Auf ewig vereint von Wolf_tears (~der Traum von Freiheit...(geschrieben:2005)~) ================================================================================ Kapitel 4: Wenn die Vergangenheit dich einholt ---------------------------------------------- wozu war es dann alles gewesen? Wofür habe ich meinen Traum geopfert? Für die Beiden liebsten Menschen die ich habe...aber...wenn Boris sie finden würde, wäre alles vorbei... Ich hatte meinen Ersten Traum verloren...den Zweiten wollte ich behalten! Ich blickte auf den Boden und Tala merkte sofort das es mir nicht gut ging und nahm mich in die Arme. Er stellte sich vor mir hin und nahm mich in die Arme. Wieder schaute ich zu ihm hoch. Manchmal konnte er ja so lieb und so süß sein! Aber das wusste ich auch schon länger...obwohl ich ihn lieber als eingebildeten, sturen Macho sehe. Mariam verließ uns wieder. Ihr war in letzter Zeit eigentlich alles egal. Ich legte meine Arme um Tala und drückte ihn feste an mich. Eigentlich hasste ich es, jemanden so nahe zu kommen, außer Kai und Hiead, aber...ich brauchte auch mal wieder menschliche Nähe...wärme...von jemanden, der genau das Gleiche durchmachte...oder zumindest so ähnliches. Mein Blick fiel in Tala's Gesicht. Er lächelte. Hoffentlich bildete er sich jetzt nichts ein... Ein Geräusch ließ mich auf schrecken und Tala drückte mich noch fester an sich. Wir schauten zum Eingang der Pension. Kai stand dort und schaute mich an. Seine Augen sahen irgendwie...geschockt aus... Doch es dauerte nicht lange und er setzte wieder seine arrogante, kalte Mine auf. Man hätte glauben können, dass man sich diesen geschockten Blick eingebildet hätte. Aber es war nicht so, und das wusste ich. Nur, wieso reagierte er so? War er eifersüchtig? Geschockt, dass ich einen Kerl umarme, was ich früher nie gemacht hatte. Oder war es was anderes? Hatte er das Abteizeichen bei Tala entdeckt? Mir ging so viel durch den Kopf, dass ich meine Gedanken erstmal sammeln musste, um etwas sagen zu können. Kai schaute mich noch eine Weile an, bis er sich dann umdrehte und zurück ins Haus ging. "Was war den das?", fragte Tala, aber ich ignorierte ihn und rannte Kai hinterher. Doch an der Treppe, die hoch führte zum 2. Stockwerk, blieb ich stehen. Wieso sollte ich hinterher? Wäre doch der perfekte Anfang, sie von mir abzuschütteln. Aber...etwas hatte ich vergessen...irgendwas wichtiges... Hiead kam herunter und ging an mir vorbei. Ich schaute ihm nach und bemerkte das er nach draußen ging. Anscheinend wollte er ein Spaziergang machen... Moment mal... Tala! Ich wusste doch, dass ich was vergessen hatte! Ich rannte ihm hinterher. Und wo stand er? Vor Tala, genau wie ich es mir gedacht hatte... Hiead packte ihm am Kragen und wollte ihn gerade hoch heben. "HIEAD! LASS IHN SOFORT RUNTER!", rief ich ihm zu und wie auf Kommando ließ er ihn hinunterfallen. Sein Blick wanderte zu mir rüber. Er hatte noch nie auf mich gehört...anscheinend war er es immer noch gewohnt von früher auf einen schärferen Ton zu reagieren. Boris hatte uns auch schon damals sehr gut gedrillt, wie man an diesem Beispiel merkte. "Was ist? Ich wollte doch nur mit ihm reden.", sagte er und blickte dann wieder auf Tala herab, der seinen Blick herausfordernd erwiderte. Klar, nur reden! Für wie blöd hielt er mich!? Diese Ausrede hatte er auch schon früher benutzt, als er immer wieder ein Streit anfing und unsere "Erwachsenen" in der Abtei ihn dabei erwischt haben. Ich hörte Schritte hinter mir. Es war Kai, dass wusste ich. Ich hätte wissen müssen, dass er Hiead immer noch alles erzählt, was er sieht, hört und weis... Tala stand auf und grinste. "was glaubst du eigentlich wer du bist? Meinst du wirklich du hättest das Recht, dich mit mir zu messen? Pah! So herunter gekommen bin ich auch nicht!", sagte er und lachte halb dabei. Das Lachen klang aber eher unsicher, immerhin konnte er Hiead noch nicht einschätzen und außerdem kannte ich ihn. Könnte ja sein, dass ich mich auf Seite von Hiead schlage. Würde ich normalerweise auch machen, aber...ich durfte mich nicht zu sehr an Hiead hängen... Mit langsamen Schritten ging ich zu Tala und nahm ihn in den Arm. "Reg dich nicht auf. Wie schon gesagt, er ist es nicht wert.", sagte ich mit einer so arroganten Stimme, dass ich mich über mich selbst wunderte, wie einfach es mir eigentlich fiel, Hiead und Kai zu verraten. Was hatte Boris nur aus mir gemacht! Ich ekelte mich schon vor mir selbst! Ich wollte doch nie so werden...! So wie all die anderen aus der Abtei... Mein Bruder und sein Freund schauten mich mit schockierten Augen an. Ich wollte gar nicht wissen, was sie gerade dachten. Oder sogar fühlten... Es nahm mich schon mit, wie kalt ich reagierte...aber es störte mich kaum...viel weniger, als ich gedacht hätte. Kai ging auf mich zu und packte mein Handgelenk. "Ich glaub du hast uns was zu erklären!", brummte er, aber ich blieb felsenfest bei Tala stehen und rührte mich keinen Millimeter, befreite mich aus seinen Griff und schaute ihn mit einem abweisenden Blick an. Zwar konnte er meinen Blick nicht sehen, aber ich wusste genau, dass er ihn spürte! Ich versuchte so eiskalt zu wirken, wie sonst auch immer. Dann sagte ich nur noch mit der selben arroganten Stimme wie zuvor auch: "Vergiss es Kai. Ich wüsste nicht, was er noch zu erklären gibt. Ich habe die ganzen verdammten 6 Jahre ohne euch geschafft und ich werde auch weiterhin ohne euch leben können. Ich brauche euch nicht mehr. Ich bin kein kleines Baby mehr, dass man bemuttern muss! Ihr seit für mich gestorben!" Kai und Hiead wichen zurück. Tala grinste nur zufrieden. Und ich... Ich blickte einfach nur noch zum Boden. Das...diese Worte, die ich niemals zu ihnen sagen wollte...die habe ich nun doch gesprochen...all das, was Boris von mir hören wollte, hatte ich ihnen nun direkt ins Gesicht gesagt... Ich fühlte mich nur noch elendig und dreckig. Nun war ich doch nicht mehr besser als all die anderen... Ich bin eine elende Verräterin! Und wieso? Alles nur, weil ich meinen Traum von Freiheit aufgegeben habe... Alles nur, weil ich ihn für Kai und Hiead aufgegeben habe... Alles nur, damit Kai und Hiead glücklich sein konnten... Alles nur, damit ich wusste, dass es ihnen gut ging... Doch ich war lieber eine Verräterin, als dass Kai und Hiead wieder in die Abtei müssten und dort gequält werde... diesen Gedanken konnte ich einfach nicht einfach nicht ertragen. Ich wandte mich von Tala ab. "Bilde dir bloß nichts darauf ein! Du bist für mich Abschaum und wirst es auch immer bleiben!", sagte ich kühl und lief ins Haus, ohne noch einen Blick nach hinten zu werfen. Nun hatte ich endgültig alles verloren...Familie...Freunde...und meinen Stolz... Als erstes ging ich in den Gemeinschaftsraum, wo immer noch Mariam saß. Ich setzte mich neben ihr hin und schwieg einfach nur. Was sollte ich ihr auch sagen? Das was gerade passiert war? Ihr meine Sorgen erzählen, oder anfangen zu heulen? So schwach war ich nicht...noch nicht... Sie blickte mich aus dem Augenwinkel an. "Ist was? Du wirkst irgendwie fertig.", fragte sie mich und legte ihr Buch bei Seite, an dem sie schon seit der Ankunft las. Ich schüttelte den Kopf, wie ich es immer tat, wenn mir diese Frage gestellt wurde. Noch brauchte ich niemanden... Besser gesagt...ich verdränge es, dass ich jemanden brauche... Es vergingen einige Tage, um genau zu sein 3, die wie nichts an mir vorbei zogen. Ich genoss einfach nur, auch wenn es nur für kurze Zeit war, meine neue gewonnene Freiheit. Hiead und Tala hatten immer wieder versucht mit mir zu reden, doch ich behandelte sie wie Luft. Keinen Augenblick verbrachte ich mit ihnen in einem Raum. Außer mit Kai...immerhin musste ich ein Zimmer mit ihm teilen...aber er ignorierte mich vollkommen. Es nahm mich schon mit...aber...ich wollte es ja so...einfach nur noch weg von ihnen! Weg, damit ihnen keine Gefahr mehr drohte. Es war alles so schrecklich für mich! Ich fühlte mich so einsam...so allein gelassen und dabei war ich daran selber Schuld... Tief im innersten wusste ich, dass ich wollte, das Boris kommt und mich endlich zurückholt... Das Leben, das ich schon immer gelebt habe... Ich hasste es...aber liebte es zugleich... Dort war ich Jemand. Jeder kannte mich und hatte Respekt vor mir. Ich war nicht alleine, weil es allen so schlecht ging wie mir und keiner wirklich fröhlich war. Dort war mein Zuhause... Es war spät am Abend und ich ging an dem See spazieren, an dem ich Kai getroffen hatte. Ich schaute mich um. Keiner war in der Nähe. Ich öffnete meinen Umhang und ließ ihn von meinem Körper gleiten. Der Wind wehte an meinen ganzen Körper, sodass ich überall Gänsehaut bekam. Es war kalt, sehr kalt. Doch es tat mir auch mal wieder gut, ohne diesen Klamottenklumpen zu laufen. Wieder verstrichen mehrere Stunden an mir vorbei. Die Zeit verflog hier schneller als in der Abtei, zumindest kam es mir immer so vor. Ich setzte mich nahe ans Wasser, dass jedoch immer noch gefroren war. Ich hörte Schritte hinter mir. Blitzschnell packte ich meinen Umhang und zog ihn mir wieder über. Da es dunkel, schon so dunkel war, war es auch sehr unwahrscheinlich, dass jemand mich gesehen hätte...hoffte ich...außer Kai hatte mich schon lange niemand mehr ohne den Umhang gesehen und das sollte auch noch so bleiben. Ich sah mich um und erblickte Kai, der ganz in der Nähe entlang lief. Ein kleiner Pfad führte ein paar Meter von mir entfernt hier vorbei, denn er gerade entlang ging. Aber er war nicht alleine, so wie ich es vorher gedacht hatte... Dieses Weib war bei ihm...die, mit den giftgrünen Haaren... Mein Kragen platzte fast...aber nicht vor Wut, sondern vor Eifersucht! Mit mir wollte er nie einen Spaziergang machen! Er wollte ja immer alleine sein! Idiot! Beide schienen irgendwie fröhlich zu sein, was mich noch mehr aufregte. Kai lächelte sogar! //Ich fass es nicht!//ging mir immer wieder durch den Kopf, als sie, ohne mich auch nur einmal zu bemerken, vorbei gegangen warn. //Und ich dachte, er wäre auch nur etwas traurig! Aber nein! Er amüsiert sich mit...mit...mit diesem Flittchen!// Sauer warf ich Steine übers Wasser. Es wunderte mich, dass sie überhaupt hüpften...sonst gelang es mir nie... Nachdem ich wieder einigermaßen erholt hatte, stand ich auf und ging zur Pension zurück. Boris hatte mir geschrieben, dass er mich als erstes sprechen wollte und ich ihn vom Flughafen abholen sollte. Das durfte ich auf keinen Fall vergessen! In 4 Tagen würde er kommen...um 13:40 Uhr würde sein Flugzeug landen... Hoffentlich käme nichts dazwischen... Hiead zum Beispiel...der wird mich bestimmt wieder verfolgen um zu wissen, wo ich hin gehe... Nervig...aber so wusste ich wenigstens, dass immer einer in meiner Nähe wäre... Wenn es doch nur immer so gewesen wäre...wieso...ich versteh es nicht...warum hatte das Schicksal uns nur getrennt? Ich wusste genau, dass es noch nicht alles war...noch viel schlimmere Sachen würden geschehen...dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)