Die Mana - Highschool von JAKOzZ ================================================================================ Kapitel 2: Der erste Tag ------------------------ 2. Kapitel: Der erste Tag Die zweite Stunde verlief ähnlich wie die vorige. Die einzigen Unterschiede waren, dass sie nun Englisch hatten und ihr Lehrer jetzt Professor Monday hieß, ein echter Engländer. „At first, we speak about your exam, which you have next year.” So schleppte sich auch dieses Fach in langen Minuten bis zum Klingeln hin. Als sie kurz vor Ende der Stunde die Hausaufgaben abschreiben sollten, sprach Justin seinen Banknachbarn an. „Ähm … wo haben wir als nächstes?“ Dieser schaute Justin zuerst prüfend an, doch dann lächelte er. „Wir ’abe Bio in Raum 303.“ Justin grinste. „Ah danke!“ Der Junge war viel gesprächiger als Justin gedacht hatte. Während des Biologieunterrichtes erzählte Guido, so hatte er sich vorgestellt, was in der Schule Alltag war und was er schon alles erlebt hatte. Als Justin sich ein wenig in der Klasse umsah, musterte er seine Mitschüler genauer. Besonders auffallend waren vor ihm die beiden Mädchen, eine hatte langes, grünes Haar und die andere leicht violettes. Sie unterhielten sich und gerade quetschte die Grünhaarige ihre Freundin aus. „Hey, Liete! Nun sag schon. Hast du ihn gefragt?“ Das Mädchen namens Liete antwortete nicht, wurde aber rot. Das andere Mädchen hakte weiter nach. „Soll ich ihn fragen für dich?“ Die Violetthaarige erschrak. „Nein, Feena! Ich muss selbst den Mut dazu haben. Irgendwann schaffe ich das auch.“ Feena neigte den Kopf zur Seite. Scheinbar beobachtete sie jemanden in der Klasse. „Von mir aus, aber ich finde nicht, dass er jemanden wie dich verdient hat. Was findest du nur an dem?“ Justin folgte ihrem Blick und schaute nun in das hämisch grinsende Gesicht von Rapp. Dieser formte mit den Lippen die Worte: „Auf dem Hof bist du fällig.“ Justin kümmerte sich nicht um ihn und blickte sich weiter in der Klasse um. Das rothaarige, schweinsgesichtige Mädchen saß neben zwei anderen Mädchen. „Dat die Garlyle – Girls seien.“ Justin drehte sich zu seinem Banknachbarn um. Dieser musterte ihn interessiert. „Die Rot’aarige heißt Saki, die Lila’aarige Nana und die Grün’aarige heißt Mio. „Ah … danke!“ Justin schaute sich weiterhin um und bemerkte, dass er seine Klasse nicht wirklich sympathisch fand. „Hey du!“ Rasch nahm er wieder seine Gedanken zusammen und sah zur Lehrerin, die ihn misstrauisch anblickte. „Du bist zwar neu hier, aber trotzdem erwarte ich auch von dir aufzupassen. Dies gilt für alle anderen genauso.“ Justin versuchte somit dem langweiligen Lernstoff zu folgen und nicht mehr aufzufallen, wobei er es ungerecht fand, da seine Mitschüler so laut redeten und nicht ermahnt wurden. Und so verging der Tag Schritt für Schritt und als es zum Mittag klingelte, stürmten alle hinaus auf den Hof. Dort sammelten sich die verschiedenen Grüppchen von Schülern, die ihren Freunden erzählen wollten, was sie in ihren Ferien erlebt hatten. Auch Justins Klassenkameraden fanden sich vereinzelt zusammen und er hielt Ausschau nach Guido, doch dieser war nirgends zu sehen. Das war Justin jedoch schon gewohnt und so lief er ein bisschen auf dem Schulhof herum. Plötzlich hörte er wütende Stimmen. Er ging in die Richtung, aus der, wie er bemerkte, die ihm bekannten Stimmen herkamen. In einer Ecke des Hofes standen Feena, Liete und noch ein weiteres Mädchen, doch besonders fiel ihm auf, dass Rapp, Chang und ein Junge in einer Art Clownsanzug auf sie zugingen. Justin beobachtete das Geschehen von außen, trat aber näher heran, damit er jedes Wort verstehen konnte. „Oh, meine angebetete Feena! Meine Göttin, oh-yup!“ Die Grünhaarige schien angewidert von dem Clownsartigen Jungen. „Hau bloß ab, Pakon. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nichts von dir will.“ Plötzlich kochte Wut in Justin auf, denn dieser Junge hatte Feena am Arm gepackt und zerrte an ihr. Blitzschnell lief er auf die Gruppe zu, Rapp bemerkte ihn als erster. „Na sie mal an, wer kommt denn da? Der Neue!“ Alle drehten sich zu ihm um, wobei Pakon Feena immer noch in seiner Gewalt hatte. Diese sah ihn verzweifelt an. „Lauf weg, schnell! Das war dumm von dir hierher zu kommen.“ Chang baute sich vor ihm auf und noch mehr Zorn drang in Justin ein. „Lass … sie … los!“ Die drei Raufbolde lachten, Feena kämpfte weiter um ihre Befreiung und Liete und das andere Mädchen wussten gar nicht, was sie tun sollten. Rapp grinste ihn unheildrohend an. „Wird Zeit, dass dir gezeigt wird, was auf dieser Schule Sache ist. Er nickte Chang zu und dieser packte Justin am Kragen, der blieb jedoch völlig ruhig. „Könntest du mich bitte loslassen?“ Chang lachte überheblich. „Was willst du, kleiner Wicht? Für diese Unverschämtheit schlag ich dich zu Brei.“ Justin spürte wie seine Wut langsam abfiel, nun, da alle Blicke auf ihn gerichtet waren und dieses Mädchen nicht mehr im Mittelpunkt des Geschehens stand. Er wirkte sogar gelassen und provozierend. Dies blieb nicht unbemerkt und Chang holte für einen weiten Schlag aus. Das nächste was Justin spürte, war ein brennender Schmerz im Gesicht und ein Pochen in den Ohren. Etwas Warmes lief an seiner Stirn hinunter, nachdem er mit seinem Kopf gegen einen Baum geknallt war. Justin schloss seine Augen um den Schmerz durch Konzentration zu lindern und stand langsam wieder auf. Er nahm alles nur verschwommen wahr, doch er bemerkte, dass Chang direkt vor ihm stand. Und da war es wieder, dieses Gefühl! Alles bewegte sich im Zeitraffer. Eine Faust kam auf ihn zugerast und blitzschnell blockte er diese mit einer Hand ab um mit der anderen selbst einen kurzen Schlag auszuführen. Die Bewegung erfolgte in so einer Geschwindigkeit, dass sogar Justin zuerst nicht mitbekam, was eigentlich geschehen war. Sein Blick richtete sich auf den Boden, wo sich Chang mit schmerzverzerrtem Gesicht die Seite hielt. Ein Machtgefühl drang in Justin ein wie er es schon oft verspürt hatte, doch er versuchte es schnell wieder zu verdrängen. Rapp und Pakon sahen ihn mit versteinerter Miene an und Rapp gab Pakon das Kennzeichen, dass sie abhauen sollten. „Das wirst du noch büßen.“ Die drei Raufbolde verließen trotzig den Schauplatz. Justin stand immer noch auf seiner Stelle neben dem Baum, wo er gerade den gewaltigen Hünen Chang mit nur einem Schlag niedergestreckt hatte und blickte besorgt auf die am Boden liegende Feena. Liete und das andere Mädchen waren bei ihr. Es klingelte. Sie halfen Feena hoch und stützten sie. Justin wusste nicht was er tun oder sagen sollte, vielleicht, dass es ihm Leid täte. Er wollte schon den Mund aufmachen, als sie ihn erreicht hatten, doch plötzlich wurde er umarmt von dem Menschen den er gerade gerettet hatte. „Danke! Das war so mutig von dir.“ Jetzt war Justin erst recht sprachlos und unfähig sich zu rühren. Feena ließ ihn los, lächelte ihn an und ging, von ihren Freundnnen haltend, Richtung Schulgebäude. Justin blieb wie angewurzelt zurück. Was war mit ihm los? Diese Gefühle! Ein Blick! Eine Berührung! Ein Wort! Er war so glücklich, doch warum? Hatte er nicht schon auf seinen vorigen Schulen Leute beschützt? Doch alle hielten es für selbstverständlich oder waren beeindruckt und hatten sogar Angst vor ihm. Noch nie hatte sich jemand von ganzem Herzen bei ihm bedankt. Seine alten Freunde kannten seine Fähigkeiten und bewunderten Justin dafür, doch keiner von ihnen, nicht einmal Sue, hatte ein Wort des Dankes für ihn übrig das so ehrlich schien. Nur Erstaunen erreichte ihn je. Justin erschrak, denn es klingelte nochmals. Es war Unterricht. Schnell rannte er die Gänge entlang zu seinem Klassenraum, entschuldigte sich bei der Lehrerin und antwortete nicht, als sie nach seiner Kopfwunde fragte. Zu sehr war er in seinen Gedanken vertieft. Somit setzte er sich wieder neben Guido, der ihn geheimnisvoll anlächelte. „Gut gemacht!“ Justin fragte ihn, was er damit meinte, doch es waren die letzten Worte, die er von Guido an diesem Tage zu hören bekam. Sein Kopf dröhnte vor Schmerz und er fluchte innerlich, dass er es überhaupt soweit hat kommen lassen. Warum musste er sich immer überall einmischen? Doch Justin bemerkte, wie sich sein Blick immer wieder auf Feena richtete. Er konnte sich nicht von ihr losreißen und eigentlich wollte er dies auch gar nicht. Als sie sich auf einmal umdrehte, schaute er schnell zu Boden, doch musste er verlegen grinsen und Justin wusste, ohne es zu sehen, dass Feena dasselbe tat. Seine Wunde war ein Opfer des Glückes, dachte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)