Schicksalsschläge von _Little-Arron_ (...treffen einen unvorbereitet) ================================================================================ Kapitel 24: Der Prozess, die Befreiung -------------------------------------- Hei ihr Lieben! Hier ein neues Kapitel von mir! Es tut mir leid das ihr warten musstet! Im Moment ist es ein wenig stressig bei mir, aber jetzt ist wieder Ruhe und ich kann mich wieder voll und ganz aufs Schreiben konzentrieren! Danke für die lieben Kommis es freut mich das euch das Kapitel gefallen hat! Alle fragen die noch übrig sind werden bald beantwortet. Auch ein Dickes Danke an InaBau für ihre Betaarbeit! Liebe Grüße Arron Es dauerte einige Minuten, die dem Schwarzhaarigen wie Stunden vor kamen, und in denen er angestrengt seine Hände anstarrte, bis jemand reagierte. Salazar und der Elf blickten ungläubig zu ihrem Enkel. Der Giftmischer hingegen hustete leicht als habe er sich verschluckt, bevor er mit kratziger Stimme ein „Wirklich?“ hervor brachte. Leicht nickend, bestätigte der Jüngere seine Entscheidung. Er schämte sich aber auch, da ihm die Situation vor kam als habe er etwas falsch gemacht. Dieser Gedanke wurde aber sofort von dem Blonden verdrängt, da dieser freudig von seinem Stuhl sprang und nur Sekunden später seinen Enkel in eine kräftige Umarmung zog. „Ich freu mich ja so mein Kleiner,“ murmelte der Grünäugige freudig. Er hatte zwar auf eine positive Entscheidung gehofft, aber doch eher vermutet das Harry seine Macht ablehnen würde. Einfach aus dem Grund, weil er 17 Jahre lange gequält und unterdrückt worden war und sich so nicht vorstellen konnte, was alles in ihm steckte. Auch der Vampir stand, nachdem sich sein Partner wieder etwas beruhigt hatte, von seinem Platz auf und umarmte seine Familie leicht. „Ich bin wirklich stolz auf dich Harry. Deine Entscheidung ist sehr weise gefällt. Aber du solltest wissen, wenn wir erst einmal den Prozess begonnen haben, können wir ihn nicht wieder stoppen,“ unterbrach der Gründer ernst den Freudentaumel seines Mannes. Den Kleinsten zu sich drehend, blickte Sal diesen prüfend an. Er musste Harry die Konsequenzen aufzählen um sicher zu gehen, dass sein Enkel die Umwandlung wollte und nicht nur um ihnen zu gefallen, diese Entscheidung traf. „Ich weiß. Und trotzdem möchte ich es. Du hast zu mir gesagt, wenn ich nicht Noel bin, dann passiert auch nichts. Aber wie soll ich jemals wissen wer ich wirklich bin, wenn ich nicht auch meine vielleicht vorhandenen Kräfte annehme? Ich habe lange überlegt. Selbst wenn ihr nur den Bann löst der mein Aussehen verändert, würde mir doch vielleicht immer ein Teil von mir selber fehlen. Und wie kann ich etwas verändern, wenn ich nicht bei mir selber anfange? Ich möchte ein Teil meiner Familie werden und nicht zögernd darüber nachdenken müssen, was wäre wenn ich meine wahren Kräfte doch angenommen hätte,“ erklärte Harry ruhig während er sich an den Mann hinter sich lehnte, der bei seinen zittrigen Knien seinen einzigen Halt ausmachte. Godric blickte obgleich der mutigen Worte bewundernd zu seinem Schatz, welcher ruhig über die Aussage seines Enkels nachdachte. „Salazar, ich denke Harry will dir damit sagen, dass er sich sämtlicher Konsequenzen bewusst ist. Auch weiß er, dass er ein Teil der Familie ist, egal ob er bereit ist seine Wesen anzunehmen oder nicht,“ schubste Severus den Gründer auf die Antwort die sein Schützling eigentlich hören wollte. Dieser wollte nochmals bestätigt bekommen, dass er auch dann ein Teil seiner Familie war, wenn er nicht bereit dazu war die Umwandlung durch zu machen, egal ob seine Antwort nun schon positiv ausgefallen war. Kurz zu dem Tränkemeister blickend, setzte sich der Vampir auf den Stuhl seines Enkels, nickte dabei leicht. Sich den Jungen auf den Schoß ziehend, seufzte Sal leise. Es erstaunte ihn wirklich das der Professor immer so genau wusste was er nicht erkennen konnte. Aber dies lag wahrscheinlich daran, dass Severus seinen Schüler schon länger kannte. „Harry, ich möchte das du mir gut zuhörst und dich danach erst entscheidest ob du das wirklich willst,“ bat der Ältere leise. Er wollte dem Jüngeren die Entscheidung nicht ausreden, aber er wollte auch nicht, dass dieser sich so entschied um ihnen etwas recht zu machen. „Du gehörst schon zu unserer Familie Kleiner, daran musst du nicht zweifeln und ich möchte nicht, dass du der Umwandlung nur zustimmst, weil du glaubst das für uns oder deine Eltern machen zu müssen. Wir lieben und akzeptieren dich so wie du bist. Du sollst und musst frei für dich entscheiden, ob es dir recht ist dein magisches Erbe anzunehmen. Wenn es dir das nicht ist, dann kannst du uns das auch sagen. Niemand wird dir deswegen böse sein. Du kennst es nicht in einer Familie mit magischen Wesen aufzuwachsen, deswegen können wir uns nur versuchen vorzustellen wie schwer das für dich sein muss. Und wenn es dir nur darum geht, einen Beweis zu haben das du Noel bist, dann kann ich mit einem Bannlöser diese Illusion, die dein Aussehen verändert von dir nehmen, ohne das die Blockade über deinen Fähigkeiten zerbricht,“ erklärte Sal dem Anderen ruhig, blickte dabei aber kurz zu seinem Schatz. Dieser war schon so aufgeregt gewesen das er gar nicht erst in Betracht gezogen hatte, dass sich ihr Enkel nur ihnen zuliebe dazu entschied, das Erbe anzutreten. So stand der Blonde etwas hilflos im Raum. Harry blickte nach den Worten zwischen seinen Großvätern hin und her. Er konnte erkennen das diese wirklich nur sein Bestes wollten und ihn zu nichts zwangen. Sie würden seine Entscheidung wohl auch nur dann akzeptieren, wenn er sich zu 100% sicher war. Alleine dieses Verhalten stärkte seine Entscheidung und rührte ihn zutiefst. So lange hatte er sich nach einer Familie gesehnt, nach Menschen die ihm keine Entscheidung aufzwangen, oder ihn durch ihre Ideen unterdrückten. Jemanden der ihn so nahm wie er war, akzeptierte das er sich von anderen unterschied. „Ich bin mir sicher. Ich möchte es so Großvater. Es ist das erste Mal, dass mir niemand in meine Entscheidung rein redet. Mir Zeit gelassen wird, mir darüber im klaren zu werden was ich möchte. Und ich möchte meine Wesen annehmen, sie kennen lernen. Ich bin euch dankbar, dass ihr meine Entscheidung hinterfragt um sicher zu gehen das ich es zu 100% will, und ich will. Ich will mich endlich davon befreien gefangen zu sein, unterdrückt zu werden. Ich will nicht länger die Gallionsfigur für jemanden sein müssen, sondern der, der ich wirklich bin“ murmelte Harry nach einer kurzen Pause, in denen er die Worte des Größeren überdacht hatte. Zufrieden nickend, konnte der Vampir nur Entschlossenheit in den Augen des Kleineren erkennen, so dass er diesem glaubte. Das waren die Worte die Salazar hatte hören wollen. Harry sollte nur für sich wählen und es von ganzem Herzen wollen. Dies war ein weiterer Schritt in die Richtung sich von der Vergangenheit zu lösen. Die Ketten die ihn fesselten abzusprengen und endlich zu leben. Harry wieder an sich drückend, knuddelte der Ältere diesen erst einmal durch, er war unbeschreiblich Stolz auf seinen Enkel, noch am Vortag hätte er nicht gedacht das dieser noch soviel Mut aufbringen konnte und so entschlossen war ein neues Leben bei seiner Familie anzufangen. „Ich bin stolz auf dich Harry. Mit deiner Entschlossenheit wirst du es noch weit bringen mein Kleiner und ein sehr starker Magier werden,“ lobte der Gründer stolz. Der Jüngere wurde daraufhin leicht rot und erneut schossen ihm Tränen in die Augen. Auch wenn er sie wieder runter blinzelte. Er konnte immer noch nicht ganz glauben, dass die Erwachsenen stolz auf ihn waren, aber das zu hören war sehr schön und tat ihm gut. „Kleiner, wir werden da sein und auf dich aufpassen! Wir werden dir helfen und dich unterstützen,“ erklärte der Elf aufgeregt aber auch ernst. Sie hatten nur eine vage Ahnung was für Blockaden auf Noel lagen und welche Nebenwirkungen deswegen bei der Umwandlung auftreten würden. Es war schon Jahre her, dass sie bei Tom die Umwandlung eingeleitet hatten und dieser musste nicht gegen irgendwelche Blockaden kämpfen, so wie ihr Kleiner. „Danke... wird... werde ich Schmerzen haben?“ murmelte der Schwarzhaarige unruhig. Dies wäre noch ein Grund, dem ganzen doch nicht zuzustimmen. Er hatte zu viele Schmerzen in seinem Leben erfahren müssen. Aber er wollte stark sein und endlich erfahren was er wirklich war. Sich nun doch wieder setzend, seufzte der Grünäugige leise. Sie wussten nicht ob es schmerzen würde. Aber sie konnten es sich vorstellen. Gegen eine Blockade zu kämpfen, vor allem eine die so mächtig war, konnte nur schmerzhaft werden. Dazu kamen die Schmerzen, welche die Umwandlung mit sich brachten. Aber die würden sie gering halten können, einfach weil sie da waren und mit ihrer Magie dagegen wirken konnten, dass Harrys Magie zu stark aus ihm brach. „Wir wissen es nicht genau Kleiner. Es kann sein, oder nein, es ist sogar relativ wahrscheinlich Harry. Wir wissen nicht genau welche Blockaden auf dir liegen. Es ist wahrscheinlich, dass es Mehrere sind. Einmal um deine Wesen zu unterdrücken, dann deine von Natur aus gegebene schwarze Magie zu blockieren. Dazu kommt die Verbindung zu deinem Vater Harry. Wir wissen das sie dir sehr oft schlimme Schmerzen bereitet und nur wegen dem Fluch entstanden ist. Auch Diese wird dann aufgelöst. Aber dafür gibt es dann andere Wege, wie du mit uns und deinen Eltern verbunden bist. Das erklären wir dir dann wenn es soweit ist!“ lächelte Godric leicht. Er wusste das es nicht einfach für den Jungen war, aber sie wollten es auch nicht verschweigen. Zwischen ihnen durften keine Geheimnisse sein, damit Harry sie während der Umwandlung nicht abstieß. Das alles kurz überdenkend fing der Jüngste wieder an leicht zu zittern. Er hatte es befürchtet und Angst davor. Aber mit dem Wissen das seine Großeltern bei ihm waren, würde er das Ganze durchstehen. „Okay. Aber ihr seid ja da, oder?“ flüsterte der Grünäugige leise. Er versuchte dabei ein Loch in die Brust seines Großvaters zu starren. Er hatte schreckliche Angst vor dem was ihm bevor stand, aber nicht mal die Angst konnte den Entschluss noch kippen. Er war bereit dazu. Es gab nur einen Weg. Ganz oder gar nicht. Beide Arme um den Jüngeren legend, strich Salazar diesem sanft über den Rücken und nickte dabei leicht. „Wir werden da sein Harry, die ganze Zeit. Du musst keine Angst davor haben. Wir werden alles in unserer Macht tun, damit es dir so leicht wie möglich fällt,“ versuchte der Gründer seinen Enkel aufzumuntern. Er wusste, das der Zuspruch und das Wissen das sie da waren beruhigend wirkten. „Okay. Wann fangen wir an?“ wollte der Kleinere zittrig wissen. Er hatte das Gefühl wenn sie noch lange warteten, würde er sich doch noch anders entscheiden. „Wann du willst Harry. Du musst uns nur sagen wann du bereit bist. Dann können wir sofort anfangen,“ erklärte der Elf leise. Er nahm dabei die Hand des Jüngeren und drückte diese leicht. Er war selber schon ziemlich neugierig und nicht weniger aufgeregt wie Harry selber. Nicht das er Zweifel daran hatte das Harry Noel war, aber es war schon etwas besonderes, heraus zu finden was für ein Wesen in Noel steckte. Leicht zweifelnd drein blickend, warf der Junge noch schnell einen Blick zu seinem Professor, suchte bei diesem die letzte Bestätigung das er sich richtig entschied. Sanft zurück blickend lächelte der Tränkemeister leicht, während er nickte. „Wir werden hier sein Harry. Du wirst sehen, es wird alles gut werden,“ munterte der Giftmischer seinen Schützling auf. Kurz schluckend, straffte der Kleinste die Schultern, dies brachte ihm ein paar bewundernde Blicke ein. „Dann sofort... Ich möchte nicht länger warten. Sonst schaffe ich es nicht,“ murmelte er unruhig. Jetzt halfen nicht mal mehr die Arme und Gesten seiner Großväter. Das Zittern nahm mit jedem Moment zu und seine Nervosität hatte einen Grad angenommen, die ihn bald ohnmächtig werden ließ. Beunruhigt durch das Verhalten seines Enkels legte Salazar diesem sanft seine Hände auf die Wangen und zwang diesen, ihn anzusehen. „Ganz ruhig. Schließe deine Augen und lass dich einfach von mir leiten Harry,“ versuchte er den Jungen zu beruhigen. Er wartete einen kleinen Moment, bis dieser sich soweit entspannte, dass er wenigstens die Augen schloss. „So ist es gut,“ lächelte der Vampir sanft. Dabei ließ er eine Hand vorsichtig zur Stirn gleiten, wo sich vor der Reise noch die Narbe befunden hatte und übte leichten Druck auf diese Stelle aus. „Apralo e ritenga il vostro spirito*“ murmelte Salazar in einer Sprache die Harry nicht verstand, die ihm aber angenehme Schauer über den Rücken jagte. Dreimal wiederholte die dunkle Stimme diese Worte, und im ersten Moment befürchtete der Schwarzhaarige das nichts passieren würde. Er wollte schon enttäuscht die Augen öffnen, da konnte er endlich eine Veränderung bemerken. Ein Gefühl als würde man jeden Zentimeter seiner Wirbelsäule mit Nadeln traktieren wanderte Harrys Rücken entlang, was ihn zu einem gequälten Schrei verleitete. Das war das Zeichen für den Vampir das sein Spruch funktionierte, und er den Kleineren dringend zurück ins Schlafzimmer bringen musste, da er diesen nicht mehr lange ruhig auf seinem Schoß halten konnte. Die gerade erst anfangenden Schmerzen würden sich nur verschlimmern, und Harry sogar vielleicht um sich schlagen. Mal ganz abgesehen von den Schreien, die man aber außerhalb des Gebäudes zum Glück nicht hören konnte. Mit dem Grünäugigen auf dem Arm aufstehend, blickte Sal kontrollierend zu seinem Geliebten, dieser nickte schnell. „Ich werde auf dein Zeichen warten Schatz,“ lächelte der Elf verständnisvoll, half noch schnell seinem Mann die Türen bis zum Schlafzimmer zu öffnen, bevor er sich an die wieder verschlossene Zimmertür lehnte. Tief durch atmend schloss der Blonde kurz die Augen. Ab jetzt hieß es abwarten. Der Blauäugige wusste genau was er tat. Aber trotzdem fiel es ihm sehr schwer. Er konnte es kaum ertragen seinen Enkel so zu sehen und zu wissen, dass dieser schreckliche Schmerzen litt. Trotzdem blieb der Gründer stark und ging zurück in die Küche, wo immer noch der Professor saß. Dieser war nicht weniger besorgt um Harry wie er selber. „Es wird alles gut gehen Severus. Salazar weiß genau was er macht. Wenn es jemand schafft die Blockaden zu lösen, ohne dabei lange auf Tränke warten zu müssen, dann ist er es. Sal ist stark und Noel ebenfalls,“ versuchte der Ältere den Schwarzhaarigen zu besänftigen. Dabei schaffte er es aber nicht mal sich selber zu beruhigen. Den Kleineren zurück aufs Ehebett legend, hielt der Vampir leicht dessen Hand und strich diesem zwischenzeitlich sanft einige Haarsträhnen aus der Stirn. Noch war das ganze Szenario harmlos. Außer das Harry sich unruhig auf dem Bett wälzte und das Gesicht schmerzhaft verzog, konnte man noch keinen Laut vernehmen oder eine Änderung erkennen. „Atme tief durch Kleiner,“ sprach der Ältere sanft auf den Anderen ein. Irgendwie musste er es schaffen, dass sich sein Enkel wenigstens ein bisschen entspannte, sonst würden die Schmerzen unerträglich. Sich mit auf das Bett setzend, krabbelte Sal hinter den Jungen und brachte diesen in eine sitzende Position. Seine Hände streichelten dabei sanft über den Bauch des Anderen. Es verging einige Zeit in der sich Harry nur unruhig in seinem Arm wälzte, dabei ab und zu leise wimmerte. Welcher Spruch Harrys Kräfte auch immer blockierte war unglaublich stark und kämpfte gegen seine Magie. Ganz so, als wolle jemand nicht das die magischen Wesen durchbrachen. Einige Zeit später glaubte der Gründer der Junge sei eingeschlafen, da dessen Atmung ruhig geworden war und dieser sich nicht mehr unruhig hin und her warf. Aber er wurde schnell eines besseren belehrt, da sich Harry in seinem Arm aufbäumte, die Augen weit aufriss, und einen spitzen Schrei von sich gab. Der Grünäugige hatte, nachdem der erste Schmerz verschwunden war, schon geglaubt es wäre vorbei. Aber wann immer er die Augen wieder öffnen wollte, schüttelte ihn eine neue Schmerzwelle, die sich ständig weiter Richtung Stirn arbeitete und sich dort mit einem heißen Gefühl, wie er es von den Visionen durch Tom kannte, fest setzte. Zuerst war es noch ein leichtes kribbeln das sich immer tiefer bohrte, so dass Harry das Gefühl hatte sein Kopf würde zerplatzen, nur um sich Sekunden darauf wieder zusammen zu setzen, um das Gleiche noch einmal zu tun. Irgendwann wurde die Qual so unerträglich, dass er es nicht mehr aushielt und den Schmerz heraus schrie, sich wild in den Armen des Schwarzhaarigen hin und her warf, bis dieser gezwungen war ihn wieder aufs Bett zu legen, wo er ihn an den Schultern haltend auf die Matratze drückte. Was danach geschah ging so schnell, dass der Vampir gar nicht richtig mit bekam was genau passierte. Harry den er nur Sekunden vorher zurück aufs Bett gedrückt hatte, wurde in gleißendes Licht gehüllt, die Augenlider fest aufeinander gepresst und ein markerschütterndes Wimmern auf den Lippen. So musste auch der Ältere gepeinigt die Augen schließen. Das Lichtspiel, welches den Jungen erfasste war einfach zu hell, vor allem für die empfindlichen Augen eines Vampirs. Als Salazar die Augen wieder öffnen konnte, erblickte er seinen Enkel, welcher immer noch schwach in buntes Licht eingehüllt war. Bei genauerem betrachten konnte er stabile Stricke erkennen, die sich um den gesamten Körper des Kleineren schlängelten. Alarmiert durch dieses Ereignis rief Sal seinen Partner zu Hilfe. Er kannte nur einen Fluch, der solche Auswirkungen hatte und dieser war definitiv von Dumbledore auf den Jungen gelegt worden. Salazar hatte den Gedanken gerade beendet, da erschien ein besorgter Elf und Mensch im Zimmer. „Liebling...“ Weiter kam Ric nicht, da er seinen Enkel in die Stricke gewickelt auf dem Bett liegen sah. „Bei Luzifer, Salazar was...?“ Aber der Blonde wurde von einem grummelnden Vampir unterbrochen. Was standen die Beiden denn noch da herum? Er hatte alle Mühe Harry auf dem Bett ruhig zu halten, damit dieser nicht durch die Fesseln erwürgt wurde und Severus und Godric hatten nichts besseres zu tun wie zu starren? „Kommt hierhin und helft mir, Noel ruhig zu halten. Ich weiß das die Seile nicht wirklich da sind, für den Kleinen aber schon. Und wenn er weiter so herum zappelt erwürgt er sich noch,“ knurrte der Größere unwirsch. Was er dabei nicht bemerkte oder nicht bemerken konnte, da er sich im Inneren des Chaos befand, war wie Magie die 'Eindringlinge' versuchte fern zu halten. Die Blockade wehrte sich mit allen Harry zur Verfügung stehenden Magiereserven dagegen gebrochen zu werden. Trotzdem versuchte sich der Elf mit seiner Magie dagegen zu erheben, auch wenn es ihn eine Menge Kraft kostete und es etwas dauerte, schaffte er es trotzdem, sich und dem Tränkemeister einen Weg zum Bett zu bahnen. Severus hingegen wusste weder was er denken noch tun sollte. Er hatte dank Tom schon viel erlebt und in seinem Leben Unmengen von Büchern gelesen, aber das Schauspiel vor seinen Augen ließ alles verblassen. Wie in Trance hockte sich der Giftmischer zu dem Ältesten aufs Bett, hielt dort Harrys Beine so fest er konnte. Während in seinem Innersten die Stimme des Jungen tobte und ihn anflehte etwas gegen die Schmerzen zu tun, die durch unmenschliche Schreie ausgedrückt wurden. Auf der anderen Seite des Bettes nahm der Elf seinen Platz ein und beugte sich zur Hüfte seines Enkels, während eine eisige Gänsehaut seinen Rücken runter schlich, um diesen dort auf dem Bett zu halten. Schweißperlen bildeten sich langsam auf Harrys Stirn, während er versuchte sich gegen die Fesseln zu wehren, aber auch gegen die Erwachsenen. Ein innerer Zwang wollte ihn dazu bringen seine Arme los zu reißen um an dem Strick an seinem Hals zu zerren. Aber genau das versuchte Salazar mit aller Gewalt zu verhindern. Dies würde nur genau das auslösen wozu die eine Blockade da war. Nämlich Noel zu töten, wenn jemand den Fluch brechen wollte. „Liebling, wie lange kann Noel das durchhalten?“ wollte der Grünäugige mit Angst erfüllter Stimme wissen. Er konnte unter seinen Händen genau spüren, wie die Atmung ihres Enkels immer schwächer wurde, das Glühen der Stricke aber immer deutlicher. Auch die Schreie wurden matter. Und nicht nur Noel ging langsam die Kraft aus. Salazar sowie Ric versuchten immer noch dagegen anzukämpfen, dass die Magie des Jüngeren nicht wie eine Explosion aus ihm raus brach und mit Pech das Haus und die ganze Umgebung zerstörte. „Ich weiß es nicht Ric, er muss kämpfen. Wenn Noel sich nicht dagegen auflehnt und stark bleibt, wird er es nicht überstehen,“ antwortete der Vampir unruhig. Er hatte nie über die Möglichkeit nachgedacht was alles während dieses Prozesses passieren konnte. Aber er hatte auch nie daran geglaubt, dass dieser machthungrige Weißmagier die Seelenfesselung benutzen würde. „Komm schon Noel, du musst dagegen ankämpfen. Ignoriere den Drang an den Fesseln zu zerren, du kannst das. Denk immer daran wir sind bei dir,“ sprach der Größte sanft auf den Jungen ein, wagte es aber nicht die Hände von dessen Schultern zu nehmen. „Ich kann nicht. Es tut so weh,“ hauchte der Kleinere leise. Es hatte einen Moment gedauert bis er überhaupt hatte hören können was sein Großvater da von ihm wollte. Doch als er dessen Stimme vernahm, kam es ihm so vor als würde der Vampir ihm direkt ins Ohr schreien, was erneut verursachte, dass Harry versuchte seine Hände frei zu bekommen. „Doch Liebling, du kannst das. Du bist stark, stärker wie die Fesseln. Zerstöre sie Kleiner. Zwing ihnen deinen Willen auf, nicht anders herum!“ ermutigte nun auch der Elf seinen Enkel. Er konnte es kaum noch ertragen, den Jungen so leiden zu sehen. Sie hatten ihm versprochen das es nicht so schlimm werden würde, dass sie ihm helfen und beistehen würden. Ihre Magie dazu nutzen würden, dass es einfach für Harry wurde. Aber letztendlich konnten sie ihn nur ruhig halten und darauf warten, dass der Kleinere den Kampf überstand. Godric wusste das der Jüngere stark war, dieser den Kampf gewinnen konnte, wenn er nur dagegen anging. Aber die Schmerzen, die der Andere durchlebte und ihn immer weiter schwächten, machten das Ganze nicht so einfach. „Severus, versuch du dein Glück, bitte! Harry vertraut dir und braucht dich. Er muss spüren das du auch da bist,“ bat der Blonde leise aber eindringlich. Er hatte schon die letzten Tage bemerkt, dass sein Enkel nichts entschied, wenn der Tränkemeister nicht in irgendeiner Art sein Einverständnis gab. Überrascht zu dem Elf blickend, wusste der Giftmischer nicht warum ausgerechnet er etwas tun sollte. Okay, er half seinen Schüler ruhig zu halten und es schmerzte ihn, diesen sich so quälen zu sehen und erneut wünschte er sich Dumbledore eigenhändig zu töten. Aber was konnte er noch für den Jungen tun? Allerdings war Salazar schneller. Er hatte am Vortag auch bemerkt, dass sein Enkel eine Menge auf die Meinung des Professors gab. Sich regelrecht danach verzehrte Bestätigung von dem Schwarzhaarigen zu bekommen, so dass er nun vorsichtig zurück rutschte, aber immer noch die Hände von Harry hielt. „Versuch es einfach Severus. Los, halte seine Schultern runter gedrückt und sprich mit ihm!“ befahl der Vampir etwas unfreundlich. Wie konnte sich dieser erwachsene Mensch nur so dumm anstellen? War dem Schwarzhaarigen denn noch nicht aufgefallen, dass der Junge etwas für ihn empfand? Auch wenn er es nicht genau deuten konnte und man es momentan wohl nur als freundschaftlichen Beistand bezeichnen konnte, so brauchte Harry Severus einfach. Immer noch etwas verblüfft, gehorchte der Lehrer aber trotzdem und wechselte in Sekunden den Platz mit dem Gründer. Sich zu dem Kleineren beugend, drückte nun Severus dessen Schultern auf das Bett zurück und betrachtete dabei einen Moment das gepeinigte Gesicht seines Schützlings. Dieser Anblick war noch schlimmer wie der vor wenigen Tagen, als er den Jungen im Keller gefunden hatte. „Harry... Komm, du kannst das! Du hast immer für dich gekämpft. Du kannst diesen Kampf jetzt nicht aufgeben. Denke an deine Familie und an dein Leben mit deiner Familie!“ sprach der Tränkemeister sanft auf Harry ein. Er strich diesem, ohne den Druck auf dessen Schultern zu lockern, leicht über diese. Während dieser Geste wurde die Stimme des Jungen in seinem Kopf immer lauter. Sie schrie das er doch kämpfte, nicht aufgeben wollte. Er aber dabei Hilfe brauchte. Severus schloss kurz die Augen. Die laute Stimme war kaum zu ertragen und er fragte sich, wieso die anderen Beiden das nicht hören konnten. Versuchte aber auf diesem Weg mit dem Anderen zu sprechen. Er erklärte ihm das er nicht alleine war, dass sie ihm halfen und er nur die Augen öffnen musste, um zu sehen das alle da waren. Und Harry öffnete die Augen. Sie waren das erste Anzeichen dafür, dass Noels Wesen langsam erwachten und gegen den Druck, die Unterdrückung und Fesselung kämpften. Ein Auge von Noel war strahlend grün, dunkler wie schon vorher und doch strahlender wie Godrics Augen. Das andere war Nachtschwarz, nur die Pupille glühte in einem feurigen Rot. Ähnlich denen Salazars, und doch ganz anders. „Gut Kleiner, so ist es richtig. Wehre dich dagegen! Lass die Ketten nicht gewinnen!“ bat der Ältere leise. Er wusste das die Gründer ihm über die Schulter blickten, nicht weniger um den Jüngeren bangten wie er selbst. Man konnte den Kampf den Harry kämpfte mittlerweile spüren. Auch wenn dessen Körper durch die Anstrengung immer schwächer wurde, seine Seele gab doch alles dafür, sich endlich zu befreien. Die Magie die sie umgab war stärker wie die Toms, und sehr ähnlich der der Gründer. Sie war so stark, dass selbst die Beiden kaum noch etwas ausrichten konnten. Das ganze Zimmer vibrierte und das Glas in den Fenster knirschte bedrohlich. Genau gegen diese Zerstörung versuchten die Älteren anzugehen, das Ganze in einem erträglichen Maß zu halten. Aber genauso unwahrscheinlich wie dies gelingen würde, so kräftezehrend war es. Keiner vermochte zu sagen wie lange sie schon in dem Schlafzimmer waren, und dem Jungen halfen ausbrechen zu können. Sie wussten, dass es nicht mehr ewig so weiter gehen konnte. „Kleiner gib nicht auf!“ bat der Blonde nochmals eindringlich. Er machte sich schreckliche Sorgen. Der Strick um Harrys Hals zog sich immer fester zu, und auch wenn sie sie nichts berühren konnten und wussten, dass sie eine Art Illusion waren, für Harry waren sie real. Er konnte sie deutlich spüren, und so fiel ihm das Atmen immer schwerer. Angespornt oder ermüdet von den ständigen Bitten seiner Familie und des Professors, schloss Harry die Augen. Er fühlte sich matt und ausgelaugt. Trotzdem zeterten verschiedene Stimmen in seinem Kopf, dass wenn er nun aufgeben würde, er sterben würde und genau das wollte er nicht. Harry wollte endlich Noel werden, bei seiner Familie leben und seine Eltern kennen lernen. Da war so vieles, was er noch tun wollte. Und dann geschah es. Der Wille zu überleben pulsierte durch den gesamten Körper von Noel. Gab ihm Kraft und Mut, sich endlich zu erheben. Die im Raum herrschende Magie vermischte sich unhaltbar mit der der Erwachsenen, wirbelte knisternd über ihren Köpfen, nur um zuletzt den Kleinen einzuhüllen. Noel bäumte sich unter der Wucht auf, schrie das sie ihn endlich frei lassen sollten. Aber die Wucht traf nicht nur den Schwarzhaarigen, auch die Erwachsenen wurden von der Druckwelle erfasst. Während die Fenster zerbarsten, wurden die Drei von Harry weg geschleudert. Dieser wurde von knisternden Blitzen und bunten Lichtern bedeckt. Und wären Sal, Ric und Severus nicht gegen die Wand gepresst worden, geblendet von dem Licht, überschüttet von den Glassplittern die den ganzen Raum zerfetzten, hätten sie sehen können wie Noel einige Zentimeter über dem Bett schwebte und mit aller Gewalt an den Seilen zerrte, die sich um seinen Körper geschlungen hatten. Diese glühten in einem letzten Versuch feurig auf, den Jungen weiter zu bannen. Vereinzelt leckten kleine Flammen am Körper von Noel auf, hatten aber keine Macht diesen zu verbrennen, bevor eine Art Urknall das ganze Haus erschütterte und sie vom zierlichen Körper weg gesprengt wurden. Trotzdem umgab Noel immer noch das Licht, es sickerte in dessen Körper, während dieser wieder aufs Bett fiel. Der erste Teil war geschafft, auch wenn der Schwarzhaarige erst einmal bewusstlos war, durch die kräftezehrende Anstrengungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)