Der Kleine Baka von _miku-kun_ ================================================================================ Kapitel 1: Schmerz ------------------ Kapitel 1. Die Menge tobte, nachdem Kanon, Teruki und Bou ihre letzten Töne gespielt hatten und Miku seine letzten Tanzschritte beendet hatte. Unter tosendem Beifall verließen die vier Mitglieder von AnCafe zufrieden und erleichtert, dass dies das letzte Konzert ihrer Tournee gewesen war, die Bühne. Im Aufenthaltsraum griff Miku sofort nach einer Flasche Wasser und kippte ihren Inhalt gierig in sich hinein. Auch die anderen schnappten sich eine, doch sie tranken nicht annähernd so hastig wie ihr Sänger. Als Kanon das sah, fing er an zu lachen. Miku sah den Bassisten wütend an und ließ sich auf die Couch fallen. „Lach du nur, Kanon“, sagte er mit heiser Stimme. „Wir können gerne mal tauschen, du singst und ich bin der Bassist. Danach wüsstest du, wie das auf den Hals geht.“ Inzwischen hatten sich auch Bou und Kanon zu Miku auf die Couch gesellt. Teruki, der zu dem Entschluss gekommen war, dass er bei den anderen erdrückt werden würde, setzte sich auf den Sessel gegenüber und streckte seine Beine. „Lass das lieber, Miku“, sagte Teruki grinsend. „Genau, Kanon kann doch gar nicht singen“, stimmte Bou ihm bei und erntete dafür einen leichten Tritt von Kanon. Miku spürte, wie sein Herz einen Hüpfer machte, als Bou, ihn anlächelnd, seinen Arm um ihn legte und ihn an sich drückte. „Du bist und bleibst der beste Sänger Japans.“ Miku blickte in seine dunklen Augen. Er sieht so unendlich süß aus, dachte er. Schlagartig spürte Miku das Bedürftnis Bou zu küssen, doch er wusste, dass das nicht ging und um es zu verdrängen, sagte er leicht lächelnd: „Du übertreibst, Bou. Ich mag zwar ein guter Sänger sein, aber ich bin bestimmt nicht der Beste Japans.“ Bou schwieg, sah Miku aber weiterhin an. Er ist so anders in letzter Zeit, dachte er traurig. Man spürt, dass ihn etwas bedrückt, obwohl er bemüht darum ist, es uns nicht zu zeigen. Plötzlich wurde der Blonde aus seiner Grübelei gerissen, indem jemand an seinem Ärmel zupfte. „He, Bou! Ich bin auch noch da!“, hörte er Kanons Stimme beleidigt sagen. Bou ließ Miku los und umarmte Kanon. „Gomen“, flüsterte er Kanon zu und gab ihm einen Kuss, den der Bassist nur zu gern erwiderte und ihn auch prompt vertiefte. Miku war zuerst froh darüber gewesen, dass Bou ihn losgelassen hatte, denn in solchen Situationen, wo er das Gefühl hatte zu sterben, wenn er seinen besten Freund nicht sofort küssen konnte, konnte er sich kaum zusammenreißen. Doch er hatte gesehen, wie leidenschaftlich sich Bou und Kanon küssten und er hatte das Gefühl, als ob jemand ein Messer in sein Herz gerammt hätte, so sehr tat es weh. Miku seufzte innerlich. Zwei Monate lang ging das nun schon so. Zumindest glaubte das Miku, denn damals hatten sich der Gitarrist und der Bassist zum ersten Mal – ohne, dass von Fanservice die Rede gewesen war – vor Miku und Teruki geküsst. Nachdem Bou und Kanon es ihnen erklärt hatten, dass sie ein Paar waren, war in Miku eine Welt zusammengebrochen. Er wusste selbst nicht, wann er sich in seinen besten Freund verliebt hatte, doch er konnte damit leben, dass Bou es nicht wusste, denn er spürte, dass seine Liebe nicht erwidert wurde. Bis zu jenem Tag hatte er sogar gehofft, dass Bou ihn heimlich auch lieben würde, doch dies war Dank Kanon schnell verschwunden. Ob sie nun alleine etwas unternommen oder einfach nur miteinander freundschaftlich gekuschelt hatten, Miku wusste, dass sie für Bou nur gute Freunde waren. Mehr nicht. Doch auch ihre Unternehmungen zu zweit hatten aufgehört, seit Bou mit Kanon zusammen war. Miku hatte den Fanservice mit Bou abbrechen müssen, denn er konnte ihn nicht küssen mit dem Wissen, dass Bou ihn nicht liebte, sondern Kanon. Früher hatte er es immer genossen, den niedlichen Gitarristen vor Fans und laufender Kamera zu küssen. Er erinnerte sich an den süßen Geschmack, den er dann immer auf seiner Zunge gespürt hatte. Plötzlich spürte Miku einen Tritt. Aus seinen Gedanken gerissen wandte er sich von dem sich immer noch küssenden Pärchen ab und blickte zu Teruki. Miku sah überrascht, dass der Drummer ihn besorgt musterte. Bis jetzt hatte der Sänger es niemanden erzählt und wollte es auch eigentlich keinem sagen, doch er wusste, dass der Schmerz in seinem Herzen ihn zerstören wird, wenn er es nicht bald jemandem erzählen wird. Um Terukis Blick auszuweichen, murmelte er, er müsse sich duschen und erhob sich. Bou und Kanon lösten ihren Kuss und sahen Miku verwirrt nach. „Was hat der denn?“, fragte Kanon die anderen, nachdem er verschwunden war. Teruki zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Er benimmt sich in letzter Zeit sowieso total komisch.“ “Das ist mir auch aufgefallen“, sagte Bou ernst, stand auf und streckte sich. „Überhaupt nicht Miku-haft.“ Teruki nickte. „Stimmt. Er ist viel ernster. Bou, du bist doch sein bester Freund oder?“ „Hai.“ „Warum redest du nicht mal mit ihm und fragst ihn?“ Bou setzte sich wieder und seufzte. „Du weißt ja nicht, wie gern ich das machen würde, Teruki. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mir ausweicht.“ Er sah traurig auf den Boden. „Er hat den Fanservice mit mir abgebrochen, ohne Grund. Und immer, wenn ich mit ihm alleine bin oder ich mich mit ihm unterhalten möchte, verschwindet er meistens.“ „Bei mir ist das genauso“, murmelte Kanon. „Nur ich glaube, dass Miku mich am liebsten umbringen möchte.“ „Das ist doch gar nicht wahr!“, rief Bou ihm dazwischen. „Doch“, fuhr Kanon wütend fort und sah seinen Freund an. „hast du es denn eben nicht bemerkt?! Er hat mich angemacht, nur weil ich gelacht habe! Das ist doch krank!“ Bou hatte es selbst einige Male mitbekommen, wie Miku Kanon wegen Kleinigkeiten angeschrien hatte und um den Bassisten zu besänftigen, drückte er ihn an sich und sagte: „Ich bekomme es doch mit, was er dir antut, Kanon. Aber bitte tu mir den Gefallen und sag nie wieder, dass er dich umbringen möchte. Miku ist mein bester Freund und ich weiß, dass er so was noch nicht einmal denken würde!“ Kanon seufzte. „Gomen, Bou“, murmelte er. „Das weiß ich doch auch. Aber irgendetwas stimmt mit unserem Sänger nicht. Teruki?“ “Hai?“ Teruki sah Kanon fragend an. „Du bist anscheinend der Einzige, den Miku weder ignoriert noch anschreit.“ Kanon sah den Drummer nun fast flehend an. „Kannst denn nicht mal versuchen, aus ihm herauszubekommen, was für ein Problem er hat?“ Teruki nickte. „Ich kann’s versuchen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)