Strawberrys

Strawberrys

Strawberrys:

Der Regen durchdringt meine Klamotten. Immer muss ich an dich denken... Wenn es regnet. Und daran, das unsere Mannschaft bei solchem Wetter doch immer gewonnen hat... Ich lächel traurig. Diese Saison hat wohl weniger verregnete Wochenenden gehabt, als die zuvor.
 

Strawberrys
 

3.12.07 - 0:3 gegen den 1.FSV Mainz05
 

Schon wieder verloren. Das nächste Spiel ohne Punkte.

Und wieder kein Tor.
 

Ich ging schweigend durch das Gewusel der Aachener. Packte meine Sachen ein. Hörte dem Stimmgewirr um mir nicht zu.

Ein Wunder, dass unsere Fans noch immer hinter uns standen.

Und schon wieder hatte ich alle enttäuscht.

Dabei hatten wir doch Aachenwetter hier am Tivoli.

Regen und wieder mal beste Stimmung – trotz 0:3 Pleite..
 

Auch als ich nach draußen ging, regnete es noch immer.

Egal. – Ich war so wie so schon nass.. – und irgendwie leer.
 

Ich blieb noch hier draußen, als alle anderen ins Hotel gingen.

Ich wollte noch hier bleiben.

Hier bleiben und zusehen, wie der Regen für mich weinte.

Denn mir selbst fehlte die Kraft dazu.

Da war einfach nur noch Leere.

Zusehen, wie die einzelnen Tropfen auf die Straßen klatschten.

Wie sie auf die Pfützen niederprasselten.
 

Glatter, gelber Stoff, der sich um meine Schultern schmiegte.

Ich sah auf und blickte zu Jeff, der mir eine Alemannia Flagge über den Kopf zog.

„Sonst wirst du noch ganz nass..“

Ich sah zu ihm und lächelte bitter.

„Das bin ich doch schon.“
 

Der kleine Holländer schüttelte den Kopf.

„Egal.“

„Aber das wird nichts bringen..“, meinte ich, da der Regen die dünne Aachenflagge längst durchnässt hatte.

Er schaute mich an und lächelte.

„Das kommt immer darauf an, Was es bringen soll.“

Ich blickte ihn fragend an. Und Was meinte er?

Jeffrey lächelte nur und antwortete nicht auf meine ungestellte Frage.
 

„Du magst den Regen doch, oder?“, sagte er stattdessen.

Ich nickte.

„Ja...“

Das wusste er? Ich hatte es irgendwann mal nebenbei erwähnt...
 

„Komm mit rein, sonst wirst du noch nass.“, meinte er und zog mich Richtung Hotel.

„Jeffrey, ich Bin schon nass..“, sagte ich noch einmal.

„Ja, ich weiß... Leider.“
 

Ich schwieg und folgte ihm nach drinnen.

Der dünne, gelbe Stoff rutschte von meinen Schultern und kalte Regentropen fielen mir ins Gesicht.
 

Und immer wenn es regnet, muss ich an dich denken.

Aachen war bekannt dafür, alle Spiele im Regen zu gewinnen...

„Ich glaube, in letzter Zeit, gab es zu wenig verregnete Wochenenden.“, sagte ich schließlich, als die Tür hinter mir zu viel und letzte Wassertropfen von meinen blonden Haaren fielen.

„Mag sein, dass wir vor einem Jahr mehr hatten.“

Guilty

Guilty
 

Denn wenn es regnet...

Ich vergrub die Hände in den Hosentaschen und blickte in den grauen Nachthimmel. Dem Regen entgegen.

Hier draußen war alles ruhig und ich blickte noch einmal zum Tivoli, in dem jetzt die restliche zweite Halbzeit gespielt wurde.

Ich schaute sie mir noch nicht einmal an.

Denn ich könnte es nicht ertragen, dich noch einmal so traurig zu sehen.
 

Denn wenn es regnet...
 

Ich erinnere mich noch daran, dass das Letzte, was ich von diesem Spiel sah, eine rote Karte war.

Und vor allem daran, wie du mich angesehen hast.

Du hast mir keine Vorwürfe gemacht. Nein.

Dein Blick war einfach nur traurig.
 

Aber gerade deshalb fühl ich mich so schuldig.

Damit der ganzen Mannschaft zu schaden...

Gerade jetzt, wo so wie so schon alles schief läuft.
 

Ich sitz allein in der Kabine und schau an die Wand.

Warte auf Reghe.

Draußen regnet es.

Ich schau stumm aus dem Fenster und sehe zu, wie das Wasser gegen die Scheibe prasselt.

Versuche unserm Kapitän zu erklären, was ich mir dabei gedacht habe, warum mir das passiert ist.

Aber ich weiß es doch selber nicht..

Ich fühl mich so leer...

Ich steh auf und geh nach draußen.

Nach draußen in den Regen...

In den Regen, der mich immer wieder an dich erinnert.
 

„Hey...“

Ich bleib einen Moment stehen und dreh mich noch einmal zu unseren Kapitän um. Ich seh ihn nicht an, blicke schuldbewusst zu Boden.
 

„Willst du dir das Spiel nicht mehr ansehen?“

Ich schüttel den Kopf und kalte Tränen laufen über meine Wangen. Blonde Haarsträhnchen kleben nass in meinem Gesicht.
 

„Das könnte ich nicht.“
 

Denn ich könnte es nicht ertragen, dich noch einmal so traurig zu sehen...

...[]iJeffrey

Given up?

Given up?
 

Given up?

Ich hatte das Gefühl, als wenn das Spiel gerade erst angepfiffen wurde – und doch war es schon wieder zuende.

Und leider war das Einzige, war ich davon wohl nie vergessen werde, dieses dumme Eigentor...

I can’t be, who you are

I’ve never been perfekt

But need to have you
 

Ich schau nur zum Tor.

„Hey..“

Und zu den jubelnden Freiburgern.

„Ebbe..?“

Verdammt, was mach ich falsch?
 

„Ja??“

Träum ich eigentlich noch immer vom Aufstieg in die erste Liga?

Ich dreh mich um und blicke zu Jeffrey.
 

„Das ist nicht deine Schuld, hörst du?“

Ich hab schon so lange kein Tor mehr für die Alemannia geschossen...

Und dann eins für die falsche Mannschaft!

„Du kannst doch nichts dafür.

Also schau mich doch bitte nicht so traurig an.“, flüsterst du mir kurz zu – und schenkst mir einen kurzen Blick, ein sanftes Lächeln, so wie du es sonst keinem schenkst.

...Aber wieder liegen wir zurück.
 

Es ist längst dunkel geworden, als ich aus dem Stadion geh.

Und kalt.

Ich warte noch auf dich. Weil ich dich sonst vermiss, wenn du nicht bei mir bist.

Auch wenn mir sonst niemand zuhört.

Du kannst einfach alles vergessen, was ich falsch mache.

Und mir Worte ins Ohr flüstern, die mir helfen, wieder auf die Beine zu kommen.
 

„Was ist los?“

Fragst du mich, ebenso sanft, wie du mich immer anschaust.

Aber ich brauch keine Worte, um dir das zu erzählen.
 

I dreamed I was missing

But no one would listen

Cause no one else cared

After my dreaming
 

So if you’re asking me I want you to know

When my time comes

Forget the wrong that I’ve done

Help me leave behind some

And when you’re feeling empty

Keep me in your memory

Leave out all the rest
 

Du brauchst nie viele Worte für mich.

Und doch findest du immer die richtigen.

Allein schon, dass du bei mir bist, hilft mir.

Und wenn du mir dann noch so etwas sagst - Dann kann auch Ich alles vergessen, was ich falsch mache.
 

„Ich bin auch nicht perfekt...
 

Aber ich brauch dich...“
 

I’ve never been perfect

But need to have you
 

Leave Out The Rest – Linkin Park

ein zwei zu drei

4.Kapitel [1]

Gehst du zurück? Nach Holland?

Ich hab dir doch noch so Vieles zu sagen...

Aber ich finde nie die richtigen Worte.
 

Hörst du mir trotzdem zu?
 

4.Kapitel [1]

ein drei zu zwei
 

Sonntag Morgen.

Ich denk noch an das Spiel vom Freitag zurück.
 

40. Minute...

1:0 für Gladbach.

Und ich kann nicht mal irgendetwas dagegen tun.

Nur zuschauen.
 

Warum bist du so weit weg von mir?

Ich geh durch die Stadt. Die Sonne trocknet die nassen Straßen wieder.
 

Ich kann nur zuschauen.

Wie wir die nächsten Gegentore durch Standards bekommen.

..Noch rotgesperrt für dieses Spiel.

Du spielst noch da im Regen.

Und jetzt bist du weg.

Du bist so weit weg von mir.
 

Zweite Halbzeit. Zwei zu Null...
 

Da bei dir in Holland.

Da möchte ich auch sein.

Tivoli: TSV Alemania Aachen

5.Kapitel

Tivoli: TSV Alemannia Aachen
 

-> Jeffrey Laiwakabessy
 

Nach dem Spiel warte ich noch auf dich.

Drei Punkte gegen Gladbach.

Ich lächel und schau zu dem blonden Aachenspieler.

Du sagst nichts. Aber blickst mich glücklich an.

Es ist kalt geworden.

Der Nachthimmel ist voller Sterne.
 

Aber du schaust irgendwie traurig aus.
 

„Gehst du..?“,

fragst du mich leise.

Ich blick in deine blauen Augen.

„Ich weiß es nicht.

Ich weiß es wirklich noch nicht...“
 

„Aber wenn ja dann..“

Ich schau dich an und lächel.

„Dann musst du wieder Tore schießen.“
 

„Und mit Aachen wieder aufsteigen.“

Cold day in the sun

4.Kapitel [2]

Cold day in the sun
 

Ich bin noch im Stadion und schaue aus dem Fenster.

Schau, wie es regnet.

Schau, wie nass du bist, als du vom Spielfeld läufst und mir Röslers Trikot reichst.

„Liebe Grüße von Sascha!“, rufst du mir lachend entgegen und strahlst mich an.

Mein kleiner Sonnenschein.

Ich lächel und nehm das Trikot des Gladbachers gerne an.
 

Der Regen fällt jetzt weit weg von mir.

Endlich mal wieder drei Punkte?

Ja...

Und vielleicht...

Vielleicht schieß ich dann auch bald wieder Tore.

Für meine Alemannia
 

Regen fällt seid Wochen schon.

So vieles ist passiert.

Ich sitz hier und schau aus dem Fenster.

Schau wie sich das Licht in den Wassertropfen bricht.

Die Pfützen der Straßen schimmern lässt.

Wie ein mattes Sonnenlicht scheint.
 

Der Regen fällt jetzt weit weg von mir.

Und ich sehe direkt in die Sonne.

Meine kleine, holländische Sonne,

die da im Aachentrikot vor mir steht.
 

Regen fällt.

Aber ich mag nicht nur die Sonnentage.

Die Sonnentage, an denen wir 3 Punkte mit nach Hause nahmen.
 

Eigentlich schreib ich dir nur ein paar Zeilen.

Weil ich dich so vermiss.

Du -

in deinem anderen Verein?
 

Denn wenn es regnet...
 

Abstieg bedeutet...

Immer wenn es regnet, muss ich an dich denken.

Und daran, das Aachen doch früher immer gewonnen hat... im Regen.

In dieser Saison hat es leider nicht oft genug geregnet.