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Engel mit gebrochenen Flügeln/Angel with broken Wings

Eine einsame Träne rann ihre Wange hinab als sie langsam am hellen Holz der Badezimmertür hinab glitt.

Die Kacheln waren eiskalt und das Mondlicht spiegelte sich silbern glitzernd darin wieder, malte wunderschöne Muster darauf und tauchten alles in eine Traumwelt, für die sie jedoch keinen Blick zu haben schien. Viel zu sehr war sie darum bemüht den letzten Rest ihrer Fassung nicht ganz zu verlieren, der noch vorhanden war. Das letzte bisschen Stolz was ihren ganzen Überlebenswillen Aufrecht erhielt. Sie schloss die Augen, atmete tief ein und versuchte krampfhaft das verräterische Brennen in ihren Augen wegzublinzeln. Doch das war gar nicht so einfach, genauso wie das Gefühl in ihr auszublenden welches sie schon lange begleitete, damit der Schmerz sie nicht innerlich ganz auffraß. Und wieder Mal verfluchte sie den Tag an dem Ashlee ihr die Jungs vorgestellt hatte, aber noch viel mehr verfluchte sie sich selbst.

In dem Moment als sie ihm in die Augen gesehen hatte und er sie angelächelte hatte, schien die Welt, einen Augenblick lang still zu stehen und alles um sie herum nichtig zu werden. Schien in weite ferne zu rücken.

In diesem Moment war ihr Schicksal geradezu besiegelt. . Alles hätte so einfach seinen können, hätte er sich doch nur als Arschloch entpuppt. Doch das war er nun mal nicht und so hatte ihre Qual begonnen. Wie eine Sucht war er gekommen, eine Sucht von der sie nicht mehr loskam auch wenn sie es wollte. Eine liebevolle Geste, ein Blick oder auch nur ein Wort waren besser als jeder Trip, umso schlimmer die Nachwirkungen.

Umso mehr traf sie der Schock als sie Monate später aus den Medien erfuhr, dass er eine Freundin hatte. Tagelang stand sie neben sich. Schlief nicht, aß nicht, war gedanklich weit weg oder am weinen. Letzteres allerdings nur wenn niemand es sah. Tage und Nächte verbrachte sie einsam auf dem Friedhof. Saß alleine auf der Bank unter dem Sternenhimmel mit einer Zigarette in der Hand und lauschte dem Rauschen des Windes in den Baumwipfeln. Doch das alles änderte nichts an der Tatsache, dass sie da war wenn etwas nicht stimmte und er sie brauchte. Dann wenn die anderen aufgaben und nicht mehr an ihn rankamen, war sie da. Er war dankbar und schätzte sie auf seine Weise. Er liebte sie zwar nicht, aber sie genoss jeden Augenblick den sie zusammen verbrachten. Auch wenn die Gewissheit da war, dass er nie so empfinden würde wie sie, vermisste sie die Tage an denen er nicht bei ihr war. Heute, war der 19.9., sein Geburtstag und der für sie wahrscheinlich schlimmste Tag seit langem. Dabei hatte sie es ja selbst so arrangiert, also dufte sie sich auch nicht beschweren.

Es klopfte und sie hörte Chris? Stimme von draußen: „Chaya? Kleine? Alles okay? Bitte mach die Tür auf, ich mach mir Sorgen!“ langsam stand sie auf, zögerte einen Augenblick ehe sie schließlich öffnete. Die Tür wurde beinahe schon aufgerissen und Chris erschien. Hastig schloss er die Tür hinter sich und so drang nur noch der dumpfe Lärm der Party zu ihnen herein. Jetzt standen sie sich beide im Halbdunkeln gegenüber und nur der Mond tauchte sie sanft in sein Licht. Langsam streckte er die Hand aus, berührte beinahe schon zärtlich ihre Wange und wischte die letzten Spuren ihrer Tränen hinfort. „Was machst du nur für Sachen, hm?“ fragte er leise und lächelte sie liebevoll an. Sie zuckte die Schultern. „Er hat sich so darüber gefreut und na ja...“ erwiderte sie kleinlaut und versuchte krampfhaft nicht in Tränen auszubrechen, bei dem Gedanken daran was sie ihm geschenkt hatte. Chris Lächeln erstarb dennoch nicht. Das blonde Mädchen vor ihm war schon etwas Besonderes. Seit dem Moment, wo sie sie kennen gelernt hatten, mochte sie jeder- auch Mikel. Sie fauchten sich zwar gegenseitig meistens an, aber wenn einer ihr zu nahe kam, entwickelte selbst dieser einen geradezu gefährlichen Beschützerinstinkt.

Richie lebte bei ihr seine kindlichen Phasen aus und ließ sich trösten, wenn er Heimweh hatte. Jay war ihr großer Bruder und kam immer dann zu ihr, wenn er Beziehungsprobleme hatte mit denen er zu keinem sonst wollte. Aber die die engste Bindung zu Chaya baute ungewöhnlicherweise Izzy auf. Der sonst so wilde Amerikaner schien geradezu fasziniert von ihr zu sein. Vielleicht lag es an der Gegensätzlichkeit der Beiden. Denn Chaya war klein, blond, engelsgleich und absolut süß. Sie strahlte eine Naivität, Unschuld sowie Verletzlichkeit aus, die allerdings täuschte. Hinter dem Engel verbarg sich oft ein frecher kleiner Teufel mit einem sehr losen Mundwerk, welches zu einer starken Persönlichkeit gehörte. Und dennoch war sie im Gegensatz zu Izzy wirklich vernünftig, ernst und ruhig. Zumindest auf den ersten Blick wie Chris festgestellt hatte. Genauso wie bei Izzy polarisierten hier die gegensätzlichen extreme, wobei sich hier allein in der Optik die Gute Seite offenbarte.

Nachdenklich sah er sie an: „Ja, er hat sich gefreut, aber zu welchem Preis... “

Chaya lächelte schwach: " Ach, hör auf Chris, du weißt selbst, wie lange er sie nicht gesehen hat. Hast du ihn nicht strahlen sehen??“

„Natürlich hab ich das, ich bin ja nicht blind. Aber der Preis dafür ist zu hoch. Ich sehe doch wie du leidest. Vergiss Izzy endlich, bevor er dich kaputt macht!“ Sagte er ernst. Chaya lächelte immer noch, vergrub die Hände in ihren Taschen, aber es war ein trauriges Lächeln: „das hab ich doch schon versucht, aber erfolglos wie man sehen kann. Ich bin zufrieden damit, sowie es jetzt ist. Wenn sie nicht da ist und er Zeit für mich hat, wir Spaß haben. Das reicht mir doch schon. Ja es wäre schön, wenn...aber es ist nun mal nicht so. Also freue ich mich über das was ich habe.“

Chris seufzte, seit dem er Chaya vor ungefähr 6 Monaten heulend auf der Treppe gefunden hatte, kümmerte er sich um sie. Jeder hier wusste um ihre Gefühle für Izzy, außer jenem selber. Der schien es nicht zu merken, obwohl es fast schon offensichtlich war. Wenn man sie kannte. Und Izzy kannte sie am besten.

Mikel interessierte es nicht wirklich, so hielt er sich raus. Richie hatte es natürlich mitbekommen, wusste aber nicht wie er sich verhalten sollte. Jay wusste es ebenso, war er doch der erste unter ihnen, der sie zuerst kannte durch Ashlee. Laut Chris Wissen hatte es wohl einige Gespräche zwischen Chaya und Jay gegeben, doch er hatte irgendwann aufgegeben, weil Chaya eh nicht auf ihn hörte.

Dennoch war er immer der erste dem auffiel, wenn mit der deutschen was nicht stimmte. Ashlee war Chayas beste Freundin, doch hatte auch sie es aufgegeben Chaya zur Vernunft bringen zu wollen. Es hatte eh keinen Sinn.

Ja und am Schluss war da noch er selber. Als er damals nach hause kam von einem Besuch seiner Eltern, hatte er sie alleine und schluchzend auf der Treppe vor der Wohnungstür gefunden. Er wusste das Izzy sie gebeten hatte ihn zum Flughafen zu fahren, da Carly einen Unfall gehabt hatte. Nach einem blick auf die Uhr (es waren gerade noch 2 Stunden bis zu Izzys Abflug und niemand wusste wann er wieder kam) und Izzys Fluchen innerhalb der WG (er bringt den Unfallfahrer um, der Carly was getan hat), war Chris dann klar warum sie hier saß und weinte. Still und leise weinte, denn sie war noch nicht drinnen gewesen. Ab da hatte er sich um sie gekümmert. Wann immer er merkte, dass es ihr schlecht ging, nahm er sie zur Seite und versuchte sie zu trösten oder aufzuheitern, sowie jetzt in diesem Moment auch. Sie wischte die Tränen endgültig weg: „Weißt du Krümel, es wäre einfacher und verständlicher, wenn du etwas älter wärst und es mich zu dir gezogen hätte!“ Er nahm sie in die Arme: „Weißt du Schatz, das Leben hat Gründe warum es welche Wege geht und Entscheidungen trifft. Aber was immer ab jetzt auch kommt, ich bin da und ich helfe dir, ich hab dich doch gern!“ er widerte er. Sie lächelte schwach und schniefte: “ich dich auch...“ sie holte Luft: “okay, jetzt geht `s wieder...“ sie warf einen Blick auf die Uhr: „ich muss ohnehin gehen. ich fahre noch 4 Stunden und muss morgen wieder hinter dem Tresen im Laden stehen!“ Sie war froh einen Grund zu haben, die Party verlassen zu können. So musste sie Izzy und Carly nicht die ganze Zeit ertragen. Chris schüttelte den Kopf und zog ihr den Autoschlüssel ab: “ich hab vorhin mit deiner Schwester telefoniert. Du musst morgen nicht arbeiten .Außerdem hast du zuviel getrunken...und dann lasse ich dich nicht fahren...“

In diesem Moment als er das sagte, sah sie ihre einzige Fluchtmöglichkeit schwinden. Eine Nacht mit Izzy und Carly würde sie nicht ertragen: „Sehe ich für dich betrunken aus?“ fragte sie und öffnete die Tür. Chris schüttelte den kopf: „Nein, das nicht. Trotzdem, du bist emotional total fertig und ganz nüchtern eben auch nicht mehr!“ entgegnete er als er neben ihr aus dem Bad trat.

„das ist mir egal! Aber ich überlebe keine Nacht mit denen beiden vor meiner Nase“ diese Reaktion war ein wenig heftiger gekommen als sie es wollte. Die Blondine senkte den Kopf: “Es tut mir leid, Krümel. Ich wollte dich nicht anfahren. Aber ich…ich...“ sie war schon wieder den Tränen nahe und wahrscheinlich war es das, was sie am meisten ärgerte. Diese Hilflosigkeit vor sich selber und nicht von ihm wegzukommen, obwohl sie wusste das er sie sonst irgendwann wahrscheinlich ins Grab bringen würde.

Bis heute hatte sie bei Izzy im Bett geschlafen, das war normal und wenn der mal nicht da war oder von ihr zu gestresst war (ja so was kam auch ab und zu mal vor!), dann schlief sie entweder weiterhin in Izzys Bett oder bei Chris mit dem er ein Zimmer teilte. Zwischen den beiden herrschte ein fast geschwisterliches Verhältnis. Sie wusste auch ohne dass Chris etwas sagte, dass sie bei ihm schlafen sollte. „Wenn das dein einziges Problem ist…“ sagte er und verstummte, da Izzy gerade um die Ecke kam. Er trug heute schwarz- weiße Sachen, die Chaya eigentlich besonders an ihm mochte. Das war allen irgendwie schon aufgefallen, dass es genau die Sachen waren die sie mochte. Das wusste er auch. Um den Hals hing ein neues Dogtag, welches er von ihr zum Geburtstag bekommen hatte. Darin war sein Badboy - Zeichen eingraviert sowie seine Initialen und daneben war ein weiteres Zeichen zu sehen und darunter war ein C. eingraviert. Er hatte es als C für Carly interpretiert und nach der Bedeutung des Zeichens gefragt. Chaya hatte ihm erklärt, dass es den Gegenpart darstellte und als Ausgleich fungierte. Die genaue Bedeutung verschwieg sie ihm aber. Dennoch waren ihr die Blicke, der anderen nicht entgangen. Denn jeder unter ihnen wusste, das es sich bei diesem Zeichen um das Zeichen handelte, welches sie sich in wenigen tagen stechen lassen wollte und es bedeutete Engel. Izzy wusste nichts von ihrem Termin im Tattoostudio, sie hatte den anderen das Versprechen abgenommen es ihm nicht zu sagen, weil sie allein gehen wollte und er sie nicht gelassen hätte.

„Hier seid ihr, ich hab euch schon überall gesucht!“ er blieb abrupt stehen. „Stimmt was nicht? Süße, Du siehst nicht gut aus...“ stellte er dann mit besorgtem Blick fest. Chaya fuhr sich durch das lange Haar, sie war immer noch blass und wusste nichts zu sagen, da die Tränen schon wieder verdächtig nach oben drängten. Chris bemerkte es rechtzeitig und kam ihr zur Hilfe. „Ihr geht´ s nicht so gut, der Alk macht sich auf nüchternen Magen bei ihr bemerkbar. Sie hatte eben ein date mit der Kloschüssel…“ sagte er schnell, woraufhin sie nickte.

Denn es war keine Lüge, sie hatte vorhin versucht ihren Kummer zu ertränken. Die Betonung lag hierbei auf dem Wort VERSUCHT! Es war komplett gescheitert, der Alkohol schlug nicht an. Ihr war nur total übel geworden.

Izzy, selbst nicht mehr ganz nüchtern, sah sie mit einem mal besorgt an: “Süße, warum sagst du denn nichts?“ er nahm sie liebevoll in den Arm und in ihr tobte wieder alles. Wollte ihn, sträubte sich und flehte ihn an >hör auf lass das bitte, sonst machst du alles kaputt...<

„Bleibst du eben kurz bei ihr, ich müsste da was klären?“ bat Chris ihn nun und war im nächsten Moment auch schon verschwunden. Chaya sah ihm nach und verfluchte ihn, im gleichen Zug sah sie ihre Chance gekommen es ein weiteres Mal zu versuchen, da Izzy nichts wusste und sie Chris eben heimlich ihren Schlüssel wieder aus der Hosentasche gezogen hatte. Sie räusperte sich: “Ich hab nichts gesagt, weil Du Geburtstag hast und ich nicht wollte das Du dir Sorgen machst!“

„Aber das ist doch Unsinn. Ich mach mir aber Sorgen. Immerhin hast du mir Carly hergeholt...“ und da war es wieder dieses Wort, nein dieser Name, den sie so hasste. Dennoch nickte sie lächelnd: „Das hab ich doch gern gemacht. Mach dir bitte keine Sorgen!“

„Wenn es meinem Engel schlecht geht, muss ich mich doch um ihn kümmern sonst kann er irgendwann nichts Gutes mehr für mich tun!“ Izzy drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Chaya löste sich leicht: “Wo ist dein schatz überhaupt?“ erkundigte sie sich und sah sich um wie ein Kind das man bei etwas verbotenem erwischen könnte. „Carly? Die unterhält sich mit Mikel!“ erwiderte er und nahm ein Schluck aus seinem Glas, das nur noch halb mit Jägermeister gefüllt war.

Die Blondine überlegte einen kurzen Moment und entschloss sich es jetzt noch mal zu versuchen. Jetzt war die einzige und letzte Möglichkeit hier wegzukommen: „Izzy, es tut mir echt leid. Aber ich muss los, ich fahre noch 4 Stunden und muss morgen ab 9:00uhr im Laden sein!“ sagte sie und schaute ihn schuldbewusst an. Zum einen war es eine dreiste Lüge und sie log ihn nie an, zum anderen tat es ihr wirklich leid ihn an seinem Geburtstag allein lassen zu müssen, aber er hatte ja Carly und ihr Fehlen würde daher wahrscheinlich nicht viel ausmachen. Er sah sie entsetzt und enttäuscht an: “Was? Das kannst du nicht machen Chaya. Ich hab mich so gefreut, dass du da bist. zumal du erst meintest du könntest gar nicht kommen...“ sagte Izzy. Sie war kurz davor ihm nachzugeben, sie konnte nicht anders wenn er so war. Allerdings drängte auch alles in ihr nach Flucht, sie wollte weg. In diesem Moment kam Chris wieder und damit war jeder Fluchtversuch erfolglos gescheitert: „Also Mr. Gallegos wir freuen uns ihnen mitteilen zu können, dass wir ihnen das beste Zimmer im US-Trans-international zur Verfügung stellen können.“ Sagte er und drückte dem Amerikaner Mikels Zimmerschlüssel in die Hand.

„das Zimmerpersonal ist gerade dabei und bereitet alles für ihren Einzug vor. Frühstück wird morgen um 10 Uhr serviert! Wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt im US-Trans-International“ fügte Chris hinzu und grinste. „Hey, du bist der beste Alter!“ Izzy sprang ihn vor Freude fast an. Im nächsten Moment war er bei Carly um ihr die Neuigkeit zu verkünden.

Chaya sah Chris fragend an: “Wie hast du Mikel dazu bekommen?“ fragte sie. Chris zuckte die Schultern: “Er kam von allein. Hat gemeint, er kann ja schlecht zusehen wie du vor die Hunde gehst!“ sie zog fragend eine Augenbraue hoch: „Ist der krank oder so? Oder besitzt Mikel Johnson, doch so was wie ein Herz?“ Chris nahm sie in den Arm: “ Nein er sagte. Moment ich zitiere Dafür ist sie mir eine große Packung Aspirin schuldig und ein Essen!“

Die Blonde drehte sich halb zu Chris um: “Ein Date?“ fragte sie schockiert. Chris lachte: “Nein, du musst kochen!“ beruhigte er sie. Erleichtert atmete Chaya aus: “Puh, ich dachte schon!“ im nächsten Moment gähnte sie.

„Maus, du gehst jetzt ins Bett!“ bestimmte er und schob sie in sein Zimmer. Dort war es aufgrund der Party ausnahmsweise ordentlich. „Schlaf schön, ich komme auch bald. Ich helfe Richie nur eben in Mikels Zimmer.“ Mit diesen Worten war er weg. Sie sah ihm nachdenklich aber lächelnd hinterher: “Chris, du bist der Engel, nicht ich. Ich wüsste ehrlich nicht wo ich ohne dich jetzt wäre.“ Murmelte sie leise und stieg aus ihren Jeans und Top. Sie kramte in ihrer Reisetasche, die in der Ecke stand und holte ihr Schlafzeug raus. Ein schwarzes Top mit Spaghetti-Trägern und die dazu passenden schwarzen Panties.

Sie zog die Panties über und stutzte mit einem Mal. Bedachte argwöhnisch das Top in ihren Händen, sie zog die Nase kurz kraus und atmete ein. Keinen Zweifel, an ihrem Top heftete der Geruch von Izzy. Eine Mischung aus Axe-Body-Spray und dem Duschgel was er immer benutzte. Das ganze wurde unterlegt mit ihrem eignen Parfüm, dennoch stach der männlich herbe Geruch eindeutig heraus. Sie überlegte einen Moment, woher das kam. Sie hatte die Sachen doch erst vor 2 Tagen gewaschen. Dann fiel ihr ein dass sie die Sachen gestern Nacht getragen hatte und in seinen Armen heute Morgen aufgewacht war, dicht an seinen Brustkorb gekuschelt. Vermutlich hatte der Seidenähnliche Stoff den Geruch angenommen.

Chaya seufzte leise, zog ihren BH aus und schlüpfte in ihr Top. Als sie es gerade glatt strich, öffnete sich die Tür hinter ihr. Die Blondine fuhr herum und sah sich im nächsten Moment Carly gegenüber. Die dunkelhaarige Amerikanerin mochte sie nicht, dass wusste Chaya schon lange und konnte es sogar irgendwie verstehen. Wäre sie an Carlys Stelle würde sie das vermutlich ähnlich sehen, zumindest was sie anging. Der Freund in einem anderen Land und dann dauernd ein Mädchen bei ihm, was sie nicht kannte oder nur flüchtig. Carlys Theater wegen der Fans war Chaya allerdings schon immer schleierhaft gewesen Das gehörte nun mal einfach dazu, aber vielleicht verstand und tolerierte sie das auch nur, weil sie selbst Musik über alles liebte.

Carly trat in das Zimmer um die Sachen von sich und Izzy zu packen. „Seine saubere Wäsche ist dahinten im Wäschekorb, er hat `s immer noch nicht geschafft sie wegzuräumen!“ sagte Chaya, biss sich im nächsten Moment allerdings auf die Lippen und beobachtete Carly weiter. Sie sollte vielleicht ihre Klappe halten, es war nicht wirklich gut, wenn Carly wusste das Ashlee und sie die Sachen der Jungs wuschen und hier putzten, ab und zu auch für sie packten. Carly warf ihr einen kurzen desinteressierten Blick zu, machte weiter und schwieg -

Chaya zuckte die Schultern und ging an ihr vorbei um ihre Sachen in die Wäschetonne zu packen, die mal wieder überquoll. >Ich werde morgen noch waschen, bevor ich fahre. Chris und Izzy brauchen noch die Klamotten für die Auftritte< dachte sie sich und notierte es sich innerlich. Sie fühlte sich genau wie Ashlee für die Jungs verantwortlich, oft zu sehr. „Warte mal…“ Carly hielt sie mit einem mal am Arm fest und musterte sie kalt. Chaya starrte sie verwirrt an: „Was?“ Die Nasenflügel der amerikanischen Schönheit weiteten sich leicht: „Du…“ sie atmete tief ein. „…riechst nach ihm!“ stellte sie dann fest und in ihren Blick trat so was wie Hass und Wut. >Scheiße! < fluchte Chaya in Gedanken, sie wusste auch so wen sie mit IHM meinte. „Ähm…“ sie suchte nach den passenden Worten und wiedermal wünschte sie sich sehnlichst all ihre Englischen Worte wären mit einem Mal weg, so wie das ab und zu bei Izzy vorkam, wenn der sie aus der Fassung brachte. Dann war sie aufgebracht wollte was sagen und schwupp, war kein einziges englisches Wort mehr da und sie begann auf Französisch zu fluchen, was ihn zum lachen veranlasste.

Das war einer der Gründe warum sie ihm so geduldig deutsch beibrachte mit wachsendem Erfolg. Frank war entzückt darüber, da Izzy sich bis dato hartnäckig geweigert hatte deutsch zu lernen im Gegensatz zu Richie, der alles verschlang was er kriegen konnte.

Aber ihr Wunsch blieb ihr in diesem Fall verwehrt, weil ihr Englisch inzwischen zu gut war. Jetzt saß sie in der Patsche: >Die macht dich kalt, Chaya! Aber du konntest ja auch nicht hören…man schläft nicht mit einem liierten Kerl in einem Bett, wenn du gleich mausetot bist, ist es deine eigene Schuld!< Chayas Augen suchten instinktiv Izzys schwarzes Laken ab, auf der Suche nach irgendeinem verdächtigen Beweis, der sie entlarven könnte. Und tatsächlich entdeckte sie eins ihrer hellen Haare.

„Das kann ich erklären…“ erklang nun plötzlich Chris` Stimme hinter ihr und holte sie somit in die Realität zurück. Carly wandte ihm fragend den Kopf zu und dennoch funkelten ihre Augen den deutschen bitterböse an: „Achja? Na dann, ich höre…“ schnappte sie bissig.
 

Chris blieb allerdings die Ruhe in Person und man sah ihm nicht an das die folgenden Worte eine dreiste Lüge waren: “ich habe vorhin Izzys Handtuch, das hier noch vom duschen lag, auf ihr Top gelegt und wollte beides in den Wäschekorb zum waschen tun. Es muss den Geruch angenommen haben!“ sagte er und wandte sich dann Chaya zu: „Schatz, du solltest dich umziehen. Ich mag es nicht, wenn meine Freundin nach einem anderen Mann riecht…“ lächelte er und drückte ihr im nächsten Moment einen kurzen aber sanften Kuss auf die Lippen. Chaya war viel zu perplex um sich zu wehren oder anderweitig zu reagieren. Sie nickte nur langsam beinahe schon mechanisch und beobachtete Carly immer noch. Diese beruhigte sich: „Achso…“ knurrte diese und nahm die Tasche mit den Sachen und ging ohne eines weiteren Kommentars.

Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, drehte sich die Blondine um. Wütend funkelte sie Chris aus ihren Augen an, welche jetzt giftgrün leuchteten: „Sag mal geht` s dir zu gut oder so? Morgen denken die alle wir sind ein Paar, weil dieses Weib` ne Klatschbase ist…“ fuhr sie ihn nun an.

„Was sollte ich denn machen?“ blaffte er zurück. „was anderes hätte sie dir eh nicht geglaubt und ich hab keinen Bock auf Stress. Erst wäre sie auf Dich losgegangen und dann hätte sie Izzy` ne Szene hingelegt. Wobei er es verdient hätte, man lässt keine anderen Frauen in sein Bett, wenn man eine Freundin hat!“ wehrte sich der 17 – jährige weiter.

Chaya stemmte die Hände in die Hüfte: „Er wollte nur kuscheln, er ist einsam. Du hast deine Familie hier, er nicht! Und mal davon abgesehen, war der Kuss trotzdem total übertrieben!“ verteidigte Chaya Izzy aufgebracht.

Chris war sauer: „Wäre es dir lieber gewesen, wenn sie auf dich losgegangen wäre?“ fragte er schroff, er konnte nicht verstehen wie Chaya Izzy immer noch verteidigen konnte wonach er ihre Gefühle bereitwillig mit Füßen trat und es tat ihm weh sie so leiden zu sehen.

Sie zuckte die Schulter, stapfte an ihn vorbei: “Solange ich nur neben ihm schlafe und nicht mit ihm, ist doch alles in Ordnung. Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst. Aber mal davon abgesehen, wäre er derjenige der sich dafür vor Carly zu verantworten hätte, weil er mit ihr in einer Beziehung ist- nicht ich!“ entgegnete sie und kroch in sein Bett. Er musterte sie einen Augenblick lang, wie sie dort saß. Klein und in sich gekauert, die Arme um die Beine geschlungen, und mit gesenktem Kopf und wütend vor sich hinstarrte. Mit einem Mal verstand er es dann, ihre Wut war ein hilfloser Versuch nicht daran zu Grunde zu gehen. Ein letzter verzweifelter Schrei, sich selbst zu beschützen. Er seufzte: „Manchmal glaube ich, du hast Gefallen daran gefunden zu leiden…“ sagte er sanft

Sie sah ihn mit einem Mal an und er wäre beinahe zurückgezuckt, ihre Augen die eben vor Wut noch giftgrün waren, leuchteten jetzt in einem traurigen grau: Langsam zog sie die Decke hoch: „Vielleicht, so merke ich wenigstens das ich noch am Leben bin und meine Gefühle noch nicht tot sind, denn wären sie es nicht würde ich nicht mehr Leben wollen. Ich will keine lebende Marionette sein!“ erwiderte sie leise. Ihre Antwort schockierte ihn, schockierte ihn dermaßen heftig, das er sich erstmal setzen musste. Langsam ließ er sich auf der Kante des Bettes nieder. Sah sie nach einer ganzen Zeit an: „Du liebst ihn sehr, hm?“ fragte er.

Sie sah ihn nicht an, starrte auf Izzys Bett in dem er heute Morgen noch friedlich geschlafen hatte. „Er ist der einzige Grund, warum ich noch am Leben bin, warum ich noch Sinn darin sehe hier zu sein und mich zu quälen. Denn mein ganzes weiteres Leben ist sinnlos, genauso wie meine Existenz wenn du ehrlich bist….“ Er sagte eine ganze Weile nichts, ließ ihre Worte sacken, dass war harter Tobak.

Irgendwann stand Chris auf: “Schlaf jetzt, Süße!“ er drückte sie sanft in die Kissen und umarmte sie noch mal, eher er das Licht löschte und das Zimmer verließ.

Draußen auf dem Flur atmete er durch, allmählich wurde das beängstigend. Er wusste schon immer wie schlecht es ihr ging, aber so schlecht?

Er musste dringend mit Izzy reden, doch heute nicht mehr. Dafür war dieser nicht mehr nüchtern genug und dann endeten solche Gespräche in einem Desaster.

Als Chris gegen 3:30Uhr sein Zimmer betrat schlief Chaya bereits. Leise zog er sich aus und kroch lautlos zu ihr ins Bett. Nachdenklich betrachtete er die Blondine, die sich unruhig hin und herwälzte bis sie an ihn gekuschelt lag. Deutlich meinte er den Namen Izzy aus ihrem Mund hören zu können. Das Mondlicht glitzerte auf ihren Wangen. Feine Rinnsale zogen sich dort entlang, scheinbar hatte sie im Schlaf geweint, wie so oft wenn sie nicht bei dem Amerikaner war.

Chris seufzte, ihn hatte das Gespräch vorhin nicht losgelassen. Sie hatte es wirklich nicht leicht. An ihrer Stelle hätte er bereits aufgegeben. Ihre Familienprobleme waren zu krass und dann auch noch eine unerwiderte Liebe für die sie aber dennoch alles tat und das nur aus einem erdenklichen Grund. Ihn glücklich zu sehen. Jede/r andere hätte in ihrer Situation versucht die Beziehung von Izzy zu zerstören, wo sie eh schlecht lief. Sie jedoch nicht, eher im Gegenteil. Sie ermutigte ihn zu immer neuen Taten, wenn Carly sauer war. Zu immer neuen Verrücktheiten, die Carly liebte.

Chaya gab sich damit zufrieden mit Izzy befreundet zu sein. Sie war darum bemüht ihn glücklich zu sehen, auch wenn das selbst bedeutete, dass sie litt.

Irgendwie bewunderte Chris sie für die Stärke Carly jedes Mal aufs Neue in Izzys Arme zu treiben, selbst allerdings daneben zu stehen und sich still und leise an jene Stelle zu wünschen. Nichts sehnlicher als das.

Der Blondschopf rutschte ein Stück hinunter, zog die Decke bis zum Kinn und war im nächsten Moment über seinen Gedanken eingeschlafen.

Beautiful Lies

Am nächsten Morgen erwachte sie, weil etwas sie an der Nase kitzelte. Sie blinzelte kurz und schloss im nächsten Moment die Augen wieder, geblendet von dem hellen Sonnenlicht, welches ins Zimmer schien. Nach etwa einer halben Minute entschloss sich Chaya, die Augen ein weiteres Mal zu öffnen. Als sie sich ein wenig an alles gewöhnt hatte, hob sie matt den Kopf. Mikel schnarchte laut und einvernehmlich am anderen Ende des Zimmers, während Chris neben ihr völlig in der Decke und diversen Kissen vergraben war. Lediglich sein blonder Wuschelkopf, schaute aus dem ganzen Stoff heraus. Während sie sich langsam aufrappelte, machte sich der Alkohol- Ertränkungsversuch von gestern Nacht mit einem dumpfen Ziehen bemerkbar. Sie überlegte einen Moment, ob sie sich wieder hinlegen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Denn schlafen konnte sie eh nicht mehr, schon gar nicht bei Mikels Regenwaldabholzungsversuchen. Vorsichtig krabbelte sie über Chris hinweg, ein etwas schwieriges Unterfangen, um diesen nicht zu wecken. Bei Izzy war das bei weitem nicht so schwierig, da dieser tief und fest schlief, wenn er einmal eingeschlafen war und nicht merkte wenn sie aufstand. Es war erst einmal vorgekommen, dass er ihr verschwinden bemerkt hatte und das auch nur, weil sie über eine Tasche geflogen war die am Boden vor dem Bett stand. Dabei hatte sie sich lang gelegt und das so laut, dass es bestimmt Meilenweit zu hören gewesen war. Daraufhin war Izzy beinahe an einem Lachanfall erstickt. Bei Chris war es wie gesagt nicht so einfach. Dieser war meistens schon wach, wenn man es auch nur wagte zu husten.

Leisen Schrittes verließ Chaya das Zimmer und ging auf direktem Weg ins Bad. Dort angekommen langte sie fast automatisch in ihr Beauty-Case und zog eine Bigbox Aspirin heraus. Hastig drückte sie eine Tablette aus der Packung und spülte sie mit etwas Leitungswasser hinunter. Einen Blick in den Spiegel wagte sie erst gar nicht, sie wusste auch so dass sie so schlecht aussah wie sie sich fühlte. Mit der Bigbox in der Hand verließ sie das Bad und machte sich auf den Weg in die Küche, wo sie es dauernd rumpeln, klappern und kramen hörte. Auf dem Weg dorthin fiel ihr auf, dass von der Party nichts mehr zu sehen war. Es sah aufgeräumt auf und so was war für die Jungs ungewöhnlich.

Als sie am Esstisch vorbeikam, staunte sie nicht schlecht. Er war komplett gedeckt, mit Brötchen, Croissants, Müsli, Toast Eiern und ähnlichem. Chaya hatte eine Vermutung, die sich bestätigte als sie die Küchentür durchquerte. Als sie die Küche betrat sah sie sich nämlich Richies Mutter gegenüber, die damit beschäftigt war Kaffee zu kochen. Sie lächelte Chayenne breit an als sie sie entdeckte: “Guten Morgen, Kind! Möchtest du Kaffee?“ fragte sie lächelnd und schmiss den Filter in den Müll. Chaya nickte leicht, lehnte sich in den Türrahmen: “Guten Morgen. Ja, das wäre sehr lieb, aber sie hätten sich nicht die Mühe machen müssen. Ich hätte das schon gemacht.“ Erwiderte sie schwer lächelnd und füllte einen Becher mit Kaffee, Milch und Zucker.

Mrs. Stringini winkte ab: “lass gut sein, Liebes. Du machst genug für die Jungs…“ erwiderte sie und räumte die letzten Sachen in die Spülmaschine. „aber sie bleiben doch zum Frühstück oder? die Jungs würden sich freuen besonders Richie. Sie wissen doch wie sehr er sie vermisst…“ fragte Chaya und rührte mit dem Löffel in ihrem Becher.

Richies Mutter schüttelte den Kopf: „Heute nicht Kind, erstens haben alle gestern lange gefeiert und werden dementsprechend gelaunt sein und zweitens ist heute Markt, da wollte ich hin. Ich habe einiges zu besorgen. Könntest du Richie bitte sagen, dass er sich melden soll sobald er wach ist?“ Chaya nickte und trank einen Schluck Kaffee. „Natürlich.“

„Danke…“ die Amerikanerin hastete eiligst durch die Küche und ging an ihr vorbei aus der Tür. „Und lass dich nicht so hängen wegen Izzy. Männer sehen erst spät, wer wirklich gut für sie ist und Izzy braucht generell ja immer etwas länger. Also Kopf hoch!“ sie klopfte ihr noch mal kurz auf die Schulter und war mit diesen Worten im nächsten Augenblick auch schon verschwunden. Eine verwirrte Chaya blieb allein in der Küche zurück. War ihr das so deutlich anzusehen, oder war das der berühmte mütterliche Instinkt??? Hatten den alle Mütter auch ohne, dass man das leibliche Kind war? Oder hatte Richies Mum einfach nur diese Gabe entwickelt aufgrund der Tatsache dass ihre Kinder nicht die leiblichen waren? Sollte es so sein, war das eine bemerkenswerte Eigenschaft.

Sie grübelte noch eine Weile immer mit der Angst, dass ihre Gefühle doch zu deutlich sichtbar waren.

Aber wäre es IHM dann nicht schon aufgefallen?

Oder ignorierte er das absichtlich? Eigentlich war das nicht seine Art, er konfrontierte einen immer mit dem was er dachte und fühlte, ausgenommen vor der Presse. Da zeigte er die Fassade die alle sehen sollten und die er zu repräsentieren hatte.

Sie seufzte leise und starrte betrübt in ihre Tasse.

In diesem Moment hörte man etwas klappern. Sie hob leicht den Kopf. Im nächsten Moment hörte sie nackte Füße, die über den Flur liefen und sich der Küche näherten. Jene schließlich erreichten. Langsam glitt ihr Blick die eindeutig männlichen Beine hoch, über die Shorts hinweg zum Bauch. Noch während sie dies tat versetzte die Richtigkeit ihrer Vermutung sie selbst in Erstaunen. Kaum hatte sie jedoch den Bauch erreicht, war sie darum bemüht nicht knallrot zu werden. Sie war bei weitem nicht prüde. Eigentlich kannte sie diesen Körper vor sich bereits auswendig (bis auf wenige Stellen). Sie konnte genau sagen wie lang jedes einzelne Tattoo war, hatte sie es mit den Fingern oft genug nachgefahren. Wie sich die Haut anfühlte, wo Muttermale vorhanden waren, welcher Muskel sich weiter ausgebildet hatte oder nicht. Und dennoch würde sie sich wohl nie daran gewöhnen, wenn er so unvorbereitet vor ihr stand mit nicht wirklich viel Stoff am Körper.

Chaya grinste leicht in ihre Tasse rein, sie musste dran denken, wie Jay bei ihrer ersten gemeinsamen Nacht verzweifelt versucht hatte Izzy zu erklären, das er in ihrer Gegenwart unmöglich nackt schlafen konnte.
 

<<<<<<<<<Flashback<<<<<<<<<<<<<<<
 

Der Brite zog den Amerikaner in eine Ecke, ein wenig entfernt von den Mädchen. Es war nicht das erste Treffen, wo sie alle zusammen waren. Sie waren in irgendeinem Hotel und da war es oft so, dass Izzy und er sich ein Zimmer teilten. Normalerweise war es so, dass Ashlee und Chaya sich bisher dann auch ein Zimmer geteilt hatten. Doch aufgrund einer ziemlich großen Veranstaltung war alles ausgebucht und die Jungs hatten sehr kurzfristig angefragt, ob die Mädchen sie nicht besuchen wollten. Nach einem bösen Tobsuchtsanfall Frank Tellers, dem es eh schon nicht passte das die Mädchen so oft da waren, hatte es jedoch geklappt. Allerdings nur mit der Möglichkeit das sie sich zu viert ein Zimmer teilten und die Jungs dafür sorgten, dass die Mädchen nicht am Fenster gesehen wurden.

„Izzy, du kannst nicht nackt schlafen, das weißt du hoffentlich!“ raunte Jay ihm zu. Izzy sah ihn nur irritiert an und dann zu Chaya: “Was will der von mir??“ Die Blondine prustete los und sank lachend auf dem Bett zusammen. Inzwischen sahen sie sowohl Izzy, Ashlee als auch Jay böse an. Sie versuchte sich zu beruhigen, was nur langsam gelang. Sie sah den dunkelhaarigen Hünen grinsend an: „Jay, Du sollst mir doch nicht alles nachmachen! Das war die falsche Sprache Schatz. Izzy versteht immer noch kein Französisch!“ sagte sie eben in jener Sprache. Just in diesem Moment trat Erkenntnis in Jays Augen und er grinste verlegen: „oh man ich hab zuviel Kontakt mit dir. Immer wenn ich mich aufrege, passiert mir das!“ dann wurde sein grinsen ein wenig dämonischer: „Wenn er immer noch kein Französisch kann, wird’s Zeit das du ihm das beibringst. Ich weigere mich in dem Fall!“ konterte er nun, allerdings auf deutsch. Aufgrund Chayas Wandel zur Tomate brach Ashlee nun in Gelächter aus. Das war Jays Rache gewesen und es war deutlich zu verstehen wie er das gemeint hatte. „Das ist Carlys Job nicht meiner. Wenn er das nach so langer Beziehung immer noch nicht kann, dann ist sie ne verdammt schlechte Lehrerin!“ wehrte sich Chayas und fächelte sich mit der Hand Luft zu um wieder normal zu werden.

„Hättet ihr rein zufälligerweise die Güte mir zu sagen, worum es geht? Ich fang doch gerade erst an diese Sprache zu lernen und wenn ihr vorher Französisch redet, versteh ich noch weniger!“ warf Izzy nun grollend ein, der bisher kein Wort verstanden hatte. Er hatte lediglich Carlys Namen verstanden und Chayas Wandelnde Gesichtsfarbe gesehen, sowie Jays und Ashlees Grinsen. Er spürte das es etwas mit ihm zu tun gehabt haben musste und es kotzte ihn an das ihm niemand sagte, was hier los war.

Jay räusperte sich: „sie hat mich darauf hingewiesen, das ich die falsche Sprache benutzt habe!“ sagte er dann auf Englisch. „Jay, pack diesen widerlichen britischen Akzent weg. Izzy versteht dich sonst wieder nicht wirklich!“ grollte Ashlee, die es hasste wenn Jays Muttersprache rauskam. Er konnte perfekt Englisch, sowohl britisch als auch amerikanisch. Aber es endete oft in einem Desaster wenn der Brite seinen Ursprungsakzent hervor holte und sie mochte es nicht, da sie wusste, dass er den amerikanischen Slang drauf hatte.

„Ist ja gut…“ fügte sich Jay und man merkte dass er bei den nächsten Sätzen akribisch genau darauf achtete nicht in seine Muttersprache zu rutschen.

Er senkte die Stimme und zog Izzy noch etwas weiter weg, damit die Mädchen nichts mehr hörten, obwohl es inzwischen eh zu spät war, da Chaya den ersten französischen Satz ja eh verstanden hatte.

„Izzy, ich hoffe du denkst daran, dass die beiden heute Nacht hier schlafen. Das heißt du kannst nicht wie sonst nackt schlafen!“ ermahnte er ihn. In das Gesicht des Amerikaners trat Unverständnis und Jay hatte schon die Befürchtung bereits wieder die falsche Sprache erwischt zu haben, als Izzy meinte: „Wieso, das versteh ich nicht?“ Dem Briten plumpste ein ganzes Gebirge vom Herzen. Er seufzte ergeben: „Na weil Ashlee und Chaya bei uns schlafen, das heißt Du wirst dich mal etwas zusammenreißen. Klar?“ „Ja, schon klar. Aber warum? Das stört doch niemanden…“wandte er ein. Izzy wirkte ein wenig wie ein kleines Kind, dem man gerade gesagt hatte das Weihnachten heute ausfällt. Jay seufzte erneut: “Das macht man einfach nicht in der Gegendwart zweier Damen!“ Izzy sah sich suchend um: “Damen? Wo? Ich sehe keine…“ für diesen Kommentar erntete er eine Kopfnuss von Chaya, die es gehört hatte. Er rieb sich den Kopf: „Aua, Süße…das tut doch weh!“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust: “Das ist ja auch der Sinn der Sache…“ dann hielt sie einen Moment inne: “stimmt hier ist auch nur eine Dame und ich bin`s nicht. Dafür bin ich nicht Ladylike genug!“

Izzy rieb sich immer noch den Kopf: “Na toll, dann hab ich die Kopfnuss jetzt umsonst bekommen!“ brummte er. „nope, zu Recht. Dann kommst du jedenfalls nicht auf dumme Ideen!“ entgegnete sie und wandte sich ihrem begonnenen Gespräch mit Ashlee wieder zu.

„also du wirst heute, deine Hose anbehalten, dass das klar ist!“ ermahnte Jay ihn noch mal. „Aber es stört doch niemanden?!“ warf Izzy noch mal ein. „Woher willst du das wissen?!“ In diesem Moment fuhr Izzys Kopf herum: „Chaya stört`s dich wenn ich nackt schlafe?“ brüllte er schon fast durch den Raum, worauf es ein lautes Rumms gab und Ashlee zu Boden guckte, wo eine Chaya sich gerade verzweifelt versuchte aufzurappeln. Sie hatte einen knallroten Kopf: „Was willst du?“ fragte sie röchelnd und klammerte sich verzweifelt an Ashlee fest, die inzwischen fast selbst fiel. „Jay will mir verbieten nackt zu schlafen, was ich immer mache. Er meint es könnte euch stören und da du mit mir in einem Bett schläft und Ashlee nicht zählt, weil sie bei Jay schläft. Frag ich dich!“ sagte er. Chayas Hände krallten sich verzweifelt in Ashlees Hose, während sie versuchte sich hochzuziehen. Ihr Blick ging zu Ashlee und die Halbamerikanerin deutete ihn richtig >wenn der nackt schläft, garantiere ich für nichts mehr. Entweder bin ich morgens gestorben oder er ist Carly fremdgegangen! <

„klärt das unter euch, ich schlafe eh!“ erwiderte sie. Izzy wandte sich zu Jay:“Ha, also doch!“

Chaya sah Ashlee immer noch flehend an, diese räusperte sich: “Aber mich stört es Izzy, da du hier auch nachts durch die Gegend wandelst. Es wird ja nicht zuviel verlangt sein mal eine Nacht seine Hose anzubehalten!“ sagte sie dann. Chaya atmete erleichtert auf, sie hatte es endlich geschafft sich wieder aufs Bett zu ziehen.

„Also schön…“ gab Izzy dann nach.
 

<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<

Seit dieser ersten Nacht, schlief Izzy auch gegen seine Gewohnheit immer mit Shorts wenn Chaya da war. Warum wusste niemand, da sie sich nie dagegen ausgesprochen hatte.

Ihr Blick ging nun weiter aufwärts. Izzy schien sie nicht bemerkt zu haben. Er tappte zur Schublade, wo Gewöhnlicherweise die Medikamente waren, riss diese auf und begann darin zu kramen.

Als er dann begann zu fluchen, hielt sie ihm kommentarlos und ohne hinzusehen, die Packung Aspirin vor die Nase, während sie weiter an ihren Kaffeebecher nippte.

Jetzt erst schien er sie zu bemerken. Schweigend drückte er 3 Aspirin aus der Packung, nahm ihr den Becher ab, den sie gerade zum Mund führen wollte und würgte die Tabletten mit einem Schluck Kaffee hinunter. Kaum war jener seine Kehle hinab geflossen, hustete er kurz: „Da kriegt man ja`nen Zuckerschock. Brrrrrr…..jetzt ist mir auch klar warum du immer so süß bist!“ sagte er und gab ihr den Becher zurück. Eigentlich wusste jeder hier dass sie alles grundsätzlich immer doppelt so süß zu sich nahm als alle anderen. Sei es Tee, Kaffee oder Alkohol. Sie nahm den Becher von den Lippen: „Und bei dir gilt das Motto: kein Alkohol ist auch keine Lösung!“ grinste sie, stellte ihre Tasse auf die Arbeitsplatte und holte eine neue für ihn aus dem Schrank. Diese füllte sie ebenfalls mit Milch und Zucker, allerdings weniger als bei ihr. Danach füllte sie das ganze mit der schwarzen Flüssigkeit auf und gab ihm den Becher. Er lehnte vor der Waschmaschine am Tresen. „Guten Morgen!“ sie vergewisserte sich, dass Carly nicht in der Nähe war und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Als sie sich lösen wollte, hielt er sie jedoch fest. Sein linker Arm umschlang ihre Taille, während er in der rechten Hand immer noch den Kaffeebecher hielt. Die Tatsache das er sie festhielt und kaum mehr ein Blatt Papier zwischen sie passte, verwirrte sie noch mehr oder war es mehr die Tatsache , dass er mit ihr kuschelte obwohl Carly da war und das keine zwei Zimmer weiter?!. Und er schien es regelrecht zu genießen. Ein wenig verkrampft, unfähig sich zu rühren hing Chaya nun da. Ihr Kopf lehnte an seiner Brust, so dass sie das Schlagen seines Herzens hören konnte.

„ich hab mich noch nicht dafür bedankt, dass du Carly hergeholte hast.“ sagte er dann mit rauer Stimme. Als sie das Vibrieren in seiner Stimme und seinem Brustkorb wahrnahm, erschrak sie fast. „Ehm…kein Problem.“ Murmelte sie hastig. „Du bist wirklich die Beste. Das Geld für den Flug kriegst du natürlich wieder!“ sagte er. „Nein, die Jungs haben sich ja damit beteiligt. Ich hab nur die Idee gehabt und mit Frank gesprochen und so…“ entgegnete sie hastig und dankte Ashlee im Stillen für ihren Beistand und das sie mit den Produzenten Mark & Mike gesprochen hatte. Mit denen hatte Chaya bisher kaum was zu tun gehabt und da sie selbst Sängerin war, hatte sie einen wahnsinnigen Respekt vor deren Arbeit und war leicht verschüchtert. „ich bin froh, dass ich dich habe!“ er drückte sie. „Du weißt doch, dass ich für dich da bin, wenn du mich brauchst!“ erwiderte Chaya und hatte mit einem Mal ein komisches Gefühl in der Magengegend. „ich weiß!“ Izzy gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Die Blondine musterte ihn kurz und auf einmal wusste sie, was so komisch war. Seine Augen, die gestern noch gestrahlt hatten, wirkten nun bedrückt, beinahe traurig.

„Okay, was ist los?“ fragte sie dann. Er schaute geschockt:“ Was? Nichts ist los, alles bestens!“ entgegnete er schnell. Zu schnell.

Chaya maß ihn mit durchdringenden Blicken: „du weißt genau, dass ich sehe wenn du lügst.“ Sagte sie ruhig, obwohl sie alles andere als dies war. In ihr rebellierte alles, machte sich Sorgen, wollte ihn in den Arm nehmen, ihm den Kummer und die Sorgen nehmen und gleichzeitig stieß ihn etwas in ihr fort. Izzys Herzschlag hatte sich nämlich um fast das doppelte beschleunigt.

Er schluckte, nahm einen Schluck aus seinem Becher, während er nachdenklich aus dem Fenster sah. Der Himmel draußen war Wolkenverhangen, es sah nach Regen aus. Gleichzeitig kraulte seine linke Hand leicht Chayas Taille. Strich unter dem Top die Seite bis zur ersten Rippe hoch und runter. Eine Angewohnheit die aus einer anderen entstanden war. Wenn sie abends im Bett lagen, lag die Blondine meist außen am Bettrand. Allerdings auf der rechten Seite, so dass sie Izzy den Körper zugewandt hatte. Am Anfang hatte er ihren linken Arm gekrault, was ihn selbst beruhigte und sie ebenso. Sie liebte das, was sie meist durch ein leises schnurren äußerte, wie eine kleine Katze. Eines Abends lagen sie wieder im Bett.
 

>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Man ist das kalt….“ Brummte die Blondine zitternd und zog ihre Decke bis zur Nase. Es war Anfang Januar und eiskalt. Es schneite draußen in dicken Flocken und in der WG war heute die Heizung ausgefallen. Izzy lächelte leicht: “Magst du zu mir unter die Decke kommen? Du bist eh schon dauernd am husten und es ist wirklich kalt.“ Fragte er und hob seine Decke ein Stück an. Heute hatte er zu den Shorts noch eins seiner Shirts an. Sie sah ihn mit großen Augen an, Chaya hatte eh schon immer ein schlechtes Gewissen wegen Carly. Aber um nichts auf der Welt wollte sie darauf verzichten bei ihm im Bett zu schlafen, denn nur dort schlief sie komischerweise wirklich ruhig und vor allem tief. „Darf ich das denn??“ fragte sie leise mit beinahe kindlicher Stimme. Er nickte grinsend: „natürlich, sonst würde ich dich ja nicht fragen!“

Jetzt begann sie ebenfalls zu grinsen: „ui toll!“ quietschte sie vergnügt. „wie süß!“ Izzy mochte es wenn sie so war. Sie war zwar in vielen Dingen sehr ernst und erwachsen, aber die kindliche Seite in ihr brach immer wieder ganz plötzlich und unerwartet durch. Im nächsten Moment sog er hörbar die Luft ein: „Gott du bist ja eiskalt!“ zischte er gepresst als ihre Füße sein Bein berührten und ihr linkes Bein sich leicht zwischen seine schob. „Sei vorsichtig ich brauch das aufwärts noch ne weile!“ er grinste. „Keine Sorge, weiß ich!“ zwinkerte sie und schob ihren Arm unter seinem durch, kuschelte sich an seinen Brustkorb. Er zog die Decke hoch, legte die ihre über seine eigene. Von Chaya war nicht mehr wirklich viel zu sehen außer ein wenig der blonden Haare. Ihren warmen Atem spürte er selbst durch den Stoff. Aber er stellte gerade fest, dass ihr Arm um ihn geschlungen war. So konnte er sie nicht kraulen „übrigens war es schön das du heute bei dem Auftritt warst, das hat mir ne Menge bedeutet!“ sagte er leise und überlegte krampfhaft wie er an ihren Arm kam ohne sie groß auspacken oder bewegen zu müssen. Als er das sagte, begann ihr Herz freudig zu pochen.

„Schon okay, du weißt doch dass ich komme, wenn ich kann.“ Murmelte sie an seiner Brust und war schon kurz vorm einschlafen.

Er schwieg sagte nichts mehr, er grübelte noch immer wie er an ihren Arm kam. Doch als er feststellte dass dies wohl nicht gehen würde ohne sie zu wecken, entschied er sich einfach die Strecke zu verlegen. Seine Hand ruhte eh auf ihrer Taille. Langsam fuhr seine Hand über den Stoff hoch bis zur ersten Rippe und wieder runter bis zum Hüftknochen. Während er dies tat, den Stoff unter den Fingern spürte, fiel ihm sofort auf das sie sich ganz anders anfühlte als Carly. Generell. Wärmer, weicher. Wenn er sie ansah schien sie immer im hellen Licht zu strahlen, ihre Augen leuchteten beinahe magisch und sagten immer etwas anderes. Und dann kam ihm eine Frage in den Sinn, die Jay ihm vor ein paar Tagen gestellt hatte: „Was fasziniert dich eigentlich so an der Kurzen, dass du wie ausgewechselt bist? Sie kann sich Dinge rausnehmen für die du uns, Ashlee ja sogar Carly erwürgen würdest. Vor allem was ich sehr komisch finde, du hast eine Freundin und stellst Besitzansprüche, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar sagen du bist eifersüchtig!“ hatte Jay gesagt und spielte damit darauf an, dass Richie den einen Abend beim DVD gucken auf Chayas Schoß gelegen hatte und sich von ihr den Kopf hatte kraulen lassen. Izzy war später gekommen, weil er noch Aufnahmen hatte. Als er das gesehen hatte, war er Türknallend in sein Zimmer verschwunden, hatte alles und jeden angebrüllt und Richie fast eine Reingehauen. Selbst Chaya hatte er angebrüllt, die hatte ihn allerdings ausgelacht. Er solle nicht kindisch sein, Richie hätte Heimweh und war so was wie ein kleiner Bruder für sie.

Izzys Hand fuhr immer noch bedächtig über Chayas Taille hinweg, hatte aber inzwischen sein Werg unter ihr Top gefunden, da der Stoff ihn beim kraulen störte.

Auf Jays Frage hatte er erst nach langem grübeln eine Antwort geben können.“ Sie ist anders. Ganz anders, was besonderes…“ Jay hatte die Stirn gerunzelt. : „Du stehst auf sie?“ Izzy hatte nicht verneint, aber auch nicht bejaht. Er hatte geschwiegen „aber sie ist nicht wie die Mädchen auf die du sonst stehst. um es mal so zu sagen, sie ist nicht so dirty wie sie sein müsste um bei dir eine Chance zu haben“ führte Jay seinen Gedanken aus.

„Sie ist ein Engel, aber nicht im herkömmlichen Sinn, Dieser Überzeugung bin ich bereits, aber in diesem Engel steckt soviel mehr. Wenn sie wütend ist oder sich aufregt leuchtet ein Feuer in ihren Augen, das heller ist als alles andere. Ihre Zunge kann schärfer sein als jeder Dolch oder jedes Schwert. Sie kann so sanft, geduldig, vernünftig, ernsthaft sein und doch kommt ihre verrückte, wilde ungestüme Seite raus. Die Seite die gebändigt werden will.“

Jay hatte daraufhin gegrinst: “Ein wilder Engel oder wie?“ „ Das trifft es schon. Sie fordert mich heraus, bringt mich dazu Dinge zu tun die ich normalerweise nie tun würde. Aber im gleichen Zug, wenn ich wütend bin. Ein Satz, eine Geste oder ein Blick und sämtliche Wut in mir verraucht. Es ist als könnte ich den Einfluss den sie auf mich hat nicht kontrollieren…“ Jay hatte auf diese Worte nur genickt und dann hatten sie das Gespräch abgebrochen, weil Ashlee und Chaya zur Tür reinkamen.

Nachdenklich betrachtete Izzy ihr Gesicht, während seine Finger noch immer bedächtig über ihre weiche Haut hinweg fuhren. Ja sie war ein Engel, aber ein wilder. Sich ihrer Fähigkeiten und ihrer Wirkungen nicht bewusst. Wild, ungestüm, stark und dabei so verletzlich und sensibel…

Als er sie so zum ersten Mal dort berührte, war sie rot geworden und stellte sich schlafend.Rührte sich nicht einen Millimeter, solange bis er eingeschlafen war und selbst danach kam sie nicht zur Ruhe. Er hatte wirklich geglaubt sie schliefe, dennoch konnte sie danach nicht mehr wirklich schlafen. In ihr tobte das schlechte Gewissen und das begehren nach ihm und führten unerbittlich einen Kampf gegeneinander.
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Mit der Zeit hatte Izzy sich angewöhnt sie an der Taille zu kraulen, wenn er nachdachte oder Probleme hatte. Das schien ihn zu beruhigen. Allerdings tat er das komischerweise nur, wenn sie im Bett lagen. Aber auch nur dann, wenn sie alleine waren oder er sich unbeobachtet fühlte. Wieso hatte sie nie herausgefunden.

Die Tatsache dass er sie jetzt auf diese vertraute Art und Weise in aller Öffentlichkeit berührte, kam ihr in diesem Moment nicht richtig vor. Sie musste sich zusammen reißen um seine Berührungen nicht wie gewohnt mit einem leisen schnurren zu beantworten. Innerlich genoss sie es, machte sich im gleichen Zug allerdings auch Sorgen und ihre Innere Stimme meldete sich auch mal wieder zu Wort: >reiß dich zusammen. Seine Freundin ist nebenan. Außerdem geht es ihm nicht gut<

Sie nickte unmerklich, versuchte die Berührung seiner Hand dann zu ignorieren. „Na komm, erzähl `s mir. Oder soll ich raten? Du hattest Zoff mit Carly stimmt`s?“ Sie sah ihn an. Jetzt erst wandte er ihr den Kopf zu, sah sie nun seinerseits erstaunt an: „Woher weißt du das?“ Ein Lächeln erschien auf Chayas Gesicht: „ich kenne dich. Außerdem ist es nicht schwer. Gestern warst du total Happy, hast gestrahlt wie die Sonne persönlich und 8 Stunden später siehst du aus als würde die Welt untergehen…“

Izzy seufzte und sah wieder aus dem Fenster: „Ich hatte mich eigentlich gefreut den Abend auf meine Weise mit ihr ausklingen zu lassen…“ sagte er.

Das war bitter. Chaya schluckte unmerklich, bemühte sich darum sich nichts anmerken zu lassen. Sie wusste was Izzy damit meinte. Zumal er jemand war, der seine Sexualität voll auslebte und ungern auf sie verzichtete, allerdings absolut treu war, wenn Carly nicht da war.

Trotz dieser Erkenntnis nickte sie und hörte weiter zu wie er erzählte, während sie weiter an ihrem Kaffee nippte: „Jedenfalls kaum kommt sie aus meinem Zimmer und kaum das wir allein sind, kriegt sie auf einmal voll den heftigen Eifersuchtsanfall…“ Unverständnis zeigte sich auf Izzys Gesicht. Frauen waren für ihn ein Rätsel, besonders Carly. Die einzige die er verstand war Chaya und das auch nur weil sie ihm direkt sagte was los war.

Chaya hatte eine böse Vorahnung: „Warum?“ fragte sie. Ihr hatte die Tatsache nicht gefallen das dies passiert war kaum das Carly von ihr und Chris gekommen war.

Er sah immer noch aus dem Fenster, kraulte sie aber nach wie vor. Unruhig tapste die Blondine von einem Bein aufs andere während sie weiter zu hörte.

Izzy seufzte: “ach sie spinnt mal wieder rum, das übliche…“

Chaya zog eine Augenbraue hoch: „Also eine andere Frau? Wer ist es diesmal?“ fragte sie, obwohl sie die Antwort zu kennen glaubte. Ihre Stimme klang leicht gereizt, es hatte schon öfter Auseinandersetzungen zwischen Izzy und Carly gegeben. Izzy war ein Player, er flirtete ungeniert. War aber absolut treu. Für ihn stand das an erster Stelle. Carly war rasend eifersüchtig und stresste schon allein bei irgendwelchen Fan Fotos, obwohl dazu überhaupt kein Anlass bestand. Ja, klar es gab Dinge wo Chaya auch eifersüchtig reagierte, allerdings immer nur im Verborgenen. Nämlich dann, wenn sie bemerkte wie irgendein Mädel sich ernsthaft für Izzy zu interessieren begann und er es nicht blickte, das er Beute werden sollte. Dann mischte sie sich öfter ein und holte ihn weg, musste im Nachhinein aber erklären, dass irgendwer ja auf ihn aufpassen müsse wenn Carly nicht da war. Aber diese Auseinandersetzungen zwischen Carly und Izzy waren ziemlich böse und der Sänger war im Nachhinein immer total fertig mit den Nerven. Das äußerte sich dann so, dass die anderen es in Form von schlechter Laune abbekamen. Während Mikel und Jay zurückfauchten, waren Chris und vor allem Richie die Leidtragenden. Chris wusste sich zu wehren, tat das aber höchst selten, weil er im Allgemeinen doch den Kürzeren zog und keine Lust hatte Izzys Ventil zu sein. Richie dagegen suchte das Weite, sobald er auch nur ansatzweise spürte, wenn Izzy schlechte Laune wegen Carly hatte. Jeder in der Band wusste, dass Chaya die einzige war die dann an Izzy rankam, wenn dieser am ausflippen war. Vor der er sich nicht verschließen konnte, selbst wenn er wollte. So klingelte spätestens dann Chayas Telefon wenn Izzy Richie doch zu fassen bekommen hatte und sie nicht vorher selber angerufen hatte. Denn Izzy wusste genau, dass Richie das schwächste Mitglied innerhalb der Band war und sich nicht wehrte. Widerrum wusste Richie genau, dass Chaya Izzy zur Sau machte, wenn er ihm was tat. Trotzdem versuchte es Izzy immer wieder. Normalerweise dauerte es nicht lange und Izzy klingelte nach einem Streit mit Carly selber bei ihr durch, es war erst einmal vorgekommen dass dies nicht der Fall gewesen war. Denn nachts um 2:00Uhr klingelte mit einem Mal ihr Handy:
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback<<<<<<<<<<<<<<

Sie nahm das klingeln ihres Handys nur im Unterbewusstsein war, erst als Richies Stimme begann „Baby i need you endlessly…“ zu singen, realisierte sie das sie nicht träumte. Verschlafen wühlte sie sich aus ihren Kissen und Decken. Ihre Hand suchte ohne hinzusehen nach dem blinkenden nervenden etwas das laut und einvernehmlich Maria trällerte und sich damit als Richie outete. Chaya hatte sich 5 Songs aus dem Album rausgesucht als Klingelton aufgenommen und jedem der Jungs zugeordnet.

So kamen immer folgende Songs, je nachdem wer sie anrief:

Jay- Just because of you (den hatte sie gewählt, weil Ashlee diesen Song liebte)

Richie – Maria (Baby I need you endlessly ist einfach nicht zu überhören)

Chris – Here weg go (in Erinnerung an eine BIA Folge auf sein eigenes bitten)

Mikel – Come back to me baby (weil das einer der wenigen Songs war, wo sie Mikels Stimme mochte)

Izzy- i can`t sleep (einer der rockigen Songs, der aber eher textlich auf das aufmerksam machte was er fühlte. Izzy kannte den Grund nicht.)

Aufgrund dieser Klingeltöne konnte sie immer genau unterscheiden welcher der Us5 Jungs sie gerade um ihren wohlverdienten und definitiv mangelnden Schlaf brachte. In diesem Fall war es Richie.

Sie streckte sich etwas um ihr Handy zu kriegen, denn außerhalb ihrer Decke war es kalt. Sie betete dafür dass ihr Vater schlief und nicht gleich wutentbrannt im Zimmer stehen würde. Schnaubend wie ein Stier. Gerade als Richie zum 5ten Mal ansetzte Baby I need you endlessly zu schmachten, bekam sie ihr Handy endlich zu fassen. Sie nahm an: „Murmel, ich hoffe für dich das du einen verdammt guten Grund hast mich zu wecken!“ krächzte sie in den Hörer. Sie hatte eine verschleppte Bronchitis und bekam kaum Luft, weshalb sie eher röchelte. Sie hatte Fieber und schlief gerade eine Stunde weil sie zuvor nicht schlafen konnte aufgrund des Sauerstoffmangels und einer ihr nicht zu erklärenden Unruhe.

Der Kleine redete wie ein Wasserfall drauflos und sie hatte Mühe ihn zu verstehen, weil sie zusätzlich noch Ohrenschmerzen hatte. Außerdem redete er so hastig, dass er sich immer wieder verhaspelte. Sie verstand nur immer wieder Izzys Namen. Augenblicklich war sie hellwach.

„ Murmel, ganz ruhig. Langsam. was ist mit Izzy?“ fragte sie und setzte sich auf um besser Luft zu kriegen. „Izzy dreht total durch...“ meinte er aufgeregt. Im Hintergrund hörte sie etwas knallen, Glas ging splitternd zu Bruch. Dann hörte sie Jay, der versuchte irgendwen zu beruhigen allerdings dabei selbst fast brüllte. Was wiederum ein Zeichen dafür war, das er kurz vorm Ausflippen war.

„Wieso ist Izzy am durchdrehen?“ fragte Chaya und vernahm in dem Moment eine Ashlee, die schluchzte. In diesem Augenblick war ihr auch klar, warum Jay so kurz vorm explodieren war. „Es gab ärger mit Carly, der dreht hier grad voll durch. Ist fast auf Ashlee losgegangen, demoliert hier und Jay platzt gleich der Kragen…“ flüsterte Murmel. Im nächsten Moment hörte sie einen Izzy, der wie ein Irrer rumbrüllte. Etwas knallte abermals aber viel lauter. Es klang als wäre etwas großes irgendwo gegen geknallt worden. Chaya zuckte erschrocken zusammen, ließ fast ihr Handy fallen.
 

„Was war das?“ fragte sie leise. „ehm?! Ich glaube das war der Esszimmerstuhl der gerade die Küchentür geknutscht hat!“ flüsterte Richie ängstlich und sie konnte beinahe sehen wie er sich im Wohnzimmer zusammenkauerte. „Chaya, du musst bitte herkommen. Der dreht total durch. Selbst Jay traut sich nicht wirklich an Izzy ran, weil der momentan so unberechenbar ist.“ Sie seufzte. „Richie, wie bitte um alles in der Welt soll ich das machen? Ich bin 4 Stunden von euch weg, außerdem krank. Ich darf nicht aufstehen!“ entgegnete die Blondine und hustete. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Izzys Ausraster erklärte vielleicht ihre Schlaflosigkeit. Sie konnte öfter nicht schlafen oder war unruhig, wenn etwas nicht stimmte und er hatte sich heute auch noch nicht gemeldet gehabt.

„Nein, du bist nur eine Stunde weg. Dein Ticket ist bereits in Hannover hinterlegt. Komm bitte her, der macht mir echt Angst!“ flehte das Us5 Küken jetzt geradezu.

Sie hörte Izzy im Hintergrund wieder brüllen, abermals gingen Dinge zu Bruch. Sie überlegte einen kurzen Moment: „also gut, aber Jay muss mich am Flughafen abholen und bis dahin geht ihr ihm am besten aus dem Weg.“ Gab sie dann nach und schlüpfte bereits in ihre Jeans. Richie atmete erleichtert auf. : „Nichts, was ich lieber täte. Bis später…“

Im nächsten Moment hatte er aufgelegt und Chaya sah nur noch verdattert ihr tutendes Handy an. Sie schlüpfte in ihren Pullover, band sich ihren Schal um, schrieb eine Message an ihren Vater, dass sie einen Arzttermin hätte, eher aufgestanden war und er sie vor seiner Abfahrt vermutlich nicht mehr sehen würde. Den Zettel legte sie vor die Schlafzimmertür und verließ lautlos das Haus.
 

Keine 1 ½ Stunden später schlich sie leise in das Zimmer von Izzy und Chris. Letzterer war auf Besuch bei seinen Eltern. Jay hatte ihr nur erzählt, das Izzy Streit mit Carly gehabt hatte und komplett ausgeklinkt war, fast auf Ashlee losgegangen war als diese ihm sagte, dass es so nicht weitergehen könne.

Das Zimmer sah wüst aus. Er musste einen echten Tobsuchtsanfall gehabt haben. CDs lagen verstreut am Boden und waren scheinbar an die Wand geknallt worden. Zeitungen und Fanpost waren zerfetzt. Sie bückte sich und hob einen Brief auf und stutzte. Das war kein Fanbrief, dieser kam von Carly. Er hatte einen Brief von Carly zerrissen? Das bedeutete nichts Gutes, normalerweise waren diese heilig. Sie sah sich weiter um. In einer Ecke lag sein Handy in vielen Einzelteilen am Boden, was davon zeugte, das er es in seiner Wut an die Wand geknallt haben musste.

Er lag auf dem Bett und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt, sowie die Augen geschlossen und hörte Musik. Aus den Kopfhörern klang der Sound von Linkin Park.

Langsam kletterte sie über die Hindernisse hinweg und näherte sich dem Bett. Dort angekommen krabbelte sie von unten her nach oben. Er schien sie bisher nicht zu bemerken. Vorsichtig zog sie ihm die Kopfhörer von den Ohren. In diesem Moment fuhr er hoch: „Verdammt, verpisst euch endlich!“ schnauzte er drauflos und wollte ausholen um den Störenfried wegzuschubsen. Chaya riss instinktiv die Arme hoch. Zu spät sah er wer über ihn gebeugt saß. Als er es realisierte, knurrte er: „Ich hätte mir denken können das sie sofort zu dir rennen! Für dich gilt das gleiche. Verpiss dich, du bist die letzte die ich sehen will. Nie wieder!“ seine Worte trafen sie, aber noch mehr der Blick. Sie stand auf. Sie war wütend, wütend auf Carly. Sie war der Grund. Ja und sie selbst sah nur wie er litt. Er schrie innerlich und machte sich nach außen Luft. Sie stand auf und baute sich vor seinem Bett auf: „oh nein Izzy Gallegos, ich werde mich ganz sicher nicht verpissen! Die anderen haben mich angerufen, weil du hier komplett ausklinkst!“ brüllte sie nun und ihre Stimme versagte dabei fast. Ihre Augen glänzten fiebrig.

Er stand auf, packte sie grob am Arm: „Ich hab gesagt verpiss dich!“ schrie er sie nun an. Sie riss sich los:“oh nein, das werde ich nicht. Nicht bevor du mir erklärt hast, was hier los ist und warum mich ein völlig verstörter Richie nachts anfleht herzukommen. Du wirst es mir erklären JETZT!“ Ihre Augen funkelten ihn heroisch an. Er kochte vor Wut, sie sah deutlich dass nicht mehr viel fehlte und er komplett ausrastete, aber das war ihr egal. „Chaya, verschwinde bevor ich mich vergesse.“ Er schnaubte vor Wut und sein Brustkorb hob und senkte sich hastig. Sie provozierte ihn weiter, es war ihr egal wenn er auf sie losging. Sie würde dann zwar erstmal in der nächsten Ecke landen, aber das würde ihn vielleicht beruhigen. „Na los komm doch! Tu dir keinen Zwang an. Leg dich mit jemanden an der dir gewachsen ist. Du hast es ja sonst auch nur drauf dich an Kleineren zu vergreifen. An Leuten, die dir nicht gewachsen sind und nichts dafür können das Du unfähig bist!“

Im nächsten Moment sah sie nur noch wie er ausholte, danach klatschte es. Es drehte sich alles und sie ging zu Boden. Sie wurde zurückgeschleudert und blieb kurzzeitig benommen an der Wand sitzen. Das hatte gesessen. Einen Momentlang war alles schwarz, als das Bild wieder klarer wurde, drehte sich alles um sie herum. Als das Drehen aufhörte, sah sie einen Izzy, der wie angewurzelt vor dem Bett stand und sie fassungslos anstarrte.

Im nächsten Moment, hechtete er zu ihr. Kniete sich nieder: „Es..tut mir Leid, Süße…es.tut…mir leid...“ hörte sie ihn nur immer wieder flüstern während er sich an ihr festklammerte und sie in den Armen hielt. Er schluchzte schon fast. „schon gut Izzy, ist schon gut!“ sagte sie sanft und rieb sich die Wange. Er hatte nur die flache Hand benutzt, zum Glück. Doch tat ihr Wangenknochen verdammt weh. Es würde sie nicht wundern, wenn der morgen lila wäre. Sie nahm es ihm nicht übel, sie hatte es heraufprovoziert. Doch er schien sich große Vorwürfe zu machen „das wird nie wieder passieren. Mit einem mal hat alles ausgesetzt und du hast kurzzeitig wie Carly geklungen…“ rechtfertigte er sich und wirkte fast schon verstört. Er schien damit nicht zu Recht zukommen, dass er auf sie losgegangen war. Sie schob ihn von sich und stand leicht schwankend auf. Es drehte sich noch immer alles.. Dennoch dirigierte sie ihn auf sein Bett und hockte sich dort auf seinen Schoß: „ist schon gut. Ich hab`s hoch provoziert. Ist schon gut.“ Sagte sie leise und streichelte sanft seine Wange, so als hätte er die Ohrfeige bekommen – nicht sie. er hatte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen. „ich schwöre dir, das wird nie wieder passieren…“ flüsterte er leise.

Sie legte die Finger auf seinen Mund: „Sch…schon gut“ Dann nahm sie die Hand weg und stemmte die Arme in die Hüften: „Aber du wirst mir jetzt SOFORT sagen, was los ist das ich morgens um 3:30Uhr mit 39° Fieber in Berlin auf deinem Bett sitze und mir sorgen um Dich mache. Und jetzt sag nicht NICHTS, denn für ein nichts lasse ich mich von dir nicht Ohrfeigen. Denn wenn du sagst nichts, dann schwöre ich erlebst du den morgigen Tag nicht mehr. Ich bin nämlich hundemüde, krank, mir ist kalt und jetzt nimm mich verdammt noch mal endlich in den Arm und sag was los ist!“ sagte sie so deutlich, dass er sie kurz erschrocken ansah und sie schließlich kommentarlos in die Arme nahm. Er deckte sie beide zu. Gedankenverloren begann er sie zu kraulen, doch obwohl sie müde war konnte und wollte sie nicht schlafen. Sie brauchte über eine Stunde bis er so ruhig war, dass sie ihn dazu bringen konnte ihr zu sagen, weshalb er so ausgerastet war. Seine Antwort schockierte sie und just in diesem Moment konnte sie verstehen, warum er so ausgerastet war: „sie will das ich dich nicht mehr sehe…“ hatte er leise gesagt und dabei klang er so unendlich traurig.

„…ansonsten ist sie weg. Du bist eine Konkurrenz für sie, meint sie…“ erzählte er weiter. Carly hatte ihn also vor die Wahl gestellt.

Chaya sah in sein Gesicht. Sie wollte was sagen, aber sie konnte nicht. Viel zu groß war die Angst, dass er sie jetzt wegschicken würde. Izzy starrte an die Decke:“sie weiß doch das ich sie liebe und nur sie. Aber ich brauche dich. Du bist seit ich von zuhause weg bin eins der Dinge, die mich mein Heimweh vergessen lassen. Wenn du da bist, weiß ich dass alles gut ist wie es ist. Du bist eben mein Schutzengel und den lasse ich mir nicht wegnehmen. Von niemandem!“ er klang dabei fast schon trotzig.

Erleichterung.

Chaya lächelte: „ich rede mit ihr. Ich werde ihr sagen, dass ich keine Konkurrenz bin. Im übrigen Engel lieben so jemanden wie dich nicht, du bist viel zu böse für mich! Das kannst du ihr sagen.“

Er kraulte sie, doch sie spielte bereits mit einem ganz anderen Gedanken >vielleicht ist es das Beste wenn ich den Kontakt abbreche bevor ich seine Beziehung ruiniere…<

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Sie sah ihn an, Izzy wirkte beinahe noch trauriger als damals und das war schon kaum mehr möglich.

Er nahm einen weiteren Schluck Kaffee: „sie akzeptiert dich immer noch nicht. Sie meint Du würdest zu viel Zeit mit mir verbringen. Dinge wissen, die nur eine Freundin wissen sollte und ich würde dich ihr vorziehen. Sie hat mich vor die Wahl gestellt, Du oder sie…“

Kaum hatte er das gesagt hörte man es klirren und ihr Kaffeebecher lag in vielen Scherben am Boden. Die Karamellfarbene Flüssigkeit ergoss sich ebenfalls über das helle Linoleum.

„Fuck!“ sie ging direkt in die Knie und begann hastig die Scherben aufzusammeln. Versuchte dabei krampfhaft die Tränen zurückzuhalten.

Sie griff ungeschickt zu und die Kante einer Scherbe schnitt in das weiche Fleisch. Rotes Blut tropfte auf das helle Linoleum. „Verdammt!“ sie betrachtete wie das Blut von ihrem Finger tropfte, unfähig sich zu bewegen. Der Schock saß zu tief. Kaum das er das registrierte, ging Izzy ebenfalls in die Knie. Er hatte vorher nach einem Besen gesucht.

Erst sorgte er dafür, dass sie nicht mit der anderen Hand weiter Scherben einsammelte, was sie aus Reflex tun wollte. „zeig mal her!“ sagte er dann und nahm ihre Hand in seine. Ein weiterer Blutstropfen tropfte zu Boden. Es schien nicht aufhören zu wollen. Izzy betrachtete ihren Finger einen Moment. Nervös fuhr Chaya sich mit der anderen Hand durch die haare, Tränen glitzerten noch immer in ihren Augen. Mit einem Mal registrierte sie wie Izzy ihre Hand anhob und zu seinen Lippen führte. Im nächsten Moment spürte sie wie er begann daran zu saugen.

Das führte nun zu ihrer endgültigen Verwirrung. Verstört, entsetzen, mit schlechtem gewissen und extrem geröteten Wangen sah sie ihn an. „Izzy…was…machst du da?“ fragte sie tonlos. Es kam nicht oft vor, dass es ihr die Sprache verschlug. Aber jetzt war es soweit.

Ohne sie anzusehen und damit aufzuhören, meinte Izzy: „Weißt du ich bin in Wirklichkeit ein Vampir und das ist mein Frühstück!“

Sie musste nun grinsen: „Davon wirste aber nicht satt und außerdem bin ich voll gepumpt mit Medikamenten. Ich will nicht schuld sein, wenn du nachher total high bist. Aber mal im Ernst, was machst du da?“ sie bemühte sich ernsthaft nicht rot zu werden, gleichzeitig nicht an das Ultimatum von Carly zu denken.

Was aber nicht wirklich gelang.

Izzy saugte noch immer, schließlich setzte er ab, stand auf und spuckte direkt in die Spüle. Danach setzte er den Finger abermals an die Lippen und fuhr fort daran zu saugen. Als er bemerkte das Chaya noch immer auf eine Antwort zu warten schien, meinte er nur: „da war eben ein Splitter drin und jetzt versuche ich die Blutung zu stoppen. Du weißt doch das Du auf dich aufpassen sollst, solange du das Blutverdünnungsmittel nimmst!“

Kaum hatte er das gesagt, entzog sie ihm ihre Hand. Es blutete unlängst nicht mehr.

„Danke…“ sagte Chaya leise und strebte an die Scherben weiter einzusammeln. Izzy hielt ihre Hände sanft, aber bestimmt fest: „Lass, ich mach das schon…“ sagte er ruhig.

„aber…“ wandte Chaya ein, doch der Amerikaner schüttelte entschieden den kopf.

„Geh duschen, ich mach das schon!“ mit diesen Worten schob er sie aus der Küche. Chaya seufzte und tat was er wollte – wie so oft.

Als sie 20 Minuten später in Jeans und Pullover wieder in die Küche kam, war er noch dort. Er lehnte noch immer an der Arbeitsfläche und trank Kaffee, allerdings waren die Scherben und das Blut auf dem Linoleum verschwunden.

„Izzy?“ fragte Chaya vorsichtig. Sie war das Ultimatum nicht losgeworden. Sie hatte zwar Angst vor dem was sie jetzt tat und was es für sie bedeuten würde, aber was sollte sie sonst tun? Seine Beziehung zerstören? Nein, das konnte und wollte sie nicht. Sie wusste das er Carly so sehr wie die Luft zum atmen brauchte.

„hm?“ kam es nur zurück. Die Blondine holte tief Luft: „ich denke Carly hat recht. Ich mein, das wir soviel zeit miteinander verbringen… Aber das wird sich jetzt eh ändern. Chris sieht das ja auch nicht so gern. Verständlicherweise.“

Es klirrte ein zweites Mal, allerdings war es diesmal Izzys Tasse, die in Scherben am Boden lag.

Nun war es Izzy, der sie fast schon schockiert ansah: „Wie .Chris?“ Man sah ihm eindeutig die Verwirrung an. „ihr seid…zusammen??“ fragte er ungläubig.

Sie nickte mechanisch, obwohl alles in ihr sich dagegen wehrte.

„Seit wann?“ fragte er und seine Stimme kehrte zurück, er schien sich zu fassen.

„Seit gestern. Du weißt ja selbst wie das ist. Mit einem mal macht es ZOOM und dann ist es schon passiert!“ sagte Chaya dann, doch hatte sie den Eindruck ihre Stimme würde sie verraten. Doch anscheinend war dies nicht der Fall. Izzy begann nun zu strahlen und nahm sie in die Arme: „Hey, das freut mich für Dich. Du hast es verdient und Chris ist echt in Ordnung!“

Als er das sagte und sie so freudig umarmte, brach in ihr endgültig eine Welt zusammen. Warum musste er sich für sie freuen? Warum konnte er nicht einfach eifersüchtig sein? Aber er war ja nur ihr bester Freund. – Nein! Er war mehr als das und genau darin lag ja das Problem.
 

Er war derjenige, der sie verstand.

Der für sie da war, bei dem sie sich geborgen fühlte und der nun glaubte; sie wäre mit Chris zusammen, obwohl sie doch nur ihn wollte. Nur ihn begehrte. Doch das ging nun mal nicht. Er hatte Carly und liebte sie, das würde sich niemals ändern.

Die Blondine seufzte leise: „Hey was ist los? Du siehst so traurig aus??“ riss Izzys Frage sie aus ihren Gedanken. Irritiert blickte sie den Amerikaner an: „Was...Wie??...ähm, es ist nichts…“ wiegelte sie dann ab.

Sie spürte seinen Blick bis tief in ihre Seele vordringen. So wie sie wusste wenn er etwas hatte, spürte er es umgekehrt und es fiel ihr schwer ihn zu täuschen, es ihm nicht zu sagen. Zu oft war sie traurig und das merkte er natürlich. Dann kamen seine Fragen. Fragen auf die sie ihm gerne die richtige Antwort gegeben hätte, doch jede Antwort wäre die gleiche gewesen. Die gleichen Worte: „Du bist der Grund!“ und diese Worte würden alles zerstören. Ihn von ihr fortreißen – unwiederbringlich. Und ganz ohne ihn Leben wollte sie nicht. Sie konnte es auch nicht mehr. So schob sie alles wie so oft auf ihre Familienprobleme.

Ihre Familie konnte man eigentlich nicht als jene bezeichnen eher als eine Zweckgemeinschaft von Egoisten unter denen Chaya, sehr zu leiden hatte. Vielleicht auch das einzig anständige Wesen dort war.

Ihr Vater war ein Manager, der im Ausland lebte. Er war nie wirklich da. Schon immer war es so, dass dieser nur wert auf Leistung legte und keine Gefühle zeigte und wenn nur dann wenn seine Kinder irgendeine Glanzleistung vollbrachten, was aber selten der Fall war. Damit hatte Chaya leben gelernt. Allerdings machten ihr andere Dinge viel mehr zu schaffen.

Wenn er wütend wurde neigte er oft zu cholerischen Ausrastern, danach wusste er nichts mehr. Chaya ist ihrem Vater in diesem Bezug recht ähnlich. Sie bleibt lange ruhig und geduldig, aber wenn sie austickte dann richtig.

Etwas das ihr Vater allerdings gerne tat war auf seine Tochter loszugehen, was diese total verschüchterte. Sobald einer der Jungs sie anbrüllte oder eine zu hastige Handbewegung machte, zuckte sie zusammen. Instinktiv zog sie den Kopf ein oder begann zu weinen. Eine Reaktion, die sie selbst hasste.

Dagegen stand ihre Mutter im absoluten Kontrast, die nur an sich dachte allerdings mit Emotionen manipulierte. Eine Begabung die Chaya auch beherrschte, aber nie anwandte, weil sie es nicht für richtig hielt Menschen anhand von Emotionen dazu zu bringen das zu tun was sie wollte. Ihre Mutter war da anders. Geld und Marken sind das wichtigste, genauso wie der Ruf. Kinder und Ehemann egal..

Das Familienmitglied das Chaya am nächsten steht ist ihre Schwester Kala. Eigentlich ist Kala nur ihre Halbschwester und sie sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, doch sie haben schon immer zusammengehalten. Ein Altersunterschied von 15 Jahren der sich schon oft als Vorteil erwiesen hat. Chaya hat den Großteil ihrer Pubertät bei ihrer älteren Schwester verbracht. Doch wie überall gibt es auch hier streit.

Grund dafür ist allerdings meistens Chayas Schwager Mario, der ihrem Vater recht ähnlich ist und Chaya versucht ihre Schwester immer zu beschützen.

Beinahe wäre es mal soweit gekommen, dass er fast auf Chaya losgegangen wäre, doch soweit ist es nie gekommen.

Die Eltern stehen mitten in der Scheidung und führen einen erbitterten Rosenkrieg um Geld und Macht.

Die 21jährige steht immer dazwischen und versucht gleichzeitig die Probleme ihrer Schwester zu lösen und für die Jungs dazu sein. Etwas das ihr nicht so leicht fällt, wie sie allen immer glauben macht. Sie möchte niemanden noch mehr beunruhigen oder zur Last fallen.

Ihre einzigen Sonnenscheine sind die Söhne ihrer Schwester. Die drei Jungen mit den Namen Jason (11), Ben (3) und Nick (10 Monate) sind oft anstrengend, zaubern aber stets ein Lächeln auf das Gesicht der Blondine. Der 11jährige Jason ist großer Us5 Fan und vergöttert die Jungs geradezu. Besonders Izzy, Richie und Jay haben es ihm angetan. Als er Izzy das erste Mal begegnete, war er erst verschüchtert und die Kommunikation lief fast nur über Chaya, da Jasons Englisch und Izzys Deutsch etwa den gleichen Standpunkt hatten- nicht vorhanden.

Inzwischen verständigen sie sich mit Händen und Füßen. Izzy bringt Jason die Englischen Wörter bei und umgekehrt spricht dieser ihm mit einer Engelsgeduld die deutschen Worte vor.

Sozusagen als Belohnung zeigte Izzy ihm dafür Backflips und Saltos, welche der Junge mit Begeisterung lernte.

Oft fühlte Chaya sich dann allerdings ausgeschlossen, vielleicht war sie sogar eifersüchtig, wenn sie ehrlich war.

Ben der 3jährige Spross verstand natürlich kein Wort von dem was der Amerikaner sagte, aber er liebte Izzy heiß und innig. Er lachte und quietschte wie wild, wenn Izzy mit ihm spielte oder ihn kitzelte. Auch wenn Ben keine Ahnung hatte was Izzy mit ihm redete, hatte der kleine Blondschopf den Namen von Izzy recht schnell raus und man hörte Ben dann immer „dizzy“ rufen, wenn Izzy mal bei Chaya war.

Auch an Nick, dem 10 Monate alten baby, ging der Kelch nicht vorüber. Wenn Izzy lachte begann Nick zu strahlen und unruhig auf Chayas Armen zu zappeln, solange bis er zu Izzy durfte. Wenn Nicky weinte und sich nicht beruhigte, war es die Stimme des Amerikaners die ihn zur Ruhe brachte.

Auch Chayas Schwester hatte den US-Boy ins Herz geschlossen (erster Satz als sie ihn sah: „der ist süß!“), sie war richtig enttäuscht als Chaya ihr mitteilte er wäre nicht ihr Freund.

Ihre Familie trieb Chaya oft in die Verzweiflung und auch wenn niemand verstand warum, aber Chaya liebte sie und fühlte sich für sie verantwortlich. „klar ist was, ich seh`s doch!“ beharrte er und holte sie somit in die Realität zurück.

„Ach nichts. Ich mag nur nicht nach hause. Daddy ist wiedermal da…“ wich sie aus, doch es war nicht mal gelogen.

„Dann bleib doch einfach bis er wieder weg ist. Wir müssen zwar übermorgen nach Erfurt, aber du kannst ja ruhig hier bleiben. Oder auch mitkommen, wie du magst…“ erwiderte Izzy und trat aus der Küche. Sie folgte ihm langsam zum Esstisch: „ich weiß noch nicht.“ Wich sie abermals aus. Ihre behagte der Gedanke gar nicht Izzy und Carly die ganze Zeit zusammen sehen zu müssen, im gleichen Zug wünschte sie sich allerdings die Zeit mit ihm zu verbringen.

„ach ich bin mir sicher Chris möchte dich gerne in seiner Nähe haben bei dem großen Auftritt!“ sagte Izzy und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

„Was möchte ich?“ erklang nun Chris` Stimme hinter ihnen. Langsam ließ auch der Blondschopf sich auf einem leeren Stuhl nieder, nahm sich eins der Brötchen und goss sich O-Saft ein. Izzy füllte seine Schale mit Cornflakes und Milch und zog sie wieder zu sich heran. Gemächlich begann er zu löffeln, was ihn allerdings nicht davon abhielt weiter mit den beiden zu reden: „Ich sagte, ich bin mir sicher das Du deinen Schatz in Erfurt dabei hättest!“ wiederholte der Amerikaner geduldig und löffelte seelenruhig weiter.

Chris ließ sein Glas sinken, was er gerade an die Lippen geführt hatte: „Wovon redest du bitte?“ fragte er und nahm dann doch einen Schluck. Chaya stand neben dem Deutschen und betrachtete schweigend abwechselnd Chris und Izzy. „Na von Chaya!“ erwiderte Izzy. Chris begann bei diesen Worten zu husten, er war kurz vorm ersticken.

Die Blondine klopfte ihm ein paar Mal kräftig auf den Rücken und raunte ihm auf Deutsch zu: „Lass mich bitte nicht im Stich! Ich erklär dir später alles!“ Als Chris, der immer noch röchelnd nach Luft rang, sich langsam wieder beruhigte, nickte er und zog die Blondine auf seinen Schoß: „ Natürlich, nichts ist schöner als sie bei mir zu haben!“ sagte er und vergrub den Kopf an ihrem Schulterblatt. >Muss der denn so übertreiben?!< ging es Chaya nur durch den kopf und gleichzeitig stellte sie fest, dass Izzy immer noch nichts bemerkt zu haben schien. „Na dann ist ja alles klar!“ strahlte dieser.

„Wird Zeit das Richie nachzieht. Jay `ne Freundin, ich` ne Freundin und du jetzt auch. Mikel wird sowieso eh immer Single bleiben…“ fügte er hinzu. Chaya maß Izzy mit einem strafenden Blick: „Die Murmel muss gar nichts, der soll Single bleiben solange er noch kann. Die Weiber rennen ihm doch eh schon wie bescheuert nach und verängstigen ihn…“ der grinste: „Stimmt nachher gerät der an so was wie dich! Nee reicht wenn Chris so ne Terrorfreundin hat“ sie schnappte nach Luft um zu einer Gegenantwort anzusetzen, in dem Moment erklang nun Ashlees verschlafene Stimme: „Wie, Chris hat`ne Freundin?“ Das Mädchen kam mit Jay an der Hand an den Frühstückstisch getrottet.

Izzy grinste immer noch: „Chris hat eine neue Freundin! Seit gestern!“

Ashlee setzte sich neben Jay und schaute ungläubig zwischen Chris und Izzy hin und her. „Wen?“ war das einzige was sie rausbrachte.

Ehe Chris etwas tun konnte, platzte es aus Izzy geradezu heraus: „Chaya!“

Jay, der gerade Kaffee trank, verschluckte sich und spuckte den Kaffee halb zum nächsten Gummibaum. Dabei verbrannte er sich die Zunge und erstickte nebenbei noch fast.

Ashlee ihrerseits klopfte ihm besonnen ein paar Mal auf den Rücken: „Ganz ruhig, Großer. Atmen, Schatz!“ sagte sie und musterte gleichzeitig Chaya und Chris, die plötzlich sehr still und mit sich beschäftigt waren. Chaya hockte immer noch auf seinem Schoß und löffelte gerade ihr Frühstücksei, während er um sie herum fasste und von seinem Nutella - Brötchen abbiss.

Ashlee beobachtete das eine ganze Weile schweigend, während Jay immer noch röchelte und dabei zeitweise auf Französisch vor sich hinfluchte: „Denkst du das was ich denke?“ raunte sie Jay irgendwann zu als der seinen Französischen Redeschwall unterbrach.

„Wenn du meinst, dass es ein fake ist, dann ja!“ nickte er und trank vorsichtig um sich nicht erneut zu verbrennen.

„Das….werden wir gleich sehen!“ erwiderte Ashlee und stand auf. „Mina, kann ich dich bitte mal sprechen?“ fragte sie dann auf Deutsch. Als ihr alter Spitzname erklang, zuckte die Blondine dermaßen heftig zusammen, dass ihr das Messer entglitt und klirrend auf den Teller fiel. Chris hatte instinktiv den kopf gehoben, da nicht so oft deutsch geredet wurde innerhalb der Band.

Izzy hatte aufgeblickt als das Messer klirrend auf den Teller gefallen war. Er hatte Ashlees Tonart gehört und Chayas Namen. Er kannte ihn neben Ashlee als einziger- zumindest die Bedeutung dahinter.

Chaya hatte ihm mal erzählt das ein früherer Freund sie immer so genannt hatte. Allerdings hatte sie den Namen abgelegt als dieser bei einem Unfall ums Leben gekommen war, weil sie so dauernd an ihn erinnert wurde und damit nicht zu Recht kam.

Dass Ashlee sie so nannte, bedeutete nichts gutes, die Tonart schon gar nicht.

Izzy musterte seine beste Freundin, sie war blass geworden und sah nun beinahe schon verängstigt aus. Sein Blick ging zu Chris. Umso mehr erstaunte es ihn dass dieser seelenruhig weiterfrühstückte. Sah er denn nicht dass sie Angst hatte???

„ja, natürlich. Bin unterwegs. Küche?“ Wenn die Mädchen etwas zu klären hatten, dann geschah es meistens dort, weil die Jungs sich dort wenig aufhielten.

„Küche!“ war das einzige was Ashlee nun geradezu knurrte.

Chaya erhob sich, ging langsam Richtung Küche und gleichzeitig begann es in Izzy zu brodeln Er sah ihre Angst und wie sie mit gesenktem Kopf Richtung Küche trabte. In diesem Moment hatte er unweigerlich das Bild eines kleinen Kälbchens im Kopf, das zur Schlachtbank geführt wurde und das genau wusste. Seine Hände ballten sich zu Fäusten als er abermals zu Chris sah und bemerkte, dass dieser sich noch immer nicht einmischte. Merkte der denn gar nichts?

Die Wut in ihm brodelte heftiger hoch: „Lass sie in Ruhe!“ fauchte er plötzlich und das dermaßen heftig, das alle herumfuhren, einschließlich Chaya.

Ashlee maß ihn mit beinahe tödlichen Blicken: „Halt dich raus Izzy!“ knurrte sie ihn nun an und fügte in Gedanken hinzu: >du hast schon genug Unheil angerichtet. <

Chaya entging die Anspannung wegen ihr nicht, schon gar nicht das Izzy kurz vorm ausflippen war: Sie tapste zum Tisch zurück: „Lass gut sein, Baby!“ sagte sie und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange: „Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen. Sie ist wahrscheinlich nur sauer, weil ich den letzten rosa Pudding gegessen habe. Du weißt ja da steht der Tod drauf!“ „Die soll dich anrühren und ich vergesse mich!“ knurrte er.

In dem Moment als Chaya Izzy küsste, hatte Carly den Raum betreten. Die anderen hatten sie nicht sofort wahrgenommen, allerdings war der Amerikanerin die Tonart von Chaya als auch von Izzy nicht entgangen sowie der Kuss. Blanker Hass zeichnete sich nun auf ihrem Gesicht ab: „Was geht hier vor?“ fragte sie dann schlecht gelaunt. Als ihre Stimme erklang fuhr Chaya zurück, so als hätte sie sich gerade an Izzy verbrannt und auch alle anderen waren überrascht. Carly ignorierte das und ging zu ihrem Freund auf dessen Schoß sie sich demonstrativ setzte.

In diesem Moment sah man wiederum Chaya regelrecht an, wie es sie innerlich gerade fast zerriss. Carly musterte sie abwertend „Du hast einen Freund, also lass die Finger von anderen Bandmitgliedern. Erstrecht wenn sie schon eine Freundin haben!“ zischte sie.

In diesem Moment loderte Wut in Chayas Augen auf und sie erstrahlten gefährlich grün. Jay, Ashlee und Chris entging das nicht und sie sahen auch wie die Blondine eine patzige Antwort auf den Lippen hatte und nicht mehr viel fehlte und alles eskalieren würde. Zumal Carly Chaya dauernd anpöbelte, allerdings nur wenn Izzy nicht in der Nähe war. Chaya hatte sich bisher immer beherrschen können, obwohl gestern Vormittag eine Kristallschale hatte dran glauben müssen.

Gerade als Ashlee eingreifen wollte um schlimmeres zu verhindern, war es Izzy der die Situation klärte.

Etwas unsanft schob er Carly von sich, nun entlud sich sein angesammelter Zorn: „So was will ich nie wieder hören. Wenn ich noch einmal mitkriege wie du in der Art mit ihr redest, kracht` s, aber gewaltig. Diese Frau ist der Grund warum wir immer noch zusammen sind, wenn sie nicht wäre hätte ich es wahrscheinlich längst beendet. Du solltest ihr dankbar sein, immerhin hat sie es möglich gemacht das du hier sein kannst. Sie ist eine tolle Persönlichkeit und Du maulst in einer Tour über sie, dabei hast du dir nie die Mühe gemacht sie kennen zu lernen. Aber weißt du was, sie ist meine beste Freundin, ob es dir passt oder nicht und sie hat verdammt noch mal das recht mit mir zu reden wie sie will!“ er hatte Carly jetzt fast schon angeschrieen. Chaya klappte erst der Unterkiefer runter und dann sog sie hörbar die Luft ein. Es war nicht gut was er da machte, obwohl es sie irgendwie mit stolz erfühlte das er sie so verteidigte. Ihr eigener Zorn verrauchte, sie sah nur noch wie Carly nun ebenfalls kurz vorm explodieren war. Sie musste was tun bevor er seine Beziehung ruinierte.

Sie räusperte sich leicht: „Izzy! Es ist schon gut…“ sie lächelte. „ich versteh das schon. Lass bitte. Nicht streiten, seit lieb zueinander und genießt die zeit die ihr habt!“ fügte sie hinzu und war im nächsten Moment in der Küche verschwunden. Ashlee sah ihr kurz nach, warf dann den beiden streitenden noch einen Blick zu und folgte ihr.

„Ich hab dir gestern deutlich gesagt, was ich über dich und sie denke!“ sagte Carly an Izzy gewandt, sie dachte gar nicht daran es jetzt gut sein zu lassen. Nicht nachdem die blonde Schnepfe es gesagt hatte. Den Triumph würde sie ihr nicht können. Izzy beobachtete wie die Küchentür sich schloss, dann wandte er den Kopf: „ Du machst ein Theater um nichts. Aber ich sage es noch mal. Ich lasse mir meine beste Freundin nicht wegnehmen. Von niemanden!“

Jay sah auf und nickte: „Da hat Izzy recht. Sie ist absolut keine Konkurrenz für dich…“ meinte er und fügte in Gedanken hinzu: >sie spielt in einer ganz anderen Liga als Du…<

Als er dies sagte, begann sie zu strahlen, denn für sie klang es natürlich so als ob sie die größte wäre und das ging runter wie Öl.

Chris nickte ebenfalls und fügte hinzu: „außerdem ist sie MEINE Freundin und Izzy weiß das genau. Er würde mir nie die Freundin ausspannen. Sie sind nur Freunde! Wäre es anders, wär da unlängst was gelaufen ohne das du etwas hättest tun können!“

„Stimmt. Und warum sollte Chaya Izzy wegen dir immer wieder ins gewissen reden oder dich für ihn herholen, wenn sie ihn selbst hat oder haben will? Das ist doch unlogisch. Izzy liebt dich und sie ist seine beste Freundin. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge!“ stimmte Jay nun wieder zu, was Carly abermals zum strahlen veranlasste. Sie legte kurz die Stirn in Falten: „Hm, vielleicht!“ mit diesen Worten war die Situation erledigt, zumindest vorerst. Sie setzte sich richtig hin und nahm sich ebenfalls ein Brötchen.
 

Kapitel 3 – Mut zur Wahrheit – Courage to truth
 

Kaum war die Tür zur Küche zu gefallen, atmete sie auf. >Das war gerade noch mal gut gegangen, da hatte nicht viel gefehlt und sie wäre auf Carly losgegangen. Was bildete die sich ein und was zum Teufel war in Izzy gefahren, dass dieser sie vor Carly beschützte? War der Lebensmüde geworden? Ich muss dringend mit ihm sprechen, es darf so was nicht wieder tun! < dachte sie und sah auf als die Tür ein zweites Mal ging und ihre beste Freundin ebenfalls in der Küche stand. Sie schimpfte wie ein Rohrspatz und Chaya verstand nur Wortfetzen in denen es inhaltlich um Carly ging. Als Ashlees Blick sie streifte, hatte sie den Reflex zurück zu zucken, blieb aber ungerührt an der Arbeitsfläche gelehnt. „Also fang an, ich warte…“ sagte die Blondine ruhig und musterte ihr gegenüber. Ashlee bedachte sie mit einem langen Blick: „Seit wann bist du unter die Kinderficker gegangen?“ fragte sie dann. Chaya musste Schlucken bei der Wortwahl, aber sie wusste worauf Ashlee hinaus wollte. Sie zuckte die Schultern: „Wo die Liebe hinfällt…“

„Ach komm erzähl mir nichts, Chaya. Du bist bis gestern unsterblich in Izzy verliebt und am Boden zerstört das Carly hier ist und heute bist du freudestrahlend mit Chris zusammen? Wer soll dir das glauben? Ich und Jay nicht.!“ Erwiderte Ashlee. Chaya sah sie immer noch an, sie weigerte sich es zuzugeben: „Es ist aber nun mal so, ich kann doch auch nichts für meine Gefühle, Chris schon gar nicht!“

Ashlee schnaubte: „Wenn es so wäre würde ja niemand was sagen, aber es ist nicht so. Es ist unfair, was für ein mieses Spiel du da treibst Chaya. Unfair Chris gegenüber, weil du ihn für dein Spiel missbrauchst. Was glaubst du was Izzy mit ihm macht, wenn es bei euch zur „Trennung“ kommt? Er bringt ihn um.

Unfair Izzy gegenüber, weil er nie die Chance bekommen wird deine wahren Gefühle kennen zulernen und darum das du sein Vertrauen missbrauchst um ihn zu belügen. Aber am allerschlimmsten ist diese Unfairness dir gegenüber, weil du zu feige bist Mutig zu sein. Ja du bist feige, warum sagst du ihm nicht die Wahrheit, sagst was du fühlst und wie es ist? Was soll dir passieren, mehr als ihn verlieren kannst du nicht. Und ob du ihn jetzt verlierst, weil Carly ihm ein Ultimatum stellt oder du deine wahren Gefühle zugibst, letztendlich ist es besser als mit der Gewissheit zu Leben es niemals versucht zu haben.“ Ashlee sah sie musternd an. Chaya hatte die Arme beschützend vor der Brust verschränkt und den Kopf gesenkt. Mit einem Mal sah sie auf, Tränen schimmerten in ihren Augen und zum ersten Mal weinte sie offensichtlich vor jemanden. Wütend sah sie Ashlee an: „Ja, du hast verdammt noch mal leicht reden. Sag` s ihm doch und dann? Dann verlier ich ihn, geht alles kaputt. Er liebt Carly verdammt noch einmal und ich muss und werde das akzeptieren, auch wenn ich dabei draufgehe. Ihr habt alle noch nicht kapiert das er der einzige Grund ist warum ich noch nicht aufgegeben habe, weil ich weiß, dass er mich braucht.“ Platzte es nun wütend aus ihr heraus und Tränen liefen ihre Wangen runter. Sie ließ den Kopf hängen: „Das mich wenigstens irgendjemand auf der Welt braucht und ich nicht ganz nutzlos bin! Das mich wenigstens irgendjemand auf der Welt lieb hat und ich nicht nur ein Mittel zum Zweck bin“ flüsterte sie nun fast tonlos. In ihrer Wut hatte sie genau das zugegeben, was Ashlee schon vermutet hatte. Just in diesem Moment änderte sich die komplette Haltung der Halbamerikanerin. Sie kam auf ihre Freundin zu und nahm die kleinere in den Arm: „Ach Schatz! Du bist nicht allein und kein Mittel zum Zweck. Es gibt viele Leute die dich lieb haben. Izzy hat dich furchtbar lieb, vielleicht sogar mehr. Ich mein, hey er hat dich Carly vorgezogen, wenn du ehrlich bist.“ Chaya schluchzte immer noch. „Das war doch nur ne Trotzreaktion!“ Ashlee sah sie strafend an: „mag sein, aber wenn du mal ehrlich bist riskiert er ständig seine Beziehung wenn du in seinem Bett schläfst oder ihr kuschelt. Was glaubst du was Carly macht, wenn sie das mitkriegt?“ „Ich weiß!“ murmelte die Blondine in ihren Armen kleinlaut. „siehst du. Dann ist da noch Jay. Dein Bruder würde für dich töten, wenn es sein muss. Du bist seine kleine! Richie liebt dich heiß und innig, wer beschützt die Murmel denn vor Izzy wenn nicht du? Denn Izzy lässt sich nur von dir besänftigen. Mikel wäre unlängst nicht mehr am Leben, wenn du nicht wärst. Den hätte ich nämlich schon umgebracht. Wenn nicht ich dann Izzy oder Jay. Der verdankt dir sein Leben und allein deshalb hat er dich schon lieb, auch wenn er das niemals zugeben würde. Ja, dann ist da noch Krümel. Glaubst du Krümel würde das alles machen, deinen Freund spielen und all das wenn er dich nicht lieb hätte? Was glaubst du was hier den Tag los war, wo du weg warst. Chris hat Izzy zur Sau gemacht, weil der dich so angeblafft hat.“ Chaya sah Ashlee entgeistert an: „Was?“ Ashlee grinste: „ja du hast richtig gehört. Der kleine Krümel hat Izzy zusammengebrüllt, er soll dich nicht wie den allerletzten Dreck behandeln, er hätte dich ja gar nicht verdient soviel gutes wie du immer für ihn tust und so..“ „Und Krümel lebt noch?“ fragte sie ungläubig. Ashlee zuckte die Schultern: „Wie du selbst siehst…Izzy ist Tür knallend in seinem Zimmer verschwunden!“ „Ach deshalb war er so schmusig und zutraulich als ich wiederkam.“ „So kann man es sagen, ja!“ Ashlee grinste immer noch. „So und du hörst jetzt auf zu heulen wie ein Schlosshund, das hält ja niemand aus. Sonst heul ich nämlich gleich mit!“ Chaya wischte sich die Tränen weg: „Das mit der Beziehung hat Chris gestern angefangen..“ sagte sie dann leise. „Uhm..wie?“ nun war es Ashlee die sie entgeistert ansah. „Ja, gestern hatte ich mich umgezogen und meine Klamotten haben noch nach Izzy gerochen. Carly hat das gemerkt und Chris hat mir den hals gerettet. Er hat behauptet Izzys Handtuch vom duschen auf meine Klamotten gepackt zu haben…“ „Aber wie kommt es dann das ihr zusammen seid?“ Ashlee setzte sich vorsichtshalber auf den Tresen. Sie hatte das Gefühl da würde gleich noch ein Schocker kommen.

„das weiß ich auch nicht mehr so genau, aber er meinte irgendwie so zu mir (in Carlys Gegenwart): Schatz du solltest dich umziehen, ich mag es nicht wenn meine Freundin nach einem anderen Mann riecht!“ Ashlee schluckte: „okay….DAS muss mir Krümel genauer erklären!“ Chaya schüttelte den Kopf: „Das ist ja noch nichtmal alles: Der Burner kommt ja erst noch…“ sie machte eine Pause: „oh ha, was kommt denn jetzt?“ Ashlee runzelte die Stirn. Chaya holte kurz Luft: „dann hat er mich geküsst!“ kam es so schnell über ihre Lippen, so als würde sie es vergessen wollen. Ashlees Finger krallten sich in die Arbeitsplatte: „Was??.....Wie gut das ich schon sitze! Krümel…hat…Dich..geküsst?“ fragte sie noch mal nach um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht verhört hatte. Chaya nickte: „Carly hat`s geschluckt. Ich hab Chris einen Vortrag gehalten und so….“

„und?“ „na ja, er meinte er hatte kein bock auf Stress und das wäre die einzige Möglichkeit gewesen Carly in Sicherheit zu Wiegen. Womit er leider recht hat. Ich hatte immer Angst das Izzy das erfährt…“ „zurecht das ist ja auch nen Klatschweib!“ brummte Ashlee, die sich langsam fasste. „..aber ich hab es Izzy heute Morgen selber gesagt, dass ich mit Chris zusammen bin!“

„ Du hast wwwwwwwwwaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaasssssssssssssssss?“ Ashlee wäre um ein Haar vorne übergekippt, konnte sich gerade noch halten. „Warum zum Teufel hast du denn das gemacht? Damit hast du es dir endgültig versaut. Du weißt doch, das er weder an die Freundin noch an die ex- Freundin eines Freundes geht Damit hast du Carly doch genau in die Karten gespielt!“ sagte sie und rappelte sich gerade wieder auf.

Die Blondine lehnte sich an die Wand Ashlee gegenüber: „kannst du dich an den einen Abend erinnern, wo er hier so ausgerastet ist? Wo Murmel mich noch angerufen hat und ich extra nachts um 3 herkommen musste?“ Ashlee nickte: „jap, du hast mir nie erzählt was da eigentlich los war, obwohl er fast auf mich losgegangen war.“

Chaya nickte: „Carly hatte ihm ein Ultimatum gesetzt….sie oder ich…“ sagte sie dann leise und allein die Erinnerung an diese Nacht taten ihr weh. In Ashlees Gesicht trat Erkenntnis:

„Das erklärt sein ausrasten und warum er dich nicht sehen wollte!“

Ihre Freundin zog die Augenbraue hoch: „er wollte mich nicht sehen?“ fragte sie erstaunt.

Ashlee nickte: „Jap, er hat irgendwas gebrüllt von wegen, ob wir ihn absichtlich quälen wollen würden oder so…ich hab`s nicht genau verstanden. Aber langsam begreife ich, er sollte sich zwischen den Dingen die er am Meisten liebt entscheiden und konnte nicht. Deshalb ist er so ausgeflippt.“

Chaya nickte zustimmend mit dem Kopf: „Ja. Es war gut das ihr ihm aus dem Weg gegangen seid.“

„Warum?“ fragte die Dunkelhaarige.

Die Blonde schwieg und biss sich auf die Lippen. „Warum schatz?“ fragte Ashlee noch mal nach.

„er ist auf mich losgegangen!“ kam es dann kleinlaut über ihre Lippen. „WAS?!“ die Halbamerikanerin sprang wutentbrannt von dem Tresen. Chaya konnte sie gerade noch festhalten: „Lass, das ist geklärt. Ich hab ihn provoziert und er hat mir im Zorn eine gescheuert. Aber er hat ein wahnsinnig schlechtes Gewissen und wenn du wütend sein willst, dann sei auf sie wütend. Er bereut es, zutiefst.“ Sagte sie und sah sie besänftigend aus ihren inzwischen blauen Augen an. Ashlee knurrte: „Wenn Jay das erfährt ist Izzy so gut wie tot.“

„Das ist meine Sache, ich hab das geklärt. Nur Carly hat ihm heute Morgen das Ultimatum wohl noch mal gestellt oder war es gestern? Fakt ist sie will das er sich entscheidet! Das war der Grund warum ich gesagt hab, ich bin mit Chris zusammen. Weil ich nicht will, das er sich entscheiden muss. Verstehst du?“ sie sah sie fragend an. Ashlee nickte langsam: „ich glaub aber nicht das es für Carly was ändern wird, aber wenn sie das wirklich verlangt kann ich dir die Entscheidung jetzt schon mitteilen!“ erwiderte Ashlee. „ich will sie gar nicht hören. Wenn er sich entscheidet, wird er es mir sowieso sagen. Aber dazu wird es nicht kommen. Denn ich habe MEINE Entscheidung unlängst getroffen!“ entgegnete Chaya. In Ashlee kam Sorge auf: „Wie DEINE Entscheidung?“ sie hatte einen bösen verdacht. Chaya sah kurz aus dem Fenster, so wie Izzy es vorhin getan hatte. Dann sah sie Ashlee wieder an: „Ich werde den Kontakt aufs Minimum abbrechen. Zumindest zu Izzy. Ich werde es mit Carly begründen und Chris muss mich dann halt besuchen kommen, Richie und Jay steht meine Tür ebenfalls offen . Dir sowieso.“ Ashlee sah sie schockiert an: „Du willst was? Schatz…aber…aber…das kannst du nicht machen. Ihr geht dabei beide drauf! Du brauchst ihn, genauso wie er dich braucht. Und…und…was ist mit uns anderen?“ stotterte Ashlee nun. Sie hatte die Deutsche noch nie so entschlossen gesehen. „das ist es ja eben Ashlee. Er braucht mich- zu sehr. Carly hat recht damit, wenn sie sagt das ich die Aufgaben übernehme die für die Freundin eigentlich bestimmt sind. „ „aber eigentlich bist du das doch schon unlängst..“ wandte Ashlee noch mal ein, die das nicht wahrhaben wollte. Chaya schüttelte dermaßen heftig den kopf, dass die langen haare nur so flogen: „Nein das bin ich eben nicht, auch wenn ich es mir mehr als alles andere wünsche. Aber es kann doch nicht sein, dass ich die erste bin die er anruft sobald er Zeit hat, das er mehr Kontakt zu mir hat, das er mich öfter sieht als sie…“

„du weißt genau, das es an der Entfernung liegt, wäre sie an deiner Stelle wäre es genauso. Er ist in Deutschland genau wie du, während sie in Amerika ist!“ erwiderte Ashlee. Sie versuchte sich vorzustellen wie es war ohne Chaya hier zu sein oder auf irgendwelchen Shows und Veranstaltungen zu gehen oder statt ihrer mit Carly dort zu sein. Sie schüttelte schnell den kopf, das konnte und wollte sie sich nicht vorstellen.

„komm sei ehrlich, die Gelegenheit das sie herkommt war oft genug da, aber stattdessen hat er mich angerufen ob ich vorbeikomme. Er kommt zu mir wenn es ihm schlecht geht, danach erst zu ihr…“ sagte die Blondine und spielte an ihrer Uhr.

„das beweist doch nur das ihr Verhältnis nicht so gut ist wie euers!“ ereiferte sich Ashlee nun.

„ja, eben ihr Verhältnis ist so schlecht, weil ich der Grund dafür bin. Sie haben sich hauptsächlich deshalb in der Wolle, weil er nicht mit ihr spricht.“ Antwortete Chaya und sah Ashlee nun unverwandt an. Bei ihr drängten die Tränen hoch, denn ihr wurde immer mehr bewusst das dies vermutlich einen endgültigen Split zwischen sie und Izzy bringen würde.

„Ach komm hör auf, die haben auch schon Problem gehabt bevor du kamst und die waren bei weitem heftiger. Außerdem hast du Izzy doch eben selbst gehört, wenn du nicht gewesen wärst, wären sie unlängst nicht mehr zusammen. Und hat er damit nicht Recht? Wie oft wollte er es wegen ihrem ständigen Theater beenden und wie oft hast du stundenlang auf ihn eingeredet? Wie oft? Wozu hast du ihn immer wieder aufgebaut ermutigt, getröstet, bestärkt? Warum solange gelitten? Nur damit du dieser miesen, hinterhältigen Bitch jetzt den Weg einfach so frei machst? Damit sie mit recht behaupten kann du wolltest ihr den Freund ausspannen und haust jetzt ab?Nur deshalb?“ Ashlee war unwillkürlich immer lauter geworden.
 

Im nächsten Moment ging die Tür auf und Chris und Jay standen im Raum. Jay schloß die Tür hinter sich während Chris zu Chaya kam und sie in den Arm nahm, da diese nun schon wieder kurz davor war ihre Fassung zu verlieren. „Was brüllst du denn so, Ashlee? Man hört dich durch die ganze Wohnung, zum Glück das Izzy und Carly gerade wieder am streiten sind sonst hätte er dich verstanden!“ sagte der Blonde. Chaya vergrub unterdessen ihren Kopf an seiner Schulter und schluchzte leise. Ashlee schnaufte wütend und krallte sich in Jays Arm fest: „Sie will….sie..will….“ sie schluckte tapfer den Kloß in ihrem Hals runter. Sie und Chaya wohnten zu weit auseinander und sahen sich nur wenn sie die Jungs besuchten, auch wenn sie sonst regen Mail-und Telefonkontakt hatten. Jay sah seine schluchzende Schwester und dann seine Freundin an, die ebenfalls kurz vorm Nervenzusammenbruch schien: „Was will sie?“ fragte er leise und nahm Ashlee in die Arme. Diese bemühte sich immer noch nicht loszuheulen und starrte auf das Bild vor sich. Die kleine Blondine die leise und verzweifelt schluchzend an Chris gelehnt stand, der sie versuchte zu trösten und zu beruhigen: „Sie will …den Kontakt abbrechen!“ kaum waren diese Worte über ihre Lippen, brach auch Ashlee in hemmungsloses Schluchzen aus. Sie weigerte sich das so hinzunehmen. Sie wollte ihre beste Freundin behalten und nicht dauernd diese eingebildete Kuh von Carly um sich haben. Sie würde das nicht akzeptieren.

Kaum das Ashlee das gesagt hatten sahen sowohl Chris als auch Jay synchron auf: „was? Wieso? Warum?“

„Carly und Izzy!“ schluchzte Ashlee nur aus Jays grauem Sweatshirt hervor. „aber das ist doch in ein paar Tagen vorbei! Und ich dachte ihr beide…“ warf Jay nun ein, der das alles nicht verstand. Verwirrt blickte er zwischen Chris und der Blonden hin und her, während er gleichzeitig versuchte seine Freundin zu beruhigen. Chaya sah auf, sah Jay aus wässrigen grauen Augen an: „sie hat ihm ein Ultimatum gestellt….sie oder ich! Deshalb die Tarnung mit Chris und mir…“ schluchzte die Blondine hilflos. „oh verdammt, och Mensch kleine!“ er streckte den Arm aus und zog sie aus Chris Armen zu sich an die Brust, wo nun zwei 21jährige Mädchen hemmungslos schluchzten. „sch….“ Versuchte er nun beide zu trösten. Bei Ashlee funktionierte es nach einiger Zeit, aber Chaya beruhigte sich einfach nicht. Er warf Chris einen Blick zu, der nickte

„ich geh Izzy holen, kann aber einen Moment dauern, Carly…“sagte Chris leise und verschwand nach draußen. Dort angekommen, fand er Richie, Izzy und Mikel vor. Von Carly war nichts mehr zu sehen, dafür hörte man aus de bad deutlich die dusche rauschen. „Izzy, ich muss mit dir reden!“ sagte er kalt. Nun war der Moment der Wahrheit gekommen. Der Amerikaner sah von seinem Frühstück auf: „Was ist denn los?“ fragte er und war erstaunt über den so verdammt ernsten bis beinahe kalten Ton von Chris.„Es geht um Chayenne..“ kaum hatte er ihren vollen Namen ausgesprochen, war Izzy aufgesprungen sein Stuhl kippte laut krachend um: „Was hast du mit ihr gemacht?“ in den braunen Augen loderte unwillkürlicher Zorn auf. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn jemand zu ihm kam und ihren vollen Namen benutzte. Chris verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich hab nichts mit ihr gemacht, eher deine Freundin!“ erwiderte er. Die Zornesflamme loderte ein wenig hinunter: “Wieso, was hat Carly gemacht?“

Chris zog Izzy in die Nähe der Küche: „Wir haben da drin eine völlig aufgelöste Chaya, die seit 15 Minuten wie ein Schlosshund heult und beschlossen hat den Kontakt zu UNS abzubrechen.“ Er hatte absichtlich uns gesagt, weil es alle betraf obwohl Izzy der Auslöser war und es am meisten um ihn ging, aber er wollte Chaya nicht reinreißen. Dafür hatte er ihr schon zu lange geholfen. Izzy schaute ihn geschockt an und wollte im nächsten Moment in die Küche stürzen, aber Chris hielt ihn fest: „Warte! Bevor du jetzt darein gehst, solltest du vielleicht hören was ich dir zu sagen habe!“ „Chris! Lass mich los, ich muss mit ihr reden!“ fauchte der Amerikaner den Deutschen an und wollte sich losreißen: „Wenn du mir jetzt nicht zuhörst wirst du es nur noch schlimmer machen und sie tut es wirklich, also hör mir verdammt noch mal zu!“ brüllte Chris jetzt so laut das Richie am Esszimmertisch mit samt Stuhl umfiel und Mikel sich vor Schreck die Lippen an seinem Kaffee verbrannte. Chris war eher für seine ruhige Art bekannt und Izzy für sein brüllen berüchtigt. Man sah ihm an das es ihm schwer fiel, aber er gab nach: „okay aber beeil dich.“ Knurrte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

Chris atmete durch: „Gut…es gibt da was, dass ich aufklären sollte, immerhin hab ich es auch ausgeheckt..“ „Jetzt spuck`s schon aus, Chris!“ Izzy war ungeduldig, ihm dauerte das alles entschieden zu lange.

„Izzy…..Chaya und ich sind nicht zusammen! Wir waren es nie und werden es auch nie sein!“ sagte er dann schnell bevor er den Mut ganz verlor. „Was? Aber wieso??“ Der Rothaarige schaute verwirrt zwischen Küchentür und Chris hin und her. „Warum sie dir das erzählt hat?“ ein kaltes Lächeln trat auf das Gesicht des blonden: „Weil deine Freundin dir sonst Probleme gemacht hätte und Chaya wahrscheinlich jetzt mausetot wäre! Darum!“ Izzys Augen verengten sich leicht: „Aber warum, es ist doch nichts passiert für das es ärger geben könnte!“ Chris schnaufte: „ja, denkst du. Weil du das alles nicht so eng siehst, aber Mädchen sind da anders. Was glaubst du warum Chaya immer wie ausgewechselt ist wenn Carly hier ist? Carly macht sie dauernd blöd an,wenn du nicht in der Nähe bist und damit du keinen stress kriegst, sagt sie nichts und lässt es sich gefallen. Gestern Abend hat Chaya sich umgezogen, die Klamotten die sie die Nacht davor auch anhatte, du erinnerst dich?“ Izzy schien kurz zu überlegen: „ja dunkel. Aber was hat das verdammt noch mal damit zu tun das sie mich belogen hat!“ „An den Klamotten war noch dein Geruch, man hat dein Deo an Chayas Klamotten gerochen- das hat Carly gestern gemerkt. Damit sie nicht auf Chaya losgeht hab ich einfach so getan als wär sie meine Freundin und…“ er stockte, überlegte kurz ob er es Izzy sagen sollte. Aber an sich konnte er nichts machen, sie gehörte ihm nicht und er hatte eine Freundin. „…ich hab sie geküsst!“ sagte er dann schnell und wich vorsichtshalber einen Schritt zurück. Kaum hatte er das gesagt hörte man es hinter ihnen abermals krachen. Chris drehte sich um und sah wie Richie sich gerade ein zweites Mal aufrappelte, während Mikel gerade an einem Hustenanfall zu ersticken drohte. Izzys Augen funkelten ihn heroisch an: „ist das alles?“ fragte er. Chris nickte. „Gut dann kann ich ja jetzt endlich gehen.“ Damit drehte er sich um und ging zur Tür. Kurz bevor er darin verschwand,

drehte er sich noch mal um: „Über den Kuss…reden wir noch!“ knurrte er Chris noch zu. „Izzy, denk dran du weißt nicht, dass es eine Lüge ist!“ trichterte Chris ihm noch mal ein, ehe er zu Mikel und Richie ging. Als die Tür zugefallen war: „Du hast sie echt geküsst?“ flüsterte Richie und vergewisserte sich das Carly nicht in der Nähe war. „ja und, es war alles nur Tarnung, hatte nichts zu bedeuten!“ murmelte Chris und blickte immer wieder zur Tür.

„Warum hast du ihm nicht gesagt, was sie wirklich für ihn fühlt? Dann hätte das Theater endlich ein Ende!“ erkundigte sich Mikel und biss in sein Brötchen. Chris griff nach seinem Saftglas: „Weil ich es ihr versprochen habe. das er es niemals erfahren wird, ich hab schon zuviel gesagt. Wenn er jetzt logisch nachdenkt kommt er von allein drauf…“ sagte er und trank einen Schluck.

„Wir reden hier von Izzy, bis der das blickt müsstest du schon Leuchtschilder aufhängen!“ meinte Richie trocken.

„Wo er recht hat….also ich hätte es ihm an deiner Stelle gesagt!“ stimmte Mikel zu.

Chris schüttelte den Kopf: „Das ist ihre Sache, sie muss es selber tun. Aber wenn ihr so erpicht darauf seid, warum habt ihr es nicht gemacht, hm?“ fragte er und sah die beiden an. „na ja…ich nicht, ich bin bei so was nicht so gut!“ nuschelte Richie und kramte nach seinem Handy. „ich muss meine Mum anrufen!“ mit diesen Worten hing er auch schon am Telefon. „und warum hast du es ihm nicht gesagt?“ fragte Chris und sah Mikel eindringlich an. „nun…hat sich nicht ergeben und…bin ich denn Lebensmüde?“ fragte der Sänger zurück. Chris grinste: „Selbst schiss haben, aber von mir verlangen, das sind mir die richtigen!“ Mikel grinste und frühstückte weiter: „Wann kommt Frank uns holen?“ fragte er. „gegen 12Uhr sollen wir im Studio sein!“ erwiderte Chris und trank in Ruhe aus.“ Schätze so gegen 11:30Uhr, also so in einer Stunde!“ mit diesen Worten verschwand er Richtung bad, das gerade freigeworden war.
 

Jay sah auf als die Tür ging, Erleichterung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab als er Izzy sah: „hab schon alles versucht, aber sie steht total neben sich!“ sagte er leise. Ashlee klammerte sich immer noch schniefend an Jays Arm und nickte zustimmend. Izzy nickte ihm zu: „Schon gut, ich mach das schon. Sie sah gestern schon so bedrückt aus als sie hier ankam. Ich hätte mich gleich um sie kümmern sollen,aber Carly..“ kaum hatte er den Namen ausgesprochen brach Chaya in noch heftigeres schluchzen aus. „Wenn die Bitch ihr noch mal zu nahe kommt, mach ich die kalt!“ knurrte Ashlee nur instinktiv. Jay der sah das Izzy etwas erwidern wollte, zog seine Freundin aus der Küche: „gar nichts wirst du außer dich auszuruhen, Maus!“ dann fiel die Tür ins Schloß. Izzy nahm Chaya in die Arme: „schschsch….ist ja gut Süße, ich bin ja da . es wird alles gut!“ sagte er leise, während seine Hand beruhigend über ihren rücken strich. „baby…ganz ruhig….“ er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Im nächsten Moment spürte er wie sie in seinen Armen zusammensackte, er griff rechtzeitig zu und trug sie aus der Küche in das Zimmer von ihm und Chris. Als er die Tür durchquert hatte gab er jener mit dem Fuß einen Tritt, so das sie laut krachend zu flog.

Vorsichtig legte er Chaya die immer noch weinte in sein Bett, augenblicklich vergrub sie sich in der Decke. „hey… nicht!“ sagte er sanft und zog ihr vorsichtig die Decke weg. Mit einem Mal krallte sie sich an ihm fest und kroch schon beinahe in ihn hinein, während sie von einer neuerlichen Schluchzattacke geschüttelt wurde:„Lass mich bitte nicht allein!“ diese Worte konnte er dennoch ganz deutlich aus ihrem Mund verstehen. Zärtlich strich er ihr über den Kopf: „warum sollte ich denn? Ich wär doch bescheuert, wenn ich meinen Engel freiwillig hergeben würde…“ sagte er sanft, was sie erneut dazu veranlasste zu schluchzen.

Eine ganze Zeit sagte niemand etwas. Izzy strich ihr immer noch über den Kopf, irgendwann wurde ihr schluchzen weniger, erstickte schließlich ganz.

Als der Amerikaner dies bemerkte hob er vorsichtig ihren Kopf an, so dass sie ihn ansehen musste. Ihr Blick war immer noch gesäumt von Tränen, die Rinnsale noch deutlich sichtbar. Behutsam wischte er die letzten Überreste hinfort: „Besser?“ fragte er leise, woraufhin sie stumm nickte. Er suchte sich eine bequemere Sitzposition, so das sie zischen seinen Beinen saß, er sie allerdings ansehen konnte.

Nachdenklich betrachtete er sie, Chaya sah aus dem Fenster wo es inzwischen begonnen hatte zu Regnen.

„Warum?“ fragte er irgendwann nur. Sie sah ihn an: „Warum, was?“ fragte sie. Sie hatte Angst. Angst, dass er alles wusste und Angst vor ihren eigenen Gefühlen? Wie lange würde sie sich noch kontrollieren können? Am liebsten hätte sie es ihm jetzt und hier gesagt- aber…nein….

„Warum hast du geweint, neue schockierende Nachrichten aus der Vergangenheit?“ Sie wandte ihm den Kopf wieder zu und betrachtete ihn. Izzys braune Augen waren direkt auf sie gerichtet.

Sie drehte den Kopf wieder weg und sah erneut aus dem Fenster: „Weißt du wie es sich anfühlt, wenn sich deine ganze Welt plötzlich als eine einzige Lüge entpuppt, dass alles was du bisher hattest mit einem Mal nichts als scheinheilige Worte waren? Wie es ist, wenn du siehst wie deine Kindheit vor deinem inneren Augen zerbricht?“ fragte sie tonlos. Er nickte stumm: Teilweise konnte er es nachvollziehen, aber vermutlich nicht in dem Ausmaß so wie sie es meinte. Izzy betrachtete sie weiter, hielt ihre Hand fest und kraulte sie sanft. Dabei fiel ihm auf das sie wie Espenlaub zitterte. „Ich hab mich daran gewöhnt allein zu sein innerhalb der Familie, ich habe mich daran gewöhnt das jeder nur an sich denkt und ich egal bin. Ich habe mich damit abgefunden. Aber…“ jetzt sah sie ihn an und mit einem Mal liefen wieder Tränen ihre Wange runter: „…aber es tut verdammt noch mal weh. Vor allem wenn dir dann von deiner eigenen Mutter ins Gesicht gesagt wird: Der einzige Grund warum du auf der Welt bist ist, weil ich Geld von deinem Vater brauchte. Du warst meine Altersvorsorge!“ er schluckte: „oh verdammt, Chaya!“ er zog sie fast automatisch näher zu sich. Das war hart. Er wusste zwar schon immer, dass ihre Familie (ausgenommen ihrer Schwester) sich nicht groß für sie interessierte und dort nur Chaos herrschte, aber das war dann doch ziemlich heftig. Sie löste sich leicht, schniefte leise:

„und wenn du dann noch von deinem Vater erfährst, dass es noch eine Schwester gibt die zur Adoption freigegeben wurde und es zahlreiche Abtreibungen vor dir gab. Weißt du wie es ist, wenn einem Bewusst wird nur Mittel zum Zweck zu sein oder die Alternative tot gehabt zu haben?“ er schluckte abermals. Das wurde ja immer besser.

Es rappelte draußen vor der Tür und man vernahm irgendwelches Brüllen, Izzy wandte kurz den Kopf in die Richtung, wandte sich dann aber wieder seiner besten Freundin zu. Chaya blickte ebenfalls kurz zur Tür und sie konnte Ashlee hören, sowie Chris und die anderen Jungs. Verstand aber nicht, was sie sagten. „Wenn ich mir vorstelle, das ich als Krüppel auf die Welt gekommen bin und letztendlich nur eine Lebensberechtigung gekriegt habe, weil meine „Mutter“ geldgeil war und etliche andere die gesund waren getötet wurden…..wird mir schlecht.“ Sagte sie leise und ließ den Kopf hängen. Izzy seufzte, streckte die Hand aus und berührte sanft ihre Wange: „Hör auf so von dir zu reden…“ sagte er ernst.

Die Blondine blickte ihn an: „Du weißt das es die Wahrheit ist!“ sagte sie nüchtern und fügte hinzu: „Ich seh nicht aus wie Ashlee oder Carly, ich kann mich bei weitem nicht mehr so bewegen, mein Körper ist entstellt von diesen Narben, was glaubst du warum ich solange keine Beziehung hatte? Warum ich niemanden an mich ranlasse?“

„nein, du siehst nicht aus wie sie, das stimmt.“ Stimmte er dann zu und rief sich nacheinander noch mal die Bilder seiner Freundin und Ashlee in den Sinn. Sie waren wirklich alle sehr unterschiedlich.

„Siehst du…“ sie lächelte schwach. „Und was deine Narben angeht…“ begann er dann. Chaya hatte eine Hüft OP hinter sich von der sie zwei große Narben in der Größe von 15-25 cm zurückbehalten hatte. Aufgrund dieser Operation war ihr rechtes Bein auch einen halben cm zu lang, was dazu führte das sie leicht humpelte und sich nicht mehr wirklich bewegen konnte. „hm?“ sie sah ihn fragend an. „…man sieht sie nicht, wenn man nicht direkt hinschaut.“ „ach komm hör auf Izzy!“ brach sie dann ab und wollte wegkrabbeln. Sie wollte das nicht hören, nicht diese Worte die sie eigentlich nur trösten sollten aber nicht stimmten. Izzy hielt sie fest: „Chayenne Scott, bleib da!“ sagte er ernst und zog sie zurück. Soweit bis sie wieder in seinen Armen lag. Diesmal allerdings mit ihrem Rücken zu ihm gewandt. Sie wagte nicht sich zurühren, so wie es immer ging wenn er ihren vollen Namen benutzte. Er schwieg eine ganze Weile und auch sie wagte es nicht irgendwas zu sagen: „Hab ich dich jemals angelogen, Chaya?“ fragte er nach einer Weile. Sie sah von unten zu ihm hoch und spielte gedankenverloren mit seinen Fingern: „Never!“ kam es schließlich über ihre Lippen

„Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass du wirklich attraktiv bist, gerade auch wegen deiner Narben?“ kaum hatte Izzy das ausgesprochen, wurde ihr abwechselnd heiß und kalt und ihr Herz begann heftig zu schlagen. „ich weiß nicht...“ antwortete sie kleinlaut und blickte auf ihre Finger, die nach wie vor unentwegt mit seinen beschäftigt waren.

„Es ist aber so. Ja, es stimmt du bist nicht so wie Ashlee oder Carly, du bist anders. Aber gerade das macht dich zu etwas besonderen, du hast etwas was sie nicht haben.“ Meinte er und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „In wiefern anders?“ die Frage war Chaya eher unbeabsichtigt über die Lippen gekommen, aber es interessierte sie schon lange wie er sie wirklich sah. Oder viel mehr was er wirklich sah.

„Anders eben…“ er wollte dieser Frage aus dem Weg gehen, Wenn er etwas falsches sagte konnte er sie sehr verletzen, dass wusste Izzy instinktiv. Genau so eine Situation hatte er bereits schon mal mit Carly im anderen Sinne erlebt und danach hatte sie 2 Wochen nicht mit ihm gesprochen, weil ihr seine Antwort nicht gefallen hatte. Chaya spürte das und sie wechselte das Thema: „Vielleicht erzählst du es mir irgendwann mal, wenn wir uns wieder sehen…“ damit hatte sie genau das angesprochen, wovor Izzy sich die ganze Zeit insgeheim gefürchtet hatte. „Was soll das heißen?“ fragte er vorsichtig. Sie schwieg und biss sich auf die Lippen. Er seufzte, ließ sie los: „Du willst also wirklich den Kontakt abbrechen?“ Ihr Kopf fuhr zu ihm herum: „Wer hat dir das gesagt?“ doch noch ehe er antwortete war ihr die Antwort klar: „Chris! Erinnere mich daran das ich ihn umbringe, wenn ich ihn das nächste mal sehe!“ knurrte die Blondine und ihre Hände krallten sich in eins der Kopfkissen, die hier lagen.

„Lass ihn daraus. Er kann doch nichts für das Ganze und du bestrafst ihn, zumal ich mir nicht vorstellen kann wie eure Beziehung dann funktionieren soll…“ sagte er und beobachtete ihre Reaktion. Ihre Augen waren direkt auf ihn gerichtet: „Er hat dir erzählt das es nur ein Fake war…“ stellte Chaya dann fest.

Izzy zuckte die Schultern: „Fake oder nicht, weder er noch ich verstehen dein handeln…“

Sie seufzte leise: „Izzy komm, bitte…du kennst den Grund genau!“

Er legte eins der Kissen zur Seite: „du hast mir nie erzählt, dass du solche Schwierigkeiten mit Carly hast. Aber deshalb gleich eine Freundschaft zerstören ist doch…“ sie unterbrach ihn: „Ich? Schwierigkeiten mit Carly? Du meinst eher sie mit ihr!“ platzte es jetzt fast schon aus der blonden heraus.

Unverständnis zeigte sich auf seinem Gesicht: “Warum hast du mir nie was gesagt? Ich hätte das schon geregelt!“

„das ist es ja eben, du hast eh dauernd Ärger mit ihr. Knatsch …und das alles wegen mir!“

Er schüttelte den Kopf: „das hat nichts mit dir zu tun, das sind grundlegende Probleme.“

„Ja grundlegende Probleme für die ich der Grund bin! Izzy wenn ich bleibe wird sie dich vor die Wahl stellen bzw. hat sie es schon getan, das kann ich einfach nicht. Weißt du..“ sie senkte den Blick und wurde ganz leise: „Du bist momentan der einzige Grund warum ich noch da bin, warum ich noch nicht gesagt habe: tschüs liebe Welt auf Wiedersehen, ich hab die Schnauze voll von dir. Weil ich weiß, das s es da mindestens eine Person gibt, die mich braucht...“ sagte sie fast tonlos.

„Und warum willst du dann gehen, warum tust du mir verdammt noch mal so weh, wenn ich der einzige Grund bin warum du noch nicht aufgegeben hast. Warum willst du dann gehen???“ er war leicht wütend geworden, ihre Einstellung ließ ihn langsam Verzweifeln.

Sie hob den Kopf sah ihn wieder an: „Weil ich weiß das mein Grund noch etwas anderes viel dringender braucht als mich und ich nicht der Grund sein kann oder will, warum sie geht…und jetzt mach es mir bitte nicht noch schwerer!“ sie war kurz vorm erneuten losheulen.

Chaya strebte an aufzustehen um ihre Sachen zu packen, aber Izzy hielt sie am Arm fest drehte sie wieder zu sich um. Soweit bis sie kurz vor ihm stand. „Ich werde es dir nicht so einfach machen, ich will nicht dass du gehst.“ Sagte er leise und sah ihr in die Augen. Er zog sie näher an sich, seine Finger fuhren sanft über ihre Wange hinweg, so als würden sie ein Bild nachfahren um es nicht zu vergessen, sich alles einzuprägen.

„aber Izzy…wenn ich nicht….dann...“ sie geriet ins stottern und verfluchte sich selbst dafür, dass sie kurz davor war ihm nachzugeben. Nein sie würde nicht weich werden, denn wenn sie es tat würde er Carly verlieren.

Er hielt sie fest an sich gedrückt, fest entschlossen sie nicht gehen zu lassen und wenn er dafür alles andere aufgeben musste. In diesem Moment gingen dem Amerikaner einige Situationen durch den Kopf, Momente, Gespräche, Augenblicke ohne Worte und er wusste, dass er sie brauchte, mehr als alles andere. Und dann mit einem Mal wurde es ihm bewusst, so klar und so hart traf ihn die Erkenntnis dass es ihn selbst erstaunte. Sie war tatsächlich der Grund warum er dauernd Ärger mit Carly hatte und…sie war tatsächlich eine Konkurrenz für Carly. Nein war sie nicht, sie stand außer Konkurrenz. Aber in diesem Moment wurde Izzy etwas bewusst, das er vorher nie so wahrgenommen hatte, etwas das sich nun allerdings langsam wie ein Puzzle zusammenfügte.

Bei der Vorstellung, dass er sie nicht mehr sehen würde, war es fast so als ob man ihm die Luft zum Atmen nahm.

Draußen wurde das Poltern lauter, doch er ignorierte es.

Er beugte sich leicht zu ihr runter: „Bitte geh nicht. Ich brauche dich.“ Seine Worte hallten noch in ihrem Kopf nach während sie mühe hatte nicht die Kontrolle zu verlieren.

Sein Atem fuhr leicht über ihre Haut hinweg, während sein Herz heftig gegen seine Rippen hämmerte.

„Bitte bleib...“ flüsterte er. Sein Gesicht kam langsam näher und noch ehe sie wirklich wusste wie ihr geschah, spürte sie seine Lippen auf ihrem Mund. In diesem Moment schien alles in ihr zu explodieren. Ihr ganzer Körper kam dieser Aufforderung nach ohne, dass sie wirklich etwas dagegen tun konnte, ein Kribbeln das sich vom Kopf bis in die Spitzen zog.
 

In diesem Moment flog die Tür laut krachend auf: “Du kannst da jetzt nicht rein!“ hörte man einen völlig entnervten Mikel, der abrupt stehen blieb und kurz irritiert auf die Szene vor sich sah und dann leicht grinste. Ebenso wie Jay, Chris und Richie sowie Ashlee die hinter ihm standen... Chaya und Izzy fuhren auseinander, so als hätte man sie bei etwas verbotenem erwischt.

Jemand schob Mikel einfach beiseite und eine wütende Carly erschien im Raum: „Was geht hier vor, warum sollte Mikel mich nicht zu dir lassen?“ fragte sie herrisch und ließ ihren Blick über die Situation schweifen. Izzy und Chaya standen immer noch nebeneinander, aber nicht mehr verschlungen so wie noch vor ein paar Sekunden. Es schien als wäre mit Carlys Auftauchen eine Kluft zwischen ihnen entstanden. Mikel stand hilflos im Raum: „Ich hab ihr versucht zu erklären, dass es Chaya nicht gut geht und du mit ihr allein reden wolltest, aber..“ er wusste nicht wirklich weiter, zumal er bis eben zusammen mit dem Rest der Jungs dabei gewesen war Ashlee davon abzuhalten auf Carly loszugehen. Ein Handabdruck prangerte noch ganz deutlich auf seiner Wange.

Ein Überbleibsel aus der der Auseinandersetzung mit Ashlee. Izzy entspannte sich, schob die Hände in die Hosentasche, allerdings wirkte er dennoch nicht so ruhig wie noch vor ein paar Minuten. Als Chaya ihn ansah stellte sie fest, das man ihm rein gar nichts davon ansah, was hier eben passiert war. Nicht ein Stück. Sie hoffte inständig, dass ihre Wangen inzwischen normal farbend waren, verunsichert starrte sie abwechselnd auf den Boden und zwischen Carly und Izzy hin und her. Der Amerikaner nickte nur: “Schon gut Mikel. Ich klär den Rest mit Carly alleine…“ Der Deutsche nickte und verschwand aus dem Raum um allerdings kurz darauf wieder zu kommen. Chaya drehte sich um und begann ihre Tasche kommentarlos einzupacken, sie hätte sich am liebsten unsichtbar gemacht. Sie war verwirrt. Das eben hatte sie sich die ganze Zeit nichts sehnlicher gewünscht und allein bei dem Gedanken an diesen Kuss, war er auch noch so kurz, kribbelte es wieder in ihr. Aber gleichzeitig trichterte sie sich vehement ein, dass es nichts zu bedeuten hatte. Eine Überreaktion seinerseits, was er nicht ernst meinte.

„Was machst du da?“ Izzy Frage ließ sie herumwirbeln, zumal sie auf fließendem deutsch gefallen war. Sie war überrascht. Sie wusste, dass er es jetzt so lange lernte wie sie sich kannten, aber sie war dennoch erstaunt. Ihre Verwirrung war komplett als er hinzufügte: „Ich dachte wir hatten alles geklärt?“ Sie sah Carlys Blick und den der anderen. Sie schauten genauso perplex wie Chaya selber. Jay hatte zwar mal erwähnt das Izzy jetzt wahnsinnig viel in Deutschbüchern las und versuchte die Gespräche mit Jay auf deutsch zu führen - so wie die Interviews, aber ihr war nie bewusst, das er inzwischen so gut war, das er es fast fließend beherrschte. Auch wenn sein amerikanischer Akzent nicht wie bei Richie verschwand.

„Seit wann sprichst du so gut deutsch?“ rutschte es ihr nur raus und sie starrte ihn immer noch verwirrt an.

„das frage ich mich allerdings auch!“ murmelte Ashlee nur neben Jay, der die Schultern zuckte. Izzy hatte es nie groß gezeigt, wie weit er wirklich war.

Carlys Laune wurde deutlich schlechter: „Könntet ihr bitte aufhören in dieser widerlichen Sprache zu reden, ich würde euch gern verstehen!“ kreischte sie jetzt schon fast. Sie sah sich gerade im Nachteil der Blondine gegenüber. Sie spürte, dass hier etwas vorgefallen war und dass etwas nicht stimmte. Es passte ihr überhaupt nicht das Izzy sie nicht beachtete und plötzlich mit einer anderen Frau in einer anderen Sprache redete. Dazu noch in einer Tonart die ihr verdammt bekannt vorkam, so hatte er am Airport geklungen als sie sich verabschiedet hatten bevor er nach Deutschland gegangen war.

Izzy zuckte die Schultern: “Du hast nie gefordert, das ich deutsch mit dir rede außer wenn wir üben. Aber ich habe gedacht du bleibst, zumal wir ins Tonstudio fahren und ich dachte du würdest dich freuen, wenn du mitdarfst. Ich habe das alles schon mit Mike,Mark & Frank geklärt gehabt!“ sagte er dann.

Chris begann zu husten: „Was der will sie mit ins Studio gehen? Oh ha….“

„hee ich bin auch immer da!“ beschwerte sich Ashlee.

„Ja, aber hast du nicht zugehört. Mike und Mark kennen bis jetzt nur Carly und das ist als ob er sie ihnen vorstellen will!“ erwiderte der deutsche.

„Ich habe Mike und Mark auch schon von ihr erzählt und wenn es nach den beiden gegangen wäre, wäre sie schon eher mal da gewesen. Zumal sie sehr überrascht waren zu hören, dass es Chaya ist die Izzy vor irgendwelchem Schaden beschützt. Außerdem interessiert sie die Stimme.“ Fügte Jay hinzu.

Chaya stand auf: „Also schön, aber nur bis die Aufnahmen heute vorbei sind. Danach kümmerst du dich um Carly!“ sagte sie. Den ersten Teil hatte sie noch auf Deutsch gesagt, dann war sie ins Englische gewechselt damit Carly sie verstand. „Das hätte er sowieso gemacht, dazu brauch er dich nicht!“ fauchte sie gereizt.“ In Chaya brodelten momentan die unterschiedlichsten Gefühle. Sie trat auf die Amerikanerin zu, die sie um mehr als einen Kopf überragte: “An deiner Stelle würde ich die Fresse mal nicht soweit aufreißen, sonst kann es gleich passieren das du dir welche fängst!“ zischte sie dann. Die anderen schluckten. Das war das erste Mal das Chaya bösartig gegenüber Carly wurde. Die Amerikanerin maß die Deutsche mit tödlichen Blicken: „Du kannst es ja gern mal versuchen, wenn du damit leben kannst anschließend entstellt zu sein!“ erwiderte sie dann. Chaya lächelte kalt: „Das ist keine Drohung, ich hab genug Narben an meinem Körper, da macht eine mehr auch keinen unterschied, aber ich sag`s dir nur noch einmal und rate dir es dir zu merken: Kommst du mir noch einmal dumm, erlebst du den nächsten Morgen nicht mehr. Ich dachte ich könnte dir so was wie eine Freundin sein, mein Möglichstes tun damit er dir nicht abspenstig wird, aber dazu bin ich nicht verpflichtet. Du bist wirklich das allerletzte und du kannst froh sein, dass du Izzys Freundin bist sonst wärst du schon im Krankenhaus gelandet!“

Chris seufzte: „das gibt gleich ne Schlägerei, oh nein!“ er ging schon mal Richtung Chaya, zusammen mit Richie und Ashlee. Jay und Mikel näherten sich unbewusst Carly. Izzy stand da und beobachtete das argwöhnisch. Er schien verwirrt, sollte er eingreifen? Das war das erste Mal das die beiden so direkt aufeinander trafen und ihren hass auslebten. Carly sah sie von oben herab an, im nächsten Moment ging ein Ruck durch ihren Körper: „Du miese schlampe hast meinen Freund geküsst!“ und im nächsten Moment stürmte sie auch schon auf Chaya zu, die statt zurück zu zucken jetzt ebenfalls auf Carly losging: „nenn mich nie wieder so.:“ fauchte sie und wollte gerade ausholen. „Chris, Richie macht was los!“ brüllte Ashlee mit einem Mal. Im nächsten Moment waren alle damit beschäftigt, die fauchenden, schlagenden und vor allem schreienden Mädchen auseinander zu kriegen. Ashlee, Richie und Chris mussten ihre ganze Kraft aufbringen um Chaya fest zu halten. Während Ashlee versuchte die blonde von hinten zu packen, drückten sich die beiden jüngsten von vorne gegen die kleine Blondine, die mit einem mal übermenschliche Kräfte zu haben schien. Sie wehrte sich so heftig, das Ashlee nicht wirklich dazu kam sie in den Polizeigriff zu nehmen. Ihr die Beine wegziehen konnte sie nicht, weil dann Chris und Richie auch liegen würden. Und Chaya war zu sehr am ausflippen, sie würde sich reflexartig wieder aufraffen.

Auf der gegenüberliegenden Seite, packten Jay und Mikel Carly gerade und Izzy stand nun vor ihr und brüllte sie inzwischen zusammen, dass sie sich verdammt noch mal beruhigen soll und nicht wie eine hysterische Kuh abgehen sollte.

Ashlee hatte immer noch mühe Chaya zu halten: „Schatz, jetzt kommt verdammt noch mal runter!“ brüllte sie sie irgendwann an. „Diese miese…..“ Die Blonde schnaubte und hatte irgendwann keine Kraft mehr, sie zuckte noch ein paar Mal im Griff von Ashlee und der Jungs und gab dann schließlich schnaufend auf. Erst als Ashlee sicher war, das nichts mehr passierte, ließ sie die Freundin los.

Gegenüber hatten die Jungs noch Schwierigkeiten Carly zu halten, doch irgendwann knallte es und dann war es still. Carly hatte eine hängen. Sie starrte Izzy einfach nur an, riss sich dann los und stürmte dann davon.

Kaum war das geschehen hörte man die Haustür zu knallen.

Alle sahen sich an bis Chaya das Wort ergriff: "Du hattest mir was versprochen!" sagte sie zu Izzy und ihre Stimme glich mehr einem Blizzard als der Stimme des Engels, der normalerweise vor ihnen stand. Der Amerikaner schwieg und sagte nichts. Mikel räusperte sich: "Der hat gesessen! An deiner Stelle hätte ich ihr schon eher eine geklebt, keine Frau hat das recht sich einem Mann gegenüber so zu benehmen!" Chaya funkelte ihn an: "Pass auf das ich dir nicht gleich eine klebe, mein Lieber. Du weißt wie ich dieses Machogelaber an dir hasse. Man schlägt keine Frauen, auch wenn sie sich noch so scheiße benehmen und es verdient hätten!"

Mikel lachte: "Mir erzählen ich soll keine Frauen schlagen, aber sie selber verprügeln wollen, Wahnsinn Chaya. Ehrlich!" "Ich sagte man schlägt keine Frauen, habe ich je behauptet, dass sie eine Frau ist?" entgegnete die Blondine ungerührt und hatte Mikel damit geschickt ausgekontert.
 

"Was hat sie eigentlich gesagt?" fragte sie dann und sah Jay an: "Das...ist doch nicht so wichtig!" erwiderte dieser nur. "doch, das finde ich allerdings schon, wenn Izzy ihr eine klebt!" mischte sich nun Ashlee ein, während Chaya zustimmend nickte. "ist doch egal..." Jay wollte es nicht sagen.

Mikel war jedoch mal wieder schneller, er zitierte beinahe wortwörtlich Carlys Wortwahl: "ich soll mich nicht wie eine hysterische Kuh benehmen und seelenruhig zu sehen, wie diese miese kleine Bandnutte sich an dich ranmacht und du auch noch gefallen daran findest?!"

"Au…okay...die Bandnutte hätte ich so auch nicht durchgehen lassen und die Tonart schon gar nicht!" meinte Ashlee dann nur und knurrte. "Das du dich auch immer provozieren lassen musst, Mensch Izzy das war doch voll übertrieben! Weißt du was da jetzt auf dem Spiel stehen kann? Ich an ihrer Stelle würde dich nicht mal mehr mit dem Arsch anschauen!" als Chaya das sagte, sahen sie alle erstaunt an. "nein, du redest immer noch mit ihm!" murmelte Ashlee halblaut vor sich hin und dachte an Chayennes Beichte. Der Amerikaner drehte sich zu ihr um: "ich hab ihr vorher gesagt, sie soll nie wieder in der Tonart von oder mit dir reden, dann kracht` s!"

Sie stand nun direkt vor ihm: "Hättest du mir umgekehrt auch eine geklebt, wenn ich vor dir so von ihr gesprochen hätte?" fragte sie dann nüchtern.

Eine Schreckenssekunde sagte er nichts und schüttelte schließlich den Kopf: "Nein, weil du nie so von ihr reden würdest! " kaum hatte er das gesagt begann Ashlee zu husten, sie wusste es besser. Chaya hatte schon schlimmere Worte für Carly gefunden als Izzy ahnte, aber die Deutsche war zumindest so clever es niemals vor Izzy zu tun. Obwohl es wahrscheinlich niemals eine Person geben würde die Chaya mehr hasste als Carly. . "zumindest nicht ohne ihr eine reele Chance gegeben zu haben.“ Vollendete er dann den Satz, da er Chaya auch kannte. Sie machte keinen Hehl daraus, wenn sie jemanden nicht mochte. Sie wurde niemals wortwörtlich beleidigend, aber man merkte an ihrer Tonart und Wortwahl, wer ihr wohl gesonnen war und wer nicht. Mikel gehörte beispielsweise zu jenen Personen, die sie nicht so sehr mochte, allerdings sich für ihn verantwortlich fühlte. Und meistens war es Chayenne zu verdanken, dass Mikel noch nicht mausetot war. Widerrum legte der es geradezu darauf an sich mit ihr zu streiten. Streitpunkt war dann sein verhalten. Das ging dann solange bis Mikel kurz davor war auf sie loszugehen und Izzy immer eingreifen musste, weil sonst Mord und Totschlag herrschte. Er seufzte. Aber es war einfach nicht ihre Art das zu tun ohne der Person zumindest die Möglichkeit zu geben sich zu beweisen, obwohl Chayas Meinung meistens schon immer innerhalb der ersten Minute stand und sie damit goldrichtig lag.

Chaya sah ihn einfach nur an: „Und genau das meine ich, du traust mir einfach bestimmte dinge nicht zu Izzy. Du stellst mich unter einen Heiligenschein!“ sagte sie dann. Die anderen ahnten, was jetzt kommen würde.

Ashlee schlug sich mit der Hand vor die Stirn: „Pock, wie kann eine einzelne Frau nur so sein? Jetzt streitet die wirklich mit ihm darum, dass er seiner Freundin eine geklebt hat, weil die sie aufs übelste beleidigt hat! Ich fass es nicht!“ murmelte sie dann resigniert. „ich versteh sie schon!“ sagte Jay und beobachtete beunruhigt die Entwicklungen. Ashlee sah ihn an: „War ja klar, dass du wieder zu deiner Schwester halten musst. Wie Pech und Schwefel!“ knurrte sie, denn sie kannte es nun schon zur Genüge das Jay sich bei Auseinandersetzungen desöfteren Chayas Meinung anschloss. Widerrum war es die Blondine die ihm auch den Rücken stärkte bei Auseinandersetzungen mit Ashlee. Dennoch machte sie Jay oftmals auch böse zur Sau, wenn er Mist machte.

„Dann erklär mir wenigstens wieso!“ forderte sie dann und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Na überleg doch mal. Izzy hat Carly eine gescheuert wegen Chaya, wenn es aufgrund dessen zur Trennung kommt ist sie Schuld. Und wie wir alle Wissen hat sie recht damit, was sie eben gesagt hat. Izzy traut ihr bestimmte Dinge einfach nicht zu und stellt sie unter einen Heiligenschein!“

„Das hab ich eben auch gehört, aber was verdammt meint sie damit. DAS kapier ich nicht!“ zischte Ashlee nun.

„Na ganz einfach. Carly ist eben aufs übelste ausgetickt und hat sie beleidigt. Izzy kennt das von Carly und hat sie vorgewarnt…“ „Ja soweit komm ich noch mit..“ „Ja und überleg mal wie böse Chaya schon über Carly geredet hat, ich muss dir nicht erst sämtliche Begriffe in Erinnerung rufen, oder?“ „Nein!“ „Siehst du, aber Izzy hat das nie gehört oder gesehen. Er kennt eigentlich nur den Engel, der ab und zu mal Mikel anfaucht, aber nie auf ihn losgeht. Eher verängstigt und verschüchtert ist…und jetzt stell das beides Mal nebeneinander. Wie soll er denn Wissen das bei Chaya in dem Fall alles aussetzt und sie so ticken könnte wie Carly? Er stellt sie unter seinen Schutz, weil sie für ihn eben so was wie die heilige Jungfrau ist die nie was Böses tun würde!“

In Ashlees Gesicht trat Erkenntnis:“ Aaahhhh, jetzt ist klar was du meinst. Du denkst also er unterschätzt sie..:“

„Was Carly angeht ja!“ nickte er und beobachtete wie die Blondine nun heftig mit dem Amerikaner diskutierte: „Ich weiß eben das du nie so was tun würdest!“ entgegnete er nun trotzig. Sie wirbelte entnervt herum: „Eben nicht. Weißt du was, ich hasse diese Frau mehr als mein Leben. Mehr als meine Mutter und das will was heißen, wenn sie nicht deine Freundin wäre und du nicht hier gewesen wärst hätte ich sie kalt gemacht, ich schwöre!“ platzte es jetzt aus ihr heraus in einer Mischung aus Deutsch und englisch. Sie funkelte ihn wütend an.

„Sie ist das allerletzte….“ Redete sie weiter und man vernahm bei den Folgenden Sätzen nur ein fünfstimmiges PIEP! Richie sah Chris an, er hatte alles verstanden aber den Sinn dahinter nicht. Der Deutsche sah sein amerikanisches Ebenbild an: „Nein du willst nicht wirklich wissen was sie gerade alles gesagt hat, das muss zensiert werden. Es ist von der Bedeutung her genauso heftig wie es klingt!“ sagte er dann und schluckte. Chaya hatte gerade einen absoluten Wutanfall, sie griff nach irgendwas, was rein zufälligerweise ihr Handy war und feuerte es fauchend an die Wand, wo es hart gegen knallte und in alle Einzelteile zersprang und am Boden liegen lag. „Das arme Handy!“ flüsterte Ashlee nur. Chaya fuhr wieder zu Izzy herum, sie wusste das er sie verstanden hatte: „Siehst du es jetzt oder muss ich erst mit dem Messer auf sie losgehen, dass du verstehst das ich nicht der Engel bin für den du mich hältst und jetzt bitte gleiches recht für alle, los schlag mich!“ als sie dies sagte, sah Ashlee aus den Augenwinkeln wie ein Ruck durch Jays Körper ging und auch bei ihr spannte sich alles an. „Nein!“ sagte Izzy nur schlicht und es erstaunte alle, dass er so ruhig blieb. „Wieso, ich hab genau das gleiche getan wie sie, nur schlimmer!“ Chayenne starrte ihn nun fassungslos an.
 

„Ich werde dich nicht schlagen Chaya, ich habe dich ungewollt schon mal wegen ihr geschlagen und ich habe damals geschworen das ich es nie wieder tun werde!“

Sie schnaufte: „Verdammter Vollidiot, du machst gerade deine Beziehung kaputt!“ fauchte sie dann, wirbelte herum und verließ dann das Zimmer. Ashlee beobachtete Izzy nachdenklich: „ich glaube bei ihm läuft gerade was nicht ganz rund. Es wirkt so als er hat damit abgeschlossen!“ sagte sie dann leise zu Jay, der unwillkürlich nickte. „Hast du seine Augen gesehen als Carly ihn angeschrieen hat?“ fragte er dann. „Nein, du Troll, ich war damit beschäftigt deine Schwester zu beruhigen!“ meinte sie brummig.

„Seine Augen waren kalt Carly gegenüber. Eiskalt. So hab ich ihn sie noch nie ansehen gesehen. Es war als ob er eine Entscheidung getroffen hätte, aber das kann ich mir nicht vorstellen….“ „Wo wir gerade bei Izzy und Chaya sind, hab ich mir das eingebildet oder haben die sich geküsst als wir ins Zimmer kamen?“ fragte Ashlee nun. „Dann müssten wir alle die gleiche Halluzination gehabt haben!“ meinte Chris trocken. „Aber wenn du es genau wissen willst frag doch mal Mikel, immerhin stand der als erstes im Raum. Oder du fragst die beiden selber, wie wär` s damit?“ mischte sich nun auch Richie ein. „sehr witzig und wie? Chaya ist wütend und Izzy wird` nen Teufel tun und mir das sagen. Aber schön da ihr nur noch zu viert Musik machen wollt und es eh egal ist ob Mikel da ist, seid ihr ab sofort nur noch US4! MIKEL:…“ Ashlee zuckte die Schultern. Der angesprochene fuhr herum: „Was willst du Callies?“ knurrte er. „Für dich immer noch FRAU Callies, wenn überhaupt. Mitkommen!“ sie zog Mikel von Izzy weg: „Sag mal haben die sich tatsächlich geküsst als du reingekommen bist, ich konnte das nicht so genau sehen weil Jay vor mir stand!“ fragte sie dann flüsternd. Mikel sah sie an: „Das wüsstest du wohl gerne, wie?“

„Mikel Johnson, entweder du sagst mir das jetzt SOFORT oder ich schwöre du hast die längste zeit mal Sex gehabt!“ knurrte sie ihn nur an. Mikel wusste das mit Ashlees Drohungen nicht zu spaßen waren und es sich damit zu versauen, nur wegen dieser Information, wollte er auch nicht. „Also…hm…mal überlegen. Ich hab die Tür aufgemacht und da standen sie. Eng umschlungen und es sah nicht aus als, ob sie Kaffee getrunken haben..“ meinte er. „Mikel, denk nach…was für eine Art Kuss war das? Leidenschaftlich, zaghaft, ich MUSS das wissen!“ forderte Ashlee ihn nun auf, die sich langsam am ziel sah worauf alle in der Band eigentlich schon ewig warteten. „Hm, also es sah nicht so aus als ob es noch zu mehr kommt. Wirkte so als ob er sie geküsst hat, sie hat das eher zaghaft und verschüchtert erwidert, wenn du mich fragst. Aber könnten wir jetzt bitte aufhören darüber zu reden, mir wird schlecht!“ brummte er. Ashlee gab ihm einen harten Stoß in die Rippen: „Du bist doch nur sackig, weil du nie bei ihr landen konntest. Weil sie zu clever für dich ist! Und mir wird gleich schlecht, wenn ich noch länger dein Gesicht sehen muss!“ meinte sie dann trocken, stand auf und ging zu Jay zurück. Der mit Izzy redete. „Ihr müsst euch noch fertig machen! Frank kommt sicher bald!“ sagte sie. Izzy nickte nur langsam: „Ich bin dann mal Chayenne suchen.“ „ich schätze, die ist im bad und zieht sich noch mal um, wegen dem Treffen mit Mark und Mike!“ meinte Ashlee nun. Izzy nickte und verschwand. Richie war ebenfalls schon unterwegs sich fertig zu machen. Mikel und Chris hatten sich ins Wohnzimmer verzogen. So war Ashlee mit Jay nun allein: „und?“ fragte der Hüne und warf einen kurzen Blick durch den Raum. „Bingo, Volltreffer. Mikel hat irgendwas gefaselt, dass es aussah als hätte Izzy sie geküsst! Sie scheint das zaghaft erwidert zu haben!“ Jay nickte: „Das kann ich mir gut vorstellen. Immerhin wollte Izzy sie dazu bekommen den Kontakt nicht abzubrechen und wenn das die einzige Möglichkeit ist ihr zu zeigen, wie viel sie ihm bedeutet, dann tut er das eben. Das muss nicht viel bedeutet haben…“ Ashlee schüttelte den Kopf: „also für mich sieht es so aus als ob ihm nicht bewusst ist was er fühlt, er hat sich zu sehr an die Beziehung mit Carly gewöhnt und die Rolle die Chayenne bisher gespielt hat.“ „du meinst also da sind tieferer Gefühle als wir bisher alle glauben?“ Jay sah seine Freundin musternd an. „Ja, doch könnte sein. Ich mein überleg dir mal, wie der immer abgeht, wenn ein Kerl der kleinen auch nur ansatzweise zu nah kommt!“ „Na komm, so sind wir aber alle im Bezug auf euch!“ wiegelte Jay ab, der damit darauf hinaus wollte das bei allen Jungs ein ausgesprochener Beschützerinstinkt herrschte, selbst bei Richie.

Ashlee schüttelte abermals energisch den Kopf: „Nein, das mein ich nicht. Erinner dich mal an den Abend im Pheremeon als der eine Kerl Chaya zum Tanzen mitgenommen hat und ihr an die Wäsche wollte. Du musstest Izzy beinahe festketten und wie der die ganze Zeit geknurrt hat und..“ sie überlegte kurz, sie hatte bisher niemandem erzählt das Izzy dem Typen draußen aufgelauert hatte und ihm fast eine reingeschlagen hatte. Aufgrund dieser Begegnung war der Typ nicht wieder zu Chayenne zurückgekommen und sie hatte sich wieder ziemlich deprimiert bei Izzy verkrochen. Ashlee hatte es nur gesehen, weil sie gerade von der Damentoilette gekommen war. „…er hat dem Typen aufgelauert…als er auf dem Klo war!2 sagte sie dann. „Was?“ Jay starrte sie ungläubig an. „Ja, hat ihm gesagt das er den nächsten tag im Krankenhaus verbringt, wenn er sich noch einmal zu nahe an Chaya ranwagt!“ Jay schaute noch immer fassungslos: “das erklärt auch seinen plötzlichen Stimmungswandel und das er sich dann so intensiv um sie gekümmert hat!“ murmelte er, dann sah er Ashlee an. „Wir halten uns raus. Das müssen die beiden machen. Wenn da Gefühle sind, setzen die sich durch. Aber dazu muss Carly erstmal weg!“ sagte er. „Darf ich sie schlagen?“ fragte Ashlee ihn nun hoffnungsvoll. „NEIN!“ kam es entschieden von Jay. Sie schob die Unterlippe vor: „och menno!“ schmollte sie dann gespielt.

Er lachte leicht und gab ihr einen Kuss: „ich sagte doch wir halten uns raus!“

Last 2 know

Frank ließ die Jungs und Mädels beim Tonstudio von Triple M raus, da er selbst noch einige Termine hatte.

Mikel klingelte und es wurde augenblicklich geöffnet. Ashlee stand entspannt neben Jay, sie kannte das alles inzwischen und machte sich auf einen langen Tag gefasst und viel Zeit. . Chris und Richie waren kribbelig, sie mochten es im Studio zu arbeiten und am Ende die Resultate zu sehen. Jay hatte auf dem Weg die ganze Zeit noch irgendwelche Dinge geschrieben und war nicht wirklich anwesend. Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto stiller und bleicher wurde Chaya. Sie hatte Menschenangst, das wusste jeder der Jungs und die Tatsache das sie gleich Mark und Mike kennen lernen würde, vor deren Arbeit sie absoluten Respekt hatte, verstärkte es noch. Sie und Izzy hatten sich augenscheinlich wieder vertragen, da sie sich hinter ihm versteckte und ab und zu mal vorsichtig rauslugte. Ihre Hände umschlangen seinen rechten Arm. Izzy seinerseits ließ sie nicht aus den Augen.

Die Tür öffnete sich und Mark und Mike standen höchstpersönlich dort. Es gab ein großes Hallo, da die beiden Produzenten die Jungs nun länger nicht gesehen hatten. Auch Ashlee wurde herzlich begrüsst. Mark sah sich um: „Izzy hattest du nicht gesagt, du wolltest noch wen mitbringen?“ Fragte er irritiert. Die übrigen begannen zu grinsen. Izzy lachte ebenfalls. „Hab ich auch!“ Er machte einen leichten Schritt zur Seite, so dass der Blick auf Chaya frei wurde die dort nun den Blicken aller schutzlos ausgeliefert war. Izzy hatte Mark und Mike vorher gesagt, dass die Deutsche vermutlich ziemlich verschüchtert sein würde. Liebevoll nahm er sie in den Arm“: Mark, Mike das ist Chaya. Chaya Mark Dollar und Mike Michels.“ Stellte er dann vor und drückte sie noch ein bisschen mehr an sich als er spürte, dass sie zitterte. Mark lachte über das ganze Gesicht: „das ist also die berühmt berüchtigte Chaya von der wir schon soviel gehört haben und auch einiges zu verdanken. Hi ich bin Mark Dollar, du kannst aber ruhig Mark sagen, tut Ashlee ja auch!“ Er gab ihr die Hand, die sie eher zurückhaltend annahm: „Chayenne Scott, aber wie eben schon erwähnt Chaya genannt!“ Sie sah nun die anderen an: „was habt ihr schon wieder für Blödsinn über mich erzählt?!“ Sie schaute Jay, Ashlee, Chris und Mikel strafend an. Richie hatte bei ihr wie immer die Persilkarte. Chris hüpfte einen Schritt zur Seite“: nur die Wahrheit. Nämlich das du diejenige bist, die Izzy dauernd in den Arsch tritt, wenn er mal wieder dabei ist scheiße zu bauen! Und das du es auch bist die Jay zusammenfaltet, wenn er wegen Ashlee mal wieder irgendwas verpasst“ grinste er. Die Blonde stemmte die Hände in die Hüfte und machte drohend einen Schritt auf Chris zu: “Und ich werde gleich diejenige sein, die dich auf den Mond schießt wenn du nicht augenblicklich aufhörst so dämlich zu grinsen!“ Kaum hatte sie das gesagt brachen alle in Gelächter aus. Mike grinste: “Du scheinst sie ja ganz gut im Griff zu haben! Hi, Mike Michels und für mich gilt das gleiche wie Mark!“ Er gab ihr ebenfalls die Hand. Chaya schaute dann verschüchtert. : „Ehm. Das…hab ich alles von Ashlee gelernt, am Anfang Hab ich mir zuviel gefallen lassen glaub ich!“ Jay seufzte: “Ach waren das noch Zeiten als sie noch unsere Sklavin war?“ Für diesen Kommentar bekam er von Ashlee einen Stoß in die Rippen: „Hör auf so einen Blödsinn zu labern, sonst Mach ich dich gleich zu meinem Sklaven!“ Izzy grinste: “das ist er doch eh schon!“ Sagte er und nahm Chaya wieder in den Arm, die nun wieder merklich stiller wurde. „Das hab ich gehört Gallegos!“ Knurrte sie ihn an. Er grinste immer noch: „ich weiß!“

„Na dann kommt mal rein, damit wir anfangen können!“ Sagte Mike nun und öffnete die Tür ganz. Die Jungs sowie Chaya und Ashlee betrat das Haus. Während Ashlee gemächlich neben Jay herschlenderte ließ Chaya ihre Blicke über die Wände schweifen an denen überall vergoldete oder platinfarbene Schallplatten hingen: “Heidewizca! Erbarme dich meiner!“ Flüsterte sie nur tonlos. Izzy musste unweigerlich bei ihrem Gesicht grinsen. Er hatte mit so einer Reaktion gerechnet, dass war einer der wenigen Momente wo sie leuchtende Augen bekam und absolut sprachlos war. „Gefällt `s dir?“ fragte er leise und beobachtete sie weiter. Sie nickte nur leicht und staunte immer noch voller Erfurcht. „Dann warte ab, bis wir im Studio selber sind.“ Lächelte er.

Sie nickte abermals und sah ihn plötzlich an: “Sag mal wo ist Carly eigentlich?“ Er zuckte die Schultern: “Richies Mum ist mit ihr shoppen, sie mag solche Aufnahmetage nicht weil ich dann nie viel zeit für sie habe und sie sich langweilt.“ Chaya sah sich wieder um: “Wie kann man sich hier nur langweilen, hier gibt`s soviel zu sehen und überhaupt…“ sie geriet leicht ins schwärmen. Dann sah sie ihn wieder an: „Hast du dich wieder mit ihr vertragen?“ „Sie redet nicht mit mir, aber Richies Mum hat vorhin angerufen, sie ist ihr wohl direkt in die Arme gelaufen. Ist mir aber auch so ziemlich egal. Hab ich wenigstens meine Ruhe!“

Chaya wusste nicht was sie darauf erwidern sollte, aber ihre Aufmerksamkeit richtete sich auch auf den Lärm der vor ihnen stattfand. Chris hatte grad einen Salto auf die nächste Couch gemacht und man sah nur noch wie Ashlee mit einem zufriedenen grinsen ihren Fuss wieder auf den Boden stellte. „Das war für die Schuldzuweisung für Jay, krümel!“ grinste sie.

„aua, musst du denn immer so rabiat sein?“ brummte dieser und raffte sich wieder auf.

„Nur wenn ihr nicht gehorcht!“ erwiderte Ashlee gelassen und ließ sich ausgestreckt auf eines der vielen Sofas fallen. „ich sag ja an der ist ne Domina verloren gegangen!“ meinte Mikel noch und verschwand dann ziemlich schnell mit Mike und Mark, wo er sich sicher fühlte.

„und wenn der so weitermacht, kann ich ihn auch nicht mehr retten!“ meinte Chaya und blickte ihm nach. Izzy, der sich ebenfalls gesetzt hatte zog sie auf seinen Schoß: „Du bist auch nicht für ihn zuständig. Du bist MEIN Engel, der soll sich seinen eigenen suchen!“ brummte er dann und betrachtete den Songtext auf dem Tisch. „Hee, steht dein Name auf meinem Arsch tätoviert oder was?“ fragte sie und nahm das Blatt in die Hand. „Noch nicht, aber das lässt sich ändern!“ antwortete er und nahm ihr das Blatt weg. „Soweit kommt` s noch. Ich lass ja ne Menge mit mir machen, aber ich bin nicht so blöd und lass mir einen Namen stechen. Nicht mal für dich!“ Chaya ließ ihren Blick über die schwarzen Letter auf dem weißen Blatt gleiten. Ashlee sah auf: „warum denn sich die Mühe machen und den Namen stechen lassen, ich bin mir sicher Izzy leiht dir gern eins seiner Tattoos in Kleinausgabe! Ist doch eh viel besser als eine Art Brandmahl!“ Chaya warf ihr einen bösen Blick zu. Ashlee wusste genau, dass es ein Tattoo von Izzy gab was sich Chaya ohne zu zögern stechen lassen würde, weil es ihr gefiel. Sie tat es nur nicht aus dem Grund, weil sie sich nicht den unangenehmen Fragen Izzys aussetzen wollte. Außerdem stand der Termin für das erste Tattoo ja bereits und das Zeichen war ja auch gewählt. Izzy sah vom Text auf: „Die Idee gefällt mir, ich nehm sie demnächst mit ins Studio!“ sagte er dann.

„NEIN!“ kam es nun prompt von Chaya und sie wünschte Ashlee gerade die Pest an den Hals.

„Du wirst gar nicht erst gefragt!“ bestimmte er dann und sie hatte den Eindruck, dass er das wirklich ernst meinte. „Darf ich mir dann wenigstens aussuchen, welches ich mir stechen lasse?“ fragte sie dann schon fast kleinlaut. Er sah sie mit einem Mal an: „Du willst das wirklich machen?“ Chaya senkte den Blick: „Du hast doch eben selbst gesagt, du nimmst mich mit!“ flüsterte sie leise.

„Ja, schon. Damit du dir das ansehen kannst. Aber ich hatte nicht gedacht, dass du dir wirklich eins von meinen stechen lassen willst!“ entgegnete er überrascht. „warum denn nicht? Ich find die Idee cool! Jay und ich lassen uns ja auch das gleiche Tattoo stechen!“ mischte sich nun Ashlee an. Jay sah von seinem Blatt auf: „achja tun wir das?“ fragte er irritiert. Ashlee sah ihn an und ihr Blick hätte töten können: „Ja natürlich, du hast es mir versprochen!“ zischte sie und ihr Blick sagte soviel wie: jetzt sag nichts Falsches!

Chaya sah die beiden an: „Bei euch ist das ja auch was anderes, ihr seid ein Pärchen. Eigentlich ist es unangemessen, wenn ich eins von Izzys Tattoos trage, das stünde Carly viel eher zu...“

Ashlee setzte sich auf Jays Schoß: „Achwas, das zeigt doch nur wie sehr ihr beide verbunden seid! Da ist doch nichts Schlimmes bei!“ sagte sie. Chaya schaute verunsichert.

„Hm, welches möchtest du denn, Süße?“ Izzys Frage ließ sie zusammenzucken.

„Ehm…das! Ich mag den voll. Der Stern ist schön, er ist blau und die Bedeutung passt sowieso zu mir! Alles andere wäre nicht wirklich angemessen, denk ich“ sagte sie und betrachtete noch mal den keltischen Stern.

„Okay, dann kriegst du ihn!“ seine Antwort versetzte sie in erstaunen. Ashlee klatschte freudig in die Hände: “Toll. Wollen wir zu viert gehen?“ fragte sie. Izzy schüttelte den Kopf: „Nein, Ashlee, Sorry. Das möchte ich mit Chaya alleine machen!“ Ashlee nickte: „Okay, schon verstanden!“ Die Blondine schaute verwirrt zwischen ihren Freunden hin und her. >Er will das mit mir alleine machen?< sie überlegte, wann sie das letzte mal mit Izzy was wirklich allein gemacht hatte. Eigentlich nicht wirklich. Die anderen waren immer dabei oder die Kids. Wirklich allein was unternommen hatten sie noch nie.
 

Sie nahm ihm das Blatt weg: „oh –ihr singt come back to me baby ein?“ fragte sie überrascht. „scheint so..“ nickte Ashlee nun. Sie hörten den Jungs zu, wie sie die Harmonien übten. Chaya rutschte neben Izzy unruhig auf dem Sofa hin und her: „schatz könntest du bitte aufhören zu zappeln, das macht mich kirre!“ warf Ashlee nun ein, die genau wusste warum die Blondine Hummeln im Hintern hatte. Sie liebte Musik und es war eigentlich ein wunder, das Stimme der Blondine noch nicht den Raum erfüllte. Wenn die 7 Freunde aufeinander trafen, war es normalerweise auch so, dass es die Jungs waren die dann eher still zuhörten wenn die deutsche sang. Sie hatte eine klare helle Stimme. Vor zwei tagen war Richie sogar auf ihrem Schoß dabei eingeschlafen. Obwohl das nicht mal ihre Absicht gewesen war. Chaya hatte auf der Couch gesessen und MP3s gehört und dabei wie gewöhnlich gesungen, während sie Richie den Kopf kraulte der eine dicke Erkältung hatte und extrem kuschelbedürftig war.

In der sonst so lauten und eher unruhigen WG wurde es dann mit einem Mal total still, lediglich Chayas Stimme hallte durch die Räume. „Tschuldigung!“ murmelte Chaya nur kleinlaut und sank in die Kissen der Couch zurück. Ashlee seufzte: „Jay könnt ihr Mikel nicht einfach rausschmeißen und Chaya aufnehmen? Ich mein seine Tonlagen trifft sie allemal! Und sie hat einen entscheidenden Vorteil, sie sieht im Gegensatz zu Mikel gut aus!“ fragte sie dann. Izzy sah von seinem Blatt auf „Also das mit dem besser aussehen ist eine Ansichtssache, ich für meinen Teil würde dir da mehr als nur voll und ganz zustimmen, aber…“ Chaya lief bei diesen Worten neben ihm gerade leicht rot an und hustete heftigst. Izzy ignorierte sie und redete weiter: „..aber ich denke seine Fans sehen das anders!“ Jay nickte zustimmend: „Außerdem Ashlee, wir sind eine Boyband und so lieb ich meine kleine Schwester auch habe, wirklich männlich sieht sie nicht aus!“ Ashlee blickte ihren Freund ernst an und meinte dann: „Mikel auch nicht, der war vor seiner OP eine Frau und hieß Michaela!“kaum hatte sie das gesagt konnten sich die anderen drei nicht mehr halten und prusteten los. Jay war der erste der sich beruhigte: „also soviel ich weiß haben sich die Mädels bei ihm nie beschwert!“ Bei dem Wort Mädels gab Ashlee nur ein würgenden Geräusch von sich und Chaya fügte glucksend hinzu: „Das waren doch alles Transen, Bruderherz. Nur Tarnung.“ Dann wurde sie ernst. „Aber ich versuche mir gerade vorzustellen überall auf den Fotos zu sein, wo Mikel normalerweise zu sehen ist und ich glaube es käme nicht wirklich gut, wenn ich mit den Jungs Maria performe, ich bin ja nicht lesbisch!“ Ashlee lachte immer noch: „Nö, du bist dann ab sofort die Maria und die Jungs dürfen dich anschmachten!“ Die Blonde legte die Stirn in Falten: „nö ich verlange das der Song umgeschrieben wird!“

Die anderen prusteten abermals los. Mark kam in den Raum und sah sie an: „Ihr solltet die Jungs nicht vom üben abhalten, sie sind bald dran!“ grinste er, was zeigte das diese Ermahnung nicht so streng klingen sollte wie es vielleicht rüberkam.

Ashlee warf ihm nur einen düsteren Blick zu, während die Blonde zaghaft nickte. Mark nickte zufrieden: „Okay…“ und kramte noch nach irgendwas. Im nächsten Moment erklang Chayas fast schon vorwurfsvolle Stimme: „Baby, das kannst du doch unmöglich so singen wollen oder? Das ist ne Zumutung. Klingt voll gequetscht.“ Sagte sie und stupste Izzy an, der irritiert aufblickte. Aber sie ließ ihn gar nicht zur antwort kommen: „Das muss runder klingen, weicher und nicht gepresst. Das ist nen Attentat auf die Ballade!“

Jay und Ashlee sahen synchron hoch. „uhm…hat die gerade Izzy korrigiert?“ fragte Ashlee vorsichtig. Jay beugte sich zu ihr rüber: „“Ja, klang so!“ Die Amerikanerin sog die Luft ein: „oh oh, das gibt Ärger. Das er das so singen soll, war ne Anweisung von Mark!“ Ashlee stand auf um ihre Freundin gegebenenfalls zu Verteidigen.

Mark kam aus der Hocke hoch, lehnte sich an den Türrahmen: „So, meinst du Chaya?“ auf seinem Gesicht war nicht abzulesen, ob er wütend war oder nicht. Die Blondine neben Izzy erhob sich ebenfalls und stand auf: „Ja, come back to me baby ist ne wunderschöne Ballade, die zu Tränen rührt. Aber wenn da so was drin ist..“ sie schüttelte sich kurz. „das ist ne Beleidigung an meine Ohren und an die Ballade selber. Sie können doch keinen der Jungs ehrlich so jaulen lassen wollen, wobei das bei Mikel schon oft genug vorkommt!“ bei diesem Satz musste sich Ashlee fast schon zusammenreißen um nicht loszuprusten. Mark verschränkte die Arme vor der Brust: „Wie würdest du es denn machen?“ fragte er und Ashlee wusste genau, dass dies ein test war. Mark wollte austesten in wie weit sich die junge Frau traute Kritik ihnen gegenüber zu geben und ob sie tatsächlich ein natürliches Gespür für Musik hatte, so wie Jay und die anderen ihm vermutlich erzählt hatten.

Chaya legte die Stirn kurz in Falten, vergrub die Hände in den Taschen: „Hm…mal überlegen. Es muss runder klingen, fließender, samtig weich. Zumindest für mich.“ Sie sah Izzy und Jay an: „Wärt ihr bitte noch mal so freundlich?“ bat sie dann. Die beiden nickten und kurz darauf erklangen abermals die Harmonien von Come back to me baby. Allerdings brach Chaya das ganze bald ab: „Danke reicht schon.“ Sie drehte sich wieder zu Mark um: „Also ich würde das ganze mit einem höheren Anteil an Bruststimme singen lassen anstatt auf Kehlkopf zu gehen. Sobald das auf Bruststimme geht, wird es durch die tiefe und das vorhandene Volumen in Kombination mit der Luft fast automatisch voller, runder, weicher. Wenn dann auch die Aussprache der deutschen passt...dürfte das gut klingen!“ sagte sie und sah ihn an. Sie wirkte zur Abwechselung ziemlich entschlossen. Jay überlegte, was sie gerade gesagt hatte könnte tatsächlich funktionieren.

Ashlee studierte Marks Gesichtsausdruck, aber es war nichts zu erkennen.

Schließlich nickte er leicht: „Kannst du mir das eventuell demonstrieren?“ Kaum hatte er das gefragt, war Chayas ganzes Selbstbewusstsein wie weggeblasen. „Ich...ehm...ich weiß nicht..“ unsicher drehte sie sich zu ihren Freunden um. Ashlee nickte ihr zu: „Ich seh das genauso. Ich kann`s ihm nicht so erklären wie du, geschweige denn zeigen. Du machst das schon!“ Chayas Blick glitt zu Jay, der ihr aufmunternd zu lächelte: „Mach schon. Du brauchst keine Angst zu haben, Mark beißt nicht. Außerdem hast du eine schöne Stimme…“ und grinsend fügte er hinzu: „das liegt schließlich in der Familie!“ mit diesen Worten wollte er ihr die Nervosität nehmen. Sie nickte unsicher und ihr Blick suchte den von Izzy. „Ich trau mich nicht!“ flüsterte sie so leise, dass nur er es verstehen konnte.

Izzy warf Mark einen Blick zu, der alles erklärte. „Ich sing mit dir wenn du magst!“ sagte er leise und nahm sie liebevoll in den Arm. „Ich auch!“ fügte Jay hinzu. Chaya zitterte leicht, aber entspannte sich ein wenig als sie das hörte. „Sollen wir anfangen und du steigst dann ein, damit du die Harmonien findest?“ erkundigte sich Izzy. Sie nickte leicht. „Okay..“ er warf Jay einen Blick zu, dieser zählte an und kurz darauf erfüllten die Stimmen der Beiden den Raum. Wenige Sekunden später kam eine dritte, hellere und klarer Stimme hinzu, die allerdings bei weitem runder klang. Ohne Schwierigkeiten fand sich Chaya in die Harmonien rein und auch die Tonlagen, machten ihre keine Probleme. Sie registrierte nur nebenbei, dass Jay sich irgendwann ausklinkte. So sangen nur noch Izzy und sie selber. Sie schloss die Augen, eine Angewohnheit die sie schon als kleines Kind beim singen gehabt hatte. Zu spät bemerkte sie, dass es schließlich nur noch sie selbst war die sang und Izzy sie mit einem dämonischen Blick ansah. Sie warf ihm einen Blick zu der soviel sagte wie: IZZY-GALLEGOS-ICH-HASSE-DICH!
 

Denn noch sang sie solange weiter bis die letzten Töne verklungen waren Ashlee beobachtete Mark auf dessen Gesicht nicht eine Gefühlsregung zu sehen war. Im nächsten Moment erschien Mikes Kopf in der Tür: „Was war das eben?“ fragte er und sah sich um. Mark beugte sich zu ihm rüber und flüsterte ihm was zu, woraufhin sich Mikes Augenbrauen nur in die Höhe zogen. Dann erwiderte er etwa flüsternd.

„Was tuscheln die da?“ fragte Chaya Izzy vorsichtig. Er zuckte die Schultern: „ich habe keine Ahnung! Vielleicht über deine Kritik!“ sie sah ihn an: „Danke übrigens, dass du mich allein gelassen hast!“ knurrte sie ihn dann an, woraufhin er ihr nur einen Kuss auf die Stirn drückte: „Du hättest nie allein gesungen, wenn wir dich nicht ausgetrickst hätten und Mark wollte es von dir hören.“ Noch ehe sie antworten konnte erklang Mikes Stimme: „Chaya?“ sie zuckte zusammen. „ehm...ja?“ die Unsicherheit war wieder da.

„geh bitte mit Mike in das andere Tonstudio, die Jungs müssen noch üben und Mark möchte mit dir etwas durchsprechen!“ sagte er dann ernst. Sein Blick ging zu Ashlee: „Du wirst eh was sagen wollen, also geh am besten gleich mit!“ er grinste sie an und verschwand dann. Chaya blickte unsicher erst Izzy, dann Jay und schließlich Ashlee an, die nun zu ihr rüber kam. „Keine Angst, wie ich vermute dürfen wir unsere Meinung zu den Songs sagen und sollen einfach die Jungs nicht stören!“ Ashlee tätschelte beruhigend ihren Arm.

„Wenn ihr mir dann bitte folgen würdet...“ Mark hatte ausgesprochen gute Laune.

Die Mädchen folgten ihm.
 

Als sie kurz darauf, das zweite Studio betraten begannen Chayas Augen zu leuchten beim Anblick des riesigen Mischpults und des Aufnahmeraums.

„Erbarme dich meiner!“ freudig sah sie sich um. Mark zog sich einen Stuhl heran und deutete beiden auf den anderen Platz zu nehmen. Ashlee und Chaya setzten sich: „Also was möchtest du?“ fragte Ashlee nun direkt. Mark beugte sich zu einer Schublade, wo Texte standen: „Wir haben ja mit den Jungs diverse Takes aufgenommen, auch schon Rohfassungen abgemischt, aber es gibt auch noch Demos die noch nicht eingesungen wurden und ich möchte gerne eure Meinungen oder Verbesserungen hören.“ Ashlee nickte: „Ja, klar kein Problem!“ und auch Chaya nickte, allerdings etwas abwesend, da sie sich immer noch umsah. „allerdings..“ Mark sah die beiden an. „Hat die Sache einen haken. Immer, wenn ihr etwas korrigiert, muss Chaya rein und es einsingen.“ Die Blondine ruckte herum: „Was?“ Mark grinste: „Nur damit wir den vergleich später bei den Aufnahmen mit den Jungs haben und gucken können ob es tatsächlich besser klingt!“ Ashlee tätschelte ihr den Arm: „Du machst das schon!“

Chaya sah sie aus bösen Augen an: „Du hast leicht reden, du behauptest ja immer du kannst nicht singen, wobei jeder singen kann. Ob die Stimme nun für CDs geeignet ist, ist ne andere Sache!“ „und das ist sie eben nicht und nun lass uns anfangen!“ erwiderte Ashlee.

Mark gab ihnen ein Textblatt: „oh- just because of you, aber der ist doch schon veröffentlicht?!“ Ashlee sah den Produzenten überrascht an. „Ja, aber uns geht es darum zu entscheiden, welche Version aufs Album kommt. Die Dancebreakversion oder die mit den Vocals…“ Die Mädels tauschten einen Blick und meinten dann synchron: „Die Vocalversion! Die klingt besser!“ Mark machte sich eine Notiz und Chaya fügte hinzu: „Die Fans haben sich zwar an die Videoversion gewöhnt und die kommt bei großen Veranstaltungen auf der Bühne zwar gut, aber schöner ist die Vocalversion. Und warum sich das Album holen, wenn man die Maxi hat. Nee Vocal klingt definitiv besser..“ Mark nickte und kramte dann den nächsten Song raus und spielte ihn ab: „Den Song hab ich bei BIA damals schon gehört! Im Hintergrund als Mikel und Chris vor Mike und Lou performed haben, richtig?“ Chaya hatte sich damals im nach hinein die folgen erst angesehen. Mark grinste: „Auf was für Details du achtest, beachtlich…“ Ashlee überlegte noch kurz, sah dann ihre Freundin an: „War das nicht der Song zu dem sie die Choreo gemacht haben, wo Kyle noch da war?“ fragte sie dann. Die Blonde nickte: „genau, Spell on me. Wobei ich mit dem Tracknamen absolut nichts anfangen kann.“ „und was sagt ihr dazu?“ erkundigte sich Mark und klapperte mit dem Kulli auf dem Block hin und her. „Die Choreographie war schrecklich!“ knurrte Ashlee, die leidenschaftliche Tänzerin war. „Naja, also es gab da` nen Schritt der gut aussah aber es war zu sehr Mikelfokusiert, würde ich sagen!“ nickte nun auch Chaya und beobachtete Mark, der abermals etwas notierte. „Und der Song selber?“ „Also wenn ich in einem Club wäre, würde er mich jetzt zwar nicht vom Sockel reißen aber er ist tanzbar!“ sagte Chaya und fügte dann hinzu: „Aber dazu befragen sie besser Ashlee. Sie ist die Tänzerin. Von uns…“ Mark wandte sich Ashlee zu, die immer noch die Songtexte durchblätterte.

Die Amerikanerin hob den Kopf: „also, zu just because of you muss ich nichts mehr sagen oder? Macht das nie wieder! Und zu Spell on me, kann ich erst was sagen, wenn die Choreographie endgültig steht und ich sie gesehen habe“ knurrte sie nun wütend. Mark hob abwehrend die Hände: „beruhig dich Ashlee.“

Diese schnaubte nur. Mark begann wieder zu kramen und förderte schließlich einen Zettel zu tage, der extrem zerknittert war. Chaya schluckte unmerklich. Sie hatte eine böse Vorahnung.

„Jay kam vor ein paar Wochen mit einem Lyricentwurf und einer Melodie an..:“ Ashlee nickte, sie wusste das es sich hierbei um einen Song handelte, den Chaya und er zusammen geschrieben hatte, nach einem vier Augen Gespräch. Sie selber war etwas für Frank erledigen gewesen und Jay hatte ihr nur ansatzweise was vom Gespräch erzählt. Worum es in dem Song ging, wusste sie nicht. Nur das es eine Ballade war.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< <<<<<<<<<<

Er saß jetzt seit zwei Stunden im Schneidersitz vor diesem Keyboard, auf dem Schoß einen Block und dort herrschte noch immer Leere. Das einzige was er bis jetzt hatte waren ein paar einzelne Töne am Keyboard.

Jay blickte überrascht auf, als sich die Tür fast lautlos öffnete und die kleine Gestalt der blonden deutschen im Raum erschien. Er schluckte kurz, sie sah irgendwie nicht gut aus. Wirkte bleich,ihre Augen traurig und fiebrig. War ja auch kein wunder, sie war total krank und war gestern Nacht noch hergekommen.

„Hey Kleine…“ er lächelte ihr entgegen. Sie kam zu ihm rüber, ließ sich dem Keyboard gegenüber im Schneidersitz nieder und nahm ihm kommentarlos, den Block weg. „Na sehr weit bist du ja nicht gekommen…“ stellte sie nach einem Blick auf das Papier fest und gab ihm den Block wieder. Er hatte alle vor über 2 Stunden aus dem Raum geschmissen, weil er einen Song fürs Album schreiben sollte und seine Ruhe wollte. Jay fuhr sich durch die Haare. „ Die richtige Idee, bleibt irgendwie aus. Ich habe nur diese Töne…“ er spielte eine 20 sekündige Melodie vor und meinte dann „Mir geht die ganze Zeit was anderes durch den Kopf! Ich kann mich nicht konzentrieren.“

Sie nickte leicht: „hm, dann sind wir ja schon zwei.“ sie lehnte sich etwas zurück und griff nach der Gitarre die auf dem bett lag. Sie schlug eine Saite an und lauschte. Schließlich fischte sie nach der Stimmgabel und schlug diese einmal an. in aller Seelenruhe begann sie nun mit geübten Griffen unter Jays Blick die Gitarre zu stimmen. „Seit wann spielst du Gitarre?“ fragte er überrascht. Sie sah hoch, während ihre Finger über die Saiten des Instrumentes beinahe zärtlich hinweg glitten. „schon ein paar Jahre, du hast dich noch nie in meinem Zimmer genau umgesehen, kann das sein? Hinter der Couch steht sie, groß und auffällig. Selbst Izzy hat sie schon gesehen und der ist eigentlich schon blind für so was!“ erwiderte sie grinsend. Er überlegte und nickte dann: „Stimmt, ich bin irgendwie nicht wirklich bei der Sache!“ Sie nickte und spielte eine Melodie: „ich merk` s, also was ist los Knuffel?“

Er seufzte: „Da ist was komisches…“ begann er. Sie sah auf, musterte ihn aus blauen Augen: „lass dir bitte nicht alles aus der Nase ziehen, was ist komisch?“ fragte sie.

„ Carly. Seit wir planen sie für Izzys Geburtstag herzuholen, ruft sie mich dauernd wegen irgendwelchem Scheiß an, den sie eigentlich schon weiß und ich werde sie dann kaum los.“ Chaya hielt abrupt inne, fuhr sich mit dem Finger leicht über den rechten Wangenknochen, der immer noch wehtat und lila war. Allerdings hatte sie ihn so gut überschminken können, dass es niemand sah. Dort hatte sie Izzys Hand nach der Auseinandersetzung gestern getroffen. Als er heute morgen das Ausmaß entdeckte, hatte er wieder ein wahnsinnig schlechtes Gewissen und versuchte ihr alles recht zu machen, was ihr nach kurzer zeit auf den Sender ging. Sie hatte ihn irgendwann nur angeknurrt, er möge bitte das Zimmer aufräumen. Richtig aufräumen und seine Dreckwäsche in den Korb zum waschen packen. Danach war sie gegangen. Seine Beichte lag ihr immer noch wie ein Stein im Magen.

Als Jay ihren Namen erwähnte, seufzte sie: “Die Frau macht mir mehr ärger als alles andere! Ich versteh ihn einfach nicht…“ murmelte sie dann. Er schlug ein paar Töne an: „Was war denn gestern…“

Ihre Finger glitten weiter leicht über die Saiten und passten sich der Melodie an, die er spielte. Eine leichte ruhige, fast depressiv angehauchte Ballade. „Sie….“ Es fiel ihr schwer darüber zu sprechen. „…sie…hat…ihn vor die Wahl gestellt..“ kaum hatte sie das gesagt, hörte man nur noch eine Kombination aus schief klingenden Klaviertönen. Jay sah sie entsetzt an: „Was?“ fragte er ungläubig. „Deshalb ist er so ausgeflippt, das erklärt alles. Wie kann die nur?“ regte er sich auf, seine Finger glitten nun über die Tasten und spielten fließend weiter.. Chaya spielte immer noch und sah ihn irgendwann an: „ich hab Angst Jay. Ich hab Angst ihn zu verlieren…“ sagte sie leise. Im nächsten Moment wechselte er wieder zum Anfang zurück.

Im nächsten Moment blickte er überrascht auf als er ihre Stimme vernahm, die passend zur Melodie sang:
 

„ I don`t wanna lose you,

I don`t wanna let it go

I don`t wanna be the

Last to know

I don`t wanna leave you

I just wanna be with you

If there`s more that

I should know

I don`t wanna know”
 

Er hielt abrupt inne: “kleine, das ist es!!!!!!!!!” schrie er nun fast und fiel ihr jubelnd um den Hals. Sie sah ihn an. „Was?“ fragte sie irritiert.

„Der Song! Das ist die Melodie, die ich gerade gesucht habe!!! Der Text!“ er drückte ihr den Block in die Hand und sah sie eindringlich an. „ich möchte, dass du aufschreibst was du fühlst. Lass es in dem Song raus…glaub mir, dann geht`s dir besser!“ er war jetzt Feuer und Flamme, sie dagegen zögerte noch. „aber...ich weiß nicht. Ich kann doch nur Songs auf Deutsch schreiben, das eben war mehr eine Spielerei!“ wandte sie ein.

Jay lächelte ihr aufmunternd zu: „ich werd` s anschließend übersetzen bzw. mit dir zusammen und ich werde es eh noch abwandeln müssen, damit es auf eine Boygroup passt. Es kann auch sein, das Mark und Mike ihn abschmettern. Aber ich glaube kaum. Mach einfach mal.“ Sie legte die Gitarre zur Seite, lehnte sich mit dem Rücken zum Bett und begann zu schreiben, während Jay unermüdlich an der Melodie arbeitete.

Er war sich sicher, dass er gerade das richtige Gespür bewiesen hatte. Zwar würde dort noch eine Menge geändert werden, da war er sich sicher. Aber Chaya hatte gerade den Anstoß dazu gegeben.

Etwa einen Viertelstunde später hielt sie ihm dem Block hin.

Jay nahm ihn an und ließ seinen Blick über die fein geschwungene Schrift gleiten. Er stutzte kurz, grinste leicht. Der Titel stand auf Englisch, während der Rest auf Deutsch folgte.:

I don` t wanna lose you
 

Ohne Dich werde ich nicht

Mehr die Selbe sein.

Ich will nicht ein Kapitel aus

Deinem Leben sein

Ich will nicht die falsche

Entscheidung treffen

Kann ich zurück

Zurück zu dir kommen.

Ist das was uns verbindet immer noch da,

wenn ich dir in die Augen schaue.
 

Ich will dich nicht verlieren

Ich will nicht loslassen

Ich will nicht die Letzte sein,

die es erfährt.

Ich will dich nicht verlassen.

Ich will doch nur bei dir sein.

Wenn es noch mehr gibt,

das ich wissen sollte

Will ich es nicht wissen.

Ich will dich nur nicht verlieren.
 

Ich will meine Tage nicht

Ohne dich verbringen.

Ich will keinen Kummer in

Dein leben bringen

Die Leute reden,

aber ich höre einfach nicht hin.

Ich kann nicht mehr allein sein,

siehst du nicht

was deine Liebe mit mir gemacht hat?
 

Noch während er las, machte er sich die ersten Notizen, wo er was verändern wollte bzw. musste. Nebenbei summte er vor sich hin, schlug ein paar Töne an und notierte wieder eifrig etwas.

Chaya musterte ihn, sie konnte diesmal nicht wirklich sagen was er dachte. Sie sah ihn nur eifrig notieren.

Als er ihr den Block hinhielt, stutzte sie. Der Song war fast gleich geblieben. Er hatte nur die Sichtform der Person ins männliche geändert und etwas hinzugefügt. Darüber stand in Jays für sie manchmal unleserlichen Schrift, das Wort Bridge geschrieben. Brücke oder in diesem Fall ein Übergang zum Chorus, wobei sie das Wort Refrain bevorzugte. Sie ließ den Blick über die Worte schweifen, die dort zur Abwechslung mal nicht in Französisch standen sondern in Deutsch. Sie sah Jay kurz an. „Bist du krank oder so? seit wann schreibst du auf Deutsch?“ sie kannte seine Angewohnheit, Texte manchmal bzw. meistens zuerst im Französischen aufzuschreiben und dann erst zu übersetzen.

Ihr Blick ging zur Bridge zurück:
 

Bridge:

Ich spüre mein Herz ist gebrochen,

Mein Leben zerrissen und entzwei

Ich weine diese Tränen für dich, girl.

Was kann ich tun?
 


 


 

Seine Augen leuchteten freudig. „Kleine, du bist gold wert!“ er umarmte sie. Sie sah ihn an, sie wusste nicht recht was sie davon halten sollte. Jay sah ihre Zweifel: „Es ist nicht gesagt, das Mark und Mike den Song annehmen und selbst wenn, kann es passieren das er am Ende ganz anders aussieht als du ihn geschrieben hast. Keine Sorge! Und wenn du es wirklich nicht willst, lasse ich mir nen anderen Song einfallen, aber du hast mir echt damit geholfen…“ sie nickte kurz: „Schon gut großer, ist okay. Aber ich möchte nicht, das jemand erfährt, das ich an dem ding hier beteiligt war außer an der Gitarre!“ sie grinste leicht.

Er nickte: „okay, dann geb ich das als meinen Mist aus, wenn es dir nichts ausmacht!“

„Tu dir keinen Zwang an…“ erwiderte sie und legte die Gitarre weg.

„Und was dein Problem mit Izzy angeht…“ sie sah ihn nun wieder überrascht an, sie hatte kaum noch daran gedacht zumindest für einen kurzen Augenblick.

Jay fuhr fort: „mach dir keine Sorgen, er hat dich viel zu gern als das er sich einfach so einem Ultimatum unterwerfen würde…“ Chaya senkte den Blick: „ich hab trotzdem Angst, Jay. Ich kann mir ein Leben ohne den Chaoten nicht mehr wirklich vorstellen, immerhin lenkt er mich von dem Chaos zuhause ab.“

Jay nahm sie kurz in den Arm: „und er braucht dich mehr als es den Anschein hat. Was glaubst du was mit dem wäre, wenn du nicht da wärst. Da hätte es zu oft ärger gegeben!“

Sie sagte nichts mehr. Im nächsten Moment ging die Tür auf und Ashlee kam rein. Sie grinste als sie die beiden sah: „na geht ihr mir fremd?“ witzelte sie, sie wusste um das Verhältnis zwischen Chaya und Jay. Die beiden lösten sich: „Immer doch!“ grinste Jay und zog seine Freundin zu sich runter und gab ihr einen Kuss.

Chaya stand auf: „Weißt du wie weit Izzy mit aufräumen ist?“ fragte sie. Ashlee schaute sie an: „der ist am Wäsche waschen?!“ Plötzlich wurde die Blonde hektisch: „oh mein Gott, das gibt eine Katastrophe! Izzy!“ und im nächsten Moment war sie aus dem Raum. Zurück blieben, Ashlee und Jay und ein Song, der irgendwann eine größere Bedeutung haben würde, als es allen zu jenem Zeitpunkt bewusst war
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Mark gab ihnen den Zettel und schon während Chaya die ersten Zeilen las, wusste sie das es ihr Song war. Der Titel war ein anderer, er hieß inzwischen last to know und er war in englisch, aber während sie las fiel ihr auf das er bis auf ein paar gravierende Veränderung in der ersten Strophe fast gleich geblieben war. Die Zweite Strophe war nur am letzten Satz verändert worden, ansonsten war alles gleich.

Mark fuhr das Band ab und als Chaya die Akkorde hörte wurde ihr unmerklich anders. Zum Klavier und der Gitarre, die man nur noch ganz leise hörte, hatte man leichte Schlagzeugbeats gemischt, so wie einen unterschwelligen bass. Das war einer der Tracks, die die Jungs schon fertig hatten.

Und mit einem Mal bekam sie eine Gänsehaut, das war total strange. Tränen schossen hoch und liefen im nächsten Moment ihre Wangen runter, so das Mark und Ashlee sie jetzt erschrocken ansahen. Mark drehte Augenblick den Pegler runter und der Snng verstummte: „alles okay?“ fragte er besorgt, während Ashlee die Freundin in den Arm nahm. Die schniefte kramte nach einem Taschentuch. „alles okay, in mir haben sich grad nur ein wenig die Emotionen überschlagen! Das ist mir ewig nicht passiert.“ Mark lächelte beruhigt: „also wenn alle Fans so reagieren wie du, liegt Deutschland bald versenkt am Meeresboden, aber ich glaube das wird ein echter Ohrwurm. Aber Mike und ich sind noch nicht zufrieden. Wir würden gerne etwas verändern. Wir wollen das ein wenig wie in einem Film aufziehen. Am Anfang hört man Rotorgeräusche von einem Helikopter und die Jungs wie sie sich unterhalten..“ erklärte er dann. „Aha, über was?“ fragte Ashlee. „Naja in dem Song geht es um einen Typ der den verdacht hat, das seine Freundin ihn betrügt und er will es halt raus finden mit Hilfe von ein paar Leuten. Am Anfang wird man Jay und Izzy hören die reden und später…“ er holte Luft, sah Ashlee an.

„…hörte man die Freundin von dem Typen und wie er mit ihr redet. Wir brauchen eine Amerikanerin dafür, weil es ja realistisch wirken soll. Ich mein, ich glaub man könnte auch Chaya nehmen aber auf die Dauer würden wir glaub ich zu viele Takes brauchen um das aufzunehmen. Und da kommst du dann ins Spiel Ashlee…“ sagte er. Angesprochene Person sah den Produzenten an: „Ich? Ich soll das machen. Na biste denn des Wahnsinns Kerl!“ rutschte es ihr raus. „Du würdest uns nen großen gefallen tun, ansonsten müsste ich Carly bitten!“ wandte er ein. Chaya wurde blass. Sie wusste das Ashlee Carly ebenfalls nicht wirklich mochte und die Vorstellung Jay mit ihr allein zu lassen behagte ihr gar nicht.

Ashlee sah Mark an: „Wird Last to know, die nächste Single?“ fragte sie.

Der Produzent schaute kurz nachdenklich. „Also wir wollten vor der Tour here weg go raus bringen. Und Weihnachten ist eine besinnliche Zeit, daher kommt vorher noch ne Ballade. Wir überlegen noch ob jesus, the Day you cried oder Last to know. Wobei es wie es aussieht auf diesen Song hinausläuft. Wir haben auch schon diverse Clipkonzepte hier liegen.“ Ashlee studierte die Texte und Konzepte gerade. „Also, wenn ich das spreche und der Song ausgekoppelt wird, möchte ich das Chaya ne Rolle in dem Clip kriegt! Aber eine bestimmte die ich euch noch erkläre. Außerdem will ich das Izzy, da er eh schon nicht wirklich singen darf zumindest da mal was zu tun kriegt und die männliche Hauptrolle kriegt!“ Chaya hatte keine Ahnung was Ashlee vorhaben könnte. Dennoch war sie perplex, zu perplex um was zu sagen.

Mark grinste: „Das lässt sich mit Sicherheit regeln, aber dazu müssen wir sie ein wenig verändern…:“

„Wenn ihr auf die Idee kommt aus ihre so eine Vanilla Ninja Bitch zu machen, dreh ich euch persönlich den hals um!“ knurrte Ashlee nur.

„Es wäre nett, wenn mich auch mal jemand fragen würde, ob ich überhaupt will... Aber wenn ich mitmache, sollte Carly vielleicht auch mitmachen!“ warf Chaya nun ein, die eigentlich leine Lust hatte von der Amerikanerin wieder angegangen zu werden, nur weil sie mal wieder in etwas reingeschlittert war was sie eigentlich nicht wollte. Ashlee maß sie zuerst mit finsteren Blicken. Im nächsten Moment grinste sie: „Die Idee ist gut, Carly kriegt die weibliche Hauptrolle! Was denkst du Mark, ihr wolltet sie ja eh mal in den Medien präsentieren!“ „ich muss mit Mike und Lou darüber reden. Moment!“ er verschwand.

Den Augenblick nutzte Chaya um ihre Freundin zur Seite zu nehmen: „Sag mal bist du denn Lebensmüde? Carly und ich in einem Clip? Geht`s dir zu gut oder was?!“ „Na überleg doch mal Schatz, welche Rolle ich dir zu schustern werde. Die des Engels und sie wird mit einem der anderen Jungs Izzy auf der Mattscheibe betrügen!“

„Man merkt das du sie nicht magst!“ warf die Blonde ein und fügte hinzu: „und was ist wenn es Jay ist mit dem sie ihn betrügt. Dann musst du zu sehen wie das passiert. Oh nein die Idee gefällt mir gar nie nicht. Nicht wirklich. Außerdem gefällt mir nicht, dass sie mich verändern wollen…“ „ach was, du wirst dafür extra neu gestylt. Glaub mir du wirst deinen Spaß daran haben und immerhin ist es dein Song!“ Jetzt sah Chaya sie entsetzt an: „Woher zur Hölle weißt du das?“ „Du bist zu emotional eben abgegangen und ich kenne Jays Schreibstil, man merkt ihn zwar raus und auch da Mike und Mark ihre Flossen drin hatten. Aber die Worte die dort kamen, waren von jemand anderem. Außerdem hab ich den Originalsong beim Aufräumen neulich gefunden und die Schrift war deine, auch wenn Jay drin rumgekritzelt hat wie bescheuert!“

Die Blonde musterte ihre Freundin: „Du sagst bitte nichts, du weißt das es nur Fragen gibt.“

Ashlee nickte: “ich hätte sonst schon was gesagt, glaub mir!“
 

Zu der Zeit bei Mark und Mike. Mark saß neben seinem Geschäftspartner und Freund auf dem Stuhl, während Izzy gerade in der Schalldichten Kabine war und Jay hinter ihnen stand.

„Wir sind uns jawohl beide einig darüber, dass die nächste Single Last to know wird, Lou hat ja ebenfalls schon grünes Licht gegeben. Ashlee würde das einsprechen und hat einen Vorschlag gebracht, der mir persönlich gefällt!“ sagte Mark. „und welchen?“ Mike schob einige Regler hoch und runter und beobachtete Izzy drinnen.

„Sie meinte, wir könnten Carly und Chaya die weiblichen Rollen geben und Izzy die Hauptrolle, da er sonst ja eh kaum singen darf!“

„Das wär zumindest clever, da die Fans es allmählich nicht mehr gut finden!“ warf Jay ein. Mike drehte sich herum: „Woher weißt du das?“ fragte er.

„Sowie Ashlee sich in meiner Fanbase umhört ist es bei Chaya im Bezug auf Izzy und laut ihr werden die Fans was das angeht momentan leicht sauer!“ Mike nickte: „okay…meinetwegen! Aber welche Rolle sollen die beiden Mädchen darin spielen?“ jetzt fokusierten seine braunen Augen seinen Kollegen wieder. „Also laut Ashlee, sollte Carly die weibliche Hauptrolle kriegen und sie wollte mir noch genauer erklären, was sie sich bei Chaya denkt..:“ Mike musterte Mark: „Okay, denke auch das es gut ist und wo wir grade bei Chaya sind…“

Er unterbrach sich kurz und Mark nickte: „Potential ist auf jedenfalls da, ich werde sie gleich mal ein bisschen was einsingen lassen. Hab da auch ein paar Überlegungen…“ Mike winkte ab: „Das sowieso…aber ich meinte eigentlich was anderes. Hast du gesehen wie die beiden miteinander umgehen? Das ist wesentlich emotionaler und ich wüsste auch schon wie wir das vermarkten. Vielleicht sogar mit dem Videoclip zusammen..“ Mark sah ihn nun ungläubig an: „Du willst die kleine für das image der Jungs gebrauchen? Und an was genau hast du da gedacht?“ Jay schluckte, sagte aber nichts. Er wollte alles verstehen.

„Naja. Izzy und sie sind sehr gegensätzlich. Das was am nächsten liegt wäre zu behaupten, das der Engel ihn gezähmt hätte. Das sie ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Jay hat vorhin erzählt sie kommt eher aus ner ländlichen Gegend. Man könnte schreiben, das er da zur Ruhe kommt von allem. Dort halt findet und so…“ meinte Mike.

„Und wie willst du das mit Carly machen, die muss ja vorher weg! Aber für die kleine wäre das ein schmiss ins eiskalte Wasser….“ „Was wiederum gut wäre, wenn wir uns doch entschließen sie unter Vertrag zu nehmen! Und was Carly angeht, wir behaupten einfach der Song wäre autobiographisch und Izzy hätte rausgefunden, dass sie ihn betrügt und da könnte man dann erklären wie er sich in Chaya verliebt hat. Sie hat ihn einfach aufgefangen…“ Als Mike das sagte wurde Jay ganz anders. Er sah durch die Scheibe zu seinem besten Freund, der gerade nichts ahnend come back to me baby einsang, während hier über sein leben und seine Liebe diskutiert wurde.

Er räusperte sich: „Ich glaube nicht, dass Izzy da mit spielt. Chaya hat Menschenangst und ich glaube kaum, dass er sie dem aussetzen würde. Zumal das bedeuten würde das sie sich presse und Fans aussetzen müsste. Sie weicht den Fans eh schon so gut aus wie es geht und was die Presse angeht hält sie sich im Hintergrund, weil sie nicht wollte das Izzy Ärger mit euch hat oder sie ärger kriegt. Er beschützt sie, das ist nicht wirklich gut. Außerdem hängt da seine Beziehung dran und ihr wisst ja selber, das er da recht eigen ist!“ sagte Jay.

Mike strich sich mit der Hand über den nicht vorhandenen Bart: „Naja, das mit Carly läuft ja eh nicht mehr wie wir alle wissen. Eher schlecht als recht. Die Kleine ist ja viel öfter bei ihm. Wir haben teilweise schon anfragen bekommen wer sie ist. Das mit ihrer Menschenangst könnte man mit einer Therapie eventuell korrigieren, wenn wir sie noch ein bisschen stylen, sie etwas abnimmt…“ Jay ging dazwischen: „Sie ist genauso in Ordnung wie sie ist!“ fauchte er jetzt fast schon.

Mike sah ihn ermahnend an: „Mag sein, aber wenn wir sie wirklich auch vermarkten wollen als Soloartist, müssen wir sie ein wenig telegen erschaffen!“ Jay schwieg, das leuchtete schon ein. Er machte sich nur sorgen, dass die Branche Chaya verändern würde. Sie war eh schon nicht sonderlich stabil.

Er räusperte sich: „Ich sollte euch allerdings vorher sagen, dass ihre Familienprobleme ein gefundenes Fressen für die Presse wären!“ meinte er dann. Mark winkte ab: „Zerbrich dir mal nicht unseren Kopf. Wir machen das schon.“ Er sah Mike an: „dann klär du das mit Lou, ich werde in der zeit schon mal die ersten Schritte einleiten!“ damit stand er auf und verschwand.
 

Als er wiederkam, saßen die Freundinnen beisammen und unterhielten sich flüsternd. „Das geht in Ordnung!“ sagte er dann. Ashlee freute sich. „Soll ich dir erklären, wie ich mir das denke?“ fragte sie.

„Später....“ nickte Mark. „Zuerst möchten Mike und ich, dass Chaya uns ein paar Tracks einsingt!“

Die Blonde schaute jetzt ungläubig. „Was?“ fragte sie.

Mark lächelte sie an: „Ja, wir denken du hast potential und wir wollen einfach mal ein wenig was ausprobieren und wenn das alles gut läuft, du Spaß daran hast. Dann könnte man sogar über einen Plattendeal reden.“ Ihre Hände krallten sich in die Lehne des Stuhls, ihr Traum war gerade zum greifen nahe. „Was? Plattendeal? Ich?“

Mark lächelte immer noch: „Naja, es sind natürlich ein paar Gespräche erforderlich und Formalitäten, aber im großen und ganzen ja. Wenn es sogar schnell und gut geht, könnten wir dich sogar zusammen mit Roger als Supportacts für die Tour der Jungs booken!!“

„Okay, NOW I AM SHOCKED!“ sie wurde gerade blass. Im nächsten Moment wurden ihre Wangen rosig, ihre Augen strahlten und sie fiel erst Ashlee um den Hals und anschließend Mark. Als ihr das Bewusst wurde, zog sie sich zurück: „ich...ehm…sorry..“ murmelte sie verlegen. Mark lachte immer noch: „Jetzt geh schon rein!“ Sie nickte nahm ihm die Blätter ab, die er ihr hinhielt und verschwand. Kaum das sich die Tür geschlossen hatte, drehte sich Mark zu Ashlee um: „Dich möchte ich bitten bis zum Clipdreh nichts zu sagen. Keinem der Jungs das sie nen deal kriegt. Das ist wichtig Ashlee. Versprich es mir bitte!“ Die Amerikanerin musterte den Produzenten kurz: „Okay, ich hab zwar das Gefühl, dass das ganze nen haken hat. Aber meinetwegen. Aber wenn ich mitkriege, dass ihr irgendwelche Spielchen mit ihr spielt lernt ihr mich kennen!“ „nein, wir lassen nur Träume wahr werden!“ meinte Mark und wandte sich der Kabine zu.

„ja, aber niemals ohne Gegenleistung!2 murmelte Ashlee und beobachtete ihre Freundin, die sich gerade die Kopfhörer überzog. Die texte hinlegte und versuchte sich zu entspannen.

Mark schob einen Regler hoch, so dass Chaya ihn innerhalb der Kabine hören konnte. „Nimm dir erstmal, den Hocker, setz dich hin und wir gehen mal die Songs durch. Du wirst noch lange genug stehen!“ Ashlee wusste genau, was das sollte. Zum einen musste sie sich erstmal eingewöhnen und zum anderen wollte Mark ihr die Nervosität nehmen, die jeder neue hier hatte und als letztes kannte sie die Songs nicht und deshalb wurde das erstmal durch gesprochen. Chaya nickte, zog sich einen Hocker heran, auf dem sie sich vor dem Mikro hinsetzte.

„Okay.., als erstes müssen wir mal schauen in welche Richtung deine Stimme gut passt und dann was du gerne machen würdest. Immerhin bist du nicht wie die Jungs in ner Band sondern dann eventuell alleine oder mit Band. Somit musst du damit umgehen können!“ sagte er. Chaya blätterte die texte durch und verschaffte einen Überblick: „okay..“ murmelte sie dann. Ashlee stupste Mark an: „Ihre Stimme ist für Balladen gut geeignet, aber ich könnte mir bei ihr auch so was im Stil von Lindsay Lohan vorstellen. Was sie selber gerne mag sind so rock Sachen wie Evanescence oder so Vocaltrancemäßig à la Groove Coverage.“ Als sie den letzten Begriff benutzte sah Mark sie skeptisch an. Ashlee grinste: „Den Begriff hab ich von ihr!“ sie deutete auf die Blonde in der Kabine.
 

1 ½ Stunden später öffnete sich die Tür und Izzy und Jay kamen in den Aufnahmeraum geschlichen. Ashlee machte nur pscht ehe einer von ihnen irgendwas sagen können. Jay grinste nur, Izzy stutzte als er seine beste Freundin in der Kabine sah und ihre Stimme hörte. Sie sang gerade einen leicht rockig angehauchten Popsong ein, der den Titel The Ultimate trug. Mark seufzte: „das Watrinsche Syndrom!“ meinte er dann. Jay, Izzy und Ashlee begannen zu grinsen, da sie wussten was Mark damit meinte. als Chris das erste Mal aufnehmen durfte, war er so hibbelig und nervös, das seine Stimme regelrecht zitterte und genau das gleiche hatten sie hier auch gerade. Mark brach ab: „Süße, es ist alles in Ordnung. Entspann dich. Es beißt dich hier niemand! Komm nen bisschen runter okay, wir versuchen gleich nen anderen Song…“ Mark schob den Regler wieder hoch. Ashlee zupfte ihn am Ärmel: „Wenn ihr euch für die Zukunft merken solltet ist sie niemals süß oder niedlich zu nennen. Darunter fallen auch Betitelungen wie Süße. Denn Gewöhnlicherweise bringt sie jeden um. Der einzige der das darf ist er..:“ sie zeigte auf Izzy. Mark überlegte kurz, dann fiel es ihm ein. „Izzy geh mal rein zu ihr!“ der Amerikaner sah seinen Produzenten verwirrt an: „wieso, wir sollen doch sonst nicht..:“ „Quatsch nicht geh einfach!“ knurrte Mark nun fast. Izzy zuckte die Schultern und ging zu Chaya nach drinnen. Sie hockte immer noch auf dem Hocker und war somit ausnahmsweise einen halben Kopf größer als er. Als sie ihn sah begann sie zu strahlen, legte sie ihm die Arme um den hals und knuddelte Izzy spontan. Izzy hatte inzwischen der Glasscheibe den Rücken zugewandt und stand zwischen ihren Beinen, während seine Arme ihre Taille umschlangen. Mark lächelte zufrieden, er hatte den richtigen Einfall gehabt. Izzy schien eine beruhigende Wirkung auf sie zu haben, vielleicht funktionierte der kleine Trick ja.

„Chaya, wir nehmen uns mal bitte die Ballade vor und Izzy du rührst dich nicht vom fleck und hältst den Rand!“ gab er dann die Anweisungen.

Ashlee sah Jay an, welcher nickte: „Ich glaub er ist derzeit froh, dass er überhaupt zu ihr darf!“ meinte sie dann.

Drinnen kramte Chaya nach dem Song, einer Ballade namens Angel.

Sie stutzte: „Hattest du nicht gesagt, du wolltest die zum Schluß aufnehmen, weil die besonders schwierig ist?“ fragte die Blondine. „Mach bitte einfach mal, wenn es nicht klappt lassen wir es!“

Sie zuckte die schultern und wartete bis er die Musik abfuhr. Sie benötigten 3-4 versuche, bis Mark einigermaßen zufrieden war. Er gab ihr das Zeichen, das sie rauskommen sollte. Chaya nickte und hängte die Kopfhörer auf ehe sie vom Hocker gleiten wollte, allerdings war Izzy schneller er hob sie einfach runter und setzte sie ab. Sie musterte ihn kurz: „alles okay mit dir?“ fragte sie verunsichert. „Ja, mir geht`s gut. „ er nahm sie in den Arm und ging mit ihr raus.

Draußen angekommen fiel Ashlee ihr um den Hals: „Das ist zwar noch nicht fertig, aber weißt du wie geil dieses Lied klingt. Ich hatte voll die Gänsehaut und dein Bruder auch!“ Mark strahlte auch: „Wollt ihr es hören?“ aber anstatt ihre Antworten abzuwarten, fuhr er die Aufnahme ab. Man vernahm Klavierklänge und irgendwann setzte Chayas Stimme ein. Sie sagte nichts bis die Aufnahme zu Ende war und selbst danach schwieg sie noch lange. Solange bis Ashlee sie aufgeregt anstupste: „Und wie gefällt`s dir, jetzt sag schon!“

Die Blondine sah sie an: „Sprachlos. und das bin wirklich ich?“ fragte sie zögernd.

„Wer hat eben sonst da drin gesessen?“ fragte Izzy zurück und fuhr sich mit der rechten Hand gerade über den linken Arm um die Gänsehaut zu vertreiben. Er hatte sich kaum vorstellen können, dass es so eine Wirkung auf ihn gehabt hatte.

„krass. Das muss ich verdauen!“ murmelte Chaya. In dem Moment kam Mike rein: „Jungs, Frank wartet draußen auf euch, wir sehen uns dann in 4 Tagen, für die weiteren Aufnahmen!“ er umarmte jay und Izzy noch mal, die schon raus verschwanden. „Ashlee, wir machen das für last to know dann auch, ich ruf dich wegen der Videosache noch mal an!“ meinte Mike dann zu ihr und umarmte auch sie noch mal. Ashlee nickte und ging zur Tür, wartete dort allerdings auf Chaya. „wir hören uns das Material jetzt noch mal an. Wäre schön, wenn du morgen wieder hier bist und wir weiter machen können. Das hier liest du dir durch, gibst es deinen Anwälten zum prüfen und unterschreibst es einfach und damit wäre der Grundstein gelegt.“ Sagte Mike und gab ihr ein weißes Kuvert. Ashlee wusste was Chaya da gerade in den Händen hielt. Es war kaum zu glauben, ihre beste Freundin hielt gerade ihren Plattenvertrag in den Händen. Aber das war noch nicht alles. Mike fuhr fort: „Du hast morgen ab 9 Uhr Vocalcoaching. Der kommt zu dir in deine Wohnung!“ Chaya starrte Mike gerade an als käme er vom Mars: „ich hab doch gar keine Wohnung hier in Berlin!“ „doch, ab jetzt schon. Ich bitte dich nur den Jungs nichts zu sagen! Das hat seine Gründe.“ Mit diesen Worten drückte er ihr einen Wohnungsschlüssel und Zettel mit der Adresse in die Hand. Sie schluckte unmerklich. >Die wollen nur nicht das die Jungs das wissen, weil Izzy sonst nur noch bei ihr wäre!< schoß es Ashlee durch den Kopf. >und dann wäre ihre PR ja im Eimer<.

„okay..“ Die Blonde nickte. „Danach Fitnesstraining, Choreografie-Training. Ernährungscheck. Arztcheck und so weiter. Und gegen 15 Uhr bist du dann wieder hier!“ führte Mark aus.

Chaya nickte Abermals und steckte dann den Schlüssel ein: „Okay, Herzlichen Dank auch ihnen beiden!“ sie umarmte von alleine die beiden Produzenten. „Schon okay und es heißt DU!“ verbesserte Mark.

„Okay, ich werde mich drum bemühen.“ Mike klopfte ihr auf die Schulter: „und jetzt ab mit dir, du musst morgen ausgeruht sein!“

Sie nickte und sah dann Ashlee an: „Können wir?“ Ihre Freundin grinste: „ich warte nur auf dich!“

Und die beiden verließen das Studio. Draußen starrte Chaya den Umschlag noch immer an: „Ist...das ein Traum?“ fragte sie und sah zweifelnd aus. „Schatz, das ist kein Traum. Deine Träume werden gerade wahr. Aber..:“ sie nahm ihr den Umschlag weg und packte ihn in ihren Rucksack. „..denk dran, die Jungs dürfen nichts wissen!“ Chaya nickte und öffnete die Haustür. Es war gerade Mal 17:00 Uhr und es war schon am dämmern. Gemeinsam liefen die Mädchen die Treppe runter und zum van, der bereits mit laufendem Motor auf sie wartete. Als sie in den Wagen kletterten wurden sie schon erwartet: „Wo wart ihr solange?“ fragte Richie.

„Mike und Mark, haben Chaya noch die CD mit den Aufnahmen gegeben, die sie machen durfte!“ erwiderte Ashlee.

„Achso, ich mag die nachher aber mal hören!“ murmelte der kleinste und kuschelte sich in seine Jacke. „Mal sehen, Murmel!“ sagte Chaya und rutschte auf ihren platz gegenüber von Izzy. Sie spürte das er sie musterte: „Was ist los?“ sie sah ihn jetzt unverwandt an. „Willst du immer noch fahren?“ und mit einem mal war die gute Laune, die bis eben noch herrschte wie weggeblasen. Kälte hing im Raum, kälter noch als Eis. Sie sah aus dem Fenster: „Du hast gesehen, was passiert wenn ich bleibe Izzy!“ sagte sie nur leise. „Aber das ist doch nicht deine Schuld!“ erwiderte er und wieder kam der trotz bei ihm durch. „Izzy Gallegos, willst du deiner Freundin jedes Mal eine scheuern wenn sie und ich uns streiten oder was? Du kannst nicht rund um die Uhr bei uns sein und aufpassen, das weißt du selber. Und was meinst du was es für ein aufsehen gibt, wenn so was in Erfurt passiert oder bei nem Shooting. Für die Presse ist das ein gefundenes Fressen. Willst du die Schlagzeile haben:
 

oder was?!“

„Aber….ich will dich auch in Erfurt dabei haben!“ beharrte er. „Izzy, hör auf dich wie ein bockiges Kind zu benehmen, dem man den Lutscher weggenommen hat. Man kann eben nicht beides haben und es gibt Fälle im Leben,da muss man sich entscheiden und da ich keinen Bock auf stress habe, weil ich davon zuhause genug habe, entscheide ich und ich fahre!“ platzte es nun ungewohnt heftig aus ihr heraus.

Vorsichtig nahm er ihre Hand: „Nun geh doch nicht gleich so hoch wie eine Rakete!“ sagte er leise.

Sie seufzte: „Tschuldige, aber diese Frau regt mich allein schon dann auf, wenn ich an vorhin nur denke. Außerdem hab ich Hunger und bin müde, muss aber noch nach hause!“

Er zog die Hand zurück: „okay…“
 

Als sie in der WG ankamen, erwartete Carly sie bereits. Richies Mutter hatte gekocht, war aber schon wieder verschwunden. Und komischerweise schien Carly keine schlechte Laune mehr zu haben. Sie umgarnte und umschmeichelte Izzy, wo es nur ging. Chaya dagegen wurde immer leiser und die Fröhliche Phase von ihr verschwand fast gänzlich.

Sie verschwand augenblicklich in Izzys Zimmer um ihre Sachen zu packen.

Richie sah nur angewidert in Carlys Richtung, die Izzy schon fast im Hausflur auszog: „Mir wird gleich schlecht, könnte bitte einer von euch was dagegen tun!“ bat er.

Ashlee brummte nur irgendwas, das wie: „ich muss mal mit meiner Chaya reden, macht ihr das!“

Chris seufzte: „Wenn die kleine Weg ist, hat sie freie Bahn und hier wird ein anderer Wind wehen!“ sagte er und klang fast schon deprimiert.

Mikel knurrte: „Die Frau hat tatsächlich meinen Rasier benutzt um sich die Beine zu enthaaren. Ich mein Ashlee und Chaya sind ja schon ätzend, aber so was haben die noch nie gebracht! Mir gefällt diese Entwicklung nicht!“

Richie sank auf den Esszimmerstuhl: „ich hab Angst das sie nicht wiederkommt. Ich mein wir wissen alle das sie eigentlich immer wegen Izzy zurückgekommen ist!“

Jay brummte: „Red keinen Stuss Richie. Sie hat dich genauso lieb, wie Chris, mich und sogar Mikel. Izzy ist was anderes!“

„und wer beschützt mich vor ihm, wenn sie doch nicht zurückkommt?“ fragte er leise.

„SIE KOMMT WIEDER RICHIE!“ jetzt hatte Jay ihn fast angeschrieen. Ihm gefiel es genauso wenig, wie den anderen wie sich jetzt alles entwickelte und Izzy schien nichts zu merken. Mit einem Blick stellte er nur noch fest wie er Carly küsste und im nächsten Augenblick die Tür zu Mikels Zimmer zu fiel.

Er seufzte leise: „lasst uns Essen bevor es kalt wird. Ich glaube kaum, das die beiden so schnell zum Essen erscheinen!“ sagte er.
 

Zu der Zeit bei Ashlee und Chaya:

Die Blondine hing längsseits hinter Izzys Bett und versuchte an eins der Shirts zu kommen, die hinter gerutscht waren als Ashlee den Raum betrat: „und du willst mich wirklich mit der alleine lassen, ja?“ fragte sie kaum das sie die Tür geschlossen hatte.

„Ashlee, du hast doch gehört. Ich muss heute noch in die neue Wohnung und ab morgen wird sich einiges ändern. Außerdem seit ihr ab morgen weg!“ erwiderte Chaya und fischte immer noch.

„das mein ich nicht. Ich hab das Gefühl, dass du aufgibst. Das du ihn ihr kampflos überlässt!“ antwortete Ashlee nun und verschränkte die Arme in der Brust.

„Es gibt nichts um das ich kämpfen müsste, Schatz. Ich bin oder ich war seine beste Freundin und sie ist seine Freundin. Sie hat ihn vor die Wahl gestellt und weil ich meinen Trotzkopf kenne, habe ich entschieden. Zumal ich es niemals mit meinem gewissen vereinbaren könnte, wenn ich seine Beziehung auf dem gewissen hätte!“

Ashlee setzte sich aufs Bett: „Und du hast nicht mal gefragt, wie er sich dabei fühlt!“ ihre Stimme klang nicht vorwurfsvoll oder wütend, einfach nur traurig.

Endlich hatte Chaya ihr Shirt erwischt: „ich hab`s“ sie hatte sich wieder aufgerafft.

Chaya setzte sich neben ihre Freundin: „Ashlee, das haben wir doch gestern schon diskutiert. Er ist sich der Konsequenz was passiert nicht im mindesten bewusst. Entweder sie verlässt ihn und er ist am Boden zerstört oder ich bleibe und sie und ich gehen dauernd aufeinander los, bis eine von beiden irgendwann im Krankenhaus oder aufm Friedhof landet. Du hast heute gesehen wie er auf sie losgegangen ist, dass will und kann ich nicht verantworten!“ „ja, lieber verantwortest du, dass er alleine ist! Sie fährt ja in knapp einer Woche wieder!“

Fauchte Ashlee sie nun fast schon an. „Schatz versteh mich bitte. Das ist eine absolute Sackgasse, egal wie ich es drehe oder wende. Es gibt keinen Ausweg!“ „Doch gibt es, sag ihm verdammt noch mal was du fühlst!“ platzte es nun aus Ashlee raus.

Chaya packte die letzten Sachen in ihre Tasche und ließ sich dann von ihrer Freundin den Briefumschlag geben. Als sie fertig war stand sie auf und hängte sich ihre Tasche um: „Okay, ich werd es ihm sagen. Jetzt. Aber du trägst die Konsequenz von dem was passiert.“ Ashlee nickte und stand auf. „okay, nichts lieber als das!“

Chaya öffnete die Tür und trat auf den Flur. Nach einem Blick zum Tisch, sah sie das Izzy nicht da war: „Ist er bei Mikel?“ fragte sie nur und überquerte den Raum. „JA, aber ich würde…“ setzte Richie an. Doch zu spät, Chaya hatte die Tür schon geöffnet. „..da jetzt nicht reingehen!“ vollendete er kleinlaut und spießte eine Nudel auf.

„Izzy, ich wollte…“ sie brach abrupt ab als sie die Situation vor sich erfasste. Ihr bester Freund lag auf dem Rücken, während Carly in der Decke gehüllt tief über ihn gebeugt hing. Ihre Körper glänzten leicht vom Schweiß und sowohl sein Brustkorb als auch der ihre hoben und senkten sich heftig. Sie schluckte kurz. Starrte fassungslos auf das Bild vor sich, während ihr Herz gerade in tausend Stücke zersprang. „..mich verabschieden. Aber das brauch ich anscheinend nicht mehr!“ flüsterte sie dann leise und war versehentlich wieder ins deutsche gerutscht, so dass nur er sie verstand. Ehe sie lautlos die Tür schloss.

Draußen lag ihre Hand noch einen Augenblick auf der klinke und sie schloss die Augen, unterdrückte den Kloß in ihrem hals und die aufsteigenden tränen nur mühsam. Dann sah sie die anderen an, die sie wiederum anstarrten. Sie lächelte schließlich, so als wäre nichts gewesen: „Also Leute, ich bin dann weg!“ sagte sie und drückte Chris und Richie wie üblich einen Kuss auf die Wange und wuschelte ihnen kurz durch die Haare. „man sieht sich!“ sie hob die Hand und ging zur Haustür.

Izzy starrte noch einen Moment die Tür an, dort wo sie eben noch gestanden hatte. Die Situation spulte sich gerade vor seinem inneren Auge erneut ab. Carly lächelte zufrieden und streichelte sanft die Brust ihres Freundes. Sie hatte nicht verstanden was das blonde Biest eben gesagt hatte, aber sie konnte ihr deutlich ansehen, dass sie begriffen hatte wem Izzy gehörte und dass sie nun ging. Sie würde nicht wiederkommen, das wusste Carly genau.

Im nächsten Moment stieß er sie unsanft von sich und sprang auf, griff nach seiner Shorts.

Carly war viel zu perplex um was zu tun, denn im nächsten Moment war er schon aus der Tür.
 

Als er raus kam, sahen ihn die anderen erstaunt an, aber er hatte keine Zeit dafür. Sie war bereits an der Tür.

„Chaya! Warte! Geh nicht!“ das war gerade so aus ihm heraus geplatzt. Er wollte nicht, dass sie ging, denn er wusste eines sehr genau. Wenn sie jetzt ging, würde er sie nie wieder sehen und das konnte und wollte er nicht zu lassen. Dennoch bewegte er sich nicht einen Millimeter.

Gerade als sie die Tür erreichte, hörte sie ihren Namen. Sie streckte die Hand aus um die klinke runter zu drücken, aber irgendwie war sie wie gelähmt.

Langsam drehte sie sich um, sah ihn an. Dann erschien wieder das Lächeln auf ihrem Gesicht, aber diesmal war es ein trauriges Lächeln und er meinte den Anflug von tränen in ihren Augen sehen zu können. Sie schüttelte den Kopf: „Geh zurück zu ihr. Es ist zeit für Dich zu verstehen, wo dein Platz ist und es ist an der zeit für mich zu verstehen das ich, wenn ich bleibe eine Beziehung zerstöre. Pass auf dich auf. Hab dich lieb!“ und mit diesen Worten war sie aus der Tür, welche zufiel. Man hörte nur noch wie ihre Absätze auf der Treppe wiederhallten.

„CHAYA!“ er wollte ihr nachstürzen, wurde aber im gleichen Zug von Chris, Richie, Mikel und Jay festgehalten. „Lasst mich sofort los, ich will zu ihr!“ fauchte Izzy nur und gebärdete sich wie wild.

„Izzy, lass sie. Du machst es nur noch schlimmer!“ redete Jay auf ihn ein, der wusste das sie ihn nicht mehr an sich ranlassen würde. Richie, Chris und Mikel ließen ihn los als sie sahen das Jay ihn im griff hatte. „Das ist mir scheißegal, das ist meine beste Freundin die sich gerade aus meinem Leben verabschiedet!“ brüllte der Amerikaner nun. Einen Moment wurde es totenstill in der WG. Schließlich und ohne Vorbereitung holte Richie aus und verpasste Izzy dermaßen mit der Faust eine das alle anderen nur schockiert drein schauten. Damit hatte keiner gerechnet. Izzy war perplex, dann brüllte er los: „Sag mal spinnst du Richie, geht` s dir zu gut, wenn ich dich in die Finger kriege. Ich brech dir das Genick!“ Jay hatte wieder mühe Izzy zu halten. Der jüngste US5 Spross hatte nun tränen in den Augen: „Du kapierst aber auch gar nichts, was?!“ fragte er Izzy nun und hatte Mühe nicht loszuheulen. „Ich kapiere nur, dass du nicht mehr ganz richtig tickst. Das tut verdammt noch mal weh und sie geht gerade!“ „Das ist ja eben!!!!!!!!!! Es sollte wehtun, damit du vielleicht mal kapierst wie du ihr dauernd wehtust!“ brüllte Richie nun, so dass Ashlee nun irgendwie hinter Jay Schutz suchte, der Izzy noch immer hielt. So einen Ausraster traute man dem kleinsten unter ihnen gar nicht zu. „Was weißt du denn schon, Du heilige Jungfrau!“ Richies Augen verengten sich: „Mehr als du in dem Fall!“ und er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand im Zimmer von ihm und Jay.

Chris stand daneben und betrachtete Izzy einen Augenblick lang: „ich gebe es nicht gern zu, aber was das angeht hat er recht und wenn er dich nicht geschlagen hätte, dann hätte ich es getan. Und glaub mir, dann würdest du jetzt noch ganz anders aussehen! Wie kannst du nur so was bringen. Du wusstest das sie gehen wollte und verschwindest zum ficken mit Carly. Hättest du nicht wenigstens warten können bis sie weg ist, aber sonderlich viel scheint dir an ihr nicht zu liegen. Sie hat soviel für dich getan und du? Du bist echt das letzte!“ mit diesen Worten verschwand nun auch Chris.

Carly war gerade raus gekommen, weil sie wissen wollte warum die anderen stritten. Die Englischen Worte hatten sie heran gezogen. Abwertend sah sie auf die Szene: „Was macht ihr wegen der kleinen Schlampe so einen Aufstand, sie hat es nur endlich verstanden!“ sagte sie kalt. Jay sah nur wie Ashlee hoch schoss drückte Mikel Izzy in die Hand und hielt Ashlee gerade noch fest, die wild fauchte und tobte: „Du mieses Miststück, du bist doch überhaupt erst schuld... Jay lass mich los…“ Er hielt seine Freundin fest: „nein, das werde ich nicht. Es reicht, wenn Richie Izzy wegen Chaya geschlagen hat und ich werde nicht zulassen das meine Freundin Carly jetzt wegen meiner Schwester zusammenschlägt!“ sagte er ruhig und bugsierte sie ins Wohnzimmer.

Mikel ließ Izzy irgendwann los. „Viel Spaß euch beiden noch!“ und auch er war weg, zu Chris gegangen.

Izzy stand da und fasste es nicht. Seine besten Freunde, nein seine Brüder hatten ihn gerade alle samt vor ein Rätsel gestellt und seine beste Freundin hatte ihn für immer verlassen.

Carly trat leise von hinten an ihn heran, umschlang mit ihren Händen seinen Körper und drückte sich an ihn: „Lass sie gehen. Ich werde für dich da sein….“ Flüsterte sie leise.

Er sagte nichts.
 

Kaum das der kalte Wind sie draußen erfasste, brach alles über ihr zusammen und die Tränen liefen. Sie ging zu ihrem Auto, öffnete die Tür und schmiss die Tasche rein. Hastig zog sie die Tür hinter sich zu und schnallte sich an. Sie sah zwar nichts, aber die furcht das er ihr folgen würde war zu groß. Wenn er ihr jetzt folgte, würde sie nicht mehr standhaft bleiben können und wer weiß was dann alles passierte. Sie hatte eben schon mit sich gerungen um beim abschied nicht zu sagen ich liebe dich. Aber das wäre nicht gut gewesen. Sie startete den Wagen und fuhr los. Sie war vorhin als letzte hochgegangen und hatte nachgesehen, wo ihre Wohnung war. Mike und Mark hatten ihr tatsächlich eine Wohnung besorgt, die keine 5 Straßen weiter lag. Die Frage war nur, ob das jetzt noch so gut war. Immer und immer wieder sah sie, die Bilder vor sich die sich gerade tief in ihr Herz gebrannt hatten. Dort auf ewig als brennende Narben zurückbleiben würden. Wieder rollten Tränen ihre Wange hinab. Als sie den Parkplatz vor dem Altbau fand. Sie stieg aus, nahm die Tasche aus dem Auto und schloss den Wagen ab. Dann lief sie zum Eingang mit der Nummer 12. Sie öffnete die Tür und machte im Treppenhaus Licht. Sie lief fast automatisch bis unters dach. Denn das war das einzige Klingelschild gewesen, was keinen Namen hatte. Oben angekommen, steckte sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Die Tür sprang leise knarrend auf. Sie trat ein, tastete nach dem Lichtschalter und kaum das es erstrahlte, musste sie schlucken. Diese Wohnung war nicht minder klein wie die der Jungs und sehr neu eingerichtet. Sie stellte ihre Tasche ab und schloss die Tür hinter sich. Dann lief sie durch die Zimmer. Diese Wohnung hatte ein riesiges bad, zwei Schlafzimmer mit Doppelbett, ein großes Wohnzimmer und ein Arbeitszimmer.

Im Flur war ein Fenster mit einer Sitzecke, direkt neben einem Aquarium.

Sie nickte nur leicht und löschte das Licht, ehe sie sich an dem Fenster niederließ.

Draußen hatte es inzwischen begonnen zu regnen. Chaya lehnte den Kopf an die Scheibe und starrte hinaus in die Dunkelheit. Dort draußen war es fast so schwarz wie gerade in ihrem Herzen und abermals sah sie die Bilder vor sich. Izzy der sie geschockt ansah, aber noch viel mehr traf sie Carlys Blick. Die Amerikanerin hatte sie mit einem Blick angesehen hatte, der genau sagte das sie dieses Spiel gewonnen hatte und in dem Moment wusste Chaya das auch zu deutlich.

Etwas ließ sie hochschrecken, Sekunden später registrierte die deutsche,dass es das Vibrieren aus ihrer Hosentasche war. Sie holte ihr Handy aus der Hosentasche und starrte auf den blau leuchtenden Display auf dem nur der Name >IZZY< zu lesen stand. Sie hatte es vorhin wieder zusammengesetzt und es funktionierte scheinbar noch. Sie starrte den Namen noch einen Augenblick lang an und alles in ihr drängte ranzugehen. Doch wenn sie es tat, würde sie ihm sagen wo sie war und dann war alles zu spät. Sie seufzte, drückte ihn weg und machte dann ihr Handy aus. Schließlich glitt sie von der Sitzecke und ging ins Bad, vielleicht würde eine heiße Dusche sie auf andere Gedanken bringen.

Jay versuchte Ashlee immer noch zu beruhigen welche kochte: „So ein Miststück, wie kann die es wagen…“ „schatz bitte beruhige dich. Ich muss mir dir reden, etwas anderes klären. Was eventuell wichtiger und gravierender sein könnte..“ „was?!“ fauchte die Amerikanerin den Briten jetzt fast schon an.

Jay holte Luft: „Mark und Mike, wollen die Geschichte mit Chaya, Izzy und Carly als Marketing Strategie benutzen. Aber nicht so wie du jetzt denkst. Sie wollen Last to know benutzen, die Geschichte aus dem Video und dann Chaya als neue Freundin von Izzy hinstellen!“ Ashlee starrte ihn ungläubig an: „aber….nach der …Geschichte eben…geht das nicht mehr!“ normalerweise wäre sie jetzt ausgeflippt, aber das war die Möglichkeit zusammen zu bringen, was zusammen gehörte.

Nur nachdem Chaya sich eben verabschiedet hatte ging das gar nicht mehr. Richie hatte sich in seiner Decke zusammen gerollt hörte Musik und Ashlee war sich sicher, dass der jüngste vor sich hin trauerte.

„Ehm Jay…“ warf sie dann ein. „ja?“ „Wenn Carly weg ist, solltest du mit Chris das Zimmer tauschen, sonst seid ihr wirklich nur noch us4. Wobei ich mir nicht so sicher bin wer wen zuerst umbringt. Krümel Izzy oder Izzy Chris!“ warf sie dann ein. Jay seufzte: „ich weiß. Die kleinen nehmen es Izzy verdammt übel wie er mit Chaya umgeht. Sie haben lange genug zugesehen und das war eben zuviel. Ich glaube auch, dass sie bald zu Frank gehen werden und veranlassen werden das Carly nicht mehr vorbeikommen darf!“ „Was auch kein Unglück wäre!“ brummte Ashlee dann. „ich weiß nicht, es gerät alles außer Kontrolle!“ erwiderte er und nahm sie sanft in die Arme.

„Aber Izzy und Chaya werden sich wieder sehen!“ Ashlee war die Clipsache mit einem Mal eingefallen.

Jay sah sie fragend an: „Wieso?“ „Na, weil sie bei last to know mitspielt du Kamel, oder hast du das vergessen?“

„Achja, na Halleluja!“ er war beunruhigt. Die Vorstellung das Carly und Chaya noch mal aufeinander treffen konnten behagte ihm nicht und noch viel weniger behagte ihm die Tatsache wie Izzy reagieren würde, wenn er wieder auf Chaya traf.

Encounter

8 Wochen später war der Clipdreh für Last to know angesetzt. Carly war in Deutschland geblieben. Aber seit Chayas verschwinden hatte die Beziehung zu Izzy extrem gelitten. Sie bemühte sich um ihn wo sie konnte, doch er war nur schlecht gelaunt, abwesend oder distanziert. Es schien als hätte die Blondine das Lachen des Amerikaners mit sich genommen und es würde nicht wiederkommen. Auch die anderen Bandmember gingen ihr aus dem Weg und Ashlee würdigte sie nicht eines Blickes. So verbrachte Carly viel Zeit mit Richies Mutter um ihr Zu helfen.

Das Verhältnis der Jungs untereinander hatte auch ein paar Kratzer abbekommen. Chris und Jay hatten die Zimmer getauscht, da er und Izzy immer wieder aneinander gerieten und der Deutsche keinen Hehl daraus machte, dass er Carly dort nicht sehen wollte.

Richie seinerseits redete nur das nötigste mit Izzy und ging ihm aus dem Weg aus Furcht, dieser könne sich für den Kinnhaken noch revanchieren.

So teilten sich jetzt Jay und Izzy ein Zimmer. Aufgrund dieser Tatsache verbrachte Ashlee noch mehr Zeit bei Chaya, die mit Tanztraining, Vocalcoaching und Recording beschäftigt war. Die Halbamerikanerin konnte sich leicht damit herausreden, dass sie Sachen für Frank erledigen musste. Und das stimmte sogar. Da Mark & Mike beschlossen hatten Chaya auch unter Franks Fittiche zu geben, sobald sie einsetzbar war. Bis dahin konnte Ashlee auf sie aufpassen, da Frank ja schlecht an zwei Orten gleichzeitig sein konnte.

Ashlee beobachtete mit misstrauen wie ihre Freundin sich in 8 Wochen veränderte. Sie war schlanker und zierlicher geworden, dennoch trainiert. Was zwangsläufig am harten Training, ihrer Disziplin und der Ernährung lag. Aber der hohe Gewichtsverlust in so kurzer Zeit machte Ashlee sorgen. Chaya aß so gut wie nichts mehr, was zum einen an mangelnder Zeit lag und zum anderen an mangelndem Appetit, was noch von dem Streit herrührte. Ashlee wusste das Chaya unter der Zwangstrennung von Izzy litt, sie taute nur dann auf wenn sie im Studio singen durfte.

Mike und Mark war ebenfalls nicht verborgen geblieben, dass sich ihre Schützlinge veränderten. Auch Izzys Gemütsumschwung war beim Recording deutlich spürbar, er war unkonzentriert und machte dauernd Fehler, war leicht reizbar, angriffslustig und stur.

Aber dennoch achteten die Produzenten peinlichst genau darauf, dass sich US5 und Chaya nicht zufällig über den Weg liefen oder Kontakt miteinander aufnahmen. So hatte Chaya am ersten tag nach dem sie den Plattenvertrag unterschrieben hatte, sich eine neue Sim-Karte organisiert deren Nummer lediglich Ashlee und die Leute des Teams besaßen. Diese Kontaktsperre war Teil der Marketingstrategie von Triple m. Ihnen war natürlich zu Ohren gekommen was sich an jenem Abend in der WG abgespielt hatte und nutzten dieses Wissen um ihre Strategie Carly loszuwerden und US5 sowie Chaya an die Spitze zu bringen, durchziehen zu können. Auch wenn es bedeutete, das die Künstler menschlich gesehen Abstriche machen mussten. Aber weder Izzy noch Chaya beschwerten sich auch nur mit einem Ton, sie wussten ja auch nichts davon. Sie zogen weiter das durch was sie liebten – die Musik. Mikel spürte die mangelnde Anwesenheit der Sängerin natürlich deutlich, da Ashlee und er oft aneinander gerieten und keine Chaya da war, die dazwischen ging. Aber er hütete sich was zu sagen. Jay war die ganze Zeit damit beschäftigt Carly und Izzy vom Streiten abzuhalten oder Streitereien zwischen den Jungs zu schlichten. Und wenn er dann Zeit hatte und Ashlee da war, verbrachte er sie mit ihr ansonsten hing er am Telefon.

Lediglich Chris und Richie litten am meisten darunter. Der kleine Amerikaner zeigte deutlich, dass ihm die deutsche fehlte und sagte das auch laut und deutlich immer wieder. Er verstand nicht warum keiner der anderen versuchte sie zurückzuholen, sondern das so hinnahm. Chris seinerseits sah man nur noch an seinem Laptop irgendwelche Bilder von Chaya bearbeiten oder Videosequenzen schneiden. Er hatte sich vorgenommen ihr eine CD fertig zu machen und zu schicken, so dass sie zumindest noch etwas von ihnen hatte auch wenn es nur eine Erinnerung war. Er hoffte, dass es sie vielleicht dazu bewegen konnte zurückzukommen.
 

Ashlee und Chaya saßen in der gemeinsamen Wohnung. Die Blondine saß auf dem weißen Sofa im Trainingsanzug in eine Decke gekuschelt und starrte in das flackernde Feuer des Kamins Draußen tanzten die Schneeflocken wie wild vor dem Fenster und im Hintergrund lief leichte Musik aus irgendeinem Radiosender. Ashlee hatte es sich auf dem weißen Kuschelsessel bequem gemacht und betrachtete ihre Freundin nachdenklich, welche gedankenverloren ins Feuer starrte. Vor ihnen auf dem Tisch standen Nudeln vom Italiener, die Chaya aber nur einmal kurz angerührt hatte und dann von sich geschoben hatte. Ashlee seufze: „Schatz, du musst aber Essen sonst schaffst du das Pensum früher oder später nicht mehr und klappst uns weg!“ Chaya sah sie immer noch nicht an: „Ich esse doch!“ „Ja, Kaninchenfutter und davon nicht wirklich viel. Du kannst jetzt wieder normaler essen, du hast die Statur die sie wollten. Schatz, ich mach mir sorgen. Du machst dich so noch kaputt! Wenn du so weitermachst, muss ich es Mark und Mike sagen!“ bei diesen Worten wandte Chaya ihr den Kopf zu: „Ich habe einfach keinen Hunger!“ sagte sie schlicht. Ashlee sah ihr in die Augen und erkannte etwas, dass sie immer öfter bei Izzy entdeckte. Ein trauriges Schimmern, das immer dann auftauchte wenn er allein war und das wollte er in letzter Zeit oft sein. Sie seufzte und nahm dann die Hand ihrer Freundin: „Schatz, glaub mir er wird stocksauer sein, wenn er das erfährt. Ich weiß das du ihn vermisst, aber überleg mal es war schon öfter so das ihr euch wochenlang nicht gesehen habt!“ >aber da hattet ihr noch anderweitig Kontakt! < schoss es ihr noch durch den Kopf. Chaya sagte nichts, ließ Ashlees Hand los und zog sich ihr Essen ran. Stillschweigend begann sie zu Essen.

Am Ende war die Schale zwar immer noch halbvoll, aber Ashlee wirkte zufriedener. >Sie hört also immer noch auf ihn, auch wenn er nicht da ist! < stellte sie fest und betrachtete ihre Freundin genauer. Ließ ihren Blick über die weiße weite Sporthose schweifen und über das schwarze völlig ausgewaschene Sweatshirt mit Kapuze. Sie stutzte > Moment mal…..das Sweatshirt kenn ich doch…denk nach Ashlee….denk nach…..< und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das Ding gehörte Izzy, aber woher hatte Chaya das auf einmal???

„Schatz?“ fragte sie vorsichtig um jetzt keinen Fehler zu machen, denn Chaya blockte gewöhnlich alles was mit dem Namen Izzy auch nur ansatzweise zu tun hatte. „Was ist denn Hase?“ kam die Gegenfrage zurück, die Ashlee symbolisierte das alles in Ordnung zu sein schien. „Ehm…woher….hast du das Sweatshirt?“

Chaya zuckte die Schultern: „Hab ich heute am Boden meiner Tasche gefunden. Gehört Izzy. Ist wohl beim packen damals reingefallen und bevor du fragst, ich hab es nur an weil meine anderen Sachen in der Wäsche sind!“ >Sicher doch! < dachte Ashlee nur.

„Achso!“ meinte sie dann. Chaya nickte fast automatisch:

„ich wasch es morgen und du kannst es dann in die WG mitnehmen und wieder in den Schrank legen. Er wird nicht mal gemerkt haben, dass es weg ist. Du weißt ja er sucht dauernd seine Sachen!“ sagte die Blonde und blickte wieder ins Feuer.

„Mark und Mike wollen übrigens immer noch das du die Rolle in dem Clip spielst, umgekehrt wollen sie den Jungs im Videoclip zu deiner ersten Single einen Gastauftritt geben um dich zu supporten!“ sagte Ashlee nun.

„Von mir aus, ich werd`s schon überleben. Carly hat ja was sie will und eine Konkurrenz bin ich nicht mehr wirklich. Geht in Ordnung!“ antwortete Chaya.

Ashlee kramte in ihrer Tasche und legte ihrer Freundin dann das Script auf den Schoß. Die Blonde nahm es hoch und blätterte es flüchtig durch. Ashlee beobachtete das aus den Augenwinkeln, während sie ihre Tasse Tee vom Tisch nahm „Sie wollen es wie einen Film aufziehen. Was neu ist, sie haben den Track extra fürs Video verändert!“ erklärte sie dann und nahm einen Schluck.

Chaya sah jetzt vom Script auf und sie an: „inwiefern?“

Ashlee umklammerte die Tasse mit den Fingern, damit diese langsam wärmer wu7rden: „Naja, du weißt doch das ich den Take der Ex-Freundin fürs Album eingesprochen habe, richtig?“

„Ja, ich entsinne mich, denn deshalb bin ich ja jetzt dazu verdonnert diese komische Rolle zu spielen.“

„Naja, Carly wird das im Clip richtig selbst sprechen und auch die Jungs. Sie haben noch diverse Sprachtakes zwischen dir und Izzy eingebaut. Die aber nur im Clip zu hören sind! Das besondere daran ist, dass ihr es improvisieren sollt. Ihr habt nur nen Grobfaden. Der Regisseur will es so natürlich haben wie möglich.“ Chaya sah nun vom Script wieder auf: „Na ganz toll, hätten die das nicht vorher machen festlegen können? Ich wollte eigentlich nicht noch so was machen müssen! Das könnte nämlich daneben gehen!“ brummte sie und stutzte dann. „Aua…sag mal Schatz hast du gesehen, wen sie für die Betrugsszene ausgewählt haben?“

Ashlee schüttelte den Kopf und führte den Becher zu den Lippen: „So genau, hab ich mir das Script noch nicht angesehen. Wen denn Murmel? Der arme Kleine stirbt doch!“ „Also wenn es Murmel wäre, würde er bei der Szene wirklich sterben, aber es ist nicht Murmel. Es ist Jay!“ sagte Chaya ruhig und zog eine Augenbraue hoch als sie die Regieanweisungen überflog: „Oh, da geht`s aber ans eingemachte. Na Heidewizca. Wenn das mein Freund wär, ich würd dem Regie was husten!“ Aufgeschreckt von der Reaktion ihrer Freundin, nahm Ashlee ihr nun das Script weg und überflog es, während sie las wurde sie immer bleicher. Chayenne sah sie an: „immer noch davon überzeugt, dass die Idee gut war?“ fragte sie und fügte hinzu: „Aber ich hab…“ Ashlee unterbrach sie: „Chayenne Scott, wenn du jetzt sagst, ich hab dir aber vorher gesagt, dass das passiert, dann hau ich dir eins aufs Maul!“ fauchte die Amerikanerin jetzt fast schon. Die Blonde schüttelte den Kopf „Naja, ist ja nur ein Job!“ sagte sie ruhig. „Das will ich für Jay und die Bitch hoffen!“ knurrte Ashlee. In diesem Moment begann ihr Handy zu klingeln, Chaya kannte diesen Klingelton. Er gehörte zu Mark und Mike. „Was wollen die um die Zeit denn?“ fragte sie nach einem Blick auf die Uhr, die 21:30Uhr zeigte. „Das werden wir gleich wissen!“ erwiderte Ashlee und ging ran. Chaya beobachtete wie ihre Freundin eine Weile mit den Produzenten sprach. Dann klappte diese das Handy geräuschvoll zu, stand auf und nahm den Autoschlüssel vom Tisch: „Ich muss noch mal zu Triple M, wegen dem Videodreh morgen was klären. Du Schatz nimmst jetzt noch ein heißes Bad und deine Vitamine und gehst dann ins Bett. Wir müssen um 3Uhr wieder raus. Bis ans Meer is es ein ganzes Stück und es wird nicht warm sein. Du musst ausgeruht sein.“ Sie knuddelte sie noch mal und war dann auch schon weg.

Chaya stand auf und ging ins Bad, wo sie die Heizung aufdrehte, Wasser in die Wanne ließ und diese mit Badezusätzen füllte. Anschließend stellte sie ein paar Teelichter auf und holte ihr Harry Potter Buch. Sie las immer in der Wanne und konnte so etwas entspannen. Ihr Handy legte sie auf den Rand, wo Gewöhnlicherweise die Handtücher lagen. Etwa eine halbe Stunde später lag sie in der Wanne und war ganz darin vertieft die Abenteuer des Zauberschülers zu verfolgen.
 

Als mit einem Mal ihr Handy begann zu klingeln, wäre ihr um ein haar das Buch entglitten. Irritiert blickte sie zu dem blinkenden und Klingelnden etwas das im Knight Rider Theme vor sich hin klingelte. Sie packte das Buch weg, trocknete sich die Hände ab und ging ran. >unbekannte Nummer? Hm mal sehen!< dachte sie noch: „Scott?“

„Hi Kleine Schwester!“ erklang dann eine ihr verdammt vertraute Stimme. Chaya stieß einen Schreckensschrei aus und um ein haar wäre ihr Handy im Wasser gelandet. „Verdammt Jay Khan, erschreck mich nie wieder so! Es sei denn du willst, dass ich den Löffel abgebe. Gott mein Herz.“ Fauchte sie ihn erstmal an und bemühte sich darum ihr herz wieder unter Kontrolle zu kriegen. Dann erst registrierte sie das Jay sie anrief und ihre Nummer an sich nicht haben konnte, weil sie jene gewechselt hatte: „Du weißt schon das Ashlee stocksauer sein wird, wenn sie mitbekommt das du an ihrem Handy irgendwelche Nummern rausgesucht hast und nein ich möchte nicht mit dir reden!“ brummte sie dann. „Leg jetzt bitte nicht auf, Chaya!“ er klang schon fast flehend. „Und warum nicht? Jay ich habe mit euch abgeschlossen als ich vor 2 Monaten gegangen bin!“ sagte sie ruhig. „Kleine, ich ruf dich nicht an um mit dir übern Izzy und Carly zu diskutieren. Ich weiß das hat Ashlee schon gegen eine Wand geredet und ich weiß deine Entscheidung steht und es würde eh nichts bringen.“

„Ja, womit du durchaus recht hast!“ entgegnete sie ungerührt.

„Jetzt sei bitte nicht so kalt. Du warst doch immer diejenige, die gesagt hat, wenn wir Probleme könnten wir zu dir kommen.“ „Stimmt das hab ich….aber das waren auch andere Zeiten!“ in ihr begann sich bereits ihre soziale Seite zu regen, die Jay gerade ankratzte. Sie fühlte sich nach wie vor für die Jungs verantwortlich.

„Du kannst mir nicht erzählen, das es dir auf einmal egal ist was auch Richie und Chris oder mir wird.“ Nun war er am Zug. Sie fuhr fast schon hoch: „Was ist mit Murmel und Krümel?“ fragte sie aufgeregt und ihre Stimme überschlug sich halb.

Jay lächelte vor sich hin: „Mit ihnen ist an sich nichts. Sie vermissen dich nur. Besonders Richie!“

„Das tut mir leid für Murmel, aber es geht nicht anders und irgendwann wird er sich dran gewöhnen!“ noch wehrte sie sich erfolgreich gegen ihn. „Es geht auch nicht um sie, sondern um mich in dem Fall..:“

Sie seufzte ergeben: „Okay, red schon. Es geht immerhin um Ashlee. Also ich höre…“ Es wurde still am anderen Ende der Leitung: „Seit du weg bist hängt der Haussegen bei Izzy und Carly schief..“ brachte er dann leise hervor. Sie schnaubte wütend: „Jay ich habe dir schon mal..:“ „..und Carly baggert mich seit dem an. Sie schmeißt sich mir regelrecht an den Hals!“ unterbrach er sie und sie verstummte bei seinen Worten kurzzeitig.

Dann fasste sie sich: „ Inwiefern? Was ist passiert?“ erkundigte sie sich. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit.. „Naja, eben kam ich aus der Dusche. Izzy ist noch beim Tanzcoaching. Er probiert was Neues für die Tour mit Mikel. Carly lag nur in Unterwäsche in meinem Bett und meinte so was wie, wir könnten ja schon mal für morgen üben. Das war ziemlich eindeutig!“ erzählte er dann. „Und du hast was gemacht?“ fragte Chaya und bemühte sich gerade ihren Schwamm nicht zu erwürgen. „Ich hab gesagt dass ich so was nicht für nötig halt, habe mich umgedreht und bin ins Bad zurückgegangen um mich anzuziehen! Schwesterherz, ich hab keine Ahnung was ich jetzt machen soll. An sich müsste ich es Izzy und Ashlee sagen, aber du weißt ja selbst wie die beiden sind. Das würde nur unnötigen Wirbel und Ärger innerhalb der Band geben. Davon hatten wir wahrlich genug in den letzten 2 Monaten?!“ „Und was soll ich jetzt machen?“ fragte sie nur, obwohl sie es bereits ahnte.

„Kannst du es nicht Izzy sagen, immerhin bist du diejenige die ihm am nächsten steht…“ bat er nun. „Du meintest, die ihm am nächsten stand. Jay nein, ich bin aus der Nummer raus. Er würde mir eh nicht glauben. Ich kann dir nur den Tipp geben, sag es beiden selber und mach ihr klar wohin sie gehört!“ entgegnete Chaya nun. Alles in ihr kochte schon fast, wenn sie nur daran dachte, dass sie Izzy zu so einer Frau geschickt hatte. Sie bereute es fast schon wieder das getan zu haben. „Er wird mir noch weniger glauben. Du bist die einzige, der er bei so was glauben würde!“ beharrte Jay. Sie schüttelte instinktiv den Kopf bis ihr einfiel, dass er sie ja nicht sehen konnte.

„Jay, ich halte mich daraus. Ich kann das nicht. Das ist eine Sache zwischen euch und wenn ich mich da einmische eskaliert es wieder zwischen Carly und mir. Und glaub mir diesmal würde es Tote geben, nur ist nicht ganz klar ob ich es bin die tot ist oder sie, die sich die Radieschen von unten beschaut.“

Er seufzte niedergeschlagen: „Also soll ich es ihnen sagen, meinst du?“

„Ja, großer. Wobei ich sagen würde, sag es nur Izzy. Mach ihm klar das er seine Freundin besser im Auge behalten soll. Ashlee solltest du solange nichts sagen bis es nicht zwingend notwendig ist! So vermeidest du Zickenkrieg! Sie ist ja eh schon nicht sonderlich gut auf Carly zu sprechen!“

Er seufzte abermals: „Mir graut vor diesem Videodreh morgen! Ich würd mir wünschen, dass die andere Schauspielerin mit Carly tauscht! Das wär mir lieber!“ Chaya stutzte bei diesen Worten. >Glaub mir, das wäre dir nicht lieber. Weil du dann mit deiner eigenen Schwester im Bett landen würdest und ich noch toter als tot wäre!< schoss es ihr durch den Kopf. „Wieso, wer ist denn die andere?“ fragte sie dann interessiert. „Also laut Triple M handelt es sich um eine Newcomerin die sie durch unseren Clip supporten wollen, im Gegenzug treten wir bei ihrem Clip als Gäste auf. Keine Ahnung um wen es sich dabei handelt. Wir lernen sie erst morgen kennen!“ antwortete er und sie konnte sich beinahe bildlich vorstellen wie er die Schultern zuckte. „Seit einfach nett zu dem Mädel. So nett wie ihr damals zu mir wart, dann wird nichts schief gehen! Vertrau mir!“ sie lächelte. „Wenn Carly mitspielt hättest du doch auch mitmachen können!“ stellte er fest. Sie erquetschte fast den Schwamm in ihrer hand. „Naja, du weißt doch meine Menschenangst und wenn ich dann in diesem Clip zu sehen wäre, könnte ich ja nicht mehr seelenruhig zur Schule. Weil jeder was von mir wollte. Nein, nein. Das passt schon so alles!“

„NA wenn du meinst!“ er registrierte erst jetzt das platschen. „Sag mal kann es sein, dass ich dich beim Baden gestört habe?“ fragte er dann. „Jay Khan ich wäre dir verbunden, wenn du dir das jetzt nicht vorstellst! Danke!“ grinste sie dann und zog die Beine vor den Körper. Manchmal gab es die unweigerliche Gabe, das beide Freunde den anderen bildlich in jenem Moment vor sich sehen können obwohl sie sich nicht sahen.

„Ich werde mich hüten Schwesterherz, zumal Izzy das glaub ich nicht amüsant finden würde, wenn ich mehr von deinem Körper kenne als er!“ „ Ach komm hör auf. Ashlee würde dich persönlich durch die Hölle jagen, wenn du dir bestimmte stellen vorstellst!“ gab sie zu bedenken. „Schon allein deshalb. Ich vermiss meinen Schatz, hab sie heut noch nicht gesprochen und seit 3 tagen nicht gesehen!“ murmelte er dann bedrückt. „ich weiß! Sie beschwert sich auch schon! Frank spannt sie ganz schön ein!“

„Naja, kleine. Ich werd jetzt noch mal versuchen sie zu erreichen und dann mal vorschlafen!“ verabschiedete sich Jay dann ganz plötzlich auf Französisch.

Chaya war irritiert, dann hörte sie eine Tür klappern und Izzy meckern, Jay solle aufhören zu telefonieren, er wolle schlafen. „Geht klar! Wenn was is meld dich. Aber rück die neue Nummer bitte nicht raus! Bye Großer!“ dann legte sie auf. Im nächsten Moment war sie wieder völlig aufgewühlt. Was allein Izzys Stimme bei ihr verursachte war unglaublich. Sie kletterte aus der Wanne, trocknete sich ab und machte sich bett fertig ehe sie in ihr Bett krabbelte. Allerdings schlief sie erst gegen 1 Uhr ein. Gegen 3 Uhr kam Ashlee komplett umgezogen ins Zimmer geschlichen und rüttelte sie vorsichtig an der Schulter: „schatz du musst aufstehen!“ flüsterte sie leise. Chaya blinzelte: „Hm? Ja okay, lass mich nur eben wach werden. Ich hab nur zwei Stunden geschlafen…Nervosität!“ Ashlee nickte verständnisvoll: „mehr als ich. Ich hab durch gemacht. Aber weißt du was schön ist. Wenn deine Szenen im Kasten sind kannst du zwischendurch im Van schlafen und auch auf der Fahrt noch. Das gleiche werde ich auch tun!“ sie zwinkerte ihr zu. Chaya rekelte sich kurz im bett und setzte sich dann auf. „okay, ich werde mir jetzt eine Ultimativdröhnung Koffein geben und duschen. Danach schauen wir mal weiter. Weil wenn ich mir das nicht zu Gemüte führe, schlaf ich dir im stehen ein und das ist nicht wirklich gut!“ mit diesen Worten war sie aus dem bett geglitten und in die Küche gelaufen.

Ashlee folgte ihr und beobachtete wie ihre Freundin den Wasserkocher anmachte und sich Cappucchino machte. „Magst du auch?“ fragte Chaya, obwohl sie die Antwort eigentlich kannte. „Nein, danke!“ antwortete Ashlee nur. Chaya kippte den ganzen Becher in fast 2 Minuten runter. Danach flitzte sie ins Bad und kam keine 20 Minuten später komplett umgezogen, frisiert und geschminkt wieder. Danach packte sie noch innerhalb von 5 Minuten ihren Rucksack. Ashlee wartete schon ungeduldig: „Na endlich, der Fahrer wartet. Hast du alle Sachen?“ fragte sie noch mal nach. „Moment ich brauch noch meinen Trolli!“ die Blonde kam kurz darauf mit ihrem Koffer zurück. „schön dann können wir ja endlich!“ Ashlee öffnete die Tür und lief die Treppen runter, gefolgt von Chaya.

Unten angekommen, wurden sie bereits von ihrem Fahrer erwartet, der Chayas Koffer im Kofferraum verstaute. Die Blondine krabbelte in den dunkel verspiegelten van. Sie verstand zwar nicht, warum ein normales Auto es nicht auch getan hätte, aber sie war viel zu müde. Sie streckte sich hinten auf der Rückbank aus, während Ashlee sich die Reihe davor sicherte.

Der Fahrer kannte sein Ziel. Chaya stöpselte sich die Kopfhörer ihres MP3 Players ein. Dann nahm sie ihr Kuschelkissen einen kleinen Stern, schob ihn an der Scheibe unter ihren Kopf, rollte sich in ihrer Fliesdecke zusammen und war fluchs wieder ins Land der Träume geglitten, während sie ihrem Ziel St. Peter Oerding entgegen fuhren. Ashlee war nicht ganz so schnell eingeschlafen, zumal ihr Telefon gegen 5 Uhr klingelte. Ein wenig knurrend ging sie ran: „Hm? Gott ihr seid immer noch nicht weg? Herrje noch eins, schlagt die Frau K.O. knebelt sie und steckt sie in den Kofferraum und dann los. Ihr wisst selbst wie viel Zeit benötigt wird.“ Fauchte sie dann. Chaya blinzelte als Ashlees Stimme lauter wurde, diese deutete ihr allerdings nur an weiterzuschlafen. Dann legte sie auf und sah Chaya an: „Carly kommt nicht in die Gänge und die sind immer noch nicht los!“ schimpfte Ashlee dann. Die Blondine gähnte: „Was erwartest du, wir reden hier von Prinzessin Carly Superstar! Da können alle auf einen warten!“ Ashlee grinste: „Du bist nicht sonderlich scharf drauf, auf sie zu treffen oder?“ Chaya musterte ihre Freundin schlaftrunken: „Es gibt definitiv schöneres was ich mir vorstellen könnte, glaub mir!“ Ashlees grinsen wurde breiter: „Beispielsweise kuscheln, gell?“

Chaya gähnte abermals: „Beispielsweise, aber das fällt aus wegen ist nicht!“ murmelte sie und schloss die Augen wieder. „Hast du das Script gelesen?“ fragte Ashlee nun.

„7 Mal, reicht das?“ erkundigte sich Chaya schlaftrunken. Ashlee nickte: „Denke schon. Es geht ja nur um den Ablauf an sich.“

Gegen 7 Uhr morgens erreichten sie ihr Ziel, von den Jungs war noch nichts zu sehen. Wie würden mit zwei Stunden Verzögerung eintreffen. Die Zeit nutzte die Maske um Chaya neu zu stylen. Sie suchten ihr ein zwei Outfits raus. Einmal eine geblichene Jeans und ein helles Top für die Partyszene, und ein komplett weißes Outfit für die Außendrehs. Dazu zählen eine weiße Stoffhose, einen weißen Pullover, sowie eine dicke weiße Jacke, die mit weißem Kunstfell besetzt war. Danach ging es sofort in die Maske. Chaya hatte gar nicht gedacht das ihr Style so verändert wurde. So schnitt man der Blondine von den ehemals Hüftlangen Haaren fast 20 cm ab, so dass sie nur noch knapp über die Schulter gingen. Sie wurden durchgestuft, ein wenig nach blondiert um die natürliche Haarfarbe noch mehr hervor zu heben und in das Nackenhaar wurden breite blaue Haarextensions eingebunden, weil man nicht färben wollt um die Haarstruktur nicht zu ruinieren. So verbrachte sie fast 1 ½ Stunden in der Maske, ehe man sie entließ. Von den Jungs war noch nichts zu sehen und selbst wenn, waren sie eh noch in der Maske. Also verdonnerte Ashlee Chaya dazu noch zu schlafen. So rollte sie sich wie befohlen noch im warmen van unter ihrer Decke zusammen.
 

Gegen 9 Uhr trudelte dann endlich der Van der Jungs ein. Richie, Chris und Mikel waren ungewöhnlich schnell aus dem Auto. Auch Jay stieg gerade aus und nach ihm folgte Izzy. Der schlecht gelaunt wie eh und je war, gerade weil es Carlys Schuld war das sie zu spät waren: „Jetzt beeil dich endlich, Carly!“ knurrte er und trat nach draußen. Kalter Wind erfasste ihn und augenblicklich war er wach. Er streckte sich. „Ganz schön kalt!“ brummte er Jay zu, der sich suchend umsah. Ashlee wollte sich mit ihnen hier treffen.

„Jay, Carly, Izzy…zieht euch schon mal um und dann ab in die Maske!“ rief Frank ihnen zu. Der eh schon nicht amüsiert war über ihre Verspätung. Als er sich vergewissert hatte, das die drei weg waren, nahm er sich Mikel, Chris und Richie die schon umgezogen waren zur Seite: „Ich stell euch dann jetzt die Newcomerin vor!“ sagte er und marschierte zu dem dunkelgrün metallic schimmernden van, vor dem Ashlee inzwischen stand und wartete.

„Ist die da drin?“ fragte Richie vorsichtig, der Begegnungen mit Frauen die er nicht kannte nicht unbedingt mochte. Frank nickte: „Ja, sie schläft aber noch. Sie war schon um 7 Uhr hier und laut Ashlee ist sie sehr nervös. Hat wohl kaum geschlafen, also seit nett zu ihr!“ sagte er und nickte Ashlee zu, die leise die Tür öffnete. „Mikel, du wartest eben hier draußen. Immer nur zwei.“

Im nächsten Moment kamen Jay und Izzy um die Ecke: „was ist denn hier los?“ fragte der Brite und nahm seine Freundin in den Arm. „Ihr lernt jetzt den Grund kennen warum ich in der letzten zeit soviel weg war!“ erwiderte Ashlee nur. Dann nickte sie Izzy zu: „Geh rein und sag hallo!“ forderte sie ihn auf. „Ich, wieso ich denn?“ meinte dieser, seine Laune war in den letzten 5 Minuten weiter gesunken, da Carly gerade in der Maske den totalen Aufstand probte wegen ihres Outfits. „Du, weil du ein netter aufgeschlossener Typ bist und ich weiß, dass ihr euch gut verstehen werdet! Und jetzt mach!“ sie schob ihn in die offene Tür. Gerade als Chris ihm folgen wollte, hielt Ashlee ihn fest: „Warte einen Augenblick, bitte!“ „Aber warum denn?“ „Das wirst du denk ich gleich verstehen…“ sie stellten sich im Halbkreis vor der Tür auf und blickten interessiert hinein.
 

Izzy ging nach hinten durch. Er sah nicht wirklich viel. Nur das jemand in einer weißen Jacke unter einer Decke lag und ihm dem Rücken zugewandt hatte. Er sah einen blonden Hinterkopf und blaue Strähnen die sich hindurchzogen. Vor dem Sitz ging er in die Knie. Er zögerte, blickte sich unsicher zu den anderen um. Man sah dass es ihm nicht behagte, das er der erste sein sollte. Ashlee nickte ihm nur zu: „Mach endlich!“ sagte ihr Blick.

Er seufzte, streckte die Hand ganz langsam aus und berührte jene Person an der Schulter, zumindest sollte die Schulter dort sein. „Hey..“ sagte er vorsichtig. Kaum war das passiert regte sich jene Person unter einem hellen Brummton und drehte sich um: „Was ist denn?“ fragte sie schlaftrunken und blinzelte. Dann setzte sie sich auf, wäre aber fast zurückgesunken weil ihr schwindelig war.

„Uhm…was….das glaub ich nicht!“ murmelte Chris von draußen nur fassungslos und ließ seinen Blick noch mal über das vertraute Gesicht schweifen, welches allerdings so verändert wirkte. Richie begann wie von der Tarantel gestochen unruhig hin und her zu hüpfen.

Izzy starrte sein Gegenüber fassungslos an. Sie sah anders aus, die Haare waren kürzer, sie war dünner geworden, extremer als er es je gesehen hatte, aber diese Augen würde er unter tausenden wieder erkennen.

Chaya ihrerseits starrte ihn nicht minder fassungslos an. >nein…du…wirst stark bleiben, du wirst jetzt nicht anfangen zu heulen! < ermahnte sie mit sich selbst und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. In ihr überschlugen sich gerade alle Gedanken, Ermahnungen, Guten Vorsätze und Emotionen.

Sekunden lang sahen sie sich nur schweigend in die Augen und nicht einer der anderen Anwesenden wagte auch nur zu atmen. Im nächsten Moment zog Er sie an sich und hielt sie fest umschlungen, so als würde er sie nicht mehr hergeben wollen. Chayas Hände krallten sich fast schon verzweifelt in den Stoff seiner Jacke, während sie leise vor sich hinschluchzte und seine Schulter durchnässte. Das so sorgfältig von der Visagistin aufgetragene Make-up, lief bereits in schwarzen Rinnsalen ihre Wange runter.

Ashlee versuchte zu erkennen ob bei Izzy auch die Tränen liefen, aber das war nicht auszumachen. Sie sah nur wie er ein wenig zu zittern schien und die Augen geschlossen hatte.

Richie hüpfte unruhig hin und her: „Der soll sie nicht so dolle drücken, nachher macht er sie kaputt und ich will doch auch noch was knuddeln mit ihr!“ meinte er dann fast mit einer Kinderstimme. „Richie, nicht jetzt!“ wurde er dann von vier Seiten angefahren. „aber…ich hab sie vermisst und keiner von euch…“ wandte er noch mal ein. „Richie, nein!“ jetzt war es Mikel, der das Küken angefahren hatte. Ashlee drehte sich überrascht um, legte jenem die Hand auf die Stirn: „Sag mal bist du krank oder so? Seit wann tust du irgendwas für Chaya…“ fragte sie dann überrascht und zog die Hand zurück.

„Ich tue das nicht für sie bzw. nur an zweiter Stelle. Reiner Selbstschutz. Denn Izzy ist seit sie weg ist, die Pest!“ brummte er dann. Ashlee grinste in sich hinein, sie wusste es besser. Mikel tat das in dem Fall nicht wirklich für sich selbst. Er tat das diesmal für Izzy und Chaya.

Richie schmollte: „Ich mag sie aber begrüssen!“ meinte er trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Chris klopfte ihm auf die Schulter: „Wir werden auch noch mit ihr reden können, aber das da drinnen ist jetzt gerade wichtiger!“ sagte er und beobachtete wie Izzy Chaya gerade von sich schob. Er hatte ihren Kopf in den Händen und betrachtete sie gerade eingehen. Beinahe grinsend stellte Chris fest, wie ihre Ohren ein wenig rot anliefen. So wie sie es immer taten, wenn sie verlegen wurde. Er zückte seine Kamera und begann das ganze unauffällig zu fotografieren.

Izzy betrachtete Chaya immer noch, wischte jetzt mit den Daumen die letzten Tränen weg. „Hör auf zu weinen, das steht dir nicht!“ sagte er dann milde lächelnd. Er musste sich bemühen sie nicht die ganze Zeit anzustarren. Sie nickte leicht und stand aus ihrer Decke auf. Als diese zu Boden fiel, wurde erst das volle Ausmaß des Trainings der letzten zwei Monate deutlich. Mikel stieß einen Pfiff aus: „Ich wusste gar nicht das Engel so verboten heiß aussehen dürfen!“ Kaum das er das gesagt hatte, hörte man ihn keuchen. Er hatte von Richie und Chris die neben ihm standen, die Ellbogen in die Seite bekommen. Izzy hatte auf Mikels Kommentar hin, nur unweigerlich geknurrt, seine Arme eher unbewusst um Chaya geschlungen und hielt sie fest an sich gedrückt.

Er betrachtete sie von oben und stutzte mit einem Mal. Die Haare im Nacken waren etwas verrutscht und man sah es nur leicht schwarz schimmern auf der Haut. Er ließ sie auf einmal los, so als hätte er sich verbrannt: „Verdammt, was ist das denn?“ er drehte sie hektisch, beinahe etwas grob um und schob ihre Haare aus dem Nacken. Als der Blick darauf frei wurde, leuchtete ihm jetzt ein Tattoo entgegen.

„Nein!“ entfuhr es ihm. Das hatte er ihr nicht zugetraut, er wusste was sie für Angst vor Schmerzen und Nadeln hatte. Sein Blick glitt prüfend darüber, während seine Finger es vorsichtig abtasteten. Ihm kam dieses Zeichen so verdammt bekannt vor, aber er kam nicht drauf. Verwirrt blickte er die anderen an, die plötzlich alle in ein Gespräch vertieft waren. „Seit wann hast du das?“ fragte er und fuhr wieder die feinen Linien des chinesischen Zeichens bedächtig nach. „Seit 2 Monaten!“ sagte sie nur leise und rührte sich nicht einen Millimeter. Sie war darum bemüht, keine Gänsehaut zu kriegen. Sie war im Nacken besonders empfindlich und eigentlich wusste er das.

„Sieht gut aus.“ Er überlegte immer noch woher er dieses Zeichen kannte. Kam aber nicht darauf. Mit einem Mal fasste jemand über seine Schulter rüber, hob seine Kette mit den Dogtags hoch, die Chaya ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Er schaute irritiert auf und sah Jay in die Augen, der ihm jetzt mit einem Blick zu verstehen gab, er möge sich das bitte genauer ansehen. Izzy betrachtete den Anhänger mit seinem Namen und dem BadBoy –Zeichen genauer. Dann stutzte er plötzlich. Direkt darunter funkelte ihm dieses Zeichen entgegen mit dem eingravierten C. was er immer für Carly gehalten hatte. Aber mit einem Mal wurde es ihm klar. „was heißt es jetzt eigentlich genau. Du hast damals nur gesagt, es symbolisiert die Gegenseite zum BadBoy..:“ fragte er dann und fuhr abermals die Linien nach.

„Engel.“ Kam es dann lauter und sie schüttelte sich kurz, weil sie jetzt doch eine Gänsehaut bekommen hatte. „es ist noch eins drunter. Ich hab mir zwei Zeichen stechen lassen!“ meinte sie dann. „Was, wo denn?“ „Ein stück darunter..“ kaum Hatte Chaya das gesagt, zog Izzy die Sachen noch ein Stück runter. „Izzy Gallegos, du sollst sie nicht gleich ausziehen!“ warf Ashlee nun grinsend ein. „Ich will doch aber nur sehen…“ beharrte er und wurde dann direkt darunter fündig. „Und was heißt das?“ fragte er und betrachtete das zweite Zeichen. „Geheimnis!“ entgegnete sie und schüttelte sich jetzt.

Er ließ den Stoff los: „Nächstes Mal gehst du mit mir!“ brummte er dann. Sie drehte sich um: „Wieso das denn? Der Typ hat gute Arbeit geleistet!“ wandte Chaya nun ein. „Das ist es eben. Ich find´ s nicht gut, wenn du dich allein vor irgendwelchen fremden Kerlen ausziehst. Wer weiß auf was für Ideen die kommen!“ brummte er dann. Sie musste unweigerlich grinsen, wieso hatte sie nur mit dieser Reaktion gerechnet?

„Ich kann dich beruhigen, Ashlee war mit!“ sagte Chaya und hüpfte nun aus dem Van gefolgt von Izzy. Doch noch ehe sie irgendwas machen konnte, flog ihr auch schon ein Richie um den Hals und erdrückte sie fast: „Ich hab dich ja so vermisst!“ quasselte er drauf los und drückte sie ganz doll. „Murmel, ich hab dich auch vermisst aber...“ sie röchelte. „…es wäre trotzdem nett, wenn du mir Luft zum atmen lässt. Danke Schatz!“ er ließ etwas widerwillig von ihr ab und Ashlee beobachtete amüsiert wie sich Izzys Miene verfinsterte je näher einer der anderen Jungs Chaya kam. Gerade wirbelte Chris die Blonde nämlich herum: „Wie schön. Ich freu mich so für dich, dass es endlich geklappt hat mit deinem Traum!“ er stellte sie ab und betrachtete sie genauer: „Jetzt muss ich dich neu fotografieren!“ stellte er dann trocken fest und hob die Kamera schon hoch. Sie legte ihm die Hand vor die Linse: „nicht, wenn ich so verheult aussehe. Du darfst, aber nicht jetzt!“ sagte sie lächelnd. Er nickte: „okay, ich nehm dich beim Wort!“ Chaya grinste: „Das kannst du gern tun!“ dann sah sie Jay an: „Willst du immer noch das ich Carlys Rolle übernehme?“ fragte sie dann grinsend. Er zuckte zurück: „Nein, lieber nicht!“ fügte er nach einem Blick auf Izzy hinzu, der nur kaum hörbar knurrte und jetzt hinter Chaya trat und seine Hände um ihre Taille legte.

Die Blondine grinste freudig und beobachtete amüsiert Mikels verdatterten Gesichtsausdruck:

„also irgendwas ist anders an dir und ich frag mich immer noch, wie sie das mit deiner Menschenangst machen wollen...“ überlegte Mikel. „Sie hat keine Menschenangst mehr. Sie ist geheilt. Triple M hat sie in eine Therapie geschickt!“ antwortete Ashlee nun. Der sah sie an: „Woher weißt du das?“ fragte Izzy und ließ kurzzeitig von Chaya ab, um seine Hände in die Jackentasche zu stecken, da sie eiskalt waren.

„Na, weil ich sie dahin gefahren habe, sowie zu den anderen Terminen in Berlin. Du Hampf!“ entgegnete sie und registrierte dann, dass sie sich gerade verplappert hatte. Seine Augen funkelten auf und er ließ Chaya stehen: „Sie war die ganze Zeit in Berlin und du wusstest davon? Sie war in Berlin und du hältst es nicht für nötig es mir zu sagen?“ fuhr er sie an und machte 2 bedrohliche Schritte auf Ashlee zu. „Aber ich…ich durfte doch nicht!“ wandte Ashlee kleinlaut ein und ging zwei Schritte rückwärts. „das ist mir scheißegal. Du hättest es mir sagen müssen. Ich dachte du bist meine Freundin. Nein stattdessen siehst du lieber zu wie ich leide!“ brüllte er sie nun an und packte sie am Kragen. Ashlee hatte inzwischen Tränen in den Augen. „IZZY hör auf es reicht jetzt! Das hatte sicher Gründe!“ meinte Jay jetzt knurrend, der seine Freundin beschützen wollte. Aber nicht am Amerikaner vorbei kam.

Izzy ignorierte ihn: „nein, Frau Callies sieht ja lieber zu wie ich vor dir Hunde gehe!“ er zitterte inzwischen vor Wut.

Im nächsten Moment erschien Chaya, sie hatte sich an Izzy vorbeigezwängt und legte ihm jetzt die Hand auf den Arm: „Izzy, lass sie runter. SOFORT!“ sagte sie sanft, aber dennoch duldete ihre Stimme keinen Widerspruch. Er sah sie einen Augenblick lang an und ließ Ashlee dann runter. Chaya räusperte sich: „Die Anweisung kam von mir. Ich wollte nicht das sie dir sagt, wo ich bin!“ das war auch nicht mal gelogen. Ashlee wollte oft genug den Kontakt herstellen, aber Chaya hatte es jedes Mal abgeblockt. Jetzt funkelte Izzy sie wütend an: „Ach und warum, bin ich dir inzwischen egal oder macht es dir Spaß auf meinen Gefühlen rumzutrampeln? Was glaubst du eigentlich was ich mir für sorgen gemacht habe als du so abgerauscht bist!“ fuhr er sie an. Chaya wandte kurz den Blick ab und Ashlee dachte sich nur ihren Teil. >Was glaubst du wie es ihr ging?!< sie verfolgte weiter das geschehen.

Jetzt sah ihn Chaya wieder an, ihre Augen leuchteten jetzt blau auf: „Nein, du bist mir nicht egal das müsstest du wissen. Aber das wäre nicht gegangen, Izzy. Ich habe dir erklärt was auf dem Spiel steht und dann kam der Plattenvertrag. Ich wollte nicht, dass du bei mir in der Wohnung stehst und mich ablenkst. Glaubst du ich hätte das alles erreichen können, wenn ich mit dir die dauernden Auseinandersetzungen gehabt hätte, warum ich gegangen bin und nicht zurückkomme. Das hätte mich seelisch kaputt gemacht.“ Sagte sie ruhig.

„Du hättest nicht gehen müssen!“ beharrte er jetzt trotzig. „Ja, dann hätte ich dauernd Ärger mit Carly gehabt und du dauernd stress mit ihr, was im stress für mich geendet wäre. Was wieder auf seelischen Druck hinaus gelaufen wäre. Kommt also aufs Gleiche raus!“ jetzt wurde sie aufbrausender und lauter, was Richie und die anderen veranlasste einen Schritt zurück zu gehen. Wenn Chaya wütend wurde, war mit ihr nicht zu spaßen genauso wenig wie mit Ashlee.

Im nächsten Moment erschien Carly auf der Bildfläche, wutschnaubend: „wo ist Izzy?“ fragte sie brummend und drängte sich an Richie vorbei, so dass dieser fast auf die Fresse fiel. Als sie ihn erreichte und Chaya erblickte stutzte sie. Ihre Augen verengten sich: „DU?“ fragte sie nur verächtlich. Dann fiel ihr Blick auf die weiße Jacke, wegen der sie eben 20 Minuten mit der Stylistin gestritten hatte. „Die wollte ich haben. Wieso hast du meine Jacke?!“ fauchte sie. Jetzt da sich die beiden Mädchen gegenüber standen, wurde der Unterschied wieder mal sehr deutlich. Chaya registrierte das aus den Augenwinkeln. „ich war gerade im Begriff in die Maske zu gehen.“ Sagte sie und hob gerade instinktiv die Nase ein wenig höher: „Solche Personen wie du sind unter meinem Niveau!“ und schon rauschte die Blondine davon und ließ die anderen stehen. Ashlee hetzte hinterher und auch die anderen Jungs bis auf Jay und Izzy.

„IZZY, was macht DIE hier?!“ fragte Carly und ihre Augen folgten Chaya funkelnd.

„Sie wurde von Triple M hergeschickt, sie spielt in unserem Clip mit!“ sagte Izzy nur ruhig, dem das ganze gerade nicht behagte. Einen Augenblick lang war alles wie früher, auch so nah und im nächsten Moment kaum das Carly auftauchte, zog Chaya wieder eine für ihn unüberwindbare Barriere zwischen ihnen.

„ICH WILL DIE ABER NICHT HIER HABEN!“ schnaubte Carly wütend.

Jay grinste in sich hinein: „Da wirst du nichts machen können Carly. Sie steht bei Triple M unter Vertrag und die legen die Spielregeln fest. Wenn sie sie im Clip haben wollen, kriegen sie Chaya! Die einzige, die das ablehnen könnte, wäre Chaya selber. Aber dann wäre sie nicht hier! So und Izzy und ich müssen jetzt in die Maske. Leg dich noch etwas hin, damit du die Kamera mit deiner Schönheit blendest!“ mit diesen Worten nahm er seinen besten Freund am Arm und ging
 

Chaya saß wutschnaubend auf dem Stuhl und Emily die Visagistin erneuerte ein wenig zähneknirschend ihr Make-up: „so was hab ich noch nie erlebt. Bei allen anderen ist es wasserfest und bei dir verläuft es, ich hab dir gesagt du möchtest bitte nicht durch den nächsten Monsun gehen!“ brummelte die rothaarige dicke Frau. „Entschuldige bitte, aber ich konnte echt nicht anders. Ich hab´s ja versucht...“ erwiderte Chaya kleinlaut. Ashlee grinste neben ihr: „Hat sie wirklich Emily, aber an ihrer stelle hätte ich auch geheult!“

Emily puderte gerade Chayas Gesicht nach: „Na das muss ja ein sehr schöner Grund sein, wenn aus den Sternaugen hier Tränen fließen!“ sagte sie nun milde lächelnd.

„Wie würdest du denn reagieren, wenn der Mann den du liebst plötzlich vor dir steht?! So ganz plötzlich nachdem du ihn 2 Monate nicht gesehen hast…“fragte Ashlee nun. Chaya warf ihr einen düsteren Blick zu.

Emily lächelte immer noch: „vermutlich würde ich auch rotz und Wasser heulen. Aber ihr scheint derzeit alle Herzensangelegenheiten zu haben. Izzy hat vorhin auch erzählt, das er vor zwei Monaten etwas verloren hat, was ihm sehr wichtig war. Wenn ihr mich fragt, muss es sich dabei um eine Frau gehandelt haben!“ sagte sie und tuschte Chaya nun die Wimpern. „Hochschauen liebes.“ Lächelte sie. Ashlee warf Chaya nur einen Blick zu und fragte dann: „Wieso eine Frau, er hat doch eine tolle Freundin?!“ kaum hatte sie das gesagt, verfinsterte sich Emilys Blick. „Unmöglich dieses ungezogene Ding. Meint mir dauernd reinreden zu müssen. Ich mache diesen Job schon seit fast 30 Jahren. Ich habe Leute wie Britney Spears, Madonna Cher, Backstreet Boys und J. Lo. Geschminkt und das Ding meint mir erzählen zu müssen, wie das geht. Aber mal davon abgesehen..:“ sie zog jetzt Chaya Lippen nach und trug mit einem Pinsel Gloss auf. „…er scheint nicht wirklich glücklich zu sein. Zwischen den beiden herrscht eine Kälte, so was hab ich noch nicht gesehen. Hatte den Eindruck sie nervt ihn mehr als alles andere…Liebchen Mund auf…“ sie pinselte weiter. Ashlee sah Emily interessiert zu: „Achso?“ fragte sie dann. „jaja, doch und als er von der anderen gesprochen hat, hatte ich den Eindruck das er sehr an ihr hängt. Ich frage mich aus welchem Grund eine Frau so einen Kerl so einer überlässt...“ Chaya hatte bisher nichts gesagt: „Weil sie nur das Beste für ihn will, vermutlich!“ sagte sie nun plötzlich.

Emily pinselte immer noch, legte dann den Gloss weg und begann an Chayas Haaren mit einer Rundbürste zu bürsten: „also ich glaube nicht, dass sie das Beste für ihn ist. Das Beste sieht anders aus!“ in diesem Moment ging die Tür auf und Richie, Chris und Mikel kamen reingestürzt. „Puh das war knapp!“ Richie schnappte nach Luft. Mikel nickte: „Die hat mal wieder eine Laune. Emily, weshalb ist sie denn so auf diese Jacke aus?“ fragte Mikel dann und zupfte an Chayas Kragen. Emily schlug ihm auf die Hand: „Finger weg, Mikel Johnson. Ich weiß es nicht. Sie hat die Jacke anscheinend auf den Fotos auf der Wand gesehen und wollte sie unbedingt haben. Mal davon abgesehen, dass es nicht ihre Größe ist. Sie hat die in dunkelgrün mit braunem Fell. Aber sie wollte sie unbedingt in weiß, aber das ist nicht vorgesehen. Ich muss mich doch auch an das halten, was Tom mir sagt!“ erwiderte Emily und musterte Mikel dann. „Was hast du schon wieder mit deinem Pullover gemacht, Kerl du machst mich irgendwann noch wahnsinnig!“ sie ließ kurz von Chayas Haaren ab und schlug Mikels Rollkragenpullover vernünftig um. Dann sah sie Richie an: „Und bei dir müssen wir auch noch mal nachschminken und was mit deinen Haaren machen!“ sagte sie. „Jaja…“ Richie ließ sich auf die Couchecke des Wohnwagens fallen. Chris nutzte die Gelegenheit und hielt mit der Kamera drauf. Chaya lachte als sie das sah: „Hör auf Chris, ich seh doch aus wie sonst was!“ er grinste zurück: „Nö, wir wollen nur festhalten wie du vor deinem ersten Videodreh aussiehst!“ dann knipste er Ashlee, die ihn erst anknurrte und sich dann an ihre Freundin wandte: „Danke übrigens vorhin wegen Izzy!“

„Kein Ding, Hase. Ich brauch dich schließlich noch eine Weile!“ entgegnete Chaya und nahm Emily die Bürste aus der Hand und machte ihre Haare eben selber.

In diesem Moment ging die Tür ein weiteres Mal auf und Izzy und Jay kamen rein. Sie zogen die Jacken aus und setzten sich zu Richie. „Sag mal was hast du mit der gemacht, ist sie auf Entzug oder so?“ fragte Chaya nun an Izzy gewandt.

Der Amerikaner sah sie an und ihr wurde augenblicklich wieder heiß und kalt. „Keine Ahnung, vielleicht hat die ihre Tage!“ entgegnete er. Zwischen Carly und ihm lief schon länger nichts mehr, wovon aber bisher nur Jay etwas wusste.

Die Blondine nickte. In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein Mann mit Brille und einem dicken Schal erschien. Er wirkte ein wenig gestresst: „Hi, Tom Evans, ich bin der Regisseur!“ er gab allen die Hand und schaute dann auf das Klemmbrett in seiner Hand…„Also ich möchte mit euch eben den Ablauf durchsprechen. Mit dem anderen Mädel hab ich eben schon gesprochen!“ sagte er. Chaya stand auf und machte ihm platz in dem sie einfach zu Mikel rüber ging und sich auf dessen Schoss ging. Der schaute zuerst perplex, sagte aber nichts und hielt sie fest damit sie nicht runterrutschte.

Tom setzte sich auf den freien Stuhl während Emily neben ihm Richie gerade nachschminkte.

„Also die erste Szene spielt im Strandhaus. Man sieht dich Izzy mit deiner Freundin im Strandhaus küssend während einer Party. Überall ist gute Laune…“ begann Tom zu erklären. Izzy nickte. „Dann machen wir einen Schwenk zu Dir...“ er zeigte auf Chaya, welche ihn interessiert beobachtete. Der fuhr unbeirrt weiter fort: „, wo du in der Nähe am Rand steht und das beobachtest. Du trinkst und bist die einzige die nicht wirklich gut drauf zu sein scheint. Dann schwenken wir wieder und zeigen das was Du siehst. Nämlich das du…“ er zeigte wieder auf Izzy und lächelte: „ ..dich mit deiner Freundin absetzen willst…“ allgemeines Gelächter, jeder kannte Izzy gut genug um zu wissen, dass er das tatsächlich bringen würde. Zwar nicht regelmäßig, aber doch ab und zu mal. Der Amerikaner grinste verhalten. Tom lachte ebenfalls und fuhr fort: „aber deine Freundin strebt an das zu blocken, doch du wirst dann weg gerufen und kommst so schnell nicht wieder. Woraufhin sie von einem Typen in dem Fall ein Statist angesprochen wird und mit dem verschwindet. Chaya steht aber noch immer da, sieht das und folgt ihr unauffällig!“ erklärte er weiter. Mikel zwickte Chaya in die Taille: „unsere kleine Agentin wie?!“ grinste er dabei. „Aua, Mikel Johnson!“ sie boxte ihn unsanft, aber er machte sich einen Spaß daraus sie weiter zu ärgern.

Tom wollte weiter erklären, doch das ging nicht, weil die Blondine immer wieder aufquietschte. Das ging so lange bis Izzy knurrte, Chaya am Arm zu sich zog und ihr einen Arm um die Schultern legte. Dann warf er Mikel einen Blick zu, der soviel sagte wie: versuch das jetzt noch mal und ich brech dir jeden Knochen einzeln!

Tom lächelte zufrieden als er das sah: „Ihr seid auch Privat ein Paar?“ fragte er. Chaya schoss die Röte Augenblicklich ins Gesicht und auch Izzy schien das nicht wirklich zu behagen. Die Blondine schüttelte den Kopf: „Nein, das Mädchen die im Clip seine Freundin spielt ist auch im wahren leben seine Freundin. Ich bin nur eine gute Bekannte!“ Izzy sah sie von der Seite nur schweigend an.

Tom schaute irritiert: „okay, sorry. Ich dachte. Euer Verhältnis wirkt sehr vertraut. Komisch, normalerweise werden persönliche Beziehungen nie benutzt, zumindest nicht so. Aber schön, das macht es uns leichter. Da Chayas Rolle ja auch die der beste Freundin ist….aber weiter. Nächste Szene sieht man Chaya mit den anderen Jungs und wie sie erzählt. Richie…“ Tom sah nun das Nesthäkchen an, welches gerade versuchte unter Emilys Finger nicht erwürgt zu werden. „…du sagst ihr, dass sie es Izzy sagen muss!“ Jay grinste: „Das kennt Chaya schon, nicht wahr Kleine?!“ sie streckte ihm die Zunge raus und lehnte den Kopf wie selbstverständlich gegen Izzys Schulter.

„Die nächste Sequenz zeigt euch beide dann am Strand. Chaya sagt es dir dann. Du kannst es nicht fassen! Du glaubst ihr zu nächst nicht und lässt sie einfach stehen. Sie sieht dir nach.“ Izzy nickte und auch Chaya nickte.

Dann machen wir eine Blende nach hause, du liegst auf dem bett. Dir gehen Chayas Worte durch den Kopf und Szenen die du mit ihr bisher erlebt hast, dann Sequenzen aus der Beziehung mit Carly. Du gehst los um sie zu suchen. Bekommst schließlich den Hinweis, dass ein anderer bei ihr ist. Die Jungs helfen dir. Ihr findet Carly Zuhause. Vor ihrem haus wartet allerdings Chaya schon auf dich. Sie bittet dich nicht darein zu gehen. Du tust es trotzdem. Und dort kommt Jay dann ins Spiel….“ Tom machte eine Pause.

„Du klingelst, Carly öffnet und du stellst sie zur Rede. Sie behauptet sie wartet auf dich. Du hörst in dem Moment eine andere männliche Stimme im Wohnzimmer. Stürmst an ihr vorbei und findest Jay auf der Couch in ziemlich eindeutiger Pose vor. Blickkontakt zu Carly, doch die sagt nichts. In diesem Moment kommt Chaya von hinten in das Zimmer. Sie fasst nach deiner Hand und zieht dich kommentarlos mit raus. Draußen auf der Straße bleibt ihr stehen. Sie Sieht dich an: „Ich wollte nicht, dass du der letzte bist der es erfährt.“

Blickkontakt zwischen euch beiden, du legst ihr einen Arm um die Taille und ihr geht. Seht nicht mehr zurück….“ Als er mit seiner Ausführung fertig war nickten alle. „Dazwischen kommen natürlich Gruppensequenzen. Und ich muss natürlich auch Einzelsequenzen als Erinnerungsblenden zwischen euch drehen und zwischen dir und Carly.“ Fügte er dann hinzu. Erneutes einstimmiges nicken. Tom sah abermals auf sein Blatt: „okay, ich würde sagen, dann fangen wir mit der Strandszene von euch beiden an.“ sagte er.

Chaya hob den Kopf hoch und rutschte aus der Bank gefolgt von Izzy. Je mehr der Regisseur das Drehbuch erklärt hatte, desto mulmiger wurde ihr. Denn in Gewisserweise entsprach es ja der Wahrheit. Carly hatte ja versucht sich an Jay ranzumachen. Auch wenn die Blondine immer noch nicht herausgefunden hatte was Izzys Freundin an dem Briten reizte.

Sie wickelte sich noch ihren weißen Schal um, schlüpfte in die weißen Fingerlosen Handschuh und machte ihre Jacke zu. Draußen flogen Schneeflocken umher, blieben aber nur vereinzelt liegen. Als sie herauskam fröstelte sie: „Gott das ist kalt!“ murmelte sie. Izzy sprang nach ihr aus dem warmen Wohnmobil. „Wenn wir gut sind, können wir bald wieder rein!“ sagte er. Sie nickte unmerklich.

Sie liefen hinter Tom zum strand her. Tom wiederum gab ihnen die Anweisung ein Stück weiter anzulaufen, damit es nicht so künstlich aussah. „Und bitte!“ im nächsten Moment hörte man Last to know im Hintergrund. Izzy lief neben Chaya her: „also über was wolltest du mit mir reden…“ fragte er. Chaya blickte kurz aufs Meer. „Sie betrügt dich!“ kam es dann kurz darauf über ihre Lippen. Izzy blieb abrupt stehen, hielt sie am Arm fest, so das sie zu ihm herumwirbelte: „Was sagst du da? Das glaub ich nicht. Sowas würde sie nie tun…“ „Ich hab es gestern aber selbst gesehen!“ und unweigerlich drängte sich Jays Stimme in ihre Gedanken, die es beichteten.

Er starrte sie an: „Das kann nicht sein!“ im nächsten Moment drehte er sich um und rannte weg. „Izzy!“ ihr Ruf hallte ihm noch nach und ihre Hand mit der sie ihn zurückhalten wollte sank hinunter. Verzweifelt sah sie ihm nach. Im nächsten Moment vernahm Chaya nur ein: „Danke das war` s die Szene ist im Kasten!“ Sie starrte Tom überrascht an: „was kein zweiter Durchgang?“ sie hatte gar nicht mitbekommen, wie sie angefangen hatten zu drehen. Sie war so in ihre Gedanken vertieft gewesen. Tom schüttelte den Kopf: „nein, wenn ich es noch mal drehe ist es nicht mehr natürlich! Und ihr wart ausgesprochen gut, man könnte glatt glauben es war echt“ Sie nickte. Izzy kam zu ihr zurück: „Und damit wär deine erste Szene im Kasten!“ er klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. Tom räusperte sich: „Chaya du kannst dich aufwärmen gehen. Ich drehe jetzt die Gruppensequenzen! Schick mir die anderen her!“ sie nickte und lief davon. Ashlee stand neben Tom am Monitor: „schatz das sah wirklich aus als würdest du ihm das beichten!“ sie fiel ihrer Freundin um den hals. „achja?“ fragte diese nur zurück und das schlechte Gewissen kam in ihr leicht durch.

„Ja!“ bestätigte Ashlee noch mal. Chaya lief zum Wohnmobil zurück, wo die anderen noch waren: „Ihr sollt zum Set kommen, er will die Gruppen Performances aufnehmen!“ sagte sie kaum, dass sie die Tür aufgerissen hatte. Chris blickte irritiert von seinem Laptop auf: „was ihr seid schon fertig?“ fragte er verwundert. Sie nickte: „War beim ersten Versuch schon im Kasten, komisch oder?“ Jay und Chris tauschten einen Blick, das zeugte nur davon wie gut Chaya und Izzy aufeinander abgestimmt waren. Mikel zupfte noch an seinen Haaren herum: „Mr. Seh-ich-nicht-gut-aus bewegen sie ihren Arsch zum Set!“ knurrte ihn Chaya jetzt an und schob ihn vom Spiegel weg

Richie stand noch in der Tür: „kommst du zu sehen?“ fragte er. „Mal sehen. Ich muss erstmal auf den Plan sehen, was noch ansteht!“ erwiderte sie. Stella die eigentliche Stylistin kam gerade mit einer geblichenen Jeans an:“ Das kann ich dir sagen. Die Abschlussszenen werden heute Abend erst gedreht. Das heißt, als nächstes kommt die Partyszene, wo du Carly folgst und so. Du kannst dich schon mal umziehen. Emily schminkt dich und frisiert dich dann neu! Danach bekommst du noch zwei andere Outfits und hast deine Einzelszenen mit Izzy im Strandhaus!“ erklärte sie. Chaya wandte Richie wieder den Kopf zu: „Siehst du, wird keine Zeit bleiben. Aber ich bin dann ja eh bei euch!“ sie zwinkerte ihm zu und ging mit Stella mit. Diese hängte gerade die geblichene Jeans an einen Garderobenständer. „Ich habe hier noch ein paar andere Outfits. Carly ist eher stylisch, während du im vergleich sehr natürlich bist, was wir versuchen auch in den Outfits wieder zu spiegeln..“ erklärte sie dann. Chaya unterbrach sie: „So ruhig bin ich nicht!“ ihre Hände glitten über die Tops: „Also bei mir kann man gern mit einer Mischung aus Sportlich und Edel kommen, was ich aber gerne mag sind fingerlose Handschuh, Armschoner und dergleichen oder Tops mit netzarmen. So leicht rockig angehaucht. Ich bin keine von diesen style-Tussen. es muss mir entsprechen. Aber in einer femininen Seite.:“ erklärte sie. Stella nickte betrachtete sie kurz. „ich glaub da hab ich was. Für eine der Einzelszenen, nehmen wir eine weiße Sporthose mit hellblauen Bund. Diese Farbe greifen wir im Oberteil auf..“ sie zog ein türkisblaues Top, armfrei, welches in neckholder – Optik geschnitten war. „Dazu kriegst du dann noch an der rechten hand einen fingerlosen Handschuh.“ Im nächsten Moment drehte sie sich zu Emily um: „Em, schau mal bitte...“ sie hielt beides hoch. Emily sah auf, sie war gerade dabei ihr Schminkzeug neu zu sortieren. Dann nickte sie: „Das passt zu den blau in den haaren und ich werd ihre Augen dann in hellen Pastelltönen schminken und sie sehr natürlich…geht schon…“ rief sie rüber. „Was hast du mit ihren Haaren vor?“ fragte Stella. „Im Zopf hochbinden, es werden sich einige Strähnen von allein lösen…..“ Antwortete sie.

Stella nickte und kramte, fand schließlich zwei creolenförmige Ohrringe in entsprechender Farbe. Dann schüttelte sie den Kopf: „Nein das wirkt überladen, wir lassen es raus.“

Chaya nickte nur unwillkürlich und verschwand dann um sich umzuziehen. Als sie wieder rauskam, strahlte Emily sie an: „Dann wollen wir mal!“ sie drückte Chaya auf den platz, entfernte das alte Make-up und trug das neue auf. Die Tür öffnete sich und Carly kam rein. Kommentarlos ging sie an ihnen vorbei zu Stella, die ihr das neue Outfit gab. Im nächsten Moment zuckte Emily erschrocken zusammen und versaute Chayas Lidstrich, weil Carly begonnen hatte zu zetern: „das ist viel zu lang und zu eng. Ich seh da drin aus wie eine Presswurst!“ fauchte sie. Emily, die über Chaya gebeugt stand begann nun auf Französisch zu fluchen. Chaya sah sie amüsiert an: „Das ist aber nicht nett, was sie da sagen!“ Emily starrte sie erschrocken an: „Du verstehst mich?“ fragte sie erstaunt und zog den Lidstrich neu. Chaya nickte ihr mit den Augen zu: „bisschen mehr als 6 Jahre Französisch und viele Urlaube in Frankreich machen es möglich!“ erwiderte sie dann fließend. „Na wer hätte das gedacht. Kind bin ich froh, das du nicht wie sie bist!“ murrte Emily und warf Stella einen Blick zu der soviel sagte wie: gib ihr was sie will, damit sie aufhört Theater zu machen.

„Und ich erst!“ nickte Chaya, dachte sich allerdings und fügte hinzu: „Es gab mal eine Zeit da wünschte ich mir nichts sehnlicher als sie zu sein!“ Emily betrachtete sie kurz: „warum denn das? Du bist ein nettes, liebenswertes Hilfsbereites Ding mit guter Laune und sie ist das genaue Gegenteil von dir!“ meinte sie dann. „Frauen wie sie haben es aber im leben leichter!“ erwiderte Chaya. Emily begann ihre Wimpern zu tuschen: „Aber auch nur als Dirne!“ als sie das sagte begann Chaya zu husten, dieser begriff für Nutte war schon ziemlich veraltet aber doch recht heftig wenn Emily das sagte!“ „Sie sollten das Izzy nicht hören lassen, er reagiert bei ihr immer sehr heftig!“ warnte sie Emily. Jene schnaubte und eine rote Locke sprang ihr widerspenstig ins Gesicht: „Ich habe ihm bereits gesagt, dass ich nicht viel davon halte das jemand wie er mit so einer zusammen ist. Ich besitze denk ich eine gute Menschenkenntnis und die gehört zweifellos zu den Frauen. Die sich mit dem Ruhm profilieren und gerne im Mittelpunkt stehen, sich schließlich immer einen Mann suchen der sie weiter bringt oder mehr Geld hat. Izzy ist ein guter Kerl und hat was Besseres verdient.“ Als sie dies sagte, nickte Chaya unmerklich. Emily betrachtete sie kurz und trug dann etwas Rouge auf: „Ihr beide habt ein sehr enges Verhältnis! Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass dort mehr als Freundschaft ist“ stellte sie dann fest. „Wie kommst du darauf?“ fragte Chaya irritiert. Solange sie Izzy kannte, war er immer nur ihr bester Freund gewesen und sie wusste wie er war, wenn ihn eine Frau interessierte. Bei ihr war nie eins dieser typischen Zeichen aufgetreten. Wie also kam Emily nur darauf? Jene lächelte leicht: „Vorhin als ihr hier wart zur Videobesprechung.. als du auf Mikels schoss gesessen hast, schien er nicht begeistert zu sein. Also wenn ein Mann einen anderen wegen einer Frau so ansieht, ist das doch recht eindeutig…“ Erwiderte sie dann. Die Blondine zuckte die Schultern: „Naja. Izzy und ich sind sehr eng befreundet und er hat einen sehr großen Beschützerinstinkt was mich angeht, schon immer gehabt. Aber das könntest du bei den anderen auch sehen. Selbst bei Richie!“ winkte sie ab. Emily lächelte noch immer: „Na der scheint dich ja ohnehin gefressen zu haben. Aber mal zurück zum Thema. Nein, nein Kind. Wenn ein Mann seinen Freund wegen einer Frau so ansieht ist da mehr dahinter. Glaub mir….ich habe ein Gespür für so was!“ sie verstummte jäh als Carly sich zu ihnen gesellte. Emily klappte den Gloss zu: „Also du kannst dann schon mal rüber gehen! Richte Tom doch bitte aus, das Carly gleich auch kommt. Vielleicht kann er ja schon mal die Szene zwischen dir und den anderen vorziehen!“ Chaya nickte mechanisch und stand auf, schlüpfte in ihre Jacke. Nickte Stella zu und verschwand schleunigst.
 

Ihr gingen Emilys Worte noch durch den Kopf, während sie über den Sand zum Strandhaus lief. Sie öffnete die weiße Tür und wurde schon am Set erwartet. Sie steuerte geradewegs auf Tom zu, der mit den Jungs die Gruppensequenzen anschaute. Sie schlich sich an und Schaute zwischen Izzy und Richie auf den Monitor, wo die Sequenzen abermals liefen. „Ihr seht süß aus, das wird den Mädels gefallen!“ sagte sie dann. Alle fuhren herum. Ashlee strahlte: „Das hab ich auch gesagt: Die sehen richtig geil aus, das wird toll!“ sie war total aufgekratzt und drückte sich an Jay. Chaya nickte mechanisch und sah sich um. Sie standen in einem großen hell eingerichteten Wohnzimmer, das ein wenig an das Bandhaus in Orlando erinnerte. Welches sie allerdings noch nie wirklich betreten hatte und nur vom Monitor kannte.

Sie fröstelte. Dadurch, dass dieses Haus im Winter leer stand und es draußen -5° Grad waren, war es hier auch recht kalt. Die großen Flutlichter spendeten nur langsam Wärme. Ihr langärmliges schwarzes Top, würde sie nicht groß wärmen. Sie zitterte leicht. Dann fiel ihr ein um was Emily sie ja gebeten hatte: „Mr. Evans...“ setzte sie an. Er unterbrach sie: „Tom…“ wies er sie lächelnd daraufhin. Sie nickte „Gut ...Tom…Emily hat mich gebeten ihnen auszurichten, das Carly noch einen Moment brauchen wird und sie vielleicht schon die Szene mit mir und den Jungs vorziehen mögen!“ sagte sie dann. Er legte die Stirn in falten: „das gefällt mir gar nicht…aber nun gut…wir haben nicht ewig Zeit. Wir desponieren um. Richie, Jay, Chris, Mikel folgt mir bitte!“ er erhob sich aus seinem Stuhl und lief durch die Kulisse gefolgt von den Jungs. Er platzierte sie in einem engen Halbkreis vor dem Fenster neben der Couch. Jay stellte er dabei nach aussen, genauso wie Chris. In der Mitte standen Richie und Mikel. Dann drehte er sich um: „Chaya kommst du bitte!“ Sie nickte, schlüpfte eben aus der Jacke: „Schatz kannst du die mal bitte halten?“ bat sie dann Ashlee. Ihre Freundin nahm die Jacke an: „Klar kein Problem. Du machst das schon Schatz!“ Izzy stand neben Ashlee und seine Blicke folgten Chaya durch den Raum: „Wahnsinn. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich in zwei Monaten so krass verändern kann!“ murmelte er nur. Ashlee sah ihn von der Seite abschätzend an: „ Sie gefällt dir!“ stellte sie dann fest als sie seinen faszinierten Blick bemerkte: „Sie ist nach wie vor die Gleiche, stell dir vor! Auch wenn sie jetzt ein wenig anders aussieht!“

Er nickte langsam: „Ja und auch nein. Sie ist irgendwie die Gleiche, aber irgendwas ist sie auch anders. War sie schon an meinem Geburtstag. Wenn ich nur wüsste was…“ murmelte er nachdenklich.

Ashlee sah ihn abermals an und dann zu Chaya und wieder zurück: >Sie liebt dich du Trottel!< dachte sie noch, sagte aber nichts. Sie verfolgte wie Tom weitere Anweisungen gab. Dann redete er auf einige Statisten ein, schließlich fiel ihm Ashlee in den Blick: „Du kannst im Hintergrund gerne tanzen!“ er lächelte. Ashlee schaute verdattert: „was?“ „hey ja, Ashlee spielt als Gastrolle mit!“ Chaya strahlte und fügte hinzu: „Nachher bei der Szene mit Carly, könntest du mit Jay tanzen!“ „ich weiß nicht!“ brummte Ashlee, die eh schon keinen wirklich guten Stand bei den Fans hatte. „Nu geh!“ sie bekam einen unsanften Schubs von Izzy und stolperte in die Kulisse. Sofort wurde sie von einer Gruppe eingekesselt die tanzten und sie nicht rausließen. Widerwillig passte sich Ashlee an. Tom ließ sich in seinen Stuhl fallen: „Alles auf Anfang und bitte!“ die Musik lief und Chaya stand vor den Jungs. „Wo ist Izzy?“ erkundigte sie sich. Mikel sah sie an: „der ist Getränke nachholen.“ Chaya seufzte ergeben: „okay, ich muss mit euch reden. Ich hab keine Ahnung was ich machen soll!“ sagte sie. Chris setzte sein Glas ab: „Wieso was ist denn los?“ „ Seine Freundin ist eben mit dem Typen abgezogen. Ich hab die beiden nur in dem Raum verschwinden sehen.“ Sagte sie dann. Dann beobachtete sie wie die Jungs vieldeutige Blicke austauschten,

„CUT!!!“ brüllte Tom mit einemmal, so dass Chaya erschrocken zusammen zuckte. Alle sahen den Regisseur verwirrt an: „Chaya, du musst ein wenig mehr verstört wirken. Immerhin hast du gerade gesehen wie die Freundin deinen besten Freund betrügt!“ sagte er. sie nickte: „Okay ich versuch` s“ die Szene wurde wiederholt. Aber genau an jener Stelle brüllte Tom plötzlich wieder los: „Mikel hör auf den Weibern nachzustarren, du bist auf eine deiner Freundinnen und ihr Problem konzentriert, sonst nichts. Alles auf Anfang und bitte!“ die Szene musste noch 4 mal abgebrochen werden, ehe sie fortfahren konnten. Schließlich trat Richie einen Schritt vor: „Du musst es ihm unbedingt sagen!“ sagte er und sah Chaya ernst in die Augen Chaya drehte sich halb entnervt weg und dann wieder zurück: „na du bist gut, der wird mir kein Wort glauben…“ „Du musst!“ wiederholte Richie nur und sah sie wieder an.

Chaya vergrub die Hände in ihrer Jeans und senkte den Kopf: „ich weiß!“ sagte sie dann leise.

Im nächsten Moment brüllte Tom wieder los: „danke das war`s die Szene ist im Kasten. das war klasse!“ er strahlte.

Als Chaya hochsah, sah sie Carly neben Izzy stehen und bei deren Anblick verschlug es der Blondine die Sprache. Emily und Stella hatten es wirklich voll und ganz geschafft die Schönheit der Amerikanerin voll und ganz zur Geltung zu bringen. Sie schluckte unmerklich und sah instinktiv an sich runter. Ihr wurde jetzt erst der wirkliche Kontrast bewusst, das was sie unterschied war nun ganz deutlich. Und Izzy seinerseits schien inzwischen gar nicht mehr verstimmt zu sein. Sein Arm lag um Carlys Schultern und er schaute zufrieden aus. Chaya musterte ihn. Er sah eigentlich, so aus wie sie ihn kannte. Wie so oft in schwarz. Sie merkte sich vor Stella zu sagen, dass sie ihn bei den Einzelszenen in weiße Sachen stecken sollte, die standen ihm nämlich ziemlich gut.

Und Carly ihrerseits zeigte gerade ziemlich deutlich, wer hier der Star war und wer ihr Freund war.

Chris kam und hängte Chaya seine Jacke um, da deren eigene gerade kurzzeitig mit Ashlee zu Frank verschwunden war. Er folgte ihrem Blick: „Du bist immer noch nicht darüber weg, das haben wir alle gesehen vorhin. Sehr deutlich!“ Sagte er leise und beobachtete wie Tom Carly die Szene erklärte.

Chaya seufzte leise: „ich hab?s versucht. Aber es geht nicht. Je mehr ich versuche von ihm wegzukommen, desto mehr brennt er sich in meine Gedanken!“ Chris seufzte nun auch: „Weißt du er hat dich nicht vergessen. Glaub mir. Er hat richtig Ärger gehabt, weil seine Verfassung schlecht war und er nicht gut gearbeitet hat. Carly und er hatten dauernd stress!“ „Krümel, hör bitte auf!“ bat sie irgendwann. Es tat ihr einfach nur weh. „also schön. Der Dreh geht eh gleich weiter. Wenn du soweit bist, kannst du ja in den Van kommen und ich zeig dir was. Ich hab ne Überraschung für dich!“ er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand mitsamt seiner Jacke.

Tom kam zu Chaya: „und dir ist soweit alles klar?“ fragte er. Sie nickte: „Jap, erst die Szene hier wo ich sie ansehe und danach folge ich Carly... wird passen!“ antwortete sie, nahm ihr Glas vom Kaminsims. „Okay...“ er verschwand. Sie lehnte sich Halb an den Kamin und sah in die Richtung in der Carly und Izzy sich jetzt aufgestellt hatten. „Alles auf die Plätze und bitte..:“ diese Worte von Tom nahm sie schon gar nicht mehr wahr. Sie sah nur noch wie Izzy einen Arm um Carlys Taille geschlungen hatte, der andere umfasste sanft ihren Hinterkopf und zog sie langsam an sich ran. Seine Lippen näherten sich dem ihren und er küsste sie erst sanft und schließlich leidenschaftlicher. Dieses Bild brannte sich geradezu in ihre Gedanken und sie hob ihr Glas hoch und trank einen Schluck. Sie ließ die beiden nicht aus den Augen und hatte mühe klar zu sehen, da ein erstes Brennen sich in ihren Augen bemerkbar machte. Um sie herum verschwamm alles ein wenig und ihr wurde leicht übel, dennoch konnte den Blick nicht von ihnen reißen.

Schließlich wurde sie wachgerüttelt, weil ihr jemand auf die Schulter fasste. Erschrocken fuhr sie herum und sah sich Jay gegenüber, der ihr nur stumm in die Augen sah und sie schließlich kommentarlos in die Arme nahm. „Ist schon gut, kleine!“ sagte er tröstend. Um sie herum herrschte zuviel Wirbel als das ihnen jemand Beachtung geschenkt hätte. Wirklich niemand? Nicht ganz. Kaum das Toms Stimme erschollen war, hatte Izzy Carly beinahe schon etwas unsanft von sich geschoben. Suchend sah er sich nach Chaya um. Carly musterte ihn: „was ist, wen suchst du?“ sie hatte das eben sichtlich genossen zumal er ihr seit langem mal wieder das an Zuneigung hatte zukommen lassen, was sie so sehr erstrebte. „Niemanden!“ sagte er abwesend und seine Augen huschten über die Meute an Komparsen, Kameraleuten und den Rest des Teams. Schließlich entdeckte er Chaya, die in Jays Armen hing und sich dort beinahe schon schutzsuchend verkroch. „Ich bin gleich wieder da!“ sagte er noch zu Carly und ließ sie dann einfach stehen, bahnte sich seinen Weg durch die wild durcheinander laufenden Leute. Als er bei Jay ankam, zog er Chaya schon beinahe herrisch von ihm weg: „Was ist denn Schatz?“ fragte er und umschlang sie mit beiden Armen und legte seinen Kopf auf ihren. Dann sah er Jay wütend an: „Was hast du gemacht, eben war sie noch gut drauf und jetzt ist sie völlig verstört?!“ knurrte er jetzt. Jay atmete tief ein um sich nicht aufzuregen. Stattdessen sah er Izzy nur an: „Wenn du sie nur halb so gut kennen würdest wie du glaubst das du sie kennst, würdest du von allein drauf kommen!“ mit diesen Worten drehte er sich um.

Chaya hatte natürlich mitbekommen, wer sie zu sich geholt hatte. Sie drückte sich enger an Izzys Brustkorb, schloss die Augen und atmete den vertrauten Geruch ganz tief ein. Sie hatte das so sehr vermisst. Als sie Jay das so sagen hörte, löste sie sich leicht und sah Izzy von unten herab an: „Er hat nichts gemacht. Nur ich hab nicht wirklich viel geschlafen und da ist mir eben ein wenig schwindelig geworden!“ flunkerte sie. Was hätte sie auch sonst sagen sollen, das ihr schlecht geworden war, weil sie gesehen hatte wie er seine Freundin küsste? In diesem Moment kam Tom: „Chaya kommst du?“ er blieb abrupt stehen: „Du bist blass, geht’s dir nicht gut!“ fragte er dann besorgt. „Nein, nein. Geht schon. Mir war eben nur etwas schwindelig. Geht schon wieder!“ wiegelte sie ab. Er musterte sie eingehend. „Na, wenn du meinst! Dann komm bitte!“ Sie nickte und löste sich von Izzy um Tom zu folgen. Der wies sie ein. „Du gehst von deiner Ausgangsposition los und folgst ihr durch das Haus nach oben. Das Kamerateam ist vor dir und hinter dir. Das man Carly gehen sieht haben wir eben aufgezeichnet! Sie ist sich jetzt umziehen!“ Chaya nickte abermals. Tom sah sie noch mal an: „Du kriegst grad wieder Farbe, okay…ich denk wir warten noch 2 Minuten und dann geht es wieder in Ordnung, wir wollen ja nicht das du uns umkippst!“ mit diesen Worten verschwand er.

Wenig später war auch diese Szene im Kasten. Tom sah Izzy an: „Wir gehen jetzt hoch und drehen die Schlafzimmerszene mit Jay und Carly. Euch drehen wir dann extra. Ich möchte vorher mit euch die Einzelszenen noch drehen und die Szene wo du im bett liegst, die nachdem du Chaya hast stehen lassen bevor du dich aufmachst Carly zu suchen! Und jetzt geht euch bitte umziehen!“ Chaya hatte neben Ashlee gestanden, die jetzt unweigerlich begann zu knurren als Carly in einem Seidenen Bademantel in das beheizte Wohnzimmer geschwebt kam. Jay folgte ihr, sah aber eher aus als ob man ihn zur Schlachtbank führen wollte. Er blieb bei den Mädchen stehen und gab Ashlee noch einen Kuss, dann sah er Chaya an mit einem Blick von dem sie genau wusste, dass es ihm nicht behagte das jetzt drehen zu müssen. Auch Chris, Murmel und Mikel hatten sich jetzt zu ihnen gesellt. Chaya beugte sich zu Chris rüber: „pass bitte auf sie auf. Ich muss mich jetzt umziehen. Izzy und ich sind danach dran!“ flüsterte sie und nickte mit dem Kopf Richtung Ashlee, deren Hände sich gerade fest um den Ablaufplan krallten. Er nickte: „Ich beeil mich!“ flüsterte Chaya und umarmte Ashlee noch mal. Dann lief sie los. An der Tür kam ihr Carly entgegen, sie hielt Chaya mit einem mal am Arm fest: „Ich rate dir, pass auf was du tust. Wenn du Izzy zu nahe kommst, mach ich dich kalt!“ zischte sie ihr zu und ihre Augen verengten sich. Chaya befreite sich mit einer einzelnen Handbewegung und sah Carly kalt an: „ich glaube kaum, dass du in der Position bist mir zu drohen. Versuch das noch mal und ich lass Izzy gegenüber die Bombe platzen, dass du dich an Jay rangemacht hast!“ sagte sie und beobachtete wie Carly einen Augenblick bleich wurde. Dann kehrte das sichere Lächeln auf ihr Gesicht zurück: „Versuch`s doch, er würde dir eh nicht glauben. Denn im wirklichen Leben vertraut er mir und das ist nun mal nicht dieser Videodreh. Und im wirklichen Leben gehört er mir! Also halt dich fern von ihm!“ zischte sie dann und ließ Chaya los. Sie ging davon. Chaya schnaubte und in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass Carly vermutlich Recht hatte. Die Wirklichkeit war nicht dieses Videodreh und die Wirklichkeit sah anders aus. Izzy würde ihr vermutlich wirklich nicht glauben. Sie seufzte, aber einen Trumpf hatte sie noch, den Carly nicht einkalkuliert hatte. Ashlee. Sie konnte es immer noch Ashlee sagen, doch dann würde es endgültig eskalieren. Sie öffnete die Tür zum Wohnmobil und fand Izzy bereits bei Emily vor. Sie hatten ihn in schwarz weiße Sachen gesteckt. „Hey, das steht dir!“ sie fasste ihm kurz auf die Schulter und ging dann zu Stella durch, dennoch spürte sie deutlich seinen und Emilys Blick im Rücken. Sie verschwand um sich umzuziehen. Als sie wieder rauskam, saß er immer noch da. Allerdings war er unlängst fertig. Sie ließ sich auf den zweiten Stuhl neben ihm nieder und Emily band ihr die Haare hoch und begann danach sie zu schminken. Chaya sah in den Spiegel und spürte dennoch Izzys Blick, der auf ihr ruhte. „Was ist los?“ fragte sie und schloss die Augen.

„Nichts. Ich muss nur gerade daran denken, dass diese Szenen schon irgendwas Persönliches haben, findest du nicht?“ fragte er.

„Inwiefern?“ kam die Gegenfrage.

„Allgemein. Es sind so typische Szenen die wir früher regelmäßig hatten!“ antwortete er.

„Ich weiß. Aber es gibt einen gravierenden Unterschied hierbei..“ erwiderte Chaya und öffnete leicht die Lippen.

„Ja, das Carly so was nicht macht!“ als er das sagte, hatte sie kurzzeitig den Reflex zu husten unterdrückte das aber.

„Ja, da magst du vielleicht recht haben! Ich kann das nicht beurteilen.“ meinte sie stattdessen.

„Liebchen stillhalten!“ maulte Emily sie nun an und Chaya schwieg wie befohlen.

Wenig später war sie fertig: „Du siehst süß aus!“ stellte er dann fest und nahm sie kurz in den Arm. Sie boxte ihn leicht auf den nackten Oberarm. „Ich bin nicht süß, wie oft muss ich dir das noch sagen!“

Er grinste sie von oben herab an: „Für mich wirst du immer süß sein, ob du das willst oder nicht!“

Kaum das er das gesagt hatte, löste sie sich schlüpfte in ihre Jacke und öffnete die Tür: „komm bevor wir noch mehr Zeit verlieren. Soviel ich weiß, sollen die Szenen noch bei Tageslicht gedreht werden und bis Sonnenuntergang sind es noch 2 Stunden!“ und da war sie wieder, diese unüberwindbare Barriere die Izzy verwirrte, aber inzwischen auch schon fast reizte. Er fragte sich was sie zu verbergen hatte, das sie neuerdings so auf abstand ging.
 

Er nahm seine Jacke und folgte ihr,

Als sie kurz darauf das Strandhaus erreichten,. Lief der dreh immer noch. „Wieso drehen die immer noch?“ flüsterte sie Chris zu und beobachtete, wie Carly rittlings auf Jay saß und sich gerade an seinem Hals zu schaffen machte. Der Brite hatte den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen und schien das sichtlich zu genießen. „Jay, hat 4mal abgebrochen! Tom war schon echt sauer und Carly hat es 3mal verpatzt. Keine Ahnung warum!“ flüsterte dieser ihr zu. Chaya nickte und ließ ihren Blick über die Szene schweifen in der Jay seine rechte Hand auf ihrer Hüfte hatte und die andere gerade auf dem Rücken, den BH öffnete.

In dem Moment hörte man nur noch eine Tür knallen und Tom fluchen. Chaya sah sich um und bemerkte das Ashlee weg war. Tom setzte eine erneute Drehwiederholung an. Chaya erhaschte einen kurzen Blick auf Izzy der neben ihr stand und die Szene beobachtet hatte. Sie konnte an seinem Gesicht nichts ablesen. Normalerweise sah sie es immer aufleuchten, wenn er eifersüchtig wurde und das hatte sie im Bezug auf Carly oft erlebt. Aber diesmal schien er die Ruhe selbst zu sein. Lediglich seine Nasenflügel weiteten sich leicht. „Ich geh nach Ashlee schauen!“ flüsterte sie dann und folgte ihrer Freundin dann. Sie fand sie draußen vor der Tür vor, wo diese gerade wutentbrannt gegen eine Mülltonne trat: „Schatz, nicht. Die Mülltonne kann nichts dafür!“ sagte Chaya sanft und nahm ihre Freundin in den Arm. Anstatt allerdings weiter zu toben, begann diese nun zu schluchzen: „Diese miese hinterhältige Schlampe, das macht die doch mit Absicht. Die macht das um mir eins reinzuwürgen. Ich könnte sie umbringen und deinen Bruder gleich dazu!“ fluchte sie und schniefte. Chaya streichelte ihr beruhigend den Rücken: „Schatz, Carly hat nur Interesse daran mir zu schaden. Nicht dir. Aber das ist alles nur Show. Für Jay ist das ein Job, nicht mehr und nicht weniger!“ tröstete sie. „pah von wegen. Es gefällt ihm. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Er sieht aus als hätte er wirklich Sex mit ihr. Wenn du die Kameraleute jetzt wegnehmen würdest und sie alleine lässt, er würde schwach werden!“ kaum hatte Ashlee das gesagt, kratzte es wieder in Chaya. Kratzte dieser kleine böse Dorn in ihr, der danach drängte Ashlee die Wahrheit zu sagen. Doch sie konnte irgendwie nicht. „nein, nein Schatz! Das stimmt doch nicht. Ich habe gestern noch mit Jay gesprochen und da hat er mir noch versichert wie sehr er dich liebt und sich wünscht das wer anders das spielt. Stell dir vor er hat sogar mich gefragt!“ „Schön für ihn!“ „Komm bei mir wärst du auch so eifersüchtig!“ Chaya stupste ihre Freundin liebevoll an. „Nein, dir vertraue ich und bei dir weiß ich, dass du ihn nie anrühren würdest!“ entgegnete sie.

Chaya seufzte: „Stimmt wohl. Aber du hast ja selbst gesagt das sie die rolle haben soll!“ „ich weiß! Ich bin was spazieren und Jay sollte sich besser in nächster Zeit nicht in meine Nähe wagen!“ knurrte Ashlee und war verschwunden. Chaya sah ihr nachdenklich nach: „na das kann ja heiter werden, die darf nie erfahren was da wirklich war!“ sagte sie leise, drehte sich um und ging wieder nach drinnen.

Dort war die Szene gerade abgedreht worden.

Jay hatte sich was übergezogen und schaute jetzt mit den anderen die Szene an. umziehen durften sie sich noch nicht, weil Chaya und Izzy sich nach dem Einzeltake noch mal umziehen mussten für den anderen Take.

„Sieht sehr gut aus, Jay. Wirklich gut Carly!2 lobte Tom. Carly strahlte und verschwand Richtung Catering.

Als Chaya reinkam und Jay bemerkte das Ashlee nicht bei ihr war, sprach er sie an: „Ist sie sehr sauer?“ fragte er.

Chaya sah ihn an: „was glaubst du was ich wär, das sah wirklich nicht mehr nach Job aus. Du solltest dich in der nächsten zeit besser nicht mehr in ihre Nähe wagen, vorausgesetzt du legst wert darauf noch länger zu leben!“ antwortete sie ihm dann kalt und Jay zuckte unmerklich zusammen. „So schlimm?“ fragte er nur abermals und wurde zusehends kleiner. „schlimmer!“ fauchte Chaya nun und marschierte zu Tom. „also, wie soll das jetzt aussehen?“ erkundigte sie sich. Izzy hatte bereits seine Jacke ausgezogen und sie folgte seinem Beispiel.

„ich habe mich gerade entschlossen, das euch entscheiden zu lassen. Ihr seid gut befreundet und ich möchte Szenen haben, wie sie zwischen euch normal sind!“ Chaya schluckte, ihr wäre eine direkte Regieanweisung lieber gewesen. Sie wechselten hoch in das beheizte Schlafzimmer, was inzwischen aussah als würde Izzy hier schon seit ewigen Zeiten leben. Es standen einige Pokale rum, Poster von Wrestlern und leichtbekleideten Frauen waren aufgehangen worden. Das Bett war schwarz bezogen. Es wirkte wie ein typisches Zimmer eines jungen Erwachsenen. In den Ecken standen die Fluter und es war angenehm warm.

Chaya überlegte die ganze Zeit, was für sie und Izzy typisch war und dabei fielen ihr eigentlich nur 3 Dinge ein. Ernsthafte Gespräche, raufen (von hinterher jagen bis hin zu Kissenschlachten) was gewöhnlich darin so endete das er sie auskitzelte und sie sich nicht wehren konnte und Kuschelszenen.

Der Regisseur sah die beiden abwartend an: „okay, raus mit der Sprache auf was können wir uns gefasst machen.“ Die beiden Freunde tauschten einen Blick. Chaya räusperte sich: „Es gibt eigentlich 3 typische Sachen für uns. Eine Sache die für uns typisch ist, ist toben. Das kann über eine Verfolgungsjagd oder eine Kissenschlacht, Wasserschlacht sein. Gewöhnlich endet es darin, dass er mich auskitzelt und ich nicht wegkomme. Das zweite für uns typische sind Gespräche. Dabei sitze ich oft zwischen seinen Beinen und wir unterhalten uns einfach nur….“ Sie wurde stiller. Tom nickte: „okay….klingt gut und das dritte?“ Chaya wagte nicht mal in Izzys Richtung zu sehen. Sie hoffte inständig, dass er das nicht erwähnen würde zumal Carly gerade wieder rein gekommen war. Izzy sah Tom an: „Das 3. ist bei uns kuscheln.“ Tom sah ihn entgeistert an: „Wie hab ich mir das vorzustellen?“ fragte er. Die Blondine wünschte sich gerade der Erdboden möge unter ihr aufgehen und sie könnte darin verschwinden, aber dieser Wunsch blieb unerfüllt. Izzy zuckte die Schultern. „Wir liegen auf dem Bett und ich kraule ihren Arm, meistens schlafen wir so ein.“ Chaya sah nur instinktiv wie Carlys Blicke sie gerade tausendfach töteten. Bisher hatte die nichts davon gewusst, ab jetzt sah das anders aus. „Okay…aber ich sag euch dann noch wie ich mir das vorstelle. Na dann mal los. Wir fangen mit dem ersten an, was Chaya erzählt hat. Also auf eure Plätze!“ Die beiden nickten. Während sie gingen, raunte Chaya ihm nur zu: „Dir ist schon klar, das nach diesem Dreh die Hölle auf Erden auf dich wartet. Deine Freundin hat das gerade gehört und wir waren uns doch einig, dass Carly das nicht erfährt.“ Raunte sie ihm dann zu. Izzy ließ sich aufs Bett fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. Er sagte nichts. Chaya hockte im Schneidersitz auf dem Bett und sah ihn an. Sie wartete darauf dass er ihr antwortete. Aber dies blieb aus. Langsam grollte es in ihr. Sie hasste das. Es regte sie auf, wenn er ihr nicht antwortete. Sie hatte die Kameras und Leute um sich schon fast vergessen. Sie nahm ein Kissen, holte aus und warf es ihm an den kopf: „Hey ich rede mit dir!“ sagte sie dann laut. kaum das ihn jenes getroffen hatte, fuhr er hoch. „Boah du!“ er bekam ein anders zu fassen und schmiss zurück. Das endete in einer wilden Kissenschlacht, die so wild war das am Ende die Federn um sie herum flogen. Am Anfang hing sie noch über ihm und lachte, versuchte ihm das Kissen wegzunehmen. Doch es scheiterte und er war ja ohnehin viel stärker als sie. Sie hatte keine Chance mehr, er hatte irgendwann alle Kissen. So entschloss sie sich zur Flucht. Reflexartig fuhr sie herum und wollte über das andere Bettende wegkrabbeln. Izzy erkannte allerdings ihren Plan. Blitzschnell packte er ihren Fuß: „nichts da hier geblieben!“ er zog sie zurück, wo sie zappelte und sich wehrte. Mit einem Dämonischen grinsen hockte er jetzt über ihr und begann sie auszukitzeln, während die letzten federn sachte auf sie hinab glitten. Chaya lachte und prustete ohne Ende, versuchte wegzukommen und doch scheiterte es. Irgendwann verstummte ihr lachen und auch er hörte auf. Sah sie einfach nur an. Sein Brustkorb hob und senkte sich heftig und er keuchte. Denn es war nicht so einfach sie zu halten.

Just in diesem Moment brüllte Tom: „Danke das war`s!“ und wies dann einige Leute an, die Federn weg zu räumen und neue Kissen zu organisieren. 3 Mädels kamen und saugten alles weg. Neue Kissen wurden bezogen.

Tom dirigierte Izzy auf einen Stuhl: „Setz dich dahin!“ sagte er. „Beine auseinander! Und du setzt dich jetzt dazwischen hin. Aber halbe Drehung und legst den Kopf auf sein knie!“ wies er beide dann an.

Ashlee war unlängst zurück, sie ignorierte Jay, der förmlich an ihr klebte. Tom ging zurück und sah wieder auf seinen Monitor „alles auf Anfang und bitte…“ Chaya war verunsichert, sie wusste nicht was sie machen sollte. Ihre Gespräche waren meist, sehr sehr persönlich und es gefiel ihr nicht, das hier jetzt nachsimulieren zu müssen. Izzy streckte seine Hand aus und kraulte ihr leicht den Kopf. Irgendwann brach er allerdings ab: „Stop, das geht dann doch zu weit. Ich kann das so nicht!“ Tom schaute perplex, nickte und meinte: „Gut dann lege ich jetzt die letzte Szene selbst fest.“ Chaya war blitzschnell hochgeschossen und wartete auf Toms Anweisungen.

„Ihr legt euch beide da jetzt ins Bett. Chaya Du mit dem Rücken zu Izzy. Sein Kopf an deiner Schulter. Sein Arm um deine Taille und er krault deinen Arm. Ihr schlaft!“ befahl er dann und kaum waren diese Worte gefallen, wünschte sich Chaya gerade doch die andere Szene gemacht zu haben. Doch gerade als sie sich in Richtung Bett bewegen wollte, erklang Carlys Stimme: „Ich möchte das nicht!“ alle fuhren herum einschließlich Tom. Welcher nun fragend schaute: „Wie bitte?“ fragte er. Carly schnaubte: „ich will nicht, das sie mit meinem Freund in einem Bett liegt!“ Chaya wusste nicht, ob sie jetzt erleichtert über den Drehabbruch sein sollte oder trotzig reagieren sollte.

„Du hast auch mit Jay in einem bett gelegen und das war bei weitem heftiger!“ fauchte Ashlee nun, der das gar nicht passte. Carly ignorierte sie, aber es war Izzy der das klärte: „ich werde das jetzt drehen, ob es dir gefällt oder nicht. Es ist mein Job und wenn du damit nicht umgehen kannst, geh raus und warte da. Wir reden anschließend darüber!“ sagte er und Chaya zuckte bei der Kälte und gleichzeitigen Wut in seiner Stimme innerlich zusammen. Im nächsten Moment knallte die Tür und Carly war weg. Izzy nahm die verdutzte Chaya nun an die Hand und zog sie mit sich aufs Bett.

Dort angekommen ließ er sich fallen und zog sie in seine Arme. Die Position zu finden, die Tom wollte, war nicht schwer. Sie hatten tatsächlich öfter so geschlafen.

Am Anfang war die Blondine verunsichert und verwirrt. Als er jedoch begann ihren Arm zu kraulen und sie seinen Atem an ihrem hals spürte, kehrte das vertraue Gefühl zurück. Sie schloss die Augen, rutschte noch ein wenig an ihn ran. Verschränkte die andere hand mit seiner und vergaß einen Augenblick lang einfach alles um sich herum. Ließ sich von ihren Gefühlen und den Erinnerungen leiten.

Der Moment als sie Toms Stimme wahrnahm, dauerte nicht lange. Sie hatte das Gefühl es wären nur Bruchteile an Sekunden gewesen. Ashlee sagte ihr später nur, dass Tom fast 3 Minuten gefilmt hatte. Es wurde ja eh nicht alles verwendet. Chayas Szenen waren damit beendet und Carly war dran. Izzy zog die weiße Weste aus, die er eben noch getragen hatte und tauschte sein Cap aus. So wirkte das ganze als wären es verschiedene tage. Tom wollte bei Chaya und Izzy immer dieses vertraute rauskehren, während er bei Izzy und Carly streng darauf achtete das körperliche mehr zu betonen. Also sah man die beiden auf dem bett knutschen. Als es dann daran ging, dass Izzy Carly auszog bzw. umgekehrt, wurde es zuviel für die Blondine. Sie sah wieder die Szenen vor zwei Monaten vor sich, spürte wieder diesen innerlichen Schmerz in sich. Den Schmerz und die Bilder die sie in mühseliger Arbeit verdrängt hatte. Sie waren wieder da unwiederbringlich. Fassungslos, starrte sie auf die Szene und sah wie Izzys Hände gerade Carlys Bluse mit traumwandlerischer Sicherheit öffneten, während ihre Hand seine Brust streichelte. ihr wurde schlecht. Chayas Hand krallte sich gerade schmerzhaft in Chris Arm, so dass dieser aufkeuchte und wurde blass. „raus!“ flüsterte sie ihm nur zu und er zog sie mit raus. Ging mit ihr zusammen zurück zum Wohnmobil, wo sie den letzten Kostümwechsel vor sich hatte.

„Alles okay?“ fragte er und rieb sich den Arm, den sie gerade wieder losgelassen hatte. „Jaja, war nur etwas viel. Ich dachte ich bin es los!“ murmelte sie leise und lehnte den Kopf gegen die kalte Plastiktür

„Sowas kann man nicht verdrängen und jeder würde so reagieren wie du.“ Versuchte er zu trösten. „Chris, ich geh mich umziehen. Sieh du bitte nach Ashlee und sorg dafür das sie Carly nicht an die Gurgel geht!“ bat sie dann. Er sah sie immer noch besorgt an: „bist du sicher, dass ich dich alleine lassen kann?“

„ja, klar: Stella und Emily sind ja dadrin!“ erwiderte sie und lächelte schwach. Er seufzte: „ich hab kein gutes Gefühl dabei!“ „BITTE!“ ihre Stimme war jetzt fast schon ein flehen. „Bin ja schon weg!“ murmelte er und setzte davon. Sie seufzte und sank auf der Treppe zusammen und brach in schluchzen aus. Die Tür wurde irgendwann aufgerissen und Chaya spürte nur noch wie sie von zwei Armen hochgezogen wurde. Jemand setzte sie auf die Eckcouch und schob ihr einen Becher Kakao unter die Nase: „Trink das Kleines!“ als sie blinzelte und die Tränen ein wenig verschwammen, sah sie Emilys gutmütiges Gesicht. Sie saß ihr gegenüber und lächelte sanft, während sie beruhigend Chayas Hand tätschelte.

„glaub mir Kind, ich weiß wie es ist unglücklich verliebt zu sein. Aber weißt du aufgeben, bevor es überhaupt versucht zu haben bringt es nicht. Ich habe damals aufgegeben ohne es versucht zu haben. Zu spät habe ich erfahren das er da gleiche fühlte und als ich es dann gemerkt habe war er verheiratet!“ sagte sie und Die Blondine sah die Trauer in den braunen Augen. Im nächsten Moment sah Emily sie wieder unverwandt an und gab ihr ein Taschentuch: „Hier trockne deine Tränen. Sternenaugen dürfen nicht weinen sonst verlieren sie ihre Magie!“ Chaya legte den kopf schief: „Wieso eigentlich Sternauge?“ fragte sie leise. Stella, Emilys Tochter setzte sich zu ihnen. „So nennt Sie nur Menschen mit besonderen Augen. So wie deine. Sie wechseln scheinbar nach Laune ihre Farbe und sie leuchten wie Sterne. Solche Menschen sind was besonderes, ihre Augen strahlen eine besondere Magie aus!“ lächelte sie. Chaya schnäuzte sich: „An mir ist nichts besonderes. Ich bin ein ganz normales Mädchen mit überdurchschnittlich vielen Problemen!“ murmelte sie.

„Doch du bist was besonderes. Für irgendjemanden auf der Welt wirst du immer was besonderes sein und ich glaube auch das dieser jemand hier in der Nähe ist!“ erwiderte Emily und deutete damit auf Izzy.

„ich habe sogar das Gefühl, dass er hier bald auftauchen wird. Bis dahin trinkst du jetzt und ziehst dich um. Andersrum, wäre keine Gute Idee!“ sie tätschelte noch mal Chayas Hand und schob ihr die Tasse hin.
 

Als Chris wieder ankam, stutzte er. Der Dreh hatte aufgehört aber es schien nicht so als ob der Take im Kasten wäre. Izzy und Carly stritten lauthals in einer Ecke. Chris näherte sich vorsichtig Ashlee: „was ist hier los, warum drehen die nicht mehr?“ sein blick ging über Izzys Brust, wo sich gerade vier lange feuerrote Streifen lang zogen.„und wie kommt er an die Teile?“ fügte er irritiert hinzu.

Ashlee schien auch verwirrt, sie folgte der abfolge von amerikanischen Wörtern die das Pärchen sich an den Kopf knallte. „Als du mit Chaya so raus bist, hat er ihr nachgesehen. Das wäre ja nicht mal schlimm gewesen, hätte man cutten können. Carly hat das allerdings gesehen und hat ihm ihre Nägel in die Haut gejagt. Woraufhin der Take abgebrochen wurde. Seit dem sind sie am streiten und glaub mir, die Worte die sie gerade für Chaya benutzt sind alles andere als nett: oh wenn ich sie doch nur erwürgen könnte!“ Ashlee knurrte. „und Izzy?“ fragte Chris, der so schnell nicht übersetzen konnte. „Der staucht sie gerade zusammen, sie solle sich nicht wie eine 12jährige benehmen. Es wäre nur ein dreh und aua..“ Carly hatte Izzy gerade eine gefeuert und schrie ihn jetzt an: „..das war gerade dafür, dass Chaya bei ihm im bett geschlafen hat! Uh die wird doch wohl nicht jetzt!“ Ashlee sprang auf. Aber in diesem Moment raste Izzy bereits an ihr vorbei, Richtung Wohnmobil.

Chaya hatte sich gerade umgezogen und kämmte sich die Haare. Stella und Emily waren für ein paar Minuten weg und sie war dankbar über die Ruhe um sich sammeln zu können.

Mit einem Mal wurde die Wohnmobiltür aufgerissen, sie knallte gegen die Außenwand. Chaya zuckte zusammen, sackte aber im nächsten Moment auch schon in die Knie. Jemand hatte sie an den Haaren gepackt und zog ihren Kopf grob in den Nacken. Als sie hochsah, sah sie direkt in Carlys wutentbranntes Gesicht. „Sag mal geht`s dir zu gut, was geht denn mit dir?“ brachte Chaya nur raus und versuchte aus dem griff rauszukommen. Aber Menschen mit langen haaren, waren dort wahnsinnig empfindlich. Carly packte fester zu: „ich hab dich vorher gewarnt. Lass die Finger von ihm! Ich schwöre das war das letzte Mal. Du kriegst ihn nicht!“ fauchte sie. Im nächsten Moment spürte Chaya wie der Druck in ihrem Nacken auf einmal nachließ und hörte dann etwas krachen. Als sie sich aufrappelte und hochsah, sah sie Carly am Tisch knien. Vor ihr stand Izzy, dessen Brustkorb sich hastig hob und senkte. Sie zuckte zurück. Sie hatte ihn noch nie so hasserfüllt gesehen und als er jetzt die Stimme erhob, kauerte sie sich gerade instinktiv zusammen. „Tu das nie wieder, Carly. Nie wieder oder ich vergesse mich! Sie ist die letzte die irgendwas für meine Fehler kann!“ brüllte er sie nun an. Chaya sah Carly schluchzend sich aufrappeln und im nächsten Moment brüllte sie ihn auf allerheftigsten amerikanisch an, was Chaya beim besten Willen nicht mehr übersetzen konnte. Als Izzy jetzt auch noch zurückbrüllte, kroch die Deutsche nun vollends unter den Schminktisch, zog die Beine an und legte die Hände auf die Ohren und begann vor sich hinzusummen, während sie ihre Augen schloss und sich ein wenig wiegte wie ein kleines Kind. Gerade kam etwas durch, was sie so sehr hasste. Aufgrund der Tatsache, dass ihr Vater immer brüllte und ihr auch schon welche gelangt hatte bekam sie immer ultimative Panik wenn so was passierte. Sie wünschte sich dann immer in eine Traumwelt fern von allem.

Irgendwann nahm sie jemand vorsichtig in den Arm und als sie aufschaute sah sie direkt in Richies strahlendblaue Augen, die sie besorgt ansahen: „Alles okay, Chaya?“ fragte er vorsichtig und wandte den kopf. Im nächsten Moment fauchte er Izzy und Carly an, die immer noch stritten. Chaya verstand nicht ganz was er sagte, dazu war sie viel zu verwirrt: Sie registrierte nur wie Izzy Carly grob am Arm packte und sie schon fast aus dem Wagen schmiss.

„Ist ja alles gut, Engel!“ tröstete der kleinste jetzt die fast 5 Jahre ältere und strich ihr beruhigend über den Rücken. Sie klammerte sich jetzt fast schon an ihm fest. Sie zitterte am ganzen Körper. „Was war das?“ fragte sie leise. Er schüttelte kurz die Hand: „Normalerweise schlage ich keine Frauen, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme! Ich hab ihr eine verpasst und wenn die noch mal auf dich losgeht, dann bring ich die um. Ich mag es nicht sonderlich, wenn jemand meine große Schwester bedroht!“ entgegnete er knurrend und Chaya musste unwillkürlich lächeln. Sie fand es wahnsinnig lieb von Richie, dass der sie wie ein Löwe beschützte. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern ihn gesehen zu haben. Sie hatte nur gespürt, wie jemand Carly weggerissen hatte und dann krachte es, danach hatte sie nur Izzy gesehen. Der Carly anschrie. Richie schien ihre Gedanken erraten zu haben: „Nachdem Izzy rein kam bin ich losgerannt um Ashlee und Jay zu holen, aber die waren nicht aufzutreiben! Und es ist wirklich alles okay mit dir?“ er musterte sie immer noch besorgt. Sie nickte, fuhr sich durch das Haar: „Jaja, geht schon. Danke Murmel!“ sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und umarmte ihn fest. „Kein Problem. Aua, allmählich gewöhn ich mich dran. wegen Dir Schmerzen in der Hand zu haben!“ erwiderte er und schüttelte abermals die Hand. Sie sah ihn entgeistert an: „Wieso?“ er wurde still: „Wieso Murmel?“ wiederholte sie. „Ich hab Izzy vor 2 Monaten eine reingehauen als Du gegangen bist!“ gestand er dann kleinlaut. Die Blonde schlug erschrocken die Hand vor den Mund: „Sag mal bist du denn übergeschnappt und du lebst noch?“ fragte sie dann und besah ihn sich genauer. „Jay hatte ihn festgehalten, damit er dir nicht nachrennt. Mir ist einfach der Kragen geplatzt. Ich kann es nicht mehr sehen wie du wegen diesem Dreckskerl und dieser Zicke leidest. Ich will dich nicht mehr leiden sehen...“ knurrte er jetzt. Chaya legte ihm die Finger auf den Mund: „Sprich nicht so von ihm Murmel, er kann doch auch nichts für seine Gefühle für sie und sie verteidigt nur was ihr gehört. Würde ich auch tun!“ sagte sie dann milde lächelnd. Er nahm ihre Hand weg: „Wie kannst du die blöde Kuh immer noch verteidigen und Izzy ist ein Idiot der kapiert es nicht. Der wird es nie kapieren und überhaupt!“ ereiferte sich das US5 Küken jetzt: das sah so putzig aus, dass Chaya jetzt unweigerlich lachen musste. Im nächsten Moment umarmte sie Richie: „Gott Murmel, du bist so süß! Ich hab dich lieb!“ dieser Gefühlsausbruch, brachte den jüngsten jetzt so aus der Fassung, dass er rot wurde und etwas zaghaft die Arme um sie legte: „ich dich auch! Bist eben meine große Schwester und für die mach ich alles!“ sagte er leise. In diesem Moment räusperte sich hinter ihnen jemand laut und beinahe knurrend. Richie zuckte zusammen, ließ Chaya erschrocken los und stieß sich dabei den Kopf: „ich geh dann jetzt mal Ashlee und Jay suchen, wir sehen uns später!“ und ehe sie noch etwas tun konnte, war er weg. Sie sah jetzt erst den Grund warum Richie so plötzlich die Flucht ergriffen hatte. Izzy lehnte mit verschränkten Armen in der Tür. Jetzt kam er auf sie zu, instinktiv wollte sie zurückweichen aber hinter ihr war nur die Wand. Er ging in die Knie, reichte ihr die Hand die sie zögernd nahm und zog sie hoch: „alles okay?“ fragte er dann. Sie nickte zaghaft: „Du darfst Murmel aber nichts tun, er wollte ihr nicht wirklich was böses. Er ist doch noch ein Kind…“ redete sie dann los und in dem Moment war er es der ihr die Finger auf die Lippen legte. Dann schüttelte er den Kopf: „Ist okay, er wollte dich beschützen und sie hat` s verdient gehabt! Immerhin kannst du nichts für meine Fehler. Ich bin ihr Freund und ich hätte dich nicht zu mir in mein bett lassen dürfen…“ als er das sagte, spürte sie wieder etwas in sich zerbrechen. Sie nickte mechanisch: “Du hast es mir ja immer prophezeit...:“ fuhr er fort. >Ja aber geweigert habe ich mich auch nicht! < schoss es ihr durch den Kopf.

„Aber ich Trottel kann ja nicht hören, ich kann mich nicht gegen Dich wehren wenn du in meiner Nähe bist. Ich hab dich einfach gerne um mich und deshalb ist es für mich normal, wenn du bei mir bist!“

Ein weiteres stummes nicken ihrerseits. Er seufzte umfasste ihre Hüfte mit den Händen: „Tut mir leid, ich wollte nicht das sie dir wehtut!“ er sah sie betroffen aus seinen braunen Augen an.

Sie schüttelte den Kopf: „Schon gut, ich versteh das schon! Ich würde vermutlich ähnlich reagieren. Es war mein Fehler. Einer von uns beiden hätte sich wie ein erwachsener benehmen müssen…“ sie stupste ihn leicht an: „…und da du sowieso immer ein großes Kind bleiben wirst, hätte ich vernünftig sein müssen!“ vollendete sie dann und gerade nach der Schlafszene vorhin, tat ihr die Vorstellung erstrecht weh ihn einfach so aufgeben zu müssen. Er lächelte sie an: „Du warst schon immer die vernünftigere von uns beiden!“ Sie senkte den blick, schaute aber kurz darauf wieder auf: „Du weißt genau wie unvernünftig und trotzig ich sein kann, wie ein kleines Kind. Das nimmt sich nicht viel In vielerlei Hinsicht bist du der Erwachsener von uns beiden, definitiv. Du bist Konsequent, professionell, während ich bei so was immer einbreche! Und du hast mir noch was voraus….“ Sie bohrte ihm ihren Zeigefinger leicht in die Brust. „achja und was?“ er lachte schon wieder und in diesem Moment ging für Chaya die Sonne auf. Sie lächelte ihn an: „Dein Hormonhaushalt hängt nicht vom Mond ab!“ jetzt lachte er: „Stimmt, ich blute auch nicht ohne Grund länger als 5 Tage, bekomme keine Fressattacken und habe keine Stimmungsschwankungen!“ sie nickte: „Jap, dafür hab ich dir voraus das man mir nicht ansieht, wenn mich jemand anheizt!“ das Strahlen kehrte in ihr Gesicht zurück. „So? Bist du dir da so sicher und was ist, wenn ich unlängst raus gefunden habe wie man dich anheizt und es sieht?“ neckte er sie. Ihre Augen funkelten ihn an: „Dann müsste ich dich jetzt auf der Stelle umbringen, denn das ist ein gut gehütetes Geheimnis!“

Gerade als er etwas erwidern wollte, wurde die Tür aufgerissen und eine Ashlee kam in den Rum gestürzt: „Schatz alles okay, Murmel hat schon erzählt was die vor hatte?“ fragte sie und nahm Chaya augenblicklich in den Arm. Die nickte nur: „Jaja, schon okay. Mir geht`s gut. Also langsam hab ich das Gefühl die Murmel entwickelt sich zum Schläger!“ sagte sie leise. Izzy grinste; „der ist zwar noch klein, aber was meinst du was der für einen Wumms drauf hat, wenn der wütend ist. Mir tat der Kiefer danach noch fast ne Woche weh und er hat leicht geknackt!“

Chaya grinste zurück: „Tja, Murmel ist eben mein Ritter auf dem weißen Pferd!“

Ashlee seufzte: „ich unterbreche eure Lobeshymnen ja nur ungern aber ihr müsst. Die letzten Szenen stehen an und dann ist Schluß. Ach Izzy, Tom meinte er hat genug Material von dir und Carly!“ der Amerikaner nickte und Chaya hatte den Eindruck, er war irgendwie erleichtert das nicht noch mal drehen zu müssen. Sie schüttelte den Kopf betrachtete ihn noch mal und stellte fest, dass sie sich wohl nur getäuscht hatte.

„Kommt ihr jetzt? Tom ist eh schon total angepisst! Er will fertig werden!“ drängelte Ashlee nun.

Chaya nickte und sprang aus dem Wohnmobil gefolgt von Izzy. Inzwischen war es dunkel geworden und sie kehrten zur Straße zurück, wo nun gedreht wurde.

Schon von weitem konnte sie Tom sehen, der wild mit Carly diskutierte. „Ich hab sie!“ rief Ashlee ihm zu. Auf Toms Gesicht erschien ein erleichtertes Lächeln: “Danke du bist meine Rettung!“ sagte er und begann auch schon zu erklären. „Du stellst sie jetzt zur Rede und dann kommst du hinzu und ziehst ihn einfach weg.:“ erklärte er kurz. Chaya nickte und Izzy war schon mit einigen Schritten im Wohnzimmer Set.

Auch Jay und Carly gingen auf ihre Positionen. Es dauerte allerdings einige Male bis der Take im Kasten war.

Tom seufzte. „okay…jetzt nur noch zwei Szenen, dann ist Feierabend Leute. Sammelt eure Kräfte. Die nächste Szene spielt bevor Izzy reingeht. Er kommt an und Chaya du bittest ihn da nicht reinzugehen. Er schaut dich einen Moment an und geht dann trotzdem an dir vorbei…alle auf eure Plätze. Und bitte!“

Izzy lief über die nasse Strasse auf das erleuchtete haus zu. Direkt davor stand sie die Hände tief in den Taschen vergraben. Als er sie erreichte versperrte sie ihm den weg: „Geh da jetzt nicht rein, bitte. Es würde dir nicht gefallen was du siehst..“ sagte sie und hielt ihn am Arm fest. Er sah sie einen Augenblick lang einfach nur an und ließ sie dann stehen,. Lief weiter bis zur Tür an der er klingelte.

Dieser Take wurde fast 6 mal gedreht, weil Chaya anfangs einen Sprachpatzer hatte und später einen Lachanfall bekam als Izzy sie ansah. Ab dem zweiten Mal war er es der fast zeitgleich mit ihr zu prusten begann. Irgendwann hatten sie dann aber auch diese Szene im Kasten.

Tom seufzte. „Okay letzte Sequenz. Ihr steht auf der Straße du siehst ihr in die Augen und danach nimmst du sie und gehst mit ihr weg. Alle auf ihre Plätze…und bitte…“

Izzy stand Chaya gegenüber und sah sie an. Das Licht der Laternen glänzte auf der Regennassen Straße und ihr Atem war deutlich in der kalten Winternachtluft zu sehen. Dann legte er Chaya fast wie selbst verständlich einen Arm um die Taille und ging mit ihr die Straße entlang. „Und danke. Das war`s!“ Tom schaute sich die Frequenz noch mal an. Ashlee beugte sich über seine Schulter und schaute ebenfalls: „Also ich würde an der Stelle bevor sie gehen, noch einen Kuss einbauen: Weil dann könnte man während er ihr in die Augen sieht noch mal einen Flashback machen und wenn sie dann gemeinsam gehen dreht Chaya sich noch mal um und sieht in die Kamera mit den Worten: „Du wirst die letzte sein, die es erfährt!“ schlug sie dann vor. Tom kratzte sich am kopf: „Dann würde das Ende die Wendung bekommen, dass Chaya das geplant hat ab dem Moment wo sie wusste das Izzy betrogen wird. Sie hat geplant sich auf demselben weg an seiner Freundin zu rächen, aber aus echten Gefühlen!“ er schaute Ashlee kurz an: „Die Idee gefällt mir. Das schöne ist wir müssen nur noch zwei aufnahmen machen. Den Kuss und ihre Drehung in seinem Arm! CHAYA & IZZY!“ brüllte er dann so laut los, dass Ashlee neben ihm zusammenzuckte. Die beiden kamen angetrabt. „Was ist denn?“ fragte Chaya und rieb sich die Hände. Es war eiskalt. „Wir haben eine kleine Planänderung!“ sagte Tom dann. „Planänderung?“ Izzy schaute nicht minder überrascht als Chaya. Dieser nickte: „Ja, ich möchte noch eine Kussszene haben und eine andere Szene!

Bei den Worten Kussszene wurde Chaya gerade ein wenig anders, aber dennoch ließ sie sich nichts anmerken: „okay..“ meinte sie nur. Auch Izzy nickte. „Dann bitte noch mal auf die Ausgangsposition bevor ihr losgeht!“ wies Tom an.

Als Tom die Anweisung gab, hatte Izzy längst kein Gehör mehr dafür. Seine Augen waren auf sie gerichtet und nur sie. Die Umgebung war unlängst in weite ferne gerückt. Viel zu sehr zogen ihre Augen ihn in ihren Bann. Sie leuchteten in einem blau-grün. Und schienen ihn gerade zu herauszufordern >Wie ein wilder Engel, sich ihrer Wirkung und Fähigkeiten nicht bewusst!< dachte er noch, während ihr Atem gefror und leicht prickelnd seine Haut berührte.

Ihre Lippen schimmerten leicht im Licht. Langsam beugte er sich runter hob mit der Hand sanft ihr Kinn an, so dass sie ihn ansehen musste. Er erwartete das ihre Lippen so kalt sein würden, wie ihre haut unter seinen Fingern. Doch sie waren warm und weich. Sanft küsste er sie, dabei musste er gerade unweigerlich grinsen. Im nächsten Moment brüllte Tom auch schon: „Izzy nicht grinsen. Das ist ein gefühlvoller Kuss und sonst nichts. Noch mal bitte..“ er kratzte sich verlegen am Kopf: „Entschuldigung, aber das ist etwas merkwürdig. Man küsst ja nicht jeden tag seine beste Freundin!“ rechtfertigte er sich. Chaya starrte auf den Boden, ihre Wangen waren leicht gerötet und sie versuchte gerade sich wieder einzukriegen.

Sie zupfte an seinem Ärmel, „jetzt mach bitte mir wird kalt!“ meinte sie dann. Er grinste nur kurz: „Dann muss ich dir einheizen oder wie?“ auf ihrem Gesicht erschien ein freches Lächeln: „Das schaffst du sowieso nicht!“

Gerade als er etwas erwidern wollte, verschaffte sich der Regisseur wieder Gehör: „Könnten wir dann bitte?! Ich bin genauso müde wie ihr auch!“ knurrte Tom nun.

Sie gingen wieder auf ihre Ausgangsposition.

Der Clipdreh zu last to know endete nach etwa 30 Stunden Dauerdreh.

Broken Dreams

2 Wochen später saßen Alle gebannt vor dem Fernseher und warteten darauf, dass die Clip-Premiere von last to know über die Sender lief. Alle? Nein nicht alle. Chaya und Frank fehlten. US5 hatten heute einen freien Tag, was aber nicht für Frank galt. Da er ja auch noch die Deutsche managte. Ohne Ashlee wäre er dabei allerdings sang- und klanglos untergegangen, denn es war kein Problem wenn US5 und Chaya zusammen Termine hatten. Schwieriger wurde es jedoch, wenn sich Termine überschnitten und an völlig entgegen gesetzten Orten auf der Landkarte befanden.

Dann reiste Ashlee öfter mit Chaya als Franks Vertretung mit, während Frank bei den Jungs blieb.

Heute war es allerdings so, dass die Blondine einen Termin bei einem Münchner Radiosender hatte um ihre Single zu promoten und Frank deshalb höchstpersönlich mitreiste.

In Berlin saßen US5 dagegen in Vollbesetzung zusammen mit Ashlee und Carly im Wohnzimmer.

Viva live! Näherte sich gerade dem Ende: „Jetzt kommen wir zu einer Weltpremiere. US5 haben den Videoclip zu ihrer neuen Single Last to know im kalten Deutschland gedreht. Unter anderen im Clip zum ersten mal zu sehen Izzys Freundin Carly, sowie Newcomerin Chaya die wir nächste Woche hier im Studio begrüssen dürfen.. Aber genug der langen Worte. US5-Last to know…“ Johannas Stimme verklang und das Bild wechselte.

Die ersten Akkorde von last to know inklusive Jays Stimme erklangen und dann sah man die Jungs in einer Gruppensequenz am strand stehen.

Alle Augen waren auf den Bildschirm gerichtet, da noch niemand von ihnen den endgültigen Clip gesehen hatte. Zumal auch noch nicht sicher war, ob Tom die letzte Kussszene wirklich einbauen wollte.

„Sie ist wirklich gut, man könnte tatsächlich glauben, sie leidet..“ stellte Izzy fest als eine Nahaufnahme von Chayas Gesicht zu sehen war. >Hat sie ja auch wirklich!“< dachte Ashlee nur und knurrte jetzt: „Still jetzt, jetzt wird`s interessant. Jetzt kommt die Szene, ich will wissen ob er sie drin gelassen hat oder ob sie gecuttet wurde. Wenn ja cutte ICH Tom Evans!“ Auf dem Bildschirm sah man jetzt Izzy und Chaya, die sich auf der Regennnassen Straße gegenüber standen. „ich wollte nicht das du der letzte bist der es erfährt!“ sagte sie dann leise und sah ihn aus mitfühlenden und irgendwie traurigen Augen an. Izzy sah sie einfach nur an, ein zoom auf ihre Augen und das Bild wechselte, es zeigte die beiden inmitten einer Kissenschlacht. Erneuter Wechsel, wie sie nebeneinander im bett lagen und schliefen. Erneuter Wechsel. Die letzten federn von der Kissenschlacht fielen auf sie herab und beide lagen keuchend auf dem bett. Er über ihr. Rückzoom aus ihren Augen weg. Langsam streckte Izzy jetzt die Hand aus, berührte mit zwei Fingern ihr Kinn und hob es leicht an ehe er sie im nächsten Moment küsste. Zwischen Blende. Erneuter Wechsel zur Kussszene. Der Kuss der eben noch etwas zaghaft war, wurde langsam intensiver. Schließlich löste er sich von ihr, legte ihr einen Arm um die Taille: „Lass uns gehen!“ und man sah dann wie die beiden die Straße runtergingen. Kurz bevor das Bild sich ganz verdunkelte, drehte sich Chaya noch mal unbemerkt in Izzys Armen um. Ihre Augen leuchteten auf, sie hatten fast den gleichen Effekt benutzt wie am Ende von just because of you, nur das sie blau leuchteten. Sie lächelte: „Du wirst die letzte sein die es erfährt!“ und dann wurde es ganz dunkel.

Während der Kussszene hatte Izzy mühe das Gefühl zu unterdrücken, welches er schon beim dreh gespürt hatte. Während des kompletten Drehs war immer eine Art knistern zwischen ihm und Chaya entstanden. Und wenn er ehrlich war, hatte er die Kussszene ein paar Mal mit Absicht verpatzt um sie öfter drehen zu müssen. Irgendwie hatte er es genossen. Chaya küsste gut, das hatte er damals schon festgestellt, aber erst dort war es wirklich zum Ausdruck gekommen und er hatte es genossen. Neben ihm versenkte Carly gerade ihre Fingernägel in seinem Oberschenkel: „Aua, Carly! Verdammt was soll das?“ knurrte er und rieb sich das Bein. Seit diesem Dreh und den letzten Monaten spürte Izzy deutlich, dass sich etwas verändert hatte. Er konnte nur nicht genau sagen was.

Er ertappte sich nur immer wieder dabei, wie seine Gedanken immer öfter zu Chaya glitten. Er sah sie vor sich, konnte sie spüren und sah sie in Situationen die ein bester Freund sich eigentlich nicht vorstellen sollte. Genauso registrierte er irgendwann wie in ihm jedes Mal Wut hochschoß, wenn sie mit Chris oder Richie kuschelte. Denn Chaya war zwar wieder öfter mit ihnen zusammen, aber sie vermied seit dem dreh engeren Kontakt zu ihm. Zumindest erschien immer dann diese unüberwindbare Barriere zwischen ihnen sobald Carly in der Nähe war. War sie nicht da, war Chaya wie ausgewechselt und manchmal so redete sich Izzy ein schien sie mit sich zu ringen. So als, ob sie ihm irgendwas sagen wollte und dann jedes Mal abbrach.

Aber diese häufigen Gedanken an Chaya kamen unwillkürlich und er musste sie jedes Mal fast gewaltsam verdrängen. Sie war seine beste Freundin und er war doch mit Carly zusammen. Ja, klar sie hatten derzeit ein paar Probleme, Aber das war nur eine Phase, dass würde sich ändern wenn sie wieder in Amerika waren. Dann würde alles wieder seinen normalen gang gehen. Denn er liebte Carly doch. Tat er das denn? Natürlich. Er liebte sie und Chaya war seine beste Freundin. Schon wieder Chaya. Izzy schüttelte unwirsch den Kopf, ihr Name drängte sich fast gewaltsam ständig in seine Gedanken. Genauso wie ihre Augen und ihre Lippen. Seit dem Dreh dachte er zu oft an ihren Mund und wie sie ihn geküsste hatte. Es gab sogar einmal einen Moment, wo er Tom nicht gehört hatte. Er hatte es irgendwann nur wahrgenommen, weil Chaya ihm leicht in die Lippe gebissen hatte. Das hatte ihn dazu verleitet zu blinzeln und schwups, hörte er auch Tom. Später hatte er sich deshalb von den Jungs aufziehen lassen müssen und Carly hatte ein Mordstheater veranstaltet. Es hätte ihm gefallen und wieso er dann noch mit ihr zusammen war, wenn er sich doch eh nur für diese kleine blonde Schlampe interessierte. Kaum das dieser Satz gefallen war, musste er sich zusammenreißen um nicht wieder los zu schreien. Doch das war gescheitert. Carly und er hatten fast 5 Tage nicht miteinander geredet, von allem anderen ganz zu schweigen. Aber es hatte ihm auch nichts ausgemacht, wenn er ehrlich war. Izzy hatte sich zurückgezogen und an Songs geschrieben. Dabei öfter mit Chaya telefoniert. Aber er hatte sich gehütet ihr zu sagen, dass er Streit mit Carly wegen ihr gehabt hatte. Das hätte sie ihm übel genommen und es gefiel ihm nicht wenn sie sauer auf ihn war.

In diesem Moment klingelte Ashlees Handy und er blickte ebenso überrascht auf wie alle anderen, denn den Klingelton kannte jeder von ihnen. Mark & Mike. Ashlee zuckte nur die Schultern und ging dann ran, alle versuchten was zu verstehen, das funktionierte aber nicht. Ashlee schaute kurz irritiert: „Ich?“ fragte sie noch mal nach und nickte dann langsam. Schließlich klappte sie das Handy nach einem gemurmelten: „okay!“ zu.

Alle sahen sie erwartungsvoll an bis auf Carly, die ins Schlafzimmer gegangen war. „Was wollten sie?“ fragte Jay. Ashlee steckte ihr Handy weg. „ich bin gerade befördert worden..:“ sagte sie dann. „Wie befördert?“ fragte Chris nun, der ebenso fragend dreinschaute wie der Rest von ihnen. „ich bin nicht mehr die stellvertretende Managerin. Ich bin seit eben gerade Chayas offizielle Tourmanagerin!“ sie schaute noch völlig verwirrt aus, so als würde das eben gesagte noch nicht zu ihr durchdringen. Jay begann zu strahlen ebenso wie der Rest: „Hey das ist ja toll!“ freute sich nun Richie und knuddelte Ashlee. Es war schon länger davon die Rede gewesen, das Chaya einen eigenen Tourmanager bekommen sollte, da Frank mit zwei Acts total überfordert war.

Die Jungs speziell Izzy hatten irgendwie Sorge gehabt, dass der neue sie dann von ihr fernhalten würde. Doch wenn Ashlee das machte, brauchten sie diese Sorge nicht haben zumal man dann auch sicher öfter Termine zusammen hatte. Da Ashlee und Jay ja immer noch ein paar waren. Niemand wusste so genau, wie Jay es geschafft hatte Ashlee nach dem dreh wieder zu besänftigen, so dass sie nicht mehr sauer war. Aber sie nahm es ihm nicht mehr übel, allerdings knurrte sie nun umso heftiger wenn Carly sich in Jays Nähe wagte. Jay selber hütete diese Möglichkeit Ashlee zu besänftigen wie ein Geheimnis.

Ein Schlüssel steckte sich ins Schloss und Frank schob eine Chaya vor sich her. Die einen dicken Schall trug, ihr Kissen umklammerte und reichlich müde aussah. „Hey…wo kommt ihr denn her?!“ Ashlee sprang auf, während Frank gleich los zu zetern begann. „Diese Idioten beim Radiosender haben den Termin vergeigt. Wir kommen da um 8:00Uhr an und die sagen uns: tut uns leid, geht nicht…Mariah Carey hat sich gerade angekündigt. Wir vereinbaren einen neuen Termin!“ Chaya hustete leicht, sie hatte sich bei einem Auftritt in den Alpen in zu dünnen Klamotten auf die Bühne stellen müssen. „Na toll!“ brummte Ashlee. Frank nickte: „Flüge haben wir heute nicht mehr bekommen, es ist Schneechaos und die Flieger haben wegen der vereisten Fahrbahn Start- bzw- Landeverbot. Das heißt 8 Stunden Fahrt im Auto und die Heizung ist zu allem überfluß auch noch ausgefallen. Ich könnte die Wände hochgehen!“ Izzy war inzwischen aufgestanden und zu den dreien rüber gegangen. Chaya wirkte bleich und erschöpft, er nahm sie in den Arm: „Hey..“ er lächelte sie an. „Hey..“ sie hustete kurz und kroch gerade instinktiv in ihn hinein: „Mir ist kalt …hm…du bist schön warm!“ nuschelte sie aus seinem Pullover hervor. Izzy schob sie ein Stück von sich, und sah sie an. Dann legte er ihr die Hand auf die Stirn: „Leute, Chaya hat Fieber!“ sagte er dann laut.

Ashlee und Frank fuhren fast synchron herum: „Was? Das kann nicht sein. Vor Reiseantritt hat sie zwar gehustet, aber ihr ging´s noch gut!“ meinte Frank. Ashlee hatte sich gerade instinktiv Chayas Rucksack gekrallt und durchstöberte ihn. Schließlich schien sie gefunden tu haben, was sie suchte: „Frank Teller, du bist ein gottverdammter Idiot!“ fauchte ihn dann an und hielt ihm eine angebrochene Packung Paracethamol vor die Nase. Der Manager schaute sie verständnislos an. Ashlee schnaubte: „Paracethamol und Aspirin sind bekannt dafür Fiebersenkend zu sein. In der richtigen Dosierung eingenommen bewirken sie, dass das Fieber für einige Stunden verschwindet und die Wirkung scheint gerade nachzulassen. Toll, dann keine Heizung. Jetzt darf ich sie zum Arzt schleifen und danach fallen Termine aus. Ganz toll, Mark und Mike werden begeistert sein!“

„Wieso du, ich bin ihr Tourmanager!“ Frank schien immer weniger zu verstehen. „Du meinst du warst!“ erklang es jetzt fast eintönig von der Couch her. Frank schaute noch fragender drein. „Mark und Mike haben mir eben gesagt, dass ich sie ab sofort managen soll, weil du überfordert bist mit zwei Acts. Wie man hier auch sehr schön sehen kann..:“ erklärte Ashlee dann und griff mit einer Hand nach ihrer Jacke. „Komm Schatz..:“ sie wollte Chaya wegziehen. „ich bin gesund, mir geht`s gut ich brauch nicht zum Arzt!“ sie klammerte sich jetzt fast schon an Izzy fest. Ashlee schnaubte: „Izzy, zieh dich an und komm mit. Ich glaube kaum. Das sie sonst geht und irgendwer muss sie tragen falls sie mir wegklappt!“ Der Amerikaner warf den anderen nur einen Blick zu, der soviel sagte: „lasst euch irgendwas wegen Carly einfallen!“ und war auch schon raus.

Ashlee öffnete das Auto und wies Izzy an sich mit Chaya nach hinten zu setzen. Gesagt, getan. Hinten kuschelte sich die Blonde an den Sänger, sie fror immer noch obwohl sie glühte. War aber dabei fast einzuschlafen.
 

2 Stunden später öffnete Ashlee die Tür zur gemeinsamen Wohnung von Chaya und ihr. Izzy hatte die kleine auf den Armen, sie war während einer Spritze fast panisch geworden und war vor Erschöpfung jetzt im Auto an ihn gekuschelt eingeschlafen. Er ließ seinen Blick über die Einrichtung gleiten. Hier war er noch nie gewesen. „Gerade aus durch und letzte Tür rechts. Ich geh Tee kochen und mach ihr eine Wärmflasche.“ Sagte Ashlee dann. Izzy nickte, ging über den langen Flur, welcher gesäumt wurde von einer US Flagge und öffnete die Tür. Als er den Raum betrat staunte er nicht schlecht. Dort stand ein großes Bett, an den Wänden wurden Glitzerlichtreflexe gezaubert die etwas Beruhigendes ausstrahlten. Das Bett war extrem groß und mit Satinbettwäsche bezogen, welche blau schimmerte. Vorsichtig legte er Chaya ins Bett. Kaum das er sie losgelassen hatte, hustete sie und blinzelte.

„Alles okay, süße!“ er strich ihr über den kopf. Sie setzte sich langsam auf und begann kommentarlos ihre Jacke und den Rest der Sachen auszuziehen, während sie in ihre Schlafsachen schlüpfte. Einen grüngestreiften Hausanzug: „Kannst du mir…bitte mal…meine Socken geben. Das sind Buntgestrickte, die sind da im Regal!“ bat sie, wurde aber immer wieder von Hustenanfällen unterbrochen.

Er nickte, ging zu dem großen schwarzen Spiegelschrank rüber und zog die angewiesene Schublade auf. Er suchte einen Augenblick und wurde fündig. Mit den Socken kam er zurück und gab sie ihr. „Ich hol, eben deine Medikamente!“ mit diesen Worten war er weg.

Als er 20 Minuten später mit einer großen Tüte bei Ashlee klingelte, wurde diese fast schon aufgerissen: „Wie gut das du wieder da bist. Sie weigert sich ihren Tee zu trinken und zu schlafen!“ sie zog ihn rein. Nahm ihm dann die Tüte aus der Hand, betrachtete kurz den Inhalt: „Na ganz toll. Ich kenne Chaya, sie wird sich weigern. Sie hasst Medikamente!“ seufzte sie dann ergeben und fügte hinzu: „Und nachdem wir ihr das gegeben haben ist mit ihr nichts mehr anzufangen. Meine Güte sind das Hammer, danach steht der größte Elefant nicht mehr!“ Ashlee ließ ihren Blick über eine Packungsanweisung gleiten: „Hör dir das an: Raten wir aufgrund von Kreislaufsenkung dem Patienten an im bett zu bleiben und nicht am Straßenverkehr teilzunehmen!“

Ashlee zog Izzy hinter sich her zum Schlafzimmer von Chaya. Die Blondine saß auf dem bett unter ihrer Decke und notierte irgendwas: „Hey du sollst dich gesund schlafen!“ sagte er, kaum das er das gesehen hatte. Sie sah auf: „ich hab aber noch zu arbeiten. Fanpost beantworten.. Ich besitze leider noch keine Flinke-Schreiber-Feder aus Harry Potter, die alles von allein beantwortet!“ er musste grinsen. Das sie immer noch am witzeln war, zeigte das es ihr nicht ganz so schlecht ging. Er kam zu ihr und setzte sich neben sie aufs Bett. „Dann diktierst du mir und ich schreib!“ sagte er. Sie sah ihn an: „IZZY GALLEGOS, manchmal bist du ein Trottel. Die Briefe sind alle auf Deutsch. Ich mein du sprichst es inzwischen, was aber nicht bedeutet das du es schreiben kannst und bis ich dir bestimmte Sachen buchstabiert habe und du sie umgesetzt hast, ist Ostern!“ wieder hustete sie.

„Sie soll ihren Tee trinken!“ beharrte Ashlee nun, die in der Tür lehnte und noch immer die Medikamente studierte. „Der Tee ist widerlich. Ich meine wer trinkt gern ne Mischung aus Pfefferminz, Eukalyptus und Fenchel gepaart mit einem hauch Kamille. Das sind alles die Sorten die ich hasse! Und dann auch noch auf einem Mal!“ Chaya verzog angewidert das Gesicht. „Der Doc hat mir den gegeben. Du sollst den aber trinken!“ beharrte Ashlee nun.

„Wenn du willst, dass ich dir auf die Füße kotze!“ entgegnete Chaya. Izzy musste grinsen, beide Mädchen waren sehr, sehr trotzig. „Vorschlag. Chaya du trinkst jetzt brav den Tee und ich koche dir einen von deinen die du im Wechsel zwischen trinken darfst. Du musst eh mehr trinken!2 schlug er dann vor. Die Blonde musterte ihn skeptisch einen Augenblick: „okay…aber wenn es nicht geht, muss ich nicht, versprochen?“ am Ende kam wieder ihre kindliche Stimme durch. Izzy lächelte: „Das sehen wir dann!“ er wollte aufstehen um den Tee zu kochen. Sie hielt ihn am Arm fest und sah ihn aus großen Augen an: „kuschelst du auch mit mir?“ Bei dieser Frage begann sein herz schneller zu schlagen. Seit vor 2 Monaten war es beinahe ausgeblieben, meistens war er es der sie in den Arm nahm oder mit ihr knuddelte. Sie wehrte sich nicht dagegen, aber sie kam auch nicht mehr von alleine umso mehr freute es ihn: „natürlich, Engelchen!“ er tätschelte kurz liebevoll ihre Wange und verschwand dann.

Ashlee kam zu Chaya: „Ich denke du wolltest das nicht mehr?“ fragte sie die Freundin und setzte sich aufs bett.

Die Blondine sah ihre Freundin jetzt an: „Ich kann einfach nicht anders. Er hat mal gesagt, er müsste nein sagen, aber er könne sich nicht gegen mich wehren!“ Ashlee runzelte die Stirn: „Gilt das auch in Sachen Sex?“ fragte sie dann. Chaya sah sie strafend an: „Du weißt genau, dass er Carly 1000% treu ist!“

„Ach komm hör auf, man hat genau gemerkt das er die Kussszene mit dir beim dreh genossen hat!“ beharrte die Amerikanerin dann.

Chayas Blick verfinsterte sich: „Hase, du weißt genau das es ein Filmkuss war. Nicht mehr!“

Ashlee wollte etwas erwidern, konnte aber nicht, da Izzy zurückkam. Manchmal verfluchte sie es, dass er inzwischen der deutschen Sprache mächtig war. So konnte man nicht mehr miteinander kommunizieren, ohne dass er es verstand.

Er gab Chaya die andere Tasse und setzte sich wieder zu ihr. „Hier!“ Sie nickte und nahm die Tasse aus der sie fast schon zu hastig einen Schluck nahm. Kirsch-Bananen Tee. Ihr Lieblingstee.

„Wenn du schon dabei bist ihr den Tee einzuflösen, Herr Doktor, überlasse ich es dir ihr die Medikamente zu geben.“ Mit diesen Worten warf Ashlee ihm die Tüte zu und verschwand.

Chaya lehnte ihren kopf matt an seine Schulter: „ich mag nicht!“ nörgelte sie.

„Du musst. Wenn du es nicht machst, dann fällst du noch länger aus und das würde die Fans enttäuschen, zumal du gerade erst angefangen hast..“ erwiderte er und holte eine Flasche mit Hustensaft raus, von welchem er etwas abfüllte und ihr hinhielt. Angewidert nahm Chaya den kleinen Plastikbecher in die Hand und schnupperte dran, woraufhin sie das Gesicht verzog: „ich mag nicht!“ murmelte sie noch mal. Izzy sah sie nun eindringlich an: „Ich kuschle nur mit dir, wenn du die jetzt brav nimmst und anschließend deinen Tee trinkst!“ sagte er dann ernst. Sie sah ihn fast schon beleidigt an: „Das ist Erpressung!“ „Ich weiß, aber du kannst dir ja überlegen was dir wichtiger ist! Entweder das ich mit dir kuschle oder das du trotzig wie ein kleines Kind bist!“ erwiderte Izzy und studierte die englische Variante des Beipackzettels eines anderen Medikaments. „Ist ja gut, du bist gemein!“ schmollte sie und kippte kurz darauf den Inhalt des Bechers runter. Sie röchelte kurz, schüttelte sich und griff dann fast reflexartig nach dem fenchel-pfefferminz-Tee den sie nachkippte. „Ich hoffe jetzt bist du zufrieden. Jetzt ist mir schlecht!“ brummte sie unwirsch und sank zur Seite unter ihre Decke.
 

Er lächelte: „Fast, wenn du jetzt noch dein Antibiotika nimmst hast du es geschafft!“ mit diesen Worte drückte er ihr eine Tablette in die Hand, welche sie durchbrach. „gib mir mal den Kiba-Tee, bitte!“ murmelte sie. Antibiotika nehmen war noch annehmbar, aber der Tee und Saft in Kombination war widerlich. Er nahm die Tasse vom Nachttisch und wartete bis sie die Tabletten im Mund hatte. Danach gab er ihr den Becher. Kaum das sie die Tabletten genommen hatte, stellte er die Tasse weg, drückte sie leicht in die Kissen und legte sich neben sie. Liebevoll nahm er sie in den Arm: „Okay, braver Engel!“ er kraulte ihr den Kopf. Sie kuschelte sich zitternd an ihn, während sein anderer Arm ihren Arm kraulte. „Du bist so was von gemein, meine Lage einfach auszunutzen!“ brummte sie und hustete kurz. > Du nutzt es aus, das ich mich nicht gegen dich wehren kann! Izzy Gallegos, du bist so ein Idiot, du wolltest dem nicht mehr nachgeben. Carly wird stocksauer sein, wenn sie rauskriegt wo du bist! Hoffentlich haben sich die Jungs was Gutes einfallen lassen< dachte er noch, doch kaum, das Chaya nun seinen Rücken kraulte, waren die Gedanken an Carly und die möglichen Konsequenzen vergessen. Izzy stellte schnell fest, dass die Deutsche bald eingeschlafen war. Nachdenklich betrachtete er ihr Gesicht. Eine kleine Haarsträhne hatte sich gelöst und erzitterte immer leicht, wenn sie ausatmete. Er füllte sich sowohl wie schon lange nicht mehr. Er hatte das vermisst. Seine Gedanken gingen abermals zu Carly und er wusste, dass es wirklich ärger geben würde, wenn sie auch nur ansatzweise ahnte wo er war. Doch er hatte Chaya wieder, endlich ansatzweise so wieder wie vor 2 Monaten. Keine unüberwindbare Barriere, die sie trennte. Niemand der sie störte. Nur er und sie. Der oberste Knopf ihres Schlafanzugs war aufgegangen und gab inzwischen den Blick auf ihr Dekoltée frei. Er betrachtete einen Augenblick lang ihren Brustkorb, der sich gleichmäßig hob und senkte, in ihm rührte sich etwas das danach strebte sie zu Berührungen >Nein, verdammt du hast eine Freundin und sie ist deine beste Freundin!< rief er sich dann ins Gedächtnis und schloss hastig die Augen. Dennoch blinzelte er abermals und das Bild änderte sich. Chaya sah ihn mit einem Mal an und ihre Augen leuchteten Katzenhaft grün. In ihnen loderte ein Feuer, ihre Blicke forderten ihn heraus. Sein Blick glitt instinktiv weiter abwärts über ihre Lippen, die leicht schimmerten. Den Hals weiter hinunter. Sein Herz begann hastig gegen seine Rippen zu Hämmern, der Puls zu rasen. Den Anzug trug sie unlängst nicht mehr. Lag nur noch in ihrem String vor ihm im bett und rekelte sich. Er schluckte, kniff die Augen zusammen >Reiß dich zusammen Kerl, meine Güte. Sie ist deine beste Freundin!< schoß es ihm durch den Kopf. wiedermal diese Gedanken die so oft kamen. Bisher allerdings immer nur dann, wenn er allein war. Jetzt kamen sie auch schon, wenn sie in seiner Nähe war. Das war nicht wirklich gut.

Er blinzelte abermals und es war alles beim alten. Sie lag in seinem Armen und schlief noch friedlich, der Knopf war zwar noch immer offen, aber sie hatte immerhin noch ihre Sachen an. Erleichtert stellte er fest, dass sein Puls sich langsam wieder normalisierte und auch sein herz wieder normal schlug.

Izzy schloss die Augen, zog sie noch etwas näher an sich, genoss die vertraute Nähe zwischen ihnen und schlief kurz darauf ein. Er erwachte erst wieder als Chaya ihn mit ihren langen Nägeln ins Ohrläppchen zwickte: „Au, was denn?!“ brummte er verschlafen. Sie hielt ihm sein laut klingelndes und blinkendes Handy unter die Nase: „Das klingelt seit 20 Minuten in unterschiedlichen Klingeltönen. Ich schätze die Jungs wollen, was von dir!“ sagte sie mit rauer Stimme. „Lass sie doch, ich mag schlafen!“ knurrte er und zog sie wieder zu sich. „IZZY! Es scheint wichtig zu sein!“ beharrte sie und hielt es ihm direkt ans Ohr. In dem Moment begann es erneut laut zu klingeln. Der Amerikaner erschrak so, dass er rückwärts vom bett fiel. Es machte rumms und er saß da. Chaya musste kichern, hielt ihm allerdings das Handy hin. Izzy nahm es an und ging ran: „Ja?“ bellte er fast schon ins Telefon.

Chaya war mucksmäuschenstill und hörte nur Jays Stimme, aber was er sagte verstand sie nicht. Dafür war er zu leise. Izzy wurde blass, sah Chaya mit einem mal an: „Wie spät ist es?“ fragte er sie dann. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr: „3:20 Uhr. Wieso?“ „Oh verdammt! Ich muss los!“ er rappelte sich auf.

Dann fiel es auch ihr ein. Carly war ja da und es war morgens kurz vor halb vier und Izzy war seit 16 Uhr weg.

„Entschuldigung!“ flüsterte sie leise und sah betreten auf ihre Hände.

„nein, nein. Süße schon okay. Schlaf weiter und nimm deine Medikamente. Ich frag Ashlee und wenn ich höre du machst es nicht, dann komm ich persönlich zurück und trete dir in deinen süßen Hintern!“ er drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund und war raus.
 

Sie sank zurück in die Kissen und glitt kurz darauf wieder in einen fiebrigen Traum.
 

„Ja, verdammt ich hab…“ Izzy blieb abrupt stehen als er aus der Tür war. „…die Zeit vergessen!“ vollendete er dann leise als ihm bewusst wurde, was er da eben getan hatte, Er nahm Jays Stimme nicht wahr, abermals ging ihm die Szene durch den Kopf. Hatte er sie tatsächlich geküsst? In weiteres Mal spürte er ihre Lippen auf seinem Mund und ein Kribbeln durchfuhr ihn „Izzy? Izzy, bist du noch da? Himmel Herr Gott noch eins, IZZY!“ Jay brüllte ihm jetzt schon ins Ohr. „alles okay mit dir, nun sag doch was?!“

„Ja ja, ich…. Hab sie nur eben…geküsst!“ murmelte Izzy geistesabwesend. „Du hast was?!“ brüllte Jay und im nächsten Moment rummste es am anderen Ende der Leitung.

„Ich hab…sie geküsst!“ wiederholte der Amerikaner verwirrt und geschockt. Man hörte etwas rascheln, es klang so als würde Jay sich gerade wieder auf sein bett ziehen. „Du hast sie geküsst - ich meine Chaya-?“

„nein, die heilige Jungfrau Maria, natürlich Chaya!“ herrschte Izzy ihn nun an. „Warum hast du das gemacht? Und vor allem wie, ich meine hast du sie so richtig?“ fragte Jay.

„nein, es war nicht absichtlich. Ich hab es ja selber nicht mal gemerkt. Es war ein ganz flüchtiger Kuss auf den mund. Oh mein Gott, sie muss jetzt sonst was von mir denken.“ Antwortete er und setzte sich jetzt in Bewegung.

>Nein, sie wird vor Freude platzen!< dachte Jay nur.

„Was habt ihr Carly jetzt erzählt?“ fragte Izzy nun nach und klang inzwischen wieder gefasst.

„Wir haben ihr gesagt, du hast einen Termin mit Mark & Mike wegen ihr. Das dies so lange gedauert hat! Sie schläft bereits!“ erwiderte Jay. Und es war nicht mal gelogen. Nachdem Izzy mit Chaya und Ashlee verschwunden war und gegen 20Uhr immer noch nicht zurück war, hatte Jay tatsächlich die beiden Produzenten angerufen. Da sie eh über Izzys Liebesleben entschieden hatten und er eine passende Ausrede brauchte, lag das am nächsten. Mark hatte sofort zugestimmt und selber mit Carly geredet, da sie Jay nicht zu glauben schien. Nachdem sie allerdings Mark glauben schenkte, kehrte Ruhe ein.

„und sie hat nichts gesagt?“ fragte er noch mal nach. „nein. Damit war es erledigt!“ Jay verschwieg das Telefonat mit Mark und Mike lieber.

„okay…ich bin jetzt da!“ er steckte den Schlüssel ins schloss, die Tür sprang auf und er lief schnellen Schrittes die Treppe hoch. Oben angekommen legte er auf. Jay öffnete ihm, die anderen schliefen unlängst. „Wie geht es ihr?“ erkundigte sich der Brite. Izzy schlüpfte aus seinen Schuhen, donnerte diese in die nächste Ecke: „verschleppter grippaler Infekt. Sie kriegt Antibiotika und einen Spezialtee für Stimme und Kreislauf. Sowie Hustensaft etc. den sie sich weigert zu nehmen..“ erzählte er und schloss die Tür hinter sich. „Lass mich raten, Ashlee hat dir die Medikamente in die Hand gedrückt?!“ grinste Jay. Izzy nickte: „weil wir kennen doch alle Chaya…sie weiß, dass sie auf mich hört und tut was ich will..:“ Jay warf Izzy einen Blick zu: „auch nicht immer, der Engel hatte schon immer seinen eigenen Kopf und dagegen kamst selbst du nicht an!“

Izzy grinste: „Diesmal schon. Ich hab ihr gesagt, ich Kuschle nicht mit ihr wenn sie nicht ihre Medikamente nimmt!“ „Was für eine Drohung? Da leidest du ja mehr drunter als sie!“ spottete der Brite.

Der Amerikaner schüttelte den Kopf: „Nein, sie hatte mich gefragt. Ich dachte ich hör nicht richtig. Sie macht das doch seit 2 Monaten nicht mehr wirklich!“ „Damit erzählst du mir nichts neues, Izzy. Das sagst du mir ständig und auch das du nicht verstehst, was da passiert ist. Ich kann es dir sagen, ihr ist klarer denje geworden das ihr zu weit geht, weil du eine Freundin hast und wenn du nicht vernünftig bist, muss sie es eben sein!“

„So ein Unsinn, das hat doch damit nichts zu tun. Das ich Carly habe ist was ganz anderes:“ beharrte Izzy und ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Jay zog eine Augenbraue hoch: „ach ist es das?!“ fragte er.

„Ja, Chaya und ich sind freunde und es wird ja wohl gestattet sein, dass ich meine beste Freundin ab und zu auch mal in den Arm nehme!“ brummte Izzy und legte die Füße hoch.

„An sich ja, aber ist sie denn nur wirklich deine beste Freundin? Sein wir doch mal ehrlich Izzy. Seit du Chaya kennst, verbringst du viel mehr Zeit mit ihr als mit Carly. Das erste was du tust, nachdem wir aufgetreten sind und du aus der dusche kommst ist sie anrufen. Ständig bist du weg. Anfangs glaubte Frank noch du bist hier, inzwischen brauch er nur noch ihren Namen brüllen und man findet dich dort. Und das nicht erst seit sie einen Vertrag hat, nein ich meine vorher. Ich schwöre dir, du kennst den Harz inzwischen besser als Orlando selber!“ entgegnete Jay. „Das ist doch gar nicht wahr!“ knurrte der Amerikaner und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ja und deine ständige Eifersucht. Ich meine seit sie den Kontakt so enorm reduziert hat, ist es noch schlimmer geworden. Früher hast du nur irgendwelche fremden Kerle angefaucht und beinahe zusammen geschlagen. Inzwischen gehst du auch fast schon auf Richie oder Chris los, wenn die es auch nur wagen sie 5 Sekunden zu lang zu knuddeln.“ „1. bin ich nicht eifersüchtig!“ herrschte Izzy ihn nun grob an und fügte bellend hinzu: „und 2. finde Ich es halt nicht gut wenn irgendwelche Typen sie angraben, die sind nicht gut für sie. Die verletzen sie nur wieder. Was Chris und Richie angeht, ich möchte halt auch was von ihr haben, wenn sie schon mal da ist und Carly nicht gerade stresst.“ Beharrte er trotzig beinahe schon beleidigt. Als Jay Izzy betrachtete, musste er unweigerlich schmunzeln >Du und nicht eifersüchtig, so so…und du willst ihr nicht wehtun? Dabei bist du derjenige, der sie am meisten verletzt ohne es zu merken< dachte er bei sich und meinte: „Sie wollen sie nur begrüssen, mehr nicht. Du weißt was für ein enges Band zwischen ihr und den beiden herrscht. Sie ist für sie so was wie eine große Schwester, die sie aber im Gegenzug bis aufs Blut verteidigen oder muss ich dich erst an Richies Kinnhaken erinnern?“ Izzy schnaubte: „Nein, davon hatte ich länger was. Danke, Ich weiß.“ „Siehst du. Chaya liebt die kleinen wie Brüder. Sie hat sie früher schon betüdelt genau wie Ashlee. Aber Beziehungstechnisch kommen die nicht in Frage, auch wenn sie ihrem Beuteschema entsprechen. Dieses süße blonde mit den blauen Augen. Aber sie sind zu jung!“ „ICH WEIß!“ fauchte Izzy nun. „Warum regst du dich jetzt bitte auf? Etwa weil ich dich daran erinnert habe, dass du bei ihr eh nie eine Chance haben wirst?“ stichelte Jay nun. Er spürte schon länger das Izzys Verhalten sich änderte. Er ging nicht mehr ganz so ungezwungen mit Chaya um wie früher. Anfangs hatte Jay es nicht recht glauben wollen und sich eingebildet, er habe Halluzinationen. Auch als er beobachtete wie Izzy die Blondine immer fasziniert beobachtete oder seine Berührungen wesentlich emotionaler wurden. Liebevoller in Gewisserweise leidenschaftlich und doch sehnsuchtsvoll. Der Amerikaner war häufig abwesend, stritt häufig mit Carly oder ignorierte sie. Auch hatte es ihn damals erstaunt als Izzy ihm gebeichtet hatte das in Sachen Sex bei ihm und Carly nichts mehr liefe.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

„Impotentes Arschloch du kannst mich mal!“ brüllte Carly und rauschte aus der Zimmertür von ihm und Izzy. Jay schaute etwas irritiert der dunkelhaarigen Amerikanerin nach, welchen nur in roter Unterwäsche bekleidet, Tür knallend im bad verschwand. Er schüttelte den Kopf, drückte die Klinke runter und betrat das Zimmer. Izzy lag auf seinem Bett, nur in Jeans. Er hatte Kopfhörer auf und schien mal wieder an einem Song zu arbeiten. Seit Chayas Weggang war er was Songwriting anging ausgesprochen kreativ geworden. Man traf ihn selten ohne was zu schreiben an, was Mark und Mike ein wenig gnädiger stimmte. Nachdem er beim Recording dauernd patzte und schlecht gelaunt war.

Als Jay den Raum betrat sah Izzy auf, setzte die Kopfhörer ab: „Ach du bist` s! Was gibt` s?“ fragte er noch bevor Jay den mund aufmachen konnte. Irritiert sah der Brite zwischen Zimmertür aus der Carly eben verschwunden war und Izzy, der nach wie vor entspannt auf dem Bett lag, hin und her. Dann räusperte er sich: „was war denn eben hier los? Wieso rennt Carly halbnackt durch die WG und brüllt dich an?“ er setzte sich auf sein bett. Izzy zuckte die Schultern: „Sie hat mal wieder nach ihrem recht verlangt, wären wir verheiratet könnte man auch sagen eheliche Pflichten, aber ich wollte nicht…“ Jay zog eine Augenbraue hoch: „Wie DU wolltest nicht, jetzt sag nicht du hast Migräne?!“ spottete er. jeder wusste das Izzy schon jemand war der ungern auf Sex mit seiner Freundin verzichtete und wenn dies dann eintrat war irgendwas los.

„Das ist nicht witzig Jay!“ knurrte Izzy und notierte abermals etwas. „Ja, dann klär mich mal auf!“ forderte Jay. Izzy sah ihn aus seinen braunen Augen an: „Ich denke dafür sind deine Eltern zuständig oder Ashlee! Deine Schwester ist jedenfalls aufgeklärt!“ Jay schnaubte: „Haha wie witzig Izzy. Aber du weißt was ich meine, was ist hier los das du sie abweist?“ Ein erneutes Schulterzucken des US-Boys: „Keine Lust. Bei uns ist was das angeht schon länger die Luft raus. Keine Ahnung woran es liegt. Vielleicht bin ich einfach zu müde und erschöpft, sie reizt mich derzeit einfach nicht. Das artet nur in Arbeit und Anstrengung aus.“ Jay musterte ihn: „Wieso sie kann doch den aktiven Part übernehmen…“ Izzy legte die Sachen jetzt endgültig weg, verschränkte die Arme hinterm Kopf: „Ja schon, das hatten wir auch versucht. Aber da ist halt noch ne andere Sache und bis die nicht geklärt ist, will ich nicht.“ Sagte er und starrte an die Decke. Jay horchte auf. „Was für eine Sache?“

Izzy seufzte an der anderen Seite des Zimmers: “Naja…da sind in der letzten Zeit so ein paar Sachen passiert, die mich verwirren und mir zu denken geben!“ entgegnete er. jetzt war Jay es der seufzte und sich in sein bett legte.

„Und die da wären? Ich komme mir heute wie ein Reporter vor, alles muss man dir aus der Nase ziehen!“

Izzy schwieg lange und Jay griff nach seiner Wasserflasche und trank einen Schluck: „Mir ist neulich beim Sex Chayas Name rausgerutscht!“ kam es dann so plötzlich und deutlich, das Jay sich verschluckte. Er hustete und prustete und versuchte krampfhaft nicht zu ersticken: „was dir ist beim Sex mit Carly Chayas Name rausgerutscht?“ fragte er röchelnd und tupfte mit einem Tuch sein Bettzeug trocken. „Ja, verdammt. Das ist mir ja selber ein Rätsel. Carly ist total ausgeflippt. Nur mir geht dieser blöde Streit zwischen den Mädels einfach nicht aus dem Kopf und sie fehlt mir an allen Ecken und Enden!“ brummte er.

„Naja…so was kann schon mal passieren. Ist mir zwar noch nicht so gegangen, aber nunja.“ Entgegnete Jay mitfühlend und drehte vorsichtshalber seine Wasserflasche zu. „Na wenn es denn nur das wäre..“ fuhr Izzy fort. Jay ahnte böses: „Wieso, was ist denn noch?“ fragte er nach. „Naja….letztes Mal…wir mittendrin…du weißt schon…ich seh Carly an und mit einem Mal seh ich Chaya über mir. Das kuriose ist, in mir hat alles gekribbelt, es war da eine Spannung in mir, ich konnte mich nicht dagegen wehren. Im nächsten Moment schließe ich meine Augen und öffne sie wieder, sehe Carly wieder vor mir und schlagartig ist diese elektrische Spannung in mir weg. Das Feuer das eben noch loderte runtergekocht. Ich hab das Gefühl mein Körper einschließlich meiner Hormone ist total verwirrt, weil sie plötzlich auf Entzug von Chaya sind, weißt du was ich meine. Das ist eigenartig, vor allem kann ich jedes Körperteil bildlich sehen oder spüren!“ Izzy klang leicht verzweifelt.

Jay sah sich bestätigt: „na ja ist klar. Du magst beide Mädchen und dieser Streit nagt an dir, zumal sie daraufhin komplett aus deinem Leben verschwunden ist und deshalb assoziiert sich ihr Bild in deinen Gedanken in den merkwürdigsten Situationen. Das du ihren Körper sehen kannst, liegt daran das du ihn beinahe auswendig kennst. Ich mein überleg mal sie hat schließlich dauernd bei dir geschlafen!“ er grinste etwas. Izzy knurrte: „da ist aber nie was passiert, du weißt selber das sie und ich immer mit Klamotten geschlafen haben. Selbst im Hochsommer!“ Jay nickte nachdenklich. „Und seit dem ich dieses Gefühl hatte reizt mich Carly nicht mehr. Ich habe alles Mögliche versucht echt alles aber nein. Wahrscheinlich ist es der stress..“ grübelte Izzy. Jay nickte abermals: „Wahrscheinlich!“
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Schon seit diesem Gespräch wusste er, dass Izzy scheinbar anfing Gefühle zu entwickeln die weit über das freundschaftliche hinausgingen. „Ich will auch keine Chance bei ihr! Aber wer sagt das eigentlich, dass ich keine hätte? Immerhin bin ich nicht jünger als sie und kein Küken mehr!“ platzte es aus Izzy raus. Jay musste schmunzeln, Izzy hatte sich gerade unbewusst selbst verraten. „Ausnahmen bestätigen die Regeln, aber ich denke ihr seid nur beste Freunde?“ erkundigte er sich. Izzy starrte ihn einen Moment lang an, räusperte sich dann und meinte dann: „Ob wir nur beste Freunde sind weiß ich nicht.“ Sagte er leise und wirkte fast schon bedrückt.

Jay legte ihm freundschaftlich einen Arm um die Schultern: „Das heißt da ist mehr als du bisher vermutet hast?“ fragte er vorsichtig. „Ja- nein. Ich weiß nicht. Wenn andere sich in ihre Nähe wagen macht es mich rasend. Mein herz fängt n zu klopfen sobald sie mich berührt, mein Puls rast wenn sie lächelt, es ist als würde die Sonne aufgehen. Jedesmal wenn ich sie berühre, spüre ich wieder diese Spannung und vorhin…“ er hielt inne. „was war vorhin?“ fragte Jay nach. „Ich hab dir doch damals von dem mit Carly erzählt, wo sie zu ihr wurde und umgekehrt..“ Jay nickte. „Das war nicht das letzte Mal. Es kommt fast nächtlich. Bisher nur, wenn ich alleine war. Aber vorhin, da ist es auch passiert. Sie lag in meinen Armen und mit einem mal befand ich mich mit ihr in einer Situation, die….naja...nicht typisch für beste Freunde ist!“ gestand Izzy dann kleinlaut. Jay lächelte leicht: „Ich glaube die Zeichen sprechen für sich, meinst du nicht auch?“ fragte er. Izzy sah ihn Verständnis an: „Was für Zeichen?“ „Na überleg mal. Du streitest nur noch mit Carly, flippst aus wenn sie Chaya was tut. Du drehst durch wenn sie nicht in der nähe ist. Dann geistert sie dir dauernd im Kopf rum und dann das was du eben erzählt hast. Izzy überleg mal, ich denk du weißt es innerlich selbst schon lange, wolltest es dir nur nie eingestehen!“ sagte Jay. Izzy sah ihn immer noch an: „Du meinst…das ich…das ich…mich in sie verliebt habe?!“ fragte er jetzt schon fast eingeschüchtert. Jay nickte.

Izzy wurde unruhig neben ihm: „das geht doch aber gar nicht, sie ist meine beste Freundin und außerdem hätte ich das doch merken müssen. Und ich meine ich fühle doch auch noch was für Carly und so, es läuft zwar derzeit schlecht. Aber das ist nur eine Phase wegen dem Stress und der Entfernung die sonst herrscht.“ Versuchte er sich zu rechtfertigen. Jay lächelte ihn immer noch an: „wenn du das so siehst, aber für mich ist es eindeutig. Du solltest dir nur bald überlegen was du willst, denn das ist den Mädels und die selber gegenüber nur fair. Ich geh jetzt pennen, Gute Nacht!“ mit diesen Worten ging der Brite und ließ Izzy alleine zurück im Dunkeln. Allein mit seinen Gedanken.
 

Etwa eine Woche später war Chaya unlängst wieder gesund, hatte aber bis übermorgen Auftrittsverbot. Allerdings kam Ashlee mit einer anderen Neuigkeit um die Ecke, die Mark und Mike vereinbart hatten.

Die Blondine hockte am Tresen der Amerikanischen Küche mit einem Cappucchino und einem Croissant und war am wach werden. „Morgen Schatz!“ Ashlee setzte sich ihr gegenüber und nahm sich das zweite Croissant aus dem Korb: „Morgen Hase. Was gibt` s, du bist wieder da? Schön!“ Ashlee war in der Zeit nachdem Chayas Fieber runter gegangen war mit den Jungs unterwegs gewesen, um die Zeit mit Jay zu nutzen.

„Jap, wie du siehst. War okay, etwas anstrengend weil frank mal wieder 0 auf den Plan kriegt, aber okay.“ Chaya musterte ihre Freundin, welche vor Glück strahlte.

„schön zu hören! Hat Izzy Ärger gemacht?“ erkundigte sie sich. „Naja, er hat gemeckert warum ich dich allein lasse und dauernd mit Carly gestritten, weil die sich wieder unmöglich benommen hat. Aber okay, die tickt ja eh nicht mehr ganz richtig!“ entgegnete Ashlee. Chaya nickte unmerklich: „was sollst du auch bei mir. Mir beim schlafen und husten zu sehen. Nein, das wär Blödsinn und ich hab dich ja auch weggeschickt!“ erwiderte sie dann und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.. „Mal zu den Terminen für die nächsten 2 Wochen. Du hast diverse Auftritte in Köln, München Hamburg und kleineren orten. Radio-Interviews. Bravo, Yam, Starflash und ehm ja du bist bei Stefan Raabs Turmspringen angemeldet.“ Sagte Ashlee dann. Chaya verschluckte sich: „Was?“ fragte sie ungläubig. Ashlee nickte: „Ja, Mark und Mike haben gehört das du mal Leistungsschwimmerin warst.“ „aber…das ist doch schon Jahre her….“ „na ja, das was beim Turmspringen bei den Karten und Shirts eingenommen wird, wird an Kinderkrankenhäuser gespendet. Die Jungs nehmen auch teil. Sie treten in der Pause auf. Izzy tritt im Einzelspringen an und dann noch mal zusammen mit Mikel im Synchronspringen!“ erläuterte ihre Freundin. „Das Izzy mitmacht ist klar gewesen. Aber mit Mikel Synchronspringen? Entschuldige aber wer ist denn auf den Scheiß gekommen?! Die sind erstens nicht gleich groß, geschweige denn gleich schwer und die Kriegen schon auf dem Boden keine Synchronität hin, weil Mikel nicht die gleiche Absprungkraft hat wie Izzy!“ sagte Chaya und stellte ihre Tasse ab. „Ich weiß, aber sag das nicht mir sondern Frank! Du bist jedenfalls auch im Einzelspringen aufgestellt und hast ebenfalls einen Auftritt. Damit wir nicht verschiedene Trainer brauchen, trainierst du mit den Jungs. Das erste Training ist heute um 10:00Uhr angesetzt!“ Chaya blickte auf die Uhr: „Das ist in einer Dreiviertelstunde!“ sie sprang auf und begann durch die Wohnung zu hetzen. Ashlee folgte ihr und beobachtete, wie die Blondine unter die Dusche sprang, nach 5 Minuten wieder rauskam: „Das ist so clever. Ich und Turmspringen. Ich die Fallangst hat!“ „Schatz du hast Höhenangst!“ erwiderte Ashlee. „Nein, ich kann in Höhen stehen und runter sehen. Ich springe auch ohne Angst. Nur sterbe ich während des Falls, weil das so schlimm ist. Mit der Höhe habe ich kein Problem.“ Erwiderte die Blondine3 und sprang gerade förmlich in ihre Sachen. Danach griff sie sich den fön: „Solange du springst ist das kein Problem.“ Wandte Ashlee ein und steckte den Stecker in die Steckdose „Aber es könnte zum Problem werden, wenn ich während des falls die Figur nicht machen kann. Oh mein Gott. Muss ich vom 5er?“ erkundigte sich die Blondine und fönte kopfüber ihre Haare. „nein, aber das gibt besser Noten. Aber die trainieren ja richtig mit dir und die Jungs sind ja auch da. Keine Angst. Du machst doch auch Saltos und so weiter von Jays Schultern.“ Sagte Ashlee. Chaya kam wieder nach oben: „Ja, das ist auch was anderes. Das ist auch nicht so hoch! Wasser kann zu Beton werden, wenn du weißt was ich meine!“ sagte sie und kämmte sich die Haare um sie hochzubinden.

„1.88m nicht hoch? Ich sterb ja schon, wenn mich Jay auf den Arm nimmt und du springst freiwillig von seiner Schulter aus dem Stand!“ entgegnete Ashlee und folgte Chaya, die nun zwischen der Waschmaschine und ihrem Zimmer hin und her rannte. „Gott, man merkt das ich krank war. Ich muss DRINGEND aufräumen wenn ich heimkomme, weil wenn ich’s jetzt nicht mach, sieht das chaotisch aus wenn wir wiederkommen.“ Sagte sie und kramte in ihrem Schrank. „jaja!“ entgegnete Ashlee nur und holte vom Schrank eine Sporttasche. Dann marschierte sie ins Bad und holte 3 Handtücher.
 

Ein kleines Handtuch für Chayas Haare, dann ein Badetuch und ein weiteres normales. Die Blondine kramte in ihrem Schrank gerade nach einem Sporttop und einer kurzen Hose, fand aber nur eine Hotpants: „Müssen die Kerle mit Leben!“ erwiderte sie und feuerte beides in die Tasche. Ashlee grinste: „Glaub mir, das werden sie. Immerhin hat dein Badeanzug auch nicht weniger Stoff.“ Sagte sie und hielt einen hoch, der eigentlich eine Art Bikini zu sein schien. Allerdings durch zwei Bänder überkreuzt verbunden wurde. Der untere Teil war schwarz, der Obere türkis-blau gebatikt und in Neckholder Optik. Der Rücken war frei. „kann sein, dass ich mir `nen anderen kaufe vor dem Springen!“ entgegnete Chaya während sie ins Bad flitzte, Shampoo, Duschgel, Deo, Lotion und Haarbürste holte. „Nichts da. Wir müssen dich vermarkten und du weißt selbst, Sex sells!“ entgegnete Ashlee, die genau wusste, das Chaya sich verhüllen würde, wenn sie es zuließ.

Die Blondine knurrte und feuerte die restlichen Sachen ebenfalls in ihre Tasche: „okay und wo muss ich meinen Hintern jetzt hin schwingen?“ erkundigte sie sich. „Ich fahr dich hin. Bin dort eh mit Jay verabredet. Da ihr ne Weile beschäftigt sein werdet, gehe ich mit ihm shoppen!“ erwiderte Ashlee freudig grinsend. „okay, dann nix wie los. Ich hab Bewegungsdrang außerdem mag ich nicht zu spät kommen!“ sagte sie. Ashlee grinste noch breiter: „gib` s zu du bist doch nur scharf drauf Izzy ohne Klamotten zu sehen!“ ärgerte sie ihre Freundin und griff nach Jacke, Handtasche und Schlüssel. Chaya steckte ihr Portemonnaie ein und schlüpfte ebenfalls in ihren schal und ihre Jacke. Dann nahm sie ihre Sporttasche. „Schatz, ich hab ihn schon oft genug so gesehen, tu nicht so als wär ich ein fanatischer Teeniefan!“ entgegnete sie und zog die Haustür hinter sich zu um Ashlee die Treppe runter zu folgen. „ja, du hast ihn schon oft so gesehen, dass stimmt. Aber jedes Mal löst es bei dir das gleiche aus. Deine Hormone schwappen über, weil du Gefühle für ihn hast.“ entgegnete Ashlee und öffnete die Haustür. Draußen standen ein paar Mädchen im Regen. Chaya schrieb geduldig ein paar Autogramme, beantwortete fragen und posierte für Fotos: Dann nickte sie ihnen zu und lief Ashlee nach zum Auto in das sie schleunigst kletterte. „Die stehen schon ein paar tage da. Sind US5 Fans - die meisten jedenfalls. Irgendwer hat Izzy hier Anfang der Woche rauskommen gesehen. Neulich war sogar nen Reporterteam da. Aber die ´haben nichts gesehen, weil ihr ja nicht da wart. Frage mich wer die darauf aufmerksam gemacht hat?“ überlegte Chaya laut. Ashlee schwieg. Mark und Mike hatten ihr inzwischen von ihrem plan erzählt und der Bericht für Bravo vom Videodreh stand auch noch aus. „keine Ahnung!" erwiderte Ashlee und ordnete sich in den Berliner Straßenverkehr ein.
 

Zu der zeit im Eingangsbereich der Schwimmhalle:

Mikel, Jay und Izzy warteten dort mit Frank. Mikel lehnte an einem Cola-Automaten und schlief im stehen. Jay schaute unentwegt zwischen Eingangsbereich und Uhr hin- und her und Izzy diskutierte mit Frank. "Auf wen warten wir eigentlich, die ganze Zeit?" fragte er knurrend. Er hatte schlechte Laune und eben wieder eine böse Auseinandersetzung mit Carly gehabt, weil die mit wollte aber nicht durfte. Demnach war er enorm gestresst. "das wirst du sehen, wenn sie da sind!" entgegnete Frank ungerührt. „ich will aber nicht ewig und 3 Tage auf irgendwen warten!" murrte Izzy. Als die Tür aufging, sah er auf und verstummte augenblicklich. Sein Blick ging reflexartig die schlanken Beine hoch, über die Taille, die Brust über die Schultern und blieb auf den blau-grün-grau Augen liegen, die ihn gerade unverwandt ansahen. Gleichzeitig registrierte er das leicht triumphierende Lächeln um ihre Lippen und wieder war es da- dieses Kribbeln. >ruhig bleiben, Izzy! < dachte er sich und ging auf sie zu. Wobei er Frank vorher noch ein:“ Du hättest es mir vorher sagen müssen!“ zu knurrte.

Je näher Izzy sich ihnen näherte, desto mehr begann Chaya zu strahlen, so stellte Ashlee fest. Allerdings schaute sie im nächsten Moment ebenso irritiert aus wie Frank, Jay und sogar Mikel hatte es mitbekommen. Izzy nahm die blonde in den Arm und drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, so als wäre es das normalste auf der Welt. Aus den Augenwinkeln registrierte Ashlee wie Chaya einen Augenblick lang verwirrt schien, sich aber nichts anmerken ließ. Sie beobachtete Izzy.

>Nicht schon wieder. Gosh Izzy, du sollst das nicht. Reiß dich zusammen! < w es er sich in Gedanken zurecht als ihm abermals auffiel, das er seinen Fehler wiederholt hatte. Da sie aber nichts sagte, schwieg er. Kam zur Tagesordnung zurück. „Ich wusste nicht dass du mit uns trainierst. Frank hielt es ja nicht für nötig mir oder Mikel irgendwas zu sagen!“ meinte er und ging mit ihr zurück. „Weil es für euch an sich unwichtig ist. Sie ist als Einzelspringerin gemeldet und du im Einzel sowie Synchronspringen. Also habt ihr nicht viel miteinander zu tun!“ erwiderte der Manager. Ashlee war zu Jay gelaufen und kuschelte sich gerade in dessen Arme: „Hast du das eben auch gesehen?“ fragte sie leise. Jay nickte: „Das war jetzt das 2. mal, das er das gemacht hat!“ erwiderte er. Ashlees Kopf ging hoch: „Wie das 2.Mal?“ fragte sie. Chaya hatte ihr nichts erzählt und das erstaunte die Amerikanerin. Aber das erklärte die gute Laune, der Blondine trotz Erkältung am nächsten Tag. „Naja, er hat sie am tag wo er mit euch beim Arzt war wohl schon mal versehentlich geküsst. Er hat sich verabschiedet und ihr einen Kuss auf den Mund gedrückt. Es ist ihm erst eingefallen als er aus der Tür war!“ Kaum das Jay dies gesagt hatte begann Ashlee zu kichern: „Das kann ich mir bildlich vorstellen! Das ist so typisch Izzy. Ich frage mich aber immer noch warum Sie mir nichts erzählt hat. Aber nun gut, dem Geheimnis komm ich auch noch auf die Spur. Eins ist sicher, das eben war auch eher unabsichtlich als geplant!“ sagte sie. Jay nickte: „wenigstens kommt er jetzt auf andere Gedanken. Er hatte bis eben megaschlechte Laune, weil Carly mitwollte aber vom Management aus nicht darf und voll stress geschoben hat. Aber die schlechte Laune hat sich wohl gerade erledigt, wenn ich mir sein strahlen so ansehe!“ Ashlee drehte den kopf in die Richtung ihrer Freundin: „Ja, doch. Wird Zeit das er es sich allmählich eingesteht. Ich mein, sie denkt ja nicht mal im Traum daran das er was für sie außer Freundschaft empfinden könnte. Manchmal glaub ich sie hat sich zu sehr daran gewöhnt, dass ihr Freundschaftsdenken zu einer Schutzblockade geworden ist. Weißt du was ich meine?“ sie sah Jay wieder an. „Du meinst, sie weiß dass sie ihn liebt. Redet sich aber bei allem und jedem was er tut ein, es ist nur Freundschaft. So ist ihre Sichtweise inzwischen total verblendet, so dass sie die Wahrheit nicht mehr sehen kann?“ fragte er zurück. Ashlee nickte zur Bestätigung. Jay gab einen brummenden Ton von sich: „Das gleiche habe ich bei Izzy auch schon festgestellt. Ich habe letztens erst die Schale ein wenig angekratzt!“ „Inwiefern?“ Ashlee sah ihn fragend an. Jay erzählte ihr von seinem Gespräch mit Izzy. Ashlee lauschte angestrengt und nickte dann geistesabwesend: „Es ist schwer sich einzugestehen, dass man mehr für die beste Freundin fühlt als für die Freundin. Das die Beziehung die man jetzt hat nur Gewohnheit ist und der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier!“

Frank kam auf sie zu, während die 3 anderen mit zwei Trainern verschwanden: „Wir können dann. Sie rufen uns an, wenn sie fertig sind!“ sagte er und zückte seinen Autoschlüssel. „Gut, wir machen dann unseren Weihnachtseinkauf Frank! Holst du Chaya mit ab, ich sammle sie dann in der WG wieder ein?“ fragte Ashlee.

Der Manager schaute kurz brummig: „wenn es wieder zu einer Auseinandersetzung zwischen Carly und ihr kommt, lasse ich sie nicht mehr in Izzys Nähe. Damit das klar ist. Der tickt danach nämlich immer total aus und ist nicht mehr zurechnungsfähig.“ Jetzt war Ashlee am Zug, überlegen grinste sie Frank an: „Dann kriegst du Ärger mit Mark und Mike. Falls sie es dir noch nicht gesagt haben sollen. Sie wollen das Izzy und Chaya mehr zusammen gesehen werden. Da das Interview für die Bravo noch aussteht und es dort eine Überraschung geben wird. Ich hab sogar strickte Anweisung, die Termine von ihr mit euren noch mehr abzugleichen.“ Frank musterte Ashlee ausgiebig. „sie wollen sie als seine Neue vermarkten? WARUM SAGT MIR DAS KEINER?!“ knurrte er dann und war im nächsten Moment am telefonieren. „ich schätze damit du es nicht vermasselst!“ brummte Ashlee nur. „womit Mark und Mike allerdings nicht rechnen ist, dass dort wirklich Gefühle im Spiel sind und die machen das ganze Unberechenbar!“ sagte Jay, während er neben Ashlee zum Auto ging. „ich denke, wenn die Beziehung erstmal als Offiziell bekannt gegeben wurde, werden die beiden denken Izzy und Chaya spielen ihre Rollen nur sehr, sehr gut. Die Erkenntnis dass alles echt ist wird spät kommen und sie profitieren von ihren Fans. Ich sehe es ja jetzt schon. Sie mögen sie wahnsinnig gerne und viele kennen sie ja noch als seine beste Freundin. Ich glaube das die Relation der eifersüchtigen Mädchen geringer sein wird als bei mir!“ murmelte Ashlee. Jay gab ihr einen Kuss: „Sie werden sich auch an dich gewöhnen. Glaub mir!“ murmelte. „Wir werden sehen. Die Frage ist jetzt was kriegt sie von mir zu Weihnachten!“ „Also ich weiß es schon. Ich habe letztens eine große Kuscheldecke gesehen, schwarz-blauer Hintergrund mit Sternenhimmel darauf ein weißer Babytiger! Die hab ich nachbestellen müssen, aber ich hab sie! Brauch sie nur noch abholen“ er grinste zufrieden.

„na toll…hm…“ Ashlee grübelte. Jay schaute sie kurz an: „Schenk ihr doch nen neuen Trilby. Sie hat einen in schwarz, sie wollte noch einen in weiß haben, soviel ich weiß. Den Hut setzt du Izzy auf, bindest ihm ein Schleifchen um den Hals und legst ihn ihr unter den Weihnachtsbaum.“ Grinste er. Ashlee musste nun auch grinsen: „Und Murmel stirbt uns oder wie?“ fragte sie lachend zurück.

„Das ist nichts, was Richie nicht schon kennt!“ erwiderte Jay ungerührt. „Doch dann schon, weil ich glaube das Chaya dann etwas tut was sie laut ihres Denkens bereuen würde. Aber die Idee mit dem Hut gefällt mir, ich pack dann da noch irgendwelche Kleinigkeiten rein. Aber sag mal fliegt Izzy über Weihnachten zurück?“ fragte sie dann. „Soviel ich weiß ja, zusammen mit Carly. Ihre Familien wollen dieses Jahr wohl zusammen feiern.“

„arme Chaya. Sie ist dieses Jahr auch zum ersten Mal nicht zuhause und dann die Gewissheit, dass er nicht da ist.“ "Ach, ich bin mir sicher Cathy und Richie lassen sie nicht alleine. Chris ist zu haus in Köln, Mikel in Mainz und ich bin in London. Izzy ist in Orlando. Richie und seine Mum, sowie sein Bruder sind hier. Ich bin mir sicher Cathy lässt nicht zu das Chaya allein bleibt. Sie mag sie und sie ist ihr sehr dankbar, dass sie sich um Richie kümmert, wenn sie nicht da ist! Sie sagt Chaya hat einen guten Einfluss auf Richie!" bei diesen Worten musste Ashlee lachen: "Meistens schon, aber dann sollte sie nicht hören das Richie sich wegen Chaya prügelt!" Dann wurde sie ernst: "Wie du bist in London? Ich denke wir wollten zusammen wegfahren?" fragte sie dann.

Jay zog sie etwas näher zu sich: "Ja, und deshalb kommst du ja mit!" er lachte sie an. "Wie ich komme mit?" Ashlee war perplex. "Meine Mutter möchte dich kennen lernen!" Ashlee schluckte, das ging dann doch etwas schnell.

„Mich kennen lernen? Und das sagst du mir erst jetzt? Ich hab mich auf einen Ski-Urlaub eingestellt und nicht auf Regentage in London. schon gar nicht bei deiner Familie!“ „ich wollte nicht dass du vorher Panik kriegst!“ „Jay Khan ich kriege nicht erst Panik, ich hab sie schon!“ fauchte Ashlee nun und wurde nervös bei dem Gedanken in nicht mal einem Monat Jays Familie kennen zu lernen. Sie wusste, dass dies mit ihrem Geheimnis zusammen hing. „Daraufhin will ich eine heiße Schokolade!“ brummte sie und zog ihn ins nächste Cafe.
 

Zu jener Zeit machten sich Izzy und Mikel gerade im Trainingsraum warm, sie würden erst später in die Halle gehen. Sie waren wesentlich schneller mit umziehen gewesen als ihre weibliche Mitspringerin. Während er sich dehnte, blickte Izzy immer wieder ungeduldig zur Tür. Als Chaya dann urplötzlich hin durchtrat, verlor er das Gleichgewicht und landete erstmal auf seinen hintern. Dabei stieß er unglücklicherweise gegen Mikel und dieser legte sich ebenfalls lang, zeterte allerdings gleich los: „Sag mal spinnst du, pass doch auf. Liebeskranker Trottel!“ Aber Izzy hörte nicht hin, er sprang auf und lief zu Chaya rüber, welche mit etwas misstrauischen Blicken den Trainingssprungturm betrachtete. Das Becken vor ihnen war gefüllt mit Schaumstoff, so dass sich die Springer nicht verletzten.

„ich muss doch lebensmüde sein!“ murmelte sie. „Wieso?“ fragte plötzlich eine Stimme neben ihrem Ohr und die Blondine zuckte zusammen als sich zwei starke Arme um ihre Taille schlangen. Allerdings wurde sie ruhiger als sie den Kopf auf ihrer Schulter spürte und das vertraute Atmen an ihrem Hals spürte. „Weil ich Fallangst habe, Süßer!“ entgegnete sie. „Fallangst? Was ist bitte Fallangst, ich kenn nur Höhenangst!“ meinte Izzy und folgte ihrem Blick hoch zum 10m Turm. „Fallangst gibt es auch nicht so oft wie Höhenangst. Ähnliche Symptome aber ein gravierender Unterschied. Während Ashlee und Richie schon schlottern, wenn sie nur darunter sehen. Springe ich freiwillig und hab damit kein Problem. Nur während des Falls sterbe ich 1000 Tode. Es ist nicht die Höhe die mir Angst macht, immerhin ist mein Daddy Hobbypilot und ich bin auf dem Flugplatz groß geworden. Aber ich habe Angst vor dem fallen. Das ist auch der Grund warum ich nicht auf Leitern, Stühlen und Tischen stehen kann. Die sind mir alle zu wackelig. Setz mich in ein Riesenrad oder ein Flugzeug, stell mich da oben hin und alles ist gut. Aber nachdem Sprung klappere ich, wenn ich nicht vorher gestorben bin. Und jetzt soll ich da auch noch runter und irgendwelche Figuren springen!“ erklärte sie. „So schlimm ist es nicht und du springst doch auch Figuren von Jays Schultern oder von meinen!“ sagte Izzy und schloss die Augen einen Augenblick. „Da ist der Fall aber auch nicht so tief!!“ brummte sie. „Komm mit!“ er ließ sie los, nahm sie bei der Hand und zog sie hinter sich Her. „Was hast du vor Izzy?“ Chaya hatte gerade ein äußerst ungutes Gefühl im bauch. „ich spring mit dir jetzt vom 5er!“ entgegnete er seelenruhig und stieg die Stufen hoch. „Was? Izzy ich bin noch nie vom 5er gesprungen, weil ich schon beim fall vom 3er mausetot bin!“ sie versuchte ihre Hand zu lösen, aber er hielt sie fest. „Du wirst früher oder später darunter müssen!“ Seine Ruhe erstaunte sie und obwohl ihr Herz zum zerspringen klopfte und sie Angst hatte vor dem was gleich passieren würde, folgte sie ihm gehorsam auf die Sprungplattform.
 

Er schob sie die Leiter hoch und folgte ihr, so dass sie unmöglich noch mal umdrehen konnte. Wie erwartet, blieb sie oben stehen. Izzy zog sich nun endgültig hoch und blieb neben ihr stehen. „alles okay?“ fragte er als er ihr Gesicht sah, dass ein wenig verschüchtert und ängstlich wirkte. „Hm, ja. Ich will da nur nicht runter!“ erwiderte Sie. „Musst du ja auch noch nicht, wir schauen jetzt erstmal nur!“ er nahm ihre Hand und zog sie an den Rand der 5er Plattform. Dort blickte er hinunter in das mit Schaumstoff gefüllte Becken. Mikel stand am Rand und grinste zu ihnen hoch. Chaya stand hinter Izzy und umklammerte seine Hand und schaute an seiner Schulter vorbei nach unten: „Ich hab doch gesagt, ich hab damit kein Problem. Mein Problem liegt im Fallen!“ sagte sie dann und musterte den Abstand zwischen Plattform und Becken. Izzy drehte sich halb zu ihr um: „Vertraust du mir?“ fragte er und sah sie an. Ihre Augen suchten seinen Blick und als sie sich begegneten, durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Er schluckte unmerklich: „Natürlich!“ entgegnete sie ungerührt, so als gäbe es nichts das sie sicherer wüsste. Er nickte lächelnd: „Dann mach die Augen zu und vertrau mir jetzt einfach!“ mit diesen Worten, umfasste er ihr e Schultern und schob sie bis zum Rand. Chaya sah Izzy an, ein wenig ängstlich allerdings. Doch er lächelte sie nur aufmunternd an. „Mach die Augen zu und denk an was Schönes. Genieß das Kribbeln im Bauch!2 er nahm abermals ihre Hand und stellte sich neben sie an den Rand. Als sie die Augen schloss. „Ich werde nicht bis 3 zählen, weil du dann zurückziehst. Ich springe irgendwann einfach, Wie gesagt stell dir was Schönes vor bei dem kribbeln im Bauch!“ sagte er noch mal. Sie nickte und umklammerte seine Hand fester: „Wehe du lässt mich los!“ knurrte sie jetzt allerdings eher hilflos. „Wie käme ich denn dazu?!“ er lächelte sie an, was sie zwar nicht sehen konnte aber spürte.

Eine ganze weile sagte niemand etwas, es geschah auch nichts. Mit einem Mal hörte sie etwas und im nächsten Moment wurde sie auch schon nach unten gerissen. Die Luft umfasste sie kalt und sie fiel immer tiefer. Sie umklammerte reflexartig Izzys Hand der irgendwo kurz unter ihr war. Sie hatte vor Schreck und Angst nicht mal mehr den drang zu schreien. Das Kribbeln von dem er gesprochen hatte, war da und sie mühte sich darum dem zu folgen was er gesagt hatte. Mit aller Macht zwang sie ihre Gedanken an etwas zu denken, dass schön war das dieses Kribbeln erklärte. Es dauerte einige Sekunden, doch dann empfing sie wärme und kurz darauf tauchte sie in das Becken mit dem Schaumstoff ein. Als sie sich wieder nach oben gearbeitet hatte, war Izzy schon am Rand. Er streckte den Arm aus, sie griff nach seiner Hand und ließ sich zu ihm ziehen. Im nächsten Moment umklammerte sie seinen Hals. Ihr ganzer Körper bebte und zitterte. „Hey ruhig!“ er streichelte beruhigend ihren Rücken. Mikel stand hinter ihnen und grinste sich einen zu Recht, aufgrund von Chayas Gesichtsfarbe. „Grins nicht so dämlich!“ knurrte sie. Denn sie wusste ganz genau, warum er so dämlich grinste. Sie war nämlich nicht blass, wie sie hätte sein müssen. Sondern ihre Wangen färbten sich momentan rot, was an dem lag was sie sich vorgestellt hatte um zu überleben. Izzy schien das alles nicht zu bemerken. Er war zu sehr damit beschäftigt, sie zu beruhigen. „Du hast es aber geschafft. War?s sehr schlimm?“ fragte er. Sie vergrub ihren kopf an seiner Schulter und zitterte: „ich HASSE fallen. Wenn das nicht für Krebskranke Kinde wäre und so, würde ich das gar nicht machen! Aber es ging. Ich denke mit etwas Übung werde ich das schon schaffen!“ er tätschelte ihr den Rücken. „das wird schon! Und nun auf, du musst da ein zweites Mal hoch. Du musst das selber überwinden!“ erwiderte er. Sie sah ihn jetzt aus großen Augen an: „ich will nicht!“ sie zog ne Schnute, was ihn zum lachen verleitete. Izzy drückte ihr einen Kuss auf die Wange: „Das gibt beim Turmspringen aber schlechte Noten!“ dann krabbelte er aus dem Schaumstoffbecken und half ihr raus.

Mit der Zeit fand sich Chaya damit ab, dass sie springen musste. Sie mochte es zwar immer noch nicht, aber sie sprang und wurde merklich besser.

Der Trainer war sehr zufrieden mit ihr und auch Ashlee war stolz auf ihre Freundin.

Bei den Jungs traten die Schwierigkeiten auf, die Chaya schon angesprochen hatte. Die unterschiedliche Absprungstärker führte dazu dass die Sprünge nicht wirklich synchron waren und das führte häufiger zu Auseinandersetzungen. Zumal Mikel nicht einsehen wollte, warum er schuld sein sollte.

Das trieb Frank an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Wiederum stellte sich Izzy im Einzelspringen sehr gut an, was zu erwarten war.

Überraschenderweise für alle, einschließlich der Einzelspringer selber, entschieden sich sowohl Izzy als auch Chaya getrennt voneinander für die gleichen Sprungarten und Schwierigkeitsstufen.

Lediglich der 3. Sprung der gegebenenfalls fürs Finale genutzt werden sollte, unterschied sich.
 

Nach und nach wurden auch die Synchronsprünge der Jungs besser, bald schon perfekt.

Doch eines Tages geschah es dann. Izzy und Mikel sprangen einen doppelten Rückwärtssalto vom 3m Brett. Als sie aus dem Wasser kamen, hinkte Mikel. Einer der Trainer näherte sich ihnen: „Was ist passiert?“ fragte er.

Mikel verzog das Gesicht, „keine Ahnung irgendwas stimmt nicht. Ich bin falsch aufgekommen oder so...“ Chaya näherte sich ihnen ebenfalls. „Setz dich erstmal und lass mal sehen!“ sie drückte ihn auf einen Starterblock. Der anwesende Sportarzt bescheinigte ihnen eine halbe Stunde später eine Überdehnung des Sprunggelenks in Kombination mit einem verstauchten Fuß. „Das heißt: Saltos, Flickflacks, Backflips und dergleichen sind für sie in nächster Zeit tabu!“ Mikel wurde blass: „aber...aber…“ „Kein aber…“ beharrte der Arzt. Frank lief unruhig neben ihnen auf und ab. „Na toll, dann müssen wir uns wegen dem auftritt was einfallen lassen und etwas wegen dem Synchronspringen machen. Dann muss Chris halt springen!“ Ashlee schüttelte den Kopf: „Das ist zu kurzfristig und der ist in der Relation zu Izzy zu groß. Außerdem hat er das noch nie gemacht. Das Verletzungsrisiko ist zu groß.“ Sagte sie und beobachtete Chaya die gerade auf dem 3er stand und einen Handstand machte sich vorne überfallen ließ und einen Salto hinlegte, der sie perfekt eintauchen ließ.

„Ich glaube ich habe da eine Idee, wartet hier. Izzy mitkommen!“ Ashlee schnappte den Amerikaner und ging mit ihm zum Fahrstuhl. Sie winkte Chaya zu sich und erklärte in kurzen einfachen Worten, was Mikel hatte und sie sich dachte.

„Das funktioniert nie, Ashlee. Nie. Izzy ist doch viel größer als ich und hat mehr kraft!“ Ashlee schüttelte den Kopf: „Er muss bei Mikel ja auch immer an Sprungkraft zurückschrauben und eure Bewegungen sind ziemlich Synchron wie wir in den Videos gesehen haben. Ihr könntet es zumindest versuchen. Ich mein eure Sprünge sind praktisch identisch und du bist die einzige Chance, versuch es doch bitte wenigstens mal...“ Ashlee flehte sie jetzt geradezu an. Chaya sah unentschlossen aus. Ihr reichte es schon zweimal gegebenenfalls 3mal springen zu müssen. Öfter wollte sie dann doch nicht. Unsicher sah sie zu Izzy, der die Schultern zuckte: „Versuchen können wir es, schlechter als Mikel bist du jedenfalls nicht!“ er zwinkerte ihr aufmunternd zu. Sie seufzte: „Ne andere Wahl hab ich wohl nicht oder?“ fragte sie dann. „Nein!“ kam es synchron von Izzy und Ashlee. „also schön, versuchen wir es!“ mit diesen Worten lief sie wieder raus aufs 3m Brett. „Na los, ab mit dir!“ Ashlee schob Izzy zum anderen Brett.

Izzy begab sich ebenso wie Chaya in Position. Sie verständigten sich kurz. Handstandsalto vorwärts, auf probe.

Izzy ging 3 Schritte zurück ebenso wie Chaya.

Sie breitete die Arme aus, nahm Schwung. Ihre Beine gingen hoch und sie stand den Handstand. Izzy wusste aus den Trainingstagen, dass sie das einige Zeit halten konnte. Volldurchgestreckt. „Ich zähle bis drei und dann gehen wir in den Salto über!“ brachte er dann raus, während er das Gleichgewicht hielt. Sie nickte und streckte die Beine durch. „ 1…..2…..3….jetzt!“ im nächsten Moment sah Ashlee, die inzwischen mit Frank, Mikel und den Trainern unten stand, wie beide vom Handstand in den Salto gingen und schließlich ins Wasser eintauchten. Bei Izzy platschte und spritzte es ein wenig mehr, da er etwas übergekippt war.

Als sie auftauchten und zum Rand kamen, strahlte Ashlee sie an: „Das sah recht viel versprechend aus.“ Die Trainer nickten: „Wenn sie ein weniger später aufmachen und den richtigen Eintauchwinkel finden, dürfte das was werden. Wir werden jetzt das Training auf ihre Doppelsprünge auslegen!“ Ashlee klatschte in die Hände: „Und ich gehe Chaya für Mikel anmelden. Die Sprünge wie im Einzel?“ sie sah die Trainer fragend an. „Sag dem Komitee das werden wir heute Abend reinreichen. Wir müssen erstmal schauen!“ „Okay..“ *zisch* und weg war Ashlee. Chaya zog sich neben Izzy aus dem Wasser: „Na toll, wieso ist der Kerl dadrüben zu dämlich zum springen?! Ich will nicht im Doppel springen. Dann muss ich da noch mal runter!“ maulte sie. Izzy lachte und legte ihr einen Arm um die Schultern: „Tja, vielleicht hat das alles einen höheren Sinn. Jedenfalls ist es für einen guten Zweck!“ Der Trainer nickte: „und bei ihnen müssen wir nicht mehr viel an der Synchronität arbeiten. Obwohl sie bei weitem kleiner sind als Mr. Gallegos und nicht die Absprungkraft haben, harmonieren sie ausgezeichnet miteinander. Wie sie wissen haben wir ja schon fast 3 Trainingseinheiten gebraucht um Mr. Johnson und Mr. Gallegos die Basis Synchronität beizubringen. Sie können sich also schon was darauf einbilden!“

„Uh wow, ich bin begeistert!“ Chaya war nicht zum lachen zu Mute. Sie litt so schon beim Springen und war mit 2-3 Sprüngen zufrieden gewesen. Jetzt würden es 4-6 werden. Weil Mikel zu doof zum springen war! Frank kam auf sie zugestürmt und drückte sie: „Du bist mein Engel, Chaya!“ Mike und Mark hatten ihn eben zusammengestaucht, dass er Chris gefälligst dazu bewegen sollte zu springen. Aber als Frank ihnen dann von dem Probesprung mit Izzy und Chaya berichtete, waren sie umso zu friedender.

„Falsch, sie ist MEIN Engel. Merkt euch das alle endlich mal!“ knurrte Izzy nun. Frank sah ihn verständnislos an, da er immer noch nicht wirklich Englisch konnte und Izzy ganz plötzlich des deutschen nicht mehr mächtig war, wenn Frank was von ihm wollte. Er sah Chaya jetzt fragend an: „Er hat gesagt: das er das genauso sieht!“ sagte sie dann, woraufhin frank freudig summend verschwand. Izzy sah sie an: „Hab ich gar nicht. Du bist mir!“ er drückte sie. Aber Chaya musste lachen: „Du sollst dir solche Redewendungen von mir nicht angewöhnen, weil das ist falsches deutsch oder besser nicht komplett. Das heißt...“ er fiel ihr ins Wort: „…mir egal was das ist, du bist mir!“ er knuddelte sie. „GOSH; Kerl du bist kalt!“ fiepte sie dann, da sie schon trocken war. „Nicht mehr lange!“ er grinste dämonisch und im nächsten Moment lag sie auch schon im Wasser. Allerdings hatte er nicht mit ihren Reflexen gerechnet. Sie hatte sich an ihm festgeklammert und so war er Mitgefallen. Prustend und schnaubend kam er wieder hoch, während sie sich an ihm festhielt. Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen. Er zog sich an den Beckenrand, so dass sie jenen jetzt im Rücken hatte. „Kleines Biest!“ er lachte. Jetzt grinste sie ihn frech an: „Tja, ich bin eben doch kein Engel. Zumindest will ich keiner sein…“ sie stupste seine Nase mit ihrer an. Er fasste um sie rum und hielt sich am Rand fest, so dass sie zwischen seinen Armen eingeklemmt war. Aber es machte auch nicht den Eindruck als ob sie da weg wollte. Ihre Arme lagen immer noch um seinen Hals und momentan, hatte sie ihre Stirn gegen seine gelegt und sah ihn an: „Glaubst du wir schaffen das?“ flüsterte sie leise. Und während sie dies sagte, beobachtete er fasziniert wie aus dem frechen blau-grün ihrer Augen gerade ein unsicheres blau-grau wurde. „Natürlich schaffen wir das. Immerhin sind wir doch das Dreamteam, oder?!“ jetzt war er es, der ihre Nase mit seiner anstupste.

Sie wollte etwas erwidern als Mikel sich rechts neben ihnen niederließ: „ Na ihr Turteltauben!“ er grinste.

Izzy spritzte Mikel Wasser ins Gesicht: „Hör auf so nen scheiß zu labern!“ Chaya grinste: „Lass ihn doch, Ich glaube, er hat beim springen auch was am Kopf abbekommen, das würde zumindest erklären warum er so einen Blödsinn redet!“ Izzy grinste zurück: „Stimmt. Und gleich wird er glauben gesehen zu haben wie ich dich Küsse...:“ im nächsten Moment beugte er sich vor und gab ihr einen Kuss, was die erstaunte Blondine fast automatisch erwiderte. Aber es war im nächsten Moment auch schon vorbei und Izzy grinste wieder zwischen ihr und Mikel hin und her: „Dabei habe ich das gar nicht getan und wenn das jetzt hier irgendwer behauptet, dann können wir ihn einweisen lassen…:“

„Kuss, wo? Ich hab keinen gesehen? Gespürt schon gar nicht“ Sie war zwar noch etwas perplex, aber es war ein spiel. Nicht mehr und doch tat es ihr weh, das er das tat. Aber er konnte ja auch nichts von ihren Gefühlen wissen. Mikel schnaubte und stand auf: „Ich geh mich umziehen und fahr nach hause. Viel Spaß euch beim Training und du hast sie doch geküsst!“ mit diesen Worten hinkte er davon.

Chaya sah ihm nach: „Das war gemein!“ stellte sie dann fest. Izzy grinste: “Selber schuld, wenn er sich zu blöd anstellt. Ich hab ihm nen paar Mal gesagt er soll aufpassen, er hat`s verdient!“

Sie zuckte die Schultern und zog sich nun fröstelnd endgültig aus dem Wasser. „ich muss auch los. Ich hab noch Aufnahmen bei Mark & Mike, wir sehen uns morgen zum Training!“ sie ging noch mal in die Knie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Sei nicht zu gemein zu Mikel!“ dann stand sie auf, nahm ihr Handtuch von der Liege und ging davon. Izzy sah ihr nach und in diesem Moment fragte er sich zum ersten Mal wieso er sie eben geküsst hatte. Es hatte ihn einfach überkommen, so als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Er schüttelte den kopf. Allmählich ging er wirklich zu weit.
 

Eigentlich sollte das Turmspringen noch im November stattfinden, aber aufgrund vieler Verletzungen hatte man es auf den 7.1. verschoben. So hatten sie nur noch das Standartprogramm zu erfüllen. Na ja bei US5 war es um einiges mehr, weil der Release des Albums Anfang November stattgefunden hatte und Chaya arbeitete mit Hochdruck an ihrem eigenen. Sowohl Sie als auch die Jungs waren non Stopp on the road. Eher selten zuhause und wenn vielen alle in einen Koma-ähnlichen Zustand.

Am Freitag des 16.12. waren dann auch die letzten Termine bewältigt. Die Freunde vertrieben sich die Zeit mit den Weihnachtseinkäufen und Reisevorbereitungen, da sie dieses Jahr nicht zusammenbleiben würden.

Carly hatte schlagartig gute Laune, sie trällerte und strahle vor sich hin.

Selbst zu Chaya war sie verhältnismäßig nett, was die Blondine mit misstrauen beobachtete.

Je näher die Feiertage kamen desto stiller wurde sie. Ashlee und Jay planten alles für ihr Weihnachtsfest in London. Ashlee war dementsprechend nervös und dauernd auf der Suche nach passenden Anziehsachen und Geschenken. Jay lachte darüber nur und war gut gelaunt, er schrieb an einigen Songs, auch Wehnachtssongs. Chris flitzte mit Richie durch die Stadt um die letzten Einkäufe zu besorgen und Mikel hatte beschlossen, das ganze Jahr Revue passieren zu lassen. Izzy seinerseits war ebenfalls mit Reisevorbereitungen beschäftigt. Am Anfang des Urlaubs hatte er und Chaya noch mal eine Art Abschlusstraining absolviert, aber das war dann auch mehr oder minder der letzte gemeinsame Nachmittag, den sie verbrachten. Wann immer sie die WG betrat war er nicht da oder mit Carly am planen und packen.

Eines Nachmittags kam Chaya wieder in die WG, Richie öffnete ihr die Tür und Chaya musste im gleichen Zug loslachen. Das Küken war in eine Schürze gewickelt und hatte auf der Nase lauter Mehl. „Was hast du denn gemacht, bist du in ein Mehlfass gefallen?“ gluckste sie. Richie lachte zurück: „Nein, ich veranstalte mit Mikel und Chris gerade eine wilde Koks-Party! Im ernst wir backen Plätzchen! Chris hat uns ein Rezept von seiner Mum organisiert!“ er öffnete die Tür ganz und als sie reinkam, hörte sie den Deutschen zusammen mit Mikel deutsche Weihnachtslieder singen. Sie tappte an Richie vorbei und lief in die Küche, dort traf sie fast der Schlag. Sie hatte zwar schon mit einigem gerechnet aber es sah viel schlimmer aus. Überall war Mehl verteilt, Teig klebte an allen Ecken und Enden, einige Bleche standen rum, mit Verzierungen. Aus dem Radio dudelte Musik und Mikel und Chris waren damit beschäftigt Plätzchen auszustechen. Chaya huschte leise in die Küche und schob sich zwischen sie. Hastig schnappte sie sich ein fertiges Plätzchen und schob es sich in den Mund. „Hey...“ erklang es gleichzeitig von links und rechts. Als Chris und Mikel erkannten wen sie vor sich hatten, beugten sich beide fast gleichzeitig runter und drückten der Blondine jeweils einen Kuss auf die Wange. Die verschluckte sich fast: „ –uhm- wofür war das denn?“ fragte sie und hustete kurz. „Weil wir dich gern haben!“ strahlte Chris und verzierte weitere Plätzchen. Mikel nickte: „Jupp und weil wir frei haben und Weihnachten ist!“

Chaya sah ihn stirnrunzelnd an „okay und das ist ein Grund für DICH, der obercoole Mikel, der kälter ist als der Nordpol persönlich mich zu knutschen?“ fragte sie dann. Er grinste gutgelaunt: „ich habe halt gerade meine weihnachtliche Phase und das heißt das ich das auch mal darf. Immerhin wirst du von fast allen hier dauern geknutscht und dann tu ich das einmal und du regst dich auf. Aber keine Sorge, gewöhn dich gar nicht erst dran, nach Weihnachten ist das nicht mehr der Fall!“ er machte sich daran seine Plätzchen weiter auszustechen. „Ich rege mich nicht auf…ich war nur…verwundert!" sie nahm sich ein weiteres Plätzchen: „Die sind zwar nen bisschen dunkel geworden, sind aber gar nicht so schlecht!" stellte sie dann fest. „Mikel hat nicht aufgepasst!“ sagte Richie, der gerade reingekommen war. „Aha okay…Wo sind die anderen!“ erkundigte sich Chaya. „Ashlee und Jay sind in unserem Zimmer und planen mal wieder. Die Frau ist anstrengend mit ihren Hunderttausend Listen und Carly telefoniert seit bestimmt 2 Stunden mit ihrer besten Freundin. Die ist total aus dem Häuschen und Izzy ist noch ein paar Geschenke besorgen. Hast du eigentlich schon alles für den Flug gepackt?“

Chaya schüttelte den kopf: „ich brauche keine Listen, ich bin packen ja inzwischen gewohnt und mach das den Abend vorher. Ich komme dann auch noch mal vor Abflug vorbei und geb den anderen ihre Geschenke…“

Richie kam zu ihr rüber und nahm sie in die Arme: „ich find das schön, dass du mit mir mitkommst. Mum freut sich auch tierisch. Ich kann dir dann alle meine Freunde vorstellen und dann lernst du mal ein typisches amerikanisches Weihnachten kennen mit allem drum und dran…“ Er strahlte sie glücklich an. Seit Cathy gehört hatte das Chaya Weihnachten alleine bleiben wollte, hatte sie beschlossen das Chaya mit Richie mitkommen sollte. „Wir haben genug platz, Kind!“ hatte sie am Telefon zu ihr gesagt, „Ich sehe es als eine persönliche Beleidigung wenn du nicht kommen würdest...“ Chaya hatte innerlich die böse Befürchtung, dass Cathy sie bereits als Schwiegertochter sah, weil sie Richie dauernd erzog und ermahnte. Cathy hatte sich davon nicht abbringen lassen und so hatte Chaya irgendwann Kleinbei gegeben.

Richie hatte sich gefreut wie ein kleines Kind, das bedeutete nämlich dass er nicht alleine fliegen musste. Da sein Flieger als letztes ging und er Flugangst hatte. Izzy würde schon einen Abend vorher mit Carly fliegen. Jay am nächsten Morgen mit Ashlee nach London. Chris und Mikel hatten die kürzesten Strecken von ihnen und würden mit dem Zug fahren.

Chaya wurde aus ihren Gedanken gerissen als etwas sich vibrierend gegen ihren Oberschenkel drückte. Sie sah Richie an, der sie immer noch umarmte. Das vibrieren kam aus seiner Hosentasche: „Murmel, du vibrierst!“ sagte sie schlicht. „Was..? Das kann doch gar nicht sein!“ er wurde rot. Chaya lachte: „Richie, dein Handy vibriert in der Hosentasche! Das meinte ich!“ Er atmete auf und verschwand dann.

Kaum das er die Küche verlassen hatte, begann ihr eigenes Handy zu klingeln. Sie sah entschuldigend zu Mikel und Chris und verschwand dann in Mikels Zimmer zum telefonieren, da dies das einzig leere derzeit war. Carly war im Zimmer von Chris und Izzy. Ashlee und Jay in dessen Zimmer und Richie im Wohnzimmer. Sie hockte sich auf Mikels Bettkante und ging ran. Nach 5 Minuten klopfte es und ein Richie steckte den Kopf vorsichtig rein: „Schatz, kann ich mal mit dir reden?“ sie gab ihm ein Zeichen, dass er zu ihr kommen sollte und führte ihr Telefonat kurz zu Ende. Bevor sie auflegte hielt sie Murmel das Telfon ans Ohr: „Sag mal hallo!“ flüsterte sie leise. Richie sah sie fragend an: „Hallo?!“ flüsterte er leise. Im nächsten Moment hörte man nur ein „Murmel!“ aus dem anderen Ende der Leitung. Murmel sah Chaya irritiert an, da danach nur unverständliches Babygebrabbel folgte. Chaya ging wieder ans Telefon und legte kurz darauf an: „das war die Mini-Murmel. Sie fängt gerade an zu sprechen. Klein Nick...“ Richie nickte und setzte sich jetzt vor ihre Füße. Er legte die Arme auf Chayas Oberschenkel und legte seinen Kopf darauf: „Was hast du denn?“ fragte sie und kraulte ihm den Kopf. Er gab ein kurzes seufzen von sich: „ich hab eben mit Dad telefoniert!“ sagte er. „Schön, wie geht`s ihm denn?“ fragte sie zurück. „Gut, aber Schatz wir haben ein Problem. Und mir tut das so furchtbare Leid…“ er sah sie jetzt aus traurigen Augen an. „was ist denn los, Murmel? Du siehst aus als würde die Welt untergehen. So schlimm kann es nicht sein?!“

Sie machte sich jetzt langsam sorgen. „Mum, ist im Krankenhaus...:“ sagte er dann. „Was, ich hoffe es ist nichts Ernstes?!“ Er schüttelte den Kopf: „Sie ist ausgerutscht und hat sich das Bein gebrochen. Die Ärzte haben ihr strickte Bettruhe verordnet. Dad möchte ihr nicht zuviel zumuten über die Feiertage...“ Chaya verstand was er ihr sagen wollte. Ihre Finger fuhren sanft durch seine Haare: „Kein Problem, meine Sister hat eben angefragt ob ich Weihnachten zu ihr komme, sie vermisst mich...:“ sie lächelte Richie an. Der wirkte immer noch richtig geknickt: „ich soll dir von Dad sagen, dass es ihm sehr leid tut und er das gerne auf nächstes Jahr verschieben würde…“ sie tätschelte den Amerikaner: „Ist wirklich kein Problem, ihr braucht kein schlechtes gewissen haben oder so. Ich versteh das, Ich fahr halt zu meiner Schwester...“ erwiderte sie nochmals und gleichzeitig log sie ihn an. ihre Schwester hatte angefragt, aber sie hatte ihr abgesagt kurz bevor Richie den Raum betreten hatte. Denn das endete nur darin, dass sie Babysitter spielen sollte und auf Ehekrach mit Schwager und Schwester hatte sie keine Lust. Sie würde also doch wie geplant alleine bleiben, aber davon musste ja niemand was wissen.

Richie sah erleichtert aus und dennoch irgendwie betrübt: „ich hätte dir gerne die anderen vorgestellt und dir alles gezeigt. Wirklich.“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn: „Irgendwann Murmel, irgendwann!“ dann wuschelte sie ihm durchs Haar. „ich werd mal schauen ob die Küche noch steht!“ mit diesen Worten stand sie auf.

Als sie 40 Minuten und 20 Plätzchen später aus der Küche kam, hatte sie aber noch eine weitere Situation die ihr das Weihnachtsfest umso schwerer machen sollte. Sie kam nichts ahnend um die Ecke und blieb abrupt stehen.

Carly stand freudestrahlend vor Richie und knuddelte ihn. Er sah allerdings eher gestresst aus. Chaya zog sich zurück, aber nur soweit das sie die beiden noch sehen konnte. Wenn sie ins Wohnzimmer wollte musste sie an ihnen vorbei. Richte starrte Carly überrascht an: „Was, er will…er will… das fass ich nicht!“ Carly strahlte noch mehr, ihre Wangen glühten vor Freude. Richie ließ sich auf einen Stuhl sinken: „und du bist dir wirklich sicher?“ fragte er noch mal so. Carly nickte hektisch: „ganz sicher. Erst seine Idee dass unsere Familien zusammen feiern sollte um sich besser kennen zu lernen und dann kam er vorhin wieder. Mit einer Tüte von einen Juwelier. Als ich ihn gefragt hab was darin ist, hat er es mir nicht zeigen wollen. Aber ich hab eine kleine Dose gesehen. Das ist ganz sicher ein verlobunsgring. Ich bin mir ganz sicher. Endlich wird alles wieder gut, ich wusste das wir es schaffen...:“ >VERLOBUNGSRING?!< dieses Wort brannte sich gerade wie Feuer in ihre Gedanken. Chaya schluckte. „Das erklärt natürlich auch seine gute Laune die letzten tage, der seltene Streit mit Carly, das er mich gefragt hat was er ihr besonderes schenken kann und das erklärt auch warum er kaum zeit für mich hatte. Der Kerl hat feste Absichten. Das war`s dann endgültig.“ Murmelte sie und sank jetzt an der Wand runter. Sie schluckte, das war zuviel und im nächsten Moment liefen tränen ihre Wange runter.

Wenige Augenblicke später hörte sie eine Tür klappen, hastig wischte sie die Tränen weg. Keinen Moment zu früh, denn Izzy kam um die Ecke: „Hey Weihnachtsengel, warum sitzt du hier so allein?“ er ging in die Knie. Sie schniefte kurz: >gleich wird er fragen, warum ich weine. < „Warum weinst du, Schatz?“ er wischte zärtlich die letzten Spuren der Tränen von ihren Wangen. Sie schniefte leise: „Schon gut, ich hab grad nur das Jahr Revue passieren lassen. Das war dann doch etwas heftig!“ sie lächelte schwach. Noch immer ruhten seine Hände auf ihren Wangen: „Es ist krass wie schnell sich alles verändert, was?“ er ließ sich neben ihr nieder und nahm sie in den Arm. Chaya nickte leicht und beobachtete wie Carly ihre Jacke nahm und strahlend die Wohnung verließ. Sie ging ohne sich noch mal umzudrehen. „Sie freut sich auf die Feiertage!“ stelle sie dann fest. Izzy nickte: „Ja, sie kann es nicht erwarten nach hause zu kommen. Aber ich freu mich auch, ich hab meine Familie und Freunde solange nicht gesehen…“ während er das sagte begannen seine Augen zu leuchten und seine Stimme zeugte von soviel Wärme und Geborgenheit, dass es Chaya fast schon wieder wehtat. Deutschland würde eben nie seine Heimat ersetzen, daran müsste sie sich wohl gewöhnen. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals runter: „Murmel freut sich auch!“ meinte sie dann und lehnte den Kopf gegen Izzys Schulter. „Kann ich verstehen. Ich würde mich auch freuen, wenn ich dich mitnehmen dürfte!“ entgegnete er ungerührt. Einen kurzen Augenblick lang hatte sie den Eindruck, so was wie ein Grollen in seiner Stimme zu hören, aber das bildete sie sich wahrscheinlich nur ein.

„Ich fliege aber nicht mit ihm mit!“ antwortete Chaya dann Izzy blinzelte sie an: „Wie, ich denk dein Ticket in die Staaten ist schon gebucht? Cathy wird stocksauer sein, wenn du nicht mit Richie mitkommst. Die wird dich wenn es sein muss persönlich holen oder zu ihr schwimmen lassen!“ erwiderte er dann. Die Blondine schüttelte den Kopf: „Richies Dad hat vorhin angerufen. Cathy hat sich das Bein gebrochen und er möchte ihr den Stress über die Feiertage nicht zu muten. Es tut ihm sehr leid und fragt an, ob es mir was ausmachen würde wenn wir das auf nächstes Jahr verschieden!“ Kaum hatte sie ausgesprochen sah Izzy sie besorgt an. „Du bist also doch alleine?“ in seiner Stimme schwang der Klang von Sorge mit. Chaya fühlte sich nicht wohl, jetzt musste sie ihn wieder anlügen. Lächelnd schüttelte sie den Kopf: „Nein, meine Schwester hat vorher angerufen und mich gefragt, ob ich Weihnachten bei ihr verbringen möchte. Die Kinder vermissen mich, die Mini-Murmel fängt an zu sprechen..:“ Aus seinem Gesicht wich die Besorgnis und ein Lächeln erschien: „Schön! Sonst hätte ich dich nämlich mitgenommen!“ er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „ja klar und Carly wäre stocksauer gewesen! Nee danke, versaute Feiertage mit Streit hab ich Gewöhnlicherweise bei meinen Eltern. Das muss ich dir nicht auch noch zu muten!“ „Ach was…“ er wechselte das Thema: „die Mini-Murmel beginnt zu sprechen? Ehrlich? Ich hab die kleinen schon echt lange nicht mehr gesehen. Im neuen Jahr, wenn wir in der Nähe sind dann holen wir sie mal zu uns oder besuchen sie.“ Er drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn. Chaya wusste das er das ernst meinte. Izzy liebte die Kinder mindestens genauso sehr wie sie ihn, auch wenn er am Ende eines Tages meistens körperlich Tod war. Weil Kinder eben doch was anderes waren als das Starleben und eine ganz andere Kondition und Aufmerksamkeit forderten.
 

Der Tag des Abschieds kam näher und Chaya wurde sich immer mehr dessen bewusst, dass Izzy wenn er aus den Staaten zurückkam ein Eheversprechen gegeben haben würde.

Carlys gute Laune nahm kein Ende, sie war die letzten Stunden sogar ausgesprochen freundlich. Ashlee dagegen war ein Nervenbündel. Sie tigerte nur noch nervös und gereizt umher.

Die Freunde standen nun am 18.12. am Flughafen. Carly war bereits durch den Check in hindurch. Izzy verabschiedete sich gerade von seinen Jungs. Die üblichen Versprechen anzurufen wurden gegeben und Wünsche für Weihnachten und das neue Jahr. Außerdem hatten die Freunde beschlossen ihre eigene Bescherung im neuen Jahr nachzuholen, wenn sie sich alle wieder sahen. Stillschweigend beobachtete Chaya wie er sich von allen verabschiedete. Sie hatte niemanden etwas davon erzählt, was er vorhatte. Es ging sie auch anscheinend nichts mehr an, denn er hatte nicht mit ihr gesprochen. Anscheinend war sie ihm scheinbar nicht so wichtig wie sie immer geglaubt hatte und diese Erkenntnis traf sie hart. Ihr Blick ging zum Wartebereich, wo Carly am telefonieren war. . Sie sah hübsch aus, dass musste Chaya neidlos zugeben und ihr drängte sich gerade ein Bild von einer Carly in einem weißen Hochzeitskleid auf. Benommen schüttelte sie den Kopf. Jetzt fing sie echt schon an zu spinnen.

Als sie wieder aufsah, wäre sie vor Schreck fast einen Schritt zurückgesprungen. Da stand er, direkt vor ihr und sah sie an. Seine braunen Augen schimmerten ein wenig wehmütig, allerdings leuchtete die Freude darin wesentlich stärker auf. So kam es ihr zumindest vor. Chaya schluckte unmerklich. Wie sie das hasste. Sie hatte es früher schon gehasst, wenn er völlig unvorbereitet bei ihr Zuhause aufgetaucht war sie sich an ihn gewöhnt hatte und er hatte wieder gehen müssen.
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Er stand auf dem Treppenabsatz und klingelte. Im Haus rührte sich nicht wirklich was, aber er hörte die laut hämmernden Beats und den Gesang von Amy Lee der Sängerin von Evanescence. Das kam irgendwo von oben, das hieß sie musste da sein. Sunny, die Schäferhündin lief wedelnd um ihn herum und hetzte zu Chris, der durch den Garten schlich und Blumen fotografierte. Dass der Hund draußen war, ließ die Schlussfolgerung zu, dass ihre Eltern nicht da waren. Izzy überlegte. Stimmt, sie hatte so was erwähnt das sie auf einer 5 Tägigen Geschäftsreise in New York waren. Er seufzte. Das Klingeln hatte sie nicht gehört und an ihr Handy ging sie aus irgendeinem Grund nicht. Es platschte und Izzy sah in den Himmel, welcher Wolkenverhangen war. Es begann zu Regnen.

Er überlegte einen Augenblick bis ihm etwas einfiel. Chaya hatte die unvorsichtige Angewohnheit die Terrassentür zur Küche immer nur zu zudrücken, aber den Hebel nicht umzulegen. Vielleicht hatte er Glück. Er sprang die Stufen hinunter und lief auf dem Plattenweg weiter zu der weiß gekachelten Terrasse mit dem orangefarbenen Mauerwerk. Er drückte leicht gegen die Tür, welche wie eine der vielen Scheiben wirkte und sie gab nach und sprang auf. >Sie soll sich das abgewöhnen, irgendwann bricht so noch wer ein und überfällt sie! < brummte er innerlich, war aber gleichzeitig froh darüber. Denn so konnte er sie sehen. Er stieg aus den Schuhen (etwas das er sich hier zwangsweise angewöhnen musste) und lief auf Socken lautlos über die weißen warmen Fliesen. Die Musik war gewechselt inzwischen erklangen die vertrauten Klänge von Nightwish herunter. Izzy lief langsam die Holzstufen der Wendeltreppe hinauf und bog oben auf dem Flur nach rechts ab. Er stand jetzt vor einer Tür an der blau schimmernde Sterne angebracht waren. Das Holz der Tür sowie der Boden unter seinen Füßen vibrierten leicht durch den Bass der Anlage innerhalb des Zimmers..

Er drückte die Klinke runter und öffnete die Zimmertür leise, er hätte sie auch aufkrachen lassen können, doch hätte sie das eh nicht gehört aufgrund der Lautstärke der Anlage. Als die Tür die Sicht auf das Zimmer freigab blieb er stehen und beobachtete das Bild vor sich. Chaya saß auf der Fensterbank, ein Bein angewinkelt, das andere baumelte herunter. Ihren Kopf hatte sie mit der Hand abgestützt und starrte hinaus, ihr Blick war in weite Ferne gerichtet. Das blonde Haar umschmeichelte ihre durch den Pullover nicht verborgenen Schultern. Sie wirkte nachdenklich, beinahe traurig. Desweiteren schien sie ihn nicht zu bemerken. Jemand trat neben ihn. Izzy hörte es leise klicken und blickte nach rechts, wo Chris stand und gerade seine Kamera runter nahm. Izzy sah ihn an. Chris lächelte: „ich mag solche Bilder...sie wirkt so natürlich. Im übrigen bin ich jetzt wieder bei den anderen. Sei in 20 Minuten wieder da, dann wecken sie Frank. Er hat dann genug Pause gemacht!“ sagte der Blondschopf. Izzy nickte, dann betrat er das Zimmer.
 

Chaya hockte nun schon seit 2 oder 3 Stunden auf der Fensterbank und ließ ihren Blick über das Gebirge schweifen. Ihre Eltern waren seit gestern weg, sie genoss diese Ruhe zwar, aber gleichzeitig fühlte sie sich auch ziemlich einsam. Zumal sie auch nicht wirklich viel zu tun hatte und gerade keiner ihrer Freunde Zeit für sie fand. Sie hatte ihre Aufgaben schon erledigt und schreiben mochte sie nicht. So hatte sie sich einfach auf die Fensterbank gesetzt und in den Himmel geblickt Während sie in den Himmel blickte und die Wolken beobachtete, die vorüber zogen glitten ihre Gedanken wie so oft zu Izzy. Sie hatten sich jetzt seit fast 4 Wochen nicht gesehen. Weil sie keine Zeit hatte zu ihm zu fahren und er Termin bedingt verhindert war. Die Telefonate waren auch weniger geworden, der Stress war einfach zu groß und meistens schlief er ihr auch vor Erschöpfung fast ein. Immer wenn sie dies bemerkte, wies sie ihn daraufhin das er die Zeit lieber nutzen sollte um Carly anzurufen. Beim letzten Mal hatten sie deshalb sogar gestritten und seitdem hatte er sich nicht mehr gemeldet. . Dieser Streit lag jetzt fast 2 Wochen zurück. Er war sauer auf sie, dass wusste sie Sie seufzte leise: „ Du fehlst mir!“ flüsterte sie leise und beobachtete wie ein paar Regentropfen gegen die Scheibe klatschten und hinunterliefen. „Du mir auch!“ erklang plötzlich eine vertraute Stimme neben ihrem Ohr und zwei Arme schlangen sich von hinten um ihre Taille. Als sie die Stimme erkannte und den Atem auf ihrer Haut spürte, begann ihr Herz wie wild zu klopfen. Sie wandte den Kopf vom Fenster weg und blickte direkt in sein Gesicht. Es dauerte einen Augenblick dann schwang sie ihr Bein von der Fensterbank und schlang ihre Arme um seinen hals während sie ihn stürmisch und quietschend umarmte. „Was machst du denn hier? Ich glaub ich spinne!“ sie war völlig aus dem Häuschen. „Wir hatten einen Auftritt in Magdeburg und wir konnten Frank überzeugen, dass er so müde und erschöpft ist, dass er bei dir eine halbstündige Fahrerpause einlegen und etwas schlafen will!“ sagte er und beobachtete wie ihre Augen ihn voller Freude geradezu anstrahlten.

Mitten einem Mal ließ sie ihn los und die Freude verschwand, so plötzlich das es ihn schon fast erschreckte. Sie tigerte im Zimmer auf und ab. Izzy ließ sich auf ihrem Bett gegenüber dem Schreibtisch nieder und beobachtete das eine halbe Minute lang. „Was ist los?“ fragte er nun besorgt. Sie blieb stehen und sah ihn an: „Du hast mir wehgetan Izzy, sehr sogar. Das mit dem Streit…..“ sie begann wieder hin und her zu laufen.

Izzy seufzte. Ja, er war sauer gewesen und hatte den Kontakt brechen wollen, aber sie hatte ihm einfach gefehlt. Sehr gefehlt. Als sie wieder an ihm vorbei kam, hielt er sie am Arm fest. : „Komm her!“ Dann zog er sie zu sich aufs Bett. Er betrachtete eine ganze Zeit nur ihr Gesicht und streichelte ihre Wange. Ihre Augen musterten ihn verwirrt und wechselten gleichzeitig stetig ihre Farbe. Er seufzte: „Tut mir leid, wenn ich grob geworden bin. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich hab dich lieb, Süße. Sehr sogar und ich brauche dich, dass weißt du!“ wieder fuhren seine Fingerspitzen sanft über ihre Wange. Sie seufzte leise: „Dann hör doch auch mal, wenn ich dir was sage und denk nicht immer ich will dich loswerden. Ich freu mich doch, wenn du anrufst oder vorbeikommst. Aber ich denke halt, dass du Carly vernachlässigst. Mir persönlich würde das als Freundin nicht gefallen!“

Er seufzte: „ich weiß. Ich werd es ändern, aber lass uns bitte jetzt nicht wieder davon anfangen. Ich muss bald wieder gehen!“ Sie nickte. Er schloss die Augen zog sie ein bisschen näher zu sich und verharrte so bewegungslos, was sie ihm gleich tat. Darüber schliefen beide ein.

Eine Stunde später wurde die Türklinke leise heruntergedrückt und die Zimmertür wurde vorsichtig geöffnet und ein blonder Schopf spähte ängstlich hinein. Als der Besucher feststellte, dass ihm kein Unheil drohte, trat er ganz ein. Aber immer noch darum bemüht keinen Lärm zu machen. Vorsichtig schlich er um das Bett rum, in dem Izzy und Chaya immer noch schliefen. Izzy lag an der Wand und hatte einen Arm um Chayas Taille geschlungen die außen am Bettrand lag und sich an ihn gekuschelt hatte.
 

Zuerst dachte sie, sie würde noch träumen. Doch als das vorsichtige rütteln an ihrer Schulter nicht aufhörte, blinzelte sie. „Chaya..“ sie hörte immer wieder ihren Spitznamen und eine Stimme, die sie kannte. Sie blinzelte abermals und rieb sich dann verschlafen die Augen. Als das Bild endlich klarer wurde, sah sie auch, wer sie geweckt hatte: „Murmel… was ist denn los?“ sie konnte ein gähnen nur gerade mühsam unterdrücken.

„Ihr müsst aufstehen. Ihr seid zu spät. Izzy sollte vor über 40 Minuten wieder am Wagen sein! Frank flippt schon völlig aus. Die anderen lenken ihn gerade ab in dem sich Chris und Mikel prügeln und Frank damit beschäftigt ist sie auseinanderzukriegen. Jay tut so als würde er plötzlich kein Deutsch mehr verstehen. Ihr müsst euch beeilen.“ Sagte der Amerikaner leise. Allerdings war die Deutsche sofort hellwach: „Scheiße!“ sie rüttelte Izzy grob an der Schulter: „ Izzy, du musst aufstehen. Du hast verpennt!“ sagte sie laut. Als antwort kam nur unverständliches brummeln und er zog sie nur wieder an sich ran und gab ein zufriedenes Seufzen von sich. „IZZY GALLEGOS!!!!!!!!“ Chaya war mit einem mal so laut geworden das Richie mit einem entsetzten Aufschrei bis zum Fenster zurück gesprungen war und das alles nur, weil er sich erschrocken hatte. Man hörte ein knurren und missverständliche amerikanische Worte, ehe man dann ein: „Lasst mich schlafen oder ich bringe euch eigenhändig um!“ vernehmen konnte. Chaya stupste ihn immer wieder an: „Izzy Du hast verpennt und zwar gewaltig, Du bist eine Stunde zu spät. los jetzt, aufstehen!“ sie stemmte sich jetzt mit ganzer Kraft gegen den Sänger und brachte ihn in die senkrechte Position. Bei dem schienen jetzt die Worte auch anzukommen: „Was?!“ er rieb sich geschockt und verschlafen die Augen, warf dann einen Blick auf die große Leuchtuhr auf ihrem Schrank: „FUCK!“ im nächsten Moment sprang er aus dem bett: „Frank bringt mich um!“ sagte er. Chaya stand ebenfalls auf und strich ihren Pulli glatt und schüttelte sich kurz: „Falsch er bringt mich um, weil er dich noch braucht!“ korrigierte sie noch. Richie kam vom Fenster wieder näher: „Die anderen lenken ihn schon seit ner halben Stunde ab!“ sagte er vorsichtig. „Schon gut Murmel!“ Chaya tätschelte ihm kurz den Arm. Dann umarmte er sie: „Wir müssen los, ich hoffe wir sehen uns bald!“ und weg war er. Izzy stand nun vor ihr und sah sie an. Wie sie das hasste, sie merkte deutlich, dass sie gleich anfangen würde loszuheulen und er sah das auch. „Nein, du kommst jetzt nicht mit runter. Weil dann heulst du wirklich und ich kann nicht fahren, wenn du weinst. Das weißt du!“ sagte er nun und klang dabei etwas hart. Sie schluckte. Im Nächsten Moment fiel sie ihm um den hals: „Ich ruf dich an!“ flüsterte er und löste sich. Sie drehte sich um und hörte nur noch wie er die Treppe runter hetzte und Sekunden darauf, die Haustür ins schloss fiel. Sehen konnte sie es nicht mehr, die Tränen versperrten ihr die Sicht…………
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Sie seufzte leise, früher wusste sie er würde wieder kommen. Ja, er würde nach Weihnachten und Silvester auch zurückkommen, doch dann hatte er ein Versprechen gegeben was sie wahrscheinlich für immer entzweien würde. Er nahm sie in die Arme: „Pass auf dich auf und grüß die Kids von mir. Sag Jason ich bring ihm was aus den Staaten mit. Lass dich nicht so stressen, okay!“ als sie seine Stimme neben ihrem Ohr hörte, bekam sie eine Gänsehaut. Sie kroch schutzsuchend in ihn hinein. Ein letztes Mal, ein allerletztes Mal würde dies nun so sein. Eine einsame Träne perlte ihre Wange hinab und hinterließ eine feine Spur, die kaum zu erkennen war. Chaya atmete tief den vertrauten Geruch ein, hielt den Moment ganz fest. Sie hätte ihn nicht gehen lassen sollen. Jetzt war der Moment es zu sagen, vielleicht änderte es ja war, oder auch nicht. Stattdessen löste sie sich irgendwann und lächelte schwach, die Träne war unlängst getrocknet und nicht mehr zu sehen. „ Ich wünsch dir besinnliche Feiertage und einen Guten Rutsch!“ sie zog ihren Trilby etwas tiefer ins Gesicht und vergrub anschließend ihre Hände in den Hosentaschen.

„Ich dir auch, Engel. Ich ruf dich an!“ mit diesen Worten drehte er sich um und ging zu den Sicherheitskontrollen. Mit jedem Schritt den er sich entfernte, flehte sie im Stillen innerlich darum er möge nicht gehen und bei ihr bleiben. Doch er lief immer weiter. Schritt um Schritt und mit jedem dieser Schritte, zerbrach ihr Herz splitternd in Tausend Teile. Kurz bevor er aus ihrem Blickfeld verschwand, drehte er sich noch mal um und sah sie lächelnd an. Und in diesem Moment wusste Chaya, dass Carly ein für alle Mal gewonnen hatte. Sie hob die Hand kurz zum Gruß und zog dann ihren Hut abermals tiefer ins Gesicht. Sie hasste es wenn andere sie so hilflos sahen. Kaum das er endgültig weg war, drehte sie sich um, vergrub die Hände in den Taschen und ging wortlos davon.

Jay hatte es gesehen und wollte ihr folgen, doch Chris hielt ihn zurück. „ich mach das schon! Kümmere Du dich um deine Ashlee, die dreht sonst noch völlig durch“ und weg war der Deutsche.

Er suchte fast den ganzen Flughafen ab, die Blondine schien wie vom Erdboden verschluckt.

Doch dann überkam ihn eine Idee. Chris lief zielstrebig zum Notausgang. Er öffnete die Tür zum Treppenhaus und rannte die Treppen hoch bis aufs Dach. Oben angekommen, riss er die Stahltür auf. Augenblicklich empfing ihn eisiger Wind und es sah nach Regen aus. Seine Augen huschten über das Dach und erblickten sie auch. Sie lehnte an der Balustrade, der Wind zerrte unbarmherzig an ihren Haaren und ihrer Kleidung. Sowie an ihrem heiß geliebten Hut.

Und ihm sprang etwas ins Auge, dass sie gewöhnlich nicht tat wegen ihrer Stimme. Sie rauchte! Ein Zeichen das es ihr sehr schlecht gehen musste, wenn sie es sogar in Kauf nahm ihre Stimme und ihren Körper zu schädigen.

Er schloss die Tür hinter sich und näherte sich. Gerade rollte ein Flieger über die Startbahn und hob vom Boden ab. Er startete in den grauen Himmel: „Das war sein Flieger!“ Chris bekam fast einen Schreck als sie das sagte und ihre Augen immer noch dem Flieger folgten.

Als er sie erreichte, blieb er hinter ihr stehen, nahm ihr wortlos die Zigarette aus der Hand. Er Drückte sie aus und warf sie weg. Anschließend nahm er Chaya von hinten in die Arme und sah ebenfalls zu wie der Flieger in den Wolken verschwand. „Hast du gewusst, dass er ihr einen Heiratsantrag machen will?“ fragte sie irgendwann und ihre Stimme zitterte leicht „Was?“ Chris drehte sie um: „Woher hast du das denn?!“ fragte er geschockt. Er wusste nichts davon. Izzy hatte ihm nichts erzählt. Aber wenn er so was plante, wäre Chaya die erste der er es erzählen würde. Er vertraute ihr blind. Sie nickte: „Jap, will er! Er war beim Juwelier. Das ist der Grund warum ihre und seine Eltern zusammenfeiern. Er will ernst machen…“ nickte sie dann und Chris sah wie ihre Augen beinahe so grau schimmerten wie der Himmel über ihnen. Er nahm sie etwas fester in den Arm: „Weiß Carly es?“ fragte er nur- Chaya seufzte leise: „Sie vermutet es, aber sicher wissen tut sie es nicht!“ antwortete sie dann.

„Arme Maus!“ Sie tat Chris wahnsinnig leid, irgendwie war das doch alles für die Katz. In den letzten Wochen hatte er immer öfter das Gefühl gehabt, Izzy hätte verstärkt Chayas Nähe gesucht. Was tatsächlich so war, aber warum wollte er dann Carly einen Antrag machen? Das ergab doch alles keinen Sinn.

„Komm lass uns reingehen…:“ er schob sie Richtung Tür und kaum fiel jene ins Schloss, war sie wieder entspannt. Schien wie ausgewechselt.

Was sie nicht wusste, er hatte sie gesehen. Izzy saß am Fenster und während der Flieger startete hatte er sie auf dem Dach des Flughafengebäudes stehen sehen. Während er sie beobachtete, verblasste die Freude auf Zuhause und die bevorstehenden Tage. Wieso hatte er nur das Gefühl es würden trübe Tage werden, warum quälte ihn der Gedanke sie hier allein zu lassen?

Er lehnte sich zurück. Schloss die Augen einen Moment lang. In den letzten Tagen hatte er sehr wenig Zeit für sie gehabt, da Carly mit der Planung beschäftigt war und er ihr helfen musste. Wie gern hätte er sich abgesetzt und mal wieder etwas mit Chaya gemacht, aber nachdem das Training abgeschlossen war, gab es keine Vorwände mehr, die er hätte benutzen können. Wenn er Carly so gesagt hätte, er wolle sich mit Chaya treffen, hätte sie nur wieder Zirkus gemacht und so hatte er Tag und Tag mit seiner Freundin verbracht. Izzy konnte nicht leugnen, dass jene Tage sehr harmonisch und friedlich waren, liebevoll wie schon lange nicht mehr. Aber dennoch fehlte ihm die Blondine. Wann immer sie in der WG auftauchte, verspürte er den Drang zu ihr zugehen und doch konnte er nicht. Immer und immer wieder musste er sich zusammenreißen, Carly nicht einfach stehen zu lassen. Sein Blick streifte seine Dunkelhaarige Freundin, sie saß ganz am Gang ein Sitz war zwischen ihnen frei und unterhielt sich mit einem amerikanischen Pärchen. Die Frau schien nicht älter als Mitte Zwanzig und aus einigen Satzfetzen bekam Izzy mit, dass sie in Deutschland geheiratet hatten, weil ihr Ehemann Deutscher war. Dennoch kehrte er jetzt mit ihr in die Staaten zurück um dort zu leben. Izzy seufzte, wie weit Liebe doch gehen konnte. Da ließ ein Mann alles zurück für die Liebe, Familie & Freunde, seinen Job und alles nur wegen einer Frau. Irgendwie kam ihm das bekannt vor, hatte er nicht auch alles zurückgelassen? Familie, Freunde, Carly, sein ganzes bisheriges Leben? Ja, schon. Aber wegen etwas anderem und er kehrte ja immer wieder nach Amerika zurück, weil sie auch dort den Erfolg anstrebten. Aber dieser Mann ließ alles zurück wegen einer Frau und der Liebe, von einer Liebe von der er nicht mal wusste, ob sie auch ewig halten würde. Was würde er tun, wenn es zerbrach, würde er dann nach Deutschland zurückkehren oder dort bleiben?

Izzy beobachtete das Pärchen abermals, sie strahlten das pure Glück aus und im selben Augenblick hatte er abermals Chaya vor sich. Wie sie dort gestanden hatte und er wusste, dass er der Grund dafür war. Er wusste, dass sie ihn brauchte, vielleicht nur als besten Freund, aber sie brauchte ihn. Und allein dieses Wissen ließ sein Herz ein wenig schneller schlagen. „Schatz, was ist los?“ Carly sah ihn mit einem Mal an, legte ihn die Hand auf den Arm. „Was? Nichts...ich bin nur müde!“ entgegnete er und schüttelte sich kurz.

„Sicher, dass alles okay ist? Du wirkst so traurig, vermisst du die anderen Jungs so sehr?“ sie sah ihn mitfühlend an. Izzy seufzte kurz: „Reine Gewohnheit, du musst halt immer daran denken, dass ich eine sehr lange Zeit mit ihnen Tag und Nacht zusammen war. Klar fehlen sie mir!“ entgegnete er. Carly lächelte, kraulte sanft seinen Arm: „Es dauert ja nicht lange und Zuhause warten andere Leute auf dich, die dich vermisst haben. Versuch etwas zu schlafen, schatz!“ erwiderte sie. Izzy nickte, setzte sich seine Kopfhörer auf und schloss die Augen, kurz darauf war er tatsächlich eingeschlafen.
 

Mit der Zeit, die wie Sand in ihren Fingern verrann, fühlte sich Chaya immer einsamer. Am Morgen nach Izzys Abflug brachten sie Ashlee und Jay zum Flughafen und es fiel der Blondine schwer ihre Tarnung aufrecht zu erhalten, die Lüge die sie wie eine Schutzmauer umgab nicht einzugestehen. Aber hätte sie es getan, wäre Ashlee nicht geflogen und Chaya wusste wie wichtig dieses Treffen war. Nachdem Abflug von Ashlee und Jay, brachten Richie und sie Mikel und Chris zu ihren Zügen. Da noch keine Ferien waren, war die Chance vormittags sehr hoch, dass die beiden deutschen mal nicht erkannt wurden. Und schließlich war auch der Moment gekommen an dem Chaya sich auch von Richie trennen musste. Sie hatte den Zeitpunkt gekonnt verdrängt in dem sie sich mit Weihnachtsvorbereitungen abgelenkt hatte. Richie hatte sich noch gewundert, warum sie alles dekorierte und einen Weihnachtsbaum holte, obwohl sie Weihnachten doch gar nicht hier sein würde. Chaya hatte dem Küken erklärt, dass sie am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag doch wieder in Berlin sein würde und noch etwas Stimmung in ihrer Wohnung festhalten wollte. Richie hatte daraufhin besorgt angemerkt, dass sie dann Silvester alleine wäre, woraufhin die Blondine ihm einige Einladungen zu diversen Galas zeigte auf die sie „offiziell“ gehen wollte. Der fröhliche Blondschopf brauchte ja nicht zu wissen, dass dies nicht der Fall sein würde. Zumal ihn auch kurz vor Abflug, seine Flugangst ereilte und Chaya damit beschäftigt war ihm ein paar Baldriantropfen zur Beruhigung einzuflössen und ihn zu beruhigen, da dass Küken nun allein fliegen musste..

Und schließlich saß auch Richie in seinem Flieger Richtung Staaten. Der 19.12. war Nebelverhangen und so fühlte sich Chaya auch, aber sie hatte beschlossen nicht trübsinnig und traurig zu werden, dass würde sie noch früh genug sein. Zumal dann auch noch etwas eintraf, womit sie nicht gerechnet hätte. Noch am selben Abend klingelte ihr Telefon. Die Blondine hatte auf der Couch gesessen und gelesen. Gedankenverloren griff sie nach ihrem Telefon auf dem Tisch, welches den Namen ihrer Schwester anzeigte: >Kala< und es waren noch etwa 5 Tage bis Weihnachten. Sie ging ran: „Hi Schwesterherz, was gibt`s? “ Sie hörte Nick im Hintergrund weinen, Jason wie so oft maulen und Ben war am quengeln. „Süße, du musst mir einen Gefallen tun!“ erwiderte ihre Schwester dann. Im nächsten Moment knallte eine Tür. „Was war das denn und kommt drauf an worum es geht?“ erwiderte Chaya ruhig. Kala seufzte: „Mario und ich haben streit, das ist ausgeartet. Wir müssen dringend was tun, wir haben mehr oder minder kein leben mehr, der Job frisst uns auf!“ „Ich hab auch kein Leben mehr, zumindest nicht wirklich und wenn sind dauernd Reporter und Fans um mich!“ entgegnete die Blonde ungerührt.

„Aber im Gegensatz zu uns, hast du es dir so ausgesucht und du magst dieses Leben.“ Sagte Kala. „Moment mal, Du hast dir auch ausgesucht wie viele Kinder du haben wolltest und ob du die Videothek noch willst. Alle haben dir gesagt ein 3. Kind schafft ihr nicht und so lieb ich die Mini-Murmel habe und so froh ich auch bin, dass es sie gibt. Du hättest eine andere Wahl gehabt und mit zwei Kindern wäre es leichter geworden zumal Ben inzwischen in den Kindergarten geht und du selbst weißt wie viel Aufmerksamkeit er braucht, weil er hyperaktiv ist!“ Chaya begann sich schon wieder aufzuregen. Das war ein leidiges Thema. Ihre Schwester hatte sich damals für das Kind entschieden und hatte dann noch mit ihrem Mann vor kurzem eine Videothek eröffnet „Das Thema hatten wir schon mal ich weiß und ich weiß auch, dass ihr alle recht habt aber ich bereue nicht einen Tag, dass wirst du irgendwann verstehen wenn du selber Kinder hast.“ Kaum hatte ihre Schwester das gesagt lachte Chaya kalt auf: „Guter Witz, dazu bräuchte man einen Kerl und mich will keiner…“ „Unsinn du hast genug männliche Fans also so schlecht kannst du dann ja nicht sein oder?“ Chaya seufzte: „Wann wirst du verstehen das Fans keine potentiellen Freunde sind. Sie mögen einen für die Musik, das Aussehen, das Image was du repräsentierst. Nicht für dich selbst, weil sie das nie kennen lernen, dafür sorgen das Management und der Beruf. Du hast ja echt so was von keine Ahnung, du solltest mal Mario fragen, der kann dir da einiges erzählen.“ Für Chaya artete dieses Gespräch schon wieder in stress aus und sie bemühte sich darum ruhig zu bleiben. „Ja ja, ich weiß. Aber was ist mit Izzy. Ihr passt so gut zusammen!“ Chaya seufzte: „Kala Firenza! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass Izzy und ich nur Freunde sind und er eine Freundin hat, die übrigens die letzten 2 Monate hier war?!“ allmählich riss Chayas Geduldsfaden. Manchmal war ihre Familie das schlimmste Übel. Kala gab nach: „Ist ja gut. Ich mein ja nur, soviel wie ihr immer zusammenhängt und er sich um das Trio hier kümmert. Du weißt selber, dass die ihn als Onkel ansehen.“ Chaya seufzte abermals: „Ich weiß. Aber Ben und Nick sind zu klein um ihnen das zu erklären und Jason hat einfach beschlossen, dass er sein Onkel ist und solange es Izzy nicht stört, werde ich einen Teufel tun und eine Grundsatzdiskussion mit Jason anfangen. Das ist einfach anstrengend und ich habe frei, seit Wochen das erste Mal. Aber zurück zum Thema, wie soll ich dir helfen?“ Diesmal war ein seufzen von Kala zu hören: „Wie gesagt müssen Mario und ich einiges klären und ich habe ja noch die Reise in die Alpen, die ich von dir zum Geburtstag bekommen habe.“ „Ja und?“ Chaya ahnte was jetzt kommen würde. „Na ja, ich habe über Weihnachten und Silvester gebucht. Jason und Ben sind bei Marios Eltern…nur ich bräuchte wen der sich um Nicky kümmert….“ Chaya seufzte laut und einvernehmlich. Nicht nur Weihnachten alleine, nein jetzt musste sie auch noch babysitten. „Kala, ich habe frei. Seit Wochen das erste Mal. Ich arbeite genau wie ihr auch an den Wochenenden und Feiertagen, aber mit dem Unterschied, dass ich in meinem Job gewisse körperliche Vorraussetzungen erfüllen muss und ich teilweise morgens um 3 Uhr erst ins Bett komme und um 5 Uhr wieder aufstehen muss.“ „Aber du hast doch Ashlee und Izzy da, die werden dir auch helfen so wie die anderen!“ warf Kala nun ein. „1. werden die besseres zu tun haben als sich um MEINEN Neffen zu kümmern und zweitens nein, sie sind nicht da. Izzy ist mit Carly in die Staaten geflogen und Ashlee ist mit Jay in London. Die anderen sind ebenfalls bei ihren Familien. Immerhin ist Weihnachten“ „Dann hol sie eben zurück!“ „Kala, diese Treffen sind wichtig. Sehr wichtig. Izzy hat seine Familie das letzte Mal vor über einem halben Jahr gesehen außerdem steht Weihnachten vor der Tür und eine Verlobungsfeier. Und Ashlee lernt Jays Mutter kennen, du weißt selber wie wichtig so was ist und da diese nicht wie deine Schwiegereltern mal eben ums Eck wohnt, sind solche Treffen wichtig und auch wegen der Termine zu planen!“ allmählich wurde sie wütend auf ihre Schwester.. „Ist ja gut, ich dachte ja nur. Was ist jetzt passt du auf deine Mini-Murmel auf, du hockst doch eh nur herum.“ Fragte Kala dann noch mal. Chaya seufzte: „ Ich hocke nicht nur rum. Was ist mit deinen Schwiegereltern?“ „Du weißt selbst das 3 Kinder viel arbeit sind und Jason und Ben schon stressig sind, außerdem kann meine Schwiegermutter nicht mehr richtig heben und so. Wir würden Nick auch zu dir bringen, da wir eh von Berlin aus fliegen würden! Ach komm schon kleines, du predigst doch immer wir sollen uns mal Zeit für uns nehmen...:“ und da war es wieder, die systematische Taktik jemanden ein schlechtes Gewissen einzureden und Chaya war wie immer so blöd darauf reinzufallen. „Also schön, aber nur Nick und nur bis zum 1.1., ab dem 3.1. muss ich wieder arbeiten und hab mich vorher noch vorzubereiten.“ „Danke du bist die beste. Bis morgen!“ und klick hatte Kala aufgelegt. Chaya schaute ihr Telefon noch einen Moment an, seufzte dann und meinte dann zu sich selbst: „Wieso hab ich nur das Gefühl, dass sie schon vorher gepackt hatte und ich mich wieder auf was eingelassen habe, dass in einem Fiasko enden wird! Wahrscheinlich weil es immer so endet, wenn die beiden Streiten und in Liebesurlaub fahren?? Meistens ist es danach schlimmer als vorher“ Sie schüttelte den Gedanken ab und las noch etwas.
 

23:12. - Richie raufte sich in Chicago gerade entnervt die Haare: „Wieso geht die nicht an ihr verdammtes Handy? Und bei ihr Sister geht auch keiner ran!“. Cathy kam gerade auf Krücken in die Küche, sie hielt sich nicht wirklich an das was der Arzt und ihr Mann sagten. „Was hast du, Schatz?“ fragte sie und ließ sich neben ihrem Sohn am Küchentisch nieder. Die Krücken glitten neben den Stuhl. Richie raufte sich abermals die Haare: „ach Chaya. Ich versuche sie seit mehr als 3 Stunden zu erreichen. Aber an ihr Handy geht nur die Mailbox und bei ihrer Schwester geht keiner ran. Allmählich beginne ich mir wirklich sorgen zu machen.“ Abermals fuhr er sich durch die Haare. Cathy Stringini tätschelte ihrem Sohn beruhigend den Arm: „Nun entspann dich mal. Das Mädel ist erwachsen, sie ist älter als du und weiß sehr genau was sie tut. Vielleicht ist sie mit ihrer Familie spazieren gegangen…“ „und warum ist dann ihr Handy aus?“ fragte Richie nun leicht gereizt und zog seiner Mutter den Arm weg. Cathy lächelte und sah Richie an: „Wir haben Weihnachten Richie, deshalb vielleicht?!“ Richie schnaubte: „Mum, sie hat ihr Handy nie aus. NIE! Deshalb hat sie auch schon oft ärger mit Mark und Mike bekommen. Sie hat es immer an. Da muss was passiert sein!“

„Schatz, jetzt bleib doch mal bitte ruhig. Ihr wird schon nichts passiert sein. Gott würde seinen Engeln niemals Leid zu fügen! Hab vertrauen.“ „Gott nicht, aber der Teufel!“ knurrte Richie jetzt und spielte unruhig mit seinem Telefon. Cathy seufzte: „Hast du die Zeitverschiebung bedacht Schatz, hier ist es 18 Uhr. Du weißt doch selber dass es in Deutschland bereits mitten in der Nacht ist. Vielleicht schläft sie auch schon.“

Richie atmete tief ein, etwas das er sich bei Jay, Ashlee und Chaya abgeguckt hatte, wenn ihm fast der Kragen platzte: „Mum, ich weiß dass sie uns 7 Stunden voraus sind und das es dort jetzt 1:00Uhr nachts ist. Stell dir vor, ich lebe gewöhnlich dort. Und das es 1:00Uhr nachts ist, zeigt das sie ja nicht mit ihrer Familie spazieren gegangen sein kann. Immerhin sind da kleine Kinder…“ bellte er jetzt allerdings. Cathy seufzte: „Schatz, vielleicht schläft sie wirklich schon und deshalb ist das Telefon ausgestellt.“ Richie zählte innerlich bereits um sich nicht aufzuregen, was allerdings nicht viel brachte: „Mum, ich KENNE Chaya, die schläft nie um die Zeit und ich versuche ja schon seit 15:00Uhr sie zu erreichen also bei denen 22:00Uhr! Und jetzt versuch mich nicht zu beruhigen. Ich BIN ruhig, nur du stresst mich! Ich geh nach oben in mein Zimmer!“ mit diesen Worten stand er auf, griff sich sein Handy und marschierte in sein Zimmer. Dort ließ er sich auf sein bett fallen und starrte an die Decke: „Irgendwas stimmt da ganz gewaltig nicht!“ murmelte Richie und wählte im nächsten Moment Izzys Nummer, doch dort empfing ihn ebenfalls nur die Mailbox. Richie knurrte ein: „Izzy meld dich, es ist dringend!" in den Hörer, legte auf und schmiss dann sein Telefon weg. Es kotzte ihn an, nie funktionierte etwas wenn es sollte, nie war der Idiot da, wenn man ihn brauchte oder er war mal wieder dabei Carly flachzulegen. Richie stand auf, zog seinen Schreibtischstuhl zurück und, drückte die Power-Taste seines PCs. Augenblicklich bootete der PC, der Bildschirm wurde kurz dunkel und das Fenster zur Passwortabfrage erschien. Richie überlegte einen Augenblick lang. Er war solange nicht mehr hier gewesen, dass er sein eigenes Passwort fast nicht mehr wusste. Diesen Schutz hatte er eingebaut, damit niemand auf die Idee kam, seinen Rechner zu durchforsten, was seine Mutter gerne tat. Er liebte sie zwar über alles, aber es gab einfach Dinge die sie nicht zu wissen brauchte. Zumal sie ihn derzeit eher stresste.

Endlich nach ewigen langen Sekunden, in denen er fasst schon glaubte, es nicht mehr zu wissen, fiel es ihm dann ein. Hastig fuhren seine Finger über die Tastatur und er drückte die Enter- taste. Einen schrecklichen langen Augenblick geschah nichts und er erwartete bereits das Piepen für die Fehleingabe, doch dann wurde der Bildschirm abermals dunkel und im nächsten Moment erschien sein Desktop. Sein Blick glitt über die Symbole. Die Maus fuhr zum Symbol und mit einem Doppelklicken hatte er sich ins Internet eingewählt. Er öffnete den Internet – Explorer und surfte über einige Seiten, darunter auch US5- Germany und diverse Fan- Seiten. Er hielt sich, wenn er Zeit hatte öfter auf den Seiten auf als die Fans vermuteten. Er hatte zwar immer Mühe zu verstehen, was dort vor sich ging aber mit der Zeit hatte er gelernt zu lesen was dort stand, auch wenn er immer länger brauchte und vieles nachschlagen musste. Das sprechen war da um einiges einfacher als es zu lesen oder schreiben, auch wenn es fast die gleichen Buchstaben waren wie im englischen. Nach fast 1 ½ Stunden hatte er keine Lust mehr, er schloss das Fenster und öffnete seinen MSN Messanger. Es dauerte einen Moment bis er sich einwählte, doch dann ging die Liste auf und Richie wäre vor Schreck fast vom Stuhl gefallen. Chaya war online!!! Er warf einen Blick auf seine Uhr. Bei ihr war es fast 4 Uhr morgens und sie hatte die Option der Web-Cam aktiviert. Er schaltete seine eigene Cam ein und setzte sich sein Headset auf, da das Micro der Kamera kaputt war. Richie war verwundert darüber, er wusste das Chayas Schwester eigentlich keine Web-Cam besaß. Er klickte auf ihren Namen und das Fenster öffnete sich.
 

Chaya saß nun vor ihrer vierten Tasse Latte Macchiato Karamell, gerne hätte sie geschlafen aber das ging nicht wirklich. Denn Nicky raubte ihr den letzten Nerv. Als ihre Schwester ihn am 20.12. vorbei gebracht hatte, hatte sie ihr gesagt, dass der kleine etwas unruhig war, weil er zahnte. Sie hatte Chaya aber nicht gesagt, dass es so schlimm wie noch nie war. Gewöhnlicherweise war Nicky ein friedliches Kind was viel und gerne lachte, selten weinte. Auch wenn er zahnte war er verhältnismäßig ruhig, eher kuschelig und futterte dann am liebsten eiskalten Früchtebrei. Aber diesmal ging es dem 10- Monate alten baby anscheinend richtig schlecht. Er schlief kaum, wollte nur getragen werden und weinte selbst wenn er auf dem Arm war. Gerade schlief nick 2 Stunden und Chaya hatte die stille Hoffnung, dass er nachdem Zäpfchen vielleicht durchschlafen würde. Aber daran glaubte sie nicht wirklich, es war die letzten Nächte ja nicht anders gewesen. Sie hatte kaum geschlafen und wann immer Nick tagsüber schlief, nickte die Blondine ebenfalls kurzzeitig ein. Chaya war zwischendurch immer am Rande der Verzweiflung gewesen und ihre sonst so strapazierbaren Nerven lagen allerdings momentan blank, die ruhe die sie sonst ausstrahlte war nicht wirklich da. Was vielleicht auch daran lag, dass sie mit ihren Gedanken dauernd in Kalifornien war. Zu oft hatte sie das Telefon in der Hand gehabt und war kurz davor ihn anzurufen, einfach damit Nick seine Stimme hörte und sich beruhigte. Doch dann hatte sie es jedes Mal weggelegt und sich eingeredet, dass er Urlaub hatte und nicht sein Onkel war.

Jetzt saß sie vor dem PC, versuchte wach zu bleiben in dem sie Fanseiten checkte, sich um ihre Fanpost kümmerte und nebenbei Videos zusammenschnitt. Ein Hobby das sie nicht wirklich oft ausüben konnte, weil es Zeitaufwendig war.

Als jetzt plötzlich ein Fenster von ihrem MSN mit einem lauten Pling aufging, erschrak sie zu Tode. Sie hatte das an - und abmelden der Kontakte nämlich ausgestellt.

Umso erstaunter war sie als sie dann sah, um wen es sich handelte.
 

Richie: Hey…so spät nochwach??? Solltest du nicht schlafen? Das ist nicht gut für deinen Körper.
 

Chaya: Hi Murmel. Haha du bist witzig, ehrlich. Ich würde ja gern schlafen, aber Man(n) lässt mich nicht!
 

Richie: Wieso ist Izzy so anstrengend? *Kopfeinzieh*
 

Chaya: Schön wäre es ja, aber nein der ist nach wie vor Zuhause, zumindest war das mein Wissenstand als er dahin geflogen ist. Es sei denn er meinte jetzt kurzfristig zum Nordpol auswandern zu müssen, weil Carly ihn geärgert hat! Aber das glaub ich nicht.
 

Richie: Wie er hat sich bei dir noch nicht gemeldet? Komisch, das ist doch sonst nicht seine Art und ich weiß, dass er sich schon bei den anderen gemeldet hat. Das ist wirklich komisch. *grübel* *nichtversteh* Aber welcher Mann hält dich dann vom schlafen ab??
 

Chaya: Moment, ich mach mal meine Web-Cam an, dann kannst du ja mal sehen was mit Chaya passiert wenn die 3 tage nicht wirklich geschlafen hat und das nur wegen einem Kerl. Aber krieg keinen Schreck, ich sehe schlimmer aus als ihr im Just because of you clip und das ganz ohne Schminke!
 

Richie: Na komm so schlimm kann es ja nicht sein!
 

Im nächsten Moment öffnete sich das Fenster der Web-Cam und Richie sah Chaya und er bekam doch einen Schreck. Sie war bleich, hatte Ringe unter den Augen. Ihre Augen waren rot, so als hätte sie geweint. Sie wirkte erschöpft.
 

Richie: Seit wann gibt Michael Jackson den Namen seines Schönheitschirurgen raus???
 

Chaya: Danke Richie, ich weiß das ich schlecht aussehe. Ich hab dich auch lieb
 

Richie: Schlecht ist gar kein Ausdruck, Mädel was ist los, du siehst aus wie der lebende Tod persönlich! Und vor allem, was machst du Zuhause, ich denke du bist bei deiner Schwester, aber du bist in Berlin oder fährst du erst Morgen?
 

Chaya: Nein, tu ich nicht.
 

Richie: Wieso das denn, hattet ihr stress?
 

Kurz darauf

hörte er ihre Stimme und jemanden herzzerreißend weinen.

Chaya: „Warte mal Richie, die Mini-Murmel weint. Ich bin gleich zurück!
 

Richie: „Okay..“
 

Er beobachtete wie Chaya mit dem Headset aufstand und dann verschwand, kurz darauf wiederkam. Auf ihrer rechten Hüfte saß ein blondes Baby mit blauen Augen und weinte. Tränchen rannen seine Wangen hinunter und es hatte die kleinen Finger im Mund.

Im nächsten Moment hörte er Chayas Stimme, die leicht sang während ihre Arme den kleinen umschlangen und ihn hin- und herwiegten.
 

Richie: „Wieso ist die Mini-Murmel bei dir und warum weint er so?“
 

Chaya: „Meine Schwester und mein Schwager haben Knatsch und sind jetzt auf Liebesurlaub, deshalb ist Nicky hier. Sie hat mir aber nicht gesagt dass er zahnt. Normalerweise ist das kein Problem, dann ist er nur verstimmt, aber diesmal scheinen die Backenzähne durchzukommen und das tut wohl richtig weh. Er weint nur, schläft kaum. Nur wenn ich ihm Zäpfchen gebe und dann auch nur 2-3 Stunden. Ansonsten will er nur auf den Arm und quengelt dort auch die ganze Zeit. Und das geht schon seit 3 Tagen so. Deshalb sehe ich so fertig aus.“
 

Richie beobachtete wie sich Chaya in einem großen Sessel gegenüber dem Schreibtisch niederließ und Nick auf ihre Brust legte. Der kleine riss allerdings den Kopf hin und her und weinte immer noch.

Richie beobachtete das eine Weile.

Dann meinte er:
 

„muss wirklich schlimm sein, normalerweise bist du doch sein Kissen auf dem er liebend gerne einschläft!“
 

Chaya: „aber Nichtmahl das funktioniert, ich bin bald mit meinem Latein am Ende,,“
 

Richie: „Hast du mal Izzy angerufen, der kriegt die Kinder doch alle wie durch Zauberhand beruhigt.“
 

Chaya: „Richie, ich kann ihn nicht immer anrufen, wenn was mit den Kids ist. Die halten ihn eh alle schon für ihren Onkel, was er nicht ist.“
 

Richie spürte, dass sie das nicht wollte. Er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie zum einen zu stolz war Izzy um Hilfe zu bitten. Zum anderen wollte sie nicht, dass er während seines Urlaubs gestört wurde und nachher noch ärger mit Carly bekam Dennoch sah er die Erschöpfung auf dem Gesicht seiner Freundin, die gerade abermals versuchte das Kind zu beruhigen, was nicht gelang. Irgendwann war Nick doch eingeschlafen und Chaya verschwand um ihn hinzulegen. Als sie wiederkam ließ sie sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen und seufzte. „ich kann nicht mehr, ich bin fertig!“ murmelte sie auf Deutsch. Dennoch hatte Richie es genau verstanden, er sah wie sie sich flüchtig mit dem Ärmel über die Augen wischte. Er wusste das es tränen waren, die sie da trocknete.

Doch in diesem Moment klingelte sein Handy.
 

Richie: „Moment – brb- Telefon!“

Chaya: jaja, kein Problem Nick weint eh gerade wieder- brb-!“
 

Dann stand sie auf und verschwand aus seinem Blickfeld. Richie suchte nach seinem Handy, er erkannte an der Melodie, dass Izzy sich gerade meldete. Aber wo war das verflixte ding nur? Er durchwühlte sein ganzes bett und hielt es im nächsten Moment triumphierend in den Händen.

Dann nahm er an, aber noch ehe er was sagen konnte brummte ihm ein Izzy entgegen: „Na endlich, ich dachte schon du rührst dich gar nicht mehr! Was gibt`s denn?“

Richie blieb ruhig: „Es geht um Chaya, ich erreich sie nicht und ihr Handy ist aus!“ Der Blondschopf sprach mit Absicht in der Gegenwart um die Reaktion seines Freundes zu sehen. Die auch prompt kam: „Wie du erreichst sie nicht? Ihr Handy ist aus? Hast du es bei ihrer Schwester versucht?“ „Ja, aber da geht keiner ran!“

Richie konnte sich gerade bildlich vorstellen, wie Izzy auf und ab tigerte. Innerlich triumphierte er gerade: >siehst du Mum, im vergleich dazu bin ich wirklich ruhig! < „Da ist was passiert!“ stellte er dann fest.

Im nächsten Moment hörte er Izzys Mutter im Hintergrund und Carly, die mit irgendwem sprach.

„Stör ich?“ fragte er nach. Izzy schüttelte instinktiv den Kopf bis ihm einfiel, dass Richie das ja nicht sehen konnte. „Die trinken zwar gerade alle Kaffee und ich hasse das wie die Pest, aber wenigstens hab ich dann einen Grund dem fernzubleiben!“ brummte Izzy

„wieso, was ist los?“ erkundigte sich Richie nun und warf einen Blick zum Bildschirm wo Chaya gerade wieder mit Nicky hin und herlief.

„keine Ahnung, Carly ist anhänglich wie eine Klette. Schleicht die ganze Zeit mit so einem echt beängstigenden Lächeln um mich rum und ich hab keine Ahnung was sie wollen könnte...:“

Richie grinste: „Sex?“ meinte er dann trocken. Im nächsten Moment hörte er es krachen. „Izzy, hallo? Alles okay?“ Der 17jährige machte sich gerade ernsthaft sorgen, dann hörte er es nur knurren: „Aua, das war mein Arsch. Seit wann nimmst du solche Wörter in den Mund?“ kam es dann zurück und er hörte etwas klappern.

„Weil es gewöhnlich das ist, was bei euch passiert?“ fragte Richie dann zurück. Izzy schien sich zu fassen: „Wollen könnte sie das schon, aber ob sie das kriegt ist eine andere Sache!“

Richie kam gar nicht dazu zu antworten, denn seine Boxen gaben gerade sehr laut Nicks weinen und Chayas beruhigende Stimme wieder. „Was ist das, seit wann habt ihr Babys?“ fragte Izzy nur. „Das ist das Kind einer Freundin von mir!“ erwiderte Richie hastig, er wollte Chaya nicht an den Pranger liefern, doch in diesem Moment hörte man ihre Stimme sehr deutlich und klar: „Murmel, hör auf zu weinen. Ist ja gut, ich weiß das tut weh. Ach bitte hör auf...Maus…wird doch alles gut!“ sie drückte ihm einen Kuss auf.

„Das war doch Chaya!“ Izzy hatte fast gebrüllt, woraufhin Richie einen Schritt zurückwich und ängstlich das Telefon ansah.

„Ja, das ist sie!“ kam es dann kleinlaut, nachdem er sich dazu entschlossen hatte das Telefon wieder ans Ohr zu nehmen. „Und wieso erreichst du sie dann nicht, wenn sie bei dir ist und wieso hat sie Nick mit in die Staaten genommen?? Und wieso sagst du mir das nicht?!“ fragte Izzy nun. Richie seufzte: „Izzy, sie ist nicht bei mir. Das hat sie dir doch selber gesagt und das Baby hat sie auch nicht mitgebracht. Chaya ist in Deutschland. Allein mit Nick in Berlin.“ „Noch mal langsam, zum mitschreiben bitte. Ich denke sie ist bei ihrer Schwester….“ Richie seufzte abermals und setzte sich: „nein ist sie nicht. Ihre Schwester und ihr Schwager hatten Knatsch und sind jetzt auf Liebesurlaub. Sie haben Nick zu Chaya gebracht, der zahnt allerdings und sie ist mit ihren Kräften total am Ende weil sie 3 Tage nicht geschlafen hat und er so doll weint. Er schläft nur 2-3 Stunden. Das auch nur wenn er Zäpfchen kriegt und so…“ erklärte er dann.

„Warum ruft sie mich nicht an?“ kam nun die Frage aus dem anderen Ende der Leitung.

„ich schätze, weil sie dich nicht stören wollte. Immerhin hast du es ja auch nicht für nötig gehalten dich bei ihr zu melden. Aber ihr geht`s schlecht. Hab sie noch nie in so einer Verfassung gesehen.“ Erwiderte Richie.

„ist gut, ich kümmere mich drum. Sag ihr nicht, dass du mit mir geredet hast, sonst ist sie nur wieder sauer auf dich! Ich muss gehen!“ Richie sah im nächsten Moment nur noch sein tutendes Handy an und seufzte.

Er saß inzwischen wieder vor dem PC. Chaya hatte sich vor nicht ganz einer Stunde verabschiedet, nachdem Nick wirklich vor Erschöpfung eingeschlafen war. Er hatte sie förmlich ins Bett schicken müssen, weil sie ihn nicht allein lassen wollte. Er grübelte die ganze Zeit schon. Ihm gefiel es nicht, dass sie so alleine war und am Ende ihrer Kräfte. Irgendwann würde sie noch zusammenklappen und niemand würde etwas merken. Schön Izzy hatte zwar gesagt, er würde sich drum kümmern. Aber der plante seine Verlobung mit Carly und würde eher die Tage genießen als wirklich was zu machen und Chaya konnte ihn um den Finger wickeln und ihm sonst was erzählen, er würde es nicht merken. Wenn Chaya etwas wirklich vertuschen wollte, würde sie es schaffen und er würde nichts merken. Richie seufzte: „Jay ist der einzige der da was machen kann!“ Er hasste es zwar, was er jetzt tat, aber was blieb ihm anderes übrig?
 

Kaum hatte Izzy aufgelegt, steckte er das Handy weg und hetzte in sein Zimmer. Er wusste was er zu tun hatte und er hätte das schon viel eher tun sollen. Hastig schmiss er alles in seinen Koffer. Er hatte eine Entscheidung getroffen.

Er war gerade dabei seinen Rucksack zu packen als seine Mutter mit Wäsche auf dem Arm sein Zimmer betrat. Sie sah ihn an und lächelte: „Du fährst also wieder?“ Er stand auf und sah sie an: „Tut mir leid, Mum!“ er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und umarmte sie. Sie sah ihren Sohn an: „ Das habe ich erwartet, war nur noch eine Frage der Zeit. Schon als du zurückgekommen bist, habe ich gemerkt das etwas ist. Es ist dieses Mädchen, diese Blondine nicht?“ Izzy sah seine Mutter nur überrascht an: „Woher weißt du das?“ brachte er nur leise raus. Sie lächelte immer noch: „Eine Mutter merkt so etwas. Dauernd warst du mit deinen Gedanken woanders, dein Herz hat woanders geschlagen. Jedes Mal wenn du Carly ansiehst ist es nicht mehr wie früher und ich habe dich letztens mit Jay über Sie reden hören. An der Art wie du über sie gesprochen hast, habe ich gemerkt, dass sie dir wahnsinnig viel bedeutet. Außerdem das Bild.“ sie deutete auf seine Wand, wo Unmengen von Fotos von Izzys Freunden hingen, aber in dessen Mitte hing inzwischen ein neues. Was ihn selbst und Chaya zeigte. Chris hatte es gemacht. Es stammte noch aus der Anfangszeit. Izzy und Chaya saßen auf der Couch in der WG. Er hatte einen arm um ihre Schultern gelegt und sie lehnte sich gegen ihn und beide schauten DVD, was das Bild allerdings nicht wiedergab. Izzy mochte dieses Bild. Seine Mutter lächelte: „ Seit du von hier weggegangen bist, bist du sehr erwachsen geworden und ich habe dir immer gesagt, du sollst das tun was für dich richtig ist. Denn man lebt nur einmal und das sage ich dir jetzt noch mal. Tu das was du für richtig hältst, folge deinem Herzen. Hält es Dich hier bei uns, ist es okay. Wenn es dich zurück nach Deutschland führt, dann sei es so. Doch dann solltest du so fair sein und Carly gegenüber aufrichtig sein: Denn ich schätze sie erwartet etwas, was du ihr anscheinend versprochen hast und nicht halten wirst. Jetzt pack weiter, ich buche den nächsten Flug!“ mit diesen Worten ließ sie ihn stehen.

Izzy stand noch einen Moment da und ließ die Worte seiner Mutter wirken. Im nächsten Moment warf er allerdings die anderen Sachen in seinen Rucksack und verschloss den Koffer. Eine halbe Stunde später, verabschiedete er sich unten vorn seiner Mutter, seinen Geschwistern und der Familie. Von Carly war nichts zu sehen.

Gerade als er aus der Tür war hörte er seinen Namen. Izzy drehte sich nicht um. „Wo willst du hin?“ ihre Stimme war leise. Er wusste nicht was er sagen sollte. Ließ langsam seinen Koffer los. Er holte Luft: „Ich gehe…“ sagte er dann ruhig. „Du gehst zu ihr?!“ Carlys Stimme war noch immer leise, doch diese Frage war mehr eine Feststellung.

Izzy nahm seinen Koffer wieder: „Sie braucht mich!“ er ging zwei Schritte.

„Und was ist mit mir? Was ist damit, dass ich dich auch brauche? Du denkst immer nur an sie, an dieses blonde deutsche Miststück!“ ihre Stimme war jetzt umgeschlagen in Wut. Zum ersten Mal drehte er sich jetzt um, ging noch mal auf Carly zu, die nun vor ihm stand und weinte. Izzy senkte kurz den Blick. Sie konnte nichts dafür, Carly würde es nie verstehen. Sie versuchte nur an etwas festzuhalten, was sie längst verloren hatte ohne es zu merken. „Carly, hör auf etwas schlecht zu machen, was mir wichtig ist: Denn das wirst du nicht schaffen. Dieses Mädchen ist ein Engel und ich würde niemals etwas auf sie kommen lassen, also versuch es gar nicht erst. Wenn du wütend sein willst, dann sei auf mich wütend. Denn ich bin derjenige der dir wehgetan hat, nicht sie. Sie weiß Nichtmahl etwas davon. Hör auf die Schönheit der Erinnerungen mit Wut und Zorn zu zerstören. Auch wenn es nicht mehr passt und nichts ändert, ich wünsche dir fröhliche Weihnachten!“ mit diesen Worten drehte er sich um, lief die Stufen hinunter und stieg in das Taxi zum Flughafen.
 

Ashlee knurrte als das Handy ihres Freundes klingelte, bei ihnen war es gerade 4 Uhr morgens und sie hatte bis eben tief und fest geschlafen. Sie zog die Decke höher und rollte sich auf die andere Seite, damit sie das lästige Klingeln nicht wahrnahm, aber es half nichts. Es klingelte nach wie vor, schrill und nervend. Sie verpasste Jay irgendwann einen harten Stoß in die Rippen: „Schatz, dein Handy klingelt!“

Jay brummte irgendwas Undefinierbares und rollte sich herum. „JAY!!!“ sie wurde allmählich sauer. “Hm, lass mich schlafen Schatz?!” brummte es unter der Decke müde hervor. „Würde ich ja gerne, aber DEIN Handy lässt mich nicht schlafen!“ erwiderte sie. Jay hob eine Augenbraue und blinzelte: „Dann mach es aus!“ nuschelte er und zog die Decke wieder bis zur Nase. „Würde ich ja, aber es liegt auf deinem Nachttisch und ich bin an der Wand und du bist zu groß!“ gähnte Ashlee nun.

Jay seufzte und rollte sich abermals herum, als er auf das Display sah, stutzte er: „Das ist Richie!“ Augenblicklich war Ashlee wach: „Schön für ihn das er Langeweile hat, aber andere Leute schlafen um die Zeit!“ brummte sie und setzte sich auf. Jay machte Licht und ging ans Telefon. Schlaftrunken beobachtete Ashlee wie Jay ziemlich schnell auf Richie einredete, aus den Satzfetzen konnte sie allerdings nicht viel verstehen. Es ergab alles keinen Sinn. Nach nichtmal zwei Minuten legte er auf und wählte erneut eine Nummer. Sie hatte es inzwischen aufgegeben verstehen zu wollen, was er redete. Zumal er eben ins Französische gewechselt war, aus einem ihr völlig unerklärlichen Grund. Gewöhnlicherweise redeten hier alle Leute Englisch, auch wenn ihr das britische nicht so geläufig war wie das amerikanische Englisch.

Nach weiteren 5 Minuten legte er dann auf. Ashlee sah ihn an, seine Körperhaltung war angespannt, sein Gesicht wirkte nachdenklich und er fuhr sich durch die Haare. „was ist los, Schatz? Was wollte Richie und mit wem hast du da eben telefoniert! Chaya war es nicht.“ Fragte sie dann und beobachtete wie er immer noch grübelte und dann tief seufzte, ehe er antwortete: „Es geht um meine Schwester!“ sagte er dann. „Was ist mit Yasmin? Die schläft doch friedlich in ihrem Bett!“ erwiderte Ashlee, die noch zu müde war. Jay seufzte: „Nicht Yasmin, meine andere Schwester. Oder glaubst du Richie würde mir mitteilen das Yasmin Probleme hat, wenn sie direkt neben uns schläft während er meilenweit weg ist?!“ fragte er leicht gereizt zurück. „Nein, wohl kaum. Was ist mit Chaya?“ Ashlee war nun beunruhigt. Sie hatte genau beobachtet wie Chaya immer stiller wurde, je näher Weihnachten kam. Aber immer wenn sie de Freundin gefragt hatte, war die zur Tagesordnung übergegangen. Hatte gescherzt, gelacht und ihr beim packen geholfen, wobei Ashlee zugeben musste, dass sie Chaya ziemlich vernachlässigt hatte, seit sie wusste das sie mit Jay zu seinen Eltern fuhr.

Jay seufzte: „Sie ist Weihnachten allein in Berlin!“ Ashlee saß senkrecht: „Ich dachte, sie ist bei ihrer Schwester?“

„das dachten wir alle, aber die hatte mit Mario krach und sind jetzt in Liebesurlaub. Sie haben Nicky bei Chaya abgegeben!“ entgegnete Jay. Ashlee knurrte: „Nett, dafür ist sie wie immer gut genug!“

„Ja, das Ding ist. Nicky zahnt. Chaya hat die letzten 3 tage wenn es hochkommt 4-6 Stunden geschlafen. Der Kleine weint ununterbrochen, selbst auf dem Arm. Schlafen tut er nur mit Zäpfchen und dann auch nur maximal 2-3 Stunden mit Unterbrechungen. Richie sagt Chaya sei am Ende ihrer Kräfte, er hat Angst, dass sie das nicht schafft. Ich mein wenn man 3 Nächte nicht pennt, weil man feiert ist das was anderes als wenn man ein Kind hat, was dazu ununterbrochen weint. Ein Kind was man beruhigen und versorgen muss, die Nerven sind dann angespannt und so weiter. Zumal mir Richie eben auch etwas gesagt hat, was ich ziemlich heftig finde. Ich kenne meine Schwester, sie fand es ja eh nicht wirklich toll Izzy gehen lassen zu müssen und dann auch noch mit Carly. Aber der Hammer kommt jetzt. Izzy will Carly einen Heiratsantrag machen! Richie hat erzählt, er hat Chaya gesehen als das rausgekommen ist…..“ Ashlee schluckte: „na ganz klasse. Sie muss ihn nicht nur gehen lassen, nein sie hat ihn gleich noch in den Hafen der Ehe gelassen. Dann ist sie psychisch noch mehr down!“ sagte sie dann leise. Jay nickte: „Richie hat gefragt, ob wir nicht Weihnachten zu ihr können. Er würde ja, aber er ist zu weit weg und seine Mum krank. Er meinte er hätte Izzy auch bescheid gesagt, aber er glaubt halt nicht das der was macht, weil die Verlobung Heiligabend stattfinden soll.“ „Ja, klar keine Frage. Ich fliege zurück, bleib du hier. Deine Mutter wäre traurig, wenn du jetzt nicht da wärst, wo du solange nicht hier warst!“ entgegnete Ashlee und glitt aus dem bett und begann sich anzuziehen, doch Jay zog sie zurück: „Ich will Weihnachten aber nicht ohne dich verbringen.“ Sagte er dann leise und sah sie an. „Buchst du mir bitte ein Ticket?“ Ashlee war gerade dabei ihre Tasche wieder einzupacken, ausgenommen der Geschenke für Jays Familie. Jay seufzte: „ich habe schon zwei Tickets zurück gebucht, aber habe nur noch welche um 16 Uhr bekommen!“ „Du musst nicht mit zurückfliegen, Chaya wäre nur deprimiert wenn sie dann auch noch ein Pärchen vor der Nase hat.“ Meinte Ashlee und legte ein paar Wäschestücke zusammen. „Du wei0t aber auch, dass sie sich eher von mir beruhigen lässt als von dir. Außerdem will ich Weihnachten mit dir verbringen!“ beharrte Jay trotzig. Ashlee hielt in der Bewegung inne: „und was ist mit deiner Familie? Sie haben dich solange nicht gesehen…“ warf sie dann ein. Jay schüttelte den Kopf: „Mum wird das verstehen, sie kennt Chaya und weiß das sie mir genauso viel bedeutet wie Yasmin. Sie wird es verstehen glaub mir! Außerdem wird sie sich dran gewöhnen müssen, dass ich Weihnachten demnächst nicht mehr Zuhause bin!“ mit diesen Worten gab er Ashlee einen Kuss und zog sie wieder zu sich ins Bett. „wir beide fliegen nachher zusammen, aus basta! Ende im Gelände! Darüber diskutiere ich mit dir auch nicht mehr!“ er gähnte und im nächsten Moment war er eingeschlafen, Ashlee ganz fest im Arm haltend. Diese seufzte leise: „Wenn du meinst Schatz!“
 

Izzy hatte auf dem Flug vielleicht 3 Stunden geschlafen, wenn überhaupt. Die Filme an Board interessierten ihn nicht wirklich. Am Anfang hatte er noch an seinem Laptop gearbeitet, hatte das aber nach 2 weiteren Stunden aufgegeben. Er konnte sich eh nicht richtig konzentrieren.

Er kramte in seinem Rucksack und stutzte mit einem Mal als er etwas kleines silbernes heraus fischte, einen MP3 Player dessen Display gerade blau aufleuchtete: >Wie um alles in der Welt kam Chayas MP3 Player in seinen Rucksack?< Izzy überlegte einen Augenblick und zögerte dann nicht lange. Was Musik anging hatten er und Chaya oft einen ähnlichen Geschmack, obwohl sie ab und zu auch in sehr drastische Gegensätze abdrifteten. Eine Gemeinsamkeit war beispielsweise die Vorliebe für Backstreet Boys. Er hatte noch am ersten treffen erfahren, dass sie Fan war seit sie 13 war. Witzigerweise hörte sie im Kontrast dazu liebend gerne Evanescence, Linkin Park und Trance. Eine sehr ungewöhnliche Mischung. Aber sie war nun mal sehr Musikbegeistert und interessierte sich auch für Musik aus anderen Ländern. Es gab sogar eine Zeit, da hörte sie nur Japanischen Pop und wurde dafür von den Jungs dauernd aufgezogen. Er selber war da der schlimmste. Aber es hatte ihr nichts ausgemacht. Sie stand dazu.

Sein Blick glitt zu seiner Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann würde sie wieder bei ihm sein. Doch diese Minuten zogen sich wie Stunden, er zählte schier die Sekunden. Noch eine halbe Stunde dann würde er sie endlich wieder bei sich haben, ihr wieder in die Augen sehen können. Er sah auf die Anzeige des Fliegers, wo die Höhe stetig sank. Doch das dauerte einfach viel zu lange. Warum war diese verflixte halbe Stunde nicht schon um? Er wollte sie endlich wieder haben, er bereute zwar nicht in die Staaten geflogen zu sein, da er seine Familie und Freunde gesehen hatte, aber er bereute mit der falschen Frau geflogen zu sein. Sicherer den je wusste er, dass er Chaya hätte mitnehmen sollen. Endlich setzten die Räder des Jumbo-Jets mit einem sanften Ruck auf der Landebahn auf. Noch vor Erreichen der endgültigen Ausgangsposition löste er den Sicherheitsgurt und schnappte sich seinen Rucksack. Sekundenbruchteile bevor die Ansage des Piloten über die Boxen ging und noch während alle anderen sich erhoben, schlüpfte er aus der Sitzreihe und hetzte zum Ausgang, solange die meisten Leute ihr Handgepäck noch nicht herunterholten. Dennoch musste er sich seinen Weg bereits an einigen vorbei bahnen. Die Stewardess hatte gerade erst die Tür geöffnet und schon stürmte der Amerikaner schier an ihr vorbei durch den Gang, immer Richtung Gepäckausgabe. Er hoffte gerade inständig, dass er sein Gepäck relativ schnell bekommen würde, da er erst ziemlich spät eingecheckt hatte. Ungeduldig tigerte er vor dem Gepäckband auf und ab, schaute immer noch auf seine Uhr. Von hier würde er noch knapp 15 Minuten bis zu ihrer Wohnung brauchen, wenn denn das verflixte Gepäck sich endlich dazu entscheiden könnte zu kommen. Er verfluchte die Fluggesellschaft und seine Angestellten im Stillen, wieso brauchten die immer solange wenn man es eilig hatte?! „Izzy?“ eine leise Jungenstimme ließ den Amerikaner aufsehen. Vor ihm stand ein 10 jähriger Junge, der sich verschüchtert an die Hand einer 16 jährigen Rothaarigen klammerte. Izzys Blick ging unweigerlich über ihr Gesicht und er wusste innerhalb von Sekundenbruchteilen, dass sie Chris gefallen hätte. Das war die Art von Mädchen für die der Deutsche sehr viel übrig hatte. Allerdings schien sie eher gestresst. Sein Blick ging zu dem Jungen, der sich nach wie vor an ihr festhielt. Und in diesem Moment musste er lächeln, dass erinnerte ihn so furchtbar an Jason, Chayas ältesten Neffen und die erste Begegnung:
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Du bleibst jetzt hier und wartest bis ich dich hole, er stirbt mir sonst. Ich mein, du bist sein großes Vorbild, der an seinen Wänden hängt und wenn du ganz plötzlich und unvorbereitet vor ihm stehst, wird er mir sterben. Ich wollte meinen Neffen schon noch etwas behalten. Also ganz langsam!“ sie grinste. Izzy hockte vor ihr auf der rot gemusterten Couch und hatte die Arme um ihre Taille geschlungen, während er zu ihr aufsah. Er war schon öfter hier gewesen, doch noch nie hatte er irgendwen aus ihrer Familie kennen gelernt. Er wusste, dass Chayas Neffe zu seinen Fans zählte, immerhin stauchte sie ihn dafür regelmäßig zusammen, da der 11jährige alles von ihm imitierte und sich dauernd verletzte.

Izzy grinste sie gerade an: „Keine Sorge, wird schon gut gehen. Ich bin nervöser als er, worauf du dich verlassen kannst. Immerhin beherrsche ich eure Sprache nicht!“ Seine Finger kraulten gerade ihren Rücken. Chaya grinste ihn von oben herab an und streichelte seinen Nacken: „Keine Sorge, er beherrscht deine Sprache auch nicht! Also habt ihr was gemeinsam!“ dann ließ sie ihn los, wandte sich aus seinem Griff: „Also du wartest hier und bewegst dich nicht einen Millimeter, klar?!“ fragte sie, während sie sich in der Tür noch mal umdrehte. Izzy strahlte sie an: „Alles klar“! er salutierte wie auf Befehl, was sie zum Lachen veranlasste. Dann war sie aus dem Raum und hinter ihr fiel die Tür zu.

Izzy blieb allein zurück.
 

„Jasi?“ Die Blondine steckte den Kopf in ihr eigenes Zimmer. Ein 11jähriger Junge saß auf dem Schreibtischstuhl vor dem Fernseher und war am Playstation zocken. Als ihre Stimme erklang, drehte er sich um und musterte sie aus braunen aufgeweckten Augen: „was denn Chaya?“ Sie betrat das Zimmer, lief am bett vorbei und auf ihn zu. Als sie ihn erreichte blieb sie stehen. „Schatz, ich hab Besuch bekommen und ich möchte ihn dir vorstellen. Aber du musst mir versprechen ganz ruhig zu bleiben, okay?“ sie sah ihn fragend an. Sie kannte ihren Neffen gut genug um zu wissen, dass er voll ausflippen würde. Jason sah sie an: „Wen denn? Ashlee? Nine? Mona? Jack? Tank oder wen??“ Chaya schüttelte den Kopf: „niemand von denen. Ein Freund von mir. Kommst du?“ sie hielt ihm ihre Hand hin. Jason musterte sie: „Okay!“ er griff nach ihrer Hand und ließ sich vom Stuhl ziehen. Chaya ging voraus, Jason tapste unsicher hinter ihr her. Er gehörte zu der Art von Jungen, die am Anfang immer zurückhaltend waren und dann auftauten. Sie lief über den Flur und blieb direkt vor der Tür des Gästezimmers stehen: „bereit?“ sie sah ihren Neffen an und wuschelte ihm kurz liebevoll über den Kopf. Jason sah sie verwirrt an: „Warum sollte ich nicht bereit sein!“ Chaya grinste: „Vergiss es, na dann komm!“ sie öffnete die Tür leise und ging voraus in das Zimmer.

Als Jason nach ihr den Raum betrat und an seiner Tante vorbei sah wurde er blass. Chaya nahm ihn in die Arme und stellte sich hinter ihn: „Jason das ist Izzy, Izzy das ist Jason!“ sagte sie dann ruhig. Der Amerikaner gab ein schlichtes: „Hi Jason!“ von sich. Chaya spürte wie Jasons Hände sich gerade in ihre Arme krallten. „Alles okay Schatz?“ fragte sie besorgt. Sie rechnete gerade damit, dass er gleich umfallen würde. Schließlich fühlte sie ein zupfen an ihrem Ärmel das von Jason ausging: Sie beugte sich zu ihm runter: „Chaya, ich träume. Izzy von US5 sitzt auf unserem Sofa und grinst mich an!“ flüsterte der Junge geschockt und starrte Izzy immer noch an. Chaya musste leicht lachen. „Nein, Schatz. Du träumst nicht. Izzy ist tatsächlich da!“ sagte sie dann. Jason war immer noch sichtlich geschockt: „Was macht der hier?“ fragte er dann vorsichtig. Chaya grinste: „frag ihn das selber?!“ Jason sah sie jetzt aus unsicheren Augen an: „was heißt das denn übersetzt? Der versteht doch nur englisch!“ fragte er dann zögernd. Chaya grinste und übersetzte ihm die Frage, allerdings schob sie Jason systematisch in Izzys Nähe. Der Jungs sprach gehorsam die Worte nach die Chaya ihm vorgesagt hatte, danach sah er unsicher zwischen seiner Tante und Izzy hin und her. Der Amerikaner lächelte: „was ich hier mache? Deine Tante besuchen und meinen größten Fan kennen lernen!“ Jason sah nun wieder zu Chaya: „was hat er gesagt?“ Chaya lachte und gab die Worte ihres besten Freundes gehorsam wieder.

Nach und nach näherte sich sowohl der Junge als auch Izzy an, letztendlich endete es darin das die beiden den ganzen Nachmittag am toben waren und Chaya still daneben saß und übersetzte, wenn man sie ansprach.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Izzy grinste, er konnte sich noch gut erinnern. Er ging in die Knie und sah den Jungen an: „Hi, ich bin Izzy und du?“ fragte er freundlich und hielt dem jungen die Hand hin. Im Gegensatz zu der Begegnung mit Jason, war inzwischen der Deutschen Sprache relativ mächtig. Der Junge sah ihn an: „Eric!“ sagte er dann leise und streckte die Hand aus. „Hi Eric, was liegt an?“ er blieb immer noch freundlich, obwohl sein Blick immer wieder zur Uhr huschte und im Wechsel zum Gepäckband. „Darf…darf…ich ein Foto mit dir machen?“ er versteckte sich schon wieder halb bei seiner Begleitung. Izzy lächelte: „Klar, komm her Kumpel!“ und mit diesen Worten zog er den überraschten Jungen zu sich. Das Mädchen atmete erleichtert auf und knipste ein paar Bilder. Dann stand Izzy auf, unterschrieb dem Jungen noch sein Buch und lächelte: „Ich muss jetzt echt gehen.“ Eric lächelte und rannte mit einem Mal los zu seiner Mutter: „Mami, Mami. Ich hab ein Foto mit Izzy von US5“ Izzy seufzte, jetzt würden gleich lauter Fans auftauchen und dann würde er gar nicht mehr wegkommen. Das Mädchen stand immer noch vor ihm, sie lächelte. Allerdings ein trauriges Lächeln: „Danke. Du hast meinen Bruder wirklich glücklich gemacht. Das ist nämlich das letzte Weihnachten was er feiert: Eric wird bald sterben, er ist unheilbar krank und sein großer Wunsch war es euch mal zu treffen.“ Sie hatte Tränen in den Augen. Izzy schluckte und sein Blick glitt zu dem strahlenden Jungen. „Warte kurz!“ sagte er und führte ein kurzes Telefonat. „Wie heißt dein Bruder?“ fragte er das Mädchen zwischen durch. „Eric Baumann!“ antwortete das Mädchen. „Wie heißt du? Und wie lautet eure Anschrift??“ fragte Izzy weiter. Sie schaute verwirrt, worauf er nur beruhigend lächelte. Schließlich nickte sie: „Ja tun wir. Ich heiße Susanne!“ danach nannte sie ihm ihre Anschrift.

Nach einem weiterem Moment legte er auf und sah sie an: „ Ihr bekommt in den nächsten tagen Backstagekarten für das Berlinkonzert. Wir möchten euch gerne sehen. Ich weiß, dass die anderen einen so tapferen jungen wie Eric gerne kennen lernen würden. Du hast vielleicht auch einen angenehmen Abend, denn ich denke mir du warst auch länger nicht aus. Fröhliche Weihnachten!“ er nahm das überraschte Mädchen kurz in den Arm. Dann entdeckte er sein Gepäck welches nun auf dem Gepäckband erschien. „Ich muss jetzt gehen. Bye!“ mit diesen Worten schnappte er sich seine Taschen und flitzte zum nächsten Taxi-Stand.

Noch während der Fahrt beschäftigte ihn diese Sache, wurde dann aber irgendwann von dem Gedanken an Chaya verdrängt. Das Taxi hielt vor der US5 WG. Izzy zahlte, stieg aus. Er nahm seinen Koffer öffnete die Tür und lief hoch. Heute waren keine Fans hier. Kein Wunder schließlich war ja auch Weihnachten und offiziell war niemand von ihnen hier. Auf der Fahrt hierher war ihm eingefallen, dass er zuerst hierher musste um Ashlees Wohnungsschlüssel zu holen. Oben angekommen schleifte er seinen Koffer in sein Zimmer und holte eine Sporttasche vom Schrank in welche er ein paar Klamotten aus dem Koffer stopfte. Er konnte ja schlecht bei Chaya mit einem ganzen Koffer auftauchten, außerdem war der zu klobig. Die Tasche war in weniger als 5 Minuten umgepackt und Izzy suchte kurzzeitig nach Ashlees Schlüssel bis ihm einfiel, dass dieser immer am Schlüsselbrett hing. Er nahm sich seine Tasche, ließ alles Weitere achtlos stehen und war auch schon aus der Tür, aber nicht ohne sich Ashlees Schlüssel zu nehmen. Er lief im Eiltempo die Treppe hinunter über die Straße, inzwischen hatte es begonnen in dicken fetten Flocken zu schneien. Die 5 Straßen ließ er schnell hinter sich. Je näher er sich dem Haus näherte, desto mehr begann sein Herz vor Vorfreude zu klopfen.

Er öffnete die Tür und lief die Treppe hoch, schon von unten konnte er das verzweifelte Weinen des Babys hören…
 

Chaya hatte Nick auf dem Arm. Der kleine weinte seit heute Morgen um 6 unaufhörlich. Die Blondine hatte alles versucht. Mit ihm gespielt, kalten Brei, Brotstückchen, neue Windel, Beißring, singen… alles - es half nichts. Es war unlängst Zeit für seinen Mittagsschlaf, das Baby war völlig übermüdet von ihr gar nicht zu sprechen. Aber er wollte nicht schlafen. Er weinte nur noch schlimmer, wenn sie ihn vom Arm nahm. Chaya hatte nun schon aus lauter Verzweiflung zu etwas gegriffen, was sie sonst vermied. Sie wusste es funktionierte gewöhnlich zwar, aber sie wollte es nicht, weil das Kind sich nicht dran gewöhnen sollte. Der Kleine weinte inzwischen so sehr, dass sie kurz überlegt hatte doch Izzy anzurufen, hatte es dann aber wieder verworfen und stattdessen diverse Videos rausgekramt, die sie zu Beginn von US5 aufgenommen hatte. Als sie noch zeit hatte. Sie hatte damals wirklich immer sehr genau darauf geachtet alles aufzunehmen. So fühlte sie sich den Jungs näher wenn sie nicht da waren. Später waren dann Privataufnahmen von Chris dazu gekommen, der inzwischen auch seine Vorliebe für Videokameras entdeckt hatte. Auf eine Bitte hin existierte sogar ein komplettes Video von Izzy, was Chris einst für Jason und die Kids aufgenommen hatte

Doch es half nichts. Nicky schluchzte und weinte, seine Finger griffen grob in das schwarze Sweatshirt von Izzy, dass Chaya damals doch nicht zurück gebracht hatte. Sie hatte es vorhin übergezogen in der Hoffnung der vertraute Geruch könnte das Kind beruhigen. Doch dieser Trick schien nicht zu klappen. Dicke Tränen liefen die Wangen des Babys hinunter: „Sch…Nicky…schon gut!“ sie streichelte den rücken des Säuglings während dieser zum Bildschirm schaute, wo Izzy gerade sprach und nun noch mehr weinte. Er streckte die Ärmchen zum Bildschirm aus und zappelte, weinte, brüllte schließlich vor Schmerzen und Zorn. „Schatz…ich weiß…das tut weh…ich weiß es Maus!“ sie drückte ihren Neffen an sich, ihr Blick suchte den Bildschirm. „Ich weiß Schatz. Ich weiß, du willst zu ihm, aber das geht nicht… Izzy ist weit weg, weißt du“ Nick weinte und zappelte noch mehr, während sich eine seiner Hände krampfhaft in ihre Schulter grub und dicke Tränen abermals seine Wangen runter liefen. Chaya wischte behutsam die Tränen weg, drückte ihm ein Küsschen auf die Stirn. „ich weiß, dass er dir fehlt. Mir auch, glaub mir.“ Flüsterte sie leise und hatte nun ebenfalls Tränen in den Augen. Zu sehr schmerzte die Erinnerung welcher Tag heute war und was er heute tun würde, sie hatte ihn verloren. Ein für alle mal. Sie bemühte sich die Tränen zu unterdrücken. Kinder spürten Unruhe.. >und wie er mir fehlt. Izzy, warum bist du nicht hier? Ich brauche dich… so sehr< fügte sie in Gedanken hinzu und beobachtete den Bildschirm. Nick weinte immer noch, er warf den Kopf hin und her. Mit einem Mal registrierte sie wie der kleine ruhiger wurde und nur noch leicht wimmerte, seine kleinen Fingerchen gruben sich in den schwarzen Stoff des Sweatshirts und er starrte über ihre Schulter weg zur Tür. Chaya war erleichtert, wenigstens eine kleine Ruhepause. Die aber wie sie wusste nicht von langer Dauer sein würde. Mit einem Mal begann Nick wie wild auf ihrem Arm zu zappeln. Die letzte dicke Krokodilsträne lief seine Wange runter und versiegte. Sie hörte hinter sich etwas rascheln und dann ein Klappern, das wie ein Schlüssel klang. „Hey, ihr beiden!“ erklang es mit einem Mal hinter ihr, was Nick zum lachen veranlasste.> Diese Stimme! Nein das kann nicht sein. Das ist nicht möglich. Er ist in Amerika. Das geht unmöglich. Meine völlig überreizten und ermüdeten Sinne spielen mir gerade einen fiesen Streich!< dachte sie und begann zu zittern.. Unsicher stand sie da, umklammerte das Kind und traute nicht sich umzudrehen. Traute sich nicht aus Angst ihr größter Wunsch, könnte wie eine Seifenblase zerplatzen. Das würde sie nicht ertragen. Jemand trat hinter sie, drehte sie jetzt leicht zu sich um. Als sie den Kopf hob, sah sie ihm direkt ins Gesicht. Seine Augen strahlten sie an. Die gleiche Ruhe, signalisierten Wärme und Geborgenheit, signalisierten Vertrauen.. Ihr Traum erfühlte sich gerade und er fühlte sich verdammt echt an, dennoch traute sie sich noch immer nicht. Er könnte ja immer noch zerplatzen, sich als grausamen Streich ihrer übermüdeten Sinne entpuppen. Nick zappelte wie wild. Izzy streckte die Arme aus: „na komm mal her, mein kleiner. Du kannst deiner Tante doch nicht solche Schwierigkeiten machen!“ sagte er leise und nahm das Kind von Chayas Arm. Augenblicklich begann Nick vor Freude zu glucksen und seine Ärmchen umschlangen Izzy glücklich, welcher Chaya gerade ansah. Die Blondine kämpfte gerade verzweifelt mit ihrer Fassung. >Das durfte doch alles nicht wahr sein. Das ging doch gar nicht! Er konnte doch nicht hier sein, nein das war unmöglich! Er war weit weg, bei Carly.<

Wie als Beweis hob Izzy die Hand und streichelte sanft ihre Wange, in welche sie sich fast schon schutzsuchend schmiegte: „Es wird alles gut Engel, ich bin ja jetzt da!“ er lächelte beruhigend und just in diesem Moment warf sie sich schluchzend in seine Arme. Ihre Finger krallten sich in den Stoff seines Pullovers, ihr ganzer Körper bebte. Ihre Tränen fielen auf den Stoff und färbten ihn an jener Stelle dunkel. Er umschlang sie mit dem freien Arm und drückte sie an sich, sagte eine ganze Zeit gar nichts. Nick lachte und klopfte mit seinen Patschhändchen abwechselnd auf Izzys Brustkorb und dem Kopf seiner Tante umher.

Nach einigen Minuten schien sie sich zu fassen: „Oh mein Gott…“ sie schniefte immer noch und wischte gerade die letzte Tränen weg. Vorsichtig trat sie zwei Schritte zurück. „was um aller Welt machst du hier?“ sie schien es immer noch nicht fassen zu können. Er lächelte: „Du brauchst mich und da bin ich!“ sagte er schlicht und lächelte sie an. Sein Herz klopfte so schnell wie vorhin als er die Tür geöffnet hatte. „Aber….aber…was ist mit deiner Familie und Carly? Es ist Weihnachten?“ sie sah ihn immer noch fassungslos an und ihre Augen schauten verwirrt zu ihm auf. Izzy lächelte: „Das passt schon alles, glaub mir!“ mit diesen Worten verschwand er im Gästezimmer, wo das Kinderbett stand. Er legte Nick hin und Chaya erwartete das übliche wütende Gebrüll, doch es geschah nichts. Izzy kam nach 5 Minuten wieder: „Er schläft jetzt!“ dann nahm er sie bei der Hand und ging mit ihr zum Sofa. Er zog die Schuhe aus, krabbelte auf die ausgeklappte Sitzecke und faltete die Decke auseinander. Izzy streckte den Arm aus: „komm her, Süße!“ es war eine deutliche Aufforderung. Unsicher krabbelte sie zu ihm aufs Sofa, blieb allerdings neben ihm sitzen. Izzy zog sie zu sich. Unsicher legte sie ihren Kopf auf seinen Brustkorb, während ihre Hand auf seinem Bauch lag. Sie konnte das immer noch nicht fassen, das war nur ein Traum. Izzy breitete die Decke weiter aus, so dass Chaya eingehüllt war. Dann kraulte er ihren Kopf, welcher auf seinem Brustkorb lag. Das blonde Haar durchfloss seidig seine Finger. Der vertraute Geruch, der von ihr ausging erfasste ihn. Sie roch immer nach einer Mischung aus Kälte und Lilien. Aber witziger Weise strahlte sie dennoch immer Wärme aus. Er holte Luft atmete ein: Diesen Geruch würde er unter tausenden wieder erkennen. Wie sehr hatte ihm das gefehlt. Chayas Blick ging zu ihm hoch: „er schläft. Das erste Mal seit 4 tagen das er ohne weinen einschläft.“ Flüsterte sie leise und ihre Finger streichelten sanft Izzys Bauch. „Das ist doch gut. Du solltest auch schlafen, Schatz!“ sagte er leise lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie schüttelte den Kopf: „ich will nicht!“ ihre Stimme klang entschieden und langsam wurde ihr warm, sie sah aus dem Fenster wo Schneeflocken tanzten. Das war ein Wunder, ein echtes Weihnachtswunder. „und warum nicht? Engel Du bist todmüde und erschöpft!“ erwiderte er und kraulte sie weiter. Sie schwieg einen Moment: „Ich hab Angst, dass wenn ich einschlafe und wieder aufwachse, du nicht mehr da bist und das alles nur ein Traum war!“ sagte sie schlicht und schmiegte sich an ihn. Sie versuchte den Moment festzuhalten, nicht loszulassen. Immerhin konnte es ja doch nur ein Traum sein. Izzy lachte leicht: „nein, ich gehe nicht mehr weg.Wenn du aufwachst werde ich nach wie vor hier sein!“ ein angenehmes Kribbeln durchfuhr sie. Seine Finger die sie beruhigend kraulten, die angenehme Wärme, der vertraute Geruch, ihre Lider wurden schwer: „Wirklich? Versprichst du es?“ fragte sie und war bereits dabei gegen ihren Willen ins Land der Träume einzutauchen. Morpheus forderte eben doch seinen Tribut. „Ja, ich verspreche es dir. Wenn du aufwachst werde ich noch hier sein!“ doch das hörte sie längst nicht mehr. Chaya war in seinen Armen eingeschlafen.
 

Grelles Licht blendete sie, wieso war es so kühl? Sie fror nicht, aber vorhin war es wärmer gewesen?! Vorsichtig tastete ihre Hand nach links, wo er gewesen war, doch erspürte nichts außer der Decke. Sie riss die Augen auf, es dauerte einen Augenblick bis das Bild klar wurde. Schlaftrunken sah sie sich um. Nichts. Er war nicht da, nichts zeugte von seiner Anwesenheit. Also hatte sie das alles doch nur geträumt. Sie stand auf. Das war alles so echt, so real. Das konnte sie unmöglich geträumt haben. Sie weigerte sich zu glauben, dass es ein Traum war. Doch langsam begriff sie, dass er nicht hier war, die Realität anders aussah und dennoch drängte es in ihr danach weiter daran zu glauben. Noch einmal sah sie auf die couch zurück, wo er vorhin bei ihr gewesen war,, zumindest hatte sie das geglaubt. „Izzy?“ sein name kam nur als ein leises flüstern über ihre Lippen, immerhin schlief Nick ja. >Seit wann eigentlich? < Sie wusste es nicht. Sie spürte nur, dass ihr Körper dankbar für den Schlaf war und dennoch zog sich ihr Herz gerade krampfartig zusammen. Ihr Körper hatte ihr etwas suggestiert was sie sich so sehnlichst wünschte und das aus purer Erschöpfung. Sie lief auf Socken durch en Flur. Plötzlich ging die Tür zu ihrem Schlafzimmer auf und sie wäre fast einen Schritt zurück gewichen. Da stand er, er war tatsächlich da. Er sah sie überrascht an: „Du bist schon wach?“

Sie fasste sich, brachte ihr Herz dazu nicht mehr auswandern zu wollen, dennoch klopfte es wie wild. Chaya nickte: „ich konnte nicht mehr schlafen und du, du warst plötzlich weg. Ich hab schon befürchtet ich spinne!“ sagte sie leise und verschlafen. Izzy lächelte, kam auf sie zu: „Nein, du hast so friedlich geschlafen als ich aufgewacht bin, da wollte ich dich nicht wecken. Ich bin dann duschen gegangen und habe meine Sachen in dein Zimmer gebracht. Ich wollte dich einfach nicht wecken, tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe…“ sagte er sanft. Chaya sah ihn an, die Unsicherheit kehrte zurück: „Wie lange habe ich geschlafen?“

Izzy sah kurz auf die Uhr. „ich bin um 11:00Uhr hier angekommen. Jetzt haben wir es kurz vor 17 Uhr. 6 Stunden!!“ stellte er dann fest. „Ich hab geschlafen wie ein Stein!“ erwiderte die Blondine und streckte sich. „Schläft Nicky noch?“ fragte sie dann. Izzy nickte: „ich wollte ihn ohnehin wecken, sonst schläft er nachher nicht. 0Wir können noch etwas rausgehen, es schneit und frische Luft macht hungrig und schläfrig. Dann kann er nachher bald wieder ins Bett und wir haben ein bisschen Zeit für uns!“ mit diesen Worten betrat er das Gästezimmer und weckte Nicky vorsichtig. Er kam mit dem Kind auf dem Arm zurück. Das Baby rieb sich die Augen und schaute verschlafen, lachte aber. Etwas das typisch für Nick war. Er war nun mal ein fröhliches Kind. „Ich stelle nur eben etwas Brei für ihn kalt. Wärst du so lieb und wickelst ihn?“ fragte Chaya und verschwand in die Küche. „Kein Problem!“ Izzy ging zurück in das Gästezimmer legte Nicky auf das Bett und nahm die Wickeltasche. Wie selbstverständlich wickelte er den Jungen. Chaya erschien kurz darauf lächelnd in der Tür: „Du bist wirklich gut!“ stellte sie dann fest. Izzy wandte ihr kurz den Kopf zu, nachdem er die neue Windel zugeklebt hatte: „Ich hab ja auch die beste Lehrerin gehabt.“ Sagte er und zwinkerte ihr zu. „Ach was, die meisten Kerle ekeln sich davor und du? Du machst das als würdest du das jeden Tag tun!“ Der Sänger zog Nick gerade die Strumpfhose und Hose wieder an: „Ekeln warum? Ich sehe dass als Übung für meine eigenen Kinder die ich später mal habe. Da kann ich mich ja auch nicht vor drücken und alles meine Frau machen lassen!“ entgegnete er und setzte Nick auf, der vergnügt an seinen Dogtags zerrte.. Chaya lächelte als sie das sah „Du wirst mal ein wahnsinnig guter Daddy, da bin ich sicher. Kinder lieben dich!“ Izzy griff nach der Jacke und Mütze des kleinen sowie Schal und Handschuhen: „Kinder machen ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Heißt es nicht so?“ er band nick seinen Schal um und setzte ihm die Mütze auf. Chaya lachte: „Woher hast du das denn?“ „das hat Chris Mikel neulich an den Kopf geknallt als er mitbekommen hat, dass er wieder mal nen One - Night - Stand ohne Gummi hatte!“ erwiderte Izzy und schloss grad Nicks Jacke. Chaya seufzte: „Gott bewahre, irgendwann rennen hier mehr kleine Mikels rum als die Welt vertragen und gebrauchen kann. Oder er fängt sich irgendwann was richtig Böses ein! Der Kerl denkt einfach nicht nach, wenn der scharf ist. Aber Chris hat Recht. Sex haben ist einfach, aber bedeutet eigentlich auch Verantwortung. Nicht nur sich selbst gegenüber sondern auch dem Partner. Kinder zu haben und zu erziehen ist eine noch größere Verantwortung, weil die haben keine Wahl!“ Izzy nahm Nick auf den Arm: „Willst du eigentlich mal Kinder haben?“ fragte er und folgte ihr zur Garderobe, wo sie in ihre Jacke glitt. „ Keine Ahnung, kommt drauf an. Ich glaube kaum das ich eine gute Mutter wäre, ich hätte Angst so wie meine Eltern zu werden, ich hätte Angst der Verantwortung nicht gewachsen zu sein oder dem Kind nichts Vermitteln zu können. Ich mag Kinder aber ich bin selbst noch nicht erwachsen glaube ich…“ sagte sie ernst, wickelte sich ihren Schal um, schloss ihre Jacke und zog ihre Handschuhe an. Izzy gab ihr Nick und schlüpfte dann ebenfalls in seine Sachen: „ach was, ich kenne dich Chaya. Ich glaube du wärst eine sehr gute Mutter. Du bist sehr geduldig und liebevoll, strahlst sehr viel Ruhe und Gelassenheit aus.“ Sie lachte: „Das haben wir vorhin gesehen Izzy, wenn es ernst wird und ich das auswendig gelernte Programm nicht mehr anwenden kann, war es das!“ sagte sie ernst. Er zog genau wie sie seine Schuhe an und nahm Nick wieder: „Du warst fertig mit den nerven und übermüdet Du bist sehr fürsorglich, du bräuchtest dann nur den richtigen Partner an deiner Seite!“

„Das außerdem. Ich brauch sowieso jemanden der mir ab und zu sagt wo es lang geht, sonst tanz ich dem kerl auf der Nase rum. Außerdem langweilt es mich sonst. Und ein Kind brauch immer beide Eltern, soviel dazu!“ sie griff nach Portemonnaie und Schlüssel. Izzy öffnete die Tür: „Steht der Kinderwagen unten?“ fragte er. Chaya nickte: „im Hauseingang.“ „Gut!“ Izzy nahm ihre Hand und lief die Treppen runter. Chaya konnte gerade noch die Tür schließen ehe er sie wegzog. Noch immer fragte sie sich was er hier zu suchen hatte. Warum er nicht zuhause war, nicht mit Carly seine Verlobung feierte. Sie verstand es nicht, traute sich aber auch nicht zu fragen aus Angst vor der Antwort. Unten angekommen, setzte er den kleinen in den Kinderwagen und deckte ihn richtig zu ehe er das Visier hochklappte, damit Nick nicht soviel Schnee abbekam. Draußen dämmerte es bereits. Chaya öffnete die Tür und Izzy schob den Kinderwagen raus. Außerhalb des Hauses empfing sie eisige Kälte und der Wind wehte die Schneeflocken unbarmherzig umher. Ließ sie wild tanzen. In den Fenstern leuchteten bereits die Lichter und warfen ein warmes goldenes Licht nach draußen. Kaum das die Tür hinter ihnen zu gefallen war schloß Chaya zu ihm auf. Sie lief direkt neben Izzy her, der den Kinderwagen schob und sich umsah. Er lächelte, legte ihr wie selbstverständlich einen Arm um die Schultern: „und um ein haar hätte ich das verpasst!“ stellte er dann fest. Sie schmiegte sich an ihn. Chaya war glücklich. Sie war dankbar dafür ihn jetzt bei sich zu haben. Dennoch fasste sie sich ein Herz: „Was machst du eigentlich hier? Du müsstest jetzt im warmen Kalifornien sein und stattdessen bist du lieber im kalten Deutschland.“ Izzy sah sie von der Seite an, er lächelte: „Du brauchst mich und da bin ich. Und manchmal muss man neue Erfahrungen machen.“ Nick quietschte wie als Antwort aus dem Kinderwagen heraus. „Und was ist mit deiner Mutter und Carly? Deiner Familie?“ sie war verunsichert, nachher wäre Carly noch wütender auf sie.

Izzy war immer noch bester Dinge: „meine Familie versteht das. Meine Mum hat immer gesagt, ich soll das tun was richtig für mich ist. Man lebt schließlich nur einmal. Tja und meine Familie versteht das, ich hab sie ja gesehen, wenn auch nur kurz. Tja und Carly. Carly und ich….“ Er suchte nach den richtigen Worten. „Wir sind zu der Übereinstimmung gekommen, dass wir Weihnachten besser getrennt feiern.“ Sagte er dann. Chaya sah ihn an und er spürte deutlich, dass sie ihn nicht weiter fragen würde. Nicht wenn er es nicht wollte. Eine Eigenschaft die er so sehr an ihr zu schätzen gelernt hatte. Sie wusste immer ganz genau, wann sie nicht fragen sollte oder wann es richtig war am Ball zu bleiben. „hey schau mal…“ er deutete auf ein Pärchen, das sich in einiger Entfernung gerade in den Armen lag. Chaya folgte seiner Geste und lächelte: „da gibt es wohl gerade die Versöhnung nach dem Vorweihnachtlichen Frust!“ stellte sie fest als sie beobachtete wie der Typ seine Freundin zärtlich küsste. Sie blieb stehen: „warte mal Izzy!“ er hielt inne, sah sie an. „Was denn?“ Sie lief um den Wagen rum und packte Nick wieder richtig ein, der vergnügt quietschend versuchte die Schneeflocken einzufangen. „Schon erledigt!“ sagte sie dann. Doch Izzy rührte sich nicht. Er beobachtete eine Weile die Umgebung. Chaya stand immer noch an ihrem Platz und wartete geduldig darauf, dass er etwas sagte. Doch er schwieg. Sie standen sich so eine Ganze Zeit gegenüber, eine große Schneeflocke sank leise hinab und blieb in Chayas Pony hängen. „Moment!“ Izzy legte die Bremse am Kinderwagen um, dass dieser nicht wegrollen konnte und trat dann vor sie. Vorsichtig streckte er die Hand aus und fischte die Flocke aus dem blonden Haar, sie blieb noch einen Augenblick auf seiner Hand liegen ehe sie schmolz. Allerdings hatte er dafür gerade keinen Blick. In ihren Augen spiegelten sich die umliegenden Lichter wieder und ließen sie strahlen. Ihre Wangen waren von der Kälte leicht gerötet, während der Wind sanft mit ihren Haaren spielte. Sie so leicht berührte als würde er sie liebevoll streicheln. Ihre Lippen schimmerten in einem sanften rot und glänzten leicht feucht. Ein angenehmes warmes Kribbeln machte sich in seiner Bauchgegend breit. Seine Fingerspitzen fuhren sanft über ihre Wange hinweg hinunter zu ihren Lippen, malten den schön geschwungenen Mund nach, der nach wie vor in sanftem rot erstrahlte. Seine Hand strich wieder über ihre Wange, umfasste schließlich ihren Hinterkopf und zog sie vorsichtig zu sich. Der Straßenlärm um sie herum verblasste, je näher er kam. Er spürte ihren Atem auf seiner Haut prickeln, sah ihre Augen in einem blau aufleuchten in dem er sich im nächsten Moment verlor. Sanft küsste er sie, beinahe vorsichtig. Warum? Er hatte es doch schon so oft getan. Doch als ihre Arme sich um seinen Hals legten, ihr Körper sich näher an seinen drängte und sie es erwiderte, wusste er, dass es richtig war.

Als seine Finger ihren Mund berührten war es als würde alles in ihr explodieren. Ihr ganzer Körper reagierte auf ihn, ob sie wollte oder nicht. Während seine Finger ihre Lippen nachfuhren beobachtete sie ihn und kurzzeitig sah sie etwas in seinen Augen aufleuchten, aber sie konnte es nicht deuten. Als seine Hand ihren Kopf umschlang, wusste sie nicht was passieren würde und ihr Herz klopfte zum zerspringen. Was hatte er vor? Doch je näher er ihr kam, desto mehr drängte alles in ihr nach ihm. Der Augenblick als er sie küsste blendete alles einen Moment aus. Sie spürte nur noch wie er sie an sich zog und es war ihr recht, sie war nicht mehr fähig sich zu wehren und sie wollte es auch nicht. Wenn es so sein sollte, dann wäre es so. Sie könnte sich hinterher zumindest nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben. Chaya nahm erst wieder etwas wahr als Nick laut quietschte. Sie löste sich und drehte den Kopf, genau wie Izzy. Stellte dann aber fest, dass der Knirps es geschafft hatte eine Schneeflocke zu fangen. Die allerdings gerade wieder schmolz.

Sie wandte Izzy wieder den Kopf zu, wagte aber nicht ihn anzusehen. Sie war rot im Gesicht, das spürte sie und sie spürte auch, dass er sie ansah.

Izzy hob vorsichtig ihr Kinn an und sah sie an. Als sie ihm in die Augen blickte, durchzuckte sie ein weiterer Blitz, der zu einem weiteren Kribbeln wurde. Wärme stieg in ihr auf. Das war der gleiche Blick mit dem er Carly früher angesehen hatte. Sie kannte ihn gut genug und doch war irgendetwas anders. Er war tiefer, bedeutender. Er lächelte: „ich bin ein Trottel, ich hätte es viel eher merken müssen!“ Sie sah ihn an, nun war sie enttarnt. Er wusste es: „Kann sein. Die anderen meinen ja, ich denke nein. Es war gut versteckt und du hattest anderes im kopf.“ Sagte sie dann leise.

Izzy sah sie an, seine Arme umschlangen noch immer ihre Taille, während seine Hände auf ihrem Po ruhten. Er schüttelte den Kopf: „Die Zeichen waren eindeutig, nur ich trottel wollte es nicht wahr haben. Das Kribbeln, die Gedanken an dich, das carly unwichtiger wurde, dass mir deine Nähe gefehlt hat. Jay hat ja gesagt, es sei offensichtlich, dass ich in dich verliebt bin, aber ich trottel wollte es mir nicht eingestehen und auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt alles kaputt gemacht habe. Ich will, dass du weißt. Das Du mehr als nur meine beste Freundin bist!“ kaum hatte er das gesagt, sah er das sie schluckte. Schließlich schüttelte sie nur stumm den Kopf: „Du hast nichts falsch gemacht,Mein verhalten war dir ein Rätsel und ich denke ich bin dir eine Antwort schuldig, warum das alles…“ Dann sah sie ihn an: „Der Grund warum…ich damals gegangen bin. Warum, ich sie so sehr hasse. Warum die kleinen wegen mir so sauer auf dich sind…“ sie machte eine Pause, holte Luft. Ihr Herz klopfte zum zerspringen. Sie blickte ihn an, sah ihm direkt in die Augen. Wenn sie es jetzt nicht tat, dann nie: „ Ich liebe dich seit dem ersten Moment an dem wir uns begegnet sind!“ das kam so deutlich über ihre Lippen, dass es keinen Zweifel zuließ, dass es so wahr.

Izzy sah sie einen Moment lang einfach nur an, er glaubte sich gerade verhört zu haben. Nach seinem Geständnis hatte er mit Scherben gerechnet und nun stand sie hier und sagte ihm das. Wieso hatte sie nicht viel eher was gesagt, warum? Sie hätten es soviel einfacher haben können.

Hätten sie es wirklich gehabt? Nein, denn er hatte es ja nicht wahrhaben wollen. Er hatte ja erst von ihr getrennt werden müssen um es zu begreifen. Aber hatte das alles eine Chance, waren es diese Gefühle wert eine so innige und tiefe Freundschaft aufs Spiel zu setzen? Was würde sein, wenn sie es nicht schafften, würde dann alles Weitere auch in Scherben liegen? Konnten sie das riskieren? Doch in dem Moment als er ihr in die Augen sah, wusste er es sicherer den je. Es würde klappen, selbst wenn diese Beziehung scheiterte, was er niemals zulassen würde, dann würden sie immer Freunde bleiben. Denn sie verband ein viel zu tiefes und inniges Band. Sie konnten nicht ohne einander, dass sagten alle und sie hatten recht. Er brauchte sie in seinem Leben und sie brauchte ihn, dass hatte sie ihm mehr als einmal gesagt aber sie hatte es auch schon geschafft ohne ihn zu Leben. Sie war dabei fast vor die Hunde gegangen, aber sie konnte es. Das hatte sie bewiesen.

Aber im Moment waren sie im hier und jetzt und nur das allein zählte. „Was hast du?“ Ihre Augen musterten ihn nachdenklich.

Seine Arme waren immer noch um sie geschlungen, er lächelte: „Es ist nichts, ich bin nur froh dich zu haben!“ und mit einem Mal hob er sie hoch und wirbelte sie herum. Chaya quietschte und klammerte sich an ihm fest: „Hilfe hör auf! Lass mich los“ Nick lachte im Kinderwagen und auch Izzy lachte. Er war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr: „Ich denke gar nicht daran dich loszulassen. Du bist das beste was mir neben den Jungs passieren konnte!“ seine Stimme klang so befreit und Chaya musste jetzt selbst bei seinem Anblick lachen. Sie hatte ihn lange nicht mehr so erlebt, er strahlte regelrecht von innen nach außen. Aber ihr ging es nicht anders, sie war glücklich. Wunschlos glücklich. Auch wenn sie dem ganzen noch nicht traute, vielleicht war es ja doch alles nur ein Traum. Immerhin erfüllten sich alle ihre Wünsche gerade auf wundersame weise. Izzy ließ sie irgendwann langsam runter und küsste sie erneut. Seine Arme umschlangen sie immer noch. Chaya löste sich und sah ihn an, vorsichtig umklammerte sie seine schwarze Jacke.

Sie dachte kurz an Carly, aber den Gedanken wischte sie beiseite. Izzy war jetzt hier bei ihr und das allein war ihr wichtig. Nichts anderes.

Er legte ihr einen Arm um die Taille, löste die Bremse des Kinderwagens: „Komm lass uns noch weitergehen.“

Sie nickte leicht.
 

„Ich versteh das nicht, ich könnte schwören, ich hab den Schlüssel in die WG ans Schlüsselbrett gehängt!“ brummte Ashlee verwirrt. Sie war eben kurz in der US5 – WG gewesen um ihn zu holen, hatte ihn aber nicht gefunden. In Jays Zimmer war er auch nicht. Der Brite gab ihr einen Kuss: „Ist doch nicht so tragisch, ich hab doch den Ersatzschlüssel von Mark bekommen. Der war zwar nicht begeistert Heiligabend gestört zu werden, aber er hat es verstanden.“ Ashlee schnaubte: „mir egal, der hat begeistert zu sein. Immerhin geht es da um eine potentielle Einnahmequelle von Triple M, die länger ausfällt wenn das so weitergeht und mir ist es so ziemlich egal und wenn ich die Tür eintreten muss. Mir gefällt nicht wie es meiner besten Freundin geht!“ maulte sie. Sie war noch müde und der Flug lag ihr in den Knochen, sie hasste Fliegen!

Jay steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür: „Du kannst dich ja gleich noch was hinlegen…oh der Kleine scheint zu schlafen!“ stellte er fest als er ihre Taschen abstellte und lauschte. Innerhalb der Wohnung war nichts zu hören. „Nee, scheint eher so zu sein als ob sie nicht da ist. Vielleicht ist sie mit ihm rausgegangen, gewöhnlich schläft er dann irgendwann ein.“ Erwiderte Ashlee und nahm die Taschen und brachte sie zusammen mit Jay in ihr eigenes Zimmer. Auf dem Rückweg warf sie einen Blick ins Gästezimmer, wo das Babybett stand. Leer.

„Sie ist wirklich nicht da.“ Ashlee ging durch die Räume und das war typisch Chaya. Denn obwohl, sie alleine war und total im stress, war die Wohnung total aufgeräumt und tiptop. Das war auch oft so wenn sie nach Hause kamen von Terminen. Noch während sie ihre Sachen in die Waschmaschine packte und diese lief, war die Blondine am aufräumen. Vor allem wusste sie, wenn sie es nicht gleich machte, würden sie und Ashlee aus Faulheit irgendwann Berge wegräumen müssen. Es war nämlich nicht so, dass beide fanatische Putzteufel waren, eher im Gegenteil. Sie hassten es, sie ließen auch gern was liegen und eben deshalb hatten sie sich angewöhnt immer gleich aufzuräumen, weil sie sonst nicht dagegen ankamen. Und das ganze hatte noch einen Grund, sie hielten den Jungs immer ihr Chaos vor, dann konnten sie ja schlecht selbst so unordentlich sein..

Das ganze wurde bei Chaya aber immer noch etwas extremer, wenn die Kinder da waren. Sobald diese im bett lagen, war sie bereits wieder am aufräumen. Eine Angewohnheit die sie von ihrer Schwester hatte, weil diese sie immer zusammenstauchte, wenn es unordentlich war.

„Nein, sie ist wirklich nicht da!“ Ashlee legte noch die Decke auf dem Sofa zusammen. Ein Überbleibsel wie sie vermutete. „Na, dann warten wir oder wie?“ fragte Jay und setzte sich aufs Sofa und machte den Fernseher an. Ashlee ließ sich neben ihn fallen, schmiegte sich an ihn und schloß die Augen. Der Stress ließ ein wenig nach, nachdenklich betrachtete sie ihre Hände.

Im nächsten Moment hörte sie ganz deutlich Chayas Stimme im Flur: „Komm Murmel, wir wollen rein. Gleich gibt’s Essen!“ Ashlee stutzte, die Stimme ihrer Freundin klang alles andere als erschöpft und fertig. Hatte Richie sich getäuscht??? Wenn ja würde sie persönlich nach Wheaton laufen und ihn einen Kopf kürzer machen.

Sie hörte eine gedämpfte männliche Stimme die Chaya auf Deutsch antwortete und Ashlee wunderte sich noch mehr. Es war so kurz das sie es nicht erkennen konnte, zumal diese Stimme auch ganz rau war.

Komisch, seit wann hat sie Heiligabend Männerbesuch und das wo sie Izzy doch nach wie vor hinterher trauerte? Aber Ashlee traute es ihrer besten Freundin auch zu sich irgendwen aufgerissen zu haben um Izzy gewaltsam aus ihren Gedanken zu verdrängen...aber das würde sich ja gleich zeigen. Ashlee würde den Kerl hochkant wieder aus der Wohnung werfen, sie hatte sich fest vorgenommen, dass ihre beste Freundin und ihr bester Freund irgendwann ein paar werden würden und wenn es das letzte war, was sie tat. Hier hatte niemand außer Izzy was verloren…

Auch Jay hatte irritiert hochgeguckt, er machte den Fernseher aus.

Der Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt und drehte sich um, die Tür sprang auf und Chaya kam mit Nick auf dem Arm in den Flur. Sie war voll Schnee. Allerdings fiel Ashlee und Jay eins auf, sie strahlte über das ganze Gesicht, so wie noch nie. Außerdem schien sie auf etwas zu warten: „Nun beeil dich es ist kalt draußen!“ sagte sie und blickte zur offenen Tür.

Ashlee und Jay tauschten beide einen verwirrten Blick: „Weißt du was das soll?“ fragte Ashlee leise und musterte ihre beste Freundin, die sie noch nicht bemerkt zu haben schien. Jay schüttelte den Kopf: „Ich hab keine Ahnung, aber ich hab sie noch nie so strahlen sehen. Eine Supernova ist gar nichts dagegen…“ stellte er fest.

Sie blickten beide wieder zur Tür, wo sich in dem Moment etwas tat: „Ich komme ja schon!“ hörte man eine Stimme, die beiden mehr als bekannt vorkam und im nächsten Augenblick erschien Izzy in der Tür. Er drückte Nick einen Kuss auf die Wange und gab dann Chaya einen kurzen aber sehr innigen Kuss. Die Tür war unlängst geschlossen. Und noch eines fiel auf, er strahlte mindestens genauso sehr wie Chaya.

„NEIN! DAS GLAUB ICH JETZT NICHT!“ entfuhr es Ashlee nun etwas zu laut.

Jay schaute mindestens genauso überrascht. Er hatte mit allem gerechnet nur nicht damit.

Izzy sollte doch in Amerika sein und Verlobung feiern. Was tat er also hier und verdammt, wieso küsste er Chaya? Jay hatte sich inzwischen dran gewöhnt, dass der Amerikaner die Blondine zum Abschied neuerdings küsste, flüchtig küsste. Aber das eben sah anders aus, das war definitiv nicht flüchtig und nicht zum Abschied. Das war zielstrebig, gewollt und sie erwiderte das!

Als Ashlee das entfuhren war, ließ Izzy von Chaya ab und beide wandten die Köpfe Richtung Sofa wo ihre Freunde saßen. Chaya schaute wieder zu Izzy zurück: „Sag mal habt ihr euch abgesprochen oder so??“ fragte sie nur leise. Izzy zuckte die Schultern: „Ich wusste nicht, dass sie kommen!“ Er zog seine Sachen aus, nahm dann Nick auf den Arm, damit Chaya sich ausziehen konnte. „Was macht ihr denn hier? Habt ihr keine Lust mehr auf das regnerische London gehabt? Heimweh nach dem verschneiten good old Germany??“ fragte sie und hing ihre Jacke auf. Ashlee und Jay standen auf und kamen rüber. „Naja Heimweh nicht unbedingt, eher sind wir auf Bitten eines bestimmten Amerikaners aus Chicago hier, der sich sorgen um Dich gemacht hat!“ erwiderte Jay.

Ashlee musterte ihre Freunde immer noch ganz genau, dann holte sie Luft und setzte an „Chayenne Scott, du wirst erstens sofort diesen widerlichen britischen Akzent wegstecken, Du musst nicht alles von Jay übernehmen. Zweitens was macht Izzy hier und Drittens gibt es da etwas das wir wissen sollten??“

Chaya nahm Nick von Izzys Arm: „Wieso er hier ist fragt ihr ihn am Besten, ich hab keine Ahnung. Nick bekommt jetzt seinen Brei wandert dann in die Wanne und anschließend ins Bett. Izzy wärst du bitte so lieb mir zu helfen?“ fragte Chaya und lief vor Richtung Küche. „Ehm…ja klar!“ Er zuckte die Schultern und lief hinter ihr her in die Küche.

Ashlee sah Jay an: „Okay jetzt bin ich mir zu 100% sicher das die etwas vor uns verbergen!“ sagte sie und lief hinter ihren Freunden her in die Küche. Izzy setzte Nick gerade in den Kindersitz und band ihm anschließend ein Lätzchen um. Chaya machte unterdessen etwas Wasser heiß und rührte den Grießbrei an, anschließend holte sie noch ein Früchteglas aus dem Kühlschrank. Sie nahm einen Plastiklöffel aus der Schublade, zog sich einen Stuhl ran und begann ihren Neffen zu füttern. Izzy lehnte hinter ihr am Küchentresen und beobachtete dies lächelnd. Ashlee stand im Türrahmen, Jay direkt dahinter.

„Okay, noch mal was machst du hier?“ fragte sie dann direkt an Izzy gerichtet. Der Amerikaner sah sie nun an, obwohl es deutlich war das es ihm schwer fiel seinen Blick von der Blondine und dem Baby zu reißen. „Das Gleiche wie ihr schätze ich. Richie hat mich angerufen, dass es Chaya nicht gut geht und da bin ich hergeflogen!“ Ashlee sah ihn skeptisch an, dann zu Chaya und wieder zurück: „Entschuldige, wenn ich das jetzt so sage: Aber Chaya sieht nicht so aus als würde es ihr schlecht gehen!“ warf sie dann ein.

Izzy seufzte: „Ja, jetzt nachdem sie geschlafen hat und an der frischen Luft war. Vorhin war das noch anders, aber das ist doch nicht so wichtig!“

Jay sagte nichts, beobachtete seinen besten Freund nur schweigend. Irgendwann würde er sich verraten, soviel war sicher.

„Ach und nur weil es ihr schlecht ging, fliegst du einfach mal so von Kalifornien nach Deutschland als wäre es ein Sonntagsausflug und das an Heiligabend. Was sagt denn deine Mutter dazu und deine Verlobte?“ Ashlee redete in so schnellem amerikanisch auf Izzy ein, dass Chaya und Jay unmöglich folgen konnten. Zumal die Blondine auch immer noch mit Füttern beschäftigt war.

„Meine Mutter hat mich sogar hergeschickt stell dir vor, meine Mutter ist der Meinung das ich das tun soll was richtig für mich ist. Und meine Verlobte...ich nehme an du redest von Carly…ist erstens nicht meine Verlobte, ich weiß nicht wie ihr darauf kommt,…und zweitens ich und sie haben beschlossen Weihnachten getrennt zu verbringen. Von daher sagt sie gar nichts dazu.“ Erwiderte Izzy nun ruhig.

Chaya wischte Nicky gerade den Mund ab, das Baby hatte mal wieder in Rekordzeit alles verdrückt was es kriegen konnte. Die Blondine strahlte als sie ihren Neffen aus dem Sitz hob: „Es ist nicht zu fassen, dieses Kind ist wie ausgewechselt seit du hier bist!“ stellte sie fest und löste mit einer Hand das Lätzchen und legte es in die Schmutzwäsche. Izzy grinste: „Gewusst wie!“ er zwinkerte ihr aufmunternd zu. „Gut, dann nehmen wir beide jetzt ein Bad oder wie?“ sie schaute Nicky an der schon wieder vergnügt auf ihren Armen zappelte. Sie schob den Stuhl mit der Hüfte ran und wollte an Izzy vorbeigehen. Der hielt sie allerdings fest und zog sie zu sich: „Moment, wo willst du hin?“ er grinste sie frech an. „Mit Nick baden und du darfst nicht mit!“ sie streckte ihm die Zunge raus. Das an sich nicht ungewöhnlich war. Izzy schaute zwischen ihr und dem Baby hin und her: „Nick hast du das gehört, deine Tante will mit dir baden gehen und mich nicht mitnehmen!“ stellte er dann entrüstet fest. „Ja, weil deine Tante weiß das der Kerl eine Freundin hat und nicht will das er Ärger bekommt!“ nick saß auf ihrer rechten Hüfte und Izzy stand links von ihr. Jetzt drehte er langsam ihren Kopf zu sich: „Ach ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Freundin nichts dagegen hätte, wen ich mit dir baden würde..“ grinste er.

„Ach, weißt du das?“ sie sah hoch und musste grinsen. Sein Kopf näherte sich langsam dem von Chaya: „Ja, da bin ich mir verdammt sicher!“ flüsterte er grinsend ehe er sie zärtlich küsste.

Just in diesem Moment klappte Jay der Unterkiefer runter und Ashlee begann wie verrückt auf und ab zu hüpfen: „Ich wusste es doch, ich wusste es doch. Da geht was!“ quietschte sie und begann zu strahlen. Chayas Wangen färbten sich gerade ziemlich rot und ihre Schüchternheit kam durch, aber das störte Izzy nicht wirklich. Er intensivierte den Kuss und zeigte damit eindeutig, wohin sein Herz gehörte. Anschließen legte er ihr einen Arm um die Taille und zog sie demonstrativ zu sich: „Ja ich weiß, ich habe lange gebraucht, aber irgendwann kapier selbst ich es!“ grinste er dann seine beiden Freunde an. „Jay, Mund zu Fliegen kommen rein!“ Ashlee klappte ihrem Freund den Unterkiefer wieder hoch, während sie immer noch kribbelig umher hüpfte. Sie strahlte ihre beiden Freunde an: „Endlich! Das hat ja auch lange gedauert. Seit wann???“ aus ihr sprudelten die Fragen nun geradezu raus. Izzy warf einen Blick auf die Küchenuhr die 19:30Uhr zeigte. Seit 2 Stunden 15 Minuten und 29 Sekunden!“ stellte er dann nüchtern fest. Chaya legte den Kopf schräg: „Woher weißt du das denn?“ fragte sie irritiert. Izzy grinste: „Die Kirchturmuhr hat gerade geschlagen als ich dich geküsst habe und du es erwidert hast!“ Man hörte es nur noch Zweifach klatschen in der Küche, Ashlee und Jay hatten synchron die Hände vor die Stirn geschlagen: „Izzy, das ist wieder so typisch!“ Ashlee grinste dann allerdings und umarmte ihn: „Ich freu mich für euch!“ sie knuddelte erst ihn und dann ihre Freundin. „Also wir beide…“ Chaya zeigte auf Nick: „…gehen jetzt baden und du…“ sie schaute Izzy an: „Musst draußen bleiben, du kannst ja mit Jay zusammen den Kamin anmachen und die Lasagne schichten und in den Ofen tun, weil sonst gibt es heute kein Abendessen!“ sie lächelte zuckersüß. „Hey und was ist mit mir?“ Ashlee schaute verloren drein. „Du kommst mit mir. Ich will alles über London wissen!“ sagte Chaya und ging an Jay vorbei. „Falsch, ich will ALLES über EUCH wissen. Jedes Detail!“ erwiderte Ashlee und flitzte hinterher, nicht ohne Jay allerdings noch einen kurzen Kuss aufzudrücken.

Der blieb mit Izzy zurück. „Okay und jetzt erklärst du mir, wie es dazu kam!“ sagte der Brite betrat die Küche und holte die Lasagneform aus dem Schrank, wo er dann anfing die zwei Soßen und die Nudelplatten im Wechsel zu schichten.

Izzy hielt ihm die Platten hin: „Naja, schon als ich weggeflogen bin hatte ich das Gefühl, dass es falsch ist. Ich hab sie am Flughafen gesehen. Auf dem Dach des Gebäudes und auch während ich Zuhause ankam, war ich dauernd unkonzentriert, abwesend. Ich wusste nicht woran es lag. Meine Gedanken waren dauernd bei ihr. Carly nervte mich und als Richie dann anrief und ich die beiden gehört habe, wusste ich was ich zu tun hatte...“

Jay hörte zu, goß gerade noch eine weitere Schicht Hackfleischsoße über die Nudeln, anschließend die weiße Soße: „und was ist mit Carly?“ fragte er dann ruhig. Izzy hielt ihm erneut eine Platte vor die Nase: „Mit Carly? Ich hab mich getrennt!“ antwortete er nüchtern. „ Ihr alle wusstet davon oder?“ fügte er dann hinzu und musterte Jay. „Wovon wussten wir?“ erwiderte dieser nahm ihm die Platten aus der Hand und schichtete weiter.

„Von Chayas Gefühlen für mich…ihr wusstet es alle, warum hat mir nie jemand was gesagt?“ Izzy lehnte sich nun mit dem Rücken an den Tresen und verschränkte die Arme. Jay kratzte gerade die letzte Schicht Bechamel -Sauce aus dem Topf „Weil das nicht unser Recht war. Sie musste es dir selbst sagen, es wäre ein Vertrauensbruch gewesen und du hättest es zu dem Zeitpunkt eh nicht verstanden. Du musstest es selbst herausfinden, wobei es für mich schon vor Wochen offensichtlich war!“ Izzy verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich weiß es ja ist ja gut!“ brummte er.

Jay nahm den Käse, öffnete die Packung und verteilte den Inhalt über den Schichten. „Und wie fühlt es sich an?“ fragte er dann lächelnd und musterte seinen besten Freund aus den Augenwinkeln.

Izzy sah ihn an und begann dann zu grinsen: „Verdammt gut, ich hab lange kein solches Kribbeln mehr gehabt. Es ist als würde ich schier aus Strom bestehen!“ Jay räumte die Sachen in die Spülmaschine und heizte den Ofen vor: „Man merkt es. Du warst lange nicht mehr so gut drauf. Ich hoffe dein hoch hält noch eine Weile. Ich rate dir, dass Du es ernst mit ihr meinst. Wenn du ihr wehtust hast du ein 5faches Problem, davon kannst du ausgehen!“ Der Amerikaner zog fragend eine Augenbraue hoch: „5fach?“

Jay nickte: „Richie, Chris, Mikel, Ashlee und wir beide kriegen auch ein verdammt großes Problem miteinander, wenn du es wagen solltest ihr das Herz zu brechen!“

Izzy hob abwehrend die Hände: „Wo denkst du hin? Ich würde ihr niemals absichtlich wehtun, dass weißt du selber. Eher bricht sie mir das Herz, weil ihr ein blonder Kerl besser gefällt!“

Der Brite lehnte sich an den Tresen: „Das glaub ich nicht Izzy. Sie hat solange gewartet, solange gelitten und wenn sie jemandem ihr Herz schenkt dann richtig und nicht nur für einen kurzen Augenblick. Du weißt das besser als jeder andere hier und ihr habt einen Vorteil. Ihr kennt euch auswendig und vertraut euch blind. Ihr wisst worauf es ankommt und womit ihr rechnen müsst…“

„Ja wir kennen die Gewohnheiten des anderen auswendig und vertrauen uns, aber es ist auch ein kennen lernen. Ein kennen lernen auf eine neue ganz andere Weise. Wenn sie Probleme hat werde ich in Zukunft der Grund dafür sein und kann sie nicht mehr trösten…“ erwiderte er. Jay lächelte: „Du warst auch im letzten Jahr dauernd der Grund, das ist nichts neues mehr für Chris…“ Bei dem Namen sah Izzy Jay überrascht an: „Wie Chris? Ich denke du?“ Jay schüttelte den Kopf: „Ja anfangs hab ich noch mit ihr geredet, aber sie war nicht davon abzubringen. Nein Chris hat in den letzten Monaten verstärkt deine Rolle eingenommen, wenn es um dich ging. Er hat eine Engelsgeduld bewiesen, sehr viel Einfühlungsvermögen und Verständnis. Sogar Richie hat versucht zu helfen, obwohl er es nicht so konnte. Aber allein seine Anwesenheit hat oft gereicht! Wir anderen sind es gewohnt Tränen zu trocknen die wegen Dir sehr reichlich geflossen sind. Also mach dir deshalb mal keine Sorgen!“

Izzy sah nachdenklich aus: „Und wenn ich gerade deshalb den Bezug zu ihr verliere?“ fragte er und Unsicherheit trat seit dieser Veränderung zum ersten Mal bei ihm auf.

Jay schüttelte den Kopf, verließ die Küche und ging ins Wohnzimmer zum Kamin: „Das wirst du nicht. Ihr kennt euch so gut wie sonst keiner. Das wird es euch in der Beziehung leichter machen. Du wirst sehen, wenn du Fehler machst und Du weißt as Du dir bei ihr rausnehmen kannst oder lassen solltest, aufgrund der Erfahrung als bester Freund“ „Eben nicht, solange wir befreundet sind hatte sie keinen Freund. Nur Dates die alle im Desaster endeten!“ erwiderte er und ging in die Knie um Jay beim Holzschichten zu helfen.

„Ja, aber gerade deshalb weißt du welche Do`s & don`ts okay oder tabu sind. Du weißt was ihr gefällt. Du kennst sie. Mach dir doch keine sorgen. Sei locker, entspannt. Sei genauso cool wie du es immer warst. Es hat sich doch nicht soviel verändert außer das ihr ineinander verliebt seid!“

Izzy seufzte: „Und genau da liegt das Problem, als ihr bester Freund wusste ich genau wie ich sie anfassen durfte oder musste. Jetzt ist es anders. Nehmen wir Mal Thematik Sex..:“ Jay ahnte worauf Izzy jetzt anspielen würde und er überlegte bereits fieberhaft wie er ihm einen guten Ratschlag geben konnte, da dieses Thema verdammt heikel war. Izzy war nicht der Typ der keine Erfahrung mit Frauen hatte. Er hatte genug Wissen, damit so was nicht als Desaster endete. Jay hatte noch keine Frau erlebt, die sich bisher beschwert hatte. Allerdings war das Problem hier ein wenig anders und verzwickter.

Denn Chaya hatte sich zwar verändert, die Stylisten hatten aus dem eigentlich eh schon hübschen Mädchen einen Schwan gemacht, der schöner nicht mehr werden konnte. Mit Training, den passenden Klamotten, Make-up war eine Menge zu machen. Doch wirkliche Schönheit strahlte von innen nach außen und darin lag das Problem. Chaya liebte sich nicht, eher im Gegenteil sie hasste sich und ihren Körper. Sie hatte nicht nur früher eine Zahnspange tragen müssen, nein sie war auch mit einem angeborenen Hüftfehler bestraft. Der musste vor einigen Jahren operativ behoben werden, davon hatte sie Narben zurückbehalten. Aber die Narben auf ihrer Seele waren viel tiefer….

Izzy knüllte Zeitungspapier zusammen: „Du weißt genau wie sie sich hasst. Muss ich dich daran erinnern, was es immer für einen Aufriss war sie in einen Badeanzug oder Bikini zu bekommen. Ich mein seit sie abgenommen hat, obwohl das für mich keinen Unterschied macht, ist sie ein wenig zugänglicher geworden. Aber ich merke ja trotzdem wie sie beim Training fürs Turmspringen dauernd am Badeanzug zupft damit man die Narben am Po und Hüfte nicht sieht. Sie ist verunsichert….und was glaubst du wie das wird, wenn das mit ihr und mir in eine ganz andere Phase geht.“

Jay seufzte und nahm ein Holzstück: „Ich weiß. Das Problem ist, es ist prägend gewesen. Mädchen sind durch die Medien eh vorbelastet schlank zu sein. Modelmaße bis Magersucht. Aber das war Chaya nie, sie ist allein schon von der Veranlagung her kurvig gebaut…“ „Was ich mag wie du weißt. Mein Geschmack hat sich in den letzten Jahren auch gedreht. Heute weiß ich, dass solche Frauen besser sind und ich hab irgendwo mal gelesen, dass wir uns solche Frauen für lange Beziehungen aussuchen. Deshalb weil das was mit unseren Genen zu tun hat, diese Kurven zeigen, dass die Frau die Nachkommen in schlechten Zeiten versorgen kann, was eine dünne nicht könnte…“ erwiderte Izzy und setzte sich. Er kramte in seiner Hosentasche und zündete ein Papier an, welches er in den Kamin warf. Dann beobachtete er wie die Flammen begannen gierig Holz und Papier aufzufressen. Jay musterte ihn: „Du hast Dich wirklich ganz schön verändert.“ stellte er trocken fest. Izzy zuckte die Schultern: „Trotzdem wird das mit Chaya ein verdammt hartes Stück arbeit. Ich will ihr nicht wehtun, aber du weißt genau dass ich nicht der sensibelste bin und sie so empfindsam ist, was Gefühle angeht.“

Jay setzte sich neben ihn und starrte ebenfalls ins Feuer: „Das Problem war ihre Pubertät und die Jungs zu der Zeit in Zusammenhang mit der Operation.“ Er schluckte, er würde Izzy jetzt etwas erzählen, was Chaya ihm bis dato verschwiegen hatte. Sie hasste diese Erinnerung daran und verdrängte sie so gut es ging. Das einzige was Izzy wusste, war dass sie früher von den Jungen ausgenutzt worden war und sie deshalb grundsätzlich Jungs nicht wirklich vertraute.

„Chayas Verhalten wurde geprägt Izzy, dramatisch geprägt. Sie hatte eh mit sich zu kämpfen. Das weißt du und dann kam ihre erste große Liebe Mick. Sie war knapp 16…“ er seufzte: „Das weiß ich, Scheißkerl. `Nen Mädel mit der besten Freundin zu betrügen, nur weil sie nicht mit ihm ins Bett gegangen ist. Meine Güte sie war gerade 16 und er 19, es ist sein Problem wenn er bis dato noch Jungfrau ist aber man sollte ein Mädchen nicht drängen. Wenn sie Zeit braucht, braucht sie es eben und wenn man 3 Jahre warten muss.“

Seine Finger krallten sich immer wieder kurzartig in den Stoff seiner Jeans.

„Izzy, das Problem lag nicht nur in dem Betrug, warum Chaya das nicht gemacht hat und seitdem eher Angst vor Kerlen hat…“ Jay war darauf gefasst den Amerikaner gleich bändigen zu müssen. Izzy sah ihn jetzt an: „Wieso? Was war denn noch und wieso weiß ich davon nichts?“

„Chaya spricht darüber nicht, sie versucht es zu vergessen, aber Spuren bleiben immer. Versprich mir bitte, dass du dich nicht aufregen wirst….“ Bat Jay jetzt. Er sah bereits wieder das gefährliche Glühen in Izzys Augen aufleuchten. „Das kann ich dir nicht versprechen! Los sag schon!“

Jay holte Luft: „Okay….also….ich weiß es weil sie mir das mal anvertraut hat, es ist aus ihr rausgebrochen nachdem Du sie vor einem Typen in nem Club beschützt hat. Wo sie heulend verschwunden ist und auch mit dir nicht reden wollte. Du weißt der Dunkelhaarige Kerl, als wir mit Ashlee bei ihr waren. Dunkle Haare, blaue Augen, groß…“ Izzy schien zu überlegen: „Du meinst diesen widerlichen Dreckskerl, der sie dauernd angetatscht hat und sie verängstigt hat. Der Sie als ihr Eigentum gesehen hat?“ fragte er zurück. Jay nickte.. „Was ist mit dem?“ fragte Izzy nun. „Das war Mick!“ kaum das Jay das gesagt hatte, fuhr Izzy hoch: „Was?! Warum hat mir das niemand gesagt, den hätte ich kalt gemacht!“ seine Hände ballten sich zu Fäusten. Jay zog ihn am Arm wieder runter: „Setz dich, jetzt ist es eh zu spät. Willst du es nun wissen?“ Ein Nicken des Amerikaners. Jay seufzte: „Aber sprich sie nicht darauf an, sie wollte nicht das Du es weißt. Wenn die Zeit dafür gekommen ist, wird sie es dir von alleine sagen. Ich habe es auch nur unter Mühe erfahren…“sagte er ruhig.

Ihn überkam eine Gänsehaut bei dem Gedanken an das Gespräch und dessen Ereignisse.

„Der Kerl hat Chaya mit einem Messer bedroht!“ kam es schließlich knapp über Jays Lippen. „Was?“ Izzy schien ungläubig. Jay seufzte und begann leise zu erzählen: „Es war so. Sie waren allein bei ihr. Ihre Eltern waren nicht da. Viel mehr außer Petting war da wohl noch nicht gelaufen. Der Kerl war wohl äußerst experimentierfreudig…“ Izzy schluckte. Jay fuhr fort: „Sie war noch blutjung, aber er war ihr erster Freund. Sie vertraute ihm so weit. Er verband ihr die Augen, zog sie aus und band sie am Bett fest. Dann begann er sich zu stimulieren. Aber das war ihm mit der Zeit zu langweilig. Also holte er das Messer. Der Kerl war wohl ein kleiner Sadist. Die Klinge fuhr kalt über ihren Körper. Sie hatte Angst, sie konnte ja nicht sehen was er tat. Sie spürte nur das kalte Metall auf der Haut was um Brustwarzen und den Rest ihres Körpers fuhr und sie hörte seine Worte. Ein Fehler und ich verletzte dich. Er schien wohl auch auf Rollenspiele zu stehen… Sie hat absolute Panik bekommen. Sie kam da nicht raus, sie war ja angekettet, sie war hilflos und sie sah nichts.“ Jay starrte in die Flammen welche aufloderten und schwieg. Nach einer langen Zeit des Schweigens fuhr Jay fort: „Sie hat ihn immer wieder gebeten aufzuhören, aber er hat nicht aufgehört…“ Er beobachtete seinen besten Freund, dessen Hände sich im Wechsel zur Faust ballten, sein Oberarm spannte sich an und Jay sah das leichte Zittern. Jeder wusste, dass der Amerikaner für das blonde Mädchen töten würde und diese Geschichte war nicht gut für Izzys eh schon berüchtigtes hitziges Temperament. Er war eben ein Heißsporn. Ihn zu bändigen geschweige denn zu besänftigen war schier unmöglich, wenn er einmal ausflippte. Es gab eigentlich nur zwei Personen von denen Jay wusste, dass sie es fertig brachten Izzy zu beruhigen ohne ihn K.O. zu schlagen. Zum einen war es seine Mutter und zum anderen war es eine Blondine, die unweit von ihnen im Badezimmer saß.

„Was hat der Wichser gemacht Jay?“ Jay zuckte zusammen als Izzys knurrende Stimme plötzlich erklang.

„Er ist nicht dazu gekommen. Ashlee kam rein. Sie wollte Chaya spontan besuchen, weil sie in Deutschland war und Du weißt ja, offene Terrassentür…“

Ein Nicken seines besten Freundes. „Was ich damit sagen will. Du darfst nicht vergessen, dass danach die Operation kam besser gesagt die zwei Operationen bei denen sie auf dem OP-Tisch fast verreckt ist…“ fuhr er fort.

„Ein Mädchen, dass von den Kerlen nur verarscht wurde mitten in der Pubertät war, eh schon Selbstzweifel hatte und danach auch noch mit Narben gekennzeichnet war. Sie hasst sie, sie hasst sich. Das aber auch nur, weil ihr nie jemand gezeigt hat, dass sie trotzdem attraktiv ist. Auch mit zwei 15-25cm langen Narben am Körper. Sie hat Angst davor für uns Männer nicht anziehend zu sein, nein sie hat Angst davor dass wir speziell Du sie abstoßend findet und sie wegschickst.“ Vollendete er. Izzy lehnte sich zurück starrte ins Feuer: „Das würde ich nie tun und das weißt Du auch, Jay!“ sagte er. „Ja, ich weiß es. Aber sag das nicht mir, sondern zeig es ihr. Nimm ihr die Scheu!“ Mit einem Mal sprang Izzy auf, völlig unvorbereitet. Jay wäre um ein Haar zurückgezuckt. Die Augen seines besten Freundes waren voller Hass. Izzy lief zur Garderobe, griff seine Jacke und die Tür knallte mit einem lauten Krachen zu.
 

Als es krachte blickten die beiden Mädchen inklusive des Babys auf. Nick begann auf Chayas Armen augenblicklich zu weinen. Die Blondine schaute ihre Freundin an: „Das klang irgendwie nach der Handschrift meines Lieblingsamerikaners.“ Sagte sie leise. Ashlee, die vor der Wanne gesessen hatte, erhob sich: „Ich geh schauen!“ mit diesen Worten eilte sie hinaus. Als sie Jay alleine vorfand, stutzte sie: „Was war los?“ fragte sie leise. Jay zuckte die Schultern: „Ich hab ihm etwas erzählt was ihm wahrscheinlich nicht gefallen hat und nein, ich kann es dir nicht sagen, da du es schon weißt und meine Schwester mir den Kopf abreißt, wenn sie erfährt das ich es ihm doch gesagt habe!“ erwiderte er. Ashlee nickte und lief ins Bad zurück. Chaya war inzwischen samt Kind aus der Wanne gestiegen und sah sie gerade fragend an: „Es war Izzy!“ sagte Ashlee nur und begann Nicky abzutrocknen und fertig zu machen. Chaya ihrerseits zog sich ebenfalls um. Sie schlüpfte in eine weiße Schlaghose und einen weißen Schulterfreien Pulli.. Beide Mädchen kamen ins Wohnzimmer. Ashlee gab Nick zu Jay. Chaya war unlängst dabei in ihre Schuhe und Jacke zu schlüpfen. Ashlee sah sie an: „Wo willst du hin?“ fragte sie. „Izzy suchen!“ kam die knappe Antwort. Ashlee schloss ihre Jacke: „Ich helf dir!“ und kurz darauf waren Jay und Nick alleine. Die beiden Mädchen blieben außerhalb der Wohnung stehen. Es war bereits dunkel und Schneegestöber hatte eingesetzt. Ashlee sah sich um: „Okay, du gehst da lang und ich hier lang. Ruf mich an, wenn Du ihn gefunden hast!“ und damit trennten sich die Beiden Mädchen. Sie suchten die Umgebung ab.

Doch das wurde, durch das immer mehr zu nehmende Schneegestöber nicht gerade einfacher. Es wurde immer schlimmer, je weiter Chaya ging. Es schien als würde es sie fernhalten wollen. Doch die Blondine dachte gar nicht daran aufzugeben. Etwas tief in ihr sagte ihr, dass sie weitersuchen musste.

Ihre Schritte hinterließen tiefe Fußspuren im Schnee. Seit sie aus dem Haus gekommen war, waren bestimmt 3cm Neuschnee gefallen und es schneite unaufhörlich weiter.

Erschwerend kam hinzu, dass es inzwischen stockdunkel war. So konnte man kaum die eigene Hand vor Augen sehen.

Sie hatte nun schon alles abgesucht, von Izzy keine Spur. Auch Ashlee war bis jetzt erfolglos geblieben.

So langsam begann sich Chaya ernsthaft Sorgen zu machen.

Was konnte Jay nur gesagt haben, dass Izzy einfach verschwand ohne ihr etwas zu sagen?

Und in diesem Moment wurde ihr schmerzlich bewusst, dass es nie wieder wie früher werden würde. Wären sie noch Freunde, wäre er mit dem was ihn beschäftigte jetzt zu ihr gekommen. Aber sie waren keine Freunde mehr. Nein, sie waren jetzt ein Paar und das änderte eine Menge.

Mit einem Mal krachte etwas, ganz unmittelbar in ihrer Nähe. Die Blondine schreckte auf und sprang reflexartig ein Stück zurück. Als sie bemerkte, dass nichts geschah, hielt sie inne und lauschte in die Dunkelheit hinein. Weiteres Krachen und Splittern von Holz war zu hören. Im nächsten Moment klirrte es, dass war eindeutig Glas, welches eben zu Bruch gegangen war…

Sie horchte auf, wagte nicht sich zu rühren. Angestrengt versuchte sie zu lokalisieren woher die Geräusche kamen und tatsächlich, sie hörte jemanden Fluchen und das in einer Lautstärke, welche um die Zeit und vor allem an Heiligabend alles andere als angebracht war.

Sie überlegte kurz: >Das kommt vom Bolzplatz. Vielleicht…< sie zögerte nicht lange, klappte ihr Handy auf und wählte die Nummer von Ashlee, welche auch abnahm: „Ja?“

„Ich glaub ich hab ihn gefunden.“ Sagte Chaya und lief durch den Schnee auf die Geräuschquelle zu.

„Wo denn?“ fragte Ashlee nur und Chaya hörte einige Kinderstimmen, die „Stille Nacht, Heilige Nacht“ sangen.

„Ich bin in der Nähe vom alten Bolzplatz. Du weißt schon, da wo die Jugendlichen sich immer heimlich zum Trinken und Rauchen treffen…

Da kracht es dauernd und jemand brüllt, Sprache konnte ich allerdings noch nicht identifizieren! Nur eins ist schon mal sicher, die Lautstärke ist alles andere als angenehm, damit kann man Tote aufwecken!“ stellte die Blondine trocken fest.

Ashlee seufzte: „Sei vorsichtig, die Landstreicher sind oft in der Gegend unterwegs.“ Sagte sie dann.

Plötzlich stutzte Chaya und nickte unmerklich: „Ich korrigiere, es ist Izzy!“ meinte sie dann trocken und gleichzeitig sprach Erleichterung aus ihrer Stimme.. „Okay, ich gehe dann jetzt nach Hause, gucken ob Jay noch lebt. Beeilt euch. Bye.“ Mit diesen Worten legte ihre Managerin auf.

Chaya steckte ihr Handy ein und näherte sich langsam dem Platz, der erleuchtet von ein paar Lampen war. Sie konnte inzwischen eine dunkel gekleidete Person erkennen, die gerade die zusammen gebastelte Holzhütte der Jugendlichen in seine Einzelteile zerlegte. Je näher sie kam, desto deutlicher wurden die Konturen des Amerikaners und je deutlicher wurde auch, dass es wirklich Izzy war. Sie näherte sich ihm langsam von hinten: „Izzy?“ fragte sie leise, fast schon schüchtern. Keine Reaktion. Ihr Gegenüber tobte immer noch.

Sie schluckte, das einzige Mal als sie ihn so erlebt hatte, war damals mit Carly gewesen. Und wenn sie ehrlich war, machte er ihr gerade, verdammte Angst. Dennoch setzte sie weiterhin mutig einen Fuß vor dem anderen. Endlich hatte sie ihn erreicht. „Schatz?“ ihre Arme schlangen sich von hinten um seinen Körper, während sie sich an ihn schmiegte.

Sie spürte deutlich die in ihm immer noch lodernde Wut, er schnappte heftig nach Luft.

Als sich zwei Arme schüchtern um ihn schlossen und jemand sich an ihn schmiegte, hatte Izzy den ersten Reflex zu zuschlagen. Da war endlich jemand an dem er seinen Frust auslassen konnte, an der ganzen angestauten Wut, die in ihm kochte. Doch als er kurz darauf, die verstraute, sanfte Stimme hörte, kochte die Wut Sekundenbruchteile hinunter. Aber nicht soweit, dass es reichte im Gegenteil, er spürte sie wieder hochkommen und er spürte auch das selbst Chaya im Moment nicht vor ihm sicher wäre. Wenn sie nicht ging, würde er sie verletzten. „Chaya geh!!!!!!!!“ fauchte er im nächsten Moment, machte aber keine Anstalten sich zu rühren. Izzy wusste ganz genau, wenn er sich jetzt bewegte, würde er die Kontrolle verlieren und sie wäre dann die Leidtragende.

Die Kälte seiner Stimme ließ sie zurückweichen, allerdings ließ sie ihn nicht los. Ihr Blick war verwirrt und ängstlich auf seinen Rücken geheftet. Sie konnte die Wut und den Hass spüren, der sich gegen alles und jeden richtete. Im Moment und am Stärksten gegen sie selbst. Izzy hatte unterdessen Mühe gegen seinen Inneren Dämon anzukämpfen, der geradezu fauchend und brüllend danach verlangte dem Engel hinter ihm die Flügel zu brechen, ihm die Federn einzeln auszureißen und sie in der Luft zu zerfetzen. Sich an ihrer Angst zu laben und in ihrem Blut zu baden.

Ihren ängstlichen Herzschlag spürte er sogar durch die Kleidung und es gefiel ihm, dass sie Angst hatte. Im selben Moment hasste er sich dafür. Wie konnte er Gefallen daran finden, dass sie Angst vor ihm hatte?. „Was ist passiert? Izzy….“ fragte sie leise. Ihr war es egal und wenn er auf sie losging, sie wollte nicht ohne ihn zurückgehen.

„Chayenne - GEH!“ wiederholte er nur und diesmal war es fast ein Schrei.

Er keuchte und fügte leise hinzu: „Geh bevor ich dich verletze. Ich bin gerade eine tickende Zeitbombe und für alle eine Gefahr. Auch für dich. Also geh bitte….“ Ein Zittern ging durch seinen Körper.

Sie schluckte, alles in ihr sträubte sich dagegen. Sie wollte nicht, aber…

Schließlich spürte er wie ihr Griff um seinen Bauch sich lockerte, die vertraute Wärme der Kälte wich und sie langsam die Hände zurückzog. Er spürte, dass er gerade eine Kluft zwischen sie gerissen hatte. Er spürte Ihre Unsicherheit, Angst und dem Wunsch bei ihm zu bleiben. Seine Nähe zu fühlen. Doch das ging nicht, würde er es zu lassen, würde er sie verletzen. Chaya stand noch einen Augenblick hinter ihm, sagte nichts. Starrte einfach nur auf seinen Rücken. Kurz darauf hörte er wie sie sich umdrehte und ihre Schritte sich entfernten.

Keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Moment brach es aus ihm heraus. Mit einem lauten Schrei, trat er auf die Holzplanken ein, dass diese splitternd zerbarsten.

Seine Wut machte ihn blind und taub für alles um sich herum und so bemerkte er auch ihre Tränen nicht mehr, die leise ihre Wangen hinab liefen und vom eisigen Wind getrocknet wurden, während sie zurück zur Wohnung ging. Fragen quälten sie, auf die sie keine Antwort fand. Zurück blieb nur eins, die Erkenntnis, dass es nie mehr so sein würde wie früher und wenn sie ehrlich war, hatte genau diese Nähe und Vertrautheit ihr alles bedeutet.
 

Zwanzig Minuten später öffnete sie die Wohnungstür. Ashlee und Jay sahen auf. Ashlee sprang auf: „Wo hast du Izzy gelassen?“ fragte sie dann.

Die Blondine sah se nicht an, sie hängte ihre Jacke auf: „Er hat mich weggeschickt!“ sagte sie dann leise.

Ashlee schaute überrascht und Jay sprach aus, was sie dachte: „Wie, er hat dich weggeschickt?“

„Er sagte er sei eine tickende Zeitbombe und nicht mal ich wäre vor ihm sicher. Ich soll gehen, weil er mich nicht verletzen will. Ich hab ihn noch nie so kalt erlebt, noch nie so voller Wut und Hass. Doch die Wut kam damals bei der Entscheidungssache ähnlich stark rüber, aber das eben hat alles getopt. Er hat mir Angst gemacht. Er hat eine Kluft zwischen uns gerissen, die nicht mal mit einem Mammutbaum zu überbrücken wäre…“ erzählte die Blondine leise und sah immer noch ihre Jacke an. Mit einem Mal schnellte ihr Kopf herum und sie fuhr Jay an: „Was verdammt hast du ihm gesagt, dass er so austickt? Das er dermaßen austickt, dass nicht Mal ich mehr an ihn rankomme?!“ fauchte sie und ihre Augen funkelten so gefährlich grün auf, dass Jay zurückwich und Ashlee sich instinktiv beschützend vor ihren Freund stellte. „Jetzt mach Jay dafür nicht verantwortlich. Er kann doch nichts dafür, wenn Izzy wieder Mal so ausklingt. Das kennen wir doch von ihm. Ist doch nichts Neues mehr!“ verteidigte sie Jay. „Doch, nämlich mit dem Unterschied, dass ich ihn früher noch besänftigen konnte, er jetzt aber nicht mit mir spricht und wie ein bekloppter gerade an Heiligabend Holz klein macht.“ Erwiderte Chaya jetzt knurrend. Ashlee grinste halb: „Haben wir wenigstens Kaminholz!“ stellte sie dann nüchtern fest.

„ Das ist verdammt noch mal nicht witzig Ashlee.“ Ereiferte sich Chaya und sah Jay nun wieder an: „Okay, was hast du gesagt? Sag es mir lieber jetzt. Ich krieg`s eh raus und wenn du es mir jetzt sagst, ist die Chance das du weiterleben darfst bei weitem größer!“ sprudelte es jetzt auf Französisch aus der Blondine raus. Sie war mit Absicht eben in eine andere Sprache gewechselt, damit Ashlee sich nicht mehr einmischen konnte. Denn das war ganz allein eine Sache zwischen ihr uns Jay. Jay sah ihr in die Augen, er versuchte gerade abzuschätzen, ob es wirklich gesund für ihn war, es ihr zu sagen. Als er jedoch sah, dass ihre Augen zwischen grün (was meistens bei Wut erschien bzw. wenn sie frech wurde) und einem traurigen beinahe schon besorgten grau hin- und herwechselten, entschloss er sich ihr zu antworten. Schlimmer konnte es eh nicht werden.

„Ich habe ihm von der Sache mit Mick erzählt.“ Sagte er leise und zog vorsichtshalber schon mal den Kopf ein.

Chayas Augen waren gerade grün und wurden mit einem Mal total grau: „Du hast was?“ fragte sie nur schockiert und im nächsten Moment drehte sie sich um: „Oh nein! Verdammt, Jay! Du hattest es mir versprochen!“ im nächsten Moment jagte ihre Faust ungebremst in die Wand. „Schatz, nein!“ Ashlee bekam sie gerade noch zu fassen. Chaya sah sie nun an und ihre Augen leuchteten wieder grün auf: „Jay, ich hab dir vertraut. Wie konntest du nur?! Dir hätte doch klar sein müssen wie er reagiert. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht will, dass er es weiß. Und wenn der Zeitpunkt da gewesen wäre hätte ich es ihm selbst gesagt. Na toll, herzlichen Dank auch Tariq Khan!“ mit diesen Worten riss sie sich los und verschwand in ihrem Zimmer. Das Türknallen ließ sie geflissentlich aus, weil Nick nebenan schlief.

Sie krabbelte auf ihr Bett, betätigte ihre Laserlampe. Im nächsten Augenblick wurde der Raum in Weltraumoptik getaucht. Überall waren Sterne zu sehen, Sternennebel, Milchstraßen. Ein Lichtspiel aus schwarz, rot, blau und weiß. Sie langte mit der linken Hand neben sich auf ihre Decke und fasste nach der Fernbedienung für ihre Stereoanlage. Im nächsten Moment erklangen die melancholischen Klavierklänge und die raue Stimme von Bryan Adams „Everything I do, I do it for you“. Chaya hatte diese CD neulich erst wieder gefunden und hörte sie nur noch rauf und runter. Sie saß reglos da, den Kopf an die Wand gelehnt und starrte vor sich hin, beobachtete gedankenverloren den Weltraum um sich rum und versuchte die Erinnerungen zu lassen, wo sie waren- in der Vergangenheit. Aber was, wenn die Vergangenheit zur Gegenwart wurde?

Sie konnte es nicht sagen.

Sie hatte nie soweit gedacht, wie weit es gehen konnte. Denn bis heute waren sie nur beste Freunde gewesen. Das es tiefer gehen könnte, war ihr nicht klar gewesen. Das bedeutete aber im gleichen Zug, dass sie irgendwann eine andere Phase erreichen würden und dann würde sich zeigen, wie sehr sie ihm wirklich vertraute.
 

Izzy kehrte irgendwann gegen 21:00Uhr zurück, allerdings ging er nicht zu Chaya und mied ebenso das Wohnzimmer, wo Ashlee und Jay saßen. Leise öffnete er die Tür zum Gästezimmer in dem Nick schlief und glitt lautlos hinein. Er ließ sich auf die Couch nieder. Er war noch nicht soweit darüber zu reden und Chaya würde ihn fragen. Zu tief saß der Hass und die Wut noch, dass er nicht wusste, wie er ihr das erklären sollte ohne wieder auszurasten. Zumal die Enttäuschung ebenso groß war. Wieso hatte sie ihm nichts gesagt? Wieso hatte sie sich stattdessen Jay anvertraut? Er wusste es nicht, verharrte in dieser Position still und leise einige Zeit, nicht ahnend, dass seine Freundin drüben gerade abermals durch die Hölle ging.

Ashlee und Jay hatten Izzy kommen und gehen sehen. Die Stimmung war deutlich bedrückt. „Vielleicht war es nicht gut, dass wir zurückgekommen sind…“ murmelte Jay, den das schlechte Gewissen plagte. Er hatte nicht soweit gedacht als er es Izzy erzählte. Jetzt hatte er die beiden frisch verliebten, die erst so kurz zusammen waren vor ihre erste große Zerreißprobe gestellt und es würde sich herausstellen, ob ihr Gefühl füreinander stark genug war um diese zu bestehen.

Jay würde es sich nicht verzeihen, wenn diese gerade erst entstandene Beziehung wegen ihm zerbrach. Die Beziehung seines besten Freundes war wie eine kleine Pflanze, die gerade erst den Weg an die Oberfläche gefunden hatte und was tat er? Er kippte einfach Unkrautvernichtungsmittel hinüber, wo diese Pflanze soviel Zeit, Mut und Zuwendung gebraucht hatte um überhaupt das Licht des Tages zu erblicken.

Außerdem quälte ihn noch etwas ganz anderes.
 

Er hatte Chayas Vertrauen missbraucht. Sie hatte sich ihm in ihrer Not anvertraut und er hatte ihr versprochen es Izzy nicht zu sagen, dennoch hatte er es getan. Wenn aufgrund dieser Tatsache die Beziehung zerbrach, würde weder sie noch er ihm das jemals verzeihen.

Er seufzte tief. Ashlee, die auf seinem Schoß gesessen hatte, schaute auf: „Mach dir keine Sorgen. Die beiden schaffen das schon. Es wäre eh irgendwann zur Sprache gekommen und er hätte genauso reagiert. Es war gut so, du hast Izzy die Möglichkeit gegeben vorzeitig einem Fehler auszuweichen, den er in seiner ungestümen Art begangen hätte. Er wäre zu schnell nach Vorne geprescht und hätte damit mehr zerstört als gemindert, so hat er die Chance Chaya das Vertrauen in die Männerwelt wiederzugeben. Ihr zu zeigen, dass nicht alle so sind wie der Dreckskerl. Ich mein, ihr erstes Mal war ein Desaster. Das ist nicht mehr zu ändern, aber er hat die Chance ihr irgendwann das zu zeigen, dass nicht alle Männer so sind und man durchaus spaß am Sex haben kann!“ sie zwinkerte Jay zu. Der sah sie irritiert an: „Wie ihr erstes Mal war ein Desaster? Ich denk du hast sie daraus geholt bevor da was passieren konnte?“ Ashlee seufzte leise und kraulte beruhigend Jays Arm: „Ja schon, das eine Mal. Aber es ist danach ja trotzdem irgendwann passiert. Oder glaubst du sie ist noch Jungfrau???????

Und wie könnte es anders sein. Er war brutal und hat nur an sich gedacht. Ist am Morgen gleich verschwunden. Sie hat mich angerufen, war total verheult und war dabei sich die Birne zuzukippen. Hatte schon eine Flasche Tequilla intus, aber du weißt ja selbst wann die Wirkung von Alkohol bei ihr einsetzt. Ich konnte sie überzeugen den Alkohol wegzustellen, weil es ihr eh nicht geholfen hätte. Ich habe ihr gewünscht, dass die nächsten Male besser wurden. Aber alle Kerle die sie hatte…nun ja lassen wir das. Sie kann von Glück reden, dass sie meistens so betrunken war und davon nichts mitbekommen hat. Am morgen blieb nur die Gewissheit ausgenutzt worden zu sein zurück.“ Erklärte Ashlee leise.

Jay seufzte abermals: „Das Mädel kann einem verdammt noch mal Leid tun, die hat das Pech scheinbar gepachtet, kann das sein? Erste Liebe ein Dreckskerl, dann von den Kerlen ausgenutzt, eine Familie die keine ist und dann in den besten Freund verliebt. Ich hoffe für sie, dass es jetzt besser wird. Aber immerhin kann sie jetzt ihren Traum leben und neue Kraft tanken und sie bekommt die Chance auf eine Beziehung, die sie verdient hat. Ich hoffe nur, dass er es nicht versaut und sie verletzt. Denn sonst muss ich Izzy verdammt wehtun und wir brauchen ihn noch!“ Ashlee musste lächeln als Jay wieder mal so für Chaya in die Bresche sprang. Mit ihnen hatten sich wirklich auch zwei gefunden.

„Die beiden werden das schon hinkriegen, vertrau mir. Sie haben nicht umsonst solange gebraucht. Und Izzy ist ein Kämpfer, er lässt sich von so was doch nicht abschrecken und das Chaya ein Stehaufmännchen ist, wissen wir jawohl beide, oder?!“ mit diesen Worten gab sie ihm einen Kuss.

Schließlich stand sie auf und verschwand, nur um kurz darauf mit einem Päckchen wiederzukommen, welches sie ihm auf den Schoß legte: „Fröhliche Weihnachten!“ Ashlee strahlte über das ganze Gesicht als sie Jays überraschten Gesichtsausdruck sah. „Jay, heute ist Heiligabend. Ich weiß zwar das Bescherung bei euch auch erst am 25.12. ist, genau wie in den Staaten auch, aber ich denke wir halten uns heute einfach Mal an die deutsche Tradition und jetzt mach auf!“ sie stupste vorsichtig das Paket an und schob es ihm hin. „Okay, wenn du darauf bestehst. Sollen wir Chaya und Izzy nicht dazu holen?“ fragte der Brite dann und betrachtete argwöhnisch das Päckchen auf seinem Schoß. Ashlee schüttelte den Kopf: „Nein, die brauchen Zeit für sich. Izzy ist bei Nick und Chaya ist in ihrem Zimmer. Lassen wir die beiden erstmal!“ meinte sie dann.

Jay stand auf: „Ich frag trotzdem Mal, muss eh noch dein Geschenk holen!“ er zwinkerte ihr zu. „Okay, aber ich wollte doch gar nichts geschenkt bekommen.“ Warf Ashlee nun ein, aber Jay hörte es nicht mehr. Er war in das Zimmer von Ashlee gegangen um ihr Geschenk aus seiner Tasche zu holen. Auf dem Rückweg lauschte er an Chayas Zimmertür und hörte nur die Stimme von Bryan Adams, die schmachtend und flehend Everything I do zum Besten gab. Vorsichtig öffnete er die Tür. Chaya öffnete mit einem Schlag die Augen als das Licht aus dem Flur sie blendete. Hastig wischte sie die Tränen weg: „Was gibt`s denn?“ sie bemühte sich nach Leibeskräften nicht zu zeigen, dass sie geweint hatte. Allerdings nahm Jay das Schniefen dennoch war.

Langsam schloss er die Tür und kam zu ihr rüber. Vor dem Bett ging er in die Knie, nahm ihren Kopf wortlos in Beide Hände und wischte die Tränen weg. Jay spürte, dass sie sich quälte und dass, mit seinem „Verrat“ alles wieder hochgekommen war, was sie mühsam vergraben hatte. „Es tut mir leid, Kleine.“ Sagte er leise und wischte eine weitere Träne weg. „Schon gut…was gibt`s denn?“ erwiderte sie und schniefte leise.

„Ashlee und ich machen Bescherung und ich wollte fragen, ob du auch kommst?“ er sah sie nachdenklich an, ihre Augen streiften sein Gesicht und obwohl er nicht wirklich etwas erkennen konnte, fühlte, dass sie ihn musterte. „Ist Izzy auch drüben? Ich hab die Tür gehen hören…“ „nein, er ist bei Nick im Zimmer. Ich werde ihn auch fragen. Aber ich glaube kaum, dass er rauskommt. Kleine, es tut mir leid, dass ich dir Heiligabend verdorben habe…“ Jay ließ schuldbewusst den Kopf hängen. „Jay, du kannst da nichts für. Es ist meine Schuld. Ich hätte es Izzy erzählen müssen, früher erzählen müssen. Es spricht nicht gerade von sehr großem vertrauen- auch als er mein bester Freund war- das ich ihm nicht gesagt habe, was mich quält. Er ist zu Recht sauer, wütend und enttäuscht…“ „ich hätte einfach meine große Klappe halten müssen, ich hatte es dir versprochen…“ „Jay, du hast es gut gemeint und du hast mir nichts versaut. Okay vor ein paar Stunden hätte ich die Welt umarmen können und es gab nichts Schöneres auf der Welt. Jetzt bin ich traurig und wütend auf mich selber, aber jeder bekommt was er verdient im Leben und ich bin schon froh, dass ich heute generell nicht alleine bin. Mir bedeutet es eine Menge, dass ihr alle hier seid…“ sie blickte zur gegenüberliegenden Wand, an die das Gästezimmer grenzte: „..auch wenn er nicht mehr mit mir redet und mich nicht in seiner Nähe duldet. Ich weiß es zu schätzen, dass er da war als ich ihn am meisten brauchte und ich weiß es zu schätzen, was ihr aufgegeben habt um hier zu sein!“ sie drückte dem Briten einen kurzen Kuss auf die Stirn und lächelte schwach: „und jetzt geh zurück zu deiner Freundin und nimm das hier mit!“ mit diesen Worten drückte sie ihm zwei Pakete in die Hand.

Jay schaute noch einen Augenblick lang skeptisch, dann nickte er und erhob sch aus der Hocke.

Schließlich verließ er das Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.

Wie nicht anders zu erwarten, konnte er Izzy nicht dazu bewegen rauszukommen.

So blieben er und Ashlee den Rest des Abends und der Nacht unter sich. Izzy selbst hatte sich zu dem Baby ins Bett gelegt und schlief ebenso friedlich wie Nick.

Die einzige, die in dieser Nacht nur bedingt schlaf fand war Chaya.
 

Die Blondine war irgendwann eingeschlafen, schlief allerdings viel zu unruhig. Träume beschäftigten sie. Bilder aus der Vergangenheit griffen nahtlos in die Gegenwart über und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Unruhig wälzte sie sich hin und her, schreckte immer wieder hoch. Als sie dann gegen 6 Uhr morgens Nick hörte, war es ganz vorbei. Mühsam und schlaftrunken stand sie auf. Sie wusste nur zu gut, dass Izzy den kleinen nicht hören würde. Müde rieb sich Chaya die Augen, öffnete ihre Zimmertür und ging ins Gästezimmer. Ihr Neffe lag von Izzy umklammert im Bett, zupfte immer wieder an dessen Dreadlocks. Brabbelte glucksend und wollte ihn scheinbar wecken, doch der Amerikaner bekam nichts mit. Er hatte einen zu festen Schlaf und Chaya wusste genau, dass der Jetlag eingesetzt haben musste. Gewöhnlicherweise nahm Izzy zumindest knurrend wahr, wenn jemand ihn an den Haaren zog.

Sie seufzte, nahm seinen Arm vorsichtig von ihrem Neffen, hob diesen auf ihre Hüfte und deckte danach vorsichtig ihren Freund wieder zu. Dabei ruhte ihr Blick auf seinem Gesicht, währen Nick an ihren Haaren zupfte und die kleinen Fäustchen in ihr Top krallte. Chaya schluckte, es tat weh. Sie hätte ihn letzte Nacht gebraucht. Ihr ganzes Sein hatte sich nach seiner Nähe gesehnt und dennoch verstand sie es. Er hatte sie abgewiesen - zu Recht und wenn er sich jetzt distanzierte würde sie es verstehen, sie hatte ihm nicht vertraut. Eine lautlose Träne lief ihre Wange hinab und trocknete, ein letztes Überbleibsel der letzten Nacht. Sie hinterließ keine Spuren. Ganz im Gegensatz zu der Vergangenheit, der Gegenwart und den Träumen letzte Nacht.

Leise verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Mit Nick auf dem Arm ging sie in die Küche und setzte Wasser für seinen Brei auf, während sie mit dem Baby noch ein wenig kuschelte. Etwas das sie immer morgens tat. Nick war noch so klein, aber bald würde es genauso sein wie mit den beiden großen. „Ich hab dich lieb, Mini-Murmel!“ sie drückte dem Blondschopf mit den strahlend blauen Augen einen Kuss auf die Stirn. Sie setzte ihn wieder auf ihre Hüfte und rührte den Grießbrei an und füllte Saft in die Flasche.

„Na komm, dann machen wir dich mal sauber, Schatz!“ sie setzte ihn kurz in seinen gehfrei und schlich abermals ins Schlafzimmer um frische Sachen und Windeln für das Kind zu holen. Wenn die Situation so blieb, würde sie Nickys Sachen zu sich holen, dann hatte Izzy genug Platz für sich.

Als sie zurückkehrte war der Knirps schon vergnügt damit beschäftigt an einer der Weihnachtskugeln zu kommen. „Nick nein!“ sagte sie ruhig und augenblicklich zog das Kind die Hand zurück. Schaute dann kurz, zog ne Schnute und begann zu weinen. Chaya seufzte, nahm Nicky auf den Arm: „Ich weiß, dass das glitzert, aber das macht aua und deshalb darfst du das nicht abmachen!“ erklärte sie dann und legte den Jungen auf die Couch. Sie gab ihm ihren Hausschlüssel mit dem er sich freudestrahlend beschäftigte, während sie ihn wickelte. Nicky war ein Kind, was Tränen schnell vergaß und das war ganz gut so. Er lachte viel, aber er mochte es überhaupt nicht, wenn man mit ihm schimpfte. Er lachte alle an und mochte es andere lachen zu sehen, vielleicht war das ein Grund warum er Izzy so sehr mochte, weil der eigentlich immer lachte. Ein strahlendes Lächeln besaß, welches die Sonne aufgehen ließ. Chaya mochte es, es war eins der Dinge die sie damals fasziniert hatten und vielleicht sah Nicky es auch so. Sie wusste es nicht. Izzy war Gewöhnlicherweise, genauso wie sie selbst ein recht launischer Mensch. Pendelte von einem extrem ins andere. Im einen Moment gut drauf im nächsten Moment eine tickende Zeitbombe und dennoch strahlte er immer sobald er die Kinder um sich hatte. Chaya war das ein Rätsel, er war und blieb ein Phänomen.

Sie seufzte, nahm ihren Neffen auf den Arm und ging in die Küche zurück, wo sie Nick fütterte. Eine halbe Stunde war sie damit beschäftigt den Hunger des Kleinen zu stillen, der mit einem Mal zurückgekommen war. Scheinbar war der Zahn bereits durchgebrochen und verursachte keine Schmerzen mehr. Das wiederum hatte zur Folge, dass das Baby wieder großen Appetit entwickelte. Chaya stellte das mit Genugtuung fest und schrieb ihrer Schwester eine kurze SMS, auf die sie allerdings nie eine Antwort erhielt.

Nachdem sie die Küche wieder in Ordnung gebracht hatte, setzte sie ihren Neffen in seinen Gehfrei und nahm ihn mit ins Bad. Sie schloss die Tür hinter sich, ein Blick auf die Uhr zeigte inzwischen 7:30Uhr. Sie rechnete nicht damit, dass Ashlee und Jay vor 11Uhr aufstanden und mit Izzy war vermutlich auch erst gegen Nachmittag aufgrund des Jetlags zu rechnen.

Sie seufzte leise und ließ Wasser in die Wanne, ordnete ihre Anziehsachen, die sie gestern hier deponiert hatte und begann dann Nick auszuziehen. Wenn sie baden ging, konnte er gleich mitgehen. So saß die Blondine keine 10 Minuten später in der Wanne und beobachtete wie der Knirps (von ihr gehalten) vergnügt im Wasser planschte und immer wieder quietschte. Wenn doch das Leben nur so einfach wäre, wie es diese Kinderaugen gerade sahen, aber das war es leider nun mal nicht.

Sie Spielte anschließend noch eine ganze Weile mit dem kleinen und räumte auf. Sie deckte den Tisch für Ashlee, Jay und Izzy. So dass diese wenn sie aufstanden sich nur noch an den gedeckten Tisch setzten. Gegen 9:30Uhr erwachten Ashlee und Jay von den Toten... Sehr zu Chayas Verwunderung Die beiden hatten den direkten Weg in die Küche gewählt und waren jetzt mit frühstücken beschäftigt.

Izzy war irgendwann ebenfalls wach geworden. Er konnte nicht mehr schlafen. Leise stand er auf und verließ das Zimmer. Auf dem Weg dorthin ging er in die Küche um etwas zu trinken. Ashlee sah von ihrem Croissant auf als sie hörte wie Jemand die Küche betrat, seufzend ließ sie ihr Messer sinken und wünschte ihrem besten Freund einen guten Morgen und erkundigte sich im gleichen Atemzug warum er Chaya aus dem Weg ging. Das hätte sie lieber bleiben lassen sollen. Izzy fauchte sie nur an, knallte sein Glas auf den Tresen, so dass dessen Inhalt überschwappte und sich auf den Boden ergoss. Schnaubend wie ein Stier verließ er die Küche. Man hörte die Wohnungstür knallen und weg war er.

Ashlee war erschrocken zusammen gefahren und Jay tätschelte beruhigend ihren Arm. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte, stand er auf und wischte kommentarlos den Küchenboden auf. Immerhin war das eine potentielle Gefahrenquelle. „Erinnere mich daran ihn nie mehr anzusprechen, wenn er Beziehungsprobleme hat. Meine Güte wie konnte Chaya das nur solange überleben?“ Jay drehte sich um und öffnete den Mund um ihr eine Antwort zu geben. Ashlee knurrte nur: „Mach den Mund wieder zu: Ich weiß weil sie sein ein und alles ist und sich alles erlauben durfte!“ brummte sie, woraufhin Jay seine Antwort wieder runterschluckte und weiter auf dem Boden rumrutschte. Ashlee grinste: „Weißt du, du solltest öfter putzen. Nur in Tank-Top und Shorts. Daran könnte ich mich gewöhnen!“ stellte sie dann fest. Jay wrang den Putzlappen aus: „Das kann ich mir vorstellen. Vorerst war das eine Ausnahme. In diesen Genuss kommst du erst wieder, wenn wir unsere eigene Wohnung haben…“ erwiderte er. Die Halbamerikanerin zog eine Schnute: „Schade eigentlich!“ Jay setzte sich wieder zu ihr, gab ihr einen kurzen Kuss. „Und momentan sind wir alle zuviel unterwegs als das es sich lohnen würde. Und schau mal, praktisch gesehen haben wir unsere eigene Wohnung! Wir haben hier ruhe und Zeit, hier ist nicht so ein Chaos wie drüben!“ sagte er. Ashlee seufzend: „Nur mit der Tatsache das hier eine Chaya dauernd rumrennt und die Wohnung eigentlich ihr gehört. Nur mit dem Unterschied, dass ein Izzy hier dauernd schlechte Laune verbreitet bzw. Chaya deprimiert ist wie ein Schluck Wasser in der Kurve.“

Das Izzy die WG Tür knallend verlassen hatte, war fast gänzlich an Chaya vorbei gegangen.

Sie saß in ihrem Zimmer auf dem Teppich, ihre Gitarre auf dem Schoß. Vor ihr saß Nick und spielte mit einigen Plüschtieren und Bauklötzen, die er weg warf.

Als ihre Finger über die Saiten ihrer Gitarre glitten und ihre Stimme erklang, blickte das Baby auf und hielt verdutzt inne. Die azurblauen Augen musterten seine Tante neugierig und im nächsten Moment lachte er. Freudig lauschte er den Tönen.
 

Gegen 11 Uhr des Vormittags wurde der kleine dann müde. Nachdem sie ihn in ihrem Zimmer hingelegt hatte, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück. Aus dem Bad drangen Geräusche. Ashlee und Jay waren dabei sich zu duschen und umzuziehen. Die Blondine seufzte leise, schaltete die Stereoanlage an und ließ sich auf ihrer Couch nieder. Sie fröstelte, griff nach ihrem Buch und schlug es auf. Sie war seit Nick und die anderen hier waren, so gut wie nicht mehr zum Lesen gekommen und dabei las sie doch so gerne. Inzwischen war es auch nicht mehr Harry Potter. Chaya versuchte sich gerade an einem Buch ihres Lieblingsautors Wolfgang Hohlbein, das den Titel „Krieg der Engel“ trug. Hierbei geriet ein Junge in den Kampf zwischen Gottes Engeln. Teilweise erinnerten sie die Engel an sie selbst und Carly, allerdings gab es einen gewaltigen Unterschied. Alle Engel in diesem Buch waren männlich. Seufzend schlug sie ein paar Seiten um und vertiefte sich in ihr Buch, welches sie auch sofort wieder in seinen Bann zog. So merkte sie auch gar nicht wie Ashlee u8nd Jay wieder aus dem Bad kamen. Chaya schreckte erst auf als sich etwas Kaltes mit einem Mal um ihren Hals legte und eine vertraute Stimme ihr „Merry Christmas!“ ins Ohr flüsterte Augenblicklich bekam sie eine Gänsehaut. Sie war so erschrocken, dass sie nicht mal ein Piep von sich geben konnte. Die Stimme hatte sie sofort erkannt – Izzy. Unbemerkt war er wieder in die Wohnung zurückgekommen. Vorsichtig umfasste seine Hand ihren Kopf und drehte ihn zu sich. „Ich hoffe sie gefällt dir…“ flüsterte er und sah ihr tief in die Augen, in denen nur noch tiefe Zuneigung zu sehen war. Chaya sah ihn einfach nur an, ihr war noch gar nicht bewusst geworden, wovon er sprach. Im nächsten Moment schlang sie einfach nur ihre Arme um seinen Hals und umarmte ihn. Sie war froh, so unendlich froh und dankbar, dass er sie nicht mehr abwies. Er war wieder da und alles andere war in diesem Moment unwichtig. Izzy, der bis dato gehockt und über die Couchlehne geschaut hatte, stand nun auf. Dadurch das Chaya ihn immer noch umarmte, zog er die Blondine ebenfalls mit hoch. Er hob sie im nächsten Moment einfach über die Couch und stellte sie dann vor sich ab, alles aber ohne sie loszulassen. Izzy spürte, dass sie Angst gehabt haben musste. Die Art wie sie sich an ihn schmiegte und ihn umarmte offenbarte es. Sie hatte Angst gehabt, dass er sie allein ließ und wenn er ehrlich war, hatte da auch nicht viel gefehlt. Als Jay ihm das gestern erzählte und er so ausgeflippt war, war er sich nicht sicher gewesen, ob er für sie gut war. Er wollte sie nicht irgendwann aufgrund seiner Launen verletzen, so wie er es schon mal getan hatte. Ebenso war er sich nicht sicher, ob das überhaupt einen Sinn machte, wenn sie ihm am Anfang schon nicht vertraute. Aber je länger die Nacht dauerte, umso mehr sich die Stunden hinzogen, war er sich eines bewusst geworden – sie war alles was er wollte und brauchte. Nichts anderes war wichtig. Jetzt als sie sich langsam löste und ihn aus unsicheren Augen ansah, sah er sich bestätigt. Es würde nicht leicht werden, aber sie würden es schaffen, da war er sich sicher.

Ihre Augen huschten über sein Gesicht, suchten unsicher seinen Blick. Er lächelte sie an: „ Sie steht dir, als ich sie gesehen habe, musste ich sofort an Dich denken…“ mit diesen Worten, nahm er eine schlanke Silberkette in die Hand, die zu Chayas Erstaunen, um ihren Hals hing. Das war es also, was eben so kalt gewesen war. Sie betrachtete seine Finger, welche die feinen Glieder der Kette hielten und dann schluckte sie. Im Zentrum der Kette, eigentlich mitten in ihrem Dekoltée hing ein weißer kleiner Kristall in dessen Kern ein weiterer blauer runder Kristall eingeschlossen war.
 

Ein Sonnenstrahl fiel hinauf und er leuchtete einen kurzen Moment auf.

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, ihre Wangen färbten sich gerade rot während sie ihm zu hörte. „Der Anhänger besteht aus zwei Kristallen die am letzten Tag im alten Jahrtausend gefunden wurden, noch in der gleichen Nacht genauer gesagt beim Jahrtausendwechsel wurde der Anhänger erschaffen. Solche Anhänger sind dem nach sehr selten, es gibt nur 2 oder 3 Stück auf der ganzen Welt und jeder dieser Anhänger sieht anders aus und ist ein Unikat. In Fachkreisen heißen sie aufgrund der Zeit auch Milleniumskristalle und angeblich beschützen sie den Träger vor allem bösen.“ Erklärte er.

Chaya sah erst den Kristall an und dann Izzy: „Du weißt das du mir nichts schenken sollst! Schon gar nicht so was Teures…“ sie seufzte. Sie freute sich total, die Kette gefiel ihr, allerdings konnte sie sich denken, dass sie ein V

Vermögen gekostet haben musste. Wenn diese Kristalle wirklich so selten waren und es diese Anhänger tatsächlich nur 2-3 Mal auf der Welt gab, dann musste der Preis dafür utopisch sein. Sie musterte Izzy kurz. Sicher als Star verdiente man mehr als die Allgemeinheit, aber der Löwenanteil von den Einnahmen bei US5 ging an Lou. Das was übrig blieb, wurde dann auch noch durch 5 geteilt und das war bei weitem nicht soviel, dass er sich diese Kette leisten konnte.

Izzy blickte sie inzwischen unsicher an: „Sie gefällt dir nicht!“ stellte er dann kurz darauf fest. Chaya schüttelte den Kopf, dass die Haare nur so flogen.

„Nein, nein. Das ist es nicht. Sie toll, wunderschön. Ehrlich, aber…“ sie brach ab. Izzy musterte sie eindringlich: „aber?“ fragte er leise.

Ein neuerliches leises Seufzen ihrerseits: „Du kannst dir so was doch gar nicht leisten…“ und kaum hatte sie das gesagt, schwand alle Sorge des Amerikaners. Er hätte es sich doch denken müssen. Liebevoll nahm er sie in den Arm: „Stimmt, Gewöhnlicherweise kosten diese Anhänger im Verkauf einige Millionen, aber dieser nicht. Dieser befindet sich durchaus im Rahmen meiner Möglichkeiten..“ er lächelte. Die deutsche blickte ihn musternd an. Izzy grinste: „Was, schau nicht so. Ich sage die Wahrheit oder glaubst du ich habe soviel Geld auf dem Konto wie Lou? Dann hätte ich mir unlängst ein Haus gekauft und würde mit vielen schönen Frauen in der Sonne am Pool liegen und würde mich verwöhnen lassen…“ für diese freche Antwort kassierte der Kalifornier einen Kniff in die Seite. „Aua…ist ja gut. Mir reicht meine Traumfrau auch schon!“ gab er dann nach und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Das will ich aber auch mal hoffen, mehrere Frauen nebeneinander geht meistens nicht gut. Auch wenn ich davon ausgehe, dass ich es nicht bin bei der du dann sein wirst...:“ kam es grummelnd von unten.

Als Antwort drückte er ihr einen kurzen aber leidenschaftlichen Kuss auf.

Nach einigen Augenblicken löste er sich und schloss sie in seine Arme: „Ich hoffe du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, egal was ist…“ sagte er leise Sie nickte, schmiegte sich an ihn. Chaya kroch schon fast in ihn hinein, sie suchte instinktiv seine Nähe und auch ihm schien es nicht anders zu gehen. Ashlee, die gerade aus dem Bad kam, blieb abrupt stehen. So abrupt, dass Jay, der ihr folgte fast in sie hineinlief: „Hey was ist…“

Ashlee deutete mit der Hand zum Wohnzimmer: „Ich sag doch, die schaffen das!“ flüsterte sie als sie die beiden Freunde so vertraut beieinander stehen sah. Jay folgte ihrer Handbewegung und nickte: „Sie brauchen sich…“stellte er trocken fest. „Ach merkst du das auch schon?“ Ashlee sah ihn spöttisch an und fügte grinsend hinzu: „Gewöhnlich ist Izzy für die lange Leitung zuständig, nicht du.“ Als Strafe und völlig unvorbereitet kniff Jay ihr in den Po. “Aua..“ Ashlee zog eine Schnute und rieb sich den Hintern. Dann setzte sie sich in Bewegung und ging zu ihren Freunden: „Na ihr zwei…“ sie strahlte beide an. Chaya lugte vorsichtig aus Izzys Armen hervor und gab ein entnervtes kurzes Seufzen von sich, vorbei war es mit der trauten Zweisamkeit. Sie tauchte nun vollends aus seiner Umarmung auf, ohne sich jedoch zu lösen und lächelte die beiden an: „Hey…“ Ashlees Blick fiel auf Chayas Kette, sie kannte den Anhänger. Izzy verwarte ihn schon seit einigen Jahren und es zeugte von wirklich tiefen Gefühlen, dass er sie Chaya geschenkt hatte. Dabei musste es sich nicht mal um Liebe handeln. Sie nickte: „Schöne Kette…“ stellte Ashlee nur fest. Izzy warf ihr nur einen Blick zu, der soviel bedeutete wie: Sag nichts dazu.

Ashlee fuhr sich durch die Haare: „Schatz, hast du ihm eigentlich schon dein Geschenk gegeben? Ich schätze nein, sonst würde er hier schon rumspringen wie Rumpelstilzchen…“

Chaya hob den Kopf: „Sag das nicht so laut, du weißt wie tollpatschig er ist. Ich wollt ihn schon noch `ne Weile behalten…“ warf sie dann ein. „Na danke, das werde ich mir merken.“ Kam es von Izzy gespielt beleidigt.

„Bitte tu dir keinen Zwang an…“ Chaya löste sich und verschwand, kam kurz darauf mit etwas kleinem viereckigen wieder, was sie Izzy in die Hand drückte: „Ich hatte eigentlich überlegt dir einen Porno zu schenken, aber davon hast du eh schon genug…“ sagte sie und grinste. Jay grinste ebenfalls: „Pass auf jetzt kommt sie gleich mit einem Gutschein für ein Sex-Kino oder Puff um die Ecke oder mit einer Gummipuppe!“ bei diesen Worten und Izzys düsterem Blick prustete Ashlee los. Chaya grinste: „Stimmt das hatte ich auch schon überlegt, fand das dann aber langweilig und ich wollte ja nicht, dass er ärger mit Carly kriegt oder ich mit seiner Mum!“ Ashlee hatte mühe ihren Lachkrampf zu unterdrücken. Chaya grinste: „Ich hoffe es gefällt dir trotzdem, frag nicht wie lange ich gebraucht hab um das alles zusammen zukriegen. Ich musste jede Menge alte Kontakte aufwärmen zu denen ich eigentlich keinen Kontakt mehr wollte. Also wehe du freust dich nicht!“ sie grinste ihn an. „Das größte Geschenk hab ich schon und das bist du!“ Izzy gab ihr einen Kuss. Auf diese Reaktion konnte Chaya eigentlich nicht anders reagieren und schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Ashlee quietschte kurz auf: „Ui, wie süß! Knutschausblende!“ Auf das letzte Wort hin, löste sich Chaya wieder: „Na und?!“ sie streckte ihrer Managerin die Zunge raus, dann wandte sie sich Izzy zu: „Mach schon auf!“ forderte sie ihn auf. Er zog ne Schnute: „Ich fand das andere aber eben besser!“ murrte er. „Nun, mach schon!“ sie blickte ihn nun an und ihre Augen leuchteten freudig. Im nächsten Moment ratschte es und von dem Papier war nicht mehr viel zu sehen. Einem Izzy blickte jetzt nur eine DVD Hülle entgegen, die ein großes Cover von HBK (Heartbreak Kid) alias Wrestlingstar Shawn Michaels zeigte.

Ashlee hopste hin und her: „Chaya hat sämtliche Auftritte von dem Kerl seit Beginn seiner Karriere besorgt. Über die damaligen Tagteams und Einzelkämpfe bei den Großverantsaltungen Wrestlemania, Judgmentday bis hin zu den heutigen wöchentlichen Auftritten bei RAW und SMACKDOWN! Die Frau liebt dich, du hast keine Ahnung wie lange sie dafür gebraucht hat!“ Chaya fuhr herum: „Ashlee, halt die Klappe! Es ist nicht so extrem wie du es gerade darstellst!“ sie funkelte ihre Freundin wütend an. Sie wollte nicht, dass er wusste was sie dafür alles getan hatte. Ashlee schaute sie an: „Nein, ich denke er sollte Wissen, dass du seit fast einem Jahr dabei bist, die Sachen zusammen zu kriegen…“ sie wandte sich Izzy zu. „Sie hat sich in Unkosten gestürzt um die alten Sachen zukriegen, war nicht so einfach…“ Chaya brauste auf: „Ashlee, bitte halt einmal im Leben einfach deine Klappe. Er sollte sich schlicht weg einfach nur darüber freuen. Wie lange ich dafür gebraucht habe und wie viel Unkosten ich hatte, lass mal meine Sorge sein! Und wenn wir schon bei Unkosten sind, geh mal in dein Zimmer. Da wartet noch ein Weihnachtsgeschenk auf dich!“ kaum hatte sie das gesagt, war Ashlee weg und im nächsten Moment hörte man es nur noch laut quietschen. Jay schaute Chaya fragend an, die zuckte die Schultern: Im nächsten Moment kam Ashlee in einer schwarzen Jeans einem gelben Top mit einem Tweety drauf und einem Tweety im arm zurück. Izzy grinste: „Jetzt verstehe ich.“ Chaya grinste: „Du verstehst bei weitem nicht soviel wie du denkst, dass du es tust. Das ist nur ein Teil. Sie hat ein großes Poster bekommen, die Sachen die sie anhat, einen Becher und einen 20cm großen Kristall-Tweety.“

Die Jungs nickten, während Ashlee nun zu ihnen zurückkam und sich mit ihrem Tweety im Arm an Jay schmiegte. Izzy beobachtete das kurz und sah dann wieder die DVD in seinen Händen an. Chaya lächelte: „Dann hast du fanatischer Kerl auf den langen Fahrten wenigstens was zu tun. Es sind 4-6 DVDs geworden mit über 40 Std. Material. Da ist einiges zusammengekommen und das war noch nicht mal alles. Die andere Hälfte liegt noch gut verwart auf meinem PC.“ Erklärte sie kurz. Er sah auf und dann zu Jay: „Ich sagte doch schon, die Frau ist ein Engel. Mein Engel!“ mit diesen Worten nahm er sie in den Arm und küsste sie, er strahlte. Er freute sich wie ein kleines Kind. Wrestling würde immer eine Leidenschaft von ihm bleiben und daran gab es nichts zu rütteln. Er vermisste das, hier in Deutschland wurde SMACKDOWN zeitverzögert übertragen(etwa um eine Woche) und das auf einem öffentlichen Sender. Alles andere wie RAW sowie den großen Events lag bei einem bekannten PAY-TV-Sender und ihm fehlte einfach die Zeit zum schauen, zumal er meist halbtot ins Bett fiel wenn das lief. Er vermisste das schon. In den Staaten war er öfter mit Freunden zu den so genannten House-Shows gegangen. Aber hier war das eben nicht möglich.

Jay lachte und kraulte Ashlee: „Und wenn man bedenkt, dass Wrestling in Deutschland mehr bei Männern beliebt ist als bei Frauen…“ Izzy nickte, während seine Arme immer noch Chaya umschlangen. Er schaute liebevoll zu ihr runter: „Ich freu mich wirklich sehr, danke!“ ein weiterer Kuss folgte. Sie zog irgendwann den Kopf zurück: „Wer sagt, dass das alles war?“ fragte sie während sie zu ihm hochsah. Er zog überrascht eine Augenbraue hoch: „Noch mehr?“ Chaya grinste: “Fass mal in meine hintere linke Hosentasche!“ sagte sie dann.

„Der Aufforderung kommt er doch mehr als nur gerne nach!“ lachte Ashlee und Jay stimmte zu: „Wo sie recht hat, hat sie recht…“

Izzys Hände glitten zielsicher von Chayas Rücken abwärts und noch auf dem Weg dorthin, versperrte ihm etwas den Weg. Papier. „heiß…“ Chaya grinste. Er fasste zu und zog es mit der linken Hand raus. Seine rechte Hand ruhte immer noch auf ihrem Po. Erstaunte betrachtete er einen weißen länglichen Umschlag, es stand nichts drauf und es schimmerte auch nichts durch. „Was ist das?“ er musterte sie. Er wusste, dass man Chaya alles zutrauen konnte, da konnte alles Mögliche drin sein. Sie lächelte ihn frech an: „Mach`s auf, dann weißt du es. Aber ich kann dich beruhigen, es ist keine Autogrammkarte von Tokio Hotel. Zumindest war es das noch nicht als ich das letzte Mal reingesehen habe.“

Getrieben von Neugier öffnete er den Umschlag mit fahrigen Fingern und zum Vorschein kam abermals Papier. Seine Augen huschten über die Schrift und im nächsten Moment erschien ein Strahlen auf seinem Gesicht: „Geil!“ er schnappte sie und wirbelte sie herum. „Lass mich runter Izzy, ist ja gut….“ Quietschte sie und klammerte sich verzweifelt lachend an seinem Hals fest. Der Amerikaner hüpfte immer noch und freute sich. Jay schaute nur verständnislos: „Okay, was war da drin?“ fragte er dann und schaute irritiert zwischen seinem besten Freund und Chaya hin und her. Die Blondine hatte es inzwischen geschafft zu flüchten, während ein Izzy immer noch wie ein Irrer durch die Gegend sprang.

Leise kam sie zu Ashlee und Jay geschlichen, bezog Stellung hinter Jay, so als wolle sie verhindern, dass ein Izzy sie erneut zu fassen bekam. Der drehte immer noch am Rad. „Das würde mich aber auch mal interessieren.“ Warf Ashlee ein und beobachtete den Amerikaner, der wie ein Flummi durch die Gegend sprang und jubelte. Er strahlte mehr den je. Es blitzte ein paar Mal neben Ashlee, diese schaute erschrocken zur Seite und sah dann wie Chaya zwischen ihr und Jay hindurch fotografierte bzw. filmte. „Das waren zwei Karten für die WWE – Deutschlandtour inklusive Backstage- Karten!“ sagte sie leise und beobachtete Izzy grinsend.

„Backstage – Karten für die Deutschlandtour des WWE- Roosters? Okay, wie hast du das denn geschafft?“ fragte Jay nun. Chaya zwinkerte ihm zu: „Hey, vergiss nicht, ich bin ein Engel und Engel haben immer etwas Hilfe von oben!“ sagte sie vieldeutig. Jay musterte sie: „Okay, die Tour ist im April und wir haben da Tourvorbereitungen für Mai, woher weißt du das wir an dem Tag keinen Auftrag haben? Die Wahrscheinlichkeit das wir keinen Auftritt haben ist bei etwa 10%, sieht also schlecht aus?“ „Ihr habt an dem Tag frei.“ Erwiderte sie. Jays Augen verengten sich: „Woher willst du das wissen…“ Chaya grinste: „hey du vergisst euer Management ist auch mein Management und Produzenten –Team!“ Jay musterte sie immer noch: „Schon verstanden, du hast sie bestochen!“ stellte er dann nüchtern fest. Die Blondine zuckte die Schultern: „Wenn du es so nennen magst, ich würde es eher als Deal bezeichnen!“ Jay sah wieder zu Izzy: „Welche Stadt und welches Datum??“ erkundigte er sich dann nur. „ 24.April 2006 in Köln!“ antwortete sie und zoomte auf ihren Freund, der inzwischen am telefonieren mit einem Freund war. Chaya ließ die kamera sinken: „Grüß ihn von mir, ich meld mich die Tage bei ihm!“ rief sie rüber als sie feststellte mit wem Izzy gerade so aufgeregt telefonierte. Jay gefiel die Tatsache eines Deals nicht, triple M verhielten sich bis dato zu ruhig. Er dachte an das Gespräch vor einigen Monaten zurück. Jetzt, da Chaya und Izzy tatsächlich zusammen waren würde das ärger geben. Alles andere sollte ja nur Promotion sein. „Was für einen Deal hast du mit Mark und Mike geschlossen??“ fragte er nun. Chaya nahm die Kamera runter und sah Jay kurz erstaunt an, dann zuckte sie die Schultern: „Es war eigentlich ganz einfach. Ich soll mit Izzy ein Einzelinterview für die Bravo geben und dafür hat er den restlichen Tag frei!“ Als die Worte Interview und Bravo fielen, warf Jay Ashlee nur einen Blick zu. Er hatte es gewusst. Das Ding hatte nen Haken und dieses Interview stand eh noch aus. „Weißt du worum es geht?“ fragte er weiter und beobachtete nun Izzy der im Zimmer auf und ablief, sich nicht von seinen Freunden stören ließ.

„Mark und Mike haben gesagt, die Redaktion der Bravo will noch ein Einzelinterview zu Last 2 know. Der Clipdreh hätte wohl Interesse bei den Fans geweckt und eigentlich sollte Carly auch dabei sein, aber zu ihr schicken sie wohl jemanden speziellen.“ Erwiderte Chaya und steckte ihre Kamera weg. Jay hätte sie am liebsten geschüttelt, sie ahnte nichts. Rein gar nichts. Sie ging allen ernstes davon aus…..er seufzte leise. Gewöhnlicherweise war sie doch sonst nicht so blauäugig und naiv, normalerweise durchschaute sie es. Aber sobald es um Izzy ging, vergaß sie jegliche Vorsicht. Da setzte irgendwie alles aus. Aber umgekehrt war das nicht anders. Er hätte am liebsten was gesagt, aber er konnte nicht. Er konnte nur hoffen, dass Izzy das Spiel von Triple M rechtzeitig durchschaute bevor er und Chaya schaden nahmen.

„Na dann…“ sagte er stattdessen und wechselte das Thema, aber nur ansatzweise. „Wisst ihr schon wie ihr das Mark, Mike und Lou beibringt mit euch? Oder ihr müsst euch weiterhin verstecken…“ fragte er dann laut als er mitbekam, dass Izzy aufgelegt hatte. Er war immer noch geflasht, kam aber langsam runter. Entspannt und vor Freude strahlend schlenderte er zu seinen Freunden und seiner Freundin herüber. Er legte Chaya einen Arm um die Schultern: „Ich mach das, dass ist meine Aufgabe. Ich muss ihnen erstmal unterschieben das Carly weg ist. Bis dato müssen wir eine andere Lösung finden, auch wenn ich meine Süße ungern verstecke.“ Er gab ihr einen sanften Kuss. Chaya verschränkte ihre Finger mit seinen:“Das wird schon alles irgendwie, solange die mich nicht köpfen!“

Ashlee winkte ab: „Solange du ordentlich Schlagzeilen für die Jungs bringst, machen die doch alles!“ auf diesen Kommentar hin, bekam sie einen schier tödlichen Blick von Izzy. „Was? schau nicht so, du weißt genau das es durchaus sein kann das sie Chaya Beispielsweise ne Schwangerschaft anhängen!“

„Ashlee hör auf!“ bellte er inzwischen. „Nein, sie ist mein Schützling und ich muss sie drauf vorbereiten was Mark und Mike von ihr verlangen könnten, wenn sie mit dir zusammen sein will!“ entgegnete sie gereizt und funkelte den Amerikaner böse an. „Leute hört..:“ gerade als Chaya ansetzen wollte zu erinnern, dass Nick nebenan schlief begann dieser, wie auf Kommando zu weinen. Izzy knurrte noch mal. Sah Chaya dann an: „ich gehe schon!“ drehte sich um und verschwand. „Seine Flasche steht auf dem Nachttisch, aber ich glaube er hat ausgeschlafen!“ rief Chaya ihm nach. Dann wandte sie sich ihren Freunden noch mal zu: „Lasst ihn mal machen. Traut ihm ein bisschen was zu…“ sagte sie dann ruhig. Ashlee verschränkte die Arme: „Aber gerade er müsste es wissen, ich regel das…“ Chaya sah ihre Freundin an: „Ashlee, lass es ihn auf seine Weise machen. Er will das selber machen. Gib ihm nicht das Gefühl, dass er seine Freundin nicht beschützen könnte oder seine Beziehung nicht allein auf die Reihe kriegt. Das gibt nur Ärger….“ Sagte sie und sah ihre Freundin eindringlich an. „Es ist seine Sache das Mark, Mike und Lou zu vermitteln….alles was mich betrifft werden wir dann besprechen! Ich muss Nick jetzt Mittag machen…“ mit diesen Worten drehte sie sich um und lief in die Küche. Ashlee seufzte: „Ich würde ja, wenn er wüsste das es um viel mehr geht!“ Jay nahm sie in den Arm: „Wir dürfen uns nicht einmischen, auch wenn wir es noch so sehr wollen.“ Sagte er. „Ich weiß. Trotzdem sie sind meine Freunde. Ich will nicht, dass ihnen wehgetan wird.“ Sie sah über den Flur, wo Izzy gerade mit einem völlig verschlafenen Nick in die Küche lief. „Ich auch nicht, aber sie müssen selber damit klarkommen und die erste große Herausforderung haben sie bereits überstanden und jetzt komm…“ mit diesen Worten zog er sie ins Schlafzimmer. Jay hielt es für besser, wenn Ashlee Izzy den nächsten Stunden nicht begegnete, das würde nur eskalieren.
 

Als er mit dem Baby auf dem Arm, die Küche betrat, war ihm dann doch etwas flau im Magen. Er wollte mit ihr zusammen sein, hatte aber nicht an die Konsequenzen gedacht. Ihm wurde jetzt erst wieder bewusst, wie die Fans reagieren konnten. Bisher hatte er sie schon immer abgeschirmt, aber jetzt war sie, genau wie er, eine Person des öffentlichen Lebens. Die Fans wussten nur von einer Freundschaft und das war schon schwierig gewesen. Wie würden sie reagieren, wenn die Trennung mit Carly bekannt wurde…

Er machte sich sorgen, er wollte nicht, dass sie verletzt wurde. Weder körperlich noch emotional, dass war in den letzten Jahren schon genug geschehen. Auch ohne Fans.

Sie lehnte am Tresen und wartete darauf, dass Nicks Gläschen heiß wurde. Als er die Küche betrat begann sie zu strahlen: „hallo, ihr beiden!“ sie stieß sich ab und trat auf ihn zu. Erst streichelte sie vorsichtig Nicks Wange: „Na Schatz ausgeschlafen? Schön. Gleich gibt`s happa…“ aber Nick war noch nicht wirklich aufnahmefähig. Der Kopf des kleinen sank zurück an Izzys Brust und seine Finger umklammerten seine Hand. Chaya lächelte und wandte sich ihrem Freund zu. Sie schmiegte sich an ihn, schaute zu ihm hoch und küsste ihn im nächsten Moment auch schon. Es war ein sehr inniger und leidenschaftlicher Kuss und Izzy war überrascht, sie forderte ihn fast schon heraus. Einen Moment schaffte sie es alles um ihn herum damit auszublenden, alle Gedanken und alle Sorgen. Als sie sich zurückzog funkelten ihre Augen ihn aus einem klaren eisblau an. „Du wirst das schon machen. Ich vertraue dir und ich stehe immer hinter dir, egal was ist…“ als sie das sagte und ihn ansah, war da für ihn kein Zweifel. Es stimmte. Sie war immer da gewesen, seit sie sich kannten und er war dankbar dafür. Izzy legte ihr den freien Arm um die Taille, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn: „Ich weiß.“ Murmelte er und hielt sie fest. Nick schien diese Nähe auch zu genießen. Zufrieden glucksend zupfte er an Izzys Dreads, allerdings ganz vorsichtig, so als wüsste er, dass er dem Amerikaner damit wehtun könnte.

Irgendwann löste sie sich: „Das Glas müsste heiß sein!“ stellte sie fest und nahm es aus dem Topf. Vorsichtig öffnete sie den verschluss und füllte den Inhalt des Glases in einen Plastikteller, denn sie durchrührte damit Nicks Essen kalt wurde. Izzy hatte den kleinen unterdessen ein Lätzchen umgebunden und saß jetzt mit ihm am Tisch. Chaya holte noch ein Früchteglas aus dem Kühlschrank und setzte sich ihnen gegenüber dann auf den freien Stuhl.

Vorsichtig begann sie ihren Neffen zu füttern. Izzy beobachtete sie dabei, irgendwann meinte er nur: „Was möchtest du?“ Chaya hielt überrascht inne, sie konnte ihm grade nicht ganz folgen. Irritiert sah sie ihn an, während sie Nick einen weiteren Löffel einflösste: „Was meinst du damit, was ich möchte?“ fragte sie und wischte Nick gerade kurz den Mund ab. „Ich will wissen was du möchtest. Willst du, dass ich gleich mit Mark und Mike rede? Möchtest du das die Fans es wissen? Ich habe vorhin einfach reagiert ohne dich zu fragen, was du eigentlich möchtest, obwohl ich genau weiß das du Kontakt zu unseren Fans früher schon nicht geschätzt hast.“ Sagte er milde lächelnd. Chaya schüttelte leicht den Kopf und füllte einen neuen Löffel: „So stimmt das nicht. Es gibt Fans von euch, die sind supersüß. Superlieb. Ich denke da an Liah, Mona,Luna, raYo, Hannah etc. Mit denen hatte ich auf Konzerten von euch schon wahnsinnig viel Spaß, die sind echt süß. Sie freuen sich für euch. Ich mag nur keine Fitzen und Groupies und das weißt du. Die Weiber, die sich auf euch was einbilden und euch als ihr eigentum sehen. Das sind die, die auf andere aus purem Neid losgehen. Ich weiß nicht, ob dir das schon mal aufgefallen ist, aber diese Sorte von Mädchen erkennt man schon am aussehen. Kurze Röcke, tief ausgeschnittene Tops, hohe Schuhe, geschminkt wie ein Papagei, Ohrringe die schon beim hinsehen blinken. Extrem zickig und gewaltätig.“

Izzy grinste: „Also so ganz fitzenfrei wärst du dann auch nicht! So gewaltätig wie du sein kannst“ Chaya hielt inne: „Was soll das denn bitte heißen?! Izzy Gallegos, du weißt genau, dass ich nicht die größte bin und du weißt auch, dass ich es nicht abkann wenn man mir ins Ohr keift oder kleine Kinder zerquetscht. Ich warne wenigstens noch vor und erst danach schlag ich zu. Entschuldige bitte, dass ich sonst total harmlos bin..“ brummte sie dann und öffnete Nicks Früchteglas, da er den Teller bereits leer geputzt hatte. Izzy beugte sich vor, gab ihr einen kurzen Kuss: „Wenn du eine Fitze oder dergleichen wärst, hätte ich nie einen so engen Kontakt zu dir aufgebaut. Ich weiß, dass du nicht so bist. Das hab ich damals schon gesehen als ich dich das erste Mal gesehen habe. Ich mein mal unabhängig davon, dass du später Backstage mit Ashlee warst. Ich erkenne Fans, Fitzen und Groupies oder einfach jemanden, der da ist weil er dorthin beordert wurde oder Interesse an Musik hat. Man konnte dir ansehen, dass dich ganz andere dinge interessiert haben…“ Chaya legte den Kopf schief: „Okay und jetzt möchte ich wissen, woran du das gesehen hast!“ stellte sie dann fest und fütterte Nick weiter. „Dein Style ist unverkennbar. Ich mein welches Mädchen, hier in Deutschland, geht zu einem Boybandkonzert und trägt ein Wrestling-Shirt, einen Fingerlosen Handschuh, eine Hose, wo groß die Zahlen 619 draufstehen und trägt dazu einen schwarzen Trilby. Das ist kein Fanstyle! Zumal es deine Art war. Als du mit Ashlee Backstage gekommen bist, hast du dich ausgesprochen stark für die ganze Technik interessiert. Du hast mit den Tontechnikern gesprochen etc. dich hat dieses drum herum mehr interessiert als wir. Deine Augen haben geleuchtet als du die Bühne gesehen hast und noch mehr als du mit mir darauf durftest. Fans sind kribbelig, nervös und sehen nur uns. Es gibt noch andere Zeichen und das weißt du.“ Chaya hörte ihm aufmerksam zu und während er erzählte kamen Erinnerungen hoch, die sie fast vergessen hatte:
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Sie rieb sich die Schläfen, sie hatte Kopfschmerzen. Was sie nicht alles für Ashlee tat. Jetzt stand sie allen ernstes hier zwischen lauter kreischenden und hysterischen Teenagern, die wegen einer Boyband hyperventilierten. Ashlee hatte ihr gesagt, sie sollte auf sie warten. Sie würde später mit Jay kommen und sie blöde Kuh hatte zu gestimmt: „Kein Problem ich misch mich solange unter die Fans, mal schauen wie die so ticken!“ entnervt rieb sie sich das Ohr, welches piepte. „Gott, wenn eins immer gleich bleibt, dass Weiber wegen Kerlen so kreischen. Aber man merkt, dass ich nie normal war. Selbst mit 13 war ich nicht so und es auch nicht normal mit 21 hier zu stehen! Und das auch nur, weil ich endlich den Freund meiner besten Freundin kennenlernen soll, außer am Telefon. Meine Güte noch eins, dass die sich immer solche Kerle aussuchen muss…“ brummelte sie Blondine vor sich hin.

Sie dachte daran, dass Jason voll ausgeflippt war als er erfahren hatte wohin sie sollte. Aber sie hatte von ihrer Schwester den Auftrag bekommen, sich das Konzert erst anzusehen bevor Jason zu einem durfte. Sie hatte vorhin ein Mädchen kennengelernt, welches die größte inoffizielle Fanseite im Netz us5-germany leitete. Sie hatte sich die Seite und dergleichen notiert um sie Jason zu geben, außerdem hatte sie sich für das andere Konzert mit ihr verabredet, weil sie keine Lust hatte mit ihrem Neffen allein zu gehen. Mona hatte ihr erzählt, dass der Rest des Teams Hannah und Luna beim nächsten Konzert in Berlin auch da sein würden, weil ein großes Fantreffen stattfinden sollte. Crewmitglied Nr.4 Julie verweilte zu jenem Zeitpunkt allerdings in den Staaten und konnte also nicht anwesend sein. Chaya hatte sich gegen ein Absperrungsgitter gelehnt, außerhalb der wartenden Fans. Es war noch relativ früh am morgen und nur der harte Kern war bereits da, der Rest würde erst im laufe der Zeit kommen. Mit einem Mal zuckte sie erschrocken zusammen. Hinter ihr und um sie rum, begann es auf einmal wie bescheuert zu blitzen und zu kreischen. Chaya hatte bis eben noch die Kopfhörer ihres MP3-Players im Ohr, sah jetzt allerdings auf. Direkt vor ihr fuhr gerade ein silberschwarzer Nightliner ein, der einen großen rot-weißen Schuh auf einer Seite hatte. Oben drauf prangerte in großen Lettern das Logo „Here weg go“ das Motto der Tour und der Titel des Albums von US5. Chaya seufzte, das erklärte das durchdrehen der Mädchen die hinter ihr völlig abgingen. Sie schüttelte den Kopf: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kerle da jetzt schon drin waren, war 50:50! Wenn sie sich umsah, konnte sie sehen, dass relativ wenig platz war und aus Erfahrung konnte sie sich vorstellen, dass der Nightliner nur bereits schon mal platziert wurde und die Jungs später mit einem kleineren unauffälligeren Wagen kamen oder auf ganz anderem weg. Sie stöpselte sich also wieder ihre Kopfhörer ein und beschäftigte sich wieder anderweitig zumal ihre Menschenangst ihr gerade mal wieder gehörig zu schaffen machte. Musik war eins der Dinge, die sie annähernd beruhigten. Allerdings ließ sie den Bus nicht aus den Augen, unauffällig musterte sie die Tür, welches sich just in diesem Moment öffnete. Im gleichen Moment drehten die Mädchen hinter ihr wieder total durch. Alles drängte zum Nightliner aus dem jetzt gerade ein fröhlicher Blondschopf gehüpft kam. Chaya kannte die Jungs inzwischen. Jason betete die Namen dauernd runter und Ashlee erklärte es ihr auch, zumal sie auch schon Kontakt gehabt hatte außer zu Jay. Ein weiterer Punkt war, dass die Medien einen geradezu überschwemmten mit US5. Sie musterte die Situation: „Murmel..“ stellte sie dann nüchtern fest. Ein weiterer Blondschopf mit strahlenden Augen, die einen sofort in ihren bann zogen, folgte. „Krümel…“ zu jenem Zeitpunkt ahnte sie nicht, dass Chris noch einen Entscheidenden Beitrag zu ihren Leben beisteuern würde. Ein großer dunkelhaariger folgte: „´Jay...“ sie wartete auf Ashlee, die gewöhnlich nicht von Jays Seite wich. Doch statt ihrer Freundin kam ein anderer Typ aus dem Bus gejumped. Auffälliger hätte er nicht sein können. Rote Dre4adlocks, Unmengen an Tattoos & Piercings ein strahlendes Lächeln. „Izzy..“
 

Als er aus dem Bus sprang, brach das übliche Gekreische über ihm zusammen. Hände streckten sich ihm entgegen, Mädchenaugen leuchteten und er hörte vereinzelt seinen Namen. Geduldig schrieb er Autogramme, poste für Fotos. Sein Blick schweifte gewohnheitsmäßig über die Masse der ersten Fans. Er suchte Ashlee, die Chaya abholen wollte.

Bisher kannte er die beste Freundin von Jays Freundin nur übers Telefon, aber auch da verstanden sie sich prächtig. Heute würde sie da sein und er war neugierig. Sie hatten sich fast blind verstanden und das freute ihn, aber im gleichen Zug offenbarte sich das übliche misstrauen. Was war wenn sie zu jener Sorte Mädchen gehörte, die als Fan versuchte an sie ranzukommen?? Immerhin kannte Ashlee genug Fitzen. Aber er konnte sich das nicht vorstellen, dafür hatte die Chemie von Anfang an zu sehr gestimmt. Dafür war sein Gefühl zu sicher, dass es nicht so war. Die Chemie hatte sogar so sehr gestimmt, dass sie das gleiche dachten und sagten. Izzy versuchte sich an die Bilder zu erinnern, die Ashlee ihm und den Jungs gezeigt hatte, aber er hatte in den letzten Wochen so viele Mädchen gesehen, dass er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern konnte. Sein Blick streifte die Mädchen vor ihm und auf einmal hielt er inne. Hinter den Fans in einiger Entfernung und doch in unmittelbarer Nähe lehnte ein Mädchen am Absperrungsgitter. Sie war nicht sonderlich groß, aber sie stach sofort ins Auge. Vor allem jemanden der Wrestling so sehr liebte wie er. Sie trug eine dunkelblaue Jeans auf deren rechtem Hosenbein groß die Zahlen 6-1-9 zu lesen standen, auf ihrem Shirt welches schwarz war und schulterfrei war leuchtete in blau der dazugehörige Wrestller auf. Pluspunkt, aber sie hatte nur einen Fehler, sie verehrte den falschen Wrestler - wie er grinsend feststellte An der rechten hand war ein fingerloser Handschuh zu sehen, das blonde Haare fiel seidig um ihren Kopf, den schwarzen Trilby hatte sie leicht ins Gesicht gezogen und musterte mit unauffälligen Blicken das Geschehen hier bei ihnen.

Als sie jetzt den Kopf leicht anhob und ihre Augen ihn fokusierten, war er wie gebannt und im selben Augenblick wusste er es- das war sie.

Er erwiderte ihren Blick und lächelte…
 

Als er begann zu lächeln wurde ihr ganz anders. Es war als würde ein elektrischer Schlag sie durchfahren. Schlagartig machte sich ein verräterisches Kribbeln in ihrem Bauch breit, welches sie zu gut kannte. >oh nein Chayenne Scott, du wirst dich nicht in diesen Kerl verknallen. Der ist absolut nicht dein Typ. Aus! Sitz! Platz!< wies sie sich selbst zurecht.

>Aber im Grunde hat es ja schon gekribbelt als ihr miteinander telefoniert habt und gerade selten ist das nicht gewesen! < gestand sie sich dann kleinlaut ein. <Sie seufzte innerlich. Im nächsten Moment hörte sie eine vertraute Stimme: „Da bist du ja Schatz, ich such mir schon nen Wolf nach dir!“ Chaya wandte widerwillig den Blick ab und sah sich ihrer besten Freundin gegenüber. Sie lächelte: „Hey, hast du es vorgezogen heute undercover zu reisen?“ fragte sie und umarmte Ashlee. „Nicht ganz, sie haben mich ne Straße vorher rausgelassen.“ Erwiderte Ashlee und beobachtete wie Chaya den Kopf wieder dem geschehen zuwandte. So entging ihr auch nicht wie Izzy immer wieder in ihre Richtung blickte und lächelte. „Ich sag ja, da haben sich zwei gefunden!“ grinste sie. „Aber ihr werdet noch Gelegenheit kriegen. Sag erstmal Bye!“

Aber Chaya hatte ihr nur mit halbem Ohr zugehört. Sie lächelte einmal frech und zwinkerte Izzy kurz zu, ehe sie ihren Hut tiefer ins Gesicht zog. Dann nahm sie Ashlee am Arm und tigerte mit ihr davon zum nächsten Café …
 

Das freche Lächeln und das zwinkern war ihm nicht entgangen, ganz und gar nicht. Er stand da und rührte sich nicht. Beobachtete wie sie sich mit schwingenden Schritten und wehenden Haaren mit Ashlee entfernte, ohne sich noch mal umzudrehen oder ihn eines Blickes zu würdigen. Irgendwie fand er es schade, dass sie weg war. Im nächsten Moment erhielt er einen Arschtritt der besonderen Sorte: „Sag mal willst du da Wurzeln schlagen, ich möchte auch gern aussteigen!“ bellte ein Mikel von hinten. Izzy brummte: „Dann beweg deinen arsch nächstes Mal schneller!“ sagte er und ging zu den Fans, allerdings nicht ohne noch mal in die Richtung zu gucken in der die Mädchen verschwunden waren.

Er ließ sich sogar von Frank antreiben, was sonst weniger der Fall war. Er war innerlich viel zu sehr damit beschäftigt die Stimme zum äußeren und deren Charakter zu packen. So hatte er sie sich nicht vorgestellt, aber sie zeigte eins ganz deutlich. Sie hatte ihren ganz eigenen Stil.
 

Unweit im Café:

Chaya und Ashlee hatten sich einen Tisch gesucht, der nicht direkt einsehbar war. Allerdings konnte man von dort aus durch das Fenster die Halle beobachten.

Es war Januar und ziemlich kalt. Es schneite und regnete im Wechsel und ein eisiger Winter hatte Deutschland fest im Griff. Ashlee glitt aus ihrer Jacke: “und wie findest du ihn?“ fragte sie neugierig und legte ihre Handtasche neben sich. Chayas Blick schweifte immer wieder zur Halle, wo nach wie vor Tumult war: „Wie finde ich wen?“ fragte sie zurück und griff nun nach der Karte. Ashlee rollte genervt die Augen: „Na Jay…“ beim letzten Wort hatte sie die Stimme gesenkt. Chaya hielt mit Blättern inne und sah ihre beste Freundin über die Karte hinweg an: „Ich hab dir schon mal gesagt, der Mann sieht attraktiv aus - ist aber nicht mein Typ. Genaueres Urteil kann ich aber erst abgeben, wenn ich ihm gegenüber gestanden habe und wir ein paar Worte gewechselt haben. Aber Bauchgefühl sieht gut aus – zu deiner Beruhigung!“ kaum hatte sie weiter geredet, blätterte sie weiter. Ashlee seufzte: „Weißt du das deine Bauchgefühle beängstigend sind? Du hast die unweigerliche Gabe jemand innerhalb der ersten 10 Sekunden zu durchschauen, auch wenn er noch so gut seine Tarnung aufrechterhält. Das ist beängstigend. Ich hab ehrlich gesagt Angst davor, dass du den berühmten Satz sagst: Irgendwas stimmt nicht, ich hab da ein ganz komisches Gefühl bei. Gewöhnlicherweise behältst du nämlich immer Recht. Ich kann mich nicht erinnern, dass du schon mal falsch gelegen hast“ meinte Ashlee. Chaya klappte die Karte zu: „Ich trinke einen Latte Macchiato Karamell!“ stellte sie dann nüchtern fest. Ashlee nahm ihrer Freundin die Karte weg: „hörst du mir eigentlich zu?“ fragte sie dann und studierte nun ebenfalls das Angebot.

„Ja, du sagtest, du hast Angst vor meinem Bauchgefühl. Aber zu deiner Beruhigung: Du bist nicht die erste, die das fürchtet. Was glaubst du warum Ava mir ihre Freunde vorstellt? Zitat: Du durchschaust sie und ich fühl mich einfach sicherer dann, auch wenn das eventuell bedeutet das mein Traumprinz mehr schein als sein ist!“ sie seufzte und sah zum Fenster hinaus, wo es inzwischen begonnen hatte zu schneien. Nach einem kurzen Augenblick sah sie Ashlee wieder an: „Aber wenn es dir lieber ist, fahr ich wieder nach Hause…“

Ashlee klappte die Karte mit einem Schwung zu: „Schokolade mit Sahne und nein du bleibst, die freuen sich auf dich! Und ich hab mich auch gefreut!“

Ein Kellner näherte sich ihnen. Chaya musterte ihn: groß mit Glatze, schätzungsweise 29 Jahre. Typ eher langweilig.

„Was kann ich für die Damen tun?“ erkundigte er sich und lächelte freundlich.

„Latte Macchiato Karamell!“ sagte die Blondine und stützte nachdenklich den Kopf ab. Seit er sie vorhin so strahlend angelächelt hatte, bekam sie ihn nicht mehr aus ihrem Kopf und das machte sie fuchsig. Es regte sie schier auf, auch wenn es äußerlich gerade anders aussah. Der Kellner strahlte Ashlee gerade an: „und für sie Fräulein?“ „Schokolade mit Sahne!“ kam die knappe Antwort. Der Kellner notierte sich die Bestellung: „Darf es sonst noch was sein?“

„Einmal Tiramisu!“ er nickte und verschwand. Ashlee blickte Chaya überrascht an: „So eine Kalorienbombe? Bist du krank oder so?“ Die Blondine musterte sie: „Nein, ich hab nur den ganzen tag noch nichts gegessen und ich merke, dass ich Zuckermangel habe und mir schwindelig ist!“ und das war noch nicht mal gelogen. Ihr war tatsächlich schwindelig und ihre Finger zitterten, aber sie hatte den bösen Verdacht, dass dies von etwas anderem her rührte. Ashlee schien ihren Gedanken erraten zu haben, skeptisch beobachtete sie ihre Freundin. Mit einem Mal begann sie ganz breit zu grinsen: „Ich fass es nicht du hast dich verschossen!“

Chaya schrak hoch: „Was? Ich? Du spinnst doch?!“ und noch während sie dies sagte, färbten sich ihre Ohren rot. Ein deutliches Zeichen, wenn sie log. Ashlee sah es jedoch nicht auf Grund des Trilbys, dennoch blieb sie dabei. „Das erklärt auch deine ständigen Telefonate mit Izzy. Immer wenn ich ihn sehe, ist er mit dir am telefonieren oder deine Fragen nach seiner Persönlichkeit, Macken und Vergangenheit. Ich hab das schon die ganze Zeit vermutet, aber jetzt ist es offensichtlich. Da hat` s gefunkt bei dir, aber gewaltig!“

„Komm hör auf, Ashlee. Du weißt, dass es Blödsinn ist. Er ist überhaupt nicht mein Typ. Ich stehe auf Kerle vom Typ her wie Chris oder Richie. Die sind eher so meine Kragenweite und das weißt du…“ entgegnete Chaya, sie war selbst noch nicht soweit sich das einzugestehen. Sie hatte eigentlich nach den letzten Desastern die Schnauze voll von Männern. Ashlee grinste: „Nicht alle die du geil findest sind blond und haben blaue Augen. Wenn ich mir deinen ersten Freund ansehe, der war auch dunkelhaarig…“ der Kellner kam und stellte ihnen ihre Bestellung auf den Tisch, ehe er lautlos wieder verschwand. Chaya rührte in ihrem Latte Macchiato: „Ja, aber er hatte blaue Augen. Ein Merkmal. Aber wie gesagt auf das äußere kommt es dabei nicht so an. Du weißt selbst, dass ich jemanden brauche bei dem ich halt finde und der mit mir umzugehen weiß. Ansonsten kann der Engel ganz schnell zur Bitch mutieren Wenn ich bedenke, dass ich eine Bekannte schon fast in die Nervenheilanstalt gebracht habe, nachdem sie mich angebitched hat. Schon allein mit mir befreundet sein, kann tödlich sein!“ Ashlee nahm einen Schluck aus ihrer Tasse: „oh ja, wenn ich bedenke wie oft ich wegen dir schon fast an einem Lachanfall erstickt wäre. Nein, aber im ernst: Du bist eine der sensibelsten Personen die ich kenne und eigentlich auch harmlosesten- zumindest was deine Freunde angeht. Stimmt, du brauchst jemanden bei dem ganzen Scheiß, aber hey warum nicht Izzy, der ist Belastungen gewöhnt…“ sagte Ashlee und fügte in Gedanken hinzu: >und wir wären diese Bitch von Carly endlich los! < Chaya maß sie mit einem Blick und schob sich einen Löffel Tiramisu in den Mund: „Du weißt selbst, dass er freie Auswahl hat! Und ich bin für so was nicht geeignet. Von der Optik her nicht und von dem ganzen Rest her auch nicht. Du weißt das ich Menschenangst habe und Fans, stopp ich korrigiere, Fitzen und Groupies mich für gewöhnlich nicht leiden können.“ Ashlee ihrerseits suchte gerade ihren Keks: „Ja, aber du fühlst dich vor der Kamera wohl, dir macht das Tourleben und alles drum herum Spaß. Du hast Verständnis für Termine und dergleichen, weil du weißt worauf es ankommt. Und du kannst mit einer Fernbeziehung umgehen. Du weißt wie es ist, wenn jemand unregelmäßig wochenlang nicht da ist oder ganz plötzlich völlig unvorbereitet vor dir steht. Du hast den Pluspunkt, dass man dich sofort beschützen möchte. Ich kenne Izzy, der verteidigt alles mit Zähnen und Klauen. Wenn dir irgendwer von der Presse quer kommt würde er das schon regeln.“ Chaya musste bei der Euphorie ihrer Freundin grinsen: „Sag mal, wie wär `s wenn du ihn fragst, ob er das überhaupt will…“

„Der hat zu wollen…“ entgegnete diese ungerührt.

„Wenn ich eins in den letzten zwei Monaten über Izzy gelernt habe, dann ist es eins: das er seinen eigenen Kopf hat und sich von kaum wem etwas sagen lässt.“ Chayas Blick schweifte zur Halle, wo immer mehr Mädchen ankamen.

„Stimmt, aber wenn er einmal etwas will, dann holt er es sich auch…“
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Wenn er einmal etwas will, dann holt er es sich auch…“ murmelte sie vor sich hin.

Izzy war aufgeschreckt: „Was?“ er schaute sie fragend an. Chaya schüttelte lächelnd den Kopf: „Ashlee sagte damals nur etwas, dass mir gerade wieder eingefallen ist und irgendwie hat sie recht behalten, auch wenn es ganz schön lange gedauert hat.“ „Und das wäre?“ Nicky hatte unterdessen wieder mal Izzys Dogtag entdeckt und zog daran. Chaya lächelte: „Sie sagte damals etwas über dich, was ich fast schon wieder vergessen hatte, obwohl es allgegenwärtig ist. Wenn du einmal etwas willst, dann holst du es dir auch…“ und fast schon schüchtern fügte sie hinzu: „…das hat sie damals im Zusammenhang mit mir gesagt, bei unserer ersten Begegnung!“ Izzy grinste: „Stimmt, ich krieg immer was ich will, auch wenn es bei dir entschieden länger gedauert hat als sonst…“ Chaya stemmte die Hände in die Hüfte: „Hey, das ist aber nicht meine Schuld. Du warst derjenige von uns der eine Freundin hatte!“

Er lächelte versöhnlich: „Nein, ist es auch nicht. Es zeigt nur, dass du etwas ganz besonderes bist und ich weiß, dass du mich herausforderst und genau das macht es reizvoll und das mit uns zu etwas besonderem. Trotzdem hast du mir noch keine Antwort gegeben: was möchtest du?“

Die Blondine wischte Nick den Mund ab und stand auf um die Sachen wegzuräumen: „Ich weiß nicht. Ich weiß ja nicht, was mit Carly ist oder sein wird, was Triple M der Presse sagen werden und wie die Fans auf die Trennung reagieren. Sie kennen mich als deine beste Freundin und aus dem Video, wenn ich jetzt plötzlich deine Freundin bin, könnte das auf Unverständnis stoßen..“ er spürte das sie verunsichert war. „Du weißt aber auch, dass die große Anzahl der Fans dich mag. Vorschlag. Ich rede erstmal mit Mark und Mike über die Trennung von Carly, dann lassen wir etwas Zeit vergehen und geben uns, den Fans, Triple M die Chance sich daran zu gewöhnen. Und dann werden wir es irgendwann öffentlich machen…“ Chaya drehte sich um, lehnte sich an die Waschmaschine: „Sprich du willst es erstmal verheimlichen?!“ stellte sie fest und irgendwie war es wie ein kleiner Stich, der ihr Herz berührte. Izzy setzte Nick auf den Boden und kam zu ihr rüber, nahm sie zärtlich in die Arme: „Das ist erstmal das beste. Du siehst doch selbst, dass wir uns erst an die neue Situation gewöhnen müssen. Wir stehen noch am Anfang und das alles ist so zerbrechlich. Ich will nicht, dass mir das von irgendwem kaputt gemacht wird oder dass es endet noch ehe es wirklich begonnen hat. Vor Mark und Mike sowie den Fans sind wir erstmal nur beste Freunde. Aber da wir eh immer zusammenhängen ändert das nichts an uns…“ sagte er sanft und seine Hände streichelten ihren Rücken. Er sah sie an und sah die Enttäuschung in ihren Augen. Sie sah zu ihm auf: „Das heißt du bist ab sofort für die Öffentlichkeit wieder Solo und ich unglücklich verliebt…“ Seine Finger berührten sanft ihre Wange, streichelten sie zärtlich: „Was ich sage oder was irgendwo zu lesen steht, ändert nicht an dem was ich hier…“ er nahm ihre Hand und legte sie auf sein Herz. „…fühle und daran solltest du niemals zweifeln!“ seine Hand ruhte warm auf ihrer, während er sprach und sein Herz gleichmäßig unter ihren Fingern schlug.

„Tue ich nicht...“ kam es leise von ihr und ihre Stimme versagte kurzzeitig. Ein dumpfer Schlag war zu hören und im nächsten Moment weinte Nick. Das Baby hatte versucht, sich am Stuhlbein hochzuziehen und war auf den Hintern geplumpst. Jetzt weinte er herzzerreißend. Chaya ging in die Knie und hob ihn auf den Arm: „Schon gut, Maus. Wirst sehen bald kannst du das, deine Tante konnte es in deinem Alter nicht…“ sagte sie und drückte dem Kind einen Kuss auf. Sie wollte nicht daran denken, dass sie Izzy nach wie vor nicht als ihr eigen bezeichnen durfte. Sie würde sich also nicht umgewöhnen müssen, aber dennoch tat es irgendwie weh, denn es bedeutete, dass sie nach wie vor nicht zeigen durfte was sie fühlte.

Izzy war das sehr wohl bewusst, aber er hielt es vorerst für das Beste, auch wenn es ihm nicht gefiel. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Es schneite: „Wie wäre es wenn wir mit Nick noch an die frische Luft gehen?“ fragte er. Chaya nickte: „ich ziehe ihn nur eben an.“
 

2 Wochen später:

Er öffnete leise die Tür zum Mischraum, durch das Fenster konnte er Chaya sehen und er hörte sie auch. Sie sang gerade einen Song mit dem Titel „Waste my Time“ ein, eine schnelle Rock/Pop Nummer mit E-Gitarren Elementen. Triple M hatten sich entschieden in diese Richtung zu gehen, weil sie bei den Jugendlichen derzeit sehr beliebt war. Man setzte darauf Chaya zum Vorbild der Mädchen zu machen. Das typische Pop - Girlie funktionierte nicht. Mädchen wollten tough sein und das auch repräsentieren, aber dennoch mit einem femininen Touch. Izzy schloss die Tür hinter sich und hörte schweigend zu. Er mochte es normalerweise nicht, wenn Mädchen in die Rock – Richtung gingen, aber in dem Fall gefiel es ihm. Einfach aus der Tatsache heraus, weil er sah, dass Chaya sich wohl fühlte und weil es nicht übertrieben wurde. Der Pop – Einfluss war noch groß genug. Mark und Mike erlaubten ihr sogar mit einer eigenen Band aufzutreten und selbst ein wenig zu schreiben. Ihre Songs würden beim nächsten Album wieder zu finden sein. Sie hatte ihn entdeckt und lächelte kurz. Erst jetzt schienen Mark, Mike und Sammy aufmerksam zu werden. Mark drehte sich auf seinem Stuhl zu ihm um. Nachdem er Izzy begrüßt hatte, kam er gleich zum Punkt: „Sie ist noch nicht fertig. Sie hat grad ne gute Phase und wir versuchen so viele Takes wie möglich aufzunehmen!“ „ich bin auch nicht hier um Chaya abzuholen…Ich müsste mit euch reden…“

Das Produzentenduo tauschte einen Blick, es war niemals gut wenn einer der Jungs mit einer so ernsten Miene zu ihnen kam. Das bedeutete meistens Ärger.

Mark stand auf: „Macht ihr mit ihr weiter, ich kümmer mich drum!“ mit diesen Worten stand er auf und schob Izzy aus dem Mischraum. Chaya verfolgte mit unruhigem Blick wie die Tür sich schloß und patzte augenblicklich: „Chaya…konzentrier dich…“ wies Mike sie zurecht. „Tschuldigung…“ Mike seufzte, er kannte es inzwischen das sie unkonzentriert wurde, wenn sie das Gefühl hatte mit Izzy war etwas. Besonders wenn sie ihn mit Mark verschwinden sah, sie kannte ihn am besten. Das war ein Segen als auch ein Fluch. „Okay…dann das ganze noch mal und denk dran, ich will diesen ganz bestimmten Klang in der Stimme haben, so wie eben auch…“ ein letzter verunsicherter Blick zur Tür, wo Izzy eben verschwunden war und dann kehrte sie in die Realität zurück. Sie nickte Mike zu und zog sich einen der Kopfhörer wieder über und sie starteten einen neuen Versuch. Im Nachhinein wusste sie nicht mehr wie viel es geworden waren, nur das der Zeiger der Uhr unaufhörlich immer weiter kroch.
 

Mark dirigierte Izzy in eins der Büros und schloss die Tür hinter sich. Dann lief er mit langsamen Schritten zum Schreibtisch, ließ sich auf einen Stuhl nieder und deutete Izzy sich zu setzen. Dieser Aufforderung kam der Amerikaner nach, allerdings so stellte Mark fest, wirkt er entgegen seiner sonstigen Art sehr angespannt. „Okay, schieß los…Welches Problem brennt dir auf der Seele? Du wirkst schon die ganze Tage so angespannt…“

Izzy faltete die Hände und seufzte leise. Mark konnte allerdings beobachten wie er unruhig mit den Beinen wippte. Der sonst so quirlige Amerikaner atmete tief ein, fokusierte dann sein Gegenüber und meinte dann ganz ruhig und sachlich: „Ich habe mich vor zwei Wochen von Carly getrennt.“ Mark der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte, stützte sich auf seine Arme auf: „Okay und warum? Wie hast du dir das jetzt vorgestellt!“ Izzy, der noch immer mit den Füßen wippte, lehnte sich zurück: „Es hat einfach nicht mehr gepasst. Es gab dauernd Streit, die Jungs haben sich nicht wirklich gut mit ihr verstanden, ich war abgelenkt, meine Leistungen nicht so wie sie sein sollten, ich war gereizt…

Ich habe mir gedacht, dass ihr das der Presse erklärt bzw. das wir sagen wie es war…“ Unsicherheit kam in ihm auf. Er hasste solche Gespräche, dass erinnerte ihn immer so sehr daran, dass er schon fast aus der Band geflogen war. Mark sagte eine ganze Zeit lang gar nichts: „ich muss das erstmal mit Mike und Lou besprechen. Du kannst solange zu Chaya gehen, wir sagen dir dann Bescheid.“ Izzy nickte und stand auf. Das war es schon? Das war einfach, fast schon zu einfach. Er registrierte wie sich Mark ebenfalls erhob und hinter ihm herlief. Er schob die Tür auf, Mike und Sammy sahen auf. Als Mike dem Blick von Mark auffing, nickte er Sammy zu: „Schau mal ob du damit was anfangen kannst ansonsten lass sie es noch mal singen.“ Er stand auf. Sammy nickte nur und schob einige Regler hoch. Kaum das er das getan hatte, erklang Chayas Stimme im Raum, obwohl sie unlängst nicht mehr am singen war. Das Produzentenduo verließ den Raum. Izzy ließ sich neben Sammy auf einem der Stühle nieder und schaute durch die Glasscheibe. Sammy schob einen anderen regler hoch, er kannte die Blondine gut genug um zu wissen, dass sie jetzt eh gerade nicht bei der Sache war: „Komm schon raus, wir hören uns das ganze Mal an und sprechen es durch!“ kaum das er ausgesprochen hatte, hängte sie ihre Kopfhörer auf und flitzte aus dem Aufnahmeraum. Sammy grinste. „Also, dass klingt gar nicht so übel, nur ich weiß nicht ob Mark und Mike es nicht noch anders haben wollen und bis sie wieder da sind, bin ich mal eben auf dem Klo!“ mit diesen Worten verschwand er. Chaya sah ihm stirnrunzelnd nach: „Ehm…was….war…das denn jetzt?“ sie schaute irritiert zwischen Tür, aus der Sammy eben verschwunden war, und Izzy hin und her. Der zuckte die Schultern und zog sie auf seinen Schoß, legte den Kopf auf ihre Schulter und sah sie an: „Und läuft es einigermaßen??“ erkundigte er sich und beobachtete wie eine der blauen Strähnen sich löste und ihr ins Gesicht fiel: „Ja, geht so. Ich hatte schon bessere Tage…“

Er drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, was sie mit Überraschung zur Kenntnis nahm. Sie zog sich vorsichtig zurück lehnte ihren Kopf an seine Schulter und sah ihn unsicher an: „Wolltest du das nicht für dich behalten?“ Izzy zuckte die Schultern: „Ist ja keiner hier.“

„Nein, gerade nicht und wenn jemand kommt?“ „Dann ist es eh zu spät…“ erwiderte er gelassen. Er legte es nicht darauf an, dass es rauskam aber wenn man sie sah würde er es auch nicht leugnen.

Kaum hatte er ausgesprochen öffnete sich die Tür und Mark und Mike erschienen wieder. Chaya zuckte zusammen, wollte aufstehen, aber Izzy hielt sie fest und zog sie zurück. Mike nickte ihr zu: „Bleib ruhig, da du es ja eh erfährst, und es dich auch betrifft!“ bei seinen Worten und dem strengen Blick wurde ihr leicht anders. Sie konnte nicht leugnen, dass Mike etwas an sich hatte das einem Respekt einflößte. In vielerlei Hinsucht erinnerte er sie an ihren Vater, die ganze Einstellung. Vielleicht war das auch ein Grund weshalb dieser sie gewähren ließ, weil er wusste das es jemand gab der ein Auge auf sie hatte.

„Entspann dich…“ hörte sie Izzys Stimme neben ihrem Ohr und spürte wie er ihr beruhigend den Arm kraulte. Mike grinste: “Chaya du hast nichts verbrochen oder gibt es da was das wir wissen sollten??“ Sie schüttelte mechanisch den Kopf: Mark lächelte ihr aufmunternd zu: „Dann schau nicht wie ein Strafgefangener auf der Flucht.“ Sagte er und lehnte sich an eines der Pulte. Mike räusperte sich: „Also wir haben eben mit Lou geredet. Er sagte die Trennung mit Carly ist vom Tisch. Du wirst der Presse einfach erzählen, dass eure Trennung persönliche Gründe hatte u.a. Trennung, Zeitmangel etc. Das übliche halt.“ Izzy nickte und hörte aufmerksam zu, Chaya verhielt sich so unauffällig wie möglich. Sie verstand nicht, was sie hier verloren hatte. Mike fuhr fort: „Allerdings hat Lou eine Forderung gestellt. Du hast Partyverbot in der nächsten Zeit. Du sollst dich nicht in der Nähe irgendwelcher Mädchen blicken lassen um Gerüchte zu vermeiden. Alles außer Fans ist tabu. Du sollst der Presse glaubhaft machen, dass du die Schnauze erstmal voll von beziehungen hast auch weil dir die Zeit fehlt. Zur Bestätigung werden sämtliche Termine von Chaya mit euren zusammengelegt. Du lässt dich nur noch mit ihr sehen und sagst der Presse: das sie es ist die dir momentan Halt gibt so wie früher….“

Chaya beobachtete Izzy, er saß völlig entspannt da und hörte aufmerksam zu.

Sie fragte sich was das brachte: Wieso legte man die Termine zusammen, wenn er Frauen doch meiden sollte….

Sie erwartete von Izzy einwürfe oder einen Streik, er ließ sich so ungern was sagen, doch zu ihrer Überraschung stimmte er zu: „Okay, kein problem…“

Mark nickte zufrieden: „Dann wäre das ja geklärt…“ er grinste die beiden an. „Kann das sein, dass ihr euch beide ganz wohl fühlt?“ fragte er und blickte amüsiert auf die Szene vor sich. Chaya saß nämlich noch immer auf Izzys Schoß, hatte sich an ihn gekuschelt und ihr Kopf ruhte an seiner Schulter während er seine Arme um ihre Taille geschlungen hatte. Izzy grinste zurück: „Warum sollten wir nicht?“ Chaya gab ein Brummen von sich: „Der Kerl ist warm, ich bleib wo ich bin. Es ist nämlich kalt in Deutschland!“ Mike musterte sie einen Augenblick, regelte dann ein bisschen am Mischpult, spulte die letzte Aufnahme ab. Er lauschte einen Moment und nickte: „Izzy du kannst sie mitnehmen. Für heute reicht es. Sie hat genug gemacht. Über den Termin mit der Bravo setze ich euch noch in Kenntnis!“

Izzy nickte und erhob sich samt Chaya, stellte sie vorsichtig auf die Füße: „Brrrrrrrrrrrrrrrr, das ist kalt, du bist gemein!“ maulte diese jetzt und schüttelte sich. Er grinste breit: „ich weiß und stell dir vor draußen ist es noch viel kälter und wir gehen zu Fuß zurück!“

Chaya band sich ihren Schal um, schlüpfte erst in ihre Jacke und dann in ihre Handschuhe: „Manchmal kannst du so sadistisch sein, aber ehrlich!“ sie zog den Reißverschluß ihrer Jacke hoch während sie ihn ansah. Izzy war gerade dabei sich seine Mütze über die Ohren zu ziehen. „Seht nur zu, dass ihr euch nicht erkältet.“ Wies Mark sie zurecht. Chaya lächelte: „Keine Sorge, so schnell werd ich jetzt nicht mehr krank. Das letzte Mal hat mir voll und ganz gereicht. Auf Spritzen kann ich verzichten. Ohja und zwar so was von…“ Mike und Mark sahen sie kurz skeptisch an, mussten dann aber beide ebenfalls grinsen: „Dann seht mal zu das ihr loskommt….“ Chaya drehte sich um: „ich warte ja nur noch auf den alten Knacker hinter mir!“ stellte sie dann fest. „Hee wer ist hier alt!!!!!!!!“ für diese freche Aussage kassierte die Blondine einen kniff in den Po, den sie mit einem Quietschen quittierte: „AUA, Izzy! Das tat weh!!!! Und außerdem lass deine Finger da weg, sonst bin ich gezwungen dich zum Leidwesen der Fans bei lebendigen Leib zu kastrieren!“ Er grinste: „Das traust du dich ja sowieso nicht!“ neckte er sie dann. „Nein, momentan ehrlich gesagt nicht, weil ich Mark & Mike ersparen möchte blind zu werden. Stell dir vor, wir brauchen sie ja noch. Da Frank ja wie immer nichts gerallert bekommt!“

Mark lachte und unterbrach das Geplänkel der beiden: „Los raus jetzt; ihr zwei! Chaya sei morgen pünktlich!“ mit diesen Worten schob er sie aus der Tür. Draußen war es bereits dunkel und es schneite in dicken Flocken. Die Tür schloß sich hinter ihnen.
 

Draußen war es bereits dunkel und es schneite in dicken Flocken. Die Tür schloss sich hinter ihnen. Die Blondine sah hoch zum Himmel. Izzy folgte ihrem Blick: „Was hast du?“ fragte er nachdem er ihr schweigen bemerkte. Ein kurzes Kopfschütteln ihrerseits als Antwort: „Es ist nichts!“ sie sah wieder in seine Richtung und zog ihn dann die beleuchteten Straßen entlang. Er musterte sie von der Seite her, auffälliger ging es gar nicht mehr. Irgendwann blieb sie abrupt stehen und sah ihn an: „Was hast du?“ fragte sie und musterte ihn durchdringend. „Was ich habe? Das sollte ich wohl eher dich fragen...“ „Wie meinst du das?!“ Er seufzte, streichelte sanft mit dem Daumen ihren Handrücken: „Du wirkst so nachdenklich beinahe betrübt...was hast du, bereust du das alles?“ fragte er dann gerade heraus.

Erstaunen trat in das Gesicht der Blondine: „Was? Wie? Nein, ich bereue es nicht. Ich traue dem ganzen nur nicht. Ich warte nur auf den großen Knall. Weißt du was ich meine es läuft alles zu glatt....ich habe mit einem mal alles was ich mir immer gewünscht habe...“ ihre Stimme wurde leiser. „Was?“ er sah sie kurz irritiert an und dann lächelte er, gab ihr einen kurzen Kuss, ungeachtet von der Außenwelt. „Du bist das nur nicht gewohnt, jeder bekommt das was ihm zusteht und du hast jetzt solange Pech gehabt. Irgendwann musst du ja auch mal Glück haben!“ sagte er sanft. „Das seh ich eben noch nicht, zumindest nicht langfristig. Ich fühle das da wieder etwas kommt, glaub mir...“ Er zog sie an der Hand mit sich: „Ach was, das bildest du dir ein und jetzt komm, ich will zurück. Hier ist e arschkalt und ich kann mir besseres mit dir vorstellen als hier herum zu stehen, glaub mir!“ das Grinsen des Amerikaners sprach Bände. Sie wischte den Gedanken ,der sie beschäftigte für einen Augenblick beiseite: „Und was ist, wenn ich das hier mag? Ich liebe den Winter, ich mag Schnee. Immerhin bin ich im Winter geboren.“ Entgegnete sie neckend, was ihn aber nicht störte. „Glaub mir das was ich mit dir vorhabe wird dir wesentlich mehr gefallen als dieser Schnee, wobei...“ ein freches Funkeln erhellte seine braunen Augen einen Augenblick lang, ehe er sie an sich zog und küsste. Chaya wollte sich noch wehren, schon wieder wurde er so unvorsichtig. Hier auf offener Straße. Hier konnte sie jeder sehen. Doch seine Küsse, die heiß auf ihren Lippen und ihrer Haut brannten ließen sie die Sorge kurz vergessen. Sie legte den Kopf in den Nacken: „Nicht...wenn...“ doch weiter kam sie nicht, denn ein Kuss seinerseits versiegelte ihre Lippen. „Schalt doch einmal deinen verstand aus..“ kam es kurzatmig keuchend mit rauer Stimme von ihm. Im nächsten Moment drang seine Zunge fordernd in ihren Mund, der sie bereitwillig den Weg öffnete. Liebkosend fuhr er über ihre Lippen hinweg und forderte die ihre heraus, was sie schließlich ebenso intensiv erwiderte. Es hatte ja eh keinen Sinn, wenn er sich mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, holte er es sich auch. Während sie in einem innigen Kuss verschmolzen waren, wanderten seine Hände zielstrebig ihren Körper entlang und just in diesem Moment, schien ihr Verstand wieder einzusetzen, auch wenn sie Mühe hatte sich zu beherrschen, sich zu konzentrieren. Immerhin sprach ihr Körper gerade eine ganz andere Sprache als ihr Verstand. Ihr Körper forderte ihn und das nicht gerade wenig, sein Berührungen waren zielstrebig, präzise und genau wissend was er wollte. Ihr Verstand dagegen predigte ihr gerade unaufhörlich, dass man sie sehen konnte. Das sie mitten in aller Öffentlichkeit waren. Normalerweise wäre ihr das egal gewesen. Aber nicht unter diesen umständen. Sie standen im Öffentlichen Leben gerade er und er hatte sich gerade getrennt, offiziell die Schnauze voll von Frauen. Das würde einen riesigen Skandal geben. „Nicht...hier..“ kam es keuchend von ihr, ehe ihre Stimme ganz versagte. In ihren Augen so stellte er fest loderte unlängst ein Feuer, dass er so bisher nur in seinen träumen gesehen hatte. Jenen die für ihn bis vor kurzem Tabu gewesen waren und da war es wieder diese Unbändige Wildheit die ihn so reizte. Ohne auf weitere Einwände ihrerseits zu achten, packte er sie und zog sie in die nächste Seitengasse. Fernab von der Straße, von den Wohnhäusern und dem Lärm der vorbeifahrenden Autos. Nur diffuses Licht drang zu ihnen heran. Unwirsch fast ein wenig grob drückte er sie gegen die Wand. Seine Hände wanderten zielstrebig unter ihre Sachen, während seine Lippen ihren Hals liebkosten, sich daran festsaugten. „Was hast du vor?“ Chayas Stimme war nicht mehr als ein flüstern, während sie den Kopf abermals leicht in den Nacken legte und das kribbeln in ihren Körper genoss, genauso wie die aufsteigende Wärme...

Er hob den Kopf, sah ihr in die Augen und aus dem Funken war inzwischen ein unlöschbares Feuer geworden: „Das wirst du noch früh genug erfahren...“
 

Seine Stimme nahm plötzlich einen anderen Klang an, veränderte sich gänzlich. Das ruchige so vertraute kratzen entschwand, wurde etwas höher. Die braunen Augen wurden mit einem mal blau. Mit einem Herzschlag änderte sich das Bild vor ihren Augen. Sie fand sich nicht mehr auf der verschneiten Straße wieder, sondern in ihrem Zimmer, auch wenn es anders aussah.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< „Das wirst du noch früh genug erfahren...“ das Grinsen auf seinem Gesicht ließ nichts gutes erahnen. Er machte ihr Angst. Wieso war er auf einmal so komisch...alles vertraute war schlagartig weg. „Wieso? Was hast du vor??“ wiederholte sie und ihre Stimme bebte.Sie mühte sich das Zittern darin zu verbergen „Du brauchst keine Angst haben, vertrau mir..“ mit diesen Worten beugte er sich vor, begann sie zu küssen. Dirigierte sie zum Bett, wo er sie etwas unsanft drauf schubste. Ihr Herz klopfte wie wild, sie war verwirrt. Was war hier los...irgendwas stimmte nicht...Sie konnte nur nicht sagen was, sie vertraute ihm...ja..aber irgendwas war komisch. Ihr Instinkt warnte sie, ihre Sinne gespannt und doch, noch ehe sie sich versah waren ihre Hände am Eisengitter mit einem Band gefesselt. Normalerweise kam sie aus jeder Schlinge, ihre Handgelenke waren schlank und beweglich aber diesmal nicht. Sie war ein Freiheitsmensch und die Tatsache hier angebunden zu sein gefiel ihr nicht, das wilde Tier in ihr erhob sich und verlangte fauchend nach seiner Freiheit zurück, die man ihm nahm und nicht zurückgab. Abermals versuchte das blonde

jährige Mädchen sich einzureden, dass alles okay war. Das funktionierte auch weitgehend. Die Wildkatze in ihr knurrte zwar immer noch, fauchte aber nicht mehr und hatte auch die Krallen wieder eingezogen. Dennoch befand sie sich nach wie vor auf der Hut, auch wenn die Hand die sie gerade kraulte ihr nichts böses sugestierte. Die kette an der sie hing, blieb.

„Vertrau mir einfach, es wird dir gefallen....“ hörte sie seine Stimme. Ängstlich sah sie hoch. Zufrieden stellte er fest, dass sich ihre Augen vor Panik immer wieder auf einem Farbwechsel einließen. Grau das Panik und Angst symbolisierte, grün das ihre Leidenschaft zeigte. Ihm gefiel das Gefühl der macht, es reizte ihn, war sie doch sonst so widerspenstig und eigensinnig. Nur selten schaffte man es sie zu zähmen und in diesem Moment hatte er sie ganz unter Kontrolle und sie vertraut ihm. Das war der springende Punkt.

Behände entledigte er sich ihrer Kleider und im nächsten Augenblick und noch ehe Chaya richtig realisierte was geschah, sah sie nichts mehr. Spürte nur noch den Stoff auf ihrem Gesicht. Panik kam hoch. Ihr Brustkorb hob und senkte sich heftig. In ihr fuhren die Emotionen gerade Achterbahn. Panik, Angst und keine Kontrolle, andererseits redete sie sich immer wieder vehement ein, dass er ihr Freund war. Das er ihr nie schaden würde, sie nie verletzen würde und doch, etwas tief in ihr ließ sie unruhig werden. „Mick,bitte...was machst du??“ sie mühte sich ruhig zu bleiben, aber ihre Lippen zitterten dennoch leicht. Auf ihrem Körper bildete sich eine leichte Gänsehaut als seine Finger über ihre Haut fuhren. Sie hasste sich zugleich dafür das ihr Körper reagierte. „vertrau mir einfach...“ kam es nur wieder seinerseits.

Sie seufzte. Di Angst war immer noch da, aber eine gewisse art von Neugier auch und dennoch ließ sie es geschehen. Was sollte groß passieren. Er würde ihr nicht wehtun.

Er liebte sie doch......

Einige Zeit verstrich. Das vertrauen kehrte zurück, wandelte sich in ein gewisses wohlgefallen und dennoch irgendwo tief in ihr schlummerte nach wie vor die Wachsamkeit. Inzwischen war er zu etwas übergegangen was prinzipiell wahrscheinlich nicht verwerflich war, hätte sie es damals eher geahnt hätte sie es unterbunden

Etwas berührte ihre haut. „an deiner Stelle würde ich mich jetzt nicht bewegen,

sonst muss ich dir verdammt wehtun!“ hörte sie seine stimme und zeitgleich spürte sie Kälte auf ihrer Haut. PANIK...............
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Hör auf!“ ihr Stimme glich fast mehr einem schrei und sie drückte ihn von sich. Mit einer Kraft von der er nie gedacht hatte, dass sie sie besaß. Izzy war verwirrt, er sah wie bleich sie geworden war: „Chaya..ich...“ stotterte er, er verstand nicht was gerade falsch gelaufen war, wieso sich ihre Reaktion plötzlich so drehte. Doch statt einer antwort tauchte sie unter seinen Armen hindurch und rannte los, so als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her.

Einen kurzen Moment stand er da, peilte nichts und dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht. „FUCK!!!!!!!“ brüllte er und setzte sich in Bewegung. Mit schnellen schritten rannte er die spärlich beleuchtete Straße entlang: >wie konnte ich nur so dämlich sein. Verdammt noch mal ich hätte wissen müssen...anderseits sie hat auch keine Anzeichen gegeben, dass es ihr nicht gefällt!!< seine Augen huschten die Straße entlang, sahen aber nicht. Er rannte eine ganze Weile, sie konnte nicht so schnell sein. Sie war körperlich gesehen im Nachtteil. >also denk nach, wo kann sie sein...< noch während er überlegte, erregte das quietschen von Scharnieren seine Aufmerksamkeit. Einen Moment lang war es still bis er das Geräusch orten konnte. Es kam von einem nahe gelegenen Spielplatz. War es nicht zu spät das da Kinder spielten? Oder vielleicht waren es Jugendliche, wobei dafür war es zu kalt.

Er setzte sich in Bewegung. Sprang kurzerhand über einen Stahlzaun. Der Platz war dunkel, lediglich spärlich erhellt vom Licht des Silbermonds. Es brauchte einen Moment bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Er erkannte die Silhouette auf der Schaukel unweit von ihm. Das Licht des Mondes leuchtete auf dem weißen Schnee wieder.

Langsam näherte er sich ihr, sie hatte den Kopf gegen eine der Stahlketten gelehnt und schaukelte ganz leicht vor sich hin. Er konnte deutlich ein leichtes summen vernehmen. Last 2 know... ja der Song hatte etwas magisches an sich und irgendwie war es auch ihr Song.

„Dieser Song ist was ganz besonderes...“ sagte er leise. Er stand jetzt unweit von ihr im Schnee. „hm...“ kam es nur ruhig, aber dennoch war es ihm nicht entgangen. Sie weinte. Er hatte das leichte schniefen,welches kaum hörbar war dennoch wahrgenommen.

Vorsichtig streckte er die Hand aus, berührte sie an der Schulter, so als könnte er sich verbrennen: „Jedes Mal wenn ich dieses Lied performe habe ich dich vor Augen. Ob Bilder von früher,von jetzt oder vom Videodreh. Du bist dann immer zum greifen nah..:“ sagte er leise. Um ihre Lippen huschte ein kurzes Lächeln: „Schon komisch, ich glaube niemand kennt dich so wie ich außer deiner mum. Ich glaube viele Fans wären erstaunt zu sehen, dass in dir so eine sensible weiche Seite steckt.“ Erwiderte sie. Seine Finger kraulten sanft ihren Nacken. „es ist ganz gut so,dass das niemand außer dir kennt. Weißt du ich bin gerne Macho, Freak und ausgeflippt,aber man kann nicht immer so sein.“ Sie seufzte: „Ich weiß und du weißt das ich dieses Macho verhalten eigentlich nicht abkann, da könnt ich dir regelrecht auf die Füße kotzen.“ Er grinste in die Dunkelheit. „wie immer kein Blatt vor dem mund, was?!“ „Nein,weil es der einzige weg ist, dir bestimmte Dinge klar zu machen und es genau immer das war,was unser Verhältnis ausgemacht hat!“ „Ach wir hatten ein verhältnis..“fragte er spöttisch. „Du weißt genau was ich meine, Spinner!“sie grinste. „Gut,wenn das der einzige weg ist. Dann sag mir jetzt offen und ehrlich heraus, was ich gerade eben falsch gemacht hab. Ich kann mir zwar einen Teil denken,aber ich will es von dir hören!“ Klatsch,das hatte gesessen. Er hatte inzwischen gelernt,ihre Worte so zu drehen das sie aus einer Situation schwer rauskam. „Du hast gar nichts gemacht. Die Vergangenheit hat mich eingeholt. Etwas von dem ich dachte, ich hätte es verarbeitet. Was ich aber anscheinend nicht habe. Das Problem liegt bei mir. Scheinbar vertraue ich nicht richtig und das wo du immer der EINZIGE warst dem ich blind vertraut habe. Dem ich blind über einen Abgrund gefolgt wäre, weil du ALLES für mich bist. Weil Du mein leben bist und ich wegen dir noch am Leben bin!“

Der letzte Satz verursachte eine Gänsehaut: „Hör auf mich zu verarschen, das ist nicht witzig Chayenne! Du hängst viel zu sehr and deinem Leben als dir was anzutun“ sagte er ruhig. Sie stand auf drehte sich um: „Seh ich so aus als würde ich dich verarschen, Chris?!“ sie sah ihn an und Tränen liefen ihr über die Wange. Der Mascara war unlängst verwischt und feine Rionnsale zeugte von seiner einstigen Existenz. Ihm wurde kurzzeitig anders als sie das Kürzel seines echten Namens benutzte. „Chris, sieh dir mein leben mal an. Von meiner Geburt bis vor ein paar Wochen, was war da Lebenswert dran. Rein gar nichts. Was glaubst du wie sehr ich mir gewünscht habe zu sterben, wie sehr? Aber es ist nicht passiert, selbst der Tod will mich nicht. Und das einzige was mich getriezt hat das letzte Jahr weiterzumachen trotz dieses ganzen Krams warst du und das Gefühl das du mich brauchst, ein wenig gern hast. Glaub mir es ist nicht wirklich leicht, wenn du dann auch noch feststellst ,du hast dich in deinen besten freund verliebt und wirst niemals ne Chance haben ,weil er eine Freundin hat. Das du dann mit ansehen musst wie sie ihn quält und er ihr am Ende auch noch das Eheversprechen gibt!!“ platzte es jetzt aus ihr raus. Izzy riss die Augen auf: „Was?! Das hatte ich nie vor. Ehrlich. Ich schwör dir Chaya...“ Sie winkte ab: „Lass es gut sein .Es geht mich nichts an, was du vorhattest oder nicht. Es ist deine Sache, ich will auch gar nicht wissen warum du hier bist statt bei ihr..“ Jetzt wurde es ihm zu bunt: „CHAYENNE SCOTT DU WIRST JETZT VERDAMMT NOCHMAL AUFHÖREN. Komm von deinem Trip wieder runter. Ich hab zwar lange gebraucht, aber meine Fresse ich bin wegen DIR wieder hier. Ja und du hast recht. Ich bin auch immer nur ohne Schwierigkeiten im letzten Jahr durchgekommen, weil DU da warst. Nur du! Ich liebe dich verdammt noch mal und ich habe Carly keinen Antrag gemacht und hatte es auch nie vor...“ er verstand gar nicht wie sie von dem anderen Thema jetzt darauf kam. „Ach und wieso erzählt sie das dann und was das mit dem Juwelier, warum wollten eure Familien zusammenfeiern?! Chris lüg mich verdammt noch mal nicht an, du tust mir weh damit!“ Er riss die Hände runter: „Holly Shit Chaya, ich lüg dich nicht an. Ich hab keine Ahnung wie Carly drauf kommt. Ich hör das alles grad zum ersten Mal. Das mit dem Juwelier....das war die Kette für dich. Ich hab sie zum Anhänger anfertigen lassen. Das unsere Familien zusammenfeiern hat sie arrangiert bzw. unsere Eltern!“

„Die ganze Band glaubt es und die ganze Band glaubt, dass ich es wusste. Sie hat es Richie erzählt und den Rest kannst du dir doch denken!“ sagte sie leise und senkte traurig den Blick. Izzy seufzte, versuchte ruhig zu bleiben: „Wenn es so wäre, wärst du die erste gewesen, die es erfahren hätte!! Immerhin bist du meine bessere Hälfte Dein Stolz ist mein Mut, Dein Feuer ist meine Kraft, deine Seele mein Blut., deine Tränen meine Macht. Deine Liebe ist meine Waffe, dein Vertrauen mein Schild. Wenn ich Dir in die Augen sehe, finde ich mich selbst darin wieder und es wird niemals anders sein .und ich will das du weißt, dass ich dir niemals absichtlich wehtun würde...auch wenn ich es schon mal getan habe. You are my everything!“ während er das sagte, begann sie zu zittern,. In ihr rebellierte gerade alles, Schmetterlinge breiteten sich wie elektrische Impulse aus.. Er beobachtete wie sie die Hand von den Lippen nahm, welche zitterte. Ein letztes Mal schluchzte sie auf ehe sie in seine Arme sank und sich dort verkroch. Er umschloss sie und legte seinen Kopf auf den ihren: „Und wenn ich einen Fehler mache, verzeih ihn mir, sei nachsichtig mit mir. Du kriegst alles was du willst, alle Zeit dieser Welt....“ flüsterte er leise. „Ich brauche keine Zeit. Ich brauche dich und das ist alles was ich brauche...“ und als der kommende satz folgte, erfüllte es ihn mit unsagbarem stolz „ich vertraue dir, ich weiß du würdest mich niemals enttäuschen..“

Nein ,niemals..... Am nächsten Morgen war der Himmel Wolken verhangen und es schneite in dicken Flocken. Chaya blinzelte einmal, es war kurz vor 9 Uhr. Als sie die Nase aus der Decke steckte beschloss sie augenblicklich wieder zurückzugehen. Allerdings meldete sich ihre Blase und so musste sie wohl oder übel den Weg ins Bad antreten. Flink wie ein Wiesel und schnell wie noch nie huschte sie ins Bad. Als sie 5 Minuten später wieder ins Schlafzimmer kam, kroch sie auf direktem Weg wieder ins Bett. Unter der Decke war es bei weitem wärmer. Sie brauchte auch nicht lange um die Wärmequelle (sprich Izzy) ausfindig zu machen. Sie zupfte ein bisschen an seiner Decke und glitt im nächsten Moment hinunter, kroch in seine Arme. Als der kalte Körper sich an ihn schmiegte, knurrte er kurz verschlafen, wobei das knurren viel eher ein brummen war. Allerdings schien es ihn nicht zu stören, dass sie eiskalt war. Eher im Gegenteil. Im nächsten Moment packte er sie und drehte sie beide so, dass sie über ihm zum liegen kam: „Hee, was soll das denn?“ sie schaute ihn halb lachend, halb erschrocken von oben herab an, während sie es sich auf seinem Brustkorb bequem machte. Einen Arm stützte sie rechts neben seinem kopf auf dem Kissen ab. Er sah noch total verschlafen aus allerdings zeichnete sich das erste Lächeln auf seinem Gesicht ab. Langsam hob er die Hand, strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht, die sich gelöst hatte: „Morning, Sweetheart!“ sie musste unweigerlich grinsen. Um diese Zeit war er des deutschen selten mächtig oder er weigerte sich schlicht und ergreifend.. „Hope u had sweet dreams last night...“erwiderte sie und lächelte ihn an. Izzy seinerseits spielte noch immer mit der Haarsträhne zwischen seinen Fingern und fuhr anschließend bedächtig mit den Zeigefingern über ihre Wange. „No, i hadn`t. Cause my sweetest dream became reality and was lying next to me...“ Sie setzte sich augenblicklich auf, stemmte die Hände in die Hüfte: „how often should i tell u that i am not...“ weiter kam sie nicht. Wie ein Blitz kam er hoch geschossen, umschloss ihren kopf mit beiden Händen und küsste sie innig. Zog sie wieder zu sich runter. „Das...nenn...ich...überzeugende....Argumente..:“ kam es zwischen einigen Küssen von ihr. „U r cute, if u want or not!“ erwiderte er und löste sich gerade von ihrem Hals. „Ehm...that was 2 much!!“ das dreckige Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück ,während er ausgiebig ihren Hals betrachtete, wo sich gerade ein roter bis lila farbener Fleck abzeichnete. „IZZY..ich hoff, dass ist nicht das was ich denke, das es ist!!!!“ „what did u say,honey?“ er machte einen auf Unschuldslamm. „Du hast mich genau verstanden!“ entgegnete sie und tastete vorsichtig ihren hals ab. Als sie die aufgeraute Haut spürte, schaute sie ihn böse an: „u r such an asshole... how should i explain that 2 mark and mike? U can always say, it was a groupie. But female artists haven`t groupies...“

Sein grinsen wurde wieder breiter, das freche funkeln kehrte zurück: „Are u sure,baby??!“

„Of course!“ erwiderte sie. „Tell them u have a boyfriend! He was that! That`s no lie!” sagte er dann.

„ehm..wasn´t it u, who said that they shouldn´t know that? They will ask me who that was.::”

Und jetzt schien er zu verstehen: “u r right…” er schien zu überlegen. „say that u were kidnapped by aliens last night and they did some tests with u!“ Die Blondine grinste und zeigte ihm einen Vogel:”OF COURSE ALIENS!! Wovon träumst du nachts Izzy?!” sie rutschte momentan zwischen den sprachen einfach hin und her

Er grinste wieder: “Just of you!” und um das zu unterstreichen küsste er sie wieder.

„Stop doing that! That`s not fair…” sie versuchte sich halbherzig zu wehren. „life isn`t fair u know that better than i do!“kaum das diese Worte über seine Lippen kamen hätte er sich Ohrfeigen können. Er wollte sie davon weg haben und schob sie direkt wieder dorthin.

Doch statt sich innerlich zu verkriechen, lächelte sie und es war ein strahlendes Lächeln: “Du weißt wie man sich geschickt aus einer Situation windet, hättest du jetzt nämlich ne falsche antwort gegeben hätte ich dich eiskalt aus meinem bett geschmissen!“

„das würdest du doch niemals tun...“ er schaute sie aus braunen Augen mit Dackelblick an. Gewöhnlicherweise zog diese Masche immer und wenn nicht brauchte er sie nur zu kraulen oder mit ihr zu knuddeln. Dann tat sie ohnehin was er wollte. „sicher das ich das nicht würde?“ entgegnete sie gelassen und streckte sich ausgiebig. Er musterte sie eingehend, ließ seinen Blick weitgehend über den weiblichen Körper vor sich gleiten, realisierte die angenehme Wärme hier und beschloss dann sich taktvoll aus der Situation zu ziehen: „Schatz, hab ich dir heute schon gesagt das ich dich liebe...“ Sie kippte um und begann zu lachen: „nein hast du nicht,aber das war die bisher originellste und simpelste Variante dich aus einer unangenehmen Fragestellung zu befreien. Aber du kannst aufhören zu schleimen,sonst rutscht noch wer drauf aus. Ich lass dich ja schon da,aber eben auch nur weil es so scheiß kalt ist und ich was zum wärmen brauch!!“ „so ist das also, ich bin nur ne lebende Wärmflasche!“ „Falsch, eine lebende Wärmflasche mit Kissen-und Kuschelqualitäten!“ entgegnete sie ungerührt und zog die Decke wieder hoch und kuschelte sich an ihn. „Wann musst du im Studio sein?“ erkundigte er sich. „Um 11Uhr...“ sein Blick ging abermals zur Uhr,die 9:25Uhr zeigte. „Das hieße wir hätten noch ein bisschen Zeit für uns....“

doch noch ehe Chaya antworten konnte, flog die Tür laut krachend auf und ein wütender wie ein Stier schnaubender Frank Teller stand im Raum. Izzy und Chaya fuhren auseinander. Die Blondine verkroch sich reflexartig irgendwo unter der decke und hinter Izzys Rücken. Bisher hatte Frank das alles nie so realisiert. Vor allem konnte man die Situation gerade mächtig falsch verstehen. Aber der Tourmanager verstand eh nur das was er wollte. Mit hochrotem Kopf setzte er an: „Seid ihr denn bescheuert, seit wann habt ihr dieses Gör. Izzy das wird verdammten ärger geben, Konventionalstrafe, wenn du nicht sogar aus der band fliegst. Du hättest uns das sagen müssen!!!!“ „Frank...1. du störst und 2. wovon redest du bitte????“ erwiderte der Amerikaner. Wie auf Befehl ließ Frank einen ganzen Stapel Zeitschriften mit einem lauten knall auf den Boden klatschen, so dass es ordentlich auf dem pakett hallte.
 

Chaya lugte vorsichtig an Izzys nackter Schulter vorbei: „Was ist das??“

„Zeitungsartikel von euch und eurem Kind! Wo ist das überhaupt und wieso weiß ich nichts?!“ entgegnete Frank und war erneut kurz vorm Brüllen. „Unser....waaaaaaaaaassssssssss?!“ Izzy wurde nun blass und fischte vom bett aus nach den Artikeln. „Kind, welches Kind?“ fragte Chaya nun ängstlich. Sie fasste, die Decke an sich gepresst, zum Stapel und zog ebenso wie Izzy eine der Zeitungen heraus. Als sie die Schlagzeile erblickte, drehte sich ihr fasst der Magen um: „TRÄNENALARM BEI US5“ Sänger Izzy Gallegos ist Vater eines Kindes. Die Mutter ist niemand geringeres als seine beste Freundin.“ Direkt neben der Schlagzeile, sah mein ein Bild von Heiligabend. Es zeigte Izzy neben Chaya stehend wie er gerade nick auf dem Arm hatte und der kleine an seinen Dreadlocks zehrte. Sie selbst stand grinsend daneben.

Sie schaute Izzy von der Seite her an: „Wo hat dieser Scheißreporter gestanden.. ich kann mich nicht erinnern, war das vor oder danach?“ Sie verstummte als sie seinen Blick auffing. „Zwischen den alten Tannen. einzige Möglichkeit..“ entgegnete er knapp. „Frank...das ist..“ der Manager winkte ab. „Erzählt das nicht mir, sondern Mark, Mike & Lou!“ Beim letzten Namen wurde nun auch Chaya bleich: „Lou?“ Frank nickte: „Er ist stocksauer...ihr bewegt eure Ärsche augenblicklich in die Firma. Dort wartet eine Videoschaltung!“

Chaya wurde jetzt gerade erst recht schlecht. Sie hatte wahnsinnigen Respekt vor diesem Mann, er hatte mehr macht im kleinen Zeh im Musikbiz als sonst irgendjemand. Er konnte Izzys Karriere mit einem Fingerschnipsen beenden,nichtmal soviel brauchte er. Ein Atemzug reichte auch schon. Ein Seitenblick zu ihm sagte ihr, dass es ihm genauso ging. Offensichtlich für alle anderen war er ruhig, aber Kleinigkeiten, sowie das Knacken seiner Finger war etwas das es zeigte. „Wir kommen gleich. Frank könntest du jetzt bitte!“ sein Blick sagte deutlich: „Verpiss dich!“ „Ich warte im Wagen,beeilt euch!“ mit diesen Worten drehte sich der Tourmanager um und ging.

Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor. Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“ sagte er und war ihr kurzerhand ihre Klamotten zu,während er selbst in seine Jeans stieg und den Gürtel zu machte.. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig. Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt hatte und diese Person jetzt schnellst möglich los werden wollte.
 

Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor. Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“ sagte er und warf ihr kurzerhand ihre Klamotten zu, während er selbst in seine Jeans stieg und den Gürtel zu machte. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig. Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt hatte und diese Person jetzt schnellst möglich loswerden wollte.

Wortlos stand sie auf, zog sein T-Shirt über den Kopf und warf es aufs Bett. Sie nahm die Sachen und huschte ins Bad.

Keine 10 Minuten später verließen sie gemeinsam die Wohnung, doch keiner von beiden sagte etwas. Sie öffnete mit einer Handbewegung die Tür des Vans und krabbelte hinein. Er folgte ihr und die Tür fiel mit einem rumms zu....

Sie kroch auf den hintersten Platz den der Van nur bieten konnte, die Kapuze ihrer Armyjacke über das Baseballcap gezogen, die Arme um die Beine geschlungen, den mp3-Player in den Ohren, kauerte sie dort. Sie machte sich so klein wie möglich, wünschte sich unsichtbar zu sein. Sie kannte die Wahrheit, Izzy kannte sie auch, ebenso wie der Rest der Band. Aber Mark, Mike und Lou nicht und jetzt stand die Frage im Raum, ob sie ihnen wirklich glaubten. Denn zum Zeitpunkt von Nicks Zeugung, war Chaya tatsächlich in den Staaten gewesen - sogar in der gleichen Stadt. Sie hatte ihren Vater auf einer Dienstreise begleitet und einen Freund besucht. Damals kannten Izzy und sie sich allerdings noch nicht und liefen tatsächlich aneinander vorbei. Denn es handelte sich wie sie später beide überrascht feststellten um einen Freund den sie beide kannten. Daniel Wu.

Daniel und Izzy waren früher zusammen bei Exact gewesen, doch als Chaya 2004 dort auftauchte war die Band gerade in der Phase der Auflösung und Daniel mit einem anderen Kumpel dabei ein neues Projekt auf die Beine zu stellen. Allerdings steckte diesen Projekt noch in den Kinderschuhen und es war fraglich wie lange es noch dauern würde, bis es soweit war. Kennen gelernt hatten sich Izzy und Chaya auf anderem Wege. Sie beobachtete Izzy unauffällig. Er saß auf der anderen Seite im Gang und hörte wie sie selbst ebenfalls Musik, keine Bewegung- gar nichts. So als wäre er aus Stein. Sie fragte sich was er dachte, in solchen Momenten war es selbst für sie schwer, das einzuschätzen. Er machte sich sorgen um seinen Verbleib in der Band, das war klar, aber wie stand er jetzt zu allem anderen. Mit einem Mal war er so furchtbar kalt und fremd. Ihr so fern. Sie seufzte leise. Wenn er deshalb aus der band flog, würde sie sich das niemals verzeihen und er ihr noch viel weniger.Soviel war sicher. US5 war alles, das war sein Traum. Nichtmahl Carly hatte ihm mehr bedeutet und sie stand noch nicht mal an dem Punkt. Vielleicht bereute er gerade jetzt schon den Tag an dem er sie getroffen hatte, bereute er das alles hier......

Vielleicht wäre es besser gewesen ihren Gefühlen nicht nachzugeben, vielleicht war es ja doch nur eine fixe Idee. Vielleicht wollte sie ihn ja nur, weil Carly ihn gehabt hatte? Nein das war Blödsinn.

Und jetzt zeigten sich wieder ihre polarisierenden Gegensätzlichkeiten, während er in solchen Moment lieber allein war, suchte sie die Nähe der Personen die ihr Halt gaben. Chaya hasste es in solchen Momenten allein zu sein. Sie war auch nicht der Mensch der sofort darüber redete, sie brauchte gewöhnlicher weise immer eine Weile um die Dinge mit sich auszumachen und sie sagte dann auch nie etwas, weil sie niemanden belasten wollte. Sie brauchte einfach nur andere Leute um sich. Gewöhnlicherweise kamen dann ihre engsten Vertrauten von allein auf den Trichter das mit ihr irgendwas nicht stimmte, oder sie explodierte nach einer gewissen Zeit einfach. Izzy hingegen blieb für sich, sagte aber das ihn was beschäftigte oder zumindest hinterher. Er redete darüber oder verarbeitete es anders.

Aber momentan war niemand da um sie zu unterstützen, denn sie war für das was mit ihm geschah verantwortlich. Sie allein. Was das für Konsequenzen für sie beide hatte war in diesem Moment noch nicht abzusehen.

Sie schluckte leicht, tippte eine kurze SMS an Ashlee: >Wir haben richtig scheiße gebaut, krieg keinen Schock, wenn du die Zeitung aufschlägst. Der Anfang vom Ende hat gerade begonnen. Triple M Meeting mit Lou...< dann machte sie ihr Handy aus und sah aus dem Fenster. Der Himmel über Berlin war wie so oft in stürmischen grau getaucht und es wurde immer dunkler. Die Fahrt zog sich schier endlos hin. Izzy ignorierte sie noch immer und das machte es nicht gerade einfacher. Es war als könnte sie die Schuldzuweisung direkt spüren, obwohl er sie nicht ausgesprochen hatte. Frank sagte auch kein Wort, das war auch bei weitem nicht nötig. Sie wusste auch so, dass er das ganze nicht gut hieß. Es bedeutete für ihn nur zusätzlichen Stress und Ärger. Sie war aber schon froh, dass er nicht ausflippte und sie anbrüllte.
 

Irgendwann hielt der Wagen dennoch vor dem Gebäude des Produzenten Teams. Selbst das große Guseiserne Tor hatte bereits etwas Beängstigendes an sich. Die Mauern kamen ihr in diesem Moment wie ein Gefängnis vor oder viel mehr wie ein Gerichtssaal. Kalter schweiß trat ihr auf die Stirn und sie merkte das leichte Zittern ihrer Knie. Noch nie hatte sie den Gang in dieses Gebäude so sehr gefürchtet. Bisher war sie immer gerne hier gewesen, war ihr hier noch nie schlechtes widerfahren. Aber heute war alles anders >reiß Dich zusammen< ermahnte sie sich selbst als sie mit zitternden Knien Izzy aus dem van folgte. Er sagte immer noch nichts. Frank lief bereits voraus. Gerade als sie anstrebte ihm zu folgen, hielt er sie an der Hand fest. „Warte. Ich möchte dir was sagen.“ Sie drehte sich um, sah ihm in die Augen und zum ersten Mal in diesem Moment sah sie Angst, richtige Angst. Er fürchtete dies noch viel mehr als sie selbst. „okay...“brachte sie nur leise raus und ihre Lippen wahren trocken, so staub trocken wie ihre Kehle und ihre stimme verabschiedete sich leicht. Ein Kreischen erfolgte: „IZZY!!!!!!!!“ sie zuckte erschrocken zusammen. Beide wandten synchron die Köpfe. Dort vor dem Tor standen inzwischen 20 Fans. Als er den Kopf drehte begann es zu blitzen und erneut zu kreischen. „Das ist die Drecksfotze die ihm das Kind angehängt hat!“ die Stimme war nicht laut gewesen, aber Chaya hatte es trotzdem gehört. Das hatte sie in ihrer sorge ganz vergessen, dass die Fans jetzt anders dachten. Ihre Augen schweiften zu dem Mädchen von dem der Satz gekommen war. Sie war ausgesprochen hübsch. Braune Locken, grüne Augen, groß, schlank gepierct durch Lippe, Augenbraue und Nase. Sie wandte Izzy wieder den Kopf zu: „Geh eben hin, du musst die Fans nicht noch mehr verärgern!“ sagte sie dann leise, zog ihre Kapuze tiefer ins Gesicht und wandte sich zum gehen. Sie spürte deutlich die tausendfach tötenden Blicke im Rücken während sie die Stufen zur Tür hochging und sie hörte auch deutlich die Worte, die fielen und diese waren alles andere als positiv. Kaum das sie die Fans hinter sich gelassen hatte und die Tür hinter ihr zuging, atmete sie auf. Doch diese Erleichterung war nur von kurzer Dauer, denn nun kam wahrscheinlich das, was am aller schwersten für sie werden würde. Der Gang zu Mark, Mike & Lou. Unruhig lief sie in dem weißen Aufenthaltsraum auf und ab. Die vielen CDs die sonst ihre Aufmerksamkeit schier fingen, waren jetzt gerade nebensächlich. Sie war so in ihre Gedanken und Sorgen vertieft, dass sie nicht mal hörte wie Izzy herein kam. Als sie sich mit einem Mal umdrehte, erschrak sie fast zu Tode als er so urplötzlich und wie aus dem nichts vor ihr stand.

Sie sah ihn kurz an, schüttelte dann nur matt den Kopf und setzte sich, nachdem sie ihre Jacke aufgehängt hatte. Kommentarlos suchte er den Platz neben ihr und das was er eben sagen wollte, schien unwichtig geworden zu sein. Denn er griff es nicht noch mal auf. Chaya betete innerlich darum, denn dann würde diese alles erdrückende Stille nicht so tödlich über ihnen hängen und ihr nicht die Luft zum Atmen nehmen. Sie wusste nicht wie lange sie da gesessen hatten, irgendwann wurde jedoch die Tür geöffnet und eine rothaarige Frau mittleren alters im Mausgrauen Kostüm öffnete die Tür: „Mr. Gallegos, Miss Scott...sie werden bereits erwartet...“ sagte sie dann und öffnete die Tür ganz. Chaya erhob sich wortlos, strich mechanisch ihren Pullover glatt und ging. „Chaya warte bitte!“ als sie Izzys leise Stimme hörte, blieb sie abrupt stehen. Drehte sich langsam um. Aus traurigen Augen war es nun die Blondine, die den Amerikaner ansah. Sie sagte nichts, aber ihre Augen sprachen Bände und das reichte völlig. Er sah ihr in die Augen, lächelte: “Egal, was da drinnen jetzt auch immer passieren und entschieden wird. Ich möchte, dass Du eines weißt, Dich und die Kinder trifft keinerlei Schuld. Nicht die Geringste und egal wo ich jemals sein werde, du gehörst zu mir und ich will, das du weitermachst, egal was mit mir sein wird. Das musst du mir versprechen...“ „ich...kann dir das nicht versprechen, Christopher...“ sagte sie leise und drehte sich um. Das war wie ein Schlag ins Gesicht mit einer Stahlfaust. „Izzy komm rein, wir wollen anfangen. Lou hat nicht ewig Zeit!“ hörte er dann Mikes Stimme und allein am Klang wusste er, dass dies ein alles andere als angenehmes Gespräch werden würde. Als sich die Tür hinter ihm schloss, hatte es begonnen. Ohne das Izzy und Chaya es wussten geschweige denn ahnten, sollte dies der Anfang vom Ende sein.....
 

Sie warteten jetzt bereits schon seit fast 1 ½ Stunden hier draußen. Unruhig lief die Dunkelhaarige Amerikanerin im Flur vor den weißen Sofas auf und ab. „Jetzt setz dich endlich wieder hin, Ash! Du machst mich nervös!“ bellte Chris nun. Die komplette Us5 band hatte sich inzwischen bei Triple M versammelt um den Verlauf der Dinge zu verfolgen.

Neben ihm auf dem Sofa hockte Richie und wackelte unruhig mit dem Fuß. Jay saß auf dem Sessel und starrte die Wand an und immer wieder zur Uhr, deren Zeiger nur langsam voran krochen. „das macht mich wahnsinnig, dass sie mich nicht zu ihr lassen. Ich bin ihre Managerin verdammt noch mal! Ich weiß wie ich mit Lou und den beiden Hornochsen da drin umzugehen habe! Sie nicht. Sie hat immer noch zuviel Respekt und Anstand! “ schnaubte Ashlee wütend. „Anstand und Respekt sind Tugenden, die man nicht verlieren sollte!“ warf Jay ein. Ashlee fuhr herum: „Willst du mir jetzt sagen ich habe keinen Anstand und Respekt?“ fauchte sie ihn an und ihre Augen funkelten. „Nicht immer soviel wie es oft taktisch Klug wäre!“ wandte er ein. Sie holte Luft, wollte ihn gerade anschreien als die Tür aufging und Chaya den Raum betrat. Wie auf Kommando sprangen alle auf. „Izzy du sollst zu Mark & Mike kommen!“ sagte sie ruhig. Er nickte, musterte sie. Sie schien normal, etwas erschöpft und bleich, aber wie sonst. Und dennoch hatte er irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Er konnte nur nicht genau sagen was. Langsam stand er auf, sah sie an und ging dann wortlos an ihr vorbei. Jetzt war es also soweit, jetzt würde sich zeigen, ob er bleiben durfte oder ob damit alles vorbei war. Izzy schloss die Tür hinter sich.....

Kaum das diese ins Schloss gefallen war, bestürmten die anderen die Blondine mit Fragen. „Was wollten die beiden von dir wissen?“ fragte Chris. Richie kam ebenfalls auf sie zugestürzt: „Wie kam es zu dem Foto?“ Chaya seufzte: „das war von Weihnachten. Könntet ihr bitte mal kurz zur Seite gehen, ich müsste da eben etwas klären?! “ und während sie dies sagte, nahm Ashlee einen merkwürdigen Klang in der stimme ihrer Freundin war und noch viel merkwürdiger war das sie mit einem mal irgendwie anders wirkte. Diese Situation war alles andere als leicht, aber irgendwie war Chaya komisch. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie behaupten Chaya bedrückte etwas. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Die persönliche Assistentin von Mark & Mike gesellte sich wieder zu ihnen: „Miss Scott, wenn sie mir eben folgen würden. Die Verzichtserklärung liegt vor und wir müssten noch alle weiteren Formalitäten klären...“ sagte sie. „ich komme gleich. Moment bitte... “ die Blondine kramte in ihrer Tasche. Um sie herum war es totenstill geworden: „Verzichtserklärung?“ hauchte Ashlee nur tonlos. „Verzichten worauf?!“ hörte sie Chris ebenso fassungslose stimme und sie konnte auch Richie ansehen, dass er geschockt war. „ich verzichte auf jegliche weitere Zusammenarbeit mit Triple M und erhebe keinerlei weiteren Rechte auf die bisher eingesungenen Stücke und material, was von mir vorliegt!“ sagte sie schlicht. Ihre stimme zeugte von Emotionslosigkeit, was eigentlich untypisch war. Chaya klang so als würde sie grade vom Wetterwechsel oder der Farbe von Steinen sprechen, so als wäre es das normalste auf der Welt. „Das kannst du nicht machen, Chaya! Das war immer dein Traum!“ sagte Richie, der das nur langsam zu realisieren schien. Jay hatte bisher gar nichts gesagt, in ihm arbeitete alles und er versuchte zu verstehen was dort vorgefallen war Aber im Moment konnte er sich keinen Reim darauf machen. „was ist da drin vorgefallen Chaya?“ fragte er nur. Ashlee musterte ihn, sie konnte gerade nicht genau einschätzen, was in Jay vorging. „Sie haben mir einen vergleich angeboten!“ sagte die Blondine schlicht. Chris legte die Stirn in falten: „was für einen Vergleich und WOFÜR?“ Chaya seufzte: „sie wollen Izzy rausschmeißen!“ „WAAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS?!!!!“ erscholl es nun Fünfstimmig. „Das können die doch nicht einfach machen!“ platzte es aus Richie raus. „Us5 ist nicht US5 ohne ihn.“ Fügte Chris hinzu. Die beiden redeten wild durcheinander, solange bis Jay einen Pfiff ausstieß und es schlagartig ruhig wurde. „Lasst sie doch erst mal ausreden!“ sagte er dann und sah sein gegenüber an. „ Sie haben mir einen Vergleich angeboten:
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Jetzt saß sie hier, völlig alleine. Nachdem man ihnen die Chance gegeben hatte sich zu erklären und ihnen letztendlich doch nicht geglaubte, sowie andere Fotos aus der Zeit untergeschoben hatte. Hatte Mike Izzy hinausgebeten, weil er allein mit ihr reden wollte. Ihr war schlecht mehr als nur das. Izzy hatte in der Zeit immer wieder ihre Hand genommen, versucht sie zu beruhigen. Aber das ganze war doch ziemlich viel. Sie war zwischendurch schon fast Amok gelaufen. Am Anfang war sie ruhig, überließ ihm das reden und antwortete, nur, wenn sie gefragt wurde. Doch als mit der Zeit, nach und nach lauter Fotos aus dem urlaub in Orlando auftauchten, wurde sie wütend. Denn die Fotos zeigten eindeutig das sie und Izzy beide mit Daniel unterwegs waren, doch Lou interpretierte dies nur als Zufall und das man es ruhig sagen konnte. Auch Frank hatte ausgesagt, wie er die beiden heute Morgen vorgefunden hatte und was das anging, kamen sie auch nicht mehr raus. Denn es war für Mark & Mike ein leichtes gewesen, die restlichen Bilder vom Weihnachtsabend zu bekommen, welche sie den beiden auch prompt präsentierten. Zudem wussten sie auch, dass Izzy wegen Chaya wiedergekommen war und vieles mehr, was eigentlich niemand wusste.

Leugnen war also zwecklos und die Geschichte mit dem Kind sehr unglaubhaft, nach deren Ansichten. Je weiter es gegangen war, je wilder die Verdächtigungen wurden umso mehr ärgerte sich Chaya. Irgendwann platzte ihr der Kragen. Wütend sprang sie auf: „Verdammt es reicht jetzt...das ist doch alles Erstunken und erlogen. Von vorne bis hinten.“ Fauchte sie. „Chaya setz dich!“ sagte Mark ruhig. „nein, ihr hört mir jetzt zu!“ knurrte die Deutsche. „Setz dich wieder hin!“ blaffte nun auch Mike. „ich denke gar nicht daran! Schön, Izzy und ich sind zusammen, das lässt sich nicht leugnen. Definitiv nicht, dass wissen er und ich - beide! So intelligent sind wir beide dann doch, um zu sehen, wenn irgendwas nicht mehr zu ändern ist. Aber die Sache mit dem Kind stimmt nicht. Nick ist definitiv nicht sein Sohn!“ fauchte sie und ihre Augen blitzten gefährlich auf. „Also ist dein Sohn von jemand anderem und du hast ihn Izzy untergeschoben!“ Mark notierte sich etwas. „Nein, verdammte Tat! Auch, wenn dieses Kind mir verdammt ähnlich sieht und auch Zeitweise Mama zu mir sagt, er ist nicht mein Sohn. Dieses Kind ist mein Neffe, nicht mehr und nicht weniger.“ „das kann jeder sagen.“ Chaya begannen allmählich die Sicherungen durchzubrennen: „Nein, ich werde jetzt nicht kollabieren, weil gewisse männliche Wesen auf Erden zu blöd zum denken sind!“ murmelte sie vor sich hin. Izzy tätschelte ihr den Arm. Sie holte Luft: „sie können ja gerne einen Vaterschaftstest ansetzen bzw., die Geburtsurkunde anfordern. Wir können auch gerne meine Schwester anrufen und die wird ihnen bestätigen, dass sie es war, die mit Wehen im Krankenhaus lag, nicht ich. Zudem ist Nick durch eine Normalgeburt zur Welt gekommen und jeder Orthopäde und Gynäkologe wird euch sagen können, dass ich aufgrund meiner Hüftdysplasie im vorangeschrittenem Maße nur Kinder per Kaiserschnitt zur Welt bringen kann. Alles andere wäre zu gefährlich für mich. Wenn ich dieses Kind per Kaiserschnitt gekriegt hätte, wäre da eine Narbe und außer den narben, die an meiner Hüfte sind und bei denen man auch sehen kann, das sie mehr als zwei Jahre alt sind, ist dort nichts!“ als beweis schob sie den Pullover hoch und den Hosenbund ein kleines bisschen runter. Ich hoffe das reicht jetzt als Begründung!“ fügte sie grollend hinzu. „und JETZT setzte ich mich wieder!“ mit diesen Worten ließ sie sich wieder auf den Stuhl neben Izzy fallen.
 

Dieses Gespräch war vor einer Dreiviertelstunde gewesen, solange saß sie hier jetzt alleine. Izzy hatte man rausgeschickt. Lange Zeit sagte keiner etwas. Dann erhob Mark das Wort: „Schön, angenommen wir glauben dir diese Geschichte mit dem Neffen!“ „Sie ist wahr...“ brummte die Blondine und verschränkte die arme demonstrativ vor der Brust. Mark seufzte. Auch an seinen Nerven zerrte das. „okay, nehmen wir an... es ist so wie ihr beide sagt...haben wir trotzdem das Problem, das mit diesen Fotos Izzys Image und dem der band enormen schaden zu gefügt worden ist. Was sich wiederum auf die Verkaufszahlen etc auswirkt und der Firma ebenso großen schaden zufügt. Izzy ist bei uns unter vertrag...“ „damit erzählt ihr mir nichts neues, stellt euch vor!“ gab Chaya bissig zurück. Mark ließ sich nicht aus der ruhe bringen. „Wir oder besser gesagt Lou haben Carly geduldet, weil sie schon vor US5 da war und zu weit weg war. Für die Fans also nicht da, sprich sie konnten sich immer noch Hoffnungen machen. Über die Verträge muss ich dir nichts erzählen...:“ Chaya unterbrach ihn: „ich kenne die Verträge von US5 nicht!“ knurrte sie.

Mark fuhr fort: „Diese Trennung kam uns sehr gelegen. Du weißt selber das sich eine Boyband mit lauter Singles besser verkauft als mit vergebenen Sängern.“ Sie öffnete den Mund: „Und warum darf Jay dann mit Ashlee zusammen sein, wenn ihr das andere lieber seht?“

„Bei Jay hat u.a. das Alter auch mitgespielt sowie das Beliebtheitsranking.“

„Ja nee, ist klar!! Sei steinalt und unbeliebt, nicht blond und schnuckelig und schwupp darfst du ne Beziehung haben!“ erwiderte Chaya und die Ironie triefte gerade zu aus ihrer stimme. Mike löste Mark nun ab: „In dem Moment wo Izzy eine neue Beziehung eingeht, mit wem auch immer, muss er uns informieren. Da wir das mit allem anderen abgleichen müssen. Das hat er nicht getan, er hat uns WIEDERMAL belogen, betrogen und hintergangen. So was ist schlecht für ein Vertrauensverhältnis! Zu dem war es nicht das erste Mal, wenn ich an andere Vorfälle denke. Damit ist er zu weit gegangen. Sowohl Lou als auch wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass er so für US5 nicht mehr tragbar ist.“ Sie hatte den Mund geöffnet um zu einer Gegenantwort anzusetzen, aber als sie das hörte, blieb ihr das Wort im halse stecken, was Mark & Mike zu Frieden registrierten.

Nach einem kurzen Augenblick fand sie die Sprache wieder: „Das könnt ihr nicht machen. Us5 ohne Izzy ist nicht Us5, dass funktioniert bei den Fans nicht.“ „der Ersatzmann wartet bereits! Jeder ist ersetzbar“ sagte Mark schlicht. „Die Fans werden den Neuen aber nicht annehmen und auch die Jungs nicht. Wenn ihr das macht, war es das mit Us5, auch wenn Richie und Chris noch so sehr Mädchenlieblinge sind. Das würden euch die Fans nie verzeihen und die Jungs auch nicht!“ entgegnete sie.

„das lass mal unsere Sorge sein. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht einstimmig gefallen. Dadurch, dass ein so großer Schaden entstanden ist, müssen wir das image der Band erneuern und ein neuer käme da genau richtig. Allerdings wären wir bereit dir einen vergleich vorzuschlagen...Lou hat ebenfalls sein Einverständnis gegeben.“ Chaya musterte die beiden vor sich, sie wusste genau, dass jetzt nichts Gutes kam. So was war nie gut. Sie verschränkte die arme vor der Brust: „Okay, ich höre...“

Mark kramte in einigen Zetteln: „Du verzichtest offiziell auf jegliche weitere Zusammenarbeit mit Triple M, sowie den Rechten an den von dir geschriebenen Songs und den bereits eingesungenen Tracks. Des Weiteren wirst du dich zu allem notwenigen bereithalten um das Image der Jungs und Izzy wiederherzustellen ohne Theater oder dergleichen. Du tust was man verlangt.....“ er holte kurz Luft. „Was deine Beziehung zu Izzy angeht, Lou hat unter Vorbehalt auf die Vergangenheit und deine Hilfe grünes Licht gegeben, dennoch bleibt diese Beziehung inoffiziell. du bist nach wie vor seine beste Freundin, nichts anderes! Solltest du nicht darauf eingehen, sind wir leider gezwungen uns von Izzy aufgrund des irreparablen Schadens für die band zu trennen!“

„das ist Erpressung!“ zischte sie wütend. Die beiden wussten genau, dass ihr der Vertrag und alles weitere alles bedeutete. Sie wussten aber ebenso genau, dass sie es niemals zu lassen würde, dass Izzy flog.

„das ist keine Erpressung, sondern ein vergleich mit dem die Firma sicherstellt, dass der von deinem Neffen verursachte schaden so gering wie möglich gehalten wird. Die nötigen Formulare liegen im Büro vor, du brauchst nur noch unterschreiben...“

Sie sagte eine ganze Zeit lang gar nichts, starrte einfach aus dem Fenster, wo der Wind die Schneeflocken umher pustete. „Also schön...“ sagte sie schließlich. Mike lächelte zufrieden: „ich wusste das wir uns einig werden. Du kannst gehen.Sei bitte so nett und hol uns Izzy zum Einzelgespräch. “

Anfang vom Ende

Am nächsten Morgen war der Himmel Wolken verhangen und es schneite in dicken Flocken. Chaya blinzelte einmal, es war kurz vor 9 Uhr. Als sie die Nase aus der Decke steckte beschloss sie augenblicklich wieder zurückzugehen. Allerdings meldete sich ihre Blase und so musste sie wohl oder übel den Weg ins Bad antreten. Flink wie ein Wiesel und schnell wie noch nie huschte sie ins Bad. Als sie 5 Minuten später wieder ins Schlafzimmer kam, kroch sie auf direktem Weg wieder ins Bett. Unter der Decke war es bei weitem wärmer. Sie brauchte auch nicht lange um die Wärmequelle (sprich Izzy) ausfindig zu machen. Sie zupfte ein bisschen an seiner Decke und glitt im nächsten Moment hinunter, kroch in seine Arme. Als der kalte Körper sich an ihn schmiegte, knurrte er kurz verschlafen, wobei das knurren viel eher ein brummen war. Allerdings schien es ihn nicht zu stören, dass sie eiskalt war. Eher im Gegenteil. Im nächsten Moment packte er sie und drehte sie beide so, dass sie über ihm zum liegen kam: „Hee, was soll das denn?“ sie schaute ihn halb lachend, halb erschrocken von oben herab an, während sie es sich auf seinem Brustkorb bequem machte. Einen Arm stützte sie rechts neben seinem kopf auf dem Kissen ab. Er sah noch total verschlafen aus allerdings zeichnete sich das erste Lächeln auf seinem Gesicht ab. Langsam hob er die Hand, strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht, die sich gelöst hatte: „Morning, Sweetheart!“ sie musste unweigerlich grinsen. Um diese Zeit war er des deutschen selten mächtig oder er weigerte sich schlicht und ergreifend.. „Hope u had sweet dreams last night...“erwiderte sie und lächelte ihn an. Izzy seinerseits spielte noch immer mit der Haarsträhne zwischen seinen Fingern und fuhr anschließend bedächtig mit den Zeigefingern über ihre Wange. „No, i hadn`t. Cause my sweetest dream became reality and was lying next to me...“ Sie setzte sich augenblicklich auf, stemmte die Hände in die Hüfte: „how often should i tell u that i am not...“ weiter kam sie nicht. Wie ein Blitz kam er hoch geschossen, umschloss ihren kopf mit beiden Händen und küsste sie innig. Zog sie wieder zu sich runter. „Das...nenn...ich...überzeugende....Argumente..:“ kam es zwischen einigen Küssen von ihr. „U r cute, if u want or not!“ erwiderte er und löste sich gerade von ihrem Hals. „Ehm...that was 2 much!!“ das dreckige Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück ,während er ausgiebig ihren Hals betrachtete, wo sich gerade ein roter bis lila farbener Fleck abzeichnete. „IZZY..ich hoff, dass ist nicht das was ich denke, das es ist!!!!“ „what did u say,honey?“ er machte einen auf Unschuldslamm. „Du hast mich genau verstanden!“ entgegnete sie und tastete vorsichtig ihren hals ab. Als sie die aufgeraute Haut spürte, schaute sie ihn böse an: „u r such an asshole... how should i explain that 2 mark and mike? U can always say, it was a groupie. But female artists haven`t groupies...“

Sein grinsen wurde wieder breiter, das freche funkeln kehrte zurück: „Are u sure,baby??!“

„Of course!“ erwiderte sie. „Tell them u have a boyfriend! He was that! That`s no lie!” sagte er dann.

„ehm..wasn´t it u, who said that they shouldn´t know that? They will ask me who that was.::”

Und jetzt schien er zu verstehen: “u r right…” er schien zu überlegen. „say that u were kidnapped by aliens last night and they did some tests with u!“ Die Blondine grinste und zeigte ihm einen Vogel:”OF COURSE ALIENS!! Wovon träumst du nachts Izzy?!” sie rutschte momentan zwischen den sprachen einfach hin und her

Er grinste wieder: “Just of you!” und um das zu unterstreichen küsste er sie wieder.

„Stop doing that! That`s not fair…” sie versuchte sich halbherzig zu wehren. „life isn`t fair u know that better than i do!“kaum das diese Worte über seine Lippen kamen hätte er sich Ohrfeigen können. Er wollte sie davon weg haben und schob sie direkt wieder dorthin.

Doch statt sich innerlich zu verkriechen, lächelte sie und es war ein strahlendes Lächeln: “Du weißt wie man sich geschickt aus einer Situation windet, hättest du jetzt nämlich ne falsche antwort gegeben hätte ich dich eiskalt aus meinem bett geschmissen!“

„das würdest du doch niemals tun...“ er schaute sie aus braunen Augen mit Dackelblick an. Gewöhnlicherweise zog diese Masche immer und wenn nicht brauchte er sie nur zu kraulen oder mit ihr zu knuddeln. Dann tat sie ohnehin was er wollte. „sicher das ich das nicht würde?“ entgegnete sie gelassen und streckte sich ausgiebig. Er musterte sie eingehend, ließ seinen Blick weitgehend über den weiblichen Körper vor sich gleiten, realisierte die angenehme Wärme hier und beschloss dann sich taktvoll aus der Situation zu ziehen: „Schatz, hab ich dir heute schon gesagt das ich dich liebe...“ Sie kippte um und begann zu lachen: „nein hast du nicht,aber das war die bisher originellste und simpelste Variante dich aus einer unangenehmen Fragestellung zu befreien. Aber du kannst aufhören zu schleimen,sonst rutscht noch wer drauf aus. Ich lass dich ja schon da,aber eben auch nur weil es so scheiß kalt ist und ich was zum wärmen brauch!!“ „so ist das also, ich bin nur ne lebende Wärmflasche!“ „Falsch, eine lebende Wärmflasche mit Kissen-und Kuschelqualitäten!“ entgegnete sie ungerührt und zog die Decke wieder hoch und kuschelte sich an ihn. „Wann musst du im Studio sein?“ erkundigte er sich. „Um 11Uhr...“ sein Blick ging abermals zur Uhr,die 9:25Uhr zeigte. „Das hieße wir hätten noch ein bisschen Zeit für uns....“

doch noch ehe Chaya antworten konnte, flog die Tür laut krachend auf und ein wütender wie ein Stier schnaubender Frank Teller stand im Raum. Izzy und Chaya fuhren auseinander. Die Blondine verkroch sich reflexartig irgendwo unter der decke und hinter Izzys Rücken. Bisher hatte Frank das alles nie so realisiert. Vor allem konnte man die Situation gerade mächtig falsch verstehen. Aber der Tourmanager verstand eh nur das was er wollte. Mit hochrotem Kopf setzte er an: „Seid ihr denn bescheuert, seit wann habt ihr dieses Gör. Izzy das wird verdammten ärger geben, Konventionalstrafe, wenn du nicht sogar aus der band fliegst. Du hättest uns das sagen müssen!!!!“ „Frank...1. du störst und 2. wovon redest du bitte????“ erwiderte der Amerikaner. Wie auf Befehl ließ Frank einen ganzen Stapel Zeitschriften mit einem lauten knall auf den Boden klatschen, so dass es ordentlich auf dem pakett hallte.
 

Chaya lugte vorsichtig an Izzys nackter Schulter vorbei: „Was ist das??“

„Zeitungsartikel von euch und eurem Kind! Wo ist das überhaupt und wieso weiß ich nichts?!“ entgegnete Frank und war erneut kurz vorm Brüllen. „Unser....waaaaaaaaaassssssssss?!“ Izzy wurde nun blass und fischte vom bett aus nach den Artikeln. „Kind, welches Kind?“ fragte Chaya nun ängstlich. Sie fasste, die Decke an sich gepresst, zum Stapel und zog ebenso wie Izzy eine der Zeitungen heraus. Als sie die Schlagzeile erblickte, drehte sich ihr fasst der Magen um: „TRÄNENALARM BEI US5“ Sänger Izzy Gallegos ist Vater eines Kindes. Die Mutter ist niemand geringeres als seine beste Freundin.“ Direkt neben der Schlagzeile, sah mein ein Bild von Heiligabend. Es zeigte Izzy neben Chaya stehend wie er gerade nick auf dem Arm hatte und der kleine an seinen Dreadlocks zehrte. Sie selbst stand grinsend daneben.

Sie schaute Izzy von der Seite her an: „Wo hat dieser Scheißreporter gestanden.. ich kann mich nicht erinnern, war das vor oder danach?“ Sie verstummte als sie seinen Blick auffing. „Zwischen den alten Tannen. einzige Möglichkeit..“ entgegnete er knapp. „Frank...das ist..“ der Manager winkte ab. „Erzählt das nicht mir, sondern Mark, Mike & Lou!“ Beim letzten Namen wurde nun auch Chaya bleich: „Lou?“ Frank nickte: „Er ist stocksauer...ihr bewegt eure Ärsche augenblicklich in die Firma. Dort wartet eine Videoschaltung!“

Chaya wurde jetzt gerade erst recht schlecht. Sie hatte wahnsinnigen Respekt vor diesem Mann, er hatte mehr macht im kleinen Zeh im Musikbiz als sonst irgendjemand. Er konnte Izzys Karriere mit einem Fingerschnipsen beenden,nichtmal soviel brauchte er. Ein Atemzug reichte auch schon. Ein Seitenblick zu ihm sagte ihr, dass es ihm genauso ging. Offensichtlich für alle anderen war er ruhig, aber Kleinigkeiten, sowie das Knacken seiner Finger war etwas das es zeigte. „Wir kommen gleich. Frank könntest du jetzt bitte!“ sein Blick sagte deutlich: „Verpiss dich!“ „Ich warte im Wagen,beeilt euch!“ mit diesen Worten drehte sich der Tourmanager um und ging.

Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor. Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“ sagte er und war ihr kurzerhand ihre Klamotten zu,während er selbst in seine Jeans stieg und den Gürtel zu machte.. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig. Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt hatte und diese Person jetzt schnellst möglich los werden wollte.
 

Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor. Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“ sagte er und warf ihr kurzerhand ihre Klamotten zu, während er selbst in seine Jeans stieg und den Gürtel zu machte. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig. Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt hatte und diese Person jetzt schnellst möglich loswerden wollte.

Wortlos stand sie auf, zog sein T-Shirt über den Kopf und warf es aufs Bett. Sie nahm die Sachen und huschte ins Bad.

Keine 10 Minuten später verließen sie gemeinsam die Wohnung, doch keiner von beiden sagte etwas. Sie öffnete mit einer Handbewegung die Tür des Vans und krabbelte hinein. Er folgte ihr und die Tür fiel mit einem rumms zu....

Sie kroch auf den hintersten Platz den der Van nur bieten konnte, die Kapuze ihrer Armyjacke über das Baseballcap gezogen, die Arme um die Beine geschlungen, den mp3-Player in den Ohren, kauerte sie dort. Sie machte sich so klein wie möglich, wünschte sich unsichtbar zu sein. Sie kannte die Wahrheit, Izzy kannte sie auch, ebenso wie der Rest der Band. Aber Mark, Mike und Lou nicht und jetzt stand die Frage im Raum, ob sie ihnen wirklich glaubten. Denn zum Zeitpunkt von Nicks Zeugung, war Chaya tatsächlich in den Staaten gewesen - sogar in der gleichen Stadt. Sie hatte ihren Vater auf einer Dienstreise begleitet und einen Freund besucht. Damals kannten Izzy und sie sich allerdings noch nicht und liefen tatsächlich aneinander vorbei. Denn es handelte sich wie sie später beide überrascht feststellten um einen Freund den sie beide kannten. Daniel Wu.

Daniel und Izzy waren früher zusammen bei Exact gewesen, doch als Chaya 2004 dort auftauchte war die Band gerade in der Phase der Auflösung und Daniel mit einem anderen Kumpel dabei ein neues Projekt auf die Beine zu stellen. Allerdings steckte diesen Projekt noch in den Kinderschuhen und es war fraglich wie lange es noch dauern würde, bis es soweit war. Kennen gelernt hatten sich Izzy und Chaya auf anderem Wege. Sie beobachtete Izzy unauffällig. Er saß auf der anderen Seite im Gang und hörte wie sie selbst ebenfalls Musik, keine Bewegung- gar nichts. So als wäre er aus Stein. Sie fragte sich was er dachte, in solchen Momenten war es selbst für sie schwer, das einzuschätzen. Er machte sich sorgen um seinen Verbleib in der Band, das war klar, aber wie stand er jetzt zu allem anderen. Mit einem Mal war er so furchtbar kalt und fremd. Ihr so fern. Sie seufzte leise. Wenn er deshalb aus der band flog, würde sie sich das niemals verzeihen und er ihr noch viel weniger.Soviel war sicher. US5 war alles, das war sein Traum. Nichtmahl Carly hatte ihm mehr bedeutet und sie stand noch nicht mal an dem Punkt. Vielleicht bereute er gerade jetzt schon den Tag an dem er sie getroffen hatte, bereute er das alles hier......

Vielleicht wäre es besser gewesen ihren Gefühlen nicht nachzugeben, vielleicht war es ja doch nur eine fixe Idee. Vielleicht wollte sie ihn ja nur, weil Carly ihn gehabt hatte? Nein das war Blödsinn.

Und jetzt zeigten sich wieder ihre polarisierenden Gegensätzlichkeiten, während er in solchen Moment lieber allein war, suchte sie die Nähe der Personen die ihr Halt gaben. Chaya hasste es in solchen Momenten allein zu sein. Sie war auch nicht der Mensch der sofort darüber redete, sie brauchte gewöhnlicher weise immer eine Weile um die Dinge mit sich auszumachen und sie sagte dann auch nie etwas, weil sie niemanden belasten wollte. Sie brauchte einfach nur andere Leute um sich. Gewöhnlicherweise kamen dann ihre engsten Vertrauten von allein auf den Trichter das mit ihr irgendwas nicht stimmte, oder sie explodierte nach einer gewissen Zeit einfach. Izzy hingegen blieb für sich, sagte aber das ihn was beschäftigte oder zumindest hinterher. Er redete darüber oder verarbeitete es anders.

Aber momentan war niemand da um sie zu unterstützen, denn sie war für das was mit ihm geschah verantwortlich. Sie allein. Was das für Konsequenzen für sie beide hatte war in diesem Moment noch nicht abzusehen.

Sie schluckte leicht, tippte eine kurze SMS an Ashlee: >Wir haben richtig scheiße gebaut, krieg keinen Schock, wenn du die Zeitung aufschlägst. Der Anfang vom Ende hat gerade begonnen. Triple M Meeting mit Lou...< dann machte sie ihr Handy aus und sah aus dem Fenster. Der Himmel über Berlin war wie so oft in stürmischen grau getaucht und es wurde immer dunkler. Die Fahrt zog sich schier endlos hin. Izzy ignorierte sie noch immer und das machte es nicht gerade einfacher. Es war als könnte sie die Schuldzuweisung direkt spüren, obwohl er sie nicht ausgesprochen hatte. Frank sagte auch kein Wort, das war auch bei weitem nicht nötig. Sie wusste auch so, dass er das ganze nicht gut hieß. Es bedeutete für ihn nur zusätzlichen Stress und Ärger. Sie war aber schon froh, dass er nicht ausflippte und sie anbrüllte.
 

Irgendwann hielt der Wagen dennoch vor dem Gebäude des Produzenten Teams. Selbst das große Guseiserne Tor hatte bereits etwas Beängstigendes an sich. Die Mauern kamen ihr in diesem Moment wie ein Gefängnis vor oder viel mehr wie ein Gerichtssaal. Kalter schweiß trat ihr auf die Stirn und sie merkte das leichte Zittern ihrer Knie. Noch nie hatte sie den Gang in dieses Gebäude so sehr gefürchtet. Bisher war sie immer gerne hier gewesen, war ihr hier noch nie schlechtes widerfahren. Aber heute war alles anders >reiß Dich zusammen< ermahnte sie sich selbst als sie mit zitternden Knien Izzy aus dem van folgte. Er sagte immer noch nichts. Frank lief bereits voraus. Gerade als sie anstrebte ihm zu folgen, hielt er sie an der Hand fest. „Warte. Ich möchte dir was sagen.“ Sie drehte sich um, sah ihm in die Augen und zum ersten Mal in diesem Moment sah sie Angst, richtige Angst. Er fürchtete dies noch viel mehr als sie selbst. „okay...“brachte sie nur leise raus und ihre Lippen wahren trocken, so staub trocken wie ihre Kehle und ihre stimme verabschiedete sich leicht. Ein Kreischen erfolgte: „IZZY!!!!!!!!“ sie zuckte erschrocken zusammen. Beide wandten synchron die Köpfe. Dort vor dem Tor standen inzwischen 20 Fans. Als er den Kopf drehte begann es zu blitzen und erneut zu kreischen. „Das ist die Drecksfotze die ihm das Kind angehängt hat!“ die Stimme war nicht laut gewesen, aber Chaya hatte es trotzdem gehört. Das hatte sie in ihrer sorge ganz vergessen, dass die Fans jetzt anders dachten. Ihre Augen schweiften zu dem Mädchen von dem der Satz gekommen war. Sie war ausgesprochen hübsch. Braune Locken, grüne Augen, groß, schlank gepierct durch Lippe, Augenbraue und Nase. Sie wandte Izzy wieder den Kopf zu: „Geh eben hin, du musst die Fans nicht noch mehr verärgern!“ sagte sie dann leise, zog ihre Kapuze tiefer ins Gesicht und wandte sich zum gehen. Sie spürte deutlich die tausendfach tötenden Blicke im Rücken während sie die Stufen zur Tür hochging und sie hörte auch deutlich die Worte, die fielen und diese waren alles andere als positiv. Kaum das sie die Fans hinter sich gelassen hatte und die Tür hinter ihr zuging, atmete sie auf. Doch diese Erleichterung war nur von kurzer Dauer, denn nun kam wahrscheinlich das, was am aller schwersten für sie werden würde. Der Gang zu Mark, Mike & Lou. Unruhig lief sie in dem weißen Aufenthaltsraum auf und ab. Die vielen CDs die sonst ihre Aufmerksamkeit schier fingen, waren jetzt gerade nebensächlich. Sie war so in ihre Gedanken und Sorgen vertieft, dass sie nicht mal hörte wie Izzy herein kam. Als sie sich mit einem Mal umdrehte, erschrak sie fast zu Tode als er so urplötzlich und wie aus dem nichts vor ihr stand.

Sie sah ihn kurz an, schüttelte dann nur matt den Kopf und setzte sich, nachdem sie ihre Jacke aufgehängt hatte. Kommentarlos suchte er den Platz neben ihr und das was er eben sagen wollte, schien unwichtig geworden zu sein. Denn er griff es nicht noch mal auf. Chaya betete innerlich darum, denn dann würde diese alles erdrückende Stille nicht so tödlich über ihnen hängen und ihr nicht die Luft zum Atmen nehmen. Sie wusste nicht wie lange sie da gesessen hatten, irgendwann wurde jedoch die Tür geöffnet und eine rothaarige Frau mittleren alters im Mausgrauen Kostüm öffnete die Tür: „Mr. Gallegos, Miss Scott...sie werden bereits erwartet...“ sagte sie dann und öffnete die Tür ganz. Chaya erhob sich wortlos, strich mechanisch ihren Pullover glatt und ging. „Chaya warte bitte!“ als sie Izzys leise Stimme hörte, blieb sie abrupt stehen. Drehte sich langsam um. Aus traurigen Augen war es nun die Blondine, die den Amerikaner ansah. Sie sagte nichts, aber ihre Augen sprachen Bände und das reichte völlig. Er sah ihr in die Augen, lächelte: “Egal, was da drinnen jetzt auch immer passieren und entschieden wird. Ich möchte, dass Du eines weißt, Dich und die Kinder trifft keinerlei Schuld. Nicht die Geringste und egal wo ich jemals sein werde, du gehörst zu mir und ich will, das du weitermachst, egal was mit mir sein wird. Das musst du mir versprechen...“ „ich...kann dir das nicht versprechen, Christopher...“ sagte sie leise und drehte sich um. Das war wie ein Schlag ins Gesicht mit einer Stahlfaust. „Izzy komm rein, wir wollen anfangen. Lou hat nicht ewig Zeit!“ hörte er dann Mikes Stimme und allein am Klang wusste er, dass dies ein alles andere als angenehmes Gespräch werden würde. Als sich die Tür hinter ihm schloss, hatte es begonnen. Ohne das Izzy und Chaya es wussten geschweige denn ahnten, sollte dies der Anfang vom Ende sein.....
 

Sie warteten jetzt bereits schon seit fast 1 ½ Stunden hier draußen. Unruhig lief die Dunkelhaarige Amerikanerin im Flur vor den weißen Sofas auf und ab. „Jetzt setz dich endlich wieder hin, Ash! Du machst mich nervös!“ bellte Chris nun. Die komplette Us5 band hatte sich inzwischen bei Triple M versammelt um den Verlauf der Dinge zu verfolgen.

Neben ihm auf dem Sofa hockte Richie und wackelte unruhig mit dem Fuß. Jay saß auf dem Sessel und starrte die Wand an und immer wieder zur Uhr, deren Zeiger nur langsam voran krochen. „das macht mich wahnsinnig, dass sie mich nicht zu ihr lassen. Ich bin ihre Managerin verdammt noch mal! Ich weiß wie ich mit Lou und den beiden Hornochsen da drin umzugehen habe! Sie nicht. Sie hat immer noch zuviel Respekt und Anstand! “ schnaubte Ashlee wütend. „Anstand und Respekt sind Tugenden, die man nicht verlieren sollte!“ warf Jay ein. Ashlee fuhr herum: „Willst du mir jetzt sagen ich habe keinen Anstand und Respekt?“ fauchte sie ihn an und ihre Augen funkelten. „Nicht immer soviel wie es oft taktisch Klug wäre!“ wandte er ein. Sie holte Luft, wollte ihn gerade anschreien als die Tür aufging und Chaya den Raum betrat. Wie auf Kommando sprangen alle auf. „Izzy du sollst zu Mark & Mike kommen!“ sagte sie ruhig. Er nickte, musterte sie. Sie schien normal, etwas erschöpft und bleich, aber wie sonst. Und dennoch hatte er irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Er konnte nur nicht genau sagen was. Langsam stand er auf, sah sie an und ging dann wortlos an ihr vorbei. Jetzt war es also soweit, jetzt würde sich zeigen, ob er bleiben durfte oder ob damit alles vorbei war. Izzy schloss die Tür hinter sich.....

Kaum das diese ins Schloss gefallen war, bestürmten die anderen die Blondine mit Fragen. „Was wollten die beiden von dir wissen?“ fragte Chris. Richie kam ebenfalls auf sie zugestürzt: „Wie kam es zu dem Foto?“ Chaya seufzte: „das war von Weihnachten. Könntet ihr bitte mal kurz zur Seite gehen, ich müsste da eben etwas klären?! “ und während sie dies sagte, nahm Ashlee einen merkwürdigen Klang in der stimme ihrer Freundin war und noch viel merkwürdiger war das sie mit einem mal irgendwie anders wirkte. Diese Situation war alles andere als leicht, aber irgendwie war Chaya komisch. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie behaupten Chaya bedrückte etwas. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Die persönliche Assistentin von Mark & Mike gesellte sich wieder zu ihnen: „Miss Scott, wenn sie mir eben folgen würden. Die Verzichtserklärung liegt vor und wir müssten noch alle weiteren Formalitäten klären...“ sagte sie. „ich komme gleich. Moment bitte... “ die Blondine kramte in ihrer Tasche. Um sie herum war es totenstill geworden: „Verzichtserklärung?“ hauchte Ashlee nur tonlos. „Verzichten worauf?!“ hörte sie Chris ebenso fassungslose stimme und sie konnte auch Richie ansehen, dass er geschockt war. „ich verzichte auf jegliche weitere Zusammenarbeit mit Triple M und erhebe keinerlei weiteren Rechte auf die bisher eingesungenen Stücke und material, was von mir vorliegt!“ sagte sie schlicht. Ihre stimme zeugte von Emotionslosigkeit, was eigentlich untypisch war. Chaya klang so als würde sie grade vom Wetterwechsel oder der Farbe von Steinen sprechen, so als wäre es das normalste auf der Welt. „Das kannst du nicht machen, Chaya! Das war immer dein Traum!“ sagte Richie, der das nur langsam zu realisieren schien. Jay hatte bisher gar nichts gesagt, in ihm arbeitete alles und er versuchte zu verstehen was dort vorgefallen war Aber im Moment konnte er sich keinen Reim darauf machen. „was ist da drin vorgefallen Chaya?“ fragte er nur. Ashlee musterte ihn, sie konnte gerade nicht genau einschätzen, was in Jay vorging. „Sie haben mir einen vergleich angeboten!“ sagte die Blondine schlicht. Chris legte die Stirn in falten: „was für einen Vergleich und WOFÜR?“ Chaya seufzte: „sie wollen Izzy rausschmeißen!“ „WAAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS?!!!!“ erscholl es nun Fünfstimmig. „Das können die doch nicht einfach machen!“ platzte es aus Richie raus. „Us5 ist nicht US5 ohne ihn.“ Fügte Chris hinzu. Die beiden redeten wild durcheinander, solange bis Jay einen Pfiff ausstieß und es schlagartig ruhig wurde. „Lasst sie doch erst mal ausreden!“ sagte er dann und sah sein gegenüber an. „ Sie haben mir einen Vergleich angeboten:
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Jetzt saß sie hier, völlig alleine. Nachdem man ihnen die Chance gegeben hatte sich zu erklären und ihnen letztendlich doch nicht geglaubte, sowie andere Fotos aus der Zeit untergeschoben hatte. Hatte Mike Izzy hinausgebeten, weil er allein mit ihr reden wollte. Ihr war schlecht mehr als nur das. Izzy hatte in der Zeit immer wieder ihre Hand genommen, versucht sie zu beruhigen. Aber das ganze war doch ziemlich viel. Sie war zwischendurch schon fast Amok gelaufen. Am Anfang war sie ruhig, überließ ihm das reden und antwortete, nur, wenn sie gefragt wurde. Doch als mit der Zeit, nach und nach lauter Fotos aus dem urlaub in Orlando auftauchten, wurde sie wütend. Denn die Fotos zeigten eindeutig das sie und Izzy beide mit Daniel unterwegs waren, doch Lou interpretierte dies nur als Zufall und das man es ruhig sagen konnte. Auch Frank hatte ausgesagt, wie er die beiden heute Morgen vorgefunden hatte und was das anging, kamen sie auch nicht mehr raus. Denn es war für Mark & Mike ein leichtes gewesen, die restlichen Bilder vom Weihnachtsabend zu bekommen, welche sie den beiden auch prompt präsentierten. Zudem wussten sie auch, dass Izzy wegen Chaya wiedergekommen war und vieles mehr, was eigentlich niemand wusste.

Leugnen war also zwecklos und die Geschichte mit dem Kind sehr unglaubhaft, nach deren Ansichten. Je weiter es gegangen war, je wilder die Verdächtigungen wurden umso mehr ärgerte sich Chaya. Irgendwann platzte ihr der Kragen. Wütend sprang sie auf: „Verdammt es reicht jetzt...das ist doch alles Erstunken und erlogen. Von vorne bis hinten.“ Fauchte sie. „Chaya setz dich!“ sagte Mark ruhig. „nein, ihr hört mir jetzt zu!“ knurrte die Deutsche. „Setz dich wieder hin!“ blaffte nun auch Mike. „ich denke gar nicht daran! Schön, Izzy und ich sind zusammen, das lässt sich nicht leugnen. Definitiv nicht, dass wissen er und ich - beide! So intelligent sind wir beide dann doch, um zu sehen, wenn irgendwas nicht mehr zu ändern ist. Aber die Sache mit dem Kind stimmt nicht. Nick ist definitiv nicht sein Sohn!“ fauchte sie und ihre Augen blitzten gefährlich auf. „Also ist dein Sohn von jemand anderem und du hast ihn Izzy untergeschoben!“ Mark notierte sich etwas. „Nein, verdammte Tat! Auch, wenn dieses Kind mir verdammt ähnlich sieht und auch Zeitweise Mama zu mir sagt, er ist nicht mein Sohn. Dieses Kind ist mein Neffe, nicht mehr und nicht weniger.“ „das kann jeder sagen.“ Chaya begannen allmählich die Sicherungen durchzubrennen: „Nein, ich werde jetzt nicht kollabieren, weil gewisse männliche Wesen auf Erden zu blöd zum denken sind!“ murmelte sie vor sich hin. Izzy tätschelte ihr den Arm. Sie holte Luft: „sie können ja gerne einen Vaterschaftstest ansetzen bzw., die Geburtsurkunde anfordern. Wir können auch gerne meine Schwester anrufen und die wird ihnen bestätigen, dass sie es war, die mit Wehen im Krankenhaus lag, nicht ich. Zudem ist Nick durch eine Normalgeburt zur Welt gekommen und jeder Orthopäde und Gynäkologe wird euch sagen können, dass ich aufgrund meiner Hüftdysplasie im vorangeschrittenem Maße nur Kinder per Kaiserschnitt zur Welt bringen kann. Alles andere wäre zu gefährlich für mich. Wenn ich dieses Kind per Kaiserschnitt gekriegt hätte, wäre da eine Narbe und außer den narben, die an meiner Hüfte sind und bei denen man auch sehen kann, das sie mehr als zwei Jahre alt sind, ist dort nichts!“ als beweis schob sie den Pullover hoch und den Hosenbund ein kleines bisschen runter. Ich hoffe das reicht jetzt als Begründung!“ fügte sie grollend hinzu. „und JETZT setzte ich mich wieder!“ mit diesen Worten ließ sie sich wieder auf den Stuhl neben Izzy fallen.
 

Dieses Gespräch war vor einer Dreiviertelstunde gewesen, solange saß sie hier jetzt alleine. Izzy hatte man rausgeschickt. Lange Zeit sagte keiner etwas. Dann erhob Mark das Wort: „Schön, angenommen wir glauben dir diese Geschichte mit dem Neffen!“ „Sie ist wahr...“ brummte die Blondine und verschränkte die arme demonstrativ vor der Brust. Mark seufzte. Auch an seinen Nerven zerrte das. „okay, nehmen wir an... es ist so wie ihr beide sagt...haben wir trotzdem das Problem, das mit diesen Fotos Izzys Image und dem der band enormen schaden zu gefügt worden ist. Was sich wiederum auf die Verkaufszahlen etc auswirkt und der Firma ebenso großen schaden zufügt. Izzy ist bei uns unter vertrag...“ „damit erzählt ihr mir nichts neues, stellt euch vor!“ gab Chaya bissig zurück. Mark ließ sich nicht aus der ruhe bringen. „Wir oder besser gesagt Lou haben Carly geduldet, weil sie schon vor US5 da war und zu weit weg war. Für die Fans also nicht da, sprich sie konnten sich immer noch Hoffnungen machen. Über die Verträge muss ich dir nichts erzählen...:“ Chaya unterbrach ihn: „ich kenne die Verträge von US5 nicht!“ knurrte sie.

Mark fuhr fort: „Diese Trennung kam uns sehr gelegen. Du weißt selber das sich eine Boyband mit lauter Singles besser verkauft als mit vergebenen Sängern.“ Sie öffnete den Mund: „Und warum darf Jay dann mit Ashlee zusammen sein, wenn ihr das andere lieber seht?“

„Bei Jay hat u.a. das Alter auch mitgespielt sowie das Beliebtheitsranking.“

„Ja nee, ist klar!! Sei steinalt und unbeliebt, nicht blond und schnuckelig und schwupp darfst du ne Beziehung haben!“ erwiderte Chaya und die Ironie triefte gerade zu aus ihrer stimme. Mike löste Mark nun ab: „In dem Moment wo Izzy eine neue Beziehung eingeht, mit wem auch immer, muss er uns informieren. Da wir das mit allem anderen abgleichen müssen. Das hat er nicht getan, er hat uns WIEDERMAL belogen, betrogen und hintergangen. So was ist schlecht für ein Vertrauensverhältnis! Zu dem war es nicht das erste Mal, wenn ich an andere Vorfälle denke. Damit ist er zu weit gegangen. Sowohl Lou als auch wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass er so für US5 nicht mehr tragbar ist.“ Sie hatte den Mund geöffnet um zu einer Gegenantwort anzusetzen, aber als sie das hörte, blieb ihr das Wort im halse stecken, was Mark & Mike zu Frieden registrierten.

Nach einem kurzen Augenblick fand sie die Sprache wieder: „Das könnt ihr nicht machen. Us5 ohne Izzy ist nicht Us5, dass funktioniert bei den Fans nicht.“ „der Ersatzmann wartet bereits! Jeder ist ersetzbar“ sagte Mark schlicht. „Die Fans werden den Neuen aber nicht annehmen und auch die Jungs nicht. Wenn ihr das macht, war es das mit Us5, auch wenn Richie und Chris noch so sehr Mädchenlieblinge sind. Das würden euch die Fans nie verzeihen und die Jungs auch nicht!“ entgegnete sie.

„das lass mal unsere Sorge sein. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht einstimmig gefallen. Dadurch, dass ein so großer Schaden entstanden ist, müssen wir das image der Band erneuern und ein neuer käme da genau richtig. Allerdings wären wir bereit dir einen vergleich vorzuschlagen...Lou hat ebenfalls sein Einverständnis gegeben.“ Chaya musterte die beiden vor sich, sie wusste genau, dass jetzt nichts Gutes kam. So was war nie gut. Sie verschränkte die arme vor der Brust: „Okay, ich höre...“

Mark kramte in einigen Zetteln: „Du verzichtest offiziell auf jegliche weitere Zusammenarbeit mit Triple M, sowie den Rechten an den von dir geschriebenen Songs und den bereits eingesungenen Tracks. Des Weiteren wirst du dich zu allem notwenigen bereithalten um das Image der Jungs und Izzy wiederherzustellen ohne Theater oder dergleichen. Du tust was man verlangt.....“ er holte kurz Luft. „Was deine Beziehung zu Izzy angeht, Lou hat unter Vorbehalt auf die Vergangenheit und deine Hilfe grünes Licht gegeben, dennoch bleibt diese Beziehung inoffiziell. du bist nach wie vor seine beste Freundin, nichts anderes! Solltest du nicht darauf eingehen, sind wir leider gezwungen uns von Izzy aufgrund des irreparablen Schadens für die band zu trennen!“

„das ist Erpressung!“ zischte sie wütend. Die beiden wussten genau, dass ihr der Vertrag und alles weitere alles bedeutete. Sie wussten aber ebenso genau, dass sie es niemals zu lassen würde, dass Izzy flog.

„das ist keine Erpressung, sondern ein vergleich mit dem die Firma sicherstellt, dass der von deinem Neffen verursachte schaden so gering wie möglich gehalten wird. Die nötigen Formulare liegen im Büro vor, du brauchst nur noch unterschreiben...“

Sie sagte eine ganze Zeit lang gar nichts, starrte einfach aus dem Fenster, wo der Wind die Schneeflocken umher pustete. „Also schön...“ sagte sie schließlich. Mike lächelte zufrieden: „ich wusste das wir uns einig werden. Du kannst gehen.Sei bitte so nett und hol uns Izzy zum Einzelgespräch. “
 

Jay starrte sein Gegenüber immer noch fassungslos an. Sein Blick glitt über das Gesicht, erfassten die Augen, die Haare, die Lippen. Jede noch so kleine und vertraute Einzelheit. „Das kann nicht sein...„ kam es dann nur beinahe tonlos über seine Lippen.

Die letzten Tränen liefen seine Wangen hinunter. Sein Gegenüber ging in die Knie wischte ihm mit einem sanften Lächeln die Tränen aus den Wangen. „Weißt du denn nicht, große Jungs weinen nicht...„ ihre Stimme war so warm wie die Sonne. Das war zuviel, mit einem erneuten schluchzen fiel er ihr um den Hals: „Ashlee...„

Angesprochene sagte nicht viel und strich ihm nur beruhigend über den Rücken. Es dauerte eine Weile, bis der Brite sich beruhigt hatte.

Irgendwann blickte er sie aus verweinten braunen Augen an, aber seine Atmung hatte sich beruhigt. Sein Herz hämmerte nicht mehr in wilder Wut gegen seine Rippen und die Leere, die er bis vorhin gefühlt hatte, war fort.

Er wollte etwas sagen, wollte es erklären, doch sie ließ ihn nicht dazu kommen. Sie legte ihm nur die Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Ein Zeichen das sie seine Erklärungen nicht hören wollte, doch Jay war nicht in der Verfassung das so stehen zu lassen. „Ashlee, ich....das alles war nicht so wie Du dachtest...„ „Jay, ich weiß. Es ist gut. Was ist hier passiert...ich hab dich noch nie in so einer Verfassung gesehen??„ In diesem Moment war Ashlee egal, was zwischen ihnen passiert war. Sie sah nur eins, Jay ging es nicht gut, überhaupt nicht gut. Izzy hatte sie eben umgerannt und der war auch nicht bester Laune. Was ging hier nur vor sich?

Jay schüttelte den Kopf: „Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich glatt behaupten, Das ist der Anfang vom Ende...„ sagte er nur betrübt. Ashlee setzte sich neben ihn, nahm ihn in den Arm: „Wieso?„ Jay seufzte. „Weil die Jungs alle sauer sind und mein bester Freund mir mehr oder minder zurecht die Freundschaft gekündigt hat. Dazu kommt das wir Deutschland verlassen und Du auch weg bist – alles zurecht. Vielleicht hab ich es nicht besser verdient.„ Seufzte er, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Die kalte Mauer kühlte ein wenig seinen hämmernden Kopf, wenn auch nicht viel.

„Wo soll ich anfangen?„ Ashlee musste schmunzeln: „Am besten am Anfang!„ für diese Antwort erntete sie einen vernichtenden Seitenblick, der soviel sagte wie: Na-du-bist.-gut-wenn-ich-nur-wüsste-wo-der-anfang-ist. Doch ihr lachen erwärmte sein Herz und ließ die lange vermissten Schmetterlinge zurückkehren.

„Also gut...nachdem du weg bist, sind Chaya und ich los um dich zu suchen. Auch Izzy. Doch der kehrte als erstes zurück. Carly war nach wie vor in der Wohnung. Tja lange Rede kurzer Sinn: Izzy hat Chaya mit Carly betrogen. Chaya ist reingeplatzt. Tja und sie hat ihm gesagt er soll sich entscheiden. Es ist noch eine Menge dazwischen passiert, Fakt ist sie sind getrennt. Haben lange nicht miteinander geredet, sich nur gefetzt. Inzwischen sind sie soweit, dass sie ihre alte Freundschaft wieder aufgenommen haben. Mark und Mike ist sie jetzt im weg, das Imageding ist abgelaufen und sie muss weg. Sie haben behauptet Izzys Leistungen und Verhalten wären durch sie nicht tragbar, Kontaktbreak. Tja und er ist dann auch auf den Trichter gekommen, dass ich von ihren Plänen wusste und nichts gesagt habe. Er ist zurecht sauer...„ Ashlee unterbrach den Redeschwall des Dunkelhaarigen. „Wir waren uns einig darüber ihm nichts zu sagen, wenn er so blind ist und trotz seiner Erfahrung die Gefahr nicht erkennt, ist es seine Schuld. Zu Carly bleibt nur noch eins zu sagen: es kommt der Tag da bring ich dieses falsche Miststück um. Definitiv. Mach dir keine Vorwürfe, es wird sich alles wieder einrenken.„ Tröstete sie, was Jay zum lächeln veranlasste. Ein schweres Lächeln, aber ein Lächeln. „Ich hab dich vermisst....„ sagte er dann irgendwann leise und sah ihr tief in die Augen. >oh Gott, der gleiche Effekt wie immer. Ruhig bleiben Ashlee Callies.„< schoss es der Amerikanerin durch den Kopf, während sie versuchte die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu ignorieren, was aber nicht gelang. „Ich dich auch..:„ kam es dann schüchtern über ihre Lippen. >Volltreffer...hör auf so laut zu denken!< verfluchte sie sich selbst. Ein weiteres Lächeln auf Jays Gesicht. Langsam näherte sich sein Kopf ihrem Gesicht. Er hatte doch nicht etwa vor das zu tun, was sie dachte das er tun würde! >Oh mein Gott< sie war gerade dabei innerlich zu sterben, während Jays Kopf unaufhörlich näher kam. Irgendwann schloss sie die Augen und im nächsten Moment spürte sie seine warmen weichen Lippen, die sie zärtlich küssten. Sie konnte gar nicht anders als es zu erwidern und während sie dies tat lief eine einzige Träne ihre Wange hinunter, die jedoch trocknete bevor sie den Kuss beendet hatten.

Nach einer Weile sah Jay sie nur fragend an: „Alles wieder okay?„ fragte er vorsichtig. „Nicht alles, aber für den Moment ja und es gibt jetzt andere Probleme, die wir lösen müssen!„ mit diesen Worten stand sie auf und zog ihn hoch. Jay verstand es nicht, wieso war das alles so ohne ein Wort vergeben, aber er akzeptierte es. Hauptsache, sie war wieder da, alles andere zählte nicht.
 

Ashlee sah sich einen Moment suchend um, dann marschierte sie (Jay immer noch an der Hand haltend) los, Richtung Ausgang. „Wo willst du hin?„ fragte Jay. „Das wirst du noch früh genug sehen.„ Entgegnete sie, stieß die Tür zum Haupteingang auf und lief die Treppen zum Hof hinunter. Irgendwo abseits des Metallzauns hörte sie das laute Fluchen des Amerikaners. Izzy war nachdem er eine ganze Weile umher gestreift war, zurück zur Villa gegangen. Allerdings legte er keinen großen Wert auf die Gesellschaft der anderen. Er grübelte nun schon die ganze Zeit, wie er das Verbot umgehen konnte, doch es fiel ihm nichts ein und das machte ihn rasend.

Ashlee ließ Jays Hand los: „Lass mich mit ihm reden. ich glaube, das ist momentan das beste.„ Jay sah sie unsicher an, ihm gefiel das ganze nicht. Izzy war wütend auf ihn und er würde das sicherlich auch an Ashlee auslassen. Allerdings hatte er auch gelernt, dass sie sich durchsetzte, wenn sie wollte. Genauso wusste sie aber auch,dass Männer ihr ab einem gewissen punkt angst machten. Die ganze Situation war zu verfahren und kompliziert, egal wie man es drehte und wendete, immer wieder warfen sich die gleichen Fragen und Probleme auf - ohne Sicht auf Erfolg sie zu lösen. Er ließ Ashlees Hand los und nickte zögernd und dennoch spracvh sein Blick bände. Sie lächelte ihn an: „Mach dir keine Sorgen, ich weiß mich schon zu wehren!“ mit diesen Worten drehte sie sich um und ging auf Izzy zu. Jay beobachtete das aus der Entfernung. Er sah wie Izzy nach wie vor dabei war irgendwelche Dinge zu zertrümmern und vor sich herzufluchen.Als Ashlee ihn erreicht hatte, hielt er unbewusst den Atem an. Jetzt würde es sich zeigen. Izzys Augen funkelten sie wütend an, während er ihr zu hörte. Jay konnte nicht verstehen, worüber sie genau redeten,dafür waren sie zu weit weg,aber er sah das wilde gestikulieren Izzys und das Funkeln in seinen Augen. Der Kerl war eine tickende Zeitbombe, die jeden Moment hochgehen konnte. Jays Augen huschten immer wieder hastig über die Situation,sein ganzer Körper war angespannt, bereit jeden Moment loszustürmen, sollte Izzy Ashlee was tun. Er würde es bereuen,wenn er sie anfasste. Und so als ob er recht behalten würde, änderte sich die Situation plötzlich. Izzy wurde lauter, seine Stimme aggressiver und jetzt bewegte er sich drohend auf Ashlee zu,die ihn anfauchte. Jay reagierte eigentlich nur aus dem Bauch heraus als er sah wie der Amerikaner den Arm hob.
 

Er stürmte los. Ashlee sah die Faust bereits auf sich zukommen und zog instinktiv den Kopf ein und schloß die Augen, sie verfluchte sich selbst eine so große Klappe zu haben oder in den fall nicht Chaya da zu haben oder ihren persilschein. Wenn Chaya in der Nähe war, dann wagte Izzy es nichtmal sie schief anzugucken,weil er genau wusste wie die deutsche dazu stand. Jay war mit einigen Sätzen bei den beiden angekommen, noch ehe Izzys Faust Ashlee treffen konnte, hielt der Brite seinen Freund am Arm fest. Bedrohlich baute er sich vor Izzy auf, inzwischen war er fast doppelt so breit und groß wie sonst. Aber das schien den Amerikaner nicht zu stören, zornfunkelnd blickte er Jay an, ja bist beinahe hasserfülllt. „Wag es nicht deine Wut an ihr auszulassen. Wenn du wütend auf mich,dann lass es an mir aus, ich hab es verdient. Aber sie nicht, sie will dir helfen!“ knurrte der Brite. Izzy sah ihn an, inzwischen war sich Jay sicher,dass sein bester Freund ihn hasste. So einen Hass hatte er noch nie bei ihm gesehen. Desweiteren war sich Jay nicht sicher wie Izzy jetzt reagieren würde, in solchen Situationen war er unberechenbar. Er war sich zwar darüber im klaren,dass er Izzy Paroli bieten konnte im Falle einer Prügelei, aber er wusste genauso gut, wie sehr einen die Wut stärken konnte. UND Izzy war wütend<- definitiv.

Es herrschte einige Sekunde gespenstische Stille, man hätte eine Stecknadel im Heuhaufen hören können. So still war es. Izzy gab mit einem Mal ein schnauben von sich: „Verpiss dich,bevor ich mich vergesse und nimm die Schlampe da mit!“ knurrte er und befreite sich aus Jays griff. Dieser wollte ansetzen etwas zu sagen, aber zog es dann doch vor zu schweigen um Ashlee nicht weiter zu gefährden. „Lass uns nochmal reden,wenn du dich beruhigt hast!“ sagte er dann, nahm Ashlee an die Hand und ging mit ihr davon. Izzy gab ein Knurren von sich und lief weiter eine Lösung suchend über den Hof. Sein Denken wurde erst unterbrochen als das Klingeln seines Handys Chaya ankündigte. Er schmunzelte kurz: >als hätte sie`s geahnt, sie ist eben doch nicht von dieser Welt<

Er kramte einen Augenblick und fand sein handy schließlich. Mit einer beinahe schon lässigen handbewegung schob er es auseinander und ging ran: „Hey!“ „Da bin,ich wie versprochen!“ sie strahlte wie die Sonne selbst, das konnte er hören. „Okay, welcher Kerl hat dir die Sinne vernebelt,dass du so gute Laune hast?!“ fragte er lachend und doch beschlich ihn diese leise angst,dass er recht haben könnte. Ein weiteres warmes Lachen ihrerseits drang an sein ohr: „Kein Kerl, nur die Zusage für einen Job nach der Ausbildung in Hamburg. Ist das nicht toll?“ sie überschlug sich vor Freude bald. „Ja, ganz toll!“ Mit dieser Ankündigung und dem damit verbunden Umzug,rief sie Izzys Problem wieder auf den Plan und es fiel ihm schwer sich nichts anmerken zu lassen. „Dann bin ich nur 1 ½ Stunden von Berlin weg und besser erreichbar,wenn was ist.“ Er nickte. „Izzy, hör auf damit.“ sie lachte. „Womit soll ich aufhören?“ er war verwirrt. „Körpersprachtechnisch zu reagieren, ich sehe das nicht. Weil Handy, kein Bildtelefon!“ sie lachte immer noch,was ihre gute Laune zeigte. Einerseits freute ihn das. Andererseits machte es das ganze auch um so schwerer. „Und was macht das Starleben, neue skandale, neue Tourdaten,neue Groupies? Was gibt`s neues in deiner Welt?“ fragte sie dann. Izzy lächelte: „das gleiche wie immer.....“ das war eine Lüge und er betete das sie es nicht merkte. Wenn ein Kontaktbreak und der Umzug auf einen anderen Kontinent normal waren,dann war es nichts neues. Aber warum war das ein problem für ihn? Er hatte das ganze schonmal mit Carly mitgemacht und da war es ihm bei weitem nicht so schwer gefallen. Ja er hatte sich sogar auf die neue Herausforderung,die neue Erfahrungen gefreut, warum zur Hölle fiel es ihm das so schwer???? Vielleicht war das die Möglichkeit ein neues Leben anzufangen, neue Kontakte zu knüpfen. Aber wollte er das denn??? Nein, nicht für den preis SIE aufgeben zu müssen im Austausch dafür.
 

Mit Ankündigung der Tatsache, dass US5 Deutschland verlassen würden, löste eine schiere Panik unter den Fans aus. Keine von ihnen wollte die Jungs hergeben, niemand. Zahlreiche Tränen flossen und US5 hatten alle Mühe sie zu trocknen. Versprechen wurden gegeben und doch war an dem Entschluss nichts zu rütteln. Die Zeit drängte und Izzy suchte immer noch fieberhaft nach einer Lösung. Die er aber nicht fand. Auch das Verhältnis innerhalb der band war äußerst angespannt. Jay und Izzy redeten gar nicht miteinander, izzy gab hin und wieder einen bissigen Kommentar oder ein knurren von sich, was Jay tunlichst ignorierte. Die Kleinen redeten zwar mit ihm, aber auch hier war das Verhältnis stark unterkühlt. Und noch etwas, dass Izzy nicht verstand: warum ashlee wieder mit Jay rummachte, das war ihm ein absolutes Rätsel. Aber eigentlich war ihm egal was die Schlampe tat oder nicht, wenn er ehrlich war, ging sie ihm weitgehend am Arsch vorbei. Nur für eins war er ihr dankbar, ohne sie hätte er Chaya nie kennengelernt.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Sie saßen jetzt seit einer Dreiviertelstunde hier und er hatte Mühe sich zu konzentrieren. Wenn er ehrlich war es langweilte ihn, womit diese Reporter-Tussi gerade nervte. Das war das schlechtgeführteste Interview, was sie je hatten, umso weniger war es also überraschend, dass er so tat als würde er nichts verstehen und hielt sich zurück. Sein Blick glitt immer wieder zur eisernen Tür, die auf und zu ging und durch die verschiedene Leute liefen. Mit Mühe zwang sich Izzy dem Geschehen vor ihm wieder zu folgen. Heute war echt einer dieser Tage, wo er auf den scheiß hier absolut keinen Bock hatte. Aber beschweren konnte er sich nicht, dass hier war sein traum und er hatte es sich so ausgesucht und trotzdem änderte es nichts an der tatsache, dass er heute am liebsten im bett geblieben wäre und die Welt ausgesperrt hätte. Aber das ging nun mal nicht. Das war sein Job.

Er unterdrückte ein Gähnen nur mühsam und versuchte den Fokus seiner Aufmerksamkeit wieder dem Interview zu schenken. Ein weiteres Mal ging die gusseiserne Tür auf und quietschte leise. Izzys Blick ging fast automatisch zur Tür und mit einem mal war er hellwach. Da stand sie wieder. Chaya. Direkt neben Ashlee. Die Augen der Blondine musterten mit großem Interesse, dass geschehen hier. Wobei sie der Technik und dem drumrum mehr beachtung zu schenken schien als ihnen selber. Schließlich erreichte ihr Blick ihn auch. Ein kurzes Lächeln ihrerseits, er nickte ihr zu und deutete ein erneutes Gähnen an. Aus dem Lächeln wurde ein leises Lachen ehe sie ihm mit dem Kopf zu verstehen gab, dass er sich aufs Interview konzentrieren sollte. Wen zur Hölle interessierte schon dieses blöde Interview, ihn nicht. Er hatte gerade etwas viel interessanteres gefunden. Denn obwohl er in festen Händen war, minderte das nicht sein Interesse am weiblichen Geschlecht und sie war definitiv interessant. Schon allein weil sie anders war.

Er registrierte wie sie sich umdrehte, etwas zu Ashlee sagte und mit dieser schließlich davon ging bis sie ganz aus deren Sichtweite verschwunden war.

Weitere 5 Minuten später war es schließlich überstanden. Ihre Interviewpartnerin verabschiedete sich. Kaum das diese außer Sicht- und hörweite war, platzte es aus Richie raus: „Das war ja wohl das langweiligste und unprofessionellste Interview was wir je geführt haben. Und erinnert mich bitte daran, dass wir dieser Jenny kein Interview mehr geben...“ Chris lachte: „dafür hast du dich aber gut geschlagen!“ Richies Blick wurde dunkel: „Diese Person war so was von Aufdringlich. Ich weiß warum ich keine Interviews mit Teeniefotzen mag, vor allem wie die aussah! Habt ihr den dämlichen Hut gesehen und wie wichtig die sich genommen hat...“ ein erneutes Lachen von Chris: „Ich kenne da noch wen, der sich gerne wichtig nimmt.“ Richie verschränkte die Arme demonstrativ vor der Brust: „Ich weiß gar nicht was du meinst!!“ Izzy schmunzelte und schreckte erst auf als er Jays Stimme hörte: „Schatz, da bist du ja oder viel mehr ihr!“ der Brite stand auf und nahm seine Freundin in den Arm, während er ihr einen Kuss gab. „Haben uns ein bißchen umgeguckt. Ich musste Chaya doch ein wenig die Angst nehmen.“ Jay ließ seine Freundin los und sah das Mädchen an: „Du musst keine angst haben, das hab ich dir versprochen. Wie schön das du da bist!“ er öffnete die Arme und knuddelte sie. Izzy registrierte wie kurz ein ängstlicher Blick in die Richtung vom ihm, Mikel,Chris und Richie ging, sie allerdings Jay dann genauso herzlich umarmte. Er wusste was dieser Blick zu sagen hatte. Sie hatte es ihm ja erklärt.

„Jay tu nicht immer so als wär sie irgendein durchgeknallter Teeniefan. Du weißt das sie Angst vor allem und jedem hat...“ brummte Ashlee nun. Chaya seufzte: „Ja klar redet ruhig von mir in der 3. Person, so als sei ich nicht da. Kein ding...“ der Sarkasmus war deutlich aus ihrer Stimme zu hören. Jay drehte sie in seinem Arm um. „Also Chaya, wir finden schon einen geeigneten Beschützer. Entscheiden sie sich für Kandidaten Nr. 1 mikel, der talentierte herzensbrecher mit dem Charme eines Teddybären der gern und viel zu spät kommt, Kandidat Nr. 2 – Chris der Ritter auf dem Pferd der guten Fotos allerdings mehr beachtung schenkt als der Prinzessin, Kandidat Nr. 3 Richie – der Herzensbrecher wider Willen, der vermutlich mehr angst vor Dir als vor einem Drachen hat oder entscheidest du dich für Kandidat Nr.4 – Izzy – unser lebendes Kunstwerk mit Hang zum Selbstmord. Der Moderator dieser Sendung steht nicht zur wahl. Eltern haften für ihre Töchter.“ Er grinste und auch Chaya musste lachen. „Idiot!“ auch Ashlee prustete. „Noch ist sie nicht mausetot umgefallen und was heißt hang zum Selbstmord, kann ich da was für wenn ihr alle so langweilig seid??“ fragte Izzy nun zurück und lachte ebenfalls. „3...2...1...Meins, den behalt ich!“ Chaya lachte und hängte sich an Izzy ran: „Jungs wie ihn kann man gut nerven!“ grinste sie. „Die Garantie für Izzy ist aber bereits abgelaufen, du kannst ihn also nicht umtauschen!“ warf Jay ein. „Glaub mir das will sie auch gar nicht, sonst hätte sie das gestern oder wann anders schon getan, gell Kleine?“ er sah sie an und sie nickte leicht. „WIE?“ Ashlee musterte ihn und ihre beste Freundin. „Gibt`s da was das du mir erzählen willst??“ fügte sie hinzu. „Nicht das ich wüsste...“ Chaya hatte inzwischen Izzys Arm wieder los gelassen. „Wir haben nur gestern schon geklärt, dass ich sie beschütze. Das hab ich ihr versprochen.“ Meinte Izzy nur gelassen. Ashlee sah ebenso irritiert aus wie der Rest. „Ich hab gestern mit ihr telefoniert und ihr versprochen mich um sie zu kümmern...“ Ashlee musterte ihn kurz und wandte sich dann an ihre beste Freundin: „Ach deshalb warst du gestern über zwei Stunden nicht zu erreichen, wo wir zum telefonieren verabredet waren. Weil Monsieur angerufen hat. Gut zu wissen....“ Chaya seufzte: „Entschuldige bitte, ich hab auch komisch geguckt als mein handy geklingelt hat und wir haben uns verquatscht und es lief doch Wrestling...“ ashlee verdrehte bei diesem Satz die Augen. „Nicht schon wieder, rette sich wer kann. Ich kanns nicht mehr hören. Dann haben sich ja die zwei richtigen gefunden...“ sie seufzte.

„Und es bleibt dabei Shawn Michaels gewinnt...“ ereiferte sich Izzy nun. Chaya hob die Hand und tippte mit der spitze ihres Zeigefingers gegen ihre Stirn: „Du spinnst. Rey gewinnt. Das Verfallsdatum von HBK ist doch schon längst abgelaufen!“ Izzy grinste: „Totgeglaubte leben länger und bakterien und Viren haben letztendlich alles überlebt..“ „Stimmt, sieht man ja an Mikel!“ kam es nun von Ashlee. Der Sänger guckte irritiert und begann dann zu knurren, während Chaya in schallendes Gelächter ausbrach und es anschließend vorzog mit Ashlee zu flüchten. Allerdings war sie ein wenig langsamer als die Amerikanerin und gerade als Mikel sie erwischen wollte, packte ihn jemand am kragen und er sah sich Izzy gegenüber, der ihn einfach nur ansah. „Aber..“ begann er. Izzy sagte immer noch nichts. „Aber...“ versuchte es Mikel noch mal. „Kein Aber...“ Izzys Stimme war kalt. „Darf ich wenigstens....“ sein Blick glitt hoffnungsvoll zu Ashlee. Izzy seufzte, ließ ihn los: „Meinetwegen!“ Mikel raste los: „Danke.“ Ashlee quietschte und sprintete los Richtung jay um sich dort zu verstecken. Mikel in rage war nie gut und der sicherste Ort war bei jay.

Chaya stand da wie bestellt und nicht abgeholt: „Ehm also...nicht gut...“ flüsterte sie. Izzy lächelte ihr aufmunternd zu: „Mach dir keine sorgen, der lässt dich schon in Ruhe und Ashlee wird schon mit ihm fertig. Andernfalls ist jay ja noch da.“ Sie schaute den Amerikaner zögernd an und nickte schließlich langsam. „Komm ich zeig dir alles...“ mit diesen Worten schob er sie sanft in Richtung Tontechnik.

Izzy war ein wenig irritiert von der Tatsache, dass das Mädchen hier das ganze drumherum viel interessanter fand als die Mitglieder seiner Band, dass war etwas woran er sich erst mal gewöhnen musste. Normalerweise bestürmten die Mädchen sie immer, selbst wenn sie keine Fans waren.

Während der Toningenieur Chaya alles in Ruhe erklärte, stand er selbst daneben und wartete geduldig. Er verstand zwar kein Wort, aber das war auch nicht so wichtig. Es machte ihm unheimlichen Spaß zu sehen mit viel begeisterung und Leidenschaft sie bei der Sache war. Irgendwann legte er ihr einen Arm um die Schultern und grinste Alex an: „Tut mir leid, wenn ich dir die kleine jetzt entführen muss, aber wir haben noch eine Menge vor.“ Der Toningenieur lachte: „Kein problem, bis später!“ Chaya sah Izzy von der Seite an: „Ach haben wir das? Ich möchte gar nicht wissen, was in deinem durchgeknallten Hirn für irre Vorstellungen ablaufen.“ Auf seinem Gesicht erschien ein dreckiges Grinsen: „Also mir fällt da eine ganze Menge ein, glaub mir.Ich bin da sehr erfinderisch!“ Sie musterte ihn erneut: „Das schlimme ist, ich weiß das es so ist...“ seufzte sie gespielt. „Dann komm doch am Besten gleich mal mit....“ mit diesen Worten öffnete er eine Tür und sie betraten einen großen leeren raum, in dem lediglich ein großer Tisch mit vielen Stühlen stand. Ihr Blick amüsierte ihn, denn er zeigte absolute Verwirrung.

Er schloß die Tür hinter sich , während Chaya sich umsah. Als sie das Schließen der Tür bemerkte, drehte sie sich um. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie ihn an: „Und was wird das jetzt??“

Mit einem dämonischen Grinsen schritt der Amerikaner langsam auf sie zu: „Das wirst du gleich noch sehen...“

Die Blondine konnte gerade überhaupt nicht einordnen, was Izzy vorhatte. Das zeigten ihre Augen deutlich.

Sie streckte den Rücken ein wenig durch und sah ihn an. Als er direkt vor ihr stand, blickte sie zu ihm hoch. Izzy senkte den Kopf ein wenig, so dass sein Atem über ihre Haut hinweg fuhr: „Angst?“ seine Stimme drang nur als ein leises Flüstern an ihr Ohr. Ihre Augen blickten ihn immer noch an, eben sah er Unsicherheit, die aber mit seinen Worten schwand. Sie wurden grün und funkelten ihn schon beinahe herausfordernd an: „Sollte ich denn? Du traust dich doch sowieso nicht...“ und jetzt war es ihre Stimme die ihn auch noch anstachelte.

Mit einer lässigen Handbewegung zog er sie an der Hüfte zu sich ran und ehe sie sich versah, lag sie auf dem Fußboden und er direkt über ihr. Mit der rechten hand stützte er sich neben ihrem Kopf ab, aber das war es nicht was sie so durcheinander brachte. Viel eher die Tatsache, dass er zwischen ihren Beinen lag und sie feststellen musste das ihr das auch noch gefiel. >Chaya...diese Situation ist irgendwie...eindeutig zweideutig...< dachte sie noch. Izzy blickte sie von oben herab an, ein breites Grinsen umspielte sein Gesicht. Das verunsicherte sie nur noch mehr. Im nächsten Moment und ohne vorbereitet, ließ er sein ganzes Gewicht auf ihr nieder und schnappte sich ihr linkes Bein und zog es in die Höhe:“ 3...2...1...“ Chaya reagierte nach einigen Schrecksekunden schnell und riss die Schulter hoch: „vergiss es, DU coverst MICH nicht!“ knurrte sie, obwohl sie alle Mühe hatte ihre Schulter hochzukriegen, da Izzy ja um ein vielfaches schwerer war als sie selbst. Im Eifer des Gefechts hatten beide nicht gehört wie die Tür aufgegangen war und Jay und Ashlee dort jetzt standen. Jay sah Ashlee an: „Ash, was machen die da?“ die Situation war immer noch eindeutig zweideutig, zumal sowohl Chaya inzwischen nach Luft japste als auch Izzy, der immer wieder versuchte sie zu covern. Ashlee sah erst Jay an, dann zu izzy und Chaya “also ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich glaube, ich wiederhole die Betonung liegt auf GLAUBE, Izzy und Chaya wrestlen. Zumindest sieht es so aus...“

Jay musterte seinen besten Freund: „Ach SO nennt man das heute, gut zu wissen...“ jetzt war es an Ashlee ihn zu knuffen. „Was hat es mit dem covern eigentlich auf sich...“ fragte er dann. Ashlee seufzte: „Manchmal wäre es besser du würdest mal mehr fernsehen. Covern damit bezeichnet man den letztendlichen Siegergriff der anzeigt, wann ein match gewonnen wurde...“

„FALSCH!“ kam es synchron vom Teppichboden. „Covern bedeutet nicht Siegergriff.

Man bezeichnet ihn als den letzten Griff, der anzeigt das man das Match beendet.“

Erklang schließlich Chayas Stimme und diesen Moment der Unachtsamkeit, nutzte Izzy. 3...2...1...Sieg.

Kaum das sie das bemerkte, ließ sie sich knurrend zurück sinken: „Verdammt!“ Izzy seinerseits war inzwischen auf die Beine gesprungen und hüpfte nun breitgrinsend durch die Gegend. „Ich hab gewonnen, ich hab gewonnen....“ Chaya seufzte abermals: „Danke auch. Ihr wart mir eine echt große Hilfe...“ brummte sie und sah missmutig an die Decke. Ashlee zuckte die Schultern: „Hey können wir was dafür, wenn du nicht aufpassr??“ Die Augen der Blondine leuchtet kurz auf und blickten im nächsten Moment irritiert drein als jemand ihr eine Hand vor die Nase hielt. Sie schaute weiter und sah Izzy ins Gesicht, der versöhnlich dreinblickte: „Na komm, so schlimm war es nicht und wenn du ehrlich bist, hatte ich eh den Vorteil, da ich das Mal gelernt habe. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich dich zur Aufgabe zwingen können........“ Sie sah ihn einen Augenblick lang an und seufzte: „Wie ich es hasse, wenn Jungs mich in Schutz nehmen!“ schließlich griff sie nach seiner Hand und ließ sich von ihm hochziehen.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Nachdem „Match“ und der Show hatten sie abends noch lange zusammengesessen. Die ganze Nacht. Er war gar nicht zum schlafen gekommen und das nicht, weil er mal wieder ein Groupie flachgelegt hatte. Oh nein.

Sie hatten es tatsächlich geschafft die Nacht mit reden zu überbrücken. Izzy hatte sich wahnsinnig erschrocken als er irgendwann auf die Uhr gesehen hatte und feststellte das es 4.30Uhr war. Zu spät bzw. früh um noch zu schlafen. Aber er war auch nicht müde. Chaya saß damals an die Wand gelehnt und hatte die Beine über seine geschwungen während er ausgestreckt auf dem Bett lag. Ashlee und Jay schliefen friedlich im neben stehenden Bett und ließen sich nicht stören. Es war komisch für den Amerikaner jemanden gefunden zu haben, der das gleiche dachte und zu fühlen schien. Lediglich manchmal merkte man den Unterschied anhand des Geschlechts und der daraus resultierenden Einstellung. Vor allem hatte er bei ihr nicht den Drang sie ins Bett kriegen zu wollen. Sicherlich war sie anziehend, eben weil sie anders war. Aber vielleicht war es ihre Hilflosigkeit, die ihn davon abhielt. Dieser Gedanke drängte sich in den Hintergrund, wurde abgelöst durch den Wunsch sie zu beschützen. Sowie den Wunsch sie wiederzusehen. Er konnte es sich nicht erklären, aber in ihrer Nähe hatte er das Gefühl nicht mehr „fremd“ zu sein. Sich nicht mehr verstellen zu müssen.

Ja, wenn er zurück dachte war er sich sicherer denje, dass sie das alles bewirkt hatte.

Mit einem Ratsch zog er den Reißverschluß seiner Tasche zu. Das Geräusch durchbrach die Stille in der WG. Chris war aufgeschreckt und blickte ihn nun aus verschlafenen Augen an: „Was machst du da??“ fragte er schließlich und gähnte ausgiebig. Die Blonden Haare des Sängers standen in alle Richtungen und er wirkte mehr als nur zerknautscht. Es war ungewöhnlich ruhig im Loft. Das lag daran, weil sie erst vor knapp 2 Stunden von einem Promoauftritt zurückgekommen waren und alle jede Menge schlaf nachzuholen hatten. Alle bis auf einen Izzy. Der Amerikaner konnte nicht schlafen oder besser gesagt er wollte nicht. Er hatte einen ganz anderen Entschluß gefasst. Er spürte Chris Blick, der auf seinem Rücken haftete und er wusste das der deutsche auf eine Antwort wartete. „Ich packe...“ erwiderte er dann und stellte die Tasche zu dem Koffer neben der Tür. Es war mit einem Mal ungewöhnlich aufgeräumt auf Izzys Zimmerseite, es zeugte rein gar nichts mehr von seiner Anwesenheit, doch, eine kleine Tasche die auf dem Bett stand. Chris runzelte die Stirn und gähnte erneut: „Okay und warum packst du jetzt schon, dass machst du doch gewöhnlicher weise immer erst kurz vor Abreise...“

Jetzt drehte sich Izzy endlich um: „Weil ich noch weg will und dann keine Zeit mehr habe...“ er sah Chris nun endlich an. „Okay....“ Chris cyan - farbene Augen huschten einmal über das Szenario vor sich. Er wusste nicht was er davon halten sollte, aber vielleicht war er auch noch zu müde um soweit zu denken.

„Wohin willst du eigentlich? Du weißt doch das wir hier bleiben sollen...“ fragte der Blondschopf schließlich. Das schien die Frage zu sein, auf die Izzy zu warten schien. Mit einem Mal ging ein Ruck durch seinen Körper. „Ich glaube es ist besser, wenn du es nicht weißt....“ sagte er leise und die Wärme war in seine Stimme zurück gekehrt.

Chris sah ihn einen Augenblick einfach nur an, dann seufzte er, da er die Antwort innerlich schon längst erraten hatte: “Ist gut, ich nehm deine Sachen mit zum Flughafen!“ bot er seinem Freund dann an, ehe dieser die Frage überhaupt gestellt hatte.

Izzy nickte lächelnd: „Danke, wenn Mark, Mike oder Frank fragen wo ich bin. Du weißt es nicht, ich hab dir nur gesagt, ich bin pünktlich wieder da.“ Chris grinste: „ Ach weiß ich nicht????“ damit schaute er an die Decke: „Die könnte mal wieder gestrichen werden!“ Izzy lachte ebenfalls, er wusste das es ein leichtes für Chris war zu erraten, wo er hinwollte. Sicher, Mark & Mike sowie Frank würden es auch erraten, aber Chaya war umgezogen und die neue Adresse kannten sie nicht, genauso wenig wie die neue Nummer der Deutschen.

In ihm tobten gerade die unterschiedlichsten Gefühle, zum einen freute er sich wahnsinnig sie wiederzusehen. Es war schon einige Zeit her und die neue Wohnung kannte er auch noch nicht. Zum anderen wusste er was es bedeutete, wenn er jetzt dorthin aufbrach. „Sag mal...“ begann Chris nun zögernd. „Ja?“ Izzy zog fragend eine Augenbraue hoch. „Nunja, weißt du eigentlich wo genau sie jetzt wohnt?“ der Deutsche kam sich wahnsinnig blöd bei dieser Frage vor, immerhin sprach er hier mit der Person die Chaya über alles liebte und die zugleich ihr bester Freund war. Izzy stutzte einen Augenblick und kratzte sich dann leicht verlegen am Hinterkopf: „Ehm...also ehrlich gesagt...nein“ Chris maß ihn mit einem Blick und griff schließlich seufzend nach seinem Portemonnaie auf dem Nachttisch. Er klappte das schwarze etwas auf, entleerte den gesamten Inhalt auf seiner Bettdecke und begann die einzelnen Kärtchen unter Tausenden von Zetteln zu sortieren. Nach ca. 30 Sekunden fand er eine royalblaue Karte mit silberner Reliefschrift auf der im Hintergrund ein chinesisches Zeichen zu sehen war. Ohne hinzusehen streckte er die Hand aus und hielt Izzy die Karte mit zwei Fingern hin: „Du bist echt so ein Chaot! Sie wohnt übrigens unterm Dach“ murmelte er. Izzy schnappte sich die Karte und betrachtete sie. „Wieso hast du ihre neue Adresse und ich nicht??“ fragte er schließlich und blickte Chris an. Dieser zuckte die Schultern: „Ich sollte ihr ein paar Sachen per Post schicken!“ Ein kurzes Nicken des Amerikaners, ehe er seinen Rucksack griff. „Wir sehen uns morgen!“ sagte er und ging zur Tür. „Izzy?“ Chris Stimme ließ ihn noch einmal inne halten, gerade als seine hand die Klinke berührte. „Hm?“ Der deutsche seufzte: „mach es ihr nicht unnötig schwer...“ Er senkte den Kopf, blickte zu Boden: „Die Frage ist für wen es schwerer ist, für sie die zurückbleibt oder für mich der sie zurücklässt...“ mit diesen Worten öffnete er die Tür und war verschwunden.
 

...es war früher Abend als er an der Tür des hellen Hauses klingeln wollte. Ihr Wagen stand, was bedeutete das sie da sein musste.

Die Gegend hier war gepflegt. Kleine Familienhäuser und Vorgärten. Ruhig und idyllisch. Aber so was täuschte, dass wusste er nur zu genau. Wie viele Schicksale hinter diesen Türen ruhten, wagte er nicht zu erahnen. Letztendlich war es nur eines was zählte – das ihre.

Er hob die Hand und wollte klingeln als die Tür von Innen geöffnet wurde und ihm ein junges Pärchen mit Kinderwagen entgegen kam. Die Frau hatte langes feuerrotes Haar mit schwarzen Strähnen und Katzengrünen Augen sowie einem umwerfenden Lächeln mit makellos weißen Zähnen. Sie war schlank. Nichts zeugte davon das sie vor kurzem Mutter geworden war. Schätzungsweise war sie etwas um die 28 Jahre alt.

Ihr Begleiter war nicht minder alt, gut gebaut. Schwarze hochgegelte Haare und eisblaue Augen, braun gebrannt.

Als ihn die Frau entdeckte, nickte sie ihrem Lebensgefährten kurz zu und wandte sich dann an Izzy: „Gehen sie reim. Sie ist Zuhause.“ Mit diesen Worten ging sie. Er stutzte einen Augenblick verwundert, es war klar dass die Frau ihn erkannt hatte. Aber weniger als Sänger einer der bekanntesten Boygroups, dafür war ihre Reaktion zu normal. Also inwiefern musste man ihre Reaktion deuten? Ob Chaya was gesagt hatte? Das war eigentlich nicht ihre Art...

Schließlich betrat er den Hausflur des Hauses. Chris hatte gesagt, sie wohnte unterm Dach.

Engel sind gerne dem Himmel nah....

Izzy wusste das sie es in letzter Zeit nicht leicht hatte. Er spürte so was, aber sie würde ihm nichts sagen und wenn er danach fragte sowieso nicht.

Er war zumindest froh, dass sie nicht mehr Zuhause wohnte. Schön sie war auch nicht mehr so nahe bei Ihm wie früher, aber das war besser als alles andere.

Langsam ja fast schon zögernd stieg er die hellen Stufen zur Dachwohnung hinauf. Oben angekommen fand er sich vor einer dunklen Holztür wieder.

Auf dem Schild neben der Tür stand in schwarzen Lettern: C. Scott zu lesen.

Da stand er nun und wusste nicht mehr, ob es richtig gewesen war hierher zu kommen oder sich nicht doch still und leise aus dem Staub zu machen. Vielleicht wäre es besser gewesen, so würde er Tränen und Schmerz vermeiden.

Ihn trennten nur noch wenige Meter und ein Knopfdruck von ihr. Und da war es wieder, der Wunsch ihr nahe zu sein. Sein Herzschlag beschleunigte sich um ein vielfaches. Izzy holte Luft. Nein, jetzt es gab kein Zurück mehr. Das war er ihr und sich selbst schuldig.

Er betätigte die Klingel, welche mit einem melodischen „ding, ding, ding“ den Besuch ankündigte. Eine ganze Zeit geschah nichts. Dann hörte er Schritte, nackte Füße, die scheinbar über Parkett liefen.

Die Klinke wurde herunter gedrückt, die Tür öffnete sich und er hörte bereits das Grummeln ihrerseits: „Meine Fresse, was ist denn nun schon wieder...“ dann gab die Tür den Blick frei und Chaya stand dort. Sie trug eine schwarze Schlagjeans, die durchzogen von vielen Silber Glitzerfäden war und ein weißes Schulterfreies eng anliegendes Top mit einem breiten Riss im Dekolteé . Ihre Haare waren leicht verwuschelt, ein Zeichen, dass sie gerade durchgefahren war. Sie schaute ihn perplex an und machte dann die Tür ganz auf: „Komm rein!“ dieser Aufforderung kam er zögernd nach. Er erwartete eine Standpauke, da er wiedermal abgehauen war und er wusste sie liebte das nicht sonderlich. Sie schloss die Tür hinter ihm. „Gerade aus durch!“ sagte sie Izzy stand noch immer da und sah sich um. Der Flur war in einem hellen Ton gestrichen und die ganze Wohnung war lediglich von Glas überdacht und mit hellem Parkett ausgelegt. Sein Blick war auf ein großes Posterartiges Bild gerichtet, dass in einem schwarzen Rahmen an der Wand hing. Es zeigte sie Beide. Chaya hatte ihre Arme um seinen hals geschlungen und ihren Kopf auf seine Schulter gelegt. Das Bild hatte Daniel damals bei einem Kurztrip nach Orlando gemacht.

Er wusste nicht, dass sie es aufgehangen hatte.

Links und rechts daneben hingen Bilder von den anderen Jungs und Ashlee.

Sie hielt noch immer an allem fest und das versetzte Izzy erneut einen Stich.

Wie konnte sie nur, wenn er doch...

„Ich liebe diese Bilder...“ hörte er sie dann sagen und registrierte wie sie seinem Blick gefolgt war.

„Du liebst die lebende Erinnerung, nicht die Bilder. Jene halten nur einen kurzen Augenblick fest..:“

Sie lächelte: „Mag sein, aber es bedeutet mir eine Menge...“erwiderte sie ruhig und lief an ihm vorbei ins Wohnzimmer. „Magst du was trinken?“

„Ja, Cola wär nicht schlecht.“ Nickte er und folgte ihr nun ebenfalls.

Er staunte nicht schlecht. Das ganze Dach war ebenso verglast wie im Flur, der Boden mit Parkett ausgelegt. Eine weiße Couch stand im Zentrum vor einem Glastisch. In der Ecke verweilte ihre Anlage. Gegenüber davon ihre Schrankwand mit dem Fernseher. Sein Blick glitt erneut zum Dach,. Dunkle Wolken zogen auf. Ein Unheilvolles Zeichen??

„Hier!“ Chaya drückte ihm eine kalte Dose in die Hand und ließ sich auf die Couch fallen.

Er zog gleich, setzte sich neben sie. Allerdings so, dass er sie ansehen konnte.

Sie stützte den Kopf mit der Hand an der Lehne des weißen Sofas ab: „Was treibt dich her?“ fragte die Blondine und überraschte ihn wieder einmal. Er rechnete mit einer Standpauke und das sie ihn wegschicken würde. Doch dies blieb aus.. Er lächelte, betrachtete ihr Gesicht: „Ich musste einfach mal daraus. Mal wieder einer dieser Momente, wo ich die Fressen nicht mehr sehen kann. Wo ich raus muss, sonst dreh ich durch!“ Chaya grinste, trank einen Schluck ihres Wassers: „Falsch, du drehst nicht durch, du bist schon durchgedreht...“ Und allein die Wärme ihrer Stimme vertrieb die Kälte in ihm, sie lachen zu sehen war unbeschreiblich. Er musterte sie, sie sah müde aus. Vermutlich hatte sie wieder Nächte durchgemacht. Er sah sich nochmals um, in einer Ecke erkannte er noch zwei bis drei Umzugskartons. „Schön das ich übrigens deine neue Adresse von Chris bekomme...“ sagte er schließlich und zog einen Schmollmund. Chaya tätschelte ihm kurz die Wange: „Och armes kleines Izzylein, aber weißt du...du hast nicht gefragt...und ich hatte die stille Hoffnung das du nicht ausreißt, wenn du sie nicht hast...“ Jetzt war es an ihm zu grinsen: „Tja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt aber gerade du müsstest wissen, dass ich hoffnungslos verloren bin...“ Sie musterte ihn lange, ehe sie nickte: „Stimmt, bei dir hilft nichts mehr....“ „Siehst du und jetzt erzähl mal, was macht die Ausbildung und wie lange brauchst du hier noch??“

Sie stellte die Dose auf den Tisch, schlug galant die Beine übereinander und sah ihn erneut an: „Ausbildung ist stressig, aber wenn ich mich auf den Arsch setze und ordentlich lerne, kann ich es eventuell mit ganz viel Glück schaffen meine Ausbildung ein halbes Jahr eher abzuschließen. Aber nur mit ganz viel Glück. Die Ausbilder sagen es ginge, aber ich muss es halt wirklich wollen. Mir fällt` s halt was das lernen angeht nicht ganz so leicht wie Amy, die den besseren Durchschnitt hat. Und was das hier angeht...“ sie sah sich mit langen Blicken um und seufzte schließlich: „Jedes Zimmer ist eine einzige Baustelle, überall stehen noch Kartons. Meine Sachen sind Großteils noch nicht ausgepackt, das Büro funktioniert noch nicht so wie geplant. Im bad muss ich noch die Glasregale anschrauben. Im Schlafzimmer fehlen noch die Elemente auf der Tapete. Es ist halt überall noch was offen...“ Er lächelte, berührte zärtlich ihre Wange: „Du machst das schon. Du hast bisher alles hingekriegt.“

Sie lächelte erneut: „Weil ich so was wie einen guten Geist habe, der mich treibt.“

„Ach man kann es mit Geistern treiben? Gut zu wissen...“ Sie sah ihn gespielt entrüstet an: „Du bist doof, du weißt genau wie ich das meinte!“ sie langte nach einem Kissen und warf es ihm Kurzerhand ins Gesicht. Er nahm das Kissen von seinem Schoß und hielt es fest. Sein Blick glitt zu einem der aufgeschlagenen Bücher auf ihrem Tisch. >Organisation von der Planung bis zum Event < stand dort zu lesen. „Was ist das?“ fragte er schließlich und richtete sich auf, ehe er das Buch in die Hände nahm und interessiert blätterte. „Das?“ Chaya folgte seinem Blick. „Naja, das ist eins meiner Schulbücher. Es erklärt das Organisieren und Planen von Konzerten und anderen Events. Wie das halt läuft bevor ihr auf die Bühne dürft und währenddessen, was alles organisiert werden muss. Security, Bühne, Tontechniker, hallenbuchen, Budgeteinhaltung, Catering, Karten, Sanitätsdienst etc. das ganze eben, was dafür sorgt, dass ihr euren Job machen könnt. Dazu gehört dann halt noch das berechnen der Kosten die wir euch dann hinterher in Rechnung stellen..“ er grinste: „falsch, dir ihr Mark & Mike in Rechnung stellt.“ Sie schmunzelte: „Auch wieder wahr. Nein, wir sind aber auch dafür zuständig unvorhergesehenes kurz vor und während der Show zu organisieren. Dieser ganz Ablauf liegt in unseren Händen.“ Sie nahm ihm das Buch aus den Händen und blätterte kurz seufzend hindurch: „Aber Rechnungswesen macht Probleme, ich hab` s halt nicht so mit Mathe, weißt du...“ mit diesem Worten warf sie das Buch ungeachtet zurück auf den Tisch, wo es mit einem halblauten Knall liegen blieb. Er lächelte, stellte seine Dose auf den Tisch: „Du bist eher Künstlerin als Organisatorin, das liegt dir im Blut...“ ihr Blick streifte ihn: „Du weißt selber, dass das mit dem Künstler sein ein für allemal vorbei ist...“ sagte sie ruhig und in ihrer Stimme schwang ein leichter Hauch von trauer mit. Izzy schluckte. Ja, er wusste es und er wusste auch, dass sie das für ihn aufgegeben hatte. In den letzten Monaten hatte er oft nachgedacht, hatte sich gefragt, ob er umgekehrt auch bereit gewesen wäre das wirklich aufzugeben. Damals hatte er sie angeknurrt, sie solle ihm das überlassen und er würde schon klarkommen. Aber wäre er wirklich, wirklich bereit gewesen es aufzugeben??

Wäre er bereit gewesen die Musik zu opfern???????

Er sah sie an:
 

[Bin ich für dich nur ein Ersatz
 

für deine Sehnsucht heute Nacht?
 

Suchst du in mir nur deine Absolution?
 

Mein Kopf hat längst kapituliert,
 

drum bleib bei mir, ich hab` s kapiert.
 

Luttenber*Klug - Gefangen im Jetzt]
 

Sein glitt Blick über ihr Gesicht, ihre Augen und blieb an ihren Lippen hängen. Und in diesem Moment kannte er die Antwort. Ja er hätte es aufgegeben. Er liebte diese Frau so sehr, dass es nicht mehr in Worte zu fassen war, allein der Gedanke das sie hier in seiner Nähe war, erfüllte ihn mit einem Gefühl, das er nicht erklären konnte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen und verharrte dort, während er sie immer noch ansah.

Jetzt schien sie es auch zu bemerken und hob den Kopf, aus unsicheren Augen sah sie ihn an: „Was ist? Sieh mich nicht so an..." Chayas Wangen nahmen mit einem Mal ein leichtes Rot an, sie senkte verlegen den Blick. Diese Art wie er sie ansah, konnte sie nicht einordnen, aber es machte sie verlegen.

"Ich soll Dich nicht so ansehen", seine Stimme war noch rauer als sonst und es schwang etwas darin mit, was sie so noch nie bei ihm gesehen hatte. Er streckte die Hand aus und berührte ihre Wange, streichelte sie sanft, "seit dem Moment, als du damals im Konferenzraum unter mir lagst, habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als..." Mit jedem seiner Worte war er ihr immer näher gekommen. Er wusste selbst nicht mehr was er tat, er wusste nur eins, er wollte sie nicht hergeben. Sie gehörte zu ihm. Bis zum letzten Augenblick, bis zum letzten Atemzug.....
 

Seine Stimme war nur noch ein Flüstern, sein Atem streifte ihre Haut und versetzten ihr einen Schauer. Chaya sah ihn einfach nur an, versank in seinen Augen und wehrte sich nicht dagegen als er sie küsste. Im Gegenteil sie genoss das Kribbeln, welches sie gerade erfasste und schloss die Augen. Seine Lippen waren so weich wie immer, seine Küsse so intensiv und feurig wie früher und doch anders. Leidenschaftlich fuhr seine Zunge über ihre Oberlippe, der letzte Funke Vernunft hatte inzwischen ausgesetzt. Wenigstens einmal in diesem Leben wollte er ihr so nah sein wie nur irgend möglich. Wenn er sie schon aufgeben musste, dann wollte er wenigstens etwas behalten, was ihm niemand nehmen konnte.

Sie öffnete leicht ihren Mund und gab Izzy so den Weg frei, der Aufforderung kam er auch nur mehr als bereitwillig nach. Seine Zunge erforschte im nächsten Moment fast schon fordernd ihren Mund Seine Zungenspitze berührte spielerisch neckend die ihre, was sein Gegenüber erwiderte. Die Welt um sie herum schien zu verschwimmen, alles um sie herum außer ihnen war nichtig geworden. Alles was zählte waren in diesem Moment nur sie. Niemand konnte in diesem Moment die Magie des Augenblicks zerstören.
 

[Wir sind uns plötzlich passiert?
 

Wir sind hier....
 

Gefangen im Jetzt,
 

In diesem Moment.
 

Du liest in mir
 

und fragst nicht mehr, was ich denk.
 

Ich klau den Moment
 

und Du hast ihn an.
 

Und unser Augenblick
 

geht bis ins irgendwann.
 

Gefangen im Jetzt – Luttenberger*klug]
 

Energisch zog Izzy Chaya an sich, so dass sie rittlings auf seinem Schoß zum Sitzen kam. Seine Hände umschlangen zum einen ihre Oberschenkel und griffen in ihre weichen Pobacken, den schwarzen Minirock schob er einfach nach oben und zog sie noch weiter an sich ran. So nah das nichts, aber auch wirklich nichts mehr zwischen sie passte. Ab und zu, fuhr seine rechte Hand hoch zu ihrem Rücken und streichelten jenen liebevoll. Chaya hatte die Arme ihrerseits längst um den Hals des Amerikaners gelegt und ihre Hände kraulten, während der vielen unzähligen Küsse, seinen Nacken. Langsam wanderten seine Lippen von ihrem Mund über ihre Wange zu ihrem Hals. Die Blondine legte den Kopf auf die linke Seite und gab Izzy so die Möglichkeit sich noch intensiver mit ihrer rechten Halsseite zu beschäftigen. Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen als er ihren Hals mit unzähligen Küssen bedeckte, die ihren Verstand nun vollends ins Jenseits schickten. Sämtliche Vernunft war nun endgültig ausgeschaltet. Ihr ganzer Körper reagierte nach so langer Zeit immer noch auf ihn. Und sie würde einen Teufel tun und diese Situation und ihn wieder loslassen, nicht wo sie jetzt soweit gegangen waren. Wenn es schon keine Zukunft in Bezug auf eine Beziehung gab, dann wollte sie ihn wenigstens einmal gehabt haben. Und über eins war sich Chaya im klaren, egal wohin sie es jetzt führen würde, sie würde nicht einen Augenblick bereuen. Nicht einen.

Izzy registrierte ihre Reaktion mit einem leisen Lächeln und die Schmetterlinge in seiner Magengegend stimmten zu.

Sie hatte ihre Hände inzwischen von seinem Nacken gezogen und diese glitten gerade das schwarze Tanktop hinunter, nur um kurz darauf unter dem Stoff auf seiner Haut die selbe Strecke wieder hinauf zu fahren. Während sie dies tat, waren es nun ihre Lippen die seinen Hals entlang glitten und sich an der Haut fest saugten. Sie konnte es sich nicht verkneifen und biss ihn schließlich sogar leicht, allerdings nur so leicht, dass es ihm nicht wehtat. Izzy hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen und als sie ihm in den Hals biss, erschien kurzzeitig so was wie ein leichtes freches Grinsen auf seinem Gesicht. Schließlich hob er den Kopf und blickte sie an. Seine braunen Augen leuchteten frech, ehe er sie im nächsten Moment wieder an sich zog und sie leidenschaftlich küsste.

Chaya spürte, wie sich plötzlich etwas hartes gegen sie drückte und sie wusste, dass sie diese Reaktion ausgelöst hatte. Als sie sich lösten sah er sie an. Mit einem Blick, der mehr Feuer, begehren und Liebe nicht bieten konnte.

Langsam streckte er die Hand aus, fuhr mit dem Finger zärtlich über ihre Lippen hinweg, die leicht feucht schimmerten. Hinweg über ihr Kinn, den Hals hinunter zum Brustbein über den Bauch bis er am unteren ende ihres Oberteils angekommen war. Seine rechte Hand ging zu ihrer Hüfte, umklammerte sie mit einem Mal ziemlich fest, während er sie küsste. Zeitgleich griffen seine Finger nachdem Saum des Oberteils und zogen es mit einem Schwung nach oben. Streiften es der Blondine über den Kopf. Das Blonde Haar ergoss sich in einem feinen Schleier um ihren Kopf, ihre Lippen schimmerten in einem satten rot, während ihre Augen ihn ansahen. Und da war es wieder, dieses Feuer, diese Wildheit die ihn so anzog. Dieses Kribbeln in ihm auslöste.

Sie sah ihn an und schien auf seine nächste Reaktion zu warten, während sie unruhig mit seinem Dogtag zwischen ihren Fingern spielte. Izzy lächelte und betrachtete sein Gegenüber eingehend. Nicht das es eine ungewohnte Situation war, nein das nicht. Aber es war ein so inniger Moment, dass er ihn mehr denje genoss und mit allen Sinnen festhielt.

Seine Hand wanderte von ihrem Nacken über ihren Hals hinunter zur Brust, die sich unter ihren unregelmäßigen Atemzügen hob und senkte. Erst zog er nur die runden Konturen nach, doch dann schloss er seine Hände fest um ihre Brüste und drückte sie liebkosend.

Sie senkte schließlich ihre Lippen auf seinem Mund und unterdrückte ein kurzes Seufzen, während ihre Fingernägel über seinen Hals glitten. Ihre Hände wanderten langsam seinen Oberkörper hinunter über die Lenden hinweg bis zu der Ausbeulung zwischen seinen Beinen. Izzy stöhnte auf, als sie ihre rechte Hand auf seine harte Männlichkeit legte und sie mit leichten Bewegungen zu massieren begann. Er genoss das kribbelnde Gefühl, dass sich in seinem ganzen Körper ausbreitete und doch war das nicht der richtige Ort, nicht hier! Nicht in diesem Moment. Nicht das er was gegen ein Schäferstündchen auf der Couch gehabt hätte, aber er war sich sehr bewusst darüber welchen Eindruck das machen würde und es störte ihn. Er wollte diesen Moment, der so besonders war nicht hier erleben. Dieser Moment gehörte nur ihnen und er sollte nicht 0-8-15 sein, nicht bei ihr die so etwas besonderes war.
 

Er spürte wie ihre Finger sich gerade mit traumwandlerischer Sicherheit an seinem Gürtel zu schaffen machen wollten, in jenem Moment griff er nach ihnen und hielt sie fest. Chaya blickte ihn überrascht an und er meinte kurz so etwas wie Unsicherheit in ihren Augen aufflammen zu sehen. Er lächelte zog sie an sich und küsste sie. Umfasste erneut ihre Pobacken und stand auf. Wie aus einem Reflex umschlang die Blondine ihn, während sie den Kuss immer noch nicht löste.

Langsam durchschritt er das Wohnzimmer und warf einen Blick in die Richtung, wo das Schlafzimmer war...

Irgendwann ließ er Chaya vorsichtig runter und so als schien sie seine Gedanken zu verstehen, reagierte sie. Allerdings erst nachdem sie ihm das schwarze Tanktop über den Kopf gezogen hatte, welches nun inmitten des Wohnzimmers auf dem Fußboden ungeachtet liegen blieb.
 

[Bist du für mich die Illusion?
 

Das alles bleibt, man muss nur wollen.
 

Find ich in Dir, was ich lange schon weiß.
 

Dein Herz verrät sich in deinem Blick,
 

Ich kenn den Code, dass ist der Trick.
 

Luttenberger*Klug – Gefangen im Jetzt]
 

Er setzte einen neuen Kuss voller Leidenschaft und Verlangen, den sie genauso leidenschaftlich erwiderte.

Vorsichtig tastete sie hinter sich nach der Schlafzimmertür. Drückte die Klinke hinunter und betätigte eher unbeabsichtigt den Lichtschalter als sie versuchte irgendwo halt zu finden, um von seiner stürmischen Art nicht umgeworfen zu werden. Das Deckenlicht erstrahlte im hellen Schein. Sie ging langsam und bedächtig zurück, um ja nicht zu stolpern. Izzy folgte ihr, ohne auch nur eine Sekunde von ihr abzulassen. Seine Hände waren überall auf ihrer Haut, nicht eine Stelle die er nicht liebkoste oder küsste.

Er verpasste der Tür hinter sich mit dem Fuß einen leichten Tritt, so dass diese zufiel und mit der linken Hand suchte er den Lichtschalter, während er an Chayas Schulter knabberte. Endlich erlosch das Deckenlicht wieder und tauchte sie schützend in den diffusen Mantel der Dunkelheit. Izzy schob sie durchs Zimmer, bis sie vor dem Bett zum Stehen kamen. Für den kurzen Bruchteil einer Sekunde, betrachtete er sie erneut und sah wie sich das Mondlicht, welches von oben durch das Glasdach des Ateliers fiel, sich in ihren Augen spiegelte. Er wusste was jetzt kommen würde und in ihm kribbelte es. Er bereute es nicht, obwohl er wusste wie viel es vermutlich verändern würde. Einen Moment schien er zu zögern und dann erschien das neuerliche Funkeln ihrer Augen und damit war sein Zweifel weg. Er wusste das sie sich dieser Konsequenz genauso bewusst war wie er selber und wenn sie es nicht wollen würde, wären sie nicht hier.

„Und jetzt?“ Ihre Finger nestelten an seiner Kette und sie blickte ihn von unten her mit einem Unschuldslächeln an, was trügerischer hätte nicht sein können. Denn ihre Augen sagten etwas ganz anderes als ihr Mund. Ihre Finger ließen die Kette los, ihr Zeigefinger fuhr über seinen Oberkörper hinweg und blieb erneut auf der Gürtelschnalle liegen, welchen sie jetzt langsam öffnete. Kaum das das haltgebende Leder nachgab, rutschte seine Jeans wie von selbst von seinen Hüften zu Boden.

Irgendwo in einiger Entfernung blitzte es und der Himmel war binnen kürzester Zeit mit Wolken verhangen, wenige Sekunden später scholl das grollen des Donners und unterbrach die Stille. Aber das schien die beiden nicht zu stören. Izzys Aufmerksamkeit war noch immer auf sie gerichtet. Auf ihrem Gesicht war noch immer dieser unschuldige Ausdruck, von dem er aber wusste, das er nicht echt war. Izzy wusste das Chaya sich jeder ihrer Handlungen mehr als nur bewusst war. Und er wusste auch das sie gerade so etwas wie Katz und Maus mit ihm spielte. Aber dieses Spiel beherrschte er mindestens genauso gut wie sie.

Mit einer plötzlichen Bewegung schubste er Chaya aufs Bett und kniete sich über sie: “Jetzt gehörst du mir!“ grinste er sich frech von oben herab an und senkte seine Lippen auf die ihren, dennoch schwang in seiner Stimme unendliche Zuneigung mit. Mit Bestimmtheit schob er die Träger des BHs von ihren Schultern und zog ihn hinunter bis zum Bauchnabel, seine Hände glitten warm über ihre Haut hinweg und streiften nun auch den schwarzen Mini-Rock von ihren Hüften: "Du bist was ganz besonderes!" sagte er leise, als er sie eingehend betrachtete, wie sie gerade mit nacktem Oberkörper vor ihm lag. Und das war wirklich so. Es mochte zwar sein, dass sie körperlich nicht so attraktiv war wie andere die er vor ihr hatte, doch wenn er eins inzwischen gelernt hatte, dann das es ihre Seele war, die sie attraktiv machte. Er hatte schon viele gehabt, rothaarige, brünette, schwarzhaarige, schlanke, etwas kräftigere, gepiercte, rasierte. Es war alles dabei gewesen, jede Frau schöner als die andere. Aber keine hatte ihn je so fasziniert, keine je so magisch angezogen, bei keiner hatte er so darauf gebrannt sie zu spüren. Für ihn war sie in diesem Moment schöner als jede es nur sein konnte und das hatte nichts mit körperlichem Druck zu tun. War er sonst noch so sehr auf aussehen fixiert, in diesem Moment erfüllte ihn diese tiefe Liebe, erfasste ihn dieses warme Licht ihrer Seele was sie einzuhüllen schien und jede Einzelheit ihres Körpers so unendlich anziehend machte. Selbst die von ihr so verhassten Narben waren wunderschön, machten sie einzigartig, zu etwas besonderen. Denn es war keine wie sie...

Adult

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wenn der Tag der letzte ist Teil 2

Atemlos ließ sich Izzy auf ihren Oberkörper sinken, er spürte wie sich ihr ganzer Körper mit einer Gänsehaut überzogen hatte und sie schier in ihn herein kroch. Er gab ihr einen Kuss: "Ich liebe dich..." flüsterte er matt und blickte sie an.. Sie rang immer noch nach Atem, aber ihre Augen leuchtete wie noch nie zuvor, ehe sie ihre Arme um seinen Hals schlang: "...Danke, dass du in mein Leben getreten bist..“ flüsterte sie leise.

Izzy war zu matt um den Kopf noch einmal zu heben, aber er drückte zärtlich ihre Schulter.
 

Eine ganze Weile blieben sie eng umschlungen auf dem Bett liegen und genossen den Moment des Augenblicks. Die Wärme, die Nähe, der ruhige Atem des anderen, all die Dinge, die sie sich so lange ersehnt hatten. Chaya lag in Izzys Armen und hatte den Kopf auf seinen Oberkörper gelegt, lauschte dem gleichmäßigen Schlagen seines Herzens, während er gedankenverloren ihren Arm kraulte. Dicke Regentropfen schlugen im monotonen Klackern auf das Glasdach des Ateliers, der Wind pfiff wütend draußen umher und in unregelmäßigen Abständen erhellte ein Blitz das Innere des Schlafzimmers. Mit dem abflauenden Emotionen kehrte die Vernunft zurück und auch die Tatsache warum Izzy hier war und jetzt war es noch viel schwerer als vorher ihr zu sagen, was passieren würde. Wie sollte er ihr nur erklären, dass er morgen auf unbestimmte Zeit fortgehen würde?? Er schluckte unmerklich. So als schien sie es zu spüren, hob sie den Kopf. Eine Strähne des blonden weichen Haares fiel ihr ins Gesicht als sie ihn ansah. „Was hast du?“ ihre Stimme war leise, ein wenig rau. Mit dem Finger malte sie das Herz-Tattoo auf seiner Brust nach. Er begegnete ihrem Blick und vor seinem Inneren Auge spulten sich alle Möglichen Momente und Situationen ab. Er schloß die Augen einen Moment, atmete tief durch. Es gab kein zurück: „Chaya, ich muss dir was sagen...“ begann er ruhig. Der Ernst in seiner Stimme und die plötzlich in seine Augen tretende Trauer verunsicherten sie, nein sie machten ihr Angst.

Sie schluckte: „Okay...“ Sie hatte Angst vor dem was er ihr jetzt offenbaren würde.
 

[Wenn dieser Tag der Letzte ist,
 

bitte sag es mir noch nicht.
 

Wenn dass das Ende für uns ist,
 

sag`s nicht.
 

-noch nicht!
 

****************************
 

Tokio Hotel – der letzte Tag]
 


 

Würde er ihr jetzt sagen, dass es ein Fehler war was sie getan hatten? Aber war denn das, was sie eben glaubte zu fühlen und was er ihr gesagt hatte alles nicht echt gewesen? Innere Angst drehte ihr beinahe den Magen um, ihr war schlecht. Sein Griff um ihre Schultern wurde stärker: „Chaya, ich weiß nicht wie...“ seine Stimme versagte einen kurzen Moment und sie meinte den Anflug von Tränen darin zu hören. Er holte erneut Luft, räusperte sich.

Ein kurzer Kuss auf seinen Brustkorb ihrerseits, ließ ihn schauern. In ihren Augen lag Unsicherheit, aber er sah die Ruhe darin mitschwingen. Sie versuchte ihn zu beruhigen und das gelang ihr auch. Gott allein wusste wie sie das immer schaffte. Doch das machte es auch nicht leichter. Ihre Augen blickten ihn Erwartungsvoll an.

„Als ich damals hierher gekommen bin, war ich allein. Ich hab Deutschland gehasst, diese Sprache, das Essen, die Kultur – alles.“ Ein kurzes Zucken ihrer Mundwinkel ließ ihn seufzen: „..ausgenommen der Frauen und der Musik.“ Sie deutete ein Nicken an. „Ich hab meine Freunde vermisst, meine Familie, meine Freundin. Ich wollte zurück, nichts lieber als das.........und dann, ja dann kamst du...“ sie machte Anstalten etwas zu sagen, doch er legte ihr die Finger auf die Lippen: „Lass mich bitte ausreden, okay?“ Sie atmete aus, nickte erneut und legte den Kopf auf seinen Brustkorb, allerdings so, dass sie ihn ansehen konnte.

„Du hast mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht allein bin und nicht fremd. Du hast mir das Gefühl gegeben Zuhause zu sein. Wenn du mich angesehen hast, wusste ich du verstehst mich ohne das ich was sagen brauche. Wenn ich wütend war, hast du mich runtergeholt. Wenn ich traurig war, habe ich in dir den Trost gefunden. Wenn ich hasste, bist du mir mit Liebe begegnet. Du bist das Lachen auf meinem Gesicht, jedes Wort und jeder Gedanke der aus mit Spricht. Du bist der Grund an mich zu glauben. Mein Wille durchzuhalten, nicht aufzugeben. Der Puls in meinen Adern, der Herzschlag in meiner Brust. Du bist das Licht, wenn dunkle Schatten meine Welt überziehen. Der Engel in mir, Meine bessere Hälfte. Und Ich hab dich oft schlecht behandelt, nicht gesehen wie besonders du warst...“ sie wollte bei seinen Worten aufmucken, doch sein Blick ließ sie nur wieder zurücksinken, während er ihr zärtlich durchs Haar fuhr. „..aber irgendwann kapier selbst ich, wenn mir das Beste in meinem Leben begegnet. Das war Weihnachten. Aber ich bin der größte Vollidiot unter der Sonne gewesen, ich habe deine Liebe mit Füßen getreten, dich verletzt. Wahrscheinlich mehr als jeder andere es kann, da ich genau weiß wie ähnlich du mir bist. Nur im Gegensatz zu mir, bist du ein Geschenk Gottes. Ich habe tiefe Wunden geschlagen, die vermutlich immer noch brennen. Aber statt sie zu heilen, werde ich deinem Herzen jetzt noch mehr Schmerzen zu fügen, dich noch mehr verletzten. Ich habe aus purem Egoismus dem hier nachgegeben. Ich wollte dich spüren, dich wenigstens einmal in meinem Leben mein nennen können, dich besitzen wenn nur für einen kurzen Augenblick. Dafür war ich bereit, dich ins verderben zu schicken, wo ich genau weiß das es das erste und letzte Mal ist... wo ich weiß, dass ich in wenigen Stunden im Flieger sitzen werde und wir uns nicht mehr wiedersehen werden.“ seine Stimme war ruhig, nur ab und zu unterbrochen von tiefen Luftzügen. „Da wir ab morgen in Groß Britannien leben werden und ich gezwungen bin einen Kontaktbreak einzuhalten, andernfalls war es das für mich im Musikgeschäft. Endgültig...“ er spürte wie etwas warmes auf seinen Brustkorb tropfte und langsam seine Seite hinunter rann. Ein weiterer Tropfen folgt. Er wandte ihr den Kopf zu und begegnete ihrem Blick. Ihre Augen glänzten durch die aufsteigenden Tränen, welche auch bereits Spuren auf ihren Wangen hinterlassen hatten. Und eine weitere perlte gerade ihre Wange hinunter und tropfte auf seinen Brustkorb. Er sah den Schmerz in ihr und es tötete ihn innerlich, da er gleichzeitig sah das sie ihn nicht aufhalten würde Ein einziges Wort ihrerseits und er würde nicht gehen, aber dies blieb aus.. Er wusste das sie verstand wie wichtig ihm das ganze wahr und gleichzeitig war er wütend auf sie, dass sie ihn gehen ließ- an sein Leben dachte.

„Es gibt keinen Ausweg?!“ ihre Stimme zitterte und es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Sie wusste es genauso gut wie er. Dies war das Ende. er seufzte, zog sie noch enger an sich: „Doch einen Ausweg gibt es. Wenn ich aus..“ „Sch....“ Diesmal war sie es die ihm die Finger auf die Lippen legte. „Denk nicht mal daran...“ ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Er drehte den Kopf, blickte sie an und er sah die Antwort in ihrem Gesicht. Sie würde es nicht zu lassen. „Aber...“ wandte er ein, doch sie schüttelte nur den Kopf: „Denk nicht an mich. Denk an die Jungs, was sollen sie ohne dich machen? US5 ist nicht US5, ohne dich. Und du wärst nicht glücklich, Du brauchst die Musik sowie die Luft zum Atmen, es ist das was du bist. Du bist für die Bühne geboren..:“ ihre Tränen waren versiegt, sie lächelte. „Chaya, ich will dich nicht loslassen...ich will nicht!“ und da war es wieder dieser kindliche Trotz, der seine bereits von dem Verstand gefällte Entscheidung ausschaltete. Ihre Fingerspitzen fuhren sanft über seine Wange: „Christopher...“ sie seufzte leise. Es war eine Seltenheit, dass sie seinen richtigen Namen benutzte, aber in diesem Moment war es angebracht. „..So eine Chance bietet sich nur einmal im Leben und das ist deine Chance. Schmeiß sie nicht weg. Du weißt selbst wie Schnelllebig das Musikgeschäft ist, die Zeit von Boygroups beträgt in der Regel 2-3 Jahre, dann sind sie weg vom fenster und die nächste kommt...“ diese Worte waren hart und er unterbrach sie: „Danke. Du machst einem echt Mut. Ich muß dich hergeben und darf drauf warten dass es in knapp einem Jahr vorbei ist. Tolle aussichten.“ Seine Stimme offenbarte die Verzweiflung und ohnmächtige Wut. „Schatz, so war das nicht gemeint. Du weißt auch das es Bands gibt die länger überleben. Ich sage nur Backstreet Boys! Mehr als 10 Jahre, wenn auch mit Pause. Aber in der Regel sind es leider immer nur 2-3 Jahre, Aber das wollte ich damit nicht sagen...“ Chaya senkte den Blick. Sie suchte die richtigen Worte. Izzy schien es zu spüren, er streckte die Hand aus. Mit zwei Fingern hob er ihr Kinn an, so dass sie ihn ansehen musste und blickte ihr in die Augen „Was wolltest du sagen?“ fragte er sanft. Wieder einer dieser magischen Momente, wo sie sich einander näher denje fühlten, wo ihre herzen im gleichen Takt schlugen im Einklang mit sich selbst. Sie blickte ihm direkt in die Augen: „Du wirst das durchziehen. Du wirst erst England erobern und dann die Welt..“ sie holte Luft, was aber unterbrochen wurde weil er ihr einen Kuss auf die Lippen drückte: „Ich werde nicht ohne dich weitermachen.“ Behutsam schob sie ihn von sich, sah ihn ernst an: „Doch wirst du, ich glaub an Dich. Wenn du es nicht für dich tust, dann tu es für mich. Und egal, ob wir uns in 2 Jahren oder in 10Jahren wiedersehen und egal was passiert, ich werde warten...“ Kaum das sie ausgesprochen hatte, zog er sie an sich ran und küsste sie. So etwas hatte nicht mal Carly ihm in ihrer letzten Nacht gesagt und Izzy wusste innerlich das Chaya dieses stille Versprechen wahrmachen würde.

Mark & Mike mochten ihnen zwar bis jetzt Steine in den Weg gelegt haben, aber er würde früher oder später eine Möglichkeit finden, dass er sie wieder bei sich haben würde. Und wenn es das letzte war was er tat.
 

[Sie lassen uns keine Wahl.
 

Sie wollen das wir uns nie wiedersehen.
 

Sie trennen uns.
 

Sie zwingen uns,
 

diesen Weg hier durchzustehen.
 

Was wir haben ist so stark,
 

Wir werden nicht alleine fliegen.
 

Was wir sind,
 

was wir tun
 

werden sie nie mehr verbieten
 

*******************************************
 

Lafee –Zusammen]

Never again /Niemals mehr

Die Stimmung am nächsten Morgen war gedrückt. Lag so schwer wie Blei in der Luft. Der Himmel präsentierte sich im tristen grau in grau, es war nur noch eine Frage der Zeit bis er seine Schleusen öffnen würde und die Welt im Regen versank. Ein junges Pärchen stand im Flughafengebäude hinter einem der unzähligen Läden und hatte nur Augen für sich. Niemand bemerkte was dort geschah, niemand sah den Schmerz und die Qual der beiden Liebenden. Dies war ihr Glück. Würde man sie entdecken, würden sie keine ruhige Minute mehr haben. Würde die Zeit an der sie klammerten, die sie so sehr zu halten versuchten, ihnen weggenommen werden. Das eben war der Preis, wenn man so wie er eine Person des öffentlichen Lebens war. Gespenstische Stille herrschte zwischen ihnen, während sie einander in die Augen sahen. Dies war ihr letzter Augenblick zu zweit, der letzte Moment in dem sie ein Paar waren. Ein paar Meter weiter am Check - In würden sie wieder das aufsetzen, was sie trennte, was sie tun mussten und keiner von beiden wusste, wann sie sich wiedersehen würden.

Seit sie heute Morgen aufgebrochen waren, war es immer schwerer geworden. Beide hatten versucht es solange wie möglich zu verdrängen, doch irgendwann ging selbst das nicht mehr. War es nicht mehr zu verleugnen, was bald bittere Realität sein würde.

Jetzt stand er vor ihr und ihr Blick war auf seinen Brustkorb geheftet, verweilte dort während er ihr rechte Hand umschlungen hielt. Den Lärm um sie herum nahmen sie nicht wahr. Chaya spürte wie er sie ansah, sie musterte und gleichzeitig war er ganz weit weg. Mit seinen Gedanken woanders. „Alle Passagiere für den Flug 489 nach London werden gebeten sich zum Gate 6 zu begeben.“ Schallte die Stimme der Ansagerin durch die Gänge, Menschen liefen hektisch und Planlos umher und just mit diesem Moment, blickte Chaya auf. Ihre Blicke trafen sich und blieben aneinander hängen. Sie bemühte sich seit sie hier angekommen waren, nicht zu weinen. Sie wollte stark sein, stark sein für ihn. Doch wie wenn es so wehtat, dass es ihr Herz innerlich zeriss. Seine braunen Augen, waren so unendlich traurig. Und im nächsten Moment spürte sie, wie eine Träne sich dennoch ihren Weg bahnte und leise ihre Wange hinunter lief.
 

[Die erste Träne fällt, unsere Blicke treffen sich.
 

Die zweite Träne fällt, deine Hand streift mein Gesicht.
 

Die dritte Träne fällt um uns wird es langsam still, du gehst – von mir
 

Ich lass dich gehen, halt dich nicht fest.
 

Verlier nicht den Mut, der dich gehen lässt.
 

Es ist nun Zeit für dich zu gehen – um frei zu sein.
 

*****************************
 

Bisou – die erste Träne]
 

Auf die erste Träne, folgte eine Zweite, eine Dritte und weitere. Chaya versuchte verzweifelt sich zu kontrollieren, aber es ging nicht. Und erstrecht nicht als sie feststellte, dass Izzys Augen auch verdächtig schimmerten. Langsam streckte er die Hand aus und wischte die Tränen zärtlich hinfort: „Hey nicht weinen... ich will nicht, dass das letzte was ich von dir sehe Tränen sind...“ seine Worte waren immer wieder unterbrochen vom wegbrechen seiner Stimme, die noch rauer als sonst war. Man konnte sehen, dass auch er mit sich kämpfte und nur mit Mühe die Tränen zurückdrängte. „Es...tut...mir leid.“ Die Blondine schluchzte leise und wischte in einer hastigen Bewegung die Tränen hinfort, welche aber im nächsten Moment allerdings wieder da waren. Sie wollte doch stark sein, aber sie konnte nicht. Schon gar nicht lächeln. Wie denn auch, wenn man ihn ihr wegnahm. Er beugte sich vor, nahm ihren Kopf in beide Hände und wischte sanft die Tränen von ihren Wangen ehe er ihr einen letzten Kuss gab. Langsam ließ er seine Hände von ihren Wangen wieder hinunter zu ihren Händen gleiten und umschlang sie fest. Chaya ließ sich fallen, versuchte mit allen sinnen ihn zu halten, sie wollte ihn nicht loslassen. Sie wollte nicht, aber sie musste. Schließlich nach einem schier endlosen Kuss, lösten sie sich. Er trat einen Schritt zurück und sah ihr tief in die Augen, welche von einem traurigen grau gekennzeichnet waren. Izzy schluckte schwer. Dann schloss er die Augen, atmete noch mal tief durch und drückte ein letztes Mal ihre Hand. Jetzt war es also soweit. Langsam nickte er ihr zu und setzte sich in Bewegung, zog sie an der Hand hinter sich her Richtung Gate und dennoch sagte keiner etwas. Je näher sie kamen, desto lauter wurde es. Kreischen, hysterisches weinen, Schluchzen und das brüllen von Securitys. Selbst aus dieser Entfernung konnte man die Massen an Fans sehen, die dort verharrten und auf die Jungs warteten wie Aasgeier. Dabei waren 4/5 von ihnen schon da. Chaya konnte deutlich die Konturen von Jay sehen und auch Chris blonden Wuschelkopf und wenn man dem Kreischen folgte, sah man auch Richie. Blitzlichtgewitter, Presse und da standen auch Mark, Mike & Frank. Im nächsten Moment erscholl ein Spitzer Schrei „IZZY!!!!!!!!!!!!!!!“ und augenblicklich fuhren alle Köpfe zu ihnen herum. Der Schrei war von einem Mädchen gekommen mit unzähligen Tattoos und Piercings sowie Dreadlocks. Chaya zuckte kurz zurück, doch Izzys Griff um ihre Hand hielt sie als die Fans, seine zumindest, auf sie zustürmten und das Blitzlicht kam. Die Securitys reagierten schnell und waren mit einem Mal um sie herum. Chayas Blick streifte die Gesichter der anderen. Richie war seine Flugangst zur Sekunde nicht anzusehen, er schien sich viel zu sehr zu freuen. Jay war ebenfalls gut gelaunt, kurz hinter ihm stand Ashlee. Chaya beneidete sie, sie durfte mit Jay mitreisen. Wie immer. Mikel fühlte sich immer wohl, wenn er von vielen Frauen umgeben war. Nur Chris schien ab und zu die Trauer zu erfassen, aber auch nur kurz. Dann streifte ihr Blick Mark und Mike. Sie sahen alles andere als begeistert aus, während sie Izzy musterten. Dieser hatte Chaya immer noch nicht losgelassen und schrieb mit der freien Hand Autogramme. Aber er sprach nicht. Die dunkle Sonnenbrille, die er unlängst wieder aufgesetzt hatte, verbarg seine Gefühle. Irgendwann waren sie am Rand angekommen. Chaya wusste instinktiv, dass sie nicht weitergehen durfte. Sie überlegte einen Augenblick lang, ob sie seine Hand loslassen sollte, doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen. Einige Fans wollten zu Izzy drängen und rempelten wie immer um die besten Plätze. Sie verloren das Gleichgewicht und knallten gegen Chaya, die kurz hinter Izzy herging, der umgeben von zwei Securitys war.. Im nächsten Moment verlor sich der Griff der beiden und die Fans, die hinter ihr waren, drängten an ihr vorbei. Chaya blieb wie angewurzelt stehen, sie konnte sich nicht mehr rühren. Jetzt war es wirklich soweit. Sie schluckte und ließ ihn nicht aus den Augen. Beobachtete wie er sich Schritt für Schritt von ihr entfernte. Sie sah wie er in Begleitung der Sicherheitsleute zu den anderen ging. Er drehte sich nicht um, wusste auch so, dass sie zurückgeblieben war und indirekt war er ihr dankbar, da er es sonst wahrscheinlich nicht schaffen würde.

Mike nahm ihn in Empfang und blickte kurz zu Chaya, die noch bei den Fans stand und wandte sich dann zu Izzy: „Über dein Verschwinden, sprechen wir noch...“

Damit schob er ihn zu den anderen.

Chaya fühlte sich immer leerer. Sie stand hier und er dort drüben, größer konnte man keinen Graben mehr ziehen. Mark und Mike hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Sie beobachtete wie Ashlee, gefolgt von Jay durch die Sicherheitskontrollen ging. Ihr Blick wanderte zu den anderen und begegnete Izzys Blick. Im nächsten Moment, drehte sie sich um und rannte los. In wilder hast und mit tränenverschleierter Sicht, kämpfte sie sich durch die Unmassen von fans, die nach vorne drängten. Sie schnappte nach Luft.....

Izzy bemerkte ihre Reaktion. Wie sie in wilder Panik, Angst und Trauer sich durch die Fans wühlte. Ein Ruck ging durch seinen Körper: „CHAYA!!“ ihm war es egal, wer ihn hörte oder was wer dachte. Er sprintete über die Halterung und sah sich im nächsten Moment Bodyguard Jan gegenüber, der nur den Kopf schüttelte und im nächsten Moment verstand Izzy, er musste sie gehen lassen. Da sie es sonst nicht aushalten würde. Er seufzte und blickte traurig in die Richtung, in der sie verschwunden war. Schließlich drehte er sich um und ging mit den anderen zusammen zum Privatjet, der ihn weit weg von hier bringen würde – weit weg von ihr.

Chaya rannte als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her. Tränen vernebelten ihr die Sicht, Trauer und Verzweifelung schnürten ihr beinahe schon die Luft ab, ihr Herz hämmerte in wilder Panik gegen ihre Rippen. Ihre Lungenflügel verlangten brennend nach Luft.

Sie lief, lief ohne darauf zu achten wohin. Sie nahm die Leute, die sie achtlos beiseite stieß und die sich anschrieen nicht mehr wahr. Nahm, die Fans nicht mehr wahr, die ihr nachsahen. Nahm die Presse nicht mehr wahr, die ihr teilweise folgte, witterten sie doch eine Schlagzeile. Ahnten sie doch, dass da mehr war als es eben zeigte. Warum sollte die junge Frau mit der er eben aufgetaucht war, sonst in wilder hast davon eilen???

Doch das alles nahm Chaya nicht mehr wahr. Zu sehr tobte es in ihr, schmerzte die Vorstellung, dass er nun nicht mehr bei ihr war und wahrscheinlich auch nie mehr sein würde. Es war als ob man ihr ein Messer ins Herz gerammt hätte, sie daran aber nicht starb. Nein sie lebte auf unerklärliche Weise weiter und musste mit ansehen, wie es langsam und qualvoll immer wieder umgedreht wurde.

Nur ein einziges Wort, ein einziger Name beherrschte ihre Gedanken: Izzy.

Sie lief die ewig langen Gänge des Flughafengebäudes entlang. Sie wusste schon nicht mehr wie lange sie gelaufen war als sie die gläserne Tür erreichte, die sich leise öffnete. Kalte Luft schlug ihr beinahe schon wie eine Stahlfaust entgegen. Die Temperaturen waren für Mai verdammt kalt. Es hatte inzwischen begonnen zu regnen. Platzregen. Dicke Tropfen fielen vom Himmel und klatschten auf den Asphalt, färbten ihn dunkel. Der Regen war so dicht, dass man kaum sehen konnte. Chaya war binnen von Sekunden bis auf die Haut durchnässt. Die Kleidung klebte nass und kalt an ihr, ihr ganzer Körper zitterte. Wobei man nicht genau sagen konnte, ob vor Kälte oder vom schluchzen. Selbst kleine Wölkchen bildeten sich bei jedem Luftausstoß. Sie lief immer noch, getrieben von ihren Gefühlen. Ließ die Presse hinter sich, die Fans, Mark und Mike, Frank, Ashlee, Jay, Richie, Chris, Mikel und auch Izzy. Der Name war inzwischen zu einem Bild geworden, ein Bild was sich in ihr Herz gebrannt hatte und dort wohl auf ewig als Narbe verbleiben würde. Sie sah ihn wieder vor sich stehen. Sah ihn wieder wie er sie ansah, sah seine Augen. Spürte wie er sie in die Arme nahm. Spürte seine Lippen auf ihrem Mund. Das letzte was sie sah, war das was sie am meisten an ihm liebte, sein Lächeln. Ja, er lächelte....

Sie versuchte sich einzureden, dass dies seine Chance war und er sie nutzte und das er dabei glücklich war, aber wirklich glauben konnte sie es nicht oder sie wollte es nicht.

Chaya rannte einfach, ohne ein genaues Ziel. Sie wollte nur weg, weit weg von diesem Ort, egal wohin es sie führen würde. Ohne sich noch einmal umzudrehen, geschweige denn sich umzusehen, lief sie weiter. So sah sie auch nicht die Scheinwerfer, die sich ihr näherten. Zu spät drängte das Quietschen von Reifen in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Ein ohrenbetäubender Knall. Das Bild von ihm verblasste, es wurde schwarz.......
 

Regen klatschte inzwischen härter gegen die Scheibe. Die Tropfen perlten am Glas ab und rannen in feinen Rinnsalen die Scheibe hinunter. Mit einem Mal wurde der Himmel von einem Blitz erhellt. Doch Izzy nahm das alles nicht wirklich wahr. Er starrte aus dem Fenster, wartete darauf, dass der Regen nachließ. Der Abflug hatte sich dadurch bisher um 10 Minuten verzögert. Immer wieder hatte er der Versuchung wiederstanden, einfach aufzustehen und auszusteigen – wieder zu ihr zurückzukehren. Und mit jeder Minute, die sie hier saßen und warteten, dass sie abfliegen konnten, wurde der Wunsch in ihm stärker.

Seine Gedanken streiften die letzten Stunden, griffen danach und mussten feststellen, dass sie in seinen Händen wie Sand zerrannen. Sein Leben würde nicht mehr das gleiche sein.

Er hörte wie die Turbinen angelassen wurden, ein leichtes Kribbeln machte sich breit und gleichzeitig stieg die Trauer in ihm wieder. Nun war es also so weit, er würde Deutschland verlassen und Chaya nicht mehr sehen. Das Flugzeug setzte sich langsam in Bewegung, rollte über die Startbahn, vorbei an dem Airportgebäude, brachte sich langsam in die richtige Position. Der Kleine Flieger stand einen Augenblick und schien zu warten. Schließlich gab es ein kurzen Ruck und die Maschine setzte sich in Bewegung. Wurde langsam schneller. Er wurde in den Sitz gedrückt, die Gravitationskraft lastete kurzzeitig schwer auf seinem Körper. Aber es war nicht unangenehm. Sein Blick war nach draußen gerichtet, wo der Regen scheinbar für einen kurzen Augenblick nachgelassen hatte. Bäume, Büsche und der Zaun flogen an ihm vorbei und mit einem kurzen Ruck hob das Flugzeug vom Boden ab, gewann langsam aber stetig an Höhe. Sie stiegen eine ganze Weile. Die Wolken lagen tief über der Stadt, aber sie verdeckten sie noch nicht.

Unter sich konnte er noch die Straße erkennen, die langsam kleiner wurde. Genauso wie die unzähligen Autos auf dem Parkplatz.

„Hey schaut mal, was ist denn da los??“ Chris Stimme zog Izzys Aufmerksamkeit auf sich. Er folgte dem Blick des Blonden und brauchte einen Moment bis er sah, was Chris meinte. Tief unter ihnen, waren Autos zu sehen. Blaulicht. Krankenwagen, Polizei, viele Menschen die wie ein Haufen Ameisen umher liefen. „Sieht aus wie ein Unfall...“ vernahm er nun auch Mikels Stimme, der ebenso wie er und Chris aus dem Fenster sah. „Scheint irgendwas größeres zu sein...“ murmelte Chris. Izzy wandte den Blick ab, es war ein Unfall. Einer von vielen. Was war daran so besonderes? Sicher es war nicht schön, aber es gab so viele Unfälle und nie wurde ein Gedanke daran verschwendet. Und wenn er ehrlich war, wollte er auch jetzt nicht darüber nachdenken. Er schloß die Augen, drehte den Volume-Regler seines i-Pods so hoch, dass er die anderen nicht mehr hören konnte und versank in seine eigenen Gedanken. Vor seinem inneren Auge erschien, dass Mädchen welches er damals kennengelernt hatte.
 

Sie trug eine dunkelblaue Jeans auf deren rechtem Hosenbein groß die Zahlen 6-1-9 zu lesen standen, auf ihrem Shirt welches schwarz war und schulterfrei war leuchtete in blau der dazugehörige Wrestler auf. An der rechten hand war ein fingerloser Handschuh zu sehen, das blonde Haare fiel seidig um ihren Kopf, den schwarzen Trilby hatte sie leicht ins Gesicht gezogen.
 

Das Bild wechselte, eine Szene von dem Morgen als das Unheil seinen Lauf genommen hatte:

„Hee, was soll das denn?“ sie schaute ihn halb lachend, halb erschrocken von oben herab an, während sie es sich auf seinem Brustkorb bequem machte. Einen Arm stützte sie rechts neben seinem Kopf auf dem Kissen ab.
 

Hätte er damals gewusst was kommen würde, er hätte anders reagiert:

Langsam drehte sie sich um, sah ihn an. Dann erschien wieder das Lächeln auf ihrem Gesicht, aber diesmal war es ein trauriges Lächeln und er meinte den Anflug von Tränen in ihren Augen sehen zu können. Sie schüttelte den Kopf: „Geh zurück zu ihr. Es ist zeit für Dich zu verstehen, wo dein Platz ist und es ist an der zeit für mich zu verstehen das ich, wenn ich bleibe eine Beziehung zerstöre. Pass auf dich auf. Hab dich lieb!“ und mit diesen Worten war sie aus der Tür, welche zufiel.
 

Diesen Augenblick würde er nie vergessen können, war sie damals das erste Mal aus seinem Leben verschwunden und er dachte, er würde sie nie wiedersehen. Im nächsten Moment huschte ein Lächeln über sein Gesicht, als er an den ersten richtigen, gewollten, Kuss an Weinachten dachte. Wieder spürte er das leichte Kribbeln und wieder sah er sie vor sich:

In ihren Augen spiegelten sich die umliegenden Lichter wieder und ließen sie strahlen. Ihre Wangen waren von der Kälte leicht gerötet, während der Wind sanft mit ihren Haaren spielte. Sie so leicht berührte als würde er sie liebevoll streicheln. Ihre Lippen schimmerten in einem sanften rot und glänzten leicht feucht.
 

Fast Automatisch glitten seine Gedanken weiter, das Lächeln um seine Lippen war noch immer nicht erloschen: Seine Arme waren immer noch um sie geschlungen, er lächelte: „Es ist nichts, ich bin nur froh dich zu haben!“ und mit einem Mal hob er sie hoch und wirbelte sie herum. Chaya quietschte und klammerte sich an ihm fest: „Hilfe hör auf! Lass mich los“ Nick lachte im Kinderwagen und auch Izzy lachte. Er war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr: „Ich denke gar nicht daran dich loszulassen. Du bist das beste was mir neben den Jungs passieren konnte!“ seine Stimme klang so befreit und Chaya musste jetzt selbst bei seinem Anblick lachen. Sie hatte ihn lange nicht mehr so erlebt, er strahlte regelrecht von innen nach außen. Aber ihr ging es nicht anders, sie war glücklich. Wunschlos glücklich.
 

Ein letztes Mal verwischten Momente der Vergangenheit und zeigten ihm Bilder, die noch gar nicht solange zurück lagen: Ihre Blau-Grau Augen blickten ihn an und selbst jetzt, wo sie von Trauer gekennzeichnet waren, sprachen sie von einer so tiefen Zuneigung. Er musterte sie. Ihr Kopf ruhte auf seinem Brustkorb. Sie blickte ihm direkt in die Augen: „Du wirst das durchziehen. Du wirst erst England erobern und dann die Welt..“ sie holte Luft, was aber unterbrochen wurde, weil er ihr einen Kuss auf die Lippen drückte: „Ich werde nicht ohne dich weitermachen.“ Behutsam schob sie ihn von sich, sah ihn ernst an: „Doch wirst du, ich glaub an Dich. Wenn du es nicht für dich tust, dann tu es für mich. Und egal, ob wir uns in 2 Jahren oder in 10Jahren wiedersehen und egal was passiert, ich werde warten...“
 

Ihre Stimme halte noch einen Augenblick lang in seinen Gedanken nach, während er lächelte. „Und es wird nicht mehr lange dauern...“murmelte er mehr zu sich selbst und hielt an seinen Erinnerungen fest.

Mit einem Mal ging ein heftiger Ruck durch den Flieger und das Bild von Chaya, war mit einem Mal weg. Izzy krallte sich reflexartig in die Lehne seines Sitzes und hatte die Augen geöffnet. Ein komisches Gefühl breitete sich mit einem Mal in ihm aus. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn, Panik erfasste ihn, schnürte ihm die Luft ab, sein Herz hämmerte gegen seine Rippen. „Was ist los?“ hörte er Richies beunruhigte Stimme. „Nichts, drastisches. Paar leichte Turbulenzen...“ entgegnete Chris ruhig und beobachtete wie Richie immer bleicher wurde. „Die schon wieder vorbei sind..“ fügte Mikel hinzu. Der Flieger ruckelte nicht mehr.

Und dann mit einem Mal war es weg, das Gefühl und auch die Turbulenzen. Izzy lehnte sich zurück, atmete tief durch. Was war das? Er konnte nicht sagen was es war, dennoch beunruhigte ihn diese Tatsache nicht lange, denn dieses Gefühl kehrte nicht zurück.

Nachdenklich blickte er aus dem Fenster, wo unendliches weiß sich irgendwo im nirgendwo verlor. Der Song wechselte, er lauschte überrascht den vertrauten Klängen eines Songs, den er von ihnen selbst kannte und von dem er sich nicht erklären konnte, wie er auf seinen i-Pod kam. Vor allem was noch ungewöhnlicher war, es war Chayas Stimme, die er hörte und es war auf Deutsch, zudem war der Text nicht ganz der von US5.
 

[Ohne Dich werde ich nicht

Mehr die Selbe sein.

Ich will nicht ein Kapitel aus

Deinem Leben sein

Ich will nicht die falsche

Entscheidung treffen

Kann ich zurück

Zurück zu dir kommen.

Ist das was uns verbindet immer noch da,

wenn ich dir in die Augen schaue?
 

Ich will dich nicht verlieren

Ich will nicht loslassen

Ich will nicht die Letzte sein,

die es erfährt.

Ich will dich nicht verlassen.

Ich will doch nur bei dir sein.

Wenn es noch mehr gibt,

das ich wissen sollte

Will ich es nicht wissen.

Ich will dich nur nicht verlieren.
 

Ich will meine Tage nicht

Ohne dich verbringen.

Ich will keinen Kummer in

Dein Leben bringen

Die Leute reden,

aber ich höre einfach nicht hin.

Ich kann nicht mehr allein sein,

siehst du nicht

was deine Liebe mit mir gemacht hat]
 


 

Izzy lächelte, dass musste sie gewesen sein. Ja, daran gab es nun keinen Zweifel mehr, doch warum ausgerechnet dieser Song??

Er nahm sich vor sie danach zu fragen, wenn er das nächste Mal mit ihr sprach. Dieser Song zeigte ihm eins, sie war noch immer bei ihm, sie war Teil seines Lebens, genauso wie US5 und irgendwann würde er eine Möglichkeit finden es zu vereinen. Beides bei sich zu haben – Chaya und seine Jungs.

Doch woher hätte Izzy auch in diesem Moment wissen sollen, dass das Schicksal andere Pläne für Chaya und ihn bereit gestellt hatte...

ENDE



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2008-03-15T09:07:29+00:00 15.03.2008 10:07
O.O
Ich muss sagen, ich bin immer wieder überrascht, bekannte FFs hier auf Mexx beim stöbern zu finden!
:)
Aber das MUSS ich einfach mal kommentieren, nachdems aufs letzte Kapitel hier gleich GAR keine Reaktion gab. (Was mich ehrlich verwundert, ich meine, bei so einer FF! Mexx ist manchmal komisch....und kommentierfaul.)
Wie gesagt, liebe, vergöttere diese FF *_*
Izzy und Chaya.....sind....argh x.X''
Ich weiß auch nicht, die Story ist genial, dein Schreibstil unglaublich, die charas großartig - mehr jibts nich zu sagen ^-^

Nur die Frage:
Bleibt das der einzige Teil den du hier hochlädst, oder folgt der andere noch?^^
(ich hätte nämlich kein problem damit, die story nochmal zu lesen und dir meine kommis alle nochmal auf die nase zu binden xDD)


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