The Different Ways of Love von inkheartop (oder: Weil die Liebe verschiedene Wege geht... ShikaxTema//NaruxHina//NejixTen//SasuxSaku//InoxSai *Kapitel 33 on*) ================================================================================ Kapitel 13: (Alp)Träume der Nacht --------------------------------- (Alp)Träume der Nacht Dunkelheit. Dunkelheit umschloss sie, wollte sie mit sich tragen ins süße Land der Träume. Und scheiterte an ihren unaufhörlich kreisenden Gedanken. Wie gerne hätte Ten Ten dem Drang nachgegeben, einfach die Augen zu schließen und einzuschlafen. Aber es ging nicht. Denn ihr Kopf war wach und ihr müder Körper konnte ihn nicht davon abhalten, zu denken. Nachzudenken über den vergangenen Tag. Über diese Begegnung der dritten Art, die es sicherlich gewesen sein musste. Das waren doch nicht tatsächlich sie und Neji gewesen, die so unverfänglich miteinander geredet hatten? Zumindest war sie unverfänglich gewesen. Denn als normal konnte man Nejis Gestammel wohl nicht bezeichnen. Was war mit ihm los gewesen? Er war doch sonst immer so cool. Ten Ten wagte nicht, zu hoffen. Zu hoffen, dass ihr Geständnis vielleicht doch etwas in ihm bewegt hatte. Denn wie schnell konnte alle Hoffnung zerstört werden, konnte platzen wie eine Seifenblase, konnte zerspringen wie Glas. Dann wäre es aus und vorbei mit allen schönen Träumen und ihre Hoffnung würde vor ihr im Staub liegen, zerstört, in tausend Scherben. Das war der Grund, warum Ten Ten nicht hoffen wollte. Und trotzdem nicht anders konnte. Sein Blick, so weiß und kühl wie eh und je, aber fast immer auf den Boden gerichtet. Und wenn er aufgesehen hatte, hatte sich der Blick dann nicht verändert? Was hatte er sich dabei gedacht, als seine Stimme so hoch geworden war, eigenartig hoch, als wäre er noch im Stimmbruch. Warum hätte er lieber Hinata, seine allzeit verhasste Cousine, um einen Gefallen gebeten, als sie, Ten Ten, die doch direkt vor ihm stand? Ten Tens Herzschlag beschleunigte sich, als sie an den Moment dachte, als er seine Haare zurückgestrichen hatte. So wie er es eben häufig tat. Als er inne gehalten hatte, mitten in der Bewegung, als er bemerkt hatte, wie sie ihn anstarrte; als sie bemerkt hatte, wie sie ihn anstarrte. Ein eigenartig vertraut fremdes Gefühl machte sich in Ten Ten breit, beanspruchte Platz und verdrängte jegliches Denken. Wärme und Kälte. Feuer und Eis. Freude und unermessliche Traurigkeit. Sehnsucht nach Nähe, Sehnsucht nach Abstand. All das nahm ihr die Kraft, sich noch weiterhin wach zu halten. Und so schlief Ten Ten ein, mit einem Gefühl, das Hoffnung gleich kam, aber eben doch nicht ganz. Denn sie durfte doch nicht hoffen, dass Neji sich in sie verliebt hatte, oder? Nur eine Tür weiter plagte sich ein anderes Mädchen immer noch mit Schlafstörungen herum. Auch sie starrte in die Dunkelheit ihres Zimmers und hätte am liebsten das Licht ausgemacht – so wie früher, als sie als kleines Kind nicht hatte einschlafen können. Wie schön wäre es doch gewesen, würde das Licht auch jetzt noch die Gedanken aus ihrem Kopf vertreiben, bis auf den, dass nun keine Monster mehr in den Schatten lauerten. Aber Temari war siebzehn und schon lange brauchte sie die Helligkeit der Nachttischlampe nicht mehr, um einschlafen zu können. Schon lange wusste sie, dass alles, was sich unter ihrem Bett verbarg, Staub und Wollmäuse waren. Schon lange war das so. Doch etwas war geblieben: Die Unruhe vor dem Einschlafen, die sie noch wach hielt, gepackt in den Klauen ihrer eigenen verworrenen Gedanken. Wie sehr wünschte sie sich nun einen ihrer Brüder herbei – oder besser gleich beide. Es stimmte, sie konnten ganz schön nervig sein, aber gerade in solchen Momenten der Einsamkeit spürte Temari, wie sehr sie die beiden doch liebte. Früher, wenn einer nicht einschlafen konnte, dann waren die anderen zu ihm ins Bett gekrochen, hatten sich mit ihrer Wärme gegenseitig beruhigt und gestärkt. Lange war das her, sehr lange. Irgendetwas war verloren gegangen von dieser geschwisterlichen Zutraulichkeit, Geborgenheit und Liebe. Im letzten Jahr, besonders im letzten Jahr, hätte Temari das alles gebraucht. Und nie war jemand da gewesen, der ihr Wärme gespendet hätte, nie hatte es jemanden gegeben, der ihr die Furcht vor dem Einschlafen genommen hätte. Die Furcht vor den Alpträumen. Ihre Hand zitterte. Es war nicht die Wut, wie so oft, die sie dazu veranlasste. Oder die Kälte, die in ihr Herz kroch. Es war die Angst. „Hör auf damit!“, flüsterte sie, kaum hörbar. Ihre Stimme klang ungewohnt verzweifelt, verängstigt. Seine Augen blieben kalt, als er lächelte. Graue Augen. Mit einem nebligen Glanz. Wie Wahnsinn. „Warum?“ Seine Stimme war wie sonst auch. Etwas hochgeschraubt, abschätzend, aber samtig weich. „Ich fang doch erst an.“ Das Zittern wurde stärker, breitete sich in ihrem Bauch aus, in ihrer Brust. Ihr Atem wurde flacher, schneller. „Bitte!“ Es war ein Schrei. Ein geflüsterter Schrei nach Hilfe. Ein Schrei, den niemand hörte. Sein Lächeln wurde breiter, aber immer noch lächelten seine Augen nicht mit. Sie waren weit aufgerissen, die Pupillen stark geweitet, das Grau kaum noch erkennbar. Aber immer noch vorhanden. „Es ist niemand sonst da. Wir sind ganz alleine“, wisperte er in ihr Ohr. So nah war er jetzt bei ihr; so nah, dass sie seinen Atem spüren konnte. Seine Lippen pressten sich auf ihre, verlangend, beherrschend. Dann wanderten sie ihren Hals hinab, auf ihre Brust zu. Sie spürte alles. Jedes Härchen auf seinen Lippen, jede Feder der Matratze, auf der sie lag. Sie spürte es und sie spürte es auch nicht. Denn sie wollte es nicht spüren. Sie fühlte sich so hilflos, so verdammt hilflos, wie noch nie zuvor in ihrem Leben. So stark demjenigen ausgesetzt, von dem sie gedacht hatte, dass sie ihn liebte. Dass er sie liebte. Wie falsch doch alles gewesen war. Jeder Kuss, jede Berührung, jedes Lächeln, alles war eine einzige große Lüge gewesen. Denn jetzt lag sie hier, spürte alles mit jeder Faser ihres Körpers, konnte so klar denken, wie selten zuvor, aber unfähig, nur einen Finger zu bewegen. Was war nur mit ihr geschehen? Alles hatte sie aufgegeben, vernachlässigt, nur um bei ihm zu sein. Ihre Eltern waren wütend gewesen, wegen ihrer Unzuverlässigkeit, wegen ihrem Benehmen. Aber sie hatte es ertragen, es ignoriert. Für ihn. Weil sie dachte, er würde sie lieben. Weil er ihr das Gefühl gegeben hatte, etwas besonderes zu sein. Weil er sie nicht wie ein kleines Kind behandelt hatte. Im Gegensatz zu allen anderen. Immer waren ihre Brüder wichtiger gewesen, reifer, bedeutender. Sie waren schließlich Jungen. Sie konnten auf sich aufpassen. Aber sie nicht. Obwohl sie die Älteste war. Niemandem hatte sie von ihm erzählt, in der Angst, sie könnten in ihr verbieten, wegnehmen. Weil sie es nicht verstehen würden. Das würde niemand verstehen. Und jetzt? Was war aus ihr geworden? Jetzt lag sie hier, wurde sich ihrer Situation vollends bewusst, schämte sich für das, was er tat. Mit ihr. Und sie vergoss stumme Tränen, die in ihren Augen brannten. Sie weinte. Er sah kurz auf, als er den Salzgeschmack auf ihrer Haut bemerkte. „Hör auf zu heulen!“ Ein Befehl. Kalt. Tonlos. „Du bist doch schon sechzehn, oder?“ Jetzt wurde seine Stimme wieder weicher. „Fast siebzehn. Ein großes Mädchen. Da bist du doch sicher keine Jungfrau mehr.“ Aus ihrem Mund kam nur ein trockenes Schluchzen. Sechzehn, fast siebzehn. Keine Jungfrau mehr. Nein, sie war keine Jungfrau mehr. Aber das war etwas anderes. Die Angst ballte sich in ihrer Kehle zusammen, verdrängte das Weinen, das Schluchzen. Aber nicht die Gefühle. Angst. Wut. Angst. Angst um sich selbst. Denn wie weit würde er gehen? Wut auf sich selbst. Warum hatte sie es so weit kommen lassen? Angst um alle anderen. Was würde er tun, wenn er genug hatte? Sie versuchte, nicht auf die Geräusche zu achten, die er von sich gab. Versuchte, an etwas anderes zu denken. An ihre Familie. An ihre Brüder. Sie würden ihr sicherlich helfen, aber wann würde das sein? //Trink das schön aus. Dann wird niemandem etwas geschehen.// Das waren seine Worte gewesen. Nur wenige Stunden zuvor. Und irgendwann war die Lähmung eingetreten. Die Lähmung ihres Körpers, die nur noch ein Zittern zuließ. Nicht aber die ihres Kopfes. Die Tränen waren versiegt, die Angst jedoch blieb. Temari schreckte auf. In der Wirklichkeit konnte sie wieder weinen. Und zittern. Und Angst haben. Der Grund, warum sie von Beziehungen nichts mehr wissen wollte. Von Liebe. Dieser Grund saß jetzt hinter Gittern, ja. Aber die Angst nahm das nicht weg. Nach der Geschichte hatte sie zuerst niemandem davon erzählt. Lange hatte sie es für sich behalten, in sich hinein gefressen. Aber irgendwann musste es raus. Und so hatte sie es Kankuro erzählt. Er war einfach der Erste gewesen, es gab keinen besonderen Grund dafür. In dieser Zeit war die Große zur Kleinen geworden, der Kleine zum Großen. Gemeinsam hatten sie es geschafft. Hatten ihn dort hingebracht, wo er jetzt war und wo er noch sehr viel Zeit verbringen würde. Aber Kankuro war auch wieder gegangen. Besorgt zwar, aber er war gegangen. Hatte Temari zurückgelassen. Sich irgendwann keine Gedanken mehr darüber gemacht. Dabei hätte sie ihn doch noch gebraucht. Ihn und Gaara. Mit ihren Eltern konnte sie nicht darüber reden. Sie fassten sie nur noch mit Samthandschuhen an, behandelten sie wie ein rohes Ei, wie eine Atombombe, die jeden Moment hochgehen könnte. Irgendwann hatte sich alles wieder normalisiert. Halbwegs zumindest. Aus der kleinen, ängstlichen Temari war wieder die große, starke, eine wenig verachtende Temari geworden. Aber nur am Tag. Denn nachts, wenn die Dunkelheit sich um sie hüllte und die Alpträume kamen, war alles anders. Und niemand war da, der sie beschützte vor den Flüchen der Nacht. Der Angst, dem Schrecken. Das war auch jetzt noch so, jetzt und hier. Temari dachte an den Jungen in der Bibliothek. Das sanfte, schlafende Gesicht. Aber sie wollte nicht an ihn denken. Sie kannte ihn nicht, wusste kaum etwas über ihn. Da durfte ihr so etwas nicht noch einmal passieren. Und doch… ohne es zu bemerken, hatte sich Temari beim Gedanken an Shikamaru beruhigt. Und mit der Ruhe kam der Schlaf. Allerdings dieses Mal ohne Alpträume. ************* Es fiel mir erstaunlicherweise leicht, das zu schreiben. Ich hoffe, ihr seid nicht zu sehr geschockt. Ich wollte damit nur einige Sachen klären. Für später. Ten Tens Part gefällt mir auch gut, obwohl er leider ziemlich kurz ist. Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Irgendwann bringe ich sicher noch was Längeres mit Ten Ten (x Neji???). Schreibt mir Kommis! Ich MUSS wissen, wie ihr dieses Kappi fandet. Und ich bin Kommi-süchtig. Also, schreibt ALLES, was euch dazu einfällt, auch das, was nicht zum Inhalt gehört. *nach Kommis lechz* LG Inkheartop PS: Das ist das DREIZEHNTE Kapitel! Passt doch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)