Der Traum vom Fliegen von -Harlekin- ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- 8. Kapitel Wie schon vorherbestimmt wurde nach nur wenigen Tagen der Krieg angesagt. Nabradia mitsamt ihrer Hauptstadt wird von der archadianischen Armee angegriffen. Doch die Streitkraft von Nabradia allein ist viel zu schwach und hält nicht mehr lange durch, deswegen soll ein großer Anteil der dalmaskischen Streitkraft zur Grenze von Nabradia geschickt werden. Es werden alle dalmaskischen Soldaten, Wehrpflichtige und Kriegsfreiwillige einberufen. So habe auch ich eine Meldung erhalten. Nun ist die Zeit gekommen… Jetzt stehe ich an eines der Tore von Rabanastre und will mit den einberufenen Soldaten mit nach Nabradia gehen. Ich stehe hier unwissend, was mich der Krieg erwarten wird. Ich stehe hier unwissend, wie der Krieg ausgehen wird. Und ich stehe hier unwissend, ob ich meinen Bruder und die anderen jemals wieder sehen werde. In einer leichten Rüstung, mit meinem Schwert und mit einer Heidenangst, die aber im Moment von einem anderen Gefühl unterdrückt wird. „Du kannst dich als Kriegsfreiwilliger immer noch abmelden, Reks!“ Flehend schaut mich Vaan an, doch ich weiß was ich zu tun habe. Niemand wird mich aufhalten können. „Bitte…Reks…“ Er gibt nicht auf, genauso wenig wie ich. Die anderen Waisenkinder stehen auch am Tor und verabschieden sich weinend von mir, ihrem „Anführer“. Ich hoffe, dass Vaan meinen Part dann einnimmt. Er starrt mich wahrscheinlich immer noch vorwurfsvoll an, aber ich kann ihm nicht ins Gesicht sehen und bewundere die kleinen Kiesel auf dem Boden. Sie sind verschieden farbig. Luftpiraten…Es gibt braune Kiesel, weiße Kiesel und schwarze Kiesel. Aber es grabbeln auf dem Boden auch ein paar Ameisen. Wir wollten doch Luftpiraten werden… Dort grabbelt sogar eine Art Marienkäfer. Ein schöner Käfer. Mit einem eigenen Luftschiff… Doch jemand tritt auf den Käfer und zerquetscht ihn, ohne das der Passant etwas merkt. Wieso ist der Käfer nicht einfach weggeflogen? „Reks! Schau mich doch an!“ Vaan…ich kann nicht. Penelo ist schon heulend weggegangen, weil der Abschied für sie zu schmerzvoll ist. Wieso gehst du nicht auch einfach? „Komm wir gehen dich abmelden…“ Abmelden? Und was dann? Rumsitzen und warten bis uns Archadia einnimmt? „Reks…bleib hier.“ Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe in die traurigen Augen meines Bruders. Meines kleinen Bruders, der schon soviel erlitten musste. Dann sehe ich in die Augen der anderen Waisenkinder und entdecke dieselben Augen. „Nein. Ich werde gehen…“ Das Tor geht auf und die Soldaten können aufbrechen. Endlich. Ich muss fliehen. Diese Trauer und der Abschied…ich kann nicht mehr. Ich drehe mich um und gehe in Richtung Tor, doch Vaan prescht vor und hält meine Arme fest. „Du gehst in die falsche Richtung. Die Abmeldung ist weiter hinten.“ Über diesen Kommentar muss ich erstaunlicherweise kurz grinsen. „Ich gehe schon in die richtige Richtung. Ich melde mich nicht ab.“ Langsam kapiert Vaan, dass er mich egal was auch passiert nicht aufhalten kann. „Versprich mir, dass du wieder kommst…“ Ich drehe mich um und da war er wieder, dieser traurige Blick in seinen Augen. Mir bleibt nichts anderes übrig als richtig zu antworten. „Ich verspreche es.“ Wir umarmen uns und ich merke wie Vaan versucht seine Tränen krampfhaft zurückzuhalten. Auch ich kämpfe mit den Tränen und versuche mich an glückliche Momente zu erinnern, wie gestern auf dem Markt. Ob ich je wieder solche glücklichen Momente haben werde? Werde ich überhaupt zurückkommen? Und was wenn nicht? Was wird dann aus Rabanastre und den Waisenkindern und…Vaan? Vaan…Ich muss gehen. Ich muss in den Krieg und Nabradia helfen und somit Dalmaska vor einem weiteren Angriff bewahren. Ich…muss doch meinen kleinen Bruder beschützen…und wenn ich zurückkomme…dann werden wir zusammen irgendwann mal in einem Luftschiff durch die Luft segeln, viele Abenteuer erleben…und endlich glücklich sein. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)