Sakura no Tsuki von _pandakitten_ (~SasuSaku~) ================================================================================ Kapitel 1: Spring ----------------- Es war dunkel und kaum eine Menschenseele war auf den Straßen Japans zuerkennen, vielleicht ein paar Autos und ein paar Menschen die nach Hause gingen. Es war ungewöhnlich, dass um diese Uhrzeit schon die meisten Menschen nach Hause gingen, nun gut es war auch nicht inmitten von Tokyo. Es war eine kleine Stadt am Rande eines großen Waldes. Konohagakure wurde sie genannt. Ein Mädchen mit mittellangen Haaren, die, die Farbe von Kirschblüten hatten, ging die Straßen von Konoha entlang. Sie war vielleicht ungefähr 16 Jahre alt und auf den Weg nach Hause, wie viele Jugendliche in ihrem alter es taten, sowie auch ein schwarzhaariger Junge. Er war durch seine schwarzen Klamotten sehr blass im Gesicht und der Mond ließ seine Haut silbrig schimmern. Er ging schlendernd hinter ihr her, er hatte sie schon einige Zeit beobachtet und hatte das Gefühl, sie irgendwoher zu kennen, doch woher nur? Es war lange her, das er nach Tokyo gezogen war. Er hatte alles hinter sich gelassen, Freunde, seine Lieblingsplätze, alles. Seine ganze Familie war durch die Hand seines großen Bruders ermordet worden. Die Polizei hatte lange nach ihm gesucht, wie lange es war wusste er nicht mehr. Doch hatten sie ihn vor einem Jahr schnappen können. Wäre er älter gewesen, wäre er bei der Hinrichtung seines Bruders dabei gewesen. Es war nicht mehr weit bis zum Bahnhof und der Junge überlegte immer noch, woher er dieses schöne Mädchen nur kannte. Das Mädchen hatte schon bemerkt, dass jemand hinter ihr ging und drehte sich mehrmals zu ihm um, ihre Schritte wurden schneller und ihr Atem ging unregelmäßig. Wieso musste sie nur solche Angst in der Dunkelheit haben? Sie hatte den Bahnhof erreicht und ging zum Fahrkartenautomaten. Der Junge lehnte sich daneben und beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Er blickte kurz auf den Display und er erkannte, dass das Mädchen bis zum Stadtzentrum fuhr. Es lag überhaupt nicht auf seinem Weg, aber er wollte wissen wie sie hieß. Er stellte sich neben sie und räusperte sich kurz. Das Mädchen schaute kurz auf und er konnte nur kurz einen Blick in ihre smaragdgrünen Augen werfen. „Entschuldigung, aber du fährst Richtung Stadtzentrum?“ Das Mädchen war wie erstarrt, sie wandte sich zu ihm. Irgendwoher, kannte sie sein Gesicht. „Äh, ja.“ Der Junge nickte nur stumm und wandte seinen Blick ab. „Kennen ... wir uns nicht?“ fragte nun das Mädchen und sah ihn an. Er blickte zurück. „Ich habe das Gefühl, dass ich dein Gesicht schon einmal gesehen habe.“ Der Junge nickte. „Mein Name ist Sakura Haruno, deiner?“ Der schwarzhaarige stand wie versteinert da, er kannte dieses Mädchen also doch, sehr gut sogar. „Sasuke Uchiha.“ Die grünen Augen von Sakura wurden riesengroß. Sie wandte jedoch den blick ab. „Ich hab den Namen schon einmal gehört.“ Flüsterte sie und war erleichtert, dass der Zug kam. Die Türen öffneten sich und beide stiegen ein. Sie setzte sich neben eine alte Frau, es waren viele Plätze noch frei, doch Sasuke stellte sich nur an die Tür und starrte nach draußen in die Dunkelheit. Sakura starrte wie gebannt auf das Einkaufsnetz der alten Frau. Sie wusste nicht was sie machen sollte, sie hatte Sasuke wieder getroffen, sie hatte ihn früher sehr gerne gemocht und wie es schien, immer noch. Nervös spielte sie mit ihren Fingern. Sah er sie etwa an? Was sollte sie sagen wenn sie ausstieg? Sollte sie sich einfach nur verabschieden, oder etwa überhaupt nichts sagen? Am Bahnhof angekommen, stieg Sasuke sofort aus um auf Sakura zuwarten. Wollte er sie in Sicherheit wissen? Es war ihm doch eigentlich egal, ob er nun zu Hause war oder hier? Er wollte bei ihr bleiben...? Sakura stieg stumm aus der Bahn. Sie liefen nebeneinander, sagten kein Wort, blickten in verschiedene Richtungen, jedoch ihre Schritte, passten sich den jeweils anderem an. Die Straße war fast menschenleer und kaum erleuchtet, der Mond spendete ein wenig Licht und die Glühbirnen die den letzten Sturm überlebt hatten, schimmerten in den Laternen. Sasuke blickte kurz zu Sakura herüber. Er wusste, dass sie die einzige war, die ihn an seinem letzten Abend in Konoha, verabschiedet hatte. Doch wirkte sie irgendwie nicht glücklich ihn zu sehen, oder täuschte dieser Eindruck etwa? Vor einer Hausreihe blieb Sakura plötzlich stehen, sie blickte zum Balkon eines Hauses hinauf. Sasuke drehte sich zu ihr blickte sie zum ersten Mal richtig an. Ihre grünen Augen leuchtenden in der Dunkelheit, ihre blassrosa Haare schimmerten im Licht des Mondes, genauso wie ihre Haut die so weich und zart aussah. „Vielen Dank, dass du mich her gebracht hast, aber wohnst du nicht in Tokyo?“ Sasuke wurde durch die zierliche Stimme von Sakura, aus seinen Gedanken gerissen. Er legte ein leichtes Lächeln auf. Sie verstand nicht wirklich, was dieses Lächeln zu bedeuten hatte, doch sagte sie nichts. Er beugte sich leicht zu ihr nach vorne. Doch sie wich zurück. „Ich muss dann mal rein. Meine Mutter wartet.“ Sasuke nickte. Er streckt seine Hand aus und nahm die ihre. Sie blieben eine Weile so stehen, kein Wort kam über ihre Lippen, nur das zirpen der Heuschrecken und das leise rauschen des Windes machten Geräusche. Der Wind ließ die Haare der beiden im Licht des Mondes tanzen und einige Kirschblüten der nahe stehenden Sakurabäume wirbelten durch die Luft. Sakura entzog ihre Hand und lächelte ihm zu. Er ließ sie gehen, blickte ihr nach wie sie im Haus verschwand, starrte auf die verschlossene Tür und der Duft von Kirschblüten drang in seine Nase. Seine Hände zitterten vor Aufregung und seine Augen entdeckten einen Zettel in seinen Händen. Er lächelte und atmete den Duft tief ein. Er hatte seine Kirschblüte gefunden, die, die immer blühte. Sakura Haruno... Kapitel 2: Summer ----------------- Das Zirpen der Zikaden durchbrach die abendliche Stille. Die Sonne verschwand langsam hinter den Häusern der Stadt. Sakura ging wie jeden Abend denselben Weg nach Hause. Die letzten Tage waren unerträglich heiß gewesen und so auch der Heutige. Die schwüle Luft hing über den Straßen und staute sich zwischen den Häuserreihen, wobei man die Luftspiegelungen auf dem erhitzten Asphalt erkennen konnte. Sakura band sich ihre langen Haare zusammen. Der sanfte Wind kitzelte ihr im Nacken und kühlte die verschwitzte Haut. Sie kam gerade von ihrer Arbeit und war auf dem Weg zur Bahnstation. Immer wieder musste sie an die Begegnung mit Sasuke zurückdenken. Wie er gedankenverloren an der Tür zur Bahn stand und in die Dunkelheit starrte. Wie er sie nach Hause brachte, sich vorbeugte um sie küssen zu wollen. Sie zurück wich aus Angst und ihm ihre Nummer hinterließ. Es war ein Fehler gewesen, ihn abzuweisen, dachte sie sich. Er hatte sie in den letzten zwei Jahren nicht angerufen, nicht mal eine Nachricht hinterlassen. Sakura war 18 Jahre alt geworden und als Kindergärtnerin in der Nachbarsstadt tätig. Es war nicht ihr Traumberuf gewesen, dennoch arbeitete sie gerne mit Ino und Hinata zusammen. Auch die Kinder waren süß und aufgeweckt. Hinata war schon im 6 Monat schwanger und erwartete ihr erstes Kind mit Naruto einem sehr guten Freund aus ihrer damaligen Schulzeit. Mit seinem Namen verband sie nur Chaos und strapazierte Nerven. Dennoch hatte er es geschafft, sich ihren Respekt zu verdienen. War er in den vergangenen Jahren deutlich erwachsener und viel verantwortungsvoller geworden. Sakura seufzte. Die Gräser am Straßenrand wippten im Wind hin und her. Ihre Schritte hallten vom Boden wieder, als sie die Treppe der Bahnstation hinauf ging. Ihre hohen Absätze ließen ein lautes Klacken ertönen. Erschöpft ließ sie sich auf eine Bank fallen und schlug ihre Beine übereinander. Ihre Hand griff automatisch in ihre Handtasche und zog einen Streifen Kaugummi heraus. Genüsslich kaute sie auf dem nach Pfefferminz schmeckenden Gummi herum und genoss die angenehme Kälte einer vorbeiziehenden Windbrise. Ein Donnergrollen ließ sie regelrecht zusammenzucken. Ihr Blick wandte sich direkt gen Himmel. Graue Wolken verdunkelten die Umgebung in tiefe Nacht. Die Ansage des Gleises ertönte. „Meine Damen und Herren wegen einer Streckensperrung durch das Unwetter wird S2 von Tokyo über Kawasaki nach Konoha Ankunft 21:25 Uhr zirka 20 Minuten später eintreffen, wir bitten um Entschuldigung.“ Sakura knurrte genervt. Der Bahnsteig bot keinerlei Möglichkeiten sich unterzustellen, außer einiger am Rand stehender Bäume. Schnell griff sie nach ihrer Tasche und lief durch den langsam einsetzenden Regen. Kalt prickelte er auf ihrer Haut und ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen. Ein greller Blitz erhellte die Umgebung, um direkt danach ein tiefes Donnergrollen ertönen zu lassen. „Na toll.“ Der Regenguss nahm zu und durchdrang die dichten Blätter des Baumes. Sakuras Hotpants sogen sich mit Wasser voll und ihre weiße Bluse klebte an ihrer Haut. Verzweifelt hielt sie sich ihre Tasche über den Kopf. Ungeduldig blickte sie auf die Uhr: Noch zehn Minuten. Das Wasser ihrer nassen Haare suchte sich den Weg über ihre Nase zu den Lippen wo es aufeinandertraf, um zu Boden zu tropfen. Zitternd nahm sie ihre Tasche vom Kopf und drückte sie an ihre Brust. Sie senkte ihren Blick. Schlimmer konnte es schon nicht mehr werden. Hätte sie bloß auf ihre Freundinnen gehört und hätte sich einen Regenschirm eingepackt. Plötzlich ließ der Regen nach und prasselte auf einen schwarzen Schirm, der über sie gehalten wurde. „Entschuldigung, aber du fährst Richtung Stadtzentrum?“ Sie wandte sich zu ihrem Retter um. Ein Grinsen legte sich auf ihre Lippen. „Äh ja.“ Antwortete sie lächelnd. Der junge Mann nickte stumm und lächelte zurück. „Kennen… wir uns nicht?“ fragte Sakura und legte ihren Kopf an seine Schulter, die genauso nass vom Regen war wie ihre. „Ich habe das Gefühl, dass wir uns schon einmal gesehen haben.“ Der Schwarzhaarige Mann nickte. „Ich bin Sakura Haruno, und du?“ Sein Griff verstärkte sich um den Regenschirm „Ich bin Sasuke Uchiha.“ Sakura griff nach seiner Hand. Nie wollte sie ihn wieder gehen lassen. „Den Namen habe ich schon einmal gehört“ Sie seufzte erleichtert, als sie den Zug vom weiten einfahren sah. Er sagte nichts, sondern hielt den Schirm über sie beide und starrte in Richtung des heller werdenden Himmels. Der Zug fuhr ein und die Türen öffneten sich. Beide stiegen stumm ein und stellten sich an die Tür. Sakuras Blick glitt über ihn. Seine schwarzen Augen, sein schwarzes Haar welches an seinen Wangen klebte. Sie schluckte kurz und blickte peinlich berührt zu Boden. Er hatte sich in den zwei Jahren verändert, seine Züge waren männlicher geworden. Weswegen er wohl hier war? Ob er jemanden besuchte? Naruto vielleicht? Wieso war er ihr so nah? Sasukes Hand spielte mit dem nassen Stoff des Schirms. Er ließ seinen Blick zu ihren langen Beinen wandern, bis er am Saum ihrer Bluse hängen blieb. Sie war vollkommen durchnässt und ließ den Blick auf ihren schwarzen BH frei. Er schluckte nervös und wandte seinen Blick ab. Er war hier, um sie zu suchen. Er hatte ewig gebraucht, um sie endlich finden zu können. Naruto war ihm keine Hilfe gewesen. Es war ihm unangenehm, so nah neben ihr zu stehen. Er hatte sie nicht angerufen. Er war es gewesen, der ihre Nummer verloren hatte. Die Bahn hielt und die Türen gingen auf. Beide stiegen aus und gingen schweigend nebeneinander. Wie damals. Der Regen hatte aufgehört, hatte eine angenehme Kühle mitgebracht und das Gras aufgefrischt. Die Laternen glühten in der Nacht und brachten ein wenig Licht. Der Mond war hinter den aufgezogenen Wolken kaum zu erkennen und der Wind ließ die am Rande stehenden Büsche leise knistern. Die nassen Klamotten begannen auf der kalten Haut zu brennen. Sakura rieb sich über die Arme, versuchte das Brennen zu lindern, doch immer wieder glitt ihr Blick zu dem Mann, der ihr Herz zum Rasen brachte. Die Häuserreihen wurden dichter, je näher sie dem kleinen Stadtzentrum kamen. Sasuke erkannte die Straßen und Häuser aus seiner Kindheit. Doch Sakura nahm einen anderen Weg als damals. Sie sagte nichts und er stellte keine Fragen. Er war ihr Begleiter, der den Regenschirm in der Hand trug und in der anderen ihre nasse Tasche. Vor dem Mehrfamilienhaus blieben sie stehen. Sakura blickte zu ihrem Balkon hinauf. Sie lebte in ihrer eigenen Wohnung. Ihre Mutter half ihr bei der Suche und unterstützte sie weiterhin. „Danke, dass du mich hergebracht hast, aber wohnst du nicht in Tokyo?“ Ihr schüchternes Lächeln brachte seine ernste Miene zum Schmelzen. Ja, es war wie vor zwei Jahren. Ob sie es noch einmal versuchen könnten? Würde sie ihn wieder ablehnen? Er rührte sich nicht, sondern sah sie einfach nur an, musterte ihr Gesicht, prägte sich ihre wunderschönen Lippen ein. Er hatte sie küssen wollen an diesem Abend. Er hatte sie halten wollen. Aber es sollte wohl nicht sein. Sakuras Lächeln hellte sie auf. „Willst du vielleicht zu einem Kaffee mit hoch kommen?“ Der Wind wirbelte die auf den Boden liegenden Blätter auf. Er blieb eine Weile vor ihr stehen, sagte kein Wort und lauschte dem leisen Zirpen der Zikaden. Er gab ihr ihre Tasche zurück, hob kurz seine Hand um ihre eine Strähne hinter ihr Ohr zu streichen und beantwortete ihre Frage mit einem Nicken. „Kaffee wäre gut.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)