noieseless von -lyra- ================================================================================ Kapitel 2: Der Tod und die Trauer --------------------------------- Kaum waren wir im Park angekommen, sahen wir dort jemanden liegen. Erst dachten wir uns nichts und wollten deshalb einfach an der Person vorbei gehen zu unserem Platz. Kaum waren wir bei der Person angekommen, merkte ich, dass es Amy war. „Amy?!“, brüllte ich und fiel auf die Knie. Überall war Blut. Auf ihrem Gewand, in ihrem Gesicht. Einfach überall. „Ruft nen Arzt!“, brüllte Cherry gleich unsere Clique an, als diese nur blöd zusahen. Dann hörte ich, wie Levian telefonierte. Ich merkte, dass Amy einen tiefen Einstich in der Brust hatte. Was war nur mit ihr passiert? Hilflos saß ich neben Amy und sah auf sie hinunter. Plötzlich kam der Notarzt, er sah sich Amy an, dann schüttelte er den Kopf und meinte: „Ihr ist nicht mehr zu helfen… Es tut mir Leid… Sie sollten am besten nun die Polizei rufen.“ Mir stiegen die Tränen in die Augen. Amy war einmal meine beste Freundin gewesen, nun war sie tot und ich hatte sie aufgefunden… Wieso musste gerade ihr so etwas passieren? Mit einem verzweifelten Lächeln beugte ich mich zu Amy runter, die Tränen rannen mir an meiner Wange hinunter. „Es tut mir alles so leid, Amy… Es tut mir alles so schrecklich leid…“, schluchzte ich ihr zu. Irgendwie erhoffte ich mir eine Antwort von ihr, obwohl ich wusste, dass sie mich womöglich nicht hören würde. „Es tut mir leid, hörst du Amy? Es tut mir leid!“, schluchzte ich. Ich schrie auf. Es tat einfach total weh, jemanden tot aufzufinden, mit dem man befreundet war und mit dem man sich dann einfach zerstritten hatte. Jamie hatte sich zu mir heruntergebeugt, sie nahm mich in den Arm. Ich heulte mich an ihrer Schulter aus. Als die Polizei gekommen war, hatte ich mich wieder beruhigt. Die Polizei meinte, dass Amy wahrscheinlich Selbstmord begangen hatte. „Haben Sie eine Ahnung warum sie das gemacht hat?“, fragte mich einer der Polizisten. Ich schüttelte den Kopf. „Ich war mit ihr schon länger Zeit zerstritten, Sir. Ich weiß nichts.“, erzählte ich ihm. Mein Blick war gesenkt. „Das tut mir sehr leid, ich kann verstehen wie es Ihnen geht. Es ist total schwer, jemanden tot aufzufinden, mit dem man befreundet war und mit dem man sich zerstritten hat. Doch, warum haben Sie sich mit ihr zerstritten?“, wollte er noch wissen. Ich zuckte mit den Schultern: „Sie hatte mit meinem Freund geschlafen… Als Rache hab ich das auch mit ihrem Freund gemacht, ich weiß, es war falsch, Sir, doch so war das nun mal. Das alles ist nun schon knapp ein halbes Jahr her… Ich bin ihr wegen nichts mehr böse. Sie müssen mir glauben!“, sagte ich. Ich sah auf, sah ihm direkt in seine Augen. In seinen Augen konnte ich erkennen, dass er mir glaubte und mir vertraute. Nach einer Weile waren die Polizisten wieder verschwunden. Wir saßen auf unserer Bank. Die Leiche von Amy wurde auch schon weggeschafft. Dennoch sah ich die ganze Zeit über dort hin, wo sie vor kurzer Zeit noch gelegen hat. Nervös zog ich immer wieder an meiner Zigaretten. Das war einfach nur ein Alptraum was hier passierte. Ich hielt in einer Hand die Zigarette, in der anderen hielt ich die Flasche Alkohol fest. Langsam führte ich sie zu meinem Mund und trank so viel ich konnte. Als ich sie absetzte, war sie schon fast leer. Ich hatte gar nicht gewusst, dass ich auf einmal knapp einen Liter Alkohol trinken konnte. „Das ist nicht deine Schuld.“, sagte Jamie zu mir. Ich trank den restlichen Alkohol aus meiner Flasche aus und machte noch einen Zug an meiner Zigarette. Wieso sollte ich mit Jamie reden? Wieso musste das nur Amy passieren? War ich die einzige, der sie nicht egal war? Sie ging mit uns in die Klasse und meiner Clique war sie egal. Auch wenn Amy und ich zerstritten waren, trauerte ich um sie. Sie ging nämlich mit mir in die Klasse. Nach nicht zu langer Zeit, meinten die anderen, solle ich nach Hause gehen. Doch ich wollte nicht! Wieso sollte ich nach Hause gehen? Ich wollte nicht nach Hause! Ich wollte nicht zu meinen Eltern! „Berry?“, sagte Levian. Ich sah zu ihm. Er kniete neben mir. „Ich begleite dich nach Hause, okay? Ich bleib dann noch eine Weile bei dir, ja?“, sagte er mit ruhiger Stimme. Ich sah ihn ängstlich an. Ich hatte Angst. Angst, dass so etwas noch einmal passieren könnte, was eben mit Amy passiert war. Ich stand auf, Levian legte seinen Arm um mich. Er bot mir Schutz, Schutz, den ich jetzt gerade am meisten brauchte. Als wir bei mir zu Hause ankamen, stand meine Mutter schon vor der Tür. Als sie mich sah, fragte sie gleich: „Kind? Was ist los?“ Sie war besorgt. Sie war wirklich besorgt. „Ich sage es Ihnen später, Ma’am.“, sagte Levian und brachte mich auf mein Zimmer hoch. Dort setzte ich mich auf mein Bett, kauerte mich zusammen. Levian setzte sich zu mir und nahm mich in den Arm. Er war wirklich freundlich. Ich war ihm dankbar, dass er mich in den Arm genommen hat und somit getröstet hat. Später wollte ich einfach nur noch alleine sein. Also schickte ich Levian weg und log ihn an: „Danke Levian, mir geht’s wieder besser. Du kannst wieder gehen.“ Ich sah ihn nicht an und das war ein Fehler, denn gleich sagte er: „Lüg mich nicht an! Ich weiß, dass es dir nicht besser geht.“ Er hatte seinen Arm von mir gelöst. „Geh trotzdem… Die anderen vermissen dich doch schon sicher.“, sagte ich. Ich hörte mich an, wie eine Eifersüchtige Freundin, wo sich ihr Freund mit seinen Freunden treffen wollte und sie einfach blöd alleine zu Hause sitzen hat lassen. „Berry! Die sind mir egal! Du bist mir im Moment wichtiger! Du hast etwas Schlimmes erlebt, nicht die!“, sagte Levian etwas wütend. Ich sah auf, er sah mich total ernst an. Ich lächelte ihn an. „Schon okay.“, sagte ich nur. Dann stand Levian auf und ging. Nun musste er noch meiner Mutter erzählen, was passiert war. Ich suchte unter meinem Bett meinen Aschenbecher hervor. Ich brauchte unbedingt eine Zigarette, ich musste diesen Schock verarbeiten. Ich nahm meine Tasche, holte meine Packung Zigaretten heraus und öffnete die Packung. Ich merkte, dass ich nur noch eine einzige Zigarette hatte. Hatte ich etwa so viel geraucht wie wir im Park waren? Ich konnte mich nicht erinnern. Ich suchte noch mein Feuerzeug und zündete sie mir dann an. Ich fand es so schrecklich, dass sich Amy umgebracht hatte, doch warum hatte sie das nur gemacht? Warum? Hatte sie sich denn niemanden anvertraut? Früher wollte sie sich auch schon einmal umbringen. Damals hatte sie sich auch fast immer täglich geritzt. Doch ich konnte sie dazu bringen, damit auf zu hören. Ob sie wohl wieder damit angefangen hatte? Wenn dem so wäre, würde es mich nicht wundern, dass sie sich umgebracht hatte. Denn damals hatte sie mir immer wieder gesagt, dass sie sich eines Tages umbringen würde. Ich wusste nicht, dass sie dies ernst meinte. Ich hatte keine Ahnung über sie. Ich dämpfte die Zigarette aus. Ging zur Tür, öffnete sie einen Spalt und hörte, wie Levian mit meiner Mutter noch redete. Dann schloss ich die Tür wieder und legte mich ins Bett. Als an diesem Morgen der Wecker klingelte, saß ich schon längst wach in meinem Bett. Ich hatte in dieser Nacht kaum geschlafen. Hatte hauptsächlich darüber nachgedacht, warum sich Amy gerade im Park umgebracht hatte und wenn sie jemand gesehen hatte, wieso hatte derjenige nicht schon den Notarzt gerufen? Es schwirrten mir tausende Gedanken in meinem Kopf herum. Ich konnte es einfach nicht wahr haben, dass Amy nun tot war. Ich wusste, dass ich mich irgendwann damit abfinden würde und ich hoffte, dass es bald so weit wäre. Ich stand auf und ging runter in die Küche. Dort setzte ich mich an den Tisch und wartete bis meine Mutter auftauchte. Es dauerte nicht lange, dann war sie schon da. „Kind, wie siehst du denn aus? Hast du heute Nacht nicht geschlafen?“, fragte sie mich besorgt. „Kaum.“, gab ich nur von mir. Heute wollte ich warten, bis mich Cherry abholte. Ich hoffte, dass sie sich beeilen würde, denn ich wollte nicht wirklich mit meiner Mutter reden. Ich wollte kaum Kontakt mit ihr haben und dies schon in den letzten paar Monaten. Um genau zu sein, wollte ich mit ihr keinen Kontakt beziehungsweise so wenig wie möglich mit ihr haben, seit ich mich mit Amy zerstritten hatte. Irgendwie hatte sich nämlich seit damals der Kontakt zu meiner Mutter verändert, ich weiß auch nicht warum, es war eben so und daran konnte ich wohl schwer etwas ändern. Denn ich war schon total an das gewöhnt. Ich saß noch ziemlich lange mit meiner Mutter am Tisch. Ich schwieg. War in meinen Gedanken versunken. Hörte zwar ihre Stimme, bekam aber nicht wirklich mit, was sie redete. Ich wollte ihr auch gar nicht zuhören. Denn meist war es nur Müll was sie mir erzählte und heute hatte ich wirklich keine Lust mir diesen Schwachsinn anzuhören, den sie von sich gab. Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich wurde von meiner Mutter erlöst. Cherry kam in die Küche herein. Ich sah zu ihr auf. Wir lächelten uns an. Ich nahm meine Schulsachen, stand auf und sagte kein Wort zu meiner Mutter sondern ging einfach mit Cherry zur Schule. Am Weg zur Schule schwiegen wir uns auch an. Unser Lächeln hatte schon mehr gesagt, als man sagen konnte. Sie hatte mir damit gezeigt, dass sie mir zuhören würde, wenn ich ihr etwas erzählen wollte. Das sie mich verstehen würde und das wir nun zur Schule gehen mussten. Ich zeigte ihr mit meinem Lächeln, dass ich, wenn ich dazu bereit war, mit ihr reden würde, ihr meinen Kummer und Schmerz mitteilen würde, dass ich ihr vertraute und das wir zur Schule gehen konnten. Deshalb redeten wir den ganzen Tag nichts mehr bis wir in der Schule waren und uns auf unsere Plätze setzten. „Es ist sicher schwer für dich…“, sagte Cherry in einem flüsternden Ton zu mir und unterbrach nach dieser langen Zeit die Stille. Ich nickte nur. Ich wollte nicht darüber reden. Ich wollte niemanden mein leiden mitteilen. Jeder würde mich wahrscheinlich auslachen, wenn ich sagen würde, dass ich meiner Exbesten Freundin nachtrauern würde. „Du kannst mir ruhig alles erzählen, ja? Du brauchst vor mir keine Angst haben, Berry.“, sagte Cherry. Ich nickte. Ohne sie anzusehen, wusste ich, dass sie lächelte. Plötzlich kam unser Klassenvorstand, unser richtiger Klassenvorstand, nicht unser Lehrer, denn wir wirklich gern hatten, herein und teilte der ganzen Klasse mit, dass Amy tot war. „Liebe Schüler und Schülerinnen… Eure Klassenkollegin Amy ist gestern gestorben…“, dies waren seine Worte. Sie klangen nicht traurig, sie klangen nach nichts. Immer wenn er etwas sagte, klang es nach nichts. Als ob es gar nicht wichtig wäre, auch wenn es für uns Schüler total wichtig war. Es kam mir so vor, als wäre ihm fast alles egal. Auch der Tod einer seiner Schüler. Seiner „Schützlinge“ wie er uns manchmal nannte, wenn ich mit ihm unter vier Augen reden musste. „Berry? Kannst du mal mitkommen? Ich müsste mit dir reden.“, sagte er. Ich sah auf und sah in sein traurig blickendes Gesicht. Anscheinend war er bedrückt, dass eine seiner Schülerinnen gestorben war, doch er versuchte es nicht zu zeigen. Ich stand also gelangweilt auf und ging mit ihm vor die Tür. Als ich aufgestanden war, hatte mir Cherry noch etwas zugeflüstert, was ich nicht verstand und ich dachte mir, dass es womöglich auch besser so wäre. „Was wollen Sie?“, fragte ich ihn und sah ihn mit eiskaltem Blick an. „Sag, Berry, ist es dir egal, dass Amy gestorben ist?“, fragte er mich und ich merkte wie seine Stimme sich veränderte. Sie hörte sich nicht wie immer an, sie hörte sich fast so an wie die von meiner Mutter, wenn sie sich um mich Sorgen machte. Machte sich er etwa Sorgen um mich? „Natürlich ist mir das nicht egal. Falls Sie es noch nicht wissen, Herr Professor Bloom, ich habe sie gestern mit meinen Freunden im Park tot aufgefunden.“, sagte ich ihn. In meiner Stimme schwang ein wenig Wut mit. Doch ihm war es sowieso nicht aufgefallen, was ja fast nichts mehr Neues war. „Berry, sie war deine beste Freundin!“, sagte er. Nun klang in seiner Stimme ein wenig Wut. Ich sah ihn noch immer ernst an und lächelte ihn dabei an. „Wie Sie eben sagten, sie WAR meine beste Freundin. Meine Exbeste Freundin. Falls Sie es nicht bemerkt haben, so wie Sie vieles schon nicht bemerkt haben, ich und Amy haben sich schon vor langer Zeit gestritten und gingen getrennte Wege.“, sagte ich. Es war ja wieder einmal klar, dass er das nicht wusste. Er wusste viel nicht, was in seiner Klasse passierte, obwohl er es glaubte. Egal was er glaubte, es war niemals wirklich. „Ich weiß, Berry, ich wusste es eigentlich schon lange.“, sagte er zu meiner Verwunderung. Von meinem Gesicht verschwanden der ernste Blick und das hämische Lächeln. Verwundert sah ich ihn an und fragte nach: „Sie… wussten das…?“ Er nickte nur und sagte: „Solltest du dich einmal ausreden wollen, du mit irgendetwas überfordert sein, komm einfach zu mir. Hier… Ich gebe dir meine Karte.“ Er suchte in seiner Brieftasche eine seiner vielen Visitenkarten. Anscheinend waren die überall in seiner Brieftasche verstreut. Er drückte mir eine in die Hand und lächelte mich verständnisvoll an. Ich nickte nur und fragte dann: „Kann ich wieder in die Klasse gehen?“ Er nickte wiederum und gelangweilt ging ich zurück in die Klasse. Ich setzte mich wieder neben Cherry hin. „Und? Was wollte er?“, fragte sie neugierig nach. Ich schüttelte den Kopf und sagte nur: „Nicht wichtig.“ Dann nahm ich mir einen Stift und kritzelte etwas auf meinem Block herum. Der heutige Tag zog sich so langsam dahin, wie noch nie. Nach der Schule, gingen die anderen wie üblich in den Park. „Ich komme nicht mit.“, sagte ich zu ihnen als sie schon ein paar Schritte gemacht hatten. Dann drehten sie sich zu mir um und Levian fragte gleich: „Bitte? Wieso kommst du nicht mit, Berry?“ Er und die anderen sollten doch eigentlich ahnen, wieso ich nicht mitkommen wollte, doch anscheinen taten sie das nicht. „Vielleicht wegen dem was gestern war?“, gab ich von mir. „Oh…“, kam es dann nur noch aus Levians Mund. Levian sagte nichts darauf? Er brachte gerade nur ein „Oh“ aus sich heraus. Das hatte bisher ja noch keiner geschafft. „Ich geh dann.“, sagte ich zu den anderen und machte mich auf den Heimweg. „Geht klar. Bis morgen, Berry.“, sagte Levian. „Bis morgen.“, sagte Lex und lächelte mich an. „Tschüß.“, sagte Jamie. Sie hatte sich schon umgewandt. Cherry sah mich bedrückt an. Ich nickte nur und gab ihr damit zu verstehen, dass es mir wirklich gut ging, dass sie sich einfach keine Sorgen um mich machen müsste. Dann lächelte sie. Als ich später zu Hause war, war ich total erschöpft. Verständlich das ich müde war, ich hatte die Nacht über fast gar nicht geschlafen. Am liebsten wollte ich jetzt schlafen. Als ich meine Augen gerade zu machte, kam meine Mutter in mein Zimmer. Ich sah sie an, sie sah wütend aus. „Berry! Räum dein Zimmer endlich mal zusammen!“, brüllte sie mich regelrecht an. „Und wieso sollte ich?!“, brüllte ich sie zurück an und setzte mich auf. Ich sah sie wütend an, genauso wie sie mich ansah. „Weil du dir sonst eine Wohnung suchen kannst!“, brüllte sie mich an, ging raus und schmiss die Tür mit einem lauten knallen zu. „Fick dich…“, flüsterte ich als sie weg war und legte mich einfach wieder hin. Es klingelte plötzlich der Wecker. Ich hatte eine Weile, nachdem meine Mutter mein Zimmer verlassen hatte, geschlafen und war dann gegen Mitternacht wieder aufgewacht. Ich hatte in meinem Traum gesehen, wie sich Amy umbrachte. Es war wirklich schrecklich so etwas zu träumen. Wieso träumte ich so etwas nur? Wieso? Ich konnte es mir nicht erklären. Ich nahm meine Schulsachen und machte mich einfach auf den Weg zu Cherry. Mit meinen Gedanken war ich natürlich wieder einmal bei Amy und fragte mich, wieso sie sich denn selbst umgebracht hatte. Doch wie immer fand ich keine Antwort. Und stand plötzlich vor dem Haus von Cherry. „Du bist schon hier?“, fragte mich Amy als sie aus dem Fenster sah und mich erblickte. Sie sah mich total verwundert an. Ich nickte nur. „Komm doch rein. Ich mach dir gleich die Tür auf.“, meinte sie und ging wieder rein. Ich ging nach vor zu ihrer Tür, betrachtete die schönen Blumen, die sie gepflanzt hatte. Cherry lebte hier alleine. Eigentlich dürfte sie das noch nicht, da sie noch nicht volljährig war. Doch wahrscheinlich hatten ihre Eltern das Haus auf ihre Namen genommen und als sie sich scheiden ließen, haben sie Cherry einfach hier gelassen. Da sie mit ihrem jeweiligen anderen Partner in ein neues Haus zogen. Die war nun schon knappe drei Jahre her. Damals war Cherry gerade einmal dreizehn. Die Tür ging mit einem lauten knarren auf und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Danke.“, sagte ich und kam herein. Cherry hatte sich anscheinend noch schnell umgezogen. „Komm, wir gehen was frühstücken.“, meinte Cherry mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Ich nickte nur. Dann nahm sie ihre Schulsachen. Ich sah sie verwirrt an. „Ich dachte, du willst was essen?“, fragte ich sie dann nach. „Klar doch. Im Restaurant gleich nebenan!“, sagte sie und strahlte über das ganze Gesicht. Ich nickte nur, dann gingen wir los. Das war typisch für Cherry, wenn man glaubte, sie würde jetzt das machen, machte sie aber genau das nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)