Blinde Liebe von Vampire-Hero ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Ohne weitere unliebsame Ereignisse, badete mein kleiner Schatz zu Ende, da er eindeutig darauf bestanden hatte, dass er sich selbst waschen wollte. Jedenfalls was seinen unteren Bereich anging. Okay, das würde ich ihm heute mal durchgehen lassen. Aber nicht immer. Schließlich wollte ich auch was von ihm haben. Und ich verwöhnte meinen Liebsten zu gerne und dazu gehörte auch, dass ich ihn badete und einseifte. Nachdem Baden musste ich mich noch einmal umdrehen, bis er sich fertig abgetrocknet hatte und die weiße Hose wieder angezogen hatte. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er nur das Handtuch angehabt hätte, das hätte man nämlich leichter entfernen können, aber wollte ich es nicht darauf anlegen, dass er sich vielleicht unterkühlte. So dünn wie er war und schmal. Ich hatte manchmal richtig Angst ihn anzufassen, aus Sorge, ich könnte ihm dabei wehtun. Was ich natürlich nicht wollte. Und wie putzig er aussah. Seine schimmernde, porzellanfarbene Haut, mit einem leichten Wasserfilm bedeckt, seine Haare, die ihm jetzt etwas feucht an der Haut klebten, sein halb geöffneter Mund, welcher mich magisch in seinen Bann zog. Seine selbstsichere Art, aber zugleich dieses schutzbedürftige Wesen, welches er war. Oh, das war nicht gut. Denn dadurch viel es mir noch schwieriger, mich an meine eigene Abmachung zu halten, ihn für heute Abend, Ruhe zu gönnen. Immerhin wollte ich meinen Schatz nicht überanstrengen. Was natürlich nicht hieß, dass ich mich ganz zurücknahm. Bevor Jo noch irgendetwas machen konnte, hatte ich schon meine Arme um ihn geschlungen und auf die Arme genommen. „Hey, was soll das? Ich kann alleine laufen“ stemmte sich Jo gegen mich. „Lass nur, Honey. Heute war bestimmt sehr anstrengend für dich. Komm, ruh dich ein bisschen aus und lass dich von mir etwas verwöhnen“ flüsterte ich ihm sanft zu, als ich ihn rüber, zu unserem Bett trug. Irgendwie schienen die Worte ihn nicht ganz zu beruhigen, da er sich noch heftiger wehrte. „Verdammt, nein! Mit dem ersten Teil bin ich noch einverstanden, was aber den zweiten angeht, das kannst du vergessen!“ „Mhm…“ meinte ich nur und ignorierte sein gebären. Jo hatte in diesem Punkt eigentlich nichts mitzureden. Denn fand ich ihn jetzt mehr, als nur zum anknabbern. Seine warme Haut, das leichte Beben seines Körpers, das feurige Temperament und seine funkelnden, matten Augen und diese weichen Lippen, die mich richtig dazu einluden, genommen zu werden. Vorsichtig legte ich ihn aufs Bett und zog ihn gleich mit einem Arm an mich, während ich mich vorsichtig, etwas auf ihm legte, damit er nicht wegrücken konnte. Dabei passte ich auch auf, dass ich ihm nicht die Luft abschnürte und ihm keine Knochen brach. Mir war nämlich schon aufgefallen, dass er nicht nur dünn aussah, er war auch ziemlich leicht. Na das werde ich noch ändern. Er sollte wenigstens etwas auf die Rippen bekommen, mein süßer Schatz. Und wenn ich ihn persönlich füttern müsste, was ich natürlich liebend gern täte, wie ich hier noch einmal betone. Ich beugte mich dann zu diesem magischen Körper hinunter und begann genüsslich über die rechte, von Jos Knospen zu lecken und sie zu liebkosen. Dabei umschloss ich diese, saugte daran, neckte sie spielerisch und musste auch nicht lange warten, als sie sich langsam aufrichtete. Meinem kleinen Engel schien diese Berührung auch zu gefallen, da ich ein unterdrücktes, aber dafür aus Jos Mund, ziemlich erotisches Stöhnen hörte. Allein dieser Laut reichte aus, dass ich noch erregter wurde und weiter machte. Ich erweiterte den Bereich und fing an, mich hochzuarbeiten, mit saugen und küssen, von der Brustwarze, bis zu seinem Schlüsselbein, während meine freie Hand, seine linke Knospe bearbeitete. An seinem Hals angekommen, saugte ich mich dort erst einmal fest. Erst als ein rotes Mal zu sehen war, erhob ich mich etwas und betrachtete zufrieden, meine Arbeit. Diese Markierung hob sich, für jeden sichtbar, auf der weißen Haut ab. Dabei kam mir eine gute Idee. Nämlich dass ich das jeden Tag tun sollte. Sozusagen, als Eigentumsstempel. Ich betrachtete noch einmal sein zierliches Gesicht und seine bebenden Lippen, wegen der Ungewissheit was noch kommen würde. Aber für heute war das erst einmal genug. Ich würde ihm die Zeit lassen und ihn etwas ruhe gönnen. „Schlaf schön, Honey“ hauchte ich ihm schon ganz verträumt zu und konnte nicht wiederstehen, ihm wenigstens einen Gutenachtkuss zu geben. Dabei musste ich, so sturr wie mein Kätzchen nun mal war, etwas nachhelfen und sein Kinn etwas bestimmend drücken, damit er den kleinen Spalt soweit öffnete, dass ich geschickt hineingelangen konnte und mich dieser herrlichen, warmen Höhle widmen konnte, die ich langsam und neugierig zugleich erkundete. Den leichten Druck, den Jos Hände an meiner Brust hervorriefen, als er versuchte mich von sich wegzudrücken, ließen mich bloß schmunzeln. Mein kleiner Schatz war wirklich ein Kämpfer. Nicht bereit aufzugeben, was? Na ja, war auch ziemlich viel passiert heute. Deswegen löste ich mich langsam aus seinem Mund und legte mich glücklich neben ihm. Dabei legte ich einen Arm um seine Hüfte und streichelte mit der anderen Hand durch sein Haar, welches mir immer wieder zu entgleiten drohte. Sie waren ziemlich geschmeidig und wendig, genauso wie mein kleiner Schatz. Mit einem guten Gefühl, schlief ich dann endlich ein. Zu wissen, mit der Person die ich liebte und die mich auch lieben wird, Seite an Seite einzuschlafen. Und dann mit ihm am nächsten Morgen sogar wieder aufzuwachen. Wirklich, besser konnte das Leben doch nicht sein. ٭ Nachdem ich seinen gleichmäßigen Atemzug vernahm, wartete ich noch etwas, um sicher zugehen, dass er wirklich schlief. Ich zählte innerlich einmal bis hundert, nur um sicher zu gehen und auch, um mich gleichzeitig etwas zu beruhigen. …97…98…99…100 Jetzt horchte ich noch kurz, ob sich etwas verändert hatte. Schon der kleinste Unterschied in seinem Atmen, könnte bedeuten, dass er doch nicht schlief. Doch konnte ich erleichtert ausatmen, natürlich nur innerlich, da ich ihn nicht durch meine Freude wecken wollte. Er schlief jetzt. Ganz sicher. Langsam nahm ich sein Handgelenk, welches meine Taille umschlang und legte sie vorsichtig neben mich. Dabei betete ich, dass er nicht aufwachen würde, weswegen mein Herzschlag wieder schneller wurde. Als ich frei war, robbte ich mich, bis zum Ende des Bettes und setzte mich vorsichtig auf. Plötzlich spürte ich etwas an meinem Körper, konnte mich aber noch rechtzeitig bremsen, bevor ich aufschrie. Es war nur Carls Hand, die nach etwas suchte. Als mir die Worte bewusste wurden, wusste ich, dass er mich suchte. Schnell tastete ich das Bett nach dem Kopfkissen ab, auf welchem ich geschlafen hatte und schob es sacht der tastenden Hand hin. Diese ergriff erleichtert das Kissen und drückte dieses dann an sich. Ich atmete noch einmal tief ein und versuchte das Herzklopfen im Griff zu bekommen. Meine Güte, das hätte jetzt auch schief gehen können und… Na gut, darüber konnte ich auch später noch nachdenken, wenn ich hier draußen war. Ich ging wieder bis zum Kopfende und tastete mich langsam und leise voran, wie heut morgen. Da ich den Weg schon kannte und nicht glaubte, dass Carl irgendetwas Unvorhergesehenes bei meinem Fluchtweg abgestellt hatte, rief ich mir die einzelnen Details wieder zurück. Wenn ich mich nicht irrte, kam nach zehn Schritten die Kommode. Als ich beim neunten Schritt inne hielt und meine Hand ausstreckte, berührte ich rauen Untergrund, wie Holz. Gut, bis hierhin hatten ich es schon mal geschafft. Und den Rest bis zur Tür legte ich auch sicher zurück. Von dort aus, lief ich dann nach links. Da wir die ganze Zeit im Haus waren, konnte ich nicht sagen, wo hier nun die Tür war um raus zukommen, doch irgendwo muss es wenigstens ein Mauseloch geben, um von hier zu entfliehen. Weiter in Richtung Küche lief ich, immer noch vorsichtig an der Wand entlang und schlug dann den Weg zum Wohnzimmer ein. Vielleicht führte hier ein Weg zum Flur, wodurch man denn nach draußen kam. Also machte ich mich daran, auch hier an der Wand weiter zu gehen, doch immer darauf gefasst, dass ich jetzt acht geben musste, da ich nicht sehen konnte, ob hier irgendetwas stand. ٭ Wie schön es doch war, das Jo jetzt endlich bei mir war. Der ganze Tag, war schon irgendwie magisch gewesen. Ich wusste gar nicht, dass auch kleine Dinge, einem Spaß machen konnten. Na gut, Jo musste erst mal auftauen, aber wenn er erst merkt, dass ich ihm nichts tun werde, sondern für ihn da bin, dann wird er das ganze auch noch genießen. So wie ich. Unwillkürlich drückte ich meinen Liebling näher an mich ran und kuschelte mich mehr zu ihm hin. Hm… schön weich. Jo war wirklich zierlich. Fast wie ein Mädchen und doch wieder nicht. Er war so schön wie eine Rose, aber genauso gefährlich, mit ihren Dornen. Sein Temperament war richtig niedlich, was mir auch an ihm gefiel. Seine Blindheit hatte ihn nicht geschwächt, sondern im Gegenteil, eher gestärkt. Ich streckte meine Hand aus, um noch einmal, durchs Jos Haare zu fahren, ihn zu spüren und zu wissen, dass er wirklich bei mir war. Doch, wo eigentlich Jos Kopf sein sollte war… nichts. Leer. Nun schlug ich meine Augen auf und setzte mich ruckartig ins Bett hin. Dabei realisierte ich, dass ich nicht Jo in meinem Arm hielt, sondern ein Kopfkissen. Dafür war das Bett neben mir, verlassen. Zuerst war ich etwas verwirrt. Doch als ich das leere Bett und die Abwesenheit meines kleinen Lieblings registriert hatte, war ich wacher denn je. Jo. Versuchst du etwa mir zu entkommen? Du weißt doch, ich lasse dich nicht mehr gehen. Als ich langsam aufstand, um meinen kleinen Engel, wieder einzufangen, blieb ich ruhig. Wütend war ich nicht auf ihn. Warum auch? Ich wusste ja, dass er nicht fliehen konnte. Damit meinte ich nicht nur seine Blindheit, sondern auch die Tatsache, dass wir hier mitten im Nirgendwo, versteckt im Wald uns befanden. Um wieder Kontakt zu Anderen zu haben, müsste man einen dreitägigen Fußmarsch unternehmen oder Autofahren. Tja und da ich annehmen konnte, dass Jo nicht fahren würde, zumal er erst einmal hier rausmüsste, was ihm aber nur schwer gelingen würde, da ich vorgesorgt hatte, würde er eh nicht weit kommen. Für meinen Job, hatte ich auch einen gewissen Jagdinstinkt entwickelt. Von daher fiel es mir ziemlich leicht, meine Beute zu finden und meistens zu eliminieren. Jetzt hieß es aber eher suchen und einfangen. Denn ich wollte ja mein Kätzchen nicht verletzten. Dass er das Schlafzimmer verlassen hatte, konnte man mit einem Blick erkennen, als ich die Tür sah, die einen Spalt breit offen stand. Ich konnte mir jetzt schon ein Grinsen nicht nehmen, als ich in den Flur ging. Es machte doch immer wieder Spaß mit Jo. Mal schauen, wie weit er gekommen war. ٭ Wo war ich noch gleich? Also von der Tür aus, bin ich an der linken Wand weiter gegangen und hab versucht dabei in meinen Erinnerungen zu kramen, wie diese Räumlichkeiten vor mir lagen. Am Ende der Wand gab es zwei Möglichkeiten. Entweder ich würde jetzt die Wand verlassen und dann zur Couch rüber gehen, deren Standtort ich noch kannte und würde danach auf eigene Gefahr durch den Raum gehen müssen. Oder ich blieb weiterhin an dieser Wand und versuchte die nächste Tür zu finden. „Na, na, na. Wo wolltest du denn hin, Honey?“ hörte ich die leicht tadelnde Stimme von Carl hinter mir. Ehe ich auch nur zusammenzucken konnte, da mich sein plötzliches Auftreten doch erschrocken hatte, legten sich ein Arm um meine Hüfte und zog mich wieder zurück in die entgegengesetzte Richtung, in die ich eigentlich nicht mehr wollte. Dabei drehte er mich so um, dass wir uns nun gegenüberstanden. Mit dem Unterschied, dass ich ihn nicht sehen konnte, dafür seinen heißen Atem spürte, wie er beherrscht und gleichmäßig ein und ausatmete. „Es kann gefährlich werden, wenn du dich alleine auf den Weg machst“ meinte er sanft und strich mir dabei durch meine Haare, welche er hinter mein Ohr schob. Aber nur, um sich dann hinunter zu beugen und mir lasziv zuzuraunen: „Aber keine Angst, mein Schatz. Ich werde auf dich aufpassen.“ „Und wer passt auf dich auf?“ fragte ich ihn sarkastisch und versuchte mich von ihm zu drücken. Doch damit erreichte ich leider nur wenig. Das einzige war, dass mich Carl näher zu sich zog, als hätte er Angst, dass ich sonst aus seinen Armen entschwinden würde. Wie Recht er doch damit hatte. Belustigt lachte er mir entgegen und strich mir noch einmal kurz über die Wange, ehe er mich über seine Schulter lud. „So mein kleiner Ausreißer. Dann wollen wir dich mal zurück ins Bett bringen“ meinte Carl amüsiert und gab mir einen kleinen Klaps auf meinen Hintern, ehe er mich zurück trug. Na toll. Der Fluchtplan für heute, war wohl nichts gewesen. Aber es war ja erst die erste Nacht und die erste Gelegenheit die ich sofort genutzt hatte. Wer wusste schon, wann ich die nächste Möglichkeit hatte, wieder wegzukommen? „Nicht wieder weglaufen, Honey“ meinte Carl süffisant, als er mich aufs Bett absetzte, bevor er aufstand und aus dem Zimmer ging. Gut, ich war allein. Wusste aber, dass es nicht lange so bleiben würde. Und da er auch wach war, konnte ich es mit meiner Flucht auch vergessen. Erst einmal. Dann hörte ich wieder seine Schritte, wie sie sich näherten, als er den Raum betrat und zum Bett rüber kam. Als sie vor der Bett stoppten, wich ich schon automatisch etwas nach Rechts aus, was nur mit einem amüsierten schnauben von Carl quittiert wurde. Er konnte das so witzig finden wie er wollte, aber ICH wollte einfach so viel wie möglich Abstand zu ihm haben. Wenn es ging sogar ziemlich viel. Leider sollte das aber nur ein Wunschtraum von mir bleiben, da ich merkte, wie das Bett neben mir nachgab und die Laken raschelten. Das machte mir bewusst, dass er ebenfalls ins Bett kam. Okay. Schlafen hörte sich gut an. Die Müdigkeit, die ich die ganze Zeit versucht hatte, abzuschütteln, brach nun völlig über mich herein. Doch hielt mich immer noch etwas wach. Nämlich die Tatsache, dass Carl, anscheinend seine Seite des Bettes nicht reichte, weil er immer näher zu mir kam. „Ich… ich kann auch auf der Couch schlafen“ versuchte ich ihn in seinen näher kommen, zu stoppen. „Sowieso finde ich es nicht richtig, wenn wir zusammen in einem Bett schlafen.“ „Wirklich, Honey?“ erwiderte er nur belustigt und ließ sich nicht aufhalten. „Nun, es gibt viele Gründe, die dagegen sprechen.“ „Ich wüsste nicht einen“ konterte ich trotzig und rutschte nur noch weiter weg, darauf bedacht, sofort zu stoppen wenn die Kante kam, damit ich nicht rücklings runterfiel. „Nicht?“ meinte er nur schelmisch und seine Stimme hatte etwas dunkles, anzügliches, wie ich fand. Mensch, war der schon wieder…? Nein, den Gedanken verkniff ich mir lieber und hoffte darauf, dass ich seine ansteigende Erregung überhört hatte. „Also, die Couch ist zwar gemütlich, aber viel zu klein, um darauf zu schlafen. Dafür ist das Bett dreimal so groß und breit, was uns wieder, viele Möglichkeiten bietet.“ Irrte ich mich, oder grinste er mich gerade siegessicher an? Da war sie. Die Bettkante. Mist, noch weiter konnte ich nicht zurück. „Aber nur in deiner Phantasie“ warf ich ihm verzweifelt und zornig zugleich an den Kopf, hielt mich am Bettende fest und stand vorsichtig auf. Was nicht viel brachte, da Carl schon meine Hand packte und mich zurück ins Bett zerrte. Eigentlich brauchte es dabei nicht viel, da er nur kurz an mir zog, was aber reichte, um wieder zurückzufallen. Also an Stärke, war er mir leider überlegen. „Du bleibst hier, Honey“ flüsterte er mir zärtlich zu, während er mir einige Haarsträhnen hinters Ohr strich. Während er immer noch meine Hand hielt, spürte ich schon wieder seine Lippen an den meinigen. Als ich mich innerlich verkrampfte, versuchte ich ihn mit meiner freien Hand wegzuschieben, was nicht viel brachte. Da hätte ich auch versuchen können, eine Betonwand umzustellen. Auch den Trick, mit dem Bein, sollte hier nicht funktionieren, da man dieses erst einmal frei haben müsste. Was bei mir nicht der Fall war. Carl hatte sich direkt auf mich gesetzt, ohne den Kuss zu lösen. So war ich wirklich hilflos, was mich wieder wütend machte. All die Jahre kam ich gut zurecht, wodurch mir es egal war, blind zu sein. Ich hatte eben auf meine Weise gelebt. Und es war schön. Aber jetzt und hier, hasste ich es, da ich nichts ausrichten konnte. Und auch wenn ich es nur sehr ungern zugab, war Carl kein Dummkopf. Denn er schob zu seinem Glück seine Zunge, nicht in meinen Mund, sonst hätte ich wenigstens zugebissen, um ein bisschen Wiederstand leisten zu können, wenn schon alles andere so kläglich versagte. Mit all meinen Gedanken, die im entdefekt zu nichts führten, bemerkte ich erst zu spät das kühle Metall, welches sich mit einem leisen ’Klick’ um mein rechtes Handgelenk schloss. Als ich realisierte, was Carl vorhatte, hörte ich schon ein weiteres ’Klick’, woraufhin ich eine dunkle Vorahnung hatte, was eben passiert war. Es war jetzt zu spät um ihm zu entkommen, wie ich ärgerlich feststellte. Als ich an meinem Hand zog, wurde meine Vermutung bestätigt, als ich meinen Arm nicht mehr bewegen konnte. Vorsichtig fuhr ich mit meiner rechten Hand zum Ende der Kette, welches an einem kleinen Metallring geschlossen war, das aus der Wand am Kopfende des Bettes ragte. Den Versuch, mich von diesem ’Schmuck’ zu befreien, gab ich auch bald auf. Ohne den richtigen Schlüssel oder einer Haarnadel, würde ich sie bestimmt nicht mehr aufbekommen. Na toll. Dieser Kerl hatte mich doch tatsächlich ans Bett gekettet. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, seine Schritte nicht zu sehen, um dann darauf entweder auszuweichen oder anders zu reagieren, nein, jetzt war ich auch noch gehindert, nirgendwo mehr hinzugehen. Auch wenn ich mir die Suppe selbst zuzuschreiben hatte, da ich auf die wahnwitzige Idee mit der Flucht kam, aber trotzdem, war mir alles lieber, als hier zu sein. An diesem Ort, in dieser misslichen Lage. ٭ Wie süß er doch war. Und wie herrlich seine weiße Haut schimmerte. Arrgh, am liebsten wäre ich jetzt wieder über ihn hergefallen. Doch hatte ich mir vorgenommen, ihn heute Abend zu beruhigen, damit er merkte, dass er keine Angst vor mir zu haben brauchte. Ich muss schon sagen, ich hätte nicht gedacht, dass er gleich am ersten Abend versuchen würde zu fliehen. Und dann noch, wie er sich unbemerkt von mir lösen konnte, war wirklich erstaunlich. Also, einen Fehler hatte ich mit meinem süßen Engel bestimmt nicht gemacht. Und morgen Abend, wird er ganz mein sein, wenn ich dann… Okay. Diese Gedanken verschob ich auf morgen, damit ich jetzt nichts Unüberlegtes tun würde. Doch anscheinend schon zu spät. Ich merkte nämlich wie sich meine Boxershorts anspannte. Ich fuhr ihm noch einmal sanft durch seine Haare und streichelte seine Wange, ehe ich sein Kinn umfasste und seinen Kopf zu mir zog, vorsichtig aber bestimmend, so dass ich ihm einen Kuss geben konnte. Mir reichte es aus, einfach nur genüsslich über seine zarten Lippen zu fahren, sie in mir aufzunehmen, darüber zu streichen und den süßen Geschmack einzufangen. Oh, das war mehr als eine Droge für mich, ich war ihm schon längst verfallen und mit jeder Berührung, wurde ich immer süchtiger nach ihm. Sofort löste ich mich von meinem süßen Engel und legte ihn vorsichtig zurück. Die Kette würde ihn daran hindern, dass er noch einmal das Bett verließ. Für diese Nacht jedenfalls. Somit konnte ich ihn guten Gewissens kurz mal alleine lassen. „Versuch ein bisschen zu schlafen, Honey“ flüsterte ich ihm sanft ins Ohr. „Ich komm gleich wieder.“ Statt einer Antwort, bekam ich nur ein leises knurren, bevor sich mein kleiner Schatz umdrehte und mir demonstrativ den Rücken zeigte. Was für ein Fehler. Denn dieser bezaubernde Rücken, konnte mehr, als nur entzücken… So, hier stoppte ich jetzt, da ich mich erst einmal abkühlen musste, ehe ich mich, zu meinem Liebling legte. Eine kühle Dusche, war genau dass richtige für mich, wo auch langsam meine Erregung zurückging. Was allerdings ziemlich schwer war, da es gar nicht mal so einfach war, die Gedanken an Jo abzustellen. Als ich mich dann, frisch geduscht zurück in mein Bett begab, schlief mein Liebster schon, welchen ich jetzt besitzergreifend an mich drückte, nicht mehr gewillt, ihn noch einmal zu verlieren. „Gute Nacht, Honey“ hauchte ich, dem Jüngeren ins Ohr, während ich noch einmal kurz durch seine Haare fuhr, darauf bedacht, mein süßes Kätzchen nicht zu wecken. „Endlich bist du bei mein“ murmelte ich mit einem zufriedenen Lächeln und schlief dann an seiner Seite ein. ٭ „Und was haben sie rausgefunden?“ fragte ich mit ernster Stimme Billy. „Ähm, ni… nichts Sir“ entgegnete dieser nur stotternd und senkte verlegen den Blick. „Es… es tut mir leid.“ Toll. Als ob es dadurch rückgängig zu machen war. „Wofür bezahle ich sie eigentlich? Wenn ich von ihnen Ergebnisse verlange, erwarte ich auch einige nennenswerte Informationen. Ansonsten können sie sich bis nächste Woche einen neuen Job suchen.“ Die Gesichtszüge von Billy schienen ihm regelrecht zu entgleiten, als er mich entgeistert anstarrte. „Äh... aber…“ setzte er zum Protest an. „Was?“ knurrte ich nur gereizt. „Soll ich sie etwa für ihre Unfähigkeit auch noch belohnen. Ich möchte Tatsachen. Und wenn sie mir diese nicht so schnell wie möglich beschaffen, werde ich mich anderweitig umsehen.“ „Ja, Mr. Higgins“ meinte er eingeschüchtert. „Ich werde mich umgehend an die Arbeit begeben.“ Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte ich mich von meinem Schreibtisch weg und stand dann auf. Durch die Glasscheiben, die direkt dahinter waren, hatte ich eine phantastische Aussicht auf alles. Doch hatte dies alles keine wirkliche Bedeutung für mich. Ich bekam auch nicht mehr mit, wie mein ängstlicher Mitarbeiter das Büro verließ. Mein Gott, es war so schwer, richtig gutes Personal zu finden. Diese Jugend von heute, war so leicht einzuschüchtern. Ganz anders, als die Person, welche mein Herz gehört. Sobald ich an ihn dachte, zeichnete sich ein Lächeln, auf meine sonst so ernsten Lippen. Ich hätte nie gedacht, mal von jemandem so abhängig zu werden, wie von ihm. Er war jemand ganz besonderes, um denn ich erst kämpfen musste, bis er auch meine Gefühle erwiderte. Warum ich es nicht gleich nach dem ersten Mal sein gelassen hatte und mir jemand anderes gesucht hatte? Nun, es gab einen ganz speziellen Grund, weshalb ich nicht locker ließ, doch ich würde mich hüten meinem Kleinen das jemals zu sagen. Denn ich hatte nicht vor, ihn zu verlieren. Und dafür müsste ich stillschweigen bewahren. Ich weiß noch, als ich ihn das erste Mal sah, war ich ganz verzaubert von ihm gewesen war, dass es niemand Anderen für mich gab, außer ihn. Auch wenn es kitschig klang, aber ich glaube, dass es einer dieser ’Liebe auf den ersten Blick’ Dinger war. Und wie es mich erwischt hatte. Zuerst konnte ich einfach nur starren und ihn mit offenen Mund mustern, während ich mich fragte, ob mein Gegenüber wirklich ein Mann war oder doch eher eine Frau. Und dann hatte sich langsam dieses Gefühl in mir breit gemacht, welches ich immer noch bekam, wenn ich an ihn dachte. Du liebe Güte, ich fühlte mich, wie bei meiner Einschulung. Da hatte ich auch diese Schmetterlinge im Bauch gehabt. Umso wütender wurde ich, als ich an den gestrigen Abend dachte. Mir war klar, dass er nicht freiwillig gegangen war. Er hätte es auch nicht gemacht. Nicht nur, weil ich ihm vertrauen konnte und wusste, dass er niemals fortging, ohne mir was zu sagen und zum anderen weil ich ihn immer wieder heimlich Bodyguards aufstellen ließ, die ihn nie aus den Augen ließen. Oh Gott. Wenn ich nur wüsste, wo du jetzt bist, mein Kleiner. Ich hätte dich nie allein lassen sollen. Dann müsste ich mir keine Sorgen mehr machen, was dir alles zugestoßen war. Aber wer auch immer dahinter steckte, wird sich wünschen einen weiten Bogen um mich und meinem süßen Häschen gemacht zu haben. Keine Angst, ich werde dich finden und dann wird dich mir niemand mehr wegnehmen. Ja, niemand. Mit einem betrübten Lächeln wandte ich mich ab und blickte auf ein Bild, welches ich vergrößert an die Gegenüberliegende Wand meines Schreibtisches gehängt hatte. Dort lachte mir mein Kleiner entgegen. Lebendig und Freudig. Es war eines der Strandbilder, die wir vorletztes Jahr aufgenommen hatten. Bei dieser Erinnerung und seinem süßen Anblick, musste ich selbst auch wieder lächeln. „Jo“ seufzte ich der Kopie zu. „Ich vermisse dich.“ TBC So, das wars wieder für heute. Danke für euer Interesse und bis zum nächsten mal... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)