Somewhere von Irrwisch (will I found you...) ================================================================================ Somewhere --------- Ein junger Mann stand auf einem Hügel. Von weitem konnte man den Fehler begehen und ihn als Menschen bezeichnen. Allerdings gab es einige Merkmale, die dagegen sprachen. Sein langes Haar war strahlend weiß; es wehte leicht im Abendwind. Das Material, aus dem sein roter Kimono bestand, schien von keiner menschlichen Hand gefertigt zu sein. Aber am Auffälligsten waren seine Ohren. Sie saßen nicht an der üblichen Stelle; sie waren auf seinem Kopf. Es waren Hundeohren. Wenn man näher hinkam, konnte man sehen, dass seine Fingernägel unnatürlich lang waren. Und seine Augen, seine Augen waren wie Magnete, man wurde von ihnen angezogen. Seine Augen schimmerten goldenen, kein Menschenauge besaß diese unnatürliche Farbe. So als war klar, was der Junge war; ein Hanyou. Der Halbdämon, der den Namen Inu Yasha trug, stand auf dem Hügel und starrte ihn die Ferne. Nirgendwo waren seine Freunde zu sehen. Er schien allein zu sein. Allerdings fragte man sich, woher dieser starre Blick in die Ferne kam. Hatte er etwa etwas sehr Wichtiges verloren…? Diese Frage wusste niemand zu beantworten. Auch zweifelten einige daran, dass es überhaupt eine Antwort geben würde. Der Wind wehte durch sein Haar, aber er reagierte darauf nicht. Inu Yasha wusste nicht, wohin er nun gehen sollte. Seine Freunde hatte er verlassen, er wusste nicht mehr, warum er bei ihnen bleiben sollte. Das Wichtigste, was er besessen hatte, war fort. Das Mädchen, welches er über alles liebte, war einfach verschwunden. Lost in the darkness, hoping for a sign Instead there’s only silence Can’t you hear my screams? Never stop hoping Need to know where you are But one thing is for sure You’re always in my heart Von dem einen auf den anderen Tag war Kagome einfach fort gewesen. Ohne jede Nachricht war sie aus dem Leben der Freunde getreten. Hatte sie nicht mehr gekonnt? War ihr das alles zuviel geworden? Die ganzen Dämonen, die Kämpfe…und Inu Yashas Beziehung zu Kikyou? Der Hanyou hatte darauf keine Antwort gefunden. Er wusste nur die Tatsachen. Und nun wusste er auch, dass er Kagome viel mehr liebte als er Kikyou, die tote Miko, je geliebt hatte. Aber um das zu erfahren, war es ein bisschen spät. Vielleicht war es wirklich seine Beziehung zu Kikyou gewesen, die Kagome nicht mehr ertragen hatte. Inu Yasha wusste es nicht. Das Shikon no Tama, Narakus Tod…was war das wert, wenn er die einzige Frau, die er von ganzem Herzen liebte, verloren hatte? I’ll find you somewhere I’ll keep on trying until my dying day I just need to know whatever has happend The truth will free my soul Es war ihm jetzt egal, was mit Naraku und den Anderen war. Er hatte ein neues Ziel. Wenn es sein musste, würde er es verfolgen, bis er starb. Irgendetwas musste passiert sein, und Inu Yasha wollte wissen, was! Damit er es beseitigen konnte. Dafür würde er alles tun. Wichtig war nur, dass seine geliebte Kagome zu ihm zurückkam. Der Wind ließ sein langes Haar fliegen. Seine goldenen Augen spiegelten das Licht der Dämmerung wieder; schlossen es ein. Er hatte sein Glück gehabt. Es war immer direkt vor ihm gewesen. Aber er war zu blind gewesen, um es zu sehen! Warum nur erkannte man den Wert von etwas immer erst dann, wenn man es nicht mehr besaß? Lost in the darkness, try to find your way home I want to embrace you and never let you go Almost hope you’re in heaven so no one can hurt your soul Living in agony cause I just do not know Where you are Der Halbdämon wusste nicht, wo seine Geliebte war. Es war eine Reise irgendwo ins Nirgendwo. Er dachte an das erste Mal, wo er sie umarmt hatte. Hätte er sie doch nie losgelassen! Dann stände er jetzt nicht so alleine hier. Aber er hatte sie nicht festgehalten. Er hatte sie immer wieder losgelassen. Dass er jetzt in Ungewissheit lebte, war nur die gerechte Strafe dafür. Die gerechte Strafe für das, was er Kagome angetan hatte. Aber jetzt war es zu spät. Zu spät, um es wieder grade zu biegen. Jetzt war sie fort. Irgendwo auf der Welt. Die Wärme ihrer braunen Augen fehlte ihm. Mit Kagomes Verschwinden, war seine Hoffnung verschwunden. I’ll find you somewhere I’ll keep on trying until my dying day I just need to know whatever has happend The truth will free my soul Ein Vogel flog über die Bäume hinfort. Er war still. Still und allein. Sowie der Hanyou auf dem Hügel unter ihm. Der Hanyou spiegelte sich in den traurigen Augen des Vogels. Der Vogel nahm dieses Bild mit sich. Mit sich auf seine Reise. Auch er hatte ein Ziel, doch wusste der Vogel nicht, ob er dies je erreichen würde. Der Vogel erhob sich in die Lüfte. Wherever you are, I won’t stop searching Whatever it takes, I need to know Der Hanyou warf den Kopf in den Nacken, besah den blutroten Himmel über sich. Inu Yashas Lippen bewegten sich, doch Worte drangen nicht aus seinem Mund. Anhand der Lippenbewegungen konnte man den Satz aber doch identifizieren. „Wo bist du, Kagome?“ Würden diese Worte jemals an die Ohren dringen, an dessen Besitzerin sie gerichtet waren? Würde der Wind diese Worte zu der Verschwunden tragen? Der traurige Zug im Gesicht des Hanyou verriet, dass er es nicht wusste. Der Glanz seiner wunderschönen, goldenen Augen war gebrochen. I’ll find you somewhere I’ll keep on trying until my dying day I just need to know whatever has happend The truth will free my soul Er stand dort, ein Schatten seines früheren Selbst. Das dort war nicht der Hanyou, den so viele Youkai fürchteten. Das dort war ein Hanyou, der trauerte. Der Wind frischte auf. Inu Yasha wusste nicht, was ihn erwarten würde. Er wusste nur sein Ziel. Das war alles, was er begehrte. Möglicherweise gab es keine Rückkehr von dieser Reise, doch das war ihm bewusst. Er würde sterben dafür, zu wissen, dass es Kagome gut ging und sie glücklich war. Dann wäre auch er glücklich. Dann wäre er auch mit dem Tod einverstanden. Die Dämmerung in seinen goldenen Augen erstrahlte. Inu Yasha, der trauende Hanyou, schwor sich etwas. „Irgendwo werde ich dich finden, das schwöre ich. Irgendwo…“ Er schloss die Augen und wandte sich um. Über ihm erklang der traurige Schrei eines verlassenen Vogels. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)