Is it too late? von Porzellan_Puppe (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 28: Versprochen ist versprochen --------------------------------------- Auf dem gesamten Weg war Sasuke nicht ein Mensch begegnet. Kein einziger. Niemand, der sich noch zwischen ihn und seinen Entschluss hätte stellen können. Aber das war gut so. Endlich verlief mal etwas so, wie er es sich wünschte. Vielleicht gab es ja doch irgendjemanden, der für ein bisschen Gerechtigkeit sorgte. Es war ein schöner Tag. Die Nacht war furchtbar gewesen, der Morgen grau und kalt, aber nun regnete es. Er liebte den Regen. Als würde er die Welt reinwaschen, von allem Bösen befreien. Doch es gab Dinge, die konnte selbst der heftigste Regen nicht hinfortspülen. Das Blut an seinen Händen. Und deshalb war er auch hier, jetzt. Ein besseres Ende gab es für ihn nicht. Besonders nun, er fühlte sich tatsächlich glücklich. Bis vor kurzem hatte er davon noch nichts gespürt, aber als Naruto mit ihm geredet hatte, war irgendetwas anders geworden. Vielleicht war er erleichtert. Weil Naruto das alles so toll aufgenommen hatte. Es war ein schöner Abschied gewesen und er selbst war sich jetzt sicherer denn je, dass er es tun wollte. Für sie sterben. Und er wünschte sich von ganzem Herzen, dass Sakura genauso verständnisvoll war. Es war kalt. Und der Regen hatte die Luft noch mehr abgekühlt, als sie ohnehin schon war. Sasuke fror ein bisschen in seinem dünnen Trainingsoutfit, das nun durch die Nässe an seinem Körper klebte. Und er ertappte sich dabei, zu denken, dass er morgen bestimmt eine Erkältung bekommen würde. Es gab doch gar kein Morgen mehr… Wenn alles richtig lief, würde er heute Nachmittag sterben, in ein paar Stunden. Irgendwie fühlte sich das komisch an, ganz genau zu wissen, dass es bald vorbei war. Aber er war nicht traurig oder depressiv. Er war glücklich. Sich seinen Tod aussuchen zu können, war auch schön. So konnte er sicher sein, dass er nicht umsonst sterben müsste, nein, er starb doch für sie alle beide. Vielleicht könnte er auch für das Dorf sterben. Konoha hatte Itachi doch immer so am Herzen gelegen. Aber dort gab es sonst keine Menschen mehr, die ihm etwas bedeuteten. Sie waren alle tot. Bis auf Sakura und Naruto. Und allein dafür lohnte es sich doch, damit nicht alle seiner Freunde sterben mussten. Er hatte nie vorgehabt, sie zu überleben. Endlich war er angekommen, er stand nun vor Sakuras Haustüre und überlegte. Sollte er jetzt klingen? War sie überhaupt schon zu Hause? Und selbst wenn sie da wäre, würde sie dann nicht erschöpft in ihrem Bett liegen? Er wollte nicht, dass sie sich wegen ihm anstrengte und die Tür aufmachte. Und außerdem… wann sollte er es tun? Nachdenklich spähte Sasuke auf sein Katana hinab. Sakuras Blut klebte immer noch daran. Würde sie es schaffen, ihn aufzuhalten? Was wäre, wenn er es nicht mehr vollbringen konnte, während sie ihn anflehte? Es war besser, sich hier draußen die tödliche Verletzung zuzufügen. Allein, um ihr den Anblick zu ersparen. Und dann bei ihr zu sterben. Heilen konnte sie auch nicht mehr, dafür war sie noch zu schwach. Es würde alles perfekt werden. Bis auf ihre Schmerzen. Sie würde leiden und er konnte ihr nicht helfen. Aber das hatte er doch schon von Anfang an gewusst. Genau wie sie. Noch niemand, der ihm nahe stand, war um die Schmerzen drum herumgekommen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Und es war schön, dass es endete. Wie es endete. Es tat weh. Er hatte es vollbracht, endlich. Dafür war es schmervoller gewesen, als er sich das eigentlich vorgestellt hatte. Es waren ihm deswegen sogar ein paar Tränen in die Augen gestiegen. Aber gezögert hatte er nicht. „Sakura?“ Keuchend schleppte er sich durch den dunklen Flur. Aus der Wunde floss schrecklich viel Blut. Wenn es so weiterging, würde es schneller vorbei sein, als er eigentlich wollte. „Sakura? Bist du da, Sakura?“ Langsam stieg Sasuke die Treppe hinauf. Seine Kräfte verließen ihn so schnell… schon jetzt spürte er einen deutlichen Unterschied. Mit jedem Tropfen Blut verlor er auch ein Stück seiner Lebenskraft, das wusste er. Und er hatte schon viel Blut verloren. „Sasuke-kun?“ Er hörte Schritte. Und dann sah er Sakura, wie sie vor ihm im Türrahmen stand und ihn anstrahlte. „Sasuke-kun? Du bist gekommen? Das ist aber lieb von dir, ich-…“ Ihre Gesichtszüge froren mit einem Mal ein, als sie ihn auf der Treppe entdeckte. Er hielt sich am Geländer fest, vornübergebeugt, und hustete. Eine lange Blutspur zog sich bis zu ihm herauf. „Sa… Sasuke-kun…?“ Jetzt sah sie auch die gefährliche Stichwunde mitten in seinem Bauch, die das reine Hemd rot tränkte. Entsetzt schlug sie sich die Hand vor den Mund. „Sasuke-kun… was… was ist passiert?“ Endlich erwachte sie aus ihrer Trance und rannte zu ihm hin, stützte ihn, obwohl sie selbst noch so schwach war. „Wir müssen sofort ins Krankenhaus!“ „Nein, Sakura…“ Es war mehr ein Hauchen, als eine deutliche Negation, aber sie starrte ihn trotzdem entgeistert an. „Was redest du da? Du bist schwer verwundet, du brauchst einen Arzt!“ Er schüttelte den Kopf, was sie gar nicht mitbekam, weil sie immer noch die Verletzung anstarrte. Es sah so ähnlich aus, wie bei ihr auch, in etwa die gleiche Stelle war getroffen worden. Das hieß, er würde ganz bestimmt überleben. Die Wunde war an sich nicht tödlich, wenn man schnell handelte. Obwohl er schon ziemlich viel Blut verloren hatte. „Ich kann dich nicht heilen, Sasuke-kun, dafür habe ich einfach noch nicht genug Kraft! Komm, wir müssen gehen! Sonst… sonst ist es vielleicht zu spät! Ich will nicht, dass du stirbst! Und du willst das doch auch nicht, also los!“ „Sakura…“ Vergeblich versuchte sie, seinen Körper hochzustemmen. Aber sie schaffte es nicht, er war einfach zu schwer für sie. Und bald sackte sie unter ihm zusammen. „Was ist mit dir los?! Wieso stehst du nicht auf?“, sie schüttelte ihn leicht, „du wirst sterben, wenn wir nicht gleich ins Krankenhaus gehen, ist dir das eigentlich klar?!“ Ein Lächeln umspielte seine blutigen Lippen, wo es eigentlich gerade überhaupt nicht hineinpasste. „Ich weiß.“ Entsetzt riss Sakura die Augen auf, ob es wegen seinem Lächeln oder seiner Worte war, wusste sie selbst nicht. Das war ihr auch egal. Sasuke würde vielleicht sterben und tat nichts, außer zu lächeln! Irgendetwas lief hier so verkehrt… „Es wird aber noch eine Weile dauern, bis ich wirklich tot bin. Solange möchte ich dir etwas erklären…“ „Nein! Du kannst später mit mir reden, jetzt müssen wir erstmal ins Krankenhaus! Warum verstehst du das nicht?!“ Entschieden wandte sie den Blick von ihm ab und versuchte erneut, seinen regungslosen Körper hochzuheben. „Es hilft nichts, Sakura.“ Er packte sie an den Schultern, damit sie endlich aufhörte, ihn hochdrücken zu wollen und ihm stattdessen ins Gesicht sah. „Hör mir zu.“ „Ich will dir jetzt aber nicht zuhören!“, sie riss sich aus seinem Griff, „jemand muss dich heilen! Das ist wichtiger!“ Wie als Antwort warf er ihr sein Katana vor die Füße, das er die ganze Zeit in der Hand behalten hatte. An ihm klebte frisches, dunkles Blut. Vor Schreck schrie das Mädchen auf. „W-was ist das?!“ Er lächelte noch einmal. Das genügte ihr. Und die bittere Erkenntnis rammte sich in ihren Körper, wie dieses Katana, mit dem Sasuke schon sie und sich selbst durchbohrt hatte. Es war so furchtbar… Sie konnte nicht einmal weinen. „Du… du…“ „Verstehst du es jetzt?“ Sakura biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. „Nein, ich verstehe überhaupt nichts! Warum hast du das getan?“ „Weißt du es denn nicht?“, er seufzte und suchte dann nach ihrer Hand, „es ist wegen dir.“ „A-aber…“ Vorsichtig schüttelte er den Kopf. „Solange ich lebe, bist du… seid ihr nicht sicher.“ Ihre Augen füllten sich allmählich mit Tränen. Jetzt, als sie realisierte, was hier geschah. „Aber… wieso musst du dann sterben? Wieso immer du?“ Eigentlich hatte sie versucht, stark zu sein. Für ihn. Natürlich hatte es nicht geklappt. In diesem Moment wollte sie auch überhaupt nicht stark sein. „Wieso nicht? Es ist gut, so, wie es endet.“ Er hustete und spuckte dabei Blut. Es würde nicht mehr lange dauern. „W-was?! Wie kannst du das sagen? Ich will das Ende nicht so hinnehmen! Alles war so schön…“ Sasuke hustete ein zweites Mal und Sakura stützte ihn, damit er die letzten Stufen der Treppe hochsteigen konnte. Und erst jetzt fiel ihr auf, wieviel Blut er schon verloren hatte. Seine Lider waren halbgeschlossen, die schwarzen Augen glasig und um seinen Mund noch immer dieses blutige Lächeln. Aber er sah überhaupt nicht aus, als würde er etwas bereuen. „Du bist glücklich, nicht wahr?“, fragte sie dann und drückte ihn an sich. „Ja…“ Die Tränen in ihren Augen kullerten herab wie kleine Perlen und machten seinen Nacken ganz nass. Am liebsten würde sie ihn nie wieder loslassen. Er war noch so warm… vielleicht hatten sie doch ein bisschen Zeit. „Ich verstehe dich trotzdem nicht.“ Widerwillig löste sie die Umarmung und legte seinen Kopf auf ihren Schoß, damit er es bequemer hatte. Inzwischen hatte sie seine Entscheidung akzeptiert und wusste, dass sie es ohnehin nicht mehr ändern konnte. Aber es tat trotzdem weh. „Vielleicht… kann ich dann auch meinen Traum erfüllen…“, er sah so glücklich aus, wie er dalag und ganz leise, mit einem Lächeln auf den Lippen, zu ihr sprach „ganz bestimmt kann ich das.“ „Aber… war dein Traum nicht, Itachi zu töten und deinen Clan wiederaufzubauen?“ Vielleicht hatte sie ihn noch nie so glücklich gesehen. „Nein… das waren meine Ziele. Aber das einzige, was ich mir immer gewünscht habe… wovon ich geträumt habe… war, glücklich zu sein. Und die alte Zeit… meinen Bruder zurückzuholen. Vielleicht… war mir schon damals klar gewesen, dass es nicht ging. Das Leben hier tut doch nur weh. Mir fehlt zu viel. Und wenn du stirbst… oder Naruto… wie soll ich denn da noch weiterleben? Ich… ich möchte euch die Chance geben, glücklich zu werden. Auch ohne mich. Ich hatte… diese Möglichkeit nie, weißt du? Sie wurde mir schon viel zu früh genommen. Und alles andere… habe ich mir dann selbst zerstört. Bitte… das ist doch das einzige Geschenk, das ich dir geben kann.“ Man merkte deutlich, wie schwer ihm das Reden fiel, seine Stimme wurde mit jedem Atemzug schwächer und die Wärme verschwand langsam, aber noch konnte sie spüren, dass er am Leben war. Und sie verstand allmählich. Er konnte hier nicht ewig glücklich sein. Aber wenn er starb, dann… Sie wollte ihm bei seinem Traum nicht im Wege stehen. Auch wenn sie leiden würde. Das zählte jetzt nicht mehr. Er hatte sein Leben lang gelitten. „Und… weißt du“, überrascht horchte Sakura auf, „ich…. ich habe mein Versprechen… am Ende doch gehalten.“ „Was?“ Er lächelte. „Das Versprechen… ich habe dir doch versprochen… niemanden mehr zu töten.“ Genau, das Versprechen. Es war nun schon eine Weile her, aber sie konnte sich noch gut daran erinnern, was er gesagt hatte. „Ein bisschen Macht über mich selbst besitze ich schon noch. Jedenfalls genug, um nicht einen gewaltigen Fehler zu machen. Das verspreche ich dir. Du brauchst dich wirklich nicht vor mir zu fürchten.“ Und jetzt wusste sie auch, was er mit dem gewaltigen Fehler gemeint hatte. Das war ihr damals nicht klar gewesen. „Ich erinnere mich…“ Und sie fühlte sich schuldig. Er hatte das Versprechen ernst gemeint, die ganze Zeit über. Eine Träne tropfte auf ihn herab. „Es tut mir so Leid, Sasuke. Ich habe daran gezweifelt, dir nicht vertraut… obwohl ich dir doch immer vertrauen konnte...“ „Es wäre schön… wenn du das könntest.“ Seine Lider wurden schwerer. Und er blutete noch immer. Alles war rot. „Natürlich vertraue ich dir, Sasuke!“ Sie würde ihm immer vertrauen, ihm überall hinfolgen, direkt in den Abgrund rennen, wenn er es so wollte. Aber sie würde mit ihm nirgends mehr hingehen. „Dann… bitte, Sakura, vertraue mir auch hier… es ist das letzte Mal… ich würde es mir wünschen.“ „Okay.“ Es war das letzte, was sie für ihn tun konnte. Er hatte sich geopfert, für alle. Aber solche Taten fanden nie Ehre oder Dankbarkeit. Das war nicht fair. „Danke… ich glaube… ich tue das richtige. Das erste Mal in meinem Leben… fühlt sich eine Entscheidung… richtig an.“ Trotz seines Lächelns war sich Sakura sicher, eine kleine Träne in seinem Auge sehen zu können. Vielleicht war er ja auch traurig, dass es schon vorbei war. „Sakura… gleich ist es soweit… es tut mir so Leid… und ich bin an allem Schuld.“ Sie schluchzte kurz auf. Er wurde immer kälter. Aber widersprechen konnte sie ihm dennoch nicht. Ihre gemeinsame Zeit war viel zu kurz gewesen. Um etwas daran zu ändern, war es längst zu spät. Der Fehler lag viel zu lange zurück. Sie hoffte nur, dass er wirklich glücklich sterben konnte. Ganz bestimmt. Er lächelte ja. „Sakura…“ Ein letztes Mal blickte sie auf sein schönes Gesicht hinunter. Bald war alles vorbei. Es war so traurig. Und er eiskalt. „Ich habe es dir nie gesagt, aber… ich… liebe dich.“ Sein Atem stockte und er zuckte ein letztes Mal krampfartig zusammen. Dann rührte er sich nicht mehr. Bloß eine einzelne Träne rann noch an seiner Wange herab, ehe auch sie versiegte. Das ist also das Ende... T___T oder besser Finale, es gibt ja noch einen Epilog. aber sorry, dass es so lange gedauert hat ^^" ich hatte die letzten wochen immer drei arbeiten pro woche und musste halt auch mal lernen xD außerdem hatte ich überhaupt keinen plan, was ich schreiben sollte 0.o endlich ist das kapi fertig :] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)