Sprich nur ein Wort... von Reian ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Sprich nur ein Wort und so wird meine Seele gesund..." Ich erwarte ein bisschen mehr von dir, nicht ein Wort, sondern drei. "Ich liebe dich." Empfindest du wirklich so wenig für mich, oder warum schaffst du es nicht, mir die erlösenden Worte zu sagen? Wie du so neben mir liegst und die frühe Morgensonne die zarten Züge deines Gesichts erstrahlen lässt, siehst du aus wie ein Engel, aber verdammt, ich weiß, dass du das nicht bist. Zu oft hast du mich fallen gelassen, wenn ich dich gebraucht hätte, hast mich nicht aufgehoben, wenn ich am Boden war. Immer war etwas oder, besser gesagt, jemand interessanter als ich. Wenn du glaubst, ich wüsste nicht, wie oft du was mit anderen Kerlen hattest, wenn du angeblich noch Überstunden machen musstest, dann täuscht du dich. Und dennoch habe ich dir Mal um Mal verziehen, habe dich wieder in meine Wohnung, in mein Bett gelassen. Habe so getan, als wäre nichts gewesen und jedes Mal gehofft, dass dieses Mal das letzte Mal gewesen ist. Irgendwann müsstest du ja schließlich kapieren, was du an mir hast. Müsstest. Aber du warst ja noch nie der Hellste. Tut mir Leid, dass ich so von dir denke, aber du hast mir oft genug Anlass dazu gegeben. Überleg nur mal, wie viele Andeutungen meinerseits nötig gewesen waren, bis du verstanden hast, dass ich an dir interessiert bin. Die Blicke, die ich dir Abend für Abend zugeworfen habe, als du nach der Arbeit noch auf einen Drink in die Bar gekommen bist, in der ich damals gearbeitet habe, waren nun wahrlich nicht schwer zu entschlüsseln. Aber ich musste dir erst einen Zettel mit meiner Nummer auf den Tisch legen, bis du endlich begriffen hast. Immerhin hast du mich noch in derselben Nacht angerufen, das muss ich dir zu Gute halten. Und auch als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben warst du derjenige, der die Initiative ergriffen hat. Oh ja, unser erstes Mal...selbst jetzt, über ein halbes Jahr später sind die Erinnerungen daran noch so klar, so greifbar. Ich hatte das Gefühl, vor Liebe überzuquellen, so gut hat sich damals alles angefühlt. Und du bist immer noch verdammt gut darin, mich mit deinen Berührungen all deine Lügen vergessen zu machen. Vermutlich ist das der Grund dafür, warum ich dir immer und immer wieder nachgebe. Zu sehr vermisse ich schon nach kurzer Zeit deinen warmen Körper, deine Finger, die genau wissen, wie sie mich direkt zu den Sternen emporheben können. Ich habe wirklich versucht, von dir loszukommen, habe dich vor die Tür gesetzt und deine Anrufe und Nachrichten so gut es ging zu ignorieren versucht. Ich habe mit anderen Typen geschlafen, aber nie war es dasselbe wie mit dir. Und so geht es nun schon seit Wochen, immer beginnt der Kreislauf aufs Neue und ich kann nicht daraus ausbrechen. Sag mir doch nur, dass du mich liebst und dass ich der Einzige für dich bin. Gib mir das Gefühl, dass meine Bemühungen nicht umsonst sind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)