Der Kleine Baka von _miku-kun_ ================================================================================ Kapitel 2: Das Gespräch ----------------------- Kapitel 2. Tags darauf saßen alle in ihrem Apartment am Tisch, um über die vergangene Tournee zu reden. Sie waren sich einig, dass sie ein voller Erfolg gewesen war und alberten und scherzten. Auch Miku war mal wieder in seinem Element, als er durch das Zimmer hopste und einen auf Donald Duck machte. Teruki, Bou und Kanon kriegten sich nicht mehr ein vor Lachen und ihre Sorgen um ihren Sänger waren wie weggeblasen. „He, Leute! Ich habe eine Idee“, sagte Teruki auf einmal, während Bou und Kanon sich gegenseitig Pizzastücke in den Mund schoben. Miku setzte sich und griff Bou eins unter der Nase weg. Bou sah ihn beleidigt an, doch als er sah, dass sein bester Freund grinste, schmunzelte er nur und nahm sich ein Neues, um Kanon damit zu füttern. „Schieß los“, sagte Miku mit vollem Mund. „Wie wäre es, wenn wir alle gemeinsam am Wochenende wegfahren?“, schlug Teruki vor. „Au ja! Das haben wir echt verdient“, sagte Kanon begeistert. Bou und Miku stimmten ihm zu. „Nur wo?“ Sie kamen schnell zu dem Entschluss, dass ein Onsen im Winter das Beste wäre, um mal wieder richtig aufzutauen. „Und wer geht mit wem auf ein Zimmer?“, fragte Teruki. „Ach, Teruki. Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?“, fragte Kanon beleidigt, aber mit einem Grinsen im Gesicht. „Bou und ich gehen natürlich zusammen auf ein Zimmer!“ Er drückte Bou, der nachdenklich auf die Pizza gestarrt hatte, an sich und gab ihm einen Kuss. Mikus Laune und die Vorfreude auf den Ausflug sank. Er hatte gehofft, mit Bou auf ein Zimmer zu gehen. Er fasste sich mit einer Hand an seine Stirn. Wie dumm das doch gewesen war, das nur zu denken! Bou war mit Kanon zusammen und wird sich natürlich mit ihm eins teilen und nicht mit seinem besten Freund! „Ist irgendetwas, Miku?“, fragte Kanon, der gesehen hatte, wie der Sänger sich an den Kopf gefasst hatte. Miku funkelte Kanon böse an. Er wollte ihm sagen, was er von seiner Idee hielt, ließ es jedoch bleiben und murmelte nur: „Mir tut der Kopf weh. Ich gehe mich etwas hinlegen.“ Er erhob sich und ging in sein Zimmer. Dort schmiss er sich auf sein Bett und schloss die Augen. Ich muss mich zusammenreißen, dachte er verzweifelt. Sonst bin in Bous Glück im Wege. Ich muss endlich akzeptieren, dass er Kanon liebt und die beiden ein Herz und eine Seele sind. Wenn Bou glücklich ist, muss ich es doch auch sein! Doch der Schmerz in seiner Brust verschwand nicht. Er war so stark wie noch nie. Es klopfte. „Wer ist da?“, fragte Miku. „Ich bin’s“, hörte er von Teruki sagen. Miku seufzte. Zumindest war es nicht Bou oder Kanon, denn die wollte er momentan auf keinen Fall sehen! „Komm rein“, murmelte er und der Drummer trat ein und schloss die Tür hinter sich, blieb aber dort stehen. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er und sah Miku an. Miku schüttelte den Kopf. Teruki seufzte. „Kann ich mal mit dir reden?“ Es hat keinen Sinn, es ihm zu verschweigen, dachte Miku, nickte und setzte sich auf. Teruki ließ sich neben seinem Freund auf dem Bett nieder. „Miku, ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber du hast dich in letzter Zeit verändert. Wir fragen und alle, was mit dir los ist. Du bist viel ernster, das kennt man gar nicht von dir. Eben waren wir sehr erleichtert, dass du seit langem wieder gut gelaunt warst und uns zum Lachen gebracht hast. Außerdem möchte Bou gerne wissen, warum du den Fanservice mit ihm abgebrochen hast und warum du ihm aus dem Weg gehst. Er ist dein bester Freund, Miku! Und Kanon fragt sich, was er dir eigentlich getan hat, dass du ihn ständig anschreist.“ Miku hatte während dieser Predigt Teruki kein einziges Mal angesehen. Er schämte sich, dass er ihnen Kummer bereitet hatte, doch es war so schwer gewesen, mit den beiden zusammen zu sein. Wäre er doch nur vorsichtiger gewesen! Nun sah er Teruki an. „Teruki“, fing er langsam an. „Ich…gomen, dass ich euch Sorgen bereitet habe. Aber ich halte das einfach nicht mehr aus!“ Teruki sah die Tränen in Mikus Augen und nahm ihn in den Arm. „Miku, sag mir, was los ist, sonst kann ich dir nicht helfen. Und das möchte ich, glaube mir.“ Und Miku erzählte ihm alles. Während er sprach, ließ Teruki ihn nicht los, sondern drückte ihn immer mehr an sich. „Miku“, flüsterte er leise, als Miku geendet hatte. „Wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, warst du so abweisend zu Bou, weil du ihn liebst und ihn und Kanon nicht verletzen möchtest. Und dass Kanon mit ihm zusammen ist und nicht du, konntest du ihm nicht verzeihen. Deshalb fängst du andauernd an, dich mit ihm zu streiten, richtig?“ Miku nickte. Eine Träne floss aus seinem Auge. Er war erleichtert, dass er es endlich jemandem gesagt hatte und er genoss die beruhigende Wärme, die von Teruki ausging. „So kann das aber nicht weitergehen.“ “Aber was soll ich denn tun?“, flüsterte Miku verzweifelt. „Ich halte es ja kaum aus, wenn ich die Beiden zusammen sehe. Besonders, wenn sie sich küssen.“ Miku konnte nicht weitersprechen. Er stützte seinen Kopf auf die Hände. „Sag es ihm.“ “Nein. Wenn ich das tue, kann ich ihm nicht mehr unter die Augen treten. Das ist jetzt schon schwer genug“, fügte er leise hinzu. „Außerdem wird AnCafe darunter leiden.“ Teruki seufzte. „Miku, AnCafe leidet jetzt schon. Wer heitert uns denn immer auf, wenn wir als Band nicht weiterkommen oder private Probleme haben? Du hast zwar einige Phasen, in denen der alte Miku – den, den ich kenne – hervorkommt und Witze reißt, aber das wird auch immer weniger. Doch wenn du es ihm nicht sagen möchtest, dann brauchst du es auch nicht. Aber du verletzt Bou mit deinem momentanem Verhalten, und auch Kanon!“ „Ich wollte ihnen nie weh tun“, sagte Miku traurig. „Das weiß ich doch, und auch Kanon und Bou wissen, dass du sie niemals verletzen würdest. Genau deshalb machen sie sich ja Sorgen um dich.“ Nach einer kurzen Pause murmelte Miku traurig: „Ich habe keine Lust mehr auf unseren Onsen-Besuch.“ „Du musst aber mitkommen!“, rief Teruki protestierend. „Entweder fahren wir alle oder keiner. Und Bou und Kanon freuen sich richtig darauf. Hey, ich habe eine Idee. Wie wäre es, wenn ich die ganze Zeit bei dir bleibe und dir aus unangenehmen Situationen helfe?“ Miku schaute auf und sah Teruki an. Er nickte. „Aber versprich es mir. Ich habe nämlich keine Lust, dass die Beiden sich ständig küssen oder sich im Onsen zu sehr auf die Pelle rücken.“ „Versprochen“, sagte Teruki und hielt ihm eine Hand hin. Miku schlug ein und der Drummer drückte ihn an sich. Teruki stand auf und ging zur Tür. „Sag bitte den anderen nichts“, bat Miku ihn, während er sich die Tränen wegwischte. „Klar. Und wenn irgendetwas ist, komm ruhig zu mir. Du hättest aber auch eher mit mir darüber reden müssen, Miku.“ Teruki runzelte die Stirn. „Warum erst jetzt?“ Miku seufzte. „Jetzt habe ich es dir ja gesagt.“ Er lächelte. „Arigatou, Teruki.“ Teruki nickte, ging raus und schloss die Tür hinter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)