Ende und Anfang von _Bella_ (Kai&Hil) ================================================================================ Kapitel 1: I ------------ Ende und Anfang so, meine neue ff....is mir mal bei ner nachtschicht für grafik-design gekommen die idee. und da es auf weihnachten zugeht und das in dieser ff auch eine bedeutung hat...dacht ich mir...lad ichs mal hoch bis mir bei meiner andren ff wieder was einfällt^^ viel spaß damit silly ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ I Ich lief gerade die Treppe herunter, als ich Stimmen aus dem Wohnzimmer hörte. Im Arm hielt ich ein langes weißes Abendkleid mit silberner Borte unter der Brust und meine Schwester hatte mir ,oben im Badezimmer, gerade die Haare versuchsweise hochgesteckt. Kai hatte mich zum Abendessen eingeladen und sein geheimnisvolles Tun, hatte mich dazu veranlasst, mit Helena, meiner Schwester, einkaufen zu gehen. Und da mir Kais Meinung wichtig war und ich ihm schließlich gefallen wollte, wollte ich wissen was er davon hielt. Auch wenn Helena der Ansicht war, das er sich ruhig überraschen lassen könnte. Allerdings interessierte mich jetzt gerade mehr, was Kai da im Wohnzimmer mit Ray besprach. Ich schnappte ein paar Wortfetzen auf und lehnte mich neben der Wohnzimmertür an die Wand. Es kam mir irgendwie verrückt und kindisch vor, wie ich hier stand und lauschte, doch ich hatte das Gefühl, anders würde das Gespräch da drinnen ganz schnell enden, so bald ich den Raum betrat. “Kai, sie wird dich schon nicht beißen, wenn du sie fragst! Jetzt sei nicht so nervös! Du verheimlichst das jetzt schon ein halbes Jahr vor ihr, dann wird’s in den nächsten drei Stunden auch nicht rauskommen! Auch wenn ich es seltsam finde das du das jetzt so kurz vor eurem Jubiläum machst. Dachte du wartest den Monat oder wie lange es jetzt noch ist bis ihr vier Jahre zusammen seid, ab?” “Nein, ich bin doch nicht verrückt. Dann kommt sie noch auf die Idee ich hätte es an dem Tag gemacht, weil sie da besonders gut gelaunt ist… Ich weiß nur noch nicht wie ich es ihr sagen soll. Ich hab mir das alles leichter vorgestellt. Euch das zu erzählen war einfach. Ihr seid schließlich meine Freunde und nicht direkt davon betroffen, aber Hils Reaktion ist ja doch um einiges wichtiger, als eure…”, hörte ich Kai sagen. “Wenn du es uns erzählen konntest, sollte es dir bei Hilary leicht von der Zunge gehen. Du liebst sie schließlich. Und sie liebt dich. Außerdem vertraut ihr euch und das ist für diesen Schritt mehr als wichtig wenn du mich fragst!” Rays Stimme klang ernst. Einen Moment lang trat Stille ein. Dann sprach Kai erneut: “Ich hoffe mal du hast recht und alles läuft so glatt, wie ich das hoffe…!” Ich ließ die Hände sinken und trat in die Tür. Kai hatte mir den Rücken zugewandt und starrte aus dem Fenster. Ray stand ihm gegenüber und bemerkte mich als erstes. Das Kleid glitt mir aus den Händen und fiel raschelnd zu Boden. Bei dem Geräusch, wandte sich Kai um und seine Augen weiteten sich, als er mich erblickte, da er ja nicht wissen konnte, was ich alles gehört hatte. “Hil…”, sagte er und sah mich an. “Was machst…” “Spar dir das”, fiel ich ihm ins Wort und starrte ihn an während er verblüfft zurückblickte. “Was hast du mir nicht gesagt? Was verschweigst du mir seit über einem halben Jahr? Was wissen alle anderen, was ich nicht weiß? Was ist so schlimm, das du nicht mit mir darüber redest?” Kai öffnete erneut den Mund, doch ich ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. “Wenn du mir nicht vertrauen kannst und mich anlügst und das seit einem halben Jahr, obwohl du weißt, das du mir alles erzählen kannst, dann…dann kann und will ich nicht länger mit dir zusammen sein!” Kai erstarrte mitten in der Bewegung und eine erste Träne rann über meine Wange. “Hey Kai, na wie findest du…was ist los?” Meine Schwester war gerade die Treppe runter gekommen und sah verwirrt zwischen uns hin und her. Ich presste die Lippen zusammen. Dann drehte ich mich um, versetzte dem Kleid am Boden dabei einen heftigen Tritt, schnappte mir Tasche und Autoschlüssel von der Kommode neben der Haustür und ließ diese so heftig ins Schloss fallen, dass das Glas klirrte. Ich rutschte fast auf den Kieseln aus, während ich zum Auto stürmte und meine Tränen halfen mir auch nicht gerade bei der Orientierung weiter. Ich wusste, vielleicht hätte ich ihm zuerst einmal zuhören sollen, doch es machte mich wütend und verletzte mich, das er Geheimnisse vor mir hatte. Ich öffnete die Tür meines Wagens, warf die Tasche auf den Beifahrersitz, stieg ein und warf die Tür zu, als Kai mit Helena im Schlepptau, aus dem Haus kam. Ich hörte noch wie er meinen Namen rief, doch ich startete den Wagen und fuhr so heftig an, das die Räder einen Moment in der Schotterauffahrt durchdrehten und Steine zu allen Seiten wegspritzen. Ich rauschte den Weg runter Richtung Straße und Tränen nahmen mir die Sicht. Beim Fahren warf ich einen kurzen Blick in den Verkehrsspiegel ,der gegenüber der Einfahrt angebracht war, damit man herannahende Autos in der Kurve sah. Ohne zu registrieren was ich da nun gesehen oder nicht gesehen hatte, bog ich auf die Straße und nur den Bruchteil einer Sekunden später, spürte ich, wie etwas mit Wucht den Wagen rammte. Ich hörte das Knirschen und Kreischen von Metal auf Metal, Glas splitterte. Mein Kopf wurde zur Seite gerissen, ich spürte Wirbel knirschen und eine Moment lang blieb mir die Luft weg. Alles begann sich zu drehen, als der Wagen sich überschlug und ich mit dem Kopf gegen Lenkrad und Seitenfenster knallte. Ich schleuderte zurück, als der Airbag auslöste und mich in den Sitz schmetterte. Ein letztes lautes Krachen, als der Wagen auf der Fahrerseite landete und liegen blieb. Danach war alles Still. Ich stöhnte leise. Mein Kopf dröhnte und alles um mich herum wirkte unscharf. Glassplitter rieselten auf mich herab. Mein Gesicht lag auf dem gesplitterten Glas des Seitenfensters und kühlte meine pochende Stirn. Etwas warmes lief langsam über mein Gesicht, rann über meinen Hals in meinen Pullover. Es fühlte sich angenehm an, denn mit jeder Sekunde wurde mir kälter. Die seltsam warme Flüssigkeit breitete sich nun auch langsam unter meinem Kopf aus, floss in die Risse des Glases und malte ein rotes Netz unter mein Gesicht. Ich höre entfernt Rufe, jemand schrie einen Namen. War es mein Name? Ich spürte einen leichten Ruck, blinzelte nach oben. Licht fiel durch die geöffnete Beifahrertür und eine Gestalt, die in Schatten getaucht war, streckte eine Hand aus. Die Kälte übermannte meinen Körper, vernebelte mir das letzte bisschen meiner Sinne die noch funktionierten und ließ mich in eine Woge aus Dunkelheit stürzen. Ich blinzelte und meine Augen schmerzten. Auch mein Kopf fühlte sich nicht gerade besser an. Ich drehte das Gesicht leicht zur Seite und bereute es sofort. Ein stechender Schmerz schoss durch meinen Schläfe. Jemand tauchte über mir auf und nach einigem Blinzeln erkannte ich meine Mutter und gleich darauf meine Schwester. “Hey…”, murmelte ich und schloss die Augen wieder, da ich das Gefühl hatte, das sie mir gleich aus dem Kopf springen würden, wenn ich sie noch eine Sekunde länger offen ließ. “Hilary, wie geht’s dir? Hast du Schmerzen?” Die Stimme meiner Muter zitterte leicht. “Kopfweh…”, sagte ich leise. “Was ist passiert? Ich erinnere mich an gar nichts mehr..”, fragte ich und öffnete die Augen wieder. “Du hattest einen Unfall. Mit dem Auto. Ein LKW hat dich gerammt, als du aus der Einfahrt gefahren bist.” Ich nickte nur vorsichtig. Welche Einfahrt? Welches Auto? Ein dritte Gestalt beugte sich über mich, strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es war ein junger Mann. Ich schätzte ihn auf Mitte Zwanzig, er sah gut aus, groß, muskulös. Zumindest das was ich sehen konnte. Er hatte schöne Augen, die Farbe konnte ich nicht genau definieren, doch sie waren auf eine gewissen Art irgendwie faszinierend. Allerdings konnte ich noch nicht genau einordnen, wer er war und was er in meinem Zimmer tat. Doch dann dämmerte es mir. “Hi…Sind Sie mein Arzt?”, fragte ich ruhig und versuchte den Kopf möglichst ruhig zuhalten, da ich davon ausging, das er mir die Haare aus dem Gesicht gestrichen hatte, um meine Stirn zu begutachten, die immer noch pochte. Er starrte mich an. “Was...Hilary?” Er sah mich an, dann blickte er zu meiner Mutter. Diese lachte kurz auf. “Ach Hilary, glaubst du nicht Kai ist mit deinem Unfall genug gestraft? Du musst ihn doch jetzt nicht auch noch auf den Arm nehmen…” Ihre Stimme erstarb, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. Ich sah sie ruhig an, aber ich hatte keine Ahnung wer Kai war und warum ich ihn strafen sollte. “Du…weißt es wirklich nicht?!”, sagte sie langsam und ihre Augen wurden weit. Ich bewegte langsam den Kopf hin und her. Dann sah ich wieder zu dem jungen Mann. “Dann sind Sie Kai? Und wir kennen uns?” Kai nickte. Er öffnete den Mund, schloss ihn wieder und öffnete ihn dann erneut. “Wir…wir sind…oder waren zusammen…”, brachte er schließlich stockend hervor. “Oh!” Mehr konnte ich dazu nicht sagen. Ich erinnerte mich nicht an ihn, geschweige denn an eine Beziehung mit ihm und es kam mir unglaublich seltsam vor, das von einem Fremden zu hören. Meine Mutter und meine Schwester blickten sich an, sahen dann zu mir, dann zu Kai. Keiner sagte ein Wort. Erst als mein richtiger Arzt kam und mich untersuchte, sprach meine Mutter wieder. “Doktor, kann es sein…ich meine ist es möglich, das Hilary…ihr Gedächtnis verloren hat?”, fragte sie zögernd. Der Arzt hob die Brauen, sah meine Mutter an und blickte dann zu mir. “Haben Sie Probleme sich an etwas bestimmtes zu erinnern? Oder haben sie etwas ganz vergessen? Wenn es nur der Unfall ist, den sie sich nicht mehr ins Gedächtnis rufen können, ist das meist völlig normal. Es war ein Schockzustand, den man oft noch im gleichen Moment zu verdrängen versucht.” “Nein”, sagte ich leise. “Ich erinnere mich an meine Mutter und an meine Schwester…aber ansonsten an fast gar nichts. Ich erinnere mich an mein Zimmer, an meine Katze, die vor fünf Jahren gestorben ist und irgendwie hab ich das Gefühl, das ich eine Zeit lang in einem Art Team oder Verein war. Aber mehr weiß ich nicht mehr.” De Arzt verschränkte die Arme vor der Brust. “Nun, sie hatten einen schweren Unfall, haben einen genauso schweren Schock erlitten und eine massive Kopfverletzung davon getragen, welche eine starke Gehirnerschütterung und ein starkes Schleudertrauma zur Folge hatte. Solche Verletzungen können zur einer vorübergehenden Amnesie, also Gedächtnisverlust, führen. Aber in der Regel ist dies nicht von Dauer und normalerweise fehlen einem nur wenige Stunden oder Tage!”, endete er und musterte mich. “Können Sie mir sagen welches Jahr und welchen Monat wir haben?” Ich schloss die Augen bevor ich antwortete. “Ähm…Juni…2002...glaub ich!”, sagte ich langsam und öffnete die Augen wieder. Ich wurde von allen Seiten ungläubig angestarrt. “Das ist…wirklich ungewöhnlich!”, meinte der Arzt nach einer Weile und einem ordentlichen Schlucken. Ich hob eine Braue und wartete. “Hilary, so wie es aussieht, haben sie fünf Jahre ihres Lebens vergessen!” +++++++++++++++++++++++++++++++++++++ sooo...ende kapitel 1!! hoffe es hat euch gefallen^.^ viele liebe grüße eure silly Kapitel 2: II ------------- so, hier das nächste kapitel!^^ ich hab übrigens im ersten kap einen fehler gemacht...da steht das kai&hils jahrestag in einem monat sein sollte...das müssten eher mal 2 monate sein...sonst geht meine tolle zeitrechnung nit auf.....XDDDD...schließlich liegt man nach so nem unfall ja ne weile im krankenhaus...ok, viel spaß hiermit^^ --------------------------------- II Ich war seit etwas mehr als einer Woche wieder zu Hause und meine Erinnerungen an die letzten fünf Jahre waren noch nicht zurück. Als ich den ersten Schritt ins Haus gemacht hatte, kam mir alles fremd und doch irgendwie vertraut vor. Niemand musste mir sagen, wo welcher Raum war, doch ich konnte nicht sagen, was sich alles darin befand, bevor ich es nicht gesehen hatte. Auch meine Freunde, ihre Namen waren, Max, Ray, Kenny und Tyson, erkannte ich nicht wieder. Sie erzählten mir viel, wie ich in ihre Mannschaft geraten war und wir uns zusammengerauft hatten und oft kamen mir ihre Geschichten bekannt vor, so als hätte ich sie vor langer Zeit in einem Buch gelesen. Sie erzählten mir auch von Kai. Davon wie er gewesen war, bevor er mich kennen gelernt hatte. Auch das kam mir bekannt vor, aber vielleicht lag es daran, das ich es fast jeden Tag sah. Sie übten mit ihren Kreiseln, mir war es immer noch ein Rätsel warum ich Beyblade sagen sollte, wenn es nur Plastikkreisel waren, und ich saß meist am Fenster oder auf einem Stuhl in der Nähe und beobachtete sie, in der Hoffnung mich an etwas zu erinnern. Ich konnte mir nicht vorstellen, mit einem Menschen wie Kai zusammen gewesen zu sein. Er war launisch, brüllte seine Kommandos nur so durch die Gegend und war gleichzeitig auf eine Art kalt und zurückweisend, wie ich sie nicht einordnen konnte und die mir trotzdem schrecklich vertraut vorkam. Das viele Grübeln bereitete mir fast täglich Kopfschmerzen und obwohl der Arzt gesagt hatte, das ich nicht versuchen soll, meine Erinnerung zurück zu erzwingen, war es nicht einfach es nicht wenigstens zu versuchen. Es war Mitte November und noch ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Gewitter waren in den letzten Tagen keine Seltenheit gewesen und auch jetzt begann es langsam zu tröpfeln und die Jungs brachen ihr Training ab um nicht wieder von einem Schauer überrascht zu werden. Ich hatte sowieso den Eindruck das es nicht gut lief. Kai wirkte verbissen, soweit ich es sehen konnte und egal was die anderen taten, er war nie zufrieden. Ich wusste nicht ob sie es richtig oder falsch machten, aber ich verstand sowieso nicht das kreiseln soviel Übung brauchte und man sich so darüber aufregen und ärgern konnte, wie Kai es tat. Innerhalb weniger Minuten begann es heftig zu regnen und die noch nicht richtig ausgetrockneten Pfützen füllten sich wieder. Ich stütze das Gesicht in die Hände und blickte aus dem Fenster, an dem ich seit fast einer Stunde saß. Kai kam mit den anderen herein, ich spürte seinen Blick auf mir und schluckte. Ich hörte wie sich Schritte entfernten, doch sein Blick blieb hartnäckig an mir haften. Schließlich sah ich auf um ihn zu fragen, ob er etwas bestimmtes wolle, doch als ich ihn ansah, verschlug es mir die Sprache. Obwohl sie frühzeitig aufgehört hatten zu üben, waren sie trotzdem nass geworden. Kais Haut glänzte feucht, Haare klebten ihm in der Stirn. Das schwarze durchnässte Hemd das er trug, zeichnete deutlich seinen muskulösen Oberkörper ab. Doch was mir die Sprache genommen hatte, war sein Gesichtsausdruck. Er blickte mich an, seine Augen schienen leer und doch blickte er mich mit einer solchen Sehnsucht und Einsamkeit an, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. So blieb er noch eine ganze Weile stehen, bis ich meine Stimme wieder fand. “Warum siehst du mich so an?”, fragte ich ruhig und klang dabei leiser und unsicherer als ich es gewollt hatte. “Weil ich nicht anders kann!”, gab er zurück, doch sein Ausdruck war wieder normal, kühl und abwesend. Dann ging er aus dem Wohnzimmer und ich hörte ihn auf der Treppe nach oben gehen. Ich sah ihm nach und meine Kopfschmerzen kamen schleichend zurück. Ich konnte nicht sagen warum, aber meistens hatte ich Kopfschmerzen, weil ich über Kai nachgrübelte und mich fragte, welche Art Mensch er war. Ich fragte mich, wie mir jeder sagen erzählen konnte, das ich mehr als einfach nur glücklich mit ihm gewesen war. Wenn ich ihn jetzt sah, hatte ich immer das Gefühl, einen Eisschrank zu betreten. Er schaffte es, mir mit Blicken einen Schauer über den Rücken zu jagen und das nicht im positiven Sinne. Es gab nur wenige Momente, in denen es angenehme Schauer waren. Wenn er mich ansah, wie gerade eben, hatte ich das Gefühl, ihn zu kennen. Hatte das Gefühl, wenn ich es zuließe, würde er mich in die Arme schließen, mich sanft berühren und mir das Gefühl von Geborgenheit geben. Doch genauso schnell änderte es sich auch wieder, denn die meiste Zeit, sah er mich gar nicht an. Blieb kaum zehn Sekunden in einem Zimmer mit mir alleine. Und meistens war ich froh darüber, denn wirklich wohl fühlte ich mich dabei nicht. Ich seufzte und legte den Kopf in den Nacken, als Helena herein kam. “Hey, wie geht’s dir?”, wollte sie wissen und setzte sich zu mir. Ich nicke nur. “Was hast du denn mit Kai gemacht?”, fragte sie und blickte mich dann schweigend an. “Warum?” Ich hob überrascht die Augenbrauen. “Naja, er sah aus, als hätte man ihn geohrfeigt.” Ich blickte wieder aus dem Fenster und antwortete nicht. “Ist es denn so schwer sich vorzustellen, das du ihn vor deinem Unfall mehr als alles andere geliebt hast?”, setzte sie erneut an. “Ja, und jetzt hör bitte auf mich damit zu nerven! Du kommst jeden Tag mindestens einmal zu mir und stellst mir Fragen wie diese!”, gab ich zurück. Meine Schwester öffnete den Mund, doch ihre Antwort ging in einem lauten Türe schlagen unter. “VERSCHWINDE ENDLICH TYSON!!” Kais Stimme dröhnte so laut durchs Haus, das ich erschrocken aufsprang. Ich ging an die Wohnzimmertür und sah Tyson die Treppe runter rennen. Kai erschien oben am Treppenabsatz, mit wütendem, kaltem Gesichtsausdruck. “Hör auf mich zu nerven verdammt! Kümmer dich um deinen Mist kapiert!!?” Ich hatte Kai in den letzten Tagen oft Fluchen gehört, aber so wütend und so laut schreiend, erlebte ich ihn zum ersten Mal. Und es machte mir Angst. Ich blickte entsetzt zu ihm hoch, mein Mund stand erschrocken ein Stück weit offen. Kai wollte sich umdrehen und sein Blick traf dabei meinen. Er hielt mitten in der Bewegung inne und sah mich an. Ich schüttelte nur langsam ungläubig den Kopf, wandte mich von ihm ab und ging zurück ins Wohnzimmer um ihn nicht länger ansehen zu müssen. Helena blickte mich an und wollte etwas sagen, doch ich fiel ihr ins Wort. “Sei einfach still okay? Versuch nicht dafür eine Erklärung zu suchen. Lass mich einfach!” Ich drehte ihr den Rücken zu und wartete darauf das sie ging. Ich stand neben dem großen Bücherregal und als sie endlich weg war, ließ ich mich dagegen sinken, rutschte an dem glatten Holz herab und vergrub das Gesicht in den Händen. Ich weinte stumm, zusammengekauert in der Ecke, vor mich hin und fragte mich, ob ich früher ein so schrecklicher Mensch gewesen war, das ich es verdient, die scheinbar wichtigste Zeit in meinem Leben vergessen zu haben. Das jemand den ich angeblich so sehr liebte, mir mehr Angst einjagte, als mir wichtig zu sein. Und so saß ich in mich zusammengesunken an das Regal und die Wand gelehnt am Boden, bis meine Mutter vom einkaufen zurückkam und eine halbe Stunde später zum Abendessen rief. Das Esszimmer lag im halbdunkeln, da das Gewitter richtig losgelegt hatte und Blitz und Donner sich im Minutentakt abwechselnden. Auf dem Tisch, den Fensterbänken, Regalen und Kommoden verteilt, standen Kerzen und Teelichter verteilt, die den Raum in ein schummriges Licht tauchten. In der Küche sah es nicht viel anders aus. Ich saß zwischen Helena und Ray, Kai saß mir schräg gegenüber. Ich blickte an ihm vorbei aus dem Fenster, beobachtete den Regen der die Scheibe hinunter rann und wartete auf den nächsten Donner, der meine Mutter und meine Schwester zusammenzucken ließ. Die trockene Scheibe Brot lag noch immer unangerührt, auf meinem Teller, als Helena neben mir zusammenschrak, als es so laut krachte, das auch der Rest am Tisch erst einmal Schlucken musste. Ich lächelte nur vor mich hin. “Himmel, ich versteh nicht wie du so ruhig bleiben kannst Hilary! Ich würde mich am liebsten wie ein kleines Kind im Bett verkriechen und du hockst hier und lächelst zufrieden!”, sagte Helena und meine Mutter nickte nur zustimmend. “Hm, ich mag Gewitter. Ich find es faszinierend”, gab ich zurück und sah sie an. “Ja, das war früher auch schon so. Oder Kai?” Helena sah erwartungsvoll zu Kai, als ob sie ihm grade ein grandiose Chance geliefert hatte, mit mir zu reden. Ich blickte ihn an, wartete ob er etwas sagte. Er sah mich ebenfalls an und nickte dann nach einer Weile nur, ohne den Blick von mir abzuwenden. Ich lehnte mich zurück und wieder fragte ich mich, wie mir jeder mit solcher Überzeugung sagen konnte, das wir ein schönes, verliebtes Paar gewesen waren. Meiner Meinung nach, wusste Kai nicht mal was das Wort verliebt bedeutete. Doch diesmal sprach ich diesen Gedanken aus. “Kai, kannst du mir eine Frage beantworten?” Sämtliche Augenpaare richteten sich augenblicklich auf mich. Von Kai wieder nur ein Nicken. “Wie hast du es geschafft mich rumzukriegen?”, fragte ich ruhig und sah dabei zu wie sich eine seiner Brauen hob. “Ich meine, ich erinnere mich das ich ein aufgeweckter, fröhlicher Mensch war mit Lust am leben und gerne Neues entdeckte. Und sicher bin ich das auch immer noch irgendwie. Ich brauche Leute um mich herum mit denen ich Spaß haben kann und die irgendwie auf meiner Wellenlänge sind. Menschen die Respekt vor anderen haben und gutmütig sind. Und nach allem was ich in den letzten Tagen von dir mitbekommen habe, bist du sicher nicht so ein Mensch. Keine Frage, du siehst gut aus und ich kann mir vorstellen, dass das ein Bonus bei deiner Eroberung meinerseits war, aber…ich kann mir nicht vorstellen das ich jemals eine Beziehung mit dir hatte…geschweige denn, das ich dich jemals geliebt habe!” Es klirrte laut, als Helena ihr Glas fallen ließ und es am Boden zersplitterte. Meine Mutter hatte eine Hand vor den Mund geschlagen und sah mich genauso entgeistert an wie auch alle anderen. Kais Gesicht wurde von einem weiteren Blitz erhellt und in dieser Sekunde bereute ich meine Worte, auch wenn es die Wahrheit war. Ich wusste das meine Worte ihn treffen würden, doch wie sehr hatte ich nicht geahnt. Ich sah in Kais Augen und sah, wie etwas tief in ihm zerbrach, bevor das Licht des Blitzes abschwächte und sein Gesicht nur noch schwach von den Kerzen erleuchtet war. Er wandte das Gesicht von mir weg, stand auf und verließ wortlos das Zimmer. Ich blickte auf seinen leeren Platz und fragte mich ob das, was in ihm zerbrochen war, sein letztes bisschen Hoffnung gewesen war, das ihn hatte glauben lassen, das ich mich irgendwann wieder an ihn erinnern würde… --------------------------------- soa. schön rumgemüllt wa?XDDD hoffe es hat euch gefallen bis bald silly Kapitel 3: III -------------- jajajajaaaa....ich brings ja in ordnung...*ängstlich zu hil-chan sieht* T_T viel spaß damit *kitsch um sich werf* XD ------------------------- III Die nächsten Tage vergingen nur schleppend. Ich ging Kai aus dem Weg und er tat es mir gleich. Ich wusste, das meine Worte ihn schwer getroffen und verletzt hatten. Doch das hatte ich erst bemerkt, als ich es schon ausgesprochen hatte. Ich hatte ihn falsch eingeschätzt. Hatte geglaubt er würde es nur mit einem weiteren Kopfnicken hinnehmen und mich mit einem seiner kalten Blicke mustern. Doch er sah mich gar nicht mehr an, verließ den Raum wenn ich alleine darin war und auch sonst bekam ich ihn nur beim Essen zu Gesicht. Ich wusste nicht ob ich zu ihm gehen und mich entschuldigen sollte, denn ich hatte doch nur das gesagt was ich dachte und fühlte. Doch die kurzen Momente in denen wir uns sahen, hätten Bände füllen können. Die kalte Fassade hatte Risse bekommen, so kam es mir vor. Er trainierte nicht mehr mit den anderen und saß die meiste wohl in seinem Zimmer. Oder ging am Morgen aus dem Haus und kam Abends zurück, um direkt nach oben zu gehen. Oft sah ich ihn auch draußen auf der Terrasse stehen, gegen das steinerne Geländer gelehnt, den Blick scheinbar ins Leere gerichtet. Er stand immer an derselben Stelle und das oft stundenlang, ohne sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Meine Mutter hatte mich vorwurfsvoll angeblickt, an jenem Abend, doch ich hatte sie mit der Bitte mich in Frieden zu lassen, stehen lassen. Auch Helena hatte versucht mit mir zu reden, aber ich hatte sie genauso abblitzen lassen. Ich wollte mir keine Vorwürfe für etwas machen lassen, was mir in dem Moment richtig vorgekommen war. Auch wenn ich jetzt selbst nicht mehr sicher war, ob es wirklich richtig gewesen war. Ich lag im Wohnzimmer auf dem Sofa, hatte den Kopf auf ein dickes Kissen gelegt, ein zweites unter meinen Bauch gedrückt. Ich regte mich kaum merkbar als ich die Stimme meiner Mutter hörte. Da die Couch mit der Rückenlehne zur Tür stand, konnte sie mich vermutlich nicht sehen. “Kai, du musst ihr Zeit geben. Ich glaube sie hat selbst gemerkt, das ihre Worte zu hart waren, für etwas, an das sie sich nicht mehr erinnert. Du musst bedenken, das ihr fast fünf Jahre fehlen. Fünf entscheidende Jahre. In den Jahren hat sie dich erst richtig kennen und vor allem lieben gelernt. Sie kam nicht am ersten Abend eures Treffens nach Hause und sagte, das sie die Liebe ihres Lebens gefunden hat. Genau genommen kam sie heim und war stinksauer auf dich, weil du sie scheinbar vollkommen ignoriert hast. Ein knappes Jahr später hat sie mit verträumten Blick am Tisch gesessen und versucht ihren Teller mit einer Gabel zu zerschneiden. Sie ist praktisch wieder am Anfang Kai. Sie lernt dich so kennen wie es ganz am Anfang wirklich war. Du, der kalte, unnahbare, dafür gut aussehende Kerl wie sie selber sagt, und sie das junge, etwas durchgeknallte und aufgedrehte Mädchen, das nicht versteht wie jemand jeden Tag schlecht gelaunt sein kann. Sie hat damals auch erst Zeit gebraucht um durch deine harte Schale zu kommen und den Kai zu finden, wegen dem sie versucht mein Geschirr zu zerschneiden. Und du hast diese Zeit damals auch gebraucht oder? Bei dir war es doch auch nicht Liebe auf den ersten Blick nicht wahr?” Auch wenn ich meine Mutter nicht sah, konnte ich mir gut vorstellen das sie Kai gerade anlächelte. Es war einen Moment lang still. “Nein war es nicht. Sie kam auf mich zu, hat geredet wie ein Wasserfall und eine Frage nach der anderen gestellt. Und ich betete nur, das dieser Tag bald vorbei sein möge, damit diese Verrückte endlich heimgeht. Normalerweise geben die meisten Ruhe, wenn ich sie einmal hab abblitzen lassen, aber bei Hil hatte ich das Gefühl, das hat sie nur noch mehr animiert, mich kennen zulernen. Und irgendwann war ich froh darüber, das sie es getan hat. Das sie immer wieder kam und mit mir geredet hat oder auch nur mal schweigend neben mir gesessen hat. Und je länger ich sie kannte, umso mehr merkte ich, das ich anders war wenn sie bei mir war. Und das es mir gefiel. Aber gerade das ist das Schlimme. Ich kann einfach nicht glauben dass das alles einfach weg ist. Das sie gar nichts mehr davon weiß…” Seine Stimme klang brüchig, als ob er lange Zeit nichts gesagt hatte und da fiel mir erst auf, das ich ihn in den letzten Tagen wirklich nicht sprechen gehört hatte. “Kai, es ist nicht weg. Irgendwo tief in ihrem Kopf ist das alles noch vergraben. Sie muss es nur wieder finden. Und ich glaube je weniger ihr miteinander redet, umso schwerer wird es. Auch wenn es schwierig ist, aber ich schätze du musst erst einmal wieder nur ein Freund für sie werden, bevor sich wieder mehr entwickeln kann. Es sei denn ihre Erinnerung kehrt mit einem Schlag zurück. Allerdings musst du wissen, ob du so lange warten kannst,” sagte meine Mutter und ihre Stimme klang traurig. “Ich werde immer auf sie warten, egal wie lange es dauert!” Ich schluckte bei diesen Worten. Die Brüchigkeit seiner Stimme, war verschwunden. Die Worte waren ohne Zögern und mit so viel Kraft gekommen, das ich einen Moment lang vergaß auszuatmen. Ich hörte wie Kai wegging, seine Schritte waren schwerer als die meiner Mutter und ich ließ zischend die Luft entweichen. “Du hast gewusst das ich hier liege oder?”, fragte ich leise und richtete mich auf. Meine Mutter blickte mich an, lächelte leicht und nickte. “Nun, wenn du mir nicht zuhörst, wenn ich mit dir reden möchte, muss ich es eben über Umwege tun. Und da es Kai mit betrifft, dachte ich mir, er ist ein guter “Umweg”. Damit du endlich mal hörst wie er von dir spricht wenn er glaubt du bist nicht da. Damit du hörst, wie alles angefangen hat!” Ich sah sie eine Weile an, wusste nicht was ich dazu sagen sollte. “Danke!”, murmelte ich schließlich leise und ließ mich zurücksinken. Ich lag auf dem Rücken, starrte an die Decke und ließ mir das Gespräch, langsam, Wort für Wort durch den Kopf gehen. Ich schluckte abermals, als ich Kais Satz in meinem Kopf widerhallen hörte: “Ich werde immer auf sie warten, egal wie lange es dauert!” Stumm rann mir eine Träne übers Gesicht und ich wusste nicht warum. Konnte mir nicht erklären, warum ich gerade jetzt weinen sollte. Ich strich die Träne beiseite, setzte mich wieder auf und starrte wie sooft aus dem Fenster, bis meine Mutter uns wie jeden Abend ins Esszimmer rief. Mit Kai sprechen, der mir am Tisch gegenüber saß, tat ich trotzdem nicht…. Der erste Dezember brach an und mit ihm schlug auch das Wetter um. Aus dem feinen Nieselregen der letzten Wochen wurden dicke weiße Schneeflocken, die alles in eine kalte Decke hüllten. Meine Mutter kam in Weihnachtsstimmung und kramte Kisten mit Dekoration aus dem Keller nach oben. Helena half ihr dabei und wollte das Wohnzimmer schmücken, wobei ich mich dunkel erinnerte, das Helena das dezente Dekorieren nicht lag. Meiner Mutter hingegen sehr. Im Flur stand ein Weihnachtssternbäumchen und auf der Kommode ein paar Teelichthalter in Form von Sternen und kleinen Tannenbäumen. Neben der Haustür eine Vase mit Tannenzweigen und kleinen Figuren, die Helena und ich gebastelt hatten, als wir noch jünger waren. Ich konnte mich erinnern, das Helena erst ein riesen Theater gemacht hatte, weil sie mit ihrer kleinen Schwester aus Kastanien und Streichhölzern dümmliche Pferde basteln sollte. Aus der Küche roch es nach Zimt und ein paar Fensterbilder schmückten nun die Scheiben. Ich lächelte und ging ins Wohnzimmer und blieb wie angewurzelt stehen. “Oh mein Gott!”, brachte ich hervor und starrte auf das Bild und den ganzen Raum vor mir. Helena stand in einem Stapel Kisten, eine lange goldene Flitergirlande um den Hals, die Hände tief in einem Karton vergraben. Eine weitere Girlande zierte Tyson und Max, die bedröppelt vor sich hinstarrten. Kai lehnte in einer Ecke an der Wand und hatte meine Schwester misstrauisch im Auge. An und auf sämtlichen Regalen, Kommoden und Flächen auf die man etwas stellen oder hängen konnte, baumelten kleine Anhänger in Form von Weihnachtsmännern und Rentieren und ein Arsenal aus Nussknackern bedeckte alle Stellflächen. Überall hingen Plastikkugeln an den Ecken von Bildern und Türen und ich hatte keine Ahnung was ich zuerst anstarren sollte. “Und wie findest du es?”, fragte Helena und blickte auf. “Grässlich!”, sagte ich knapp und starrte immer noch mit offenem Mund durch den Raum. “Hey!!”, rief Helena und warf ein Plastikkugel in einem schrecklichen Pink nach mir. Ich zog den Kopf ein und das Ding kullerte hinter mir den Flur runter. “Was, ich bin nur ehrlich. Das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst oder?” Immer noch entsetzt über das Farbenmeer aus Plastik und Kitsch, machte ich einen ersten Schritt ins Zimmer hinein. “Ich dachte du solltest dekorieren und nicht verunstalten?”, fragte ich und grinste sie an. “Dann mach es doch besser!”, fauchte sie und verkniff sich ein Lachen, bevor sie aus dem Zimmer ging und Tyson und Max in die Girlande verheddert, stehen ließ. Ich half den beiden da raus, ging dann mit einer leeren Kiste an den Regalen entlang und schob mit dem freien Arm einfach alles in den Karton. Tyson und Max hatte sich längst verzogen und ich rechnete damit, das auch Kai bald das Weite suchen würde, da er nie lange mit mir in einem Raum blieb. Doch er blieb ruhig an der Wand stehen und ich spürte das er mich beobachtete und irgendwie machte es mich, nach allem was ich gehört hatte, nervös. Ich ließ einen Nussknacker fallen, versuchte ihn mit dem Fuß zu fangen und bereute es, denn etwas aus massivem Holz auf den Fuß zu bekommen, war nicht gerade angenehm. Ich fluchte leise und packte ihn unwirsch in die Kiste. Ich wusste nicht recht was ich eigentlich besser machen wollte, als Helena, aber ich war der Meinung, dass das Zimmer mit der Hälfte weniger von dem ganzen Zeug schon um einiges besser aussah. Den Rest würde ich einfach meiner Mutter überlassen. Ich blickte auf und sah Kai an, der mich genauso ansah. Es war das erste Mal seit Tagen das er mich richtig ansah und ich hatte das Gefühl irgendwas sagen zu müssen, allerdings fiel mir nach der Sache neulich nichts ein, was einigermaßen angemessen gewesen wäre. Also schwieg ich, räumte die Kisten beiseite und ließ ihn alleine im Wohnzimmer zurück. Am Abend saßen wir im Wohnzimmer, das dank der glücklichen Hand meiner Mutter nun in einem weihnachtlichen Rot erstrahlte und sahen einen Film im Fernsehen. Nur Kai fehlte. Er war draußen auf der Terrasse und ich vermutete, das er dort war seitdem ich das Zimmer vorhin verlassen hatte. Auf den Film konnte ich mich nicht konzentrieren, mein Blick wanderte immer wieder zur Terrassentür, durch die ich Kai nur erahnen konnte. Ich schluckte einige Male, bevor ich mich schließlich dazu durchringen konnte aufzustehen. Ich öffnete die Tür, ging nach draußen und meine Füße wurden augenblicklich nass und kalt in den Pantoffeln. Ich ging langsam zu Kai, lehnte mich neben ihm ans Geländer und legte die Arme in den Schnee, was dazu führte das auch meine Hände kalt und nass wurden. So verharrte ich eine Weile, bis ich ihn schließlich ansah. “Warum bist du so?”, fragte ich ihn ruhig aber leise. “Warum zeigst du nach außen eine so kalte und eisige Fassade? Warum sollte ich mich da erinnern wollen? Ich will mich nicht entschuldigen für das was ich gesagt habe, auch wenn es hart war, aber es ist nun mal das was ich momentan denke. Wie soll ich glauben, das ich dich geliebt habe, wenn du mir nicht zeigen kannst, das du mich geliebt hast…oder immer noch liebst. Du bist nicht unbedingt sanft oder zärtlich oder leidenschaftlich. Du bist einfach nur kalt!” Ich hatte mir meine Worte nicht wirklich zurecht gelegt. Ich wollte einfach nur wissen, was es war, das ihn so abweisend machte. Kai blickte auf und sah mich an. “Du fragst mich allen ernstes warum?” Ich nickte und blickte ihm ins Gesicht. Er beugte sich zu mir und sah mir lange in die Augen. “Wie soll ich sanft sein, wenn ich nicht mit dir reden kann?” Ich öffnete den Mund. “Wie soll ich zärtlich sein, wenn ich dich nicht berühren kann?” Abermals öffnete ich den Mund, auch wenn ich nicht wusste was ich antworten sollte. “Wie soll ich leidenschaftlich sein, wenn ich dich nicht küssen kann?” Ich schloss den Mund wieder und stand einen Moment wie vor den Kopf geschlagen da. “Ich kann das alles nicht machen, wenn du mich nicht an dich heran lässt, weil du dich nicht erinnerst. Und zu versuchen zu ignorieren, wie schwer und verletzend das ist und so zu tun, als wäre es nicht so schlimm für mich, ist nun mal meine beste Lösung im Augenblick! Du hast mich so kennen gelernt. Dann musst du mich so eben neu kennen lernen!” Kai wandte das Gesicht wieder nach vorne. Ich konnte sehen, das es ihn eine Menge Überwindung gekostet hatte, das zu sagen. Ich machte einen Schritt auf ihn zu, so das ich nun dicht bei ihm stand und streckte mich leicht zu ihm. Er drehte das Gesicht leicht verblüfft zu mir. “Dann tu es. Wenn du glaubst, das es mir hilft, mich zu erinnern, dann tu es! Rede mit mir, berühr mich, küss mich!”, flüsterte ich und mit jedem Wort war ich seinem Gesicht näher gekommen. Ich spürte seinen warmen Atem im Gesicht und nahm zum ersten mal seinen angenehmen Geruch war. Es war, als hätte er nur darauf gewartet, das ich ihn dazu aufforderte. Er legte einen Hand in meinen Nacken, zog mich zu sich und küsste mich so sanft, das ich mich nicht erinnern konnte, jemals so geküsst worden zu sein. Ich schloss die Augen, erwiderte seinen Kuss, spürte seine warmen Hände auf meiner Haut und mir wurde auf eine seltsame Art, angenehm schwindlig. Er drückte mich sachte gegen das Geländer und ich spürte deutlich sein Verlangen in diesem Kuss. Nach einer Ewigkeit wie es mir schien, löste er sich von mir. Langsam, zögernd, als würde diesen Moment lieber einfrieren anstatt ihn zu beenden… ---------------------------- soaaaa...zufrieden?XDDDD Kapitel 4: IV ------------- soooaaa...nächstes kap^^ viel spaß damit^^ silly ----------------- IV Wie in einer Art Trance stand ich vor ihm. Bilder tauchten vor meinem geistigen Augen auf. Bilder von Kai und mir. Ausschnitte aus unserem Leben vor dem Unfall, in denen wir uns Nahe waren, uns berührten und küssten. Doch ich konnte nicht zuordnen wann und wo das war. Es waren nur Bruchstücke und sie überrannten mich mit einer solchen Wucht, das ich mich einen Moment lang erneut gegen das Geländer lehnen musste. Und dann, ganz langsam, kehrte wieder Sauerstoff in mein Hirn zurück und ich drehte mich wie in Zeitlupe um, ging zur Terrassentür, sah durchs Glas wie alle hektisch zurück auf ihren Platz rutschten und ging schweigend durchs Wohnzimmer nach oben in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir, lehnte mich dagegen und starrte den Boden an, der mir immer mehr entgegen kam, je mehr ich nach unten glitt. Ich legte den Kopf zurück, starrte an die Decke. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Wie war ich auf die Idee gekommen mich von ihm küssen zu lassen? Und warum hatte es sich so gut angefühlt? Ich schluckte heftig und schlang die Arme um meinen Oberkörper. Ein unkontrolliertes Zittern ging durch meinen Körper und ließ mich so heftig zusammen zucken, bis ich mich schließlich auf die Seite sinken ließ und mich zu einer kleinen, wärmenden Kugel zusammenrollte. Am Boden entlang starrend, wartete ich darauf, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte und ich still da lag. Wieder fragte ich mich, was mich da auf der Terrasse geritten hatte. Auf der Treppe waren Schritte zu hören und einen Augenblick später, klopfte es an die Tür. “Hilary? Alles in Ordnung? Willst du reden?.. Hilary?” Ich hörte das Helena noch einen Moment lang vor der Tür stand, bevor sie seufzte und die Treppe wieder nach unten ging. Ich schloss die Augen, fragte mich, wie ich mich nun Kai gegenüber verhalten sollte und während ich darüber nachgrübelte und die Nacht alles verschluckte, schlief ich ein. “Kai, sie wird dich schon nicht beißen, wenn du sie fragst! Jetzt sei nicht so nervös! Du verheimlichst das jetzt schon ein halbes Jahr vor ihr, dann wird’s in den nächsten drei Stunden auch nicht rauskommen! Auch wenn ich es seltsam finde das du das jetzt so kurz vor eurem Jubiläum machst. Dachte du wartest den Monat oder wie lange es jetzt noch ist ab?” “Nein, ich bin doch nicht verrückt. Dann kommt sie noch auf die Idee ich hätte es an dem Tag gemacht, weil sie da besonders gut gelaunt ist… Ich weiß nur noch nicht wie ich es ihr sagen soll. Ich hab mir das alles leichter vorgestellt. Euch das zu erzählen war einfach. Ihr seid schließlich meine Freunde und nicht direkt davon betroffen, aber Hils Reaktion ist ja doch um einiges wichtiger, als eure…”, hörte ich Kai sagen. “Wenn du es uns erzählen konntest, sollte es dir bei Hilary leicht von der Zunge gehen. Du liebst sie schließlich. Und sie liebt dich. Außerdem vertraut ihr euch und das ist für diesen Schritt mehr als wichtig wenn du mich fragst!” Rays Stimme klang ernst. Einen Moment lang trat Stille ein. Dann sprach Kai erneut: “Ich hoffe mal du hast recht und alles läuft so glatt, wie ich das hoffe…!” Metall traf auf Metall und Glas splitterte…. Als ich am nächsten Morgen aufwachte fühlte ich mich wie gerädert und lag unangenehm verrenkt und halb zusammen gerollt am Boden. Ich erinnerte mich an einen Traum aus der letzten Nacht. Kai der sich mit Ray über etwas unterhielt und dann das grelle kreischen von Metall auf Metall. Mein Arm, auf dem ich wohl die ganze Nacht gelegen hatte, schmerzte. Mein Rücken fühlte sich an, als hätte ich mich rittlings auf eine Betonplatte geworfen und mein Nacken war steifer, als es jedes Holzbrett sein konnte. Ich rappelte mich auf, streckte mich vorsichtig und bewegte den Kopf langsam hin und her. Draußen war es hell und ein paar Sonnenstrahlen fielen herein und malte sanfte Linien an Wände und Decke. Ich fragte mich, was das für ein Traum gewesen war, denn ich konnte mich nicht daran erinnern in der letzten Zeit solch ein Gespräch zwischen den beiden gehört zu haben. Erst als ich mich anzog und mir gerade einen langen schwarzen Pullover über meine Jeans streifte, hob ich langsam und verblüfft den Kopf. Ich hatte von einem Gespräch zwischen Kai und Ray geträumt und direkt danach von einem Unfall. War das etwa mein Unfall? War das Gespräch der Grund das ich ins Auto gestiegen war und ohne Gedächtnis im Krankenhaus wieder aufgewacht war? Wenn es so war…was hatte mir Kai also verschwiegen? Und als ich dastand und über Kai nachdachte, fiel mir der vergangene Abend ein. Ich spürte das mir eine unangenehme Röte ins Gesicht stieg. Auch gestern hatte ich mich an Bruchstücke erinnert, doch über diese wollte ich nicht so sehr nachdenken, wie über meinen Traum. Ich streckte mich, atmete tief ein und aus und ging dann nach unten. Aus der Küche und dem Esszimmer hörte ich die Stimmen der andren und mit einem kurzen, zögernden Schritt betrat ich die nach Plätzchen duftende Küche. Hier sah ich zum ersten Mal auf die Uhr und es war bereits kurz nach drei am Mittag. Am Esstisch saßen Kai und Helena vor einem Stapel Plätzchen, jeder hatte einen Pinsel und Schälchen flüssige Schokolade in der Hand. Ich hob verdutzt eine Braue, da ich nicht das Gefühl hatte, das es wirklich zu Kai passte, Weihnachtskekse zu verzieren. Meine Mutter holte gerade ein weiteres Blech mit Zimtsternen aus dem Ofen, als meine Schwester mich entdeckte. “Na, ausgeschlafen? Hilfst du uns beim anpinseln?” Ich ignorierte ihre Frage, ging an meiner Mutter vorbei und stellte mich Kai gegenüber. “Ich hab mich heute Nacht an etwas erinnert. An meinen Unfall und an ein Gespräch zwischen dir und Ray. Du hast ihm gesagt, das du mir etwas verschweigst. Seit einem halben Jahr. Was war das?” Ich sah ihn ruhig an. Auch Kai sah ruhig zu mir auf und legte langsam den Pinsel beiseite. “Was war es Kai? Was hast du mir verschwiegen? Was war so schlimm, das du es mir nicht sagen konntest?” Ich schluckte und wartete. Im Raum war es vollkommen still. Kai beobachtete mich eine Weile schweigend, bis er schließlich aufstand und dicht an mich heran trat. Er beugte sich zu mir. “Nichts. Es war überhaupt nichts schlimmes!” Seine Stimme klang ruhig, doch in seinem Gesicht konnte ich sehen, das es ihm nicht leicht fiel. “Ich wollte dich an diesem Abend etwas fragen und wusste nicht wie. Ich hab mir ein halbes Jahr lang den Kopf darüber zerbrochen, da ich es dich nur einmal fragen wollte und es ein passender Moment sein sollte!” Ich blickte ihn verwirrt an, konnte nicht zuordnen was er mir zu sagen versuchte. “Ich wollte dir an diesem Abend einen Heiratsantrag machen!” Ich hatte das Gefühl, als ob mir gerade jemand in den Magen geschlagen hätte. Mir blieb die Luft weg und meine Augen weiteten sich. Meine Mutter ließ mit einem lauten Krachen das Blech fallen, welches sie immer noch in den Hände gehabt hatte. Helena stand so abrupt auf, das der Stuhl polternd umfiel. Kai blickte mich noch einen Moment lang an, dann ging er wortlos an mir vorbei aus der Küche und nur Sekunden später hörte ich, wie die Haustür geöffnet und danach wieder ins Schloss geworfen wurde. Ich stand vollkommen reglos da. Ich hatte mit allem gerechnet. Das er mir eine Affäre hatte beichten wollen, das er mich hatte verlassen wollen, das er irgendwas getan hatte, für das er bestraft werden würde. Irgendetwas, aber nicht damit. Sein Satz hallte mir so laut in den Ohren wieder, das es fast wehtat. Noch nie war mir etwas so unwirklich vorkommen. Ein Mann, an den ich mich so gut wie gar nicht erinnerte, hatte mir gerade gesagt, das er vorgehabt hatte mich zu heiraten. Ein Mann, der mich gestern Abend so zärtlich geküsst hatte, das mir beim Gedanken allein schwummrig wurde. All das, all diese Gedanken, waren innerhalb weniger Sekunden durch meinen Kopf gerast und jetzt drehte ich mich um, verließ mit langen Schritten den Raum, riss die Haustür auf und trat hinaus. Am Ende der Auffahrt, sah ich Kais Umrisse kleiner werden, bis er um die Ecke bog und verschwand. Ich stand bis zur Hälfte der Waden im Schnee, da sich links und rechts neben den Stufen und der Tür der weg geschippte Schnee türmte. Meine Beine wurden nass und kalt, doch ich starrte einfach nur ans Ende der Auffahrt, wo Kai verschwunden war und wartete darauf das er wieder auftauchte. Jemand tippte mich leicht von hinten an, doch den Kopf wandte ich nicht um. “Hilary, komm rein. Es ist viel zu kalt hier draußen und deine Hose ist auch schon ganz durchgeweicht!” Ich spürte wie Helena sachte an meinem Arm zog, doch ich entwand ihn ihr. “Lass mich…!”, murmelte ich und schluckte. “Lass mich einfach…!” Meine Lippen zitterten, doch nicht vor Kälte, sondern vor Wut über mich selbst. Warum hatte ich ihm nicht von Anfang an richtig zu gehört? Warum hatte ich ihm und den andren nicht geglaubt, das wir glücklich gewesen waren? Warum hatte ich nicht versucht so viel wie möglich über uns herauszufinden? Und warum war ich nur so kalt und herzlos gewesen, das ich ihn jetzt sogar verjagt hatte? Ich stand einfach da, starrte vor mich hin, während sich meine Augen mit Tränen füllten und mein Herz hämmerte hart von innen gegen meine Rippen. Und obwohl ich lange vor der Tür stand und mich nicht rührte, hörte mein Herz nicht auf wie wild zu schlagen und mein Kopf hörte nicht auf zu dröhnen. Dunkelheit senkte sich langsam über die Landschaft und Stille breitete sich aus. Meine Füße waren taub und meine Beine eiskalt. Meine Jeans war mittlerweile steif gefroren und meine Lippen spürte ich kaum noch als ich mit der Zunge über sie strich. Ich zog die Jacke, die mir meine Mutter vor einer Ewigkeit wie es mir vorkam, schweigend um die Schultern gelegt hatte, enger um mich. In der Ferne hörte ich eine Glocke schlagen und während ich stumm mitzählte, begann es still und heimlich zu schneien. Es war acht Uhr. Kleine Kristalle blieben in meinen Wimpern hängen und ich blinzelte damit mir das kalte Wasser nicht in die Augen lief. Von einem der kahlen Sträucher plumpste mit einem dumpfen Geräusch Schnee auf den Boden. Ich blinzelte abermals, als mir eine Flocke direkt ins Auge wehte und als ich wieder aufsah, sah ich endlich Kai, der langsam die Auffahrt zum Haus hinaufgestapft kam. Und als er das Gesicht hob erblickte er mich und verharrte einen Moment an seiner Stelle. Er kam langsam näher und je kürzer die Distanz zwischen uns wurde, umso mehr kehrte Leben in mich zurück und erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich eigentlich fror. Meine Zähne begannen augenblicklich klappernd aufeinander zuschlagen und ein Zittern lief durch meinen Körper. Meine Glieder schmerzten fürchterlich. Kai stand nun direkt vor mir, sah mir ins Gesicht und im schwachen Licht das durch die Glasscheibe in der Haustür fiel, erkannte ich sein Gesicht. Er wirkte verblüfft. “Was machst du hier draußen?”, fragte er schließlich ruhig. Doch bevor ich antworten konnte wurde die Tür hinter uns mit einem Ruck aufgerissen und Helena kam heraus. “Gott sei Dank! Da bist du ja endlich Kai! Würdest du dieser Verrückten, die seit fünf Stunden hier reglos herumsteht, bitte sagen, dass es verdammt kalt ist und sie endlich reinkommen soll, weil du ja jetzt wieder da bist! Bitte!?” Helena klang fast etwas hysterisch und starrte Kai an, der allerdings sein Augenmerk auf mich gelenkt hatte. “Du stehst seit heute Mittag hier draußen?”, fragte er und starrte mich an. “Spinnst du eigentlich?”, fügte er hinzu, packte mich am Arm und zog mich rein in den warmen Flur. Ich bibberte vor mich hin und sagte dazu gar nichts. Ich hängte meine Jacke mit zitternder Hand an die Garderobe und wandte mich dann wieder Kai zu. “Dann komm das nächste Mal früher heim, dann muss ich da nicht so lange rumstehen!”, sagte ich schließlich. “Müssen? Hab ich dich etwa gezwungen da draußen auf mich zu warten?”, gab Kai zurück und blickte mich kopfschüttelnd an. So ungezwungen hatte er schon lange nicht mehr mit mir geredet. Falls er es überhaupt schon mal getan hatte. Und deswegen sagte ich das, was ich mir eigentlich hatte verkneifen wollen, doch. “Ich hab mir Sorgen gemacht okay? Vielleicht kann ich mich nicht an uns erinnern und vielleicht wollte ich das anfangs auch nicht und vielleicht weiß ich immer noch nicht was ich von all dem halten soll, aber deswegen werd ich mir doch trotzdem Sorgen machen dürfen oder? Schließlich sehe ich dich jeden Tag, ich hab mich dran gewöhnt das du da bist und vielleicht will ich mich ja auch wieder erinnern!” Nach dem letzten Satz spürte ich, wie sich die Röte von meinen kalten Wangen, langsam über mein Gesicht ausbreitete. Ich sah wie sich auf Helenas Gesicht und auf dem meiner Mutter, die mittlerweile mit den andren in den Flur gekommen war, ein Lächeln breit machte. Kai sah mich an und, zu meiner Überraschung, klappte ihm der Kiefer nach unten. “Ich geh jetzt ins Bett!”, murmelte ich und war mir sicher, das ich noch nie so schnell in meinem Leben die Treppe, nach oben in mein Zimmer, hochgekommen war. -------------------------------------- soooooaaa....fertisch...XDDDD Kapitel 5: V ------------ sooo, nächstes kapitel...XDDDD oh man...so schnell hab ich noch nie ff auf animexx reingehauen...XDDDD ----------------------------------- V Meine Aktion, fünf Stunden in Jeans und ohne richtige Schuhe im Schnee zu stehen, hatte ihre Spuren hinterlassen. Als ich am nächsten Morgen aufgewachte war, hatte ich einen geschwollenen Hals, eine triefende Nase, starken Husten und zu allem Überfluss hatte sich auch meine Stimme verabschiedet. Alles was ich zustande brachte war ein leises Fiepen, welches allerhöchstens noch ein Hund hätte hören können. Dieser Zustand dauerte nun schon fast eine Woche an. Mit dickem Schal um den Hals, einer Tasse Tee in der einen und einem Päckchen Taschentücher in der anderen Hand, stapfte ich durchs Haus. Meine Schwester hatte mir nur einen “Geschieht-dir-Recht-Blick” zugeworfen und meine Mutter hatte mir schmunzelnd die Hausapotheke vor die Nase gestellt. Ich ging ins Wohnzimmer und spielte einen Moment mit dem Gedanken rückwärts wieder hinauszugehen, da Kai alleine auf der Couch saß. Seit diesem Abend, hatte ich ihn eigentlich nicht mehr richtig gesehen. Ich hatte die ersten drei Tage im Bett gelegen und die darauf folgenden war ich auch nur aufgestanden um etwas zu essen oder zwischen Bett und Couch zu wechseln. Ich atmete tief durch, ging ums Sofa herum und setzte mich neben ihn. Ich spürte das er mich ansah und es kostete mich einiges an Überwindung den Kopf zu heben und ihn ebenfalls anzusehen. Zu meiner Verblüffung lächelte Kai. “Du kannst das nächste Mal auch drinnen warten. Da muss ich ja so oder so irgendwann hin meinst du nicht?” Ich nickte nur. Während ich krank im Bett gelegen hatte, hatte sich mir eine Frage in den Kopf geschlichen, welche mich nicht mehr losließ. “Kai?”, fiepte ich und hasste meine Stimmbänder abgrundtief. Er nickte nur leicht mit dem Kopf. Ich holte tief Luft. “Würdest du mich immer noch heiraten wollen, nach allem was war?” Ich schluckte und blickte ihn an. Kai hob sehr langsam den Kopf, legte das Gesicht leicht schräg, bevor er sich langsam zu mir beugte, bis sein Mund dicht an meinem Ohr war. “Ja, und zwar sofort!” Ich schluckte abermals. “Warum?”, flüsterte ich so laut ich konnte. “Weil du der einzige Mensch bist, den ich jemals habe lieben können! Und ich wünschte du könntest dich daran erinnern!” Ich legte den Kopf zurück, blickte ihm ins Gesicht. Wie schon oft in der letzten Zeit ließen mich seine Augen wieder nicht los. Ich wollte etwas sagen, öffnete den Mund, während er sich mir näherte. “Ich..ich…” Ich wurde von einem Klopfen unterbrochen und schreckte hoch, wobei ich mit meiner Stirn an die von Kai donnerte. “AUTSCH!”, krächzte ich und hielt mir den Kopf. Auch rieb sich den Kopf und verdrehte die genervt die Augen. Mein Blick wanderte an die Terrassentür, durch die mich ein vertrautes Gesicht anfeixte. Auch Kai hatte sich umgewandt und blickte zur Tür. Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete sie. “Tek, was machst du denn hier?” Ich blickte meinen Ex-Freund an. Wir waren zusammen gewesen, als ich 16 gewesen war. Ich freute mich ein Gesicht zu sehen das ich auch erkannte, denn Tek hatte ich schließlich vor mehr als fünf Jahren kennen gelernt. Genau genommen war es acht Jahre her, heute war ich 24 Jahre alt und doch sagte mir irgendetwas das ich allen Grund hatte, wütend zu sein. Aber was es war, fiel mir nicht ein. Entweder lag es am Unfall oder ich hatte es verdrängt. “Hab erst neulich von deinem Unfall erfahren und dachte ich schau mal nach dir. Hast du einen Moment?”, fragte er und ohne eine Antwort abzuwarten, zog er mich nach draußen. Da Tyson und Daichi am Morgen von meiner Mutter dazu verdonnert worden waren, die Terrasse frei zu fegen, versank ich ausnahmsweise mal nicht mit meinen Pantoffeln im Schnee. Ich lehnte mich an das ebenfalls von Schnee befreite Geländer und sah ihn erwartungsvoll an. “Ach Hil, das damals mit uns ist etwas unglücklich ausgegangen und als ich von deinem Unfall hörte, dachte ich, was wenn dir schlimmeres passiert wäre und wir uns nie hätten aussprechen können?” Ich nickte nur. “Weißt du, du hast dich damals ja auch nicht grade beispielhaft verhalten und ich hab mich nur deinem Verhalten angepasst und…” Er machte einen Schritt auf mich zu, stütze seine Arme links und rechts neben mir ans Geländer und beugte sich zu mir. “Und da du ja wieder bei Null stehst und unsre Beziehung echt nicht übel war, dachte ich wir beide könnten doch…” Mehr sagte er nicht. Er beugte sich nur über mich, näherte sich meinen Lippen und eine Sekunde lang spielte ich mit dem Gedanken einfach nichts zu tun und ihn machen zu lassen. Doch noch während ich das dachte und Tek ansah, tauchte Kais Gesicht in meinen Gedanken auf und mit einem lauten Klatschen, landete meine Hand in Tek’s Gesicht. Mit einem Aufschrei stolperte er zurück. “Was soll das denn?!”, fauchte er und rieb sich die gerötete Wange. Doch ich antwortete nicht. Diese Situation hatte etwas in mir wachgerufen. Eine ähnliche Situation in der ich ihn geohrfeigt hatte, nur mit Unterschied das er da auf einer halbnackten andren Frau gelegen hatte. “Sag mal willst du mich verarschen?!”, schnauzte ich ihn, so laut es mir möglich war, an. “Mir einreden ich hätte mich falsch verhalten ja?! Mach das du wegkommst du elendes…!” Meinen Satz brachte ich nicht zu Ende. Stattdessen packte ich einen der leeren Tontöpfe vom Böden und warf ihn mit aller Kraft die ich aufbringen konnte nach Tek. Dieser brüllte mir noch irgendetwas zu, nahm dann aber die Beine in der Hand, als ich den zwei Topf nahm, welcher neben dem Ersten an der Hauswand zerschellte. Ich ließ mich schnaufend gegen das Geländer sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Wie kann man nur so dämlich sein… Ich hörte Schritte und wieder spürte ich, wie sich jemand links und rechts mit den Armen neben mir abstütze. “Wenn du nicht auf der Stelle verschwindest, dann…!” Ich hob den Kopf und blickte Kai direkt ins Gesicht. Vor Schreck versuchte ich einen Satz nach hinten zu machen. Da dort aber schon das Geländer war, verlor ich mehr das Gleichgewicht und kippte nach hinten. Kai legte mir eine Hand auf den Rücken, zog mich nach vorne und drückte mich leicht an sich. Ich schluckte, als Kai seinen Kopf auf meine Schulter senkte. Seine Hand lag immer noch an meinem Rücken, die andren neben mir am Geländer. “Es ist nicht leicht so was mitanzusehen…und es ist anstrengend ohne dich!” Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und doch verstand ich ihn klar und deutlich. Er verharrte so noch einige Momente lang, bevor er sich langsam wieder aufrichtete und sich zum gehen abwandte. Ich streckte die Hand aus, griff nach seinem Hemdkragen und zog ihn zurück. “Warte!“ Ich streckte mich etwas zu ihm. “Obwohl ich mich nicht erinnere und obwohl ich nichts mehr von uns weiß…hatte ich trotzdem grade das Gefühl…als würde ich dich Betrügen!”, flüsterte ich, bevor ich ihn am Hemd zu mir herunterzog, ihm noch einen Moment lang ins Gesicht sah und ihn zögernd küsste. Kais Augen weiteten sich kaum merklich vor Überraschung, bevor er meine Gesicht in die Hände nahm und meinen Kuss erwiderte. Mein Herz schlug fest von innen gegen meine Brust und ich fragte mich, ob es nun daran lag weil ich mich gerade noch so über Tek aufgeregt hatte oder ob es an Kai lag… Ich löste mich von ihm und sah ihn an. “Tschuldigung!”, murmelte ich entsetzt und schlug eine Hand vor den Mund. Kai strich mir schweigend eine Haarsträhne aus dem Gesicht. “Du solltest besser reingehen, damit du dich nicht noch mehr erkältest!”, sagte er schließlich und ließ die Hand sinken. Ich nickte, ging an ihm vorbei nach drinnen, während mein Herz immer noch kurz davor war, aus meinem Brustkorb zu hüpfen. Ich hörte Kai hinter mir und als er im Wohnzimmer an mir vorbei ging, sagte er kaum hörbar: “Du musst dich für nichts entschuldigen, was dir in dem Moment richtig vorkommt!” Und mit diesen Worten verließ er das Zimmer und stieg die Treppe nach oben. Ich starrte ihm mit offenem Mund nach, denn die Worte waren mir nur allzu vertraut. Meine Mutter war zusammen mit Helena und den Jungs einkaufen gewesen und als sie später am Mittag wieder heimkamen, stand ich noch immer im Wohnzimmer und starrte vor mich hin. Helena kam zehn Minuten später herein und blickte mich fragend an. Sie stellte sich neben mich und versuchte meinem starren Blick zu folgen. “Was ist denn da so spannend?”, fragte sie und hob eine Braue. “Helena, warum hab ich draußen auf der Terrasse immer den Drang Kai zu küssen?”, war meine Gegenfrage und nun hob sich auch Helenas zweite Augenbraue. “Ähm, nunja…” Sie setzte sich und ich ließ mich neben sie sinken. “Weil Kai dich da das erste Mal geküsst hat, als ihr zusammen kamt! …Zumindest könnte ich mir vorstellen dass das der Grund ist, vielleicht erinnerst du dich unbewusst daran”, sagte sie schließlich und sah mich an. “Er hat mich da draußen das erste Mal geküsst?”, fragte ich verdutzt und hob den Kopf. “Wann?” Meine Schwester räusperte sich. “Naja…an Weihnachten. Dieses Weihnachten wärt oder seid ihr, je nachdem, fünf Jahre zusammen. Damals warst du genervt nach draußen auf die Terrasse gestürmt, in einem Schulterfreien Kleid und hast gefroren wie eine Blöde, dich aber strikt geweigert rein zukommen, weil du so wütend auf Tyson warst. Er hatte mit einer Kerze versehentlich Kais Geschenk in Brand gesetzt, wir wissen bis heute nicht wie, und hat versucht das Päckchen mit deiner Lieblingsdecke, die Oma mal gemacht hatte, zu löschen und die ist daraufhin auch in Flammen aufgegangen!” Helena schmunzelte und ich tat es ebenfalls, denn je mehr sie davon erzählt hatte, umso vertrauter kam es mir vor. “Naja…jedenfalls ist Kai dann zu dir raus und hat dich in seine Jacke gepackt und dich von hinten in die Arme genommen. Sah unglaublich süß aus. Und Tyson und Daichi sind fast die Augen rausgefallen!”, lachte Helena und blickte mich an. “Du hast dich zu ihm umgedreht und ihn überrascht angesehen. Und er hat dir etwas gesagt und sich dann zu dir gebeugt und dich geküsst…da fällt mir was ein…warte mal!” Sie sprang auf, lief die Treppe nach oben und ich hörte es verdächtig rumpeln. Zehn Minuten dauerte es, bis sie wieder herunter kam und ein Bild in den Händen hielt. “Ich hab damals ein Foto gemacht, da es ja unser erstes Weihnachten mit allen war und ich Erinnerungsbilder machen wollte, hab allerdings den Film dann eine ganze Weile nicht wieder gefunden. Genau genommen erst diesen August…!”, murmelte sie und eine verlegene Röte stieg ihr ins Gesicht. Sie drückte mir nur schweigend das Foto in die Hand und schwieg. Das Bild zeigte mich und Kai. Es schneite und weiße Kristalle glänzten in unseren Haaren. Das lange rote Kleid, welches ich trug und mit dem Saum im Schnee hing, hatte sich etwas dunkler gefärbt und die schwarze Jacke um meine Schultern, ließen Kais helle Hände, die auf meinem Rücken lagen, regelrecht leuchten. Meine Hände ruhten an Kais Brust, ein zartes Lächeln zierte unsre Lippen, welche sich in einem innigen Kuss berührten. Ich schluckte, strich mit den Fingerspitzen über das Bild und schloss die Augen, damit die Tränen die sich ihren Weg in meine Augen bahnten, nicht auf das Foto tropften und diese wertvolle Erinnerung beschädigten… ------------------------------ soaaaaaaa, ende kapitel 5 hoffe es ist halbwegs genehm...XDDDD baba silly Kapitel 6: VI ------------- soooo, nächstes kapitel....ich glaub mei plan das letzte kap zu weihnachten hochzuladen könnte klappen.....XDDDD -------------------------------- VI Weihnachten rückte näher. Noch nicht mal mehr ganz eine Woche und dann würde ein großer, reich geschmückter Baum in unserem Wohnzimmer stehen, meine Mutter würde einen riesigen Braten aus dem Ofen nehmen und Helena würde den ganzen Tag lang nur Weihnachtslieder vor sich hersummen. Alle freuten sich auf das Fest, hinter den Türen hörte man hier und da das Rascheln von Geschenkpapier und Tyson hatte regelmäßig Magenschmerzen weil er zu viele Kekse von meiner Mutter verschlang. Nur bei mir wollte keine rechte Vorweihnachtsstimmung aufkommen. Ich saß meist grübelnd in einer Ecke und zermaterte mir das Hirn und versuchte so sehr mich zu erinnern, das ich das Gefühl hatte, mein Kopf würde bald explodieren. Auch die Versuche der anderen, mir bei meinen Erinnerungen zu helfen, nahmen von Tag zu Tag extrem zu. Kenny kramte im Internet alte Artikel und Berichte heraus und versuchte mir zusammen mit Max, die dazugehörigen Bilder auf denen ich mit Kai zu sehen war, zurück ins Gedächtnis zu bringen. Ray kochte oft irgendwelche Gerichte die ich mal zusammen mit Kai gegessen hatte und versuchte uns fast jeden Abend ein Candle-light-dinner aufzudrücken. Und Tyson hatte es bisher vier mal geschafft uns in irgendeinem Zimmer im Haus einzuschließen damit wir Zeit zu zweit hatten und erst meine Mutter erbarmte sich, uns wieder herauszulassen. Die Zeit die wir zusammen eingeschlossen nebeneinander auf dem Boden saßen, war nicht weiter schlimm gewesen, aber sie hatte mir auch nicht geholfen mich an etwas zu erinnern. Wir hatten nicht wirklich viel miteinander geredet und jede Berührung oder Annäherung versuchte ich zu vermeiden. Allerdings machte mich Kais Anwesenheit in letzter Zeit sehr nervös. Seit wir uns zweimal geküsst hatten und die Momente in denen wir uns nahe gekommen waren, spukten durch meinen Kopf und ich wusste nicht mehr wie ich damit umgehen sollte. Mein Herz begann regelmäßig zu rasen wenn ich Kai sah, denn es war mir unangenehm nach allem was zwischen uns passiert war und oft brachte ich es nicht einmal mehr über mich, ihn anzusehen. Ich hatte das Gefühl, ihm falsche Hoffnungen gemacht zu haben, als ich ihn das erste Mal darum bat mich zu küssen und es das zweite Mal von mir aus getan hatte. Und Hoffnungen hatte ich ihm wirklich nicht machen wollen. Zwar wollte ich mich erinnern, aber ich tat es nicht und ich wollte nicht das er jeden Tag mit dem Gedanken aufstand das ich ihn vielleicht heute wieder erkennen würde. Ich saß in meinem Zimmer am Boden und packte meine Weihnachtsgeschenke ein. Die Jungs würden alle dasselbe bekommen, da ich mich nicht erinnern konnte was sie speziell mochten. Ich hatte ihnen allen einen schönen Schal in ihrer Lieblingsfarbe gekauft. Zumindest waren es die Farben von denen Helena meinte das es ihre Lieblingsfarbe sein könnte. Blau für Tyson, Grün für Max, Rot für Ray, Braun für Kenny und für Kai hatte ich einen Schal in weiß. Eigentlich hatte ich zuerst schwarz nehmen wollen, doch irgendwie war ich der Meinung das Weiß die bessere Entscheidung war. Dazu bekam jeder einen riesigen Schokoladen Weihnachtsmann und das war es dann auch schon. Ich fand die Geschenke nicht unbedingt toll, aber da ich keine Erinnerung daran hatte, wofür sie sich denn noch interessierten außer für ihre Kreisel, hielt ich dies für die Beste. Meine Mutter und Helena bekamen Beide ein Buch und einen Gutschein für eine Massage. Um mich herum türmten sich Papierberge, Geschenkband ringelte sich um meinen halben Körper und der Boden war übersäht mit Tesafilmkügelchen. Mein Talent im Geschenke verpacken war nicht sonderlich groß und so war der Verschleiß an ungenutzem, aber dafür zerknittertem und zerrissenem Papier nicht gerade wenig. Die fertig verpackten Geschenke schob ich unter mein Bett und deckte sie mit einem Tuch ab. Ich lag gerade noch halb unter dem Bett, als es an die Tür klopfte. Aus Reflex hob ich den Kopf und donnerte mit dem Kopf an die Unterseite meines Bettes. “Ja?”, grummelte ich und rieb mir den Kopf, während ich mich unter dem Bett hervor schob. Wenn ich so weiter machen würde, konnte ich bald als letztes Einhorn oder sonst was auftreten. Die Tür wurde geöffnet und Kai kam herein. Ich sah ihn an, überrascht das er zu mir kam. Seit dem Unfall war dies das erste Mal, das er zu mir ins Zimmer kam. Denn das hieß doch, das er wegen etwas bestimmtes zu mir gekommen war. Ich blickte ihn einfach an, sein Gesichtsausdruck verriet nichts darüber was er gerade dachte. Er stand einfach da, sah auf mich herab und betrachtete das Chaos um mich herum. “Hast du grade Geschenke eingepackt?”, fragte er und zupfte sich jede Menge Tesafilm von den Socken. Ich nickte nur schmunzelnd. “Typisch. So sieht es bei dir danach immer aus!”, sagte er und ein leichtes Schmunzeln konnte auch er sich nicht verkneifen. “Was gibt es denn? Oder wolltest du nur mein nichtvorhandenes Talent im Einpacken ansehen?”, wollte ich schließlich wissen, als er noch immer keine Anstalten machte, mir zu sagen, warum er hier war. “Gehst du mit mir eine Runde spazieren?” Ich blickte Kai. Es war das erste Mal das er mich um etwas Bat seit ich hier war und obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, jeglichen Nähe vorerst zu verhindern, sagte ich ja. “Ich warte unten auf dich. Es ist kalt, also zieh dir was warmes an!”, fügte er noch hinzu, bevor er die Tür hinter sich schloss. Ich saß noch einen Moment lang reglos dar, fragte mich ob die diese Idee wirklich so gut war und stand dann auf, um mir warme Kleider aus dem Schrank zu suchen. Mit zwei Pullovern, Jacke, Strumpfhose, Winterhose, Mütze und Schal fühlte ich mich weitgehend warm eingepackt und wusste auch nicht wie ich hätte noch mehr anziehen sollen, ohne das die Nähte reißen würden. Das einzige was ich noch suchte waren meine Handschuhe. Ich durchwühlte sämtliche Fächer meines Kleiderschrankes und fand sie schließlich im letzten Eck unter einer Sommerbluse vergraben. Ich wollte die Schranktüren schon schließen, als mir ein hinten im Schrank ein Kleiderbügel auffiel, über den eine große Plastiktüte gestülpt war. Unten lugte ein weißer Stoff hervor. Ich streckte die Hand danach aus, denn ich konnte mich nicht erinnern was das sein konnte und gerade als ich die Tüte berührte, klopfte es erneut an die Tür. “Hilary? Kai wartet unten auf dich. Beeil dich mal!”, rief Helena durch die Tür und ich hörte sie die Treppe nach unten stapfen. Ich wandte mich mit einem letzten Blick von der Tüte ab und ging dann ebenfalls nach unten. Kai lehnte neben der Haustür an der Wand, neben ihm am Boden lag eine Axt und ein Seil. “Willst du mich fesseln und dann köpfen?”, fragte ich und deutete mit einem Kopfnicken auf die beiden Sachen. “Nein, deine Mutter will, das wir einen Weihnachtsbaum schlagen. Das haben wir letztes Jahr auch gemacht und sie glaubt das dir das vielleicht auch hilft, beim erinnern.” Ich nickte. “Okay, dann lass uns mal losgehen!”, sagte ich und lächelte. Ich nahm das Seil vom Boden und öffnete die Haustür. Kai schulterte die Axt, wartete bis ich draußen war und zog die Tür dann hinter uns zu. Draußen war es kalt, der Wind blies uns um die Ohren und Schnee wirbelte mir in die Augen. Wir gingen schweigend nebeneinander her, in Richtung Tannenwald, welchen ich oft von meinem Fenster aus gesehen hatte. Ich erinnerte mich von früher daran, das wir dort jedes Jahr unseren Baum suchten und vor allem das man sich leicht verlaufen konnte. Kai und ich waren etwa zehn Minuten schweigend nebeneinander hergelaufen und dieses Schweigen machte mich ganz verrückt. “Kai, erzähl mir was von dir,” sagte ich schließlich und sah ihn im gehen an. “Was willst du denn wissen?”, fragte er und sah mich ebenfalls an. “Ich weiß nicht. Alles. Alles was ich vergessen habe. Alles was ich mal von dir wusste. Dein Lieblingsessen, ob du ein Lieblingstier hast, was für Bücher du magst, wo du herkommst…such dir was aus!”, gab ich zurück und lächelte. “Hm…ich esse gerne deine Pfannkuchen, mag Katzen, lese gerne spannende Bücher die aber auch lehrreich sind und komme ursprünglich aus Russland!” “So genau nach der Reihenfolge hätte es nun auch nicht sein müssen!”, lachte ich und schlug ihm sachte gegen die Schulter. Kai konnte ein leichtes Grinsen nicht verbergen. “Wie war es in Russland?”, wollte ich wissen, während wir den Wald erreichten und uns durchs Dickicht schlugen. “Meistens kalt!” “Also du machst es einem nicht leicht dich kennen zu lernen! Aber das krieg ich schon noch alle saus dir raus!”, sagte ich und lächelte. Kai blieb stehen und sah mich an. “Was ist?”, fragte ich etwas unsicher, denn sein Blick machte mich nervös. “Genau das hast du mir gesagt, als wir uns kennen gelernt haben. Da hab ich dir auch nicht wirklich viel von mir erzählt und du bist hartnäckig an mir dran geblieben!”, sagte er und lächelt. Ich lächelte ebenfalls und obwohl ich mir vorgenommen hatte, nähe zu vermeiden, nahm ich seine, zog ihnen mit mir und sagte: “Na los, lass uns endlich einen schönen Baum suchen!” Ich spürte wie sich seine Hand um meine schloss und es löste ein beruhigendes Gefühl in mir aus. So gingen wir eine ganze Weile, schlugen uns durch herunterhängende Äste und suchten bereits mehr als eine Stunde nach einem Baum, von dem ich der Meinung war das er schön war. “Und ich hatte gehofft, das wäre dieses Jahr nicht so schlimm wie beim letzten Mal!”, murmelte Kai und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. “Ey, hör auf mich zu ärgern!”, rief ich lachend und warf im einen Arm voll Schnee über. Kai stand einen Moment lang, rührte sich nicht und starrte mich einfach nur an. Nass von oben bis unten, mit Schnee in den Haare und blinzelte mich an. Ich schüttelte mich nur vor lachen, auch wenn ich nicht wusste ob er nun wütend war oder nicht. Diese Frage beantwortete sich, als er sich einen Moment später auf mich stürzte und kopfüber mit mir in den Schnee purzelte. Ich lag lachend auf Kais Brust, das Gesicht an seiner Halsbeuge vergraben und war mir sicher gleich zu ersticken, wenn ich nicht bald aufhören würde zu lachen und wieder normal atmen würde. Kais Arme waren um mich geschlungen und ich hörte erst auf zu lachen, als ich spürte wie er mir sachte über den Rücken und durch die Haare strich. Ich stützte mich auf den Unterarmen ab und sah ihm ins Gesicht. Er sah mich ebenfalls, legte eine Hand an meine Wange. “Kai…ich will dir keine falschen Hoffnungen machen…”, flüsterte ich und sah ihn traurig an. Doch er lächelt. “Ich weiß, aber es tut gut deine Nähe zu spüren!” Und mit diesen Worten zog er mich wieder zu sich, legte die Arme wieder um mich und strich mir erneut sanft über den Rücken. Ich legte den Kopf an seine Schulter, schloss die Augen und ließ uns diesen kurzen Moment und obwohl wir im Schnee lagen fror ich nicht, sondern spürte nur eine wunderbare Wärme in mir aufsteigen… ----------------------------------- ob sie nun auch noch nen baum gefunden haben berichte ich dann im nächsten und letzten kapitel^.^ bis dahin...äh...hohoho?Oo Kapitel 7: VII -------------- soooo, letztes kapitel!! is ziemlich lang geworden...oO XDDD~ hoffe ihr hattet ein schönes Fest!! --------------------------- VII Ich starrte den Küchenkalender an und rührte abwesend in meiner Tasse. Es war der 23. Dezember. Ray und Kai waren im Wohnzimmer und kämpften mit dem großen Baum den wir doch noch gefunden hatten und mit Müh und Not nach Hause gebracht hatten und meine Mutter war mit Helena im Keller und suchte den Christbaumschmuck. Ich hörte ein Rumpeln aus dem Flur und ging hinaus um nachzusehen, was jetzt wieder eingestürzt war. Helena Lag der Länge nach auf dem Boden, die Arme weit nach vorne gestreckt und in den Händen hielt sie eine große Glasweihnachtsspitze, die noch von unserer Großmutter stammte. Ich ging zu ihr, nahm ihr kopfschüttelnd die Spitze aus den Händen und half ihr dann mit der freien Hand auf die Beine. “Verdammte Teppichkante…!”, murrte Helena und rieb sich die Seite. “Hast du dir irgendwas schlimmes getan?”, fragte ich sie und musterte sie. “Nein, geht schon. Ich fall ja sowieso mindestens einmal im Jahr hier über den Teppich…bin es ja langsam gewohnt!”, antwortete sie und grinste. Meine Mutter kam die Kellertreppe hoch und hielt einen riesigen Karton in den Armen aus dem Lametta und andere Girlanden heraushingen und in dem es leise klirrte. “Soll ich dir helfen?”, fragte ich und gab Helena wieder die Glasspitze in die Hand. “Nein, geht schon. Aber du könntest noch die Lichterkette holen!”, gab meine Mutter zurück und wankte an uns vorbei. Ich ging runter in den Keller, kramte eine weile in verschiedenen Kisten, auf denen in großen Buchstaben “WEIHNACHTSKRIMSKRAM” stand und schließlich fand ich die Lichterkette ganz unten in einer Kiste. “Na herrlich…!”, murmelte ich und ging mit der völlig verknoteten Lichterkette nach oben ins Wohnzimmer. Helena war schon dabei die ersten Kugeln an den Baum zu hängen und meine Mutter glättete das Lametta, welches in der Kiste ganz schön gelitten hatte. Ray, Max und Kai saßen auf der Couch und sahen Helena zu, die sich mühte für eine besonders schwere Glaskugel einen Ast zu finden, der nicht nachgab. Kenny tippte auf seinem Laptop herum und schrieb wohl Emails an seine Verwandtschaft. Ich setzte mich neben Kai aufs Sofa und begann damit die Lichterkette zu entknoten. Ich beobachtete Kai eine Weile von der Seite, sein Blick war geradeaus auf den Baum gerichtet und seine Miene wirkte nachdenklich und ernst. Kaum merklich senkte ich den Kopf und schluckte. Es tat mir weh ihn so zu sehen und ich wusste nicht einmal warum. Seit dem Tag, als wir im Schnee gelegen hatte, war die Nervosität die sich in mir ausbreitete, wenn ich Kai sah, noch stärker geworden. Und ich hatte mich selbst mehrfach dabei ertappt wie ich Kai wie in Trance anstarrte, fasziniert von seiner Art und seinem ganzen Wesen. Als er den Kopf drehte und mich ansah, spürte ich deutlich wie sich ein leichter Rotschimmer über meine Wangen legte und ich wandte den Blick rasch wieder zur Lichterkette und versuchte sie zu entwirren. Ich konnte deutlich Kais Blicke auf mir fühlen und war heilfroh, als sich der letzte Knoten im Kabel endlich löste und ich aufstehen und die Kette an den Baum hängen konnte. Nach einer guten Stunde erstrahlte der Baum in Rot und Silber und kleinen Birnchen strahlten ein angenehmes Licht ab. Zufrieden betrachteten wir unsere Arbeit. “Fehlt da nicht was?”, fragte Max und deutete nach oben. Ich folgte mit meinen Augen seiner Handbewegung. Tatsächlich. Die Weihnachtsbaumspitze war leer. Ich blickte zu Helena und hob die Brauen. “Wo hast du die Glasspitze hingetan?” “Ähm…” Helena kratze sich am Kopf und blickte sich suchend um. Zwanzig Minuten lang suchten wir nach dem Schmuck und schlichen dabei mehr durchs Zimmer, da der Boden übersät war mit Papier und Verpackungsresten und da wir nicht wussten wo genau Helena das zerbrechliche Stück gelassen hatte, war äußerste Vorsicht geboten. Schließlich wurde Ray auf der Fensterbank hinter einem großen roten Windlicht fündig. “So, jetzt müssen wir sie nur noch oben rauf setzen!”, sagte meine Mutter und klappte die schon weggeräumte Leiter nochmals auf. Helena schüttelte nur den Kopf. “Ich bin nicht schwindelfrei!” Ich nahm ihr die Spitze aus der Hand und ging zur Leiter. “Ich bin sowieso größer als du!”, sagte ich und grinste. Ich schob die Leiter so nahe wie möglich an den Baum und stieg dann vorsichtig nach oben. Gerade als ich die Hand mit der Spitze ausstreckte und sie oben auf setzte, hörte ich das vertraute Geräusch einer herunterfallenden Kugel, ein Aufschrei von Tyson und sah nur noch wie er einen Hechtsprung nach vorne machte, um die Kugel zu fangen. Dabei donnerte er gegen die Leiter, die bedrohlich anfing zu schwanken. Mit einem Aufschrei stürzte ich hintenüber von der Leiter, griff ins Nichts und fiel ins Leere. Innerliche bereitete ich mich schon darauf vor hart auf den Boden zu donnern, doch das geschah nicht. Im Gegenteil, ich landete sehr sanft, spürte wie sich zwei starke warme Arme um mich schlossen und wie aus Reflex um nicht doch noch zu fallen, schlang ich die Arme um einen ebenso warmen Körper. Ich öffnete die Augen, die ich entsetzt zusammengekniffen hatte und blickte Kai an, der wohl mit einem Satz über den Wohnzimmertisch gesprungen sein musste, denn anders hätte er nie so schnell da sein können um mich zu fangen. Meine Mutter ließ sich auf die Couch sinken und atmete erst einmal tief durch. Kai sah mir ins Gesicht, als wollte er prüfen ob ich mir nichts getan hatte, bevor er sich zu Tyson wandte der am Boden saß mit aufgerissenen Augen zu uns aufsah. “Tyson, du elende kleine Ratte! Ich dreh dir den Hals um, wenn ihr deinetwegen irgendwann was passiert!” Kai knurrte Tyson regelrecht an, bevor er mich neben meiner Mutter auf die Couch setzte und aus dem Zimmer ging. Ich saß da, die Haare hingen mir wirr ins Gesicht und mein Herz schlug so heftig gegen meine Brust, das ich sicher war, das man sehen musste wie sich meine Bluse wölbte. Tysons Entschuldigung hörte ich gar nicht richtig und selbst als ich am Abend ins Bett ging, begann mein Herz zu rasen, sobald ich an Kai dachte. Ich hatte mich gar nicht bei ihm bedankt, dachte ich noch bevor ich einschlief. Als ich am nächsten Tag aufwachte, wusste ich erst gar nicht welcher Tag heute war. Ich lag noch eine ganze Weile im Bett und starrte aus dem Fenster. Schnee rieselte am Fenster vorbei, der vom Dach rutschte und das Sonnenlicht wärmte meine Wange. Ich blickte zum Nachttisch, nahm das Foto von mir und Kai in die Hand, das dort lag, seit Helena es mir gegeben hatte. Ich betrachtete es lange, strich oft mit den Finger darüber und fragte mich ob ich mich je wieder daran erinnern würde. Ich wollte es so sehr… Als ich mich schließlich aus meiner Decke wühlte und aufstand, zeigte mein Wecker bereits zwei Uhr Mittags an. Das mich nicht mal jemand wecken konnte, damit ich nicht immer den ganzen Tag verschlief? Ich zog mir einen bequemen Hausanzug an, knotete mir die Haare zurück und ging dann nach unten. Aus der Küche hörte ich Töpfe klappern. Meine Mutter stand an der Arbeitsplatte und schnitt Kräuter in einen Topf. Auf dem Ofenrost lag bereits ein großer Braten, der nur darauf wartete gebraten zu werden. “Soll ich dir was helfen?”, fragte ich und ging zu ihr. “hast du gut geschlafen?”, ist ihre Gegenfrage, bevor sie mir einen Bund Karotten und ein Messer in die Hand drückt. “Ja, aber ihr könnt mich ruhig mal frühe wecken!”, sagte ich lächelnd und begann das Gemüse klein zu schneiden. “Freust du dich ein bisschen auf heute Abend?” Ich schwieg einen Moment, bevor ich antwortete. “Ich weiß nicht. Ich würde mich so gerne erinnern, aber egal was ich tue, es geht nicht. Ich hab so viel erzählt bekommen, so viele schöne Dinge und nichts davon kommt mir wirklich bekannt vor…” Meine Mutter sah mich eine Weile an. “Hilary, lass den Kopf nicht hängen. Ich bin mir sicher das deine Erinnerung wieder zurückkommt!” Sie lächelte aufmunternd und ich versuchte ebenfalls zu lächeln. Die Vorbereitungen für das Essen dauerten noch den halben Tag und der Braten musste fast zwei Stunden in den Ofen. Der Tisch war gedeckt und unter dem Weihnachtsbaum lagen bereits ein paar einzelne Päckchen. Ich ging gegen halb acht nach oben in mein Zimmer um mich umzuziehen und mich für den Abend zurechtzumachen. Zuvor brachte ich aber noch meine Geschenke nach unten und legte sie unter den Baum. Helena lief schon den ganzen Tag in einem langen blauen Kleid herum und war schon mehrfach über den Saum gestolpert. Ich stand vor meinem Kleiderschrank und blickte auf zwei Kleider die ich hervorgezogen hatte. Ein kurzes schwarzes und ein langes rotes, welches ich auch dem Bild von Kai und mir trug. Doch irgendetwas hielt mich davon ab, es anzuziehen. In Kai würde es zu viele Erinnerungen auslösen und ich wollte ihm nicht noch mehr leid zufügen. Ich griff also nach dem schwarzen Kleid, als mir etwas einfiel. Ganz hinten im Schrank hing noch immer der Bügel mit der Tüte darüber. Ich nahm sie von der Stange und ging damit zum Bett. Ich zog die Tüte ab und ein weicher, fließender Stoff glitt auf meine Decke. Ich hob das lange Kleid hoch, hielt es mir an und betrachtete mich im Spiegel. Es war ein langes weißes Kleid mit einer silbernen Borte, die unter der Brust entlanglief und obwohl ich es noch nie zuvor gesehen hatte, hatte ich das Gefühl, das ich es an einem wichtigen Tag hatte tragen wollen. Ich hörte meine Mutter von unten rufen. “Ich komme gleich!”, rief ich zurück und hängte die beiden andren Kleider zurück in den Schrank. Mein Blick fiel beim umziehen erneut auf das Bild von mir und Kai und ich hielt inne. Ich schluckte als mein Herz wieder einmal laut zu pochen begann. Was war nur los mit mir? Warum machte mich allein der Gedanke an ihn nervös? Warum trieb mir ein Bild die Röte ins Gesicht und ließ mein Herz schneller schlagen? Warum? Und je länger ich dastand und das Bild betrachtete und darüber nachdachte, umso klarer drängte sich mir die Antwort in meinen Kopf. Zehn Minuten später ging ich umgezogen die Treppe nach unten und blickte zur geöffneten Wohnzimmertür. “Oh, kommt sie auch endlich runter!”, hörte ich Helena sagen, die daraufhin in der Tür erschien. “Du hast dir ja ganz schön…oh!” Sie blickte mich an. Das lange weiße Kleid schleifte leicht hinter mir auf dem Boden, trotz der höheren Schuhe die ich trug. Ich ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer, in dem alle um den Baum herum standen, festlich gekleidet und mich ansahen. “Wow!”, kam es synchron von Tyson, Max und Kenny. Doch mein Blick hing an Kai, der neben dem kerzenerleuchteten Baum stand und mich mit offenem Mund ansah. Ich ging langsam zu ihm, stellte mich vor ihn und sah ihm ins Gesicht. “Liebst du mich? Nach allem was war…Liebst du mich noch?”, fragte ich ihn ruhig. Kai sah mich an. Sein Blick ruhte auf mir, als er entschieden mit einem “Ja” antwortete. “Weißt du, ich frage mich ob ich das verdient habe. Ich habe dich in der letzten Zeit oft verletzt und habe mir anfangs nicht wirklich Mühe gegeben mich zu erinnern. Ich wollte es nicht, denn du hast mir auf eine gewisse Art Angst gemacht. Ich hab mich wirklich gefragt, wie ich mich hatte in dich verlieben können, aber jetzte….jetzt weiß ich es wieder!”, sagte ich und schluckte. “Egal was war, du warst für mich da. Du hast auf mich aufgepasst, ohne das ich es gemerkt habe und die wenigen Worte die du zu mir gesagt hast, haben doch immer ausgereicht mir etwas zu zeigen und zu erklären. Du hast nie aufgehört daran zu glauben das ich mich wieder an dich erinnere!” Kai hob die Hand, strich mir eine einzelne Träne aus dem Gesicht, bevor ich weiter sprach. “Und ich hab es versucht. Ich hab wirklich versucht mich zu erinnern, mich daran zu erinnern wie verliebt ich war, aber es ging nicht. Ich erinnere mich nicht. Ich hab dich in meinem Kopf nicht wieder finden können…” Ich schluckte. “…aber in meinem Herzen…da hab ich dich wieder gefunden. Da hab ich dich neu wieder gefunden! Ich…ich hab mich neu in dich verliebt! Und ich hab eine ganze Weile gebraucht bis mir das klar war. Ich hab gedacht ich wäre nur so nervös und hätte solches Herzklopfen in deiner Nähe, weil ich ein schlechtes Gewissen hätte, dir so viele ´falsche` Signale gegeben zu haben. Und je länger ich darüber nachgedacht habe, umso offensichtlicher und klarer wurde die Antwort. Ich hab mich schlicht und einfach in dich verliebt! Und ich weiß nicht ob es mir zusteht, aber ich habe eine Bitte an dich…Glaub weiter daran das ich mich wieder erinnern werde. Glaub an mich und bleib bei mir!” Ich sah ihn an, mein Blick verschleierte sich durch meine aufkommenden Tränen. Und noch bevor ich irgendetwas anderes sagen oder machen konnte, legte Kai seine Hände in meinen Nacken, zog mich zu sich und küsste mich sanft und zärtlich auf die Lippen. Ich legte langsam meine Arme um seinen Hals, strich durch seinen Nacken und ein zartes Lächeln legte sich auf mein Gesicht. “Gutes Weihnachtsgeschenk?”, fragte ich leise, als er sich wenige Zentimeter von mir löste. “Ja!”, sagte er ruhig und küsste mich auf die Stirn. Ich lehnte den Kopf an seine Brust und konnte mein Lächeln nicht so recht abschalten. Und als ich die Gesichter der anderen sah, konnte ich es erst recht nicht. “Ach du meine Güte…Das ist ja…ich weiß gar nicht….!” Meine Mutter blickte vollkommen verdattert zwischen mir und Kai hin und her und legte eine Hand über den Mund um ein Schluchzen zu unterdrücken, während Helena das Dauergrinsen gar nicht mehr von den Lippen bekam. Selbst Tyson konnte nicht verbergen das er sich freute und warf vor Begeisterung ein Geschenk in die Luft, in dem es daraufhin verdächtig klirrte. Mit einem Aufschrei der mir merkwürdig bekannt vorkam, warf er sich nach vorne um es zu fangen und viel gegen mich. Ich stolperte über den langen Saum meines Kleides, stürzte nach hinten und schlug mit dem Kopf gegen die Kante eines kleinen Tisches der neben dem Sofa stand. Ich donnerte auf den Boden und knallte mit dem Kopf noch mal auf den Boden. Ich hörte aufgeregte Stimmen, bevor mir einen Moment lang schwarz vor den Augen wurde. Ein Wirbel aus Bildern tauchte vor meinem geistigen Auge auf und preschte auf mich nieder… Ich stöhnte leise und öffnete die Augen. Kai beugte sich über mich und richtete mich leicht auf. “Alles okay?”, fragte er leise und wandte sich dann an Tyson. Doch ich kam ihm zuvor. “Tyson, kannst du nicht einmal aufpassen?? Jedes Jahr der gleiche Mist! Letztes Jahr hast du es geschafft den Baum anzuzünden, das Jahr davor hast du den Braten vom Tisch geworfen und davor hast du es geschafft den Weihnachtsbaum umzuwerfen! Und warum steht der Baum überhaupt schon?”, fügte ich hinzu und starrte die Tanne an. Doch dann fiel mir etwas anderes ein. “Und du”, sagte ich zu Kai, “glaub ja nicht das ich vergessen habe das du mich angelogen hast! Mit dir hab ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen!” Ich hielt inne als ich Kais verblüfften Gesichtsausdruck sah. Auch die andren starrten mich mit offenem Mund an. “Was ist?”, fragte ich und blickte sie an. “Du…du erinnerst dich an letzte Weihnachten? Und an das davor auch?”, fragte Helena mit offenem Mund. “Ja, warum auch nicht?” Ich hob irritiert die Brauen und hielt mir meinen dröhnenden Kopf. Was war hier eigentlich los? Was dann folgte, klang wie in einem schlechten Film. “Ich hab mein Gedächtnis verloren?” “Und habe dich vergessen? Wie könnte ich dich denn vergessen?”, fügte ich an Kai gerichtet hinzu. Eigentlich erwartete ich das sie alle jeden Moment anfangen würden zu lachen, doch das taten sie nicht. “Das…ist doch total verrückt…!”, murmelte ich und sah sie alle an. Ich stand langsam auf und ließ das alles erst einmal auf mich wirken. “Total verrückt!”, sagte ich erneut. An die letzten Wochen erinnerte ich mich nicht mehr, ich konnte mir nicht vorstellen das alles was sie sagten wahr sein sollte. “Hilary?”, hörte ich Kai sagen und drehte mich zu ihm. Kai kniete immer noch an der Stelle, an der er mich im Arm gehalten hatte und sah mich an. “Um dir das Hühnchen rupfen zu ersparen, werd ich dir gleich sagen, was ich dir verschwiegen habe!” Ich sah ihn an, während er etwas aus seiner Hosentasche hervorzog. Ein kleines Kästchen mit Samt überzogen. Ich öffnete den Mund, starrte auf das Kästchen in seiner Hand, welches er nun öffnete. Ein feiner silberner Ring mit einem wunderschönen klaren Stein darin. “Hilary Tatibana, willst du mich heiraten?” Ich starrte ihn an, mein Mund öffnete und schloss sich. Ich spürte eine warme Welle durch meinen Körper fluten, ein Kribbeln jagte mir bis in die Fingerspitzen, als ich mich mit einem Lächeln und einem lauten “Ja” auf Kai warf und ihn mit mir zu Boden riss. Ich lag auf seiner Brust, die Arme um seinen hals geschlungen und küsste ihn sanft auf den Mund. Ich hörte einen Jubelruf von Helena, ein Schluchzen von meiner Mutter und lautes Reden von den Jungs. Doch das alles nahm ich nur noch am Rande war. Ich spürte nur Kai, der mich in den Armen hielt, mich streichelte und küsste, fühlte seine Nähe und Wärme und genoss seine Berührungen auf meiner Haut. “Ich werde dich nie wieder vergessen…das versprech ich dir!”, flüsterte ich ihm ins Ohr und sah ihm anschließend in die Augen. “Ich werd auch nicht zulassen, das so was noch mal passiert!”, gab er zurück und strich mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich lächelte und während Kai und ich immer noch am Boden lagen und der Rest um uns herumstand und uns lächelnd beobachtete, fing es draußen wieder an zu schneien und schirmte diesen wundervollen Augenblick für den Rest der Welt ab, so das er nur uns alleine gehören würde! ENDE ------------------------------- soaaa....ende!!!!!>_< heeeeeerrlich verkitschtes ende ne....XDDD naja....is ja weihnachten...da muss das sein!!!!;P hoffe es hat euch gefallen...XD vielen dank für eure Kommis und eure unterstützung! *knuddel* eure silly VLLT GIBTS NOCH EN EPILOG...;P Epilog: VIII ------------ soooo, nun noch ein kurzer epilog zum ende^.^ danke für eure unterstützung und eure vielen lieben kommentare! ---------------------- EPILOG Ich saß im Wohnzimmer auf dem Sofa und blätterte in einem Ordner voller Artikel über meinen Unfall die meine Mutter gesammelt hatte. Bilder des vollkommen eingedellten und schrottreifen Autos waren zu sehen. Ich strich mit den Fingern über ein Foto auf dem man mich erkennen konnte wie ich aus dem Wrack gehoben wurde, überall waren Rettungsfahrzeuge zu sehen und da, ganz am Rand des Bildes sah man meine Freunde und meine Familie. Meine Mutter und meine Schwester saßen am Bordstein und hielten sich weinend in den Armen, die Jungs standen hinter ihnen, blickten auf die beiden hinab und wussten nicht was sie tun sollten und Kai? Er stand ein paar Schritte abseits, starrte auf meinen Körper der aus dem Auto gezogen wurde. Sein Gesicht war wie versteinert, seine Augen wirkten leer. Erneut strich ich über das Bild, diesmal über Kais Gesicht. Ich hob den Kopf als die Haustür geöffnet wurde und laute Schritte und Stimmen das zuvor stille Haus beschallten. Die Jungs waren im Wald gewesen um seit langem einmal wieder zu trainieren, denn Helena hatte mir gesagt das Kai das Training irgendwann hatte ausfallen lassen und die andren dann auch nicht mehr weitergemacht hatten. Kai kam zu mir ins Wohnzimmer, setzte sich neben mich und beobachtete mich eine Weile von der Seite. “Was ist?”, fragte ich lächelnd und blätterte auf die nächste Seite. “Gar nichts. Es tut nur gut zu wissen, das du mich auch wieder erkennst wenn ich dich ansehe.” Ich blickte auf und sah ihn an. “Ich kann immer noch nicht glauben, das ich dich wirklich völlig vergessen hatte. Bei dem Gedanken wird mir ganz schlecht!”, murmelte ich und klappte die Mappe zu. In den letzten beiden Tage war es ganz schön drunter und drüber gegangen. Alle paar Minuten kam jemand zu mir und fragte mich ob ich auch noch alles wüsste. Oder ob ich mich schon an die vergangenen Wochen erinnern konnte, denn die waren immer noch wie weggeblasen. Kai strich mir sanft durch den Nacken und holte mich aus meinen Gedanken zurück. “Du erinnerst dich wieder und das ist für mich das wichtigste!”, sagte er mit ruhiger Stimme und drehte mein Gesicht zu sich. “Und außerdem hast du dich neu in mich verliebt. Was, wenn nicht das, könnte mir zeigen und noch mal bestätigen, das dich zu kennen und lieben zu dürfen, das Beste ist was mir passieren konnte!” Ich sah ihn an, ein Lächeln lag auf meinen zitternden Lippen, denn so sehr wie jetzt hatte ich noch nie mit den Tränen gerungen. Etwas so voller Liebe und Zuneigung, hatte ich in meinem ganzen Leben zuvor nicht gesagt bekommen. So wenige Worte, die soviel in mir in mir auslösten, so viele Emotionen in mir hervorriefen und mir ein solches Gefühl von Glück und Geborgenheit gab, dass das einzige was ich tun konnte war, mich zu Kai zu beugen, sein Gesicht in meine Hände zu nehmen und ihn so sanft und zärtlich zu küssen, wie ich glaubte es noch nie zuvor getan zu haben. Ich blickte ihm in die Augen, lächelte und strich mit meinen Händen durch seine Haare. Kai zog mich auf seinen Schoß, legte die Arme um mich, vergrub sein Gesicht an meiner Brust, was mir einen leichten Rotschimmer ins Gesicht steigen ließ und flüsterte: “Ich liebe dich!” Ich senkte das Gesicht, küsste ihn lächelnd sanft aufs Haar und legte meinen Kopf auf seinen. “Ich liebe dich auch!” Ich betrachtet den feinen silbernen Ring an meiner Hand, während Kai meinen Hals mit zarten Küssen bedeckte und ein Gedanke flammte in meinem Kopf auf, der das Lächeln in meinem Gesicht verstärkte, bevor ich die Augen schloss, um diesen wunderbaren Moment zwischen uns zu genießen… …Hilary Hiwatari… ----------------------------------- sooooo, das war es nun mit "Ende und Anfang" ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid nicht sauer wenn bei der nächsten ff, die sicher bald kommt ;), das hochladen der kapitel nicht ganz so flott geht....XDDDD bis bald *knuddel* eure silly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)