Kagami no Sekai von Noragami (Just look into the Mirror) ================================================================================ Kapitel 1: Back to life... -------------------------- An diesem Morgen war es bereits sehr spät, als Sayu die Wohnung verließ und die Haustüre hinter sich ins Schloss fallen ließ. Vielleicht war ihre Schwester davon aufgewacht, doch es war ihr eigentlich egal... sie musste nicht aufstehen, sie war ja doch nur den ganzen Tag daheim und tat nichts. Meiyu wollte eigentlich nun anfangen mit ihrem Studium, das sie genau wie den frisch gemachten Führerschein und das gebrauchte Auto, das jetzt den zweiten Stellplatz vor dem Haus einnahm, vom hart erarbeiteten Geld ihrer Eltern finanzieren würde; wenn sie noch einen Studienplatz bekommen hätte. Es war natürlich schlecht, wenn man die Bewerbungen erst zwei Wochen vor Beginn des neuen Semesters abgeschickt hatte... Sayu lief sehr langsam und vorsichtig die drei Treppen ins Erdgeschoss hinab, auch wenn sie normalerweise jetzt viel zu spät dran gewesen wäre. Es war nicht gut, wenn sie sich jetzt beeilte. Sie war schließlich erst aus dem Krankenhaus raus – sie wollte nicht gleich wieder dorthin zurückgehen müssen; auch wenn sie eines zugab: die Ruhe, die sie dort täglich genoss, jetzt wohl missen zu müssen. Nach dem zehnminütigen Fußmarsch zur Schule, stand sie schließlich vor dem ihrer Meinung nach kastenförmigen Gebäude, das sie schon wie immer grau in grau zu erwarten schien. Sie ging auf die Schule zu, mit dem gleichen miesen Gefühl in der Magengegend, das sie nun in den 6 Jahren, die sie schon hier verbracht hatte, noch immer nicht ablegen konnte. Sie mochte die Schule einfach nicht. Sie lief auf die Eingangstüre zu, öffnete diese und fand sich in der schon weihnachtlich geschmückten Aula wieder. „Dass die damit nicht wenigstens bis Dezember warten können...“, murmelte sie missmutig, als sie an dem wuchtigen, glitzernden Tannenbaum, der eigentlich eine Fichte war, vorüberging, auf dessen knorrigen, nadeligen Ästen sich schon einige brennende Kerzen befanden. Elektrisch natürlich. Sie ging einige Treppen hinauf zum Sekretariat, in dem sich die junge Sekretärin gerade mit einem dampfenden Kaffee etwas aufnahmefähiger zu machen versuchte. „Was kann ich für dich tun? Bist du nicht etwas zu spät dran? Gleich beginnt schon die dritte Stunde...“ „Nein, ich bin nicht spät dran, das ist alles abgesprochen mit den Lehrern. In welchem Zimmer ist Klasse 11e?“ „Ähm...“ Die Sekretärin erhob sich mit einem suchenden Blick durchs Zimmer von ihrem Bürostuhl. „Einen Moment...“, murmelte sie vor sich hin, als sie auf einen Schrank zulief und den Rücken eines Klassenbuches musterte. Sie zog das Buch heraus und blätterte kurz darin, bis sie gefunden hatte, was sie suchte. „Zimmer... 301, das neben der Bibliothek unterm Dach. Sie haben gerade Deutsch.“ Noch bevor sie mehr sagen konnte, war Sayu bereits mit einem kurzen und knappen „Danke“ aus der Tür geschlüpft und nahm die nächsten 2 Treppen zu ihrem Klassenzimmer in Angriff. Sie klopfte zunächst an die Tür, als sie ihr Ziel erreicht hatte. Nachdem sie das „Herein“ des Lehrers vernommen hatte betrat sie das Zimmer. „Ah, Yagammi Sayu schätze ich? Setz dich bitte neben Shigemi Yuri und schau bei ihr mit ins Buch, wir analysieren gerade ein Gedicht.“ Als der Schultag endlich vorbei war, war die Nachricht, dass sie zurück war, schließlich durch alle Klassenzimmer durch und Sayu hatte jedes Gespräch trotz allem vermeiden können – sie wollte Ruhe... und hatte so auch jedes Gespräch mit einer ihrer Freundinnen umgangen und sie nur angeschwiegen. Sie verließ nach der 6. Stunde schließlich genervt von den ganzen Fragen der Klassenkammeraden wieder die Schule. „Sayu!!!“, tönte es hinter ihr. // Hineko... //, Sayu drehte sich langsam zu ihrer langjährigen Freundin Hineko Taiyo um, die mir Yuri Shigemi und Karui Soradansu auf sie zugelaufen kam. „Was ist los mit dir? Den ganzen Tag hast du kein Wort mit uns geredet!“, sagte Hineko etwas anschuldigend zu ihr. „Wie geht es dir? Ich hab mir solche Sorgen gemacht, als es vor einer Woche zum Jahresanfang hieß, du seiest umgekippt!“ „Ach? Ihr auch? Habt ihr euch auch Sorgen gemacht?“ Mit diesen Worten wandte sie sich etwas gleichgültig an Yuri und Karui, die sie daraufhin fragend ansahen. „Hättet euch ja mal bei mir melden können oder?“, setzte sie murrend hinzu. „Nun wird nicht gleich so sauer...“, meinte Yuri abwinkend. „Es ist nicht so, als wärst du todkrank gewesen, oder? Also... was genau hattest du eigentlich? Ich hab gehört, du seiest einfach umgekippt und hast dann drei Tage im Koma gelegen!“ Sayu blickte sie ungläubig an. „Ich hab gehört, sie sei schwanger und es wäre ein Schwächeanfall gewesen...“, meinte Karui mit einem nachdenklichen Blick auf Sayus Bauch. Sayus Blick wurde noch etwas ungläubiger. „Ich hab gehört, du hättest dich mit ein paar zwielichtigen Typen geprügelt und hättest drei gebrochene Rippen und ein gebrochenes Bein!“, sagte Hineko besorgt. Daraufhin fingen sie alle an laut zu lachen. Als sie alle sich schließlich wieder gefangen hatten meinte Sayu „Also gut, dann klär ich das Rätselraten mal auf... Ich hatte einen Kreislaufzusammenbruch, das haben zumindest die Ärzte gesagt. Allerdings war gar nichts... Ich bin einfach umgekippt – und das mitten auf der Straße... Wenn mich dieser Kerl namens Tai nicht sofort ins Krankenhaus gebracht hätte, weiß ich nicht, was passiert wäre... Naja, mir geht es jedenfalls wieder gut, auch wenn ich mich immer noch etwas schlapp und müde fühle“ Yuri stupste sie grinsend in die Seite. „Tai? Du meinst nicht zufällig den hübschen Chinesen, der in unsere Para-Klasse gekommen ist?“, meinte Yuri lachend. „Du kannst ihn gerne haben“, meinte Sayu grinsend. „mein Typ ist er nicht!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)