Spiegelungen von CaptainCalvinCat (Battlestar Galactica - Star Trek) ================================================================================ Kapitel 5: Verdächtigungen -------------------------- Die Tür zur Arrestzelle öffnete sich und, mit zwei Zylonenzenturionen im Gefolge, betrat Calvin Nathan Cat den Raum. Er warf einen Blick in die Zelle, in dem Tigh, Adama und Sharon saßen und lächelte: „Morgen.“ Adamas Kopf ruckte hoch und er fixierte Cal mit wütendem Blick. „Sie Mistkerl!“, stieß er hervor und sprang auf - leider gegen das Kraftfeld. Cal war bestürzt. „Sein Sie lieber vorsichtig.“, riet er dem Mann, „Sie könnten sich verletzen. Nicht, dass sie es nach der Sache, die Sie den Zylonen angetan haben, nicht verdient hätten, aber… Selbstverletzung ist doch immer etwas Primitiv, nicht wahr?“ „Wovon reden Sie?“, keuchte Adama, „Was sollen wir den Zylonen angetan haben?“ „Ich bitte sie.“, sagte Cal und warf einen Blick auf die beiden Krieger, die ihn flankierten, „Sie haben ihre Wohnungen zerstört, Millionen von ihren Gefährten getötet und im atomaren Feuer verbrannt, Winnetou würde sagen ‘der große Geist ist zornig über Sie!’.“ Bill Adama rappelte sich auf: „Was haben wir getan?“ „Sie sind Kriegsverbrecher!“, sagte Cal dem alten Mann auf den Kopf zu, „Und Sie werden dafür vor einem zylonischen Gericht enden. Anschließend werden wir mit der DRAGONFLY zu ihrem Konvoy zurückkehren und freundlich, aber bestimmt, darum bitten, dass dieser der DRAGONFLY zur zylonischen Heimatwelt folgt. Um mal mit den Borg zu sprechen: ‘Widerstand ist zwecklos!’.“ Adama schüttelte den Kopf: „Wir sind keine Mörder!“ „Es erscheint mir nicht möglich, dies zu glauben.“, sagte Cal, doch in seinem Kopf regte sich kurz Widerstand, den er selbst noch vor ein paar Sekunden als zwecklos deklariert hatte. Es war sonst nicht seine Art, Vorurteilen - und als solches musste er Natasis Informationen zunächst einstufen - einfach so Glauben zu schenken. Doch, so schnell sich dieser Widerstand geformt hatte, so schnell war er auch wieder verschwunden. Was dachte Cal sich eigentlich, die Fakten, die ihm Natasi überlassen hatte, als Vorurteile abzustempeln? Das konnte einfach nicht sein. Der Captain schüttelte den Kopf über seinen Leichtsinn und wandte sich ab. „Wir kommen wieder!“, sagte Cal und verließ den Raum. Tigh, Adama und Sharon blieben zurück. „Ich brauche Fakten.“, sagte Cal und schaute Agatha an, die verwundert die Stirn kraus zog. „Fakten?“, echote sie und Cal nickte. „Logbücher, Kontaktprotokolle… Warpkernfrakturberichte, alles, was mir helfen kann, dieses Puzzle zu lösen.“ Seine schöne erste Offizierin erhob sich langsam, zog ihr Uniformshirt über ihrem flachen Bauch glatt - die Bewegung, die als das ‘zweite Picard-Manöver’ in die Annalen der Föderation eingegangen war und die daher herrührte, das Captain Picard beim Aufstehen aus seinem Kommandosessel die Uniform immer ein wenig straffte - und warf Cal einen fragenden Blick zu: „Welches Puzzle?“ Cal blickte verschwörerisch von links nach rechts und trat dann auf seine erste Offizierin zu. Als er sie erreicht hatte, flüsterte er: „Hier stimmt was nicht.“ „Und was?“ „Ich weiß es nicht - irgendwas. Die Föderation würde sich nie in einen solchen Krieg einmischen - die erste Direktive verbietet sowas doch.“, sagte Cal, doch Agatha streckte die Hand aus und streichelte ihm sanft über die Wange: „DU warst doch noch nie der Offizier, der die Befehle eins zu eins befolgte.“ Sie lächelte sanft und strich ihm weiter über die Wange. Cal nickte. „Du hast Recht, ich habe zwischendurch die erste Direktive ein wenig - nennen wir es mal - umgangen. Aber bei einer solchen Situation habe ich bisher immer die Sternenflotte informiert. Erinnere dich an den Centauri-Minbari-Krieg. Dort waren wir in einer ähnlichen Situation und ich habe - auf DEIN Anraten hin - mit der Föderation gesprochen.“ „ja, und diese Maßnahme sollte sich nachher noch bezahlt machen. Die Centauri haben schließlich mit Waffen gehandelt, die sowohl nach dem ersten, als auch dem zweiten Kithomer-Abkommen verboten waren.“, sagte Agatha und der Captain nickte. „Ja, aber hier gibst Du mir Rückendeckung? Wir wissen nichts über die Zylonen, soweit wir wissen, könnten SIE die Aggressoren sein.“ Agatha lächelte: „Cal, erinnerst Du dich wirklich nicht mehr? Wir haben mit Admiral Janeway gesprochen. Sie hat der Mission ihren Segen gegeben.“ Der Captain schluckte: „I… Ich habe die Sternenflotte informiert?“ „Ja, Cal - die Sternenflotte billigte dein Handeln und hat, zusammen mit den Zylonen, die Flotte ausfindig gemacht.“ „Hat sie?“, echote Cal und Agatha überreichte ihm ein PADD. „Hier steht es.“, lächelte der erste Offizier und trat auf Cal zu, um ihm einen Kuss auf den Mund zu geben. Das wirkte, denn der Mund des Captains stand nun sperrangelweit offen: „W… wofür war das denn?“ „Einfach nur so.“, lächelte Agatha, „Lies die Befehle durch.“ Cal aktivierte das PADD und schluckte. AN: CALVIN NATHAN CAT, CAPTAIN, USS DRAGONFLY VON: KATHRYN JANEWAY, ADMIRAL, STARFLEET-HQ Eine visuelle Botschaft flammte auf dem PADD auf. Admiral Janeway saß, im Starfleet-Hauptquartier in San Francisco, hinter ihrem Bürotisch und warf einen Blick in die Kamera: „Captain, ihre Befehle wurden bestätigt. Diese Zylonen scheinen grundehrliche Menschen zu sein, denen sie, in unserem Namen, vollste Kooperation zusichern dürfen. Die DRAGONFLY wird bei dieser Mission leider auf ihre Ärztin verzichten müssen, die sich auf einem Ärztekongress in der Schweiz befinden wird. Ich stelle ihnen das MHN der Voyager zur Verfügung. Ein Wort der Warnung, er ist sehr sensibel. Cal lächelte. Es war offenbar nicht nur irgendein MHN, es war, viel mehr noch, DAS MHN, das MHN der Voyager und damit einer der Kampfesgefährten von Captain Janeway, die ja nun zur Admiralin befördert worden war. Wie gestern erinnerte er sich daran, wie er auf der Sternenflottenakademie gerade vom Abendessen mit Gina und Agatha zurückgekommen war, als die Golden-Gate-Bridge in einem Feuerwerk erleuchtet wurde und ein gewaltiges Schiff anmutig zwischen den Pfeilern hindurchglitt, eine Ehrenrunde über dem Hauptquartier drehte und dann irgendwo in der Nähe landete. Dann war die Hölle losgebrochen. Die Türen der Academy glitten auf und gaben einige Dutzende Schüler frei, die sich auf den Weg zum Landeplatz machten. Auch Cal, Agatha und Gina wurden vom Strom der Schüler davongespült. Nach ein paar Tagen waren einige Crewmitglieder der Voyager unterwegs gewesen, hatten in der Academy einige Vorträge gehalten und unter anderem das Projekt besucht, von dem sie nun einiges gehört hatten. Und da dieses Projekt natürlich das Projekt mit dem Namen DRAGONFLY war, hatte Cal Gelegenheit Captain Janeway, Commander Chakotay, sowie B’elanna Torres und Seven Of Nine die Hand zu schütteln. Mit gekonntem Blick fixierten sowohl die Borg, als auch die Halbklingonin, das Konstrukt der DRAGONFLY und ließen sich die Pläne geben, die sie studierten und mit einem „Effizient“ und „Ich bin beeindruckt“ an den Planer zurückgaben. Scotty Middlegate platzte fast vor Stolz und auch Cal erging es ähnlich. Was Jill und Agatha dazu führte, zusammen mit Rick, den Kopf zu schütteln und mit den Augen zu rollen. Anschließend war es für die Voyagercrew wirklich ausgesprochen gut weitergelaufen. Janeway wurde befördert, die Maquis-Angehörigen der Crew begnadigt und sogar Seven of Nine, die von einigen als Risikofaktor gesehen wurde, erhielt ein Protektorat, das nicht nur von Admiral Janeway und Captain Chakotay, sondern auch von Jean-Luc Picard geführt wurde. Besonders letzterer hatte, in seiner bekannten Art der Informationsgewinnung, festgestellt, das Seven keine verräterischen Absichten der Sternenflotte und der Erde gegenüber hegte. Das er dabei eine gebrochene Nase sein Eigen nennen durfte, störte ihn nicht weiter. Schließlich war er auch selbst Schuld gewesen, hatte er seine Rolle als Locutus von Borg ein wenig zu dick aufgetragen und Seven zu sehr bedrängt. Aber prinzipiell war es auch dort nach dem Hugh-Muster gelaufen. Picard hatte, als Locutus, darauf bestanden, das die Erde assimiliert wurde, was Seven nicht unterstützen konnte und ihm, nachdem Picard auf sie zugetreten war und monoton „Widerstand ist Zwecklos“ gesagt hatte, mit einem gekonnten Fausthieb die Nase gebrochen. Sicherheitsoffizier McIntosh fand, das dieser Beweis eindeutig sei und Seven immernoch eine gewalttätige Drohne, was Picard verneinte und ihm erklärte, das diese Reaktion zwar heftig sei, in ihrer Tendenz jedoch sehr gut. Wozu eine gebrochene Nase doch alles gut sein konnte. Doch zurück zur aktuellen Situation. Die DRAGONFLY war also, so entnahm Cal des Visukomms, für den Einsatz gerüstet und hatte offenbar das Okay erhalten, sich in die Belange der Zylonen einzumischen. Gefallen musste ihm das jedoch nicht. Er warf einen Blick zu Agatha: „Sag mal, fällt dir eigentlich an unserem Gast etwas auf?“ „Du bist immer noch verwirrt, weil Sie dich angegraben hat, oder?“, grinste diese und küsste ihn auf den Mund. „Und das Du nicht eifersüchtig bist. Ich meine, wenn ich sähe, wie ein Typ, also ein Brocken von Kerl, mit dir flirtet - ich wäre ausser mir.“, grinste Cal schief. „Ja, aber, ich vertraue dir, Cal, du wirst schon nichts Falsches machen. Von daher stört mich das auch nicht.“, sagte Agatha und grinste erneut. Das laute Schnarchen im Hecksegment war irgendwann nicht mehr auszuhalten gewesen und Kat hatte Cal einfach mal die Nase zugehalten. Der Pilot war aufgeschreckt und hatte sich umgesehen und sich in der Realität wiedergefunden - naja, was manche so euphemistisch Realität nennen. „Das war also doch kein Alptraum?“, murmelte er und seufzte, „Uns geht wirklich der Sauerstoff aus?“ Sharon wägte abwiegend mit dem Kopf: „Nicht ganz. Wir haben es tendentiell geschafft, den Sauerstoff zu recyclen, das Problem ist, das wir nur für einen begrenzten Zeitraum Notrationen haben.“ „Ah, toll! Wir werden nicht ersticken, sondern verhungern!“, sagte Cal und seufzte. „So könnte man es sagen.“, meinte Sharon und warf nachdenklich einen Blick aus dem Fenster. Helo erkannte ihren angespannten Gesichtsausdruck. „Was überlegst Du?“, fragte er und Sharon deutete auf einen Punkt ausserhalb von Cals Wahrnehmungsfeld. Er erhob sich und trat in den Cockpitbereich. Dann sah er, was Sharon meinte. Die RAPTOR war genau mit der Nase zur Tür ausgerichtet, die Hangar und dahinterliegenden Korridor voneinander trennte. „Ich habe eine Idee. Sie ist verrückt und würde eher in Starbucks Repatoire passen, aber, sie könnte funktionieren.“ Cal erkannte, was Sharon vorhatte und Entsetzen und Panik zeichneten sich auf seinem Gesicht ab: „Das ist nicht dein Ernst.“ Helo schaute kurz in die Züge seiner Freundin und nickte Cal zu: „Es ist ihr Ernst.“ „Festhalten.“, lächelte Sharon und jagte die RAPTOR, die Nase vorran, gegen die Tür, die daraufhin aus der Ankerung gerissen wurde und nach innen fiel. Sie gab den Blick auf ein absolutes Chaos aus Balken, Drähten und anderen Nettigkeiten frei. „Na Toll.“, murmelte Cal, „Und wie kommen wir dann hier raus?“ „Nun, der direkte Weg mag versperrt sein, aber wir nehmen die Wartungsschächte.“, lächelte Kat. „Juhu, eine Tour durch die Wartungsschächte.“, murmelte der Kadett sarkastisch. Sharon drehte die RAPTOR und flog seitlich an die Tür heran, sodass die Tür der RAPTOR ohne Probleme zu öffnen und die Atmosphäre nicht beeinträchtigt werden konnte. „Gut, dann wollen wir doch mal sehen, ob es ungefährlich ist.“, sagte Cal und trat zur Tür. Agatha Silverbird seufzte und warf einen Blick auf einen Bildschirm, der ihr das ganze Debakel im Hangar zeigte. Dann wandte sie sich an Gina: „Geh in den Hangar und schau nach, ob du von Nutzen sein kannst.“ Gina nickte und verließ das CIC. Der erste Offizier der DRAGONFLY blieb zurück und schaute nachdenklich auf das DRADIS. Cal ging ihr durch den Kopf. Er war ihr Freund und sie war dazu verdammt, hier die Brücke zusammenzuhalten, das Schiff reparieren zu lassen und dafür zu sorgen, das dem Konvoy nichts passierte. Eine atemberaubende Beförderung, wenn man bedachte, das die junge Frau im Grunde noch nicht mal Commander war. Dee fühlte sich unbehaglich, dieser jungen Frau zu gehorchen. Aber, die Befehlskette war durch den Zylonenangriff zusammengebrochen und die attraktive Dunkelhäutige sah keinen Grund, der jungen Rothaarigen, die die Befehle so selbstbewusst gab, als sei sie Jahre lang gewohnt gewesen, selbige zu geben, den Gehorsam zu verweigern. In diesem Moment betrat eine recht gutaussehende, blonde Frau das Kommandozentrum, gekleidet in eine ähnliche Uniform, wie Agatha sie trug, und salutierte zum Commander herüber. Diese drehte sich um, salutierte ebenfalls und lächelte danach. „Jill, wie geht es Dir?“, fragte sie und Jill winkte ab: „Es geht, es geht.“ „Freut mich.“ „Sag mal, Agatha, wann werden wir denn die DRAGONFLY verfolgen?“ „Sobald die Reparaturen fertig sind.“, sagte Agatha und schaute die Frau an, „Wie steht es eigentlich zur Zeit um die Sicherheit an Bord?“ Dee räusperte sich: „Als wir das Letzte mal eine ähnliche Situation hatten, waren Zylonen an Bord gelangt.“ „Nimm dir ein paar Sicherheitsoffiziere und dreh eine große Runde.“, sagte Agatha zu Jill, „Sowas soll ja nicht nochmal passieren.“ Er schlich durch die Gänge, der Eindringling, hatte seine Waffe erhoben, bereit, im Notfall, den befreienden Schuss abzugeben. In seiner Position, als Späher, hatte er ja sogar die Verantwortung für die gesamte Gruppe, die hinter ihm war und die sich auf ihn verlies. Die Gänge der GALACTICA waren nur unzureichend beleuchtet, was damit zu tun hatte, das das Notstromaggregat angesprungen war und nur notwendige Stromquellen mit Strom versorgt wurden. Bei den Korridoren war es jede zehnte Glühlampe, wodurch zwar eine unheimliche, diffuse Atmosphäre entstand, die Gänge jedoch hinreichend ausgeleuchtet waren. „Yo ho, Yo ho, a pirates life for me.“, sang der Eindringling leise und war darauf bedacht, sofort beim Anzeichen von feindlicher Präsenz, zu feuern. Er winkelte die linke Hand an - das militärische Zeichen dafür, das die Gruppe, die hinter ihm war, stehenbleiben sollte. Ein paar Meter vorraus sah er zwei Schatten, die sich bewegten. Anhand der Formen konnte er erkennen, das sie unverkennbar weiblich waren, doch er erkannte nicht die Zugehörigkeit. Natürlich konnten es Mitglieder der GALACTICA sein, aber, er war sich da nicht so sicher. Seit der Sache mit Boomer - und schon weit davor - war den Menschen bewusst, dass es Zylonen gab, die menschlich aussahen. Und was, wenn dies zwei Zyloninnen waren? Er wandte sich an seine Gefährten und deutete ihnen an, dass sie dableiben sollten und er vorpirschte, um die beiden potentiellen Zyloninnen zu belauschen. Dann warf er einen Blick zur hübschen Asiatin, die ja eigentlich das Kommando hatte und die ihm erlaubend zunickte. Er schlich los, während sich die drei Frauen und Helo in den Schatten drückten. Cal war noch 10 Meter von den beiden Zyloninnen entfernt - 9, 8, 7 Meter… Eine von beiden schien etwas bemerkt zu haben, denn sie hob etwas, das er erstmal nicht genau erkennen konnte und richtete es in seine Richtung. Dann fühlte er sich geblendet und warf sich, so schnell, wie möglich, in Deckung. „Was hast Du?“, fragte die eine Frauenstimme, eine sehr angenehme Stimmfärbung mit leicht exotischem Klang. Es war, ohne zweifel, diejenige, die ihn nicht gesehen hatte. Als die zweite Frau antwortete, war die Stimmfärbung zwar nicht sonderlich exotisch, sie klang aber nicht weniger angenehm:„Ich weiß es nicht, Tia. Aber irgendwas war da. Schauen wir nach.“ ‘O nein!’, schoss es Cal durch den Kopf und er schaute sich um. Wo war er gelandet? Es war ein kleiner, viereckiger Raum, mehr konnte er im ersten Moment nicht erkennen, als er plötzlich eine Bewegung wahrnahm. Etwas, oder jemand, kam, aus der Ecke neben ihm, auf ihn zu. Er überließ sich komplett den Instinkten, warf sich zur Seite, riss die Waffe aus seinem Holster und entlud sein halbes Magazin in den Wischmopp, der neben ihm zu Boden gefallen war. Dann jedoch waren die beiden potentiellen Zylonen im Raum, hatten ihre merkwürdige Waffe gehoben, Cal richtete sie auf die beiden Frauen - und spürte den Treffer des Laserstahls. Die kinetische Energie schleuderte ihn gegen ein Regal und in einem Regen von Putzmaterialien fiel der Kadett zu Boden. „Zugriff!“, flüsterte Sharon und schlich in die Richtung, in der die beiden fremden Frauen standen und gerade eben Cal in der Putzkammer erledigt hatten. Mit den präzisen Bewegungen und der Anmut einer Raubkatze, für die Helo seine Frau immer wieder, während den Missionen oder nach selbigen, in ihren privaten Räumen, bewunderte, schlich sie auf die beiden Frauen zu. Sein Blick fiel kurz auf ihren Hintern und er musste kurz den Kopf schütteln, um sich zusammen zu reißen. Nach ein paar Schritten war Sharon bei der ersten Frau angelangt, hatte sie an der Schulter gepackt, zu sich herumgerissen und mit einem gekonnten Fausthieb gegen das Kinn kampf-, und bewegungsunfähig, um nicht zu sagen Bewusstlos, geschlagen. Doch die zweite Frau war ein wenig schneller, wich dem nächsten Angriff aus und schmetterte Sharon den Kolben ihres Gewehres an die Schläfe. Diese fiel zu Boden. „SHARON!“, schrie Helo, worauf hin die Frau ihr Gewehr in die Höhe riss und auf Helo feuerte, ehe sie von Kat und Bullseye angesprungen wurde. Die Frau fiel zu Boden, dabei entlud sich das Phasergewehr in die Decke. Kat riss die Frau herum und rammte ihr die Handkante in den Nacken. Bewusstlos stürzte die Frau zu Boden. Bullseye nahm das Gewehr, während Kat die beiden Angreiferinnen fein säuberlich verschnürte, sodass diese sich nicht bewegen konnten und anschließend nach Sharons und Helos Puls tastete. Sharons Puls war normal, doch Helos Puls raste, wie ein ICE bei freier Strecke und ohne GDL-Streik. Nach ein paar sanften Ohrfeigen, kam die Asiatin wieder zu sich und wandte sich an Bullseye. „Wie geht es Helo?“ „Ich weiß es nicht.“, sagte die junge Frau. Die Asiatin seufzte, trat an ihren Mann heran und tastete nach seinem Puls. Bullseye erhob sich, trat in die Putzkammer und untersuchte den gefallenen Cal, während Kat den Perimeter absicherte. „Sein Puls rast genauso.“, sagte Bullseye aus der Putzkammer her, „Sie leben beide, aber ihr Puls macht mir Sorgen.“ „Mir auch.“, sagte Sharon von Helos Körper her, nahm ihn auf die Schulter und trug ihn in die Putzkammer. Kat war erstaunt darüber, das in einem so zierlichen Körper eine solche körperliche Kraft innewohnte. Zwar hatte sie Sharon nie für sonderlich schwach gehalten, doch vollbrachte sie gerade, ohne mit der Wimper zu zucken, Leistungen, die eigentlich einem Bodybuilder oder einer Bodybuilderin entsprachen. Dann sah sie eine Bewegung am Rande ihres Sichtfeldes und riss den Kopf wieder herum. In der Kreuzung erschienen gerade zwei weitere Wesen, vermutlich Zylonen. Kat trat rückwärts in Richtung der Kammer und gab einen gut gezielten Schuss auf die erste Gestalt ab. Diese taumelte nach hinten und blieb liegen. Die zweite schaute kurz zu ihrem gefallenen Partner, was Kat Gelegenheit gab, sich in die Putzkammer zurückzuziehen und die Tür zu schließen. „Kann ich mal ruhe haben?“, murmelte Cal, als er die Augen öffnete und sich am Boden vorfand. Sein Kopf war zur Seite geneigt, und er sah, neben einigen Putznaturschwämmen, zwei wunderschöne Beine, die in einer engen Fliegerhose steckten und dadurch richtig gut zur Geltung kamen, wie übrigens auch der Po der Frau. Bullseye wandte sich an ihn und lächelte: „Na, Cal? Auch wieder unter den Lebenden?“ „Scheint so, oder?“ In dem Moment wurde die Tür aufgerissen und Cal schaute zu Kat, die, von einem orangen Lichtstrahl getroffen, erschrocken aufkeuchte und dann zu Boden glitt. Im Nu hatten sowohl Bullseye, als auch Cal, ihre Schusswaffen bereit und feuerten Blind in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war, darauf bedacht, Kat nicht zu treffen. Als sich dann dennoch der Lauf der Waffe durch die Tür schob, verwandelte sich Sharon in einen Tornado aus Schlägen und Tritten. Der erste Tritt wurde aus der Hocke heraus zur Waffe hin geführt, der Kampfschrei ließ sowohl Cal, als auch Bullseye in diesem engen Raum beinahe taub werden. Doch die Waffe wurde nach oben gerissen, sodass sich Sharon aufrichtete, den Lauf der Waffe packte, den Angreifer an der Waffe in den Raum zog, um die eigene Achse wirbelte und dem Mann, als den man den Angreifer nun zweifelsohne erkennen konnte, die Faust mit Anlauf ins Gesicht hieb. Der Mann taumelte zu Boden, regte sich nicht mehr. Sharon bließ sich eine Strähne, die ihr während des Kampfes ins Gesicht gefallen war, aus selbigem, und Cal konnte nicht anders, als ihr bewundernd zuzunicken. „Du siehst auch, wenn du kämpfst, sexy aus.“, murmelte plötzlich ein sehr matt klingender Helo von seiner Position her und Sharon lächelte. „Freut mich, wenn es dir gefallen hat.“, grinste sie, „Und wo es das herkam, gibt’s noch mehr.“ „Leute, nehmt euch ‘n Zimmer.“, grinste Cal und Bullseye grinste ebenfalls. Doch, gerade, als Sharon sich nach vorne bückte, um Helo hochzuhelfen, wurde der gesamte Raum orange erleuchtet. Die Quelle, eine Handwaffe des Mannes, den Sharon gerade eben niedergeschlagen hatte, entlud ihre Energie in den Rücken der Asiatin. Sie stöhnte auf und sackte gegen ihren Mann, der sich erheben wollte, doch ebenfalls von dem Mann getroffen wurde. Bullseye wollte aufspringen, doch Cal packte sie, sprang selbst auf und vor sie. Den Fehler daran merkte er, als er, durch den eigenen Schwung, dem Mann ihre beiden Profile zuwandte, und der Strahl sie beide voll erwischte. Im Bauch getroffen, wurden die beiden auseinandergerissen und sanken in dieser kleinen Schachtel von Raum, benommen in sich zusammen. Der Mann rappelte sich wieder hoch, tastete nach seinem Kommunikator: „Hier Middlegate, ich habe gerade Eindringlinge im Raum Omega 13 gestellt. Ich wiederhole, Eindringlinge in Omega 13.“ Kaum, das der Mann seine Meldung beendet hatte, war auch Cal wieder auf den Beinen und rammte dem Fremden seine Faust ins Gesicht. Dieser taumelte zu Boden, regte sich nicht mehr. Cal wollte gerade die Handfeuerwaffe auf den Fremden richten, als seine Aufmerksamkeit durch eine sätzemurmelnde Bullseye abgelenkt wurde. Schnell ging er in die Knie und tastete nach ihrem Puls. Bullseye lächelte ihn an, dann schaute sie, erschrocken, auf einen Fixpunkt hinter ihm, bevor sie erschlaffte. Was Cal nicht wusste, war, das eine der beiden Frauen, die Bullseye niedergeschlagen hatte, aus ihrer Betäubung erwacht war und sich soweit entfesselt hatte, dass sie auf beiden Beinen stehen konnte. Der Kadett drehte sich von der schönen Frau um und sah sich einer hübschen Blonden gegenüber, die ihn finster anfunkelte: „Du hast meinen Freund niedergeschlagen. Das find ich gar nicht schön.“ Cal besah die Hübsche von oben bis unten: „Hör mal, Mädel, du bist gefesselt, wie willst du, ohne Hände, irgendwas ausrichten?“ Dann trat sie einen Schritt zurück, ehe sie Cal einen Karatetritt gegen das Kinn verpasste. Cal sah Sterne und sank neben Bullseye zu Boden. Das Letzte, was er wahrnahm, war der Geruch von Erdbeeren. Starbuck hatte geschlafen, hatte von den grünen Wiesen von Caprica geträumt, auf denen sie als Kind immer gespielt hatte und von dem blauen See, in dem sie als Kind und Teenagerin gebadet und gefischt hatte. Diese weiten Ebenen und der See hatten ihr damals, beim Cowboy-und-Indianer-Spielen immer sehr gefallen und sie war sehr stolz darauf gewesen, eine Kämpferin unter den Indianern zu sein, die sich gegen die Bleichgesichter zur Wehr setzte. Wie hatte sie dieses Spiel geliebt. Auch Jahre später, wenn sie mal wieder in den Ebenen war, die den Gy-Sen-Berg umschlossen, ließ sie sich an ihrem liebsten Platz nieder, am Ufer des Baches, der dem O’st-Bach-Tal den Namen gab, und sah Schwänen zu, wie sie auf den Teichen des O`st-Bach-Tals dahinpaddelten. Auch mit Zak Adama war sie hier gewesen - und ab da wurden die Erinnerungen eher bittersüß. Zak Adama - der Sohn des alten Mannes. Sie hatte den Fehler gemacht, sich in ihren Auszubildenden zu verlieben und - im Glauben, das Richtige zu tun - die Prüfungsergebnisse aufgehübscht. Später starb Zak im Cockpit einer Maschine und ließ Kara eine Weile lang trauernd und die Wahrheit für sich behaltend zurück - bis sie es irgendwann zunächst Lee gesagt hatte und anschließend, als Commander Adama sie erneut zur Ausbildung von Viperpiloten heranzog, hatte sie ihm gestanden, was sie getan hatte. Adama war erzürnt gewesen, aber nicht lange. Die Sorge um Kara, die bei einem Routineflug verschwand, übertünchte die Wut und als man sie gefunden hatte, hatte der alte Mann ihr vergeben. Zusammenhanglos fragte sie sich, wie das O’st-Bach-Tal am Gy-Sen-Berg wohl jetzt aussehen musste. Sie wusste zwar, das man eine Erneuerung des O’st-Baches plante und dass kurzfristig von der Austrocknung der Teiche gesprochen worden war - aber irgendwann, nach ihrem Landurlaub, den sie sich genommen hatte, nachdem Zak Adama gestorben war und den sie brauchte, um die Trauer wenigstens ein Stück weit überwinden zu können, hatte sie das Interesse für die Lokalpolitik ihres Heimatstädtchens verlassen. Dennoch saß Starbuck in ihrem Traum auf dem Felsen, einem großen Findling, am Ufer des ersten Sees des O’st-Bach-Tals und schaute auf das ruhige Wasser. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen - es war ein herrlicher Capricanischer Sommertag, die Vögel zwitscherten, die Insekten summten und eine leichte Brise wehte über den Teich, der nun leichte Wellen schlug. Ein wahrhaft herrliches Wetter. Dann hörte sie das Pfeiffen. Und unwillkürlich änderte sich die komplette Atmosphäre. Es wurde kälter - der Atem des Todes, wie sie wusste - und sie legte den Kopf in den Nacken. Ein großer, metallischer Körper raste auf den Teich zu - sie war lange genug bei der Flotte, um zu wissen, was da gerade herunterkam. Und, dass es aus dieser Entfernung - keine 2 Meter - keinen nennenswerten Unterschied machen würde, ob sie rannte und sich im nächstbesten Haus verbarrikadierte, oder ob sie sitzenblieb. Sie hatte auch keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn schon schlug die atomare Rakete ein und zerstörte alles. Sie spürte, wie ihr Körper sich auflöste, wie er brannte und wie sie starb. Dann schreckte sie auf. Die graue Decke, das harte Bett - sie war am Leben und an Bord der GALACTICA. Es klopfte an ihrer Tür. Sie stand auf, bemerkte, dass sie immer noch ihre Kleidung vom Vortag trug, rief „Einen Moment bitte!“, wechselte schnell ihre Kleidung und öffnete die Tür. Der junge Mann, der vor ihr stand, hatte eine aufgeplatzte Lippe und ein blaues Auge zu verzeichnen. „Was ist mit Ihnen passiert?“, fragte Starbuck, schaute ihn von oben bis unten an und erkannte, dass dieser Mann keiner von ihren Leuten war - und da fiel ihr auch wieder ein, was in den letzten 24 Stunden alles verfrakkt schiefgelaufen war. Bill Adama und Colonel Tigh waren gekidnapped worden, die Flotte und die GALACTICA von einem Feindschiff zusammengeschossen und die Crew des Feindschiffes war ebenfalls an Bord der GALACTICA und half fleißig mit, die Schäden zu beheben, die ihr Schiff angerichtet hatte. Und ihr fiel der Name des blonden Jungen ein. Middlegate, so hieß er. Scotty Middlegate. „Was gibt es, Middlegate?“, fragte Starbuck und Scotty salutierte: „Ma’am, sie sollten sich etwas auf der Krankenstation ansehen.“ „Das sind unsere Leute!“, hörte Sharon eine etwas wütend klingende Starbuck zu irgendjemandem sagen. Sie schlug die Augen auf, merkte, dass ihr Kopf zwar ein wenig schmerzte, aber alles in allem keine wesentliche Beeinträchtigung ihres modus operandi zu verzeichnen war und das sie innerhalb normaler Parameter funktionierte. Bei Zylonen musste man ja von ‘funktionieren’ sprechen. „Warum haben Ihre Leute meine Leute angegriffen?“, fragte nun ein rothaariges Mädchen zurück, das dort, die Arme in die Hüften gestemmt, neben einem Krankenbett stand, an dem sich eine der beiden Frauen, die Sharon angegriffen hatte, gerade einige Wunden reinigen ließ. Die Blonde, deren Erledigung Sharon gar nicht mitbekommen hatte, die aber am Boden gelegen hatte, als Sharon von ihrer Betäubung, die eben diese Blonde ihr mit einem Gewehrkolben verpasst hatte, erwacht war, stand, die Arme verschränkt, neben der Rothaarigen und schaute, nun wesentlich freundlicher lächelnd, zu Sharon herüber. Die Zylonin erhob sich, während Starbuck etwas von ‘Das darf doch nicht wahr sein’ murmelte. Die beiden Frauen flankierten ein Krankenbett, Starbuck links, die Rothaarige rechts, und stritten miteinander. Die Person auf dem Krankenbett kam gerade zu sich und schaute die beiden schönen, streitenden Frauen an. „Also, wenn sich zwei Engel streiten, muss Armageddon sehr nahe sein.“, sagte Cal und rappelte sich auf. „Ich habe gehört, Sie haben meine Leute angegriffen?“, fragte die Rothaarige und funkelte Cal wütend an. „Weil ihre Leute quer durch ein Schiff laufen, nachdem es angegriffen wurde und lieber unschuldige Passanten mit ihren Taschenlampen blenden, anstatt zu rufen ‘Halt, wer da!’“, gab dieser zurück und Agatha konnte nicht anders, als zu grinsen. Starbuck blinzelte: „Was gibt es da zu grinsen?“ „Naja“, murmelte Agatha, „dies ist ihr Calvin Cat, nicht wahr?“ „Ja. Und?“ „Unser is genauso - wenngleich, ein wenig Jünger.“ Cal räusperte sich: „Sagen Sie, wie geht es meinen Mitstreitern?“ „Mir geht’s gut.“, lächelte Sharon und beugte sich dann über das Krankenbett, auf dem Helo lag, bevor sie ihn mit einem langen, zarten Kuss weckte. Der Mann schlug die Augen auf, schlang seine Arme um seine Frau und zog sie auf das Krankenbett. Erst das peinlich-berührte Räuspern Cals brachte Helo dazu, sich weiter umzusehen. Er grinste Cal zu, schaute dann wieder zu Sharon und streichelte ihren Körper. Die Augenbraue des Piloten, Journalisten und Autors wanderte nach oben. „Wenn mich doch jemand so wecken würde.“, dachte er halblaut. An Bord der DRAGONFLY saßen Bill Adama und Saul Tigh immer noch auf je einer Pritsche. Sharon wurde von der großen Blonden, die man von der Pegasusdatenbank als „Gina“, auf der GALACTICA als Shelia Godefrey kannte, abgeholt. Schmerzäußerungen, die durch das gesamte Schiff hallten, ließen dem menschlichen Hirn keinen weitläufigen Interpretationsspielraum, was dort mit der Asiatin angestellt wurde. Doch, Bill Adamas Gedanken kreisten um ein Mysterium. Das Mysterium der DRAGONFLY als solches. Er räusperte sich und schaute zu Tigh: „Saul, was denkst Du über die Situation?“ „Nun, Sir, ich bin der Überzeugung, dieser Cat hat uns hereingelegt. Es würde mich nicht wundern, wenn sich herausstellte, das er mit den Zylonen paktierte.“ „Ja, die Zenturionen sind ein gutes Indiz. Doch frage ich mich, ob wir uns die Sache da nicht ein wenig zu einfach machen.“ „Bill, du klingst wie Roslin.“, grinste Tigh und Adama lächelte: „Da hast du recht, Saul.“ „Wie kommst Du darauf, das wir uns die Sache ein wenig zu einfach machten?“, fragte der Commander und Admiral Adama wiegte abwägend den Kopf: „Überlege mal - dieser Cat meinte, die Zylonen haben den Aufenthaltsort unserer Flotte ausfindig gemacht und die DRAGONFLY würde dorthin fliegen, um die Flotte zur Zylonenheimatwelt zu führen.“ Tigh nickte: „ja, das hat er gesagt.“ „Ja, aber, warum hat er uns gefangen genommen? Es wäre doch wesentlich einfacher gewesen, uns zu töten. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand, der den Aufenthaltsort unserer Flotte kennt…“ Das laute Aufgleiten eines Schottes ließ Adama verstummen. Zwei Zylonenzenturionen traten stampfenden Schrittes zum Kraftfeld, senkten es und stießen eine beinahe-ohnmächtige Sharon in die Arrestzelle, ehe sie das Kraftfeld wieder aktivierten. Dann trat Cal an das Kraftfeld und warf einen besorgten Blick zu der Frau, dann zu Adama und zu Tigh: "Ich hoffe, die Roboter behandeln sie gut?“ „Werfen Sie einen Blick auf die junge Frau und dann beantworten Sie die Frage doch einmal selbst.“, knurrte Adama. Cal nickte: „Ich kann verstehen, dass Sie gereizt sind. Ich werde mir größte Mühe geben, dafür zu sorgen, dass die Zylonenabgesandte ihnen keinen Schaden zufügt.“ „Wie nett von ihnen.“, knurrte der Admiral und Cal wusste, das dies pure Ironie war. Er lächelte: „Ich weiß, Sie fragen sich, warum ich sie dann, wenn ich mich doch so um sie kümmere, nicht einfach so herauslasse. Wenn ich in Ihrer Position wäre, würde ich mich das auch fragen.“ Dann zuckte der Captain mit den Schultern: „Ich werde versuchen, zu erwirken, dass Sie von den Zylonen nicht allzu hart bestraft werden - aber, sie haben Völkermord begangen und dafür müssen Sie zahlen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht - aber ich werde versuchen, die Todesstrafe, die Ihnen von den Zylonen sicherlich droht, in eine lebenslange Gefängnisstrafe umzuwandeln. Alles andere ist mit den Kodex der Sternenflotte nicht vereinbar. Wenn ich das nächste mal wiederkomme, unterhalten wir uns mal über die Verbrechen, die Sie begangen haben.“ Der Captain drehte sich und verließ die Arrestzelle. Die Frau lag, in einem roten, knappen Kleid, auf dem Bett und streckte sich wohlig. Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Quartiertür und Cal betrat den Raum, sich die Uniformjacke ausziehend, diese, ohne groß hinzuschauen, auf das Bett und somit auf den Kopf der Frau warf, die sich in seinem Bett räkelte und dann ins Bad stürmend. Schnell wusch er sich das Gesicht, schaute in den Spiegel und murmelte: „Was für ein Tag.“ Er drehte sich um und sah, wie sich Natasi gerade das Uniformhemd vom Kopf hob und Cal anlächelte. „Miss Godefrey.“, sagte er, runzelte die Stirn, überlegte kurz und nickte dann. „Ja, so kann es gehen.“, sagte er und Natasi grinste wie eine Katze, die gerade einen Kanarienvogel geschluckt hatte: „Freut mich, dass es so gehen kann.“ Diesen Einwand überhörte Cal und schaute sie an. Dann registrierte er erst, was sie trug, wie es an ihr aussah und stellte fest, das es für ein anderes Gespräch, an einem anderen Tag, in einem anderen Leben und unter anderen Voraussetzungen durchaus die richtige Wahl gewesen wäre. So aber, ging es in diesem Kleid absolut nicht. „Haben Sie ihren Bordanzug in der Wäsche, Miss Godefrey?“, fragte er und runzelte die Stirn. „Nein, aber ich brauche ihn nicht.“, hauchte sie, „zumindest nicht für das, was ich vorhabe.“ Cal wurde rot, ungefähr genauso rot, wie Natasis Outfit. Dann kicherte er, bevor er sich wieder fing: „Sagen Sie, was für ein Spiel spielen Sie eigentlich mit mir?“ „Spiel?“ „Spiel! Es kann nicht angehen, dass Sie tatsächlich irgendwelches Interesse an mir haben. Da gibt es doch garantiert ein Hintertürchen.“ Im Nu war Natasi auf den langen Beinen, verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ihn an: „Was unterstellen Sie mir da, Captain?“ „Nichts, Ma’am.“, sagte Cal möglichst unschuldig schauend. Natasi schüttelte den Kopf: „Sie sind echt unglaublich.“ Damit drehte sie sich um und stürmte aus dem Schlafzimmer heraus. „Sekunde mal.“, sagte Cal und Natasi wirbelte herum. „Was nun?“ Der Captain legte den Kopf schief: „Die Gefangenen.“ „Die Gefangenen?“, fragte Natasi und legte nun ihrerseits den Kopf schief, „Was meinen Sie damit?“ „Sie werden nicht hingerichtet werden, wenn sie für schuldig befunden werden. Können wir uns darauf einigen?“ „Ich glaube, das dürfte zu machen sein.“ „Lebenslanger Arrest in einem Gefängnis, keine Todesstrafe.“, sagte Cal und Natasi nickte. Der Captain zwinkerte ihr zu: „Danke, sie haben einen gut bei mir.“ Natasi lächelte: „Beizeiten erinnere ich dich daran, Cal.“ Damit verließ sie das Quartier und Cal schluckte. Es war ja nicht so, das er Natasi nicht attraktiv finden würde - im Gegenteil, sie war heiß wie die Sonne, aber, er war nun mal vergeben. Wo er gerade daran dachte - wo war Agatha eigentlich gerade? Natasi hatte ihn da auf schöne Gedanken gebracht - ob seiner ersten Offizierin dieses rote, offenherzige Kostüm stehen würde? Tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)