Herzschmerz von -Kiu- ================================================================================ Kapitel 8: Prickelnder Sekt, knackige Weintrauben und eine unschöne Wahrheit ---------------------------------------------------------------------------- Woah...mich hat so der Schreibwahn gepackt! o.o Lest, lest, lest Leute! Mir gefällts eigt...x) Ein ganz liebes Danke an alle Kommischreiber!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! : ______________________________________________________________________________ ~Ruki~ Gähnend wachte ich am nächsten Morgen auf, rieb mir verschlafen über die Augen und blinzelte ins Sonnenlicht. Sonnenlicht? Hastig rappelte ich mich aus dem Bett auf, verhedderte mich aber in der Decke und machte erst mal eine harte Bekanntschaft mit dem Fußboden. Den Schmerz in meinem Kopf ignorierend, stolperte ich ans Fenster und riss die Vorhänge ganz auf. Blauer Himmel mit weißen Schäfchenwölkchen strahlte mir entgegen. "Kai, es wird Frühling!" plärrte ich laut. Angesprochener ließ nicht lange auf sich warten. "Man Ruki, jetzt schrei nicht immer so laut. Außerdem wird’s nicht Frühling, draußen sind es minus 5 Grad..." "Na und..., wenn die Sonne scheint wird’s Frühling, basta!" erwiderte ich. Das ich meine Theorie selbst nicht verstand ignorierte ich mal gekonnt. "Komm Essen Ruki, es ist Mittag und ich hab Hunger...," nuschelte mir Kai trocken entgegen und verschwand. Essen? Wo war mein Urinstinkt, dass ich Essen schon im Schlaf riechen konnte, hin? Gut gelaunt hüpfte ich in die Küche und füllte mir ordentlich auf. Das für Kai kaum etwas übrig blieb fiel mir nicht auf und seinen Blick bemerkte ich auch nicht. Vor mich hin brabbelnd erzählte ich ihm irgendetwas Sinnloses, bekam nicht mit, wie er mir routinemäßig etwas von meinem Teller stibitzte. Moment Mal, wenn ich das jetzt so offensichtlich sag, muss es mir doch auffallen. Ich unterbrach mein Gebrabbel selbst und funkelte ihn böse an. "Wieso klaust du mir Essen?!" Ein Kampf bestehend aus Wer-kann-bösere-Blicke-werfen entbrannte, den Kai aber abbrach und ich ihn triumphierend ansah. "Weil du immer so viel nimmst...ich will nicht verhungern," erwiderte er schließlich. Das war ein Argument. Jetzt entbrannte ein Kampf in mir, zwischen dem schlechten Gewissen und dem Anstand, nicht selbst zu Verhungern. Das schlechte Gewissen heimste die Lorbeeren ein und ich nickte resigniert. "Na gut..., aber nicht zu viel!" Kai nahm noch etwas von meinem Teller und ich sah dem leckeren Reis sehnsüchtig hinter her. Aber wieso flog der jetzt, getragen von einer Gabel, so vor meinem Gesicht rum? "Kai, jetzt hör auf mit dem Reis vor meinen Augen rumzufuchteln...," sagte ich ärgerlich. Kai lachte laut und schob den Reis in seinen Mund, wo er von Kaumaterialien zermalmt wurde. Ich grunzte und aß mein Essen auf. Dann vernahm ich irgendein Genuschel seitens Kai, welches ich nicht verstand und deswegen noch mal nachfragte. "Heute Abend ist Ladysnight in Mivs Haus..," antwortete er. "Ladysnight???" Entsetzt sah ich ihn an. Kai grinste breit. "Ja... Ladysnight. Nenn es meinetwegen Party....Es kommen voll viele und es gibt Sekt und Weintrauben!" "Aber das trinken doch nur Frauen?!!" murrte ich. "Man Ruki, deswegen heißt es ja auch Ladysnight!" plärrte es mir daraufhin entgegen. "Achso..." Jetzt verstand ich. "Cool, da will ich mit," fügte ich noch hinzu. Kai nickte zufrieden. Wie doof konnte man denn sein...und als Mann freiwillig so was veranstalten? Und da als Mann auch noch hingehen! Ach....ich geh ja selbst hin. Ups... "Manche sollen angeblich als Tussi verkleidet kommen," lachte Kai. "Also Miyavi trau ich es zu...," fügte er noch grinsend hinzu. Ein wenig skeptisch sah ich ihn an. "Und wir müssen noch die Weintrauben besorgen Ruki," schwappte es an mein Ohr, da ich ein wenig abgeschaltet hatte. Doch das brachte mich wieder in die Wirklichkeit zurück. "Ja? Cool...wann geht’s los?" rief ich begeistert. "Seit wann solche Euphorie fürs Einkaufen?" hakte Kai misstrauisch nach. "Ganz einfach, du versprichst mir jetzt schon, dass du mir Schokolade kaufst, dann musst du nicht alleine Einkaufen." Diabolisch grinste ich ihn an. "Ich wusste doch das da was hinter war," seufzte Kai. "Warum kaufst du dir nicht von deinem Geld Schokolade Ruki? Du verdienst doch jetzt selber..." Mist, so leicht gab Kai sich anscheint nicht mehr geschlagen. Da fiel mir etwas ein. "Ich bekomm mein Gehalt aber erst Ende der Woche ausgezahlt!" konterte ich. Erst sah er mich abschätzend an, doch dann gab er es auf. Mein siegessicheres Grinsen wurde noch breiter. Wieder ein Seufzen seitens Kai. "Na gut...," murmelt er. Gewonnen! ~Kai~ Warum gab ich eigentlich immer nach? Ich wusste nie eine Antwort darauf, deswegen überlegte ich auch nicht lange. "Dann lass uns mal los," sagte ich an Ruki gewandt und wir machten uns fertig. Als wir uns anzogen, wollte Ruki im Pullover rausgehen. Zudem sah er es nicht ein seine Jacke anzuziehen. "Aber draußen scheint doch die Sonne...," quengelte er. Überfordert rief ich: "Mensch Ruki, jetzt schau doch mal aufs Thermometer, du gefrierst mir da draußen noch." Es ging noch ein wenig hin und her, bis ich es mit der Drohung 'Du bekommst sonst keine Schokolade' schaffte, dass er sich die Jacke anzog. Im Laden drin, begaben wir uns auf die Suche nach Weintrauben. "Nein Ruki, dass sind Pflaumen!" rief ich, als der Kleine wahrhaftig Pflaumen in der Hand hielt. Etwas verwirrt sah er mich an. Kannte er etwa keine Weintrauben? Doch ich hatte mich getäuscht, denn es war Ruki der die Trauben fand. Zur Belohnung gab es natürlich die Schokolade und er strahlte wie ein kleines Kind, als wir aus dem Laden gingen. Manchmal fragte ich mich echt, ob er in seiner Entwicklung stehen geblieben ist. "Wann geht’s denn los, heute Abend?" tönte es von unten. "Um 20:00 Uhr sollen wir da sein," antwortete ich und setzte mich ins Auto. "Dann passt das ja gut, setzt du mich dann gleich bei der Arbeit ab?" fragte Ruki, als er neben mir saß. Ich bejahte, fuhr los, setzte ihn vor der Bar ab und fuhr nach Hause. Zu Hause legte ich die Weintrauben auf den Tisch und rief Miyavi an. Wir verquatschten fast den gesamten Nachmittag und zum Schluss fragte ich doch vorsichtshalber noch mal nach. "Ziehst du dich jetzt wie eine Tussi an, Schatz?!" Ein Lachen ertönte, was schon mal nichts Gutes verhieß. Dann ertönte die gefürchtete Antwort. "Na klar..." Ein Grummeln klang aus meiner Kehle. Myv stutzte. "Willst du es nicht?!" fragte er im neckischen Ton. "Doch, doch ist schon okay...," nuschelte ich abwesend. Er lachte leise. "Ich lauf auch nicht den ganzen Abend darin rum..., keine Sorge!" Ein wenig erleichtert, beendete ich das Gespräch, da ich Ruki abholen musste. Der Kobold sprang immer noch gut gelaunt, ins Auto als ich vor ihm hielt und plapperte gleich darauf los, wie toll sein Tag doch heute war und bla. Wieder zu Hause, war es 18:00 Uhr. "Ich mach uns was zu Essen Kai," sagte Ruki aufeinmal. "Du magst doch meine Spezialkreation, oder?" tönte es auch schon aus der Küche. "Äh..., ja," rief ich und folgte ihm daraufhin. Fünfzehn Minuten später stand auch schon Rukis "Gericht" vor meiner Nase und wir aßen. So ganz hatte ich mich noch nicht an den Geschmack gewöhnt, während der Vielfraß vor mir, alles in atemberaubender Geschwindigkeit in sich reinschaufelte. "Bin Duschen," trällerte es auch schon und er sprang auf, um gesagtes in die Tat umzusetzen. Ich starrte auf meine kaum angefangene Portion und schob sie schließlich von mir. Um ihn nicht sauer zu machen, entsorgte ich alles und spülte danach die Schüsseln ab. ~Ruki~ Unter der Dusche summte ich irgendeine Melodie und genoss es mal wieder. Danach trocknete ich mich ab, ging in mein Zimmer, um mir Sachen zum Anziehen rauszusuchen. Fertig angezogen, stylte und schminkte ich mich noch und klopfte dann bei Kai an, um zu sehen wie weit er war. Grinsebacke war auch schon fertig und es wurde langsam Zeit das wir loskamen. Geschwindt in die Jacken und Schuhe gesprungen, die Treppen runtergelaufen, saßen wir nun im Auto und fuhren zu Miyavi. Aus dem Haus drang schon laute Musik, als wir dort ankamen und Kai das Auto parkte. Wir gingen langsam auf die Tür zu, wobei sich bei mir, ein leicht mulmiges Gefühl breit machte. Da öffnete sich schwungvoll die Tür vor uns und eine Tussi blickte uns breit grinsend an. "Holla Senoritas..., oder so! Willkommen in meinem bescheiden Heim, willkommen bei der LADYSNIGHT!" Gott, was hast du aus Miyavi gemacht? Ich sah zu Kai, der genauso entsetzt dreinblickte, wie ich es bestimmt auch tat. "Kommt rein, kommt rein...," trällerte Miv, packte einfach Kais Arm und zog ihn hinter sich her. Widerwillig folgte ich ihnen und schloss die Tür hinter mir. Die Musik war fast unerträglich laut und als ich mich umblickte, wäre ich am liebsten schreiend wieder rausgerannt. Fast überall liefen verkleidetet Männer rum. Aaaah, ich war in einem Irrenhaus! Langsam ging ich rückwärts, fühlte schon den Griff der Haustür in meiner Hand und wollte sie aufreißen und davonlaufen, als mich jemand aufhielt. "Hallo Rukiiiiii," rief jemand und Saga kam auf mich zu. Er war zum Glück nicht verkleidet, aber anscheint schon angetrunken, denn er stand kichernd vor mir. Er packte mich am Arm und zog mich hinter sich her ins Wohnzimmer. Dort war es schon recht voll. Ich sah Kai, der mir einen hilflosen Blick zu warf. Dann war er auch schon wieder weg. Saga zog mich in eine Sitzecke, wo schon Aoi, Uruha, Shou und Andere saßen. In der Mitte lagen ein Haufen Weintrauben, einige Gläser und Flaschen mit Sekt. Ich wurde von allen herzlich begrüßt und irgendwie fühlte ich mich doch langsam wohl. Mit einem kurzen Blick um mich herum, sah ich das überall solche Sitzecken waren. Gegenüber von uns saßen Kai und Miyavi und unterhielten sich ausgelassen mit den anderen Leuten. Miyavi sah allerdings wieder "normal" aus, wobei Kai wohl eine große Rolle gespielt hatte. Als ich mich wieder umdrehte, hielt mir jemand ein Glas Sekt vor die Nase und ich sah mich nach dem aufopfernden Hinhalter um und erblickte Aoi. Der lächelte mich an, als ich das Glas entgegen nahm, die Lippen spitzte und einen kleinen Schluck nahm. Zu meiner Überraschung schmeckte der Sekt recht süß. Ich zupfte mir ein paar Weintrauben ab, welche gleich darauf den Weg in meinen Mund fanden und genüsslich verspeist wurden. Man waren die lecker! "Und wie geht’s Bärbel?!" tönte es von der Seite her und ich wandte mich ein wenig zu Aoi um, der mich breit angrinste. Na bitte, was wäre ein Abend ohne einen Gut gelaunten Aoi? Jedenfalls kein toller Abend... "Der Bärbel geht’s super, ich soll dich von ihr Grüßen," sagte ich und erwiderte sein Grinsen. Er lachte herzhaft. "Na dann..., grüß sie mal ganz lieb zurück! Fütterst du sie denn auch genug?!" "Klar...,was denkst du denn. Wusstest du schon das Goldfische glücklich machen, Aoi?" Er verneinte wild kopfschüttelnd und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. "Dann solltest du mal in den Genuss kommen, es stimmt nämlich! Immer wenn ich bei Bärbel bin, fühle ich mich so richtig glücklich und zufrieden," trällerte ich. Aoi lachte lauthals los, wobei er den ganzen Sekt wieder ausspuckte und eine unschuldige Person nass machte. Doch er schenkte dem kein Beachten, sondern lachte einfach weiter und kriegte sich gar nicht mehr ein. Die nass gemachte Person, die übrigens ein Nasenband trug, warf ihm einen bösen Blick zu, stand auf und ging. Wahrscheinlich um sich trocken zu machen. Aoi gackerte immer noch neben mir rum und ich schmunzelte über diesen Anblick. Irgendwann hatte er sich dann auch wieder eingekriegt, setzte sich auf und sah mich breit grinsend an. Ich nahm einen Schluck aus meinem Glas und futterte wieder ein paar Weintrauben. Der Typ mit dem Nasenband kam zurück und ich hörte, dass Aoi sich entschuldigte. Ich verstand nicht was der Typ erwiderte, es interessierte mich aber auch nicht sonderlich. Die Zeit verging und mit der Zeit leerten sich auch ein paar Gläser bei mir. Aber nicht so viele, dass ich betrunken war, ich war nur sehr angeheitert und ich beschloss mich mal zu Kai und Miyavi zu setzen. "Mach mal Platz," forderte ich Kai auf, der daraufhin zur Seite rückte. Er hatte wohl auch schon einiges intus, denn er konnte die Finger nicht von Miyavi lassen und schob immer wieder giggelnd das T-Shirt von Miyavi hoch, woraufhin der Kais Hände packte und sie lachend wegdrückte. Kai würde so etwas nie machen, wenn er nicht betrunken wäre... Ich fühlte mich noch mehr bestätigt, als Miyavi ihn küsste und Kai sich nicht abwandte. Irgendwie süß! Und niemand schien es zu stören, was wohl auch daran lag, dass schon manch andere miteinander beschäftigt waren. Ich stand auf und setzte mich wieder zu Aoi. Es waren ein paar dazugekommen und lachten laut über etwas. Aoi kicherte auch vor sich hin, legte den Arm um mich und plärrte in mein Ohr: "Ruki~ isch libbe disch..." Ich lachte mit ihm, dachte mir das er damit so was wie 'Ich hab dich lieb' meinte und nuschelte deswegen zurück: "Isch libbe disch auch Aoi." Er grinste breit. Danach befreite ich mich aus seinem Arm und wandte mich an Uruha, der auch nur angetrunken zu sein schien. Als er mich anlächelte wurde mir ganz anders, war es doch wieder dieses Lächeln, welches mir ein Schauer über den Rücken jagte. Ich zitterte kaum merklich und es fühlte sich so an, als würde mein Herz in meinem Hals pochen. Irgendwie ein komisches Gefühl. Zudem wurde mir aufeinmal heiß und ich fächelte mir ein wenig Luft mit der Hand zu, was aber nicht sonderlich half. Deswegen beschloss ich aufzustehen und ein wenig rauszugehen. Draußen im Flur tummelten sich auch jede Menge Leute rum, unterhielten sich und lachten laut. Einige warfen mir kurz einen Blick zu. Ich ging in die Küche, wo komischerweise keine einzige Person war, schloss die Tür hinter mir und stockte kurz, da die Musik aufeinmal so leise war. Fast schon Still war es hier. Ich stellte mich ans Fenster und öffnete es um gierig die frische, kalte Luft einzuatmen. Es roch nach Schnee. Der Mond schien hell auf mich herab und tauchte die Küche in ein schönes Licht. Langsam schloss ich die Augen und lauschte den Geräuschen um mich herum. Und da konnte ich sie spüren. Ja sie war da, ich war hier nicht allein. Ich konnte ihren Duft riechen, ihre wohlige Nähe spüren. Es war das erste Mal seit langem das sie wieder da war. Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht mitbekam, wie die Musik kurz lauter wurde, weil jemand die Küche betrat. Deswegen zuckte ich stark zusammen, als ich eine warme Stimme an meinem Ohr vernahm. "Was machst du hier so allein?" raunte sie. Ich konnte den Geruch von Alkohol riechen. Das Gefühl das Mum hier war, verpuffte schlagartig und ich fühlte mich aufeinmal allein, doch ich war es ja nicht. Er legte die Hände um meinen Bauch und drückte mich an sich. Was sollte das? Als ich warme Lippen an meinem Hals spürte, die hauchzart darüber strichen, erwachte ich aus meiner Trance, riss mich los und schubste Aoi von mir. "Was soll das?!" sagte ich laut. Er lachte, doch es war ein trauriges Lachen. War er doch nicht so voll, wie ich dachte? "Ruki, Ruki, Ruki....," murmelte er und hob den Blick, um raus in die Nacht zu schauen. Langsam trat er neben mich und starrte nach draußen. "Sieh wie schön die Nacht ist..., so klar und Still..." Mein Herz schlug schneller. Was war mit ihm los? Sein Verhalten machte mir Angst... Ebenso langsam wandte er sich zu mir um und sah mich eindringlich an. Sein trüber Blick von vorhin war verschwunden, jetzt stach sein Blick mit einer gewissen Schärfe hervor, dass mir unwohl wurde. Mit zittriger Stimme fragte ich: "Was ist los Aoi? Was willst du?" Er schaute noch mal kurz nach draußen, ehe mit tiefer Stimme sagte: "Dich will ich..." Und ehe ich mich versah, spürte ich seine Lippen auf meinen. Ich stand stocksteif da, konnte mich nicht bewegen. Mein Denken war ausgeschaltet. Ich sah Aoi vor, der die Augen geschlossen hatte. Ich hatte das Bild so genau vor Augen, dass man denken könnte, ich würde von außen zugucken. Und genau dieses Bild brachte mich dazu, Aoi von mir wegzuschubsen. Entsetzt sah er mich an, doch ich erwiderte seinen Blick verachtend. Wir brauchten nichts mehr sagen, mein Handeln hatte schon genug gezeigt. Und Aoi akzeptierte es. Er warf mir noch einen traurigen Blick zu, drehte sich dann um und ging davon. Tief holte ich Luft, krallte mich an die Tischplatte vor mir und versuchte mich zu beruhigen. Fragen schwirrten in meinen Kopf herum, verwirrten mich. Als ich hörte wie jemand reinkam, sprang ich regelrecht herum und sah die Person ein wenig ängstlich an. Als es auch noch Uruha war, der mich ansah, ging in mir ein Gewitter der Gefühle los. Als er auf mich zuging, wollte ich am liebsten davonrennen, zu viel Angst hatte ich davor, was jetzt passieren könnte. "Hey Ruki..., ist alles in Ordnung?" hörte ich ihn leise fragen. Ich warf ihm einen gehetzten Blick zu. "Na klar...," antwortete ich übertrieben fröhlich, so dass mir Uruha einen skeptischen Blick zu warf. "Was ist los?" hakte er nach. In mir kam der Drang, es ihm zu sagen, doch das konnte ich doch nicht machen....oder? "Nichts...," sagte ich, schon ein wenig ruhiger. Uruha seufzte. Dann wandte er sich um. Wollte er etwa gehen? Tatsächlich, er ging langsam auf die Tür zu. "Aoi hat mich geküsst," rief ich hastig. Er stoppte und ich sah auf seinen Rücken. Ich spürte förmlich wie sich die Atmosphäre spannte und es kühler wurde, doch als Uruha sich umdrehte, lächelte er mich an. Doch seine Augen taten dies nicht. "Ich...ich wollte es nicht, habe ihn von mir gestoßen... ich...," stockend kamen die Worte über meine Lippen. Ich senkte den Blick, bemerkte aber, dass Uruha sich neben mich gegen den Tisch lehnte, die Arme verschränkt. Ich hörte seinen Atem, er war ruhig und irgendwie beruhigte er auch mich. Es war ein langes Schweigen zwischen uns und ich zuckte deshalb leicht zusammen als er sagte: "Hast du es wirklich nicht gewollt? Oder war es einfach Angst?" Ich sah ihn an, er hatte den Blick vor sich auf den Boden gerichtet. Sein Haar glänzte seidig im Mondlicht. "Nein...,ich habe es wirklich nicht gewollt!" antwortete ich leise. Er nickte leicht. Und plötzlich brannte mir eine Frage auf der Zunge, doch ich wagte nicht sie auszusprechen, da sie überhaupt nicht in diese Situation hier passte. Doch Uruha schien zu spüren, dass ich unruhig wurde und sah mich fragend an. Kurz sahen wir uns nur in die Augen, ehe ich wegsah und fast schon flüsternd fragte: "Erzähl mir etwas über dich, du weißt was ich meine...Damals bei Miyavi habe ich es gesehen und ich möchte wissen warum..." In meinen Ohren klang die Frage geradezu dreist und so unpassend, ich fühlte mich schlecht. Am liebsten hätte ich die Frage in der Luft zerrissen, bevor er sie hören konnte. Mein Herz zog sich zusammen, als ich seinen intensiven Blick auf mir spürte, doch ich wagte nicht ihn zu erwidern. Bis auf mein wild pochendes Herz, dass ich hörte, war es Still, sogar die Musik vernahm ich nicht mehr. Mein Atem stockte, als er zu sprechen begann. "Es gab mal eine Zeit in meinem Leben..., in der ich es nicht leicht hatte! Ich hatte Probleme zu Hause, meine Mutter ist früh gestorben und mein Vater hat mich misshandelt. Doch ich denke das möchtest du nicht wissen...Du möchtest wissen, warum....!?" Ich wartete darauf das er weitersprach, doch als nichts kam, nickte ich. "Ich habe mich selbst gehasst. Ich konnte mich nicht im Spiegel ansehen, sonst hätte ich ihn wohlmöglich zerschlagen. Man spottete über mich und immer wenn ich mich mit meinen Freunden gestritten habe, war ich in ihren Augen an allem Schuld. Ich konnte mich nicht dagegen währen, konnte nie meine eigen Meinung sagen und dafür habe ich mich gehasst. Jeden Tag lief ich mit einer lächelnden Maske herum, zeigte damit allen, dass es mir gut ging. Doch Nachts konnte ich nicht mehr. Ich saß nur da und hatte Angst vor dem nächsten Tag. Es machte mich kaputt. Deswegen habe ich mich selbst verletzt. Aus Selbsthass. Erst spät habe ich bemerkt das es nichts half. Ich bin von zu Hause abgehauen, wurde von Saga aufgenommen und er hat versucht mir zu helfen. Nur langsam wurde es besser...Auch heute noch, ist manches für mich nicht einfach...." Jedes Wort hatte wehgetan. Jedes Wort brannte sich in mich ein. Innerlich wollte ich es nicht hören, das Gesagte nicht aufnehmen und behalten. Ich wollte es schnellstmöglich Vergessen. Ich bereute es so, ihn gefragt zu haben. "Ist..., ist es auch jetzt noch eine Maske, dass du immer lächelst?" Ich wunderte mich, dass ich überhaupt noch ein Wort rausbekam. "Manchen gegenüber schon, aber dir gegenüber, ist es immer ehrlich..." Warum sagte er das? Ich wagte einen Blick in sein Gesicht, es lag im Schatten und er starrte wieder vor sich auf den Boden. Immer mehr Fragen drängten sich mir auf, doch ich schluckte sie hinunter. Ich wollte nicht mehr wissen. Ich wollte nur hier raus. Langsam ging ich auf die Tür zu, stoppte aber, als ich seine Stimme vernahm. "Du hattest den gleichen Traum wie ich, stimmt’s?" Mir wurde abwechselnd heiß und kalt, als ich mich zu ihm umdrehte und ihn geschockt ansah. "Du hattest mich damals bei Miyavi so komisch angesehen, so wissend und erschreckt zugleich. Ich würde gerne erfahren, ob es stimmt, dass du das gleich geträumt hast wie ich. Von einem Raum, geziert mit Schatten werfenden Säulen und geschmückt mit Dingen. Ich war in einen schwarzen Umhang gehüllt und es stand eine Person in der Mitte, doch ihr Gesicht konnte ich nicht erkennen..." Ich schluckte schwer und krächzte dann: "Ja..., es stimmt. Ich habe auch von diesem Raum geträumt nur weiß ich das ich in der Mitte stand und die Person, in dem Umhang nicht erkennen konnte..." Meine Stimme versagte. Es lag etwas unheimliches in der Luft. Uruha nickte. Keiner wagte noch etwas zu sagen. In mir toste immer noch das Gewitter von Gefühlen. Ich musste hier raus. Jetzt! Ich wandte mich um, riss die Tür auf und rannte den Flur entlang, wo ich nur verschwommen wahrnahm, dass immer noch viele Leute da saßen, hastete auf die Haustür zu, öffnete sie und rannte nach draußen in die Nacht. Erst weit vom Haus entfernt, hielt ich an und lehnte mich schweratmend an einen Baum. Ich sah hoch in den Himmel, zu den Sternen die dort glitzerten, zu dem Mond, der alles um mich herum leuchten ließ. Mein Herz zog sich zusammen, als ich an das dachte, was eben alles passiert war. Rasend schnell sah ich alles vor mir, Aoi der mich geküsst hatte, Uruha der mir alles erzählt hatte, sein glitzerndes Haar im Mondlicht. Langsam ließ ich mich den Stamm runterrutschen und setzte mich auf den kalten Boden. Ich hörte wie ein paar Leute aus der Richtung des Hauses kamen, hörte wie sie näher auf mich zu kamen und schließlich an mir vorbeigingen, ohne mich zu sehen. Ich sah ihnen hinter her, sah wie zwei von ihnen Händchen hielten. Es tat weh dies zu sehen. "Manchen gegenüber schon ,aber dir gegenüber, ist es immer ehrlich..." ________________________________________________________________________________ Drama, Baby...xD wie gesagt...ich hab n Hang zu Drama...und es musste irgendwann so kommen! Und wie kitschig an manchen Stellen! ô.o mmh... nya..ich freu mich wieder über kommis =) gibs Schoki für! =D (ma schaun wie es jez so weiter geht mit uruha und aoi ._. *noch garnicht so genau weiß wie* ) Bis dann .^^° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)