Life goes on von Rachelle_Jade (Titel wird vllt noch abgeändert) ================================================================================ Kapitel 17: disrupted --------------------- Verwendeter Song: Juli - Zerrissen ~Was bringen meine Worte, wenn du sie nicht hörst? Was bringt meine Liebe, wenn du sie nicht spürst? Warum können wir uns beide der Wahrheit nicht stellen? Warum kann ich dieses Loch in deinem Herzen nicht füllen?~ Es war Samstagabend. Taichi trug ein weißes Hemd und dazu passend eine schwarze Hose. Ein Sakko hätte er übertrieben gefunden, zu dem waren es echt heiße Temperaturen heute gewesen, während er seinen Koffer weiter gepackt hatte. Mittlerweile hatte er fast alles fertig gepackt. Morgen würde er nur noch ein paar Teile in den Koffer legen und dann mit dem Zug zurückfahren. Er würde Tokio verlassen. Jetzt saß er in der ersten Reihe des großen Theaters und wartete gespannt darauf, dass es beginnen würde. Nach dem Stück wollte er noch einmal in Ruhe mit Mimi sprechen. Eine Aussprache, die hoffentlich die Lösung erbringen würde. Es hatte ihm gestern Abend keine Ruhe mehr gelassen. Natürlich wollte er sie nicht verlassen, wenn es nach ihm ginge, würde sie sich morgen ebenfalls in den Zug setzen, aber so was konnte er wohl kaum von ihr verlangen. Der Vorhang öffnete sich und die ersten Schauspieler betraten die Bühne. Leider konnte sich Taichi kaum auf das Stück konzentrieren. Er wartete darauf, dass Mimi die Bühne betreten würde. Neben ihm saß seine ehemalige beste Freundin Sora. Auch sie hatte ihr versprochen bei der Premiere dabei zu sein. Es verging einige Zeit und verschiedene Tanzeinlagen waren aufgeführt worden, aber bei keiner war sie dabei gewesen. Der Vorhang schloss sich wieder und es war Pause. Nervös stieß Sora ihren Sitznachbarn an. „Tai, irgendwas stimmt hier nicht…“ Etwas verwundert drehte er sich zu ihr. „Was meinst du?“ „Mimi.. sie hätte schon löngst mindestens einmal auf der Bühne sein müssen…“ „Bist du dir sicher?“ Sora nickte entschlossen. Besorgt stand Taichi auf. „Warte hier, ich frag mal eben nach…“ Der Dunkelhaarige bahnte sich seinen Weg durch die anderen Zuschauer, bis er auf jemanden traf, der aussah, als er hätte er hier etwas zu sagen. „Entschuldigung? Dürfte ich kurz zu den Darstellern? Meine Freundin ist dort und ich müsste eben dringend mit ihr reden.“ „Wer soll das denn sein? Ihre Freundin?“ „Tachikawa Mimi.“ Der ältere Herr überlegte einen Moment. „Tut mir Leid, aber sie spielt heute Abend gar nicht mit…“ Noch bevor der Herr weiter sprechen konnte, war Taichi bereits losgelaufen. Wo war sie? Wieso war sie nicht hier? Sie hatte sich doch so sehr auf diesen Abend gefreut. Hatte das etwas mit gestern zu tun? Ihm schossen so viele verschiedene Gedanken durch den Kopf, dass er gar nicht mehr daran dachte, Sora Bescheid zu geben. Kaum war er raus aus dem Theater, zog er sein Handy aus der Hosentasche und wählte Mimis Nummer. Es nahm niemand ab. Verdammt sie war weder übers Festnetz noch Handy erreichbar. So schnell er konnte fuhr er mit dem Auto zu ihr. Ihr war doch hoffentlich nichts passiert? Sie war doch so zerbrechlich. Er hätte sich doch noch gestern bei ihr melden sollen. Achtlos parkte er den Wagen auf der Auffahrt und klingelte sogleich an der Haustür. In ihrem Zimmer brannte Licht. Das war schon mal ein gutes Zeichen. Wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Mimi, in einem Bademantel gehüllt, stand mit nassen Haaren vor ihm und blickte ihn erstaunt an. Ein riesiger Stein fiel ihm vom Herzen. „Mimi… Gott sei Dank…“ Ihr Blick wurde nur noch erstaunter. Mit ihm hatte sie tatsächlich nicht gerechnet. „Komm doch rein..“ Sie ging in ihr Zimmer und er folgte ihr. „Wieso bist du hier und nicht beim Theater?“, platzte es aus ihm heraus. Erschrocken zuckte sie zusammen. Das hatte sie ja schon wieder komplett verdrängt. Es war ihr unangenehm darüber zu sprechen. „Meine Rolle wurde kurzfristig an eine andere vergeben…“, erklärte sie leise. „Was?“, Überraschung schwang in seiner Stimme mit. „Es tut mir Leid…“, flüsterte sie und setzte sich auf die Bettkante. Vorsichtig nahm er neben ihr Platz. „Das braucht dir doch nicht Leid tun. Aber wieso bekommt so einfach jemand anders die Rolle?“ „Tochter von der Freundin oder Geliebten des Regisseurs .“ Er spürte, dass es ihr schwer fiel darüber zu sprechen. Nun dämmerte es ihm auch, dass dies wahrscheinlich der Grund dafür gewesen war, warum sie gestern früher bei ihm gewesen war. Und anstatt ihr zuzuhören, hatte er ihr erklärte, dass er bald wieder gehen würde. Vorsichtig nahm er sie in den Arm und drückte sie an sich. „Ich bin einfach nicht gut genug…“ Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Ich bin einfach so ersetzbar… nicht nur beim Theater…“ Behutsam streichelte er ihr über das Haar. „Nein, das stimmt doch nicht…“ Ein Schluchzer ließ ihren Körper vibrieren. „Für mich bist du einzigartig. Niemals könnte dich jemand für mich ersetzen…“ Er drückte sie noch ein Stück näher an sich. Das war jetzt seine Chance. „Deswegen wollte ich dich auch fragen, ob du mich Montag begleiten willst…“, flüsterte er in ihr Ohr… ~Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so verletzt? Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt? Was auch immer du tust Was auch immer du sagst Ich pass auf dich auf Ich bleib für dich wach~ Nachdem Taichi so überstürzt abgehauen war, hatte sich Sora natürlich Sorgen gemacht. Irgendwas war scheinbar zwischen ihnen vorgefallen und irgendwas musste ja auch passiert sein, dass Mimi plötzlich nicht mehr im Theater mitspielte. Einige Zeit hatte sie sich im Vorraum aufgehalten und im Sekundentakt auf ihr Handy geschaut, in der Hoffnung eine Nachricht zu haben. Irgendwann war dann auch tatsächlich die erlösende Sms gekommen. Es wäre alles okay, sie bräuchte sich keine Sorgen machen. Natürlich fand sie das Ganze noch immer sehr merkwürdig, aber wenn Taichi ihr das schrieb, war er wahrscheinlich bei ihr. Sie würde sich morgen mal bei ihrer besten Freundin melden. Etwas müde machte sie sich auf den Weg nach Hause. Vielleicht war Yoshi ja da. Mittlerweile war sie auch über Taichi hinweggekommen. Das hieß, ihre Gefühle konnte sie natürlich nicht einfach so abstellen, aber sie akzeptierte es, dass er eine andere liebte. Zuhause wurde sie bereits erwartet. Ein blonder Junge saß in ihrem Zimmer und es roch, als wenn er Alkohol getrunken hatte. Ganz alleine saß er hier im Dunklen. „Takeru?“ sie schaltete das Licht ein. Schützend hob er den Arm an und blinzelte, seine Augen mussten sich erstmal wieder an die Helligkeit gewöhnen. „Es ist endgültig vorbei. Schluss. Aus. Kein zurück.“ Sie machte das Licht wieder aus und setzte sich neben ihn. „Was redest du da?“ „Ich dachte, alles wäre wieder in Ordnung. Aber sie hat sich versehen, ist sich ihrer Gefühle doch nicht sicher. Kann es nicht aushalten, Davis leiden zu sehen. Was mit mir ist, ist ihr vollkommen egal.“ Er nahm einen großen Schluck aus der Flasche, die er in der einen Hand hielt. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er schon genug getrunken hatte, deswegen nahm sie ihm die Flasche aus der Hand. „Das tut mir Leid…“ Sie stellte die Flasche beiseite und legte einen Arm um seine Schultern… schweigend saßen sie da… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)