Familienbande von Hana-chan2 (A tale of a young man) ================================================================================ Kapitel 2: Ein guter Tag... --------------------------- Hallöchen!^^ Nach der Beschwerde über meinen Zeitfaktor XD hier nun das zweite Kapitel^^ Hoffe ihr habt Spass dran! --------------------------------------------------------------------- „Cosimo, wo willst du hin?“ klang eine fröhliche Kinderstimme über den Innenhof. Dieser war relativ klein, rechteckig und hatte an den beiden kurzen Seiten je eine zweiflüglige Tür. An einer der beiden Längsseiten war ein Balkon unter dem ein offener Raum und an dessen Seiten je eine weitere Tür gelegen war. Getragen wurde er von mehreren hölzernen Säulen, die in breiten Abstand nebeneinander standen. „Ich will auf den Markt!“ antwortete Cosimo lächelnd, während er aus einer der beiden großen Türen trat. Von der anderen Seite her kam sein jüngster Bruder in einer Art Pyjama herangeeilt. „Aber du gehst sonst nie so früh! Und du wolltest mich beim nächsten Mal mitnehmen!“ trotzig richtete sich der kleine vor ihm auf. Amando hatte genauso dunkle Haare wie sein großer Bruder. Er liebte es mit ihm zusammen durch die Strassen zu laufen. „Ja, beim nächsten Mal, Heute geht es nicht!“ „Du bist gemein!“ schrie Amando auf den Boden stampfend. Aus dem kleinen Raum unter dem Balkon trat ein dritter junger Mann. Er sah nicht sehr zufrieden aus. Während sein Blick zum Himmel wanderte, lehnte er sich gegen eine der Säulen. „Deine Neugier kennt keine Grenzen, was?“ fragte er, fügte aber mit Nachdruck „Aber ich warne dich, halte dich aus meinen Angelegenheiten raus!“ hinzu. „Wie kommst du darauf, dass ich mich dafür interessiere, was du so treibst?“ grinste Cosimo. „Ich habe dich nur gewarnt…“, damit trat Gonzo zurück in den Raum. „Amando, ich verspreche dir dich heute Nachmittag mitzunehmen! Großes Ehrenwort!“ „Na gut, aber das ist das letzte Mal, sonst rede ich nie wieder mit dir!“ damit verschwand der Junge wieder in Richtung der Küche. Bevor er selbst zur Haustür ging, lenkte Cosimo seine Schritte zu dem kleinen Raum, in dem Gonzo verschwunden war. In diesem lagen viele Kissen in den unterschiedlichsten Farben. Auf dem größten in der Mitte, das in ein tiefes blau getaucht war, hatte der weißhaarige Junge Platz genommen. Mit kalten Augen blickte er auf den älteren, „Was willst du noch?“ „Du bist nur selten auf dem Hof. Wie kommt der momentane Frischluftdrang?“ „Geht dich das etwas an? Vielleicht suche ich nur eine Ablenkung von der Öde des Tages, Vater erlaubt mir nicht viel Betätigung. Ich würde gern einmal wieder unter der Mittagssonne wandern…“ „Wie du dich wieder ausdrückst… Außerdem weißt du, warum du das nicht darfst… Oder erinnerst du dich nicht mehr, was beim letzten Mal geschehen ist? Warum dein Bild am Galgen hängt?“ antwortete Cosimo ernst. „Ja, geh jetzt, ich will meine Ruhe.“ Gonzo legte den Kopf in den Nacken und wollte nun mehr nichts von seinem Bruder hören. Dieser schüttelte nur den Kopf und begab sich dann wieder auf den Hof. Endlich folgte er dem Weg Amando`s zur Küche, in welcher sein Vater bei einem Brot saß und mit dem Kleinen scherzte. Als Cosimo den Raum betrat blickte Adrian auf. Man wünschte sich einen guten Morgen und wandte sich dann vollends dem Frühstück zu. „Du wirst mich heute begleiten, ich habe einiges zu tun, da kann ich deine Hilfe brauchen. Wir werden am Nachmittag zurückkehren, dann kannst du deine Besorgungen machen.“ begann der Vater der Jungen. „Ich wollte aber noch vorher einiges erledigen.“ Cosimo wollte noch am Morgen auf den Markt und die Lust seinen Vater zu begleiten hielt sich stark in Grenzen. Schließlich war dies immer mit viel körperlicher Arbeit verbunden. Bei dem Gedanken schmerzte ihm der Rücken. An diesem Tag wollte Adrian einem Freund zur hand gehen. Dieser hatte oft Dinge für ihn versetzt, die besser nicht in die Hände der Miliz gelangten. Eigentlich war er jedoch ein Bauer und so konnte sich Cosimo bereits ausmalen, was er zu tun hatte. Zudem war das auch der letzte Ort, an dem man etwas darüber erfuhr, was letzte Nacht geschehen war. Oft dachte er abwertend an die Hinterwäldler auf den Dörfern, die nichts vom Leben in der Stadt wussten. „Es ist mir egal, was du wann tun willst, ich habe gesagt, dass du mich begleitest, also tust du das gefälligst!“ Nickend gab der junge Mann seinem Vater die Bestätigung, dass diesem sein Gehorsam gilt. Was wollte er auch sonst tun, Cosimo war nicht der Mensch, der anderen die Stirn bot, darum hatte er Gonzo schon immer beneidet. Die Sonne brannte heiß auf den Feldern, als Adrian den kleinen Pferdewagen die Feldwege entlang lenkte. Er hatte ihn bei einem Händler am Rande der Stadt vor langer Zeit gekauft. Dort stand er dann immer bereit ihn zu den Dörfern zu bringen. Cosimo hatte sich hinter seinem Vater zur Ruhe gelegt. Auf dem Wagen war genug platz, auch wenn die Füße heraushingen. Er hatte in der letzten Nacht kaum geschlafen. Seine Gedanken kreisten um Gonzo, wie er in den nassen Sachen auf der Treppe saß. Wo er sich wohl so nass gemacht hatte? Der Swaras war um diese Zeit nicht gerade warm und so konnte er nicht glauben, dass sein Bruder darin gebadet hatte. „Cosimo, wach auf, wir sind gleich da!“ rief Adrian nach einiger Zeit strahlend seinem Sohn nach hinten. Langsam setzte Cosimo sich streckend auf und kletterte vor, neben seinen Vater. Vor ihnen, noch ein ganzes Stück weit weg, zeigte sich Mateo´s Hof mit den weitläufigen Äckern und Weiden, die ihn umgaben. Adrian und er waren schon seit vielen Jahren befreundet. Und so verwunderte es auch nicht, dass ihre Kinder gute Freunde waren. Auch wenn er gern auf den Markt wollte, die Tochter des Bauern wieder zu sehen missfiel ihm auch nicht gerade. „Was machen wir heute bei Mateo, Vater?“ Adrian lächelte zu seinem Sohn, während er ihm mit der rechten Hand auf die Schulter fasste. „Du wirst schon sehen, was du zu tun hast. Ich werde mir einen Kleinen aus seinem Weinkeller genehmigen.“ Er grinste nun über beide Ohren und gab dem Pferd einen leichten Peitschenhieb, um schnell da zu sein. An dem warmen Vormittag, an dem Matteo seinen alten Freund Adrian zu sich eingeladen hatte, war auf dem Hof schon geschäftiges Treiben. Mateo´s Frau, Amina, kümmerte sich mit ihrer Tochter um die Wäsche. Auch wenn sie einige Mägde hatten, gewisse Arbeiten tat sie einfach gern selbst, um sich nicht unnütz zu fühlen. Die Haare locker hinten zusammengeknotet, lächelte sie wohlwollend zu ihrem Sohn. Fidelio hieß der junge Mann, der nur einige Monate älter als Gonzo war, jedoch anders als dieser unter seinen braunen Haaren immer ein Lächeln in die Welt entsandte. Er ähnelte sehr seiner Schwester Isabella. Neben wenigen Streitereien kamen sie gut miteinander aus. Diese wenigen kamen vor allem dadurch zustande, da beide ihren eigenen Dickkopf hatten und diesen auch durchzusetzen suchten. „Lio!“, so nannte Matteo seinen jüngsten Spross, „Hilf mir mit den Stallungen! Ich will fertig sein, bevor Adrian kommt!“ Ruhigen Schrittes ging Matteo bereits vor, eine Schaufel über der Schulter tragend. „Ja, Liochen! Geh Fladen schippen!“ grinste Isabella schelmisch. „Willst du irgendwas sagen? Oder sparst du dir deine Worte für deinen kleinen Schnösel?“, gab er die Luft küssend zurück. „Zumindest lerne ich Leute kennen! Deine einzige Beziehung war doch bisher zu einer Stute mit Durchfall!“ „Isabella, hör auf deinen Bruder zu ärgern! Und du geh zu deinem Vater er wartet schließlich!“ unterbrach sie Amina ein Betttuch aufhängend. Sie stand mit dem Rücken zu ihren beiden Kindern, die sich zum Abschied noch einmal diverse Grimassen schnitten. „Warum musst du den Kleinen auch immer ärgern? Er ist doch dein Bruder!“ „Aber Mutter, damit hast du deine Frage doch selbst beantwortet“ Isabella lächelte zum Stall hinüber, wo Lio gerade zum Ausdruck brachte, dass ihm diese Beschäftigung nicht behagt. Was jedoch nichts brachte, eine Stunde musste er mit der Säuberung verbringen. Dann, gerade als er sich auf den Weg zum Brunnen machte, brachte Adrian das Pferd auf dem Hof zu stehen. „Hallo Lio!“, rief er, “Sag deinem Vater, dass wir da sind! Ich hoffe er hält ein Gutes Tröpfchen bereit.“ Einer der Stallburschen versorgte das Pferd. Während er es gerade liebevoll am Kopf tätschelte, begrüßte Matteo seine Gäste. Von den vielen Dingen die Lio nicht verstand, war die Tatsache, dass er in regelmäßigen Abständen die Arbeit der Burschen machen musste. Weil aber alles Schimpfen nichts brachte, ließ er es eben so geschehen. In der Küche hatte eine der Mägde den Tisch gedeckt. Amina hatte am Abend zuvor noch einen Kuchen gebacken. Gemeinsam mit ihren Gästen setzten sich Matteo und seine Familie zum Gespräch. Es war viel geschehen seit dem letzten Treffen der beiden Väter. Bevor Adrian das Problem mit seinem jüngsten hatte, war er ein angesehener Mann in Farun. Damals hatte er noch wenig mit Matteo zu tun, der sein Lebtag nichts als die bäuerliche Arbeit getan hatte. Dessen Vater war ebenfalls Bauer, darum lag dies auch nicht fern. Oft hoffte Matteo schon, sein Sohn würde es ihm einmal gleich tun, Lio jedoch hatte daran nicht viel Interesse. Adrian versorgte seinen Freund immer mit dem neusten Klatsch und Tratsch aus der Stadt. Doch vieles erreichte ihn nicht, weil die Bürger sich kaum für das interessierten, was außerhalb ihres Dunstkreises geschah. Matteo hingegen hatte viel mit den fahrenden Händlern und Spielleuten zu tun. Die eine oder andere Not überstanden sie mit dem Geld, das sie mit der Miete verdienten. Er hörte viel von den Grenzen und dem Leben in den Nachbarländern. An diesem Tag galt Adrians ganzes Interesse einem Gerücht, dass er gehört hatte. Doch direkt ansprechen wollte er den anderen darauf nicht. So führten sie ein langes Gespräch über Getreideernten, Modeneuheiten, Mäuseplagen und derlei anderen Dingen. Cosimo hatte dagegen die stumme Unterhaltung mit Isabella aufgenommen. Ständig Zwinkerten und lächelten sie sich an, ohne ein Wort von sich zugeben, was Lio des Öfteren zum imaginären Erbrechen verleitete und ihm entsprechend viele Klapse auf den Hinterkopf einbrachte, von Vater und Mutter. Und endlich kam Matteo auf das Thema zu sprechen. Er berichtete Adrian von einem Sekretär oder etwas ähnlichem. Jedenfalls arbeitete er im Hause des Königs. „An dem ersten Abend, den er hier verbrachte, hat er mir den halben Weinkeller leer getrunken. War ganz schön trinkfest der Junge. Auf jeden Fall meinte er, dass er keine Lust mehr auf seinen Job hatte, die ganzen Lügen und Intrigen, das war nichts für ihn. Und dann erzählte er mir, dass der König versucht jede Nachricht von der Grenze zu vertuschen. Es soll da ein heftiger Krieg toben. Keiner kann mehr dort ruhig leben. Aber der König will das den Bürgern vorenthalten, Stimmung halten oder so. Könnte sonst Ärger geben.“ „Und worum soll es da gehen?“ hakte Adrian neugierig nach. „Um eine Lappalie wohl… Aber niemand weiß es wohl so richtig. Nicht mal den engsten Vertrauten sagt unser König das. Und drüben soll´s auch keiner wissen, hat er gesagt. Das erklär mal dem Volk: > Entschuldigung, wir führen Krieg, viele werden sterben, aber warum kann ich euch nicht sagen! < Klingt nicht so toll, oder?“ Adrian wurde einiges klar, z.B. warum kaum noch Händler aus der Grenzregion kam. Viele in der Stadt waren auf sie angewiesen. Unter anderem auch Adrian selbst. Er machte immer noch Geschäfte und sein Laden brauchte Ware. Matteo wechselte dann wieder das Thema, als er genug getrunken hatte, reichte ihm auch die Obsttorte, um über sie zu debattieren. Derweil servierte Amina noch etwas zum Mittagessen. Etwas später machten sich Adrian und Cosimo wieder auf den Heimweg. Nach einem längeren Abschied, Isabella wollte ihren Liebsten nicht gehen lassen, fuhren sie den Weg zwischen den Feldern wieder zurück. „Wozu sind wir jetzt eigentlich dahin gefahren, Vater? Wir haben doch nichts gemacht außer essen und reden.“ „Ich weiß, mehr wollte ich auch nicht.“ Cosimo blickte ihn verärgert von der Seite an. „Musste ich dann unbedingt mit?“ „Ja!“, Adrian grinste, „Ich wollte nicht allein fahren!“ --------------------------------------------------------------------------- bis zum nächsten Mal!^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)