The Different Ways of Love von inkheartop (oder: Weil die Liebe verschiedene Wege geht... ShikaxTema//NaruxHina//NejixTen//SasuxSaku//InoxSai *Kapitel 33 on*) ================================================================================ Kapitel 11: Fast berührt ------------------------ Fast berührt Ohne zu wissen, wohin sie lief, trottete Temari über den Campus. Sie brauchte Ruhe zum Nachdenken und davon stand in im Haus gerade nichts zur Verfügung; Sakura und Ten Ten hatten sich über irgendetwas in die Haare bekommen und irgendwie fühlte Temari sich in dieser Situation wie das fünfte Rad am Wagen. Zu kurz war sie erst im Internat und um sich an die Streitereien, Krisen und Launen ihrer neuen Freundinnen gewöhnen zu können, kostete sie das Zeit… und Nerven. Aber immerhin hatte Temari ihre eigenen Probleme, wenn man das überhaupt als Problem bezeichnen konnte. Erst einmal gab es da jetzt dieses bescheuerte Musical. Nach Temaris Meinung existierte kein kitschigeres Thema als Musical – na ja, außer vielleicht diese amerikanischen High-School-Filme. Aber ansonsten ging es in Musicals doch wirklich nur um Liebe, hübsch verpackt in schnulzige Melodien und natürlich immer mit einem Happy End. Sie würde garantiert nicht in einem Musical mitspielen… und schon gar nicht singen! Während Temari sich in Gedanken über das unfreiwillige Projekt aufregte und nach Ausreden suchte, um drum herum zu kommen, war sie auf dem Teil des Campus’ angelangt, auf dem die Häuser der Jungen standen. Als wäre es nicht genug, die einzige verbotene Zone zu betreten, in diesem Moment erkannte sie auch noch zwei Personen, denen sie gerade nicht über den Weg laufen wollte. Der eine Junge mit dem verstrubbelten, braunen Haarschopf redete eindringlich auf den kleineren ein, der allerdings nur emotionslos alles über sich ergehen ließ. Gelegentlich strich er sich durch die kurzen, roten Haare, ziemlich genervt. Er schien seinem Gesprächspartner überhaupt nicht zuzuhören. Am liebsten hätte Temari sich gleich wieder aus dem Staub gemacht, aber ihr war klar, dass den wachsamen, grünen Augen ihres kleinen Bruders nichts entging. Tatsächlich konnte sie beobachten, wie Gaara einfach nur die Hand heben musste, um Kankuro zum Schweigen zu bringen. Er nickte kurz in Temaris Richtung, um auf sie aufmerksam zu machen. Kankuro schien kurz überlegen zu müssen, bevor er auf sie zukam. Eher genervt schlich Gaara ihm hinterher. „Was machst du hier, Temari? Betreten für Mädchen verboten!“, knurrte Kankuro seine Schwester an. Da er bei Gaara – mit, was auch immer – keinen Erfolg gehabt hatte, musste sie jetzt als Streitobjekt hinhalten. „Tz.“ Temari rollte mit den Augen. „Als ob sich da jemand dran halten würde!“ „Ach so.“ Plötzlich erschien ein breites Grinsen auf dem Gesicht Kankuros. Daher wehte also der Wind! „Das war nicht lustig, Kankuro!“, fauchte Temari wütend, als sie die Gedankengänge ihres Bruders erriet. Dieser ließ sich allerdings in keiner Weise davon beirren. „Jetzt komm schon, Temari“, neckte er sie. „Es ist Tradition!“ „Ja?“ Mit funkelnden Augen starrte sie jetzt Gaara an. Er zuckte nur mit den Schultern. „Bei uns nicht“, murmelte er gelangweilt. Das „Wäre aber lustig“, das ihm auf der Zunge lag, schluckte er beim Anblick seiner Schwester hinunter. „Siehst du!“, rief Temari laut. „Und übrigens…“ Jetzt huschte ein fieses Lächeln über ihr Gesicht, als sie sich leicht nach vorn neigte. „Hast du eigentlich von den Konsequenzen gehört?“ Kankuro schluckte. Ja, das hatte er. Ihn überkam ein flaues Gefühl in der Magengegend, als er Temaris Lächeln sah. Sie war zu noch viel fürchterlicheren Dingen fähig, das wusste er aus lebenslanger Erfahrung. Darum beschloss er: Angriff ist die beste Verteidigung! „Ich habe gehört, dass du Shikamaru fast den Kopf abgehackt hättest. Und das obwohl er dich gefesselt hatte“, grinste Kankuro. Er wusste, dass Temari dann am verletzlichsten war, wenn man sie an ihrem Stolz packte. Und dieser war nach der „Tradition“ ziemlich angekratzt. Die Wirkung seiner Worte hätte er sich allerdings in seinen kühnsten Träumen nicht vorzustellen gewagt. Temari wurde rot. Sie stotterte irgendetwas von „Hausaufgaben … viele … noch machen“, machte auf dem Absatz kehrt und ging so schnell weg, wie es möglich war, ohne dass sie rannte. „Was war denn jetzt los?“, fragte Kankuro verwundert. Nein, eigentlich war er nicht nur verwundert, er war vollkommen verwirrt. Immerhin war gerade sein Weltbild zusammengebrochen. Temari, seine starke, stolze, jähzornige Schwester, wurde nie rot! Und sie stotterte auch nicht. Das war nicht ihre Art, das war nicht mehr Temari! Genau, das war gar nicht Temari gewesen! Sie war von Außerirdischen entführt worden! Oder schlimmer: Sie hatte den Verstand verloren. Denn Temari zeigte nur dann eine Schwäche, wenn es gar nicht mehr anders ging. Und selbst dann war sie noch anders. Sie stotterte nicht und sie wurde nicht rot! Sie war doch nicht wirklich rot geworden? Und zu Kankuros maßlosem Erstaunen antwortete Gaara ihm auch noch. Was war bloß heute in seine Geschwister gefahren? „Ich glaube, du hast einen wunden Punkt getroffen“, meinte Gaara stirnrunzelnd. Auch er konnte sich das Verhalten seiner Schwester nicht ganz erklären. Und wieder hatte Temari nicht den blassesten Schimmer, wohin sie eigentlich lief. Vermutlich einfach nur weg von Kankuro und der Sache, die er angesprochen hatte. Dumm nur, dass sie vor ihren Gedanken nicht genauso weglaufen konnte. Aber warum lief sie überhaupt weg? Kankuro hatte doch nur die „Tradition“ und Shikamaru angesprochen. Shikamaru. Temari wollte die Gedanken an ihn aus ihrem Kopf aussperren, was ihr natürlich nicht gelang. Deshalb legte sie noch einen Zahn zu, stürmte irgendeine Treppe hinauf und … fand sich in einem Gebäude wieder, den sie noch nie zuvor betreten hatte. Bis zur Decke war sie von Regalen voller Bücher eingeschlossen. In langen Reihen und anscheinend über mehrere Stockwerke verteilt, blitzten Temari neue Bücher entgegen, aber so mancher Buchrücken war so alt, verstaubt und abgegriffen, dass sie den Titel nicht mehr entziffern konnte. „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“, riss eine freundliche Stimme Temari aus ihrem Erstaunen. Verwirrt sah sie in das lächelnde Gesicht einer jungen Frau mit feuerrotem Haar, das elegant zu einem Knoten hochsteckt war. Die grauen Augen der Bibliothekarin blitzten vergnügt auf, als Temari „Äh… nein… danke…“ stammelte. Mit immer größer werdenden Augen schritt Temari durch die Reihen. Nie hätte sie gedacht, dass es einen Ort mit Büchern gab, der sie so beeindrucken konnte. Mächtig türmten sich die Bücher auf, dicke Romane und Lexika, dünne Heftchen und Broschüren. In allen Farben, von einem ehrwürdigen, dunklen Braun mit goldenen Rändern oder völlig schwarzen Ledereinbänden, bis hin zu verlockend bunten Umschlägen und geheimnisvoll glänzenden Verkleidungen, die einluden, das zu entdecken, was hinter den Buchdeckeln lag. Eine fremde, mitreißende Welt voller Abenteuer, voller Nervenkitzel und Spannung, aber auch unendlich tieferen Gefühlen. Welten, die vergessen ließen. Welten, die nachdenklich machten. Welten, die neue Welten enthielten. Wie ein Labyrinth verzweigten sich die Gänge, durch die Temari schritt. Treppen mit schwungvollen, verzierten Geländern führten von Stockwerk zu Stockwerk und wieder zurück. Zwischendurch gab es eine freie Reihe, in die einige Tische und Stühle gestellt waren. Hier ließ es sich sicherlich gut lernen. Und hin und wieder fand Temari sich in einer kleinen, versteckten Nische wieder, in der ein Sessel und eine Stehlampe standen. Weiches Licht fiel auf die bunten Polster, samtig und gemütlich sahen die Sessel aus, genau richtig, um sich darin zu verkrümeln und abzuschalten. Gerade fuhr Temari andächtig mit den Fingerspitzen über die Buchrücken, während sie interessiert die Titel betrachtete – dabei erkannte sie Klassiker wie Tausendundeine Nacht und Grimms Märchen, aber auch neumodische Werke von Der Herr der Ringe und Harry Potter, bis hin zu Büchern wie Stravaganza oder Amy Angel, die sie nicht kannte, die sich aber allesamt interessant anhörten. Dann bog Temari um eine der vielen Ecken und befand sich – wieder mal – in einer der verborgenen, gemütlichen Sackgassen. Allerdings musste sie feststellen, dass sie nicht alleine war. In einem dunkelblauen Sessel saß, oder vielmehr lag, ein Junge mit schwarzem Haar, das zu einem auffälligen Zopf gebunden war, und starrte mit geschlossenen Augen an die Decke. Er schlief. Temari stand nur da, wusste nicht, was sie davon halten sollte und wusste es doch. Das schlafende Genie. Sie dachte an das, was Ino ihr erzählt hatte. //Er ist einfach stinkfaul.// Das sah man. Er schlief. Wie friedlich er aussah. Friedlich. So erkannte sie tatsächlich das Genie, das in ihm steckte. Das man auf den ersten Blick nicht vermutete. Die Falte auf seiner Stirn, die er sonst immer mit sich herumtrug, die anzeigte, wie sehr ihn doch alles nervte, war verschwunden. Er sah gut aus. Shikamaru. Temaris Herz klopfte gegen ihre Brust, fast hegte sie die Befürchtung, er könnte von diesem störenden Geräusch, das in ihren Ohren so laut erschien, aufwachen. Der Drang, auf ihn zuzugehen wurde unerträglich und immer übermächtiger. So übermächtig, dass ihr Körper irgendwann nicht mehr ihren Gedanken gehorchte. Unbegreiflich erschien es ihr, warum sie sich plötzlich langsam auf ihn zu bewegte. Sie konnte es nicht verstehen, auch nicht, warum sie neben dem Sessel in die Knie ging und nun zu dem weichen Gesicht über ihr aufsehen musste. Ja, weich war es. Sanft sah er aus, sanft und auf eine verstörend beruhigende Art verletzlich stark. So ganz anders, als die Jungen, mit denen sie vorher zu tun gehabt hatte. Vollkommen anders. Anders. Wie von selbst bewegte sich ihre Hand, geführt von dem unheimlichen Verlangen, nur einmal durch das schwarze Haar streichen zu dürfen. Es musste lang sein, wenn er es offen trug. Wie er dann wohl aussah? Sie wollte das Haar spüren, weich. Die Haut, zart. Die Lippen, sanft. …auf ihren. MOMENT! Temaris Hand verharrte, nur wenig von seinem Gesicht entfernt. Dann zuckte sie zurück, stolpernd brachte sie wieder Abstand zwischen sich und Shikamaru. Sie zitterte, ihr Herz klopfte noch schneller, als zuvor. Bummbumm. Bummbumm. Was dachte sie da nur? Was für absurde Gedanken schlichen sich in seiner Gegenwart nur immer wieder in ihren Kopf? Es verwirrte Temari, dass sie irgendetwas an dem schlafenden Jungen, ein Jahr jünger als sie, so… anziehend fand. Warum? Das Zittern verstärkte sich, als sie an das dachte, was sie gerade eben fast getan hätte. So durfte sie nicht noch einmal die Kontrolle verlieren! Sie kannte ihn doch gar nicht. Wusste erst seit kurzem, dass er überhaupt existierte. Auch wenn sie manchmal glaubte, ihn eigentlich schon ewig zu kennen. Sie musste die Kontrolle behalten! Ihr Atem ging schwer und tief, angestrengt. Sie mochte ihn doch nicht einmal. Sie mochte ihn doch nicht! Oder? Sie durfte unter keinen Umständen die Kontrolle verlieren. Was brachte es ihr denn? Keine Jungen mehr, das hatte sie sich doch geschworen. Keine Jungs. Nie wieder?! Nicht nach… Temari atmete mit einem Mal wieder ruhiger, das Herzklopfen besserte sich, das Zittern ebbte ab. Noch einmal ließ sie den Blick über Shikamaru schweifen, schüttelte den Kopf über ihr eigenes, unverständliches Verhalten. Dann ging sie weiter, verließ ihn mitsamt ihrem seltsamen Gebaren. Als die Schritte irgendwo in den Weiten der Bibliothek verklangen, öffnete Shikamaru die Augen. Regungslos saß er weiterhin da und starrte die Decke an. Er war sich nicht sicher, ob er das eben nicht nur geträumt hatte. Überhaupt nicht sicher. War es Wirklichkeit gewesen? Realität? Seine Hand fuhr unsicher zu der Stelle an seiner Wange, die Temari fast berührt hätte. Fast. Nur wenige Millimeter hatten noch gefehlt. Er hatte es gespürt. Das sanfte Prickeln auf seiner Haut, als wäre sie elektrisch geladen. Er hatte gewusst, dass sie es gewesen war. Hatte es instinktiv gespürt. Ihr Duft hatte sie verraten. Der zarte Duft nach einem heißen Sommertag in einer langen Trockenperiode. Unaufdringlich und doch stark. Ein Geruch, wie er sich den Duft einer Wüstenblume vorstellte. Nicht aufdringlich. Zart. Er schlich sich während des Unterrichts ständig in seine Nase, lenkte ihn ab. Nicht einmal der Geruch der Bücher um ihn herum, hatte das verdecken können. Aber warum war sie gegangen? Warum hatte sie nicht zu Ende gebracht, was sie angefangen hatte? Warum war das nur so kompliziert? Warum war SIE so kompliziert? Sie hätte doch nur… Er hielt in seinen Gedanken inne, konnte sich selbst nicht mehr verstehen. Warum hatte er so sehnlichst auf ihre Berührung gewartet, gehofft? Warum ärgerte es ihn, dass sie einen Rückzieher gemacht hatte? Es war so kompliziert! Anstrengend! Nervig! Oder? Dieses Gefühl, das sich in ihm aufgebaut hatte, es sollte gefälligst verschwinden, und zwar plötzlich! Er wollte es nicht. Es war eben nervig! Und was war es überhaupt? Er hasste diesen Tag. Er verabscheute ihn. Er hatte ihn noch nie gemocht. Der 22. September. Ein verflucht nerviger Tag. Sein Geburtstag. Immer geschah an diesem Tag etwas, was er nicht hatte voraussehen, planen können. Das war anstrengend. Heute war sein siebzehnter Geburtstag. Shikamaru konnte so gut wie jeden einzelnen Tag seines jungen Lebens analysieren und selbst feststellen, warum er wann wie drauf gewesen war. Aber heute, zum ersten Mal in diesen siebzehn Jahren, wusste Shikamaru nicht, wie er sich fühlte. ************ Es ist vollbracht! Ich habe dieses Kappi jetzt in drei verschiedenen Variationen, die sich alle sehr ähnlich sind, aber mir gefällt diese hier wirklich am besten. Ich MUSSTE einfach noch Shikas Geburtstag mit einbauen, so eine Chance lass ich mir doch nicht entgehen! Aber es war dann doch schwieriger, als gedacht, weil es nicht zu einem Großereignis mutieren sollte. Wie gesagt, so gefällt es mir. Auch die Sache mit der Bibliothek musste sein. Ich liebe Bibliotheken und Buchhandlungen und ich stelle sie mir gern wie ein Labyrinth vor. Ja ja, ich und mein Büchertick XD. Ich habe auch ein paar Bücher aufgezählt, Schleichwerbung sozusagen^^ Obwohl ich von „Der Herr der Ringe“ wirklich nicht begeistert bin. Ich find den Film in Ordnung, aber das Buch ist wirklich nicht meins. Wohl Geschmacksache *abschweif* Zu den anderen Büchern kann ich aber nur raten! Sie gehören wirklich zu meinen Favoriten! Jetzt hab ich euch aber genug voll geschwafelt mit ner Menge verrücktem Zeugs ^^° Ihr seid dran mit KOMMIS schreiben!!! Und zu diesem Kappi brauch ich viiiiele Kommis *lechz*!!! Bis zum nächsten Kapitel inkheartop Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)