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Colleen

von

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1. Kapitel

Colleen.
 

Ich hab einmal ein Buch gelesen, in dem die Geschichte eines Pferds erzählt wurde.

Die Connemarastute hieß Colleen und ich hatte es mir gekauft, weil ich diese irische Pferderasse sehr gerne mag.

Ich mag das Titelbild des Buches irgendwie total gerne. Darauf ist Colleen. Ihr Blick hat mich irgendwie berührt. Ihre Augen – So wie sie schaut... – als würde sie einen direkt ansehen, als wollte sie einem etwas erzählen.
 

Als ich sie gesehen hab, musste ich an dieses Pferd denken.
 

Mein Hamster hatte Babys, die nun blind und taub durch unsere Badewanne tapsten. Die Kleinen hatten schon Fell, stolperten unbeholfen herum und wurden von ihrer Mutter zurück ins Nest geschleppt.

Sie waren nun so alt, dass sie Augen und Ohren öffnen sollten. Die Kleinen hatten zuerst ganz rote Augen und öffneten sie erst langsam. Anfangs nur ein ganz klein wenig.

Aber einer der Hamsterbabys nicht.

Sie hatte ihre Augen schon einen Tag früher geöffnet, als ihre Geschwister.

Sie waren wunderschön, riesengroß und dunkel wie die Nacht.

Tief schwarz. Heute hat sie blaue Augen, aber das sieht man nur selten, da Hamster so große Pupillen haben und man meist nur diese sieht.

Ich hab sie hochgehoben und sie hat mich so sanft angeschaut.

Colleen.

Sie hatte damals genau den gleichen Blick wie dieses Pony.

Und so hab ich sie dann auch genannt.
 

Ich möchte etwas über Colleen Eltern erzählen.

Ihre Mutter heißt Shadow-Miraiyu, meist nenn ich sie Shaddy oder Chat.

Shadow ist sehr schön. Ich hab noch nie einen Hamster mit einem so schönen Fell gesehen.

Es glänzt wie Seide und schimmert im Licht in verschiedenen Schattierungen.

Sie ist gescheckt – Ihr Bauch ist weiß, der Kopf und Hinterteil Cremefarben. Quer über dem Rücken hat sie einen weißen Steifen und dadurch einen cremefarbenen Aalstrich.
 

Ihr Vater heißt Tasci~La’Vivo und wird Tasci oder Tassi genannt.

Sein Fell glänzt zwar nicht so toll, ist dafür aber weicher und kuschelig.

Er ist ein Pandahamster. Also das gleiche Muster wie Shadow, nur schwarzweiß.

Er hat blaue Augen, Shadow hatte rote, als ich sie bekommen hab, inzwischen sind sie aber sehr dunkel geworden und haben ebenfalls eine hellblaue Umrandung.
 

Beide hab ich in einer Zoohandlung gekauft und sie müssen früher einmal sehr schlecht behandelt worden sein. Sie waren völlig verstört. Tasci hatte schreckliche Angst. Shadow ist dadurch aggressiv geworden und hat nach allem gebissen. Schon wenn man das Zimmer betreten hat ist sie in die letzte Ecke gesprungen und hat gefaucht wie blöde.

Ich hatte noch nie so verschreckte Hamster erlebt...

Es hat viel Zeit, Geduld und Liebe gekostet, bis die Beiden wieder relativ normal waren.
 

Tasci hat noch heute Angst vor fremden Menschen – weshalb ich auch nicht mit ihm zum Tierarzt gehen kann. Einmal ist er mir vor Angst fast daran gestorben.

Ansonsten ist er ein unheimlich lieber und gutmütiger Hamster.

Er vertraut mir und würde niemals beißen. Ich könnte ihm sogar den Finger ins Maul stecken.

Er mag die Nähe zu vertrauten Personen und in seiner bekannten Umgebung hier verhält er sich auch Fremden fast gar nicht mehr scheu.

Shadow hatte ich so weit, das sie sich anfassen, hochnehmen und streicheln ließ. Sie fraß lieb aus den Hand und biss nur noch manchmal und mit Vorwarnung.

Eigentlich waren sie jetzt normal und ich hab überlegt, was ich mit ihnen machen würde.

Ich hab sogar überlegt, Shadow an jemand anderen zu geben. In ihrem Leben war scheinbar so viel schief gelaufen, ich wollte ihr die Chance geben, noch mal neu anzufangen. Und jetzt war sie soweit.

Dann hab ich mich aber dafür entschieden, zu züchten, was letztendlich auch geklappt hat. (Nicht ganz ohne Probleme!)
 

Und Nun hab ich Colleen und ihre Geschwister.
 

Shadow und Tasci leben in umgebauten Gitterkäfigen, sodass sie groß genug sind und kein Plastik mehr dran ist.

Hamsterbabys sind allerdings sehr klein und können sich zwischen den Gitterstangen hindurchquetschen.

Sie würden dann nicht mehr zurück in den Käfig kommen, sich irgendwo im Zimmer verirren und verhungern ect. – oder gleich zwischen den Gitterstangen stecken bleiben...

Also hab ich mich entschieden, dass meine trächtige Hamsterdame in die Badewanne umziehen musste!

Diese hab ich einfach etwas 10cm mit üblichem Einstreu, Heu und Klopapier gefüllt und zwei Große Häuschen, Äste ect. und eine art Tisch als Etage hineingestellt.
 

Als ich Colleen ihren Namen gegeben hab, wurde sie mein Liebling und ich hab beschlossen, sie zu behalten.

Später ist mir eingefallen, dass ich einen der Hamsterjungen behalten wollte und diesen eigentlich Tivoli nennen wollte.

Nach dem Fußballstadion des TSV Alemannia Aachen.

So kam es, dass Collen, ebenso wie ihre Eltern, einen seltsamen Doppelnamen bekam.

Nun heißt sie Tivoli-Colleen.
 

Auch Shadows und Tascis Namen haben eine Bedeutung.

Tascis Zweitname Vivo ist lateinisch und bedeutet „ich lebe“.

Ich hab mir die Beiden gekauft, nachdem zwei meiner Hamster in der Nacht zuvor gestorben sind...

Shippo durch Hautkrebs bzw. Pilzbefall...Der durch schlechte Tierärzte ein halbes Jahr auf Milben behandelt wurde...

Und Mizz durch einen dummen Unfall... Sie war damals nicht einmal ausgewachsen, zwei, drei Monate Vielleicht...
 

Shadows Name hat eine ähnliche Geschichte wie Colleen.

Auch sie wurde nach einem Pferd benannt.

Es hat ewig gedauert, bis sie einen Namen bekommen hat. Tasci bekam seinen noch am gleichen Tag – Shadow erst etwas einen Monat später.

Sie hatte sich nach einiger Zeit soweit eingelebt und beruhigt, dass sie sich normal benommen hat, wenn man sie in ruhe gelassen hat.

Aber sie hat mich ignoriert. Sie wollte nichts von Menschen wissen und wenn man sich vor ihren Käfig gesetzt hat, ist sie wie irre in ihrem Laufrad gerannt und hat so getan, als würde sie einen nicht bemerken. Sie wollte nichts mehr von Menschen wissen.

Sie ist einfach weiter gerannt, als wollte sie vor ihren Problemen und der ganzen Welt einfach davonlaufen...

Das hat mich an ein Pferd erinnert, dessen Geschichte ich ebenfalls gelesen hab.
 

Shadow. Ein früher schwer misshandeltes Pferd das lange Zeit niemanden an sich ran gelassen hat und lange kein Vertrauen fassen konnte – einfach weglaufen wollte.

Nun heißt sie Shadow-Mireiyu.

Marai ist japanisch und bedeutet Zukunft. Und ihre Zukunft sollte besser werden!

Tasci ist übrigens der Name eines Fußballspielers, und ich fand einfach nur den Namen schön und lustig.

2. Kapitel

2.Kapitel
 

Colleen hatte sechs Geschwister.

Mit der Zeit gab Shadow es auf, den Kleinen hinterher zu laufen, sie einzusammeln und zurück ins Nest zu schleppen.

So konnte man die Hamsterbabys immer öfter beobachten – und sie waren einfach zu putzig!

Es waren alles Schecken mit dem Muster ihrer Eltern.

Drei waren cremefarben, aber heller als Shadow, die manchmal fast orange wirkt.

Eins hatte einen ähnlichen orangecremefarbeben Farbton wie Shadow und zwei waren braun gescheckt.

Auch Colleen ist braun. Allerdings ist sie schlicht braun und hat nur zwei ganz kleine, weiße Striche an den Seiten.
 

Hamster sind Einzelgängen (Ausnahmen bei Zwerghamstern und teilweise auch bei Mittelhamstern), aber bis zu einem bestimmten Alter vertragen sich die Kleinen noch.

Hamsterjunge spielen sogar zusammen, wie kleine Füchse und es ist unheimlich niedlich!

Ältere Hamster machen das nicht mehr und auch Shadow hat natürlich nie mitgemacht.

Die Kleinen rauften sich immer im Spiel. Nur Colleen machte dabei nie mit. Manchmal schien es mir, dieses Spiel war ihr einfach zu blöd. Zu langweilig. Sie war viel interessierter an ihrer Umgebung und liebte alles, was neu war.
 

Auch Colleens Geschwister bekamen mit der Zeit Namen.

Am besten vertrug Colleen sich mit Diego, einem der Cremefarbenen.

Diego war ein Mädchen, hieß aber trotzdem so...

Weil ich zu Anfang die Geschlechtsmerkmale bei Hamster verdreht hatte – und so dachte die Weibchen wären Männchen und umgekehrt...

Egel, nun hieß sie eben Diego.
 

Nienna war ebenfalls ein Mädchen und sah genauso aus, wie Diego.

Nur hatte Diego schwarze Augen und Nienna hatte rote behalten.
 

das dritte cremefarbene Hamsterbaby nannte ich Fiélo.

Sie war immer die Kleinste, dafür aber unheimlich flink und schnell!

Sie hat bald den Spitznamen „Flummi“ von mir bekommen..

Auch sie hatte rote Augen, ihre waren sogar richtig hell.

Was ich bei ihr immer toll fand war, dass sie hinten ein dunklere Beige hatte und am Kopf ein ganz helles.
 

Dann gab es noch drei Männchen.

DaQiao, Simão und Nova.

DaQiao hatte eine ganz tolle Farbe, die ich noch bei keinem Hamstergesehen habe!

Irgendwie fast orange...

Nova und Simi, wie ich ihn oft nannte, waren braunweiß.
 

Colleen hatte bei mir immer einen besonderen Stand. Sie wurde dadurch auch am zutraulichsten.

Sie kannte mich einfach schon von Anfang an, ich gehörte genauso dazu, wie der Käfig.

Als sie das erste mal auf meiner Hand saß, hatte sie die Augen sogar noch geschlossen.
 

Als die Hamsterjungen groß genug waren, durften sie mit ihrer Mutter zusammen in einen selbstgebauten Hamsterauslauf.

(Tasci hatte bis dahin den Luxus, ihn ganz für sich allein zu haben ;)

Sonst muss er sich ja immer mit Shadow abwechseln.)
 

Es war toll für die Kleinen, viel Platz zum Laufen und Austoben zu haben. Ich denke so werden sie auch besser darauf vorbeireitet, später verkauft oder verschenkt zu werden, wo sie sich allein an eine neue Umgebung ect. einstellen müssen.

So haben sie mit ihrer Mutter und Geschwistern zusammen immer etwas Neues kennen gelernt.
 

Besonders begeistert an neuen Dingen war immer Colleen.

Wären die Geschwister spielen, sich raufen und herumflitzten, blieb sie ganz ruhig und interessiert inmitten von diesem Hamstergewusel sitzen und beobachtete alles.

Sie hatte ein unheimliches Interesse an allem und wollte immer alles genau lernen.
 

Als die kleinen den Auslauf gut kannten, hab ich ihnen mal gezeigt, was denn ein Laufrad ist.

Das weiß ein Hamster schließlich nicht von selber.

Sie müssen es erst lernen und haben manchmal auf wirklich komische Weise versucht zu lernen, was sie mit dem seltsamen Ding anfangen sollen.

Nicht selten haben sie versucht drauf zu klettern, von außen an der Seite hoch zu laufen oder kugelten zu fünft darin herum.

Nach etwa zwei bis vier Tagen hatte fast alle heraus, wie man darin laufen konnte.

Jetzt muss man sagen, was Colleen gemacht hat.

Die ersten zwei bis drei Tage hatte sie kein Interesse am Laufrad. Es war ihr einfach zu langweilig.

Dann, irgendwann hat auch sie mal ausprobiert, was man damit so anstellen könnte.

Und hatte es innerhalb von ein, vielleicht zwei Minuten raus...
 

Die Kleinen haben dann auch gelernt, zu zwei nebeneinander darin zu laufen. ;)

Oft haben sie versucht, in verschiedene Richtungen zu laufen...
 

Colleen wurde es inzwischen im Auslauf zu langweilig.

Ihre Geschwister tollten herum und sie beobachtete alles.

Die Kleinen versuchten immer wieder sich zu dritt oder viert ins Laufrad zu zwängen – was aber nicht passte, sie waren inzwischen gewachsen.

Also stellte ich ein zweites Laufrad hinein.

Und plötzlich saß Colleen auf meiner Schulter!
 

Als ich meine Hand einen winzigen Moment im Auslauf hatte, hangelte sie sich innerhalb von Sekunden daran hoch und saß plötzlich einfach so auf meiner Schulter!

Von da an musste ich immer tierisch aufpassen.

Sobald sie irgendwie sie Möglichkeit bekam, kletterte Colleen an mir hoch.

Als wollte sie mir damit sagen: Hey! Mir ist langweilig! Beschäftige mich mal!

Und so musste ich mir dauernd neue Dinge einfallen lassen, damit ihr nicht langweilig wurde...
 

Zu Anfang war es total niedlich, wie die Kleine an mir hoch flitzte und sich immer wieder treudoof auf meine Schulter hockte. Aber bald hatte sie es so gut raus, dass ich wirklich jeden Moment aufpassen musste, wenn ich irgendetwas in den Auslauf legte oder so.

Und manchmal konnte sie einen damit wahnsinnig nerven...
 

Shadow hat es übrigens unheimlich gut getan. Seid sie trächtig war, hat sie nicht mehr gebissen und ist jetzt ganz lieb geworden.

Auch um ihre Jungen hat sie sich immer sehr liebevoll gekümmert.
 

Irgendwann meinte ich immer, Colleen könnte jetzt die Uhr lesen.

Wenn sie mal wieder an meinem Arm hochkletterte, blieb sie oft an meiner Armbanduhr kurz stehen und glubschte diese an.

Die fand sie scheinbar total interessant.

Colleen zog hier bald alle Aufmerksamkeit auf sich. Immer wieder ließ die Kleine sich etwas neues einfallen.
 

An dieser Stelle war ich eine Woche im Urlaub.

Als ich wiederkam, waren die Kleinen gar nicht mehr so klein! Sondern ein ganzes Stück gewachsen!

Die Größten waren nun etwa halb so groß wie Shadow.

Sie waren jetzt vier Wochen alt und bereit für ihr eigenes Zuhause.

Colleen und Fiélo waren immer noch kleiner als alle Anderen.
 

Bevor ich die Jungen Hamster von ihrer Mutter trennte, ließ ich die Sieben ohne Shadow in den Auslauf.

Es schien sie nicht weiter zu stören und so begann ich, nur noch zwei oder drei Hamster zusammen in den Auslauf zu lassen.

So sollten sie sich langsam daran gewöhnen, voneinander getrennt zu werden.
 

Die Junghamster verstanden sich noch miteinander und es waren sogar Freundschaften entstanden.

Auch konnte man nun die verschiedenen Charaktere der Hamsterchen erkennen.

So hockten Colleen und Diego zum Beispiel dauernd zusammen. Dazu passte gut Nienna, sie war sehr lieb und unkompliziert und verstand sich eigentlich mit Allen gut.

So bekamen die drei Mädels ihren eigenen Käfig, ein Glasterrarium.
 

Nova und Simão waren meine „Problemfälle“.

Sie waren nicht immer ganz einfach und wurden nicht richtig zahm.

Sie mochten sich nicht gerne anfassen lassen und ihre Raufereien wurden mitunter doch etwas heftig.

Die Zwei unter sich verstanden sich allerdings gut und schienen sich ebenfalls angefreundet zu haben.

So bekamen auch die Zwei ihren eigenen Käfig, einen alten Gitterkäfig.
 

Waren noch zwei der Junghamster übrig.

Und die ließ ich noch bei der Mutter in der Badewanne.
 

Fiélo war immer der Kleinste und hing noch sehr an seiner Mutter, also sollte sie noch ein wenig bei Shadow bleiben.

Das Männchen DaQiao hatte zwar schon Interesse an den Mädels aber nicht an Fiélo, wie gesagt, sie war immer so die ganz Kleine.

Also bleib auch er in der Wanne.
 

In dieser Zeit ist Colleen mit ihren verrückten Ideen mal wieder richtig aufgeblüht.

Es war zu lustig, was sie sich alles einfallen ließ.

Und sie hatte dabei immer Diego im Schlepptau, der ihren Blödsinn mitmachte.

Die Zwei waren das perfekte Team und ich glaube ich hätte sie sogar weiterhin zu zweit halten können.

Das klappt nämlich durchaus manchmal!

Hamster sind zwar Einzelgängen aber es gibt immer wieder Tiere, die sich auch später noch vertragen!

Das klappt aber meistens nur, wenn sie sich von klein auf kennen – am besten eben Wurfgeschwister.
 

Eine von Colleens verrückten Ideen möchte ich noch kurz beschreiben.

Wenn ich den Decken geöffnet hatte, hing sie sich immer über die Glaskante.

Also hing sie so darüber, dass Kopf und Vorderpfoten auf der einen Seite hingen und das Hinterteil auf der anderen Seite.

So baumelte sie nun vor sich her und machten keine Anstalten, auf einer der beiden Seiten herunter zu klettern.

Diego machte sie mal wieder nach und so baumelten die Beiden da so rum...

Und hatten scheinbar viel Spaß dabei...
 

Eine Zeit lang bekam Colleen dann eine „Beißphase“...

Sie wollte nun mal immer alles ausprobieren und so wollte sie nun scheinbar herausfinden, was man so alles essen konnte..

Ich war froh, dass sie das nur zwei Tage lange ausprobierte.....
 

Colleen vertrug sich noch immer mit allen und so setzte ich sie mit Shadow zusammen in einen großen Gitterkäfig, als ich die anderen sechs Jungen weggegeben hatte.

Sie vertrugen sich noch und es klappte eine ganze Weile.

Irgendwann hatte Shadow dann aber doch die Nase voll von Colleen und jagte sie immer wieder aus ihrem gemeinsamen Schlafnest.

Sie hatten noch ein zweites, dass Colleen benutzen könnte! Das tat sie aber nicht, sie wollte sich lieber an das warme Fell ihrer Mami kuscheln.

Und da diese sie immer öfter rausjagte und sie zu stolz war, sich so behandeln zu lassen, blieb sie meistens draußen und kletterte durch den Käfig.

So trennte ich die Beiden schließlich und Colleen zog in das Glasterrarium um.
 

An dieser Stelle lebte Colleen ihre künstlerischen Talente aus...

Sie hat einmal mit Pappmarsche modelliert....

Sie hat eine leere Klopapierrolle, die sie zum spielen hatte, in ihrem Wassernapf aufgeweicht und anschließen mir ihren Zähnchen bearbeitet..

Ich finde das ganze sieht jetzt aus wie ein Segelschiff und ich hab es behalten.
 

Colleen war immer unheimlich zutraulich, wahrscheinlich, weil sie mich schon so lange kannte und schon auf meinem Arm saß, bevor sie die Augen geöffnet hatte und richtig laufen konnte.

Sie kannte mich praktisch so gut wie Shadow. Mit dem Unterschied, dass Shadow sie zum Schluss nicht mehr in ihrem Nest haben wollte und die Zwei sich nicht mehr wiedersahen.

So klebte sie nun an mir, wie früher als ganz kleines Babyhamster an ihrer Mutter.

Oft ist sie mir schon in meinen Armen eingeschlafen und tut das auch heute noch manchmal.

3. Kapitel

3.Kapitel
 

Colleen wurde nun mit der zeit immer dicker – und das nur seltsam an den Seiten.

Und bald war klar, sie war trächtig!

Und das war alles andere als schön, denn sie war noch viel zu jung und das konnte gefährlich werden.

Sie war etwa halb so groß wie ihre Mutter und sehr zierlich gebaut.

Zu junge Hamstermütter konnten sogar daran sterben.

Das war eigentlich die schlimmste Zeit. Sie wurde immer dicker und ich konnte nichts für sie tun.

Mir wurde damals in einer Zoohandlung gesagt, dass die Kleinen erst im Alter von vier Wochen von ihrer Mutter getrennt wurden dürfen...

Allerdings sind sie schon mit drei Wochen geschlechtsreif, weshalb ich das nicht empfehlen kann!
 

Hamster sind etwa 15-16 tage trächtig, was wegen der kurzen Zeit meistens sehr genau hinkommt.

So wusste ich ziemlich genau, wann sie die Jungen bekommen würde.

Na den letzten Tagen kontrollierte ich also ständig bei ihr, ob alles in Ordnung war.

Die Jungen sind am Dienstag Morgen geboren.

Ich war das letzte mal um drei Uhr nachts bei ihr, da hatte sie die Kleinen noch nicht und lief munter herum, wie eine dicke Kugel.

Morgens um sieben lagen dann die Kleinen Hamsterbabys in ihrem Nest.

Es war alles gut gegangen und sie hatte 9 gesunde Babys.

Allerdings war Colleen einfach noch zu jung und kümmerte sich nicht richtig um ihre Kleinen.

Sie lag viel im Nest und hat einfach geschlafen. In der Zeit konnten die Kleinen dann bei ihr trinken.

Das wars aber auch schon und so musste ich ihr ganz schön helfen.

Die Kleinen kommen nämlich nackt auf die Welt und sind auf die Wärme der Mutter im Nest angewiesen!

Colleen wusste einfach nicht, was sie mit den kleine, rosa Dingern machen sollte..

Sie ließ sie trinken aber kümmerte sich nicht darum, wenn sie hinaus purzelten und hilflos irgendwo im Käfig lagen.

So sammelte ich etwa jede Stunde Hamsterbabys zusammen und brachte sie zurück ins Nest.

Eigentlich darf man das Nest und die Babys so früh noch nicht anfassen, die Hamstermami könnte die Kleinen sonst ablehnen oder gar auffressen.

Aber bei Colleen war eben alles anders.

Sie war schließlich noch viel zu jung und hatte zum Glück sehr viel Vertrauen zu mir, sodass es sie scheinbar nie gestört hat.

Hätte ich die Kleinen liegen lassen, wären sie gestorben.

Sie sind nur so groß wie rote Bohnen und völlig hilflos.

Sie brauchen unbedingt die Wärme der Mutter – und natürlich auch die Milch.

So ging aber alles gut und die Kleinen wuchsen heran.
 

Colleen wuchs in dieser Zeit nicht mehr.

Sie blieb sehr klein und zierlich, war aber putzmunter und gesund.
 

Hierbei konnte ich die Hamsterbabys viel früher beobachten, als bei Shadows Babys.

Sie bekamen mit der Zeit Fell und wuchsen.
 

Einen Tag hat Colleen mich ganz schön erschreckt!

Sie hatte zwar Babys, fand aber immer noch die Zeit, jede Menge Blödsinn anzustellen!

So hatte sie zum Beispiel bald raus, wie man ihren Käfig öffnete.

Und eines Tages war dieser offen und sie war weg!

Ihre Kleinen lagen allein im Nest und Colleen war spurlos verschwunden.

Ich hab meine Hamster alle im Badezimmer stehen (Wegen unserer Katze) und eigentlich konnte sie nicht weg sein...

Sie konnte dort ja nirgends hin.

Aber sie war trotzdem weg.
 

Ich hab alles durchgesucht, bis schließlich nur noch der Wäschekorb übrig blieb.

Ich hab alles gründlich durchgesucht und fand schließlich darin einen Körnervorrat, den sie wohl dort hin geschleppt hatte....

Aber von Colleen war keine Spur!

Ich wusste in dem Moment nicht, ob ich lieber lachen oder weinen sollte..

Schließlich hab ich sie dann doch noch gefunden.

Sie lag ganz unten im Mülleimer und schlief.

4. Kapitel

4.Kapitel
 

Colleens Babys wuchsen und bekamen flauschiges Fell.

Als die Kleinen groß genug waren, zogen sie inklusive Colleen und Nest in die Badewanne um.

In dem kleinen Aquarium wäre es auf die Dauer doch zu eng für 10 Hamster geworden.

Colleen wuchs noch immer nicht und blieb nur halb so groß wie Shadow und Tasci.
 

Nach und nach gab ich den Hamsterbabys Namen.

Sie hatten wieder alle das gleiche Muster.

Zwei waren braunweiß und sahen Colleen Brüdern Nova und Simi recht ähnlich.

Ich nannte sie Cadill und Centellea.
 

Ich hab mich total gefreut, das diesmal ein Pandahamster dabei war! Schwarzweiß, der Kleine sah genauso aus wie Tasci.

Ich hab ihn Toivoja genannt.

Weil das ähnlich klang wie Tivoli, der Zweitname seiner Mutter Colleen.
 

Dann waren da noch zwei cremefarben gescheckte Hamsterbabys.

Sie hießen bald Diao Smarty und Jukka.
 

Die übrigen 4 hatten ihre Flecken in einer ganz tollen, außergewöhnlichen Farbe!

Eine Mischung aus Beige und Grau.

Sie hießen Miikka, Emma, Dakota Lady und Mrs. Zaenko-Pinto.
 

Colleen liebte es schon immer, im Mittelpunkt zu stehen.

Am liebst hatte sie immer alle Aufmerksamkeit.

Als ich angefangen hab, sie und ihre Kleinen zu fotografieren, war sie sofort hellauf begeistert!

Fotos? Klasse!

Schon kam sie angerannt und sprang der Kamera entgegen oder warf sich in Pose.

So hab ich jetzt echt klasse Fotos von ihr.
 

Hat schon mal jemand behauptet, Hamster würden nicht spielen?

Ich kann nur sagen, Colleen ist mal wieder in allem eine Ausnahme.

Denn Colleen spielt! Und zwar mit allem, dass sie in die Pfoten bekommt.

Ich finde sie verhält sich oft wie ein Frettchen.

Einen Wollfaden zum Beispiel jagt sie durch die ganze Badewanne, wie ein kleines, übermütiges Kätzchen.
 

Ich hatte ihr mal eine bunte Pappschachtel gegeben.

Die hat sie die ganze Zeit gejagt und damit gespielt.

Sie ist immer wieder darauf zugesprungen und dann wieder weggesprungen, als würde sie sich davor erschrecken.

Wie eine Katze, die eine Maus jagt, diese immer wieder einfängt und loslässt, um sie dann wieder zu fangen, wenn sie wegläuft.
 

Als Colleens Babys groß genug waren und keine Muttermilch mehr tranken, ist Colleen auch wieder gewachsen.

Sie war aber immer noch ein ganzes Stück zu klein für ihr Alter und noch immer sehr zierlich gebaut.
 

Nun muss man sagen, dass Colle, wie ich sie oft nenne, ein wahrer Ausbruchskünstler ist.

Sie kommt praktisch aus jedem Käfig raus.

Selbst an der glatten Wand der Badewanne ist sie schon fast hochgesprungen.

Als sie früher mit Diego und Nienna in einem umgebauten Aquarium lebte, hatte ich darauf ein Metallgitter als Deckel.

Viele Hamster knabbern aus Langeweile an den Gitterstangen ihres Käfigs.

Colleen dagegen, hat ganze Metallstangen einfach komplett durchgenagt!

Das hab ich auch noch nicht erlebt...
 

Ihre Kleinen waren bald groß genug, um weggegeben zu werden.

Für Colleen wäre das Glasterrarium auf die Dauer zu klein.

Und in der Badewanne konnte sie schließlich auch nicht ewig bleiben.

Also hab ich einen großen Käfig für sie gekauft und ihn umgebaut.

So ist nun kein Plastik mehr darin, sondern nur noch Holz. Und vor allem – er ist „Collesicher“!!

Ich hab die Türchen so umgebaut, dass selbst ich sie nur aufbekomme, wenn ich mit beiden Händen kräftig daran ziehe, weil es so schwer geht.

Bis lang hat es zum Glück auch gehalten.
 

Ich hab also wieder die Hamsterfamilie in Gruppen aufgeteilt.

Diesmal hab ich die Männchen rechtzeitig von den andern Hamstern getrennt!

Miikka, Jukka und Toivoja zogen in das Terrarium um, in dem ich auch schon Colleen, Diego und Nienna hatte.

Colleen selber bekam ihren neune, „Collesicheren“ Käfig und teilte ihn sich mit Emma und Diao Smarty. Dakota Lady, Cadill, Centellea und Mrs. Zaenko-Pinto blieben in der Wanne.
 

Abends kamen sie alle zusammen in den Auslauf.

(Natürlich nach Männchen und Weibchen getrennt.)

Ich hab schon erzählt, dass so kleine Junghamster miteinander spielen wie kleine Füchse und sich zum Spaß raufen.

Und auch, dass sie dass nur machen, solange sie noch ganz klein sind.

Colleen war mal wieder eine Ausnahme.

Denn sie spielte dieses Spiel tatsächlich immer noch!

Sie war inzwischen doch ein ganzes Stück gewachsen und war nun fast so groß wie ihre Eltern.

Somit war sie etwa drei mal so groß, wie ihre Kinder.

Es sah immer zu komisch aus, wenn sie mit den Kleinen spielte!

Sie wirkte einfach schon viel zu groß dafür.

Innerlich ist sie nun mal bis heute ein Kind geblieben.

5. Kapitel

5.Kapitel
 

Als ich Colleen Junge weggab, schien sie mir richtig traurig darüber zu sein.

Normalerweise sind Hamstermütter irgendwann eher genervt von den Kleine und letztendlich froh, ihren Käfig wieder für sich allein zu haben.

So wie auch Shadow irgendwann die Nase voll hatte und Colleen nicht mehr neben sich im selben Nest schlafen ließ.
 

Das Gefühl hatte ich bei Colleen ganz und gar nicht.

Ich war tagelang beleidigt und hat die ganze Zeit geschmollt.

Mittlerweile hat sie sich aber daran gewöhnt, allein zu leben und fühlt sich in ihrem Käfig pudelwohl.
 

Colleens Tochter Cadill war ihr übrigens sehr ähnlich.

Sie hat als kleines Hamsterchen ihre Mami oft beobachtet und hat angefangen, sie nachzumachen.

So hat auch sie gelernt, an meinem Arm hoch zu klettern um sich auf meine Schulter zu setzen.
 

Leider konnte ich nur einen der Hamster privat unterbringen.

Die andern musste ich in eine Zoohandlung geben, wo sie ja meist nicht so gut dran sind...

Ich hab allerdings danach geschaut, ob es ihnen dort gut geht und sie waren alle sehr schnell verkauft. Ich hoffe, dass es ihnen dort gut geht!

Centellea hat es wohl am besten getroffen.

Sie hat über aufgehängte Zettel ein schönes Zuhause gefunden.
 

Heute lebt Colleen noch immer glücklich bei mir und macht mich regelmäßig wahnsinnig, mit ihren verrückten Ideen.

Sie nimmt meine Fernbedienungen auseinander, wenn man mal einen Moment nicht aufpasst,

springt beim Fußballgucken mal spontan gegen den TV und klatscht gegen die Scheibe, um anschließend den Fußball auf dem Bildschirm zu jagen

und darf auf Geburtstagskarten mit einem bunten Pfotenabdruck aus Lebensmittelfarbe unterschreiben.
 

Sie ist jetzt ausgewachsen und richtig hübsch geworden!

Sie sieht ihrer Mutter Shadow sehr ähnlich.

Auch Colleens Fell glänzt und glitzert, weshalb sie mich manchmal an einen mit Lametta geschmückten Tannenbaum erinnert.
 

Colleen hat noch immer einen ganz besonderen Stand bei mir.

Sie ist noch immer ungewohnt zutraulich und anhänglich, lässt sich gerne auf den Schulter durch die Gegend schleppen und ist gestern sogar noch einmal auf meinem Schoß eingeschlafen.

Ich hoffe das bleibst noch einige Jahre so.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  el_nino
2008-02-10T19:51:34+00:00 10.02.2008 20:51
Ein Pandahamster ... wie süüüüüüüüßßß

> Als ich angefangen hab, sie und ihre Kleinen zu fotografieren, war sie sofort hellauf begeistert!

lol ... wie cute
warf sich in Pose... Modelhamster!!! xD

war ein tolles kapitel!!! Vorallem das mit den Fotos
Von:  el_nino
2008-02-02T20:57:53+00:00 02.02.2008 21:57
oh mann das war wieder mal ein tolles Kapi!!!
*ff zu Favos packt*
Von:  el_nino
2008-02-01T22:09:20+00:00 01.02.2008 23:09
Tolles Kapitel!!!
Hat mir mal wieder super gefallen

> Sie hat eine leere Klopapierrolle, die sie zum spielen hatte, in ihrem Wassernapf
> aufgeweicht und anschließen mir ihren Zähnchen bearbeitet..

wie süß ist das den?... Sie scheint ja künstlisch begabt zu sein xD

LG Cola
Von:  el_nino
2008-01-31T21:04:26+00:00 31.01.2008 22:04
hi!

> Mein Hamster hatte Babys, die nun blind und taub durch unsere Badewanne tapsten.

Das kann ich mir richti vorstellen... süß

das erste Kapitel hat mir richtig toll gefallen.

Das mit den schlechten tierärtzten kenn ich nur zu gut....




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