Life goes on von Rachelle_Jade (Titel wird vllt noch abgeändert) ================================================================================ Kapitel 16: Lost inside ----------------------- (verwendeter Song: Avril Lavigne - Nobody's Home) Davis saß nervös im Wohnzimmer, während er darauf wartete, dass Hikari endlich kam. Noch immer verstand er nicht, was eigentlich los war. Wieso hatte sie ihm denn nichts davon gesagt? Es hatte ihm einen Stich mitten ins Herz versetzt, als er die Beiden zusammen gesehen hatte. Als es dann endlich klingelte, stolperte er regelrecht zur Tür. Hikari. Das schönste Mädchen der Welt stand dort vor ihm. „Hi.“, sie lächelte verlegen. „Hey.. komm rein..“ Sie gingen gemeinsam in sein Zimmer. Sehr darauf bedacht, dass sie sich bloß nicht zufällig berührten, sondern ausreichend Abstand voneinander hielten. Sie setzten sich auf die Bettkante. „Ich glaub, ich bin dir eine Erklärung schuldig, was?“ Davis nickte nur etwas. „Na ja.. ich.. liebe Takeru noch immer. So was verschwindet ja auch nicht einfach so. Und..“ Verständnislos blickte er sie an. „Bist du dir sicher, dass du ihn noch liebst?“ „Äh.. ja.. natürlich…“ Der Boden wurde ihm unter den Füßen weggezogen. Er fiel in ein riesiges schwarzes Loch. Was sollte er jetzt tun? „Alles… klar…“ Er nickte leicht und seine Stimme klang zittrig. „Aber das macht ja nichts. Ich meine.. unsere Freundschaft muss darunter nicht weiter leiden. Wir können uns jederzeit treffen.“ Verletzt blickte er sie an. „Meinst du das ernst, Kari? Meinst du das wirklich ernst?“ Verwirrt blickte sie ihn an. „Verdammt Kari! Ich will deine Freundschaft nicht!“, er stand auf und lief unruhig hin und her. „Ich kann es einfach nicht. Verstehst du das? Ich empfinde mehr als Freundschaft für dich…!“ Die Situation geriet außer Kontrolle. So hatte Hikari sich das nicht gedacht. Er ging zur Zimmertüre und öffnete diese. „Ich denke, es ist besser wenn du jetzt erst einmal gehst.“ Verunsichert stand sie auf. Mit ihren großen Rehaugen blickte sie ihn an. Wollte er das wirklich? Wollte er wirklich, dass sie jetzt ging? ~Well I couldn't tell you why she felt that way, She felt it everyday. And I couldn't help her, I just watched her… Für einen kurzen Moment suchte Mimi den Schutz in seinen Armen. Sie schloss die Augen. Warum konnte nicht einfach mal alles gut werden? Langsam löste sie sich wieder von ihm. „Du musst also wieder zurück?“ Tai nickte etwas. „Ja, aber…“ Sie ließ ihn nicht aussprechen. „Die gleiche Szene hatten wir schon mal. Nur diesmal in umgedrehten Rollen. Du gehst und ich bleibe hier.“ „Nein, es ist doch was vollkommen anderes.“ Mimi schüttelte leicht den Kopf, wobei sich einige Strähnen aus ihrem Zopf lösten. „Es ist genau dasselbe.“ „Mimi…“ Er hielt sie in an ihren Armen fest, hatte Angst, sie würde abhauen. „Beruhig dich.“ Vor ihren Augen spielte sich eine Szene von damals ab. Als sie die Abschiedsparty gegeben hatte, um dabei gleichzeitig mit ihm Schluss zu machen. Direkt danach fiel ihr wieder dieses blonde Mädchen ein. Soras Mitbewohnerin. Wie er dort einfach so übernachtet hatte. Mit einem Ruck befreite sie sich aus seinem Griff. „Okay, dann ist es jetzt vorbei.“ Entsetzt blickte Taichi sie an. „Das hat doch so alles keinen Sinn. Wenn ich es nicht jetzt sage, wirst du es irgendwann tun. Vielleicht nicht in den nächsten Wochen, aber dann…“ …make the same mistakes again~ ~What's wrong, whats wrong now? Too many, too many problems. Don't know where she belongs, where she belongs. She wants to go home, but nobody's home. That's where she lies, broken inside. With no place to go, no place to go, to dry her eyes. Broken inside~ Ehe er noch irgendwas erwidern konnte, war sie schon abgehauen. Sie hatte es wieder getan. Sie räumte ihnen keine Chance ein. Kraftlos setzte er sich auf sein Bett. Er wollte ihr hinterher, sie aufhalten, aber er konnte nicht. Zu viel Angst vor einer Enttäuschung. Er konnte die ganze Geschichte nicht noch einmal durchleben. Wie konnte sie ihm das antun? Er war so glücklich letzte Woche gewesen, so glücklich wie schon lange nicht mehr. Und er hatte das Gefühl gehabt, dass es ihr ganz ähnlich ergangen war. Warum tat sie das also? Auf keinen Fall wollte er sie verlieren, jetzt, wo er sie doch gerade erst wieder gefunden hatte… ~Open your eyes and look outside, find the reasons why. You've been rejected, and now you can't find what you left behind. Be strong, be strong now. Too many, too many problems. Don't know where she belongs, where she belongs. She wants to go home, but nobody's home. That's where she lies, broken inside. With no place to go, no place to go, to dry her eyes. Broken inside~ Mimi rannte die Straße entlang. Sie lief immer und immer weiter, bis ihren Lungen brannten. Sie bekam kaum noch Luft, Tränen flossen über ihre Wangen. Sie hatte es schon wieder gemacht. Hatte ihn einfach stehen gelassen, wie einen kleinen Hund, den man an der Straße aussetzt. Warum sie das getan hatte, wusste sie selber nicht. Es zerbrach ihr das Herz. Die letzten Tage waren wie in einem Traum gewesen. Vielleicht konnte sie einfach nicht glücklich sein? Er wollte sie verlassen. So wie sie ihn damals. Es war furchtbar. Und sie hatte ihn einfach stehen gelassen. Ihre Füße trugen sie langsam mechanisch weiter. Wenn sie jetzt das geeignete Material gehabt hätte, hätte sie versucht, ihrem Schmerz Luft zu machen. Irgendwann kam sie Zuhause an. Ihr Körper zitterte, sie konnte ihn nicht kontrollieren. Sie schaffte es nicht einmal, die Tür aufzuschließen. Klingeln war zwecklos, ihr Vater war eh nicht da. ~Her feelings she hides. Her dreams she can't find. She's losing her mind. She's fallen behind. She can't find her place. She's losing her faith. She's falling from grace. She's all over the place~ Atemlos lehnte sie sich gegen die Haustür, schnappte nach Luft, während ihre Beine langsam nachgaben und sie hinunterrutschte, bis sie schließlich saß. Was war bloß los mit ihr? Hastig griff sie nach ihren Zigaretten. Irgendwie musste sie sich beruhigen. Die Glimmstängel waren das einzige was ihr dazu einfiel. Ihre Finger zitterten so sehr, dass sie kaum das Feuerzeug anmachen konnte. Nach fünf Minuten schnippste sie die Kippe in den Garten. Nein, das brachte rein gar nichts. Sie war wütend und traurig zu gleich. Warum hatte sie das schon wieder getan? Sie hatte den Menschen, der ihr am meisten bedeutete, den Rücken zugekehrt, aus Angst ihn zu verlieren. Eigentlich war es doch nichts anderes. Es war die Angst ihn zu verlieren und die Kontrolle zu verlieren. Wenn sie räumlich voneinander getrennte wären, könnte so viel passieren, auf das sie keinen Einfluss hätte, dass ihr davon schlecht wurde. Sie nahm ihre Kraft zusammen und betrat schließlich das Haus. Niemand Zuhause. Ein Blick auf ihr Handy: Kein Anruf. ~She wants to go home, but nobody's home. That's where she lies, broken inside. With no place to go, no place to go, to dry her eyes. Broken inside.~ Die innere Wut zerriss sie beinahe. Sie spürte ihren Puls heftig schlagen. Endlich hatte sie es begriffen. Ihr Verhalten war einfach nur durch ihre Angst geprägt und das machte sie nur noch wütender. Sie wollte selber entscheiden und nicht das Opfer ihrer Gefühle werden. Eigentlich wollte sie Tai doch vertrauen, wollte weiterhin mit ihm zusammen sein. Aber sie hatte es beendet, bevor es überhaupt wieder richtig angefangen hatte. Angst vor der Enttäuschung, wenn es nicht klappte. Wut und Druck nahmen in ihrem Körper immer weiter zu. Sie musste dem Luft lassen. Ein beherzter Griff zum Küchenmesser. Kurz darauf lief warmes Blut über ihre Handgelenke. Es suchte sich seinen Weg nach den Gesetzen der Schwerkraft. Der innere Druck ließ nach. Erschöpft ließ sich Mimi auf einen der Küchenstühle nieder. Sie atmete tief ein und aus. Das würde sicherlich wieder eine Narbe geben, doch das war ihr in dem Moment egal… ~She's lost inside~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)