Loneliness - auf der Suche nach Glück von tinybee (NaruxHina) ================================================================================ Loneliness - auf der Suche nach Glück ------------------------------------- Hallo~ Heute hatte ich einen ganz schön sentimentalen Tag und deswegen hat mich die Lust gepackt, einen OS zu schreiben. Ich hoffe natürlich, dass er euch gefallen wird. Er spielt diesmal wieder in der Welt von Naruto ist als nicht AU~ Ich hoffe, ihr lest ihn trotzdem~ Viel Spaß dabei. ~ Loneliness - auf der Suche nach Glück ~ Die Bäume verloren schon langsam ihre Blätter und die Straßen wurden zu einem bunten Meer, getaucht in herbstliche Farben. Die Tage wurden immer kürzer und die Nächte länger, der Herbst kündigte sich an. Die meisten Dorfbewohner gingen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach. Sie führten Missionen aus, sie lernten fleißig an der Akademie, sie saßen im Büro und arbeiteten Dokumente durch oder sie befanden sich im täglichen Training. Team 8 war an seinem üblichen Trainingsplatz. Shino und Kiba hatten sich gerade einen schon fast ausgeglichenen Kampf mit Hinata geliefert. Die beiden Shinobi standen leicht außer Atem ihrer Freundin gegenüber, die keinerlei Anzeichen von Anstrengung zeigte. „Hinata, du wirst immer besser. Deine neue Technik ist einfach genial. Man hat kaum eine Chance, dich anzugreifen.“, musste Kiba anerkennend zugeben und Akamaru bellte zustimmend. Shino nickte ebenfalls. „Danke…“, nuschelte die Hyuuga verlegen. Mittlerweile bekam sie viel Lob. Von ihren Teamkameraden, von Kurenai und hin und wieder sogar von ihrem Vater, doch es war ihr immer wieder unangenehm. Sie war es gewohnt, ein unscheinbarer Mensch zu sein. An manchen Tagen war sie froh darüber, dass sie selbst in Mitten einer Menschenmasse unsichtbar schien und an anderen Tagen wiederum würde sie am liebsten laut aufschreien, um zu zeigen, dass sie lebte. Die Dunkelhaarige war stärker geworden, viel stärker, das wusste sie mittlerweile selbst, doch diese Entwicklung konnte man nur an ihrer physischen Stärke merken, nicht doch an ihrem Charakter. „Ihr könnt für heute Schluss machen.“, Kurenai nickte ihren Schülern noch einmal freundlich zu, ehe sie selbst in einer Rauchwolke verschwand. Shino, Kiba und Akamaru machten sich ebenfalls auf den Weg, doch die junge Kunoichi blieb stehen und bewegte sich nicht vom Fleck. „Kommst du Hinata?“, Kiba drehte sich verwundert um. „Nein, ihr könnt ruhig vorgehen, ich werde noch etwas trainieren.“, Hinata verbeugte sich freundlich. „Wenn du so weiter machst, dann bist du bald stärker als Shino und ich zusammen.“, Kiba lächelte sie noch einmal zuversichtlich an. Hinata sah ihren beiden Teamkameraden nach. Sie wurden immer kleiner und bald waren die beiden ganz hinter der untergehenden Sonne verschwunden. Es war Ende Oktober und mittlerweile wurde es schon früher dunkel. Ohne lange zu zögern begann sie mit ihren Übungen zur Kontrolle ihres Chakras. Nicht weit entfernt, hatte auch Kakashi das Training von Team 7 beendet. Sakura, Sai und Naruto verbeugten sich zum Abschied vor ihrem Sensei. „Ich geh noch etwas im Wald spazieren. Wir sehen uns dann morgen wieder.“, und ohne lange zu zögern wandte sich Naruto von seinen beiden Teamkameraden ab und verschwand in der Dunkelheit der Wälder. Der blonde Shinobi war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er die besorgten Worte seiner Freunde gar nicht mehr mitbekam. „Seitdem wir Sasuke das letzte Mal gesehen haben, trainiert Naruto noch viel verbissener. Er lacht kaum noch und ich hab ihn selten so ernst gesehen. Das passt einfach nicht so seinem Charakter.“, Sakura sah ihrem besten Freund besorgt nach. „Da wirst du wohl Recht haben.“, Sai konnte nicht wirklich mitreden, da er Naruto noch nicht sehr lange kannte. „Ich würde ihm so gerne helfen.“, man konnte die Traurigkeit in Sakuras Stimme hören. Doch innerlich wusste sie genau, das einzige, das Naruto helfen konnte, war wohl Sasuke. Solange der Uchiha auf seinem Rachefeldzug war, würde Naruto nicht zur Ruhe kommen. Mit gesenktem Kopf machten sich die Rosahaarige und Sai auf den Weg zurück zum Dorf. Naruto spazierte in der Zwischenzeit durch den Wald, genoss den Geruch vom frischen Laub. Die Sonne ging gerade unter und hin und wieder blitzen Sonnenstrahlen durch die mittlerweile schon kahlen Äste der Bäume. Die Hände hatte der blonde Shinobi in seiner Hosentasche und sein Blick war auf den Boden gerichtet. Früher hatte er diese Spaziergänge geliebt. Der Wald war ein so lebendiger Ort, voller Tiere und Pflanzen, die ihm das Gefühl gaben, nicht alleine zu sein. Doch in den letzten Wochen nahm er die Präsenz der Lebewesen um ihn herum nicht mehr wahr. Er fühlte sich so lückenhaft, als würde ihm ein Teil seiner Seele fehlen. Nachts konnte Naruto kaum noch schlafen, denn in der Dunkelheit wurde er von zwei roten Augen verfolgt, einem hämischen Lachen und das Wort „Looser“ erschien immer wieder vor ihm. „Sasuke…“, flüsterte Naruto leise. Warum war er nicht in der Lage, den Uchiha davon zu überzeugen, wieder zurück ins Dorf zu kommen? Waren sie ihm nicht mehr gut genug? Zweifel plagten den Uzumaki. Diese Gedanken, die immer wieder um Sasuke kreisten, ließen ihn einfach nicht mehr los. Wenn er alleine war, zogen sie ihn immer weiter in die Tiefe, während des Trainings trieben sie ihn zu Höchstleistungen an und in der Nacht verfolgten sie ihn, bis er sich im Schlaf unruhig hin und her wälzte. Sakura und Kakashi hatten seine Veränderung mit Sicherheit schon bemerkt, doch mit ihnen konnte er einfach nicht darüber reden. Er hatte Sakura doch ein Versprechen gegeben. Wie hätte er ihr sagen können, dass er kurz davor war aufzugeben? Und Kakashi, …nach ihrer letzten Trainingseinheit hatte ihm der Sensei gesagt, wie stolz er auf seine Entwicklung war. Nein, seinen Sensei konnte er auch nicht enttäuschen. Er war mit seinen Ängsten und Problemen alleine, so wie immer. Ein leises Seufzen entwich dem blonden Shinobi. Langsam setzte er einen Fuß vor dem anderen, ohne zu achten, wohin ihn seine Beine trugen. „Naruto-kun?“, eine leise Stimme, riss den Blondschopf aus seinen quälenden Gedanken. Überrascht sah er hoch und blickte in zwei helle Augen. „Hinata…“, meinte Naruto leise. Stille brach aus und keiner sagte ein Wort. Ein paar Sekunden standen sich die beiden einfach nur gegenüber, waren überrascht, den jeweils anderen hier zu sehen. Nicht weit entfernt konnte man eine Eule rufen hören und hin und wieder raschelten die Zweige im leichten Wind. Wenn der Mond die kleine Lichtung, auf der sich die beiden jetzt befanden, nicht erhellen würde, konnte einem schon mulmig zu Mute werden. „Was machst du so spät noch hier?“, Naruto sah die Hyuuga verwundert an. „Äh, ich trainiere noch etwas.“, nuschelte das dunkelhaarige Mädchen verlegen und wandte ihren Blick zu Boden. Ihr Herz schlug wie wild und sie konnte es kaum fassen, dass sie hier mit Naruto alleine war. Seit er von seiner Trainingsreise mit Jiraiya zurückgekommen war, hatte sie ihn kaum zu Gesicht bekommen. Doch mit jedem Tag, den Naruto fort war, war Hinatas Sehnsucht nach ihm gestiegen, ihre Liebe wurde noch größer und ihre Zuneigung für ihn noch inniger. Naruto stand ihr gegenüber, starrte sie nur an und sagte nichts. „Und was machst du hier?“, stellte sie ihm die Gegenfrage. „Ich….“, doch weiter kam Naruto nicht. Ja, was machte er eigentlich hier? Er wandte seinen Kopf peinlich berührt zur Seite. „Ich glaube ich geh dann besser wieder. Schönen Abend noch, Hinata.“, Naruto wandte sich ab und verschwand. Mit schnellen Schritten verließ er den Trainingsplatz. Warum schlug sein Herz plötzlich etwas schneller? Und warum war er nicht in der Lage gewesen, ihr eine vernünftige Antwort zu geben? Hinata war eine Freundin, die er schon lange kannte und schätzte, doch so hatte er sich ihr gegenüber noch nie verhalten. Er schüttelte seinen blonden Wuschelkopf, um die Gedanken an das Mädchen zu vertreiben. Er hatte Wichtigeres zu tun. Er musste einen Weg finden, wie er Sasuke wieder zurück nach Konoha Gakure bringen könnte. Langsam trottete er nach Hause, in seine kleine Wohnung. Wie immer war sie nicht aufgeräumt, doch das störte den Uzumaki nicht sonderlich. Doch die Leere, die Einsamkeit und die Verzweiflung, die sie ausstrahlte, die mochte er nicht. Seit seiner Geburt, war er noch kein einziges Mal nach Hause gekommen und wurde von jemand empfangen. Keiner war da, der auf ihn wartete, niemand, …er war alleine. Mit diesen Gedanken, Zweifeln wegen Sasuke und Gewissensbisse, weil er kurz davor war einfach aufzugeben, schlief Naruto irgendwann ein. Wie jede Nacht wurde er von Alpträumen heimgesucht, konnte jedoch nicht erwachsen. Er war nirgends sicher, weder zu Hause noch beim Training, weder am Tag, noch bei Nacht…. Am nächsten Morgen wachte er wie immer sehr zeitig auf. Sobald die ersten Sonnenstrahlen durch sein Fenster blitzen, schreckte er aus einem seiner Alpträume hoch. Schweißgebadet stellte er sich unter die Dusche und ließ kaltes Wasser über seine Haut rinnen. Schon seit Wochen verzichtete er auf seine morgendliche Portion Ramen, denn Hunger verspürte er schon lange nicht mehr. Naruto verließ die Wohnung, den Ort, an dem er sich momentan so unwohl fühlte. Warum? Das wusste er selbst nicht so genau. Bis zum Training mit Sakura und Sai, hatte er noch fast zwei Stunden Zeit. So früh war er schon lange nicht mehr aufgewacht. Die Sonne ging gerade erst auf und es lag noch der Morgentau auf den nassen Wiesen. Wie immer trugen ihn seine Beine raus aus dem Dorf, zum Rand des Waldes. Hier draußen in der Natur fühlte er sich wenigstens etwas wohler. Die frische Luft tat ihm gut. Jeden Morgen ging er einen anderen Weg durch den Wald, am Dorfrand entlang oder zu den Felsen der Hokage. Seine Beine trugen ihn immer wo anders hin. Gedankenverloren spazierte Naruto heute am Waldrand entlang. Auf der einen Seite standen große Nadelbäume, die kein Licht durchließen und eine gewisse Art von Einsamkeit ausstrahlten. Auf der anderen Seite lag das Dorf, getaucht in die Morgensonne und glänzend vom Tau. Dieser Anblick ließ ihn wie immer Zweifeln. Welche Seite würde er wählen? Die Dunkelheit und die Einsamkeit zu seiner Rechten? Oder das Licht und das Leben zu seiner linken Seite? Wie oft hatte er sich diese Frage schon gestellt? Rein hypothetisch versteht sich. Plötzlich fuhr Naruto hoch. Leise, erschöpfte Laute waren zu hören. Was war das? Der Blondschopf suchte die Gegend um ihn herum ab, doch sehen konnte er nichts. Mit schnellen Schritten ging er weiter, um die nächste Kurve und da sah er sie. Knappe 30 Meter von ihm entfernt trainierte sie. Ihr Körper bewegte sich anmutig und elegant, ihre langen Haare, wurden durch den Windzug in der Luft umher gewirbelt und ihre langen, zarten Finger führten eine Bewegung geschickt nach der anderen aus. Kleine helle Chakramengen strömten aus ihrem Körper und ließen das Mädchen noch anmutiger wirken. Ihr Training sah schon fast wie eine Art von Tanz aus, die Naruto langsam in ihren Bann zog. Ohne mit der Wimper zu zucken verfolgte er all ihre Bewegungen, verfolgte sie mit beiden Augen und konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. „Hinata…“, flüsterte er leise. Warum war ihm die letzten Monate nicht aufgefallen, wie sehr sich die Hyuuga doch verändert hatte? Warum hatte er ihre Schönheit gestern Abend nicht erkannt? Die Dunkelhaarige wirkte so konzentriert, als könnte sie nichts aus der Ruhe bringen. Ihre eleganten Bewegungen wirkten so präzise und gekonnt. Das Mädchen vor ihm war nicht mehr die kleine, unscheinbare Hinata, nein, sie hatte sich verändert. Nicht nur, dass ihr Körper viel weiblicher wirkte und ihr Haar gewachsen war, nein sie schien auch stärker geworden zu sein. So kontrolliert wie sie die Mengen von Chakra aus ihrem Körper strömen ließ, das erforderte schon einiges an Können. Hinatas Augen waren geschlossen und so merkte sie Naruto nicht. Der blonde Shinobi beobachtete sie und realisierte das erste Mal seit langer Zeit, dass er geschlafen hatte. Um ihn herum hatte sich so vieles verändert seit seiner Trainingsreise mit Jiraiya. Gleich nachdem er damals angekommen war, brach er zu seiner ersten Mission auf. Danach folgte ein bedeutendes Ereignis, dem anderen und nie hatte Naruto wirklich Zeit gefunden, sich seine Heimat anzusehen. Seine Freunde waren alle älter und stärker geworden. Ob es bei ihm auch so war? Manchmal dachte Naruto, das sich alles um ihn herum bewegte, nur er selbst stand still und kam einfach nicht vom Fleck. Nein, ganz im Gegenteil, an machen Tagen dachte er sogar, dass er sich mit jedem Schritt immer weiter von seinen Zielen und Träumen entfernte. Warum war er nur so blind durch das Leben gegangen? Warum hatte er nie auf die schönen Dinge die ihn begleiteten geachtet? Ohne lange zu zögern ging er auf die Hyuuga zu, die sein Kommen zu bemerkten schien, denn Hinata stoppte. „Naruto…“, hauchte sie verlegen. „Guten Morgen Hinata.“, er lächelte sie gequält an. Ja, selbst sein Lächeln hatte er verlernt, „Du trainierst so früh am Morgen, tagsüber mit deinem Team und abends dann immer noch? Wie hast du nur so viel Ausdauer?“, Naruto musste sich anerkennend eingestehen, dass er Hinata so viel Kraft gar nicht zugetraut hatte. „Ich möchte einfach besser werden, damit ich unser Dorf und die Menschen die mir wichtig sind, verteidigen kann.“, bei diesen Worten hatte die Dunkelhaarige ihren Blick zu Boden gerichtet. Würde Naruto über ihre Worte lachen? „Das finde ich bewundernswert, Hinata.“ Die Kunoichi sah Naruto nun direkt in die Augen. Bewundernswert? Er, Naruto Uzumaki, der Junge, den sie schon so lange liebte, fand etwas an ihr bewundernswert? Ihr Herz raste schon wieder wie wild und ihre Wangen färbten sich Rot. Ein Gefühl von Glück durchströmte ihren Körper und sie konnte nicht anders, als den Blondschopf anzulächeln. „Danke, Naruto-kun.“ Erneut sah Naruto sie mit seinem gekünstelten Lächeln an. Hinata hatte schon lange gemerkt, dass er sich verändert hatte, immer verschlossener geworden war, doch sie konnte leider nicht viel mehr tun, als es mit anzusehen. „Ist alles okay bei dir, Naruto?“, die Hyuuga nahm ihren Mut zusammen, um ihm diese Frage zu stellen. Naruto sah sie verwundert an und sein Körper verkrampfte sich leicht. Wie lange ist es her, dass ihn jemand gefragt hatte, ob alles in Ordnung war? „Äh…“, er war so über diese Frage überrascht, dass er anfangs nicht wusste, was er antworten sollte. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst.“, Hinata hatte das Gefühl, dass sie zu weit gegangen war. Wenn Naruto mit wem reden wollte, dann sicher mit Sakura, sie waren immerhin schon seit einigen Jahren in einem Team. Narutos Anspannung ließ nach. „Willst du ein Stück mit mir spazieren gehen?“, fragte er das Mädchen. Er wusste nicht genau warum, aber er hatte das Bedürfnis in ihrer Nähe zu sein. „Hai…gerne.“, kam es leise zurück und schon gingen die beiden nebeneinander her. Hinata wusste nicht genau, ob sie noch etwas sagen oder ob sie einfach nur abwarten sollte. Doch diese Entscheidung nahm ihr Naruto ab. „Glaubst du, dass sich Menschen einfach so ändern können? Also von einem auf den anderen Tag auf die Böse Seite wechseln?“, bei diesen Worten blickte der Blonde zu Boden. „Hm, nein, zumindest nicht ohne Grund.“, Hinata wusste sofort, dass er von Sasuke sprach. Sie hatte schon damit gerechnet, dass der Uchiha nicht ganz Unschuld an Narutos Lage hatte. „Aber warum werden Menschen böse?“, seine Frage klang eher wie ein verzweifelter Hilfeschrei. „Weil ihnen Böses wiederfahren ist.“, die Antworten der Kunoichi waren knapp, aber sie wollte nicht mehr sagen, als nötig. „Und wie kann man diesen Menschen dann wieder die Augen öffnen?“, jetzt sah Naruto das erste Mal zu Hinata auf. „Hm, ich glaube in dem man ihnen zeigt, dass ihnen auf der dunklen Seite auch viel Schönes entgeht.“ Diesmal sagte Naruto nichts. „Aber wenn du mich fragst, Sasuke hat einfach schon so viel Schmerz und Einsamkeit erfahren, dass es nicht einfach ist. Um ihm die Augen zu öffnen, verlangt es schon viel.“ Jetzt blieb Naruto stehen und sah Hinata überrascht an. „Woher?...“, er war gar nicht im Stande seinen Satz zu beende. Die Hyuuga lächelte scheu. „Ich sehe doch, dass es dir schlechter geht, seit du ihn das letzte Mal auf dieser Mission gesehen hast. Ich habe mir schon gedacht, dass er der Grund für deine Veränderung ist.“, gab sie ehrlich zu. „Dir ist das aufgefallen?“ Peinlich berührt sah Hinata zu Boden. Was Naruto jetzt wohl über sie dachte? Dass sie ihm nachspionierte? „Hai…“, nuschelte sie verlegen. „Danke, Hinata.“. In Narutos Stimme lag soviel Zuversicht, dass sich die Hyuuga sogar traute, ihm in die Augen zu sehen und sofort musste sie lächeln. Auf Narutos Lippen lag seit langem wieder ein Grinsen und Hinata war sich sicher, dass er es ehrlich meinte. „Ich muss jetzt los, wir haben gleich Training. Wir sehen uns.“, und schon machte Naruto einige Schritte nach hinten, winkte Hinata noch einmal freundlich zu, drehte sich dann um und lief Richtung Trainingsplatz. Er fühlte sich gut. Ob das Hinatas Schuld war? Doch das spielte in dem Moment keine Rolle. Jetzt lag das Training vor ihm. Sakura, Sai und Kakashi erwarteten ihn schon. Die drei schenkten Naruto einen überraschten Blick, als sie das zarte Lächeln auf seinen Lippen erkannten. Etwas, dass sie schon sehr lange nicht mehr bei ihrem Freund gesehen hatten. Team 7 trainierte den ganzen Tag, bis die Sonne die ersten Anzeichen machte, hinter dem unendlichen Horizont unter zu gehen. „Gut gemacht, ich erwarte euch dann wie immer Morgen und Naruto, du warst heute besonders gut.“, lobte Kakashi den Blondschopf. Dieser kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf. „Danke, Kakashi Sensei.“ Ihr Meister verschwand in einer Rauchwolke. „Naruto, du bist heute irgendwie anders.“, stellte Sakura fest. Sie hatte schon den ganzen Tag darauf gewartet, ihn endlich darauf ansprechen zu können. „Anders?“, fragte Naruto nach. „Ja….“ „Ich bin einfach nur gut drauf. Ist das so schlimm?“, er sah seine Teamkameradin an. „Nein, ganz und gar nicht. Ich freue mich.“, Sakura schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln. „Ich gehe dann mal wieder spazieren. Wir sehen uns morgen.“, und schon war Naruto verschwunden. Er hatte keine Lust groß darüber zu reden. Aber warum war er heute plötzlich so ausgeglichen? Er hatte den Tag über kaum an Sasuke gedacht und wenn, dann waren es keine schmerzhaften Gedanken, sondern eher Erinnerungen, die ihn antrieben noch härter zu trainieren. Aber woher er diese Kraft nahm, dass wusste Naruto nicht. Sein Weg führte ihn wie immer durch den Wald. Als er sich in seinen Gedanken verlor, kam ihm immer wieder Hinata in den Kopf. Ihre Worte von heute Morgen schienen einen positives Einfluss auf ihn gehabt zu haben. Sie hatte ihm das Gefühl gegeben, dass jemand an ihn dachte und sich sorgte. Jemand, dem er das eigentlich nicht zugetraut hatte. War er vielleicht doch nicht so einsam, wie er immer dachte? Zielstrebig ging er zum Trainingsplatz von Team 8, in der Hoffnung, Hinata dort wieder zu sehen. Doch die Lichtung war leer. Suchend sah er sich um, versuchte das Chakra von ihr und ihren Teamkameraden zu orten, doch ohne Erfolg. Ob sie heute schon früher nach Hause gegangen war und nicht mehr trainierte? Die vertraute Traurigkeit machte sich wieder in ihm breit. Ungewollt sackte er erschöpft auf die Knie. Woher kam dieser Schwächeanfall plötzlich? Warum konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten? „Suchst du jemand?“, erklang eine sanfte Stimme hinter ihm. Narutos Augen weiteten sich. Sie war also doch gekommen. Er drehte sich zu ihr um. „Ja, ich habe gehofft dich zu treffen. Ich dachte schon, du wärst heute nicht hier.“, gestand er. „Wir waren heute auswärts auf einer Mission, deswegen komme ich etwas später.“, Hinata spielte verlegen mit ihren Fingern, ein Zeichen der Unsicherheit. „Schön, dass du doch noch gekommen bist.“, Naruto stand nun wieder auf und ging auf die Hyuuga zu. Mit jedem Schritt fühlte er sich wohler und kräftiger. „Stört es dich, wenn ich etwas hier bleibe?“, Naruto sprach leise. „Nein….“, nuschelte Hinata leise. Im Gegenteil, sie freute sich natürlich unheimlich. Anfangs war es ihr noch etwas unangenehm, dass Naruto sie bei ihrem Training beobachtete, doch mit der Zeit gewöhnte sie sich daran. Wie gerne würde sie ihn fragen, warum er hier bei ihr saß und ihr zusah. Doch ihre Schüchternheit ließ das nicht zu. Nach einer Weile setzte sich die Hyuuga zu Naruto und sie fingen an, sich zu unterhalten. Anfangs waren ihre Worte noch steif und unbeholfen, als hätten beide Angst, etwas Falsches zu sagen, doch mit der Zeit wurden sie lockerer. Sie sprachen über Sasuke, das Training, die letzten Jahre und noch vieles mehr, bis sie beim Thema Einsamkeit angekommen waren. „Warum tut es so weh, alleine zu sein?“, man konnte die Trauer in Narutos Stimme deutlich hören. Hinata wusste, dass er es in seiner Kindheit nicht leicht hatte, dass er von Spott und Abneigung gequält worden war. „Einsamkeit bedeutet nicht immer alleine sein. Klar, wenn man keinen um sich hat, dann verspürt man diese Traurigkeit, doch in Mitten einer Menschenmasse zu stehen und sich unsichtbar und ignoriert zu fühlen, verursacht genau dasselbe Gefühl.“, Hinata kannte letzteres leider sehr gut. „Redest du von dir, Hinata-chan?“, fragte Naruto direkt. Die Hyuuga wusste nicht, was sie mehr verwunderte. Die Tatsache, dass er sie eben zum ersten Mal Hinata-chan genannt hatte oder dass er sie so leicht durchschaut hatte. „Hai…“, nuschelte sie ehrlich. „Weißt du, ich finde die Menschen dumm. Warum macht unsere Gesellschaft es den privilegierten noch einfacher und erschwert den weniger privilegierten alles? Ich meine, wenn man gut aussieht, reich ist, Freunde und Familie hat und Ansehen genießt, dann ist es so viel einfacher akzeptiert zu werden. Doch wenn man keine Familie hat, sich durch das Leben schlagen muss und es von vornhinein nicht einfach hat, machen es einen die Dorfbewohner noch schwerer. Das ist doch nicht fair.“ Die Hyuuga musste lächeln. Naruto konnte ganz schön ernst sein, wenn er wollte. „Ja, da hast du Recht. Aber ich glaube jeder von uns hat schon einmal eine Art von Schmerz erlitten. Nur manche zeigen ihn nicht. Sie verstecken ihre Trauer, in dem sie lachen, Geld ausgeben und andere diskriminieren. So sind die Menschen leider. Es ist nicht einfach zu zeigen, dass man verletzlich ist.“ Naruto ließ sich zurück in das weiche Gras fallen. Der Mond leuchtete über ihnen. Er schien nachzudenken. Hinata hatte mit dem, was sie gesagt hat, wohl gar nicht so Unrecht. Anstatt zu zeigen, dass er verletzt wurde, verwandelte Sasuke seinen Schmerz in Zorn und Rache. „Du hast wohl Recht, Hinata. Aber in Manchen Fällen kann ich es nicht verstehen. Du bist doch eine Hyuuga, stammst von einem sehr angesehenen Clan ab, bis in den letzten Jahren sehr viel stärker geworden, hast einen freundlichen Charakter und trotzdem wirst du von vielen Leuten übersehen. Das hast du nicht verdient.“, stellte Naruto mit entschlossener Stimme fest. Darauf erwiderte die Hyuuga nichts. Sie musste gerade mit ihrer Fassung kämpfen. Hatte Naruto wirklich gerade gesagt, dass er sie in Ordnung fand? Sie vielleicht sogar ein wenig mochte? Sie sah ihn an. Er hatte seinen Blick immer noch starr nach oben zu den Sternen gerichtet. Seine Hände hatte er hinter seinem Kopf verschränkt und seine Beine bequem von sich gestreckt. Er sah so nachdenklich aus. Hinata musste lächeln. Sie war ihm so nahe und er sah sie. Das hatte sie sich immer gewünscht. Die Kunoichi wandte ihren Blick wieder ab und widmete sich nun ebenfalls ihren Gedanken. Die beiden schwiegen sich an, dachten nach, fühlten sich einfach wohl und waren froh, nicht alleine sein zu müssen. So vergingen die Minuten, bis Naruto die Stille unterbrach. „Ich glaube wir sollten dann gehen. Sonst überstehen wir das Training morgen nicht.“ „Hai, du hast Recht.“ Sie standen auf und verschwanden in der Dunkelheit der Nacht, zusammen… Von diesem Tag an, verbrachten Naruto und Hinata sehr viel Zeit miteinander. Naruto konnte mit der Hyuuga über alles reden, was ihn beschäftigte. So sehr er Sakura und Kakashi auch schätzte, in diesem Fall waren sie die falschen Ansprechpartner. Doch den beiden fiel auf, dass Naruto von Tag zu Tag wieder lockerer wurde und mehr von seiner dunklen Aura verlor. Doch keiner ahnte, wer dahinter steckte. „Hinata!“, eine tiefe, strenge Stimme hallte durch das Anwesen der Hyuugas. Hiashis Präsenz war in allen Räumen deutlich zu spüren, so furchteinflößend wirkte er auf seine Familie. Die junge Kunoichi kam mit schnellen Schritten auf ihren Vater zu. „Hai…“, sie verbeugte sich vor ihm. „Wo bist du die letzten Tage immer? Ich habe dir nicht gestattet so spät noch unterwegs zu sein!“, Hiashis Stimme war laut. „Gomen ne, Vater. Ich habe trainiert.“, versuchte sich Hinata aus der Affäre zu ziehen. „Wenn du angeblich trainiert hast, warum sind dann deine Fortschritte nur so gering. Ich gebe zu, dass du besser wirst, aber für die Mengen an Zeit, die du in dein Training investierst, solltest du schon weitaus weiter sein. Vielleicht solltest du doch lieber aufgeben und dich damit befassen, eine gute Ehefrau zu werden, dann blamierst du unsere Familie wenigstens nicht komplett.“, das Oberhaupt des Hyuuga Clans schenkte seiner Tochter noch einen abfälligen Blick und verschwand dann in seinen Gemächern. Zurück blieb Hinata, die mit den Tränen kämpfte. Warum musste ihr Vater so etwas nur immer und immer wieder sagen? Sie wusste, dass sie nicht so viel Talent und Begabung hatte wie ihre Schwester, aber sie gab sich doch so viel Mühe. Das war nicht fair! Ohne lange zu zögern lief Hinata einfach davon, hier hielt sie es keine Minute mehr länger aus. Die Verzweiflung, die sie so lange unterdrücken hat können, machte sich langsam wieder in ihr breit. Naruto und sein Team waren mit dem Training fertig. Wie immer verabschiedete er sich von seinen Freunden und machte sich dann auf den Weg zum Trainingsplatz von Team 8, um Hinata zu besuchen. Sie trafen sich jetzt schon seit knappen drei Wochen und Naruto musste sich eingestehen, dass er Hinata unheimlich dankbar war. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart so geborgen und wohl, wie er es sonst bei keinem verspürte. Sie hat ihm damals mit nur einem Satz das Gefühl gegeben, nicht alleine zu sein und umsorgt zu werden. Anfangs waren die Treffen für ihn eher ein Weg, mit seiner Einsamkeit fertig zu werden, vielleicht sogar etwas egoistisch, aber mit der Zeit genoss er Hinatas Gegenwart so sehr, dass er sich nach ihrer Nähe sehnte und es kaum erwarten konnte, bis er sie wieder sah. Aus seinem anfänglichen Egoismus war zunächst Freundschaft geworden und aus der Freundschaft nun eine Art Zuneigung, die sich Naruto allerdings noch nicht erklären konnte. Doch ihm war aufgefallen, dass er in den letzten Wochen viel weniger an Sasuke dachte und wenn doch, dann schmerzten ihn diese Erinnerungen nicht mehr so sehr. Doch seine Alpträume waren geblieben. Als der blonde Shinobi am Trainingsplatz ankam, fand er keinen vor. Er setzte sich geduldig auf den Boden und wartete. Die Minuten zogen sich nur dahin und wurden zu einer Stunde, die eine Stunde langsam zu zwei, bis Naruto sich Sorgen machte. Wo war Hinata nur? Sonst hatte sie ihm doch auch immer Bescheid gesagt, wenn sie auf einer mehrtägigen Mission war. Ob es ihr wohl gut ging? Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend, machte sich Naruto auf den Weg nach Hause. Ihm war schon sehr kalt, denn die Sonne war schon längst verschwunden. Man merkte, dass sich der Winter nun langsam ankündigte. Die Laubbäume waren nun schon kahl und das einst so bunte Farbenmeer aus Blättern, war zu einer bräunlichen, matschigen Masse geworden. Narutos Körper zitterte und er zog die Jacke noch näher an seinen Körper. Seine Haut war schon längst eiskalt und seine Finger leicht steif. Seine alten Zweifel kamen ihm wieder hoch. Warum musste er jetzt nach Hause, wo keiner auf ihn wartete? Er würde stundenlang im Wohnzimmer sitzen und an die leere Decke starren, bis er zu müde wurde und versuchte zu schlafen. Wenn es ihm vielleicht nach zwei, drei Stunden gelungen war endlich ins Land der Träume zu versinken, würde er dort nur noch mehr Qualen erleiden müssen. Naruto wusste genau, was ihn erwarten würde und doch konnte er nichts dagegen tun. Wie jeden Tag musste er es einfach auf sich zukommen lassen. Als er die Treppen zu seiner Wohnung hochging, war er schon durchgefroren. Er musste sich morgen eindeutig mehr anziehen. Erschöpft stieg er langsam die Stufen hoch. Plötzlich hörte er ein leises Wimmern. Was war das? Er beschleunigte seinen Schritt und nahm immer zwei Treppen auf einmal, um schneller zu sein. Als er sah, woher dieses armselige Geräusch kam, versetzte es ihm einen Stich im Herzen. „Hinata…“, flüsterte er leise. Sie saß zusammengekauert vor seiner Tür und weinte. Ihren Kopf hatte sie in ihren Knien vergraben und ihre Hände schützend um ihren Körper geschlungen. Sie zitterte. Hier draußen war es verdammt kalt. Ohne lange zu zögern, ging Naruto auf sie zu und hockte sich neben das Mädchen. „Hey, was ist denn los?“, versuchte er ihr den Grund ihres Kummers zu entlocken. Doch es kam keine Antwort. „Komm, wir gehen rein.“, Naruto zog die Kunoichi bestimmend zu sich nach oben und schloss dann seine Tür auf. Hinata ließ alles willig mit sich geschehen. Der Blondschopf schloss die Holztür hinter ihnen wieder, um die Kälte auszusperren. Er machte Licht und im selben Moment wünschte er sich, es nicht getan zu haben. Er schluckte. Auf dem Boden lagen Zeitungen, Kleidungsstücke und leere Falschen verstreut, seine Pflanzen ließen alle ihren Kopf hängen und es roch leicht stickig. „Na toll….“, knirschte Naruto sauer. Leicht überfordert versuche er zu überlegen, was er nun tun sollte. Er schob Hinata ins Wohnzimmer und drückte sie auf das Sofa. „Bleib hier, ich bin in fünf Minuten wieder bei dir.“ So schnell er konnte lief Naruto in sein Zimmer, suchte sich frische Kleidung und ging unter die Dusche. Eine knappe Minute ließ er heißes Wasser über seinen Körper und seine Haare rinnen und wärmte sich wieder auf. Da tat gut und er konnte langsam wieder einen klaren Kopf fassen. Stürmisch trocknete er sich ab und zog sich wieder an. Hastig wuschelte er mit dem Handtuch durch seine Haare, die ihm dann in alle Richtungen vom Kopf abstanden. In Rekordzeit stand er wieder vor Hinata. „Komm mit, du gehst duschen, sonst erkältest du dich noch.“, Naruto zog das schweigende Mädchen mit sich mit. „Ich habe dir ein Handtuch hingelegt und frische Kleidung liegt auf meinem Bett. Ich bin so lange in der Küche und mach uns einen Tee. Komm einfach, wenn du fertig bist.“, Naruto schloss die Badezimmertür hinter sich und ließ Hinata alleine. Am liebsten wäre er bei ihr geblieben, doch das konnte er nicht. Was war wohl passiert? Doch Naruto hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Mit gesenktem Kopf ging er ins Wohnzimmer, öffnete das Fenster, um etwas frische Luft in die Wohnung zu lassen, stellte einen Kessel mit Wasser auf und fing dann an aufzuräumen. Das war schon längst fällig gewesen. Aber in diesem Zustand war es Hinata wohl egal gewesen, wie es um sie herum aussah. Dem Blondschopf wurde bewusste, dass sich das erste Mal seit langem, wieder wer in seiner Wohnung befand. Ein schüchternes Lächeln zierte seine Lippen wieder. Unter diesen Umständen konnte er sich wohl kaum darüber freuen. Nachdem das Wohnzimmer halbwegs anschaulich war, kümmerte sich Naruto noch um die Küche. Er schloss das Fenster wieder und machte den Tee fertig. Ein tiefes Seufzen entwich ihm, als er sich leicht erschöpft auf dem Stuhl beim Küchentisch niederließ. Jetzt hieß es wohl warten. Naruto riskierte einen Blick auf die Uhr. Hinata war jetzt schon über 20 Minuten unter der Dusche. //Frauen…//, dachte Naruto mit einem Grinsen auf den Lippen. Doch als Hinata 10 Minuten später immer noch nicht wieder gekommen war, machte er sich Sorgen. Er konnte kein Wasser mehr laufen hören. Irgendetwas stimmte da nicht. Langsam stand er auf und ging in sein Zimmer, sah sich suchend um. Das T-Shirt, das er für Hinata bereit gelegt hatte, lag immer noch zusammengefaltet auf dem Bett. Zögerlich ging Naruto zu der verschlossenen Badezimmertür und klopfte. „Hinata?“ Es kam keine Antwort. „Hinata-chan, antworte mir bitte.“ Stille. Ohne lange zu zögern betrat Naruto das Badezimmer. Egal was er jetzt gleich sehen würde, er konnte in so einer Situation unmöglich tatenlos draußen vor der Tür stehen bleiben. Sein Blick viel als erstes zur Dusche, die leer war. Es dauerte eine Sekunde, bis Naruto verstand, was Sache war. „Hina….“, flüsterte er leise. Das Mädchen stand zitternd vor dem großen Spiegel. Von ihrem Körper tropften nasse Perlen und ihre dunklen Haare hingen hier in feuchten Strähnen vom Kopf. Ein paar Haare hatten sich in ihr Gesicht verirrt. Obwohl Hinata nur in einem Handtuch eingewickelt vor ihm stand, reagierte sie nicht auf Narutos Eintreten. Ihre Arme hatte sie fest um ihren Körper geschlungen und starrte gedankenverloren geradeaus. Der Blondschopf wusste nicht so Recht, was er machen sollte. Er beobachtete das Mädchen eine knappe Minute. Erst als sie langsam ihre Hand hob und sie auf ihr Spiegelbild legte, reagierte Naruto. Der Spiegel war von der Wärme des Wassers angelaufen und man konnte Hinatas Umrisse nur ganz verschwommen darin erkennen. Ganz langsam ging Naruto auf sie zu, richtete seinen Blick in die Augen ihres Spiegelbildes. Er wollte sehen, wenn es ihr unangenehm war, doch immer noch kam keine Reaktion. Als der Blondschopf direkt hinter ihr stand, sah Hinata zum ersten Mal auf. Ihre Blicke trafen sich über den Spiegel. Narutos Herz fing an zu rasen. Obwohl sie so traurig und hilflos wirkte, war sie immer noch wunderschön. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihre nackte Schulter und streichelte behutsam darüber. Ihr Zittern ließ langsam nach. „Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?“, versuchte es Naruto erneut. Doch er bekam abermals keine Antwort. „Hm, kannst du dich noch daran erinnern, als ich dich das zweite Mal beim Training im Wald gesehen habe? Es war an einem Morgen und du hast damals etwas gesagt. Du meintest, dass du gesehen hast, dass es mir schlechter ging. Weißt du eigentlich wie unglaublich du mir mit diesen paar Worten geholfen hast? Dank dir kann ich wieder lächeln, Hinata-chan und dank dir fühle ich mich nicht mehr so einsam. Bitte lass mich dir auch helfen, das kann ich aber nur, wenn du mit mir redest.“, Narutos Stimme war leise und sanft. Er raunte diese Worte schon fast in das rechte Ohr von Hinata, die immer noch mit dem Rücken zu ihm stand. „Ich verstehe, dass mich keiner wirklich sieht, denn ich bin im Grunde wie ein Geist.“, Hinata sprach so leise, dass Naruto sie kaum verstand. Mit ihrer rechten Hand strich sie über den Spiegel, verwischte so die angehauchten Stellen. Es wirkte fast wie ein verzweifelter Versuch sich selbst zu berühren, zu sehen, dass sie lebte und kein Geist war. Doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. „Aber ich sehe dich doch….“, Naruto taten die Worte der Dunkelhaarigen so weh. Er musste ihr doch irgendwie helfen können. Ganz zögerlich nahm er seine Hände und nahm Hinata von hinten in den Arm. Naruto hielt ihre Finger mit seinen umschlossen und langsam zog er sanft an ihren Händen, die bis zu dem Zeitpunkt noch schützend um ihren Körper geschlungen waren. Er ließ Hinata wieder los und ihre Arme hingen nun links und rechts von ihrem Körper. „Ich sehe Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit.“ Naruto strich Hinatas Haare aus ihrem Nacken und hauchte ihr immer wieder sanfte Küsse auf die Haut. „Ich sehe ein wunderschönes Mädchen, das so hart an sich selbst gearbeitet hat.“ Der Blondschopf schlang seine Arme nun von hinten um sie und zog die Kunoichi näher an sich. „Ich sehe zwei Augen, die so viel Warmherzigkeit ausstrahlen können, wenn sie wollen.“ Er streichelte sanft über ihren Bauch, der immer noch von dem weißen Handtuch verdeckt war. „Ich sehe einen Mund, aus dem so viele weise Worte kommen.“ Zögerlich wanderte der junge Shinobi mit seinem Arm zu ihren Lippen und strich mit seinem rechten Zeigefinger sanft darüber. Langsam löste er seine Umarmung wieder und drehte Hinata nun zu sich herum. Sie sah ihn immer noch mit ihrem leeren Blick an. Naruto legte seine Hände auf ihre Wangen und zwang sie so, ihn direkt in die Augen zu sehen. „Ich sehe eine junge Kunoichi aus Konoha, die bereit ist für ihre Freunde und ihr Dorf zu kämpfen, so wie es sich gehört. Eine junge Kunoichi, die mich mit nur einem Satz aus meinem Loch gezogen hat.“ Er kam ihr langsam näher und seine Lippen streiften für den Bruchteil einer Sekunde die ihren. Doch bevor er sie richtig küsste, hauchte er ihr noch folgende Worte entgegen: „Ich sehe dich, nur dich, Hinata Hyuuga…“ Und dann verschloss er ihre Lippen mit den seinen. Versuchte dem jungen Mädchen so all die Zuversicht und Hoffnung zu schenken, die sie ihm vor ein paar Wochen geschenkt hatte. Wollte ihr zeigen, dass er sie sah, sie schätze und sie liebte. Es hat so lange gedauert bis Naruto es endlich verstanden hatte. Es war nicht Sasuke gewesen, nachdem er sich sehnte, sondern es war die Angst vor der Einsamkeit, sie ihn so lange verzweifeln ließ. Sasuke war der erste Mensch gewesen, der ihn auf eine Art und Weise respektiert hatte, wie Naruto es zuvor noch nie erlebt hatte. Ja, Sasuke hatte ihn immer angetrieben, dank ihm ist er immer stärker geworden. Der Uchiha war wie in Bruder für ihn gewesen, der ihn aus seiner Einsamkeit befreit hatte. Und dann war er plötzlich weg und Naruto war gefallen, immer tiefer. So lange, bis Hinata ihn mit ihren Worten aufgefangen hatte. Und dafür liebte er sie. Ganz zögerlich ließ Naruto ihre Wangen los und schloss seine Arme wieder um ihren Körper. Er fing an seine Lippen zu bewegen und wollte die Hyuuga nie wieder loslassen. Beide schlossen ihre Augen, um diesen Moment noch besser genießen zu können. Hinata kämpfte mit ihren Gefühlen. Noch nie hatte jemand etwas so liebes zu ihr gesagt und dann kamen diese Worte auch noch von Naruto, dem Mann, dem sie schon vor so vielen Jahren ihre Liebe geschenkt hatte. Zaghaft und schüchtern fing sie an, den Kuss zu erwidern. Sie wollte den Moment auskosten, denn Naruto war ihr noch nie so nahe gewesen. Ihre Lippen trennten sich immer für wenige Millimeter und trafen dann wieder voller Sehnsucht aufeinander. Beide ließen ihre Bedenken fallen und genossen die Wärme, die der andere ausstrahlte. Naruto hatte seine Arme auf Hinatas Rücken gelegt und streichelte behutsam darüber. Die Hyuuga stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und schloss ihre Arme um Narutos Nacken. Diese kleine Geste gab dem Blonden so viel Mut, dass er mit seiner Zunge leicht über die Unterlippe von Hinata fuhr. Willig öffnete sie ihren Mund und ohne lange zu zögern, drängte sie ihre Zunge gegen die von Naruto. Leicht überrascht über ihre Initiative ging er auf das kleine Spielchen ein. Naruto war kalt und heiß gleichzeitig und er wusste nicht, ob er sich noch lange unter Kontrolle hatte. So lange hatte ihm etwas gefehlt, ein Teil seiner Seele und dieser fehlende Teil war Hinata gewesen, die ihm mit ihrer freundlichen Art so viel Zuneigung geschenkt hatte, dass er sich langsam wieder komplett fühlen hat können. Hinata ging es nicht anders. Auch sie musste ihre Gefühle erst einmal verstehen. Noch nie hatte sie sich so wohl und lebendig gefühlt, wie jetzt in Narutos Armen. Sie war selbst leicht verwundert, über ihren Mut, doch ihr Bauch kribbelte und Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus. Sie wollte mehr und drückte ihren Körper fester gegen den von Naruto. Der Blondschopf reagierte sofort auf ihre Annäherungsversuche und drückte sie sanft nach hinten gegen den Spiegel. Jetzt konnte sie nicht mehr entkommen. Naruto drängte seinen Körper gegen ihren und von Sekunde zu Sekunde wurde die Lust in ihm immer stärker. Doch Hinata schien es nicht anders zu ergehen, denn sie erwiderte diesen Druck und ihre Zungen trafen immer schneller und stürmischer aufeinander. Der Blondschopf wanderte mit seinen Händen zu Hinatas Hüften und zog ihren Körper so noch näher an seinen. Es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen, denn Hinata machte ihn langsam verrückt. Immer wieder drängte sie seine Zunge zurück und wollte ihm einfach nicht in den Genuss kommen lassen, die Oberhand zu haben. In Narutos Bauch tanzten die Schmetterlinge und dieses wunderschöne Gefühl überwältigte seinen ganzen Körper. Gerade als er mehr wollte, zog Hinata ihre Zunge zurück und drückte Naruto leicht von sich weg. Der Blondschopf wollte den Kuss nicht beenden, er war viel zu schön. Er hatte Angst, dass Hinata anders darüber dachte, doch als er ihre Hände plötzlich unter seinem schwarzen T-Shirt spürte, überzeugte sie ihm vom Gegenteil. Ihre Hände strichen langsam über seinen Bauch, fuhren ihn sanft auf und ab, immer wieder und entlockten Naruto so ein leichtes Stöhnen. Was machte diese Frau nur mit ihm? Als hätte Hinata es gespürt, dass sie dem Shinobi langsam den Verstand raubte, ging sie noch einen Schritt weiter und schob das Stück Stoff langsam nach oben. Naruto öffnete seine Augen und sah sie überrascht an. Die Leere und Trauer aus Hinatas Augen war verschwunden. Und als sich ihre Lippen langsam voneinander trennten, konnte er sogar Begierde in ihnen erkennen. Willig steckte Naruto seine Arme in die Höhe, damit Hinata leichtes Spiel hatte. Ohne lange zu zögern schob sie ihm das T-Shirt ganz über den Kopf und ließ es achtlos zu Boden fallen. Gierig auf die Lippen des anderen, küssten sie sich abermals. Diesmal war von der anfänglichen Schüchternheit nichts mehr zu sehen, denn nur wenige Sekunden später waren ihre Zungen schon wieder in ein leidenschaftliches Spiel verwickelt. Naruto drückte sich wieder näher an Hinata und merkte, wie er langsam die Kontrolle über sich verlor. Das dunkelhaarige Mädchen hatte ihre Hände auf Narutos Brust gelegt und konnte seinen Herzschlag spüren. Seines raste genauso schnell wie ihres. Naruto drückte sein Becken leicht gegen das von Hinata und ließ sich einfach gehen. Er hatte seine Hände in ihren Nacken gelegt und küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihm bis zu diesem Tag fremd war. Ihm kam es so vor, als hätte er Fieber, aber das hier, war definitiv keine Wahnvorstellung, dazu war es viel zu real, viel zu schön und viel zu lustvoll. Hinata wanderte mit ihren Händen langsam zu Narutos Rücken und strich langsam über seine blasse Haut. Der blonde Shinobi zuckte unter ihren Berührungen leicht zusammen und genoss sie in vollen Zügen. Doch plötzlich spürte er die leichte Erregung, die sich langsam zwischen seinen Beinen bemerkbar machte. Ruckartig ließ er von Hinata ab und sah peinlich berührt zur Seite. Was sie nun von ihm dachte? Überrascht über die plötzliche Wendung lief auch Hinata Rot an und wandte ihren Blick von Naruto ab. „Vielleicht sollten wir es etwas Langsamer angehen.“, flüsterte die Hyuuga leise. „Ja, da hast du wohl Recht.“, Naruto sah sie jetzt wieder an und kratze sich verlegen am Hinterkopf. Stille. Keiner wagte es etwas zu sagen. Die Gefühle waren immer noch zu überwältigend und beide atmeten schnell und unregelmäßig. Der Blondschopf konnte langsam wieder klar denken. „Danke, Naruto…“, Hinata sah dem blonden Jungen nun direkt in die Augen und lächelte sanft. „Ich danke dir.“, kam es leise zurück und Naruto erwiderte diese Geste, „Komm…“, er ging einen Schritt auf Hinata zu, nahm ihre Hand und zog sie dann langsam mit sich, raus aus dem Badezimmer. Auf Narutos Bett lag immer noch das T-Shirt, das er für Hinata bereit gelegt hatte. Das dunkelhaarige Mädchen war immer noch in das weiße, kuschelige Handtuch gewickelt. Als Naruto ihr das Kleidungsstück hinhielt, schüttelte die Hyuuga nur langsam den Kopf. Naruto setzte sich aufs Bett und wartete ab. Hinata nahm neben ihm Platz. „Der Tee ist jetzt sicher kalt.“, stellte Naruto fest. Wie immer viel ihm in solchen Situationen nichts Passendes zu sagen ein. „Eigentlich bin ich nur müde.“, gestand Hinata. „Willst du heute Nacht bei mir bleiben.“, obwohl die Frage eigentlich unnötig war, stellte sie Naruto trotzdem. „Hai…“, nuschelte Hinata. „Gut, du kannst in meinem Bett schlafen. Ich lege mich ins Wohnzimmer.“, doch eigentlich wollte der Blonde viel lieber hier bleiben, bei ihr. Hinata wollte sichtlich genau dasselbe, denn als Naruto aufstand, um zu gehen, hielt sie ihn am Handgelenkt fest und schüttelte den Kopf. „Ich war schon so lange alleine. Heute ist Schluss damit.“, sie zog ihn zu sich herab und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen. Lächelnd kuschelten sich die beiden nebeneinander in Narutos Bett. Das Mädchen hatte ihren Kopf auf die nackte Brust des Blonden gelegt und streifte mit ihrer Hand immer wieder sanft über seinen Bauch. Naruto strich langsam über Hinatas Schulter und drückte ihren Körper näher an seinen. „Gute Nacht, Naruto-kun.“, hauchte die Hyuuga leise. „Schlaf gut, Hinata-chan.“, raunte er ihr liebevoll ins Ohr. Und so schliefen sie ein. Beide genossen die Nähe des anderen und ihnen wurde klar, dass sie ab jetzt nie wieder alleine sein mussten. Von draußen leuchteten die Sterne in das sonst so dunkle Zimmer und tauchten das friedlich, schlafende Pärchen in ein schimmerndes Licht. Beide hatten ihre Einsamkeit überwunden. Ihnen war bewusst geworden, dass sie an der falschen Stelle nach diesem Gefühl der Akzeptanz gesucht hatten. Hinata beim Trainieren und Naruto bei Sasuke. Doch manchmal ist das Glück näher als man glaubt und gerade wenn man am wenigsten damit rechnet, klopft es an die Tür. Man muss nur bereit sein es auch herein zu lassen. Es ist nicht immer leicht, über seinen Schatten zu springen, doch etwas Mut kann zu so vielen wundervollen Dingen führen, die das Leben so einzigartig machen~ The End~ Ich hoffe es hat euch gefallen~ Man liest sich ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)