Life goes on von Rachelle_Jade (Titel wird vllt noch abgeändert) ================================================================================ Kapitel 1: Home sweet home? --------------------------- „Sieh nur, da ist sein Zug!“ Ein dunkelhaariges Mädchen stand am Bahnsteig und zeigte begeistert auf den einfahrenden ICE. „Pass doch auf, geh nicht zu nah ran..“ Es wurde von einer älteren Frau zurückgezogen. „Mom, ich bin doch keine 12 mehr..“, antwortete sie genervt. „Ach Schatz, das weiß ich doch..“ Mit quietschenden Bremsen kam der Zug zum Stehen. Jede Menge Leute stiegen hastig ein und aus. Die 18jährige versuchte nicht den Überblick zu verlieren. Als einer der Letzten stieg auch er dann endlich aus. Vor Freude brachte sie einen kleinen Quietscher hervor und rannte auf ihn zu. Grinsend ließ er seine schwere Tasche fallen und fing sie mit offenen Armen auf. Sie drückte sich fest an ihn. „Bruderherz! Ich bin so froh, dass du wieder da bist!“ „Ich doch auch Kleine..“, erwiderte er leise und ließ sie langsam wieder auf den Boden gleiten. Lächelnd kam nun auch Frau Yagami auf ihn zu. „Hallo mein Großer.“ Sie umarmten sich, als plötzlich sein Magen knurrte. Verschmitzt grinsend strubbelte er sich selbst durch die Haare. Natürlich hatten die anderen Beiden das ganz genau gehört und lachten. „Dann lass uns mal schnell nach Hause fahren, damit mein Junge mal wieder was Ordentliches in den Magen bekommt.“ So liefen sie gemeinsam auf den Parkplatz. „Weißt du was?“ Aufgeregt hüpfte Kari um ihren Bruder herum. „Ich fahr uns nach Hause!“ Verwundert schaute er sie an. „Du? Hast du etwa auch schon deinen Führerschein?“ Sie nickte kichernd und stieg wie selbstverständlich auf die Fahrerseite ein. Ruckelig fuhr Hikari den Wagen an und Tai beobachtete wie seine Mutter vorsichtshalber nach dem Griff über der Beifahrerseite fasste. „Mom, so schlecht fahr ich auch nicht. Du kannst ruhig loslassen.“, während die Fahrerin dies der Mutter erklärte, achtete sie scheinbar gar nicht mehr auf den Straßenverkehr und kam immer weiter zum Mittelstreifen. „Pass doch auf!“, rief sie erschrocken. Sogleich richtete Kari endlich wieder ihren Blick auf die Straßen und riss das Lenkrad rum. „Haha.. ist ja noch mal gut gegangen.“ Sie kicherte vor sich hin. Taichi atmete tief durch. Nach weiterten zahlreichen Manövern und einem total missglückten Parkversuch, nachdem das Fahrzeug zwei Parkbuchten einnahm, waren die Yagamis endlich Zuhause angekommen. „Und?“ Sie blickte ihren Bruder erwartungsvoll an, der gerade seine Tasche aus dem Kofferraum hievte. „Ich bin froh, dass ich diese Fahrt überlebt habe.“ „Tze..“ Sie streckte ihm die Zunge raus und verschwand dann im Haus. Tai wischte sich gerade mit einer Serviette den Mund ab, als es auch schon der Haustür klingelte. Frau Yagami stand auf und öffnete die Tür. Kurze Zeit später kam sie wieder zurück in die Küche im Schlepptau einen blonden, hoch gewachsenen Jungen. „Das war einfach köstlich, Mom.“, lobte Taichi das Essen seiner Mutter. Kari sprang auf. „Oh hey, mit dir hab ich ja noch gar nicht gerechnet.“ Sie gab ihrem Besucher einen Kuss auf die Wange. „Bin wohl etwas früh dran. Oh hi Taichi. Lang nicht mehr gesehen!“ Er streckte ihm die Hand aus. Der Dunkelhaarige schüttelte diese kurz. „Hey T.K. Wie geht’s? Was macht das Handballspielen?“ „Och läuft ganz gut.“ Er zuckte mit den Schultern. „Jetzt ist ja erstmal Schluss bis zum Herbst.“ „Stimmt…“ „Wir wollen ins Kino, willste mit? Ich fahr auch.“ Sie grinste ihn an. „Bin ich denn lebensmüde? Nein danke.. ich werde noch einen Verdauungsspaziergang machen und mich dann ins Bett hauen.“ „Tze.. wie langweilig. Bis später!“ Und schon waren die beiden Jüngeren verschwunden. Taichi schaute ihnen für einige Augenblicke nach. „Sie ist irgendwie ganz schön erwachsen geworden im letzten Jahr.“, bemerkte er. „Oh ja..“ Seine Mutter seufzte. „Und dickköpfig ist sie dazu auch noch.“ Sie räumte das Geschirr zusammen und er stand auf, um ihr zu helfen. „Ach lass mal. Ich mach das schon.“ „Wie du meinst. Ich bin dann auch noch mal kurz weg.“ „In Ordnung.. viel Spaß.“ Er schnappte sich seine Jacke und ging dann nach draußen. Es war jetzt schon tatsächlich ein ganzes Jahr her, seit er das letzte Mal hier gewesen war. Vor drei Jahren war er ausgezogen. Hatte sich damals so ergeben durch seine Chancen beim Fußball. Gegen den Willen seiner Eltern hatte er die Schule ohne Abschluss verlassen. Bis jetzt bereute er es nicht. Die Sonne versank langsam hinterm Horizont. Ziellos irrte er durch die ihm noch immer so bekannten Straßen. Er kam an verschiedenen Häusern vorbei, einige davon waren ihm nur allzu bekannt. Die Hände hatte er in den Hosentaschen versteckt. Einige Kinder spielten noch auf den Straßen. Na klar.. es waren ja auch Ferien. Für einige Minuten blieb er vor einem besonderen Haus stehen. Wie immer war in den Festern nichts zu sehen. Als würde gar keiner hier wohnen. Einige Erinnerungen suchten ihn heim, aber er schüttelte schnell den Kopf, um diese zu vertreiben. Es war einfach Zeit loszulassen. Gelangweilt zappte die Blonde durch die verschiedenen Kanäle. „Oh man… nirgendwo läuft was Interessantes.“ Sie gähnte. „Ist doch nichts neues, oder?“, kam die Antwort ihrer besten Freundin aus der Ecke des Wohnzimmers. Sie saß noch fleißig vor ihrer Nähmaschine. Morgen war Abgabetag für ihr Werk. Das rote Haar hatte sie in den letzten Monaten lang wachsen lassen und trug es nun zu einem lockeren Zopf zusammengebunden. „So, ich bin endlich fertig!“ Sie stand auf und hob ihr Werk in die Luft. „Sieht gar nicht mal so schlecht aus.“, bemerkte sie nach eingehender Betrachtung. „Bekommst du bestimmt ne 1 drauf.“ Vorsichtig legte sie das Teil auf die Nähmaschine. „Ich hol mir mal was zu trinken. Willst du auch was?“ „Klar, gerne!“ Mittlerweile wohnten die beiden Freundinnen schon ein Jahr zusammen in dieser kleinen Wohnung. Sie hatten sich an ihre verschiedenen Macken gewöhnt und keiner wollte den anderen missen. Sora kam mit zwei Gläsern und einer Flasche Wasser wieder zurück. „Bitteschön.“ Sie reicht Yoshi das Glas. Diese schaltete noch immer von einem Fernsehkanal zum nächsten. „Moment mal, war das nicht…? Schalt noch mal zurück!“ Im ersten Moment dachte die Rothaarige sich verhört zu haben. Aber nein. Er war es tatsächlich. Er war im Fernsehen mit seiner Band. Und gerade spielten sie einen ganz bestimmten Song. „Hey, ist das nicht..?“ Die Blonde schnippste aufgeregt mit dem Finger, als wenn ihr dadurch der Name einfallen würde. „Yamato Ishida.“, antwortete sie kurz. „Yeah genau… den meinte ich. Du kennst den doch irgendwie, oder? Also ich bin da früher in der Schule irgendwie nicht mehr durchgestiegen in was für einer Verbindung ihr standet.“ Sora schluckte. Tja… in welcher Verbindung standen die Beiden denn genau? Sie wusste es auch nicht. Es hatte mal eine Zeit gegeben. Da war alles klar gewesen. Nichts musste hinterfragt werden. Bis sie eines Tages… Nein, daran wollte sie nicht denken. Schnell schüttelte sie den Kopf und starrte wieder zum Fernseher. Er saß auf einem Barhocker, hielt seine Gitarre und sang die letzten Zeilen: ~You write such pretty words, But life's no storybook. Love's an excuse to get hurt. And to hurt. Do you like to hurt?~ Etwas mehr als drei Jahre war es her, da hatte er begonnen diesen Text zu schreiben. Aber nicht alleine. Eine Freundin hatte ihm geholfen. Damals als alles noch anders war. Der Song endete mit einem riesigen Applaus. Er hatte es geschafft. Auch wenn es nur ein Regionalsender war, der seinen Auftritt zeigte, er war auf dem richtigen Weg. Sora freute sich für ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)