Hatake Kakashi: Die etwas andere Mission von Mikado ================================================================================ Kapitel 7: ~Oster-Special~ -------------------------- Nochmal eine kleine Vorbemerkung: Da dies hier ein Special ist, hat das Kapi abgesehen von den gleichen Charas nichts mit den vorigen zu tun und wird auch keinen Einfluss auf die folgenden Kapitel haben. Miku bleibt also noch immer etwas schüchtern ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war dunkel im Zimmer. Die Vorhänge bewegten sich leicht in der kühlen Morgenluft, die durch das offene Fenster drang. Kakashi schlief, und es gab nichts, was seine Ruhe stören könnte. Oder…? Mit einem fröhliches Jauchzen wurde die Tür zu seinem improvisierten Schlafzimmer aufgerissen und ein kleines Mädchen stürmte ans Bett des Ninjas. „Kakashiii~! Aufsteee~hn, los, schläfst du noch?“ „Wa- was?“ Mit einem Ruck wurde ihm die Decke weggezogen und in der nächsten Sekunde hatte der kleine Wirbelwind auch schon die Vorhänge beiseite geschoben. Hastig nutze er diesen Moment, um seine Maske anzubringen. Das konnte doch nicht wahr sein! Da stand sie auch schon wieder vor seinem Bett und griff nach seiner Hand. „Du hast es versprocheee~n, heute ist doch endlich Ostern.“ „Miku-chan“ Mit gequälter Miene warf er ein Blick aus dem Fenster. Es war noch nichtmal hell. „Der … Osterhase schläft sicher noch und …“ Aber sie ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. „Der ist bestimmt schon längst fertig mit allem, der macht das nämlich in der Nacht. Damit morgens alles fertig ist. Also kommst du? Ich hab auch schon den Tisch gedeckt.“ Kakashi gähnte und fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht. Stimmt ja, heute war Ostern. Das hatte er fast vergessen. „Frühstück klingt gut. Ich komme gleich.“ „Okay.“ Zufrieden verschwand Miku und kurz darauf hörte er sie in der Küche hantieren. „Großartig.“ Langsam suchte er sich seine Klamotten zusammen. Das Ostereiersuchen sollte doch erst am späten Vormittag stattfinden. Was sollte er bis dahin nur mit ihr machen? Er seufzte ergeben. Bei ihm hatte es damals nicht so einen Aufstand wegen dieses Festes gegeben. Seit Jahren wurde in Konoha für die Kleinen ein großes Ostereiersuchen veranstaltet. In der Nacht vor Ostern wurden die Nester von freiwilligen Helfern versteckt. Am Ostermorgen zogen dann die Kinder mit ihren Eltern durch das Dorf, um die Nester zu finden. Anschließend gab es dann noch ein gemütliches Beisammensein, was soviel hieß, dass die Eltern bei warmen Getränken zusammensaßen, während die Kinder sich über ihre Süßigkeiten hermachten. Er hatte dieses Spektakel seit damals stets gemieden. Aber jetzt… Kinder konnten so unglaublich hartnäckig sein. „Kommst duu~?“ Miku konnte es wohl nicht schnell genug gehen. Ihm musste was einfallen. Als er in die kleine Küche trat, hatte sie tatsächlich an alles gedacht. Von irgendwem musste sie sich sogar Papier und Buntstifte geliehen haben, denn an den Wänden hingen selbstgemalte Bilder mit Osterhasen, Küken und bunten Eiern. „Oh.“ „Das hab ich alles selbstgemalt.“ Stolz sah sie von ihrem Frühstück auf. „Hm-hm.“ Mit einem anerkennenden Nicken ließ er sich ihr gegenüber nieder. Vor ihm lagen die Brötchen vom Vortag, Marmelade, Aufschnitt, Obst. Sie hatte sich wirklich Mühe gegeben. Dabei wusste sie doch, dass er eigentlich nie mit ihr zusammen aß. Miku war schon fertig und wartete ungeduldig darauf, dass er endlich mit dem Essen anfing. „Hast du früher eigentlich auch Ostereier gesammelt?“ fragte sie ihn neugierig. Sie konnte sich das gar nicht vorstellen – der kleine Kakashi, der begeistert nach Osternestern suchte. Kakashi steckte das Messer in das pappige Brötchen und begann, es aufzuschneiden. Er überlegte. „Hm, ich glaube, einmal haben wir das gemacht.“ „Warum nur einmal?“ „Weil…“ Sein Blick rückte in die Ferne. Er sah wieder Obito und Rin vor sich, sich selbst, wie er wenig begeistert von ihrem Sensei einen Korb in die Hand gedrückt bekam und sich Obito über ihn lustig machte. Das war damals der peinlichste Tag seines Lebens gewesen. Während seine Kameraden ein Nest nach dem anderen fanden, hatte er am Ende nur drei bunte Schokoladenhasen in seinem Korb gesammelt. Er hatte sich auch nicht sonderlich angestrengt, aber trotzdem… „Weil?“ Mikus quengelnde Frage holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. „Weil… es danach nicht mehr ging“, schloss er abweisend. „Oh.“ Er konnte ihr ihre Enttäuschung ansehen, aber immerhin war sie klug genug, nicht weiter nachzufragen. Schweigend sah sie auf ihr Brettchen und wartete ab. Da war er wohl etwas forsch gewesen. „Tut mir leid.“ Entschuldigend lächelte er sie an. „Hast du schon den Korb gesehen, der im Flur steht?“ Ihre Augen fingen wieder an zu leuchten und sofort war sie im Flur verschwunden. Schmunzelnd streifte Kakashi die Maske ab und aß sein Brötchen. Sie war so leicht zu begeistern. Er sollte ihr etwas zu tun geben, damit die Zeit bis zur großen Ostereiersuche schneller für sie herumging. Lächelnd zog er seine Maske wieder hoch. Er hatte da auch schon eine Idee. „Der ist toll!“ Fröhlich kam Miku wieder in die Küche gelaufen und hielt den Korb einsatzbereit in den Händen. Kakashi war fertig mit Essen und gemeinsam räumten sie den Tisch ab. Während sie abwuschen, löcherte sie ihn mit Fragen. „Meinst du, der Osterhase hat viel versteckt?“ „Ich weiß nicht.“ „Meinst du, er weiß, dass ich am liebsten einen lila Osterhasen hätte?“ „Eh, ich weiß nicht.“ Seit wann gab es lila Osterhasen? „Meinst du, da sind viele, die mit uns zusammen nach Osternestern suchen?“ „Das kann sein.“ „Wir müssen unbedingt als erste da sein!“ Wann war dieser Tag eigentlich endlich vorbei? Das Geschirr wurde in Rekordzeit abgetrocknet und weggeräumt und schon bald saß Miku am Fenster, ihr Körbchen in der Hand und starrte ungeduldig nach draußen. “Wie lange dauert das noch, Kakashi? Wann fängt das endlich an?“ Kakashi lehnte am Türrahmen und sah amüsiert dabei zu, wie sie darauf wartete, dass es heller wurde. „Ich hab dir doch gesagt, dass es erst am späten Vormittag anfängt“, schmunzelte er. „Du hättest ruhig ausschlafen können.“ Als Antwort erhielt er nur ein unwilliges Grummeln. „Komm mit, ich hab eine Idee.“ „Was ist es denn?“ Sofort war ihr Interesse geweckt und sie wandte sich vom Fenster ab. „Hast du schon mal richtige Ostereier angemalt?“ Eine halbe Stunde später saßen die beiden am Küchentisch und verwandelten langweilig aussehende Hühnereier in bunte Ostereier. Der Tisch hatte sich in ein Schlachtfeld aus Farben und zerbrochener Eierschale gewandelt, und wenn jemand zufällig den Kopf in die Tür gesteckt hätte, hätte er zweimal hinsehen müssen, um das kleine Mädchen wiederzuerkennen. Kakashi saß mit einigem Sicherheitsabstand zu Miku am Tisch und beglückwünschte sich zu seiner Idee, die Fläche großzügig mit Papier ausgelegt und ihr ein altes Shirt von sich gegeben zu haben. Nachdem sie alte Farbe aus dem Keller geholt hatten und noch kurz bei einem Selbstbedienungsladen im Dorf Eier gekauft hatten, war Miku Feuer und Flamme gewesen zum Pinsel zu greifen und mit dem Malen loszulegen. Dabei war schon das ein oder andere mal ein Schälchen mit Farbe ausgekippt, mal abgesehen davon, das ihre Finger durch das Anfassen der frisch bemalten Eier ebenso bunt wie diese aussahen. „Möchtest du nicht auch mal eins versuchen?“ „Danke, ich bin nicht so gut darin“, wehrte er lachend ab. „Wir sollten uns aber langsam mal fertig machen, wenn du rechtzeitig zur Suche am Treffpunkt sein möchtest.“ Das wirkte Wunder. Sofort lagen Ei und Pinsel auf dem Tisch und Miku lief zum Fenster, um ihr Körbchen zu holen. „Fertii~g!“ Hm. Ob er sie wohl dazu bewegen konnte, sich vorher die Farbe abzuwaschen? Er konnte, wenn auch mit viel Überredungskunst. Nachdem also ordentlich Seife und Wasser zum Einsatz gekommen war, war es endlich so weit aufzubrechen. Das Wetter war super und die Vorfreude auf das Ostersuchen schien in ganz Konoha Einzug gehalten zu haben. Auch wenn man nicht wusste, wo der Treffpunkt war von dem aus die Suche losging, brauchte man doch nur den vielen Kindern mit Körbchen zu folgen um ans Ziel zu gelangen. „Wir sind viel zu spät“, jammerte Miku. „Ich bekomme bestimmt gar nichts mehr ab.“ „Na, na.“ Neckend zerzauste er ihr das Haar. „Sie fangen ja alle gemeinsam an mit der Suche an, wir kommen schon nicht zu spät.“ „Haha, dass ich das noch mal erleben darf! Kakashi ist mal pünktlich.“ Eine ihm nur allzu bekannte Stimme dröhnte ihm ins Ohr und gleich darauf schlug ihm jemand mit der Hand auf die Schulter. „Gai.“ Kakashis Miene war wenig begeistert. Was machte der denn hier? „Der Frosch-Mann!“ Miku erinnerte sich noch lebhaft an ihre erste Begegnung mit Sensei Gai (siehe Kapitel 3). Er war ihr nicht ganz geheuer gewesen, aber irgendwie war er auch witzig. „Ah, hallo Kleine. Hast du dir mein Trainingsangebot noch mal überlegt? Oder lässt dich der alte Langweiler nicht? Hm?“ Zähneblitzend grinsend beuget er sich zu ihr und klopfte ihr auf die Schulter. „Ich seh schon, du willst bestimmt auch Ostereier suchen, oder? Gib dein Bestes, Mädchen! Ein paar Eier reichen nicht, du musst so viele wie möglich finden, und wenn du das nicht schaffst, dann-“ „Lass gut sein Gai,“ unterbrach der grauhaarige seinen Redeschwall. „Als wenn du Ahnung vom Ostereiersuchen hättest.“ Mit verschränkten Armen wartete Kakashi auf das, was unweigerlich kommen würde. „Ha, ich würde immer noch mehr als du finden, Kakashi!“ Sie funkelten sich an. „Wetten?“ „Wette gilt!“ Ein Handschlag, dann war von Gai nur noch eine Staubwolke zu sehen. Kakashi schüttelte den Kopf. Er würde sich nie ändern. „Was war das eben, Kakashi?“ „Huh?“ Die Kleine hätte er fast vergessen. „Los, wir müssen uns beeilen, wenn wir rechtzeitig da sein wollen.“ Das brachte sie auf andere Gedanken. Im Laufschritt eilten sie zu der großen Wiese am anderen Ende des Dorfes, wo schon viele Eltern mit ihren Kindern versammelt waren. Kakashi reckte den Hals, um Gai in der Menge ausfindig zu machen, doch Miku zerrte ihn weiter. „… auf mein Startsignal kann die Suche beginnen. Ich wünsche euch viel Spaß und vor allem viel Erfolg!“ Ein dumpfer Knall ertönte und wie in einer Bewegung stürmten die Kinder fröhlich lärmend mit ihren Körben nach vorne auf die Wiese und zum angrenzenden Wäldchen. Auch Miku war mit den anderen mitgelaufen. Er konntet sehen, wie sie in einiger Entfernung in dem hohen Gras nach Nestern suchte. Na wenigstens hatte sie ihren Spaß. Die meisten Erwachsenen waren wie er am Treffpunkt geblieben und begnügten sich damit, das Geschehen von weitem zu beobachten. Wie gesagt – die meisten. „Mamaa~, der Mann hat mir den Osterhasen weggenommeee~n!“ „Oh, tschuldigung Kleiner, tut mir leid, nicht weinen, hier hast du deinen Hasen wieder~“ Gut gelaunt sah er mit an, wie Gai vergeblich versuchte, den kleinen Jungen wieder zu beruhigen. Schließlich musste Gai ihm zähneknirschend seine ganzen Fundsachen übergeben, denn inzwischen war die Mutter aufgetaucht und drohte einen Aufstand zu machen. Dieser Wettkampf könnte noch interessant werden, dachte er vergnügt. „Guck mal, Kakashi, ich hab schon was gefunden!“ Strahlend kam Miku ihm entgegengerannt und hielt etwas in ihren Händen. „Der Osterhase hat es doch gewusst!“ Stolz präsentierte sie ihm ihr Fundstück – einen lila Osterhasen. „Das ist ja toll, gut gemacht Miku.“ „Du, kannst du nicht mitkommen und mir helfen?“, flüsterte sie ihm bittend zu. „Da sind so zwei große Mädchen, die wollen das alles für sich alleine. Aber ich möchte auch ein paar Sachen haben.“ Kakashi sah sich um. Ein paar Eltern hatten sich ebenfalls dazu entschlossen, ihre Kinder bei der Suche zu begleiten. Solange er sich kein Beispiel an Gai nahm, würde es nicht weiter auffallen, wenn er sich unter die Suchenden mischte. Also nickte er und ließ sich von Miku den Weg zu den Gebieten zeigen, in denen sie noch nicht gesucht hatte. Er hatte nicht ernsthaft vor, diese Wette zu gewinnen. Vielmehr erinnerte es ihn an damals. Obito hatte ihm auch gesagt, er würde mit seinem Sharingan garantiert mehr finde als er. Und er hatte ihn dann darauf aufmerksam gemacht, dass seine noch gar nicht erwacht waren. Ein reines Gezanke – wie immer eben. So in Gedanken versunken wanderte er Miku hinterher, ohne darauf zu achten, was vor seinen Füßen lag. Erst als er ein leises knacken vernahm, hielt er erschrocken inne und hob seinen Fuß. „Oh Kakashi, du bist draufgetreten.“ Sofort war Miku bei ihm und kniete neben dem angeknacksten Osterhasen. „Tut mir leid.“ Zerknirscht hockte er sich neben sie und begutachtete den Schaden. „Puh, du hast ihm nur den Kopf ein wenig eingetreten.“ Vorsichtig hob sie den kaputten Hasen aus seinem Nest und legte ihn zu sich in den Korb. „Aber du hast immerhin schon mal was gefunden.“ Miku lachte, als er ein verdutztes Gesicht machte. So verging der Vormittag. Zu seiner Überraschung war der Korb gut gefüllt, als das Zeichen zum Versammeln kam. Strahlend begutachtete die Kleine ihren vollen Korb. „Wir sind ein gutes Team. Das müssen wir unbedingt wieder machen.“ Er zuckte die Schultern. „Klar.“ Miku war glücklich, das war die Hauptsache. Aber wenn er es zugab… dann hatte auch er seinen Spaß gehabt. „Heey, Kakashi!“ Gai winkte ihm von weitem zu und bewegte sich dann in ihre Richtung. „Du hast mit ihm um Ostereier gewettet, oder?“, flüsterte Miku als sie den grünen Ninja sah. „Eehm…“ „Hier.“ Schnell drückte Miku ihm ihren Korb in die Hand und verschwand in der Menge. Bevor Kakashi auch nur im Ansatz protestieren konnte, stand Gai auch schon vor ihm. „Na, lass mal sehen.“ „Sieh genau hin.“ Wie Waffen zückten die beiden gleichzeitig ihre Körbe und hielten sie dem anderen vor die Nase. Eine Weile standen sie reglos da und betrachteten die Beute des anderen. Dann musste Kakashi lachen. In Gais Korb lagen drei kleine Schoko-Hasen. Alles in Allem war dieser Ostertag gar nicht so schlimm gewesen, wie er gedacht hatte. Und bis zum nächsten Mal dauerte es ja noch ein Jahr. „Kakashi~, gehen wir auch zum Weihnachtsfest? Bittee~“ Wer hatte nur all diese Festtage erfunden? T_T ______________ Das war also mein Oster-Special, ein kleines Dankeschön an meine lieben Stammleser =^^= Ist doch etwas länger geworden als gedacht, aber das stört glaub ich keinen ^^ In diesem Sinne, frohe Ostern euch allen, eure Mikado :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)