Bara no Kioku von S0RA (Die Erinnerung der Rose) ================================================================================ Kapitel 9: Part 9 ----------------- Ruiza verließ das Zimmer und lief betrübt in sein eigenes. Dieses Gespräch hätte er sich auch eigentlich sparen können, es zog ihn nur noch mehr herunter. „Hey, Ruiza! Donut?“, fragte Hiroki mit vollem Mund und hielt Ruiza einen der Schokokringel entgegen, nachdem der das Zimmer betreten hatte. „Ja, gib her...“, grummelte der Gitarrist und schnappte sich den Donut, um hastig davon abzubeißen. „Gefiel Asagi das Blümchen nich’ oder was is’ los?“, wollte Hiroki verwundert wissen. „Afagi if ein Arfloch!“, nuschelte Ruiza, während sein gesamter Mundraum mit dem Donut gefüllt war. „Bitte was?“, fragte Hiroki, da er seinen Freund nicht verstand. Ruiza schluckte die Nascherei herunter und rief überdeutlich: „Asagi...ist...ein...Arschloch!“ Hiroki seufzte und ließ etwas den Kopf hängen. „Wenn du DAS sagst, muss er wirklich was Schlimmes angestellt haben...“ „Hat er auch... Er ist arrogant, überheblich und dumm! Uh, ich könnte ihn...!“, grummelte Ruiza aufgebracht und biss aggressiv in einen neuen Donut. Hiroki zog eine Augenbraue hoch. „Oh man, jetzt geht’s aber los! Du machst mich neugierig. Was hat er denn angestellt, dass du so über ihn redest? Aber das hält sich bei dir wahrscheinlich eh wieder nich’ lang...Morgen hast du ihn wieder lieb, weil du nich’ lange böse auf ihn sein kannst.“, vermutete er und legte sich auf sein Bett, die Hände bequem an den Hinterkopf. „Nein, ich werd’ ihn morgen bestimmt NICH’ wieder lieb haben! Nie wieder werd’ich ihn lieb haben!“, rief Ruiza völlig in Rage. „Bla bla bla...“, murmelte Hiroki grinsend und bekam von Ruiza die Tüte mit den Donuts ins Gesicht geworfen. „Mach’ dich nich’ über mich lustig, ich mein’ das ernst!“, beschwerte der Gitarrist sich und sah Hiroki beleidigt an. Dieser lachte leise. „Wie putzig du bist, wenn du dich aufregst! Deine Wangen sind ganz rot und du guckst wie ein kleines Kind, dem man den Lolli weggenommen hat!“, kicherte er. Ruiza verschränkte die Arme und drehte Hiroki den Rücken zu. „Ach, sei doch ruhig...“, grummelte er und schmollte vor sich hin. Hide-Zou und Tsunehito vollbrachten das Unfassbare: Nachdem Hiroki sie besucht hatte, rissen sie die gesamte Kaffee-Palette an sich und tranken im Laufe des Tages sämtliche Getränke, die ihr Freund ihnen mitgebracht hatte. Am Abend lagen sie beide in ihren Betten und hielten sich mit einer Hand den Bauch. „Uh...Mir ist so schlecht...“, jammerte Tsunehito. „Frag mich mal... Ich hatte den Vanille Macchiato!“, entgegnete Hide-Zou und blickte leidend in Tsunehitos Richtung. „Und? ICH hatte den White Moccha und hab’ ihn auch noch gesüßt!“, setzte der Schwarzhaarige seinem Freund entgegen. Dieser verdrehte die Augen. „Du hättest mal einen Schluck von meinem gesüßten Caramel Macchiato probieren müssen! DA hätten deine Geschmacksnerven aber getanzt, du! Das sag ich dir!“, sagte er mit großen Augen. „Bist du nun stolz drauf, dass du wahrscheinlich früher an Diabetes erkranken wirst als ich? Fest steht, dass uns beiden schlecht ist und wir werden wahrscheinlich die ganze Nacht nicht schlafen können.“, seufzte Tsunehito und schloss die Augen. „Na ja, halb so wild...Wir dürfen nur nicht laut sein, sonst bringt Asagi uns wohl um.“, lachte Hide-Zou, bereute es aber auch gleich wieder, da es sich nicht mit seiner Übelkeit vertrug. „Apropos... Er war komisch heute, oder? Also ich fand ihn komisch. Besonders nach dem Shooting. Seit wann schiebt er Ruiza ab? Übrigens widerlegt das deine tolle ‚Theorie’, mein Lieber.“, sagte Tsunehito und drehte seinen Kopf in Hide-Zous Richtung, um ihn ansehen zu können. „Pff...Das widerlegt gar nix!“, meinte der Gitarrist und winkte mit der Hand ab. „Ein kleiner Streit kommt ja öfters mal vor zwischen ihnen. Die kriegen sich schon wieder ein. Eigentlich sind sie doch ein Herz und eine Seele...Und wir beide sind ein Darm und ein Magen!“ Hide-Zou lachte, doch Tsunehito verzog das Gesicht. „Du bist ekelig, Hide! Außerdem geht das gar nicht...“, grummelte er. „Deswegen ja!“, kicherte Hide-Zou. Tsunehito seufzte langgezogen. „Ich würd mir am liebsten den Finger in den Hals stecken... Viel zu viel Kaffee und Zucker im Bauch...“, murmelte er mit jammerndem Unterton und streichelte etwas mit der Hand über seinen Bauch. „Tu das nicht, das ist schlecht für Zähne und Speiseröhre!“, riet Hide-Zou. „Jaja, ich kann so was eh nicht... Vielleicht übergeb’ ich mich ja von allein, wenn ich dich lange genug ansehe?“, überlegte Tsunehito und grinste fies. Sein Freund verzog etwas beleidigt das Gesicht. „Hey, das war jetzt echt gemein!“, beschwerte er sich. „Heul doch...“, grinste Tsunehito weiter. „Es macht dir Spaß mich zu ärgern, oder? Du grinst so widerlich...“, meinte Hide-Zou, musste aber nun ebenfalls leicht grinsen und schüttelte über den Bassisten den Kopf. „Tut mir Leid, nimm es nicht persönlich.“, sagte Tsunehito und betrachtete den anderen einen Moment. „Sag mal...Tut dein Auge eigentlich noch weh?“, wollte er wissen und sein Grinsen verschwand. „Hast du nun plötzlich Mitleid mit mir?“, lachte Hide-Zou und antwortete einen kleinen Moment später: „Wenn ich nicht zu doll zwinker geht es. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, Liebste.“ Er musste wieder leise kichern. Tsunehito bekam große Augen. „Liebste??! Uh, gleich übergeb’ ich mich doch noch!“, rief er und verzog wieder das Gesicht. Hide amüsierte sich weiter über seinen Freund und lachte vor sich hin. Schweigend lagen sie einige Zeit nebeneinander in ihren Betten. Irgendwann murmelte Tsunehito mit geschlossenen Augen: „Hideee~?“ „Mh?“, kam es nur von Angesprochenem. „Mir is’ langweilig...“, beklagte der Bassist. „Dann beschäftige dich.“, schlug Hide-Zou vor. „Und womit?“ „Fernsehen?“ „Langweilig.“, nörgelte Tsunehito und seufzte. Nach einem kurzen Moment setzte er sich schlagartig auf und rief: „Ich weiß was!“ Hide bekam große Augen, da er sich wegen Tsunehitos plötzlicher Bewegung erschreckte und zischelte dann: „Pscht! Asagi schläft doch!“ Tsunehito ignorierte seine Worte einfach und schlug lächelnd vor: „Wir können ja was spielen!“ „Etwas spielen? Was möchtest du denn hier spielen? ‚Ich sehe etwas, was du nicht siehst’?“, fragte Hide-Zou etwas ungläubig nach. Tsunehito schüttelte den Kopf. „Viel besser und anspruchsvoller! Wahrheit oder Pflicht! Das kennst du doch, oder?“, meinte er und wirkte fast schon ein wenig aufgeregt. Hide-Zou legte eine Hand an seine Stirn und musste wieder lachen. „Tsunehito...Wie alt bist du? 13? Sollen wir danach nicht vielleicht auch noch zu zweit Flaschendrehen spielen?“, kicherte er, woraufhin der Schwarzhaarige seine Augen genervt verdrehte. „Gib’s zu...Du bist doch nur feige, weil du sowohl Angst vor Wahrheit als auch vor Pflicht hast!“, vermutete er und musste leicht grinsen. „Feige? Ich? Pff...Völliger Blödsinn! Mir ist es nur zu blöd zu zweit mit dir ein Teenie-Spiel zu spielen.“, entgegnete der Gitarrist und verschränkte die Arme. „Okay...“, sagte Tsunehito, warf einen kurzen Blick auf die Uhr und stand dann vom Bett auf. Hide-Zou sah ihn verwundert an. Tsunehito reichte ihm die Hand und sprach grinsend: „Dann komm! Wir gucken jetzt, ob Hiroki und Ruiza noch wach sind und dann spielen wir mit ihnen zusammen. Die machen bestimmt mit!“ „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder Tsunehito?“, fragte Hide-Zou und sah seinen Freund ungläubig an. Dieser nickte zwei Mal langsam und grinsend. Hide-Zou seufzte lautstark, griff nach Tsunehitos Hand und stand ebenfalls vom Bett auf. „Das ist so albern...“, seufzte er, ließ sich aber von Tsunehito aus dem Zimmer ziehen. „Hiroki...Ich sterbe...“, krächzte Ruiza, der einem ausgetrockneten Chamäleon ähnlich auf dem Boden lag und sich etwas krümmte. „Und warum?“, fragte Hiroki, während er weiterhin gespannt auf den Fernseher blickte. Ein ausländisches Fußballspiel wurde übertragen und zog Hiroki in seinen Bann. „Keine Süßigkeiten mehr... Die Mini-Bar ist leer...“, jammerte Ruiza. Hiroki musste leise lachen und schüttelte über Ruiza den Kopf. „Du bist knatschig, vielleicht solltest du ins Bett gehen? Immerhin bist du schon umgezogen und der Boden is’ doch sicher auch nich’ all zu bequem oder?“, schlug er lächelnd vor. Ruiza erhob sich schwerfällig und seufzend, als es plötzlich klopfte. Wieder starrten Hiroki und Ruiza, nach einem verwunderten Blick auf die Uhr, die Tür an. Ruiza bekam große Augen. „Wenn das wieder Asagi ist, sag ich ihm, dass er auf dem Flur schlafen kann!“, sagte er aufgebracht und stürmte zur Tür. Er staunte nicht schlecht, als er Tsunehito und Hide-Zou erblickte. „Oh...Hi!“, grüßte Ruiza verwundert. „Hi, ihr seid also noch wach? Cool, dürfen wir reinkommen oder wolltet ihr zu Bett? ...Übrigens: süße Boxershorts, Ruiza!“, kicherte Tsunehito leicht, nachdem er seinen Freund etwas genauer betrachtet hatte. Ruiza blickte etwas genervt. „Was gegen Snoopy?! ...Klar dürft ihr reinkommen.“, sagte er und ging ins Zimmer zurück. Tsunehito und Hide-Zou folgten ihm. „Fußball!“, rief Hide-Zou fröhlich und warf sich gleich zu Hiroki ins Bett, um sich neben ihm breit zu machen. „Huch! N’Abend, Jungs! Könnt ihr etwa nich’ schlafen, wegen dem Kaffee?“, fragte Hiroki leicht lachend. „Ach, hör bloß auf! Wir haben alles ausgetrunken und bis eben war uns auch noch fürchterlich schlecht. Mittlerweile geht’s aber wieder.“, erzählte Tsunehito, während er sich im Schneidersitz neben Ruiza auf dessen Bett setzte. Hiroki bekam riesige Augen und sah Hide-Zou ungläubig an. „Ihr habt ALLES getrunken?? Verdammt, seid ihr Freaks!“, lachte er dann. Ruiza schüttelte lächelnd den Kopf über seine Freunde. Das war ja wirklich schon etwas ekelig, dass sie alles getrunken hatten. Tsunehito streichelte Ruiza leicht über den Kopf, während Hiroki und Hide-Zou ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Fernseher richteten. Ruiza genoss mit geschlossenen Augen die leichten Zärtlichkeiten. Es wäre ja so schön, wenn Asagi so etwas mal bei ihm machen würde... Aber wozu weiter solchen Träumen und Gedanken nachhängen? „Na, Schmusekätzchen? Willst du auch Fußball gucken? Ich hatte nämlich eben eine Idee, was wir machen könnten, deswegen sind Hide und ich auch herüber gekommen.“, fragte Tsunehito mit seiner typisch ruhigen Stimme und ‚verwöhnte’ Ruiza weiter. Dieser seufzte langgezogen. „Nein, mich langweilt der Quatsch...“, murmelte er. „TOOOR!“, riefen Hiroki und Hide-Zou dazwischen und warfen ihre Arme nach oben. Sie hatten zwar keine Ahnung von den Mannschaften, die spielten, aber bei einem Tor musste man sich doch immer freuen, oder nicht? „Was hattest du denn für eine Idee?“, wollte Ruiza dann wissen und blickte leicht zu Tsunehito auf. Dieser grinste etwas. „Wahrheit oder Pflicht...“, antwortete er nur und war sich sicher, dass Ruiza verstehen würde. Dieser bekam große Augen und es legte sich ebenfalls ein Grinsen auf seine Lippen. „Wahrheit oder Pflicht? Das is’ ja mal eine witzige Idee! Das haben wir immer bei Schulausflügen gespielt...“, freute er sich. Tsunehito drehte seinen Kopf zu Hide-Zou und Hiroki. „Dann bräuchten wir nur noch die Aufmerksamkeit der Herren auf dem anderen Bett!“, sagte er absichtlich etwas lauter, damit die Fußballfreudigen ihn auch beachteten. Hide-Zou verdrehte die Augen. „Ach ja, der kleine Tsunehito wollte ja Wahrheit oder Pflicht spielen...“, seufzte er. „Was wollte er spielen?“, fragte Hiroki mit großen Augen und schüttelte dann eifrig den Kopf. „Nää, bei so einem Scheiß mach’ ich nich’ mit! So eine Kinderkacke... Das könnt ihr allein spielen, aber ich guck euch gerne zu.“ Tsunehito zog eine Augenbraue hoch. „Sicherlich... Zugucken aber nicht mitspielen? Das is’ nich’, mein Lieber. Du scheinst wohl noch mehr Schiss vor dem Spiel zu haben, als Hide...“, versuchte er ein wenig zu provozieren. „Feigling!!“, rief Ruiza grinsend. Das kannte Hiroki von ihm ja schon und sah ihn deswegen böse an. „Ruiza?!“ „Jaaa, Feigling?“, kicherte Angesprochener, woraufhin Hiroki seufzend den Kopf hängen ließ. „Na schön...Ich hab’ keine Lust von euch die nächsten paar Wochen als ‚Feigling’ abgestempelt zu werden...“, gab er schließlich nach. „Juchu!“, rief Ruiza lächelnd und warf die Arme nach oben. Tsunehito lächelte zufrieden. Er griff nach der Fernbedienung, stellte den Fernseher etwas leiser und schaltete auf einen Musiksender um. „Also.“, fing er dann an und alle Blicke waren auf ihn gerichtet. „Ihr kennt die Regeln: Alles, was hier bei Wahrheit herauskommt, bleibt unter uns. Der, der etwas verrät, kriegt den Kopf abgeschnitten! Ansonsten ist alles erlaubt. Ich fang an.“, erklärte er und Hide-Zou sah ihn unzufrieden an. „Und warum fängst ausgerechnet du an?“, fragte er. „Weil ich auf die Idee gekommen bin, also sei still! Hm...Wen nehme ich denn mal...“, überlegte Tsunehito laut, während er sich nachdenklich mit dem Zeigefinger auf die Lippen tippte. Er ließ seinen Blick langsam vom einen zum anderen schweifen und blieb schließlich bei Hiroki. „Hiroki!“, sagte er und zeigte mit seinem Finger auf ihn. „Warum direkt ich?!“, beschwerte er sich jammernd und sah Tsunehito unglücklich an. Ruiza grinste bis über beide Ohren, so war er doch ziemlich gespannt, was nun passierte. „Weil ich das so will. Also: Wahrheit oder Pflicht?“, fragte Tsunehito. „Puh...“, seufzte Hiroki und kratzte sich am Hinterkopf. „Vor deinen Pflichtaufgaben hab’ ich wirklich Angst, also nehm’ ich Wahrheit!“, entschied er dann. „Damit bist du auf jeden Fall sicherer...“, tuschelte Hide-Zou ihm zu. „Ruhe da!“, fauchte Tsunehito ihn gleich an. „Na gut...Wahrheit also... Hmm...“, murmelte er dann und blickte einen Moment schweigend nach oben, während er nachdachte. Hiroki schluckte schwer. „Ah, ich hab’ was! Also, Hiroki: Hattest du schon mal was mit Männern?“, wollte Tsunehito wissen und sah Hiroki erwartungsvoll an. Dieser riss seine Augen auf und bekam einen roten Kopf. Ruiza kippte lachend nach hinten und musste sich erstmal beruhigen. „Du fragst gleich nach mehreren??!“, stellte Hide-Zou an Tsunehitos Frage fest und musste ebenfalls leicht lachen. „So eine blöde Frage...“, grummelte Hiroki und blickte genervt zur Seite. „Sag doch mal!“, drängelte Tsunehito. „Nein, hatte ich nich’! Was soll die Frage?“, beschwerte der Schlagzeuger sich und sah Tsunehito etwas beleidigt an. Dieser zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, mir fiel auf die Schnelle nichts besseres ein...Und außerdem siehst du irgendwie so aus.“, erklärte er, was Ruiza wieder zum Losprusten brachte. „WAS?“, entstieß Hiroki empört und sah seinen Freund dementsprechend an. Hide-Zou lachte ebenfalls hinter vorgehaltener Hand. „Und das sagt DER, der in Kleidern herumläuft!“, kicherte er. „Problem damit?!“, fragte Tsunehito patzig und verschränkte die Arme. „Nicht doch, ich vermisse sie regelrecht! Wieso hast du eigentlich kein Nachtkleid?“, fragte Hide-Zou zurück und lachte weiter bei der Vorstellung daran seinen Freund in einem Bonbon-farbenen Nachtkleid zu sehen. „Weil ich mir mit einem ollen Lustmolch wie dir das Zimmer und manchmal auch das Bett teilen muss! Deswegen!!“ Ruiza setzte sich schwerfällig wieder auf und rang nach Luft. Das Spiel machte ihm ja jetzt schon Spaß. Dieser drohte aber ihm zu vergehen, denn nach Tsunehito war also Hiroki an der Reihe: „So, Schluss mit Lustig, ich bin nu’ dran! Rui-kun, Wahrheit oder Pflicht?“ Ruiza bekam große Augen. „Was? Ich bin dran? Herrje...ähmmm...Bei dir trau’ ich mich Pflicht zu nehmen!“, grinste er stolz. „Uiuiui, mutig, mutig, Ruiza!“, sagte Hide-Zou und Tsunehito nickte, während er Hiroki gespannt ansah. Dieser grinste gemein. Nun musste er sich schnell irgendetwas Fieses für seinen besten Freund ausdenken, schließlich hatte der am lautesten gelacht. Letztlich kam ihm aber eine bessere Idee: „Na schön...Also: Du wirst morgen von sechs bis 18 Uhr Asa-kun komplett ignorieren, es sei denn, er fragt dich etwas, dann antwortest du ihm ‚Bla’ und ignorierst ihn weiter. Anordnung verstanden?“ „’Bla’??“, wiederholte Hide-Zou und kringelte sich fast vor Lachen. Ein Grinsen legte sich auf Tsunehitos Lippen. Das würde Asagi garantiert am nächsten Tag zum Ausrasten bringen, würde Ruiza das wirklich 12 Stunden lang durchziehen. „Das...Das kann ich doch nich’ machen! Morgen is’ erster Soundcheck!“, sagte Ruiza mit großen Augen leicht jammernd. Hiroki grinste ihn an und zog eine Augenbraue hoch. „Hm? Ich dachte, du hast ihn nich’ mehr lieb und bist eh sauer auf ihn? Dann dürfte das doch eigentlich kein Problem sein, oder?“, entgegnete er, woraufhin Ruiza leicht verärgert guckte. „Ja, bin ich auch! Ich mach’ das, alles kein Ding!“, rief er plötzlich seiner Sache scheinbar ganz sicher und verschränkte dann die Arme. „Hä, warum bist du denn wieder sauer auf ihn?“, wollte Tsunehito wissen und sah seinen Freund neben ihm auf dem Bett mit leichter Verwunderung an. Dieser schüttelte den Kopf. „Ach, nich’ so wichtig...Ich will euch da nich’ mit reinziehen...“, murmelte er. Hide-Zou stieß Tsunehito mit der Hand an und sagte leicht lachend: „Hey, kannst ihn ja noch mal fragen, wenn du dran bist und er Wahrheit nimmt!“ Hiroki lachte kurz auf und blickte dann zu Ruiza, der plötzlich etwas unglücklicher wirkte. Ob ihn die Gedanken an den kommenden Tag und Asagi wohl etwas zu schaffen machten? Hiroki kletterte spontan von seinem Bett herunter und in das von Ruiza, um sich neben ihn zu setzen und ihm leicht durch die hellen Haare zu wuscheln. „Wenn Asagi sich zu sehr aufregt, kannst du die Sache ja auflösen und es ihm erklären. Sag ihm dann, ich hab’ Schuld.“, versuchte er seinen Freund lächelnd aufzumuntern. Dieser erwiderte das Lächeln. „Mein rechter, rechter Platz is’ frei, ich wünsche mir die Tsune herbei!“, quakte Hide-Zou mit einer gekonnten Kinderstimme und haute mit der Handfläche mehrmals auf die Matratze von Hirokis Bett. Hiroki und Ruiza mussten leicht lachen. Tsunehito schüttelte nur den Kopf, setzte sich dann aber neben Hide-Zou. „Spinner...“, murmelte er. „Ruiza, du bist dran! Wen nimmst du?“, fragte Hide-Zou aufgeregt und es machte den Anschein als wenn ihm das Spiel plötzlich doch gefallen würde. „Den, der fragt!“, lachte Ruiza und grinste Hide-Zou dann an. „Nur zu! Halt dich fest, ich nehm Pflicht!“, sagte er angriffslustig. „Ui, da will’s aber einer wissen...“, murmelte Tsunehito monoton und blickte leicht genervt zur Seite. Hide war ja so ein Angeber... „Pflicht? Okay! Ähmm...“ Ruiza musste nachdenken. Plötzlich flüsterte Hiroki ihm grinsend hinter vorgehaltener Hand etwas ins Ohr, woraufhin der Gitarrist riesige Augen bekam. „WAS?!“, rief er. „Nee, das geht nich’! Das machen die nich’...“, fügte er aufgeregt und ungläubig hinzu. Hiroki flüsterte erneut etwas in Ruizas Ohr. „Seid ihr da mal bald fertig?!“, grummelte Tsunehito und guckte genervt. Die zwei führten doch wieder irgendetwas im Schilde... „Okay...“, sagte Ruiza und atmete tief ein und aus. Dann blickte er Hide-Zou mit purer Ernsthaftigkeit an und fuhr fort: „Du...wirst Tsunehito küssen, aber nich’ so’n ‚Kinderbussi’, sondern richtig!“ Tsunehito fielen fast die Augen aus dem Kopf und die Kinnlade landete auf dem Boden. „Mh-mh, Jungs, DAS könnt ihr VERGESSEN! DAS mache ich nich’ mit! Nein! Auf gar keinen Fall!“, sagte er kopfschüttelnd und stand vom Bett auf. Hide-Zou hielt ihn grinsend am Arm fest. „Darf ich mit Zunge?“, fragte er aufgeregt und vor Freude strahlend. Hiroki musste lachen. Ruiza verzog etwas angewidert das Gesicht und schüttelte eifrig den Kopf. „Nee, besser nicht.“, sagte er zu seinem Glück, da Tsunehito schon kurz davor war ihn mit Todesflüchen zu belegen. Hide-Zou spitzte plötzlich die Lippen, sodass ‚Kussgeräusche’ entstanden, die Tsunehito zum Zusammenzucken brachten. Er legte seine Hände an Hides Hals und zischelte mit aufgerissenen, finster blickenden Augen: „Ich warne dich, Freundchen... Sollte dein Waschlappen da auch nur für eine Sekunde meine Lippen oder sonst etwas berühren, mach’ – ich – dich – FERTIG! Haben wir uns verstanden?!“ Hide-Zou konnte nur über seinen Freund lachen. „Was stellst du dich denn so an? Ist doch nur ein Kuss!“, kicherte er und bemerkte, dass Tsunehito scheinbar leicht rosa gefärbte Wangen hatte. „Aber das soll ein richtiger Kuss werden!“, stellte Hiroki noch mal klar und hob den Zeigefinger mahnend. „Legen wir doch eine Zeit fest!“, schlug Hide-Zou grinsend vor, doch das Grinsen verging ihm, als Tsunehito plötzlich mit seinen Fingern gegen Hides Kehlkopf drückte. „Sei doch still!“, zischelte Tsunehito. „Ruiza? Schlag ’ne Zeit vor...“, sagte Hiroki und drehte seinen Kopf zu dem Gitarristen hin. „Hm...Wie wär’s mit ’ner Minute?“, schlug er also vor und zuckte mit den Schultern. „Eine MINUTE?!!“, rief Tsunehito und sah Ruiza entsetzt an. „Warum denn nich zwei?“, kicherte Hide, bevor ihm wieder die Finger Tsunehitos gegen den Kehlkopf drückten und er aufkrächzte. „ZEHN Sekunden!“, machte Tsunehito den Gegenvorschlag und sah Ruiza mit großen Augen an. „Das is’ schon genug!!“ „45 Sekunden.“, entgegnete Ruiza. „15! Mehr nich’!“, rief Tsunehito. „35?“ „20!“ „Eine halbe Minute. Weniger gibt’s nich’.“, beschloss Ruiza und nickte ein Mal. „Ahrg... ABGEMACHT!“, rief der Bassist verärgert und löste seine Hände widerwillig von Hides Hals. Hide-Zou rieb sich erleichtert mit einer Hand über den Hals und seufzte. Tsunehito hätte ihn ja fast umgebracht... Ruiza kramte seine Armbanduhr aus der Nachttischschublade und hielt sie fest in den Händen. Hiroki grinste dämlich zum anderen Bett herüber. „Ich schwör’ euch, Jungs...DAS kriegt ihr zurück!“, drohte Tsunehito, bevor er wieder in das grinsende Gesicht von Hide-Zou blickte. Was freute der sich überhaupt so?! „Fangt ihr dann auch mal an?“, kicherte Hiroki völlig unbeeindruckt von Tsunehitos Drohung. „Das wird er uns niemals verzeihen...“, tuschelte er dann leise und grinsend zu Ruiza herüber, der daraufhin leise auflachen musste. Tsunehitos Blick wurde immer leidender und man hätte meinen können, dass er den Tränen nahe war. Er setzte sich also ordentlich gegenüber von Hide-Zou hin, kniff die Augen fest zu und hielt sich von oben die Nase zu als wenn er irgendetwas Ekeliges trinken müsste. „Nun mach auch, damit ich’s schnell hinter mir hab’!“, drängelte er dann. Hide-Zou musste leicht auflachen bei diesem Anblick von Tsunehito. Er betrachtete ihn noch einen kurzen Moment, doch dann beugte er sich weiter zu ihm nach vorne. Schließlich nahm er die Hand Tsunehitos von dessen Nase weg, verhakte sie mit seiner eigenen und küsste ihn. Das Grinsen der zwei anderen im Raum wurde schlagartig breiter und Ruiza musste sich auch stark zurückhalten nicht zu lachen, so gequält wie Tsunehito bei dem Kuss guckte. Hide-Zou merkte, wie Tsunehito seine Hand zunehmend fester drückte, also erwiderte er das Drücken. Sein Kuss wurde mit der Zeit auch immer verlangender und leidenschaftlicher, so wie es eben gewünscht war. Die Lippen des anderen fühlten sich einfach unglaublich an und Hide-Zou fand es schade, dass der Kuss nur 30 Sekunden andauern sollte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie auch bei der Minute bleiben können. In und um Tsunehito drehte sich alles. Er musste sich eingestehen, dass Hide-Zou ein recht guter Küsser war, auch wenn er das so genau gar nicht wissen wollte... Nach und nach beschleunigte sich auch sein Herzschlag stark und er konnte nichts dagegen tun. Nahm diese Folter nicht bald mal ein Ende? „Noch fünf Sekunden, Jungs!“, sagte Ruiza weiterhin grinsend und Tsunehito war mehr als erleichtert. „Drei...Zwei...Eins...Okay, ihr habt’s geschafft!“ Tsunehito riss sich umgehend von Hide-Zou los und presste eine Hand an seinen Mund. „Und? War doch gar nich’ so schlimm, oder?“, fragte Hide-Zou lächelnd, der nach wie vor glücklich über diesen Kuss war. Tsunehito stand plötzlich auf und rannte ins Badezimmer. Die drei anderen starrten ihm überrascht mit großen Augen nach. „Vielleicht...spült er sich den Mund aus?“, meinte Hiroki schief grinsend, bis man hörte wie Tsunehito sich übergab. Hide-Zou fiel fast alles aus dem Gesicht. Ruiza und Hiroki pressten nun ihre Hände an ihre Münder, um nicht loslachen zu müssen. Letztlich konnten sie sich aber nicht mehr zurückhalten und feierten darauf los. „Hör auf zu lachen...Das is’ gemein!“, kicherte Ruiza und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. „Du... lachst doch... selber!“, entgegnete Hiroki, der kaum sprechen konnte vor Lachen. Das war dann wohl Tsunehitos Antwort auf Hide-Zous Frage, oder? Hide-Zou seufzte und ließ etwas geknickt den Kopf hängen. So schlimm fand Tsunehito es also? „Ich werde mal nach ihm sehen...“, murmelte er und ging ebenfalls ins Bad. Dort fand er Tsunehito halb über der Toilette hängend, der scheinbar gerade fertig war und abspülte. Er lehnte sich erschöpft an die Wand und seufzte langgezogen mit geschlossenen Augen. Hide-Zou machte ein kleines Handtuch, was im Bad herumflog etwas nass, lief zu Tsunehito und hockte sich damit vor ihm hin. Mit dem Tuch wischte er etwas über Tsunehitos Mund. „Hättest du mir vorher gesagt, dass so etwas passiert, hätte ich es gelassen...“, sagte er dann. Tsunehito öffnete seine Augen ein kleines Stückchen. „War es wirklich so schlimm? Ich hätte nich’ gedacht, dass du mich so ekelig findest...“ „Quatsch...Halt die Klappe, Hide und hör auf so’n dummes Zeug zu erzählen... Ich habe nicht wegen dem Kuss gekotzt, sondern...weil... ich so aufgeregt war. Und dann noch die ganze Zuckerscheiße in meinem Bauch...Blöde Mischung, verstehst du?“, erklärte Tsunehito und schnippste gegen Hide-Zous Stirn. „...Du musst also kotzen, wenn du aufgeregt bist?“, fragte Hide leicht lachend und fügte dann lächelnd hinzu: „Irgendwie süß...“ „Das ist weder witzig noch süß, also halt den Mund.“, grummelte Tsunehito und blickte zur Seite. Peinlich das Ganze... „Gehen wir wieder rüber? Ich hab’ keine Lust mehr zu spielen...“, murmelte er einen kleinen Moment später und schloss die Augen wieder. Hide-Zou streichelte ihm sanft und vorsichtig über den Kopf. „Können wir machen. Ich fühle mich langsam sogar müde!“, sagte er weiterhin lächelnd. „Kotz ’ne Runde, dann fühlst du dich noch müder...“, murmelte Tsunehito, woraufhin Hide-Zou ihn leicht lachend in seine Arme zog. „Ach, Tsunehito...“, seufzte der Gitarrist und blickte etwas bemitleidend. Zu seinem Erstaunen legte Tsunehito die Arme um seinen Körper und schmuste sich ein kleines bisschen an ihn. „Als Strafe für den ganzen Mist hier trägst du mich jetzt rüber.“, beschloss Tsunehito und Hide-Zou nickte. „Na schön, mach’ ich.“, sagte er lächelnd, rieb Tsunehito noch mal aufmunternd über den Rücken und drehte sich um, sodass der Bassist auf seinen Rücken klettern konnte. Hide-Zou trug seinen Freund also erstmal aus dem Badezimmer heraus zu den anderen, die sich allmählich wieder beruhigt hatten. „So, Jungs...Wir gehen wieder rüber.“, kündigte Hide-Zou an und bekam enttäuschte Blicke von Ruiza und Hiroki. „Aaaw, jetzt schon? War doch gerade so witzig...“, jammerte Ruiza. „Jaa, aber Tsunehito fühlt sich nich’ gut. Außerdem ist es schon spät und Asagi bringt uns um, wenn wir morgen nich’ ordentlich fit sind.“, erklärte Hide. „Wir können ja Kaffee trinken, wenn wir müde werden...“, lachte Hiroki und bekam böse Blicke von Tsunehito und Hide-Zou. „Hör bloß auf mit Kaffee...“, grummelte Tsunehito leise. „Also, ihr zwei. Gute Nacht und bis...nachher.“, verabschiedete Hide-Zou sich lächelnd. „Gute Nacht!“, sangen Hiroki und Ruiza synchron, woraufhin Hide-Zou mit Tsunehito auf dem Rücken das Zimmer verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)