Engelsblut von -Say- (Tenshi Noir) ================================================================================ Kapitel 3: Schmerz... --------------------- Asira schrie, riss die Augen auf. Nervös blickte sie sich um. Sie befand sich in einem hellen Raum. Wie sie hergekommen ist, konnte sie nicht verstehen. Überall am Körper trug sie stabile, rote Schnallen, an welchen ebenso rote Bänder befestigt waren, offensichtlich als eine Art Fessel denn auch jene Bänder wirkten sehr stabil und reißfest. Ihre Füße schmerzten beim Versuch aufzustehen. Auf dem Boden lagen Glasscherben. Sie wusste nicht, wie viele Stunden sie nun schon an diesem Ort verweilte. Und es dauerte nicht mehr lange und sie konnte den fürchterlichen Schmerz an ihren Füßen nicht mehr aushalten oder gar so tun, als hätten ihr die Füße nie geschmerzt von den vielen kleinen Splittern. Sie fegte mit ihren Händen einige der Scherben beiseite, zog sich dabei einige leichte Wunden zu und setzte sich auf den fast splitterfreien Boden. Ihre Hände streichelten sanft die vor Schmerzen glühenden Füße. Asira gab jedoch keinen Ton von sich, kein Wimmern und kein Jammern. So sollte also ein Leben als Verdammte aussehen? Falls man so etwas überhaupt noch als „Leben“ bezeichnen konnte...Das Bild der toten Freundin wollte nicht aus ihrem Kopf, aus ihren Gedanken verschwinden. Wie ein Schwarm lästiger Stechmücken, die nur so auf Blut lauerten und ihr Opfer dann nicht mehr in Ruhe lassen, ehe sie ihr Ziel erreicht hatten, bliebt dieses Bild an ihr haften. Nur was das Ziel dieses grauenhaften Bildes sein sollte wollte Asira nicht einleuchten. Sie litt bei diesem Gedanken, konnte sie nicht mehr aushalten. Verzweifelt suchte sie nach einer Lösung, sah sich in dem kleinen Raum um. Helles Engelsblut tropfte von ihren Händen auf den Boden herab. In ihrer Angst vor der Erinnerung begann sie erneut zu schreien. Lauter, als je zuvor in ihrem Leben. So lange, bis sie hätte heiser sein müssen. Immer wieder schlug sie mit geballten Fäusten in die Scherben. Eine Stimme in ihrem Kopf fragte sie, was solch ein Leben für einen Sinn habe. Asira beantwortete sich diese Frage selbst. Sie sei des Lebens nicht mehr würdig, sei nutzlos... Die roten Bänder lösten sich auf. Einen Meter vor ihr öffnete sich ein Loch wie ein hungriges, gieriges Maul. Asira ging auf das Loch zu, sah noch einmal das Bild ihrer liebsten Freundin, Senebi, im Leben und sprang wie in Trance hinunter, fiel, fiel tiefer und tiefer und weinte bittere Tränen... „Es tut mir leid Mama, Papa...Schwester! Ich komme niemals wieder. Wartet nicht auf mich, weint nicht um mich. Denn ich habe ein Verbrechen begangen und erhalte nun die Strafe. Lebt Wohl“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)