Spiegelungen von CaptainCalvinCat (Battlestar Galactica - Star Trek) ================================================================================ Kapitel 3: Bauernopfer ---------------------- „Verfrakkte Zylonen!“ Kara rannte zu ihrer VIPER, ließ sich von einem Mitglied der Deckgang ihren Helm zuwerfen und setzte ihn auf. „Okay, Ladies!“, schrie sie den momentan im Dienst befindlichen Offizieren zu, „dann zeigen wir den Zylonen mal, was eine Harke ist!“ Damit beförderte sie sich in ihre VIPER und sah, wie auch noch andere Offiziere ihrem Beispiel folgten. Jinx, Bullseye, sowie einige Andere und - Author. „Meinen Sie, dass Sie fliegen können, Calvin?“, fragte Kara ihn und der Mann nickte nur. Der Druck, der sich zunächst auf Klara ‘Bullseye’ McClure’s Brust ausübte, war extrem gewaltig, rührte aber von der Beschleunigung her - und sie wusste, dass sie in wenigen Nanosekunden diesem Druck nicht mehr ausgesetzt sein würde. Das machte es zwar nicht besser, aber erträglich. Und dann war sie draußen. Der Druck verschwand von jetzt auf gleich und machte einem kurzen Gefühl der Schwerelosigkeit platz. Was nicht stimmte, denn die Gravitationseinheiten an den Vipern funktionierten innerhalb normaler Parameter. Und doch - jetzt das offene, leere All vor sich zu sehen, war doch immer noch was anderes. Doch dann sah sie, direkt voraus, die Flugobjekte der Zylonen. Raiders - etwa 20 Stück - und sie flogen auf die GALACTICA und den Konvoy zu. Bullseyes Puls schlug heftiger und sie riss sich sehr zusammen, um nicht allzu auszuflippen. Dann waren die Zylonen auf Schussweite da - und Bullseye machte ihrem Namen alle Ehre. Der erste Raider stob auseinander, als Klaras VIPER Maschinengewehrsalven speiend näher kam. Grelles Licht beendete die Existens des Lebewesens. Klara lies ihre VIPER eine Siegesrolle durchführen, bevor sie sich ihr nächstes Ziel ausguckte, und Tod und Verderben über es brachte. Bruce ‘Jinx’ Mendez wusste beim Aufstehen, dass dieser Tag nicht sonderlich gut werden würde. Zuerst stieß er sich den Kopf an der eigenen Koje, dann stolperte er über die langen Beine Bullseyes, die sich im Schlaf bewegt hatte und ihre Beine ausserhalb der Koje lagen. Das er dann noch mit der Nase in Bullseyes Unterwäsche landete, wunderte ihn nicht sonderlich. Er erhob sich und versuchte wenigstens seinem Abgang aus der Kabine etwas würdevolles zu verleihen, was ihm jedoch nicht so ganz gelang. In der Kantine verkleckerte er sein Ambrosia quer über den Tisch, auf die frisch gewaschene Uniform Lieutenant Eden ‘Garden’ Meyers, die darüber weniger erfreut war und verpasste ihr, als er die Unform zur Wäscherei bringen wollte, versehentlich eine Kopfnuss. Das waren seine Fehltritte bis zum Vormittag, doch die Pannenstatistik ließ sich an dem Tag noch weiter ausbauen. Verständlicherweise war er froh, als er dann am Abend im Hangar stand, und ausgiebig seine VIPER polierte. Er hasste nichts mehr, als ein verdrecktes Schiff und, auch wenn es eine Unnötigkeit war, polierte er sie jeden Abend auf Hochglanz. Und dann, gerade als er dachte, das der Tag nicht noch schlimmer werden konnte - Volltreffer! Zylonenangriff. Starbuck kam in den Hangar gerannt, er griff nach ihrem Helm, warf ihn ihr zu, sie fing ihn routiniert auf und ließ sich in ihre VIPER sinken, nachdem sie alle Piloten zu sich beordert hatte und auf einen guten Kampf eingeschworen. Jinx kletterte in seine VIPER und ließ sich zur Röhre schieben, anschließend ins All schießen. Der freie Weltraum vor ihm - und los ging es. Sein Finger lag am Abzug und er ließ die ersten Zylonen von der Zerstörung und dem Tod kosten, den sie ursprünglich über die 12 Kolonien gebracht hatten. Klara, so sah er, flog gerade in eine glühende Wolke aus Zerstörung ein - „Ich wasch ihre VIPER NICHT!“, schwor er sich, egal wie süß sie ihn anguckte, er würde es nicht tun - doch dann sah er gleißendes Licht und... hörte auf zu existieren. „JINX!“, schrie Cal, als er sah, wie eine Rakete das Ende des jungen Piloten bedeutete. Er drehte seine VIPER zu dem Zylonenfighter um und flog auf ihn zu, den Trigger durchgedrückt und maschinengewehrsalven speiend, als der Raider explodierte. Cal warf einen Blick über seine Schulter und lächelte. „Bullseye!“ , sagte er. Er hörte ihr mädchenhaftes Kichern, „Und jetzt pass auf dich auf, Author.“ „Werde ich tun.“ Beide flogen nebeneinander her auf einen weiteren Raider zu, brachen die Formation dann ab, flogen um den Raider herum, Cal auf der linken, Bullseye auf der rechten Seite, rissen dann die VIPER herum und feuerten. Der Raider wusste gar nicht, wie ihm geschah. Kara flog hinter einem Zylonenfighter her. Dieser musste einfach das Anführerschiff sein - er hielt sich aus den gröbsten Gefechten heraus, jagte nicht, hatte ein eindeutiges Ziel - das Schiff der Fremden, die DRAGONFLY. Starbuck lächelte: „Nicht mit mir, verfrakkter Toaster. Kennst Du Scar? Ich habe ihn zur Hölle geschickt!“ „Ich auch.“, erklang Kats Stimme über Komm. „Ja, Kat, du auch.“, grinste Kara und schüttelte über die Respektlosigkeit der Anderen den Kopf. Eigentlich müsste sie sich aufregen - doch sie bevorzugte, das nicht zu tun. „Komm zu Mommy!“, sagte sie und feuerte auf den Raider - der auswich und anschließend eine tollkühne Drehung um 180 Grad vollführte, um einige Raketen auf Kara abzufeuern. „FRAK!“, schrie diese und tauchte unter den Raketen her, um dann ihre Nase auf den Raider auszurichten und zu feuern. Doch der Raider war fort. „Wo ist er?“, fragte Kara und Kats Stimme zeugte von Ratlosigkeit: „Ich weiß es nicht.“ Im CIC war die Stimmung auch nicht gerade besser. „Raider verschwunden. Ich vermute, er ist gesprungen.“, meldete Felix Gaeta von seinem Platz her und Adama konnte sich gerade noch ein lautes Seufzen verkneifen. „Was soll das heißen, ‘sie vermuten?!’“ Adama mochte noch relativ ruhig und gelassen sein - Tigh war es jedoch nicht. Er explodierte. „Bin ich denn nur von Idioten umgeben?“, schrie er und Adama sah ihn warnend an. „Beruhig dich, Saul.“ „Natürlich, Sir.“, sagte Tigh und schaute frustriert auf das DRADIS. Das Gefecht war sehr kurz. Nachdem der anführende Raider vom Dradis verschwunden war, sprangen nach und nach die anderen Zylonenschiffe aus dem System. Cal riss seine VIPER herum. Direkt vor ihm war ein Flugkörper der Zylonen und Cal schüttelte den Kopf: „Du wirst dich nicht verpissen.“ Dann feuerte er die Afterburner ab, sodass er raketengleich auf den Raider zuraste. Noch 10 Meter - 9 - 8... Cals Hand glitt zum Auslöser des Schleudersitzes. 7 - 6 - 5 „Cat, was tust Du da? Abbrechen!“ Cal zog. Und hatte den Griff in der Hand. 4 - 3 - 2 Verdammt, das war ein schlechter Scherz. „Oh Scheiße.“, murmelte er. 1 Seine Hand glitt schnell zum Steuerknüppel… 0 und riss ihn Millisekunden vor dem Zusammenprall zu sich. Die VIPER kollidierte mit dem Raider, blieb jedoch intakt. Cals Kopf kollidierte mit der Frontscheibe - und er sah Sterne. Kara schüttelte den Kopf: „Dieser Idiot.“ Der Raider zog die Nase nach oben, richtete sich auf die VIPER mit ihrem bewusstlosen Piloten aus - und explodierte. „YUHUUU!“, schrie Kat und vollführte eine Siegesrolle durch die Trümmer des Raiders, bevor sie die VIPER wendete und zu Cals VIPER flog. „Ich sehe ihn. Er scheint bewusstlos zu sei…“ In diesem Moment sprengte die VIPER die Plexiglaskuppel ab und der Schleudersitz wurde nach draußen befördert. Kat seufzte. „Schickt eine RAPTOR.“ Six stöhnte auf. Ihr Unterleib brannte und sie krümmte sich zusammen. „Was wird das? Petting?“, fragte Baltar und Six sah ihn mißbilligend an, „Ich habe Schmerzen, Gaius.“ „Du hast Schmerzen? Interessant.“, sagte der Politiker. Sie befanden sich in Baltars Haus am See, das vor ungefähr drei Jahren von einer Atombombenexplosion zerstört worden war und nun nur noch als Erinnerungsfragment in Baltars Kopf existierte. Im Grunde genau so wie Natasi, die ihn mit ihrem sinnlichen Körper vor der Explosion beschützt hatte. „Glaubst Du nicht, dass wir Schmerzen haben können? Wir sind Gottes Kinder, genau wie ihr - und wir haben Schmerzen, genau wie ihr.“, sagte Six und schien sich gerade wieder zu fangen. „Wie kommt es, das Du Schmerzen hast? Ich habe dich hier nicht verletzt und Du hast keinen realen Körper mehr.“ „Pragmatiker.“, lächelte Natasi und küsste ihn, „Einer meiner Brüder hat gerade ziemliche Schmerzen erlebt. Das hat mir diesen Schmerz gebracht.“ „Pragmatismus ist schon eine feine Angelegenheit.“, lächelte Gaius und lehnte sich zurück, „Ein Fluch und ein Segen zugleich.“ Natasis Lächeln wurde eine Spur raubtierhafter. Baltar runzelte die Stirn: „Was ist?“ „Es geht los. Ich würde dir raten, dich festzuhalten.“ Und damit begann die Welt, zu erbeben. Die GALACTICA taumelte. Im CIC explodierte eine Konsole und Felix Gaeta fiel leblos zu Boden. Mit schnellen Schritten war Duala bei ihm und tastete nach seinem Puls. „Er lebt noch.“, sagte die attraktive Dunkelhäutige, ehe sie zu ihrem Posten zurückging: „Doktor Cottle, sofort ins CIC. Ich wiederhole, Doktor Cottle, sofort ins CIC.“ „Was ist passiert?“, fragte Adama und schaute verwundert zum DRADIS. „VIPER melden einen starken Energiestrahl, der das Schiff getroffen hat.“, berichtete Dualla. „Quelle?“ „Das Schiff der Fremden.“ „Wie ist das möglich?“, fragte Adama und Tigh lächelte wölfisch: „Offenbar sind unsere Besucher doch nicht so freundlich, wie sie vorgeben zu sein.“ Das Schiff erbebte erneut. Sie lag in einem Boot. Ja, das musste es sein - sie befand sich in einem Boot, in einem Sturm. Der Wellengang war extrem hoch und sie hatte das Gefühl, bald aus dem Boot zu fallen. Dann stieg ihr ein bekannter Geruch in die Nase. Erdbeeren, Sahne und Rasierwasser. Und dann war sie wieder voll bei Bewusstsein. Agatha Silverbird schlug die Augen auf und starrte in zwei helle Neonröhren, die ihr sofort Kopfschmerzen brachten. Während sie die Augen abschirmte, überlegte sie, wie sie hierher gekommen war. Und sie fand keine Erklärung. Ihre letzte Erinnerung betraf eine grüne Energiewelle, die sie traf und die sie kraftlos und müde zurücklies. Sie sackte erst gegen den Stuhl, dann gegen Cals leblosen Körper. Cal! Eine blonde Frau war auf der Brücke erschienen und hatte auf ihren Captain - ihren Freund - geschossen. Sie spürte einen Druck auf der Brust und, als sie ihren Kopf hob, sah sie das der Druck von Cals Kopf herrührte, der - was tat er eigentlich? In diesem eigentümlichen Raum, in dem sie sich befand, lagen die anderen Crewmitglieder - Jill, Gina, Sebastian, Peter, Nim’wegen, Ethan, und noch ein paar andere - und schienen zu schlafen. Und Cal ruhte mit seinem Kopf auf ihrer Brust. Sie betrachtete die komplett entspannte Gestalt, und folgerte, das er eingeschlafen war. Dafür sprach die große Portion Erdbeeren mit Schlagsahne, die neben ihm auf einem kleinen Tischchen stand, und die er nicht anrührte, obwohl dies zu seinem Lieblingsessen gehörte. Sie tippte ihn an, piekste ihm leicht mit dem Finger in die Hüften, sodass er wieder aufwachte. Er blinzelte und schaute leicht verträumt in ihre Augen. „Gathy.“, murmelte er schläfrig, „du bist wach. Wunderbar.“ Damit streckte er sich, erhob sich und - fand sich in den Lauf eines Gewehrs blickend wieder. „Ähm, Hi?“, machte er und deutete mit der linken Hand ein Winken an. Der Stoß beförderte Cal und Agatha sehr unsanft ins CIC. Mit extrem ungelenk wirkenden Schritten taumelte Cal in die Kommandozentrale und fing sich knapp vor dem DRADIS und dem Planungstisch. „Sie haben… uns gerufen?“, lächelte der Captain, während Agatha nur den Kopf schüttelte, „Cal, ärgere sie nicht. Sie sind momentan zu allem fähig.“ Tigh lächelte: „Ihre junge, hübsche Freundin hat recht.“ „Okay, ich entschuldige mich.“, sagte Cal und schaute Admiral Adama an: „Was gibt es denn?“ Agatha rollte im Hintergrund mit den Augen. So war Cal einfach - er würde sich noch, extrem unfreiwillig zwar, aber nichts desto weniger, mit diesen Leuten ernsthaft anlegen. Doch Bill Adamas Stimme durchschnitt den Raum: „Wir werden von ihrem Schiff angegriffen.“ Cal erschrak: „Bitte was?“ Und damit taumelte die GALACTICA erneut. „Sir, bitte - wir haben nichts damit zu tun. Vertrauen Sie uns!“, sagte Cal und schaute Adama an, der seinerseits ihn abschätzend musterte. „Geben Sie mir eine VIPER.“ „HA!“, machte Tigh, „Das wäre ja noch schöner!“ „Geben Sie mir eine VIPER - ich geh da rüber und werde, wer auch immer die GALACTICA angreift, zu stoppen versuchen.“, insistierte Cal. Adama überlegte ein paar Sekunden, dann nickte er. „Captain, das kann nicht Ihr ernst sein!“, sagte Agatha und auch Jill, die gerade aufgewacht und von Agatha auf den neuesten Stand gebracht worden war, schüttelte den Kopf. „Doch“, sagte Cal, „Ich schaff das schon.“ Er grinste Agatha zuversichtlich an, nahm sich einen Helm und gab Agatha einen Kuss auf die Lippen, bevor er ihr zuzwinkerte, und den Helm aufsetzte. Er schwang sich in die VIPER. „Okay, ich bin bereit. Welchen Knopf muss ich drücken?“ „Sekunde, es kommt was rein!“, erklang eine Stimme aus seinem Kopfhörer. Einige VIPER wurden in den Hangar gerollt - eine ohne Piloten. Und eine RAPTOR, durch das Sichtfenster konnte er Sharon sehen, die landete und die Tür öffnete. Die RAPTOR verließen Sharon, ihr ECO und - sein Doppelgänger. Cal schüttelte den Kopf und ließ sich hinaus in die Röhre schieben. Sharon küsste Helo und streichelte gerade sanft über seinen Körper, als die GALACTICA auf roten Alarm sprang. So schnell konnte sexuelle Spannung abkühlen. Genervt standen beide auf, zogen sich so schnell wie möglich ihre Sachen an, teilten nocheinmal einen langen, sehr langen, sehr sinnlichen Kuss miteinander, der all die Erwartung, Vorfreude und Lust beinhaltete, zu denen sie noch nicht gekommen waren, auszutauschen oder zu lindern, und eilten dann auf ihre Positionen. Beide bestiegen ihren RAPTOR und ließen sich hinaus ins Weltall schießen. Dann waren sie mitten in der gerade verebbenden Schlacht. Sie sahen, wie Cal hinter dem Zylonenjäger herflog und sich Cal auf einen Nahkampf mit einem Raider einließ. „Was tut der Idiot da?“, fragte Helo und Sharon schluckte: „Er wird doch wohl nicht versuchen…“ Dann kolldierte der Raider mit der VIPER. „Er hat.“, murmelte Sharon düster. Dann stürzte Kats VIPER auf den Raider zu, Tod und Verderben spuckend und den Raider komplett zerstörend. Das laute „YUHUUUUU!“ war auf allen Kanälen zu hören und Sharon konnte nicht anders, als leichte Abscheu für diese Freude am Töten ihres Volkes zu empfinden. Dann ploppte die Plexiglaskuppel ab und Cals bewusstloser Körper wurde, auf dem Schleudersitz sitzend - eher in selbigem hängend - ins All katapultiert. „Schickt eine RAPTOR.“, erklang Kats nüchterne Stimme über das Intercom. „Schon auf dem Weg.“, antwortete Sharon und flog zu Cals Position. Man lud ihn ein, schnallte ihn ab - schon kippte der Kadett vom Stuhl und blieb liegen. Nachdem der Druck wieder hergestellt war, klappte Sharon Cals Visier hoch und horchte nach seinem Atem. „Er atmet noch.“, stellte sie fest, „Ich glaube, es wird das beste sein, wenn wir ihn schlafen lassen. Kara wird ihm ziemlich die Hölle heiß machen, wenn er wieder zu sich kommt.“ Gerade, als sie die RAPTOR zurücksteuern wollte, füllte ein grelloranger Blitz das komplette Sichtfenster aus. Sie wandte sich nach links und sah, wie die GALACTICA taumelte. Ein erneuter Blitz, von rechts kommend, nach links auf die GALACTICA zurasend, zischte an ihrem Cockpit vorbei. Die DRAGONFLY feuerte. Und dann kam aus dem Funkgerät Karas Meldung: „Rückzug!“ Kara zuckte zusammen, als sich von der DRAGONFLY plötzlich ein grelloranger Lichtstrahl an den Vipern vorbei zur GALACTICA spannte. ‘Verdammt’, dachte sie sich, ‘Wieso feuern die auf uns? Und vor allem - wer sind DIE? Von der Dragonflycrew kann keiner an Bord sein.“ „Rückzug, verdammt!“, befahl sie, wendete ihre VIPER und machte sich auf den Weg zur GALACTICA, mit den anderen Vipern und Sharons RAPTOR im Schlepptau. Als Sharon den RAPTOR landete, glaubte sie, ihren Augen nicht zu trauen. Eine VIPER, ein etwas älteres Modell, wurde zur Landeröhre geschoben und dieser junge Cat, den sie in der Stasiskapsel gefunden hatten, saß in diesem Schiff. „Hat der überhaupt Startfreigabe?“, fragte sich die junge Asiatin und schaute zu Tyrol herüber, der ihr mit einem Nicken und nach oben gerecktem Daumen signalisierte, dass das wohl klar ging. Kara schüttelte den Kopf, als sie die VIPER sah, die an ihr vorbeigeschoben wurde. Dieser andere Cat saß darin. Sie nahm sich ihren Helm ab und raste zum Kommandoposten. „Sind Sie bereit zum Flug?“, erklang Karas Stimme aus dem Kopfhörer. „Natürlich. Ich bin schon Jäger geflogen, Shuttles - Udajets, einen Tornado...“ „Udajets?“ Cal setzte zu einer Erklärung an, ehe er eine wegwerfende Handbewegung machte: „Wie sagt Kommissar Strobel so schön? Wusch!“ „Hauptkommissar Strobel!“, verbesserte Agatha aus dem Kopfhörer und Cal grinste, „Und sag nich immer Muddi zu mir!“ „In Ordnung, Muddi.“, hörte man Agatha erneut. „Startfreigabe, Komiker!“ Das war nun wieder Starbuck. „Okay.“, lächelte Cal, „Tower? Tschüss!“ „Hauptreaktor bei 100 %, Mister Parker - und Start!“, grinste Agatha aus dem Kopfhörer. Cal lachte kehlig: „Danke, Olga.“ Dann beschleunigte er. „Und, wie fühlt es sich an?“, fragte Agatha, deutlich verzerrt durch die Statik, aber dennoch erkennbar. „Als würde eine Dampfwalze auf deiner Brust parken.“, presste Cal hervor, bevor er aus der Röhre raus war. „WOW!“, machte er dann und griff nach dem Steuerknüppel und - machte als erstes einen unglaublich kunstvoll aussehenden, aber absolut nicht geplanten Salto. „Cat, machen Sie keine Spirenzchen!“, erklang Starbucks Stimme aus dem Kopfhörer. Cal grinste: „Hey, ich versuche hier n Gefühl für die Kiste zu fliegen! Beruhigend, wie Ihr euch um mich sorgt!“ „Tu ich nicht, aber wenn Sie diese VIPER schrotten, haben wir eine weniger!“ „Danke, für diesen Grundkurs in Mathe.“, lächelte Cal und riss die VIPER in eine Seitwärtsrolle. „Was machen Sie da?“ „Cal, was tust du da?“ Sowohl Starbuck, als auch Agatha, waren am Funkgerät. „Keine Sorge, ich glaube, ich habe den Bogen raus!“ Damit hatte er die VIPER wieder geradegezogen und setzte nun Kurs auf die DRAGONFLY. „Er müsste inzwischen da sein.“, sagte Agatha. Sie befand sich im CIC und warf einen besorgten Blick zum DRADIS, auf dem die DRAGONFLY deutlich zu erkennen war. Man hatte aufgehört zu feuern. Warum eigentlich? Vielleicht hatte es eine Computerfehlfunktion gegeben, sodass sich das Waffenprogramm aktiviert und einen zufälligen Beschuss ausgelöst hatte? Da konnte der Konvoy von Glück sagen, dass man auf die GALACTICA gefeuert hatte, die durch ihre Panzerung ein bischen mehr aushielt, als es beispielsweise die Cloud Nine oder die Colonial One getan hätte. Der größte Teil der photonischen Energie hatte sich in den dicken Hüllenplatten verteilt und somit war kein allzu großer Schaden entstanden. Wenngleich es natürlich einen gewissen Schaden gab - so vermeldete man einige Hüllenbrüche, jedoch in eher sekundär-wichtigen Bereichen. Cal war vor 10 Minuten gestartet und vor 3 Minuten auf der DRAGONFLY gelandet. Soviel hatte man sagen können. Der Captain hatte sich kurz gemeldet und danach Funkstille verordnet. Und danach hatte man auch nichts mehr von ihm gehört. Drei Minuten - in der Zeit konnte man, von dem Shuttlehangar, den Cal angeflogen hatte, sehr gut zur Brücke gelangen. Warum hatte sich Cal noch nicht gemeldet? Dieser Zustand besorgte Agatha. Auch Adama war angespannt. Hatte es hierbei jedoch weniger mit der Nichtmeldung Cals zu tun, sondern eher mit der Tatsache, dass die Nichtmeldung ein sicherer Indikator dafür sein konnte, dass irgendwas an Bord der DRAGONFLY nicht stimmte. Wenn der Computer ausgefallen war und das Lebenserhaltungssystem ebenfalls - gut, dann wäre Cals Tod zwar ein unangenehmes Opfer, aber prinzipiell hatte die GALACTICA nichts zu befürchten. Wenn Zylonen den Captain getötet hatten, sah die Sachlage schon ganz anders aus. Vielleicht hatte man ihn auch nur betäubt und verhörte ihn gerade? Das würde die Feuerpause erklären. Man war dabei Feineinstellungen an den Waffen und der Zielautomatik vorzunehmen und zerlegte die GALACTICA danach fein säuberlich in ihre Einzelteile. Danach war der Konvoy dran. Er hätte diesen Einsatz nie genehmigen dürfen - doch letztenendes wusste er, wie man sich als Kommandant fühlte, der von einem Bildschirm die Entscheidungen über Wohl und Wehe des eigenen Schiffes fällen musste. Er wusste, wie ohnmächtig man sich dabei fühlte. Aus diesem Grunde hatte er die Mission genehmigt. Und nun ? Die logische Möglichkeit bestand darin, den FTL-Antrieb anzuheizen und so schnell wie möglich aus diesem System herauszufliegen, den Konvoy mitzunehmen - sowie die Crew der DRAGONFLY - und den Captain als Kriegsopfer abzuschreiben. Doch - er kannte beide Seiten. Einerseits war dieser Captain ein guter Freund der Besatzung und sie würden - verständlicher weise - mehr als nur ungehalten reagieren, wenn man ihn einfach so abschrieb. Ausserdem konnte er sich denken, wie der Captain fühlte, wenn das Schiff mit seiner Crew einfach so auf nimmerwiedersehen verschwand. Andererseits brachte man die GALACTICA und den Konvoy durch das Hierbleiben und Abwarten in große Gefahr. Doch, Admiral Adama würde gar keine großartigen Überlegungen anstellen müssen, was zu tun sei. Er, sowie Commander Tigh würden sich bald einer sehr unangenehmen Situation gegenüber sehen. Plötzlich gab der DRADIS ein Geräusch von sich und die DRAGONFLY bewegte sich. Sie hielt genau auf die GALACTICA zu. „Sprungbereit machen!“, rief Adama Dee zu, die diese Order sofort an die Flotte weitergab. „Waffen scharf machen!“, befahl Tigh dem Waffenoffizier, der mit einem knappen „Waffen scharf, Sir.“ antwortete. „NEIN.“, schrie Agatha, „Cal ist noch an Bord.“ „Wenn er jetzt nichts erreicht hat, ist er gefallen.“, erklärte Adama und Gina legte Agatha eine Hand auf die Schulter - eine beruhigende Geste. Dann spuckten die Waffen der GALACTICA ihre panzerbrechende Munition in Richtung DRAGONFLY. „CAAAL“, schrie Agatha im Geiste und hoffte, dass die Sachlage sich noch irgendwie zum Guten ändern würde. Ihre Hoffnung wurde jäh enttäuscht - es wurde alles nur noch schlimmer. Adama nahm um sich herum nur noch ein seltsames Schimmern wahr - „Die Fremden haben merkwürdige Waffen“, fuhr es ihm durch den Kopf - und dann endete seine Wahrnehmung von einer Sekunde auf die Andere. Nachdem die VIPER gelandet war, hatte sich Cal mit gezogenem Phaser aufgemacht, sein Schiff zu erkunden. „Computer!“, hatte er gewispert, „Wieviele Lebenszeichen?“ Der Computer hatte geschwiegen. „Na toll.“, hatte er mit seinen Augen gerollt und war weitergeschlichen, quer durch das Schiff, bis er schließlich vor der Tür zur Brücke gewesen war. Die Tür hatte sich geöffnet und der Captain hatte hereingespäht, mit erhobenem Phaser und wachem Blick. Rechts, wo die Statusanzeigen waren, war nichts auffälliges zu sehen gewesen, doch, ein dunkler Schatten war links neben ihm aufgetaucht. Er hatte ein leises Surren vernommen, seinen Kopf gedreht und sich einem ungefähr zwei Meter hohen, silbernen Etwas gegenübergesehen, dass ihn an die Darstellung eines Roboters erinnert hatte. „Zylonen!“, war im durch den Kopf geschossen und er hatte den Phaser gehoben und gefeuert. Der Laserstrahl war am Metall des Zylonen reflektiert worden und in eine Konsole eingeschlagen. Dann hatte der Captain die Beine in die Hand genommen, bis er an einer Kreuzung mit einem weiteren Schemen kollidiert war. Sie. Die schöne Frau, mit der alles angefangen hatte. Natasi Godefrey. Sie trug ein offenherziges, rotes Kleid, das mehr zeigte, als es verhüllte und hatte ihn mit einem Lächeln angesehen. „Sagen Sie gute Nacht, Captain.“, hatte sie gehaucht und ihm dann einen Schlag gegen den Nacken verpasst. Dann war Cal in Dunkelheit gestürzt. Tigh sah, wie der alte Mann verschwand und keuchte überrascht auf, ehe er seine Waffe zog und sie auf die hübsche Rothaarige - Agatha - richtete. „WO ist Admiral Adama?“, fragte er ungehalten und Agatha deutete auf den DRADIS, der die DRAGONFLY nun verdammt nahe an der an der GALACTICA zeigte. Dann hörte er um sich ein leises Singen und alles wurde schwarz. Agatha schluckte. Tigh und Adama waren entmaterialisiert worden, höchstwahrscheinlich hatten die Zylonen den Transporter der DRAGONFLY zu bedienen verstanden und ihn genutzt um Captain und ersten Offizier in ihre Gewalt zu bringen. Und dann begann die GALACTICA zu kippen. Sie wusste, was passierte - die Zylonen hatten die Phaserkontrolle übernommen und zielten nun auf vitale Teile des Konvoys und der GALACTICA. Sie hörte den Krach der Explosionen, konnte sich deutlich die Energie vorstellen, die sich durch die Hülle fraß und wichtige Teile zerstörte. Starbuck konnte sich gerade festhalten, als die GALACTICA kippte. Sie hörte ein lautes Pfeiffen und wusste genau, was dieses Geräusch zu bedeuten hatte. „LECK!“, schrie sie. Und lauter: „LECK IM HANGAR!“ Auf dem Absatz machte sie kehrt und rannte, wie der Teufel, zurück zum Hangardeck. Direkt vor ihr kam eine Verstrebung herunter - sie konnte nicht mehr abbremsen, aber sie spürte, und dafür dankte sie den Herren von Kobol, den Schmerz nicht mehr, sondern fiel sofort in eine warme Ohnmacht. Als der Druckverlust an ihren Haaren zu zerren begann, wusste Sharon, was los war. „SCHNELL!“, schrie sie Helo, Kat und Bullseye zu, „los, zur RAPTOR.“ Helo und Bullseye trugen den immer noch ohnmächtigen Author und waren somit ein wenig langsamer als die anderen beiden Frauen, doch sie schafften es rechtzeitig, ehe die Sache kritisch wurde. Eine unbemannte VIPER flog, vom Vakuum angesaugt, an Sharons RAPTOR vorbei und krachte in die Röhre, wodurch das Leck noch größer wurde. Offenbar hatte der Angreifer die komplette linke Startgondel weggerissen. Dies würde die Situation an Bord sehr erschweren. „Herren von Kobol. Bitte helft uns.“, dachte sich Sharon. Dann warf sie einen Blick aus dem Fenster. Einige Vipers waren auf die Schnelle bemannt worden - jeder der in der Nähe eines Schiffes gewesen war, hatte sich schnell in selbiges begeben. Und wundersamerweise gab es von der Deckgang keine Toten zu beklagen. Agatha merkte, wie man sie schüttelte. Gina kniete neben ihr und tastete nach ihrem Puls. Ihre Erinnerung kam wieder - einer der schwereren Treffer hatte neben ihr, Agatha, eine Explosion ausgelöst und die Druckwelle hatte sie zu Boden gerissen, wobei sie extrem unglücklich mit dem Kopf aufgekommen, und für ein paar Sekunden in eine gnädige Bewusstlosigkeit gefallen war, aus der Gina sie nun wieder erweckte. „Geht es dir gut?“, fragte die Ärztin und Agatha nickte. Sie rappelte sich auf und wandte sich an Dee, Gaeta und den taktischen Offizier Mayers: „Bericht?“ Dee schaute Agatha etwas verwirrt an, kam dann aber ihrer Arbeit nach: „Es kommen Berichte von der gesamten Flotte herein. Die Silversurfer, die ENTERPRISE und die Ranma wurden zerstört. Die Colonial One hat leichte, die Cloud Nine mittlere Schäden.“ „Mister Gaeta?“, fragte Agatha. „Auf dem linken Flugdeck messen wir einen starken Druckverlust und - unsere linke Landegondel ist weg. Der Antrieb ist ebenfalls schwer beschädigt und unser DRADIS hat ebenfalls ein paar Fehler.“ „Wie kommen Sie darauf?“, fragte Agatha erneut. „Naja, es zeigt die DRAGONFLY nicht mehr an.“ Agatha schüttelte den Kopf: „Der DRADIS funktioniert. Die DRAGONFLY hat Admiral Adama und Commander Tigh entführt, uns zum Krüppel geschossen und ist dann auf Warpsprung gegangen.“ „Warp?“, fragte Dee. „In etwa mit ihrem FTL-Antrieb vergleichbar, wenngleich ich die genauen Kennzahlen nicht kenne.“, sagte Agatha, „Aber, wenn sie auf Warp 9 gegangen sind, können wir es abschreiben, sie wieder einholen zu wollen. Ich fürchte, sowohl ihr Kommandant, als auch ihr XO wurden gekidnapped.“ Tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)