Der Kleine Baka von _miku-kun_ ================================================================================ Kapitel 1: Schmerz ------------------ Kapitel 1. Die Menge tobte, nachdem Kanon, Teruki und Bou ihre letzten Töne gespielt hatten und Miku seine letzten Tanzschritte beendet hatte. Unter tosendem Beifall verließen die vier Mitglieder von AnCafe zufrieden und erleichtert, dass dies das letzte Konzert ihrer Tournee gewesen war, die Bühne. Im Aufenthaltsraum griff Miku sofort nach einer Flasche Wasser und kippte ihren Inhalt gierig in sich hinein. Auch die anderen schnappten sich eine, doch sie tranken nicht annähernd so hastig wie ihr Sänger. Als Kanon das sah, fing er an zu lachen. Miku sah den Bassisten wütend an und ließ sich auf die Couch fallen. „Lach du nur, Kanon“, sagte er mit heiser Stimme. „Wir können gerne mal tauschen, du singst und ich bin der Bassist. Danach wüsstest du, wie das auf den Hals geht.“ Inzwischen hatten sich auch Bou und Kanon zu Miku auf die Couch gesellt. Teruki, der zu dem Entschluss gekommen war, dass er bei den anderen erdrückt werden würde, setzte sich auf den Sessel gegenüber und streckte seine Beine. „Lass das lieber, Miku“, sagte Teruki grinsend. „Genau, Kanon kann doch gar nicht singen“, stimmte Bou ihm bei und erntete dafür einen leichten Tritt von Kanon. Miku spürte, wie sein Herz einen Hüpfer machte, als Bou, ihn anlächelnd, seinen Arm um ihn legte und ihn an sich drückte. „Du bist und bleibst der beste Sänger Japans.“ Miku blickte in seine dunklen Augen. Er sieht so unendlich süß aus, dachte er. Schlagartig spürte Miku das Bedürftnis Bou zu küssen, doch er wusste, dass das nicht ging und um es zu verdrängen, sagte er leicht lächelnd: „Du übertreibst, Bou. Ich mag zwar ein guter Sänger sein, aber ich bin bestimmt nicht der Beste Japans.“ Bou schwieg, sah Miku aber weiterhin an. Er ist so anders in letzter Zeit, dachte er traurig. Man spürt, dass ihn etwas bedrückt, obwohl er bemüht darum ist, es uns nicht zu zeigen. Plötzlich wurde der Blonde aus seiner Grübelei gerissen, indem jemand an seinem Ärmel zupfte. „He, Bou! Ich bin auch noch da!“, hörte er Kanons Stimme beleidigt sagen. Bou ließ Miku los und umarmte Kanon. „Gomen“, flüsterte er Kanon zu und gab ihm einen Kuss, den der Bassist nur zu gern erwiderte und ihn auch prompt vertiefte. Miku war zuerst froh darüber gewesen, dass Bou ihn losgelassen hatte, denn in solchen Situationen, wo er das Gefühl hatte zu sterben, wenn er seinen besten Freund nicht sofort küssen konnte, konnte er sich kaum zusammenreißen. Doch er hatte gesehen, wie leidenschaftlich sich Bou und Kanon küssten und er hatte das Gefühl, als ob jemand ein Messer in sein Herz gerammt hätte, so sehr tat es weh. Miku seufzte innerlich. Zwei Monate lang ging das nun schon so. Zumindest glaubte das Miku, denn damals hatten sich der Gitarrist und der Bassist zum ersten Mal – ohne, dass von Fanservice die Rede gewesen war – vor Miku und Teruki geküsst. Nachdem Bou und Kanon es ihnen erklärt hatten, dass sie ein Paar waren, war in Miku eine Welt zusammengebrochen. Er wusste selbst nicht, wann er sich in seinen besten Freund verliebt hatte, doch er konnte damit leben, dass Bou es nicht wusste, denn er spürte, dass seine Liebe nicht erwidert wurde. Bis zu jenem Tag hatte er sogar gehofft, dass Bou ihn heimlich auch lieben würde, doch dies war Dank Kanon schnell verschwunden. Ob sie nun alleine etwas unternommen oder einfach nur miteinander freundschaftlich gekuschelt hatten, Miku wusste, dass sie für Bou nur gute Freunde waren. Mehr nicht. Doch auch ihre Unternehmungen zu zweit hatten aufgehört, seit Bou mit Kanon zusammen war. Miku hatte den Fanservice mit Bou abbrechen müssen, denn er konnte ihn nicht küssen mit dem Wissen, dass Bou ihn nicht liebte, sondern Kanon. Früher hatte er es immer genossen, den niedlichen Gitarristen vor Fans und laufender Kamera zu küssen. Er erinnerte sich an den süßen Geschmack, den er dann immer auf seiner Zunge gespürt hatte. Plötzlich spürte Miku einen Tritt. Aus seinen Gedanken gerissen wandte er sich von dem sich immer noch küssenden Pärchen ab und blickte zu Teruki. Miku sah überrascht, dass der Drummer ihn besorgt musterte. Bis jetzt hatte der Sänger es niemanden erzählt und wollte es auch eigentlich keinem sagen, doch er wusste, dass der Schmerz in seinem Herzen ihn zerstören wird, wenn er es nicht bald jemandem erzählen wird. Um Terukis Blick auszuweichen, murmelte er, er müsse sich duschen und erhob sich. Bou und Kanon lösten ihren Kuss und sahen Miku verwirrt nach. „Was hat der denn?“, fragte Kanon die anderen, nachdem er verschwunden war. Teruki zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Er benimmt sich in letzter Zeit sowieso total komisch.“ “Das ist mir auch aufgefallen“, sagte Bou ernst, stand auf und streckte sich. „Überhaupt nicht Miku-haft.“ Teruki nickte. „Stimmt. Er ist viel ernster. Bou, du bist doch sein bester Freund oder?“ „Hai.“ „Warum redest du nicht mal mit ihm und fragst ihn?“ Bou setzte sich wieder und seufzte. „Du weißt ja nicht, wie gern ich das machen würde, Teruki. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mir ausweicht.“ Er sah traurig auf den Boden. „Er hat den Fanservice mit mir abgebrochen, ohne Grund. Und immer, wenn ich mit ihm alleine bin oder ich mich mit ihm unterhalten möchte, verschwindet er meistens.“ „Bei mir ist das genauso“, murmelte Kanon. „Nur ich glaube, dass Miku mich am liebsten umbringen möchte.“ „Das ist doch gar nicht wahr!“, rief Bou ihm dazwischen. „Doch“, fuhr Kanon wütend fort und sah seinen Freund an. „hast du es denn eben nicht bemerkt?! Er hat mich angemacht, nur weil ich gelacht habe! Das ist doch krank!“ Bou hatte es selbst einige Male mitbekommen, wie Miku Kanon wegen Kleinigkeiten angeschrien hatte und um den Bassisten zu besänftigen, drückte er ihn an sich und sagte: „Ich bekomme es doch mit, was er dir antut, Kanon. Aber bitte tu mir den Gefallen und sag nie wieder, dass er dich umbringen möchte. Miku ist mein bester Freund und ich weiß, dass er so was noch nicht einmal denken würde!“ Kanon seufzte. „Gomen, Bou“, murmelte er. „Das weiß ich doch auch. Aber irgendetwas stimmt mit unserem Sänger nicht. Teruki?“ “Hai?“ Teruki sah Kanon fragend an. „Du bist anscheinend der Einzige, den Miku weder ignoriert noch anschreit.“ Kanon sah den Drummer nun fast flehend an. „Kannst denn nicht mal versuchen, aus ihm herauszubekommen, was für ein Problem er hat?“ Teruki nickte. „Ich kann’s versuchen.“ Kapitel 2: Das Gespräch ----------------------- Kapitel 2. Tags darauf saßen alle in ihrem Apartment am Tisch, um über die vergangene Tournee zu reden. Sie waren sich einig, dass sie ein voller Erfolg gewesen war und alberten und scherzten. Auch Miku war mal wieder in seinem Element, als er durch das Zimmer hopste und einen auf Donald Duck machte. Teruki, Bou und Kanon kriegten sich nicht mehr ein vor Lachen und ihre Sorgen um ihren Sänger waren wie weggeblasen. „He, Leute! Ich habe eine Idee“, sagte Teruki auf einmal, während Bou und Kanon sich gegenseitig Pizzastücke in den Mund schoben. Miku setzte sich und griff Bou eins unter der Nase weg. Bou sah ihn beleidigt an, doch als er sah, dass sein bester Freund grinste, schmunzelte er nur und nahm sich ein Neues, um Kanon damit zu füttern. „Schieß los“, sagte Miku mit vollem Mund. „Wie wäre es, wenn wir alle gemeinsam am Wochenende wegfahren?“, schlug Teruki vor. „Au ja! Das haben wir echt verdient“, sagte Kanon begeistert. Bou und Miku stimmten ihm zu. „Nur wo?“ Sie kamen schnell zu dem Entschluss, dass ein Onsen im Winter das Beste wäre, um mal wieder richtig aufzutauen. „Und wer geht mit wem auf ein Zimmer?“, fragte Teruki. „Ach, Teruki. Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?“, fragte Kanon beleidigt, aber mit einem Grinsen im Gesicht. „Bou und ich gehen natürlich zusammen auf ein Zimmer!“ Er drückte Bou, der nachdenklich auf die Pizza gestarrt hatte, an sich und gab ihm einen Kuss. Mikus Laune und die Vorfreude auf den Ausflug sank. Er hatte gehofft, mit Bou auf ein Zimmer zu gehen. Er fasste sich mit einer Hand an seine Stirn. Wie dumm das doch gewesen war, das nur zu denken! Bou war mit Kanon zusammen und wird sich natürlich mit ihm eins teilen und nicht mit seinem besten Freund! „Ist irgendetwas, Miku?“, fragte Kanon, der gesehen hatte, wie der Sänger sich an den Kopf gefasst hatte. Miku funkelte Kanon böse an. Er wollte ihm sagen, was er von seiner Idee hielt, ließ es jedoch bleiben und murmelte nur: „Mir tut der Kopf weh. Ich gehe mich etwas hinlegen.“ Er erhob sich und ging in sein Zimmer. Dort schmiss er sich auf sein Bett und schloss die Augen. Ich muss mich zusammenreißen, dachte er verzweifelt. Sonst bin in Bous Glück im Wege. Ich muss endlich akzeptieren, dass er Kanon liebt und die beiden ein Herz und eine Seele sind. Wenn Bou glücklich ist, muss ich es doch auch sein! Doch der Schmerz in seiner Brust verschwand nicht. Er war so stark wie noch nie. Es klopfte. „Wer ist da?“, fragte Miku. „Ich bin’s“, hörte er von Teruki sagen. Miku seufzte. Zumindest war es nicht Bou oder Kanon, denn die wollte er momentan auf keinen Fall sehen! „Komm rein“, murmelte er und der Drummer trat ein und schloss die Tür hinter sich, blieb aber dort stehen. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er und sah Miku an. Miku schüttelte den Kopf. Teruki seufzte. „Kann ich mal mit dir reden?“ Es hat keinen Sinn, es ihm zu verschweigen, dachte Miku, nickte und setzte sich auf. Teruki ließ sich neben seinem Freund auf dem Bett nieder. „Miku, ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber du hast dich in letzter Zeit verändert. Wir fragen und alle, was mit dir los ist. Du bist viel ernster, das kennt man gar nicht von dir. Eben waren wir sehr erleichtert, dass du seit langem wieder gut gelaunt warst und uns zum Lachen gebracht hast. Außerdem möchte Bou gerne wissen, warum du den Fanservice mit ihm abgebrochen hast und warum du ihm aus dem Weg gehst. Er ist dein bester Freund, Miku! Und Kanon fragt sich, was er dir eigentlich getan hat, dass du ihn ständig anschreist.“ Miku hatte während dieser Predigt Teruki kein einziges Mal angesehen. Er schämte sich, dass er ihnen Kummer bereitet hatte, doch es war so schwer gewesen, mit den beiden zusammen zu sein. Wäre er doch nur vorsichtiger gewesen! Nun sah er Teruki an. „Teruki“, fing er langsam an. „Ich…gomen, dass ich euch Sorgen bereitet habe. Aber ich halte das einfach nicht mehr aus!“ Teruki sah die Tränen in Mikus Augen und nahm ihn in den Arm. „Miku, sag mir, was los ist, sonst kann ich dir nicht helfen. Und das möchte ich, glaube mir.“ Und Miku erzählte ihm alles. Während er sprach, ließ Teruki ihn nicht los, sondern drückte ihn immer mehr an sich. „Miku“, flüsterte er leise, als Miku geendet hatte. „Wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, warst du so abweisend zu Bou, weil du ihn liebst und ihn und Kanon nicht verletzen möchtest. Und dass Kanon mit ihm zusammen ist und nicht du, konntest du ihm nicht verzeihen. Deshalb fängst du andauernd an, dich mit ihm zu streiten, richtig?“ Miku nickte. Eine Träne floss aus seinem Auge. Er war erleichtert, dass er es endlich jemandem gesagt hatte und er genoss die beruhigende Wärme, die von Teruki ausging. „So kann das aber nicht weitergehen.“ “Aber was soll ich denn tun?“, flüsterte Miku verzweifelt. „Ich halte es ja kaum aus, wenn ich die Beiden zusammen sehe. Besonders, wenn sie sich küssen.“ Miku konnte nicht weitersprechen. Er stützte seinen Kopf auf die Hände. „Sag es ihm.“ “Nein. Wenn ich das tue, kann ich ihm nicht mehr unter die Augen treten. Das ist jetzt schon schwer genug“, fügte er leise hinzu. „Außerdem wird AnCafe darunter leiden.“ Teruki seufzte. „Miku, AnCafe leidet jetzt schon. Wer heitert uns denn immer auf, wenn wir als Band nicht weiterkommen oder private Probleme haben? Du hast zwar einige Phasen, in denen der alte Miku – den, den ich kenne – hervorkommt und Witze reißt, aber das wird auch immer weniger. Doch wenn du es ihm nicht sagen möchtest, dann brauchst du es auch nicht. Aber du verletzt Bou mit deinem momentanem Verhalten, und auch Kanon!“ „Ich wollte ihnen nie weh tun“, sagte Miku traurig. „Das weiß ich doch, und auch Kanon und Bou wissen, dass du sie niemals verletzen würdest. Genau deshalb machen sie sich ja Sorgen um dich.“ Nach einer kurzen Pause murmelte Miku traurig: „Ich habe keine Lust mehr auf unseren Onsen-Besuch.“ „Du musst aber mitkommen!“, rief Teruki protestierend. „Entweder fahren wir alle oder keiner. Und Bou und Kanon freuen sich richtig darauf. Hey, ich habe eine Idee. Wie wäre es, wenn ich die ganze Zeit bei dir bleibe und dir aus unangenehmen Situationen helfe?“ Miku schaute auf und sah Teruki an. Er nickte. „Aber versprich es mir. Ich habe nämlich keine Lust, dass die Beiden sich ständig küssen oder sich im Onsen zu sehr auf die Pelle rücken.“ „Versprochen“, sagte Teruki und hielt ihm eine Hand hin. Miku schlug ein und der Drummer drückte ihn an sich. Teruki stand auf und ging zur Tür. „Sag bitte den anderen nichts“, bat Miku ihn, während er sich die Tränen wegwischte. „Klar. Und wenn irgendetwas ist, komm ruhig zu mir. Du hättest aber auch eher mit mir darüber reden müssen, Miku.“ Teruki runzelte die Stirn. „Warum erst jetzt?“ Miku seufzte. „Jetzt habe ich es dir ja gesagt.“ Er lächelte. „Arigatou, Teruki.“ Teruki nickte, ging raus und schloss die Tür hinter sich. Kapitel 3: Im Onsen ------------------- Kapitel 3. Den ganzen Tag lang hatte es ununterbrochen geschneit, sodass eine glatte, weiße Schneeschicht entstanden war. An den Bäumen hingen lange Eiszapfen, in denen sich die Strahlen der späten Nachmittagssonne spiegelten. Da die Straße zum Gasthaus noch nicht gestreut worden war, konnte dort kein Auto langfahren ohne Gefahr zu laufen, im Graben zu landen. Miku, Bou, Teruki und Kanon waren deshalb von ihrem Taxifahrer vor der Straße rausgelassen worden, die nun wohl oder übel zu Fuß laufen mussten. Nach etwa zehn Minuten standen sie halb erfroren an der Tür des Gasthauses. „Mensch, Teruki“, murmelte Miku. „Wie konntest du nur eins aussuchen, das so weit abseits von jediglicher Zivilation liegt?“ „Das ist es ja gerade“, antwortete Teruki. „Ich habe keine Lust, an diesem Wochenende auf Fans zu stoßen.“ “Da hast du Recht“, stimmte Kanon ihm zu. „Wir wollen nicht gestört werden. Vor allem aber wir beide nicht.“ Er grinste Bou an, mit dem er den ganzen Weg lang Händchen gehalten hatte uns sie jetzt immer noch festhielt. „Nicht wahr?“ Bou nickte und Kanon gab ihm einen Kuss. Miku hatte das Händchen halten gerade noch so akzeptieren können, aber dieser Kuss war fast zu viel für ihn. Er wollte Kanon wieder anschreien, doch was Teruki vor ein paar Tagen zu ihm gesagt hatte, fiel ihm wieder ein. Teruki, der seit dem Gespräch den Sänger nicht mehr aus den Augen gelassen hatte, spürte, was momentan in ihm vorging und packte ihn sanft aber deutlich an der Schulter. Miku drehte sich zu ihm um. „Ich will endlich ins Warme“, sagte Teruki. „Klingelst du?“ Miku nickte und drückte auf den kleinen Klingelknopf neben der Tür. Es war ein lauter, schriller Ton zu hören. Bou und Kanon hatten sich so erschrocken, dass sie sich voneinander gelöst hatten und nun Miku anstarrten. Dieser drehte sich zu ihnen um und sagte verlegen lächelnd: „Also, wer das nicht gehört hat, ist taub.“ Bou, Kanon und Teruki lachten. Na, immerhin haben sich die beiden endlich mal losgelassen, dachte Miku mürrisch. Die Tür öffnete sich und eine ältere Frau stand vor ihnen. “Konban wa, “ sagte sie und verbeugte sich. Die vier taten es ihr nach. „Takehiko-san desu ka?“, fragte Teruki, bevor er sich wieder aufrichtete. Die Frau nickte. „Und ihr seid die kleine Gruppe, die sich vor ein paar Tagen angekündigt hatte?“ „Hai.“ „Gut. Ich zeige euch eure Zimmer.“ Takehiko-san führte sie durch den kleinen Empfangsraum über eine hölzerne Treppe nach oben in den ersten Stock, wo die Zimmer waren. Ihre beiden Zimmer lagen direkt gegenüber. Bevor sie wieder ging, gab Takehiko-san ihnen die Schlüssel und beschrieb den Weg zum Onsen. Sie sagte ihnen auch, dass sie die einzigen Gäste momentan wären, was AnCafe sehr entgegen kam. Miku wollte gerade zu Bou sagen, wie toll er es fände, dass ihre Zimmer so eng beieinander liegen würden, doch Kanon vereitelte mal wieder seinen Plan, denn bevor Miku irgendetwas sagen konnte, hatte er Bou bereits in eins der beiden Zimmer gezerrt und die Tür hinter ihnen geschlossen. Miku ärgerte sich über Kanon. Immer, wenn er etwas von Bou wollte, war Kanon da und störte gewaltig! „Baka“, murmelte er. „Komm, wir packen auch aus“, schlug Teruki vor und ging in das andere Zimmer. Miku folgte ihm, ließ seine Tasche fallen und machte sich daran, die Sachen in eine Schublade der Kommode zu schmeißen, die neben der Tür stand. Teruki, der aus dem Fenster auf den verschneiten Wald geschaut hatte, drehte sich um und schaute ihm zu. „Chikushoo!“, rief Miku, als er alles verstaut hatte. „Kanon macht alles kaputt!“ Es gab einen Knall. Miku hatte in seiner Wut die Schublade mit zu viel Schwung geschlossen, sodass diese an die Rückseite der Kommode gestoßen war. „Miku.“ „Was?“, fauchte der Sänger und drehte sich zu Teruki um. „Kanon kann doch nichts dafür. Er ist mit Bou zusammen. Sie lieben sich. Sie dürfen Händchen halten und sich küssen, ohne, dass du andauernd ausrastest.“ „Das meine ich doch gar nicht.“ Miku lehnte sich an die Wand. „Ich wollte etwas zu Bou sagen und er hat ihn einfach ins Zimmer gezerrt.“ Er blickte düster auf den Holzboden. „Wer weiß, was Kanon gerade mit ihm anstellt?“ Teruki seufzte, ging zu ihm und nahm ihn in die Arme. „Wie hätte er denn wissen können, dass du was zu Bou sagen möchtest? Du bist Bou doch in letzter Zeit nur ausgewichen und hast kaum mit ihm gesprochen. Und mal nicht den Teufel an die Wand. Kanon hat mir gestern versprechen müssen, dass er mit Bou dieses Wochenende nicht so weit gehen wird, mit dem, wo ich denke, dass du es jetzt denkst.“ Miku lachte. „Schöner Trost, Teruki. Und was ist mit den Tagen danach? Oder noch schlimmer, davor?“ Teruki schmunzelte. „Hör mal, Miku. Kanon hat mir gebeichtet, dass er bis jetzt noch nicht mit ihm geschlafen hat und – nein!“ Miku wollte etwas erwidern, doch Teruki hatte ihm eine Hand auf den Mund gelegt. Wütend funkelte Miku ihn an. „Kanon hat mir versichert“, fuhr Teruki weiter fort, „dass er Bou damit solange in Ruhe lässt, bis Bou es auch wirklich will. Und er will nicht!“ Miku riss Terukis Hand vom Mund. „Nani?“, fragte er erstaunt. „Ist das wahr?“ Teruki nickte lächelnd. „Komm, wir gehen uns den Onsen anschauen.“ Teruki genoss die Wärme des Wassers. Er lehnte sich an die feuchten und kalten Steine am Rand des Onsens und schloss die Augen. Hier ist es ja so friedlich, dachte er lächelnd. Keine Fans, kein Ärger mit Managern, alles schön friedlich. Doch diese Ruhe hielt nicht lange an, denn plötzlich spritzte jemand Wasser in sein Gesicht. Erschrocken sah Teruki sich um und entdeckte Miku, der grinsend am anderen Ende des Onsens saß und sich einen Spaß daraus gemacht hatte, den Drummer nass zu spritzen. „He, Miku.“ Teruki lachte. „Lass das!“ Bevor Miku auf ihn hörte, konnte er es nicht lassen, seinen Freund noch ein letztes Mal zu beschießen und Teruki bekam so viel ab, dass seine Haare nun pitschnass waren. Dieser stöhnte auf. „Miku“, rief er wütend. „Na warte, das kriegst du zurück!“ Die beiden lieferten sich lange eine wilde Wasserschlacht, die damit endete, dass nun auch Mikus Haare nass waren. „Sag mal“, fragte Teruki, nachdem sie aufgehört hatten. „Du warst eben so schlecht drauf und jetzt lachst du wieder. Hat dich das eben so gefreut?“ Miku nickte. „Solange Kanon nicht mit ihm schläft, kann ich es ertragen. Außerdem musste das eben sein.“ Er grinste. Teruki schüttelte leicht mit dem Kopf. Dieser Junge kann einfach nicht ohne Spaß leben. Einige Minuten lang schwiegen sie. Miku hatte sich bis zum Kinn ins Wasser gelassen, als ihm auffiel, dass Teruki ihn, komisch grinsend, ansah. „Was ist?“ Fragend blickte Miku zu ihm. „Miku“, sagte Teruki ernst. „Komm mit mir zusammen.“ Miku sah Teruki in die Augen. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“, fragte er tonlos. „So richtig zusammen sein? Wie bei Bou und Kanon?“ Teruki nickte. Miku schwamm zu Teruki und setzte sich neben ihn. „Das geht nicht. Du weißt doch, dass ich Bou liebe und…“ Teruki lachte. „Du verstehst das völlig falsch, kleiner Baka“, sagte er. „Ich bin doch nicht in dich verliebt. Ich meine, wir sollten zumindest so tun, als ob wir richtig zusammen wären. Mit allem Drum und Dran.“ „Und was soll das bitte schön bringen?“, murmelte Miku. „Wir versuchen, Bou eifersüchtig zu machen.“ „Und auf wen bitte schön?“ „Na, auf wen wohl?“ Teruki sah ihn mit einem schrägen Seitenblick an. „Auf dich natürlich!“ Bis jetzt hatte Mikus Verstand ausgesetzt, doch nur arbeitete er auf Hochtouren. Wenn Teruki Recht hatte und Bou wirklich noch nicht mit Kanon geschlafen hatte…hieße es dann, dass die Beziehung zwischen Bou und Kanon nicht so perfekt war, wie er geglaubt hatte? Wenn ja, dann war das die einzige Möglichkeit, Bou für sich zu gewinnen! Miku sah Teruki an, zögerte kurz und nickte. Teruki lächelte. „Aber Teruki, eine Frage habe ich noch“, sagte Miku. „Hai?“ „Was meintest du eben mit mit allem Drum und dran?“ Teruki wollte auf diese Frage antworten, doch plötzlich ging die Tür auf und Bou und Kanon traten ein. Sie grinsten Miku und Teruki an, legten ihre Handtücher ab und ließen sich den beiden gegenüber nieder. „Herrlich!“ Kanon seufzte und lehnte sich zurück. Bou lehnte sich an seine Schulter und blickte rüber zu Miku und Teruki. Teruki runzelte die Stirn. „Warum kommt ihr erst jetzt?“ „Wir hatten noch etwas zu erledigen.“ Kanon grinste. Miku funkelte ihn böse an, doch der schien nur Augen für Bou zu haben und er versuchte, seine Wut zu bändigen, indem er auf das Wasser starrte. „Ihr hättet uns aber ruhig Bescheid sagen können“, meckerte Bou. Miku spürte Bous Blick auf sich und sah auf. Sein Herz machte einen Hüpfer, als er den Gitarristen ansah. Wie süß Bou doch ist!, dachte Miku, seufzte und starrte erneut auf das Wasser, um nicht Gefahr zu laufen, rot anzulaufen, was sofort seine Gefühle für Bou verraten hätte. Teruki zuckte mit den Schultern. “Warum sollten wir?“, fragte er. Bou und Kanon sahen Teruki erstaunt an. „Ich dachte, wir wollten zusammen etwas unternehmen?“, fragte Kanon. „Nun ja…“ Teruki sah Miku an und lächelte. „Wir hatten noch so einiges zu bereden, nicht wahr Miku?“ Ohne eine Antwort abzuwarten zog er Miku näher an sich heran, beugte sich über ihn und küsste den Sänger auf den Mund. Miku war zunächst sehr erschrocken, doch dann wusste er, was Teruki eben mit „allem Drum und Dran“ meinte und erwiderte den Kuss. Es war ihm sehr unangenehm, Teruki vor Bou so zu küssen, doch er wusste, dass dies die einzige Möglichkeit war. Dennoch hoffte er inständig, dass Teruki den Kuss endlich löste und tatsächlich, als Miku dies gerade dachte, löste sich Teruki. Er warf Miku noch einen gut geschauspielerten, verliebten Blick zu, seufzte und drehte sich lächelnd zu Bou und Kanon um, die das Geschehen zunächst erschrocken verfolgt hatten, doch jetzt grinste Kanon. „Sag bloß, ihr seid zusammen?“, fragte er belustigt. Teruki nickte. „Hai. Seit ein paar Minuten.“ Miku warf Bou verstohlen einen Blick zu. Auch Bou lächelte und schien sich über das neue Paar zu freuen, doch irgendetwas irritierte Miku an seinem Ausdruck, nur er wusste nicht, was es war. Doch das war ihm jetzt auch egal. Er musste das Herz dieses niedlichen Gitarristen mit dem wunderschön hellblonden Haar erobern! Miku legte Teruki einen Arm um die Schulter und drückte ihn an sich. Teruki sah ihn an. Miku lächelte und küsste ihn. „Wow, Miku geht aber ran“, murmelte Kanon, während Miku und Teruki sich erneut leidenschaftlich küssten. „Hai“, flüsterte Bou. Teruki löste den Kuss. „Das machst du sehr gut, Miku“, flüsterte er ihm lächelnd ins Ohr. Miku sah ihn verwirrt an. „Was mache ich gut?“, fragte er leise und sah ihn an. „Das Küssen oder das Schauspielern?“ „Beides“, hauchte Teruki zurück. Teruki ist echt süß, dachte Miku. Und der Kuss eben…halt! So darf ich erst gar nicht denken! Miku schüttelte den Kopf. „Ist etwas?“, fragte Teruki besorgt und strich Miku eine Strähne aus dem Gesicht. „Nein, alles in Ordnung“, sagte Miku hastig und blickte rüber zu Bou und Kanon, die sich nun auch im Arm lagen und sich küssten. Miku und Teruki beobachteten die zwei. Nachdem Bou den Kuss gelöst hatte, bemerkte er, dass sie beobachtet worden waren. „Was ist?“, fragte er. „Nix.“ Miku musste grinsen. Bou war einfach zu niedlich! Die nächsten zwei Tage verbrachten sie mit Karaoke und regelmäßigen Besuchen des Onsens. Miku und Teruki gaben ihr Bestes, doch Bou schien keine Anzeichen zu machen, dass er etwas gegen das Pairing Miku x Teruki hatte. Miku gab aber nicht auf und er so bei der Sache, dass er befürchtete, sich ernsthaft in Teruki zu verlieben. Kapitel 4: Eine falsche Entscheidung? ------------------------------------- Kapitel 4. Drei Wochen später lehnte Miku sich lächelnd an Kanon und legte den Kopf auf seine Schulter. Kanon legte einen Arm hinter Miku auf die Lehne der Couch. Ein kurzer Blitz. „Gut so“, rief der Fotograph ihnen zu und machte noch einige Fotos. Schon seit einer Stunde poste AnCafe vor der Kamera. Bis jetzt hatten sie jedoch nur jede Menge Einzelfotos von jedem Mitglied, doch nun waren Gruppenfotos dran. Miku saß zwischen Bou und Kanon auf der Couch und Teruki neben Kanon. Alle waren in bester Stimmung. Auch Miku war, seitdem er mit Teruki so tat, als ob sie sich liebten, fast wieder der Alte. Er hatte, ohne es zu wollen und ohne etwas zu merken, sich ernsthaft in Teruki verliebt. Als Miku das bewusst wurde, wusste er zunächst nicht, was er tun sollte. Doch da Bou immer noch mit Kanon zusammen war und sich nicht getrennt hatten, merkte er, dass es sinnlos war, ihnen etwas vorzumachen, nur um sie auseinander zu bringen und so hatte er beschlossen, sein Glück mit Teruki zu versuchen. Miku seufzte. Trotz allem war er aber immer noch in Bou verliebt. Für wen würde er sich entscheiden, wenn es hart auf hart kommen wird? „He, Miku!“, rief jemand und riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Alle Blicke im Studio lagen auf ihm. Miku sah Bou an. „Hast du nicht gehört?“, fragte dieser. „Du sollst deinen Kopf auf meine Schulter legen.“ „Gomen“, murmelte Miku, lehnte sich an Bou und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Er ist so warm, dachte Miku. Sein Herz klopfte. Miku lächelte Richtung Kamera. Es blitzte erneut. Jetzt legte Bou einen Arm um ihn und drückte ihn an sich. Der Fotograph lobte sie. Doch das bekam Miku nur halb mit. Er wollte für immer so in Bous Armen sitzen bleiben, doch das ging nicht. Sie erhoben sich. Mitarbeiter des Studios kamen angerannt und stellten die Couch beiseite. Die vier Mitglieder von AnCafe blickten zum Fotographen. „Und was kommt jetzt?“, fragte Bou. Der Fotograph grinste. Miku, Kanon, Teruki und Bou stöhnten. Dieses Grinsen konnte nur eines bedeuten! „Wer will als erstes?“, fragte der Fotograph vergnügt. Kanon zögerte nicht, packte Bou und zog ihn vor die Kamera. Sie küssten sich in verschiedenen Positionen. Nachdem auch Miku und Teruki fertig waren, wollten sie sich zu Bou und Kanon setzen, doch der Fotograph hielt Miku zurück. „Halt!“, rief er, eilte zu den anderen, packte Bou am Arm und stellte ihn neben Miku. Miku und Bou sahen verwirrt den Fotographen an, der sich bereits hinter dem Fotoapparat verkrochen hatte. Er bemerkte diesen Blick und seufzte. „Ihr sollt euch küssen!“ Miku und Bou bewegten sich nicht. „Macht ruhig!“, rief Kanon ihnen zu. „Genau. Es ist doch nur Fanservice“, stimmte Teruki ihm zu. „Aber“, Bou sah Miku ausdruckslos an, „du hast den Fanservice mit mir doch abgebrochen.“ “Wenn das so ist, kann ich leider keine Bilder von euch machen“, sagte der Fotograph. „Nein!“, rief Miku ihm hastig zu und schaute Bou an. „Komm wir machen das.“ „Willst du das wirklich?“ Miku nickte. Wenn ich dich nicht jetzt sofort küsse, sterbe ich, Bou! Er stellte sich direkt vor Bou und sah ihm in die Augen. Sein Herz machte einen Hüpfer. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Was, wenn er ihn zu lange küsste? Was war, wenn Kanon merkte, dass er, Miku, Bou liebte? Bou seufzte, drückte Miku an sich und küsste ihn. Miku erwiderte ihn und schloss die Augen. Es war zwar kein Kuss aus Liebe, doch Miku hatte dieses einzigartige, unbeschreibbar schönes Gefühl, das er immer dann hatte, wenn er Bou küsste, vermisst. Zum zweiten Mal an diesem Tag wünschte er sich, dass der blonde Schönling endlich ihm gehören würde. Miku musste den Kuss jedoch lösen, denn er hatte Angst, dass Kanon gesehen hatte, welche Gefühle er für Bou hegte. Und Bou? Hatte er etwas gemerkt? Miku sah in Bous dunkle Augen. Bous Blick war warm und angenehm. „So, das war’s“, rief der Fotograph. „Ihr seid entlassen.“ Miku lächelte kurz. „Komm.“ Er zog Bou von der Kamera weg und ging mit ihm zu Kanon und Teruki. Miku hielt den Atem an, als er Kanon sah. Kanons Gesichtsausdruck war wie versteinert. Er lächelte noch nicht einmal, als Bou sich neben ihm niederließ und ihn umarmte. Kanon sah Miku an. Irrte er sich, oder starrte ihn Kanon wirklich voller Abscheu und Hass an? Kapitel 5: Kimi a ai shiteru ---------------------------- Kapitel 5. Miku wachte auf. Irgendetwas hatte ihn geweckt. Er hob verschlafen den Kopf und sah auf seinen Wecker. 7:28 Uhr. Stöhnend ließ er sich wieder fallen. Er schloss die Augen und versuchte weiterzuschlafen, denn er hatte nicht viel Schlaf bekommen. Er hatte ständig an den Kuss mit Bou denken müssen. Und an Kanons Reaktion. Nach dem Fotoshooting war er Miku aus dem Weg gegangen. Plötzlich hörte er es wieder. Laute Stimmen. Sie schienen miteinander zu streiten. „Nein!“ Das war eindeutig Kanon. „Aber Kanon, ich-“ Bou. „Ich glaube dir nichts mehr!“ Eine Tür knallte zu. Noch eine. Dann war Stille. Tränen stiegen Miku in die Augen. Er drehte sich um und zog die Bettdecke über den Kopf. So, wie es sich angehört hatte, hatten Bou und Kanon sich wegen irgendetwas heftig gestritten. Nicht wegen irgendetwas, dachte Miku. Der Grund war bestimmt der Kuss gestern! So heftig hatten Bou und Kanon noch nie miteinander gestritten. Sie hatten sowieso kaum Meinungsverschiedenheiten. Was, wenn sie sich eben getrennt hatten? Miku war verzweifelt. Er hatte Angst. Angst, dass Kanon genau wusste, dass er Bou liebte. Angst, dass Bou es auch wusste. Miku betrat die Küche. Teruki saß alleine am gedeckten Tisch und frühstückte. Er sah auf. „Ohayou, Miku.“ „Ohayou“, murmelte Miku als Antworte und setzte sich neben ihn. Er sah auf Kanons und Bous Plätze. Sie lagen unangerührt da. „Wo sind denn Bou und Kanon?“, fragte er Teruki. „Weiß ich nicht.“ Miku seufzte und fing an zu essen. Die Tür ging auf und Bou kam herein. Miku legte sein Brötchen weg und blickte zu Bou. Sein Herz wurde schwer, als er Bous gerötete Augen sah. Anscheinend hatte er geweint. Bou kam zu ihnen rüber, doch als er Miku sah, blieb er stehen. „Was ist los?“, fragte Teruki ihn. Bevor er diese Frage jedoch ganz ausgesprochen hatte, hatte Bou schon kehrt gemacht und war aus der Küche gerannt. Ich hatte also Recht, dachte Miku traurig. Er stand auf. Teruki ah ihn fragend an. „Gomen, Teruki.“ Er sah ihn nicht an. „Ich muss zu Bou.“ Miku ging zur Tür. „Kann mir eigentlich irgendjemand mal verraten, was überhaupt los ist?“, rief Teruki wütend und stand auf. „So langsam komme ich mir echt überflüssig vor.“ Miku seufzte, ging zu ihm und umarmte ihn. „Teruki“, fing er an. Tränen stiegen ihm in die Augen. „Ich habe gehört, wie Bou und Kanon heute früh miteinander gestritten haben.“ „Über was?“ „Ich glaube, dass der Grund…der Kuss gestern war.“ Teruki drückte Miku von sich weg und sah ihn an. „Das würde zumindest Bous Reaktion eben auf dich erklären.“ Miku nickte. „Ich wünschte, ich hätte ihn nicht geküsst, aber ich konnte nicht anders. Was, wenn sie sich meinetwegen gestritten haben?“ Teruki wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. „Teruki…ich weiß nicht, was ich tun soll“, flüsterte Miku. „Es war ein Fehler, dass wir so getan haben, als ob wir zusammen wären.“ „Gut, mein Plan ist anscheinend nicht aufgegangen, aber…“ „Nein“, unterbrach Miku ihn. „Das meine ich nicht. Ich habe jetzt erst richtig verstanden, dass Bou nur mit Kanon glücklich ist und es mit mir wohl nie sein wird. Deshalb möchte ich nicht, dass sie sich trennen. Aber Teruki, ich…“ Er drückte Teruki an sich. „Ich habe noch einen Fehler gemacht.“ Teruki legte einen Arm um Miku. „Welchen, Miku?“, fragte er leise. „Ich habe mich wirklich in dich verliebt.“ Teruki seufzte. „Ach, Miku.“ Miku sah ihn weinend an. „Was empfindest du für mich?“ Teruki schwieg. Er wollte seinen Freund nicht verletzen, doch er wollte ihn auch nicht anlügen. Er sah Miku nicht an, während er sprach. „Ich habe dich sehr gern, Miku. Du bist wie ein Bruder für mich. Aber ich liebe dich nicht.“ Miku wischte sich die Tränen weg. „Hai“, murmelte er. „So habe ich mir das gedacht.“ Sie standen lange da, ohne, dass irgendeiner etwas sagte. Miku wusste auch nicht so genau, wieso er es Teruki gesagt hatte. Er war ihm einfach so rausgerutscht. Doch sein Herz war zweigeteilt und keiner erwiderte seine Gefühle. Es schmerzte. Noch nie war er so dermaßen verletzt worden. So sehr es auch weh tut, Bou muss glücklich sein! Alles drehte sich. Dieser Schmerz war unerträglich. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Er ließ sich in die Dunkelheit fallen. Dort war wenigstens niemand, der ihm so wehtun könnte. Plötzlich packte ihn jemand am Arm und zog ihn zu einem Stuhl. Miku setzte sich. Nach einer Weile ließ der Schwindel nach und Miku öffnete die Augen. Teruki, der vor ihm kniete, sah ihn besorgt an. „Geht’s wieder?“ Miku nickte. „Hör mal Miku, ich…“ Die Tür ging erneut auf und Kanon kam herein. Er blieb verwirrt stehen, als er die beiden sah. „Was ist los?“ „Miku geht es nicht besonders gut“, antwortete Teruki. Kanon kam näher. Miku sah ihn nicht an, doch er spürte dessen Blick auf sich. Er muss mich hassen, dachte Miku und erneut wurde ihm schwindelig. Er schloss die Augen. „Du solltest dich besser hinlegen“, meinte Kanon. Gut geschauspielert, Kanon! Miku sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Nein, geht schon wieder. Wirklich.“ Kanon seufzte und runzelte die Stirn. „Du bist leichenblass, mein Lieber.“ Miku schwieg. Ihm war das alles sehr unangenehm. Besonders verwirrte ihn Kanons Verhalten. Hatte er es sich gestern wirklich nur eingebildet und Kanon war wie immer zu ihm? Oder tat er nur so? Miku wusste es nicht. „Kanon?“ Teruki schaute von Miku zu Kanon. „Was ist mit Bou los?“ Jetzt war es Kanon, der sich wünschte, jemand anderes zu sein. „Was ist denn mit ihm?“, fragte er kühl und funkelte den Drummer an. „Er sieht ziemlich fertig aus“, meinte Teruki. „Miku sagte mir eben, er hätte dich und Bou heute Morgen streiten hören.“ Kanon zögerte kurz, doch dann sagte er leise: „Bou und ich haben uns getrennt.“ „Warum?“ „Was geht euch das an?“, fauchte er. Miku schaute Kanon an. Dieser sah ihn voller Hass an. „Ich gehe mal nach Bou sehen.“ Teruki erhob sich, warf noch einen letzten prüfenden Blick auf Miku und verschwand. Kanon setzte sich an den Tisch und fing an zu essen. Nach einer Weile bemerkte er, dass Miku nicht aufgegessen hatte und murmelte, ohne ihn anzusehen: „Du solltest was essen.“ Miku schwieg. Ihm war es sehr unangenehm, mit Kanon allein zu sein. Er konnte die Spannung zwischen ihnen förmlich knistern hören. „Miku!“ Kanon sah ihn wütend an. „Wenn du nicht sofort etwas isst, vergesse ich mich!“ Miku sah ihn verwirrt an, griff aber nach dem Rest seines Brötchens und fing an zu essen. Er hatte eigentlich gar keinen Hunger, doch er wusste, dass Kanon sehr unangenehm werden konnte, wenn er wütend auf einen war. Nachdem Kanon aufgegessen hatte, wollte Miku ihm helfen, den Tisch abzuräumen, doch Kanon wollte das nicht. „Ich habe keine Lust, dass du ganz umkippst“, hatte er gemurmelt und so musste Miku zusehen, wie Kanon es allein machte, doch er wurde schnell davon befreit, als Teruki kam und ihn zu sich nach draußen winkte. „Was ist?“, fragte Miku. „Ich habe aus Bou nicht herausbekommen können, warum sie sich nun gestritten haben.“ Teruki seufzte. „Er möchte dich nicht sehen, hat er zu mir gesagt, aber ich glaube, du solltest trotzdem zu ihm gehen. Er hat geweint, Miku.“ „Ich kann’s versuchen.“ Teruki nickte. „Viel Erfolg. Ich gehe Kanon aufheitern“, sagte er und lief in die Küche. Miku ging zu Bous Zimmer und klopfte. „Wer ist da?“, hörte er Bou fragen. „Ich bin’s, Miku. Darf ich reinkommen?“ „Was willst du?“, fragte er genervt. „Ich will mit dir reden und dir helfen.“ „Ich will dich aber nicht sehen!“ Das verletzte Miku sehr. Er lehnte sich an die Tür. „Bou, bitte.“ Es kam keine Reaktion. Erst nach einigen Minuten hörte er, wie Bou näher kam und die Tür öffnete. „Komm rein“, murmelte er. „Danke, Bou.“ Miku trat ein und setzte sich aufs Bett. Bou ließ sich neben ihm nieder. Er sah angespannt aus und Miku schien es, als habe er bis vor kurzem geweint. „Wie geht’s dir?“, fragte er und sah Bou an. „Wie soll’s mir schon geh’n. Kanon hat sich von mir getrennt.“ Bou starrte düster auf seine Hände, mit denen er rumspielte. „Aber das gleiche könnte ich dich fragen.“ „Nani?“ Miku sah ihn verwirrt an. „Teruki hat mir erzählt, dass es dir eben überhaupt nicht gut ging.“ „Ach, Bou. Das ist doch egal. Sag mir lieber, warum ihr euch getrennt habt.“ Bou seufzte. „Es ist mir nicht egal, wie es dir geht, Miku.“ Miku schwieg. Anscheinend wollte Bou nicht darüber reden und er sah sich im Zimmer um. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er sehr lange nicht mehr hier drin gewesen war. Es war mit allem möglichen Krimskrams ausgestattet und neben dem Bett stand seine Gitarre. Miku lächelte. Wie sehr er Bous Gitarrenspiele liebte. Sein Blick wurde jedoch von dem Mülleimer angezogen, der neben dem Schrank stand. Miku konnte erkennen, dass darin jede Menge Fotos lagen. Sie zeigten alle das gleiche. Bou mit Kanon. „Bou, du…“, fing Miku an, doch Bou schüttelte den Kopf. „Ich glaube, du hast ein Recht darauf, zu erfahren, warum wir uns getrennt haben“, sagte er leise. Miku sah ihn gespannt an. „Der Hauptgrund ist der Kuss von gestern.“ „Welcher Kuss?“, fragte Miku mulmig, obwohl er die Antwort schon wusste. „Du kleiner Baka.“ Er schaute kurz Miku an, starrte dann aber weiter auf seine Hände. „Unseren Kuss.“ „Was ist damit?“ „ „Kanon hat gesagt, er hätte gesehen, wie leidenschaftlich er gewesen war.“ Tränen stiegen ihm in die Augen. Miku drückte ihn an sich. Seine Augen brannten, doch er hielt die Tränen zurück. Jetzt muss ich mich erstmal um Bou kümmern, dachte er. „Das war doch nur Fanservice“, meinte Miku. Ihm tat es weh, Bou zu belügen, doch er riss sich zusammen. Bou nickte kaum merklich. „Das habe ich ihm auch gesagt, aber er wollte das nicht hören und hat gesagt: ’Wenn ich dir halt nicht mehr genüge, dann geh doch zu Miku!’.“ „W-wieso meint er, du solltest zu mir gehen?“ „Er glaubt, dass…dass ich dich liebe“, fügte er murmelnd hinzu. Miku wollte ihm sagen, wie schön er das finden würde, doch er ließ es bleiben. Er wollte Bou nicht noch mehr leiden sehen und so stand er auf und ging zur Tür. „Ich gehe jetzt zu Kanon und sag ihm, dass das nicht stimmt, was er sagt!“ Er hatte gerade seine Hand auf die Türklinke gelegt, doch Bou war aufgesprungen und zerrte ihn zurück. Er schubste ihn, sodass Miku rücklings auf das Bett fiel, beugte sich über ihn und küsste ihn. Miku war zunächst sehr erschrocken, doch dann erwiderte er den Kuss. Noch nie hatten Bou und Miku so geküsste und als Bou sich von ihm löste, sah Miku erstaunt, dass er weinte. „Miku, Kanon hat aber Recht“, schluchzte er. „Womit?“ Miku verstand die Welt nicht mehr. „Ich…liebe dich! Ich habe dich schon immer geliebt!“ Mikus Herz machte einen Hüpfer. „Aber warum bist du dann – gomen- warst du dann mit Kanon zusammen?“, fragte er. „Ich war mir sicher, dass du nichts von mir willst, weil du mit mir am wenigsten Fanservice gemacht hast. Als Kanon mir damals seine Liebe gestanden hatte, hatte ich beschlossen, mein Glück mit ihm zu versuchen, aber ich konnte ihn nicht so sehr lieben, wie ich dich liebe, Miku.“ Bou legte sich neben Miku, sah ihn aber weiterhin an. Miku konnte seine Tränen nicht mehr aufhalten. Wie lange schon hatte er sich diesen Moment herbeigesehnt!! „Ich liebe dich doch auch, Bou!“ Er erzählte Bou, warum er ihm seit Monaten ausgewichen war und warum er Kanon immer angeschrien hatte. „Du bist echt süß.“ Bou lächelte. „Ich habe gar nicht gemerkt, dass du eifersüchtig warst.“ Miku lächelte kurz. „Ich habe aber einige Fehler begangen, die ich sehr bereue.“ Und er erzählte Bou alles über Terukis Plan und auch, dass er sich Teruki verliebt hatte. „Ich habe eben Teruki meine Liebe gestanden“, murmelte er, als er geendet hatte. „Und?“ Bou sah ihn gespannt an. Miku schüttelte den Kopf und seine Augen tränten. „Als Teruki mir gesagt hat, dass er nicht das gleiche für mich empfindet, ist mir klar geworden, dass keiner meine Gefühle erwidert.“ Bou drückte ihn an sich. „Du bist mir vielleicht ein Baka, dass du nie gemerkt hast, was ich für dich empfinde. Ich habe dir doch oft gesagt, wie gern ich dich habe.“ “Ich dachte, du sagst das nur, weil wir Freunde sind. Außerdem hast du mir doch genau so zu verstehen gegeben, dass du mich nicht liebst.“ „Anata baka dayo, Miku! Wer hat denn den Fanservice von uns beide abgebrochen? Bevor ich mit Kanon zusammengekommen bin, wurden unsere Küsse auch schon immer weniger, weil du ständig neue Ausreden gefunden hast, mich nicht küssen zu müssen. Ich musste ständig zusehen, wie du Kanon und Teruki geküsst hast. Du hast mich damit sehr verletzt, Miku. Du hast mir damit zu verstehen gegeben, dass du mich nicht mehr magst und deshalb konnte ich es nicht mehr ertragen, mit dir alleine etwas zu unternehmen. Ich hatte Angst, dass du etwas sagen würdest, was mir wehtun könnte.“ Bou fing an zu weinen. Miku hatte ihm geschockt zugehört und es zerriss ihm fast das Herz. Er hatte nicht gemerkt, dass er Bou jahrelang verletzt hatte. Als er gespürt hatte, was er für ihn empfand, hatte er nur auf sich und seine Wünsche geachtet. Er hatte nicht bemerkt, wie sehr Bou unter seinen Entscheidungen und unter seinem Handeln gelitten hatte. Miku kamen die Tränen. „Bou, es tut mir ja so leid“, flüsterte er und strich mit einer Hand durch Bous Haare. „Ich wollte nur, dass du glücklich bist. Ich kann dich doch nicht leiden sehen. Aber ich Baka habe nicht gemerkt, dass ich selbst dir sehr wehtue. Ich verspreche dir, dass ich es wieder gut mache. Aber hör bitte auf zu weinen!“ Bou nickte und fuhr mit einem Ärmel über sein Gesicht. „Aber du musst auch aufhören“, sagte er und fing an, Mikus Tränen wegzuwischen. „Danke, Bou.“ Miku strich Bou eine Strähne aus dem Gesicht. „Wofür?“ Bou sah ihn fragend an. Miku lächelte. „Weiß ich auch nicht so genau. Ich bin nur erleichtert, dass wenigstens einer auf der Welt meine Gefühle erwidert.“ Bou grinste. „Komm her, mein kleiner Baka.“ Sie umarmten sich. Kapitel 6: Kanon ---------------- Kapitel 6. Kanon hatte aus dem Küchenfenster geschaut, als jemand eintrat. Mit einem kurzen Seitenblick stellte Kanon fest, dass es Teruki war. „Und?“ Er sah weiter aus dem Fenster. „Er hat mir nichts erzählt. Es geht ihm aber nicht besonders gut, er weint die ganze Zeit“, sagte Teruki und starrte auf Kanons Hinterkopf. Kanon schwieg. „Miku ist gerade bei ihm.“ Kanon drehte sich um und sah Teruki an. „Ach, ist er das?“, fragte er kühl. „Na, dann muss es Bou ja wieder prächtig gehen.“ Hatte Miku Recht und der Grund war wirklich der Kuss? Teruki sah ihn fragend an. „Bou liebt mich doch gar nicht. Er hat nur Augen für Miku“, sagte er mit zittriger Stimme. Er drehte sich wieder um. „Wieso?“ „Hast du es denn gestern nicht selbst gesehen? Wie die beiden sich geküsst haben?“ „Doch, habe ich“, sagte er leise. „Aber ich weiß nur, was Miku für Bou empfindet.“ „Und was empfindet er? Liebe?“ Teruki zögerte. Miku hatte ihn gebeten, es ihm nicht zu sagen, aber was kümmerte ihn das? Er wollte Kanon helfen. „Hai“, flüsterte er. „Woher weißt du das?“ Kanon rührte sich nicht. „Ich habe nach dem Konzert mit ihm geredet. So, wie du es gewollt hattest. Er war eifersüchtig auf dich, weil du mit Bou zusammen warst, und nicht er. Deshalb hat er dich ständig angeschrien.“ „Aber daran, dass er mich diesem Verhalten verletzt hat er nicht gedacht, oder?“ „Ich habe ihm gesagt, was er dir und Bou damit antut und es tut ihm sehr leid. Er hat das nicht gewollt.“ „Toll“, murmelte Kanon. „Echt toll.“ Teruki ging zu Kanon und umarmte ihn von hinten. Kanon rührte sich nicht, aber Teruki konnte spüren, wie er sich etwas entspannte. „Kanon, da ist noch etwas.“ Er erzählte ihm, dass er und Miku nur zusammen gewesen waren, um Bou und Kanon auseinander zu bringen. Als er geendet hatte, stieß Kanon ihn wütend weg. „Das hätte ich nicht von dir gedacht, Teruki“, rief er wütend. „Ich dachte, wir wären Freunde!“ „Das sind wir doch auch.“ Terukis Augen brannten. „Es tut mir sehr leid, Kanon. Ich habe heute gemerkt, was für ein Fehler ich da gemacht hatte“, fuhr er fort. „Miku hat sich in den letzten drei Wochen – anscheinend nur aus Frust, dass Bou seine Gefühle nicht erwidert - in mich verliebt und mir, kurz, bevor du dazugekommen bist, seine Liebe gestanden.“ “D-das hatte ich nicht gewusst“, sagte Kanon erstaunt. Er drückte Teruki an sich. „Und liebst du ihn auch?“ Teruki schüttelte den Kopf. „Ich liebe jemand anderen.“ Kanon schwieg kurz, doch dann sagte er leise: „Nachdem ich mich heute morgen von Bou getrennt hatte, habe ich überlegt, was ich jetzt machen soll. Da ich ungerne aus der Band aussteigen möchte und Bou nicht gerne leiden sehe, weil ich ihn immer noch liebe…“ Kanon seufzte. „Wenn Bou Miku wirklich liebt, werde ich es akzeptieren. Auch wenn es mir zunächst schwer fallen wird.“ Teruki nickte. „Ich glaube, weil ich seine Gefühle nicht erwidert habe, ging es Miku eben so schlecht.“ „Dieser kleine Baka macht uns nichts anderes als Sorgen“, murmelte Kanon. „Hai.“ Lange standen sie einfach nur schweigend da, sich gegenseitig im Arm haltend. „Sag mal, Teruki“, unterbrach Kanon auf einmal die Stille. „In wen bist du eigentlich verliebt?“ Teruki sah Kanon an und wurde rot. „Kann ich dir nicht sagen“, murmelte er und sah weg. Kanon schmunzelte. „Du solltest es der Person aber sagen, das ist auch nicht so schwer“, meinte er. „Ich helfe dir auch.“ Er grinste. Teruki schwieg. Kanon, du Baka!!! „Komm, wir sehen mal nach Miku und Bou.“ Teruki war schon auf dem Weg zur Tür, doch Kanon zögerte. Teruki stöhnte. „Willst du nun sehen, ob es Bou gut geht oder nicht?“ Kanon setzte sich langsam in Bewegung. Als sie vor der Tür standen, die in Bous Zimmer führte, lauschte Teruki. „Nichts zu hören.“ Er klopfte. Keiner antwortete. Kanon und Teruki sahen sich an. Dann öffnete Teruki vorsichtig die Tür und spähte ins Zimmer. „Und?“, fragte Kanon, der nichts sehen konnte, weil der Drummer ihm die Sicht versperrte. Teruki grinste. „Das glaubst du sowieso nicht.“ Kanon stöhnte und machte die Tür weiter auf, sodass er etwas sehen konnte. „Hast du mal `ne Kamera?“, fragte er Teruki leise. „Nein, leider nicht.“ „Schade.“ Kanon wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte, bei dem, was er sah, doch er wusste, dass Bou glücklich sein musste. Er lag dicht neben Miku auf dem Bett. Sie waren, sich gegenseitig im Arm haltend, eingeschlafen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kommis~ ♥♥♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)