhältnis ausgemacht hat!“ „Ach wir hatten
ein verhältnis..“fragte er spöttisch. „Du weißt genau was ich meine,
Spinner!“sie grinste. „Gut,wenn das der einzige weg ist. Dann sag mir jetzt
offen und ehrlich heraus, was ich gerade eben falsch gemacht hab. Ich kann mir
zwar einen Teil denken,aber ich will es von dir hören!“ Klatsch,das hatte
gesessen. Er hatte inzwischen gelernt,ihre Worte so zu drehen das sie aus einer
Situation schwer rauskam. „Du hast gar nichts gemacht. Die Vergangenheit hat
mich eingeholt. Etwas von dem ich dachte, ich hätte es verarbeitet. Was ich
aber anscheinend nicht habe. Das Problem liegt bei mir. Scheinbar vertraue ich
nicht richtig und das wo du immer der EINZIGE warst dem ich blind vertraut habe.
Dem ich blind über einen Abgrund gefolgt wäre, weil du ALLES für mich bist.
Weil Du mein leben bist und ich wegen dir noch am Leben bin!“
Der letzte Satz verursachte eine Gänsehaut: „Hör auf mich zu verarschen, das
ist nicht witzig Chayenne! Du hängst viel zu sehr and deinem Leben als dir was
anzutun“ sagte er ruhig. Sie stand auf drehte sich um: „Seh ich so aus als
würde ich dich verarschen, Chris?!“ sie sah ihn an und Tränen liefen ihr
über die Wange. Der Mascara war unlängst verwischt und feine Rionnsale zeugte
von seiner einstigen Existenz. Ihm wurde kurzzeitig anders als sie das Kürzel
seines echten Namens benutzte. „Chris, sieh dir mein leben mal an. Von meiner
Geburt bis vor ein paar Wochen, was war da Lebenswert dran. Rein gar nichts. Was
glaubst du wie sehr ich mir gewünscht habe zu sterben, wie sehr? Aber es ist
nicht passiert, selbst der Tod will mich nicht. Und das einzige was mich
getriezt hat das letzte Jahr weiterzumachen trotz dieses ganzen Krams warst du
und das Gefühl das du mich brauchst, ein wenig gern hast. Glaub mir es ist
nicht wirklich leicht, wenn du dann auch noch feststellst ,du hast dich in
deinen besten freund verliebt und wirst niemals ne Chance haben ,weil er eine
Freundin hat. Das du dann mit ansehen musst wie sie ihn quält und er ihr am
Ende auch noch das Eheversprechen gibt!!“ platzte es jetzt aus ihr raus. Izzy
riss die Augen auf: „Was?! Das hatte ich nie vor. Ehrlich. Ich schwör dir
Chaya...“ Sie winkte ab: „Lass es gut sein .Es geht mich nichts an, was du
vorhattest oder nicht. Es ist deine Sache, ich will auch gar nicht wissen warum
du hier bist statt bei ihr..“ Jetzt wurde es ihm zu bunt: „CHAYENNE SCOTT DU
WIRST JETZT VERDAMMT NOCHMAL AUFHÖREN. Komm von deinem Trip wieder runter. Ich
hab zwar lange gebraucht, aber meine Fresse ich bin wegen DIR wieder hier. Ja
und du hast recht. Ich bin auch immer nur ohne Schwierigkeiten im letzten Jahr
durchgekommen, weil DU da warst. Nur du! Ich liebe dich verdammt noch mal und
ich habe Carly keinen Antrag gemacht und hatte es auch nie vor...“ er verstand
gar nicht wie sie von dem anderen Thema jetzt darauf kam. „Ach und wieso
erzählt sie das dann und was das mit dem Juwelier, warum wollten eure Familien
zusammenfeiern?! Chris lüg mich verdammt noch mal nicht an, du tust mir weh
damit!“ Er riss die Hände runter: „Holly Shit Chaya, ich lüg dich nicht
an. Ich hab keine Ahnung wie Carly drauf kommt. Ich hör das alles grad zum
ersten Mal. Das mit dem Juwelier....das war die Kette für dich. Ich hab sie zum
Anhänger anfertigen lassen. Das unsere Familien zusammenfeiern hat sie
arrangiert bzw. unsere Eltern!“
„Die ganze Band glaubt es und die ganze Band glaubt, dass ich es wusste. Sie
hat es Richie erzählt und den Rest kannst du dir doch denken!“ sagte sie
leise und senkte traurig den Blick. Izzy seufzte, versuchte ruhig zu bleiben:
„Wenn es so wäre, wärst du die erste gewesen, die es erfahren hätte!!
Immerhin bist du meine bessere Hälfte Dein Stolz ist mein Mut, Dein Feuer ist
meine Kraft, deine Seele mein Blut., deine Tränen meine Macht. Deine Liebe ist
meine Waffe, dein Vertrauen mein Schild. Wenn ich Dir in die Augen sehe, finde
ich mich selbst darin wieder und es wird niemals anders sein .und ich will das
du weißt, dass ich dir niemals absichtlich wehtun würde...auch wenn ich es
schon mal getan habe. You are my everything!“ während er das sagte, begann
sie zu zittern,. In ihr rebellierte gerade alles, Schmetterlinge breiteten sich
wie elektrische Impulse aus.. Er beobachtete wie sie die Hand von den Lippen
nahm, welche zitterte. Ein letztes Mal schluchzte sie auf ehe sie in seine Arme
sank und sich dort verkroch. Er umschloss sie und legte seinen Kopf auf den
ihren: „Und wenn ich einen Fehler mache, verzeih ihn mir, sei nachsichtig mit
mir. Du kriegst alles was du willst, alle Zeit dieser Welt....“ flüsterte er
leise. „Ich brauche keine Zeit. Ich brauche dich und das ist alles was ich
brauche...“ und als der kommende satz folgte, erfüllte es ihn mit unsagbarem
stolz „ich vertraue dir, ich weiß du würdest mich niemals enttäuschen..“
Nein ,niemals..... Am nächsten Morgen war der Himmel Wolken verhangen und es
schneite in dicken Flocken. Chaya blinzelte einmal, es war kurz vor 9 Uhr. Als
sie die Nase aus der Decke steckte beschloss sie augenblicklich wieder
zurückzugehen. Allerdings meldete sich ihre Blase und so musste sie wohl oder
übel den Weg ins Bad antreten. Flink wie ein Wiesel und schnell wie noch nie
huschte sie ins Bad. Als sie 5 Minuten später wieder ins Schlafzimmer kam,
kroch sie auf direktem Weg wieder ins Bett. Unter der Decke war es bei weitem
wärmer. Sie brauchte auch nicht lange um die Wärmequelle (sprich Izzy)
ausfindig zu machen. Sie zupfte ein bisschen an seiner Decke und glitt im
nächsten Moment hinunter, kroch in seine Arme. Als der kalte Körper sich an
ihn schmiegte, knurrte er kurz verschlafen, wobei das knurren viel eher ein
brummen war. Allerdings schien es ihn nicht zu stören, dass sie eiskalt war.
Eher im Gegenteil. Im nächsten Moment packte er sie und drehte sie beide so,
dass sie über ihm zum liegen kam: „Hee, was soll das denn?“ sie schaute ihn
halb lachend, halb erschrocken von oben herab an, während sie es sich auf
seinem Brustkorb bequem machte. Einen Arm stützte sie rechts neben seinem kopf
auf dem Kissen ab. Er sah noch total verschlafen aus allerdings zeichnete sich
das erste Lächeln auf seinem Gesicht ab. Langsam hob er die Hand, strich ihr
vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht, die sich gelöst hatte: „Morning,
Sweetheart!“ sie musste unweigerlich grinsen. Um diese Zeit war er des
deutschen selten mächtig oder er weigerte sich schlicht und ergreifend..
„Hope u had sweet dreams last night...“erwiderte sie und lächelte ihn an.
Izzy seinerseits spielte noch immer mit der Haarsträhne zwischen seinen Fingern
und fuhr anschließend bedächtig mit den Zeigefingern über ihre Wange. „No,
i hadn`t. Cause my sweetest dream became reality and was lying next to me...“
Sie setzte sich augenblicklich auf, stemmte die Hände in die Hüfte: „how
often should i tell u that i am not...“ weiter kam sie nicht. Wie ein Blitz
kam er hoch geschossen, umschloss ihren kopf mit beiden Händen und küsste sie
innig. Zog sie wieder zu sich runter.
„Das...nenn...ich...überzeugende....Argumente..:“ kam es zwischen einigen
Küssen von ihr. „U r cute, if u want or not!“ erwiderte er und löste sich
gerade von ihrem Hals. „Ehm...that was 2 much!!“ das dreckige Grinsen kehrte
auf sein Gesicht zurück ,während er ausgiebig ihren Hals betrachtete, wo sich
gerade ein roter bis lila farbener Fleck abzeichnete. „IZZY..ich hoff, dass
ist nicht das was ich denke, das es ist!!!!“ „what did u say,honey?“ er
machte einen auf Unschuldslamm. „Du hast mich genau verstanden!“ entgegnete
sie und tastete vorsichtig ihren hals ab. Als sie die aufgeraute Haut spürte,
schaute sie ihn böse an: „u r such an asshole... how should i explain that 2
mark and mike? U can always say, it was a groupie. But female artists haven`t
groupies...“
Sein grinsen wurde wieder breiter, das freche funkeln kehrte zurück: „Are u
sure,baby??!“
„Of course!“ erwiderte sie. „Tell them u have a boyfriend! He was that!
That`s no lie!” sagte er dann.
„ehm..wasn´t it u, who said that they shouldn´t know that? They will ask
me who that was.::”
Und jetzt schien er zu verstehen: “u r right…” er schien zu überlegen.
„say that u were kidnapped by aliens last night and they did some tests with
u!“ Die Blondine grinste und zeigte ihm einen Vogel:”OF COURSE ALIENS!!
Wovon träumst du nachts Izzy?!” sie rutschte momentan zwischen den sprachen
einfach hin und her
Er grinste wieder: “Just of you!” und um das zu unterstreichen küsste er
sie wieder.
„Stop doing that! That`s not fair…” sie versuchte sich halbherzig zu
wehren. „life isn`t fair u know that better than i do!“kaum das diese Worte
über seine Lippen kamen hätte er sich Ohrfeigen können. Er wollte sie davon
weg haben und schob sie direkt wieder dorthin.
Doch statt sich innerlich zu verkriechen, lächelte sie und es war ein
strahlendes Lächeln: “Du weißt wie man sich geschickt aus einer Situation
windet, hättest du jetzt nämlich ne falsche antwort gegeben hätte ich dich
eiskalt aus meinem bett geschmissen!“
„das würdest du doch niemals tun...“ er schaute sie aus braunen Augen mit
Dackelblick an. Gewöhnlicherweise zog diese Masche immer und wenn nicht
brauchte er sie nur zu kraulen oder mit ihr zu knuddeln. Dann tat sie ohnehin
was er wollte. „sicher das ich das nicht würde?“ entgegnete sie gelassen
und streckte sich ausgiebig. Er musterte sie eingehend, ließ seinen Blick
weitgehend über den weiblichen Körper vor sich gleiten, realisierte die
angenehme Wärme hier und beschloss dann sich taktvoll aus der Situation zu
ziehen: „Schatz, hab ich dir heute schon gesagt das ich dich liebe...“ Sie
kippte um und begann zu lachen: „nein hast du nicht,aber das war die bisher
originellste und simpelste Variante dich aus einer unangenehmen Fragestellung
zu befreien. Aber du kannst aufhören zu schleimen,sonst rutscht noch wer drauf
aus. Ich lass dich ja schon da,aber eben auch nur weil es so scheiß kalt ist
und ich was zum wärmen brauch!!“ „so ist das also, ich bin nur ne lebende
Wärmflasche!“ „Falsch, eine lebende Wärmflasche mit Kissen-und
Kuschelqualitäten!“ entgegnete sie ungerührt und zog die Decke wieder hoch
und kuschelte sich an ihn. „Wann musst du im Studio sein?“ erkundigte er
sich. „Um 11Uhr...“ sein Blick ging abermals zur Uhr,die 9:25Uhr zeigte.
„Das hieße wir hätten noch ein bisschen Zeit für uns....“
doch noch ehe Chaya antworten konnte, flog die Tür laut krachend auf und ein
wütender wie ein Stier schnaubender Frank Teller stand im Raum. Izzy und Chaya
fuhren auseinander. Die Blondine verkroch sich reflexartig irgendwo unter der
decke und hinter Izzys Rücken. Bisher hatte Frank das alles nie so realisiert.
Vor allem konnte man die Situation gerade mächtig falsch verstehen. Aber der
Tourmanager verstand eh nur das was er wollte. Mit hochrotem Kopf setzte er an:
„Seid ihr denn bescheuert, seit wann habt ihr dieses Gör. Izzy das wird
verdammten ärger geben, Konventionalstrafe, wenn du nicht sogar aus der band
fliegst. Du hättest uns das sagen müssen!!!!“ „Frank...1. du störst und
2. wovon redest du bitte????“ erwiderte der Amerikaner. Wie auf Befehl ließ
Frank einen ganzen Stapel Zeitschriften mit einem lauten knall auf den Boden
klatschen, so dass es ordentlich auf dem pakett hallte.
Chaya lugte vorsichtig an Izzys nackter Schulter vorbei: „Was ist das??“
„Zeitungsartikel von euch und eurem Kind! Wo ist das überhaupt und wieso
weiß ich nichts?!“ entgegnete Frank und war erneut kurz vorm Brüllen.
„Unser....waaaaaaaaaassssssssss?!“ Izzy wurde nun blass und fischte vom bett
aus nach den Artikeln. „Kind, welches Kind?“ fragte Chaya nun ängstlich.
Sie fasste, die Decke an sich gepresst, zum Stapel und zog ebenso wie Izzy eine
der Zeitungen heraus. Als sie die Schlagzeile erblickte, drehte sich ihr fasst
der Magen um: „TRÄNENALARM BEI US5“ Sänger Izzy Gallegos ist Vater eines
Kindes. Die Mutter ist niemand geringeres als seine beste Freundin.“ Direkt
neben der Schlagzeile, sah mein ein Bild von Heiligabend. Es zeigte Izzy neben
Chaya stehend wie er gerade nick auf dem Arm hatte und der kleine an seinen
Dreadlocks zehrte. Sie selbst stand grinsend daneben.
Sie schaute Izzy von der Seite her an: „Wo hat dieser Scheißreporter
gestanden.. ich kann mich nicht erinnern, war das vor oder danach?“ Sie
verstummte als sie seinen Blick auffing. „Zwischen den alten Tannen. einzige
Möglichkeit..“ entgegnete er knapp. „Frank...das ist..“ der Manager
winkte ab. „Erzählt das nicht mir, sondern Mark, Mike & Lou!“ Beim letzten
Namen wurde nun auch Chaya bleich: „Lou?“ Frank nickte: „Er ist
stocksauer...ihr bewegt eure Ärsche augenblicklich in die Firma. Dort wartet
eine Videoschaltung!“
Chaya wurde jetzt gerade erst recht schlecht. Sie hatte wahnsinnigen Respekt vor
diesem Mann, er hatte mehr macht im kleinen Zeh im Musikbiz als sonst
irgendjemand. Er konnte Izzys Karriere mit einem Fingerschnipsen
beenden,nichtmal soviel brauchte er. Ein Atemzug reichte auch schon. Ein
Seitenblick zu ihm sagte ihr, dass es ihm genauso ging. Offensichtlich für alle
anderen war er ruhig, aber Kleinigkeiten, sowie das Knacken seiner Finger war
etwas das es zeigte. „Wir kommen gleich. Frank könntest du jetzt bitte!“
sein Blick sagte deutlich: „Verpiss dich!“ „Ich warte im Wagen,beeilt
euch!“ mit diesen Worten drehte sich der Tourmanager um und ging.
Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor.
Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“
sagte er und war ihr kurzerhand ihre Klamotten zu,während er selbst in seine
Jeans stieg und den Gürtel zu machte.. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig.
Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt
hatte und diese Person jetzt schnellst möglich los werden wollte.
Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor.
Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“
sagte er und warf ihr kurzerhand ihre Klamotten zu, während er selbst in seine
Jeans stieg und den Gürtel zu machte. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig.
Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt
hatte und diese Person jetzt schnellst möglich loswerden wollte.
Wortlos stand sie auf, zog sein T-Shirt über den Kopf und warf es aufs Bett.
Sie nahm die Sachen und huschte ins Bad.
Keine 10 Minuten später verließen sie gemeinsam die Wohnung, doch keiner von
beiden sagte etwas. Sie öffnete mit einer Handbewegung die Tür des Vans und
krabbelte hinein. Er folgte ihr und die Tür fiel mit einem rumms zu....
Sie kroch auf den hintersten Platz den der Van nur bieten konnte, die Kapuze
ihrer Armyjacke über das Baseballcap gezogen, die Arme um die Beine
geschlungen, den mp3-Player in den Ohren, kauerte sie dort. Sie machte sich so
klein wie möglich, wünschte sich unsichtbar zu sein. Sie kannte die Wahrheit,
Izzy kannte sie auch, ebenso wie der Rest der Band. Aber Mark, Mike und Lou
nicht und jetzt stand die Frage im Raum, ob sie ihnen wirklich glaubten. Denn
zum Zeitpunkt von Nicks Zeugung, war Chaya tatsächlich in den Staaten gewesen -
sogar in der gleichen Stadt. Sie hatte ihren Vater auf einer Dienstreise
begleitet und einen Freund besucht. Damals kannten Izzy und sie sich allerdings
noch nicht und liefen tatsächlich aneinander vorbei. Denn es handelte sich wie
sie später beide überrascht feststellten um einen Freund den sie beide
kannten. Daniel Wu.
Daniel und Izzy waren früher zusammen bei Exact gewesen, doch als Chaya 2004
dort auftauchte war die Band gerade in der Phase der Auflösung und Daniel mit
einem anderen Kumpel dabei ein neues Projekt auf die Beine zu stellen.
Allerdings steckte diesen Projekt noch in den Kinderschuhen und es war fraglich
wie lange es noch dauern würde, bis es soweit war. Kennen gelernt hatten sich
Izzy und Chaya auf anderem Wege. Sie beobachtete Izzy unauffällig. Er saß auf
der anderen Seite im Gang und hörte wie sie selbst ebenfalls Musik, keine
Bewegung- gar nichts. So als wäre er aus Stein. Sie fragte sich was er dachte,
in solchen Momenten war es selbst für sie schwer, das einzuschätzen. Er machte
sich sorgen um seinen Verbleib in der Band, das war klar, aber wie stand er
jetzt zu allem anderen. Mit einem Mal war er so furchtbar kalt und fremd. Ihr so
fern. Sie seufzte leise. Wenn er deshalb aus der band flog, würde sie sich das
niemals verzeihen und er ihr noch viel weniger.Soviel war sicher. US5 war alles,
das war sein Traum. Nichtmahl Carly hatte ihm mehr bedeutet und sie stand noch
nicht mal an dem Punkt. Vielleicht bereute er gerade jetzt schon den Tag an dem
er sie getroffen hatte, bereute er das alles hier......
Vielleicht wäre es besser gewesen ihren Gefühlen nicht nachzugeben, vielleicht
war es ja doch nur eine fixe Idee. Vielleicht wollte sie ihn ja nur, weil Carly
ihn gehabt hatte? Nein das war Blödsinn.
Und jetzt zeigten sich wieder ihre polarisierenden Gegensätzlichkeiten,
während er in solchen Moment lieber allein war, suchte sie die Nähe der
Personen die ihr Halt gaben. Chaya hasste es in solchen Momenten allein zu sein.
Sie war auch nicht der Mensch der sofort darüber redete, sie brauchte
gewöhnlicher weise immer eine Weile um die Dinge mit sich auszumachen und sie
sagte dann auch nie etwas, weil sie niemanden belasten wollte. Sie brauchte
einfach nur andere Leute um sich. Gewöhnlicherweise kamen dann ihre engsten
Vertrauten von allein auf den Trichter das mit ihr irgendwas nicht stimmte, oder
sie explodierte nach einer gewissen Zeit einfach. Izzy hingegen blieb für sich,
sagte aber das ihn was beschäftigte oder zumindest hinterher. Er redete
darüber oder verarbeitete es anders.
Aber momentan war niemand da um sie zu unterstützen, denn sie war für das was
mit ihm geschah verantwortlich. Sie allein. Was das für Konsequenzen für sie
beide hatte war in diesem Moment noch nicht abzusehen.
Sie schluckte leicht, tippte eine kurze SMS an Ashlee: >Wir haben richtig
scheiße gebaut, krieg keinen Schock, wenn du die Zeitung aufschlägst. Der
Anfang vom Ende hat gerade begonnen. Triple M Meeting mit Lou...< dann machte
sie ihr Handy aus und sah aus dem Fenster. Der Himmel über Berlin war wie so
oft in stürmischen grau getaucht und es wurde immer dunkler. Die Fahrt zog sich
schier endlos hin. Izzy ignorierte sie noch immer und das machte es nicht gerade
einfacher. Es war als könnte sie die Schuldzuweisung direkt spüren, obwohl er
sie nicht ausgesprochen hatte. Frank sagte auch kein Wort, das war auch bei
weitem nicht nötig. Sie wusste auch so, dass er das ganze nicht gut hieß. Es
bedeutete für ihn nur zusätzlichen Stress und Ärger. Sie war aber schon froh,
dass er nicht ausflippte und sie anbrüllte.
Irgendwann hielt der Wagen dennoch vor dem Gebäude des Produzenten Teams.
Selbst das große Guseiserne Tor hatte bereits etwas Beängstigendes an sich.
Die Mauern kamen ihr in diesem Moment wie ein Gefängnis vor oder viel mehr wie
ein Gerichtssaal. Kalter schweiß trat ihr auf die Stirn und sie merkte das
leichte Zittern ihrer Knie. Noch nie hatte sie den Gang in dieses Gebäude so
sehr gefürchtet. Bisher war sie immer gerne hier gewesen, war ihr hier noch nie
schlechtes widerfahren. Aber heute war alles anders >reiß Dich zusammen<
ermahnte sie sich selbst als sie mit zitternden Knien Izzy aus dem van folgte.
Er sagte immer noch nichts. Frank lief bereits voraus. Gerade als sie anstrebte
ihm zu folgen, hielt er sie an der Hand fest. „Warte. Ich möchte dir was
sagen.“ Sie drehte sich um, sah ihm in die Augen und zum ersten Mal in diesem
Moment sah sie Angst, richtige Angst. Er fürchtete dies noch viel mehr als sie
selbst. „okay...“brachte sie nur leise raus und ihre Lippen wahren trocken,
so staub trocken wie ihre Kehle und ihre stimme verabschiedete sich leicht. Ein
Kreischen erfolgte: „IZZY!!!!!!!!“ sie zuckte erschrocken zusammen. Beide
wandten synchron die Köpfe. Dort vor dem Tor standen inzwischen 20 Fans. Als er
den Kopf drehte begann es zu blitzen und erneut zu kreischen. „Das ist die
Drecksfotze die ihm das Kind angehängt hat!“ die Stimme war nicht laut
gewesen, aber Chaya hatte es trotzdem gehört. Das hatte sie in ihrer sorge ganz
vergessen, dass die Fans jetzt anders dachten. Ihre Augen schweiften zu dem
Mädchen von dem der Satz gekommen war. Sie war ausgesprochen hübsch. Braune
Locken, grüne Augen, groß, schlank gepierct durch Lippe, Augenbraue und Nase.
Sie wandte Izzy wieder den Kopf zu: „Geh eben hin, du musst die Fans nicht
noch mehr verärgern!“ sagte sie dann leise, zog ihre Kapuze tiefer ins
Gesicht und wandte sich zum gehen. Sie spürte deutlich die tausendfach
tötenden Blicke im Rücken während sie die Stufen zur Tür hochging und sie
hörte auch deutlich die Worte, die fielen und diese waren alles andere als
positiv. Kaum das sie die Fans hinter sich gelassen hatte und die Tür hinter
ihr zuging, atmete sie auf. Doch diese Erleichterung war nur von kurzer Dauer,
denn nun kam wahrscheinlich das, was am aller schwersten für sie werden würde.
Der Gang zu Mark, Mike & Lou. Unruhig lief sie in dem weißen Aufenthaltsraum
auf und ab. Die vielen CDs die sonst ihre Aufmerksamkeit schier fingen, waren
jetzt gerade nebensächlich. Sie war so in ihre Gedanken und Sorgen vertieft,
dass sie nicht mal hörte wie Izzy herein kam. Als sie sich mit einem Mal
umdrehte, erschrak sie fast zu Tode als er so urplötzlich und wie aus dem
nichts vor ihr stand.
Sie sah ihn kurz an, schüttelte dann nur matt den Kopf und setzte sich, nachdem
sie ihre Jacke aufgehängt hatte. Kommentarlos suchte er den Platz neben ihr und
das was er eben sagen wollte, schien unwichtig geworden zu sein. Denn er griff
es nicht noch mal auf. Chaya betete innerlich darum, denn dann würde diese
alles erdrückende Stille nicht so tödlich über ihnen hängen und ihr nicht
die Luft zum Atmen nehmen. Sie wusste nicht wie lange sie da gesessen hatten,
irgendwann wurde jedoch die Tür geöffnet und eine rothaarige Frau mittleren
alters im Mausgrauen Kostüm öffnete die Tür: „Mr. Gallegos, Miss
Scott...sie werden bereits erwartet...“ sagte sie dann und öffnete die Tür
ganz. Chaya erhob sich wortlos, strich mechanisch ihren Pullover glatt und ging.
„Chaya warte bitte!“ als sie Izzys leise Stimme hörte, blieb sie abrupt
stehen. Drehte sich langsam um. Aus traurigen Augen war es nun die Blondine, die
den Amerikaner ansah. Sie sagte nichts, aber ihre Augen sprachen Bände und das
reichte völlig. Er sah ihr in die Augen, lächelte: “Egal, was da drinnen
jetzt auch immer passieren und entschieden wird. Ich möchte, dass Du eines
weißt, Dich und die Kinder trifft keinerlei Schuld. Nicht die Geringste und
egal wo ich jemals sein werde, du gehörst zu mir und ich will, das du
weitermachst, egal was mit mir sein wird. Das musst du mir versprechen...“
„ich...kann dir das nicht versprechen, Christopher...“ sagte sie leise und
drehte sich um. Das war wie ein Schlag ins Gesicht mit einer Stahlfaust. „Izzy
komm rein, wir wollen anfangen. Lou hat nicht ewig Zeit!“ hörte er dann Mikes
Stimme und allein am Klang wusste er, dass dies ein alles andere als angenehmes
Gespräch werden würde. Als sich die Tür hinter ihm schloss, hatte es
begonnen. Ohne das Izzy und Chaya es wussten geschweige denn ahnten, sollte dies
der Anfang vom Ende sein.....
Sie warteten jetzt bereits schon seit fast 1 ½ Stunden hier draußen. Unruhig
lief die Dunkelhaarige Amerikanerin im Flur vor den weißen Sofas auf und ab.
„Jetzt setz dich endlich wieder hin, Ash! Du machst mich nervös!“ bellte
Chris nun. Die komplette Us5 band hatte sich inzwischen bei Triple M versammelt
um den Verlauf der Dinge zu verfolgen.
Neben ihm auf dem Sofa hockte Richie und wackelte unruhig mit dem Fuß. Jay saß
auf dem Sessel und starrte die Wand an und immer wieder zur Uhr, deren Zeiger
nur langsam voran krochen. „das macht mich wahnsinnig, dass sie mich nicht zu
ihr lassen. Ich bin ihre Managerin verdammt noch mal! Ich weiß wie ich mit Lou
und den beiden Hornochsen da drin umzugehen habe! Sie nicht. Sie hat immer noch
zuviel Respekt und Anstand! “ schnaubte Ashlee wütend. „Anstand und Respekt
sind Tugenden, die man nicht verlieren sollte!“ warf Jay ein. Ashlee fuhr
herum: „Willst du mir jetzt sagen ich habe keinen Anstand und Respekt?“
fauchte sie ihn an und ihre Augen funkelten. „Nicht immer soviel wie es oft
taktisch Klug wäre!“ wandte er ein. Sie holte Luft, wollte ihn gerade
anschreien als die Tür aufging und Chaya den Raum betrat. Wie auf Kommando
sprangen alle auf. „Izzy du sollst zu Mark & Mike kommen!“ sagte sie ruhig.
Er nickte, musterte sie. Sie schien normal, etwas erschöpft und bleich, aber
wie sonst. Und dennoch hatte er irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.
Er konnte nur nicht genau sagen was. Langsam stand er auf, sah sie an und ging
dann wortlos an ihr vorbei. Jetzt war es also soweit, jetzt würde sich zeigen,
ob er bleiben durfte oder ob damit alles vorbei war. Izzy schloss die Tür
hinter sich.....
Kaum das diese ins Schloss gefallen war, bestürmten die anderen die Blondine
mit Fragen. „Was wollten die beiden von dir wissen?“ fragte Chris. Richie
kam ebenfalls auf sie zugestürzt: „Wie kam es zu dem Foto?“ Chaya seufzte:
„das war von Weihnachten. Könntet ihr bitte mal kurz zur Seite gehen, ich
müsste da eben etwas klären?! “ und während sie dies sagte, nahm Ashlee
einen merkwürdigen Klang in der stimme ihrer Freundin war und noch viel
merkwürdiger war das sie mit einem mal irgendwie anders wirkte. Diese Situation
war alles andere als leicht, aber irgendwie war Chaya komisch. Wenn sie es nicht
besser wüsste, würde sie behaupten Chaya bedrückte etwas. Vielleicht bildete
sie sich das auch nur ein. Die persönliche Assistentin von Mark & Mike gesellte
sich wieder zu ihnen: „Miss Scott, wenn sie mir eben folgen würden. Die
Verzichtserklärung liegt vor und wir müssten noch alle weiteren Formalitäten
klären...“ sagte sie. „ich komme gleich. Moment bitte... “ die Blondine
kramte in ihrer Tasche. Um sie herum war es totenstill geworden:
„Verzichtserklärung?“ hauchte Ashlee nur tonlos. „Verzichten worauf?!“
hörte sie Chris ebenso fassungslose stimme und sie konnte auch Richie ansehen,
dass er geschockt war. „ich verzichte auf jegliche weitere Zusammenarbeit mit
Triple M und erhebe keinerlei weiteren Rechte auf die bisher eingesungenen
Stücke und material, was von mir vorliegt!“ sagte sie schlicht. Ihre stimme
zeugte von Emotionslosigkeit, was eigentlich untypisch war. Chaya klang so als
würde sie grade vom Wetterwechsel oder der Farbe von Steinen sprechen, so als
wäre es das normalste auf der Welt. „Das kannst du nicht machen, Chaya! Das
war immer dein Traum!“ sagte Richie, der das nur langsam zu realisieren
schien. Jay hatte bisher gar nichts gesagt, in ihm arbeitete alles und er
versuchte zu verstehen was dort vorgefallen war Aber im Moment konnte er sich
keinen Reim darauf machen. „was ist da drin vorgefallen Chaya?“ fragte er
nur. Ashlee musterte ihn, sie konnte gerade nicht genau einschätzen, was in Jay
vorging. „Sie haben mir einen vergleich angeboten!“ sagte die Blondine
schlicht. Chris legte die Stirn in falten: „was für einen Vergleich und
WOFÜR?“ Chaya seufzte: „sie wollen Izzy rausschmeißen!“
„WAAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS?!!!!“ erscholl es nun
Fünfstimmig. „Das können die doch nicht einfach machen!“ platzte es aus
Richie raus. „Us5 ist nicht US5 ohne ihn.“ Fügte Chris hinzu. Die beiden
redeten wild durcheinander, solange bis Jay einen Pfiff ausstieß und es
schlagartig ruhig wurde. „Lasst sie doch erst mal ausreden!“ sagte er dann
und sah sein gegenüber an. „ Sie haben mir einen Vergleich angeboten:
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Jetzt saß sie hier, völlig alleine. Nachdem man ihnen die Chance gegeben hatte
sich zu erklären und ihnen letztendlich doch nicht geglaubte, sowie andere
Fotos aus der Zeit untergeschoben hatte. Hatte Mike Izzy hinausgebeten, weil er
allein mit ihr reden wollte. Ihr war schlecht mehr als nur das. Izzy hatte in
der Zeit immer wieder ihre Hand genommen, versucht sie zu beruhigen. Aber das
ganze war doch ziemlich viel. Sie war zwischendurch schon fast Amok gelaufen. Am
Anfang war sie ruhig, überließ ihm das reden und antwortete, nur, wenn sie
gefragt wurde. Doch als mit der Zeit, nach und nach lauter Fotos aus dem urlaub
in Orlando auftauchten, wurde sie wütend. Denn die Fotos zeigten eindeutig das
sie und Izzy beide mit Daniel unterwegs waren, doch Lou interpretierte dies nur
als Zufall und das man es ruhig sagen konnte. Auch Frank hatte ausgesagt, wie er
die beiden heute Morgen vorgefunden hatte und was das anging, kamen sie auch
nicht mehr raus. Denn es war für Mark & Mike ein leichtes gewesen, die
restlichen Bilder vom Weihnachtsabend zu bekommen, welche sie den beiden auch
prompt präsentierten. Zudem wussten sie auch, dass Izzy wegen Chaya
wiedergekommen war und vieles mehr, was eigentlich niemand wusste.
Leugnen war also zwecklos und die Geschichte mit dem Kind sehr unglaubhaft, nach
deren Ansichten. Je weiter es gegangen war, je wilder die Verdächtigungen
wurden umso mehr ärgerte sich Chaya. Irgendwann platzte ihr der Kragen. Wütend
sprang sie auf: „Verdammt es reicht jetzt...das ist doch alles Erstunken und
erlogen. Von vorne bis hinten.“ Fauchte sie. „Chaya setz dich!“ sagte Mark
ruhig. „nein, ihr hört mir jetzt zu!“ knurrte die Deutsche. „Setz dich
wieder hin!“ blaffte nun auch Mike. „ich denke gar nicht daran! Schön, Izzy
und ich sind zusammen, das lässt sich nicht leugnen. Definitiv nicht, dass
wissen er und ich - beide! So intelligent sind wir beide dann doch, um zu sehen,
wenn irgendwas nicht mehr zu ändern ist. Aber die Sache mit dem Kind stimmt
nicht. Nick ist definitiv nicht sein Sohn!“ fauchte sie und ihre Augen
blitzten gefährlich auf. „Also ist dein Sohn von jemand anderem und du hast
ihn Izzy untergeschoben!“ Mark notierte sich etwas. „Nein, verdammte Tat!
Auch, wenn dieses Kind mir verdammt ähnlich sieht und auch Zeitweise Mama zu
mir sagt, er ist nicht mein Sohn. Dieses Kind ist mein Neffe, nicht mehr und
nicht weniger.“ „das kann jeder sagen.“ Chaya begannen allmählich die
Sicherungen durchzubrennen: „Nein, ich werde jetzt nicht kollabieren, weil
gewisse männliche Wesen auf Erden zu blöd zum denken sind!“ murmelte sie vor
sich hin. Izzy tätschelte ihr den Arm. Sie holte Luft: „sie können ja gerne
einen Vaterschaftstest ansetzen bzw., die Geburtsurkunde anfordern. Wir können
auch gerne meine Schwester anrufen und die wird ihnen bestätigen, dass sie es
war, die mit Wehen im Krankenhaus lag, nicht ich. Zudem ist Nick durch eine
Normalgeburt zur Welt gekommen und jeder Orthopäde und Gynäkologe wird euch
sagen können, dass ich aufgrund meiner Hüftdysplasie im vorangeschrittenem
Maße nur Kinder per Kaiserschnitt zur Welt bringen kann. Alles andere wäre zu
gefährlich für mich. Wenn ich dieses Kind per Kaiserschnitt gekriegt hätte,
wäre da eine Narbe und außer den narben, die an meiner Hüfte sind und bei
denen man auch sehen kann, das sie mehr als zwei Jahre alt sind, ist dort
nichts!“ als beweis schob sie den Pullover hoch und den Hosenbund ein kleines
bisschen runter. Ich hoffe das reicht jetzt als Begründung!“ fügte sie
grollend hinzu. „und JETZT setzte ich mich wieder!“ mit diesen Worten ließ
sie sich wieder auf den Stuhl neben Izzy fallen.
Dieses Gespräch war vor einer Dreiviertelstunde gewesen, solange saß sie hier
jetzt alleine. Izzy hatte man rausgeschickt. Lange Zeit sagte keiner etwas. Dann
erhob Mark das Wort: „Schön, angenommen wir glauben dir diese Geschichte mit
dem Neffen!“ „Sie ist wahr...“ brummte die Blondine und verschränkte die
arme demonstrativ vor der Brust. Mark seufzte. Auch an seinen Nerven zerrte das.
„okay, nehmen wir an... es ist so wie ihr beide sagt...haben wir trotzdem das
Problem, das mit diesen Fotos Izzys Image und dem der band enormen schaden zu
gefügt worden ist. Was sich wiederum auf die Verkaufszahlen etc auswirkt und
der Firma ebenso großen schaden zufügt. Izzy ist bei uns unter vertrag...“
„damit erzählt ihr mir nichts neues, stellt euch vor!“ gab Chaya bissig
zurück. Mark ließ sich nicht aus der ruhe bringen. „Wir oder besser gesagt
Lou haben Carly geduldet, weil sie schon vor US5 da war und zu weit weg war.
Für die Fans also nicht da, sprich sie konnten sich immer noch Hoffnungen
machen. Über die Verträge muss ich dir nichts erzählen...:“ Chaya
unterbrach ihn: „ich kenne die Verträge von US5 nicht!“ knurrte sie.
Mark fuhr fort: „Diese Trennung kam uns sehr gelegen. Du weißt selber das
sich eine Boyband mit lauter Singles besser verkauft als mit vergebenen
Sängern.“ Sie öffnete den Mund: „Und warum darf Jay dann mit Ashlee
zusammen sein, wenn ihr das andere lieber seht?“
„Bei Jay hat u.a. das Alter auch mitgespielt sowie das
Beliebtheitsranking.“
„Ja nee, ist klar!! Sei steinalt und unbeliebt, nicht blond und schnuckelig
und schwupp darfst du ne Beziehung haben!“ erwiderte Chaya und die Ironie
triefte gerade zu aus ihrer stimme. Mike löste Mark nun ab: „In dem Moment wo
Izzy eine neue Beziehung eingeht, mit wem auch immer, muss er uns informieren.
Da wir das mit allem anderen abgleichen müssen. Das hat er nicht getan, er hat
uns WIEDERMAL belogen, betrogen und hintergangen. So was ist schlecht für ein
Vertrauensverhältnis! Zu dem war es nicht das erste Mal, wenn ich an andere
Vorfälle denke. Damit ist er zu weit gegangen. Sowohl Lou als auch wir sind zu
dem Entschluss gekommen, dass er so für US5 nicht mehr tragbar ist.“ Sie
hatte den Mund geöffnet um zu einer Gegenantwort anzusetzen, aber als sie das
hörte, blieb ihr das Wort im halse stecken, was Mark & Mike zu Frieden
registrierten.
Nach einem kurzen Augenblick fand sie die Sprache wieder: „Das könnt ihr
nicht machen. Us5 ohne Izzy ist nicht Us5, dass funktioniert bei den Fans
nicht.“ „der Ersatzmann wartet bereits! Jeder ist ersetzbar“ sagte Mark
schlicht. „Die Fans werden den Neuen aber nicht annehmen und auch die Jungs
nicht. Wenn ihr das macht, war es das mit Us5, auch wenn Richie und Chris noch
so sehr Mädchenlieblinge sind. Das würden euch die Fans nie verzeihen und die
Jungs auch nicht!“ entgegnete sie.
„das lass mal unsere Sorge sein. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht
einstimmig gefallen. Dadurch, dass ein so großer Schaden entstanden ist,
müssen wir das image der Band erneuern und ein neuer käme da genau richtig.
Allerdings wären wir bereit dir einen vergleich vorzuschlagen...Lou hat
ebenfalls sein Einverständnis gegeben.“ Chaya musterte die beiden vor sich,
sie wusste genau, dass jetzt nichts Gutes kam. So was war nie gut. Sie
verschränkte die arme vor der Brust: „Okay, ich höre...“
Mark kramte in einigen Zetteln: „Du verzichtest offiziell auf jegliche weitere
Zusammenarbeit mit Triple M, sowie den Rechten an den von dir geschriebenen
Songs und den bereits eingesungenen Tracks. Des Weiteren wirst du dich zu allem
notwenigen bereithalten um das Image der Jungs und Izzy wiederherzustellen ohne
Theater oder dergleichen. Du tust was man verlangt.....“ er holte kurz Luft.
„Was deine Beziehung zu Izzy angeht, Lou hat unter Vorbehalt auf die
Vergangenheit und deine Hilfe grünes Licht gegeben, dennoch bleibt diese
Beziehung inoffiziell. du bist nach wie vor seine beste Freundin, nichts
anderes! Solltest du nicht darauf eingehen, sind wir leider gezwungen uns von
Izzy aufgrund des irreparablen Schadens für die band zu trennen!“
„das ist Erpressung!“ zischte sie wütend. Die beiden wussten genau, dass
ihr der Vertrag und alles weitere alles bedeutete. Sie wussten aber ebenso
genau, dass sie es niemals zu lassen würde, dass Izzy flog.
„das ist keine Erpressung, sondern ein vergleich mit dem die Firma
sicherstellt, dass der von deinem Neffen verursachte schaden so gering wie
möglich gehalten wird. Die nötigen Formulare liegen im Büro vor, du brauchst
nur noch unterschreiben...“
Sie sagte eine ganze Zeit lang gar nichts, starrte einfach aus dem Fenster, wo
der Wind die Schneeflocken umher pustete. „Also schön...“ sagte sie
schließlich. Mike lächelte zufrieden: „ich wusste das wir uns einig werden.
Du kannst gehen.Sei bitte so nett und hol uns Izzy zum Einzelgespräch. “
Kapitel 6: Anfang vom Ende
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Am nächsten Morgen war der Himmel Wolken verhangen und es schneite in dicken
Flocken. Chaya blinzelte einmal, es war kurz vor 9 Uhr. Als sie die Nase aus der
Decke steckte beschloss sie augenblicklich wieder zurückzugehen. Allerdings
meldete sich ihre Blase und so musste sie wohl oder übel den Weg ins Bad
antreten. Flink wie ein Wiesel und schnell wie noch nie huschte sie ins Bad. Als
sie 5 Minuten später wieder ins Schlafzimmer kam, kroch sie auf direktem Weg
wieder ins Bett. Unter der Decke war es bei weitem wärmer. Sie brauchte auch
nicht lange um die Wärmequelle (sprich Izzy) ausfindig zu machen. Sie zupfte
ein bisschen an seiner Decke und glitt im nächsten Moment hinunter, kroch in
seine Arme. Als der kalte Körper sich an ihn schmiegte, knurrte er kurz
verschlafen, wobei das knurren viel eher ein brummen war. Allerdings schien es
ihn nicht zu stören, dass sie eiskalt war. Eher im Gegenteil. Im nächsten
Moment packte er sie und drehte sie beide so, dass sie über ihm zum liegen kam:
„Hee, was soll das denn?“ sie schaute ihn halb lachend, halb erschrocken von
oben herab an, während sie es sich auf seinem Brustkorb bequem machte. Einen
Arm stützte sie rechts neben seinem kopf auf dem Kissen ab. Er sah noch total
verschlafen aus allerdings zeichnete sich das erste Lächeln auf seinem Gesicht
ab. Langsam hob er die Hand, strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem
Gesicht, die sich gelöst hatte: „Morning, Sweetheart!“ sie musste
unweigerlich grinsen. Um diese Zeit war er des deutschen selten mächtig oder
er weigerte sich schlicht und ergreifend.. „Hope u had sweet dreams last
night...“erwiderte sie und lächelte ihn an. Izzy seinerseits spielte noch
immer mit der Haarsträhne zwischen seinen Fingern und fuhr anschließend
bedächtig mit den Zeigefingern über ihre Wange. „No, i hadn`t. Cause my
sweetest dream became reality and was lying next to me...“ Sie setzte sich
augenblicklich auf, stemmte die Hände in die Hüfte: „how often should i tell
u that i am not...“ weiter kam sie nicht. Wie ein Blitz kam er hoch
geschossen, umschloss ihren kopf mit beiden Händen und küsste sie innig. Zog
sie wieder zu sich runter.
„Das...nenn...ich...überzeugende....Argumente..:“ kam es zwischen einigen
Küssen von ihr. „U r cute, if u want or not!“ erwiderte er und löste sich
gerade von ihrem Hals. „Ehm...that was 2 much!!“ das dreckige Grinsen kehrte
auf sein Gesicht zurück ,während er ausgiebig ihren Hals betrachtete, wo sich
gerade ein roter bis lila farbener Fleck abzeichnete. „IZZY..ich hoff, dass
ist nicht das was ich denke, das es ist!!!!“ „what did u say,honey?“ er
machte einen auf Unschuldslamm. „Du hast mich genau verstanden!“ entgegnete
sie und tastete vorsichtig ihren hals ab. Als sie die aufgeraute Haut spürte,
schaute sie ihn böse an: „u r such an asshole... how should i explain that 2
mark and mike? U can always say, it was a groupie. But female artists haven`t
groupies...“
Sein grinsen wurde wieder breiter, das freche funkeln kehrte zurück: „Are u
sure,baby??!“
„Of course!“ erwiderte sie. „Tell them u have a boyfriend! He was that!
That`s no lie!” sagte er dann.
„ehm..wasn´t it u, who said that they shouldn´t know that? They will ask
me who that was.::”
Und jetzt schien er zu verstehen: “u r right…” er schien zu überlegen.
„say that u were kidnapped by aliens last night and they did some tests with
u!“ Die Blondine grinste und zeigte ihm einen Vogel:”OF COURSE ALIENS!!
Wovon träumst du nachts Izzy?!” sie rutschte momentan zwischen den sprachen
einfach hin und her
Er grinste wieder: “Just of you!” und um das zu unterstreichen küsste er
sie wieder.
„Stop doing that! That`s not fair…” sie versuchte sich halbherzig zu
wehren. „life isn`t fair u know that better than i do!“kaum das diese Worte
über seine Lippen kamen hätte er sich Ohrfeigen können. Er wollte sie davon
weg haben und schob sie direkt wieder dorthin.
Doch statt sich innerlich zu verkriechen, lächelte sie und es war ein
strahlendes Lächeln: “Du weißt wie man sich geschickt aus einer Situation
windet, hättest du jetzt nämlich ne falsche antwort gegeben hätte ich dich
eiskalt aus meinem bett geschmissen!“
„das würdest du doch niemals tun...“ er schaute sie aus braunen Augen mit
Dackelblick an. Gewöhnlicherweise zog diese Masche immer und wenn nicht
brauchte er sie nur zu kraulen oder mit ihr zu knuddeln. Dann tat sie ohnehin
was er wollte. „sicher das ich das nicht würde?“ entgegnete sie gelassen
und streckte sich ausgiebig. Er musterte sie eingehend, ließ seinen Blick
weitgehend über den weiblichen Körper vor sich gleiten, realisierte die
angenehme Wärme hier und beschloss dann sich taktvoll aus der Situation zu
ziehen: „Schatz, hab ich dir heute schon gesagt das ich dich liebe...“ Sie
kippte um und begann zu lachen: „nein hast du nicht,aber das war die bisher
originellste und simpelste Variante dich aus einer unangenehmen Fragestellung
zu befreien. Aber du kannst aufhören zu schleimen,sonst rutscht noch wer drauf
aus. Ich lass dich ja schon da,aber eben auch nur weil es so scheiß kalt ist
und ich was zum wärmen brauch!!“ „so ist das also, ich bin nur ne lebende
Wärmflasche!“ „Falsch, eine lebende Wärmflasche mit Kissen-und
Kuschelqualitäten!“ entgegnete sie ungerührt und zog die Decke wieder hoch
und kuschelte sich an ihn. „Wann musst du im Studio sein?“ erkundigte er
sich. „Um 11Uhr...“ sein Blick ging abermals zur Uhr,die 9:25Uhr zeigte.
„Das hieße wir hätten noch ein bisschen Zeit für uns....“
doch noch ehe Chaya antworten konnte, flog die Tür laut krachend auf und ein
wütender wie ein Stier schnaubender Frank Teller stand im Raum. Izzy und Chaya
fuhren auseinander. Die Blondine verkroch sich reflexartig irgendwo unter der
decke und hinter Izzys Rücken. Bisher hatte Frank das alles nie so realisiert.
Vor allem konnte man die Situation gerade mächtig falsch verstehen. Aber der
Tourmanager verstand eh nur das was er wollte. Mit hochrotem Kopf setzte er an:
„Seid ihr denn bescheuert, seit wann habt ihr dieses Gör. Izzy das wird
verdammten ärger geben, Konventionalstrafe, wenn du nicht sogar aus der band
fliegst. Du hättest uns das sagen müssen!!!!“ „Frank...1. du störst und
2. wovon redest du bitte????“ erwiderte der Amerikaner. Wie auf Befehl ließ
Frank einen ganzen Stapel Zeitschriften mit einem lauten knall auf den Boden
klatschen, so dass es ordentlich auf dem pakett hallte.
Chaya lugte vorsichtig an Izzys nackter Schulter vorbei: „Was ist das??“
„Zeitungsartikel von euch und eurem Kind! Wo ist das überhaupt und wieso
weiß ich nichts?!“ entgegnete Frank und war erneut kurz vorm Brüllen.
„Unser....waaaaaaaaaassssssssss?!“ Izzy wurde nun blass und fischte vom bett
aus nach den Artikeln. „Kind, welches Kind?“ fragte Chaya nun ängstlich.
Sie fasste, die Decke an sich gepresst, zum Stapel und zog ebenso wie Izzy eine
der Zeitungen heraus. Als sie die Schlagzeile erblickte, drehte sich ihr fasst
der Magen um: „TRÄNENALARM BEI US5“ Sänger Izzy Gallegos ist Vater eines
Kindes. Die Mutter ist niemand geringeres als seine beste Freundin.“ Direkt
neben der Schlagzeile, sah mein ein Bild von Heiligabend. Es zeigte Izzy neben
Chaya stehend wie er gerade nick auf dem Arm hatte und der kleine an seinen
Dreadlocks zehrte. Sie selbst stand grinsend daneben.
Sie schaute Izzy von der Seite her an: „Wo hat dieser Scheißreporter
gestanden.. ich kann mich nicht erinnern, war das vor oder danach?“ Sie
verstummte als sie seinen Blick auffing. „Zwischen den alten Tannen. einzige
Möglichkeit..“ entgegnete er knapp. „Frank...das ist..“ der Manager
winkte ab. „Erzählt das nicht mir, sondern Mark, Mike & Lou!“ Beim letzten
Namen wurde nun auch Chaya bleich: „Lou?“ Frank nickte: „Er ist
stocksauer...ihr bewegt eure Ärsche augenblicklich in die Firma. Dort wartet
eine Videoschaltung!“
Chaya wurde jetzt gerade erst recht schlecht. Sie hatte wahnsinnigen Respekt vor
diesem Mann, er hatte mehr macht im kleinen Zeh im Musikbiz als sonst
irgendjemand. Er konnte Izzys Karriere mit einem Fingerschnipsen
beenden,nichtmal soviel brauchte er. Ein Atemzug reichte auch schon. Ein
Seitenblick zu ihm sagte ihr, dass es ihm genauso ging. Offensichtlich für alle
anderen war er ruhig, aber Kleinigkeiten, sowie das Knacken seiner Finger war
etwas das es zeigte. „Wir kommen gleich. Frank könntest du jetzt bitte!“
sein Blick sagte deutlich: „Verpiss dich!“ „Ich warte im Wagen,beeilt
euch!“ mit diesen Worten drehte sich der Tourmanager um und ging.
Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor.
Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“
sagte er und war ihr kurzerhand ihre Klamotten zu,während er selbst in seine
Jeans stieg und den Gürtel zu machte.. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig.
Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt
hatte und diese Person jetzt schnellst möglich los werden wollte.
Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor.
Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“
sagte er und warf ihr kurzerhand ihre Klamotten zu, während er selbst in seine
Jeans stieg und den Gürtel zu machte. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig.
Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt
hatte und diese Person jetzt schnellst möglich loswerden wollte.
Wortlos stand sie auf, zog sein T-Shirt über den Kopf und warf es aufs Bett.
Sie nahm die Sachen und huschte ins Bad.
Keine 10 Minuten später verließen sie gemeinsam die Wohnung, doch keiner von
beiden sagte etwas. Sie öffnete mit einer Handbewegung die Tür des Vans und
krabbelte hinein. Er folgte ihr und die Tür fiel mit einem rumms zu....
Sie kroch auf den hintersten Platz den der Van nur bieten konnte, die Kapuze
ihrer Armyjacke über das Baseballcap gezogen, die Arme um die Beine
geschlungen, den mp3-Player in den Ohren, kauerte sie dort. Sie machte sich so
klein wie möglich, wünschte sich unsichtbar zu sein. Sie kannte die Wahrheit,
Izzy kannte sie auch, ebenso wie der Rest der Band. Aber Mark, Mike und Lou
nicht und jetzt stand die Frage im Raum, ob sie ihnen wirklich glaubten. Denn
zum Zeitpunkt von Nicks Zeugung, war Chaya tatsächlich in den Staaten gewesen -
sogar in der gleichen Stadt. Sie hatte ihren Vater auf einer Dienstreise
begleitet und einen Freund besucht. Damals kannten Izzy und sie sich allerdings
noch nicht und liefen tatsächlich aneinander vorbei. Denn es handelte sich wie
sie später beide überrascht feststellten um einen Freund den sie beide
kannten. Daniel Wu.
Daniel und Izzy waren früher zusammen bei Exact gewesen, doch als Chaya 2004
dort auftauchte war die Band gerade in der Phase der Auflösung und Daniel mit
einem anderen Kumpel dabei ein neues Projekt auf die Beine zu stellen.
Allerdings steckte diesen Projekt noch in den Kinderschuhen und es war fraglich
wie lange es noch dauern würde, bis es soweit war. Kennen gelernt hatten sich
Izzy und Chaya auf anderem Wege. Sie beobachtete Izzy unauffällig. Er saß auf
der anderen Seite im Gang und hörte wie sie selbst ebenfalls Musik, keine
Bewegung- gar nichts. So als wäre er aus Stein. Sie fragte sich was er dachte,
in solchen Momenten war es selbst für sie schwer, das einzuschätzen. Er machte
sich sorgen um seinen Verbleib in der Band, das war klar, aber wie stand er
jetzt zu allem anderen. Mit einem Mal war er so furchtbar kalt und fremd. Ihr so
fern. Sie seufzte leise. Wenn er deshalb aus der band flog, würde sie sich das
niemals verzeihen und er ihr noch viel weniger.Soviel war sicher. US5 war alles,
das war sein Traum. Nichtmahl Carly hatte ihm mehr bedeutet und sie stand noch
nicht mal an dem Punkt. Vielleicht bereute er gerade jetzt schon den Tag an dem
er sie getroffen hatte, bereute er das alles hier......
Vielleicht wäre es besser gewesen ihren Gefühlen nicht nachzugeben, vielleicht
war es ja doch nur eine fixe Idee. Vielleicht wollte sie ihn ja nur, weil Carly
ihn gehabt hatte? Nein das war Blödsinn.
Und jetzt zeigten sich wieder ihre polarisierenden Gegensätzlichkeiten,
während er in solchen Moment lieber allein war, suchte sie die Nähe der
Personen die ihr Halt gaben. Chaya hasste es in solchen Momenten allein zu sein.
Sie war auch nicht der Mensch der sofort darüber redete, sie brauchte
gewöhnlicher weise immer eine Weile um die Dinge mit sich auszumachen und sie
sagte dann auch nie etwas, weil sie niemanden belasten wollte. Sie brauchte
einfach nur andere Leute um sich. Gewöhnlicherweise kamen dann ihre engsten
Vertrauten von allein auf den Trichter das mit ihr irgendwas nicht stimmte, oder
sie explodierte nach einer gewissen Zeit einfach. Izzy hingegen blieb für sich,
sagte aber das ihn was beschäftigte oder zumindest hinterher. Er redete
darüber oder verarbeitete es anders.
Aber momentan war niemand da um sie zu unterstützen, denn sie war für das was
mit ihm geschah verantwortlich. Sie allein. Was das für Konsequenzen für sie
beide hatte war in diesem Moment noch nicht abzusehen.
Sie schluckte leicht, tippte eine kurze SMS an Ashlee: >Wir haben richtig
scheiße gebaut, krieg keinen Schock, wenn du die Zeitung aufschlägst. Der
Anfang vom Ende hat gerade begonnen. Triple M Meeting mit Lou...< dann machte
sie ihr Handy aus und sah aus dem Fenster. Der Himmel über Berlin war wie so
oft in stürmischen grau getaucht und es wurde immer dunkler. Die Fahrt zog sich
schier endlos hin. Izzy ignorierte sie noch immer und das machte es nicht gerade
einfacher. Es war als könnte sie die Schuldzuweisung direkt spüren, obwohl er
sie nicht ausgesprochen hatte. Frank sagte auch kein Wort, das war auch bei
weitem nicht nötig. Sie wusste auch so, dass er das ganze nicht gut hieß. Es
bedeutete für ihn nur zusätzlichen Stress und Ärger. Sie war aber schon froh,
dass er nicht ausflippte und sie anbrüllte.
Irgendwann hielt der Wagen dennoch vor dem Gebäude des Produzenten Teams.
Selbst das große Guseiserne Tor hatte bereits etwas Beängstigendes an sich.
Die Mauern kamen ihr in diesem Moment wie ein Gefängnis vor oder viel mehr wie
ein Gerichtssaal. Kalter schweiß trat ihr auf die Stirn und sie merkte das
leichte Zittern ihrer Knie. Noch nie hatte sie den Gang in dieses Gebäude so
sehr gefürchtet. Bisher war sie immer gerne hier gewesen, war ihr hier noch nie
schlechtes widerfahren. Aber heute war alles anders >reiß Dich zusammen<
ermahnte sie sich selbst als sie mit zitternden Knien Izzy aus dem van folgte.
Er sagte immer noch nichts. Frank lief bereits voraus. Gerade als sie anstrebte
ihm zu folgen, hielt er sie an der Hand fest. „Warte. Ich möchte dir was
sagen.“ Sie drehte sich um, sah ihm in die Augen und zum ersten Mal in diesem
Moment sah sie Angst, richtige Angst. Er fürchtete dies noch viel mehr als sie
selbst. „okay...“brachte sie nur leise raus und ihre Lippen wahren trocken,
so staub trocken wie ihre Kehle und ihre stimme verabschiedete sich leicht. Ein
Kreischen erfolgte: „IZZY!!!!!!!!“ sie zuckte erschrocken zusammen. Beide
wandten synchron die Köpfe. Dort vor dem Tor standen inzwischen 20 Fans. Als er
den Kopf drehte begann es zu blitzen und erneut zu kreischen. „Das ist die
Drecksfotze die ihm das Kind angehängt hat!“ die Stimme war nicht laut
gewesen, aber Chaya hatte es trotzdem gehört. Das hatte sie in ihrer sorge ganz
vergessen, dass die Fans jetzt anders dachten. Ihre Augen schweiften zu dem
Mädchen von dem der Satz gekommen war. Sie war ausgesprochen hübsch. Braune
Locken, grüne Augen, groß, schlank gepierct durch Lippe, Augenbraue und Nase.
Sie wandte Izzy wieder den Kopf zu: „Geh eben hin, du musst die Fans nicht
noch mehr verärgern!“ sagte sie dann leise, zog ihre Kapuze tiefer ins
Gesicht und wandte sich zum gehen. Sie spürte deutlich die tausendfach
tötenden Blicke im Rücken während sie die Stufen zur Tür hochging und sie
hörte auch deutlich die Worte, die fielen und diese waren alles andere als
positiv. Kaum das sie die Fans hinter sich gelassen hatte und die Tür hinter
ihr zuging, atmete sie auf. Doch diese Erleichterung war nur von kurzer Dauer,
denn nun kam wahrscheinlich das, was am aller schwersten für sie werden würde.
Der Gang zu Mark, Mike & Lou. Unruhig lief sie in dem weißen Aufenthaltsraum
auf und ab. Die vielen CDs die sonst ihre Aufmerksamkeit schier fingen, waren
jetzt gerade nebensächlich. Sie war so in ihre Gedanken und Sorgen vertieft,
dass sie nicht mal hörte wie Izzy herein kam. Als sie sich mit einem Mal
umdrehte, erschrak sie fast zu Tode als er so urplötzlich und wie aus dem
nichts vor ihr stand.
Sie sah ihn kurz an, schüttelte dann nur matt den Kopf und setzte sich, nachdem
sie ihre Jacke aufgehängt hatte. Kommentarlos suchte er den Platz neben ihr und
das was er eben sagen wollte, schien unwichtig geworden zu sein. Denn er griff
es nicht noch mal auf. Chaya betete innerlich darum, denn dann würde diese
alles erdrückende Stille nicht so tödlich über ihnen hängen und ihr nicht
die Luft zum Atmen nehmen. Sie wusste nicht wie lange sie da gesessen hatten,
irgendwann wurde jedoch die Tür geöffnet und eine rothaarige Frau mittleren
alters im Mausgrauen Kostüm öffnete die Tür: „Mr. Gallegos, Miss
Scott...sie werden bereits erwartet...“ sagte sie dann und öffnete die Tür
ganz. Chaya erhob sich wortlos, strich mechanisch ihren Pullover glatt und ging.
„Chaya warte bitte!“ als sie Izzys leise Stimme hörte, blieb sie abrupt
stehen. Drehte sich langsam um. Aus traurigen Augen war es nun die Blondine, die
den Amerikaner ansah. Sie sagte nichts, aber ihre Augen sprachen Bände und das
reichte völlig. Er sah ihr in die Augen, lächelte: “Egal, was da drinnen
jetzt auch immer passieren und entschieden wird. Ich möchte, dass Du eines
weißt, Dich und die Kinder trifft keinerlei Schuld. Nicht die Geringste und
egal wo ich jemals sein werde, du gehörst zu mir und ich will, das du
weitermachst, egal was mit mir sein wird. Das musst du mir versprechen...“
„ich...kann dir das nicht versprechen, Christopher...“ sagte sie leise und
drehte sich um. Das war wie ein Schlag ins Gesicht mit einer Stahlfaust. „Izzy
komm rein, wir wollen anfangen. Lou hat nicht ewig Zeit!“ hörte er dann Mikes
Stimme und allein am Klang wusste er, dass dies ein alles andere als angenehmes
Gespräch werden würde. Als sich die Tür hinter ihm schloss, hatte es
begonnen. Ohne das Izzy und Chaya es wussten geschweige denn ahnten, sollte dies
der Anfang vom Ende sein.....
Sie warteten jetzt bereits schon seit fast 1 ½ Stunden hier draußen. Unruhig
lief die Dunkelhaarige Amerikanerin im Flur vor den weißen Sofas auf und ab.
„Jetzt setz dich endlich wieder hin, Ash! Du machst mich nervös!“ bellte
Chris nun. Die komplette Us5 band hatte sich inzwischen bei Triple M versammelt
um den Verlauf der Dinge zu verfolgen.
Neben ihm auf dem Sofa hockte Richie und wackelte unruhig mit dem Fuß. Jay saß
auf dem Sessel und starrte die Wand an und immer wieder zur Uhr, deren Zeiger
nur langsam voran krochen. „das macht mich wahnsinnig, dass sie mich nicht zu
ihr lassen. Ich bin ihre Managerin verdammt noch mal! Ich weiß wie ich mit Lou
und den beiden Hornochsen da drin umzugehen habe! Sie nicht. Sie hat immer noch
zuviel Respekt und Anstand! “ schnaubte Ashlee wütend. „Anstand und Respekt
sind Tugenden, die man nicht verlieren sollte!“ warf Jay ein. Ashlee fuhr
herum: „Willst du mir jetzt sagen ich habe keinen Anstand und Respekt?“
fauchte sie ihn an und ihre Augen funkelten. „Nicht immer soviel wie es oft
taktisch Klug wäre!“ wandte er ein. Sie holte Luft, wollte ihn gerade
anschreien als die Tür aufging und Chaya den Raum betrat. Wie auf Kommando
sprangen alle auf. „Izzy du sollst zu Mark & Mike kommen!“ sagte sie ruhig.
Er nickte, musterte sie. Sie schien normal, etwas erschöpft und bleich, aber
wie sonst. Und dennoch hatte er irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.
Er konnte nur nicht genau sagen was. Langsam stand er auf, sah sie an und ging
dann wortlos an ihr vorbei. Jetzt war es also soweit, jetzt würde sich zeigen,
ob er bleiben durfte oder ob damit alles vorbei war. Izzy schloss die Tür
hinter sich.....
Kaum das diese ins Schloss gefallen war, bestürmten die anderen die Blondine
mit Fragen. „Was wollten die beiden von dir wissen?“ fragte Chris. Richie
kam ebenfalls auf sie zugestürzt: „Wie kam es zu dem Foto?“ Chaya seufzte:
„das war von Weihnachten. Könntet ihr bitte mal kurz zur Seite gehen, ich
müsste da eben etwas klären?! “ und während sie dies sagte, nahm Ashlee
einen merkwürdigen Klang in der stimme ihrer Freundin war und noch viel
merkwürdiger war das sie mit einem mal irgendwie anders wirkte. Diese Situation
war alles andere als leicht, aber irgendwie war Chaya komisch. Wenn sie es nicht
besser wüsste, würde sie behaupten Chaya bedrückte etwas. Vielleicht bildete
sie sich das auch nur ein. Die persönliche Assistentin von Mark & Mike gesellte
sich wieder zu ihnen: „Miss Scott, wenn sie mir eben folgen würden. Die
Verzichtserklärung liegt vor und wir müssten noch alle weiteren Formalitäten
klären...“ sagte sie. „ich komme gleich. Moment bitte... “ die Blondine
kramte in ihrer Tasche. Um sie herum war es totenstill geworden:
„Verzichtserklärung?“ hauchte Ashlee nur tonlos. „Verzichten worauf?!“
hörte sie Chris ebenso fassungslose stimme und sie konnte auch Richie ansehen,
dass er geschockt war. „ich verzichte auf jegliche weitere Zusammenarbeit mit
Triple M und erhebe keinerlei weiteren Rechte auf die bisher eingesungenen
Stücke und material, was von mir vorliegt!“ sagte sie schlicht. Ihre stimme
zeugte von Emotionslosigkeit, was eigentlich untypisch war. Chaya klang so als
würde sie grade vom Wetterwechsel oder der Farbe von Steinen sprechen, so als
wäre es das normalste auf der Welt. „Das kannst du nicht machen, Chaya! Das
war immer dein Traum!“ sagte Richie, der das nur langsam zu realisieren
schien. Jay hatte bisher gar nichts gesagt, in ihm arbeitete alles und er
versuchte zu verstehen was dort vorgefallen war Aber im Moment konnte er sich
keinen Reim darauf machen. „was ist da drin vorgefallen Chaya?“ fragte er
nur. Ashlee musterte ihn, sie konnte gerade nicht genau einschätzen, was in Jay
vorging. „Sie haben mir einen vergleich angeboten!“ sagte die Blondine
schlicht. Chris legte die Stirn in falten: „was für einen Vergleich und
WOFÜR?“ Chaya seufzte: „sie wollen Izzy rausschmeißen!“
„WAAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS?!!!!“ erscholl es nun
Fünfstimmig. „Das können die doch nicht einfach machen!“ platzte es aus
Richie raus. „Us5 ist nicht US5 ohne ihn.“ Fügte Chris hinzu. Die beiden
redeten wild durcheinander, solange bis Jay einen Pfiff ausstieß und es
schlagartig ruhig wurde. „Lasst sie doch erst mal ausreden!“ sagte er dann
und sah sein gegenüber an. „ Sie haben mir einen Vergleich angeboten:
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Jetzt saß sie hier, völlig alleine. Nachdem man ihnen die Chance gegeben hatte
sich zu erklären und ihnen letztendlich doch nicht geglaubte, sowie andere
Fotos aus der Zeit untergeschoben hatte. Hatte Mike Izzy hinausgebeten, weil er
allein mit ihr reden wollte. Ihr war schlecht mehr als nur das. Izzy hatte in
der Zeit immer wieder ihre Hand genommen, versucht sie zu beruhigen. Aber das
ganze war doch ziemlich viel. Sie war zwischendurch schon fast Amok gelaufen. Am
Anfang war sie ruhig, überließ ihm das reden und antwortete, nur, wenn sie
gefragt wurde. Doch als mit der Zeit, nach und nach lauter Fotos aus dem urlaub
in Orlando auftauchten, wurde sie wütend. Denn die Fotos zeigten eindeutig das
sie und Izzy beide mit Daniel unterwegs waren, doch Lou interpretierte dies nur
als Zufall und das man es ruhig sagen konnte. Auch Frank hatte ausgesagt, wie er
die beiden heute Morgen vorgefunden hatte und was das anging, kamen sie auch
nicht mehr raus. Denn es war für Mark & Mike ein leichtes gewesen, die
restlichen Bilder vom Weihnachtsabend zu bekommen, welche sie den beiden auch
prompt präsentierten. Zudem wussten sie auch, dass Izzy wegen Chaya
wiedergekommen war und vieles mehr, was eigentlich niemand wusste.
Leugnen war also zwecklos und die Geschichte mit dem Kind sehr unglaubhaft, nach
deren Ansichten. Je weiter es gegangen war, je wilder die Verdächtigungen
wurden umso mehr ärgerte sich Chaya. Irgendwann platzte ihr der Kragen. Wütend
sprang sie auf: „Verdammt es reicht jetzt...das ist doch alles Erstunken und
erlogen. Von vorne bis hinten.“ Fauchte sie. „Chaya setz dich!“ sagte Mark
ruhig. „nein, ihr hört mir jetzt zu!“ knurrte die Deutsche. „Setz dich
wieder hin!“ blaffte nun auch Mike. „ich denke gar nicht daran! Schön, Izzy
und ich sind zusammen, das lässt sich nicht leugnen. Definitiv nicht, dass
wissen er und ich - beide! So intelligent sind wir beide dann doch, um zu sehen,
wenn irgendwas nicht mehr zu ändern ist. Aber die Sache mit dem Kind stimmt
nicht. Nick ist definitiv nicht sein Sohn!“ fauchte sie und ihre Augen
blitzten gefährlich auf. „Also ist dein Sohn von jemand anderem und du hast
ihn Izzy untergeschoben!“ Mark notierte sich etwas. „Nein, verdammte Tat!
Auch, wenn dieses Kind mir verdammt ähnlich sieht und auch Zeitweise Mama zu
mir sagt, er ist nicht mein Sohn. Dieses Kind ist mein Neffe, nicht mehr und
nicht weniger.“ „das kann jeder sagen.“ Chaya begannen allmählich die
Sicherungen durchzubrennen: „Nein, ich werde jetzt nicht kollabieren, weil
gewisse männliche Wesen auf Erden zu blöd zum denken sind!“ murmelte sie vor
sich hin. Izzy tätschelte ihr den Arm. Sie holte Luft: „sie können ja gerne
einen Vaterschaftstest ansetzen bzw., die Geburtsurkunde anfordern. Wir können
auch gerne meine Schwester anrufen und die wird ihnen bestätigen, dass sie es
war, die mit Wehen im Krankenhaus lag, nicht ich. Zudem ist Nick durch eine
Normalgeburt zur Welt gekommen und jeder Orthopäde und Gynäkologe wird euch
sagen können, dass ich aufgrund meiner Hüftdysplasie im vorangeschrittenem
Maße nur Kinder per Kaiserschnitt zur Welt bringen kann. Alles andere wäre zu
gefährlich für mich. Wenn ich dieses Kind per Kaiserschnitt gekriegt hätte,
wäre da eine Narbe und außer den narben, die an meiner Hüfte sind und bei
denen man auch sehen kann, das sie mehr als zwei Jahre alt sind, ist dort
nichts!“ als beweis schob sie den Pullover hoch und den Hosenbund ein kleines
bisschen runter. Ich hoffe das reicht jetzt als Begründung!“ fügte sie
grollend hinzu. „und JETZT setzte ich mich wieder!“ mit diesen Worten ließ
sie sich wieder auf den Stuhl neben Izzy fallen.
Dieses Gespräch war vor einer Dreiviertelstunde gewesen, solange saß sie hier
jetzt alleine. Izzy hatte man rausgeschickt. Lange Zeit sagte keiner etwas. Dann
erhob Mark das Wort: „Schön, angenommen wir glauben dir diese Geschichte mit
dem Neffen!“ „Sie ist wahr...“ brummte die Blondine und verschränkte die
arme demonstrativ vor der Brust. Mark seufzte. Auch an seinen Nerven zerrte das.
„okay, nehmen wir an... es ist so wie ihr beide sagt...haben wir trotzdem das
Problem, das mit diesen Fotos Izzys Image und dem der band enormen schaden zu
gefügt worden ist. Was sich wiederum auf die Verkaufszahlen etc auswirkt und
der Firma ebenso großen schaden zufügt. Izzy ist bei uns unter vertrag...“
„damit erzählt ihr mir nichts neues, stellt euch vor!“ gab Chaya bissig
zurück. Mark ließ sich nicht aus der ruhe bringen. „Wir oder besser gesagt
Lou haben Carly geduldet, weil sie schon vor US5 da war und zu weit weg war.
Für die Fans also nicht da, sprich sie konnten sich immer noch Hoffnungen
machen. Über die Verträge muss ich dir nichts erzählen...:“ Chaya
unterbrach ihn: „ich kenne die Verträge von US5 nicht!“ knurrte sie.
Mark fuhr fort: „Diese Trennung kam uns sehr gelegen. Du weißt selber das
sich eine Boyband mit lauter Singles besser verkauft als mit vergebenen
Sängern.“ Sie öffnete den Mund: „Und warum darf Jay dann mit Ashlee
zusammen sein, wenn ihr das andere lieber seht?“
„Bei Jay hat u.a. das Alter auch mitgespielt sowie das
Beliebtheitsranking.“
„Ja nee, ist klar!! Sei steinalt und unbeliebt, nicht blond und schnuckelig
und schwupp darfst du ne Beziehung haben!“ erwiderte Chaya und die Ironie
triefte gerade zu aus ihrer stimme. Mike löste Mark nun ab: „In dem Moment wo
Izzy eine neue Beziehung eingeht, mit wem auch immer, muss er uns informieren.
Da wir das mit allem anderen abgleichen müssen. Das hat er nicht getan, er hat
uns WIEDERMAL belogen, betrogen und hintergangen. So was ist schlecht für ein
Vertrauensverhältnis! Zu dem war es nicht das erste Mal, wenn ich an andere
Vorfälle denke. Damit ist er zu weit gegangen. Sowohl Lou als auch wir sind zu
dem Entschluss gekommen, dass er so für US5 nicht mehr tragbar ist.“ Sie
hatte den Mund geöffnet um zu einer Gegenantwort anzusetzen, aber als sie das
hörte, blieb ihr das Wort im halse stecken, was Mark & Mike zu Frieden
registrierten.
Nach einem kurzen Augenblick fand sie die Sprache wieder: „Das könnt ihr
nicht machen. Us5 ohne Izzy ist nicht Us5, dass funktioniert bei den Fans
nicht.“ „der Ersatzmann wartet bereits! Jeder ist ersetzbar“ sagte Mark
schlicht. „Die Fans werden den Neuen aber nicht annehmen und auch die Jungs
nicht. Wenn ihr das macht, war es das mit Us5, auch wenn Richie und Chris noch
so sehr Mädchenlieblinge sind. Das würden euch die Fans nie verzeihen und die
Jungs auch nicht!“ entgegnete sie.
„das lass mal unsere Sorge sein. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht
einstimmig gefallen. Dadurch, dass ein so großer Schaden entstanden ist,
müssen wir das image der Band erneuern und ein neuer käme da genau richtig.
Allerdings wären wir bereit dir einen vergleich vorzuschlagen...Lou hat
ebenfalls sein Einverständnis gegeben.“ Chaya musterte die beiden vor sich,
sie wusste genau, dass jetzt nichts Gutes kam. So was war nie gut. Sie
verschränkte die arme vor der Brust: „Okay, ich höre...“
Mark kramte in einigen Zetteln: „Du verzichtest offiziell auf jegliche weitere
Zusammenarbeit mit Triple M, sowie den Rechten an den von dir geschriebenen
Songs und den bereits eingesungenen Tracks. Des Weiteren wirst du dich zu allem
notwenigen bereithalten um das Image der Jungs und Izzy wiederherzustellen ohne
Theater oder dergleichen. Du tust was man verlangt.....“ er holte kurz Luft.
„Was deine Beziehung zu Izzy angeht, Lou hat unter Vorbehalt auf die
Vergangenheit und deine Hilfe grünes Licht gegeben, dennoch bleibt diese
Beziehung inoffiziell. du bist nach wie vor seine beste Freundin, nichts
anderes! Solltest du nicht darauf eingehen, sind wir leider gezwungen uns von
Izzy aufgrund des irreparablen Schadens für die band zu trennen!“
„das ist Erpressung!“ zischte sie wütend. Die beiden wussten genau, dass
ihr der Vertrag und alles weitere alles bedeutete. Sie wussten aber ebenso
genau, dass sie es niemals zu lassen würde, dass Izzy flog.
„das ist keine Erpressung, sondern ein vergleich mit dem die Firma
sicherstellt, dass der von deinem Neffen verursachte schaden so gering wie
möglich gehalten wird. Die nötigen Formulare liegen im Büro vor, du brauchst
nur noch unterschreiben...“
Sie sagte eine ganze Zeit lang gar nichts, starrte einfach aus dem Fenster, wo
der Wind die Schneeflocken umher pustete. „Also schön...“ sagte sie
schließlich. Mike lächelte zufrieden: „ich wusste das wir uns einig werden.
Du kannst gehen.Sei bitte so nett und hol uns Izzy zum Einzelgespräch. “
Jay starrte sein Gegenüber immer noch fassungslos an. Sein Blick glitt über
das Gesicht, erfassten die Augen, die Haare, die Lippen. Jede noch so kleine und
vertraute Einzelheit. „Das kann nicht sein...„ kam es dann nur beinahe
tonlos über seine Lippen.
Die letzten Tränen liefen seine Wangen hinunter. Sein Gegenüber ging in die
Knie wischte ihm mit einem sanften Lächeln die Tränen aus den Wangen.
„Weißt du denn nicht, große Jungs weinen nicht...„ ihre Stimme war so warm
wie die Sonne. Das war zuviel, mit einem erneuten schluchzen fiel er ihr um den
Hals: „Ashlee...„
Angesprochene sagte nicht viel und strich ihm nur beruhigend über den Rücken.
Es dauerte eine Weile, bis der Brite sich beruhigt hatte.
Irgendwann blickte er sie aus verweinten braunen Augen an, aber seine Atmung
hatte sich beruhigt. Sein Herz hämmerte nicht mehr in wilder Wut gegen seine
Rippen und die Leere, die er bis vorhin gefühlt hatte, war fort.
Er wollte etwas sagen, wollte es erklären, doch sie ließ ihn nicht dazu
kommen. Sie legte ihm nur die Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.
Ein Zeichen das sie seine Erklärungen nicht hören wollte, doch Jay war nicht
in der Verfassung das so stehen zu lassen. „Ashlee, ich....das alles war nicht
so wie Du dachtest...„ „Jay, ich weiß. Es ist gut. Was ist hier
passiert...ich hab dich noch nie in so einer Verfassung gesehen??„ In diesem
Moment war Ashlee egal, was zwischen ihnen passiert war. Sie sah nur eins, Jay
ging es nicht gut, überhaupt nicht gut. Izzy hatte sie eben umgerannt und der
war auch nicht bester Laune. Was ging hier nur vor sich?
Jay schüttelte den Kopf: „Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich glatt
behaupten, Das ist der Anfang vom Ende...„ sagte er nur betrübt. Ashlee
setzte sich neben ihn, nahm ihn in den Arm: „Wieso?„ Jay seufzte. „Weil
die Jungs alle sauer sind und mein bester Freund mir mehr oder minder zurecht
die Freundschaft gekündigt hat. Dazu kommt das wir Deutschland verlassen und Du
auch weg bist – alles zurecht. Vielleicht hab ich es nicht besser verdient.„
Seufzte er, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Die kalte Mauer
kühlte ein wenig seinen hämmernden Kopf, wenn auch nicht viel.
„Wo soll ich anfangen?„ Ashlee musste schmunzeln: „Am besten am Anfang!„
für diese Antwort erntete sie einen vernichtenden Seitenblick, der soviel
sagte wie: Na-du-bist.-gut-wenn-ich-nur-wüsste-wo-der-anfang-ist. Doch ihr
lachen erwärmte sein Herz und ließ die lange vermissten Schmetterlinge
zurückkehren.
„Also gut...nachdem du weg bist, sind Chaya und ich los um dich zu suchen.
Auch Izzy. Doch der kehrte als erstes zurück. Carly war nach wie vor in der
Wohnung. Tja lange Rede kurzer Sinn: Izzy hat Chaya mit Carly betrogen. Chaya
ist reingeplatzt. Tja und sie hat ihm gesagt er soll sich entscheiden. Es ist
noch eine Menge dazwischen passiert, Fakt ist sie sind getrennt. Haben lange
nicht miteinander geredet, sich nur gefetzt. Inzwischen sind sie soweit, dass
sie ihre alte Freundschaft wieder aufgenommen haben. Mark und Mike ist sie jetzt
im weg, das Imageding ist abgelaufen und sie muss weg. Sie haben behauptet Izzys
Leistungen und Verhalten wären durch sie nicht tragbar, Kontaktbreak. Tja und
er ist dann auch auf den Trichter gekommen, dass ich von ihren Plänen wusste
und nichts gesagt habe. Er ist zurecht sauer...„ Ashlee unterbrach den
Redeschwall des Dunkelhaarigen. „Wir waren uns einig darüber ihm nichts zu
sagen, wenn er so blind ist und trotz seiner Erfahrung die Gefahr nicht
erkennt, ist es seine Schuld. Zu Carly bleibt nur noch eins zu sagen: es kommt
der Tag da bring ich dieses falsche Miststück um. Definitiv. Mach dir keine
Vorwürfe, es wird sich alles wieder einrenken.„ Tröstete sie, was Jay zum
lächeln veranlasste. Ein schweres Lächeln, aber ein Lächeln. „Ich hab dich
vermisst....„ sagte er dann irgendwann leise und sah ihr tief in die Augen.
>oh Gott, der gleiche Effekt wie immer. Ruhig bleiben Ashlee Callies.„< schoss
es der Amerikanerin durch den Kopf, während sie versuchte die Schmetterlinge in
ihrem Bauch zu ignorieren, was aber nicht gelang. „Ich dich auch..:„ kam es
dann schüchtern über ihre Lippen. >Volltreffer...hör auf so laut zu denken!<
verfluchte sie sich selbst. Ein weiteres Lächeln auf Jays Gesicht. Langsam
näherte sich sein Kopf ihrem Gesicht. Er hatte doch nicht etwa vor das zu tun,
was sie dachte das er tun würde! >Oh mein Gott< sie war gerade dabei innerlich
zu sterben, während Jays Kopf unaufhörlich näher kam. Irgendwann schloss sie
die Augen und im nächsten Moment spürte sie seine warmen weichen Lippen, die
sie zärtlich küssten. Sie konnte gar nicht anders als es zu erwidern und
während sie dies tat lief eine einzige Träne ihre Wange hinunter, die jedoch
trocknete bevor sie den Kuss beendet hatten.
Nach einer Weile sah Jay sie nur fragend an: „Alles wieder okay?„ fragte er
vorsichtig. „Nicht alles, aber für den Moment ja und es gibt jetzt andere
Probleme, die wir lösen müssen!„ mit diesen Worten stand sie auf und zog ihn
hoch. Jay verstand es nicht, wieso war das alles so ohne ein Wort vergeben, aber
er akzeptierte es. Hauptsache, sie war wieder da, alles andere zählte nicht.
Ashlee sah sich einen Moment suchend um, dann marschierte sie (Jay immer noch an
der Hand haltend) los, Richtung Ausgang. „Wo willst du hin?„ fragte Jay.
„Das wirst du noch früh genug sehen.„ Entgegnete sie, stieß die Tür zum
Haupteingang auf und lief die Treppen zum Hof hinunter. Irgendwo abseits des
Metallzauns hörte sie das laute Fluchen des Amerikaners. Izzy war nachdem er
eine ganze Weile umher gestreift war, zurück zur Villa gegangen. Allerdings
legte er keinen großen Wert auf die Gesellschaft der anderen. Er grübelte nun
schon die ganze Zeit, wie er das Verbot umgehen konnte, doch es fiel ihm nichts
ein und das machte ihn rasend.
Ashlee ließ Jays Hand los: „Lass mich mit ihm reden. ich glaube, das ist
momentan das beste.„ Jay sah sie unsicher an, ihm gefiel das ganze nicht. Izzy
war wütend auf ihn und er würde das sicherlich auch an Ashlee auslassen.
Allerdings hatte er auch gelernt, dass sie sich durchsetzte, wenn sie wollte.
Genauso wusste sie aber auch,dass Männer ihr ab einem gewissen punkt angst
machten. Die ganze Situation war zu verfahren und kompliziert, egal wie man es
drehte und wendete, immer wieder warfen sich die gleichen Fragen und Probleme
auf - ohne Sicht auf Erfolg sie zu lösen. Er ließ Ashlees Hand los und nickte
zögernd und dennoch spracvh sein Blick bände. Sie lächelte ihn an: „Mach
dir keine Sorgen, ich weiß mich schon zu wehren!“ mit diesen Worten drehte
sie sich um und ging auf Izzy zu. Jay beobachtete das aus der Entfernung. Er sah
wie Izzy nach wie vor dabei war irgendwelche Dinge zu zertrümmern und vor sich
herzufluchen.Als Ashlee ihn erreicht hatte, hielt er unbewusst den Atem an.
Jetzt würde es sich zeigen. Izzys Augen funkelten sie wütend an, während er
ihr zu hörte. Jay konnte nicht verstehen, worüber sie genau redeten,dafür
waren sie zu weit weg,aber er sah das wilde gestikulieren Izzys und das Funkeln
in seinen Augen. Der Kerl war eine tickende Zeitbombe, die jeden Moment
hochgehen konnte. Jays Augen huschten immer wieder hastig über die
Situation,sein ganzer Körper war angespannt, bereit jeden Moment
loszustürmen, sollte Izzy Ashlee was tun. Er würde es bereuen,wenn er sie
anfasste. Und so als ob er recht behalten würde, änderte sich die Situation
plötzlich. Izzy wurde lauter, seine Stimme aggressiver und jetzt bewegte er
sich drohend auf Ashlee zu,die ihn anfauchte. Jay reagierte eigentlich nur aus
dem Bauch heraus als er sah wie der Amerikaner den Arm hob.
Er stürmte los. Ashlee sah die Faust bereits auf sich zukommen und zog
instinktiv den Kopf ein und schloß die Augen, sie verfluchte sich selbst eine
so große Klappe zu haben oder in den fall nicht Chaya da zu haben oder ihren
persilschein. Wenn Chaya in der Nähe war, dann wagte Izzy es nichtmal sie
schief anzugucken,weil er genau wusste wie die deutsche dazu stand. Jay war mit
einigen Sätzen bei den beiden angekommen, noch ehe Izzys Faust Ashlee treffen
konnte, hielt der Brite seinen Freund am Arm fest. Bedrohlich baute er sich vor
Izzy auf, inzwischen war er fast doppelt so breit und groß wie sonst. Aber das
schien den Amerikaner nicht zu stören, zornfunkelnd blickte er Jay an, ja bist
beinahe hasserfülllt. „Wag es nicht deine Wut an ihr auszulassen. Wenn du
wütend auf mich,dann lass es an mir aus, ich hab es verdient. Aber sie nicht,
sie will dir helfen!“ knurrte der Brite. Izzy sah ihn an, inzwischen war sich
Jay sicher,dass sein bester Freund ihn hasste. So einen Hass hatte er noch nie
bei ihm gesehen. Desweiteren war sich Jay nicht sicher wie Izzy jetzt reagieren
würde, in solchen Situationen war er unberechenbar. Er war sich zwar darüber
im klaren,dass er Izzy Paroli bieten konnte im Falle einer Prügelei, aber er
wusste genauso gut, wie sehr einen die Wut stärken konnte. UND Izzy war
wütend<- definitiv.
Es herrschte einige Sekunde gespenstische Stille, man hätte eine Stecknadel im
Heuhaufen hören können. So still war es. Izzy gab mit einem Mal ein schnauben
von sich: „Verpiss dich,bevor ich mich vergesse und nimm die Schlampe da
mit!“ knurrte er und befreite sich aus Jays griff. Dieser wollte ansetzen
etwas zu sagen, aber zog es dann doch vor zu schweigen um Ashlee nicht weiter zu
gefährden. „Lass uns nochmal reden,wenn du dich beruhigt hast!“ sagte er
dann, nahm Ashlee an die Hand und ging mit ihr davon. Izzy gab ein Knurren von
sich und lief weiter eine Lösung suchend über den Hof. Sein Denken wurde erst
unterbrochen als das Klingeln seines Handys Chaya ankündigte. Er schmunzelte
kurz: >als hätte sie`s geahnt, sie ist eben doch nicht von dieser Welt<
Er kramte einen Augenblick und fand sein handy schließlich. Mit einer beinahe
schon lässigen handbewegung schob er es auseinander und ging ran: „Hey!“
„Da bin,ich wie versprochen!“ sie strahlte wie die Sonne selbst, das konnte
er hören. „Okay, welcher Kerl hat dir die Sinne vernebelt,dass du so gute
Laune hast?!“ fragte er lachend und doch beschlich ihn diese leise angst,dass
er recht haben könnte. Ein weiteres warmes Lachen ihrerseits drang an sein ohr:
„Kein Kerl, nur die Zusage für einen Job nach der Ausbildung in Hamburg. Ist
das nicht toll?“ sie überschlug sich vor Freude bald. „Ja, ganz toll!“
Mit dieser Ankündigung und dem damit verbunden Umzug,rief sie Izzys Problem
wieder auf den Plan und es fiel ihm schwer sich nichts anmerken zu lassen.
„Dann bin ich nur 1 ½ Stunden von Berlin weg und besser erreichbar,wenn was
ist.“ Er nickte. „Izzy, hör auf damit.“ sie lachte. „Womit soll ich
aufhören?“ er war verwirrt. „Körpersprachtechnisch zu reagieren, ich sehe
das nicht. Weil Handy, kein Bildtelefon!“ sie lachte immer noch,was ihre gute
Laune zeigte. Einerseits freute ihn das. Andererseits machte es das ganze auch
um so schwerer. „Und was macht das Starleben, neue skandale, neue
Tourdaten,neue Groupies? Was gibt`s neues in deiner Welt?“ fragte sie dann.
Izzy lächelte: „das gleiche wie immer.....“ das war eine Lüge und er
betete das sie es nicht merkte. Wenn ein Kontaktbreak und der Umzug auf einen
anderen Kontinent normal waren,dann war es nichts neues. Aber warum war das ein
problem für ihn? Er hatte das ganze schonmal mit Carly mitgemacht und da war es
ihm bei weitem nicht so schwer gefallen. Ja er hatte sich sogar auf die neue
Herausforderung,die neue Erfahrungen gefreut, warum zur Hölle fiel es ihm das
so schwer???? Vielleicht war das die Möglichkeit ein neues Leben anzufangen,
neue Kontakte zu knüpfen. Aber wollte er das denn??? Nein, nicht für den preis
SIE aufgeben zu müssen im Austausch dafür.
Mit Ankündigung der Tatsache, dass US5 Deutschland verlassen würden, löste
eine schiere Panik unter den Fans aus. Keine von ihnen wollte die Jungs
hergeben, niemand. Zahlreiche Tränen flossen und US5 hatten alle Mühe sie zu
trocknen. Versprechen wurden gegeben und doch war an dem Entschluss nichts zu
rütteln. Die Zeit drängte und Izzy suchte immer noch fieberhaft nach einer
Lösung. Die er aber nicht fand. Auch das Verhältnis innerhalb der band war
äußerst angespannt. Jay und Izzy redeten gar nicht miteinander, izzy gab hin
und wieder einen bissigen Kommentar oder ein knurren von sich, was Jay tunlichst
ignorierte. Die Kleinen redeten zwar mit ihm, aber auch hier war das Verhältnis
stark unterkühlt. Und noch etwas, dass Izzy nicht verstand: warum ashlee wieder
mit Jay rummachte, das war ihm ein absolutes Rätsel. Aber eigentlich war ihm
egal was die Schlampe tat oder nicht, wenn er ehrlich war, ging sie ihm
weitgehend am Arsch vorbei. Nur für eins war er ihr dankbar, ohne sie hätte er
Chaya nie kennengelernt.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Sie saßen jetzt seit einer Dreiviertelstunde hier und er hatte Mühe sich zu
konzentrieren. Wenn er ehrlich war es langweilte ihn, womit diese Reporter-Tussi
gerade nervte. Das war das schlechtgeführteste Interview, was sie je hatten,
umso weniger war es also überraschend, dass er so tat als würde er nichts
verstehen und hielt sich zurück. Sein Blick glitt immer wieder zur eisernen
Tür, die auf und zu ging und durch die verschiedene Leute liefen. Mit Mühe
zwang sich Izzy dem Geschehen vor ihm wieder zu folgen. Heute war echt einer
dieser Tage, wo er auf den scheiß hier absolut keinen Bock hatte. Aber
beschweren konnte er sich nicht, dass hier war sein traum und er hatte es sich
so ausgesucht und trotzdem änderte es nichts an der tatsache, dass er heute am
liebsten im bett geblieben wäre und die Welt ausgesperrt hätte. Aber das ging
nun mal nicht. Das war sein Job.
Er unterdrückte ein Gähnen nur mühsam und versuchte den Fokus seiner
Aufmerksamkeit wieder dem Interview zu schenken. Ein weiteres Mal ging die
gusseiserne Tür auf und quietschte leise. Izzys Blick ging fast automatisch zur
Tür und mit einem mal war er hellwach. Da stand sie wieder. Chaya. Direkt neben
Ashlee. Die Augen der Blondine musterten mit großem Interesse, dass geschehen
hier. Wobei sie der Technik und dem drumrum mehr beachtung zu schenken schien
als ihnen selber. Schließlich erreichte ihr Blick ihn auch. Ein kurzes Lächeln
ihrerseits, er nickte ihr zu und deutete ein erneutes Gähnen an. Aus dem
Lächeln wurde ein leises Lachen ehe sie ihm mit dem Kopf zu verstehen gab, dass
er sich aufs Interview konzentrieren sollte. Wen zur Hölle interessierte schon
dieses blöde Interview, ihn nicht. Er hatte gerade etwas viel interessanteres
gefunden. Denn obwohl er in festen Händen war, minderte das nicht sein
Interesse am weiblichen Geschlecht und sie war definitiv interessant. Schon
allein weil sie anders war.
Er registrierte wie sie sich umdrehte, etwas zu Ashlee sagte und mit dieser
schließlich davon ging bis sie ganz aus deren Sichtweite verschwunden war.
Weitere 5 Minuten später war es schließlich überstanden. Ihre
Interviewpartnerin verabschiedete sich. Kaum das diese außer Sicht- und
hörweite war, platzte es aus Richie raus: „Das war ja wohl das langweiligste
und unprofessionellste Interview was wir je geführt haben. Und erinnert mich
bitte daran, dass wir dieser Jenny kein Interview mehr geben...“ Chris lachte:
„dafür hast du dich aber gut geschlagen!“ Richies Blick wurde dunkel:
„Diese Person war so was von Aufdringlich. Ich weiß warum ich keine
Interviews mit Teeniefotzen mag, vor allem wie die aussah! Habt ihr den
dämlichen Hut gesehen und wie wichtig die sich genommen hat...“ ein erneutes
Lachen von Chris: „Ich kenne da noch wen, der sich gerne wichtig nimmt.“
Richie verschränkte die Arme demonstrativ vor der Brust: „Ich weiß gar nicht
was du meinst!!“ Izzy schmunzelte und schreckte erst auf als er Jays Stimme
hörte: „Schatz, da bist du ja oder viel mehr ihr!“ der Brite stand auf und
nahm seine Freundin in den Arm, während er ihr einen Kuss gab. „Haben uns ein
bißchen umgeguckt. Ich musste Chaya doch ein wenig die Angst nehmen.“ Jay
ließ seine Freundin los und sah das Mädchen an: „Du musst keine angst haben,
das hab ich dir versprochen. Wie schön das du da bist!“ er öffnete die Arme
und knuddelte sie. Izzy registrierte wie kurz ein ängstlicher Blick in die
Richtung vom ihm, Mikel,Chris und Richie ging, sie allerdings Jay dann genauso
herzlich umarmte. Er wusste was dieser Blick zu sagen hatte. Sie hatte es ihm ja
erklärt.
„Jay tu nicht immer so als wär sie irgendein durchgeknallter Teeniefan. Du
weißt das sie Angst vor allem und jedem hat...“ brummte Ashlee nun. Chaya
seufzte: „Ja klar redet ruhig von mir in der 3. Person, so als sei ich nicht
da. Kein ding...“ der Sarkasmus war deutlich aus ihrer Stimme zu hören. Jay
drehte sie in seinem Arm um. „Also Chaya, wir finden schon einen geeigneten
Beschützer. Entscheiden sie sich für Kandidaten Nr. 1 mikel, der talentierte
herzensbrecher mit dem Charme eines Teddybären der gern und viel zu spät
kommt, Kandidat Nr. 2 – Chris der Ritter auf dem Pferd der guten Fotos
allerdings mehr beachtung schenkt als der Prinzessin, Kandidat Nr. 3 Richie –
der Herzensbrecher wider Willen, der vermutlich mehr angst vor Dir als vor einem
Drachen hat oder entscheidest du dich für Kandidat Nr.4 – Izzy – unser
lebendes Kunstwerk mit Hang zum Selbstmord. Der Moderator dieser Sendung steht
nicht zur wahl. Eltern haften für ihre Töchter.“ Er grinste und auch Chaya
musste lachen. „Idiot!“ auch Ashlee prustete. „Noch ist sie nicht mausetot
umgefallen und was heißt hang zum Selbstmord, kann ich da was für wenn ihr
alle so langweilig seid??“ fragte Izzy nun zurück und lachte ebenfalls.
„3...2...1...Meins, den behalt ich!“ Chaya lachte und hängte sich an Izzy
ran: „Jungs wie ihn kann man gut nerven!“ grinste sie. „Die Garantie für
Izzy ist aber bereits abgelaufen, du kannst ihn also nicht umtauschen!“ warf
Jay ein. „Glaub mir das will sie auch gar nicht, sonst hätte sie das gestern
oder wann anders schon getan, gell Kleine?“ er sah sie an und sie nickte
leicht. „WIE?“ Ashlee musterte ihn und ihre beste Freundin. „Gibt`s da was
das du mir erzählen willst??“ fügte sie hinzu. „Nicht das ich
wüsste...“ Chaya hatte inzwischen Izzys Arm wieder los gelassen. „Wir haben
nur gestern schon geklärt, dass ich sie beschütze. Das hab ich ihr
versprochen.“ Meinte Izzy nur gelassen. Ashlee sah ebenso irritiert aus wie
der Rest. „Ich hab gestern mit ihr telefoniert und ihr versprochen mich um
sie zu kümmern...“ Ashlee musterte ihn kurz und wandte sich dann an ihre
beste Freundin: „Ach deshalb warst du gestern über zwei Stunden nicht zu
erreichen, wo wir zum telefonieren verabredet waren. Weil Monsieur angerufen
hat. Gut zu wissen....“ Chaya seufzte: „Entschuldige bitte, ich hab auch
komisch geguckt als mein handy geklingelt hat und wir haben uns verquatscht und
es lief doch Wrestling...“ ashlee verdrehte bei diesem Satz die Augen.
„Nicht schon wieder, rette sich wer kann. Ich kanns nicht mehr hören. Dann
haben sich ja die zwei richtigen gefunden...“ sie seufzte.
„Und es bleibt dabei Shawn Michaels gewinnt...“ ereiferte sich Izzy nun.
Chaya hob die Hand und tippte mit der spitze ihres Zeigefingers gegen ihre
Stirn: „Du spinnst. Rey gewinnt. Das Verfallsdatum von HBK ist doch schon
längst abgelaufen!“ Izzy grinste: „Totgeglaubte leben länger und bakterien
und Viren haben letztendlich alles überlebt..“ „Stimmt, sieht man ja an
Mikel!“ kam es nun von Ashlee. Der Sänger guckte irritiert und begann dann zu
knurren, während Chaya in schallendes Gelächter ausbrach und es anschließend
vorzog mit Ashlee zu flüchten. Allerdings war sie ein wenig langsamer als die
Amerikanerin und gerade als Mikel sie erwischen wollte, packte ihn jemand am
kragen und er sah sich Izzy gegenüber, der ihn einfach nur ansah. „Aber..“
begann er. Izzy sagte immer noch nichts. „Aber...“ versuchte es Mikel noch
mal. „Kein Aber...“ Izzys Stimme war kalt. „Darf ich wenigstens....“
sein Blick glitt hoffnungsvoll zu Ashlee. Izzy seufzte, ließ ihn los:
„Meinetwegen!“ Mikel raste los: „Danke.“ Ashlee quietschte und sprintete
los Richtung jay um sich dort zu verstecken. Mikel in rage war nie gut und der
sicherste Ort war bei jay.
Chaya stand da wie bestellt und nicht abgeholt: „Ehm also...nicht gut...“
flüsterte sie. Izzy lächelte ihr aufmunternd zu: „Mach dir keine sorgen, der
lässt dich schon in Ruhe und Ashlee wird schon mit ihm fertig. Andernfalls ist
jay ja noch da.“ Sie schaute den Amerikaner zögernd an und nickte
schließlich langsam. „Komm ich zeig dir alles...“ mit diesen Worten schob
er sie sanft in Richtung Tontechnik.
Izzy war ein wenig irritiert von der Tatsache, dass das Mädchen hier das ganze
drumherum viel interessanter fand als die Mitglieder seiner Band, dass war etwas
woran er sich erst mal gewöhnen musste. Normalerweise bestürmten die Mädchen
sie immer, selbst wenn sie keine Fans waren.
Während der Toningenieur Chaya alles in Ruhe erklärte, stand er selbst daneben
und wartete geduldig. Er verstand zwar kein Wort, aber das war auch nicht so
wichtig. Es machte ihm unheimlichen Spaß zu sehen mit viel begeisterung und
Leidenschaft sie bei der Sache war. Irgendwann legte er ihr einen Arm um die
Schultern und grinste Alex an: „Tut mir leid, wenn ich dir die kleine jetzt
entführen muss, aber wir haben noch eine Menge vor.“ Der Toningenieur lachte:
„Kein problem, bis später!“ Chaya sah Izzy von der Seite an: „Ach haben
wir das? Ich möchte gar nicht wissen, was in deinem durchgeknallten Hirn für
irre Vorstellungen ablaufen.“ Auf seinem Gesicht erschien ein dreckiges
Grinsen: „Also mir fällt da eine ganze Menge ein, glaub mir.Ich bin da sehr
erfinderisch!“ Sie musterte ihn erneut: „Das schlimme ist, ich weiß das es
so ist...“ seufzte sie gespielt. „Dann komm doch am Besten gleich mal
mit....“ mit diesen Worten öffnete er eine Tür und sie betraten einen
großen leeren raum, in dem lediglich ein großer Tisch mit vielen Stühlen
stand. Ihr Blick amüsierte ihn, denn er zeigte absolute Verwirrung.
Er schloß die Tür hinter sich , während Chaya sich umsah. Als sie das
Schließen der Tür bemerkte, drehte sie sich um. Mit hochgezogenen Augenbrauen
sah sie ihn an: „Und was wird das jetzt??“
Mit einem dämonischen Grinsen schritt der Amerikaner langsam auf sie zu:
„Das wirst du gleich noch sehen...“
Die Blondine konnte gerade überhaupt nicht einordnen, was Izzy vorhatte. Das
zeigten ihre Augen deutlich.
Sie streckte den Rücken ein wenig durch und sah ihn an. Als er direkt vor ihr
stand, blickte sie zu ihm hoch. Izzy senkte den Kopf ein wenig, so dass sein
Atem über ihre Haut hinweg fuhr: „Angst?“ seine Stimme drang nur als ein
leises Flüstern an ihr Ohr. Ihre Augen blickten ihn immer noch an, eben sah er
Unsicherheit, die aber mit seinen Worten schwand. Sie wurden grün und funkelten
ihn schon beinahe herausfordernd an: „Sollte ich denn? Du traust dich doch
sowieso nicht...“ und jetzt war es ihre Stimme die ihn auch noch anstachelte.
Mit einer lässigen Handbewegung zog er sie an der Hüfte zu sich ran und ehe
sie sich versah, lag sie auf dem Fußboden und er direkt über ihr. Mit der
rechten hand stützte er sich neben ihrem Kopf ab, aber das war es nicht was sie
so durcheinander brachte. Viel eher die Tatsache, dass er zwischen ihren Beinen
lag und sie feststellen musste das ihr das auch noch gefiel. >Chaya...diese
Situation ist irgendwie...eindeutig zweideutig...< dachte sie noch. Izzy blickte
sie von oben herab an, ein breites Grinsen umspielte sein Gesicht. Das
verunsicherte sie nur noch mehr. Im nächsten Moment und ohne vorbereitet, ließ
er sein ganzes Gewicht auf ihr nieder und schnappte sich ihr linkes Bein und zog
es in die Höhe:“ 3...2...1...“ Chaya reagierte nach einigen Schrecksekunden
schnell und riss die Schulter hoch: „vergiss es, DU coverst MICH nicht!“
knurrte sie, obwohl sie alle Mühe hatte ihre Schulter hochzukriegen, da Izzy ja
um ein vielfaches schwerer war als sie selbst. Im Eifer des Gefechts hatten
beide nicht gehört wie die Tür aufgegangen war und Jay und Ashlee dort jetzt
standen. Jay sah Ashlee an: „Ash, was machen die da?“ die Situation war
immer noch eindeutig zweideutig, zumal sowohl Chaya inzwischen nach Luft japste
als auch Izzy, der immer wieder versuchte sie zu covern. Ashlee sah erst Jay an,
dann zu izzy und Chaya “also ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich glaube,
ich wiederhole die Betonung liegt auf GLAUBE, Izzy und Chaya wrestlen. Zumindest
sieht es so aus...“
Jay musterte seinen besten Freund: „Ach SO nennt man das heute, gut zu
wissen...“ jetzt war es an Ashlee ihn zu knuffen. „Was hat es mit dem covern
eigentlich auf sich...“ fragte er dann. Ashlee seufzte: „Manchmal wäre es
besser du würdest mal mehr fernsehen. Covern damit bezeichnet man den
letztendlichen Siegergriff der anzeigt, wann ein match gewonnen wurde...“
„FALSCH!“ kam es synchron vom Teppichboden. „Covern bedeutet nicht
Siegergriff.
Man bezeichnet ihn als den letzten Griff, der anzeigt das man das Match
beendet.“
Erklang schließlich Chayas Stimme und diesen Moment der Unachtsamkeit, nutzte
Izzy. 3...2...1...Sieg.
Kaum das sie das bemerkte, ließ sie sich knurrend zurück sinken:
„Verdammt!“ Izzy seinerseits war inzwischen auf die Beine gesprungen und
hüpfte nun breitgrinsend durch die Gegend. „Ich hab gewonnen, ich hab
gewonnen....“ Chaya seufzte abermals: „Danke auch. Ihr wart mir eine echt
große Hilfe...“ brummte sie und sah missmutig an die Decke. Ashlee zuckte die
Schultern: „Hey können wir was dafür, wenn du nicht aufpassr??“ Die Augen
der Blondine leuchtet kurz auf und blickten im nächsten Moment irritiert drein
als jemand ihr eine Hand vor die Nase hielt. Sie schaute weiter und sah Izzy ins
Gesicht, der versöhnlich dreinblickte: „Na komm, so schlimm war es nicht und
wenn du ehrlich bist, hatte ich eh den Vorteil, da ich das Mal gelernt habe.
Wenn ich gewollt hätte, hätte ich dich zur Aufgabe zwingen können........“
Sie sah ihn einen Augenblick lang an und seufzte: „Wie ich es hasse, wenn
Jungs mich in Schutz nehmen!“ schließlich griff sie nach seiner Hand und
ließ sich von ihm hochziehen.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Nachdem „Match“ und der Show hatten sie abends noch lange zusammengesessen.
Die ganze Nacht. Er war gar nicht zum schlafen gekommen und das nicht, weil er
mal wieder ein Groupie flachgelegt hatte. Oh nein.
Sie hatten es tatsächlich geschafft die Nacht mit reden zu überbrücken. Izzy
hatte sich wahnsinnig erschrocken als er irgendwann auf die Uhr gesehen hatte
und feststellte das es 4.30Uhr war. Zu spät bzw. früh um noch zu schlafen.
Aber er war auch nicht müde. Chaya saß damals an die Wand gelehnt und hatte
die Beine über seine geschwungen während er ausgestreckt auf dem Bett lag.
Ashlee und Jay schliefen friedlich im neben stehenden Bett und ließen sich
nicht stören. Es war komisch für den Amerikaner jemanden gefunden zu haben,
der das gleiche dachte und zu fühlen schien. Lediglich manchmal merkte man den
Unterschied anhand des Geschlechts und der daraus resultierenden Einstellung.
Vor allem hatte er bei ihr nicht den Drang sie ins Bett kriegen zu wollen.
Sicherlich war sie anziehend, eben weil sie anders war. Aber vielleicht war es
ihre Hilflosigkeit, die ihn davon abhielt. Dieser Gedanke drängte sich in den
Hintergrund, wurde abgelöst durch den Wunsch sie zu beschützen. Sowie den
Wunsch sie wiederzusehen. Er konnte es sich nicht erklären, aber in ihrer Nähe
hatte er das Gefühl nicht mehr „fremd“ zu sein. Sich nicht mehr verstellen
zu müssen.
Ja, wenn er zurück dachte war er sich sicherer denje, dass sie das alles
bewirkt hatte.
Mit einem Ratsch zog er den Reißverschluß seiner Tasche zu. Das Geräusch
durchbrach die Stille in der WG. Chris war aufgeschreckt und blickte ihn nun aus
verschlafenen Augen an: „Was machst du da??“ fragte er schließlich und
gähnte ausgiebig. Die Blonden Haare des Sängers standen in alle Richtungen und
er wirkte mehr als nur zerknautscht. Es war ungewöhnlich ruhig im Loft. Das
lag daran, weil sie erst vor knapp 2 Stunden von einem Promoauftritt
zurückgekommen waren und alle jede Menge schlaf nachzuholen hatten. Alle bis
auf einen Izzy. Der Amerikaner konnte nicht schlafen oder besser gesagt er
wollte nicht. Er hatte einen ganz anderen Entschluß gefasst. Er spürte Chris
Blick, der auf seinem Rücken haftete und er wusste das der deutsche auf eine
Antwort wartete. „Ich packe...“ erwiderte er dann und stellte die Tasche zu
dem Koffer neben der Tür. Es war mit einem Mal ungewöhnlich aufgeräumt auf
Izzys Zimmerseite, es zeugte rein gar nichts mehr von seiner Anwesenheit, doch,
eine kleine Tasche die auf dem Bett stand. Chris runzelte die Stirn und gähnte
erneut: „Okay und warum packst du jetzt schon, dass machst du doch
gewöhnlicher weise immer erst kurz vor Abreise...“
Jetzt drehte sich Izzy endlich um: „Weil ich noch weg will und dann keine Zeit
mehr habe...“ er sah Chris nun endlich an. „Okay....“ Chris cyan -
farbene Augen huschten einmal über das Szenario vor sich. Er wusste nicht was
er davon halten sollte, aber vielleicht war er auch noch zu müde um soweit zu
denken.
„Wohin willst du eigentlich? Du weißt doch das wir hier bleiben sollen...“
fragte der Blondschopf schließlich. Das schien die Frage zu sein, auf die Izzy
zu warten schien. Mit einem Mal ging ein Ruck durch seinen Körper. „Ich
glaube es ist besser, wenn du es nicht weißt....“ sagte er leise und die
Wärme war in seine Stimme zurück gekehrt.
Chris sah ihn einen Augenblick einfach nur an, dann seufzte er, da er die
Antwort innerlich schon längst erraten hatte: “Ist gut, ich nehm deine Sachen
mit zum Flughafen!“ bot er seinem Freund dann an, ehe dieser die Frage
überhaupt gestellt hatte.
Izzy nickte lächelnd: „Danke, wenn Mark, Mike oder Frank fragen wo ich bin.
Du weißt es nicht, ich hab dir nur gesagt, ich bin pünktlich wieder da.“
Chris grinste: „ Ach weiß ich nicht????“ damit schaute er an die Decke:
„Die könnte mal wieder gestrichen werden!“ Izzy lachte ebenfalls, er wusste
das es ein leichtes für Chris war zu erraten, wo er hinwollte. Sicher, Mark &
Mike sowie Frank würden es auch erraten, aber Chaya war umgezogen und die neue
Adresse kannten sie nicht, genauso wenig wie die neue Nummer der Deutschen.
In ihm tobten gerade die unterschiedlichsten Gefühle, zum einen freute er sich
wahnsinnig sie wiederzusehen. Es war schon einige Zeit her und die neue Wohnung
kannte er auch noch nicht. Zum anderen wusste er was es bedeutete, wenn er jetzt
dorthin aufbrach. „Sag mal...“ begann Chris nun zögernd. „Ja?“ Izzy zog
fragend eine Augenbraue hoch. „Nunja, weißt du eigentlich wo genau sie jetzt
wohnt?“ der Deutsche kam sich wahnsinnig blöd bei dieser Frage vor, immerhin
sprach er hier mit der Person die Chaya über alles liebte und die zugleich ihr
bester Freund war. Izzy stutzte einen Augenblick und kratzte sich dann leicht
verlegen am Hinterkopf: „Ehm...also ehrlich gesagt...nein“ Chris maß ihn
mit einem Blick und griff schließlich seufzend nach seinem Portemonnaie auf dem
Nachttisch. Er klappte das schwarze etwas auf, entleerte den gesamten Inhalt auf
seiner Bettdecke und begann die einzelnen Kärtchen unter Tausenden von Zetteln
zu sortieren. Nach ca. 30 Sekunden fand er eine royalblaue Karte mit silberner
Reliefschrift auf der im Hintergrund ein chinesisches Zeichen zu sehen war. Ohne
hinzusehen streckte er die Hand aus und hielt Izzy die Karte mit zwei Fingern
hin: „Du bist echt so ein Chaot! Sie wohnt übrigens unterm Dach“ murmelte
er. Izzy schnappte sich die Karte und betrachtete sie. „Wieso hast du ihre
neue Adresse und ich nicht??“ fragte er schließlich und blickte Chris an.
Dieser zuckte die Schultern: „Ich sollte ihr ein paar Sachen per Post
schicken!“ Ein kurzes Nicken des Amerikaners, ehe er seinen Rucksack griff.
„Wir sehen uns morgen!“ sagte er und ging zur Tür. „Izzy?“ Chris Stimme
ließ ihn noch einmal inne halten, gerade als seine hand die Klinke berührte.
„Hm?“ Der deutsche seufzte: „mach es ihr nicht unnötig schwer...“ Er
senkte den Kopf, blickte zu Boden: „Die Frage ist für wen es schwerer ist,
für sie die zurückbleibt oder für mich der sie zurücklässt...“ mit diesen
Worten öffnete er die Tür und war verschwunden.
...es war früher Abend als er an der Tür des hellen Hauses klingeln wollte.
Ihr Wagen stand, was bedeutete das sie da sein musste.
Die Gegend hier war gepflegt. Kleine Familienhäuser und Vorgärten. Ruhig und
idyllisch. Aber so was täuschte, dass wusste er nur zu genau. Wie viele
Schicksale hinter diesen Türen ruhten, wagte er nicht zu erahnen. Letztendlich
war es nur eines was zählte – das ihre.
Er hob die Hand und wollte klingeln als die Tür von Innen geöffnet wurde und
ihm ein junges Pärchen mit Kinderwagen entgegen kam. Die Frau hatte langes
feuerrotes Haar mit schwarzen Strähnen und Katzengrünen Augen sowie einem
umwerfenden Lächeln mit makellos weißen Zähnen. Sie war schlank. Nichts
zeugte davon das sie vor kurzem Mutter geworden war. Schätzungsweise war sie
etwas um die 28 Jahre alt.
Ihr Begleiter war nicht minder alt, gut gebaut. Schwarze hochgegelte Haare und
eisblaue Augen, braun gebrannt.
Als ihn die Frau entdeckte, nickte sie ihrem Lebensgefährten kurz zu und wandte
sich dann an Izzy: „Gehen sie reim. Sie ist Zuhause.“ Mit diesen Worten ging
sie. Er stutzte einen Augenblick verwundert, es war klar dass die Frau ihn
erkannt hatte. Aber weniger als Sänger einer der bekanntesten Boygroups, dafür
war ihre Reaktion zu normal. Also inwiefern musste man ihre Reaktion deuten? Ob
Chaya was gesagt hatte? Das war eigentlich nicht ihre Art...
Schließlich betrat er den Hausflur des Hauses. Chris hatte gesagt, sie wohnte
unterm Dach.
Engel sind gerne dem Himmel nah....
Izzy wusste das sie es in letzter Zeit nicht leicht hatte. Er spürte so was,
aber sie würde ihm nichts sagen und wenn er danach fragte sowieso nicht.
Er war zumindest froh, dass sie nicht mehr Zuhause wohnte. Schön sie war auch
nicht mehr so nahe bei Ihm wie früher, aber das war besser als alles andere.
Langsam ja fast schon zögernd stieg er die hellen Stufen zur Dachwohnung
hinauf. Oben angekommen fand er sich vor einer dunklen Holztür wieder.
Auf dem Schild neben der Tür stand in schwarzen Lettern: C. Scott zu lesen.
Da stand er nun und wusste nicht mehr, ob es richtig gewesen war hierher zu
kommen oder sich nicht doch still und leise aus dem Staub zu machen. Vielleicht
wäre es besser gewesen, so würde er Tränen und Schmerz vermeiden.
Ihn trennten nur noch wenige Meter und ein Knopfdruck von ihr. Und da war es
wieder, der Wunsch ihr nahe zu sein. Sein Herzschlag beschleunigte sich um ein
vielfaches. Izzy holte Luft. Nein, jetzt es gab kein Zurück mehr. Das war er
ihr und sich selbst schuldig.
Er betätigte die Klingel, welche mit einem melodischen „ding, ding, ding“
den Besuch ankündigte. Eine ganze Zeit geschah nichts. Dann hörte er Schritte,
nackte Füße, die scheinbar über Parkett liefen.
Die Klinke wurde herunter gedrückt, die Tür öffnete sich und er hörte
bereits das Grummeln ihrerseits: „Meine Fresse, was ist denn nun schon
wieder...“ dann gab die Tür den Blick frei und Chaya stand dort. Sie trug
eine schwarze Schlagjeans, die durchzogen von vielen Silber Glitzerfäden war
und ein weißes Schulterfreies eng anliegendes Top mit einem breiten Riss im
Dekolteé . Ihre Haare waren leicht verwuschelt, ein Zeichen, dass sie gerade
durchgefahren war. Sie schaute ihn perplex an und machte dann die Tür ganz auf:
„Komm rein!“ dieser Aufforderung kam er zögernd nach. Er erwartete eine
Standpauke, da er wiedermal abgehauen war und er wusste sie liebte das nicht
sonderlich. Sie schloss die Tür hinter ihm. „Gerade aus durch!“ sagte sie
Izzy stand noch immer da und sah sich um. Der Flur war in einem hellen Ton
gestrichen und die ganze Wohnung war lediglich von Glas überdacht und mit
hellem Parkett ausgelegt. Sein Blick war auf ein großes Posterartiges Bild
gerichtet, dass in einem schwarzen Rahmen an der Wand hing. Es zeigte sie Beide.
Chaya hatte ihre Arme um seinen hals geschlungen und ihren Kopf auf seine
Schulter gelegt. Das Bild hatte Daniel damals bei einem Kurztrip nach Orlando
gemacht.
Er wusste nicht, dass sie es aufgehangen hatte.
Links und rechts daneben hingen Bilder von den anderen Jungs und Ashlee.
Sie hielt noch immer an allem fest und das versetzte Izzy erneut einen Stich.
Wie konnte sie nur, wenn er doch...
„Ich liebe diese Bilder...“ hörte er sie dann sagen und registrierte wie
sie seinem Blick gefolgt war.
„Du liebst die lebende Erinnerung, nicht die Bilder. Jene halten nur einen
kurzen Augenblick fest..:“
Sie lächelte: „Mag sein, aber es bedeutet mir eine Menge...“erwiderte sie
ruhig und lief an ihm vorbei ins Wohnzimmer. „Magst du was trinken?“
„Ja, Cola wär nicht schlecht.“ Nickte er und folgte ihr nun ebenfalls.
Er staunte nicht schlecht. Das ganze Dach war ebenso verglast wie im Flur, der
Boden mit Parkett ausgelegt. Eine weiße Couch stand im Zentrum vor einem
Glastisch. In der Ecke verweilte ihre Anlage. Gegenüber davon ihre Schrankwand
mit dem Fernseher. Sein Blick glitt erneut zum Dach,. Dunkle Wolken zogen auf.
Ein Unheilvolles Zeichen??
„Hier!“ Chaya drückte ihm eine kalte Dose in die Hand und ließ sich auf
die Couch fallen.
Er zog gleich, setzte sich neben sie. Allerdings so, dass er sie ansehen
konnte.
Sie stützte den Kopf mit der Hand an der Lehne des weißen Sofas ab: „Was
treibt dich her?“ fragte die Blondine und überraschte ihn wieder einmal. Er
rechnete mit einer Standpauke und das sie ihn wegschicken würde. Doch dies
blieb aus.. Er lächelte, betrachtete ihr Gesicht: „Ich musste einfach mal
daraus. Mal wieder einer dieser Momente, wo ich die Fressen nicht mehr sehen
kann. Wo ich raus muss, sonst dreh ich durch!“ Chaya grinste, trank einen
Schluck ihres Wassers: „Falsch, du drehst nicht durch, du bist schon
durchgedreht...“ Und allein die Wärme ihrer Stimme vertrieb die Kälte in
ihm, sie lachen zu sehen war unbeschreiblich. Er musterte sie, sie sah müde
aus. Vermutlich hatte sie wieder Nächte durchgemacht. Er sah sich nochmals um,
in einer Ecke erkannte er noch zwei bis drei Umzugskartons. „Schön das ich
übrigens deine neue Adresse von Chris bekomme...“ sagte er schließlich und
zog einen Schmollmund. Chaya tätschelte ihm kurz die Wange: „Och armes
kleines Izzylein, aber weißt du...du hast nicht gefragt...und ich hatte die
stille Hoffnung das du nicht ausreißt, wenn du sie nicht hast...“ Jetzt war
es an ihm zu grinsen: „Tja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt aber
gerade du müsstest wissen, dass ich hoffnungslos verloren bin...“ Sie
musterte ihn lange, ehe sie nickte: „Stimmt, bei dir hilft nichts mehr....“
„Siehst du und jetzt erzähl mal, was macht die Ausbildung und wie lange
brauchst du hier noch??“
Sie stellte die Dose auf den Tisch, schlug galant die Beine übereinander und
sah ihn erneut an: „Ausbildung ist stressig, aber wenn ich mich auf den Arsch
setze und ordentlich lerne, kann ich es eventuell mit ganz viel Glück schaffen
meine Ausbildung ein halbes Jahr eher abzuschließen. Aber nur mit ganz viel
Glück. Die Ausbilder sagen es ginge, aber ich muss es halt wirklich wollen. Mir
fällt` s halt was das lernen angeht nicht ganz so leicht wie Amy, die den
besseren Durchschnitt hat. Und was das hier angeht...“ sie sah sich mit langen
Blicken um und seufzte schließlich: „Jedes Zimmer ist eine einzige Baustelle,
überall stehen noch Kartons. Meine Sachen sind Großteils noch nicht
ausgepackt, das Büro funktioniert noch nicht so wie geplant. Im bad muss ich
noch die Glasregale anschrauben. Im Schlafzimmer fehlen noch die Elemente auf
der Tapete. Es ist halt überall noch was offen...“ Er lächelte, berührte
zärtlich ihre Wange: „Du machst das schon. Du hast bisher alles
hingekriegt.“
Sie lächelte erneut: „Weil ich so was wie einen guten Geist habe, der mich
treibt.“
„Ach man kann es mit Geistern treiben? Gut zu wissen...“ Sie sah ihn
gespielt entrüstet an: „Du bist doof, du weißt genau wie ich das meinte!“
sie langte nach einem Kissen und warf es ihm Kurzerhand ins Gesicht. Er nahm das
Kissen von seinem Schoß und hielt es fest. Sein Blick glitt zu einem der
aufgeschlagenen Bücher auf ihrem Tisch. >Organisation von der Planung bis zum
Event < stand dort zu lesen. „Was ist das?“ fragte er schließlich und
richtete sich auf, ehe er das Buch in die Hände nahm und interessiert
blätterte. „Das?“ Chaya folgte seinem Blick. „Naja, das ist eins meiner
Schulbücher. Es erklärt das Organisieren und Planen von Konzerten und anderen
Events. Wie das halt läuft bevor ihr auf die Bühne dürft und währenddessen,
was alles organisiert werden muss. Security, Bühne, Tontechniker, hallenbuchen,
Budgeteinhaltung, Catering, Karten, Sanitätsdienst etc. das ganze eben, was
dafür sorgt, dass ihr euren Job machen könnt. Dazu gehört dann halt noch das
berechnen der Kosten die wir euch dann hinterher in Rechnung stellen..“ er
grinste: „falsch, dir ihr Mark & Mike in Rechnung stellt.“ Sie schmunzelte:
„Auch wieder wahr. Nein, wir sind aber auch dafür zuständig
unvorhergesehenes kurz vor und während der Show zu organisieren. Dieser ganz
Ablauf liegt in unseren Händen.“ Sie nahm ihm das Buch aus den Händen und
blätterte kurz seufzend hindurch: „Aber Rechnungswesen macht Probleme, ich
hab` s halt nicht so mit Mathe, weißt du...“ mit diesem Worten warf sie das
Buch ungeachtet zurück auf den Tisch, wo es mit einem halblauten Knall liegen
blieb. Er lächelte, stellte seine Dose auf den Tisch: „Du bist eher
Künstlerin als Organisatorin, das liegt dir im Blut...“ ihr Blick streifte
ihn: „Du weißt selber, dass das mit dem Künstler sein ein für allemal
vorbei ist...“ sagte sie ruhig und in ihrer Stimme schwang ein leichter Hauch
von trauer mit. Izzy schluckte. Ja, er wusste es und er wusste auch, dass sie
das für ihn aufgegeben hatte. In den letzten Monaten hatte er oft nachgedacht,
hatte sich gefragt, ob er umgekehrt auch bereit gewesen wäre das wirklich
aufzugeben. Damals hatte er sie angeknurrt, sie solle ihm das überlassen und er
würde schon klarkommen. Aber wäre er wirklich, wirklich bereit gewesen es
aufzugeben??
Wäre er bereit gewesen die Musik zu opfern???????
Er sah sie an:
[Bin ich für dich nur ein Ersatz
für deine Sehnsucht heute Nacht?
Suchst du in mir nur deine Absolution?
Mein Kopf hat längst kapituliert,
drum bleib bei mir, ich hab` s kapiert.
Luttenber*Klug - Gefangen im Jetzt]
Sein glitt Blick über ihr Gesicht, ihre Augen und blieb an ihren Lippen
hängen. Und in diesem Moment kannte er die Antwort. Ja er hätte es aufgegeben.
Er liebte diese Frau so sehr, dass es nicht mehr in Worte zu fassen war, allein
der Gedanke das sie hier in seiner Nähe war, erfüllte ihn mit einem Gefühl,
das er nicht erklären konnte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen und
verharrte dort, während er sie immer noch ansah.
Jetzt schien sie es auch zu bemerken und hob den Kopf, aus unsicheren Augen sah
sie ihn an: „Was ist? Sieh mich nicht so an..." Chayas Wangen nahmen mit einem
Mal ein leichtes Rot an, sie senkte verlegen den Blick. Diese Art wie er sie
ansah, konnte sie nicht einordnen, aber es machte sie verlegen.
"Ich soll Dich nicht so ansehen", seine Stimme war noch rauer als sonst und es
schwang etwas darin mit, was sie so noch nie bei ihm gesehen hatte. Er streckte
die Hand aus und berührte ihre Wange, streichelte sie sanft, "seit dem Moment,
als du damals im Konferenzraum unter mir lagst, habe ich mir nichts sehnlicher
gewünscht, als..." Mit jedem seiner Worte war er ihr immer näher gekommen. Er
wusste selbst nicht mehr was er tat, er wusste nur eins, er wollte sie nicht
hergeben. Sie gehörte zu ihm. Bis zum letzten Augenblick, bis zum letzten
Atemzug.....
Seine Stimme war nur noch ein Flüstern, sein Atem streifte ihre Haut und
versetzten ihr einen Schauer. Chaya sah ihn einfach nur an, versank in seinen
Augen und wehrte sich nicht dagegen als er sie küsste. Im Gegenteil sie genoss
das Kribbeln, welches sie gerade erfasste und schloss die Augen. Seine Lippen
waren so weich wie immer, seine Küsse so intensiv und feurig wie früher und
doch anders. Leidenschaftlich fuhr seine Zunge über ihre Oberlippe, der letzte
Funke Vernunft hatte inzwischen ausgesetzt. Wenigstens einmal in diesem Leben
wollte er ihr so nah sein wie nur irgend möglich. Wenn er sie schon aufgeben
musste, dann wollte er wenigstens etwas behalten, was ihm niemand nehmen
konnte.
Sie öffnete leicht ihren Mund und gab Izzy so den Weg frei, der Aufforderung
kam er auch nur mehr als bereitwillig nach. Seine Zunge erforschte im nächsten
Moment fast schon fordernd ihren Mund Seine Zungenspitze berührte spielerisch
neckend die ihre, was sein Gegenüber erwiderte. Die Welt um sie herum schien zu
verschwimmen, alles um sie herum außer ihnen war nichtig geworden. Alles was
zählte waren in diesem Moment nur sie. Niemand konnte in diesem Moment die
Magie des Augenblicks zerstören.
[Wir sind uns plötzlich passiert?
Wir sind hier....
Gefangen im Jetzt,
In diesem Moment.
Du liest in mir
und fragst nicht mehr, was ich denk.
Ich klau den Moment
und Du hast ihn an.
Und unser Augenblick
geht bis ins irgendwann.
Gefangen im Jetzt – Luttenberger*klug]
Energisch zog Izzy Chaya an sich, so dass sie rittlings auf seinem Schoß zum
Sitzen kam. Seine Hände umschlangen zum einen ihre Oberschenkel und griffen in
ihre weichen Pobacken, den schwarzen Minirock schob er einfach nach oben und zog
sie noch weiter an sich ran. So nah das nichts, aber auch wirklich nichts mehr
zwischen sie passte. Ab und zu, fuhr seine rechte Hand hoch zu ihrem Rücken und
streichelten jenen liebevoll. Chaya hatte die Arme ihrerseits längst um den
Hals des Amerikaners gelegt und ihre Hände kraulten, während der vielen
unzähligen Küsse, seinen Nacken. Langsam wanderten seine Lippen von ihrem Mund
über ihre Wange zu ihrem Hals. Die Blondine legte den Kopf auf die linke Seite
und gab Izzy so die Möglichkeit sich noch intensiver mit ihrer rechten
Halsseite zu beschäftigen. Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen als er ihren
Hals mit unzähligen Küssen bedeckte, die ihren Verstand nun vollends ins
Jenseits schickten. Sämtliche Vernunft war nun endgültig ausgeschaltet. Ihr
ganzer Körper reagierte nach so langer Zeit immer noch auf ihn. Und sie würde
einen Teufel tun und diese Situation und ihn wieder loslassen, nicht wo sie
jetzt soweit gegangen waren. Wenn es schon keine Zukunft in Bezug auf eine
Beziehung gab, dann wollte sie ihn wenigstens einmal gehabt haben. Und über
eins war sich Chaya im klaren, egal wohin sie es jetzt führen würde, sie
würde nicht einen Augenblick bereuen. Nicht einen.
Izzy registrierte ihre Reaktion mit einem leisen Lächeln und die Schmetterlinge
in seiner Magengegend stimmten zu.
Sie hatte ihre Hände inzwischen von seinem Nacken gezogen und diese glitten
gerade das schwarze Tanktop hinunter, nur um kurz darauf unter dem Stoff auf
seiner Haut die selbe Strecke wieder hinauf zu fahren. Während sie dies tat,
waren es nun ihre Lippen die seinen Hals entlang glitten und sich an der Haut
fest saugten. Sie konnte es sich nicht verkneifen und biss ihn schließlich
sogar leicht, allerdings nur so leicht, dass es ihm nicht wehtat. Izzy hatte den
Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen und als sie ihm in den Hals
biss, erschien kurzzeitig so was wie ein leichtes freches Grinsen auf seinem
Gesicht. Schließlich hob er den Kopf und blickte sie an. Seine braunen Augen
leuchteten frech, ehe er sie im nächsten Moment wieder an sich zog und sie
leidenschaftlich küsste.
Chaya spürte, wie sich plötzlich etwas hartes gegen sie drückte und sie
wusste, dass sie diese Reaktion ausgelöst hatte. Als sie sich lösten sah er
sie an. Mit einem Blick, der mehr Feuer, begehren und Liebe nicht bieten
konnte.
Langsam streckte er die Hand aus, fuhr mit dem Finger zärtlich über ihre
Lippen hinweg, die leicht feucht schimmerten. Hinweg über ihr Kinn, den Hals
hinunter zum Brustbein über den Bauch bis er am unteren ende ihres Oberteils
angekommen war. Seine rechte Hand ging zu ihrer Hüfte, umklammerte sie mit
einem Mal ziemlich fest, während er sie küsste. Zeitgleich griffen seine
Finger nachdem Saum des Oberteils und zogen es mit einem Schwung nach oben.
Streiften es der Blondine über den Kopf. Das Blonde Haar ergoss sich in einem
feinen Schleier um ihren Kopf, ihre Lippen schimmerten in einem satten rot,
während ihre Augen ihn ansahen. Und da war es wieder, dieses Feuer, diese
Wildheit die ihn so anzog. Dieses Kribbeln in ihm auslöste.
Sie sah ihn an und schien auf seine nächste Reaktion zu warten, während sie
unruhig mit seinem Dogtag zwischen ihren Fingern spielte. Izzy lächelte und
betrachtete sein Gegenüber eingehend. Nicht das es eine ungewohnte Situation
war, nein das nicht. Aber es war ein so inniger Moment, dass er ihn mehr denje
genoss und mit allen Sinnen festhielt.
Seine Hand wanderte von ihrem Nacken über ihren Hals hinunter zur Brust, die
sich unter ihren unregelmäßigen Atemzügen hob und senkte. Erst zog er nur die
runden Konturen nach, doch dann schloss er seine Hände fest um ihre Brüste und
drückte sie liebkosend.
Sie senkte schließlich ihre Lippen auf seinem Mund und unterdrückte ein kurzes
Seufzen, während ihre Fingernägel über seinen Hals glitten. Ihre Hände
wanderten langsam seinen Oberkörper hinunter über die Lenden hinweg bis zu der
Ausbeulung zwischen seinen Beinen. Izzy stöhnte auf, als sie ihre rechte Hand
auf seine harte Männlichkeit legte und sie mit leichten Bewegungen zu massieren
begann. Er genoss das kribbelnde Gefühl, dass sich in seinem ganzen Körper
ausbreitete und doch war das nicht der richtige Ort, nicht hier! Nicht in diesem
Moment. Nicht das er was gegen ein Schäferstündchen auf der Couch gehabt
hätte, aber er war sich sehr bewusst darüber welchen Eindruck das machen
würde und es störte ihn. Er wollte diesen Moment, der so besonders war nicht
hier erleben. Dieser Moment gehörte nur ihnen und er sollte nicht 0-8-15 sein,
nicht bei ihr die so etwas besonderes war.
Er spürte wie ihre Finger sich gerade mit traumwandlerischer Sicherheit an
seinem Gürtel zu schaffen machen wollten, in jenem Moment griff er nach ihnen
und hielt sie fest. Chaya blickte ihn überrascht an und er meinte kurz so etwas
wie Unsicherheit in ihren Augen aufflammen zu sehen. Er lächelte zog sie an
sich und küsste sie. Umfasste erneut ihre Pobacken und stand auf. Wie aus einem
Reflex umschlang die Blondine ihn, während sie den Kuss immer noch nicht
löste.
Langsam durchschritt er das Wohnzimmer und warf einen Blick in die Richtung, wo
das Schlafzimmer war...
Irgendwann ließ er Chaya vorsichtig runter und so als schien sie seine Gedanken
zu verstehen, reagierte sie. Allerdings erst nachdem sie ihm das schwarze
Tanktop über den Kopf gezogen hatte, welches nun inmitten des Wohnzimmers auf
dem Fußboden ungeachtet liegen blieb.
[Bist du für mich die Illusion?
Das alles bleibt, man muss nur wollen.
Find ich in Dir, was ich lange schon weiß.
Dein Herz verrät sich in deinem Blick,
Ich kenn den Code, dass ist der Trick.
Luttenberger*Klug – Gefangen im Jetzt]
Er setzte einen neuen Kuss voller Leidenschaft und Verlangen, den sie genauso
leidenschaftlich erwiderte.
Vorsichtig tastete sie hinter sich nach der Schlafzimmertür. Drückte die
Klinke hinunter und betätigte eher unbeabsichtigt den Lichtschalter als sie
versuchte irgendwo halt zu finden, um von seiner stürmischen Art nicht
umgeworfen zu werden. Das Deckenlicht erstrahlte im hellen Schein. Sie ging
langsam und bedächtig zurück, um ja nicht zu stolpern. Izzy folgte ihr, ohne
auch nur eine Sekunde von ihr abzulassen. Seine Hände waren überall auf ihrer
Haut, nicht eine Stelle die er nicht liebkoste oder küsste.
Er verpasste der Tür hinter sich mit dem Fuß einen leichten Tritt, so dass
diese zufiel und mit der linken Hand suchte er den Lichtschalter, während er an
Chayas Schulter knabberte. Endlich erlosch das Deckenlicht wieder und tauchte
sie schützend in den diffusen Mantel der Dunkelheit. Izzy schob sie durchs
Zimmer, bis sie vor dem Bett zum Stehen kamen. Für den kurzen Bruchteil einer
Sekunde, betrachtete er sie erneut und sah wie sich das Mondlicht, welches von
oben durch das Glasdach des Ateliers fiel, sich in ihren Augen spiegelte. Er
wusste was jetzt kommen würde und in ihm kribbelte es. Er bereute es nicht,
obwohl er wusste wie viel es vermutlich verändern würde. Einen Moment schien
er zu zögern und dann erschien das neuerliche Funkeln ihrer Augen und damit war
sein Zweifel weg. Er wusste das sie sich dieser Konsequenz genauso bewusst war
wie er selber und wenn sie es nicht wollen würde, wären sie nicht hier.
„Und jetzt?“ Ihre Finger nestelten an seiner Kette und sie blickte ihn von
unten her mit einem Unschuldslächeln an, was trügerischer hätte nicht sein
können. Denn ihre Augen sagten etwas ganz anderes als ihr Mund. Ihre Finger
ließen die Kette los, ihr Zeigefinger fuhr über seinen Oberkörper hinweg und
blieb erneut auf der Gürtelschnalle liegen, welchen sie jetzt langsam öffnete.
Kaum das das haltgebende Leder nachgab, rutschte seine Jeans wie von selbst von
seinen Hüften zu Boden.
Irgendwo in einiger Entfernung blitzte es und der Himmel war binnen kürzester
Zeit mit Wolken verhangen, wenige Sekunden später scholl das grollen des
Donners und unterbrach die Stille. Aber das schien die beiden nicht zu stören.
Izzys Aufmerksamkeit war noch immer auf sie gerichtet. Auf ihrem Gesicht war
noch immer dieser unschuldige Ausdruck, von dem er aber wusste, das er nicht
echt war. Izzy wusste das Chaya sich jeder ihrer Handlungen mehr als nur bewusst
war. Und er wusste auch das sie gerade so etwas wie Katz und Maus mit ihm
spielte. Aber dieses Spiel beherrschte er mindestens genauso gut wie sie.
Mit einer plötzlichen Bewegung schubste er Chaya aufs Bett und kniete sich
über sie: “Jetzt gehörst du mir!“ grinste er sich frech von oben herab an
und senkte seine Lippen auf die ihren, dennoch schwang in seiner Stimme
unendliche Zuneigung mit. Mit Bestimmtheit schob er die Träger des BHs von
ihren Schultern und zog ihn hinunter bis zum Bauchnabel, seine Hände glitten
warm über ihre Haut hinweg und streiften nun auch den schwarzen Mini-Rock von
ihren Hüften: "Du bist was ganz besonderes!" sagte er leise, als er sie
eingehend betrachtete, wie sie gerade mit nacktem Oberkörper vor ihm lag. Und
das war wirklich so. Es mochte zwar sein, dass sie körperlich nicht so
attraktiv war wie andere die er vor ihr hatte, doch wenn er eins inzwischen
gelernt hatte, dann das es ihre Seele war, die sie attraktiv machte. Er hatte
schon viele gehabt, rothaarige, brünette, schwarzhaarige, schlanke, etwas
kräftigere, gepiercte, rasierte. Es war alles dabei gewesen, jede Frau schöner
als die andere. Aber keine hatte ihn je so fasziniert, keine je so magisch
angezogen, bei keiner hatte er so darauf gebrannt sie zu spüren. Für ihn war
sie in diesem Moment schöner als jede es nur sein konnte und das hatte nichts
mit körperlichem Druck zu tun. War er sonst noch so sehr auf aussehen fixiert,
in diesem Moment erfüllte ihn diese tiefe Liebe, erfasste ihn dieses warme
Licht ihrer Seele was sie einzuhüllen schien und jede Einzelheit ihres Körpers
so unendlich anziehend machte. Selbst die von ihr so verhassten Narben waren
wunderschön, machten sie einzigartig, zu etwas besonderen. Denn es war keine
wie sie...
Kapitel 7: Adult
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Ihre Brustwarzen ragten in die Höhe und zogen schließlich unweigerlich seine
Aufmerksamkeit auf sich.
Ihre Hände waren um seine Taille geschlungen und sie zog ihn an sich. Er
bedeckte ihren Hals mit Küssen, wanderte aber langsam stetig abwärts, was ein
leises seufzen der Blondine mit sich brachte. Izzy senkte seinen Kopf und
begann, eine Brustwarze mit seiner Zunge zu umspielen, während er die andere
mit der Hand streichelte, seine Finger fuhren bedächtig über die weiche Haut
bis er gelegentlich zärtlich hinein zwickte.
Chayas Seufzer wurden lauter. Sie umschlang seine Taille, wanderte sanft zu
seinem Po. Ließ die Hände wieder hochgleiten. Ließ die Finger am Bund der
Shorts entlang gleiten, ehe sie sie ihm mit eine unauffälligen Handbewegung von
seinen Hüften streifte.
Diese Reaktion ihrerseits führte lediglich nur dazu, dass er ihre Brustwarze
schließlich ganz in den Mund nahm und anfing daran zu saugen.
Einige Minuten ging das Spiel so weiter, wobei sie immer wieder ihre
Fingernägel über seinen Rücken streifen ließ, was jedes Mal dazu führte das
ihm ein eiskalter Schauer überkam. Doch das schien ihm irgendwann nicht mehr
genug zu sein, Izzy schien mehr zu wollen. Er erhob sich und streifte ihren
schwarzen BH nun ganz ab, so daß sie nur noch mit einem schwarzen Tanga
bekleidet vor ihm lag. Dann kniete er sich wieder neben sie, betrachtete sie
eine ganze Weile mit einem Lächeln, seine braunen Augen waren voller Wärmer
auf sie gerichtet: "Ich liebe Dich..." flüsterte er ihr zu und streichelte
zärtlich ihren Körper. Erst die Schulter, dann ihre Brust, hinunter zum
Bauchnabel und schließlich die Innenseite ihrer Schenkel. Seine Hände waren
einfach überall. Mit seinen Worten und den Berührungen hatte ein Kribbeln sie
erfasst
Als er dort angekommen war, verwandelten sich Chayas Seufzer in ein leises,
stetes Stöhnen und wie aus Reflex spreizte sie ein wenig die Beine, damit Izzy
mit ihr machen konnte, was er wollte. Sie hatte den Punkt der Scheu längst
überwunden, sie dachte nicht mehr daran wie sehr sie ihren Körper hasste und
sich normalerweise für ihn genierte. Seine Berührungen suggestierten in diesem
Moment etwas viel stärkeres – Liebe und ihr Körper reagierte mit Verlangen.
Sie wollte nur, daß seine Finger sie berührten, am ganzen Körper, überall.
Viel zu lange hatte sie darauf gewartet, sich das erträumt und gewünscht.
Izzy verstand diese Aufforderung nur zu gut.
Sein Puls raste unlängst wie wild, sein Herz hämmerte heftig gegen seine
Rippen. Sein Atem kam ansatzweise bereits keuchend und das obwohl noch nicht mal
etwas geschehen war. Das allein bewirkte nur sie. Er konnte nicht leugnen, dass
es ihn ins Schwitzen brachte als er die Finger seiner linken Hand schließlich
unter ihren Tanga gleiten ließ, woraufhin sich ihr Becken ihm nur entgegen hob.
Und das wo er alles andere als unerfahren war.
Nun wanderte seine Hand langsam etwas tiefer. Sanft, aber bestimmt schob er ihre
Schamlippen auseinander und spürte den kleinen, harten Kitzler.
Mit spüren des feuchten Kitzlers erfassten ihn Hitzewallungen innerer Errungen
und weckten seine Ungeduld. Es erregte ihn so sehr, dass er nicht mehr länger
warten konnte und wollte. Er versenkte zwei Finger gleichzeitig in ihr.
Langsam und rhythmisch begann er seine Finger in ihr zu bewegen, wobei er seinen
Mund wieder um eine ihrer Brustwarzen schloss und behutsam daran knabberte,
gelegentlich leicht hinein biss.
Ihre Finger krallten kurzzeitig in den blauen Satin, während sie den Kopf
leicht hin und her warf und ihren Lippen ein stetes Stöhnen entwich. Er hielt
mit einem Mal inne:
"Versuch leiser zu sein, Süße. Sonst hören uns noch die Nachbarn!" Izzy
blickte grinsend zu ihr auf, er genoss es zu wissen, dass es gleich noch viel
weitergehen würde. Damit ließ er kurz sein Finger aus ihr heraus gleiten,
damit sie ihren Kitzler stimulieren konnten. Selbstverständlich wurden ihre
Lustschreie davon nur noch lauter, was Izzy zum lachen brachte.
Chaya rang nach Atem: "Weißt du eigentlich das du so was von gemein bist? Mir
sagen, ich soll leiser sein und es dann noch anheizen. Aber mir ist so ziemlich
egal, wer mich hört..." sie legte ihre Hand auf Izzys und ihm verständlich zu
machen, dass er weitermachen sollte.
Izzy grinste amüsiert. " Wer wird denn so stürmisch sein" Es machte ihm
offensichtlich Spaß, Chaya so in der Hand zu haben: "Erstmal wollen wir doch
Chancengleichheit schaffen und das lästige Ding hier loswerden, oder?" mit
einer geradezu geübten Handbewegung streifte er den String über ihre Beine.
"Dreh Dich zu mir", forderte er sie auf "ich will Dich sehen können!"
Dieser Aufforderung kam sie nach. Ein wenig nervös schwang sie ihr rechtes Bein
über Izzys Kopf hinweg und drehte ihren Körper so, dass der Sänger zwischen
ihren Schenkeln kniete. Es war nicht so, dass Izzy nicht der erste Mann gewesen
war, mit dem sie im Bett gelandet war, aber es war doch etwas ganz anderes.
Immerhin waren sie noch nie soweit gegangen und der innerliche Zweifel kehrte
kurzzeitig zurück als sie seine Blicke spürte. Kurzzeitig flammte die Angst
wieder auf, sie könnte ihm nicht gefallen. Verlegen heftete sie ihren Blick zu
Boden. So als schien er ihre Zweifel zu bemerken, wanderte seine Hand sanft ihre
Bauchdecke hinauf und streichelte ihre Brust, Schließlich senkte er seinen Kopf
hinunter und küsste ihren Bauchnabel. Langsam wanderte seine Zunge zu ihrem
rechten Bein hinab, wo sie die Innenseite ihrer Schenkel liebkoste. Dieses
Zeichen der Zuneigung spülte die Angst hinfort und ersetzte sie durch Erregung.
Sie seufzte leise.
Je höher Izzy mit seinen Küssen schließlich ging und seine Zunge ihre Haut
berührte, desto lauter wurde das Seufzen von Chaya.
"Izzy, ah..." jetzt war sein Gesicht ganz nah an ihrem magischen Dreieck,
schließlich ließ er seine Zungenspitze über Chayas harten Kitzler wandern.
Mit Genugtuung stellte er fest, dass ihr Körper sich leicht durchbog.
"Gefällt` s dir???" grinste er und schaute zwischen Chayas Schenkeln liegend zu
ihr auf. Er wusste es ja besser. Jede ihrer Bewegungen offenbarten es, forderten
ihn dazu auf, fortzufahren.
Bereitwillig nahm er diese Aufforderung auch an. Langsam schob er seine Hände
unter ihren Po, während er seine Zunge wieder zwischen ihre Schamlippen
führte. Zuerst ließ er sie nur über die kirschkerngroße Erhebung hin und her
gleiten, woraufhin sich ihre Hände immer wieder kurzzeitig in die Bettwäsche
krallten und sie stöhnend den Kopf hin und her warf. Doch dann schloss er
seinen Mund um ihren Kitzler und saugte daran, wie vorher an ihren Brustwarzen.
Das war zufiel für die Blondine: "...Mach langsamer..." eine Welle der Erregung
nach der anderen jagte durch ihren Körper. Hatte sie früher schon gewusst,
dass er bei Frauen wusste was er tat, war sie sich jetzt sicherer denje.
Grinsend hielt Izzy inne, schließlich wollte er nicht, dass sie zu schnell kam,
immerhin wollte er auch noch etwas davon haben. Aber soweit waren sie noch
nicht. Seine Hände wanderten über ihre Taille erneut die Bauchdecke hoch zu
ihren Brüsten, welche er erneut knetete. Das nächste, was Chaya spürte, war
etwas warmes und feuchtes, das seinen Weg in ihre intimste Spalte gefunden
hatte.
Seine Zunge zuckte in dem glitschigen Gang hin und her, den zuvor schon seine
Finger erforscht hatten. Er saugte sich begierig an ihrem Fleisch fest, um seine
Zunge noch tiefer in sie eindringen zu lassen.
Leise stöhnend genoss Chaya das Gefühl, das der Sänger zwischen ihren
Schenkeln verursachte. Aber kaum, dass Izzy bemerkte , dass sich Chayas Körper
nicht mehr wie zuvor in Erregung wand, beendete er seine Aktivität. Seine
Augen leuchteten sie von unten her an: "Das gefällt Dir wohl nicht wie..." im
nächsten Augenblick versenkte Izzy, ohne auf eine Reaktion von Chaya zu warten,
ein wenig grob drei Finger seiner linken Hand auf einmal in ihr und schloss
erneut seinen Mund um ihren Kitzler.
Neue Hitzewellen breiteten sich über Chayas Körper aus. Sie spürte Izzys
Finger, wie sie unnachgiebig in ihr arbeiteten, sowie seine Zunge. Sie krallte
ihre Hände in Izzys Schultern und verpasste ihm feuerrote Striemen, was den
Musiker allerdings nur noch wilder zu machen schien. Sie japste nach Luft:
„Mach langsam, wenn du so weitermachst...“ Sie spürte das sie dem
Höhepunkt nicht mehr fern war und schob ihn sanft von sich.
Izzy ließ seine Finger aus ihr gleiten, " Hältst du mich für so blöd, dass
ich dir den ganzen Spaß allein überlasse?? Irrtum." er stemmte sich nach vorne
auf seine Hände und konnte Chaya nun direkt in die Augen blicken, welche
irgendwo zwischen grün und blau pendelten, " „Ich liebe dich" zärtlich schob
er seine Zunge in ihren Mund. Chaya spürte, wie die Spitze seines Gliedes ihre
inneren Schamlippen leicht auseinander drückten.
Doch in diesem Moment unterbrach ein Klingeln ihre traute Zweisamkeit. Genervt
drehte sie ihren Kopf zur Seite und bedachte Izzys Handy, welches auf seiner
Hose am Boden lag mit vernichtenden Blicken: "Hättest Du das Ding nicht
ausmachen können?"
Izzy hob den Arm und erkannte trotz der Dunkelheit im Raum den Namen, der auf
dem Display angezeigt wurde: "Es ist Jay!" gab er nur kurz von sich.
Chaya seufzte nur kurz, wäre ja auch zu schön gewesen, wenn der Bandälteste
einmal nicht Daddy spielen würde...
Izzy ignorierte das Seufzen und rollte sich zügig von ihr herunter, so dass er
auf dem Rücken zu liegen kam, fischte nachdem Telefon. Dann drückte er einen
Knopf an seinem Handy, das Klingeln verstummte, ehe er das Telefon achtlos
beiseite warf. Lässig schob er seinen rechten Arm unter seinen Kopf und grinste
Chaya scheinheilig an: „Wo waren wir stehengeblieben?“ wobei dieses Grinsen
eigentlich schon viel mehr einem dämonischen Lächeln glich. Damit war er
anscheinend zu weit gegangen, Chaya schien dieses rauszögern und hinhalten
nicht gut gefunden zu haben. Mit einem zuckersüßen Lächeln hatte sie sich
aufgerichtet und krabbelte nun zur Mitte des Bettes. Mit erstaunten Blick sah
Izzy gerade noch, wie sie die rechte Hand um seine noch immer steife
Männlichkeit legte, als sich auch schon eine neue Welle der Lust über seinen
Körper ausbreitete. Er schloss die Augen und ein erregtes Stöhnen entwich
seinen Lippen. Der Sänger versuchte gar nicht sich zu beherrschen oder die
Hand zu ignorieren, die ihn mit geübten Bewegungen stimulierte, viel zu sehr
genoss er das was sie gerade tat. Er öffnete die Augen und schaute atemlos auf
die Szene, die sich unterhalb seine Bauchnabels abspielte. Alles was er spürte
war, wie sich ihre Hand um sein steifes Glied legte. Chaya hatte sich nun
zwischen seine Beine gekniet und war dabei, die Spitze seines Glieds mit ihrer
Zungenspitze zu bearbeiten.
Im nächsten Moment hatte Chaya ihren Mund über ihn gestülpt und begann nun,
seine Männlichkeit mit schnellen Auf- und Abbewegungen zu verwöhnen. Er
spürte, wie seine Spitze gegen ihre Kehle stieß und wie ihre Zähne an seinem
empfindlichen Fleisch schabten. Ihre Zunge wanderte zuckend über seine Eichel,
spielte mit dem Metall des Piercings und verursachte bei ihm die unglaublichsten
sexuellen Gefühle, die er je gehabt hatte. Eine erneute Woge an emotionalen und
hormonellen Empfindungen erfasste ihn, während Chaya ihr Tempo noch ein wenig
erhöhte.
Er atmete schwer, aber weniger aus Anstrengung als vor Erregung; noch immer
wanderte ihre Hand in stetigen Bewegungen an ihm auf und ab. Irgendwann hielt
sie inne, setzte ihn mit einem Mal eiskalt aufs Trockene. Scheinheilig sah sie
ihn nun an: „Ich weiß nicht, war es das? Ich bin mir nicht wirklich
sicher...“ sie sah ihn an. Izzy erkannte, dass sie ihn zappeln lassen wollte.
Das dies ihre Rache war, dass er sie vorhin so hinters Licht geführt hatte und
nicht fortgefahren war.
"Na, warte, Du kleines Biest" doch noch während er dies sagte, lachte er,
packte Chaya an den Schultern und rollte sie rücklings aufs Bett, so dass er
über ihr zu liegen kam. Izzy umfasste ihre Handgelenke und drückte sie neben
ihrem Kopf in die Kissen Er keuchte schwer und zwängte seine Beine gewaltsam
zwischen die ihren, blickte ihr dabei aber in die Augen und verlor sich darin.
Sie erwiderte diesen Blick.
"Lass mich los, Izzy!" sagte sie leise und ein Lächeln huschte über ihre
Lippen, während sie seinen Herzschlag auf ihrer Haut spürte. Allerdings machte
sie keine Anstalten sich zu befreien. Ein liebevolles Lächeln umspielte seine
Lippen, während er sie ansah: „Oh nein. Das werd ich nicht tun. Ich werde
dich nicht mehr loslassen, nie mehr...“ mit diesen Worten und einem
unvorhergesehen Stoß drang er in sie ein. Seine Hände umklammerten ihre
dabei.
Schon im nächsten Moment hob er sein Becken und drang noch tiefer als zuvor in
sie ein. Chaya spürte, wie seine Härte sie ganz ausfüllte Mit kurzen, immer
schneller werdenden Bewegungen stieß Izzy sein steifes Glied in ihre feuchte
Höhle und genoss das lustvolle Stöhnen, das sie von sich gab, jedes Mal, wenn
ihre Körper aufeinander trafen und ihr Körper unter seinem leicht bebte und
erzitterte.
Sie keuchte leicht und schob ihm kurz die Zunge in den Mund, nur um im nächsten
Moment an seiner Lippe zu saugen, Beim nächsten Stoß verharrte er kurz in ihr
und genoss es, wie ihre pulsierenden Wände an ihm saugten, noch mehr von ihm
forderten. Das Kribbeln erfasste ihn erneut. Sie gehörte zu ihm und niemand
würde ihm das hier wieder nehmen können. Er blickte liebevoll auf sie
hinunter, ihr Blick begegnete dem seinen und er konnte das gleiche in ihren
Augen lesen, was er fühlte. "Jetzt gehörst Du mir..."
Mit diesen gehauchten Worten, senkte er den Kopf und schob ihr zärtlich seine
Zunge in den Mund, während er fortfuhr sie mit ganz sachten, beinahe
zärtlichen Bewegungen zu befriedigen.
„Bis zum letzten Augenblick...“ seufzte sie und ließ ihre Hand langsam
seine Brust hinunter gleiten, während sein Glied noch immer in ihr arbeitete.
Sie genoss das Gefühl, welches sie erfasste. Dies war der Moment den sie sich
solange ersehnt und erträumt hatte. Und niemand auf dieser Welt konnte ihn ihr
mehr wegnehmen. Niemand.
Die Wellen der Emotionen und der aufkommenden Ekstase schlugen immer höher in
ihr und ließen sie nach einigen Minuten ihre Beine um seinen Körper
schlingen.
Izzy wusste diese Regung richtig zu deuten und erhöhte das Tempo mit dem er in
ihr arbeitete. Immer wieder stieß er hart und kräftig zu, wobei er erregt an
einer ihrer Brustwarzen saugte. Hitze bildete eine feine Schicht auf seinem
Körper und er merkte, dass nicht nur ihm der Schweiß auf der Stirn stand.
Kleine glänzende Tropfen perlten auf Chayas nackter Haut und verliehen ihr
einen leicht salzigen Geschmack. Aber das machte sie nur noch aufregender,
stachelte seine Sinne nur noch mehr an.
Bald verwandelte sich ihr Stöhnen in kleine Schreie und ihr Körper begann in
heftigen Bewegungen zu zucken. Auch in seinen Lenden stieg ein unbeschreibliches
Kribbeln auf, das sich langsam wie eine Welle erhob, sich in seinem ganzen
Körper ausbreitete und dann mit unglaublicher Wucht über ihm zusammenbrach.
Mit einem lauten Stöhnen stieß er seine Männlichkeit ein letztes Mal in sie
hinein.
Sie stöhnte auf, krallte sich in seinen Rücken als die Wellen des Orgasmus
auch ihr Bewusstsein hinfort spülten. Sie spürte ihn in sich, der sich mit
kurzem Rucken in ihr ergoss und genoss diese Nähe mit allen Sinnen.
Kapitel 8: Wenn der Tag der letzte ist Teil 2
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Atemlos ließ sich Izzy auf ihren Oberkörper sinken, er spürte wie sich ihr
ganzer Körper mit einer Gänsehaut überzogen hatte und sie schier in ihn
herein kroch. Er gab ihr einen Kuss: "Ich liebe dich..." flüsterte er matt und
blickte sie an.. Sie rang immer noch nach Atem, aber ihre Augen leuchtete wie
noch nie zuvor, ehe sie ihre Arme um seinen Hals schlang: "...Danke, dass du in
mein Leben getreten bist..“ flüsterte sie leise.
Izzy war zu matt um den Kopf noch einmal zu heben, aber er drückte zärtlich
ihre Schulter.
Eine ganze Weile blieben sie eng umschlungen auf dem Bett liegen und genossen
den Moment des Augenblicks. Die Wärme, die Nähe, der ruhige Atem des anderen,
all die Dinge, die sie sich so lange ersehnt hatten. Chaya lag in Izzys Armen
und hatte den Kopf auf seinen Oberkörper gelegt, lauschte dem gleichmäßigen
Schlagen seines Herzens, während er gedankenverloren ihren Arm kraulte. Dicke
Regentropfen schlugen im monotonen Klackern auf das Glasdach des Ateliers, der
Wind pfiff wütend draußen umher und in unregelmäßigen Abständen erhellte
ein Blitz das Innere des Schlafzimmers. Mit dem abflauenden Emotionen kehrte die
Vernunft zurück und auch die Tatsache warum Izzy hier war und jetzt war es noch
viel schwerer als vorher ihr zu sagen, was passieren würde. Wie sollte er ihr
nur erklären, dass er morgen auf unbestimmte Zeit fortgehen würde?? Er
schluckte unmerklich. So als schien sie es zu spüren, hob sie den Kopf. Eine
Strähne des blonden weichen Haares fiel ihr ins Gesicht als sie ihn ansah.
„Was hast du?“ ihre Stimme war leise, ein wenig rau. Mit dem Finger malte
sie das Herz-Tattoo auf seiner Brust nach. Er begegnete ihrem Blick und vor
seinem Inneren Auge spulten sich alle Möglichen Momente und Situationen ab. Er
schloß die Augen einen Moment, atmete tief durch. Es gab kein zurück:
„Chaya, ich muss dir was sagen...“ begann er ruhig. Der Ernst in seiner
Stimme und die plötzlich in seine Augen tretende Trauer verunsicherten sie,
nein sie machten ihr Angst.
Sie schluckte: „Okay...“ Sie hatte Angst vor dem was er ihr jetzt offenbaren
würde.
[Wenn dieser Tag der Letzte ist,
bitte sag es mir noch nicht.
Wenn dass das Ende für uns ist,
sag`s nicht.
-noch nicht!
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Tokio Hotel – der letzte Tag]
Würde er ihr jetzt sagen, dass es ein Fehler war was sie getan hatten? Aber war
denn das, was sie eben glaubte zu fühlen und was er ihr gesagt hatte alles
nicht echt gewesen? Innere Angst drehte ihr beinahe den Magen um, ihr war
schlecht. Sein Griff um ihre Schultern wurde stärker: „Chaya, ich weiß nicht
wie...“ seine Stimme versagte einen kurzen Moment und sie meinte den Anflug
von Tränen darin zu hören. Er holte erneut Luft, räusperte sich.
Ein kurzer Kuss auf seinen Brustkorb ihrerseits, ließ ihn schauern. In ihren
Augen lag Unsicherheit, aber er sah die Ruhe darin mitschwingen. Sie versuchte
ihn zu beruhigen und das gelang ihr auch. Gott allein wusste wie sie das immer
schaffte. Doch das machte es auch nicht leichter. Ihre Augen blickten ihn
Erwartungsvoll an.
„Als ich damals hierher gekommen bin, war ich allein. Ich hab Deutschland
gehasst, diese Sprache, das Essen, die Kultur – alles.“ Ein kurzes Zucken
ihrer Mundwinkel ließ ihn seufzen: „..ausgenommen der Frauen und der
Musik.“ Sie deutete ein Nicken an. „Ich hab meine Freunde vermisst, meine
Familie, meine Freundin. Ich wollte zurück, nichts lieber als das.........und
dann, ja dann kamst du...“ sie machte Anstalten etwas zu sagen, doch er legte
ihr die Finger auf die Lippen: „Lass mich bitte ausreden, okay?“ Sie atmete
aus, nickte erneut und legte den Kopf auf seinen Brustkorb, allerdings so, dass
sie ihn ansehen konnte.
„Du hast mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht allein bin und nicht fremd.
Du hast mir das Gefühl gegeben Zuhause zu sein. Wenn du mich angesehen hast,
wusste ich du verstehst mich ohne das ich was sagen brauche. Wenn ich wütend
war, hast du mich runtergeholt. Wenn ich traurig war, habe ich in dir den Trost
gefunden. Wenn ich hasste, bist du mir mit Liebe begegnet. Du bist das Lachen
auf meinem Gesicht, jedes Wort und jeder Gedanke der aus mit Spricht. Du bist
der Grund an mich zu glauben. Mein Wille durchzuhalten, nicht aufzugeben. Der
Puls in meinen Adern, der Herzschlag in meiner Brust. Du bist das Licht, wenn
dunkle Schatten meine Welt überziehen. Der Engel in mir, Meine bessere Hälfte.
Und Ich hab dich oft schlecht behandelt, nicht gesehen wie besonders du
warst...“ sie wollte bei seinen Worten aufmucken, doch sein Blick ließ sie
nur wieder zurücksinken, während er ihr zärtlich durchs Haar fuhr. „..aber
irgendwann kapier selbst ich, wenn mir das Beste in meinem Leben begegnet. Das
war Weihnachten. Aber ich bin der größte Vollidiot unter der Sonne gewesen,
ich habe deine Liebe mit Füßen getreten, dich verletzt. Wahrscheinlich mehr
als jeder andere es kann, da ich genau weiß wie ähnlich du mir bist. Nur im
Gegensatz zu mir, bist du ein Geschenk Gottes. Ich habe tiefe Wunden geschlagen,
die vermutlich immer noch brennen. Aber statt sie zu heilen, werde ich deinem
Herzen jetzt noch mehr Schmerzen zu fügen, dich noch mehr verletzten. Ich habe
aus purem Egoismus dem hier nachgegeben. Ich wollte dich spüren, dich
wenigstens einmal in meinem Leben mein nennen können, dich besitzen wenn nur
für einen kurzen Augenblick. Dafür war ich bereit, dich ins verderben zu
schicken, wo ich genau weiß das es das erste und letzte Mal ist... wo ich
weiß, dass ich in wenigen Stunden im Flieger sitzen werde und wir uns nicht
mehr wiedersehen werden.“ seine Stimme war ruhig, nur ab und zu unterbrochen
von tiefen Luftzügen. „Da wir ab morgen in Groß Britannien leben werden und
ich gezwungen bin einen Kontaktbreak einzuhalten, andernfalls war es das für
mich im Musikgeschäft. Endgültig...“ er spürte wie etwas warmes auf seinen
Brustkorb tropfte und langsam seine Seite hinunter rann. Ein weiterer Tropfen
folgt. Er wandte ihr den Kopf zu und begegnete ihrem Blick. Ihre Augen glänzten
durch die aufsteigenden Tränen, welche auch bereits Spuren auf ihren Wangen
hinterlassen hatten. Und eine weitere perlte gerade ihre Wange hinunter und
tropfte auf seinen Brustkorb. Er sah den Schmerz in ihr und es tötete ihn
innerlich, da er gleichzeitig sah das sie ihn nicht aufhalten würde Ein
einziges Wort ihrerseits und er würde nicht gehen, aber dies blieb aus.. Er
wusste das sie verstand wie wichtig ihm das ganze wahr und gleichzeitig war er
wütend auf sie, dass sie ihn gehen ließ- an sein Leben dachte.
„Es gibt keinen Ausweg?!“ ihre Stimme zitterte und es war mehr eine
Feststellung als eine Frage. Sie wusste es genauso gut wie er. Dies war das
Ende. er seufzte, zog sie noch enger an sich: „Doch einen Ausweg gibt es. Wenn
ich aus..“ „Sch....“ Diesmal war sie es die ihm die Finger auf die Lippen
legte. „Denk nicht mal daran...“ ihre Stimme war nicht mehr als ein
Flüstern. Er drehte den Kopf, blickte sie an und er sah die Antwort in ihrem
Gesicht. Sie würde es nicht zu lassen. „Aber...“ wandte er ein, doch sie
schüttelte nur den Kopf: „Denk nicht an mich. Denk an die Jungs, was sollen
sie ohne dich machen? US5 ist nicht US5, ohne dich. Und du wärst nicht
glücklich, Du brauchst die Musik sowie die Luft zum Atmen, es ist das was du
bist. Du bist für die Bühne geboren..:“ ihre Tränen waren versiegt, sie
lächelte. „Chaya, ich will dich nicht loslassen...ich will nicht!“ und da
war es wieder dieser kindliche Trotz, der seine bereits von dem Verstand
gefällte Entscheidung ausschaltete. Ihre Fingerspitzen fuhren sanft über seine
Wange: „Christopher...“ sie seufzte leise. Es war eine Seltenheit, dass sie
seinen richtigen Namen benutzte, aber in diesem Moment war es angebracht.
„..So eine Chance bietet sich nur einmal im Leben und das ist deine Chance.
Schmeiß sie nicht weg. Du weißt selbst wie Schnelllebig das Musikgeschäft
ist, die Zeit von Boygroups beträgt in der Regel 2-3 Jahre, dann sind sie weg
vom fenster und die nächste kommt...“ diese Worte waren hart und er
unterbrach sie: „Danke. Du machst einem echt Mut. Ich muß dich hergeben und
darf drauf warten dass es in knapp einem Jahr vorbei ist. Tolle aussichten.“
Seine Stimme offenbarte die Verzweiflung und ohnmächtige Wut. „Schatz, so war
das nicht gemeint. Du weißt auch das es Bands gibt die länger überleben. Ich
sage nur Backstreet Boys! Mehr als 10 Jahre, wenn auch mit Pause. Aber in der
Regel sind es leider immer nur 2-3 Jahre, Aber das wollte ich damit nicht
sagen...“ Chaya senkte den Blick. Sie suchte die richtigen Worte. Izzy schien
es zu spüren, er streckte die Hand aus. Mit zwei Fingern hob er ihr Kinn an, so
dass sie ihn ansehen musste und blickte ihr in die Augen „Was wolltest du
sagen?“ fragte er sanft. Wieder einer dieser magischen Momente, wo sie sich
einander näher denje fühlten, wo ihre herzen im gleichen Takt schlugen im
Einklang mit sich selbst. Sie blickte ihm direkt in die Augen: „Du wirst das
durchziehen. Du wirst erst England erobern und dann die Welt..“ sie holte
Luft, was aber unterbrochen wurde weil er ihr einen Kuss auf die Lippen
drückte: „Ich werde nicht ohne dich weitermachen.“ Behutsam schob sie ihn
von sich, sah ihn ernst an: „Doch wirst du, ich glaub an Dich. Wenn du es
nicht für dich tust, dann tu es für mich. Und egal, ob wir uns in 2 Jahren
oder in 10Jahren wiedersehen und egal was passiert, ich werde warten...“ Kaum
das sie ausgesprochen hatte, zog er sie an sich ran und küsste sie. So etwas
hatte nicht mal Carly ihm in ihrer letzten Nacht gesagt und Izzy wusste
innerlich das Chaya dieses stille Versprechen wahrmachen würde.
Mark & Mike mochten ihnen zwar bis jetzt Steine in den Weg gelegt haben, aber er
würde früher oder später eine Möglichkeit finden, dass er sie wieder bei
sich haben würde. Und wenn es das letzte war was er tat.
[Sie lassen uns keine Wahl.
Sie wollen das wir uns nie wiedersehen.
Sie trennen uns.
Sie zwingen uns,
diesen Weg hier durchzustehen.
Was wir haben ist so stark,
Wir werden nicht alleine fliegen.
Was wir sind,
was wir tun
werden sie nie mehr verbieten
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Lafee –Zusammen]
Kapitel 9: Never again /Niemals mehr
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Die Stimmung am nächsten Morgen war gedrückt. Lag so schwer wie Blei in der
Luft. Der Himmel präsentierte sich im tristen grau in grau, es war nur noch
eine Frage der Zeit bis er seine Schleusen öffnen würde und die Welt im Regen
versank. Ein junges Pärchen stand im Flughafengebäude hinter einem der
unzähligen Läden und hatte nur Augen für sich. Niemand bemerkte was dort
geschah, niemand sah den Schmerz und die Qual der beiden Liebenden. Dies war ihr
Glück. Würde man sie entdecken, würden sie keine ruhige Minute mehr haben.
Würde die Zeit an der sie klammerten, die sie so sehr zu halten versuchten,
ihnen weggenommen werden. Das eben war der Preis, wenn man so wie er eine Person
des öffentlichen Lebens war. Gespenstische Stille herrschte zwischen ihnen,
während sie einander in die Augen sahen. Dies war ihr letzter Augenblick zu
zweit, der letzte Moment in dem sie ein Paar waren. Ein paar Meter weiter am
Check - In würden sie wieder das aufsetzen, was sie trennte, was sie tun
mussten und keiner von beiden wusste, wann sie sich wiedersehen würden.
Seit sie heute Morgen aufgebrochen waren, war es immer schwerer geworden. Beide
hatten versucht es solange wie möglich zu verdrängen, doch irgendwann ging
selbst das nicht mehr. War es nicht mehr zu verleugnen, was bald bittere
Realität sein würde.
Jetzt stand er vor ihr und ihr Blick war auf seinen Brustkorb geheftet,
verweilte dort während er ihr rechte Hand umschlungen hielt. Den Lärm um sie
herum nahmen sie nicht wahr. Chaya spürte wie er sie ansah, sie musterte und
gleichzeitig war er ganz weit weg. Mit seinen Gedanken woanders. „Alle
Passagiere für den Flug 489 nach London werden gebeten sich zum Gate 6 zu
begeben.“ Schallte die Stimme der Ansagerin durch die Gänge, Menschen liefen
hektisch und Planlos umher und just mit diesem Moment, blickte Chaya auf. Ihre
Blicke trafen sich und blieben aneinander hängen. Sie bemühte sich seit sie
hier angekommen waren, nicht zu weinen. Sie wollte stark sein, stark sein für
ihn. Doch wie wenn es so wehtat, dass es ihr Herz innerlich zeriss. Seine
braunen Augen, waren so unendlich traurig. Und im nächsten Moment spürte sie,
wie eine Träne sich dennoch ihren Weg bahnte und leise ihre Wange hinunter
lief.
[Die erste Träne fällt, unsere Blicke treffen sich.
Die zweite Träne fällt, deine Hand streift mein Gesicht.
Die dritte Träne fällt um uns wird es langsam still, du gehst – von mir
Ich lass dich gehen, halt dich nicht fest.
Verlier nicht den Mut, der dich gehen lässt.
Es ist nun Zeit für dich zu gehen – um frei zu sein.
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Bisou – die erste Träne]
Auf die erste Träne, folgte eine Zweite, eine Dritte und weitere. Chaya
versuchte verzweifelt sich zu kontrollieren, aber es ging nicht. Und erstrecht
nicht als sie feststellte, dass Izzys Augen auch verdächtig schimmerten.
Langsam streckte er die Hand aus und wischte die Tränen zärtlich hinfort:
„Hey nicht weinen... ich will nicht, dass das letzte was ich von dir sehe
Tränen sind...“ seine Worte waren immer wieder unterbrochen vom wegbrechen
seiner Stimme, die noch rauer als sonst war. Man konnte sehen, dass auch er mit
sich kämpfte und nur mit Mühe die Tränen zurückdrängte. „Es...tut...mir
leid.“ Die Blondine schluchzte leise und wischte in einer hastigen Bewegung
die Tränen hinfort, welche aber im nächsten Moment allerdings wieder da waren.
Sie wollte doch stark sein, aber sie konnte nicht. Schon gar nicht lächeln. Wie
denn auch, wenn man ihn ihr wegnahm. Er beugte sich vor, nahm ihren Kopf in
beide Hände und wischte sanft die Tränen von ihren Wangen ehe er ihr einen
letzten Kuss gab. Langsam ließ er seine Hände von ihren Wangen wieder hinunter
zu ihren Händen gleiten und umschlang sie fest. Chaya ließ sich fallen,
versuchte mit allen sinnen ihn zu halten, sie wollte ihn nicht loslassen. Sie
wollte nicht, aber sie musste. Schließlich nach einem schier endlosen Kuss,
lösten sie sich. Er trat einen Schritt zurück und sah ihr tief in die Augen,
welche von einem traurigen grau gekennzeichnet waren. Izzy schluckte schwer.
Dann schloss er die Augen, atmete noch mal tief durch und drückte ein letztes
Mal ihre Hand. Jetzt war es also soweit. Langsam nickte er ihr zu und setzte
sich in Bewegung, zog sie an der Hand hinter sich her Richtung Gate und dennoch
sagte keiner etwas. Je näher sie kamen, desto lauter wurde es. Kreischen,
hysterisches weinen, Schluchzen und das brüllen von Securitys. Selbst aus
dieser Entfernung konnte man die Massen an Fans sehen, die dort verharrten und
auf die Jungs warteten wie Aasgeier. Dabei waren 4/5 von ihnen schon da. Chaya
konnte deutlich die Konturen von Jay sehen und auch Chris blonden Wuschelkopf
und wenn man dem Kreischen folgte, sah man auch Richie. Blitzlichtgewitter,
Presse und da standen auch Mark, Mike & Frank. Im nächsten Moment erscholl ein
Spitzer Schrei „IZZY!!!!!!!!!!!!!!!“ und augenblicklich fuhren alle Köpfe
zu ihnen herum. Der Schrei war von einem Mädchen gekommen mit unzähligen
Tattoos und Piercings sowie Dreadlocks. Chaya zuckte kurz zurück, doch Izzys
Griff um ihre Hand hielt sie als die Fans, seine zumindest, auf sie zustürmten
und das Blitzlicht kam. Die Securitys reagierten schnell und waren mit einem Mal
um sie herum. Chayas Blick streifte die Gesichter der anderen. Richie war seine
Flugangst zur Sekunde nicht anzusehen, er schien sich viel zu sehr zu freuen.
Jay war ebenfalls gut gelaunt, kurz hinter ihm stand Ashlee. Chaya beneidete
sie, sie durfte mit Jay mitreisen. Wie immer. Mikel fühlte sich immer wohl,
wenn er von vielen Frauen umgeben war. Nur Chris schien ab und zu die Trauer zu
erfassen, aber auch nur kurz. Dann streifte ihr Blick Mark und Mike. Sie sahen
alles andere als begeistert aus, während sie Izzy musterten. Dieser hatte Chaya
immer noch nicht losgelassen und schrieb mit der freien Hand Autogramme. Aber er
sprach nicht. Die dunkle Sonnenbrille, die er unlängst wieder aufgesetzt hatte,
verbarg seine Gefühle. Irgendwann waren sie am Rand angekommen. Chaya wusste
instinktiv, dass sie nicht weitergehen durfte. Sie überlegte einen Augenblick
lang, ob sie seine Hand loslassen sollte, doch die Entscheidung wurde ihr
abgenommen. Einige Fans wollten zu Izzy drängen und rempelten wie immer um die
besten Plätze. Sie verloren das Gleichgewicht und knallten gegen Chaya, die
kurz hinter Izzy herging, der umgeben von zwei Securitys war.. Im nächsten
Moment verlor sich der Griff der beiden und die Fans, die hinter ihr waren,
drängten an ihr vorbei. Chaya blieb wie angewurzelt stehen, sie konnte sich
nicht mehr rühren. Jetzt war es wirklich soweit. Sie schluckte und ließ ihn
nicht aus den Augen. Beobachtete wie er sich Schritt für Schritt von ihr
entfernte. Sie sah wie er in Begleitung der Sicherheitsleute zu den anderen
ging. Er drehte sich nicht um, wusste auch so, dass sie zurückgeblieben war und
indirekt war er ihr dankbar, da er es sonst wahrscheinlich nicht schaffen
würde.
Mike nahm ihn in Empfang und blickte kurz zu Chaya, die noch bei den Fans stand
und wandte sich dann zu Izzy: „Über dein Verschwinden, sprechen wir
noch...“
Damit schob er ihn zu den anderen.
Chaya fühlte sich immer leerer. Sie stand hier und er dort drüben, größer
konnte man keinen Graben mehr ziehen. Mark und Mike hatten wirklich ganze Arbeit
geleistet. Sie beobachtete wie Ashlee, gefolgt von Jay durch die
Sicherheitskontrollen ging. Ihr Blick wanderte zu den anderen und begegnete
Izzys Blick. Im nächsten Moment, drehte sie sich um und rannte los. In wilder
hast und mit tränenverschleierter Sicht, kämpfte sie sich durch die Unmassen
von fans, die nach vorne drängten. Sie schnappte nach Luft.....
Izzy bemerkte ihre Reaktion. Wie sie in wilder Panik, Angst und Trauer sich
durch die Fans wühlte. Ein Ruck ging durch seinen Körper: „CHAYA!!“ ihm
war es egal, wer ihn hörte oder was wer dachte. Er sprintete über die
Halterung und sah sich im nächsten Moment Bodyguard Jan gegenüber, der nur den
Kopf schüttelte und im nächsten Moment verstand Izzy, er musste sie gehen
lassen. Da sie es sonst nicht aushalten würde. Er seufzte und blickte traurig
in die Richtung, in der sie verschwunden war. Schließlich drehte er sich um und
ging mit den anderen zusammen zum Privatjet, der ihn weit weg von hier bringen
würde – weit weg von ihr.
Chaya rannte als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her. Tränen
vernebelten ihr die Sicht, Trauer und Verzweifelung schnürten ihr beinahe schon
die Luft ab, ihr Herz hämmerte in wilder Panik gegen ihre Rippen. Ihre
Lungenflügel verlangten brennend nach Luft.
Sie lief, lief ohne darauf zu achten wohin. Sie nahm die Leute, die sie achtlos
beiseite stieß und die sich anschrieen nicht mehr wahr. Nahm, die Fans nicht
mehr wahr, die ihr nachsahen. Nahm die Presse nicht mehr wahr, die ihr teilweise
folgte, witterten sie doch eine Schlagzeile. Ahnten sie doch, dass da mehr war
als es eben zeigte. Warum sollte die junge Frau mit der er eben aufgetaucht
war, sonst in wilder hast davon eilen???
Doch das alles nahm Chaya nicht mehr wahr. Zu sehr tobte es in ihr, schmerzte
die Vorstellung, dass er nun nicht mehr bei ihr war und wahrscheinlich auch nie
mehr sein würde. Es war als ob man ihr ein Messer ins Herz gerammt hätte, sie
daran aber nicht starb. Nein sie lebte auf unerklärliche Weise weiter und
musste mit ansehen, wie es langsam und qualvoll immer wieder umgedreht wurde.
Nur ein einziges Wort, ein einziger Name beherrschte ihre Gedanken: Izzy.
Sie lief die ewig langen Gänge des Flughafengebäudes entlang. Sie wusste schon
nicht mehr wie lange sie gelaufen war als sie die gläserne Tür erreichte, die
sich leise öffnete. Kalte Luft schlug ihr beinahe schon wie eine Stahlfaust
entgegen. Die Temperaturen waren für Mai verdammt kalt. Es hatte inzwischen
begonnen zu regnen. Platzregen. Dicke Tropfen fielen vom Himmel und klatschten
auf den Asphalt, färbten ihn dunkel. Der Regen war so dicht, dass man kaum
sehen konnte. Chaya war binnen von Sekunden bis auf die Haut durchnässt. Die
Kleidung klebte nass und kalt an ihr, ihr ganzer Körper zitterte. Wobei man
nicht genau sagen konnte, ob vor Kälte oder vom schluchzen. Selbst kleine
Wölkchen bildeten sich bei jedem Luftausstoß. Sie lief immer noch, getrieben
von ihren Gefühlen. Ließ die Presse hinter sich, die Fans, Mark und Mike,
Frank, Ashlee, Jay, Richie, Chris, Mikel und auch Izzy. Der Name war inzwischen
zu einem Bild geworden, ein Bild was sich in ihr Herz gebrannt hatte und dort
wohl auf ewig als Narbe verbleiben würde. Sie sah ihn wieder vor sich stehen.
Sah ihn wieder wie er sie ansah, sah seine Augen. Spürte wie er sie in die Arme
nahm. Spürte seine Lippen auf ihrem Mund. Das letzte was sie sah, war das was
sie am meisten an ihm liebte, sein Lächeln. Ja, er lächelte....
Sie versuchte sich einzureden, dass dies seine Chance war und er sie nutzte und
das er dabei glücklich war, aber wirklich glauben konnte sie es nicht oder sie
wollte es nicht.
Chaya rannte einfach, ohne ein genaues Ziel. Sie wollte nur weg, weit weg von
diesem Ort, egal wohin es sie führen würde. Ohne sich noch einmal umzudrehen,
geschweige denn sich umzusehen, lief sie weiter. So sah sie auch nicht die
Scheinwerfer, die sich ihr näherten. Zu spät drängte das Quietschen von
Reifen in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Ein ohrenbetäubender Knall. Das Bild
von ihm verblasste, es wurde schwarz.......
Regen klatschte inzwischen härter gegen die Scheibe. Die Tropfen perlten am
Glas ab und rannen in feinen Rinnsalen die Scheibe hinunter. Mit einem Mal wurde
der Himmel von einem Blitz erhellt. Doch Izzy nahm das alles nicht wirklich
wahr. Er starrte aus dem Fenster, wartete darauf, dass der Regen nachließ. Der
Abflug hatte sich dadurch bisher um 10 Minuten verzögert. Immer wieder hatte er
der Versuchung wiederstanden, einfach aufzustehen und auszusteigen – wieder zu
ihr zurückzukehren. Und mit jeder Minute, die sie hier saßen und warteten,
dass sie abfliegen konnten, wurde der Wunsch in ihm stärker.
Seine Gedanken streiften die letzten Stunden, griffen danach und mussten
feststellen, dass sie in seinen Händen wie Sand zerrannen. Sein Leben würde
nicht mehr das gleiche sein.
Er hörte wie die Turbinen angelassen wurden, ein leichtes Kribbeln machte sich
breit und gleichzeitig stieg die Trauer in ihm wieder. Nun war es also so weit,
er würde Deutschland verlassen und Chaya nicht mehr sehen. Das Flugzeug setzte
sich langsam in Bewegung, rollte über die Startbahn, vorbei an dem
Airportgebäude, brachte sich langsam in die richtige Position. Der Kleine
Flieger stand einen Augenblick und schien zu warten. Schließlich gab es ein
kurzen Ruck und die Maschine setzte sich in Bewegung. Wurde langsam schneller.
Er wurde in den Sitz gedrückt, die Gravitationskraft lastete kurzzeitig schwer
auf seinem Körper. Aber es war nicht unangenehm. Sein Blick war nach draußen
gerichtet, wo der Regen scheinbar für einen kurzen Augenblick nachgelassen
hatte. Bäume, Büsche und der Zaun flogen an ihm vorbei und mit einem kurzen
Ruck hob das Flugzeug vom Boden ab, gewann langsam aber stetig an Höhe. Sie
stiegen eine ganze Weile. Die Wolken lagen tief über der Stadt, aber sie
verdeckten sie noch nicht.
Unter sich konnte er noch die Straße erkennen, die langsam kleiner wurde.
Genauso wie die unzähligen Autos auf dem Parkplatz.
„Hey schaut mal, was ist denn da los??“ Chris Stimme zog Izzys
Aufmerksamkeit auf sich. Er folgte dem Blick des Blonden und brauchte einen
Moment bis er sah, was Chris meinte. Tief unter ihnen, waren Autos zu sehen.
Blaulicht. Krankenwagen, Polizei, viele Menschen die wie ein Haufen Ameisen
umher liefen. „Sieht aus wie ein Unfall...“ vernahm er nun auch Mikels
Stimme, der ebenso wie er und Chris aus dem Fenster sah. „Scheint irgendwas
größeres zu sein...“ murmelte Chris. Izzy wandte den Blick ab, es war ein
Unfall. Einer von vielen. Was war daran so besonderes? Sicher es war nicht
schön, aber es gab so viele Unfälle und nie wurde ein Gedanke daran
verschwendet. Und wenn er ehrlich war, wollte er auch jetzt nicht darüber
nachdenken. Er schloß die Augen, drehte den Volume-Regler seines i-Pods so
hoch, dass er die anderen nicht mehr hören konnte und versank in seine eigenen
Gedanken. Vor seinem inneren Auge erschien, dass Mädchen welches er damals
kennengelernt hatte.
Sie trug eine dunkelblaue Jeans auf deren rechtem Hosenbein groß die Zahlen
6-1-9 zu lesen standen, auf ihrem Shirt welches schwarz war und schulterfrei war
leuchtete in blau der dazugehörige Wrestler auf. An der rechten hand war ein
fingerloser Handschuh zu sehen, das blonde Haare fiel seidig um ihren Kopf, den
schwarzen Trilby hatte sie leicht ins Gesicht gezogen.
Das Bild wechselte, eine Szene von dem Morgen als das Unheil seinen Lauf
genommen hatte:
„Hee, was soll das denn?“ sie schaute ihn halb lachend, halb erschrocken von
oben herab an, während sie es sich auf seinem Brustkorb bequem machte. Einen
Arm stützte sie rechts neben seinem Kopf auf dem Kissen ab.
Hätte er damals gewusst was kommen würde, er hätte anders reagiert:
Langsam drehte sie sich um, sah ihn an. Dann erschien wieder das Lächeln auf
ihrem Gesicht, aber diesmal war es ein trauriges Lächeln und er meinte den
Anflug von Tränen in ihren Augen sehen zu können. Sie schüttelte den Kopf:
„Geh zurück zu ihr. Es ist zeit für Dich zu verstehen, wo dein Platz ist und
es ist an der zeit für mich zu verstehen das ich, wenn ich bleibe eine
Beziehung zerstöre. Pass auf dich auf. Hab dich lieb!“ und mit diesen Worten
war sie aus der Tür, welche zufiel.
Diesen Augenblick würde er nie vergessen können, war sie damals das erste Mal
aus seinem Leben verschwunden und er dachte, er würde sie nie wiedersehen. Im
nächsten Moment huschte ein Lächeln über sein Gesicht, als er an den ersten
richtigen, gewollten, Kuss an Weinachten dachte. Wieder spürte er das leichte
Kribbeln und wieder sah er sie vor sich:
In ihren Augen spiegelten sich die umliegenden Lichter wieder und ließen sie
strahlen. Ihre Wangen waren von der Kälte leicht gerötet, während der Wind
sanft mit ihren Haaren spielte. Sie so leicht berührte als würde er sie
liebevoll streicheln. Ihre Lippen schimmerten in einem sanften rot und glänzten
leicht feucht.
Fast Automatisch glitten seine Gedanken weiter, das Lächeln um seine Lippen war
noch immer nicht erloschen: Seine Arme waren immer noch um sie geschlungen, er
lächelte: „Es ist nichts, ich bin nur froh dich zu haben!“ und mit einem
Mal hob er sie hoch und wirbelte sie herum. Chaya quietschte und klammerte sich
an ihm fest: „Hilfe hör auf! Lass mich los“ Nick lachte im Kinderwagen und
auch Izzy lachte. Er war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr: „Ich denke
gar nicht daran dich loszulassen. Du bist das beste was mir neben den Jungs
passieren konnte!“ seine Stimme klang so befreit und Chaya musste jetzt selbst
bei seinem Anblick lachen. Sie hatte ihn lange nicht mehr so erlebt, er strahlte
regelrecht von innen nach außen. Aber ihr ging es nicht anders, sie war
glücklich. Wunschlos glücklich.
Ein letztes Mal verwischten Momente der Vergangenheit und zeigten ihm Bilder,
die noch gar nicht solange zurück lagen: Ihre Blau-Grau Augen blickten ihn an
und selbst jetzt, wo sie von Trauer gekennzeichnet waren, sprachen sie von einer
so tiefen Zuneigung. Er musterte sie. Ihr Kopf ruhte auf seinem Brustkorb. Sie
blickte ihm direkt in die Augen: „Du wirst das durchziehen. Du wirst erst
England erobern und dann die Welt..“ sie holte Luft, was aber unterbrochen
wurde, weil er ihr einen Kuss auf die Lippen drückte: „Ich werde nicht ohne
dich weitermachen.“ Behutsam schob sie ihn von sich, sah ihn ernst an:
„Doch wirst du, ich glaub an Dich. Wenn du es nicht für dich tust, dann tu es
für mich. Und egal, ob wir uns in 2 Jahren oder in 10Jahren wiedersehen und
egal was passiert, ich werde warten...“
Ihre Stimme halte noch einen Augenblick lang in seinen Gedanken nach, während
er lächelte. „Und es wird nicht mehr lange dauern...“murmelte er mehr zu
sich selbst und hielt an seinen Erinnerungen fest.
Mit einem Mal ging ein heftiger Ruck durch den Flieger und das Bild von Chaya,
war mit einem Mal weg. Izzy krallte sich reflexartig in die Lehne seines Sitzes
und hatte die Augen geöffnet. Ein komisches Gefühl breitete sich mit einem Mal
in ihm aus. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn, Panik erfasste ihn,
schnürte ihm die Luft ab, sein Herz hämmerte gegen seine Rippen. „Was ist
los?“ hörte er Richies beunruhigte Stimme. „Nichts, drastisches. Paar
leichte Turbulenzen...“ entgegnete Chris ruhig und beobachtete wie Richie
immer bleicher wurde. „Die schon wieder vorbei sind..“ fügte Mikel hinzu.
Der Flieger ruckelte nicht mehr.
Und dann mit einem Mal war es weg, das Gefühl und auch die Turbulenzen. Izzy
lehnte sich zurück, atmete tief durch. Was war das? Er konnte nicht sagen was
es war, dennoch beunruhigte ihn diese Tatsache nicht lange, denn dieses Gefühl
kehrte nicht zurück.
Nachdenklich blickte er aus dem Fenster, wo unendliches weiß sich irgendwo im
nirgendwo verlor. Der Song wechselte, er lauschte überrascht den vertrauten
Klängen eines Songs, den er von ihnen selbst kannte und von dem er sich nicht
erklären konnte, wie er auf seinen i-Pod kam. Vor allem was noch
ungewöhnlicher war, es war Chayas Stimme, die er hörte und es war auf Deutsch,
zudem war der Text nicht ganz der von US5.
[Ohne Dich werde ich nicht
Mehr die Selbe sein.
Ich will nicht ein Kapitel aus
Deinem Leben sein
Ich will nicht die falsche
Entscheidung treffen
Kann ich zurück
Zurück zu dir kommen.
Ist das was uns verbindet immer noch da,
wenn ich dir in die Augen schaue?
Ich will dich nicht verlieren
Ich will nicht loslassen
Ich will nicht die Letzte sein,
die es erfährt.
Ich will dich nicht verlassen.
Ich will doch nur bei dir sein.
Wenn es noch mehr gibt,
das ich wissen sollte
Will ich es nicht wissen.
Ich will dich nur nicht verlieren.
Ich will meine Tage nicht
Ohne dich verbringen.
Ich will keinen Kummer in
Dein Leben bringen
Die Leute reden,
aber ich höre einfach nicht hin.
Ich kann nicht mehr allein sein,
siehst du nicht
was deine Liebe mit mir gemacht hat]
Izzy lächelte, dass musste sie gewesen sein. Ja, daran gab es nun keinen
Zweifel mehr, doch warum ausgerechnet dieser Song??
Er nahm sich vor sie danach zu fragen, wenn er das nächste Mal mit ihr sprach.
Dieser Song zeigte ihm eins, sie war noch immer bei ihm, sie war Teil seines
Lebens, genauso wie US5 und irgendwann würde er eine Möglichkeit finden es zu
vereinen. Beides bei sich zu haben – Chaya und seine Jungs.
Doch woher hätte Izzy auch in diesem Moment wissen sollen, dass das Schicksal
andere Pläne für Chaya und ihn bereit gestellt hatte...
ENDE
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