Naruto Oneshots von Passer ================================================================================ Kapitel 1: SasukeNaruto: An einem Regentag ------------------------------------------ SasukeNaruto: An einem Regentag Er hasste es, wenn er alleine war. Die Einsamkeit zerfraß ihn wie ein hungriger Tiger – wie Feuer durch Papier. Und es brannte genauso schwer, nein, noch viel schwerer. Er hasste sich dafür, so einsam zu sein, obwohl er doch eigentlich überhaupt nichts dafür konnte. Genau wie der Dämon, der in seinem Inneren wütete, zerstörten ihn die Gefühle von innen heraus. Und der Regen prasselte auf ihn hinab, Tropfen für Tropfen, doch vermochte er nicht die seelischen Flammen zu löschen. Auch dafür hasste er sich. Und den Regen. Bis jetzt war es immer so gewesen: Er, allein, für immer zur Einsamkeit verdammt, egal, wie er sich benahm oder wie er aussah. All das machte ihm das Leben schwer. Warum kann ich nicht einfach normal sein, so wie alle anderen?, fragte er sich. Was heißt schon ‚normal‘... Die Arme auf der Brückenlehne verschränkt, den Kopf darauf gebettet schaute er mit halb geschlossenen Lidern auf das aufgewühlte Wasser des Flusses hinab. Genau jetzt erinnerte er sich, dass Lee hier einmal gestanden hatte – und wie Tsunade ihn damals entdeckt hatte. Genau wie er stand er jetzt hier – aber niemand kam, um ihm zu helfen. Hatte er überhaupt noch einen Sinn, zu leben? Er wollte doch stark sein, noch nie hatte er sich schwach gegeben... Aber er konnte nicht mehr. So bemerkte er auch nicht, dass er nicht mehr allein war. Er schrak auf, als sich eine Hand auf seine Schulter legte, und seine Augen weiteten sich, als er erkannte, wer da hinter ihm stand. „Was tust du hier... Naruto...“, fragte Sasuke leise. Sein schwarzes Haar klebte ihm in nassen Strähnen im Gesicht, platt, so kannte er ihn gar nicht. Er gab keine Antwort, lehnte sich wieder auf das Geländer. Murmelte vor sich hin, zusammenhangloses Zeug; wenn jetzt einer der übrigen Dorfbewohner vorbeigekommen wäre – was hätte er gelacht! Dann hätten sie wenigstens noch einen Grund mehr dazu gehabt... „Antworte doch...“ Beinahe störrisch wie ein kleines Kind schüttelte er den Kopf und kniff die Augen zusammen, als er spürte, wie etwas Warmes aus ihnen zu rinnen versuchte. Es half nichts. Die Tränen liefen und liefen an seinen Wangen hinab, wollten gar nicht mehr aufhören. Lautlos schluckte er und wagte es nicht, sie wieder zu öffnen, aus Angst, nur umso hemmungsloser zu weinen. Er wollte doch nicht schwach sein...! „Naruto...“ Wieder klang ihm sein Name in seinen Ohren wieder, und wieder hoffte er, aus diesem Traum erwachen zu können. Zwei Arme schlangen sich von hinten um seinen Leib, er verbot es sich immer noch, die Augen zu öffnen, obwohl er es so gerne getan hätte. „Hör doch auf zu weinen, Naruto... Hör auf...“ Er erzitterte unter der Berührung des anderen, und er hätte alles dafür gegeben, jetzt den Mut haben zu können, sich umzudrehen und Sasuke sein Lächeln zu zeigen. Wo war sein inneres Versteck? Wo war sein Versteck hin, das ihn so lange begleitet hatte und das ihm so viel Zuflucht gewesen war? „Ich wünschte, du würdest etwas sagen...“ „Sasuke...“ Nicht mehr als ein Hauch war seine Stimme, vielleicht sogar noch weniger als das. Sein Gegenüber glaubte sich schon verhört zu haben – aber dann war er sich sicher, ihn wahrgenommen zu haben. Allein, seinen eigenen Namen aus diesem Mund zu hören, bedeutete ihm so viel. „Naruto... Dreh dich um...“ Er fühlte an seinem Bauch, wie der andere erschauerte. Sanft schob er die Arme hoch zu seinen Schultern und übte ein wenig Druck aus, bis er sich zu ihm umdrehte. Naruto hatte die Augen noch immer fest zusammengekniffen und machte auch keine Anstalten, sie zu öffnen. „Mach deine Augen auf“, forderte er ihn mit zärtlicher Stimme auf. Der Blondschopf war überrascht von diesem Klang der Worte und blinzelte vorsichtig. Sasuke hob seine Hand und schob ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie zwei Saphire leuchteten sie ihm entgegen, und er konnte nicht mehr widerstehen, sich vorzubeugen und in den Atem in seinen Nacken zu hauchen. Er konnte sehen, wie Naruto schluckte. Dann hob er den Kopf wieder und blickte ihm direkt in die Augen. „Du bist nicht allein, Naruto. Das bist du nie gewesen.“ Wieder flossen die Tränen aus seinen Augen, seine Lippen bebten. Sasuke hob einen Finger und fuhr die geschwungenen Linien nach. „Schhh... Es ist gut. Es ist doch alles gut...“ Er umfasste seinen Kopf mit beiden Händen. „Hör mir zu.“ Narutos Mund öffnete sich, um etwas zu sagen, doch er brachte kein Wort heraus; und das nicht nur, weil ihm wieder ein Finger auf die Lippen gelegt wurde, der ihn hätte verstummen lassen. „Hör mir zu.“ Der Schwarzhaarige lehnte die Stirn gegen seine, löste den Blickkontakt jedoch nicht. „Erinnere dich an all die Gesichter, die dir geholfen haben... Die dir Freund waren. Sag nicht, dass du keine Freunde hast.“ Er spürte, dass Naruto schon wieder verneinen wollte, aber das ließ er nicht zu. „Sensei Iruka. Sensei Kakashi. Der Hokage der dritten Generation. Und... ich. Niemand hat dir je etwas angetan. Sag es mir...“ Naruto biss die Zähne zusammen und wandte den Kopf ab. „Nein, bitte... Schließ mich jetzt nicht aus“, bat Sasuke ihn, bevor er sich wieder in sein Schneckenhaus zurückziehen konnte. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis dieser endlich wieder seinen Blick hob und ihn ansah. „Es stimmt. Niemand von ihnen hat mir je etwas angetan.“ Allein diese Worte herauszubringen, kostete ihn mehr Kraft, als jedes Jutsu dieser Welt. War da etwa... Hoffnung? Noch immer hingen ihre Blicke aneinander, verschlungen wie zwei Schlangen, die sich einmal verstrickt hatten und jetzt keinen Ausweg mehr fanden, sich voneinander zu lösen. Deren Köpfe einander zugewandt, sich gar nicht mehr lösen wollten. „Sag jetzt nichts“, meinte Sasuke nur und kam ihm immer näher und näher, warf einen kurzen Blick zu seinen Lippen. Wanderte wieder hoch zu seinen Augen, suchte nach etwas, wie Abscheu, Unmut oder Angst. Doch er fand nichts. Zart berührte er ihn mit seinen eigenen Lippen, ließ ihn von dem Gefühl kosten, was ihm so lange verwehrt gewesen war. Du sollst spüren, dass kein Mensch auf der Welt dich so sehr liebt wie ich... Ihm war so warm. Ein wohliges Feuer flackerte jetzt in seinem Herzen; kein Inferno wie vorher, kein Dämon stiftete nun mehr Unruhe. Stattdessen schnurrte behaglich eine Katze, trieb ihn dazu, mehr zu wollen. Er schrak auch nicht zurück, als eine feuchte Zunge zwischen die geöffneten Lippen hindurch die seine streifte und zu einem Spiel einlud. Vielmehr wand er sich dem entgegen. Er glaubte, er schwebte in einem Traum, als er fühlte, wie Naruto sich mit beiden Händen erst seine Schultern entlang tastete, dann seinen Hals hinauf, nur um sich danach in seinen Nacken zu legen und den Griff zu verstärken. Doch es war kein Traum. _________________________________________________________________________________ Ich glaube, ich übertreibe >__> Will jemand die Satzpunkte zählen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)