Can't you feel my Heart..? von Gedankenchaotin ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Heute sollte es also wieder soweit sein.. heute sollte er das erste Mal seit hide's Tod auf der Bühne stehen und seine Klavierkünste unter Beweis stellen. Nervös lief er in seiner Wohnung hin und her, fuhr sich ebenso nervös durch das blonde Haar. „Beruhig dich, Yosh...!“, erklang wenig später die leise und unglaublich beruhigende Stimme des Ex – Vocals hinter ihm. „Es wird alles perfekt laufen...!“, fuhr er ebenso leise fort und schlang seine Arme und den Körper des Mannes, den er so sehr liebte und begehrte. Wochenlang hatte sich der Blonde nach dem Tod des ehemaligen Gitarristen zurückgezogen.. wochenlang hatte er niemanden an sich herangelassen, bis er sich endlich Toshi anvertraut hatte.. Er wusste, was der Vocalist für ihn empfand, oder glaubte es zumindest zu wissen.. nie hatten sie darüber geredet.. nie hatte er danach gefragt. Er selbst hatte den quirligen Pinkhaarigen sehr geliebt und ein Teil seines Herzens würde vermutlich auch immer ihm gehören, aber dennoch hatte er sich im Laufe der Zeit immer mehr zu dem Schwarzhaarigen hingezogen gefühlt, auch wenn er es ihm ebenso wenig sagen würde, wie er diesen nach seinen Gefühlen fragen würde. Leicht lehnte er sich nun an den Körper hinter sich und schloss für wenige Sekunden die Augen. „Du hast ja Recht...“, murmelte er leise und ließ es zu, dass Toshi ihm leicht über den Bauch hinweg strich, genoss es sogar. „Du schaffst es... und ich werde kaum von deiner Seite weichen...“, flüsterte ihm der Schwarzhaarige erneut ins Ohr.. was bei dem Blonden zu einer Gänsehaut führte, gegen die er sich nicht mal wehrte. Noch ahnte keiner von beiden, wie sehr dieses Klavierkonzert das Leben aller ändern würde.. Stunden später lief er abermals nervös durch den Backstagebereich hin und her, ging gedanklich immer und immer wieder das Stück durch, was er zum Besten geben sollte, auch wenn er es eigentlich schon längst im Schlaf konnte. Für einige Minuten war Toshi nicht an seiner Seite, unterhielt sich stattdessen mit einem Bekannten, der er noch von früher her zu kennen schien. Irgendwie kam in dem Pianisten das Gefühl der Eifersucht auf, als er aus dem Augenwinkeln bemerkte, wie sich die beiden mit einer innigen Umarmung voneinander verabschiedeten und Toshi auf ihn zukam. Schnell schloss er seine Augen, hatte er doch Angst, dieser würde ihm ansehen, wie nahe ihm diese Umarmung gerade gegangen war. Leicht umarmte der Schwarzhaarige ihn nun, hauchte ihm ein leises „Viel Erfolg...“, ins Ohr, ehe er ihn Sekunden später auf die Bühne schob, hatte der Moderator ihn doch schon längst angekündigt. Nach einem kurzen Small – Talk mit diesem begab er sich zu dem weißen Flügel in der Mitte der Bühne und ließ sich langsam auf dem davor stehenden Hocker nieder. Kurz warf er einen Blick auf den Schwarzhaarigen am anderen Ende der Bühne, der ihm zuversichtlich lächelnd zunickte. Ebenso langsam hob der Blonde nun seine Hände auf die Tasten, blickte einen Moment lang darauf und fing an zu spielen.. es schien, als hätte er nie etwas anderes gemacht.. als hätte er nie diese Blockade gehabt. Mit geschlossenen Augen gab er den Song zum besten, vor dem er sich am meisten gefürchtet hatte... den Song, den er eigentlich für hide geschrieben hatte und doch gab es in seinen Gedanken neben diesem gerade doch noch Toshi. Minutenlang blieb er schliesslich noch sitzen, ehe er sich erhob und sich unter dem donnernden Applaus der Zuschauer kurz verbeugte. Langsam richtete er sich auf und vernahm mit einem Lächeln, dass sich Toshi auf ihn zubewegte und gerade als dieser ihn in eine Umarmung zog, durchzog ein Knall die inzwischen wieder etwas ruhigere Halle.. Kapitel 2: 2 ------------ ~ Beschwerden und Morddrohungen bitte an mich.. das alles ist meinem kranken Hirn bzw. meinen Träumen entsprungen.. *seufz* ~ Mit einem unterdrückten Aufschrei spürte der einstige Vocalist, wie der Mensch, den er liebte, in seinen Armen zu Boden sank.. Ebenso erschrocken starrte er auf seine Hand und sah fast schon panisch auf das Blut, welches sich deutlich auf dessen Hemd und eben seiner eigenen Hand abzeichnete. „Yosh ...“, flüsterte er leise und sah sich ebenso panisch um, vernahm mit einem kurzen erleichterten Seufzen, dass der Veranstalter schon den Notarzt gerufen hatte. Blitzschnell hob er Yoshiki auf seine Arme und brachte ihn zurück in den Backstage–Bereich, um ihn vor den neugierigen und geschockten Blicken der Fans zu schützen. Hinter der Bühne ließ er sich mit ihm auf dem Arm auf den Boden sinken, drückte ihn an sich ran. „Bitte verlass mich nicht.. ich brauche dich doch...“, flüsterte er leise, während sich langsam einige Tränen ihren Weg über seine Wangen bahnten. Während des Konzertes hatte er ihn die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen und vielleicht so die drohende Gefahr nicht bemerkt, auch wenn in diesem Moment alles viel zu schnell gegangen war und wahrscheinlich keiner den Schützen bemerkt hatte.. zumal in der Halle viel zu viele Leute waren.. außerdem war nicht mal klar, wem der Schuss gegolten hatte.. was, wenn er selbst das Ziel gewesen war, und Yoshiki ihm mit dieser Umarmung das Leben gerettet hatte? Minuten später, die dem schwarzhaarigen Sänger wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, traten einige der Sanitäter zusammen mit dem Notarzt an ihn heran, nahmen ihm den noch immer bewusstlosen Pianisten aus den Armen und brachten ihn auf einer Trage über den Hinterausgang in den Krankenwagen und anschließend ins nahegelegene Krankenhaus. Minutenlang saß der Schwarzhaarige auf dem Boden, starrte in die Richtung, in die Yoshiki gebracht worden war. Leicht zuckte er zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte und wandte seinen Blick nach oben, blickte in das besorgte Gesicht ihres ehemaligen Bassisten. „Heath..“, murmelte er leise und erhob sich langsam, ließ es zu, dass dieser ihn in eine sanfte Umarmung zog.. hätte Yoshiki ihn so sehen können, hätte es vermutlich wieder seine Eifersucht geschürt. „Komm.. ich fahr dich zu ihm..“, erklang die leise Stimme des Bassisten an seinem Ohr, während er ihm kurz über den Rücken hinweg strich. Unfähig, etwas zu sagen, nickte Toshi nur und ließ sich von dem Schwarzhaarigen zum Ausgang ziehen. Während der ganzen Fahrt ins Krankenhaus rührte sich der Sänger nicht wirklich, starrte gedankenverloren und fast schon wie in Trance aus dem Fenster. Erneut zuckte er wenig später zusammen, als er die Hand des ehemaligen Bassisten auf seiner Schulter spürte. „Komm.. er wartet sicher schon ...“, richtete dieser leise das Wort an ihn und lächelte kurz.. oder versuchte es zumindest... hatte er ihren Vocal doch nie so durcheinander und niedergeschlagen gesehen. Kurz und kaum merklich nickte der Angesprochene, erhob sich langsam aus dem Auto und folgte dem Schwarzhaarigen ins Innere des Krankenhauses. Langsam und mit hängenden Schulter schlich er durch die Gänge, nachdem Heath sich von sich aus erkundigt hatte, wo sie ihren ehemaligen Leader denn finden würden. Langsam ließ sich der Sänger auf einem der Stühle nieder und stützte den Kopf auf die Hände, zuckte wenig später zusammen, als Heath ihm erneut eine Hand auf die Schulter legte. „Er wird wieder..“, flüsterte er leise und ließ sich neben ihm auf einem der Stühle nieder, wusste selbst nicht, ob er seinen Worten Glauben schenken sollte oder nicht. Stundenlang saßen beide vor dem Raum, hingen jeweils ihren eigenen Gedanken nach. Leicht schreckte der Vocal wenig später auf, als einer der Ärzte aus den gegenüberliegenden Türen trat. „Was ist mit ihm? Sagen Sie mir, was mit ihm ist?“, richtete der Schwarzhaarige auch sogleich das Wort an diesen und sprang auf, wollte er doch endlich wissen, wie es Yoshiki ging, wollte zu ihm. Etliche Atemzüge lang schwieg der Arzt, schüttelte wenig später leicht und kaum merklich den Kopf. „Es tut mir leid.. die Verletzung war zu schwerwiegend...!“, antwortete er leise und schluckte sichtlich, als sich der Schwarzhaarige vor ihm verzweifelt auf die Knie sinken ließ. „Das ist nicht wahr... !“, flüsterte er immer und immer wieder, schlug die Hand des Ex–Bassisten weg, konnte er dessen Berührungen doch gerade gar nicht vertragen, auch wenn dieser es wahrscheinlich nur gut meinte. „Kann ich ... kann ich ihn sehen...?!“, fragte er wenig später leise und sah mit tränenüberströmtem Gesicht zu dem Arzt auf, welcher noch immer vor ihm stand. Unschlüssig darüber, was er denn antworten sollte, nickte dieser nach einer Weile, auch wenn er das im Grunde für keine gute Idee hielt. Langsam erhob sich der Sänger wieder und folgte dem Arzt schließlich mit hängenden Schultern, rief sich eines der ersten Gespräche mit Yoshiki nach hide's Beerdigung in Erinnerung, bei dem Yoshiki verlauten lassen hatte, dass er hide irgendwann folgen würde. .. aber doch nicht jetzt schon, nicht auf dieser Art.. und erst recht nicht, wo sich der Blonde seinem Freund endlich geöffnet hatte.. nicht jetzt, wo sich Toshi selbst endlich dazu entschlossen hatte, Yoshiki zu sagen, wie sehr er ihn liebte und begehrte. Zitternd stand er schließlich in dem Raum, in welchem der Pianist für immer seine Augen geschlossen hatte. Zögernd und langsam lenkte er seine Schritte auf die Liege zu, auf der Yoshiki noch immer lag. Sich fest auf die Lippen beißend strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht, ließ seinen Tränen erneut freien Lauf. „Warum Yosh..? Warum gehst du ausgerechnet jetzt? Ich.. wollte dir doch noch so vieles sagen!“, flüsterte er leise und strich ihm über die Lippen hinweg. „Ich liebe dich...!“, fügte er wenig später mit Tränen erstickter Stimme hinzu, hauchte dem Drummer einen Kuss auf die Lippen. „Bald.. bald werden wir wieder vereint sein, und dann lass ich dich nie wieder gehen...!“, murmelte er noch, ehe er sich umdrehte und das Zimmer wieder verließ, an einem verdutzten Heath vorbei lief und fluchtartig aus dem Krankenhaus stürmte .. einfach davon lief, ohne zu wissen wohin.. Kapitel 3: 3 ------------ Tagelang hatte er sich nun schon in der Wohnung des Drummers verbarrikadiert, in der Wohnung, in der er bis vor kurzem noch mit diesem gestanden hatte. Tagelang ging er weder ans Telefon, noch reagierte er auf das Klopfen oder Klingeln an der Tür, wollte mit seinem Schmerz über Yoshikis Tod einfach nur alleine sein. Leise seufzte er erneut auf und flüsterte ein leises "Du fehlst mir so...!" in die leere Wohnung, während er mit den Fingerspitzen über eines der letzten Fotos Yoshikis hinweg strich. Wie so oft in den letzten Tagen bahnten sich etliche Tränen den Weg über seine Wangen, welche er nicht mal verstecken musste, sah ihn doch eh keiner. Langsam erhob er sich wenig später und trottete ins Badezimmer, sah sich kurz im Spiegel an und seufzte erneut auf. Hätte Yoshiki wirklich gewollt, dass er sich so hängen ließ? Hätte Yoshiki wirklich gewollt, dass er sich von allen zurückzog? Hätte Yoshiki wirklich gewollt, dass er in dessen Wohnung saß und sich vielleicht sogar das Leben nahm? Leicht schüttelte er den Kopf und entkleidete sich langsam, schmiss seine Klamotten achtlos in die nächste Ecke und trat unter die Dusche, stellte das Wasser an und genoss das warme Gefühl, welches dieses auf seiner Haut hinterließ. Leise glitt erneut ein Seufzen über die Lippen des Schwarzhaarigen, während er seine Augen schloss und den Kopf an die kühle Wand vor sich legte. Er sehnte sich nach wie vor sehr nach Yoshiki, wusste, dass es in seinem Inneren nie jemand anderen geben würde als den blonden Drummer, aber schien er auch zu wissen, dass Yoshiki ein Auge auf ihn haben würde – wo auch immer er sich jetzt befand – und es nicht wollen würde, dass Toshi seinetwegen seinem eigenen Leben ein Ende setzte... und dennoch.. allein der Gedanke an Yoshiki trieb ihm erneut die Tränen in die Augen, ließ sein Herz erneut unaufhörlich schmerzhaft gegen seine Brust schlagen, sodass er sich nach wenigen Minuten schluchzend auf den Boden der Dusche sinken ließ. Wie sollte er nur ohne ihn leben..? Seit hide's Tod hatten sie fast jede Minute miteinander verbracht, hatten fast schon in der selben Wohnung gewohnt, so oft wie der Schwarzhaarige hier gewesen war. Zitternd und mehr als nur wacklig erhob er sich schließlich wieder, stellte das Wasser aus und band sich ein Handtuch um die Hüften, seufzte genervt auf, als es wieder einmal an der Tür klopfte. Kurz zögerte er und schlurfte dann doch auf diese zu, öffnete sie ohne zu gucken, wer ihm denn einen Besuch abstattete, und trottete anschließend wieder zurück ins Schlafzimmer.. war ihm doch momentan schlicht weg alles egal, wollte er doch einfach nur Yoshiki zurück.. seine Nähe und Wärme spüren, wie jeden Morgen von dem leisen Klavierspiel des Blonden geweckt werden. Im Schlafzimmer angekommen ließ er sich auf das Bett sinken, atmete wie so oft den Geruch Yoshikis ein, der noch immer an der Bettwäsche zu haften schien. Langsam schloss er seine Augen, versuchte die Schritte zu ignorieren, die sich ihm näherten. "Wie lange willst du dich noch verkriechen, Toshi?", erklang auch prompt die Stimme des schwarzhaarigen Ex-Bassisten vor ihm, worauf der Angesprochene nur kurz mit den Schultern zuckte. "Bis ich endlich wieder bei Yosh bin..!", erwiderte er wenig später kaum hörbar, sah sein Gegenüber dennoch nicht an. "Ich weiß.. du willst es vielleicht nicht hören und ... denkst, ich verstehe dich nicht.. aber ... das Leben geht weiter Toshi.. auch ohne Yoshiki..!", antwortete der Schwarzhaarige stockend und zuckte zusammen, als der Vocal ruckartig seinen Kopf hob und ihn anfunkelte. "Für dich vielleicht Heath.. für mich nicht.. du hast ihn nicht geliebt, du hast nicht 24 Stunden am Tag mit ihm verbracht.. du nicht!", fuhr er ihn nun härter an als er es wollte, ehe er sich ebenso ruckartig erhob und an dem verdutzten Bassisten vorbei wieder zurück ins Badezimmer stürmte. Seufzend sah der Schwarzhaarige ihm nach, zögerte kurz und folgte ihm dann dennoch, stellte mit einem erneuten Seufzen fest, dass der Vocal die Tür hinter sich abgeschlossen hatte. "Toshi.. bitte.. mir fehlt er genauso wie dir.. uns allen fehlt er..!", versuchte er es nun durch die geschlossene Badezimmertür, vernahm jedoch nur ein leises "Geh Heath.. bitte geh einfach...!" seitens des anderen. Erneut glitt ein Aufseufzen über seine Lippen, ehe er seine Schritte ins Wohnzimmer lenkte und die Tür von innen zuschlug, als Zeichen, dass er gegangen war, sich jedoch daran hinabgleiten ließ und wartete.. warten würde, bis sich Toshi wieder aus dem Badezimmer bequemte. Dieser saß auf dem Badewannerand und starrte die Rasierklinge in seiner Hand an, während sich wieder einmal unaufhaltsam die Tränen ihren Weg über seine Wangen bahnten. "Ich kann einfach nicht ohne dich leben Yosh...!", flüsterte er leise und setzte die Klinge an seinem linken Arm an, ohne sie zu bewegen... Kapitel 4: 4 ------------ Minutenlang haderte der Schwarzhaarige mit sich, saß noch immer auf der Badewanne. Noch immer starrte er die Rasierklinge auf seinem Arm an, ehe er sie nun doch mit einem unterdrückten Aufschrei über jenen gleiten ließ. Er konnte und wollte einfach nicht mehr ohne Yoshiki leben.. die letzten Tage in ihrer im Grunde gemeinsamen Wohnung hatten ihm das mal wieder verdeutlicht, hatten ihm gezeigt, wie sehr er den anderen brauchte, dass er ohne ihn nichts war. Langsam schloss er seine Augen, als er sein eigenes Blut sah, ließ die Rasierklinge nur noch tiefer durch seine Haut gleiten, genoss auf eine Art das Gefühl, welches sich in ihm breit machte, welches ihm sagte, dass er Yoshiki bald wieder nahe sein konnte. Langsam zog er die Rasierklinge auch über den anderen Arm hinweg, biss sich dabei auf die Lippen, um nicht aufzuschreien, verlor durch den Blutverlust jedoch wenige Minuten später das Bewusstsein. Er rutschte unsanft von der Wanne, was den Bassisten im Wohnzimmer aufschrecken ließ. "Verdammt, Toshi...!", glitt es über seine Lippen, während er sich erhob und auf die Badezimmertür zuging, dagegen hämmerte, als hinge sein Leben oder das Toshis davon ab.. nicht ahnend, dass dem wirklich so war. Fluchend trat er wenig später die Tür ein, unterdrückte einen Aufschrei, als er den Sänger am Boden liegen sah. Blitzschnell trat er auf diesen zu und griff wahllos nach einigen der Handtücher, wickelte sie um die Handgelenke Toshis, während er mit der anderen Hand nach seinem Handy griff und den Notarzt verständigte. Binnen weniger Sekunden klingelte es und der Bassist erhob sich, um die Sanitäter in die Wohnung zu lassen, damit sie sich um ihren ehemaligen Vocal kümmern konnten. Seufzend ließ er sich auf dem ersten Sessel im Wohnzimmer nieder und wählte die Nummer Patas, um diesen von dem Geschehenen zu unterrichten, fand er doch, dass dieser ein Recht darauf hatte, zu erfahren, dass sich Toshi hatte das Leben nehmen wollte. Langsam folgte er den Sanitätern mit seinem Blick, als sie den Schwarzhaarigen auf einer Trage aus der Wohnung brachten, konnte er doch nicht glauben, dass ihr einst so starker Vocal dort nun lag.. bewusstlos und mit aufgeschnittenen Pulsadern. Nach hides Tod war er derjenige gewesen, der sie alle aufgemuntert hatte.. war er der jenige gewesen, der nicht eher locker gelassen hatte, bis Yoshiki sich ihm anvertraut und genähert hatte. Und nun hatte er den Menschen verloren, den er so sehr geliebt hatte... der nie direkt erfahren hatte, wie sehr Toshi ihn geliebt hatte. Langsam erhob Heath sich wenig später wieder und folgte den Sanitätern aus der Wohnung, zog die Tür hinter sich zu, nachdem er einen letzten Blick hineingeworfen hatte. Vor der Wohnung sah er dem Krankenwagen nach, der mit Blaulicht und Martinshorn in Richtung Krankenhaus davon brauste, ehe er sich selbst in sein eigenes Auto setzte und ebenfalls zum Krankenhaus fuhr, vor dem er – zu seiner eigenen Überraschung – neben Pata auch auf Taiji traf. Zwar war dieser vor einigen Tagen auch auf der Beerdigung ihres Bandleaders gewesen, doch hatte Heath nicht damit gerechnet, diesen so schnell wiederzusehen, auch wenn er nicht abstreiten konnte, dass ihm diese Tatsache gefiel. "Er.. war zufällig bei mir ...!", begann Pata nun, brach aber dennoch ab, als der Schwarzhaarige den Kopf schüttelte und mit einem gemurmelten "Ihr seid mir sicher keine Rechenschaft schuldig...!" im Inneren des Krankenhauses verschwand. Leise aufseufzend folgten ihm die beiden anderen, sahen gerade nur noch, wie Heath hinter einer der Türen mit der Aufschrift "Intensivstation" verschwand. Langsam ließen sich beide in einer kleinen Sitzgruppe nieder, um auf den Schwarzhaarigen zu warten. Während Taiji und Pata nun also ihren eigenen Gedanken nachhingen, hatte Heath einen der Ärzte regelrecht angefleht, ihn zu Toshi zu lassen, auch wenn er kein Familienmitglied war, sodass dieser kurze Zeit später genervt aufgegeben hatte. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er nun am Fenster, darauf wartend, dass ihr Vocal endlich wieder seine Augen aufschlug. Langsam schloss er seine eigenen Augen, massierte sich kurz die Schläfen und zuckte wenig später zusammen, als vom Bett her ein leises "Warum hast du mich nicht einfach sterben lassen...?" erklang. "Weil du noch gebraucht wirst Toshimitsu!“, erwiderte Heath ebenso leise, öffnete seine Augen wieder und sah ihn dennoch nicht an. Leise lachte der Vocal nun auf, schüttelte leicht den Kopf und erwiderte nur ein kaum hörbares "Ich wüßte nicht, für wen oder was ich noch leben sollte...!" "Für mich, für Taiji, für Pata...?", fragte der andere nun leise, erntete im ersten Moment nur ein Schulternzucken, auch wenn er es eigentlich gar nicht sah. "Ihr kommt auch ohne mich klar..!", murmelte er nach einer Weile mit merklich brüchiger Stimme, schloss seine Augen wieder. Etliche Minuten lang schwieg der Bassist, seufzte auf und schloss erneut für wenige Sekunden seine Augen. "Wo ist der Toshi geblieben, der uns nach hides Tod aufgemuntert hat? Wo ist der Toshi geblieben, der immer ein offenes Ohr für uns hatte und versprochen hatte, immer für uns da zu sein, egal was passiert?", fragte er nun leise nach, zuckte leicht zusammen, als von dem Angesprochenen ein geflüstertes "Der.. ist vor ein paar Tagen mit Yoshiki gestorben..!" zurückkam. "Wie kannst du so etwas sagen, Tosh?", fragte Heath nun leise nach, drehte sich endlich zu ihm um, trat ein wenig auf das Bett zu. "Weil es die Wahrheit ist, verdammt! Ich kann und will ohne ihn nicht mehr leben.. ohne ihn bin ich nichts wert, in meinem Inneren herrscht völlige Leere, die nur Yoshiki ausfüllen kann.. und komm mir jetzt nicht mit du verstehst das.. denn das kannst du nicht!", fuhr er ihn nun härter an, als er es wollte, riss sich von der angeschlossenen Infusion los und wollte aus dem Bett flüchten, spürte jedoch deutlich seine viel zu weichen Knie und seinen noch immer angeschlagen Kreislauf, sodass er direkt vor dem Bett unsanft zu Boden ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)